hrt lung Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 129 Montag, den 14. August 1950 2.50. Jahrgang Fühlungnahme deutscher Delegationen Informatorische Schumanplan- Konferenz BOnn(UP). Die deutsche Vertretung bei der Pariser Schuman-Plan-Konferenz ist am Wochen Wieder nach Bonn zurückgekehrt, um der B. rung und dem Beratungs- ausschug 8 Stand der Verhandlungen Bericht zu er 1 5 Die Pariser Konferenz hat sich diesmal für einen etwas läng Zeitraum vertagt Arn den beteili 1 J rungen clie Möglichkeit zu geben, Siver mit den bisher erzielten Er gebl Risse 7 zu beschäftigen. In Karlsruhe wurde die Europarat-Delege tion über den Stand der Schumanplan- Ver handlungen informiert. Der deutsche Delega- tionsführer Dr. Pünder erklärte, er micht, daß der Plan als fester Bestandteil den Europarat aufgenommen werde, da es nach seiner Meinung für diesen Schvitt noch etwas zu früh sei. Auf das Flüchtlingsprobiem eingehend, sagte Dr. Pünder, dieses gesamte Problem solle in Straßburg behandelt werden, da es keine deutsche sondern eine internationale F bedeute. Auf Verlangen der deutschen Dele- gation sei in Straßburg eine Kommission ge- bildet worden, die sich ausschließlich mit Flüchtlingsfragen zu befassen habe. 8 5 age Churchill über Deutschland— Frankreich „Ganz Europa muß Seite an Seite stehen“ Nancy(OP). Winston Churchill, der an einem Denkmal französischer Widerstands- kämpfer einen Kranz niederlegte, sprach von dem mit Flaggen geschmückten Balkon des hiesigen Rathauses zu 10 000 ihm zujubelnden Franzosen und vertrat die Ansicht, daß die Vorgeschlagene europäische Armee nur durch die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland möglich geworden sei. Er sagte weiter:„Ganz Europa muß Seite an Seite ste- Ben, aber Sie in Frankreich haben die größte Leistung vollbracht. Frankreich hat in Straß- burg gesiegt, indem es die Aufnahme Deutsch- lands in den Europarat akzeptierte.“ Ein Sieg der Geister und der Herzen bedeute oft mehr als die Eroberung einer Stadt, sagte Churchill, der im Anschluß daran auch bei einem Emp- fang im Rathaus sprach, wo man ihm die Schlüssel der Stadt übergab. Eine reguläre Ostzonen- Wehrmacht? Ulbrichts— Vinzenz die treibende Kraft Berlin(ZS H). Es ist längst kein Geheim- nis mehr, daß sich führende Kreise der Deut- schen Demokratischen Republik mit dem Plan der Schaffung einer regulären Ostzonen- Wehrmacht beschäftigen. Nach Berichten gut unterrichteter Berliner Kreise erklärte an- läßlich einer Pressekonferenz der General- Sekretär der Sozialistischen Einheitspartei, Ulbricht, vor kurzem u. a., man müsse die Bildung einer regulären Ostzonen- Wehrmacht in Erwägung ziehen. „Es wird nicht mehr lange. damn hat die Westre 8 von Amerikas Gnaden wie- der ihr Heer“, sagte er.„Für diesen Fall Wer- den WIr unter Urnstanden aus eigenen Elite- einheiten der Volkspolizei die ersten Regi- menter rekrutieren. Die Bildung einer neuen Wehrmacht ist jedoch weitgehendst von der international Lage und der Beurteilung der diplomatischen Situation abhängig. Es kann auch sein, daß lediglich eine Verstärkung der Volkspolizei vorgenommen wird, die dann die Verteidigungsaufgaben übernehmen milsste:“ In Westberlin wird die Aufstellung einer re- gularen Ostzonen- Wehrmacht bezwelfelt. