t He stehen neus N lebens 1 Woh- 18 Z. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden 8 gang Jah- eresse Nr. 125 Montag, den 7. August 1950 2.50. Jahrgang n Zu. chloß. er Dr. of des e Se. eimer Ule in ellung r und Von rtstag ungen b. Die n Und de zu rs zu- bergs, deut- neuer berg Kom- igt in auber Der ir die den Hes ichtet 4 itung. ir So- Stag“ tzner: op. 8 auf See“ Hör- ad W. hielen ondo- Ber- NBC npho- Suisse inst. endliche Leid, J Charta der Heimatvertriebenen Verkündet Großes Bundestreffen in Stuttgart— 90 000 bei der feierlichen Kundgebung Stuttgart nb). Die Bundestagung des Zentralverbandes der vertriebenen Deutschen und der vereinigten ostdeutschen Landsmann- schaften wurde am Sanistag und Sonntag in Stuttgart zu einem Bekenntnis der Heimat- lebe und zum Appell, begangenes Unrecht wiedlergutzumachen. Die Tagung begann am Samstagnachmittag im Kursaal Stuttgart-Bad Cannstatt mit einer Feierstunde zum„Tag der Heimat“. Als Ver- treter des Bundeskanzlers nahm Vizekanzler Blücher an dem Festakt teil. Ferner waren der Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukaschek, Mit- glieder der verschiedenen Ländervereinigun- gen, Vertreter des amerikanischen Hohen Kommissars und des Landeskommissars für Württemberg- Baden anwesend. „Unsere Rechte und Pflichten“ Ein„unbekannter und namenloser“ Heimat- Vertriebener verlas vor Tausenden Heimat- Vertriebenen die„Charta der Heimatvertrie- benen, die beschlossen wurde und in der Es heißt, die feierliche Erklärung lege die Pflich- ten und Rechte fest, welche die deutschen Heimatvertriebenen als ihr Grundgesetz und ls mumgängliche Voraussetzung für die Her- beiführung eines freien und geeinten Europa ansehen. n 1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das un- welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat. 2. Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, das auf die Schaffung eines geeinten Europa gerichtet ist, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. 3. Wir werden durch harte, unermüdliche Arbeit teilnehmen am Wiederaufbau Deutsch- lands und Europas.“ In der Charta werden schließlich folgende Forderungen aufgestellt: „1. Gleiches Recht als Staatsbürger, nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch in der Wirklichkeit des Alltags. 2. Gerechte und sinnvolle Verteilung der Lasten des letzten Krieges auf das ganze deutsche Volk und ehrliche Durchführung dieses Grundsatzes. 3. Sinnvollen Einbau aller Berufsgruppen der Heimatvertriebenen in das Leben des deutschen Volkes. 4. Tätige Einschaltung der deutschen Hei- matvertriebenen in den Wiederaufbau Euro- pas.“ Die Charta fordert die Völker der Welt auf, sich„rer Mitverantwortung am Schicksal der Heimatvertriebenen als der vom Leid die- ser Zeit am schwersten Betroffenen“ bewußt 2u werden. Vizekanzler Blücher betonte, es werde einmal der Tag kommen, da es keine Trennung von Heimatvertriebenen und Einheimischen mehr geben werde. Es sei der Wille der Bundesregierung, eine solche Wirtschaftliche und soziale Ordnung zu schaf- ken, daß diese Grundlage eine Vereinigung Deutschlands in Frieden bilde. Blücher sagte, auf deutschem Boden werde heute versucht, mit den Waffen des ordnenden Geistes die Flut aus dem Osten aufzuhalten. Bataillone seien etwas Nebensächliches gegenüber einer Wirklich kräftezeugenden geordneten und so- zialen Welt. Die soziale Gerechtigkeit lasse sich nur dann erreichen, wenn möglichst vie- len Menschen die Möglichkeit gegeben werde, mren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Vorsitzende des Zentralverbandes der Vertriebenen Deutschen, Dr. Kather, for- derte die westdeutschen Politiker auf, den Vertriebenen mit mehr Verständnis zu be- segnen. Wenn sich ihre Haltung nicht bald ändere, werde die Radikalisierung der Flücht⸗ linge und Vertriebenen fortschreiten. Die Ver- triebenen müßten jetzt endlich mehr Ver- ständnis erwarten dürfen. Sie hätten sich Jetzt entschlossen, ihr politisches Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Großkundgebung der 90 000 Den Höhepunkt der Stuttgarter Tagung bil- dete eine Großkundgebung von 90 000 Heimat- vertriebenen am Sonntag im Hof des Stutt- Sarter Neuen Schles einer Totenehrung gedachten die He enen der„Hun- derttausende Fra 3 der, die 1945 auf der Flucht vor d. wollenden Mord zu Tode gemartert“ Wo n. Dann rief Bundes- Hüchtlingsminister as chek den Heimatvertriebenen der Bundesregi Flüchtlinge sei de dafür sorgen, daß die Bunde: m schlechtes Ge- N 210* e. Siebenhundert Jahre lang hät ſtschen den Schutz der europäisch Asien gebildet. Nun seien sie eutschlands und forderten Hilfe b Die Bundesregierung sei sich im Klaren darüber, daß sie bis zur äußersten Grenze des Möglichen gehen müsse, um den Heimatver- triebenen zu helfen. Diese Anstrengung der deutschen Regierung sei die Voraussetzung dafür, daß auch das Ausland den Vertriebenen helfe. Die Erkenntnis, daß Europa ohne die Deutschen verloren sei, verpflichte die euro- Päischen Völker, auch den Heimatvertriebenen zu helfen. In einer weiteren Ansprache erklärte der 1. Vorsitzende des Zentralverbandes der hei- matvertriebenen Deutschen, Bundesabgeord- neter Pr. Raf. er der Zentralverband habe einmütig den Rücktritt des Bundesnnanzmini- sters Schäffer gefordert, weil es unmöglich sei, mit„einem solchen Manne“ einen gerechten Lastenausgleich durchzuführen. Der württem- berg-badische Innenminister Ulrich gab der Auffassung Ausdruck, daß die Geschichte das Unrecht des Heimatraubes korrigieren werde. Die Korrekturen müßten jedoch auf fried- lichem Wege angestrebt werden. Weiter be- tonte der 2. Vorsitzende des Zentralverban- des der Heimatvertriebenen, Walter, die Schranke von der Vorstellung des geheiligten Pivateigentums müsse fallen, während der Vorsitzende des Landesverbandes Württem- berg der Heimatvertriebenen, Dr. Moc ker, darauf hinwies, daß die Heimatvertriebenen die Lethargie nunmehr überwunden hätten. Nach fast dreistündiger Dauer wurde dann die Kundgebung mit dem Gesang des nieder- zändischen Dankgebets„Wir treten zum Beten“ abgeschlossen. Kopfzerbrechen über Westdeutschlands Rolle Verteidigungsprobleme immer mehr im Vor- dergrund— Wichtigen Entscheidungen ent- gegen Washington(UP). Die Außenminister der zwölf Mitgliedstaaten des Atlantikpaktes werden— wie unterrichtete Kreise ankündig- ten— am 15, und 16. September in New Kork zusammenkommen und Verteidigungspro- bleme besprechen. Bei dieser höchst bedeutsamen Gelegenheit werden Verteidigungs- und Wirtschaftsfragen vor allem jener Gebiete behandelt, die einem kommunistischen Angriff ausgesetzt sein könnten. Auf„höchster Ebene“ soll entschie- den werden, was zum Schutze der freien Welt unternommen werden muß. Nicht zuletzt, so wollen informierte Kreise wissen, soll in New Vork auch die Rolle Westdeutschlands innerhalb des westlichen Verteidigungssy- stems erörtert werden. Es sollen Pläne beste- nen, bei der deutschen Industrie große Men- gen von Material zu bestellen, das zur mili- tärischen Ausrüstung gehört. Auch die Regierung der Vereinigten Staa- ten arbeitet zur Zeit an dem Problem, wie nicht nur die deutsche Industrie, sondern auch die deutsche Menschenkraft verwendet werden kann, um die Verteidigung des Nord- Atlantikpaktes zu verstärken. Die Hauptfrage dabei lautet, wie man Westdeutschland in die Lage versetzen könnte, im Falle eines Angrif- kes in irgend einer Form zu der eigenen Ver- teidigung beizutragen, In zuverlässigen Re- gierungskreisen scheint man überzeugt davon zu sein, daß in einer wirklich ernsthaften Krise in Westeuropa infolge einer Bedrohung aus dem Osten die Westdeutschen wahrschein- lich sofort organisiert und mit Waffen ausge- rüstet werden würden, um sich selbst zu ver- teidigen. Die groge Schwierigkeit liege nur Straßburger Berutungen beginnen Bedeutsame Beschlüsse des Ministerkomitees — Eine große Tagesordnung Straßburg(UP). Die beratende Ver- sammlung des Europarates wird am Montag zu ihrer zweiten Jahressitzung zusammen- treten, die im Schatten eines Konfliktes steht, der die Bildung einer gemeinsamen demokra- tischen Front gegen die kommunistische Ag- gression dringlicher erscheinen läßt als je zuvor. Zum ersten Mal seit 17 Jahren weht aus diesem Anlaß im französischen Straßburg wie- der schwarz-rot-goldene deutsche Flagge. Obwohl auf Grund der Charta des Europa- rates reine Verteidigungsfragen auf den Sit- zungen nicht erörtert werden dürfen, so ist doch damit zu rechnen, daß den Problemen, die aus dem Krieg in Korea erwachsen, be- sondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es ist 2u erwarten, daß die Versammlung als eineni der ersten Punkte der Tagesordnung die Empfehlungen des Ministerausschusses Auf- greifen wird, in denen die kommunistische Aggression in Korea verurteilt und die Sank- tionen des Weltsicherheitsrates gebilligt wur- den. Es liegen auch Anzeichen dafür vor, daß einige Mitgliedstaaten eine Erweiterung des Schumanplanes vorschlagen werden, um auch eine enge Koordinierung der westeuropäischen Rüstungsproduktion anzustreben. Während alle 125 Abgeordneten der Ver- sammlung mit der Empfehlung des Minister- ausschusses übereinstimmen, die kommuni- stische Aggression in Korea zu verurteilen, sollen doch schon jetzt einige Stimmen laut geworden sein, die sich gegen das geringe Maß an Vollmacht wenden, das ihnen von den Mi- nistern zugestanden ist. Bei der Vorbereitung der beratenden Ver- sammlung hatte der Ministerausschuß u. a. be- schlossen, die kommmmistische Aggression örkentlich anzuprangern und zu diesem Zweck eine Botschaft an die Versammlung des Euro- parates zu richten. Erfreuliche Beschlüsse Was Westdeutschland angeht, so hat das Ministerkomitee des Europarats vier Be- schlüsse gefaßt, um den deutschen Wünschen entgegenzukommen und einige einschränkende Bestimmungen aufzuheben: 1. sich direkt mit der deutschen Bundesre- gierung und dem Saargebiet in Verbindung 2 setzen. Bisher ging die Verbindung über die Besatzungsmächte. Abschriften aller Mit- teilungen an die Bundesregierung sollen ent- sprechend dem Beschluß an die Besatzungs- mächte gehen. 