halten die Nr. 122 2 Neckar-Bote Q. Blatt) Mittwoch, den 2. August 1950 Dienststrufverluhren gegen die Leiter der Girokasse Der Landtag zum Kreditfall Bürkle Haußmann:„Faustschlag ins Gesicht der Sparer“ Stuttgart OP/ wb). Der württemberg badische Landtag beschloß am Dienstag ein- stimmig ein Dienststrafverfahren gegen die verantwortlichen Leiter der Spar- und Giro- kasse einzuleiten, die beschuldigt werden, dem Stuttgarter Geschäftsmann Bürkle im Laufe der letzten drei Jahre 8 Millionen DM Eredit ohne genügende Deckung eingeräumt zu haben. Nachdem die verschiedenen von Bürkle betriebenen Firmen Konkurs mach- ten, wurde während der letzten Wochen auf- gedeckt, daß die Girokasse bei der Kredit- gewährung die Bankgesetze mihachtet und unter anderem die Berichte an die Landes- zentralbank über die Kreditgewährung an Bürkle gefälscht hatte. Der Stadt Stuttgart ist durch das Geschäftsgebahren der Giro- kasse ein Millionen-Schaden entstanden. Das Dienststraf verfahren soll das Maß der Ver- Ant wortlichkeit der leitenden Beamten der Girokasse klären. Finanzminister Kaufmann sagte, die von den Verantwortlichen der Stuttgarter Spar- und Girokasse begangenen Verletzungen der Dienstpflicht und die Hartnäckigkeit, mit der diese Verletzungen fortgesetzt worden seien, stünden einzig da. Der Finanzminister be- antwortete damit eine große Anfrage des Ab- geordneten Dr. Haußmann(DVP), ob die Regierung Maßnahmen ergriffen habe, um dem Mißbrauch von Spargeldern künftig vor- zubeugen. a Auch Innenminister Ulrich betonte, die Kreditgewährung an Bürkle habe den Ge- setzen und den Satzungen der Städtischen Girokasse nicht entsprochen. Irgendwelche Verluste für die Einleger bei der Städtischen Gürokasse könnten jedoch nicht eintreten. So- bald die Akten über den Kreditfall Bürkle zusammengestellt seien, werde man sie der Staatsanwaltschaft zuleiten.. Abgeordneter Dr. Haußmann betonte in der Begründung zu seiner Anfrage, die Kapital- kehlleitung der Girokasse im Fall Bürkle sei ein„Faustschlag ins Gesicht der Sparer“ ge- wWesen und habe eine schwere Vertrauens- Krise in der Bevölkerung hervorgerufen. Mit den an Bürkle ausgegebenen Geldern hätte man 1000 anderen Personen je einen Kredit über DM 7000 geben können. Man müsse insgesamt mit einem Verlust von 4 bis 5 Mil- BHonen rechnen. Aubßer ordentlicher Etat gebilligt Im weiteren Verlauf der Sitzung billigte der Landtag in zweiter Lesung den außeror- dentlichen Staatshaushaltsplanes für das Jahr 1950 mit den vom Finanzausschuß vorgeschla- genen Anderungen. Danach werden in der nußerordentlichen Haushalt folgende neue Ti- tel aufgenommen: ein Darlehen für Arbeits- beschaffungsmaßnahmen der Bundesbahn ir Höhe von 3 600 00 DM für Nordwürttemberz und 2 400 00% DM für Nordbaden sowie ein Darlehen zum Wiederaufbau der zerstörten Anlagen der Karlsruher Rheinbhäfen in Höhe von 1 Million DM. Für den Wiederaufbau de: shemaligen großherzoglichen Palais in Karls ruhe, in dem der Bundesgerichtshof unterge. bracht werden soll, wurde der Betrag vo 1,5 Millionen DM neu eingesetzt. Ferner er. caritativen Krankenhäuser in Nord württemberg 1,2 Millionen DM und 11 Nordbaden 800 O00 DM als staatliche Zuschüsse Das Rote Kreuz bekommt aus noch nicht verteilten Mitteln des Fußballtotos einen ein- maligen Zuschuß von 180 00 DM und einen itändigen Zuschuß von 72 O0 DM jährlich. Diese aus dem Fußballtoto stammenden Be- ſräge werden im Haushaltsplan nicht aufge- führt. Die Kapitel Jugendpflege, Volksbildung. Förperliche Erziehung, Kunst und Wissen- schaft im Haushaltsplan der Kultverwaltung hat das Plenum in der von der Regierung geschlagenen neuen Fassung gebilligt. We⸗ sentlich erhöht wurden die Zuschüsse zur För- derung wissenschaftlicher und künstlerische! Zwecke, und zwar in Nord württemberg von 87 000 auf 267 00 DM und in Nordbaden vor 32 000 auf 182 000 DM. Der geschäftsführende Vorsitzende des Fi. nanz ausschusses, Möller(SPD), teilte mit, dal die Ausgaben des außerordentlichen Haus. halts zu einem großen Teil durch Anleiher gedeckt werden müßten. Bei der dritten Be- katung des Etatplanes werde sich zeigen, daf die bisher vorgesehenen Anleihen von rund 51 Millionen DM auf 80 Millionen DM erhöh! werden müßten. Weitere 65 Millionen DN flößgen dem Land aus dem Lastenausgleichs- gesetz zu und 7,1 Millionen DM stellte das Hauptamt für Soforthilfe zur Verfügung Diese Beträge sollten restlos für Kriegsgeschä- digte, Heimatvertriebene und sonstige Hilfs- dedürftige verwendet werden. Aus Bundes- mitteln für den Wohnungsbau erhalte Nord- württemberg rund 18 Millionen und Bader und 12 Millionen DM Darlehen. Da Würt⸗ emberg-Baden im Bundesrat durchgesetz. gabe, daß die Finanzhilfe für Schleswig- Hol- tein auf neun Länder verteilt werde, habe ler Finanzausschußg beschlossen, für Schles- wig-Holstein einen Betrag von 5,7 Millionen DM in den Haushaltsplan der Finanzverwal- ung einzusetzen. Davon entfielen auf Würt⸗ temberg 3 420 00 DM und auf Baden 2 280 001 N-Mark. Bei der Erläuterung des Staatshaushalts. gesetzes sagte Möller, dag über die Endzah- len des Haushaltsplanes, die in zweiter Le- sung wesentliche Anderung erfahren hät- ten, erst in dritter Lesung h Wer- den könne. Der Landtag wird sich voraus- sichtlich am. Donnerstag mit der dritten Le- sung des Staatshaushaltsplanes sowie mit der dritten Lesung des Landtagswahlgesetzes be- schäftigen. Ein Ferntriebwagen-Verkehrsnotz Heilbronn(vb). Der Württemberg dadische Vertreter ir. ständigen Pahrplan- ausschußg der Deutsctien Bundesbahn, Dipl. Volkswrirt Neutz von der Industrie- und Han- glelskammer Heilbronn, teilte mit, daß in der geplartten Fahrbahngestaltung der Bundes- hahn dem Städteschnellverkehr besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, chen- 0 einer Verbesserung des Zugverkehrs auf den Nebenstrecken. Außerdem soll die Reise- geschwindigkeit gesteigert werden. Zu diesem Sunkt liegen bereits endgiiltige Pläne fest, die den Aufbau eines Fernschnelltriebwagen- Nerkehtsnetzes in Westdeutschland zum Ziele haben. Um die 14 vorgesehenen Schnelltrisb- Wagenkurse befahren zu können, hat die Bun- c shahn 280 Spezialwagen in Auftrag ge- Shen, die nicht wie bisher 22 Meter, sondert! J leleter lang sind und den Hinbau größerer Becquemlichkeiten gestatten. Diese Wagen er- ben Ciro Spitzengeschwindigkeit von 120 Wuncienkilometern, die Reise geschwindigkeit vad jedoch vorläufig bei 90 Stundenkiloeme- jern jjegen, Darüber hinaus 18! beabsichtigt, weh schnehere Zugeinheiten für Spitzenge- chwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern zu bauen. Wüsttemberg-Baden soil von vier Fern- Wmelltriebwagen-Kursen berührt werden. Vorgesehen sind die Strecken Stuttgart- Heil- Hronn— Würzburg, Stuttgart- Ulm München, Stuttgart- Nordrhein-- Westfalen und Stutt- Fart Frankfurt. Der Fahrplanausschuß hat die Bundesbahn gebeten, auch an die Wieder- belebung der traditionellen Nord- Südstrecke zu denken, die von Zürich-Singen Stuttgart Heilbronn— Osterburken Würzburg nacti Hannover und Hamburg bzw. Bremen führte. Der Fahrplenreferent der Bundesbahn hat nierzu mütgeteilt, daß auch dus Befahren die- ser Strecke beabsichtigt sei. Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Drudt und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann EUnhaber Georg Härdlel. Mannheim-Seckenheltn, Fernsprecher 47216— 5 Witlſchafliches Neue Biersteuer erst ab 2. September Ein Sprecher des Bundesęinanz ministeriums detonte, daß die neue Biersteuer erst nach 4er Zustimmung der alliierten Hochkom- Nissare in Kraft treten kann. Bundestag und Zundesrat hatten beschlossen, das neue Bier- teuergesetz— durch das der Bierpreis sich erheblich senkt— vierzehn Tage nach seiner Verkündung in Kraft treten zu lassen. Die Verkündung kann aber erst erfolgen, wenn ie Hohe Kommission ihre Zustimmung Zu dem, Gesetz gegeben hat. Diese gilt als aus- zesprochen, wenn die Hochkommissare nicht nnerhalb der auf Verabschiedung des Ge- zetzes(28. Juli) folgenden 21 Tage Einspruch zrhebt. Das bedeutet, daß die neue Biersteuer rühestens am 2. September 1950 in Kraft reten kann. Die Lebens versicherungen der Handwerker Alle Handwerker, deren Lebensversiche- ⸗ungssumme infolge der Währungsumstellung nicht mehr die vorgeschriebene Mindesthöhe erreicht, müssen bis zum 31. Dezember 1950 eine Ergänzung ihrer Versicherung beantra- gen, Wenn sie auch weiterhin von der Ange- stellten versicherung befreit bleiben wollen. Wie der Verband der Lebensversicherungs- unternehmen des Bundesgebiets in Karlsruhe Weiter mitteilt, ist das Handwerkerversor- gungsgesetz, das allen Handwerkern zur Si- cherstellung ihrer Altersversorgung die- Mit- Sliedschaft bei der Angestellten versicherung oder den Abschluß einer Lebensversicherung über mindestens 5000 DM vorschreibt, nach Wie vor in Kraft. Handwerker, die die Zah- lungen ihrer Lebensversicherungsprämien ein- gestellt haben, unterliegen damit der Ange- stelltenversicherungspflicht. Deutsch- französisches Handelsabkommen 0 verlängert Das deutsch- französische Handelsabkom- men vom 10. Februar, das am 30. Juni ab- laufen sollte, ist in seiner bisherigen Form um 3 Monate verlängert worden. Handelsabkommen mit Argentinien Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard und der argentinische Botschafter in den USA, Pr. Remorino, unterzeichneten ein deutsch-argen- tinisches Handelsabkommen im Werte von 250 Millionen DM. Dabei erklärte der Ver- treter Argentiniens, dieses Abkommen be- deute die Wiederanknüpfung der guten Be- ziehungen und der Bande der Sympathie, die zwischen Deutschland und Argentinien immer bestanden hatten, Erleichterung für Salzburger Eęstspiel-Reisen Das Reiseamt der allijerte Hohen Kom- mission hat eine Sonderregelung zur Erleich- terung des Reiseverkehrs zwischen der Bun- desrepublik und der amerikanisch besetzten Zone Gsterreichs getroffen, die deutschen Be- suchern die Teilnahme an den Salzburger Festspielen ermöglichen soll. Danach bené- tigen die Inhaber der vom Reisebüro der alli- ierten Hohen Kommission ausgestellten deut- schen Papiere für die Dauer der Festspiele kein österreichisches Visum mehr. Ferner können organisierte Reisegesellschaften durch anerkannte Reisebüros namentliche Listen bei den Zweigstellen des alliierten Reiseamtes (Combined Travel Board) einreichen. Einzel- reisende, die in der Bundesrepublik wohnen, Aber nicht im Besitze eines Reisepasses der Alliierten Hohen Kommission oder eines Grenzübertrittsscheines sind, können ihre Kennkarte bei der Zweigstelle des alliierten Reiseamtes in Salzburg auf dem Hauptbahn- Hof oder bei der bayerischen Grenzpolizei in Bad Reichenhall vorlegen. Diese Stellen wer- den Papiere für einen Zeitraum von zehn Tagen ausstellen, um den Besuch der Fest- spiele zu ermöglichen. 5 Günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes Die Zahl der Arbeitskräfte in Südwest- deutschland ist in der Zeit vom Sommer 1948 bis Mitte 1950 von 1 775 000 auf 2 033 900 an- gestiegen. Von den 278 400 neu auf dem Ar- beitsmarkt erschienenen Personen sind nur 48 330 arbeitslos. Diese Entwicklung ist nach einer Mitteilung der Außenstelle Stuttgart des Instituts für Wirtschaftsforschung erheblich günstiger als im Durchschnitt in Westdeutsch- land. Im gesamten Bundesgebiet ist im Slei- chen Zeitraum die Zahl der Arbeitskräfte um 1,46 Mill Personen angestiegen, von denen 1,09 Millic Zahl der jäftigten in den südwestdeut- schen Ländern um 85 Prozent angestiegen ist, hat sie im gesamten Bundesgebiet nur um 25 Prozent zugenommen. Das Institut weist darauf hin, daß die Zahl der Beschäftigten in Südbaden und in Südwürttemberg stärker angestiegen ist als in Württemberg- Baden. Dies wird in erster Linie darauf zurückge- führt, daß die württemberg- badische Indu- strie bereits vor der Währungsreform zahl- reiche Arbeitskräfte aus Kreisen der Flücht⸗ linge aufgenommen hat. * Zucker auch von Ubersee Tausende Tonnen treffen ein Hamburg(UP). Der französische Dam- pfer„Ile d'. Aix“ traf am Montag mit 6 150 Tonnen Zucker aus Cuba kommend im Ham- burger Hafen ein. Aus Importeurkreisen wird ferner bekannt, daß bis Mitte August etwa desgebiet erwartet werden. Die Anlandungen zollen in Hamburg, Bremen und Rotterdam Arfolgen. 0 Verkehr am Rhein fast lahmgelegt Ludwigshafen.(dn). Nacli Ansicht der Truppe Srofmandel in der Tadustrie- und Handelskammer für die Ffalz ist die pfälzische Mirtsches arch die Anordnung der Landes- regierung dest Hheinland-Pfalz über den Stra- „ auf deri Rheinuferstrasen beson- Zenverke Metletdenschaft gezogen, 2090 bis 300 Pfälzischen Baustofkfnandels muß eh, nach der Bundesstraßen 9 und 42 ge- Perrt seien,. ch Umwege bis zu je 60 Em tahren, da sie Ritnssteine aus dem Neuwieder Becken in die Pfalz transportierten. Dasselbe gelte für die Lastkraftwagen, des Übrigen Handels. Die Gruppe Großhandel hat nunmehr eine Anfrage an die Industrie- und Handels- cammer für die Pfalz gerichtet, ob diese be- absichtigt, sich für eine Anderung der Ver- ehrsbeschränkungen einzusetzen. Auch die sonst überlaufenen Fernfahrerheime und Gast- stätten sind kaum noch besetzt, und die mittel.. rheinische Bimsindustrie meldet bereits die 13 1 Arbeitslos sind. Während die 40 000 bis 50 000 Tonnen Zucker für das Bun- ursten durch die schwierigen Transportver- Hältnisse bedingten Entlassungen, obwohl ge- rade dieser Fabrikationszweig im Sommer seine Hochkonjunktur hat. Das Verkehrsge- werbe plant Schritte dei der Landes regie rung von Rheinland-Pfalz, die ihrersests che interessierten Kreise zu einer Besprechung um Wirtschaftsministerium eingeladeri Hat. 5* 0 Deutsch-bulgarisches Handelsabkommen Ein deutsch-bulgarisches Handelsabkommen mit einem Gesamtvolumen von elf Millionen Dollar ist am 28. Juli in Frankfurt Paraphiert Worden. Für den bulgarischen Export sind 5,5 Millionen und für deutsche Ausfuhren 4,5 Millionen Dollar vorgesehen, der Unter- schiedsbetrag soll zur. Deckung des im bis- herigen Warenverkehr aufgelaufenen bulga- rischen Debetsaldos verwendet werden. Auf der deutschen Einfuhrliste stehen landwirt- schaftliche Erzeugnisse. An der Spitze der deutschen Ausfuhren stehen U. a. Maschinen- bauerzeugnisse aller Art, Ferner Anlagen, Ar- maturen und Ersatzteile, feinmechanische, op- tische, chemische und pharmazeutische Er- Zeugnisse. Das Abkommen tritt rückwirkend mit dem 1. Juli in Kraft und hat eine Lauf- zeit von neun Monaten. 5 Os Siesebeſhli Romen aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Copyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer 5 3. Fortsetzung. „Ich kenn doch die Frau ein ganzes Leben lang, die gibt nit nach.“ mso besser.“ Der junge Bauer lachte jetzt über das ganze Gesicht“„Für diesen Bericht spendier ich Dir im Wirtshaus einen Halben!“ Gottlieb schmunzelte, es sah aus, als liefe Auge auf das Meitli?“ Kann schon sein. Mein Hof ist zwar klein nd der ärmste im Dorf, aber mit dem Liese- li als Bäurin trau ich mich schon, ihn ochzubringen. Schließlich ist es auch nur eine A Meinst Du, dag es mir zusagt, Alter?“ ttlieb wußte das ganz genau, aber in ssicht des halben Liters wurde er diploma- Ma sch Meitli.“ Aber,“ wandte der Pontarlier enttäuscht „„seit sechs Jahren lebst mit ihm unter em Dach, mußt es doch kennen,“ 2 etehlt, weit gefehlt. Das hat das Herz nit uf der Zunge, nie verzählt es von sich oder Lon daheim“ „Hm, das ist ein tarlier bedenklich,„meinst, daß es etwas ru verbergen hat?“ 8 „* len Wels Bal nix, ich kenn mich dit aus ses Zeichen,“ sagte der aber der Hanstö „Wo denkt ihr hin, Nachbar!“ wehrte der Alte entrüstet ab,„das Meitli ist sauber, in- wendig und außen. Eher denk ich halt, es hat's nit gut gehabt daheim, und denkt un- gern daran zurück.“ „Da kannst Recht haben.