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik“ hat nach Vorliegenden Meldungen sien schweren Stand gegen den Volkspoli- zeigeneral Vinzenz Müller, der sich für eine Wehrmacht einsetzt. Pieck hingegen hält es ür„taktisch richtig“, bei der Volkspolizei zu leiben. Ulbricht hat sich offenbar noch nicht entschieden, ob er sich für Volkspolizeiver- e Oder e Wehrmacht einsetzen Wo 1180 Seydlit- und Paulus? Man spricht von 25 Jahren Zwangsarbeit Berlin(ZSTEJ). Tanjug erfuhr kürzlich aus Moskau, dag die beiden deutschen Stalingrad generale Paulus und von Seydlitz Anfang full zu je 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt vorden seien. Generalfe ldmarschall Paulus Erklärungen e vorgeworfen worden sein, den Wi- erstand seiner Armee„unnötig 1. Se hin- ausgezögert zu haben, als ein Kampf bereits sinnlos“ erschien, Dadurch seien sowohl Auf eutscher Als auch auf russischer Seite Tau- de von Sol ten„vereantwortungslos“ ge. orden, Somit seI der Tatbestand eines N gegen die Menschlichkeit erwie- on Seydlitz wurde als„Nachkomme 5 Kriegsverbrechergeschlechtes“ ntliche Grund der Aburtei man nötigenfalls das Minister Müller War, wurde am Sonntag durch eine Zangen- Straßburg und die europäische Armee Was wird weiter geschehen?— Spaak für be- schleunigte Verwirklichung Straßburg(UP).„Was gegenwärtig hier Uiskutiert wird, ist für die Zukunft Europas absolut lebenswichtig, und wenn es ignoriert wird, könnten die Folgen sehr ernst sein“, sagte der Präsident der Beratenden Versamm- lung Spaak auf einer Pressekonferenz. Der belgische Staatsmann gab zu verstehen, ddaß sich das Europäische Parlament, dem im Europa-Statut nur beratender Charakter zu- erkannt ist, angesichts der Weltlage durchaus berechtigt fühle, den Rahmen seiner ursprüng-: lichen Kompeten zen zu sprengen, um den Aufbau einer europäischen Verteidigung vor- anzutreiben. Spaak erklärte rundheraus, daß gomitee über- gehen und die in Straßburg angenommene Entschließung über Bildung der europ Armee direkt den Parlamenten der Mitglie- derstaaten unterbreiten werde. Klarer deutscher Standpunkt Uber das Wochenende waren die Delegierten der westdeutschen Regierungskoalition in Karlsruhe zu einer Konferenz mit mehre- ren Mitgliedern der Bundesregierung zusam- mengekommen. Neben der deutschen Schu- manplan-Delegation waren Vizekanzler Blü- cher, Bundesjustizminister Dr. Dehler und Bundesflüchtlingsminister Cukaschek erschie- nen. Sämtliche Europarat-Delegierte der SPD waren der Tagung ferngeblieben, obwohl sie zur Teilnahme aufgefordert worden waren. In einer Pressekonferenz erklärte Dr. Pün- der, auf den von Winston Churchill vorge- legten Plan einer europäischen Armee ein- gehend, u. a, eine solche Armee unter einer demokratischen europäischen Kontrolle sowie ein Oberstes europäisches Verteidigungsmini- sterium seien nur zu begrüßen. Selbst die Delegierten der SPD hätten sich den gegebe- nen Notwendigkeiten nicht verschließen kön- nen. Aus den Erklärungen Prof. Schmids gehe eindeutig hervor, daß er eine europäische Armee nicht unbedingt ablehne. Dr. Pünder betonte jedoch ausdrücklich, daß er eine Re- Militarisierung Deutschlands im Sinne des Aufbaues einer deutschen Nationalarmee un- bedingt ablehnen werde. Er vertrat den Stand- punkt, Deutschland sei bereit, im Rahmen einer gesamten europsischen Armee seinen Beitrag zu leisten. Uber die Form dieses Beitrages habe man bisher allerdings noch micht gesprochen. Grundsätzlich seien sich die deutseben Dele- Sierten aber darüber klar, daß der Beitrag Deutschlands im Falle eines Zustandekom- mens einer europäischen Armee vollkommen gleichberechtigt sein müsse. Ein sogenanntes „deutsches Landsknechtstum“ würde abge- lehnt werden.. Als Voraussetzung für eine solche gleich- berechtigte Teinahme Deutschlands bezeich- nete Dr. Pünder die Anderung des Besat- Zungsskatuts, das unter diesen Umständen in Seiner bisnerigen Form nicht beibehalten wer- den könne. Der Chef der deutschen Europa- rat-Delegation widerrief in diesem Zusam- menhang sämtliche Meldungen, die von Be- sprechungen zwischen deutschen Regierungs- mitgliedern und ehemaligen Generalen Zwecks Wiederaufbau einer deutschen Armee berichtet hatten.