5 2. e der deutschen Bundesrepublik und des Saargebietes würd gestabtet, in be- stimmten Fällen in beratender Eigenschaft Mit dem Ministerkomitee zusammenzutreffen. Die Bundesrepublik hat bekanntlich zur Zeit kei- nen Außenminister. 3. Deutschland und das Saargebiet werden 1„an den Arbeitsausschüssen teil- zunehmen, die dhe Minister dafür geeignet Helten“. 5 5 4. Staatsangehörige der Bundesrepublik und des Sasrgebletes dürfen im ständigen Sekre- tariat des Europarates beschäftigt werden. Diese Beschlüsse wurden in amtlichen Bon- mer Kreisen mit umso größerer Genugtuung egrüißt, als ein Außenminister vorgeschlagen 1 haben soll, daß die Westmächte der deutschen Bundesrepublik gestatten, einen Außenmini- ster zu ernennen, ein Vorschlag, der indessen keine sofortige positive Reaktion bei den an- deren Außenministern ergeben habe. Die Außenminister der Mitgliedstaaten des Europarates besprechen zur Zeit aber, wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, die Frage der deutschen Gleichberechtigung im Europa- rat. Die Minister sollen übereinstimmend der Ansicht sein, daß die Bundesrepublik mög- lichst bald die gleichberechtigte Mitgliedschaft erhalten müsse. Letzte Vorbereitungen Zur Stunde sind die Arbeiter fieberhaft da- mit beschäftigt, letzte Hand an das neue Ver- sammlungsgebäude zu legen, in dem am Mon- tag um 15.00 Uhr MEZ die Versammlung er- öknet wird. Wenn die Delegierten ihre Plätze einnehmen, finden sie eine lange Botschaft des Iinisterkomitees vor, das eine Reihe von Auf- zählungen und Vorschlägen und mit ihnen die Feststellung enthält, daß man guten Grund habe, hoffnungsvoll zu sein. Winston Churchill, einer der bedeutendsten Propagandisten der europäischen Bewegung, Weilt bereits in Straßburg, um an der bera- tenden Versammlung teilzunehmen. Zur sel- ben Stunde reiste der britische Außenmini- ster Bevin nach England zurück. In Kreisen der Delegierten wurde die Abreise des briſi- schen Außenministers als Zeichen der abwar- tenden und kühlen Haltung Großbritanniens gegen eine allzu schnelle europäische Vereini- gung gedeutet. Die 18 deutschen Hauptdelegierten und ihre Stellvertreter sind unmittelbar nach dem Ein- treffen in der elsässischen Hauptstadt zu einer ersten Arbeitstagung zusammengetreten. Zum Vorsitzenden der Delegation wurde Dr. Pün- der gewählt. In Straßburg geht in diesen Stun- den das Gerücht um, daß der deutsche Bun- deskanzler Ende kommender Woche nach Straßburg kommen wolle, um an den Bera- tungen des Europarates als Gast teizunehmen. Studenten rissen Schlagbäume nieder Wirkungsvolle Demonstration an der Grenze Germannshof- Weiler(UP). Vier- hundert Universitätsstudenten aus neun ver- schiedenen europäischen Nationen demon- Strierten an der deutsch-französischen Grenze für die Schaffung eines europaischen Parla- ments und einer gesamteuropäischen Regie- Türig. Die Studenten stürmten die deutsch- französischen Grenzposten und rissen Schlag- baute nieder. Zunächst hatten die Studenten che Grenzkontrolleure aufgefordert, ihnen den Upertritt ins Nachbarland ohne Paß und Vi- sum zu gestatten. Als ihnen dies nicht gestat- tet wurde, rissen die Studenten auf der deut- schen Seite den schwarz-rot-gold bemalten Schlagbaum nieder und stürmten auf die fran- 2z6Sische Seite hinüber. Inzwischen hatten auch auf der französischen Seite die Studenten die Gremzsperre beseitigt und eilten ihren deut- schen Kommilitonen entgegen, wobei sie auf wmrem Wege durch das„Niemandsland“ den remzösischen Schlagbaum im Triumph auf den Schultern mitführten. Ihnen folgte eine singende und rufende Menge von Studentin- nen und Studenten, die eine große Fahne des Europarates mit sich führte. Die beiden Grup- darin, erklärten diese Kreise, eine annehm- bare Methode zu finden, um Westdeutschland für einen solchen Fall vorzubereiten. Mit die- sem Problem befaßten sich zur Zeit hohe Stellen der drei Besatzungsmächte. Die ame- Tikanische Offentlichkeit, so wird im allge- meinen angenommen, würde eine Wiederauf- rüstung Westdeutschlands, mit Ausnahme einiger extremer antideutscher Gruppen, obme Protest annehmen. Man weiß aber in Wa- ington sehr genau, daß in dieser Hinsicht in Deutschland eine sehr mangelnde Beger sterung festzustellen ist. 1 Autoritative diplomatische Kreise Washing tons gaben bekannt, daß in Kürze mit folgen- den Maßnahmen gerechnet werden kann: 1. Schaffung eines Atlantikpakt-Hauptquæar- tiers, wahrscheinlich in Frankreich, mit einem amerikanischen General als Oberbefehlshaber. Auf diesen Posten wird entweder Generel Smith oder General Clark gestellt werden. 2. Eine Entscheidung des amerikanischen Verteidigungsministeriums über die von Frankreich geforderte Verstärkung der ame- Tikanischen Truppen in Europa. Eine Ent- scheidung im positiven Sinn würde bedeuten, daß weitere Divisionen der Nationalgarde un- ter die Fahnen gerufen werden müßten. 3. Darüber zu entscheiden, ob die Türkei und Griechenland in den Pakt aufgenommen Werden sollen, nachdem sie jetzt um Auf- nahme nachgesucht haben. Großbritannien und andere europäàische Staaten sollen sich für die Aufnahme der beiden Staaten ausge- sprochen haben. 4. Eine Entscheidung darüber, wann die Möglichkeit, Westdeutschland in den Atlan tikpakt aufzunehmen, ernstlich in Betracht gezogen werden könne. Man erwartet diese Entscheidung nach Errichtung des Atlantik pakt- Hauptquartiers und der Erhöhung der westeuropäischen Verteidigungsstärke. Die Generalstäbe der Atlantikpaktstaaten sollen der Meinung sein, daß irgendeine politische Formel ausgearbeitet werden müsse, auf, Grund der dann Westdeutschland in den Nordatlanikbakt einbezogen worden kon. Politik in Kürze Nuschke fordert nationale Erhebung. Der stellvertretende Ministerpräsident der Sowiet- zone auf, den Nationalkongreſß der Ostzone am zone, Nuschke, forderte die Jugend der Ost- 25. und 26. August zu einer ‚änationalen Er- hebung“ zu gestalten. Zwischenfälle in München. Bei einer Rund- gebung des„Landeskomitees der Kämpfer für den Frieden“ kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Mehrere Polizisten und De- Mmonstranten wurden verletzt. Einem Polizi- sten wurde ein Ohr abgeschlagen. Baumgärtner wiedergewählt. Der bisherige Landesvorsitzende der Bayernpartei, Dr. Baum- gartner, wurde in der Landesversammlung der Bayernpartei mit großer Mehrheit wie dergewählt. Er erklärte u. a., der Freiheits- Sturm der Bayernpartei müsse über das Land brausen. Block der Heimat vertriebenen auf Bundes- ebene? Den Zusammenschluß der Landesver- bände„Block der Heimatvertriebenen“ zu einem Bundesverband wurde am„Tag der Heimat“ in Duisburg angekündigt. Kriegsdienstverweigerer fordern Abberu- kung von Frings. Anläßlich einer Kundgebung zum„Tag der Kriegsdienstverweigerer“ in Nürnberg forderten man in einer Resolution, der Papst solle Kardinal Frings abberufen. Polizei kann Gewerkschaften beitreten. Die Alliierte Hohe Kommission hat beschlossen, den Angehörigen der Polizei die Mitglied- schaft in den Gewerkschaften nunmehr zu ge- statten. Europäische Wiederaufrüstungspläne. Vier der elf Signatarstaaten des nordatlantischen Vertrages, Frankreich, Großbritannien, Däne- mark und Norwegen, haben nunmehr den Vereinigten Staaten hre Wiederaufrüstungs- Pläne mitgeteilt. Senat lehnt Kürzung der Marshallhilfe ab. Der amerikanische Senat lehnte mit 41 gegen 38 Stimmen einen Vorschlag ab, die Marshall hilfe im Haushaltsszahr 1950/1 um 135 Mil- Ronen Dollar zu kürzen. Pen begegneten sich in der Nahe der dett- schen Grenze, Wo die Schlagbäume, Pfähle, Zollzeichen und Grenzmarkierungen, soweit sie brerinbar waren, den Brennstoff für ein großes Freudenfeuer lieferten. An Stelle der Bundesfahne wurde am Flaggenmast des Zollhauses die Fahne des Europarates mit dem grumen„E“ gehißt. Die Studenten verlasen in drei Sprachen eime Deklaration im Namen einer Organisa- tion die sich„Europa ist hier“ nermt, und in der es unter anderem hieß, nur ein geeintes Eüropa könne die Rettung vor den uns alle bedrohenden Gefahren bringen. 