“ Der junge Bauer spürte, wie eine warme Welle ihm zum Her- zen floß. Er fände es schön, wenn es so wäre, dann würde dem Liesebethli auch das ärm- lichste Heim willkommen sein, und an Liebe und Güte wollte er es gewiß nicht fehlen lassen. N a Der alte Gottlieb kroch bedächtig unter der letzten Kuh hervor und lugte prüfend in die Milchkannen. ö „Wär's recht am Sonntag?“ fragte er lauernd,“ in der„Couronne blanche“?“ „Ja, ja,“ sagte der Junge geistesabwesend. „Wenn ich nicht da bin, sagst dem Wirt, der Pontarlier kommt und zahlt alles.“ 5 „Alles?“ b f „Nun ja, den Wein, und wenn Du einen Käs magst?“ 0 1 „Freilich mag ich,“ leuchtete der Gottlieb auf.„Ihr habt ein gutes Herz, ich wünsch Euch Glück— beim Liesebethli hc! „Sollst Dank haben. Aber jetzt hab ich nicht länger Zeit zum Schwatzen.“ Er lud sich die schweren Kannen auf und trug sie nachein- ander zum Wagen, vor dem Suzette, sein Pferd, der Stolz des kleinen Hofes, schon un- Seduldig scharrte. Er schwang sich auf den Bock, drehte die Bremse fest und fuhr mit hinab.. 8 »Lebt gesund, Nachbar Pontarlier!“ rief ihm der Alte befriedigt nach und rieb sich die sichtigen Hände.„Wie die Fliegen um den keinen Anderen scheppernden Milchkannen den jachen Weg Als der Pontarlier in der Molkerei seine Last abgeliefert und gegen Magermilch ein- getauscht hatte, gönnte er sich für die Heim- fahrt einen kleinen Umweg und verließ hin- ter dem Porf die Landstraße. Der breite Weg, der zwischen den Rebäckern in sanftem Bo- gen hügelwärts führte, war zwar ungattlig zu fahren, aber vom Bode seines Wagens aus hatte er eine gute Aussicht über die niederen Mauern hinweg, die, aus groben Gestein- blöcken roh gefügt, die Rebäcker wegzu ab- schlossen. Auch seine Rebzeilen lagen hier, und so fehlte es für den ungewohnten Heim- weg nicht an einer Ausrede. Sie waren zwar seit Tagen schon abgeerntet, obwohl es, dem Liebgott sei Dank, heuer ein ausnehmend gutes Weinjahr gewesen war, aber der Kecker waren es eben nicht viele, und er hatte nicht gar so lange gebraucht, um mit Sanne, seiner alten Haushälterin, dem Jungknecht und ein paar Schulkindern aus der Gemeinde den Segen zu bergen. Der Simmishöfer, natürlich, brauchte dreimal so lang für die Weinlese, obwohl viele Hände sich für ihn regten. Als Pontarlier sich den Rebäckern seines Nachbarn näherte, ließ er die Zügel selbst- vergessen zwischen den Händen hängen und merkte es kaum, daß die alte Suzette 88. mächlich wie eine Schnecke aufwärts kroch. Als er Liesebethlis wohlbekanntes Kopftuch zwischen den Rebstöcken aufleuchten sah, hob er sich ein wenig vom Sitz und verschlang das Mädchen mit andächtigen Blicken. Jakob, der Meisterknecht, der grad! auf einen Schnaufer leuen(ausruhen) wollte, sah ihn kommen und legte beide Arme breit auf die Mauer, um ihm in Ruhe zuzusehen. Aber der Pontarlier hatte nur Augen für das Liesebethli. 5 i* e, Nachbar, pressiert nit gar 80, Ihr könntet sonst noch vorm Zunachten in Eurer mstatt sein!“ rief er spöttisch.„Euer Roß Der Pontarlier löste seine Augen jetzt wohl schon über!“ oder übel von dem Meitli und schaute ver- dutzt auf Suzetteis Fell, das nirgends auch nur ein Schweißtröpflein zeigte. Als er merkte, daß der Andere ihn nur hatte foppen wollen, lachte er verlegen. a „Ss!“ macht noch gut warm, heuer, für Ok- toberzeit,“ sagte er gleichsam entschuldigend, „und meine Suzette ist in diesen Tagen nicht ganz im Schick, da laß ich sie laufen, wie sie kann und mag.“. „So, so,“ machte Jakob unverändert spöt- tisch,„da wär ich an Eurer Stell halt bequem auf der Landstraße heimgefahren. Was lugt Ihr eigentlich immer so gwunderig über un- sere Rebzeilen hin, habt Ihr am Ende etwas Liebes auf unserem Acker?“ Der Pontarlier wurde rot wie ein Schulbub, und seine Augen flogen wie von selbst wieder auf die Seite, Wo das blaue Kopftuch leuch-⸗ tete. 55 N g „Wer ist's denn?“ fragte Jakob vertraulich und zwinkerte mit den Augen,„das Prineli oder das Annebäbi? Oder am End gar das Liesebethli?“ N In diesem Augenblick tauchte drüben zwi- schen den Rebstöcken die hochgewachsene Ge- stalt eines Mädchens auf. ö 8 Es schaute einmal kurz herüber und strich sich mit der Hand- 1 fläche den Schweiß von der Stirn. * „He, grüß Dich Gott, Liesebethlil“ rief der Pontarlier lebhaft und winkte ein Wenig mit der Hand. Als er sah, daß das Mädchen nur kurz herübernickte und sich gleich wieder zwischen die Rebzeilen duckte, ließ er sie ent- täuscht wieder sinken. 5„„ Jakob, der die Beiden beobachtet hatte, lachte zufrieden vor sich hin und schulterte eine neue Huck. des Mädchens zu,„bei uns laufen die Gelten Fortsetzung folgt. „Hierher, Jakob,“ rief inm die helle Stimme 7 1 8 1 1 7 8 1 t . r . J ö i 68 ö 5 4 ö N Südwestd. Rundschau Wohleb und Zürcher sprechen in Heidelberg Heidelberg dw). Staatspräsident Woh- leb und Oberlandesgerichtspräsident Zürcher werden am Donnerstag auf einer Kundgebung der„Notgemeinschaft der vertriebenen Deut- schen!“ in Heidelberg sprechen. Wirte verlangen sofortige Biersteuersenkung Karlsruhe. dwb). Die Karlsruher Gast- Wirte forderten, daß die Biersteuer 80 gesetzt werde. Auf einer Mitgliederver- der Bezirksstelle Karlsruhe des das Hotel- und Gast- die Behauptung des Bundesfinanzmii 5 Schäffer auf einer CDU- n Karlsruhe, daß die Herabset- dise an der Haltung der Gast- ert sei, weil diese nicht von rem Schanknutzen abgehen wollten, ent- schieden zurückgewiesen, Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde der Vorschlag des Zezirksvorsit⸗ en Karl Bachteler, Karlsruhe. den Verbandstag im nächsten ruhe zu veranstalten. kür engewerbe wurde Wirte ges Jahr in Ka Motorisierte Volksbücherei in Karlsruhe Karlsruhe.(Wb). Die Städtische Volks- dücherei Karlsruhe plant die Einrichtung einer motorisierten Leihbüchere, um der Bevölke- rung der Vororte den Weg in die innere Stadt Zu ersparen. Ursprünglich war geplant, einen Straßenbahnwagen als fahrbare Leihb thek einzurichten. Aus Gründen der Verkel sicherheit ließ sich jedoch die Aufstellung dieses Büchereiwagens an den Endhaltestellen der Straßenbahn nicht verwirklichen. S Revision Gustav Dehms zurückgewiesen Karlsruhe dwb). Der zweite Strafsenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe verwarf die Revision des wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilten Gustav Dehm aus Jöhlin- gen. An Stelle der ursprünglich verkündeten Todesstrafe sprach der Strafsenat eine lebens- längliche Zuchthausstrafe aus. Gustav Dehm War am 13. April 1949 durch Indizienbeweise wegen dreifachen Mordes an seiner Schwäge- rin und deren beide Kinder zum Tode verur- teilt worden. Fahrrad um 1 DM im Sommerschlußverkauf Karlsruhe(SWE). Zwei Jugendliche wurden überführt, ein abgestelltes Damen- kahrrad gestohlen zu haben., Sie waren beim Wiederverkauf recht großzügig und überlie- Ben es einem Schüler für eine ganze Deutsche Mark. Mittel für Forschungszwecke unzureichend Heidelberg.(dw). Auf einer internen Nussprache des Rektors der Universität Hei- nelberg, Professor Heß, mit Vertretern der ztaatlichen und kommunalen Verwaltung so- wie der Wirtschaft teilte der ehemalige Rek- tor Professor Kunkel mit, daß die Aufwen- ungen für Lehrmittel- und Forschungszwecke sowie für die Bibliothek der Universität Hei- delberg unzureichend seien. Darüber hinaus seien Neubauten für zahlreiche Institute und Kliniken notwendig. Die Universität Heidel- berg stehe mit planmäßigen Professuren nur noch vor Münster und Erlangen, aber weit Hinter den übrigen westdeutschen Universitä- ten. Von den 77 Lehrstühlen seien zwar 68 besetzt, die Universität habe damit wieder einen normalen Stand erreicht. Jedoch sei Hei- delberg durch die strenge Entnazifizierung in eine weit schwierigere Lage gekommen als lie Universitäten und Hochschulen im briti- chen und französischen Besatzungsgebiet. Tübingen wein nichts von Bakterienkrieg Tübingen.