Nr. 128 Neckar-Bote 2. Blatt) Samstag, den 12. August 1950 Weshalb Korea ein puverfag ist Von B. H. Liddell Hart Furcht und Mißtrauen herrschen heute auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges, die an- dere Seite könnte einen Angriffskrieg planen. Wir dürfen diesen Gedanken als Absurdität bewerten. Wenn die sowjetische Staatsführung Europa wirklich hätte überrennen wollen, 80 hätte sie dies während der letzten Jahre je- derzeit und mit Leichtigkeit tun können. Nach- dem die Masse der amerikanischen Land- und Luftstreitkräfte nach Hause zurückgekehrt und demobilisiert war, war so gut wie nichts vorhanden, was die Russen hätte aufhalten können. Daß sie keinen Versuch dazu machten, zeigt, daß sie keinen Krieg wünschten. Was den mit so großer Lautstärke von so- Wietischer Seite verkündeten Verdacht betrifft, daß die amerikanische Regierung Angriffs- Pläne hege, so sollte doch jedem klar sein, daß die günstigste Zeit dafür unmittelbar nach dem Zusammenbruch Deutschlands und Ja- pans gewesen sein würde. Daß damals die amerikanische Regierung sich zur Demobil- machung entschloß, zeigt, daß sie nicht geneigt War, irgendwelchen Stimmen Gehör zu geben, die die Ausnutzung dieser Lage durch Nieder- werfung der noch aus ihren Kriegswunden blutenden Sowjetunion anregten. Es fragt sich aber, wie die gegenwärtigen schweren Spannungen sich für längere Zeit fortsetzen sollen, ohne zu einer Explosion zu führen. Die Erfahrung aus der Vergangenheit lehrt, daß solche Zustände keine Dauer haben können. Der wahrscheinlichste Weg, auf dem es zu einem Kriege kommen könnte, mag darin zu schen sein, dag Rußland sich so stark in ir- gend eine Angelegenheit einmischt, daß Ame- rika mit einer Herausforderung antworten muß, die es den Sowjets unmöglich macht, sich ohne Prestigeverlust zurückzuziehen. Explo- sionen werden nur allzu leicht ausgelöst, Wenn die Erbitterung zu solcher Höhe gediehen ist wie heute. Darüber hinaus wird das Ge- schrei, die Regierung solle den Russen Segen über„hartleibig“ sein, von der riskanten Zu- versicht getragen, daß Rußland kneifen wird, wenn man nur zäh genug ist. Wir sollten klu- gerweise bedenken, daß die Russen ein Stück östlicher Mentalität in sich tragen und daß innen das„Wahren des Gesichtes“ mehr be- deutet als dies bei 5 Völkern der Fall ist. Der Funke in das Pulverfab kann entweder durch einen russischen Eingriff diesseits des Eisernen Vorhanges oder aber indirekt durch einen der russischen Satelliten ausgelöst wer- den. Die zweite Möglichkeit mag als die gefähr- lichere der beiden Eventualitäten gelten, denn ein Schritt von Seiten eines Satelliten mag unter Umständen weniger berechnet und we- niger kontrolliert sein als 108 russischer. Dabei besteht die Gefahr, daß sich Rußland zur Un- terstützung seines Satelliten veranlaßt sieht, aus dem Gefühl heraus, daß es sich nicht lei- sten kann, seine Anhängerschaft im Stich zu lassen. Zu oft schon haben sich in der Ge- schichte kleine Gefechte auf diese Weise zu großen Kriegen ausgewachsen. Die Gefahr eines Krieges vervielfacht sich mit der Zahl der Berührungspunkte und der daraus sich ergebenden Reibungsflächen längs der weitgestreckten Trennungslinie zwischen Pazifik und Nordsee. Zu den stärker ins Auge kallenden Gebieten oder Punkten, an denen sich leicht ein Detonationsherd bilden könnte, gehören Korea, Persien, Griechenland, Oster- reich, Deutschland und Skandinavien. Wir Ha- ben Anlaß, uns unserer äußerst peinlichen Lage in Berlin zu erinnern— eine Insel weit jenseits des Vorhanges. Es ist schwer zu ver- stehen, wie unsere„Staatsmänner“ jemals einem Teilungsplan zustimmen konnten, der die britischen und amerikanischen Mitglieder der Kontrollkommission in die Lage von Gei- seln versetzt. Dies war ebenso absurd wie die Garantie, die wir 1939 dem isolierten Polen gaben, wobei wir die Gefahren einer Provo- kation und einer Verführ ung kombinierten. Ein anderer Faktor, der die Gefahren ver- vielfachen kann, ist der offenkundige Man- gel an Gleichgewieht zwischen den beiderseitigen Streitkräften diesseits und jen- seits des Eisernen Vorhanges., Die Besatzungs- truppen der drei Westmächte sind für die Russen, die eine Armee im eigentlichen Sinn in Ostdeutschland unterhalten, nicht mehr als ein„markierter Feind“, Rußland hat Divi- sionen genug verfügbar, um schnell den pa- piernen Schirm ⁊zu durchstoßen, der den Westen deckt. Solange ein solches Migver- hältnis der tatsächlich verwendbaren Macht- mittel an Ort und Stelle besteht, mag sehr wohl ein russischer Befehlshaber minderen Grades in einem kritischen Moment sich von der Gewißheit, daß ihm kein Halt geboten werden kann, dazu hinreißen lassen, über das Ziel hinaus zu schießen. Die allgemeine Ge- Fahr vergrößert sich noch dadurch, daß die an- dere Seite im Fall selbst eines an sich unbe- deutenden Eingriffes allzu schnell mit dem einzigen wirksamen Gegenmittel antwortet, über das sie verfügt— der Atombombe. Er- Wägt man alle diese Umstände, so, wird er- sichtlich, Warum die Kriegsgefahr unter den obwaltenden Umständen als ernst anzusehen ist, auch dann, wenn niemand Krieg wünscht. Die primären Kriegsgefahren ergeben sich aber nicht aus bewußter Absicht, sondern aus Selbstgerechter Entrüstung und beiderseitiger Erbitterung. Deutsche Motorsport-Elite beim Solitude-Rennen Sämtliche Asse werden starten— Wird die 5-Minuten-Grenze unterboten?— Drei Renn- Wagenklassen fahren Im letzten Sommer donnerten zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder die Motoren über die traditionsreiche Solitude- Rennstrecke bei Stuttgart. In diesem Jahr wurde die Strecke wesentlich verbessert und auf eine Gesamtbreite von 7,5 bis 10 Meter gebracht. Die Kurven wurden begradigt und bis zu 18 Prozent erhöht. Man kann jetzt die Kurven mit Geschwindigkeiten bis zu 120 Stunden- Kkilometern durchfahren. Dabei wird sicherlich die Rundenbestzeit von Schorsch Meier mit 516,4 Minuten erheblich unterboten werden, 80 das die Fünfminutengrenze in erreichbare Nähe gerückt ist. Zum letzten Mal werden sich die schnellen KRompressormaschinen von NSU und BMW Auf der Solitude ein spannendes Rennen lie- fern, da 1951 der von der OM bereits ge- nehmigte„Große Preis von Deutschland für Motorräder“ als internationale Veranstaltung auf der Solitude nach der internationalen Formel, also nur mit Saugmotoren, ausgetra- gen wird. Spitzenklasse am Start Der Name des Solitude-Rennens wird auch in diesem Jahr seine alte Anziehungskraft beweisen. Die gesamte deutsche Spitzenklasse, mit Ausnahme des in Freiburg gestürzten II. P. Müller und des nach Irland eingelade- nen Karlsruher Gablenz, wird am Start sein. Die Meldungen sind so zahlreich, daß alle Klassen einzeln starten werden., Das bedingt, daß bereits am Samstag, 12. August, zwei Meisterschaftsläufe der Wagenklassen und zwar der Lauf der Rennwagen Formel III, der Sportwagen bis 1 100 cem und der Motorräder bis 125 cbm gestartet werden. Am Sonntag werden dann die Motorrad- klassen bis 250 Cem, bis 350 cem und 5 langen Is 500 cem, die Seiten wagen ma- schinen, die Rennwagen Formel II und die Sportwagen bis 1500 cem und bis 2000 cem ihre Rennen fahren. In der kleinsten Solo- Klasse der Motorräder Werden sich Europameister Kluge, der Sieger vom Schauinsland, und Schön. Frankfurt, um nur einige zu nennen, erbitterte Rennen liefern, Nicht weniger als 25 Maschinen wer- den in dieser Klasse am Start erscheinen. Ein Novum in dieser Klasse ist der Start von Schön auf einer Renn- Vespa. mit zum ersten Mal in einer Schnelligkeits- konkurrenz erscheinen wird. Im Meister- schaftslauf der Rennwagen Formel III, wie die Kleinstrennwagen bis 300 cem offiziell Senannt werden, sind vor allen Dingen die Wagen des bekannten Konstrukteurs Ko- Mossad zu erwähnen, sowie der LTE(Lehder- Juweh. In dieser Klasse werden 16 Fahrer am Start sein. Wer schaffen? Spitzenkönner des deutschen Rennsports sind in der S e sse bis 1100 cem am Start. 5 ns- wert der Deutsche B Frank- kurt, Polensky, Ka„der 8 State rt Meisterfahrer Kling, Sleger der letzten „1000 Meilen von Breseit Von 8 und der Chefkonstrukteur Alen von Falken hausen, dessen AFM. Wagen viermal in dieser Konkurrenz Vertreten ist. Auch die Viertelliter klasse mug ebenso wie die 125 cem Klasse voraussichtlich Ohne H. P. Müller an den Start gehen, 50 dürfte sich der Kampf in diesem Rennen zu einem Duell zwischen Kluge und dem Stutt- garter Daiker- zuspitzen. Die besten Aussich- ten für den Sieg in der Saugmotorenklasse hat der Godesberger Thorn-Prikker auf sei- mer Moto-Guzzi. Die 350- œ e m Klasse dürfte wieder zu einem aufregenden Zwei- kampf zwischen Wünsche und FI i erden, während in der Halbliterklass rsch Meier und Fleischmann um 5 geslorbeer kämpfen werden. Die beiden den sich auf diesem schweren Kurs nichts schenken. Es ist damit zu rechnen, daß Schorsch Meier seinen Rundenrekord erheb- lich zu unterbieten vermag. Ein Novum wird auch das Rennen der Seitenwagen bringen. Bisher wurden die Läufe in den Gespann-Klassen meist in die Klassen F(bis 600 cem) und G(bis 1 200 cem) eingeteilt. Beim Solitude-Rennen werden beide Klassen in einem Lauf zusammengelegt, der nur nach Kompressor- und Saugmotoren getrennt géwertet wird. Die Nennungen der Gespannfahrer lassen spannende Begegnun- Sen erwarten. Es starten Böhm-Fuchs mit der NSU Kompressormaschine und Klanker- meier- Wolz auf BMW Kompressor. Das sieg- Sewohnte Paar Seppenhauser- Wenzhofer fährt ebenso wie Müller, dessen Partner noch micht feststeht, und Schäfer-Höller mit der 750er BMW. Zu diesem Klassefeld kommt der Sieger im„Großen Preis von Gsterreich“ Weismaler, auf BW und Kraußg-Huser mii einer 950er Fabrik- BMW mit Sgugmotor. Wir d es SS e des Renn wagensportes 86880 15 Uhr wird der Starter die Flagge zu dem neben der 500er-Klasse wohl interes- santesten Rennen, dem der Zweiliter⸗ Rennwagen, senken. Die Asse des inter- Nationalen Rennwagensports, Lang auf Ve- ritas, Stuck auf AFM und von Brauchitsch. ebenfalls auf AFM, werden ihr Können zei- Sen. Kling auf Veritas. Ulmen auf Veritas und Rieß auf FM dürften die stärksten Kon- Kkurrenten für die Grand-Prix-Elite werden. Das Feld umfaßt noch sechs weitere Fahrer die nach dem Kriege schon manches Rennen erfolgreich bestritten haben. Zwölf Rennwa⸗ gen in einem Rennen sind ein imposantes Bild, bei dem man mit mancher Uberraschung rechnen darf. Man wird dabei allerdings vor- Aussetzen müssen, daß die Kanonen ihren in vielen Motorschlachten erworbenen Namen nur dann aufs Spiel setzen, wenn sie über- zeugt sind, das das Fahrzeug den 115 km Rennwagen-Rurs mit seinen rund 400 Kurven auch einwandfrei durchhält. die da- Jahre 1949 hatte die westdeutsche In der Sportwagen- Klasse bis 1500 cem gelten der Neustadter Pietsch und Kath- rein, Lorsbach, auf BMW- Veritas, neben dem Berliner Ring, dem Frankfurter Glöckler und dem Freiburger Tröltsch als die aussichts- reichsten Kandidaten, während bei den S POrt wagen bis 2000 cem die Entschei- dung wohl zwischen Rieß auf Veritas und Ulmen, Düsseldorf, auf Veritas liegen dürfte Wirlſchaflliches Zucker versorgung vorerst sichergestellt Es wird mit einer Rekordernte gerechnet Stuttgart db). Württemberg Baden erhält auf Anweisung des Bundesernährungs- ministeriums für den Monat August vorerst 4708 Tonnen Zucker, Vom Bundesernährungs- ministerium wurde ausdrücklich betont, daß es sich um eine Teilfreigabe handle, die man im August auf insgesamt 7483 Tonnen zu er- höhen beabsichtige. Die Teilfreigabe von 4709 Tonnen und ein Rest von rund 300 Tonnen aus der dem Lande Württemberg-Baden zusätzlich gewährten Quote von 2500 Tonnen macht es möglich, vorerst 70 Prozent des für die Zeit von Januar bis Juni 1950 festgestellten durch- schnittlichen Monatsverbrauchs zu decken. Die Zuckerfabriken werden den Großhandel, der Großhandel den Einzelhandel auf Anweisung des Landwirtschaftsministeriums nach diesem Schlüssel beliefern. Wenn ein Großhändler im Monatsdurchschnitt des ersten Jahres 100 bezogen hat, wird er im August vorerst 70 f Zur Verteilung erhalten. Allerdings wird er diese Quote nicht auf einmal erhalten können. Der Zucker verbrauch hat in Württemberg Baden von Januar bis April 1950 im Monats- durchschnitt rund 6000 Fonnen betragen(da- von waren rund 5100 Tonnen monatlich von den Zuckerfabriken im Lande geliefert wor- den). Mit der endgültigen Abschaffung der Zuckerkarten stieg der Verbrauch im Mona! Mai auf über 9000. Im Juni erreichte der Ver- brauch 10 781 Tonnen. In den ersten Tagen des Juli setzten Angst- und Hamsterkäufe massiv ein und führten zu einem Verkauf von 3820 innerhalb einer Woche durch die Fabriken Am 8. Juli wurde der Zucker kontingentiert. Auf diese Kontingente wurden die in den ersten acht Julitagen an die Großhändler ge- lieferten Zuckermengen angerechnet. So konnte ohne weiteres der Fall eintreten, daß ein Großhändler sein Kontingent schon erhalten und an die Einzelhändler verteilt hatte und deshalb seinen Kunden in der Zeit vom 8. bi; zum 31. Juli keinen Zucker mehr liefern konnte. Viele industrielle und handwerkliche Betriebe, die früher immer nur den zur un- mittelbaren Verarbeitung erforderlichen Zuk- ker vor g hatten, legten sich nun nach den ersten Anzeichen der Verknappung größere Vorräte an. Das Landwirtschaftsministerium betont, daß es nun von der Disziplin alle! Verteiler und Verbraucher abhänge, ob die angespannte Lage in der Zuckerversorgung mit der für den Monat August freigegebenen Zuckerquote aufgelockert werde. Wie dpa Weiter erfährt, ist im Bundesgebiet in diesem Jahre mit einer Rekordernte von Zuckerrüben zu rechnen. Man erwartet eine Zuckerproduk- tion von 700 000 Tonnen aus eigener Ernte. Im Produktion 520 000 Tonnen, der gesamte Zuckerverbrauck rund 1,2 Millionen Tonnen betragen. Interzonen- Handelsabkommen verlängert Das Handelsabkommen zwischen der Bun- desrepublik und der Sowjetzone ist um drei Monate verlängert worden. Es läuft bis zum 30. September. lesrepublik, Dr. Kaufmann, kündigte neue Verhandlungen über einen neuen Vertrag Nit der Sowjetzone schon in zehn Tagen an. neue Interzonen- Abkommen soll am 1 Iktober 1950 in Kraft treten. 