85 Die Demonstration war unter Wahrung strengster Geheimhaltung organisiert wor- den und begegnete auf Seiten der Beamten an der Grenze auf keinen ner WI derstand. Sie traf zeitlich mit dem Beginn der Tagung des Huroparates in zusam- men. Bei den Demonstranten a 0 Neue Kampfansage Kaisers Der KP-Infiltration wird begegnet BOnn(UP).„Die verantwortlichen Stellen der Bundesrepublik werden entschlossen jeder kommunistischen Durchdringung entgegen- treten und alle verräterischen Elemente öffent- lich anprangern“, verkündete der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, in einer Rundfunkansprache. Die schwankenden Ge stalten, die offen oder heimlich mit der SED gemeinsame Sache machen, oder die aus Feig- heit versuchen, sich bei den Kommunisten eme Rückversicherung zu schaffen, müßten „der nationalen Verachtung preisgegeben wer- den“, verlangte Kaiser. Zu den kommunistischen Versuchen, durch Spitzel- und Agententätigkeit den Nerven- Krieg in Westdeutschland zu verstärken, Appel lierte der Minister an jeden Einzelnen, mitzu- helfen, daß die Verachtung des Kommunismus und seiner Praktiken zu einer Macht werde, vor der sich der Kommunismus zurückziehen müsse. Stahlindustrie-Anzeigen in KP-Zeitung Bonn(UP). Eine Anzahl von RuhrIndu- Striellen leistet indirekte Beiträge für die Kassen der westdeutschen FP als eine Art „Versicherung“ für die Zukunft, behaupteten Allijerte Beamte in Bonn. Gleichzeitig sinke die Begeisterung einiger Stahlproduzenten für den Schumanplan erheblich. Die Kritik der Alliierten Beamten richtet sich besonders ge- gen die Insertion verschiedener deutscher Stahlfirmen in der Düsseldorfer KP-Zeitung „Freies Volk“. Derartige Anzeigen sind nach Alliierten Auffassung als eine Art„Lebens- Versicherung“ gedacht für den Fall daß sich in Deutschland ähnliche Vorfälle ereignen wie in Korea. Demgegenüber erklärten die ge- nannten Unternehmen, daß sie die Anzeigen für mögliche Kunden in der Ostzone aufgeben. Alliierte Kreise betonen jedoch in diesem Zu- sammenhang, daß der Verkauf von Stahl in die Ostzone noch immer verboten sei, so daß derartige Anzeigen nur als eine Art„Lebens- Versicherung“ aufgefaßt werden könnten. In Alliierten Kreisen wird allerdings zugegeben, daß es sich hierbei nur um eine Minderheit der Industriellen handle. Forschungsrat für Gleichberechtigung Kontrolle soll beseitigt werden Bonn(UP). Die Jahresversammlung des deutschen Forschungsrates, die im Rahmen der„Woche der Wissenschaft“ in Bonn statt- tand, forderte einstimmig die Wiederzulassung Deutschlands als gleichberechtigte Partner in die internationale Organisation der Wissen- schaft. Ferner soll eine Dienststelle für For- schung beim Bundeskanzleramt eingerichtet Werden, die bei der Regierung für eine weit- gehende Betreuung der deutschen Forschung eimtritt. Professor Werner Heisenberg wies Auch auf die große Verantwortung hin, die der Wissenschaft obliege. Professor Rein appel- Herte an die Besatzungsmächte, die For- Schungskontrolle so weit wie möglich aufzu- heben. Prominente Gäste in Oberammergau Passionsspiel hinterließ nachhaltigen Eindruch Oberammergau(UP). Der britische Hohe Kommissar Sir Kirkpatrick besuchte mit seiner Gattin das Passionsspiel und trug sich in das„Goldene Buch von Oberammergau“ ein Der stellvertretende amerikanische Hohe Kom. missar, Mr. Buttenwieser, besuchte ebenfalls mit seiner Gattin und seinen vier Kindern das Passionsspiel. Auch der amerikanische Stadtkommandant des US- Sektors von Ber- n, General Taylor, wohnte dem Passionsspiel bei. Der Chef der kanadischen diplomatischer Mission in Bonn, Davis, erklärte nach der Fasslonsspiel, so etwas Großartiges habe noch nie gesehen. 30 000 Deutsche in Rom. Uber 30 000 Deut- sche dus dem Bundesgebiet haben in der csten Hälfte des Heiligen Jahres Rom be- weicht. 8 Fensterscheiben der Sowzetbotschaft klirr- ban. uti- Kommunisten haben mehrere Fen- starscmeiben der sowjetischen Botschaft in don eingeworfen. On Stabsübungen der Brüsseler Paktstaaten Franzosen für Truppenverstärkungen in Deutschland— Zusätzliche Rüstungsgelder in England 5 London(UP). Stabsoffiziere von Heer. Flotte und Luftstreitkräften der Brüsseler Paktstaaten nehmen nach Mitteilung des Hauptquartiers der Westunion gegenwärtig in Fontainebleau an einer Stabsübung teil. Die Ubung steht unter der Leitung des Oberbefehlshabers der westeuropäischen Bo- dentruppen, General de Tassigny und dauert vier Tage. In Frankreich wird, wie wir kurz bereits mitteilten, zur Zeit von der Regierung ein Bericht ausgearbeitet, in dem die Kosten für den Ausbau der europäischen Verteidi- gung von französischen Sachverständigen ge- schätzt werden. Dieser Bericht soll Präsident Trumans Forderung nach einer zusätzlichen militärischen Hilfe im Betrage von vier Mik liarden Dollar unterstützen. Nach unbestätig- ten Berichten enthält das französische Memo- randum die Forderung, die amerikanischen Truppen in Deutschland zu verstärken, um der sowietischen Drohung besser entgegen- treten zu können. Ein Sprecher des franzö- sischen Außenministeriums sagte, dieses Me- morandum werde den französischen Stand- punkt über das, was getan werden müsse, um die Verteidigung Europas zu verstärken, umreißen und gleichzeitig ungefähr darlegen, Was bis jetzt geschehen sei. Wie in Paris da- zu gesagt wird, dürften ähnliche Berichte von seiten der anderen westeuropäischen Staaten der amerikanischen Regierung zugeleitet wer- den. Unterrichtete Kreise teilten mit, daß Frankreich dem Atlantikpakt-Ausschuß kein offizielles Ersuchen um Verstärkung der ame- rikanischen Truppen in Deutschland zugehen lieg, obwohl es eine solche Maßnahme begrü- Ben würde. 8 ö Die britische Regierung wird nach Mittei- lung gutunterrichteter Kreise, das Parlament in absehbarer Zeit um die Bewilligung wei⸗ terer Gelder zur Finanzierung der Rüstung ersuchen und gleichzeitig eine Einschränkung der Produktion von Luxusartikeln vorschla⸗ gen., Es wurde darauf hingewiesen, dag die britische Regierung die von den Außenmini- stern der Brüsseler Paktstaaten getroffenen Entscheidungen ohne große Verzögerung in die, Tat umsetzen werde. 5 Wieder Zwischenfälle in Belgien Leopold wünschte keinen Marsch auf Brüssel Brüssel(UP). In der belgischen Haupt- stadt kam es erneut zu Schlägereien zwischen Leopoldanhängern und Andersgesinnten, 218 eine Gruppe von Leopoldanhängern durch(die Straßen des Zentrums marschierte und dabei in Rufe ausbrach:„Leopold auf den Thronle Drei Personen wurden Verletzt. Einen flämi- schen Marsch auf Brüssel, den Leopoldanhän- ger am Sonntag durchführen Wollten, hat Kö- nig Leopold durch sein Eingreifen verhindert. Die Sozialisten hatten eine Gegenaktion ge- plant, die Wahrscheinlich zu blutigen Ausein- andersetzungen geführt Hätte. 5 Wie Weiter verlautet, soll i redung zwischen dem König, Präsidenten Duvieusart und Außenminister van Zeeland die Möglichkeit einer Regie- rungsübernahme durch van Zeeland bespro- chen Worden sein. Eine belgische Provinzzei- tung Will von der Absicht des“ 19 jährigen Kronprinzen Baudouin, der in Kürze Statthal- ter des Königs der Belgier werden soll er- fahren haben, sich mit der Prinzessin Elisa- beth de Merode zu verloben. Die Prinzessin 5018 Tochter des Hofmarschalls König LeO- Olds. N m einer Unter- dem Minister- Neue Kämpfe in Indonesien Zwischen Niederländern und Einheimischen 5 Jakarta(UP). In der Stadt Makassar und ihrer Umgebung sind erneut schwere Kämpfe Zwischen Einheiten der indonesischen Armee und Angehörigen der ehemaligen niederländi- schen Kolonialarmee Ausgebrochen. 5 In hiesigen Kreisen hatte man schon seit migen Wochen mit dem Wiederausbruch von Feindseligkeiten gerechnet, weil die Spannung in Makassar wieder zugenommen hatte. Neues aus aller Welt 18 El Tokuyo dem Erdboden gleich Fast sämtliche Häuser eingestürzt EI Tokuy o, Venezuela(UP), El Tokuyo, im Mittelalter die Hauptstadt der spanischen Besitzungen in Venezuela, wurde durch das kürzliche Erdbeben vollständig zerstört. Es Sab 8 Tote, und 80 Verletzte. Die verhältnis mäßig geringe Zahl der Toten spiegelt nicht die eigentliche Stärke des Erdstoßes Wieder. Fast sämtliche Häuser der 15 000 Einwohner zählenden Stadt stürzten zusammen. Kurze Zeit später erschütterten erneut schwere Be- ben das westliche Gebiet von Venezuela. Häuser durch explodierende Bomben zerstört Suison- Flugplatz(UP). Eine ameri- kanische B 29„ uperfestung“ explodierte Kurz nach ihrem Start auf dem Philippini- schen Flugplatz Suison. Die brennende Ma- schine stürzte in einen Häuserblock, Die Su- perfestung war mit Bomben beladen. Per Wohnblock bestand aus fünf Häusern und wurde durch die explodierenden Bomben völ- Uig zerstört. Zweieinhalb Stunden nach dem Unfall standen die Trümmer noch in hellen Flammen. 