„Keiner von uns führt Be- Sprechungen mit ehemaligen deutschen Gene- ralen“, erklärte er, wir haben mit solchen Dingen nichts gemein“. Nach einer Besprechung mit dem SPD- Vorsitzenden Dr. Schumacher in Bonn er- klärte das deutsche Delegationsmitglied Ol- jenhauer, die SPD sei unter den beste- henden Verhältnissen nach wie vor gegen jede Remilitarisierung Westdeutsch- 1a¹ds. Manspricht über vieles Die deutschen Delegierten haben, soweit sie für die von Churchill eingebrachte Reso- Iution stimmten, den Gedanken der europäi- schen Armee grundsätzlich gebilligt. Alle Ein- Zzelheiten einer etwaigen deutschen Beteili- gung sind jedoch offengeblieben.„Europa sollte sich zunächst über den Typ der Armee Verständigen, den es braucht“, sagte Spaak in dem letzten der dringenden Appelle dieser Woche. Die weiteren Entscheidungen liegen bei den nationalen Parlamenten Europas. Inzwischen fehlt es nicht an Gerüchten im Zusammenhang mit der Frage von deutschen Divisionen innerhalb einer internationalen Verteidi 8 itmacht. So berichtet UE A E Deutschland sprächen schen Armee und Luftwaffe von mindestens 500 000 Mann, also etwa 30 Div nen und zahlreiche Beobachter seien der Ansicht, die Frage der deutschen Remili- tarisierun Laut Jett nicht mehr„sollen“ Wir, sondern„wann“, oder genauer gesagt „in welchem Umfang?“ Nach allgemeiner An- sicht eilen solche Uberlegungen jedoch weit den Tatsachen voraus, vor allem deshalb, weil jede Remilitarisierung eine rigorose Ande- rung des Besatzungsstatuts zur Voraussetzung haben müßte 8 schlug Churchill vor Wer wird europäischer Verteidigungsminister? Straßburg(SH). Wie man nachträg- lich erfährt, schlug während der Verteidi- gungsdebatte der„Beratenden Versammlung“ der frühere französische Premierminister Reynaud Winston Churchill als europäischen Verteidigungsminister vor. Reynaud meinte U. a., man müsse schnell handeln, denn der dritte Weltkrieg könne schon morgen aus- brechen. Churchill erklärte daraufhin be- Kkanntlich, dag er nicht als Verteidigungs- minister in Erwägung gezogen werden möchte. Man nimmt jedoch in unterrichteten Kreisen an, daß damit gegebenenfalls nicht das letzte Wort gesprochen wäre. Keine wesentlichen Frontveründerungen in Korea stehenden Brückenköpfe konnten die Kommu- nisten geringe Verstärkungen bringen. Am vorspringenden Südzipfel der amerika mischen Stellungen an der koreanischen Süd- TOKIO(UP). Flugplatz Pohang noch von Amerikanern gehalten, nordkoreanischer Aus- bruch aus dem Brückenkopf am Naktong- Bogen vorläufig aufgefangen, kommunistische Großgoflensive am mittleren Naktong erwar- tet. Das ist in drei Schlagzeilen die Lage an der koreanischen Front am Montag morgen. Wenn auch der Flugplatz Pohang noch von amerikanischen Truppen gehalten wird, so hat er doch seine eigentliche Bedeutung verloren, da die amerikanischen Fliegerein- heiten wegen der unmittelbaren kommunisti- schen Bedrohung vom Platz zurückgezogen wurden. Die amerkanischen Luftstreitkräfte haben damit das beste Flugfeld verloren, über das sie bisher verfügen konnten. In der Stadt Pohang sind südkoreanische Infanteristen, unterstützt von amerikanischen Tanks immer noch in Kämpfe mit dem Geg- ner verwickelt. Nördlich Pohang wurden die südkoreanischen Einheiten, die den Kommu- nisten in den letzten Wochen eine erbitterte Schlacht um den Besitz von Longdok liefer- ben, durch einen nordkoreanischen Durchstoß zur Ostküste abgeschnitten. Der nordkoreanische Brückenkopf im Nak- bong-Bogen wird indessen weiter verstärkt. Auch von den Amerikanern werden frische 5. in den Einschliegungsring eingescho- Die Nachschubstrage von Pusan nach Ae ar, die zeitweilig von einer kommu- Histischen Abteilung abgeschnitten worden bewegung— e Wecker treigekämpft. 