4 8 228 5 halten,“ Das Piesebeihli Roman aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Copyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer v. Fortsetzung. „Leut, die gehen wollen, soli man nit auf- sagte sie mit ihrer schwingenden Stimme und trat auf das Liesebethli zu.„Hast Zeugnis aus und gib einem Schemel einen zornigen Pritt. uns an die sechs Jahre treu gedient, sollst bedankt sein dafür. Mann, schreib ihm ein ihm den schuldigen Lohn!“ „Ein Zeugnis brauch. ich nit.“ 5 »Daß es auch so gehen muß,“ sagte der Bauer verdrieglich und gab im Aufstehen „Wirst uns abgehen bei der Arbeit, Meitli.“ Das. 5 88 hilflos die 7 tern „Mägde elbt es genug „Aber nit viel, die Senate sind wie Du,“ schränkte der Bauer ein und zahlte ein baar harte Fünfliber auf den eichenen Tisch.„Be- Dich Gott, Meitli. und dem Vatter sei die 5 is- Bauer führte ihn durch den Stallgeng, immer Ich bring's nit übers Herz, ihm Lebwohl zu sagen. ö „Es ist mir leid um Euch Zwei,“ gab die Bäuerin ebenso leise zurück.„Bist ein braves Meitli und wärst mir souast schon recht ge- Wesen., Aber der Hof braucht Geld und Wei- ter kommen. Findest leicht auch sonst einen braven Mann, schaffrig wie Du bist.“ Itwas in der Stimme der Bäurin griff dem Liesebethli an das frierende Herz, und dieses Etwas bewirkte, daß es fast im Frieden von ihr schied. „Wir können ja alle nit, wie wir wollen, wir werden ja alle getrieben— und wissen nit, wohin—“ sagte es schwermütig und um- king mit einem letzten Blick den vertrauten Raum, in dem es so viel gute und auch leid- volle Stunden verbracht. Als die Tür leise ins Schloß fiel, ging die Simmisböferin nachdenklich zu ihrer Arbeit zurück. Sie schaute ihren Mann nicht an und brauchte merkwürdig lang, bis ihr das Ein- fädeln glücken wollte. Ueber der Küche lag es wie schwerer Druck, und die Rnechte und Mägde gingen stiller als Sonst Hinauf in ihre Kammern. Nun waren sie allein, Mag und Frau, und niemand außer Gott hörte ihre Worte. „ES kommt mich doch hart an, daß das Meitli jetzt geht, Hab garnit gewußt, wie lieb es mir ist,“ stieß die Bäuerin halb wider Vergelts Gott,„ sagte das Willen hervor. iesebethli mit schwankender Stimme und sab allen der Reihe nach 1 1 zuletzt 8 Der Bauer brummte Unverständliches, alt nach seiner Mütze und ging in den Stall, Dort Waren Hanstöni und Gottlieb schon seit dem Zunachten mit einem Gaul beschäftigt, dem die Kolik 5 Bauch auftrieb. Der junge hin und her und redete leise mit dem ver- ängstigten Tier, dessen Flanken vor Schmer- zen zitterten Als der Vater kam. blieben 5 Beiden stehen. schaute Hanstöni „Ich mein! fast, ich bring ihn ohne den Doktor nit durch,“ sagte der Hanstöni sor- genvoll. Am End muß er ihn stechen.“ Er tätschelte dem Fuchs liebevoll das weiche Maul.„Ja, ja, bist ein braves Rögli, s wird schon wieder besser. Meinst, daß ich hin- unterreiten soll, Vatter?“ Der Simmishöfer untersuchte 1 5 Gaul mit kundiger und zugleich zarter Hand. Der Junge hatte die Liebe zur Kreatur von seinem Vater geerbt. „s Wär wohl besser, Du machtest Dich auf, nachher Könnt's zu spät sein.“ „Geh nur schlafen, Vatter, der Gottlieb schafft's schon, bis ich wiederkomm, Oder meinst, daß ich den Jakob wecken soll?“ Der Bauer schüttelte bedrückt den Kopf und nahm den Gaul selbst am Halfter Ohne ein weiteres Wort begann er an des Jungen Stelle das Pferd herumzuführen, Seitlich aus der Stallecke, wo ein paar Strohbündel lagen, kam ein herzhaftes Schnarchen hervor, Vater und Sohn tauschten einen verständnisinnigen Blick, „Da siehst B er ist zu alt, er schläft überall ein. Es ist kein Verlag mehr auf ihn. Seine Zeit ist bald um,“ sagte der Bauer ver- halten. 5 Der kranke Gaul drehte den Kopf und nach, als er ging, den Schimmel zu satteln. 5 Erst als der Hufschlag in der Nacht ver- hallt, besann sich der Bauer darauf, daß er dem Buben hätte vom Liesebethli berichten müssen. vergaß er es wieder. Die Dämmerung War nicht 1 8 der Hanstöni den Fuchs gerettet wußte todmüde in seine Kammer Sing. 5 Stunde schon mit bange klopfendem Herzen urch den finsteren, schwarzen Berg. 8 Der Bevollmächtigte der Bun- In der Sorge um das e„ i Als der Jungbauer an diesem Morgen 285 gen acht Uhr in das Licht zu blinzeln begann, Waren seine Leute schon lang in den Reben, und nur der alte Gottlieb schlurfte unten über den Hof. Hanstöni dehnte sich, daß die Bettlade knackte. Er war ein ansehnliches Mannsbild, fast eins neunzig groß, breit in den Schultern und schmal um die Hüften, ganz so wie ein Bursch sein soll, um den Mädchen den Kopf zu verdrehen Hanstöni aber machte sich nicht viel aus jungem Wei⸗ bervolk, er hatte nur Augen für die Eine, die er seit seinen frühen Burschenjahren treu und beharrlich liebte. „Liesebethli!“ sagte er vors sich hin 990 schämte sich ein wenig, weil seine Stimme gar so sshnsüchtig klang. Schnell sprang er aus dem Bett, das er sonst Tag für Tag schon irn Morgengrauen verließ und seine Kammer schien ihm fast fremd zu dieser ungewohn- ten Stunde, da das Licht schon voll durch die Scheiben schien. 5 Der Fuchs fiel ihm ein, den er vor dem 5 Schindanger gerettet hatte, und er dachte mit 8 Stolz daran, daß man ihm im Umgang mit dem Vieh eine glückliche Hand nachsagte. Jakob, zum Beispiel, besaß die nicht, so kam es, daß ihm, dem Hoferben, von 18 das Kran- kenwärteramt zufiel. Schon als Bub hatte ihm jegliches Getier angehangen. Hanstöni liebt seine Arbeit und alles, was mi menhing, das stattliche Ha die Ställe voll Vieh und am — ff ß —— 5 25 8 8 5 VCF 2— rd Sich einmauern iſt Tod Theodor Fontane: Und vor allem sollen Wir den große Zusammenhang der Dinge nicht vergessen. Sich abschließen heißt sich Sin mauern, und sich einmauern ist Tod. Ricarda Huch: Der Eigensinnige, Eigen- Willige, der an sich selbst Gebundene und auf sich selbst Beschränkte kann keine von außen ihm zuströmende Kraft aufnehmen. Gehorsam und Glaube ist Empfänglichkeit für von unserer Willkür unabhängige Kraft, ist die Fähigkeit, ein Nicht-Ich auf sich Wirken zu lassen. Die Bibel: Der Sonderling geht dem eigenen Gelüsten nach; er kämpft gegen alles an, Was frommt. Aufrüſten Meine Urlaubsreise führte mich in das ab- gelegene Gebirgsdörfchen, das mir damals, als ich aus der Gefangenschaft kam, Obdach und Zuflucht gewährte und mir half, den Stachel- drahtkomplex loszuwerden. Es tut so wohl, Alte, liebe Freunde wiederzusehen. Es tat wohl, dem alten Bauern, der gerade beim Mähen seines Kornes war, wieder die Hand zu drük- ken. Damals war er so sehr in Sorge um seinen Sohn, der in Rußland vermißt war. Nun setzte er die Sense ab, kam mir über die Stoppeln entgegen und stellte mir die junge Frau vor, die ihm die Garben band:„Meine Schwieger⸗ tochter, mein Sohn ist mit den Letzten Heim- gekommen und hat vor kurzem geheiratet.“ Und dann kam die Frage, die mich in vier- zehn Tagen dort oben verfolgt hat:„Was 88 gen Ste zur Lage? Soll's wir k lich schon wieder Krieg geben?“ Diese Frage ist mir in jedem Gespräch be- Zegnet. Dahinter stand bei jedem die Furcht: „Nun fangen wir gerade an aufzubauen, nun dürfen wir etwas aufatmen— soll es schon Wieder losgehen?“ Gewiß, ich lese mehr Zeitungen und komme mehr mit Männern zusammen, die sich in Politik und Wirtschaft auskennen, als dort die Bergbauern, aber ich konnte doch nur— wie alle anderen— die Achseln zucken. Te h ha be diese Frage gefürchtet und ge haßt. Was sollte ich antworten? Selbst die, die ganz vorn dran sitzen, in London oder Washington oder im Kreml, werden darauf keine Antwort wissen. Diese Frage wird ihnen genau so drohend über dem Kopf hängen wie Uns. Wenn nun die Rüstungsmaschinerie wie- der anfängt auf hohen Touren zu laufen: Der Motor, der sie antreibt, ist die Furcht. Wenn doch nur einer die Furcht von den Menschen nehmen könnte! Können wir denn in unserer Lage gar nichts tun? Gott wolle uns in Gnaden davor bewah- ren, daß wir in die Lage kommen sollten, auf einer Seite mitzumarschieren! Aber sollen wir denn hilflos wie ein hypno- tisiertes Kaninchen in der Mitte sitzen plei- ben? Verschlungen werden wir ja auf jeden Pall? Unsere Väter sprachen von Prüfungen und Heimsuchungen, die über Menschen geschickt werden. Wenn nun die Möglichkeit einer Prü- kung vor uns steht, wäre es sträflicher Leicht- zinn, Gedankenlosigkeit und Dummheit von dem Einzelnen, sich nicht vorbereiten zu wol- len. Sich Gedanken machen zu wollen, über das, Wwas kommen kann, ist unsinnig, solange der Mensch sich nicht selbst als Einzelner vor- bereitet hat. In dieser Hinsicht ist der euro- päische Mensch unserer Tage so schrecklich aAbgerüstet. Ich meine es ganz ernst und nüch- bern; Jeder, der in diesen Tagen von anderen um seine politische Meinung gefragt wird (und das bedeutet doch, daß man bei ihm Schutz vor der Furcht sucht), hat die große Verantwortung, den Menschen aufzurufen zur inneren Rüstung.„Stark zu werden an dem inwendigen Menschen“, nennt es der Apostel Christi. Er ruft auf zu einer Rüstung, die die Furcht bannen kann. Von dem„Harnisch Got- tes“, dem„Schild des Glaubens“, dem„Helm des Heils“, dem„Schwert des Geistes“ spricht er. Mit unseren Worten gesagt: Esist jetzt die Zeit für uns, daß wir uns überlegen, ob Wir noch beten können, damit nicht einmal die Stunde kommt, daß wir beten wol- jen und können's nicht. Es ist jetzt die Zeit, daß jeder für sich überlegt, wohin er sich flüchten kann, wenn wir in Hilfel ſch ſuche Höchsten Nöten sein und wissen nicht, Wwo aus noch ein“. Es ist schreckensvolle Tatsache, daß zur Stunde Ost und West rüsten in einem Aus- maß und in einem Tempo, wie es wohl noch nie dagewesen ist. Das ist eine Rüstung, die aus der Furcht kommt und noch tiefer in die Furcht führt. Die Aufrüstung, die wir meinen, führt aus der Furcht heraus. Es steht fest, daß Menschen, die so gerüstet sind, sprechen können: Darum fürchten wir Uns nicht, wenn gleich die Welt Unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken.“ Baudis, P. einen Menſchenl! Die große Angst vor dem Alleinsein— Millionen Einsame laufen aneinander vorbei Können wir wirklich nicht mehr lieben? Bei der Münchner Kriminalpolizei meldete sich unlängst ein bekannter Filmkaufmann müt der Bitte, ihn zu verhaften. Er be- richtete, daß er vor einer Stunde den einzigen Menschen getötet habe, der ihm mir gehen“, sagte der Täter,„ich hätt Einsamkeit nicht ertragen!“ Die Angst vor der Einsamkeit, 5 eimen Menschen zum Mörder werden lieg. mordet täglich Menschen. Man mag das wirt- schaftliche Elend zur Begründung anführen, doch ist es nicht allein die Ursache, weshalb heute zwölfmal mehr Verzweifelte ihrem Le- ben freiwillig ein Ende setzen als noch vor zehn Jahren.„Nervenkrank“ steht im Polizei- bericht, wenn wieder einer die Beklemmung des lleinseins nicht mehr ertrug. die Bi Krankheit unserer Zeit Je enger wir nebeneinander leben, desto mehr wird die innere Einsamkeit, die- ses Gefühl, für niemanden auf der Welt da zu sein, zur Krankheit unserer Zeit. Die Hei- rats- und Freundschaftsanzeigen im Anzei- genteil vieler Zeitungen sprechen eine beredte Sprache. Vielfach muten sie an wie Hilfe- rufe.„Ich suche einen Menschen“ lesen wir immer wieder, und alles andere, Schönheit und Alter, Bildung und Besitz, steht zurück hinter dem Wunsch, endlich das quälende Ge- fühl des Alleinseins zu beenden. In Hamburg kommt jeden Monat ein Schiff voll Rüek wanderer an. Es sind Men- schen, die vor ein oder zwei Jahren nach Amerika auswandern durften und dafür von Millionen beneidet wurden, Wenn man sie fragt, warum sie zurückkämen, so hört man nur selten einen konkreten Grund.„Ich fühlte mich so einsam“ sagen sie, und wollen damit 2zU Verstehen geben, daß sie im Rhythmus der Dollarjagd keinen menschlichen Ansatzpunkt fanden. Sie beweisen besonders eindringlich, daß wir nicht vom Brot allein leben und daß gesicherte äußere Verhältnisse seelisches Un- behagen nicht ausgleichen können. 5 Mensch im Spiegel Und wir selbst? Ist die Frau, die der Mann aus Sibirien nach sechs, sieben Jahren Plötzlich in die Arme schließt, noch das Wesen jener vergilbten Photographie, die zitternde Hände in soviel schlaflosen Nächten an das HKienlicht hielten? Prüfend sieht er sie an, die schärfer gewordenen Linien zeichnen das Alte, vertraute Gesicht, aber wie es inwendig Aussleht, wird er erst in Monaten wissen. Können wir überhaupt noch lieben, uns für andere einsetzen, ja nur noch ernsthaft für sie interessieren? Viele, allzuviele sind leer geworden, Das Schicksal hat sie ver- trieben aus dem gewohnten Lebensverband, ohne sie in einen neuen einzuordnen. Wäh- rend sie sich noch mühen, das Vergangene zu begreifen, stürmt ihnen die Gegenwart schon wieder mit Riesenschritten davon. So ist e ist es: Wenn wir später einmal von diesem Jahrzehnt lesen, werden wir garnicht verste- hen, daß wir dabei gewesen sind!„Es geht über Menschenkraft“, sagen die Leute und meinen damit, dag nur„Ubermenschen“ das Klima unseres Jahrhunderts vertragen kön- nen. Die gefährliche Isolierung Und darum, weil das alles zuviel für un- sere zerrütteten Nerven und geängstigten Her- zen ist, Kapseln wir uns ab und sehen die an- deren nicht mehr.„Mein Gott, wenn ich mich auch noch um fremdes Leid kümmern wollte, ich würde ja verrückt!