20 Personen kamen ums Leben. Kommunisten über dem Naktong-Fluß Verbindung Taegu— Pusan Angriffsziel— Amerikanischer Gegenangriff TOKIO(UP). Ein norkoreanischer Brük⸗ kenkopf, der auf dem östlichen Ufer des Nak tongflusses gebildet wurde, konnte sich bis jetzt gegen die mit schweren Waffen Angrei- fenden Amerikaner behaupten. Der von dem Oberbefehlshaber der 8. Armee erlassene Tagesbefehl, den Brückenkopf noch im Laufe des Sonntag einzudrücken, konnte bis jetzt nicht verwirklicht werden. ES wird damit gerechnet, daß der Gegner nach An- bruch der Dunkelheit Verstärkungen und Parizer über den Naktong nachführt, um ein genügend starkes Gros zu sammeln, das einen Angriff auf die wichtige Nachschubstrage Taegu— Pusan vortragen kann. Im Gebiet von Chinju versuchte der Gegner Weiter vorzutasten. Feindliche Truppen, die in die Linien der Amerikaner einzusickern versuchten, wurden zurückgeschlagen, Südlich Andong wird starker gegnerischer Druck ge- meldet. Amerikanische Truppen gingen am Montag morgen(Ortzeit) im südlichen Abschnitt der koreanischen Front zu einem Gegenangriff über. Uber den Erfolg der Aktion liegen noch keine Berichte vor. Wieder einmal„Geheimdokumente“ Nordkoreanische Veröffentlichungen London(OP). In einem Bericht der amt- lichen sowzetischen Agentur TAsSs heißt es, die nordkoreanische Presse habe erbeutete „Geheimdokumente des südkoreanischen Ge- heimdienstes“ veröffentlicht, aus denen her- Vorgehe, daß schon vor Kriegsausbruch groß- zügige Pläne für Sabotageaktionen und an- dere staatsfeindliche Tätigkeit in den kommu- nistisch beherrschten Gebieten bestanden hät- ten. TASS erklärt dazu, daß die Pläne für einen geheimen Krieg gegen Nordkorea ir- gendwann im Jahre 1950„ohne Zweifel auf Grund von Anweisungen der amerikanischen Imperialisten“ ausgearbeitet worden seien. Us- Düsenjäger in Kanal gestürzt. Ein Dü- senjäger der US-Luftstreitkräfte stürzte in den englischen Kanal. Der Pilot wurde getötet. Waldbrände bei Toulon eingedämmt. Der Waldbrand in der Nähe Toulons an der fran- Zz6sischen Mittelmeerküste hat nicht weiter um sich gegriffen, etwa 8000 Hektar Wald Wurden von den Flammen vernichtet. Immer wieder unbekannte U-Boote gesich- tet. Ein Fischer meldete dem Atlantik-Haupt- quartier der amerikanischen Marinestreit- Kräfte, er habe in der vergangenen Woche vor der Cape Breton Inse! das Periskop eines Untersesbootes gesichtet, das seinem Fischkutter mehrere Minuten lang gefolgt sei She es untertauchte. Südwesld. Rundschau Mehr Lohn für land wirtschaftliche Arbeite Stuttsart(ch. Nach langwierigen Ver. handlungen haben sich der Württemberg-ba. dische Bauernverband und die Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft über eine Lohnerhöhung für die rund 70 000 land.“ wirtschaftlichen Arbeiter in Württemberg Baden geeinigt. Bei den Stundenlöbhnen Wer- den nach Mitteilung der Gewerkschaft der Spitzenlohn künftig 77 Pfennig, der Lohn in der nächsten Staffel 73 Pfennig und der Lohn für Frauen 58 bis 62 Pfennig betragen, wü fi rend die Monatslöhne mit freier Kost undd Wohnung um 20 Prozent erhöht wurden Landwirtschaftsminister Stooßß mußte selbst in die Verhandlungen eingreifen, als die fahr bestand, daß ein Erntestreik im Lande ausbrechen werde. Die Arbeiter einiger land. Wirtschaftlicher Betriebe in Nordbaden hat- ten bereits die Arbeit niedergelegt. 5 Das Recht der entlassenen Beamten Stuttsart(up). Die Vertreterversamm jung der dem württemberg-badischen Beam.“ tenbund angehörenden Ruhestands- und teil-“ versorgten Beamten nahm in Stuttgart kürz⸗ lich in einer Entschließung gegen die„Mig. achtung“ Stellung, die die Landesregierung und der Landtag„den Forderungen des Be. amtenbundes auf Wiederherstellung des Rechts für die wegen ihrer früheren Parteizugeh rigkeit aus ihren Amtern entfernten Beamten hat zuteil werden lassen“. Diese Haltung der Regierung und des Landtags könne weder mit den Grundsätzen der Demokratie noch eines Rechtsstaates in Einklang gebracht werd Die Vertreterversammlung lehnt außerdem die Absicht der Bundesregierung ab, die Ver- sorgungsregelung für die heimatvertriebenen und Wehrmachtsbeamten mit einer Gehalts. Kürzung für die übrigen Beamten und Ruhe- standsbeamten zu verkoppeln. Die Soforthilfemittel für Nordbaden Karlsruhe wb). Von den 120 Millienen den Landesbezirk Baden 1 576 00 DM. Mit diesem Betrag sollen die noch nicht erledigten 8162 Fälle der Dringlichkeitsstufe eins und 3183 Härtefälle der Drimglichkeitsstufe zwei erledigt werden. Für die Gewährung von Aufbauhilfe sind bis zum Ablauf des An- meldetermims(22. Juli 1950) in Nordbaden rund 4000 Anträge eingegangen, von denen rund 400 befriedigt werden körmen. 1 1400 DP's sollen untergebracht werden Karlsruhe dwb). Nach der Auflösung) des DP- Lagers Ettlingen befinden sich gegen- A Wärtig rund 1400 DP's in Ettlingen, von denen 550 Personen arbeitsfähig sind. Das Arbeits- amt Karlsruhe hofft die arbeitsfähigen Aus- länder im August in Nordbaden in Arbeit bringen zu können. Die nicht Arbeitsfähigen Sollen im Laufe der kommenden Monate aut die einzelnen Kreise des Landesbezirks Nord- baden verteilt werden. Waldschule im modernen Pavillonsystem 3 Karlsruhe(ids). Der Bau einer moder- nen Waldschule am Rande der Stadt Karls- ruhe wurde vom Stadtrat in einer nicht öf⸗ fentlichen Sitzung genehmigt. Mit dem Bau dieser Waldschule wird Karlsruhe die erste NFlachbauschule in neuzeitlichen Pavillon? System erhalten. 1 Fünf Personen in der Abwasseranlage erstickt. Lörrach(SWI). Ein furchtbares Unglüc, das fast einer gesamten Familie das Leben kostete, wird aus Bischofszell in der Schweiß geimeldet. Um eine Abwasseranlage wieder m Ordnung zu bringen, kroch einer der Söhne eines Bauern in das Rohr. Als er nicht wie: der zum Vorschein kam und auf sein Rufen keine Antwort erfolgte, krochen nacheinander? seine drei Brüder und schließlich der Vater selbst nach. Alle fünf Personen wurden durm die Abwassergase vergiftet und konnten nicht mehr ins Leben zurückgerufen werden. Ledig- lich bei der Mutter, die als Letzte eingestie- gen war, führten Wiederbelebungsversuche zum Erfolg. . Das Piesebeihli FNomsn aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke 8 Copyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer 6. Fortsetzung. en hab' ich,“ erwiderte sie hart und schaute starr geradeaus.„Es geht auch nit um Geringes! Der Hof“— ernst. Da sprachen sie nicht mehr miteinan- FFF Es dämmerte schon stark, als das Liese- ethli von der Haushälterin in das Studier- mmer des Pfarrers eingelassen wurde. Er aute zerstreut auf, erwiderte den Gruß und bedeutete dem Mädchen, Platz zu neh- t den Augen die nohen Bücherregale, von ganz unten bis hinauf zur Decke. In se le zu lesen. Zuerst scheu, dann der Lampe scharf aus dem Dämmer- Der steht fest, so oder so,“ verwies er sie t gesehen, und es fragte sich insgeheim, denn ein Menschenleben dazu ausreiche, unkenheit erkennend, mit immer größe- 5 cherheit, musterte es den Kopf des istlichen, dessen feine Gelehrtenzüge der licht der Stube riß, und es dachte mit hal- bem Lächeln an den Seelsorger daheim, der ein rechter, derber Bauernpfarrer war urd auf seinen Aeckern nicht schlechter Bescheid wußte, als in Gottes Wort. Diesen hier hatte es noch nicht viel rühmen hören, er war ein Eiferer und mit seinem Gelehrtentum hier in der Dorfgemeinde fehl am Platze. Es fiel ihm schwer, sich auf die einfältige Denk- weise seiner Pfarrkinder einzustellen, und wenn er seine Predigten schrieb, ging der Uterarische Eifer meist so mit ihm durch, daß er vergaß, für wen er diese komplizier- ten Gedankengänge ausarbeitete. Die Freude an rethorischen Feinheiten war ihm dann Wichtiger als das Verständnis der Hörer. Als eine Viertelstunde vergangen War, ohne daß der Pfarrer sich seiner erinnerte, dachte das Liesebethli beklommen, was wohl die Bäuerin zu seinem langen Ausbleiben sagen mochte, und es rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her und hustete ein wenig. Da schaute der Pfarrer mit dem un- sicheren Blick des Kurzsichtigen von seiner Arbeit auf. „Ach, grüß Dich Gott, Liesebethlil“ sagte 5 er freundlich, als sei es eben erst gekommen und streckte ihm die Hand hin. „Die Simmishof-Bäuerin schickt mich, ich soll Ihnen bestellen, mit der Altardecke hätt es noch gute Weil!