5 Nordwestlich und d Stiel 8 8 0 be g schwächere Brückenköpfe der f, von denen man glaubt, das sie als Ausfallstor kür eine Großoffensive be- nutzt werden sollen. guf dem Westufer des Flusses hinter diesen Brückenköpfen würden . Ansammlungen Nordkoreanischer Trup- ben, Panzer und auch schwerer Artillerie be- chtet. Ubersetzversuche mit schwächeren 2 Kräften wurden von amerikanischen und süd- Boreanischen Truppen abgewiesen. In die be- Erfüllung ihres Auftrages Kliste waren nur schwächere Kämpfe im Gange. Die„Kampfgruppe Kean“ hat nach vor der nur schwach verteidigten Stadt Shinju eingestellt. Im rückwärtigen Front- gebiet finden weiterhin Gefechte mit abge- schnittenen nordkoreanischen Einheiten statt. Heftigere Kämpfe sind südlich des Naktong- Bogens mit vorgeprellten nordkoreanischen Verbänden im Gange, die die Nachschubstrage zur Frontlinie der„Kampfgruppe Kean“ un- terbrochen haben. in militärischer Sprecher teilte mit, die amerikanischen Truppen in Korea hätten jetzt Beweise gefunden, daß die Sowjetunion den Koreanern kürzlich Munition geliefert habe. Damit wird die Behauptung des sowjetischen Delegierten im Sicherheitsrat, Jakob Malik, widerlegt, der erklärt hatte, daß die Nord- koreaner nur die Munition benutzten, die beim Abzug der sowietischen Besatzungstrup- pen vor zwei Jahren in 5 ea zurückgelassen wurde. Kurz vor Redektionsschlub wurde gemel- det, daß die amerikanischen Truppen am Naktong-Fluß in den letzten Stunden sechs schwere Angriffe der Nordkoreaner zurück- geschlagen haben. Die Nordkoreaner haben an diesem Frontabschnitt sechs Divisionen Zu- sammengezogen. In General Megrthurs Haupt- quartier rechnet man damit, daß diese Divi- sionen in Kürze mit einem umfassenden An- griff auf die Stadt Taegu beginnen werden. Singapur(OP), Ein amerikanischer Flot- tenverband, der sich aus dem 14 700-Topnen- 5 Kreuzer„Worchester und den Zerstörer „Keppler“,„Berry,„Norris“ und„Mecaffery“ zusammensetzt, passierte Singapur. Die. die Pieter den amerikanischen 5 elmeer- ren Vormarsch Zwei Rräftegruppen im Europarat Gegner und Befürworter der Föderation- Spannung Ministerkomitee und Versammlung Straßburg(UP).„Wenn alles, was im Europarat in den abgelaufenen acht Tagen aufgezeigt wurde, wenn die hier in Vorberei- tung befindlichen revolutionären Methoden die zu einem neuen und besseren Europa füh- ren sollen, Wirklichkeit werden, dann sind Einrichtungen wie die Hohe Kommission in Deutschland und das Besatzungsstatut in sei- ner derzeitigen Form nicht nur überholt, son- dern als antiquiert anzusprechen.“ Mit dieser Formulierung umriß der deutsche Delegierte Dr. Gerstenmaier die Straßburger Situation nach Ablauf der ersten Woche. Diese erste Woche hat schon zu einer klaren Ab- zeichnung der Fronten geführt. Der Gegensatz zwischen der Beratenden Vers ammlung, die die ihr angelegte Zwangsjacke unter Aufbie- tung aller Kräfte abstreifen will, und dem Ministerkomitee, das das Steuer nicht aus der Hand zu geben gedenkt, hat sich zu einem offenen Konflikt ausgewachsen. Die erste Woche erhitzter Debatten 8 aber noch eine andere Tatsache ans Tageslicht kom- men lassen: innerhalb der Versammlung gibt es eine nicht zu übersehende Gruppe, die gegen eine europäische Föder a- tion, zumindest im Augenblick, eingestellt ist. Zu dieser Gruppe gehören vor allem die skandinavischen Bänder und Großbritannien. Andererseits will sich