“ So denken Wir, 80 denken aber auch Millionen neben uns. Bis Wir eines Tages fröstelnd spüren, daß wir Allein, ganz allein sind. Dag wir uns alle so in uns selbst verschlossen haben, daß in den großen Städten Tausende Einsamer aneinander vorbeilaufen und wie einst Diogenes„einen Menschen“ suchen. Ihr Herz ruft vergeblich nach ihm, dem Unbekannten, der einen Ge- danken an sie wendet, der einmal eine Stunde micht nur die eigenen Nöte bedenkt, der sagt: „Was Dich bedrückt, was Du noch erhoffst, das spüre ich ja alles ebenfalls: So schrecklich ist das geworden, das Gefühl der Verlassenheit, die Angst vor dem Allein- Selassenwerden, daß also dort in München ein gebildeter, vermögender Mann in der Blüte der Jahre sein Leben zerstörte und sich aus einer gnadenlosen Freiheit hinter die Gitter des Gefängnisses flüchtete! Vor einigen Jahrzehnten noch hätte der Mann als abnorm und geisteskrank gegolten und ein geschickter Verteidiger hätte sicher mit Erfolg auf Straf- freiheit plädiert. Heute kennt die Mehrzahl Unter uns jene dunkle Region der inneren Trostlosigkeit und der Furcht, aus der Taten Wie diese geboren werden. Wem die Lebenskreise Familie und Beruf erhalten blieben, rettet sich leichter aus der seelischen Krise. Die Millionen aber, denen auch diese äußere Stütze zerbrach, sind auf der fortwährenden Jagd nach einem neuen Lebensgefühl. Wenn der Vergnügungsrausch Wirkungslos blieb, wenn das Untertauchen in der Masse nicht vor der Vereinsamung retten konnte, dann kommt jene Stunde der Ver- Zweiflung, vor der wir alle Angst haber. Wieder liebenswert werden! Es gibt nur ein Mittel, uns aus dem Gefäng- nis der Vereinsamung zu befreien: der ent- — — schiedene Wille, zu uns selbst ZzuUrückzufinden Prüfen wir uns als erstes einmal s Kritisch wie das der andere tun wird, jener Partner auf den wir warten. Sehen wir uns im Spie- gel dieser scharfen und durch vielfältige Br fahrung unbestechlich gewordenen Kritik. Be. fleißigen wir uns einer seelischen Hygiene, die 50 selbstverständlich sein müsste wie die des Körpers. Halten wir täglich eine kurze Zwie. Sprache mit uns selbst, bei der wir Rechen. schaft darüber ablegen, ob wir die Menschen neben uns richtig behandelten, ob wir ein po- sitives Echo erwarten dürfen. Haben wir endlich wieder für andere Zeit und Interesse, werden wir für unsere Um. Welt wieder liebenswert— und wir werden staunen über die Verzinsung des Aufge⸗ Wandten Kapitals an Herzlichkeit und Ver- bindlichkeit! Nur dann, wenn wir als erste die allgemeine Isolierung durchbrechen, Kön. nen Wir jene Anziehungskraft, dieses geheim nisvolle Fluidum, entwickeln, das den an- deren Einsamen zu uns führt, nach dem Wir uns sehnen. L. W. Leni und ihre Mutter Bei jedem Gang, den Frau Krämer tut schiebt sie den Kinderwagen vor sich her. Ihr dreizehnjähriges Kind Leni sitzt darin, es ist gelähmt. Das Mädchen kann nicht reden, nuf stammeln, und sein schmaler, bräunlicher Kopf mit den schönen braunen Augen bewegt sich meist ruhelos hin und her. Es muß überall hin getragen werden, und so trägt die Mutter ihre geliebte Last Tag für Tag die Treppen auf und ab.— Im Sommer sitzt Leni viele Stunden am Tag im Schutz der großen roten Scheunenwand, die so schön die Wärme sammelt und den Wind abhält.— Die Kinder der Nachbarschaft sind gut zu Leni, auch die kleinen Buben, ja vor allem diese. Sie fahren das Mädchen im Wagen herum, bringen ihr Gelbe Rüben und Kohlraben, die sie aus den Ackern ziehen, führen wilde Tänze vor ihr auf oder spielen Kasperle, um sie zum Lachen zu bringen. Leni lacht so gern. Im Winter strickt und flickt Frau Krämer kür andere. Ihr Mann ist gefallen, und sie be- kommt Rente. Im Sommer arbeitet sie für die Bauern auf dem Felde. Dann sitzt Leni, Wenn es das Wetter erlaubt, nicht weit von ihr auf einem Sack, und wenn sie einander sehen und sich manchmal zulächeln können, ist es gut. Eine gefürchtete Schattenhand hat sich ein- mal zwischen das innige Leben dieser beiden schieben Wollen. Aber diese Hand durfte nicht zupaäcken.— Leni ist bei ihrer Mutter ge- blieben. Leni wächst ebenso wie andere Kinder, die keine Nervenlähmung haben, sie wird größer und schwerer. Besorgte Nachbarn erörtern, oh Leni nicht bald au schwer für die Mutter wird und befürchten um die Zukunft. Aber Frau Krämer wehrt ab:„Wie Leni wächst, so Wach⸗ sen auch meine Arme.“ Nicht viel scheint ihre Ergebenheit und ge- lassene Haltung zu stören. In ihren großen, ruhigen Augen, die ebenso braunleuchtend sind wie die ihrer Tochter, steht Vertrauen wie eine Bitte um Duldung und wie ein An- ruf an des Nächsten Herz. Frau Krämer weis wenig über sich und über die Aussage ihrer Augen sicherlich nichts,. wie sollte sie auch! 12 Sie sorgt hingebend, liebt aufs zärtlichste und spart eisern. Aber müßte das Vertrauen in ihren Augen nicht bewirken, daß Liebe um sie aufwüchse Wie eine schützende Mauer? 0 Helene Hach Unſterblicher Herr Kortüm Vor zehn Jahren starb Kurt Kluge Die Gestalt des heiteren, besonnenen und glücklichen„Herrn Kortümé“, der die popu- Järste und beliebteste Figur Kurt Kluges Wurde, wird im Gedächtnis der Leser des „Herrn Kortüm“ und auch derer, die nur ein „Stückchen“ des Weisen aus dem Haus mit der silbernen Windfahne hörten, fortleben und nicht vergehen. Dieser Mensch Kortüm voll Weisheit und Tiefsinn, dieser deutsche Don Quichote, dieser Bruder Eulenspiegels und Simplicissimus wird jedem unvergeßlich bleiben, der das Glück einer Begegnung mit ihm hatte, der nur einmal dem Leben des grübelnden und fröhlichen Wirtes nachgegan- gen ist und sein Denken und Handeln ver- kolgte.„Kurz um“— das bedeutet das„Kor- tüm“ der Waterkante— von wenigen begrif- ken, von vielen getadelt und doch von allen genützt— ist er nicht ein Gleichnis des schöp- kerischen Mepschen, der hindurchgeht durch Has Leben: schaffend, ohne selbst geniegend benützen zu dürfen, was er schuf? Mit dem Dichter Kurt Kluge geschah es Wie mit manchen Dichtern der letzten Jahr- zehnte: Der Mensch steht hinter dem Werk zurück. Die Namen der Bücher sind Begriffe, der Name des Dichters nur ein Schemen. Ahnlich erging es Rudolf G. Binding. Bei Kurt KHluge spielt allerdings herein, daß der Dichter und Bildhauer— am 29. April 1886 in Leipzig geboren, gestorben am 26. Juli 1940 in Berlin, wo er Professor an der Kunstaka- demie war— zu den Menschen gehörte, die hre ganze Kraft und ihr großes Können nach 1933 in den Dienst einer Sache stellten, deren verderbliche Hintergründe sie im Gber- schwang des eigenen„Aus dem Vollen schöp- ken“ nicht erkannten. So wird der Name des Künstlers, der den meisten Lesern nicht Genaues sagt, oft schweigend über⸗ gangen. Die von dem Bildhauer Kluge geschaffenen Denkmäler sind voll geballter Ausdruckskraft and trotz der toten Materie, aus der sie ge- kertigt wurden, erfüllt mit Leben bis zum Bersten, Nicht nur auf Papier gelang es Kurt Kluge, Vermächtnisse von Schönheit und Geist niederzulegen, sondern er grub sie auch in Marmor und goß sie aus Bronze. Berühmt sind der Nibelungenbrunnen in Bingen und mehrere Ehrenmale für die Gefallenen. Für uns steht der Dichter über dem Bild- hauer, denn die Gestalten des Dichters kön- nen wir täglich neben uns sehen, sie begeg- nen uns auf dem Land und in der Stadt, an Universitäten und in einsamen Gasthögen. Sie verkörpern die Menschen mit humorvol- ler Lebensweisheit, sie zeigen Schicksale Auf, Wie sie in ihrer Besonderheit und Zugleich Alltäglichkeit oft anzutreffen sind. Neben dem„Herrn Kortüm“, diesem schon äußerlich umfangreichen und gewichtigen Werk, das man sich Kapitel um Kapitel erar- beiten muß, um sich aber auch ständig mehr daran zu ergötzen und Gewinn daraus zu zie- hen, ist es der feine Roman„Die Zaubergeige“, der sich weite Kreise eroberte. Was in dem Roman geschieht, ist wie ein Märchen, und doch versteigt sich kein Wort in fernes poe- tisches Spiel, sondern alles wächst einfach und innig aus echtem Leben. Wenn man schließlich sagt, daß alles überhaucht ist von der Güte eines großen und starken Herzens, daß die Sprache edel und schlicht, aber nieisterlich zum sinnreichen Kunstwerk gefügt wird, dann darf man wohl das günstige Urteil fällen, daß„Die Zaubergeige zum Besten gehört, Was uns die Dichtung der letzten zwei Jahr- zehnte schenkte. Den Erzählungen„Nonnenstein“, Der Go- belin“ und„Die drei Gelehrten“, der unbe- schwerten Komödie„Die Ausgrabung der Ve- nus“ und den Novellen, Nocturno“ und„Die Sefälschte Göttin“ schließt sich ein dritter, Weithin bekannter Roman an: Der Glocken- Zießer Christoph Mahr“. In diesem starken Werk ist, wie in allem, was Kluge je schrieb, nichts von Artistentum, sendern in einfacher Form findet sich alles zusammen. Dieser Kerl, der Mahr, ist ein Mensch, wie man inn Vor Allem auf dem Land häufig trifft, einer, der auch in der Not ohne viel Aufhebens mit dem Leben fertig wird. Christoph, der Glocken- gie ger, hat die starke, unbetonte Kraft eines Menschen, der sich ohne Lärm und Gejammer Selber hilft, weil er eben ein rechter Kerl ist. Es wird so manches Mal von„Dichtern des Volkes“ gesprochen, ohne daß deren Werke unverlierbares Gut aller werden konnten. Die Menschen haben ein feineres Gefühl dafür, als man gemeinhin annimmt, was sie sich an Gutem auswählen. Kurt Kluge gelang durch seine Werke der Schritt zum höchsten Gipfel, den ein Dichter anstreben kann: nicht von einem Zirkel Intellektueller gelesen zu wer- den, sondern Allgemeingut für alle aufge- schlossenen Menschen zu sein. Das kommt da- her, daß uns in den Gestalten Kluges nicht nur deutsche, sondern wahrhaft anständige Menschen überhaupt nahetreten, Menschen, die in schöpferischer Unruhe durchs Leben gehen, deren Ideen und Einfälle, Gedanken und Erfindungen das Leben bereichern, schö- ner machen, steigern, die aber selbst von all dem nichts haben als nur ihre Unruhe. Sich Iösen zu können vom Geschaffenen, um Neues zu suchen und zu finden, um anzuregen und zu bewegen— wer möchte das nicht? U. Winter Die Linien des Lebens Eine Hölderlin-Legende Der Kranke stand am Fenster seines Turm- zimmers und starrte hinunter in die dunklen Fluten des Flusses. Stiegen von dort nicht graue Schatten zu ihm herauf? Und war nicht sie dabei? Schritt nicht Diotima im Braut- schmuck auf ihn zu? Sie, die über alles ge- Uebte Frau? Tränen stürzten aus den Augen des Armen. Er wollte nach ihr greifen, aber ach— das Bild erlosch. Er versuchte, es zurückzurufen, in die Wände seiner Stube zu bannen. Doch es kam nicht wieder. Wohl nahm er die Kiel- feder und begann zu schreiben:„ Wenn Aus der Ferne, da wir geschieden sind.“ Wier Zeilen schrieb er, dann versank er wieder in sein Träumen. So war es am schönsten, wenn alles um ihn her in der Zeit unterging. mit der er nichts mehr gemein hatte. Bann fielen die Fesseln und die Schranken der Biirgerlichkeit, die ihn zerbrochen hatte; dann wich jene falsche, heimtückische und haß⸗ erfüllte Wirklichkeit, die ihm zum todbrin- genden Fallstrick geworden war. Der Blick brach plötzlich von innen hervor und fiel unversehens auf seine linke Hand, die mit ausgestreckten Fingern auf dem mit wirren Schriftzeichen bedeckten Papier lag, Es ging ein Zittern durch seinen Körper. E bewegte die Hand, doch er sah sie wie ein fremdes, selbständiges Lebewesen. Langsam drehte er sie und betrachtete die Innenfläche die seine Gedanken zu fesseln begann. Mit dieser Hand hatte er einst Diotima liebkosend berührt. Mit ihr hatte er von der Frau seines Herzens, von der Geliebten seiner Seele Besitz ergreifen wollen. O, wie einsam und verlassen, wie schwach und verloren War er doch.. Er versuchte in den Handlinien zu lesen, wollte das Geheimnis entschleiern, sein Schicksal ergründen, endlich die Antwort auf sein Warum hören. Je länger er sann und schaute, desto ruhi- Ser Wurde er. Die Spannung löste sich. Die Schatten wichen einem freundlichen Licht und um den schmal gewordenen Mund glitt ein wehmütiges Lächeln, als ahnte und spürte er die jenseitigen Dinge. Ganz zart strich er mit den Fingerspitzen der rechten Hand über die Linien, Da War es ihm, als stünde Diotima neben ihm, um ihm die Feder zu reichen. Und er griff nach ihr, sann einem Gedanken nach, der wie ein Falterspiel durch den Raum huschte und dann lustig in das Sonnenlicht hinausflatterte. 0 Das Lächeln lag noch auf seinem Gesicht, als er abermals zu schreiben begann. Es Wðar noch da, ganz hell und groß und weit, als er. die vier Zeilen las, die eine letzte Melodie aus 5 seinem langsam und stetig verdäammernden Leben waren: 0 Die Linien des Lebens sind verschieden, wie Wege sind und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort ein Gott 5 5 ergänzen mit Harmonien und ewigem Lohn ung 8 5 Friede aden bisch, tner, Spie. Ex Be-. „ des Wie- hen-⸗ chen „ DI ER Z AHL UN G Rembrandts letztes Bild Rembrandt van Rijn tappte müde die Treppe des vornehmen Patrizierhauses in Amsterdam empor. Tief lagen seine entzündeten Augen in den Höhlen, nun erloschen und stumpf. Grau wücherten die Stoppeln um das Kinn. Vor der breiten, massiven Eichentür stockte sein Fuß. Doch der Hunger trieb ihn vorwärts. Er drang geradewegs in das Atelier seines Shemaligen Schülers Piter van Meeren ein, der eikrig malend vor einer Leinwand tänzelte. „Ah, Mynheer Rembrandt, laßt Ihr euch auch einmal sehen“, begrüßte ihn Piter van Meeren spöttisch,„ja, ja, die Zeiten haben sich geändert, das Gute mußte sich einmal durch- setzen.“ Rembrandt blinzelte über die Buntfaltigkeit der Farben hinweg, indem ihn ein Schimmer der Freude bei der Erinnerung an Saskia, seine erste Frau, durchzitterte. Wie oft hatte sie ihm Modell gestanden.„In hundert Jah- ren“, murmelte er leise und setzte sich auf die schmale Bank. „In hundert Jahren!“ Piter van Meeren sagte es mit schneidendem Hohne.„In hun- dert Jahren hat man Euch vergessen, wie man sich jetzt schon Euer nicht mehr erinnert, Mynheer Rembrandt. Wir Jungen sind die Hoffnung, wir malen wieder mit tönenden Farben und verkriechen uns nicht in ein stumpfes Halbdunkel, wie Ihr es getan.