—“ 5 Das Mädchen verstummte unter seinem belustigten Lächeln. Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie nichtssagend diese Bestellung klang, um die es mitten aus der Weinlese ortgeschickt worden war. a „Es ist recht, daß Du gekommen bist, Lie- sebethli,“ nahm der Pfarrer leutselig die terbaltung wieder auf,„ich habe mit Dir — n* 5 8 8 2* 5 „Mit mir:“ fragte das Mädchen ers ken und schaute unsicher auf ihre br arbeitsgewohnten Hände herab, die sonderbar erschrok- aunen, hilflos in ihrem Schoß lagen, nun, da es nichts anzupacken und zu verrichten galt. „Ist es vielleicht, weil ich nit in die Kirche komm'?“ fragte sie zaghaft.„Ich bin nit ka- tholisch, Herr Pfarrer.“ „Ich weiß, ich weiß,“ beruhigte er sie lä- chelnd.. „Wenn ich gewußt hätt, daß ich hier in die Stub herein soll, hätt ieh mir anderes Gewand angezogen, ich komm halt grad vom Herbsten,“ sagte das Liesebethli entschuldi- gend und schämte sich seiner geringen Tracht. „Mir bist Du recht so, wie Du bist,“ trö- stete sie der Pfarrer freundlich.„Die Leute neden überall nur Gutes von Dir— fast nur Gutes,“ schränkte er ein, Du seiest fleißig und brav und spartest Dein Geld. Aber—“ hier erhob er auf einmal die Stim- me zu scharfer Eindringlichkeit— Selbst dem Besten lauert der Böse auf und führt ihn in Versuchung.“. 5 Das Liesebethli war unter dem freundlichen Lob bis unter die Haarwurzeln errötet, jetzt hob es unsicher fragend den Blick „Ich bin mir keiner Schuld bewußt,“ sagte es treuher zig. „Deine Versuchung heißt Hanstöni.“— „Hanstöni?“ Das Liesebethli war bei die- sem Namen so ungestüm in die Höhe ge- schossen, daß es den Schemel umwarf und mit verlegener Entschuldigung wieder auf- lesen mußte. Als es sich wieder aufrichtete, war sein Blick fest und wachsam, und es senkte ihn nicht mehr vor dem anderen. 8 „Du bist nur eine Magd, und die Eltern mer strenger werdend, fort,„Ihr versündigt Enkel, das eingebrachte Weibergut hat an 57 1 8 den Wohlstand vermehrt und mehr und mehr gesichert. Der Hanstöni Buysch, kein Wunder, daß die Eltern an eine reiche Heirat denken.“ 5 zu reden.“ das Liesebethli in heiſer Scham, und die Demütigung dieser Aussprache drückte ihm das Herz zusammen. etwas wärmerer Stimme fort,„die Simmis- hofleute haben doch nur noch diesen einen Sohn, er ist ihre ganze Hoffnung. Ich weiß nicht, ob Du einmal erfahren hast, was es mit Hanstönis ältestem Bruder für eine Bewandt- nis hat. Der war von Kind an mißraten, ein Tierquäler und Faulpelz, der sein Geld mit Trinken und Kartenspielen vertat. Die Eltern 5 ö haben viel mit ihm durchgemacht, bis eines Abends der Landjäger nach ihm fragen kam, Weil er unredlich gespielt und dabei über- führt worden war, Der Bauer hat ihm noch rechtzeitig übers Wesser her ist er für di alles War lange vor rum nach all dem Le wenn sie an Hanst enleben dürften. wollen's nicht leiden,“ fuhr der Pfarrer, im- mir, daß neuerdin reden sei, er hätte Euch gegen das vierte Gebot. Nach Geld und Dich.“. Gut freien ist nun einmal Bauernart, das„Wir haben uns las Liesebethll weißt Du so gut wie ich. Wenn der Simmis- fest. 8 hof heute so prächtig dasteht, so verdankt er„Aber diese Lieb das nicht nur dem Fleiß von Vater, Sohn und. 1 bot.“ ist ein stattlicher Das Liesebethli saß da wie versteinert,. und seine Augen hingen, wWeitaufgerissen, an diesen dünnen, scharfen Lippen, die ihm so unbarmherzig sein Glück zerredeten. „Die Bäuerin— hat sie— es— gesagt?“ fragte es mühsam. J 3 „Ja, sie hat mich gebeten, Dir ins Gewissen „Das wär'! nicht nötig gewesen,“ flüsterte „Schau, Liesebethli,“ fuhr der Pfarrer mit Seholfen, seit- sute tot. Das t. Es wär da- n zu gönnen, ihre Freude gedanken für „ E= 2 2a! l „ re e. 10 nen it für n auf . Mit ligten und Zwei von 800 Meter weit zu Tode geschleift Lahr(ds). Bei einem Zusammenstoß zwi- schen einem Lieferwagen und einem Last- Kraftwagen wurden nachts in Ringsheim zwei junge Männer, die auf der Plattform des Lieferwagens saßen, beruntergeschleudert. Der eine der beiden Mitfahrer blieb beim Sturz mit den Kleidern am Wagen hängen. Da der Fahrer des Liefer wagens nach dem Zusammenprall in rasender Fahrt die Flucht ergriff, wurde er, wie die Blutspur beweist, über 800 Meter am Boden mitgeschleift. Der zweite vom Wagen geschleuderte Mann er- litt schwere Verletzungen. Nach dem flüch- tigen Fahrer des Liefer wagens Wird gefahndet. Noch einmal: Bezüge der Regierungschefs Freiburg dwb). Die badische Staats- Kanzlei nahm zu der Erklärung des württem- perg-badischen Landtagsabgeordneten, Dr. Kessler(DVP), über die Bezüge des Minister- Präsidenten Wohleb Stellung. Die Erklärung Dr. Kesslers— so wird in Freiburg betont sel geeignet, der Offentlichkeit ein vollkom- men falsches Bild von den tatsächlichen Ver- hältnissen zu geben. Die Staatskanzlei weist darauf hin, daß der Ministerpräsident nach dem württemberg-badischen Ministergesetz vom 30. Mai dieses Jahres ein Amtsgehalt von jährlich 20 000 DM, eine Wohnungsentschädi- gung von jährlich 2520 DM und eine Dienst- aufwandsen nädigung von jährlich 6000 DM erhalte. Insgesamt empfange Dr. Maier jähr- lch ein Gehalt von 28 520 DM. Dagegen be- ziehe der Staatspräsident von Südbaden jähr- lich 22 160 DM als Grundgehalt, einschlieplich des Wohnungsgeldes und außerdem eine Auf- Wandsentschädigung von 3 600 DM, insgesamt Also 25 760 DM. Bei den übrigen von Dr. Kes- Jer angegebenen Beträgen handle es sich um Haushaltsmittel zur Deckung von Staatsaus- gaben, die der Prüfung der Rechnungskam- also nicht um Gelder, die dem Staatspräsidenten für seine Person zur Verfügung stünden. Es dürfte außer jedem Zweifel stehen— so heißt es in der Mittei- jung der südbadischen Staatskanzlei weiter— dag auch der württemberg-badische Mini- Sterpräsident und die Landesregierung in Stuttgart über entsprechende Haushaltsmit- tel verfügten. Um einen richtigen Vergleich Ziehen zu können, müsse man verschiedene in Betracht kommende Haushaltspositionen des Württemberg- badischen Haushalts unter dem Gesichtspunkt prüfen, welchen Zwecken diese Gelder dienten, Der Abgeordnete Dr. Kessler nabe es unterlassen, diese Beträge anzugeben. mer unterlägen, Kreuz und quer durch Baden Der badische Gartenbauverband wird aàus Anlaß seines 50jährigen Bestehens vom 2. bis g. September in den Räumen der Mannheimer Kunsthalle und auf dem angrenzenden Ge- lande eine Gartenbauausstellung veranstalten, en der sich verschiedene Fachverbände betei- ligen werden. Die südbadischen Architekten gründeten in Freiburg den„Verband der badischen Archi- tekten“ als Berufsvertretung. Als vordring- Uchste Aufgabe sieht der Verband die Mitar- beit am Architektengesetz an, in dem das Recht zur Führung der Berufsbezeichnung „Architekt“ durch einen staatlichen Aus- schuß geprüft wird. Die Union Europäischer Parlamentarier hält ihre nächste Tagung in Konstanz vom 18. bis 21. September ab. Der Generalsekretär der Union, Graf Coudenhove-Kalergi, hat be- reits Fühlung mit dem Oberbürgermeister von Konstanz aufgenommen. Die Mitglieder des kürzlich wieder ge- Sründeten Vereins badischer Naturweinver- steigerer veranstalten am 28. August n Ba- den-Baden für einen geladenen Kreis von Gästen eine Probe ihrer Erzeugnisse. Dabei können auch Käufe abgeschlossen werden. Ein zehnjähriger Schüler, der innerhalb Kur- zer Zeit in Konstanz acht Fahrräder gestoh- len hat, wurde von der Polizei festgenommen. Mannheim(ds). Der erste Vorsitzende des Bezirksverbandes Mannheim des Gast- stättengewerbes, Achelhammer, erklärte die- ser Tage auf einer Versammlung seines Ver- bandes, die Gastwirte müßten sich zu einem Kampf gegen Coca-Cola entschließen. Die Gewerkschaft werde die Gastwirte dabei unterstützen. Lalcale Nund ocliau 5 Wochenende mit herbſtlicher Vorahnung „Diesmal ſtand das Wochenende zunächſt am Samstag unter dem Eindruck des Sommer⸗ nachtfeſtes, das der SV. 07 auf ſeinem Sport⸗ platz arrangiert hatte. Nach den beiden ſport⸗ lichen Veranſtaltungen, die viel Intereſſe fan⸗ den, fand ſich die große Familie des SV. 07 und weitere Gäſte zu einem gemütlichen Bei⸗ ſammenſein zuſammen, das durch die Vor⸗ führungen der Turnerinnen gewürzt wurde. Anſchließend war natürlich bei der Jugend der Tanz Trumpf, die in die laue Sommer⸗ nacht hineintanzte, während ſich das ältere Semeſter einen anſtändigen Schoppen oder ein gutes Viertel munden ließ. Ein erfreuli⸗ ches Fazit durfte der Verein beſonders im Hinblick auf das Wetter ziehen, denn der Pe⸗ trus hatte doch noch einmal ein Einſehen be⸗ wieſen, indem er ſich von ſeiner ſonnenlächeln⸗ den Seite zeigte. Auch in den umliegenden Ortſchaften war feſtlicher Hochbetrieb, der viele Mitbürger zu einem kleinen Beſuch verleitete. In Friedrichs⸗ feld feierte die Turngeſellſchaft, während in Ilvesheim die Kath. Kirchengemeinde ihren Bazar abhielt. So ſchön auch die Sonne am Sonntag