Frankreich die Initia- tive bei allen Einigungsbestrebungen der kon- tinentalen europäischen Staaten nicht nehmen lassen. Es wird dabei eifrig von Deutschland sekundiert, da die Delegierten des Bundes- tages nichts weniger als einen Wirklichen europäischen Zusammenschluß und eine wirk- liche übernationale europäische Resie rums verlangen. Beim Eintritt in die zweite Woche ihrer Be- ratungen befindet sich die Versammlung da- her in offener Rebellion gegen die Herrschaft der Minister und gegen die durch ihr Statut scharf gezogenen Grenzen. Das Ministerkomi- tee versucht immer wieder, die Bestrebungen der Beratenden Versammlung zu zügeln. ES findet dabei in einem Teil der Delegierten, wieder meist bei Skandinaviern und Englän- dern, ein williges Echo in seinem Ruf nach Mäßigung, Vorsicht und Bescheidenheit,. Im- mer wieder ergeht an die stürmischeren„re- bellischen“ Mitglieder der Versammlung die 55 Mahnung, sich an die einmal kestgelsgten 8 Spielregeln zu halten. 5 Die Appelle vermögen der Versammlung nur wenig von ihrem Schwung zu nehmen. Unbekümmert um alle Versuche, ihr die Kan- dare anzulegen, arbeitet sie im Plenum und in den Ausschüssen an einer Vielfalt von Pro- blemen, angefangen von einer Konvention über die Fischereirechte in der Nordsee bis zu so einschneidenden Maßnahmen wie der Schaf- fung einer europäischen Bank, einer europäi- ischen Währung, einer europäischen Födera- tion und sogar einer europäischen Armee. Sofortige Unterhaustagung gefordert Zur Behandlung von Verteidigungsfragen London(UP). Der Führer der konserva- ziven Opposition, Churchill, und der Vorsit- zende der liberalen Partel Großbritanniens, Davies, forderten die Labour-Regierung auf, das Parlament unverzüglich zu einer Diskus- ion der Verteidigung Großbritanniens gegen eine mögliche Aggression einzuberufen. Vor wenigen Tagen hatte Attlee bekannt- gegeben, daß das Parlament zum 12. Sep- tember zur Diskussion von Verteidigungsfra- 5 gen zusammenberufen werde, Churchill hatte in einem Antwortschreiben an Attleèe erklärt, der 12. September sei zu weit entfernt. Die Hinausschiebung des Termins„stehe nicht im Verhältnis zu der Krise und den neuen Tat- sachen, denen wir uns gegenübersehen“. Churchill schlug vor, das Unterhaus in einer Wien Oder ebätestens 1 10 Tagen Z be rufen 255 Politik in Kürze Hamburg entlägt e Hafen- arbeiter. Die Hamburger Hafenbehörden ha- ben mehrere kommunistische Hafenarbeiter entlassen, die die Arbeit auf den britischen Schiffen„Adjutant“ und„Hodder“ nieder- gelegt und ihre Kollegen zum Streik suse rufen hatten. Mecloy wünschte gute Reise. 350 Studen- ten, Lehrern und Vertretern des öffentliche Lebens, die zum Studium in die Verei ligten Staaten reisten, wurden vom amerikanischen Hohen Kommissar in Frankfurt verabschied. Noch keine Verhandlungen über deuts Industrieproduktion. Ein amtlicher britis e dementierte die Mel ung, woe Die Butyrka Das Räderwerk in der MWD- Maschine Ein Heimkehrer, der jahrelang in diesem russischen Untersuchungsgefängnis war, be richtet uns seine Erlebnisse: Ein gegenüber den modernen Hochhäusern der Nachbarschaft etwas altertümlich anmu- tender Backsteinbau erhebt sich hinter einer hohen Mauer an einer belebten Straßenkreu- zung unweit der verkehrsreichsten Straße Moskaus, dem Gartenring. Vergitterte kleine Fenster lassen jedoch auch den Stadtunkundi- Sen den Verwendungszweck des Gebäudes erraten. Es ist die„Butyrka“, neben der„Lu- bjanka“— dem bekanntesten und berüchtigt sten Untersuchungsgefängnis der MWD— das Srößte Untersuchungsgefängnis Moskaus und damit der Sowjetunion. Mit einem eigenartig schmatzend-gurgeln- den Ton schließt sich