(UP). Der Direktor des chemi- N Schen Instituts der Universität Tübingen, Pro- kessor Wittig, wies die Behauptung sowieti- scher Wissenschaftler zurück, daß sein Institut in Auftrage der US an der Vorbereitung Sines Bakterienkrieges beteiligt sei. Im gan- Zen Hause gebe es keinen verschlossenen Raum, Haupt nicht vorhanden, Professor Wittig sagte, mm sei es unerklärlich, wie sowietische Wis- Senschaftler auf eine derartig böswillige Be- Hauptung kommen könnten. 8 und ein Bakterienzimmer sei über- Proteststreik hatte Erfolg Mehr Weizen im Mischbrot Freiburg(Id). Auf Grund der Protest Kkundgebungen in Südbaden Wegen der hohen Freise fanden unter Vorsitz s Staatspräsi- denten Wohleb nochmals Verhandlungen der Gewerkschaftsvertreter mit den V tern des Bäcker- und Metzgerhandwerks sowie des Land wirtschaftlichen Hauptverbandes statt. Dabei wurde erreicht, dag die vorgesehene Mischung des meistgekauften Roggen-Misch- brotes für 45 Pfennig pro Kilo von dem Satz 70 Prozent Roggen: 30 Prozent Weizen auf 5050 Prozent verbessert wird. Die Metzger- inmnung gab die Zusicherung, daß mit Aus- nahme des Schweinefleisches die Preise der Fleisch- und Wurstwaren auf den alten Stand zurückgeführt werden. Auf die Forderung mach Reduzierung des Preises für die 3, 4pro- zentige Vollmilch von 38 auf 37 Pfennig ha- ben die Gewerkschaftsvertreter verzichtet, nachdem festgestellt wurde, dag diese Redu- zierung nur vom Erzeuger hätte getragen Werden müssen. Es wurde zugesagt, daß ge- nügend 2,8prozentige Standardmilch zum Preise von 36 Pfennig zur Verfügung gestellt Werde. Gefängnis für 68jähr. früheren SA-Führer Darmstadt.(UP). Die Dritte Strafkam- ner des Landgerichts in Darmstadt verurteilte den 68jährigen früheren SA-Oberscharführer Philipp Rodenheber aus Heppenheim wegen schweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Sachbeschädigung unter Berücksichtigung seiner Gebrechlichkeit zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe. Rodenheber wurde der Bei- nilke an der Zerstörung und Verbrennung eines jüdischen Leichenwagens am 9. November 1938 und der Demolierung von jüdischen Wohnun- gen für schuldig befunden. Ferner hatte er Juden zum Niederreißen der Synagogenmauer Sezwungen und einem jüdischen Mitbürger mit dem Er gen gedroht. * Kreuz und quer durch Baden Ein Frauenbund der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge wurde in Karlsruhe gegrün- det. Der Bund will vor allem die gegenseitige Hilfsbereitschaft unter den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen pflegen. Nachdem er sich zuvor mit einer Rasier- klinge die rechte und linke Pulsader ge- öffnet hatte, warf sich ein lettischer Staats- angehöriger auf der Autobahn in der Nähe von Viernheim vor einen Lastzug. Der Le- bensmüde war sofort tot. Der charakteristische Mannheimer Wasser- turm wurde von zwei Mannheimern in Holz nachgebildet. Der Miniaturturm soll auf einem Handwagen eine„Weltreise“ antreten. Die Handelsschule in Heidelberg feierte das Jubiläum ihres fünfzigjährigen Bestehens. Ein internationales Laienspielertreffen, an dem außer zahlreichen Deutschen auch Laien- Spielergruppen aus sieben europäischen Län- dern und den USA teilnehmen, findet vom 4. bis 8. August in Freiburg statt. Auf der Tagung des Verbandes nordbadi- scher Volkshochschulen überreichte Mr. Berry von der Abteilung Unterricht und Bildung der amerikanischen Landeskommission 18 Licht- bildapparate. Die Apparate werden an die einzelnen Volkshochschulen Nordbadens ver- teilt. Gewerkschaft will Tarifverträge kündigen Mannheim Gd). Die erweiterten Kreis- vorstände der Gewerkschaften in Ludwigs hafen und Mannheim beschlossen, in beiden Städten alle Lohnabkommen sofort zu kün- Aigen. Sollten die Unternehmer dieser Absicht Schwierigkeiten entgegensetzen, so wollen die Gewerkschaften in den betreffen- den Betrieben die„äußersten sewerk- schaftlichen Kampfmittel! anwenden. Die bei- den Ortsausschußvorsitzenden machten in ihren Reden die Bundesregierung für die wirt schaftlichen Folgen dieser Lohnbewegung ver- antwortlich, denn in Bonn sei die Preisschraube zu heftig angezogen worden. Lolcale Nundocliau Die Zeit der Entspannung Der Monat August mit seinem blauen Him- mel, seiner Hitze und seinen kühlenden Gewit- tern ist für viele Menschen die Zeit der Ent- sbannung. Die Schulen haben ihre Pforten geschlossen und die Jugend möchte, um einen ndgültigen Schlußstrich unter das„Büffel dasein“ zu ziehen, weit weg von der gewohn- ten Umgebung. Der Arbeiter, der es ermög- lichen kann, nimmt im August seine Erho- lungstage. Geschäftsleute vertauschen das Privatbüro mit einem Hotel und den schnit- tigen Anzug mit der Leder- oder Badehose. Beamte hängen die abgewetzten Bürojäck⸗ chen an den Nagel und ziehen frischgewa- schene Leinenjacketts an und die Angestellten versuchen, mit den Stenotypistinnen über zu verbringende Urlaubstage zu Einzig der Bauer findet im Au- keine Ruhe, sondern schwere Arbeit, heimst er aber auch mehr Lohn und 2 ein als mancher durch eine Seereise. den Men verlassen viele Vögel le vertraute 1 At und ziehen gen Sü- Jen, so a gstare, denen im Septemb Sind auch die Wiesen abge en ein dunkles Jrün angeno man an Bach- ufern und W doch noch einen en leuchtet das nde Wiesenflok- n Matten herü⸗ ntrost, Schilf und Rohr, Süß- und 8 blühen munter um die Wette. Die stattliche Königskerze leuch- tet über den tausend Wundern der Natur im Av Ust. Trotz des Früchtereichtums und der Fülle der Naturgeschenke, die der Hochsommer- monat bringt und ahnen läßt, schwebt über ler Pracht, die der August ausschüttet, ein Jauch von Schwermut. Gleich entfernten Ge- erwolken sieht man am Horizont des Jah- des den Herbst und seinen kalten Nachfolger, den Winter herannahen. Empfinden wir Men- schen ob der Freude am Gegenwärtigen auch keine Vorahnungen, so empfand doch man- cher Dichter, dessen feinfühlige, lyrische Seele das Schwanken und die Wendung der Natur gleich einem hochempfindlichen Seis- mographen aufnahm, in seinen Worten diese Vorahnung. Nikolaus Lenau bringt diese Stimmung in seiner„Blumenmalerin“ wun- dersam zum Ausdruck: reichen Blütenf! Weidenröschen, Fenbluüme s der, Bluthirse Blumen, eure letzten Blicke flehen: Schönste Freundin! laß uns nicht vergehen! Tröste unser flüchtiges Geschick! Deinen zauberischen Pinsel tauche Eilig noch in unsere Sterbehauche, Küß“ die Seele auf in deinem Blick! Mannheim(SWK). Die in Mannheim don dem Filmindustriellen H J. Küchenmei- ster gegründete Tonbild-Studio-G. m. b. H. hat, wWie SW von gut unterrichteter Seite erfährt, für die filmische Bearbeitung des Romans „Therese Etienne“ von John Knittel vom Land Württemberg- Baden eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 700 00 DM erhalten. Die Kosten der Gesamtfertigung werden mit etwa ein- einhalb Millionen DM veranschlagt. Als Regis- seur des neuen Films ist Veit Harlan und als Hauptdarstellerin Christina Söderbaum vor- gesehen. Die Gewährung einer Bürgschaft, die fast die Hälfte der voraussichtlichen Her- stellungskosten erreicht, durch das Land Würt⸗ bernberg- Baden erregt in Fachkreisen erheb- liches Aufsehen, zumal es sich bei der Ton- Bild- Studio-G.m.b. H. um eine Neugründung nandlelt. Die Bestrebungen, Mannheim zu einer Art Filmmetropole des südwestdeutschen Rau- mes zu machen, werden offensichtlich von maßgeblicher Stuttgarter Regierungsseite un terstützt. Geweihte Hostie gestohlen Mannheim.