“ „Saskia“, dachte Rembrandt mit leiser Bit- terkeit, und„Hendrikja“, die ihn über seinen Abstieg hinweg zu täuschen versucht hatte, dbwohl sie manches Mal harte Worte für ihn, Fand. Aber damals fehlte schon oft das Brot im Haus. 5 Piter van Meeren blinzelte immer öfter zu dem Alten zurück, der nun still und abwar- zend auf der Bank verharrte. Seine Hand, die den Pinsel führte, begann zu zittern, seine Bewegungen wurden langsamer, der Christus- Sopf, den er gestalten wollte, blieb leblos und Sühl. Rembrandt van Rijn bemerkte kaum Jas Veränderte Wesen seines ehemaligen Schü- ers. Seine Augen stalxten in eine wesenlose Ferne und die Gedanken irrten in die Ver- gangenheit.. „Ich bin nicht in Laune“, knurrte ärgerlich giter van Meeren, nachdem er eingesehen natte, dag ihm der Kopf nicht geriet, ich bin gicht in Laune.“ Wütend schleuderte er den Pinsel in einen bereitstehenden Kasten.„Entschuldigt mich solange, aber ich bin hungrig geworden— Ihr seid es wohl nicht— aber die Arbeit, die Ar- beit!“ Er eilte rasch aus dem Zimmer. Rembrandt van Rijn erhob sich. Die Worte eines Schülers hatten ihn aus der Vergan- genheit zurückgerufen und ihn an seinen gungrigen Magen erinnert. Jetzt aber Wieder m die Wirklichkeit zurückgekehrt, flelen seine Blicke auf die Staffelei. Seine Augenbrauen zogen sich überlegen zusammen, in seinen Augen blitzte ein längst verschollener Funke auf. Rasch griffen die Hände nach dem Pinsel, vorsichtig und überlegen setzte er dort einen Schatten, hier eine Tönung. Rasch gewann der Shristuskopf Leben. Da erlahmte aher auch schon wieder die Kraft des alten Meisters, ge- rade noch rechtzeitig genug, da Piter van Mee- ten erneut an seine Arbeit wollte. „Nun mit neuer Kraft, Mynheer Rem- brand“, rief der junge Maler. Gesättigt geht die Arbeit noch einmal so rasch von der Hand. Die Welt sieht anders aus und auch der Blick ist von einer überlegenen Sicherheit.“ Prüfend schritt er an sein Werk heran. „Eigentlich nicht schlecht, der Christuskopf, nicht schlecht. Ich war verärgert, das Auge getrübt. Seht Ihr, Mynheer Rembrandt, mit vollem Magen lassen sich erst die eigenen Leistungen richtig beurteilen.“ Rembrandt starrte zum Fenster hin, als höre er nicht, was der andere plauderte. Die Sonne brach sich durch die bunten Scheiben, die düstere Ecke glühte magisch erhellt auf. Piter van Meeren schüttelte den Kopf.„Geht nur, Mynheer Rembrandt, Ihr seht, ich habe zu arbeiten“, sagte er hart und drückte ihm ein kleines Geldstück in die Hand. Rembrandt van Rijn schlurfte zur Tür. Im Hinausgehen schaute er noch einmal nach dem Christuskopf hin, der unverkennbar die Zei- chen seiner meisterlichen Pinselführung trug. „In hundert Jahren“, murmelte er dabei. Etwas„auf dem Kerbholz haben“ Der Sprachgebrauch etwas auf dem Kerb- holz haben“ ist Allgemeingut. Wollen wir uns da nicht einmal dafür interessieren, woher dieser Sprachgebrauch eigentlich kommt? Wenn wir sagen, daß jemand etwas auf dem Kerbholz hat, so meinen wir, daß der Betref- fende irgend etwas angestellt und folglich etwas gutzumachen hat. In frühesten Zeiten war im Handel das Kerbholz für Verrechnungen und Notierungen von Schulden ein Gegenstand des täglichen Gebrauchs. Mußten die Lieferanten ihren Kunden die Waren kreditieren, so wurden in Hölzer Kerben geschnitten, um an Hand die- ser„Buchführung“ die Schulden später genau verrechnen zu können. Um allen Betrugsabsichten vorzubeugen, konnte das Kerbholz in der Mitte auseinan- dergenommen werden und Schuldner sowie Gläubiger bekamen je eine Hälfte. Da die Kerben gleichmäßig über beide Teile laufen mußten, konnte es so nie Meinungsverschie- denheiten geben, denn beim Zusammenstecken des Holzes paßten auch die Kerben genau zu- sammen. Keiner der beteiligten Partner konnte einen Schnitt mehr anbringen, oder einen ver- schwinden lassen, ohne daß es sofort festzu- stellen gewesen wäre. Im Laufe der Jahrhunderte ersetzten Pa- pier und Tinte das Kerbholz— aber noch heute gibt es Menschen, die„etwas auf dem Kerbholz haben“. b Der Auflauf Mit Zeichnungen Herr Rektors saßen beim Morgenkaffee In allergemütlichster Laune, wie schon seit langem nicht mehr. „Vater“, hub die Frau Rektor an,„Vater, heute gibt es deine Leibspeise, süßen Reisauflauf. Und, weißt du, damit ich nicht den Weiten Weg zum Bäk- ker machen muß(Herr Rektors wohnen am äuhbersten Stadtrand), könntest du mir in der Elfuhrpause einen deiner Buben schicken, daß er den Auflauf zum Backen wegbringt und ihn nach Schulschluß wieder holt.“ Der Herr Rektor nahm von beidem Kennt- nis, von der Tatsache, daß es seine Lieblings- speise geben sollte, was er schmunzelnd re- Sistrierte, und auch davon, daß ein Bub seiner Frau Rektor den weiten Gang zum Bäcker abnehmen sollte, und er versprach, dafür Sorge zu tragen, daß er pünktlichst weg- kam. Unterwegs passierte er im Geist die langen Reihen seiner Bubenköpfe, erwog den Grad ihrer Intelligenz, der sie befähigen konnte, die etwas ungeduldige und aufgeregte Frau Rektor zu befriedigen und slaubte endlich in Heiner den Richtigen gefunden zu haben. Der Unterricht nahm seinen alltäglichen Verlauf, nur schweiften die Gedanken des Herrn Rektors ab und zu vom eigentlichen Thema ab. und der Heiner, der mit dem Reisauflauf zum Bäcker pilgerte, stand pla- stisch vor seinem geistigen Auge. Kurz vor elf Uhr rief er den Heiner her- aus und schickte ihn in seine Wohnung, den Auflauf abzuholen. Als er eine gute Weile später den Buben wieder auf seinem Platz sitzen und aufmerksam dem Unterricht fol- gen sah, war auch er hochbefriedigt, alles schön besorgt zu haben, verbannte die Auf- laufgedanken nun endgültig aus seinem Kopf 2 i 0 * 2 2—— und widmete sich vollends mit Schwung der letzten Unterrichtsstunde. von Hilde Schlotterbeck Es war 12 Uhr, als der Herr Rektor eiligst heimwärts zog. Nun stand der Auf- auf wieder verlockend vor seinem inneren Auge, ja, selbst seinen Duft vermeinte er zu spüren. Daheim angekommen, machte er sich's gleich in Hausrock und Pantoffeln bequem und harrte am gedeckten Tisch, worauf schon die Suppe und das Obst standen, der wei- teren Dinge, die da kommen sollten, d. h. 0 in diesem Falle des Reisauflaufs. Aber der Platz blieb leer, auch als um ½1 Uhr die Frau Rektor mit hochrotem Kopf in der Türe erschien und sagte: Vater, wo mag nur der Heiner mit dem Auflauf bleiben; er sollte doch längst da sein?“ 5 „Ja, wWo bleibt denn der Lausbub so lange“, meinte jetzt auch der Herr Rektor und sah seinerseits besorgt auf die Uhr. Doch Minute um Minute verrann, die Minuten dehnten sich zu Viertelstunden, und kein Heiner mit dem Auflauf erschien, Nun mußte sich wohl oder übel die Frau Rektor doch noch auf den Weg zum Bäcker machen und den Ersehnten selbst holen. Die gute Laune vom Morgen war inzwischen in das Gegenteil umgeschla- gen, und brummend und schimpfend zog die Frau ab, und selbst dem Herrn Rektor war es an seinem Tisch nur noch Halb so wohl als zuvor. Beim Bäcker, wo die Frau Rektor sogleich energisch ihren Auflauf verlangte, begegnete sie nur erstaunten Gesichtern, Die Frau Bäk- . — . kermeisterin sah ihren Mann eben 80 fragend an wie der Geselle alle drei, und alsbald scholl es durch die Backstube:„Weiß einer etwas von dem Auflauf der Frau Rektor?“ Als dieser nicht gefunden wurde und auch keiner sich entsann, ihn gesehen zu haben, 20g Frau Rektor, von den kopfschüttelnden äckersleuten höflich hinauskomplimentiert, kochend vor Wut ab. g Wieder daheim angekommen, ergoß sich ein Strom von„zärtlichsten Koseworten“ über das gebeugte Haupt ihres Gatten, der seinen Buben(er hatte die oberste Klasse) noch nicht einmal soviel Verläßlichkeit bei- Sebracht hätte N Und dabei hatte der Herr Rektor doch den intelligentesten und zuverlässigsten beraus- gesucht 11! a Was war jetzt zu tun? Es blieb nur noch, daß er selbst sich in die elterliche Wohnung des Heiners begab und diesen zur Rede stellte. 5 Seufzend trat er den sauren Gang an.—— Als er vor dem erstaunten Heiner stand, der sich die Ursache dieses ehrenvollen Be- 5 suches gar nicht erklären konnte, gab dieser Alf seine Frage mit treuherzigem Blick zur Antwort:„Ja, der Herr Rektor hat gesagt, ich soll den Auflauf holen, Ich habe ihn, als ich zurückkam und nicht stören wollte zwi- schen die Landkarte u. den Katheder gestellt.“ Und so War es auch. Als der Herr Rektor mit Heiner ins Klassenzimmer kam, stand der verhängnisvolle Auflauf ungebacken am ge- nannten Platze, wo er hinter dem Rücken des Herrn Rektors der ganzen Schlußstunde bei- gewohnt hatte. 5 1 So kam er nun, wenn auch über ungeahnte Wege, doch noch auf den rektorlichen Tisch und wurde, allerdings mit etwas anderen Ge- kühlen, als vorauszusehen war, verspeist. Also geschehen im Jahre 1931 in einer süd- deutschen Kleinstadt. L. N. Eine ganze Akademie ö . in einer Perlon“ Alexander v. Humboldt der letzte Universalis Als zum erstenmal versucht wurde, eine wWissenschaftliche Bigsraphie über Alexander bon Humboldt zu schreiben, mußten sich wiederum zum erstenmal für eine solche Ar- delt— die bedeutendsten Forscher der Zeit zusammentun, weil kein einzelner Lebender mehr die Summe dieses Lebens zu ziehen vermochte. Es bewahrheitete sich, was Goethe eon lexander von Humboldt gesagt hafte, daß dieser nämlich„eine ganze Akademie in einer Person“ darstelle. In Mathematik, Astro- aomie und mathematischer Geographie, inn Erdmagnetismus, Physik und Chemie, in Me- teorologie und Geologie, in Erd- und Völker- ten Räume der organischen Schöpfung mißt, 50 Wirkt unter den vielfachen Eindrücken, die er empfängt, keiner so tief und so mächtig als der, welchen die altverbreitete Fülle des Le- bens erzeugt.“ 5 5 Von diesem Bekenntnis zur Fülle des Lebens und ewigen Werdens führt der direkte Weg zur Wissenschaftslehre Humboldts, die ihre Wlrzeln in Goethe und Leonardo da Vinci hat. Wenn Goethe sagst:„Man suche nur nichts hinter den Erscheinungen. Die Phänomene Selbst sind die Lehre“, und Legnardo da Vinci: „Man muß von der Erfahrung ausgehen und durch sie das Vernunftgemäße enthüllen“, so entwickelt Humboldt im dritten Kosmosband den neuen methodischen Weg zur Erkenntnis des Weltbildes für sein und auch unser Jahr- hundert. 1 Kunde, in Staats wissenschaft und Geschichts- schreibung, in Pflanzengeographie und Bota- alk, in Zoologie und vergleichender Anatomie konnten nur noch Spezialisten die originalen Leistungen Humboldts aufweisen und dar- legen, daß in vielen Fällen die Wissenschaft mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode zu den von Humboldt gegebene Frage- tellungen zurückkehrte. Und doch erscheint deim Rückblick selbst diese ungeheure Summe cuissenschaftlicher Leistung fast als ein Neben- menhänge. Wir erkennen darin das Goethe- sche Weltbild, vereinigt mit der strengen wis- senschaftlichen Disziplin des technischen Zeit- Alters; Wir erkennen aber auch darin die Grundlagen der modernen Problemstellung von Wissenschaft und Forschung unserer Tage, die in ihren größten Vertretern wie Planck und Einstein wieder auf Humboldt zurückführt. Humboldt ist der erste moderne Vertreter der ihm folgenden Forscher-Generationen, die nicht nur reisen und erleben, sondern sehen, messen, beobachten und prüfen. Durch La- gebestimmungen aller wichtigen Orte Mittel- und Südamerikas sind neue und zuverlässige Landkarten geschaffen worden. Während die Welt vor Humboldt überhaupt nur etwa 8000 Gewächse kannte, bringt er allein 6000 neue Arten, davon die Hälfte noch nie beschrie- bene, aus Amerika mit. Beobachtungen über Magnetismus, Luft- und Hrdwärme, Luftzu- sammensetzung und feuchtigkeit ergeben völlig neue Grundlagen und lassen die Wis- senschaft vom Wetter entstehen, deren Schöp- fer er ist. Die systematische Untersuchung von Dutzenden Vulkanen ermöglicht die neue Lehre vom Erdinnern und vom Vulkanismus und führt zur heute gültigen Lehre der Ent- stehung und Entwicklung unserer Erde. Der magnetische Aduator wird bestimmt. Der Be- griff der Schneegrenze wird in allen Einzel- heiten analyslerft und wissenschaftlich be- gründet. Auf dieser Reise legt Humboldt auch die Grundlage zu der neuen Wissenschaft der Pflanzengeographie. Dazu gesellen sich zahl- lose Feststellungen über Stämme, Sprachen und Sitten der Indianer und die alte Kultur der Azteken und Tolteken in Mexiko, der Inkas in Peru. So entstehen die beiden mei- Ssterhaften Gesamtdarstellungen Mexikos und Kubas. Diese sind so umfassend und gründ- lich, daß sie später allein die Unterbringung 4 London bewirken.. der großen amerikanischen Staatsanleihe in In Paris organisierte Humboldt dle erste 8 umfassende internationale Gemeinschaftsar- beit der Wissenschaft. Sechs Deutsche, sechs Franzosen und ein Engländer— al 0 5 sd. von Rang und Namen— bearbeiteten den Reiseertrag Humboldts. Es beginnt eine Zeit fruchtbarer geistiger Durchdringung Europas, von der Humboldt auch eine poli- tisch einigende Entwicklung erhofft. N Dieser Humboldt entstammt bestem de schem und französischem Bürgertum. Die Blutlinien, die sich in seiner Person kreuzen werden geradezu zum Symbol der schöpfes schen, geistigen und seelischen Kräfte eines Europa, in welchem der deutsche Idealismus und die französische Ratio in einer höheren Einheit aufgehen.. Die eigentliche Urkunde der Größe Alexan- der von Humboldts liegt in der schöpferischen Verbindung der deutschen Kklassisch-romanti- schen Weltschau mit der europäischen Natur- Wissenschaft. In diesem Sinne, nicht bloß als Enzyklopädist, ist der Forscher Humboldt wie der Verfasser des„Kosmos“ zu seinem welt- beherrschendem Ansehen empor gestiegen. 1 Martin Vogel Urgrund des Kunſtwerks Ich bau aus des Herzens Scherben, e wundrot und von Tränen blanle— ein Mosdihbild vom Sterben, von Zuneigung ohne Dank, vom Wissen um tausend Sünden, von Selbstlosigſeeit und Leid.