das hohe, elektrisch be- triebene doppelseitige Eingangstor hinter dem Neuankömmling. Hinter ihm bleibt das ge- schäftige Getriebe der Großstadt zurück— vor ihm liegt die Ungewißheit: Wessen werde ich beschuldigt? Wird es mir gelingen, die Bu- tyrka“ wieder zu verlassen, ohne daß mich der Weg von hier in die berüchtigten Straf- lager führt? Registrieren, Baden und Entlausen, Weg- nahme von Wert- und sonstigen verbotenen Gegenständen(alle Metallgegenstände, auch Knöpfe, fallen hierunter) sind die ersten Schritte des Neuankömmlings auf dem langen, schweren Weg, der ihm bevorsteht und dessen Abschluß— vielleicht zum Glück für den ein- zelnen— noch in Dunkel gehüllt ist. Durch menschenleere, endlose Gänge geht es dann treppauf, treppab in die Zelle. Es ist ein shernes Gesetz der„Butyrka“, daß der Sefangene seine Leidensgenossen— außer den Zellengenossen— niemals sehen darf. Dauern- des Klopfen der Begleitposten mit den Zellen- Schlüsseln auf ihr Koppelschloß läßt von weit⸗ her das Nahen eines Gefangenen erkennen. Kleine Einmannboxen, die sich in gewissen Abständen auf den Gängen befinden, bieten die Möglichkeit, daß einer der Gefangenen den Blicken des Entgegenkommenden ent- zogen wird. Die Zelleneinrichtung ist ordentlich. Auf HPeinlichs te Sauberkeit wird streng geachtet. So ist das Bohnern der Fußböden einè der wich- tigsten Beschäftigungen der Gefangenen. Die Verpflegung ist knapp, aber gut zubereitet. Die Betten sind so gestellt, daß die Zelleninsassen durch das Guckloch in der Tür ständig beob- achtet werden könmen. Bücher, Schachspiele und Dominos werden den Gefangenen zur Verfügung gestellt. Das ist die neue„korrekte“ Seite dieses Sefangęnisses; dlie andere, Weniger korrekte, ist die Behandlung durch die Untersuchungs- kommissare, Offiziere der MWD vom Kapitsri bis zum Oberst. Diesen Leuten stehen alle nur erdenklichen Mittel zur Verfügung, um sick nie Untersuchungsgefangenen gefügig zu ma- chen. So setzt der vernehmende Kommissar kür den einzelnen Häftling den Verpflegungs- Satz fest, Er kann die Vernehmung zu einem mit einem Imbiß verbundenen Plauderstünd- chen machen, er kann aber auch auf einen Knopf drücken und den Häftling durch ein RKollkommando bis zur Ohnmacht schlagen las- sen, Einzelhaft in dunklen Zellen, Stehzelle und viele andere Dinge und Mittel stehen dern FKommissar zur Erreichung seiner Zwecke zur Verfügung und werden skrupellos angewandt. Hungerstreik wird in den weitaus meisten Fällen durch Einführen von Nährflüssigkeit mittels eines Schlauchs durch die Nasenkanäle gebrochen, denn das Einführen des Schlauchs ist mit unerträglichen Schmerzen verbunden. Angehörige aller Nationen befinden sich hin- ter den Mauern der„Butyrka“, deutsche Solda- ten aller Dienstgrade, Diplomaten, hohe japani- sche, rumänische und ungarische Militärs be- 5 noch 1949 die Zellen, 5 Systernas Für sie alle gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder hart bleiben, alles ertragen mit der Aussicht, daß das Verfahren wegen Mangels an Beweisen niedergeschlagen werden würde; oder, nachdem ihre körperliche Widerstands- kraft gebrochen war, im Sinne der Anklage zu gestehen und dann über das Militärtribu- nal den Weg in irgendwelche Straflager an- zutreten, aus denen es für die wenigsten eine Rückkehr gibt. 1949 War die durchschnittliche Belegungs- stärke der„Butyrka“ gegen 4000 Mann. Viele von ihnen haben inzwischen ihre Freiheit wie- dergewonnen, da die Sowjetunion glaubte, doch nicht alle Proteste der Weltöffentlichkeit übergehen zu können. Der größere Teil der „Butyrkat-Insassen befindet sich jedoch heute in den Arbeitsstraflagern, in denen das Leben bei