(Ib). Unbekannte Täter ent- wendeten aus dem Tabernakel in der Heilig- Geist-Kirche in Mannheim eine geweihte Hostie. Außerdem stahlen sie einige Werk- zeuge eines Handwerkers, der an der Garten- umzäunung der Kirche arbeitet. Die öffentlichen Ahren Anterſchiedliche Uhrzeit. Die Uhrzeiten der vier Uhren in unſerem Ort weichen in letzter Zeit wieder zum Teil er⸗ heblich voneinander ab. Dies macht ſich für die Arbeiter und Angeſtellten, die nach auswärts müſſen und auf die O. E. G. angewieſen ſind, oft unliebſam bemerkbar. Am zuverläſſigſten iſt die Uhr an der Brückenapotheke(Normal⸗ zeit). Durch öfteres Abſtimmen der Uhren könnte hier Abhilfe geſchaffen und damit der Allgemeinheit ein großer Dienſt erwieſen wer⸗ den. Daß die öffentlichen Uhren oft nicht richtig gehen, iſt eine Binſenwahrheit, obwohl ſeit Einführung der elektriſch betriebenen Uhren dieſe Klagen nachgelaſſen haben. Noch ſchlimmer aber waren oft die Zuſtände in früheren Jahren in Mannheim, wo die Be⸗ ſchwerden der Einwohner ſchließlich den Mann⸗ heimer Stadtrat erreichten. Dieſer beſchäftigte ſich in einer Ratsſitzung am 18. November 1771 mit den ungenau gehenden Uhren und ließ folgendes Protokoll darüber anfertigen: 7 wurde erinnert, wie zu äußerſter Be⸗ ſchwerde des geſamten allhieſigen Publici ſo⸗ wohl, als beſonders auch mehreren hohen Herrſchaften, die beyde Uhren, die Schloß⸗Uhr nemlich, und die dahieſige Kauf⸗Haus⸗Uhr, ſehr unrichtig gegeneinander laufeten, von woher dann ſonderbahr die hohen und mindere Herrſchaften ebenſo wenig ihre bey ſich füh⸗ rende Sack⸗ als eigene Haus⸗Uhren zu richten, und auch das übrige Publikum ſich darnach zu reguliren nicht im ſtand wäre, das Geſind von denen hohen und minderen Herrſchaftem, in denen häußlichen Geſchäften nur irr gemacht worden, weswegen dann auf dahieſtgem Pfarr⸗ Kirchenthurm(alſo dem Rathausturm) deſto accurater Standuhr— Richtung eine beſondere Sonmn⸗Uhr, wonach ſie einig verſpührenden Mangel, ſolche gerichtet werden können, ver⸗ fertiget worden ſey, übrigens aber, wann auch ſchon die Stadt⸗Uhr wohl gerichtet, dannoch in denen übrigen 2 Haupt⸗Uhren als der Schloß⸗ und Kaufhausuhr, die beständige Discrepanz erſcheine, und da dem Vernehmen nach gleich wohl der Hof⸗Uhrmacher Krapp, zu jedesmal accurater Richtung deren Schloß⸗ und Kauf⸗ haus⸗Uhren mittelſt Genieſung einer jährlichen beſonderen Beſoldung angeſtellt, und dahero dieſe beyde letztere wenigſtens miteinander vich⸗ tig gehen ſollten; alſo man anheim gegeben haben wolle, ob desfalls nicht churfürſtl. hoch⸗ löbl. Hofcamer, als vorher erwehnter Krapp wegen Aufziehung dieſer beyden Uhren eine ſichere Beſoldung beziehet, die gegen Anzeige erſtattet werden wolle.“ Man ließ es ſich alſo angelegen ſein, den Mannheimer Einwohnern Gelegenheit zu ge⸗ ben, ihre Uhren nach den öffentlichen Uhren zu richten, die genau gerichtet wurden. Schade, daß man heute niemand„wegen Aufziehung der Seckenheimer Uhren“ verant⸗ wortlich machen kann, daß alle Uhren„dahero accurat richtig gehen ſollten.“ Die Sprechſtunden im Bauernverband. „Wie der Bauernverband Kreis Manmheim mitteilt, werden in Zukunft die Sprechtage in Seckenheim, im Haus der Spar und Kredit⸗ bank, jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, vormittags von 9—12 Uhr, abgehalten. Au⸗ ßerdem iſt jeden Montagvormittag Sprechtag auf der Geſchäftsſtelle in Schwetzingen“ qugend und Politik Ist die Jugend auf dem richtigen Wege?— Gefahren einer vorzeitigen Parteibindung In diesen Tagen versuchte ein Kreis junger Journalisten und Studenten eine unabhängige Jugendzeitung ins Leben zu rufen. Sie sollte sich kritisch und kompromißlos mit politi- schen Tagesfragen auseinandersetzen, neue Wege vom Standpunkt der Jugend aus weisen und versuchen, Werke junger Künstler Deutschlands und der Welt der Offentlichkeit vorzustellen. Das Unterfangen scheiterte. We- niger an finanziellen Fragen als daran, daß die Interessen der Jugendlichen nicht zu ver- inen waren. Dieses nicht unwichtige, vor Allem aber die deutsche Mentalität kennzeich- nende Ereignis mag Anlaß geben, uns mit den Problemen der deutschen Jugend zu be- schäftigen.. 5 Man wꝛird ohne weiteres feststellen können, Laß sich die Jugend auf verschiedenen Wegen befindet, verschieden in den vertretenen In- teressen, verschieden in der Zielsetzung. Da sind die Jugendgruppen der verschiedenen Parteien, die konfessionelle Jugend, die Pfad- kinderbewegung und die Studentenschaften, um nur einige der großen Hauptgruppen zu nennen, die selbstverständlich jeweils wieder — ihren spezifischen Blickrichtungen entspre- chend— untergliedert sind. Es ist erstaun- lich, mit welehem Elan und welcher inneren Bereitschaft sich die Jugend trotz der erlit- tenen Enttäuschungen wieder zu neuen Auf- gaben gefunden hat. Mag auch heute noch Soviel von einer Lethargie der Jugend ge- Sprochen werden— diese Jugend ist nicht in- 5 diese Jugend resigniert nicht, sie at vielmehr ganz bewußt ihr Leben in die and genommen und arbeitet mit Energie und Fleiß an ihrer Zukunft. Wenn diese Ar- beit nicht in allen Fällen politischen Charak- ter trägt, so sollte das nicht als schlechtes Zeichen gewertet werden, vor allem dann nicht, wenn sich die Jugend zunächst einmal sich im Leben durchzusetzen. Umso aktiver das Wissen erarbeitet, das es ihr gestattet, sind dafür auf politischem Gebiet die qugend- organisationen der verschiedenen Parteien. Man sollte meinen, daß ein gemeinsames Schicksal einem Volke gleiche Aufgaben auf- erlegen sollte. Man sollte annehmen, daß es die deutsche Jugend gelernt hat, an einem Strang zu ziehen, dort wo es darauf ankommt, Unser Schicksal zu meistern.„Uns junge Menschen verbindet nichts als daß wir alle jung sind“, war die Antwort einer Seite auf den Vorschlag einer gemeinsamen Jugend- zeitung,„bestelle nur jeder seine eigenen Acker und es wird recht werden.“ Muß es nicht erschüttern, diese Einstellung, die Deutschland schon mehr als einmal zu Zer- splitterung und Zwiespalt geführt hat, auch heute wieder— oder besser: noch immer— aus dem Munde der Menschen zu hören, die in absehbarer Zeit deutsches Schicksal ge- stalten wollen. Statt gemeinsame Wege zu suchen, die allen Interessen so weit als mög- lich gerecht werden, verschanzt man sich, auch in der Jugend, hinter prinzipiellen Grundsätzen und Dogmen. Es sind nur einzelne, die Kraft und Mut haben, abseits ausgetretene Wege alter Par- teitraditionen neue Ideen zu suchen, die den heutigen Verhältnissen angepaßt sind. Gerade das Vorrecht der Jugend sollte es sein, über ihren eigenen Schatten zu springen, neue Bahnen zu finden, die gemeinsame Verant- wortung zu tragen. Gemeinsame Verantwor- tung! Das heißt nicht Uniformierung des Gei- stes oder Gleichschaltung, sondern gesunder Menschenverstand, Vernunft und Ausgleich der Interessen. Alles Eigenschaften, die uns Deutschen so schwer fallen, aber doch erst einen guten Politiker kennzeichnen. Dabei erhebt sich die Frage, ob die Jugend überhaupt Politik treiben soll. Sie muß mit einem Ja und einem Nein zugleich beantwor- tet werden. Die Jugend soll und muß aufge- schlossen und interessiert für alle Tagesfra- * gen sein. Sie soll und muß sich ihr eigenes Urteil bilden und, wenn notwendig, auch durchsetzen können. Aber sie sollte sich nicht in blindem, jugendlichem Eifer einer Sache verschreiben, wie sie es schon einmal tat. Die Gefahr ist groß, daß wir wieder in die glei- chen Bahnen geworfen werden. Unsere Ju- gend hat die Chance, zu prüfen und zu wä- gen. Doch bevor sie auch nur aufatmen und nach rechts oder links blicken kann, versu- chen schon die Parteien von ihr Besitz zu er- greifen. Und oft genug läßt sich die Jugend voreilig in ein politisches System zwängen, dessen Stärken und Schwächen sie noch nicht beherrscht und noch nicht übersehen kann. Ir weiter Weg ist damit aber vorgezeich- net: sie ist parteigebunden, argumentiert mit Schlagwörtern und nährt damit hr politisches Wissen. So gut es ist, sich mit Politik zu be- schäftigen, so sehr muß man auch die Voraus- e Aaffirmithringen. Wäre es nicht zunächst ein- Wissen, Kön- 1 für andere „1 id οναeοe nenne Set haben!