vom Himmel ſtrahlte, ſie hatte nicht mehr ganz die ſengende Kraft des Mittſommers, eine leichte herbſtliche Ahnung voll ſtiller Melancho⸗ lie lag in den ſtarken Schlagſchatten am frü⸗ hen Abend, der uns langſam den Zauber herbſtlicher Sehnſucht heraufbeſchwor. Unſere Landwirte nutzten natürlich die bei⸗ den ſchönen Wochenendtage, um die letzten Reſte der Ernte gut einzubringen, um ſich dann mit verdoppelter Kraft der Tabak⸗ und Hackfruchternte zuzuwenden. Die übrigen Mit⸗ bürger aber reizte natürlich das ſchöne Wet⸗ ter zu einem Spaziergang in die ſpätſommer⸗ liche Landſchaft, die ihre eigenen Reize dem aufmerkſamen Beſchauer bietet. Die Jugend aber zog es noch einmal mit Macht zu den nahen Bädern, denn nicht mehr allzulange werden die Badefreuden währen, dann wird die herbſtliche Regie einen feinen Schlußſtrich unter des Sommers hohe Zeit ziehen 8 Mitgliederverſammlung des VD. Der VDa., Ortsgruppe Seckenheim, trifft ſich heute Abend 20.30 Uhr im„Badiſchen Hof“ zu einer Mitgliederverſammlung, bei der der Kreisvorſitzende Kam. Wagner ſowie der Kreisgeſchäftsführer Kam. Gemming an⸗ weſend ſein werden. Da das gerade zur Be⸗ ratung vorgelegte neue Bundesverſorgungs⸗ geſetz durch unterſchiedliche Preſſemeldungen in den Kreiſen der Kriegsbeſchädigten und Hin⸗ terbliebenen z. T. falſche Vorſtellungen er⸗ weckt hat, werden alle Mitglieder gebeten, die Verſammlung zu beſuchen, da die Referenten einen klaren Bericht über das bisher Er⸗ reichte geben werden. Wiedler Urheberrecht Deutschland- USA In Beantwortung einer deutschen Bitte um Klärung der Urheberrechts-Situation hat der Hohe Kommissar Mecloy dem Bundeskanzler mitgeteilt, daß die amerikanische Regierung den im Jahre 1892 zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland vereinbarten gegen- seitigen Urheberschutz als noch in Kraft be- Andlich betrachtet. Die Ansprüche deutscher Staatsangehöriger auf Urheberschutz würden, alls sie den Anforderungen des amerikani- schen Gesetzes entsprächen, vom Amt für Ur- heberschutz der Vereinigten Staaten beur- kKundet. Wirtschaft Ist Benzin ab Oktober frei? In allernächster Zeit soll die Frage geklärt werden, ob die Freigabe von Benzin in West- deutschland zum I. Oktober ermöglicht wer- den kann. Auf jeden Fall will man vor dem 1. Januar 1951 Benzin freigeben und ver- suchen, die Freigabe möglichst schon zum 1. Oktober vorzunehmen. Dieseltreibstoff soll zum 1. September frei werden. Die Reorganisierung des Banksystems Nach Mitteilung aus Kreisen der Bank Deut- scher Länder ist bald mit neuen Vorschlägen zur Reorganisierung des Banksystems im Bundesgebiet zu rechnen. Bei einer Aussprache in Unkel am Rhein traten die meisten Sach- verständigen dafür ein, die bisherigen elf Bankbezirke auf drei einzuschränken. Die alli- jerte Hohe Kommission, die die letzte Ent- scheidung zu fällen hat, denkt aber an eine Reduzierung von elf auf sechs bis sieben Be- Zzirke. Günstige Exportentwieklung Westdeutschlands tdeutsche Export erreichte laut dem ö veröffentlichten Industriebericht der Hohen Kommission schon in den ersten sechs Monaten des Jahres 1950 etwas mehr als 5 Prozent der Gesamtsumme des Jahres 1949. Die steigende Ausfuhr an Maschinen, fein- rrechanischen, optischen„sowie medizinischen strumenten und pharmazeutischen Präpa- raten in die Dollargebiete wird in dem alli- erten Bericht als„ermutigendes Zeichen“ vermerkt. jatert 128 1 Arbeitsmarkt im Juli weiter entlastet Der Arbeitsmarkt in Württembe B hat im Juli eine weitere Entlastung erfahre Nach Mitteilung des Landesarbeitsamts ist G1 Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vor- Mmomat um 5015 auf 57 299 Ende Juli zurück- gegangen. Bei den Männern gins die Zahl der Arbeitslosen um 3913 auf 37 492 und Dei den Frauen um 1102 auf 19 807 zurück. Die Ge- Samtzahl der Arbeitslosen lag damit Ende Juli um über 1600 niedriger als am gleichen Stichtag des Vorjahres. Den größten Rück gang an Arbeitslosen verzeichneten die Me- fallberufe(1377/2), die Bauberufe 1022) und die Hilfsberufe der Stofferzeugung und verarbeitung(— 988). Von den einzelnen Ar- peitsamtsbezirken verzeichneten die Bezirke Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim den größten Rückgang an Arbeitslosen. Dagegen hat in den Bezirken Heilbronn, Schwäbisch Gmünd und Ludwigsburg die Arbeitslosigkeit leicht zugenommen. Ufa-Entflechtungsgesetz verkündet Die alliierte Hohe Kommission veröffent- lichte das vop den Hohen Rommissaren vor vierzehn Tagen beschlossene Gesetz zur Re- privatisierung des ehemaligen reichseigenen Filmvermögens und Entflechtung des UFA Konzerns, das anstelle der bisherigen zonalen Gesetzgebung tritt. Ziel des 21 Artikel umfas- senden Gesetzes ist es, die Dezentralisierung des chemaligen reichseigenen Filmmonopols der UFA GmbH. so durchzuführen, daß eine gesunde, im Privatbesitz befindliche Film- industrie frei von übermäßiger Konzentration Wirtschaftlicher Macht geschaffen Wird. Das chemalige reichseigene Vermögen soll dem Gesetz zufolge auf öffentlichem Wege meist- Pietend veräußert werden, jedoch darf keine Person unmittelbar oder mittelbar mehr als ein Filmstudio oder mehr als drei Lichtspiel- theater hiervon käuflich erwerben. Mehr Zuckerrüben in diesem Jahr Der anbau von Zuckerrüben ist nach Mit- teilung der Bundesstatistiker in diesem Jahr um 14 Prozent gegeniwer 1949 gestiegen. Die Anbaufläche hat sich um 23 000 Hektar auf 190 000 Hektar vergrößert. Dagegen ist der Olfruchtanbau um über 41% zurückgegan- gen. Brotgetreide wird in diesem Jahr auf 2, Millionen Hektar angebaut, während Fut- tergetreide(einschließlich Braugerste) auf 1,9 Millionen Hektar angebaut wird. Die gesamte Getreideanbaufläche ist somit etwas gröher geworden(1949: 4,2 Millionen Hektar). Der Anbau von Spätkartoffeln hat sich etwas er- weitert. Short ddud Shiel SV. 07 Seckenheim— Sc. Neckarſtadt 41 Das erſte Spiel unter dem neuen Namen zu Beginn der neuen Spielzeit brachte der Elf des SV. 07 einen verdienten 4:1 Sieg, der ſchon bei Halbzeit durch 2 Tore von Reine⸗ muth und Würthwein K.(Handelfmeter) ſi⸗ chergeſtellt war. In der 2. Halbzeit konnten dieſelben Spieler jeder noch ein Tor auf ihr Konto buchen, bevor Neckarſtadt durch ſeinen Rechtsaußen das vermeidbare Ehrentor ſchie⸗ ßen konnte. SC. Neckarſtadt konnte durch ſein flaches, gutes Zuſpiel gefallen. Allerdings war der Sturm im Strafraum zu unentſchloſſen. Die mit 4 Mann Erſatz angetretenen 07er gefie⸗ len im großen ganzen. Beſter Mannſchafts⸗ teil: Schlußdreieck. Wollen wir hoffen, daß ſich die Elf des SV. 07 nun nicht auf den er⸗ ſten errungenen Lorbeeren ausruht, ſondern in den nun bald beginnenden Verbandsſpie⸗ len das zeigt, was in ähr ſteckt. * 98 Seckenheim— VfR. Mannheim 3:1 (Erſatzliga) Das war wirklich ein Auftakt und ein„Fuß⸗ ball⸗Leckerbiſſen“, wie wir ihn uns nicht beſ⸗ ſer hätten wünſchen können. Beide Mannſchaf⸗ ten waren im neuen Sport angetreten und die Vertretung des Deutſchen Exmeiſters zeig⸗ te ſich mit Rückennummern. Die 98 er hatten ſich was vorgenommen, ſie wollten der Seckenheimer Sportwelt zei⸗ gen, daß in der Spielpauſe gearbeitet wurde. Und das bewies das techniſch hochſtehende Spiel. Gleich vom Anpfiff weg rollte Angriff auf Angriff gegen des Gegners Tor. Faſt ſchulmäßig lief der Ball von Mann zu Mann. Schon nach 8 Minuten mußte der VBfR.⸗Tor⸗ hüter eine„20 Meter⸗Bombe“ von Hartmann paſſieren laſſen. Die Kombinationsmaſchine der 98 er lief jetzt auf vollen Touren. In der 28. Minute konnte Schmitt eine fein herausge⸗ ſpielte Chance mit einem überlegten Torſchuß abſchließen. 2:0 für Seckenheim. Eine weitere Chance vergab Hartmann, als er in der 33. Minute aus 5 Meter Entferung eine Bombe haarſcharf über des Gegners Gehäuſe jagte. Plötzlich kam Leben in die VfR.⸗Mannſchaft und ihr flüſſiges Spiel wurde in der 40. Min. mit einem ſchönen Tor belohnt. In der 2. Halbzeit waren die Rollen gleich⸗ mäßig verteilt. Beide Mannſchaften vergaben oft die beſten Chancen. Noch einmal rafften ſich die Männer um Greulich und Schneider auf, und nach einem feinen Kombinationszug konnte der ſpurtſchnelle Rechtsaußen Raufel⸗ der in der 85. Minute das 3:1 Endreſultat herſtellen. Die gut ſpielende Mannſchaft des Vf., die komplett angetreten war, konnte die Einheimiſchen trotz allem Einſatz nicht über⸗ fahren. Die geſamte Mannſchaft der 98 er ver⸗ diente ein Sonderlob. Die Zuſchauer hatten beim Einlauf der Mannſchaften mit Beifall nicht gekargt. Segelflieger-Interessengemeinschatt am Bodensee In Früedrichshafen wurde eine Segelflieger mteressengemeinschaft gegründet. Vorsitzen- der der Vereinigung, die bereits 150 Mitglie- der zählt, wurde der ehemalige Sportflieger Weilbächer. Bis zur Genehmigung des Segel- liegens durch die Besatzungsmächte sollen die Mitglieder durch einen erfahrenen Piloten mit den theoretischen Grundlagen des Segel- Hugsportes vertraut gemacht werden. 