— Der Künstler muß in sich finden für alles ein buntes Kleid. Er mug! Ob er will oder weigert! Und Herablut bezahlt das Glüche, Zweite Amateurliga tagte in Karlsruhe tagten die Vereine der zweiten mateurliga der Kreise Karlsrühe- Bruchsal and Karlsruhe- Pforzheim. In der Staffel Tarlsruhe- Bruchsal spielen in der Saison 1950/51 folgende 15 Vereine: Ettlimgen, Rüppur, Srünwänkel, Hochstetten, Durlach- Aue, Blankenloch, Weingarten, Neureut, Süd- Stern Karlsruhe, Enielingen, Forst, Odenheim, Wiesental, Karlsdorf und Kirrlach oder Kronau. Im der Staffel Pforzheim spielen: Fwamkonia Karlsruhe, Hagsfeld, Eggenstein, Berghausen, Grötzingen, Söllingen, Ersingen, Ispringen, Dillweißenstein, Mühlacker, Königs- Dach, Niefern, Durmersbeim, Birkenfeld oder Göbrichen. Der Spielbeginn wurde auf den 27. August festgesetzt. Kleines Fußballprogramm Mit Rücksicht auf die badischen Ringer- meisterschaften, die am Wochenende auf dem Germaniasportplatz in Karlsruhe durchgeführt Werden, findet am kommenden Sonntag in Karlsruhe kein Fußballspiel statt. Mit Aus- nahme des ASV Durlach sind alle anderen Karlsruher Spitzenvereine auswärts. Der VfB Mühlburg trägt zwei Spiele in Berlin gegen Wacker 04 und Alemannia aus, Phönix Karls ruhe mißt seine Kräfte mit dem Oberliga- neuling Darmstadt 98 im Darmstädter Hoch- Schulstadion, der KFV spielt vor seiner Schweizer Reise noch beim Bezirksligisten Wiesloch und der FV Daxlanden kommt einer Rückspielverpflichtung beim SV Pirmasens nach. Die einzigen Spiele in Karlsruhe werden bereits am Freitag bezw. Samstag ausgetragen. Zunächst stehen sich am Freitagabend im Turmbergstadion der ASV Durlach und der FV Daxlanden im Kreispokalendspiel des EKreises Karlsruhe gegenüber. Einen Tag später sind die Durlacher Jubiläumsgegner der Karls- ruher Frankonen auf deren Platz am Messe- Platz. Entscheidungsspiel um den 16. Verein Das Entscheidungsspiel um den 16. Platz in der ersten Amateurliga Nordbadens, für das sich die Vereine Birkenfeld und Kirrlach Aualifiziert haben, findet am kommenden Sonntag in Karlsruhe statt. UsA-Fußballmannschaft in Deutschland Eine Auswahlmannschaft des deutsch-ame- kanischen Fußballverbandes begab sich nach Hamburg. Die Deutsch-Amerikaner wollen Sechs Spiele gegen führende deutsche Fuß- ballmannschaften austragen. Das erste Spiel würd am Sonnabend gegen den Hamburger Sportverein ausgetragen. Am 13. August wird die deutsch- amerikanische Mannschaft gegen Werder-Bremen, am 19. August gegen den VfR Mannheim, am 24. August gegen den UB Stuttgart und am 30. August gegen Fortuna Düsseldorf spielen. Polizei— Leichtathletikmeisterschaften Erstmals nach dem Kriege „Die deutschen Polizei-Leichtathletikmeister- schaften werden erstmals nach dem Krieg am Samstag und Sonntag im Frankfurter Stadion Susgetragen. Hieran beteiligen sich Polizei- sportler aus allen Ländern der Bundesrepu- lik einschließlich Berlin. Insgesamt haben 187 Teilnehmer ihre Meldungen abgegeben. Unter den gemeldeten Athleten zählen neben dem deutschen 1500-m-Meister Lamers(Ober- hausen) und dem deutschen Hürdenmeister über 110-m Zepernick, noch eine Reihe von Polizei-Leichtathleten zur deutschen Spitzen- Klasse. Im Rahmen der Meisterschaften stehen sich in Samstag der deutsche Vizemeister im Handball, Polizei Hamburg und Grün-Weiß Frankfurt im Handball- Freundschaftsspiel und am Sonntag der deutsche Altmeister Schalke 04 und der FSV Frankfurt im Fuß- Pall-Freundschaftsspiel gegenüber. Sport und Spiel Neben den Meisterschaften, dem Fuß- und Handballspiel umrahmen Vorführungen der Akrobatikgruppe Sg Nied, der Reit- und Fahrabteilung sowie der Hundestaffel der Frankfurter Schutzpolizei das Programm. Die Besten der 50. Deutschen Leicht- athletikmeisterschaften in Stuttgart Männer Marathonlauf: Deutscher Meister 1950 Hogreve, Hannover, 2:46,48 Std., 2. Bürklein, Rotweis Stutt- art, 2:50,23 Std., 3. Wange, 1. FC Koln, 3:00, 11 Std. Std. Deutsche Bestleistung 1950: Bürklein-Stuttgart, 2732,52 Stel. Hochsprung: Deutscher Meister 1950: Hoppenrath, SV Krefeld 1910, 1,88 m, 2. Nacke, PSV Kiel, 1,88 m, 3. Theilmann, Eintracht Frankfurt, 1,86 m. Deutsche Bestleistung 1950: Hoppenrath, Krefeld, 1,93 m. Deutscher Rekord: Nacke, Kiel, 1,97 m. 200-m-Lauf: Deutscher Meister 1950 Zandt, Stutt- Zarter Kickers, 21,7 Sek., 2. Wudtke, VfB Stuttgart, 21,8 Sek., 3. Lickes, SV Krefeld 1910, 21,8 Sek., Deut- sche Bestleistung 1950: Zandt, Stuttgart, 21,7 Sek. Deutscher Rekord: Körnig, Berlin, 20,9 Sek. 1500-m-Lauf: Deutscher Meister 1950 Lamers, Rot- Weiß Oberhausen, 3:54,0 Min., 2. Warnemünde, VfL. Pinneberg, 3:55,22 Min., 3. Laufer, TG Schwenningen, 3755,44 Min., 5. Anderko, SVG Feuerbach, 3:57,86 Min., 6 Lehmann, VfL Konstanz, 3:59,38 Min., 10. Kienin- Ser, TV St. Georgen, 4:07,83 Min. Deutsche Bestlei- Stung 1950: Lamers Oberhausen, 4,2 Min., Deut- scher Rekord: Kaindl, München, 3:50, Min. Dreisprung: Deutscher Meister 1950 Bodenhagen, MTV Wolfenbüttel, 14,82 m, 2. Strohschnieder, TV Kloppenburg, 14,65 m, 3. Zimmer, Rotweig Oberhau- Sen, 14,00 m, 4. Rapp, Stuttgarter Kickers, 13,91 m. Deutsche Bestleistung 1950; Bodenhagen. Wolfenbüt⸗ tel, 14% m. Deutscher Rekord: Wöliner, Leipzig, 15,27 mi. 10 000-m-Lauf: Deutscher Meister 1950 Eberlein, TSV 1860 München, 31:32, 4 Min., 2. Steller, Sc Char- lottenburg, 32:04, Min., 3. Metz, Eintracht Frank- turt, 32:04, Min. Deutsche Bestleistung 1950: Metz, Frankfurt, 31:40 Min. Deutscher Rekord: Syring, Wittenberg 30:06,6 Min. Diskuswurf: Deutscher Meister 1950: Hipp, TSG Balingen, 47,95 m, 2. Hillbrecht, 1860 München, 45,866 m, 3. Marktanner, Stuttgarter Kickers, 45,60 m. Deutsche Bestleistung 1950: Hipp, Balingen, 47,49 m. Deutscher Rekord: Schröder, Magdeburg, 33,10 m. 400 m Hürden: Deutscher Meister 1950 Kohlhoff, c weis Koblenz, 54,5 Sek., 2. Richter, VfL. Hagen, 55,2 Sek., 3. Dengler, TV Fürth, 55,6 Sek., 4. Scharr, Feuerbach, 56,5 Sek. Deutsche Bestleistung 1950: Kohlhoff, Koblenz, 54,4 Sek. Deutscher Rekord: Höl- ling, Breslau, 51,6 Sek. 10 000 m Bahngehen: Deutscher Meister 1950 Lüttge, Braunschweig, 50:10, Min., 2. Grittner, Köln, 50:25,2 1 3. Schwertel, VIEL Limburg, 50:25, 4 Min., 6. T, Allianz Stuttgart, 32:38, Min. Deutsche leistung 1950: Lüttge, Braunschweig, 47:50 Min. Deutscher Rekord: Schmid, Hamburg, 45:08,6 Min. 110 m Hürden: Deutscher Meister 1950 Zepernik, Osnabrück, 14,8 Sek., 2. Troßbach, BSC Berlin, 15,0 R Sek., 3. Becker, Werder Bremen, 15,0 Sek. Deut- scher Rekord: Wegener, Berlin, 14,5 Sek. Stabhochsprung: Deutscher Meister 1950 Oertel, Rotweig Koblenz, 3,90 m, 2. Stührk, München 18660, 3,90 mn, 3. Schneider, Pforzheim, 3,90 m. Deutsche Bestleistung 1950: Stührk, München, 4,00 m. Deut- scher Rekord: Glötzner, Weiden, 4,16 mi. Kugelstoßen: Deutscher Meister 1950 Bongen, Vier- Sen, 14,62 m, 2. Dr. Luh, Gießen, 14,51 m, 3. Hipp. Balingen, 14,50 m. Deutsche Bestleistung 1950; Bon- en, Viersen, 15,00 m. Deutscher Rekörd: Wöllke und Trippe, Berlin, je 16,60 m. 800-m-Lauf: Deutscher Meister 1950: Steines, Rot- weiß Koblenz, 1:50,9 Min., 2. Cleve, Preußen-Kre- zeld, 1:51, Min., 3. Ulzheimer, Eintracht Frankfurt, 151,6 Min. Deutsche Bestleistung 1950: Cleve, Kre- teld, 1:51,44 Min. Deutscher Rekord: Harbig, Dres- den, 1:46,66 Min. 100-m-Lauf: Deutscher Meister 1950 Zandt, Stutt- garter Kickers, 10,6 Sek.(Jahresbestzeit), 2. Witte Elndt, Eintracht Frankfurt, 10,7 Sek., 3. Fischer I, Preugßen-Krefeld, 10,7 Sek. Deutsche Bestleistung 1950: Geister, Krefeld und Lege, Hamburg, 10,7 Sek. Deutscher Rekord: Jonath, Bochum, 10,3 Sek. 400-m-Lauf: Deutscher Meister 1950 Huppertz, Rot- Weis Eoblenz, 47,4 Sek., 2. Geister, Preußen-Kre- teld, 47,6 Sek., 3. Audorf, Rotweis Koblenz, 47,6 Sek. Deutsche Bestleistung 1950: Geister, Krefeld, 41,6 Sek. Deutscher Rekord: Harbig, Dresden, 46,0 Sek. 300 m Hindernislauf: Deutscher Meister 1950 Dom- pert, Stuttgarter Kickers, 9:28,66 Min., 2. Wieden- horn, Böblingen, 9:46, Min., 3. Massen, Barmer TV, 948,2 Min. Deutsche Bestleistung 1950: Dompert, Stuttgart, 9:29,6 Min, 7 Weitsprung: Deutscher Meister 1950 Luther, 1860 München, 7,25 m. 2. Vatter, 1. F Nürnberg, 7,19 m, 3. Göbel, Korbach, 6,98 m, 4. Hipp, Balingen, 6,94 m. Deutsche Bestleistung 1950: Luther München, 7,44 m. Deutscher Rekord; Long, Leipzig, 7,90 m Speerwurf: Deutscher Meister 1950 Sick, Stuttgar- ter Kickers, 63,52 m, 2. Hauer, ESC Düsseldorf, 61½47 m, 3. Will, Rendsburg, 61,32 m, 4. Keller, TSV Süßen, 58,81 m, 5. Haas, Saulgau, 58,69 m. Deutsche Bestleistung 1950: Will, Rendsbus g, 66,96 m. Deut- scher Rekord: Stöck, Berlin, 73,96 m. Die Bundesbahn auf neuen Wegen Im„RFU“-Wagen von Stuttgart nach Hamburg Es war auf dem Hauptbahnhof in Stuttgart, morgens Kurz vor halb sieben Uhr. Ich ging eilig den Bahnsteig entlang, um im D 73, Rich- dung Frankfurt— Kassel— Hannover— Ham- Hurg- Altona, noch einen guten Platz zu er- wischen. Da hörte ich aus einem der Wagen- fenster Musik. Ich war überrascht, doch wirk- lich, ich täuschte mich nicht—, was da er- tönte, waren die Klänge eines Tango, und an der Seitenwand des Wagens standen drei Buchstaben„RFU“. Was sollten sie wohl be- sagen? Eine sympathische weibliche Stimme klärte mich vorläufig auf:„Und nun hören Sie den Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauß!“ Nanul dachte ich und ging der Sache aach. In dem Wagen war ein Abteil mit der seltsamen Aufschrift„Funkraum— Zutritt verboten“ und darin saßen zwei junge Ma- del, die nicht so unzugänglich schienen, wie es die Aufschrift an ihrer Tür vermuten ließ. Sie erzählten, was es mit dem„RFU“ auf sich hat. „RFUl, so sagte das eine, ein junges, fri- sches, dunkelhaariges Ding,„heißt Reisefunk- anterhaltungswagen, und wir betreuen den Funkraum., Hier haben wir einen Platten- schrank, mit dessen Inhalt wir die Reisegäste in erster Linie unterhalten. Unser Programm wird durch Lautsprecher in jedes Abteil die- zes Wagens übertragen.“„Wir begrüßen die Reisenden meist mit einem schwungvollen Wiener Walzer“, erzählt dazu Fräulein Anne- liese, eine von acht jungen Schauspielerinnen, die heute als RFU-Mädel jeden zweiten Tag Zwischen Stuttgart und Hamburg hin und her 1 8 Und dann wechseln in bunter olge Opern- und Operettenmelodien, Schla- er und Tanzmusik. Aber nicht nur Unterhal- ngsmusik steht auf unserm Programm. Auch Händel, Schumann, Tschaikowski, Cho- pin und Beethoven sind in unserem Platten- zchrank vertreten.“ ö Da fiel ihr die gesprächige Hilde ins Wort: Unsere Fahrgäste werden jedoch nicht nur musikalfsch betreut. Wenn sich z. B. jemand verletzt— und das kommt öfters vor— oder Kopf- oder Halsschmerzen hat, auch dann kann es sich bei uns im Funkabteil melden. Wir haben eine kleine Hausapotheke, und helfen immer sehr gerne. Wenns not tut, nähen wir sogar abgerissene KEnöpfe an, oder stellen Seife und Handtuch zur Verfügung.“ Und dann war wieder Anneliese an der Reihe:„Ganz nebenbei erteilen wir den Rei- senden auch ein wenig Erdkunde und Ge- schichtsunterricht. Wir machen sie im Vor- beifahren auf Schloß Marienburg aufmerksam, in dem heute der Herzog von Braunschweig lebt, wie erzählen etwas von Hannoversch Münden, von der Tillyschanze, vom Zusam- menfluß von Werra und Fulda, plaudern über Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel, über die alte Universitätsstadt Marburg, die Messestadt Frankfurt oder das Pfalzgrafenschloß in Hei- delberg.“ „Und selbstverständlich werden vor jedem Haltebahnhof die Anschlußzüge durchgesagt und die aussteigenden Reisenden gebeten, sich noch einmal im Abteil umzusehen, daß nichts liegen bleibt“, ergänzte da wieder die aus- Kkunftsfreudige Hiſde:„Außerdem weisen wir noch auf wichtige Firmen und Unternehmen hin, die an der Bahnstrecke liegen ja, und sogar die neuesten Tagesereignisse geben wir den Fahrgästen bekannt.“ „Aber besonders beliebt sind unsere Wunsch- Konzerte“, meinte da Anneliese,„an ihnen kann sich jung und alt beteiligen und alle tun dies mit Begeisterung. Vom Samba bis zum Kanserwalzer und von der Rhapsodie in Blue bis zur Lohengrinouvertüre können wir mit unserem Plattenschrank fast alle Wünsche er- füllen.— Wenn die Fahrgäste am Abend in Hamburg aussteigen, ist wohl keiner dabei, dem die Fahrt nicht durch unsere Sendungen verkürzt worden ist.“ „Wenn eben einer garnicht mit uns einver- standen ist, dann kenn er den Lautsprecher in seinem Abteil abstellen“, lächelte mich Hilde ein wenig schelmisch an und setzte hinzu:„das kommt aber selten vor“ 5 Nun war's aber Zeit, daß ich mich von den VVVVVVVVVVVCCCCCCCCCCCCCCCC 15216, Min., 3. Kesselmann, Dinslaken, 15: 16,2 Min., 5 ampte im Rasenkraftsport, einer 2. Bolzhauser, Ehglingen, 15725, Min. Deutsche Best- Sportart, die in Baden besonders gepfl. dener fenen, Sabete Dante 1422 8 Min. Deut- Kine beginnen die Meisterschaftskämpfe im 8 7 5 5— 18. 27 1— Hammerwurf: Deutscher Meister 1950: Storch, 98 15. 3 Alterskklasseg Fulda, 56,05 m, 2. Wolf, Karlsruhe, 55,77 m, 3. Ha- s am Samstag. Am Sonntagm orgen tre. genburger, Mannheim, 31,75 m. Deutsche Bestlei- ten die Gewichtheber zu den Kämpfen an. Im Kork Sia 5 e m. Deutscher Re- N wird auf sechs Matten um die„Ba- : 8 i ische“ gerungen. A100-m- Staffel: Deutscher Meister 1950 Eintracht 5 1. 8 8 5 Frankfurt, 41, Sek., 2. Preußen-Krefeld, 42,3 Sek., Das größte Interesse im Ringen gilt den 3. ASV Nordrach, 42,4 Sék., 4. Stuttgarter 5 Kämpfen im Bantamgewicht. Hier gilt der 42,83 Sek., 6. ViB Stuttgart, disqualifizięert. Deutsche Deut. j 1 Bestleistung 1950: 1860 München, 41.6 Sek. Deutscher 1 8 a 1 Feudenheim, Als Fe. Rekord: SS Charlottenburg, 40,3 Sek. Jol. Gerade in dieser Gewichtsklasse ver- 3x1000-m- Staffel: Deutscher Meister 1950 Werder fügt Baden über eine ganze Anzahl von Bremen, 7:28,2 Min., 2. Rotweiß Gberhausen Sb Klasseringern, wie Steuer, Ziegelhausen, Staih in. wels Oberhause„ 77330 Min, 4. Stutt- 00 8 j 5 e 7536 den s, Regels Torrach. Bröteingen, Gänzler, Heidelberg, Koink, Kar 7:37, Min Deutsche Bestleistung 1950: Werder Bre- ruhe, Huber, Ketsch U. a. mehr. men, 7783,4 Min. Im Fliegengewiceht sind Hassis(Ost. 4 400-m- Staffel: Deutscher Meister 1950: 1 ringen), Seibel(Brötzingen), Lautenschläger Foblenz 8 1 Jahres eit), 2. VfL Ha- 5. 