“ Je weniger sich die Menschen um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, desto liebevoller nehmen sie sich ihrer Mitmenschen an. Da beobachten sie, daß fie Hausfrau von nebenan sich viel mit ihren Kindern ärgern muß, daß das möblierte Fräulein hie und da abends sehr spät nach Hause hommt, meist von einem männlichen Wesen begleitet. Die Putzfrau der Nachbarin muß sich schwer plagen, weil ihre Brotgeberin sich wenig um den Haushalt kümmert, die Tochter vom oberen Stockwerk geht sehr elegant geklei- det ins Büro, während ihre Mutter schon jahrelang den gleichen Hut trägt. Hin und wieder hört man erregte Stimmen in der Küche des Nachbarn, sicherlich, Klappt in dieser Familie etwas nicht so, wie es nach außen den Anschein hat. Ja, ja, vor jedem Hause liegt ein Stein! 3535 Daran denken zwar die Hebevo barn nicht, nein, sie geben diesen ihren Beobachtungen beim Kaufmann nebenan flüsternd weiter, fügen aber meist hinzu:„Ich will aber nichts gesagt haben!“ Diese Beobachter und Beobachterinnen sind natürlich durchweg Leute, bei denen zu Hause alles in Butter ist und die deshalb Zeit haben, sich ihrer Nächsten anzunehmen. Natürlich nur ganz heimlich, denn sie wollen ja nichts gesagt haben! Und wie wenig überlegen sie sich dabei, daß bei ihrer Sorge um die per- sönlichen Angelegenheiten nichts als Klatsch herauskommt, denn helfen wollen sie ja nicht, nur feststellen. Wehe wenn ein Gleichgesinnter sich dahinter macht, bei ihnen Feststellungen zu treffen! Wehe ihm und seinem frevlen Tun, denn sie fühlen sich dadurch belästigt! Aber oft kommt dabei manch einer von ihnen selbst darauf, daß jeder vor der eigenen Tür kehren müsse, ehe er sich seiner Nachbarn annimmt. Fürsorge für die andern ist nur dann echt, wenn sie in einem guten Wort, in edlem Schweigen oder aber in tätiger Nächstenliebe sich äußert. Nicht der hochgehobene Zeige- kinger frommer Tugendbolde, aber die ver- stehende Güte eines guten Herzens können die Welt ändern. Mit der Anderung aber fängt der Kluge zuerst bei sich selbst an. „Wie ich bin, so ist meine Familie, wie wWir sind, so ist unser Land“„„ SESINNMLIcHEs i. über frauen und Liebe Der Umfang einer Wade und die Enge einer Taille bestimmen durchaus nicht den Schön- heits wert einer Frau. Wer das glaubt, ist nicht weniger töricht als jener Knabe, dem die ver- goldeten leeren Nüsse lieber waren, als die unscheinbaren vollen. 5 7 * Wenn ein Mann sagt:„Ich werde dich mer lieben!“, so spricht er meist aus Uber. zeligung. Ist seine Liebe nicht dau ist etwas dazwischengekommen. Sagt eine Frau:„Ich hasse d sie meist selbst nicht rech trotzdem, so ist 115 Eine ſüddeutſeche Tabakgemeinde Da jetzt die Tabakarbeit wieder ihren enfang nahm, soll hier eine der bedeutendsten badischen Tabakgemeinden zu Wort kommen. Einige Kilometer nördlich von Karlsruhe, an der Pfinz gelegen, finden wir die aàrbeitsfreu- lige Tabakgemeinde Staffort, gegenwärtig mit einer Einwohnerzahl von annahernd 900 Seelen. Nach Westen zu bahnt den Blick in nicht all- Fuweiter Ferne der Hardtwald, und weiter nach Westen tauchen an Klaren Tagen die bläulich Lerschwimmenden Höhen der pfälzischen Haardt auf. Ostwärts ragen die Hügelketten des Kraichgaues empor, und freundlich grüßt in hel- lem Weiß die liebliche Michelskapelle von der 258 bei Untergrombach herüber. In dieser Umgebung liegt der Ort, der zum größten Teil Fon seinem angebauten Tabak lebt, der das Hauptverdienst der tüchtigen und geschäftigen Bauern bildet; Staffort steht und fällt mit sei- nem Tabakbau. Es ist unbekannt, seit wann hier bereits der Tabak angebaut wird, und woher die Landwirte die Tabakzucht übernommen haben. Doch Wächst hier schon seit denkbaren Zeiten das nedle Kraut“; höchstwahrscheinlich dürfte die Tabakkultur von den benachbarten Friedrichs- talern übernommen worden sein, die in der Hardt bereits seit 250 Jahren den Tabak bauen. Die Landschaft der sandigen Hardt, in welcher der Ort in einer früheren Rheinschleife gelegen ist, bildet ebenes Gelände. Die gute und gün⸗ stige Bodenbeschaffenheit, mit der Staffort an der Spitze aller Tabakorte steht, hat die Ge- meinde in die Lage versetzt, schon lange Zeiten hindurch einen ausgezeichneten Qualitätstabak amzubauen, der sich sehen lassen kann, und überall geschätzt und begehrt ist. Bedingt durch die schweren Kriegsschäden mit ihren unerfreu- lichen Folgeerscheinungen war in den ersten Nachkriegsjahren der Tabakanbau etwa um die Hälfte zurückgegangen. Mit dem Fortgang des Wiederaufbaues hat sich die Lage aber wieder bedeutend gebessert, so daß heute bereits wie- der die Friedensanbaufläche von rund 58 Hektar fast erreicht ist. Der ganze Jahresablauf im Dorf steht im Zei- chen des Tabakanbaues und seiner Aufzucht. Schon im zeitigen Frühjahr, kaum daß der Frost Stwas abreagiert hat, etwa Ende Februar bis Anfang März, werden die Tabaksamen einge- Weicht, bis sie zu keimen beginnen. Um Mitte März herum gelangen alsdann die gekeimten Sämlinge auf Gartenbeeten oder unter Glas-, Zement- und Holzkästen zur Aussaat. Zum Schutz gegen Frost, der sich in dieser Zeit noch immer wieder vereinzelt einstellt, deckt man die Beete mit Olpapier zu, das gegen Wind- ver wehungen mit Steinen beschwert wird. Um diese Zeit kommen zahlreiche auswärtige Ta- bakpflanzer in unsern Ort, um hier tausendweise die Tabakpflanzen zum Setzen aufzukaufen, wo- Mit auch schon ganz schöne Einnahmen verbun- den sind. Nachdem die für den Tabakanbau vor- gesehenen Acker schon einige Zeit vorher gut gedüngt worden sind, was beim Tabak beson- ders wichtig ist, werden im Monat Mai, mei- stens nach den„Eisheiligen“, die jungen, zarten Tabakpflänzchen in genau bemessenem Ab- stand auf die Acker gesetzt, wobei alles aus der Familie mithilft. Damit die Pflanzen schön gleichmäßig zu stehen kommen, wird der Acker beim Setzen mit einem großen vier- und fünf- Zinkingen Rechen längs und quer durchgezogen, Auch hier bürgert sich mehr und mehr der 80 Viel propagierte Frühsatz ein, da hierdurch die Reife begünstigt werden soll. Etwa 5 bis 8 Tage nach dem Setzen werden die Tabakkfélder ge- hackt, etwa 2 bis 3 mal, wobei gleichzeitig etwa eingegangene Pflanzen nächgesetzt werden. An- schließend erfolgt das Häufeln. In den folgen- den Monaten muß dann das Wetter ein übriges tun, damit die Tabakpflanzen gut gedeihen und vor wärtskommen. Der Tabak wird allmählich größer und kräftiger, und die ausgedehnten, stattlichen Tabakfelder in der Gemarkung bieten bei günstiger Witterung ein prächtiges Bild. Hat der Tabak eine bestimmte Größe erreicht, nimmt die weitere Arbeit ihren Fortgang. Die Spitzen der Pflanzen, d. h. die Blütenköpfe, Werden abgebrochen, was man in der Tabak- sprache mit Köpfen“ bezeichnet, damit alle Kraft in die Blätter geht, diese sich besser ent- Wickeln und möglichst groß werden. Einige Zeit später wird er„gegeizt“, d. h., die entstandenen Seitentriebe(Geizen) werden entfernt, was etwa im Monat Juni mehrmals geschieht. Die Reife beim Tabak erfolgt von unten nach oben. In normalen Anbaujahren beginnt die Ernte etwa Ende Juli oder anfangs August, Ist diese Zeit herangekommen, dreht sich die gesamte Arbeit im Dorf fast nur noch um den Tabak, wozu alles, groß und klein, anzutreten hat. Die Schule wird geschlossen, damit auch die Kinder mithelfen können. Auch von auswärts kommen zahlreiche Bekannte und Verwandte, um teilzunehmen und die Arbeit zu beschleunigen. Noch bevor die eigentliche Ernte ihren Anfang nimmt, sind be- reits die untersten Blätter, die sogen. Grumpen, abgemacht worden, die schon braun oder gelb- lich werden, wenn die übrigen Tabakblätter noch gänzlich grün in ihrer vollsten Entwicklung begriffen sind. Die gesammelten Grumpen wer- den nun irgendwo im Haus zur völligen Trock- nung ausgebreitet. Da sie schon ziemlich dürr sind, können sie nur in den frühen Morgen- stunden geholt werden, wenn die Luft noch feucht und tauig ist. Nach dem Trocknen sind die Grumpen bereits völlig rauchfertig, wenn sie nicht für andre Zwecke noch verärbeitet werden. Mit dem Einsatz der Ernte wird das weitere Tabakgut in einem Abstend von etwa 8 bis 14 