5 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Sectenhe 3 und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härd Druck und Verlag: Buchdructterei Gg. Zimmermann Unhal r Geors Härdle), Mannhelm-Seckenheim, Ferusprecher 47216 CC f„Sonny“ „ 7 VDK(Ortsgruppe Seckenbheim). Heute Montag, 20.30 Uhr 0 im„Badischen Hof“ Mitglieder- Versammlung. Turnverein 1898. Kommenden Samstag, 18 Uhr turnt(aus Anlaß des deutschen Turnfestes die Altersklasse in Heidel- berg) in der Festhalle zu Leimen die Deutschlandriege Wir empfehlen unseren Mitgliedern den Besuch dieser Veranstaltung. Interessenten wollen sich bis spätestens Dienstag Abend zwecks Vorbestellung der Eintrittskarten in die in der Turnhalle aufliegende Einzeichnungsliste eintragen. (u. a. Schwarzmann, Kiefer, Stadel usw.) Demnächst zu 1 Vereins Kalender. ö 1 1 Do N 1.50 f haben ; Terpentin-Hartglanzwachs in allen Geschäften. 5 2 2 Frauen oder Mädchen z. Tabakbrechen sofort gesucht. Rastatterstr. 16 Moderne (a- so qm) zu kaufen gesucht. Baugrundstück in Seckenheim, Ilvesheim oder näherer Umgebung Ofterten unter Nr. 403 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Auqerqleser Wer keine Kleinschrift 8 lesen kann, der schafft sich eine Brille an! Kostenlose Prüfung Ihrer augen! 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Uber 400 und 800 m, den Klassischen Mittelstrecken, hat Deutschland eine ganze Reihe von ausgezeichneten und gleichwertigen Kämpfern, die jederzeit in der Lage sind, in das europäische Leichtathletik einzugreifen., Deutschlands Frauen dagegen berechtigen durchaus zu Hoffnungen, zumal nun auch wieder in den kurzen Strecken anspre- chende Leistungen erzielt wurden. Zu den Entscheidungen der Leichtathleten hatten sich im Stuttgarter Neckarstadion 35 000 Zuschauer eingefunden, um die spannenden Erdkämpfe und die Krönung von 32 Deut- schen Meistern und Meisterinnen mitzuerle- ben. Auf der Ehrentribüne hatte neben der Prominenz des deutschen Sports auch Vize- Kanzler Blücher Platz genommen. Operateure don sieben Wochenschauen und Filmgesell- schaften, ein Massenaufgebot wie noch nie bei Leichtathletikmeisterschaften, hatten über- All im Stadion ihre Kameras aufgebaut. Die Fanf: der olympischen Hymne klangen über das festlich gestimmte Stadion und eröffne- ten die Wettkämpfe. Am Flaggenmast im Innenraum des Stadions wehte die blau- gelbe neue Flagge des DLV im Winde. Gute Leistungen am Samstag Marathon-Uberraschung Die härteste Disziplin in der Leichtathletik ist der 42-kKm- Marathonlauf. 88 Läufer mach- ten sich vom Neckarstadion aus bei drücken- der Hize auf den Weg. Unter ihnen befand sich neben dem Titelverteidiger Bürklein (Stuttgart) als„Neuling“ der 28 jährige Eisen- bahngehilfe Wilfried Hogreve(Hannover). Er versuchte sich erstmals über die Marathon- strecke und erwies sich auf Anhieb als gro- Ber Könner. Hogreve übernahm nach zwei bilometer die Spitze und vergrößerte seinen Vorsprung immer mehr. Er erreichte den Wendepunkt Wernau am oberen Neckar mit 5% Minuten Vorsprung und brauchte für die 21 Kilometer 1:14,45 Std. Bei etwa 35 Kilo- Meter wurde er von einem Wadenkrampf be- allen und mußte vorübergehend, die Zähne zusammenbeißgend, marschieren. Im Hinter- grund witterte Bürklein eine Chance und kam auch näher heran. In 800 Meter Entfernung sah Bürklein seinen Vordermann schon, als sich bei dem Hannoveraner der Starrkrampf löste, Sofort zog Hogreve wieder an und traf Als vielumjubelter Sieger wieder im Neckar- Stadion ein. Seine Zeit betrug 2:46,45 Std. 2. Bfirklein, 2:50,28 Std. Mit Weber, Schulz und Maibaum gewann der Sc Charlottenburg auch den Mannschafts- Meistertitel im Marathonlauf vor dem Fsv Frankfurt(Lachain, Pfarr und Engel) und dem SV Büren(Starte, Brückner und Trag). In der ersten Entscheidung, dem 200- m Lauf der Frauen, setzte sich die kleinste Läuferin des Feldes, die blonde Maria Hert- asck vom S Stuttgart-Vaihingen, durch. Leichtfüßig gewann sie in der neuen Jahres- bestzeit von 25,9 Sekunden. Schon der zweite Wettbewerb, der 200 m- Lauf der Männer, brachte einen neuen Erfolg der Stuttgarter. Eigenartigerweise schoß auch diesmal der kleinste Teilnehmer des Endlaufes, der schwarzhaarige Zandt, Stuttgarter Kickers, den Vogel ab. Der schon okt in Favoritenstellung befindliche Zandt hatte endlich einmal die„Form der Sekunde“. Er egalisierte mit 21,7 Sekunden die Jahres- bestleistung(die bereits im Zwischenlauf Haas-Nürnberg erzielt hatte). Im 1500-m Lauf der Männer ver- mochte Warnemünde, Pinneberg, seinen„Stutt- garter Erfolg“, den er 1949 als Deutscher Waldlaufmeister am Kappelberg errang, nicht zu wiederholen. Er sorgte zwar für ein scharfes Anfangstempo und griff auch im Endspurt nochmals energisch an, doch Lamers- Ober- hausen lief ein taktisch kluges Rennen, Er hatte genügend Reserven, um auf den letzten Hundert Metern nochmals zu forcieren und in der neuen Jahresbestleistung von 3:54 Min. zu gewinnen. Im 10 0% 0-m Lauf kam man um das Duell zwischen Eberlein-München und dem Titelverteidiger Eitel-Eglingen. Eitel gab bei 2500 m auf, als er über die Zementfassung der Bahn stürzte Der Münchner lief das Ren- nen mangefochten nach Hause und seine ro- ten Laufschuhe schienen ihn auf den letzten zwei Runden zu„beflügeln“, Nach Zwischen- zeiten von 8:55(3000 m), 15:12(5000 m), 23:19 (7500 m) siegte Eberlein in der Jahresbest- zeit von 31:32,4 Min. Noch zwei Etappen sind zu fahren Wird Kübler die„Tour“ machen? Fredi Kübler(Schweiz) gewann die 20. Etappe der„Tour de France“ von St. Etienne nach Lyon. Er fuhr die 98-Kilometer-Etappe n 2:29,35 Stad. Als Zweiter traf Ockers, Bel- gien, in der Zeit von 2:35,8 Std. ein. Als Drit- ter placierte sich Goldschmidt, Luxemburg. Gesamtwertung der„Tour de France“: 1. Kübler, 129.1119 Std, 2. Ockers, 1292,19 Std., 3. Bobet, 129:33,38 Ste., 4. Germiniani, 129:41,33 Stunden, Sclardis von der Mannschaft Frankreich West gewann die 21. und vorletzte Etappe der Radfernfahrt„Tour de France“, Während die- ser Etappe ereignete sich ein tragischer Unfall, als zwei Begleitfahrzeuge, ein Motorrad un ein Wagen, zusammenstießen. Der Motorrad- fahrer wurde auf der Stelle getötet, während sein Mitfahrer lebensgefährliche Verletzungen er! 5 5 (BMW oO. K.) 3:15,8. e nopolet. Die Fünfkampf-Rekordfrau, die 26 jährige Lena Stumpf(Werder Bremen), ließ schon im Vorkampf des Weitsprin gens keine Mei- mung zu, daß sie zu schlagen wäre. Im Dis kus der Männer kam der Süd- Württemberger Zehnkämpfer Sepp Hipp, Ba- lingen, mit Jahresbestleistung von 47,95 m zum Meistertitel. Deutscher Meister im Hochs Prung der Männer wurde der Krefelder Hoppenrath, der vor dem Titelverteidiger Nacke, Kiel, die 1.88 m übersprang. Sensation des Tages Die Sensation des ersten Tages wurde im Zwischenlauf des 80-m Hürdenlaufe 8 der Frauen fällig. Im ersten Lauf war Frau Sander-Domagalla bereits zwei Meter vor dem Feld, als sie urplötzlich schneller wurde, zu zeitig an die sechste Hürde Se- langte, diese riß und zu Fall kam. Ein Schrei Hertneck Gaihingen) siegte im 200-m-Lauf, des Entsetzens im Stadion. Aber schnell stand sie auf und lief wenigstens den Lauf durch. Dem Starter Miller glückte über 400 m Hürden ein sauberer Start, Auf der 2 Wei- ten Bahn verteidigte Kohlhoff seine Meister- schaft erfolgreich. Eine neue Jahresbestleistung gab es am ersten Tag im Vorkampf des Diskus we 1— tens für Frauen, als Frau Sonneck-Uthke, Köln, ihre Bestleistung 1950 um 15 em Auf 42,0 1 m verbesserte. Die Meisterschaft im Kugelstoßen der Frauen fiel in Abwesenheit der Titelvertei- digerin Karin Uthke, Köln, mit nur 12,34 m an Kreß, VfL Pinneberg, die sich die Meister- schaft mit dieser Leistung schon vormittags gesichert hatte. Den Abschluß des ersten Tages der Deut- schen Leichtathletikmeisterschaften pildete das 10-kKm-Bahngehen, das ganz im Zei- chen des Vorjahresmeisters Lüttge, Braun- schweig, stand. In leichtem, flüssigem Stül trippelte er über die Bahn und wurde über- legener Sieger. Konzert der Spannende Wettkämpfe am Sonntag V. Buchholtz nur Vierte Im Hochsprung der Frauen gab es eine riesige Uberraschung von Buchholtz, die die Jahresbestzeit hält, wurde nur Vierte und konnte nicht an ihre sonstige Form heran- kommen. Uberraschungssiegerin wurde die mit der Endkampfleistung Singenerin Butz von 1,57 m. Im Speerwerfen der Frat Me erste Deutsche Meisterschaft, GIG Ekner machte die 100 m Die Entscheidung bei den 100 m der Frauen schien nur noch zwischen der Frankfurterin Glöckner und Sander-Domagalla zu liegen, die ihr Mißgeschick im 80-m-Hürdenlauf aus- löschen wollte. Marga Petersen hatte den be- sten Start, doch Glöckner kam nach 50 m grog in Fahrt, lief dem Feld davon, während sich außen Sander-Domagalla mit mächtigen Schritten