5 1 h wein, e ösheig Kaßlehe is, 30 mn, der Dea n ere ken gg ver allen 8 der Deutsche Jugendmeister 1950 Heinrich Frauen Götz(Viernheim) die Favoriten. In der Feder- abb raut: 5 Meisterin 1950 Hertneck, Sv gewichtsklasse kann Peter Weber(Sandhofen Vaihingen, 25,9 Sek., 2. Schürmann, Rotweig Ober- 8 bit ei 2 6 hausen, 26,0 Sek., 3. Neukirch, Bonner FV, 26,1 Sek. 1 1 1 e 3 Deutsche Bestleistung 1950: Glöckner, Frankfurt, 1 810 8 S WISohf gibt es keinen Aus- 26,0. Deutscher Rekord: Kraus, Dresden, 24,4 Sek. gesprochenen Favoriten. Schweikert(Kirrlach, a. Deutsche Meisterin 1950 Stumpf, Wer- Ries(Feudenheim), Martus(Kirrlach), Seebur F288(Jruchtah und klaberer(Karlsruhe) 51d Deutsche Bestleistung 1950: Hofknecht, Bayreuth, hier die Ringer mit den meisten Aussichten 8921 11 Deutscher Rekord: Brunemann, Hannover, auf die Meisterschaft. Von Südbaden könnte 5. 2 sich Heipel Freiburg) mit einschalten. Müller 80 m Hürden: Deutsche Meisterin 1950 Soenbuch- S2 ei 5 5 5 Der, FC Nürnberg, 12,1 Sek., 2. Wackersreuter, Fc(Sandhofen), Samet Gleidelberg) und Hagner Nürnberg, 22,2 Sete 3. Hellwis, Remscheid, 12,3 Sek,(Mannheim), sind die besten Ringer der Wel- 8 1 e e ee 3 Sek. Deutsche tergewichtsklasse, zu denen noch der in der estleistung Sander Domagalla, Dinslaken, 11,7 978 5 0 Singe 5 3 Sek. Deutscher Rekord: Bieß, Berlin, 11,4 Sek. Form schwankende Held(Pröteinsen) Serech⸗ Pibugbelstoßen: Deutsche preisterin 1s50. Kreg, Vel, net werden kann. Ignor(Sandhofen), Brugger inneberg, 12,34 m, 2. Siemer, Oldenburger Turner- J 5 0 5 Deng nei be. 8. kante, Us Freiburg, ue m Geudenheim) und Eppel(Ketsch) werden im Deutsche Bestleistung 1950: Stiemer, Oldenburg, 12,49 Mittelgewicht um die ersten Plätze kämpfen. 5 Rekord: Mauermeyer, München, Ob sich im Halbschwergewicht der Titelver- Hochsprung: Deutsche Meisterin 1950 Butz, Fe. eidliger 5 n Segen die Wesentlich Finden. 1,57 mo, 2, Bellmann, Tus Opiaden, 156 m, jüngeren Rohr(Ketsch) und Rupp(Sandhofem 8. Fekelt, Mr München, 1,54 m, 4. von Buchholz, SOW-²äʒãꝰe Segen Frey(Weingarten) durchsetzen Stuttgarter Kickers, 1,54 m. Deutsche Bestleistung Wird, ist fraglich. 1950: von Buchholz, Stuttgart, 1,59 m. Deutschef Re- 0 W 5 3 Kord: Solms, Berlin, 1,64 m. In der Sch Wergewiehts klasse wird Speerwurf: Deutsche Meisterin 1950 Müller, Ko- sich Broß(Brötzingen), der im Vergangenen 8. E18 eee Base ne 85 Jahr noch als Halbschwergewichtler startete, 8 5 B, 38,5 f enmänle, Bi- jetzt aber 8 Se e 3 berach, 37,58 m. Deutsche Bestleistung 1950: Müller, 8 5 0 kund schwer Seworden ist, des Foblenz 47% m. Deutscher Rekord: Steinheuer, Sies micht nehmen lassen. Köln, 47,24 m. Die aussichtsreichsten Bewerber im Ge- 100-m-auf: Deutsche Meisterin 1950 Glöckner, Ein- Wichtheben sind: Fbner(Karlsruhe) und Greu- tracht Frankfurt, Jahresbestzeit 12,1 Sek., 2. Sander- 100 R 5 1 Domagalla, Dinslaken, 12,2 Sek., 3. Petersen, Wer- lich(Weinheim) 5 Bantamgewicht, Meier der Bremen, 12,2 Sek., 4. Hertneck, Vaihingen, 12,4(Mannheim) und Heinzelbecker(Weinheim) im dect, J Se. Beusscher eker, kerzus, Bieden, dene wicht kiecher(Weinbenm) im Teich, 11,3 Sek. 5 5 ä. 5 Se wicht, Lang(Neckarau) und Kuhn(Wein- Diskuswurf: Deutsche Meisterin 1930 Sonneck- bein 55 Mittelsewicht, Schmidt Viernheim, Uthe Köln, 42701 m. 2. flettich, singen, 39,61 m, Böhler(Mannheim) und Benkesser(Karls i 80 e 1 N ruhe) im FHalbschwergewicht. Im Schwerge-⸗ scher Rekord: Mauermayer, München, 48,31 ni. 98 5 18t der eutsche Meister Köhler(Wein ö 457100 me staffel: Deutscher Meister 1950 MTV Mün- deim) Sonderklasse, so daß sein Sieg nicht in chen, 49,2 Sek, 2. Werder Bremen, 49,2 Sek., 3. Frage steht.— Eintracht Frankfurt, 49,3 Sek. Deutsche Bestleistung Im Re Kr 11 5 5. e 1950: Werder Bremen, 49,0. Deutscher Rekord: 8 Athl 5* 5 5 vor allem dis der Bremen 480 1 eten Von Germania Karlsruhe und 1864 Mannheim sein, die um die ersten Plate Kämpfen.— In der Aufstellung Schabert, 62. Deutsche Schwimmeisterschaften Schmidt, Siedler und Wolf gilt Germanis eröffnet Karlsruhe als klarer Favorit im Rasenkraft⸗ 5 1 t- Me He 5 Gute Zeiten der Alten— Jugend zeigt großes port-Mannschaftskampf. Können f 5 f 8 1 JZ Uberraschung bei den Schachmeisterschaften . de 2* Se— W— 743 1 7 11 8 1* 7 men und Springen wurden am Freitag vor- 1 8. e A e eee 1 19 8 757 5 8 badischen Schachmeisterschaften in Bretten mittag um 9 Uhr im Freibad der Stadt G6 die große Uberrasck 8 5 8 8 pingen eröffnet. Etwa 3000 Zuschauer folgten e„ Mit 3 Punkten den spannenden Kämpfen der Jugend und Hes der junge Pfälzer nach der dritten Runde der alten NI ider 8 Aussichtsreich an vierter Stelle. Neben ihm Die Alten bewiesen, daß sie noch nicht zum e 515 i 5 Bunke alten Eisen zählen, So schwamm der deutsche n dean disgerisen Turnieren wenig zu Rekordhalter über 100-m-Rraul, der Bremer Celtung. Die Führung nach der dritten Fischer, die 100-m- Kraul in der überaus be- Bundle teilen sich Dr. Lauterbacher G Atlich 2 n 1:050 Minu Ae d er), Dr dee(Karlsruhe) und Sutterer Achtlichen Zeit von 1:05,0 Minuten. Auch bei Badlen Bad 9 17 der qugend zeigen sich gute Talente. Henschke 5. en) mit je 2 54 Funkten vor Mer (Ruhrort 09) schwamm die 100-m- Ricken in Bei Späht Ganmheim) und Hönig der für Jugend sehr guten Zeit von 115,6 Gleidelberg) mit je zwei Punkten. 8 1 e Stern die 100-m- Sieben Pferderennen in Knielingen Tust in 1:31,22 Minuten. 0 8 15 in 1 Versangenen Jahren veranstalte 8 5 8 8 er Knielinger Reiterverein am kommenden 1 1 8 Sch 8 5 Badische Kraftspörtmeisterschaften Sonntag seine unter dem Namen„Knielinger Erstmals auch südbadische Teilnehmer Pferderennen“ bereits zu einem Begriff ge- Am kommenden Samstag und Sonntag wer- Wwordenen Rennen, bei dem drei Vollblut, den auf dem Germaniasportplatz in Karlsruhe Wei Halbblut- und zwei Warmblutrennen zug die badischen Meisterschaften im Ringen, Ge- Durchführung kommen werden. Wichtheben, Rasenkraftsport, Rundgewichts- übungen, Tauziehen, Kunstkraftsport und Py- Nectar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim kamidenbau ausgetragen,. Erstmals nach dem und Umgebung. Vexantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Kriege nehmer 12e Krafts tler 8 Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Iimmermann nbabes 5 8 ehmen auch die K artsporfler au Geors Härdlel, NMaunheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216— Damen verabschledete. Dle Pflicht rier sje an Berge erwähnt. Bereits zu Beginn des 17. die Arbeit und während der kolgenden Fahrt Jahrhunderts entstand die Fuji- Organisation. 1 1 8 e e 1 51 9 A Japaner namens Kakugyo Arbeit nahmen und wie recht sie damit hat- glaubte, der guji sei„der Anfang von Him- ten, Wenn die Fasten, sie verkürzten den Rei- mel und Erde, der Eckpfeiler des Volkes und senden die Zeit. 0 5 5 die Grundlage der nationalen Wohlfahrt“, So Auch der Bundesbahn muß für diese Neuein- schuf er die Puji- Organisation, um seinen richtung volle Anerkennung gezollt werden. Glauben zu verbreiten und die Verehrer des Sie ist ein Dienst am Kunden im besten Sinne Berges zu sammeln. des Worts, und wenn zur Zeit solche RU Als Jann die Verehrufg des Fuji Weitge⸗ 1 5 8 5 1 5 N— 5 2 25 95 7 5 85 15 1 5 e e e hend volkstümlich wurde, errichtete man in 5 1 Fedo— wie Tokio früher hieß— und an an- 8 e e 55 auf deren Orten Minfatur-Fujis, um auch allen, 8 den eingerichtet Wer 8 die nicht selbst hinaufsteigen konnten, Ge- Ja. legenheit zur Anbetung des Berges zu bieten. 5 12 Die Frauen durften ihn zunächst so Wenig 2 8 7. 8 2755 Pilgerfahrt zum fuji 3 ersteigen wie die meisten anderen heiligen Der heilige Berg— Sehnsucht aller Japaner Berge. Erst 1800 wurde dies anders. Wohl be- So verschieden, ja oft gegensätzlich Bräuche steigen heutzutage viele aus Sport und zum und Lebensgewonnheiten der einzelnen Völ- Lersnügen den heiligen Berg. Aber die Mehr- ker auch sein mögen, die Ehrfurcht vor einer zahl derſenigen, die vom 1. Juli— an diesem höheren Macht beim Anblick majestätischer Tase wird der im übrigen wegen seiner Berge ist allen eigen. Doch daß die Berge Sei uneusängliche Berg zur Be-. ihnen heilig waren und als Gottheiten ver- steigung 1 bis Ende August tag- ehrt wurden, dürkte zu den Seltenheiten ge- käslich zu Tausenden die Hänge hinaufziehen, hören. Nur dem Japaner ist aus seiner reli- sehören auch heute noch der Fufi-Organi- giösen Vorstellung heraus jeder Berg heilig. Der heiligste und am meisten verehrte Berg des Landes ist der Fuji auf der Hauptinsel Nippon. Fast 3 800 Meter ist er hoch und bie- tet sich dem Blick in seltsamer Weise von allen Seiten in der gleichen Form dar. Ebenso Wie die ihm vorgelagerten Hakone-Berge ist der Fuji mit seinen heißen Schwefelquellen vulkanischen Ursprungs und brach im Jahre 1707 zum letzten Mal aus. Während der Re- genzeit liegt er unsichtbar in grauen Nebel eingehüllt. a Der Gipfel des heiligen Berges birgt einen Schrein seiner Schutzgöttin, der Konochana- Sakuja-Hime, der Sonnengöttin, Und dort hinaufzusteigen und sie anzubeten ist auch heute noch die Sehnsucht jedes echten Japa- ners. In Japans ältester Gedichtsammlung aus dem achten Jahrhundert n. Chr., dem „Manyo-Shu“, wird schon der Fuji verherr- cht, und in einer um 1500 geschriebenen Urkunde werden Wallfahrten nach diesem sation an und betrachten die Besteigung als eine religiöse Pilgerfahrt. Als Sinnpild der Reinheit ihres Herzens tragen sie weiße Ge- wänder, denn sie glauben, nur wer reinen Her- Zens ist, dürfe den Fuji besteigen. Allerdings sind diese weißen Gewänder oft stark beschmutzt vom langen Gebrauch und von den roten Spuren des Berges, aber je mehr dies der Fall ist, desto stolzer ist der Träger, beweist es doch, dag er ein langjähriger Pilger ist. Zur Stütze ihres Leibes und des Gewissens zugleich tragen die Pilger lange, hölzerne Stöcke, und singen laut ihr„Rokkon Shoyo“, das bedeutet;„Reinige die sechs Wurzeln von Augen, Ohren, Nase, Zunge, Leib und Seele von allem Bösen“. Der Fuji ist nicht nur ein heiliger Berg, son- dern eine Gottheit, und wenn sein Gipfel einmal keinen Schnee trägt, dann gilt das als Warnung. Im Spätsommer 1938 soll es der Fall gewesen sein 5 Takasi Miki. Tokio See ore o e 8 re 1 F r Weststaatler“ Abschledsparade für General Huebner Heidelberg(ZSH). Mit großen Vorbei- märschen und einer Luftparade nahm der bisherige Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Huebner, Ab- schied von seinem Dienstsitz in Heidelberg. General Huebner wird in die USA zurückkeh- ren, Nach einem Empfang in seinem Haupt- duartier nahm der General die Vorbeimärsche Aab. Durch ein kilometerlanges Spalier fuhr General Huebner zum Hauptbahnhof und be- stieg unter den Klängen einer Negerkapelle und dem Donner der Salutschüsse seinen Son. derzug. Odenwaldgemeinde begeht 700-Jahrfeier Heidelberg(lb). Die Odenwaldge- meinde Heddelsbach bei Heidelberg feiert am Wochenende ihr 700jähriges Bestehen. In den Dorf leben heute rund 500 Einwohner. am Samstag abend soll das von einer Einwoh- nerin des Dorfes geschriebene Festspiel„Blig- ger von der Harfenburg“ aufgeführt werden. Von der alten Harfenburg bei Heddelsbach Sind heute nur noch wenige Mauerreste zu Sehen. Am Sonntag finden ein Festzug in hi- Storischen Trachten, ein Feuerwerk und eine Festbeleuchtung der um das Jahr 1200 ge- auten mittelalterlichen Dorfkirche statt. Vergessene Komposition wieder aufgefunden Heidelberg(b). Von dem Schriftfüh- rer des Männergesangvereins„Iiedertafel“ Würde in Ziegelhausen bei Heidelberg ein fas Hundert Jahre altes Notenblatt des Kompo- nisten Vinzenz Lachner(1811 bis 1893) wie: der aufgefunden. Auf dem alten Blatt ist ein Psalm im Noten gefaßt, den der Komponist der damals Kapellmeister in Mannbeim war. u Jahre 1854 dem damaligen Leiter des Zie- gelhausener Männergesangvereins, dem Kunst- maler Anton Hanno zum Geschenk gemacht Hatte. Der Psalm soll bei einem der nächsten Konzerte des Gesangvereins aufgeführt wer- Gen. „Odenwaldpost“ nahm ihren Betrieb auf Heidelberg(Z SH). Ein alter Wunsch der Gemeinden des nordbadischen Hinter- landes ging in Erfüllung: Die„Odenwald Post“, die Heidelberg und Buchen miteinander verbindet, hat ihren Betrieb aufgenommen. Die Oberpostdirektion Karlsruhe hat damit den vielen Eingaben die immer wieder an das Verkehrs ministerium gerichtet wurden, entsprochen. Die Kraftlinie verkehrt auf der Strecke Heidelberg— Neckargemünd— ber- bach— Schlossau— Mudau— Buchen. Getreide- und Heuerträge verbrannt E BST pñach(ZS), Durch Blitzschlag ge- riet ein land wirtschaftliches Anwesen in Nek Kkargerach in Brand. Die rasch eingreifende Feuerwehr konnte wohl das Abbrennen der Scheune verhindern, jedoch wurde durch Was- Ser und Feuer die Getreide- und Heuernte kast restlos vernichtet. Die anstößige„Schlachtstraße“ Tauber bischofsheim(dw). Der Tau- berbischofsheimer Stadtrat erhielt dieser Tage einen offenen Brief vom Vorsitzenden des „Kulturbundes zur demokratischen Erneue- rung Deutschlands“ in der Sowjetzone, Johan- mes R. Becher. Anlaß zu dem Brief Bechers Hatte eine Pressenotiz gegeben, in der be- richtet worden war, die Stadt Tauberbischofs- heim habe einer Straße den Namen„Schlacht- Straße“ gegeben, obwohl auch die Bezeichnung „Friedensstraße“ vorgeschlagen worden sei. Becher hatte über diesen vermutlichen Gegen- satz von„Schlacht“ und„Frieden“ auf sieben Seiten Stellung genommen, ohne zu ahnen, daß der Name von der im Grundbuch Eingetragenen Gewannbezeichnung„Schlacht“ herrührt. Als„Geschlacht“, im Dialekt heute moch„G'schlocht“, Pezeichnet man einen mittel- uten bebaufähigen Boden. Der Plakatkrieg geht weiter Südweststaatanhänger stellen Strafantrag Freiburg(ids). In dem Plakakkrieg, der Seit etwa einer Woche in Südbaden zwischen den Anhängern des Südweststaats und den Befürwortern der Wiederherstellung des alten Landes Baden entbrannt ist, haben die Süd- einen neuen Vorstoß unter- nommen: Die Arbeitsgemeinschaft für die Vereinigung Baden- Württemberg hat bei der Staatsanwaltschaft Freiburg Strafantrag we- gen Sachbeschädigung gegen verschiedene Per- Somen gestellt, die Plakate der Arbeitsge- meinschaft beseitigt oder beschädigt haben. In einem Schreiben an den badischen In- nmenminister bat außerdem der Generalsekre- tar der Arbeitsgemeinschaft in Südbaden, Albert Maria Lehr, die Frage der Plakat- werbung für den Südweststaat Zrogzügigeren und wohlwollenderen Sinne zu behandeln, als dies bisher“ geschehen sei. Die Arbeitsgemeinschaft vertrete die Auffas- Sung, daß es sich um eine nur vorübergehende Propaganda handle, die weder das Land- schaftsbild auf die Dauer störe, noch sonst- Wie unangenehm sei. Als erstaunlich bezeich- nete Lehr, daß durch motorisierte Gendar- merie auch solche Plakattafeln eingezogen worden seien, die von der Arbeitsgemein- schaft mit Genehmigung der Grundstücks- Sigentümer für zwei Tage auf Privatgrund- Stücken aufgestellt wurden. Noch in keinem Falle haben man bisher gehört, daß bei sol- chen Werbeaktionen die Polizei eingesetzt worden sei. Man habe bisher auch nie davon gehört, daß die Polizei zum Beispiel gegen die Kommunisten und Angehörige der FDJ erfolgreich vorgegangen wäre, als diese im ganzen Lande Hauswände, Brückenpfeiler und öffentliche Gebäude mit Inschriften versehen hätten. Nur wenn es sich um den Anschlag von Plakaten der Arbeitsgemeinschaft für die Vereinigung von Baden und Württemberg handle, reagiere man äußerst empfindlich“, 300 000 Flüchtlinge werden umgesiedelt Erstes Umsiedlungsprogramm bis Jahresende Bonn.