Tagen gebrochen, Zuerst kommen die Sand- blätter an die Reihe, d. h., die unteren 4 bis 6 Blätter, wenn sich die Blattspitzen umbiegen und gelb werden, und sich außerdem gelbe Blattränder zeigen. Auch machen sich auf den Blattflächen helle, durchscheinende Stellen be- merkbar, die sogen. Olflecken. Es folgt das Mittelgut(2 Blätter), Hauptgut(6-10 Blätter) und das restliche Obergut. Nach einiger Zeit wird zum Schluß noch der Nachtabak geerntet, das sind die Blätter, die inzwischen noch nach- gewachsen sind. Draußen auf den Felderk Wer- den die gebrochenen Tabakblätter zu Bündeln zusammengelegt und alsdann mit breiten Tabak bändern zusammengeschnürt. Mit Pferde- oder Kuhfuhrwerken werden die Bündel heimgefah- ren, was meistens vormittags geschieht. Da sitzt dann groß und klein vom Nachmittag bis tief in die Nacht hinein beisammen zum Einfädeln, Worin alles durch die jahrelange Ubung eine große Geschicklichkeit erlangt hat, selbst die Kinder. Bei dieser Arbeit werden Geschichten erzählt, Lieder gesungen oder auch Dorfneuig- keiten ausgetauscht. Dorfbewohner, die wenig oder gar keinen Tabak anbauen, helfen hierbei hilfsbereit da und dort den andern Tabakpflan- zern beim Einfädeln. Nach Beendigung der Ta- gesarbeit gibt es- meistens noch einen kleinen Imbiß. Die Einfädelerbeit des Hauptgutes nimmt bei normaler Ernte etwa 14 Tage in Anspruch. Nach dem Einfädeln werden die Büschel reihen- Weise àuf dem Speicher, den Scheunen oder auch an den Häuserfronten unter dem Dach zum Trocknen aufgehängt, bis die Blätter dach- trocken oder dachreif sind. d. h., wenn sie alle schön braun und dürr geworden sind, wWas einige Wochen dauert. Nach dem Abnehmen werden die Büschel zusammengelegt, bis sie zur Verwiegung kommen und von den Firmen ab- geholt werden, bei denen der Tabak noch weiter Zubereitet(fermentiert) und zu den fertigen Ta- bakwaren verarbeitet wird. So nimmt in unserm Dorf die Tabakernte die ganzen Sommermonate kast restlos in Anspruch. Bevor die einzenen Tabakspezies von Zeit zu Zeit verwogen werden, werden Proben im Rathaussaal aufgelegt, wozu sich dann die aus- wärtigen Kaufinteressenten einfinden, um den Tabak genau und gründlich auf seine Beschaf- kenheit, Farbe und Brennbarkeit 2u prüfen. Er darf nicht zu trocken und auch nicht feucht zur Ver wiegung kommen, da sonst mit Abzügen zu rechnen ist; auch dürfen keine Verschiedenen Tabaksorten miteinander vermischt werden. Zu den in den letzten Jahren wieder eingeführten Tabakeinschreibungen in Schwetzingen begibt sich jedesmal eine Kommission aus der Ge- meinde, um beim Verkauf einen möglichst gün- stigen Preis herauszuschlagen, dorthin. Beson- ders gesucht ist das Stafforter Zigarrenmaterial; kür den Ort ist daher die Zigarre Trumpf! Wenn durch die Ortsschelle verkündet wird, daß am Abend in den einzelnen Wirtschaften das Tabakgeld ausgezahlt wird, erwacht in allen Tabakhäusern eine freudige Stimmung, und die Ausgabe bedeutet zugleich einen kleinen Feier- tag, Anschließend geht es dann in den Wirt- schaften hoch her; es wird tüchtig gegessen und getrunken und auch dem„blauen Punst“ tüchtig zugesprochen, denn jeder Tabakpflanzer ist auch ein eifriger Raucher. Die Einnahmen aus dem Tabakertrag bannen wieder für einige Zeit die harten Alltags- und Zahlungssorgen, von denen auch unsere Gemeinde nicht ver- schont ist. Mat dem Verkauf hat die Arbeit um den Tabak wieder während der Winter- monate Ruhe, bis im nächsten Frühjahr die gleiche Arbeit von neuem beginnt. 5. Hermann Schumann. Su Meister Ac 92 Weinheim. den die erstmals —— NPereins Kalender 10 Turnerbund„Jahn“. „Kaiserhof“ Statt. Heute Abend, 20.30 Uhr findet im die Hauptversammlung der Handballer Samstag, den 5. August 1950 1750 1830 Uhr: 1880 2000 Uhr: Fußballspiel 67-80 fünm.-Mecterstadt Anschließend 6 Alle Seckenheimer sind herzlich eingeladen. kiandballspiel(8. V. 07. Tb. Jahn Vorher dugendspiel auf dem Sportplatz mit bunter Unterhaltung/ Aufführungen d. Turnerinnen* und TANZ l 18 70 — Der Spielausschug 3 gun mislempel liefert schnellstens 3 NECKARBOTE ä DRUCKER 5 2 — Fratt zum Tabakbrechen u. Einnähen sucht. Staufenerstraße 25. Freunde und Gönner sind herzlich eingeladen. M3 1 1 een 1907, Mhm. Seckenheim . Geschäftshaushalt Metzgerei) gesucht. 5 Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Ein guterhaltenes Damenfahrrad 2½ Verkaufen. erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. 2 beiße Küchenschränke eich. Ausziehtisch g kleiner Esch-Füllofen Abzugeben. Staufenerstr. 25. 4 SHart lud Sie Beachtenswerte ſportliche Leiſtung von Albert Treiber, Tv. 98 Seckenheim. Bei den bad. Mehrkampfmeiſterſchaften in der Leichtathletik, die am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag in Pforzheim ausgetragen wurden, war auch Mannheims beſter Leicht⸗ athlet Albert Treiber vom Tv. 98 am Start. Bereits am Samstag begann der Zehnkampf (die Krone der Leichtathletik), der am Sonm⸗ tag unter größter Konkurrenz der 14 beſten badiſchen Leichtathleten fortgeſetzt wurde, wo Treiber Seckenheim als Favorit ſtartete. Trei⸗ ber lag ſchon bei den am Samstag ausgeführ⸗ ten Diſziplinen in vorderſter Front, leider zog er ſich beim Stabhochſprung von 2.80 m eine Verſtauchung zu, die ihn zum Aufgeben zwang. So reichte es bei den Disziplinen am Sonntag trotz einer guten Leiſtung im 1500 m⸗Lauf nicht zum erſten Platz. Treiber erreichte einen ſehr beachtlichen zweiten Platz mit 5 162.3 P. hinter dem ſtark aufkommenden Pforzheimer Müller, der es auf 5 372.1 Punkte brachte. Im leichtathletiſchen Fünfkampf reichte es Trei⸗ ber zum vierten Platz. Zwei ſtolze Erfolge, die Mannheims beſter Leichtathlet für ſich bu⸗ chen konnte. und den Namen von Seckenheims 1 weit über die Landesgrenzen hinaus⸗ rug. Erstes Großspiel der Saison VkB Stuttgart Hamburger Sy 313 Am ersten Tag nach der Sommerspielpause tanden sich im Stuttgarter Neckarstadion vor 0 000 Zuschauern der Deutsche Fußballmei- ter VfB Stuttgart und der Ià-fache Nord- jeutsche Meister Hamburger Sportverein in mem überaus dramatischen und auf hohem Niveau stehenden Spiel gegenüber. Der VfB Stuttgart musste auf die Verletzten Blessing and Schmid verzichten, Während der HSV ür den gesperrten Adamkiewiez und den verletzten Harden Ersatz stellen musste. Der HSV hatte sich nach anfänglicher Ner- vosität bald gefangen.„Spund“ entpuppte sich Als meisterhafter Regisseur und Ballverteiler zus dem Hintergrund, der sich Selbst aktiv als sechster Angreifer mit in den Sturm einschal- tete, die Deckung verstärkte und darüberhi- naus noch Schlienz konsequent bewachte. Dem Angriffsmotor des VfB Stuttgart, Hlienz, gelang 28 jedoch, durch trickreiche a Daden sich dieser Bewachung immer wie- * zu entziehen und zusammen mit dem mermiidlichen Ballschlepper Barufka den Angriff des Deutschen Meisters anzukurbeln. Doch die ersten Angriffe erstickte der grog artige Torhüter Globisch im Keime, bis dann Barufka nach einem Alleingang von der Mit- llinie aus den Ball unhaltbar zum 1:0 in die Dreiangel setzte. Doch nur Kurz währte die Freude der Stuttgarter. Aus klarer Abseits- stellung kam der HSV durch Ebeling zum Ausgleich. Wie ein Paukenschlag fielen unmittelbar mach Wiederanpfiff zwei Tore der Hamburger. Die weit aufgerückte VIB- Deckung, die mit ihrer Angriffsreihe aufs HSV-Tor drängte, Wurde erstmals von Ebeling überspielt, der up noch Rohrberg zum unhaltbaren Schuß is Tor des Deutschen Meisters 2 Uzupassen bauchte. Kaum zwei Minuten später sandte er, einer der besten und beweglichsten ner des HSV, zul 1:3 in die Maschen. ens schnell erzwang der VIB den Aus- Sleich. Schlienz nützte einen Nachschuß ge- schickt aus und brachte den Anschlußtreffer ande. Mit Wiederanstoß wurde der durch- rochene Läpple im Strafraum von Klette ult. Otterbach verwandelte den Elfmeter cher zum 3:3. Fast schien sich eine Minute vor Spielschluß Fortuna für den VfB zu