auf den 2. Platz vorschob und im Ziel nur noch ganz Knapp von der Frankfur- terin Glöckner Abgefangen werden konnte. Die Frankfurterin Glöckner lief mit 12,1 Sekunden eine neue Jahresbestleistung. Mit ihrer im Vorkampf erzielten gahresbest- leistung von 42,01 m wurde die Titelverteidi- Serin Karin Sonneck-Uthke Deutsche Meisterin im Dis kus werfen. Nur Hümmer vom 1. FC Nürnberg konnte ihre Vorkampfleistung verbessern. München und Werder Deutschlands schnellste Staffel von Werder Bremen, die ebenso schnellen Münchner MTV- Zandt(Stgt. Kickers) machte die 100 m. (Bild dpa) Mädels, der 1. Fe Nürnberg und die Frank- kfurter Eintracht, der TB Hannover und der OSV Hörde hatten sich für den Endlauf in der 4 100-m Staffel der Frauen qualifiziert. MTV München hatte den besten Start und lag bis eingangs der Zielgeraden in Front. Dort schoben sich Werder Bremen und die Ein- tracht heran und die Münchnerinnen verloren infolge schlechten Wechselns wertvollen Bo- den Knapp mit Brustbreite wurde Marga Helersen von der Schlußläuferin des MTV München geschlagen. Zepernick Vertedlgt i Der Endlauf über die kurze Hürdenstrecke War überaus stark besetzt. Neben dem Vor- Jahresmeister Zepernick hatten sich der Jah- Tesbeste Becker, Trossbach und Hidas in den Endlauf durchgekämpft. Den ersten Start mußte Franz Miller zurückschießgen, da Loos, HSV, zu früh losging,. Hidas hatte den besten Start, doch bald schon kam Zepernick auf der Irmenbahn groß auf und Sing als erster durchs Ziel. Zepernick lief Sleichzeitig mit 14,8 eine neue Jahresbestzeit. nelers Bergrelroed blieb. unangetastet Erfolge und Niederlagen auf dem Schauins la ud— Doppelsieg Kluges— H. P. Müller gestürzt— Ausländer konnten keine Lorbeeren pflücken Das Jubiläumsrennen um den ADAC-Berg- rekord in Freiburg erhielt durch den Start Ausländischer Renn- und Sportwagenfahrer nicht die erwartete Steigerung im Kampf um den absoluten Bergrekord. Von den deutschen Assen schied v. Brauchitsch vorzeitig aus und Hans Stuck vermochte aus seinem neuen AFM nicht soviel herauszuholen, daß er ein Wort hätte mitreden können. Georg Meiers vorjäh- riger Streckenrekord gilt weiterhin(753,2 Minuten 91,6 Stdkm), denn kein einziger Fahrer kam unter die 8-Minuten-Grenze. Der Bergrekord zählt für die Wagenfahrer als Meisterschaft. Fritz Rieß-Nürnberg kam sowohl bei den Sportwagen wie bei den Renn- Wägen der 2-Liter-Klasse zu überlegenen Siegen. Die Ergebnisse Motorräder bis 125 cem: 1. Kluge- Ingolstadt RW) 9271 Min. 2 76,1 Stdkm.(Klassenrekord); bis 250 cem: 1. Kluge KW) 8:43 32,6 Stdkm., 2. Dalker-Stutt- gart(DEW); bis 350 cem: 1. Wünsche DKW) 8:27, 35,2 Stdkm., 2. Fleischmann(NSU) 828,6; bis 500 cem: 1. Georg Meier BMW) 8:02,7- 89,5 Stdkm. Gehnellste Zeit des Tages), 2. Zeller Hammerau 3. Fleischmann NSU) 3:18, 2; SW pis soo cem: 1. Klankermeier-Wolz(BMW) 918,2 7 Stakm., 2. Böhm-Fuchs(NSU) 922,7; bis 1200 cem: 1. Krauß-Huser(BMW) 922,7 76,7 Stdkm. Spertwagen bis 1100 cem: 1. Glöckler-Frankfurt W. kigenbau) 930,9— 75,8, 2. V. Falkenhausen Nc bis 1500 cem: 1. Kathrein-Loosbach Veritas) 95905,5 79,2(Klassenrekord), 2. Trölsch-Freiburg (Veritas); bis 2000 cem: 1. Fritz Rieß-Nürnberg Wes Fitas) 8146, 61,9 Stakm., 2. Niedermeier-Berlin 0 W. 3. Helfferich- Mannheim. en Formel III: 1. Polensky- Karlsruhe Mo- ) 91268 76,1 Stdkm., 2. Kreuzer-München oper), 3. Vollmer-Kettwig; bis 750 com: 1. Zim- mermann-Lörrach(MH 2) 918,7 772 Stdkm., 2. Bobby Kohlrausch-Eisenach(Bec), 3. Becker-Burg- hausen(MW). Rennwagen Formel HI: 1. Fritz Rieß Nürnberg(AFN) 8:28,5 85 Stdkm.(Klassenrekorch, 2. Toni Uimen- Düsseldorf Veritas), 3. Stuck(AFN), 2. Orlay-Paris(Veritas). Rennwagen Formel I: 1. Pietsch-Neustadt(Maserati) 6:16,33 87,0 Stdkm,., 2. Bonetto-ITtalien Maserati) 8:29, 4. Fußball am Wochenende Ergebnisse der Freundschaftsspiele SpVgg. 1900 Gießen— VfR Mannheim 3:4 Kickers Offenbach— Rotweiß Essen 2: Eintracht Trier— FSW Frankfurt 1 4 3 SSV Reutlingen— I. FC Pforzheim 1 Phönix Ludwigshaf.— VIB Neunkirch. 5 FC Basel— Freiburger Fo 6 SV Offenburg— ASV Landau 5 VfR Aalen— Würzburg 04 2 VIR Kaiserslautern— FSV Frankfurt 1 Fe Kreuzlingen— Fe Singen 5 0 1 ASV Durlach— Rotweiß Frankfurt Südbadisches Pokalspiel FC 08 Villingen— Fe Rheinfelden Um den Schwarzwald-Pokal Se Schwenningen— SpVg. Prossingen 4:1 Aufstiegsspiele zur Oberliga Südwest Tus Konz— Eintracht Kreuznach 10 S 07 Bad Neuenahr TuRa Ludwigsh. 1:1 62 5 Men Srrang die deutsche Rekordhalterin Müller, Koblenz, Ortel, der neue Meister, bei 3,90 m Neuer Stabhochsprung meister Die Stabhochspi l der Haupf⸗ aten, holten sich der 30 000. Doch die keineswegs interna- tionales Format und blieben mit den 3,90 m des Siegers hinter den Erwartungen zurück Neuer Meister wurde Ortel, Rotweiß Koblenz Vor Stührk, München, dem Vorjahresmeister Steines— 800-mTak tiker Auch bier waren die Starter übernervös“ Ehe der Startschuß aufpeitschte, preschte das Feld davon. Der zweite Start Slückte. Ulz- heimer setzte sich sofort an die Spitze vor Steines und Cleve. Nach 300 Metern Ver- suchte sich Sauer an Cleve vorbeizuschieben doch der Krefelder war auf der Hut. 54,5 Sek Wurden als Zwischenzeit bei 400 m gestoppt Cleve versuchte an Ulzheimer Vorbeizukom- men, konnte ihn auch passieren, doch diesen Moment benutzte Steines, um an beiden vor- beizuziehen. Er lief zur großen Uberraschung das Rennen nach Hause. Den zweiten Platz entschied Cleve knapp für sich. Steines Hef mit 1:50,9 eine neue Jahresbest⸗ Zandt, der Schnellste Auch die Sprinter gingen zu früh aus ihren Löchern und mußten zum zweiten Mal an den Start. Zandt hatte beim gültigen Lauf den schlechtesten Stert erwischt, aber schon nach 50 m lag er einen halben Meter vor dem um Brustbreite kämpfenden, dicht beisammen liegenden Feld. Als vielumjupelter Sieger eit. holte sich Zandt mit der neuen Jahresbestzeit 1 von 10,6 seinen zweiten Meistertite Europabester geschlagen Huppertz, Geister, Audorf, Sallen und die Außenseiter Rederscheid, BSC Berlin, sowie Wegner, Holstein Kiel, das war die Bomben⸗ desetzung für das Finish im 400 m-Lauf. Der Zuropabeste Geister konzentrierte sich auf eine Strecke, wußte er doch, daß er Juppertz einen Gegner hatte, der ihm auch les abverlangen würde. Audorf auf der Au- genbahn und Sallen lagen zuerst in Führung. bis bei 200 Metern Huppertz und Geister sich vor das Feld schoben. Geister hatte auf der Zielgeraden nicht mehr die Kraft, an dera mit dre Metern in Führung liegenden Hup- Hertz vorbeizukommen. Huppertz lief mit 47,4 nicht nur eine deutsche, sondern auch eins Europabestzeit. Im Hammerwerfen konnte der Fuldaer Storch, der die Jahresbestleistung innehält, den Sieg davontragen. Bis zum letzten Durch- gang lag der Karlsruher Wolf, der Vorjahres- meister, mit 55,77 m ganz klar in Front. Im letzten Wurf übertraf inn jedoch Storch noch um ein beträchtliches und siegte mit der Weite von 56,05 m. Neue Bestleistung bei 3&x 1000 m Die starke Feuerbacher Staffel setzte sich zunächst in Front, wenngleich Oberhausen nicht gefährdet schien. Bald aber lagen die beiden Oberhausener Staffeln klar in Front vor Rotweiß Lörrach und Werder Bremen, aber der Deutsche Hochschulmeister Anderko machte für die Feuerbacher wieder Boden gut und brachte seine Staffel unmittelbar hinter die führenden Oberhausener Kluge brachte gaz Überraschend Werder Bremen in Füh- rung und Werders Schlußläufer Bonah ging mit einem Vorsprung von fünf Metern in den letzten Wechsel. Feuerbach kämpfte mit Rot- Weiß Lörrach um den vierten Platz. Werder erzielte mit 7:28,22 Min. eine neue Jahres- bestzeit. 1 Dompert überragt Der 37jährige Dompert führte schon nach der 1. Runde das Feld mit 15 m Vorsprung an, als sich an dem an dritter Stelle liegen- den Kaindl der Stuttgarter Thumm(VfB) auf den zweiten Platz vorschob, jedoch Kaindl bald wieder passieren lassen mußte. Der Münchener Luther, der sich im Weit- s PTun g mit seinem Zehnkampfrivalen Hipp Stark befehdete, holte sich wiederum den Weit- sprungtitel, den er im letzten Jahr an KRreu- lich abgeben mußte. Zweiter wurde der frü- here Stuttgarter Vatter, der jetzt für den 1. Fc Nürnberg startet. Schade sjegt bei 5000 m Schade, Eberlein und Hesselmann waren die großen Favoriten im 5000-m-Lauf, die sich auch sofort vom Start weg an die Spitze set- ten. Bolzhauser war zurückgefallen. Uberra- schenderweise gab Eberlein nach 1500 m auf; Feierlicher Ausklang Zum Abschluß der 50. deutschen Jubi umsmeisterschaften marschierten die aktiven Teilnehmer und Kampfrichter ins Stadkor ein. Die mittlere Säule, die vor der Haupt- tribüne Aufstellung nahm, wurde von den Siegern der Meisterschaften gebildet. erster wurde der Sieger des Marathon lands Hogreve, Hannover, mit den Nächstplaciertens auf das Siegerpodest gerufen, um den ei.. Sterwimpel in Empfang zu nehmen. (Bild dpa