(UP). Das erste Flüchtlings-Umsied- Mingsprogramm wird— wie man aus dem Bundesflüchtlingsministerium hörte bis Ende dieses Jahres verwirklicht werden. Nach dem Programm sollen 300 000 Flüchtlinge um- Sesiedelt Werden. Ein Sprecher erklärte, es Seil allerdings fraglich, ob der Beschluß des in einem Bundesrates über die Umsietllung von weite- ren 600 000 Flüchtlingen verwirklicht werden — Chef der Zollfahndung verhaftet Er Wollte„das genaue Ausmaß feststellen“ Lörrach(dd). Im Rahmen einer umfassen- den Untersuchungsaktion gegen Angehörige der südwestdeutschen Zollverwaltung wurde auch der ehemalige Leiter der Zollfahndungsstelle Grenzach, Zollamtmann Klingenschmidt, in Untersuchungshaft genommen. Klingenschmidi leitete von 1946 bis Mitte dieses Jahres vor der inzwischen nach Freiburg verlegten Dienststelle in Grenzach aus den gesamten südbadischen Zollfahndungsdienst an der schweizerischen Grenze. Er war bereits vor einigen Wochen von seinem leitenden Posten suspendiert worden. Klingenschmidt wird beschuldigt, umfang- reiche Schmuggelsendungen von der Schwei: nach Deutschland geduldet zu haben. Nach seiner Verhaftung erklärte er, die falsch de- Klarierten Warentransporte zunächst nicht un- terbunden zu haben, um das genaue Ausmaß der Schmuggeloperationen und den ganzer Täterkreis feststellen zu können. Die aufge- deckten Großschiebungen reichen bis in das Jahr 1949 zurück. Insgesamt sollen 200 Großsendungen zoll- Pflichtiger Waren aus der Schweiz illegal in den westdeutschen Handel gebracht worden sein. Ein Schweizer Staatsangehöriger aus Basel, der ebenfalls verhaftet wurde, wird als einer der Hauptakteure jenseits der Grenze angesehen. Auck verschiedene deutsche Spe- diteure sind in die Affäre verwickelt. 2000 Uhren im Diplomatengepäck Lörrach chpd). Im Feldberggebiet wur- den in diesen Tagen zwei Schweizer Staats- angehörige verhaftet, die im Diplomatenge- päck, das an der Grenze nicht kKontrollier wird, rund 2000 Uhren nach Deutschland ge- schmuggelt hatten. Fünfmal hatten die Diplo- maten auf diesem Wege eine große Anzahl Wertvoller goldener Uhren über die Grenze gebracht. Wie aus Freiburg verlautet, hat die badische Regierung beim Bund gegen diesen Vertrauensmigbrauch protestiert. Kreuz und quer durch Baden Die Stadt Eberbach, die Abteilung Kultus und Unterricht in Karlsruhe und die groß- nerzogliche Vermögensverwaltung stellen 3000 DM für den Wiederaufbau des im Krieg stark beschädigten Aussichtsturms auf dem Katzenbuckel zur Verfügung. Der im Gutachtal gelegene, kürzlich total abgebrannte„Alemoserhof“ wird jetzt wieder aUfgebaut, nachdem sich benachbarte Berg- zern und Bürger aus Gutach bereit erklärt haben, in gemeinsamem Zusammenwirken un- entgeltliche Wiederaufbauarbeit zu leisten. Dr. Unruh Meister des Blitzschachturniers Im Rahmen der badischen Schachmeister- schaften in Bretten wurde am Donnerstag und Freitag eine badische Blitzschachmeisterschaft ausgetragen, die der Karlsruher Dr. Fritz Un- ruh mit 4% Punkten vor dem Mannheimer Leonhardt mit drei Punkten gewann, Bei einer Beteiligung von 24 Spielern gingen Dr. Unruh, Leonhard, Liegl, Späth, Mühlherr und Bittner Als Gruppenerste hervor. Ratenzahlungskredit an Käufer Die nord- und südbadischen Volksbanken in Verbindung mit dem Einzelhandel aus allen Teilen des Landes haben sich entschlossen, ein Kunden- Kreditinstitut zu gründen. In Frei- urg im Breisgau fand die Gründungsver- sammlung der Badischen Kunden-Kredit-Ge- nossenschaft, mit Sitz in Freiburg, statt. Allen Personen mit festem Lohn oder Einkommen, Rentnern oder Pensionsempfängern in geord- neten wirtschaftlichen Verhältzissen ist durch die BRG die Möglichkeit gegeben, auf lange Sicht zu planen und ihre notwendigen Ein- Käufe auf viele Monate verteilt zu finanzie- ren. Der Geschäftsbetrieb der BRG wird Mitte dieses Monats eröffnet werden. Alle nord- und südbadischen Volksbanken, sowie die ange- schlossenen Einzelhandelsgeschäfte nehmen KRreditanträge entgegen. Wieder„Theaterzug“ Worms Mannheim Mannheim(dw). Die Eisenbahndirek- tion Mainz wird in den Winterfahrplan einen „Theaterzug“ von Worms über Frankenthal! und Ludwigshafen nach Mannheim aufneh- men. Der Mannheimer Verkehrsverein hat sich bei der Eisenbahndirektion Mainz dafül eingesetzt, daß dieser Zug wieder verkehrt. Nach den Theater vorstellungen wird der Zug um 23 Uhr in Mannheim abfahren und um 0.06 Uhr wieder in Worms eintreffen. Bereits in früheren Jahren hat zwischen Mannheim und Worms ein Theaterzug verkehrt. Am Rande bemerkt „Wenn wir das 1945 gewußt hätten Ein kleiner Zeitungsausschmitt flattert auf meinen Schreibtisch.„Schreiben Sie eine Glosse oder Randbemerkung darüber“ sagte mein Chef und verschwand. Ich las den kleinen Artikel, griff mär an den Kopf und las ihn zur Sicherheit noch- einmal. Dann begann ich meine Gedanken- maschine anzukurbeln. Der Automat schien micht zu funktionieren, denn aus den Fächern „Glosse“ und„Randbemerkung“ fiel nichts Heraus, obwohl der Zehner— in Gestalt des kleinen Zeitungsausschnittes— mit hartem Klang gefallen War. 5 Dann las ich zum dritten Mal. Allerlei Ge- danken um das Wörtchen„wenn“ fielen mir ein, vom„Wenn mein Vater Millionär bis zum Wern mancher Mann Wüßte aber was ich über den Zeitungsausschnitt schreiben sollte— das fiel mir nicht ein. Hören Sie einmal selbst: Der Abteilungs- leiter für öffentliche Angelegenheiten beim Amerikanischen Landeskommissariat für Hes- sen, Dr. Ernst Anspach, äußerte:„Es wäre manches anders gekommen, wenn wir 1945 das gewußt hätten, was Wir heute wissen. Wir müssen zugeben, daß die Deutschen mit ihrer Warnung vor der aus dem Osten drohenden Gefahr und ihrem Wissen um die Verhält- nisse uns voraus waren Gewiß, auch Chur- chill drückte sich einmal so ähnlich aus aber Was hilft's? Wenn sie gewußt hätten— leider wuß- ten sie nicht. Und ich weiß beim besten Wil- len nicht, was ich über diese kurze Zeitungs- notiz schreiben soll. Mein Frost ist der lapi- dare Satz: Laßt Tatsachen sprechen! St. Die ungleichen Brüder In allen Orten, von der Großstadt bis zum kleinen Dorf, fand in den letzten 14 Tagen der Sommerschlußverkauf statt, der nun langsam ausklingt. In wenigen Tagen wurden die La- dentische und Schaufenster leer gekauft, die Alles boten, von der Krawatte zu 25 Pfennig bis zum Stoff, das Meter zu 68 Pfennig, von der Netzunterhose zu einer halben Mark bis zum Oberhemd zu nur drei Mark. Den Kritikern eines Schlußverkaufs, die den zunwürdigen Sturm auf nicht immer quali- tativ gute, sondern lediglich scheinbar preis- Werte Gegenstände“ verurteilen und das Wort „Nepp“ für diese Art der„Ladenräumung“ des Einzelhandels gebrauchen, steht die Masse derer gegenüber, die mit ihren kargen Löhnen keine andere Möglichkeit haben, sich notwen- dige Kleidungsstücke anzuschaffen, als eben den Schlußverkauf. Eines kann dem diesjährigen Sommer- schlußverkauf nicht hoch genug angerechnet werden: Indem er die Käufer und damit das Geld an sich zog, verdrängte er seinen Stief bruder„Angstkauf“— hoffentlich nicht nur vorübergehend— aus den Geschäften. Dieser Auswuchs der allgemeinen Kauflust, hervor- gerufen durch irreführende Meldungen aus Verschiedenen Städten, bei dem rücksichtslos, nur auf den Geldsäckel pochend, den Armeren unter den Mitbürgern wichtige Nahrungsmittel gleich 10 kg-weise vor der Nase weggekauft Wurden— dieses Hamstern, um das einst 80 „beliebte“ Wort wieder zu gebrauchen, ist eine Rücksichtslosigkeit. Eine Rücksichtslosigkeit ist es nicht nur von den„Angstkäufern“, die glauben, bei einer etwaigen Katastrophe blieben ihre gehorteten Waren verschont und sie kämen etwa in den Genuß derselben, sondern auch von den Allerdings wenigen— Kaufleuten, die ders einen Kunden, der das Gold springen ließ. einen halben Zentner Zucker verkauften, uns dem anderen ins Gesicht sagten:„Wir haben leider keinen Zucker“. Die Besonnenheit der meisten Käufer beim Sommerschlußverkauf, die genau uinterschis-. den zwischen schlechten billigen und guten preiswerten Waren, sollte auch beim Lebens- mittelkauf walten. Jeder hat das Recht, etw'as zu bekommen, aber niemand das Vorrecht, al. lein viel zu erhalten. St. 80 Jahre. Morgen Sonntag, 13. Auguſt, feiert Frau Anna Senf Wwe. geb. Guggolz, Staufenerſtraße 2 ihren 80. Geburtstag. Sie iſt noch heute eine eifrige Leſerin des„Neckar⸗ Boten“, der ihr hierzu herzlich gratuliert und einen ſchönen Lebensabend wünſcht. Heidelberger Schloßbeleuchtung. Anläßlich des Treffens der Altersturner in Heidelberg findet heute Abend 21.15 Uhr wieder eine große Schloß⸗ und Brückenbeleuch⸗ tung mit Feuerwerk ſtatt. Festliche Brückenweihe in Mannheim Bundespräſident Prof. Dr. Heuß wird am 31. Auguſt, 11 Uhr, an der Einmündung der Autobahn nach Mannheim eintreffen und dort von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich empfangen werden. Der Bundespräſident fährt dann mit dem Oberbürgermeiſter durch die Auguſta⸗Anlage über den Friedrichsplatz, die Planken und die Breite Straße zum Festplatz am Brückenkopf. Dort haben ſich mittlerweile die Feſtgäſte und die Bevölkerung verſammelt. Die Feier wird durch einen Chor der Mannheimer Ge⸗ ſangvereine unter der Leitung des Kreischor⸗ meiſters Bilz eingeleitet. Darauf folgen An⸗ ſprachen von Stadtdirektor Elſgeſſer, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich und Landesbe⸗ zirkspräſident Miniſter Dr. Kaufmann. Nach weiteren Muſikdarbietungen wird das Brückenband zerſchnitten, und die Feſtgäſte begeben ſich über die Brücke nach dem alten Meßplatz, wo in einem Feſtzelt den geladenen Gästen von auswärts und aus Mannheim ein einfaches Mittageſſen gereicht wird. In der Pauſe zwiſchen der Beendigung der Brückenfeier und dem Beginn des Mittageſſen⸗ beſichtigt der Bundespräſident die neue Auto⸗ bahnbrücke in Mamnheim⸗Frankenthal. Er fährt von dem alten Meßplatz durch die Wald⸗ hof⸗ und Sandhofer Straße zur Autobahn⸗ brücke. Wettervorhersage Am Samstag überwiegend freundlicti und Tockenes Wetter. Erwärmung bis über& rad. Nächtliche Tiefsttemperaturen zwisciien 0 und 15 Grad. Schwache bis mäßige, vor wie- zend westliche Winde. Bunte SGtreiflichter aus Geckenheim Was einem aufmerkſamen Beſchauer beſonders auffiel. Wer ſich in dieſen Tagen einmal der kleinen Mühe unterzieht, mit offenen Augen durch un⸗ ſer blühendes Gemeinweſen zu pilgern, dem wird es mehr als deutlich bewußt, welch eigen⸗ artige Prägung Seckenheim hat. Da eilen in den frühen Morgenſtunden die Arbeiter haſtig zu' der OEG. und zu ihrem Arbeitsplatz, wäh⸗ rend die Fuhrwerke der Bauern zu den Fel⸗ dern fahren. Zuſammen ergibt das das Bild eines bienenfleißigen Dorfes, das ſich trotz der nahen Induſtrieſtadt einen ſtarken bäuer⸗ lichen Einſchſag bewahrt hat und trotzdem als Arbeiterſiedlung angeſprochen werden kann. Die Bindung aber zum heimatlichen Boden iſt trotzdem ſtark, denn des Abends ſtehen die Menſchen, die Stunden hinter der rotierenden Drehbank ſtanden, in ihrem kleinen Gärtlein und ihre Muſe bedeutet dann Beſtellung und Pflege ihres Stückchen Landes, das ſie ihr eigen nennen und ihr kleines, in ſich abge⸗ ſchloſſenes Reich bedeutet. Hier finden ſie die Ruhe nach dem Dröhnen der Fabrikhallen, nach der Enge des Kontors, hier finden ſie ihre Wurzeln, die ſie an ihr Fleckchen Erde und Heimat ketten. s Neuerdings zeigt ſich nun, nachdem eine kleine, eigenſtändige Industrie Fuß faßte und das Handwerk nach wie vor ſeinen„goldenen Boden“ bewahrte, in ſich verſtärkendem Maß auch der Handel in Seckenheim als bedeuten⸗ der, wie dies je in den vergangenen Jahren der Fall war. Zu den bekannten, guten Ge⸗ ſchäften ſind neue hinzugekommen, die ſich ihre Exiſtenzgrundlage in unſerem Vorort aus⸗ bauen. Unſere Hauptſtraße wächſt ſich mehr und mehr zu einer wirklichen„city“ aus, wenn auch nicht in der Urbedeutung des amerikani⸗ ſchen Begriffs, und drängt den bäuerlichen Eindruck zugunſten einer„ Geſchäfts⸗ ſtraße etwas zurück. Voller Staunen bemerkte neulich ein Beſucher, der unſere Hauptſtraße in voller(Neon)⸗Beleuchtung ſah, wie ſehr ſich doch Seckenheims Hauptſtraße in ſeinem Grundcharalter gewandelt habe. Wer einmal unſere Hauptſtraße bei Nacht