ent- scheiden, als ein Freistoß von Steimle sich Von der Mittellinie aus hinter Globisch ins tz senkte. Fast mit dem Schlußpfiff zusam- men jagte Bühler noch eine Prachtbombe knapp über die Latte. Badens Gewichtheber-Meister stärker Im Rahmen einer Freiluftveranstaltung des AV Speyer kam es zu einem interessanten Gewichtsheber-V ergleichskkampf zwischen dem Awsestmeister Speyer und dem badischen wisder mit dem deutschen Halbschwerge- Wichtsmeister Köhler angetretenen Badener Jank der Uberlegenheit Köhlers, mit 3 115: 2980 Pfund sicher für sich entscheiden konn- ten. Der von mehrwöchiger Krankheit wieder Senesene Köhler schaffte im Drücken und Reißen je 190 und im Stoßen 250 Pfund. Die stärksten Kräffe des südwestmeisters Waren Naiser im Helbschwergewicht und der 5218 rige Schwergewiclitler Hauclg, der im Drücken die ausgezeichnete Leistung von 165 Pfund schaffte. In einem anschließenden Box- Ver- Zleichetampf trenriten sich die Staffeln des AV Speyes ritter der Sädwestmeister- Sc laftsrunde) und der BC Schwetzingen un- ertschiederi 9.9. Kübler führt noch bei der„Tour“ Noch fünf Etappen sind zu fahren Der Franzose Gemigiani gewann die 17. Etappe der„Tour de France“, die von Nizza mach Jap führte. Der Schweizer Ferdinand Kübler lag am Ende der 17. Etappe in der Sesamtwertung noch immer an erster Stelle. Geminiani fuhr, die 229 Kilometer in Sieben Stunden 58 Minuten und 31 Sekunden. 22 Se- Kunden nach ihm lief Meunier, Frankreich, eim, dann folgten mit je sieben Stunden 59 Minuten und 34 Sekunden Diederich, Luxem- burg, und Brambilla. Fünfter War Ockers, Belgien, mit acht Stunden und 15 Sekunden. Den sechsten bis 14. Platz belegten mit der- selben Zeit Baldassari Paris), Giguet Frank- reich), Blusson(Paris), Kallert(Südwest), Verschueren(Aiglons Belges), de Ruyter(Hol- anch, Impanis(Belgien), Kübler(Schweiz), Kirchen Luxemburg). Die Gesamtwertung: 1. Kübler, Schweiz, 111.427 Std. 2 Ockers, Belgien, 111.44, 13 Std. 3. Bobet, Frankreich, 111.53, 15. 4. Robie, West- krankreich, 111.253,35 Std. 5. Geminiani, Frank- reich, 111:56,45 Std. Schöne Spiele der Jugendhandballe Der erste Tag des Bundesturniers Schon der erste Tag des Bundes-Jugend. Handballturniers, das bis 6. 8. 1950 in Alten. stadt bei Geislingen an der Steige mit inter. Sab es eine Uberraschung. Die Als Favorit geltende Schweizer Jugendauswahl mußte sich gegen die westdeutsche Jugenkombination, die bis- her noch nie Zusammengespielt hatte, mit geschlagen geben. Die Westdeutschen zeigten, Segen die Junioren aus Zürich ein blendendes Spiel. Die Schwei. zer hatten insofern Pech, als die meisten M. rer Schüsse knapp über oder neben den Pfo- sten strichen. hre Verteidigung war Segen die verwirrende Kombination der Westdeut- nationaler Beteiligung stattfindet, 14:12(10:6) Toren schen beinahe machtlos. Erst nach Halbzeit gelang es den Eidgenossen, etwas aufzuholen, obne jedoch den sicheren Sieg der Westdeut- schen verhindern zu können. Süden—- Norden: unentschieden In Altenstadt fand auch Süddeutschlands mit Norddeutschland Statt. Nach spannendem Spiel endete der Kampf 3:13. Zu Beginn schien der Süden durch gu- tes Zusammenspiel den Körperlich kräftiger Wirkenden Norddeutschen überlegen zu sein. Doch die Spieler des Nordens fanden recht bald zusammen und lieferten nun ihren Geg- nern eine vollkommen ebenbürtige Partie. Nicht Weniger als neun Mal wurde der Gleichstand erzielt. Für den Süden schossen Kümmel, Rö der, Schàufele und Tippolt je drei Tore. Frankreich schlägt Schweden Die größte Uberraschung bildete die 37 N (1:5) Niederlage der Schweden Segen die als Außenseiter gestarteten Franzosen. Das Spiel der Franzosen war auf Zweckmäßigkeit ab- gestimmt und hatte vollen Erfolg. Erst nach der Halbzeit fanden sich die Schweden etwas besser zurecht und konnten zum Schluß Sogar eine eindeutige Uberlegenheit erzielen. Aber die Franzosen, die ihren Sieg in erster Linie hrem deutschen Ersatztorhüter Engelhardt aus Ludwigsburg verdankten, verstanden, ih- ren Vorsprung geschickt über die Zeit zu retten. In diesem Spiel wurde nach den inter- nationalen Regeln mit beweglichem Abseits gespielt. Der Torerfolg des Tages Den höchsten Torerfolg des Tages errang die Jugendmannschaft aus Berlin mit 12:6 (5:3) über die äußerst schwach spielenden Südwestdeutschen. Glanzpunkte beider Mann- schaften waren die Torhüter, wobei Schneider (Berlin) sein Gegenüber noch um einiges Übertraf. Die Südwestdeutschen zeigten ein gefälliges Spiel, waren aber vor dem Tor rat⸗ 10s. Beim Südwesten trug sich Mittelläufer Wiedmann mit vier Toren in die Torschüt- zenliste ein. Schauturnen in Bad Kreuz nackt Großer Erfolg der Deutschlandriege Vor fast 10 000 Zuschauern wurde das Schau- turnen der Deutschlandriege in Bad Kreuznach im Oranienpark zu einem Sroßartigen Ereig- His. Mit Schwarzmann-Goslar, Stangl-Mün- chen, Dickhut-Köln, Frenger-Langerfeld, Over- Wien-Essen, Bantz-Langerfeld, Kiefer, Schnepf und Jöckel(alle Bad Kreuznach) hatte die deutsche Kunstturn-Vereinigung die stärksten deutschen Kunstturner nach Bad Kreuznach entsandt. Die fehlerfreie Kür des sechsfachen Deut- schen Meisters Kiefer war der Höhepunkt im Barrenturnen. Schwarzmann bestätigte seine gute Form durch überragende Sicherheit und den hohen Schwierigkeitsgrad seiner Darbie- tungen. Am Pferd turnte der Münchener Stangl als einziger seine Ubung glatt durch. Seine Klasse bewies außerdem Heinz Schnepf. Bei den Bodenübungen kam es zu dem er- Warteten Duell zwischen dem Deutschen Mei- ster Dickhut und Schnepf, wobei Pickhut durch die größere Hleganz imponierte. Das Finale der gut organisierten großen Veranstaltung stieg am Reck. Schwarzmann, Kiefer, Stangl, Frenger, Bantz und Overwien übertrafen sich von Upung zu bung. Zwar Furnte der Olympiasieger von 1936, Schwarz mann, seine Ubung fehlerfrei und schloß mit lem seit Basel viel beschriebenen Schrauben- Aldo, dem Schwierigkeitsgrad und der Aus- ewogenheit nach gebührte aber Kiefer die Frone. Daneben bewies Stangl einmal mehr, aß er noch immer zu den sichersten Kür Urnern Deutschlands zählt, Von bestechender Jeganz war auch die Reckübung Dickhuts. n seiner abschließenden Ansprache erklärte er Vorsitzende der deutschen Kunstturn- reinigung, Zellekenz, daß Bad Kreuznach als Austragungsort eines künftigen internationa- em Vergleichskampfes in Aussicht genommen ei f Polizeimeisterschaften im Schwimmen Die deutschen Polizeimeisterschaften im schwimmen wurden im Neu-Isenburger Wald- chwimmbad in Frankfurt ausgetragen. ber 00 m Kraul holte sich Aust(Zachen) in 106,2 UAinuten den Titel. Rademacher(Düsseldorf) vurde über 100 m Rücken in 1:20,9 Min. neuer Deutscher Polizeimeister. Uber 200 m Brust icherte sich der Gelsenkirchener Henning in 03,3 Min. den Sieg. Die 4 I00-m-Kraul- 5 staffel brachte mit 4:36,5 Minuten einen über- genen Sieg der Mannschaft von Nordrhein- Vestfalen. Upper die 100-m- Brust- Strecke urde Rehren Müsseldorf) in 120,2 Minuten euer Titelträger, Deutscher Polizeimeister im unstspringen wurde Bien(Augsburg) mii 456 Punkten, während der Frankfurter Bel- ersheim mit 36,90 Punkten Sieger im Turm- Pringen wurde. Im Wasserballendspiel schlug lie Mannschaft von Nordrhein- Westfalen die Vertretung von Niedersachsen mit 10:2 Toren. Joe Louis wird in Bälde wieder boxen Joe Louis beschloß endgültig, in den Ring zurückzukehren, um seine überfällige Ein- dommensteuer zu bezahlen. Markson, der Direktor des internationalen Bozklubs, teilte mit, daß die New Lorker Boxkommission den Sampf Charles— Louis als Kampf um den Weltmeistertitel anerkennen werde. Die Sugo- ischen Organisationen, sagte er, würden den winner in dem Kampf Louis— Savold als Weltmeister anerkennen. Falls Louis in beiden Tämpfen Sieger bleibt, wird er der erste Ichwergewichtsmeister sein, der jemals den Titel eines Weltmeisters im Schwergewicht urückeroberte, 8 die Begegnung ... —— *