ſieht, wird dieſen repräſentativen Eindruck nicht von der Hand weiſen. N Von der Hauptſtraße iſt kein weiter Weg zum Schloßgarten. Wenn er auch ſeit dem Sängerfeſt eine wohltuende Wandlung erfah⸗ ren hat, ſo iſt der alte„Veteran“ immer noch lange nicht das, was wir uns in unſeren ſo beſcheidenen Träumen vorgeſtellt hatten. Die Wildnis iſt zwar verſchwunden, aber, ſo dünkt es uns, zum„Seckenheimer Park“ ſcheint es noch„a long way“ zu ſein. Indeſſen wollen wir nicht vergeſſen, daß die neu angebrachten Bänke viele Liebhaber gefunden haben, die ſich an ſchönen Sommertagen die wunderbare fen nach der Bergſtraße nicht entgehen aſſen. Die„Neubebankung“ an den Planken ſoll ebenfalls nicht vergeſſen werden. Wir erinnern uns doch noch, daß Bünszermeiſter Trumpfheller beim exſten Forum dies verſprach und auch prompt einhielt. Zwei Tage ſpäter waren die Bänke da. Das ftennt man Erfül⸗ lung eines gegebenen Verſprechens. Ein klein wenig unvermittelt iſt der Sprung zu unſerer OEch., die uns Seckenheimer ſchon faſt„ſeit urdenklichen“ Zeiten das Schühchen drückt. Die Platznot hat ſich zwar ſeit den Sommermonaten etwas gelockert, da Secken⸗ heims große Radfahrergilde ſich bei der mil⸗ den Luft auf ihrem„Velo“ tretend Mannheim zu bewegt, aber gerade bei den Arbeiterzügen müſſen eben die„Seckemer“ als letzte Station immer mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Ob man da nicht einmal eine Abhilfe ſchaffen könnte beſonders beim Berufsverkehr? Was wird erſt, wenn wieder der Winter kommt? Wir brauchen doch nicht immer„hinne“ zu ſein. In dieſer Beziehung war auch beim Fo⸗ rum noch die Rede einer direkten Verbindung nach Rheinau, die das Umfahren der ganzen Stadt erſparen ſollte. Hoffentlich hat man dies nicht vergeſſen, denn„noch ruht in der Zeiten Schoß“ ein weiteres Seckenheimer Fo⸗ rum, das ja der Kulturring nach Beendigung der Ernte verſprach. Wer einmal einen kurzen Blick in die Sied⸗ lung warf, wird ſicherlich erſtaunt die große Bauinftiative regiſtriert haben. An der Auto⸗ bahnauffahrt ſind die Blocks der hieſigen Ge⸗ meinnützigen Baugenoſſenſchaft im rüſtigen Fortſchreiten, ſodaß bald mit ihrem Bezug gerechnet werden darf. Auch die privaten Bau⸗ den verändern unter der Regſamkeit ihrer Er⸗ bauer täglich ihr Geſicht. Während ein Teil der Bauten ſchon bezogen wurde, ſtehen wei⸗ tere Häuſer kurz vor ihrer Vollendung. Wenn auch weiter drüben der Rennplatz unbeteiligt in die Mittagsſtunde blinzelt und ab und zu verſtohlen mit dem gelben Ballon der STEG liebäugelt ſo wurde er dieſer Tage durch den hohen Beſuch Mannheimer Rennbefliſſener auf⸗ geſchreckt. Sollte auch er ſich vergrößern? Auch unſere Sportler wollen und ſollen in dem Streiflicht nicht vergeſſen ſein. Zumal ſie in Edingen bei der dortigen Sportwerbewoche wieder beachtliche Erfolge aufzuweiſen hatten. Die Fogg. 98 verlor nach einem gut kritiſier⸗ ten Spiel knapp gegen den einſtigen Tabellen⸗ reiter und jetzigen Bezirksligiſten Plankſtadt, während der SV. 07 ſein Spiel verdient ge⸗ wann. Wollen wir die weiteren Ergebniſſe ab⸗ warten. Anſere Altersturner haben am Wo⸗ chenende ihren großen Tag, denn Heidelberg iſt Schauplatz des Alterstreffens der deutſchen urnerſchaft. Viele Seckenheimer Turner wer⸗ den ſich dieſes Treffen nicht entgehen laſſen, um beſonders ihre einſtigen Kontrahenten auf den Turn⸗ und Sportplätzen in fröhlicher Runde wieder zu begrüßen. Auch in ſportlicher Hinſicht werden unſere Altersturner mit den Kameraden aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Kräfte meſſen und bei dem anerkannten Lei⸗ ſtungsſtandard dürfen wir ſicherlich recht gute Ergebniſſe für die Turnerhochburg Nordba⸗ dens erwarten. i „Fruchtloſe Hundstage“, dieſer Ausſpruch verdient nur zum Teil ſeine Berechtigung, denn das Leben pulſiert raſt'os weiter, wirft in Wo⸗ gen Schickſale und Menſchen auf und nieder und bringt täglich Neues, Großes und Klei⸗ mes, wir haben uns heute dem Kleinen zuge⸗ wandt, was uns perſönlich in erſter Linie auf⸗ fiel, als buntes Kaleidoſkop der Gegenwart und Erinnerung für dies Zukunft, wenn einmal in ſpäterer 175 das Schlagwort„ja 1950 fallen ſollte. 8 Geisling l 3. er Steige 5 wühlte einst die G 8 11 17 5 die Ge 5 nicht um den. 5 100 Jahre steilste e 88 wackere e ee K in Emes nd, ge, ldies Bange e de Er ig 5 18 at ultur- Nachrichten er e d 1 Bauwerk 8 g an die Arbeit, setzte Nach Heidelberg beruf D Filmſcha ven Stuttgart ne heute auf seiner Fahrt 9 5 N am der Base 5 Hen. Der Privatd i Filmſchau. r 1 Wien in e i 44 Un Unterneh- einen Ruf 0 n 5 Bloch, hat„Via mala“ im n 188 Alb bei Geis sind eee e stuhl für ee 18 39185 Der hervorragende Ruf Palaſt. SLU U r 3 2 18 1 Slöschlie 1 6 5 185 81 Achvvi 25 5 2 8 2e 3 5 Gedanken über 28 0. zwischen Ulm 855 r 19885 dder Universität Hecee 5 1 m aus der beſten Sheen dieſem Groß⸗ sich einstmals de e SchwWlerigk iten, die d ohne ib 25 ruchsa 1 5 malten. ſchen Films n Schaffenszeit d 5 228 8 8 n Pioniere 5 e me ihre Kaltblütigkeit Freilicł 1 5 8 Fülms vo 8 105 681. des de 1 entgegenstellten. 8 5 5 bi 5 die e e 55 i Die rechtfertigt. In 91 10 vollkommen 5 — bei besonders schwieri 1e Aus al nicht so bedeuts- e nb s Kulkfurwerks für das i riſchen Gef 2 r filmiſchen und ge⸗ hältnissen sonders schwierigen Bodenver K 2 Wischer deutsam als Verbin- mberg-badische Unter! Es für das würt⸗ hen Geſtaltung glei f und darſtelle⸗ a1— auch der B32 8 Bodenver- zwischen dem Atlantik mende 8 Unterland wird der Tung g eich wertvoll, is lle. linien in Wü r Bau der Eisenba n Meer antik und dem nden Samstag in T. 5 am kom- r erhebendſten Gleichniſf iſt er einer 5 Urte nien r 0 Eisenbahn- Meer. Sa ag in Tauberbischofshei Nor ſte ſten Gleichniſſe. imer e ae ini vor mehr a t ist es erst 5 5 5 ger große Welttheater“ sheim„Das Verſtrickung, Schuld u menſchlicher Not, Ursac einiges Kopfzerbr 105 5 aunlich, wie viel f Spiel auffül 5 theater“ als Freili ee Schuld und Sühne. J 1 Allem die gepl 15 ODZer or sich damals 5 e Zeit- Uhren. Die Auffü reilicht- erſchütter 0 9 5 Sühne. 2 plante Uberquerung d 5 amals gegen den Fortschri August i ufführung sol 2 rſchütternden Realismus ne: In einem ee e 5 querung der Schwäbi- 18 3 ortschritt gust in Lauda wiederhol g Soll am 15. die Handl tealtsmus verdichtet der di g 3 7 vom Filstal bei 1815 8 twendi 75 andtagssitzun 5 f. iederholt werden de Handlung eines F e er Filr ist damals ein g 5 ei Geislingen her twendig, um das Eisenb gen waren K 5. ein Fil 15 8 Familienlebe. 1 . Anz 3 5 5 8 1 A8 K Ungeset 5 arlsruher Künst!l 5 n Fluch liegt, z 5 elllebens über de dan besonders großes Sorgen en. Hleftige Ra ahngesetz durchzu- Di Künstler nach Paris ei W̃ h liegt, zu einem Erlebnis lt Eisenbahner gewesen„ N aämpfe fanden unter je Karlsruher Soli h Paris eingelade Wucht, das jede 0 rlebnis von ſtz deb stil 200 e sollte ren in der Eisenbahnk unter den(Cello) und Hild Selten werner Nec das jeden Beſucher in ſei ſtarker e bindungsstück zwischen Wür Mehr zan der tel! nkommission statt 8 nd Hildegard Matzke Laukisch zieht. Wundervolle Naturauf in ſeinen Ba g und Bayern, 1 5 5 Ürt⸗ 5 ahl der Mitglieder g 8 en im Rahme Matzka(Klavier) wur 1 5 olle Naturaufnah Baum Ost-West- Verbin-„im weiteren Sinne di eine Stammlini 5 entschied sich aust. men des internationalen wur- welt ergänzen voll Schö fnahmen der Be 8 an linie r in die l mlinie Stuttgart Geisling stauschprogramms n ationalen Kultur- 5 zen vol Schönheit de Berg⸗ Donau, bezwi gslinie vom Rhein zur iedrichshaf 1. Eislingen T Sramms für ei 75 5 5 Ablauf. Die v heit den dramatiſ 5 5 zwingen? E 5 un shafen. 33 ournee verpflichtet. di eine vier 5 55 78 Die il Talg ſatiſch — und laute n 8 l markante on dagegen 25 der i e die mit drei. berühmten e nach dem 00 die Uberwi Stimmen, die erklärten, daß Kehr ir 3 Ste,„daß der N„ die Tyr 05 John Knittel, ſchi 5 e n 5„das rene e die Tyrannei des Müll tnittel, ſchildert von 112.7 IISter ines Höhenunte Hiedes und der 3 8 ner Eisen- International 6 5 7 3 Müllers Lauretz 1 . uin bei einer Strecl 2 r zußere Verkehr nicht 5 es Laienspieltreff Familie durch ſeine Trunkſ Lauretz, der ſej von 5,6 Kilometer mer treckenlänge 5 8 kehr nichts sen. Das internati treffen a„ 0 ſeine Trunkſucht. ne— 7 W ern ein Wabnsir 8 8 daß die Eisenbe 5 9 international 378 5 ins El 5 5 ſucht mehr l mals würde eine e sei. Nie- 5 227 188 mehr ee bis er eines Machte 1 motive die fast 45810 ih Freie. Loko- i schlossen worden. Die* 9 zurückkehrt. Ueberall amel were e zwingen. Weder Steigu„ be- oder„Die Holzfeuerung der einen sehr lebendigen Verlauf staltung einem gewaltſamen Tod und wi t man von Tessors Mährlin 9015 er n des Pro- höht die Holzpreise“ K 8 Lokomotiven er- an gespannten Une auf, in dem es nicht fluch liegt das Gerüch 5 und wie ein Schuld⸗ 5575100 n der Technischen Hoch- täler stritten n Kursierten. Die Rems setzungen fehlte lären 1855 Erhebungen d. e ht über der Familie. Die von Erfahrung tgart unter Berücksichtigun enn Pa e Steige mit den Fils. greifbaren Erge Amtmannes führ eine ö r auf englischen 8 5 ch Etzel und Knoll sc. 5 Alteste Bibel aufgef greifbaren Ergebnis. Nach wen zu keinem — 1 8 Eisenbahnen noch 185 0 i Gründlichkeit e mit Alter als der Cod, manns führt ſein 5 17 dem Tod des Amt rungen des Erbauers 8 5 ie Erfah- it Weit Voraus Durch* Waren ihrer wichtigst 5 5 ex Sinaiticus, di 75 Wer 4 Vertreter der 7 5 5 der Semmeringbahn Wicklung ihr Durch sie nahm die E 0 tigste und seltenste is, die bis Werben die Tochter 2 85 nach langem 12 gas, konnten die Sk 5 Sahm, 8 g ihren Gang. Sie lieg 8 1 nt Handschrif 5 Itenste neutestamentliche Heinen Tochter des Müllers 1285 internationalen Facl Skeptiker in der Lokomotivbauer 8 ließen sich von de l ift, sind die handgeschri entliche jeimführte, die Er lers als Frau Ia alen Fachwelt bekehr 5 8 5 n Ludwig a 9 ben einer Bib 18 1 geschrieben ei geg„ 5 rhebungen 11 5 8 n chwelt bekehren. Selbs Kegler ber 5 vig Klein und Emi g r Bibel, die im Kl men Sei- gegen ſeine ei 285 gen weiter, die ſi 5 ie 2 B Friedrich Lis Selbst 55 eraten und gab Emil Alk der Hin in loster St. Kathari 888 ſeine eigene Fr f die ſich Außerungen i Friedrich Läst wollten ne. gaben Lokomotiven 1 10 Halbinsel Sinai ges Katharina richten. J 1 Frau und deren Famili Außerungen im Jahre 1845„sicher“ nach uftrag. Tüchtigkeit ke tiven in Entdeckung w ai gefunden wurd f ichten. In einer erf m Famile schlugen den Einsat 345„sicher“ gehen und e beiden Lok kam zu Tüchtigkei ckung wurde vor einig den. Die der j 8 er wetterſchweren Nacht fü . 3 5 Insa tz 5 5 OKkspeziali te 5 8 gkeit. dus Kairo gemel 3 nigen Monate 9 junge Amt 2 Nacht führt Spezialisten dis! ate von Pferden vor. Ander dankengäng alisten waren in ihr ro gemeldet Wird. Aten, Wie 1 8 0 8 mann eine ne N 0 i pezialis 181 11881815 den vor. ere. dengängen se fortschrittli 5 ihren en e„von Mitglieder in der Lauretz'ſch 5 neue Verhandlu de einen Pferdebetrieb zwar nicht über itgenossen rund 15 schrittlich, daß die heitsg Stittuns zum Studiu 107 der der ie etzſchen Mühle und hier off aug WW 1 de 455 5 1 5„doch Lokomotiven le- m sie über! 5 Jahre dazu benöti neitsgeschichte nach Sinai m eder Mensch- der frühere Brotgeber Silveli er offenbart d n Sie Dafür wollten si 8 ehn- überhaupt zu erfass nötigten, schaftlicl 5 h Sinai gesandten wiss ter d W. geber Silveljes, der die Ur e e Wollten sie die Steige i zu erfassen. c Hakkliehen Expedition gemi en Wissen- ker des Müllers lie 8, der die Toch⸗ 5 Ine zkehr 2 8 kreisen ver! emacht. 8 4 ai cg, rs liebte Veri 5 a dung von i unter Anwen- kür n e e daß neben A ſeine Schuld. und Verzicht leitete, B. ten, sich des 2 zwingen oder sie i 1 andarbeit sibel, die älter sind al 2 Seiten einer 1 5 5 S atmosphärisc Sie re- N er- Neubau einige a nd als der Codex Sinaiti Das F e Franzosen ene Systems des Das Bundeskabinett beschl 115 gen A ee e beſondere Erlebnis bedeutet für di 2 Seilbetrieb Miß tali 778 bedienen oder einen aung über Steuerbegünstigu 5 eine Veropd- 8575 Wurden. Einige dieser Nam* Nil ina 5 Geſtaltung des Wirte e 5 85 t stationärer 575 8* E Per e b Ma ipte Sei Kuhln 2 9 Wirts 5 alen onärer Dampfmaschine zu 270101 Wohnungen für 7 8 tür den Bau 38168 0 gament geschrieben. e seien 5 Amann und die meiſterliche 2 Carl Sil Etz els gr O5 E 8 8 noch der e 5 8 155 8 8 den 8 Licht auf gewlsse 1 8105 0 9 und verſchlagenen Muller 1 5 8 8 3er Entschluß desrat edarf. si 5 g des Bun- 8 r Geschichte der Je Perio- Karl Werr 5 77 985 Müllers 64 u 8 A7 sieht vor a 2 1 5 te der Menschber 5 5, und 0— 5, von de 1 Oberbaurat Karl Etzel 1 für den. 1 55 e 11 e 1 Daßſtebengs re 1 Film durch die 110 Steige projektierte, f:. 25 zel, aungen in ein 1 tiger Woh- ste handgeschriet 7 ungen ist die 2 ſeine beſondere Not g 5 hende 1185 tierte, fand nach einge 881 mem Jahr 1 5 a ndgeschriebene Uber 1 ſondere Note 5 Wes 1 den kürzesten n wei Jahren abschreiben„ Ve 10 Griechischen ins e 92 5 5 1 8 er die Alb— eben die! 2 ten Sudden 5 8 5 5 vurden zwei weiter e Daneben 25 er 120 C ie heutige Steige a eutsche Klassenl 5 pene Bib veitere art Pergament geschrie 9 j 8 1 C. 8 n 28. nlotter 8 Bibeln 9 8 b geschrie- 9 2 1 die Württemberger von e W Süddeutsch Ziehungstag der 5 21 1 5 0 N 1 e. bzw. 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Lotterie⸗Ein oſpekt der be f terverkauft. 5 OBbritannien wei ber. Einnahme W. Günt 5 „ 8 8 herg bei, das wir der gei W. Günther, Bam⸗ S5 4 ereins-K 1 W das wir der geneigten Auf Wan 8 N 0 keit g gten Au Verein Hund 5 unſerer Leſer empfehlen. a eee F. undesport Seck;. 6 50 ih nie eckenheim-Ilveshei ind, 5 20 Uhr eee Heute Samstag Südd 8 N „Jahn“. Morge 9 im„Badische 8 ddeutscher 155* lorgen Sonntag, 9.30 Uhr 1 Radio S een 578 g, 9. ir Handballtraining.. 85. 522 m 575 KZ st⸗Anzeiger d 5 Sendungen 8 5 8 wertes 5 N 45 1 Sonntag, 13. August 1950: er evang. 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