Kkärglichster Nahrung und unmenschlichen Arbeitsbedingungen nur ein Dahinvegetieren ist. Diese Unglücklichen sind die Opfer des der sowjetischen Rechtsprechung und des sowqetischen Strafvollzugs, die neben den Unmenschlichkeiten der SS- Vernichtungs- lager die größte Kulturschande des 20. Jahr- hunderts sind. — Weitere KP-Zeitungen verboten Vor neuen Beratungen der Innenminister Bonn(UP). Die Innenminister der elf Westdeutschen Länder werden in Kürze er- neut mit dem Bundesinnen ministerium zu- sammentreffen, um noch einmal das Polizei- problem und die Abwehr kommunistischer Umtriebe im Bundesgebiet zu erörtern. Diese zweite Konferenz über das Thema soll schon in den nächsten Tagen stattfinden. Sowohl die Organisierung und Finanzierung der von deri Alliierten genehmigten Verstärkung der Län- derpolizeien um 10 000 Mann wie durch die Frage der Abwehr kommunistischer Infiltra- tion sollen auf der neuen Konferenz einge- hend erörtert werden. Inzwischen sind weitere KP Zeitungen ver- boten worden, so u.a. die Zeitung der KPD in Niedersachsen„Die Wahrheit“ auf 90 Tage, Wobei auch die Volksdruck GmbfH., die der Kommunistischen Partei gehört, Arbeitsverbof erhielt und die in Mannheim erscheinende Tageszeitung„Badisches Volksecho“, ebenfalls Auf die Dauer von 90 Tagen. Der Badischer Zeitungsverlagsgesellschaft, in der das„Ba- dische Volksecho“ gedruckt Wurde, ist für denselben Zeitraum jede Tätigkeit unters Sag! Worden. Unter der Uberschrift„Riesenrü. stungsgeschäft zwischen Bormer Protektorats- Verwaltung und der amerikanischen Rüstungs- industrie“ und„Neue Losung der USA: Pan- zer und Giftgas statt Apfelsinen und Butter“ Hatte das Blatt behauptet, es würde gegen- Wärtig mit Genehmigung des militärischen Sicherheitsamtes für die westdeutsche Wie- deraufrüstung schweres Kriegsmaterial in die Bundesrepublik importiert. Bezeichnend ist daß der„Verband der deutschen Presse“ del Ostzone und Ostberlins in einer Resolution gegen das Verbot von westlichen KP. Zeitun- gen bereits protestierte. 5 5 Innenminister beraten Abwehraktionen Gegen illegale KP. Tätigkeit BOonn(UP). Die Innenminister der elf Westdeutschen Länder werden unter Vorsitz von Bundesinnenminister Heinemann in Bont zusammentreffen und geeignete Maßnah- men“ gegen kommunistische Aktionen im Bundesgebiet besprechen. Wie unterrichtete Kreise sagten, wollen Sich die Minister in erster Länie mit den von der SED beschlossenen„Störungsmanövern“ für Westdeutschland befassen und erörtern, wie man kommunistischen Sabotageversuchen am besten entgegentreten kann. Die Maßnahmen, die beraten werden, dürften sich nach Mei- mung dieser Kreise jedoch nicht gegen die Kommunistische Partei richten, der man im übrigen nicht allzuviel Bedeutung bei mißt. Men will vielmehr gegen die illegale kom- munistische Bewegung“ vorgehen, die nach den Befehlen des SED- Politbüros durch Wühl und Spitzeltätigkeit Unruhen innerhalb der Bevölkerung Westdeutschlands hervorrufen Soll. 0 Keine Kinder in die Ostzone! Regierung warnt vor Verschickung Bonn(UP). Vor der Verschickung von Kindern aus der Bundesrepublik in die So- Wietzone warnte ein Sprecher des Bundesim- nen ministeriums in einer Pressekonferenx. Der Sprecher führte Aus, zahllose kommuni- stische Agenten„überschwemmten“ Augen- blicklich westdeutsche Großstädte mit dem verlockenden Angebot an mittellose Eltern, ihre Kinder für nur 14 D-Mark zur Erholung in die Sowjetzone zu schicken. Bonner Regie- Tungsstellen sind der Ansicht, daß die HF- der in den Ferienlagern der Sowjetzone poli- tisch beeinflußt werden sollen. Oder-Neiße-Linie bestätigt Grotewohl über den Ost-West-Handel Berlin(UP). Die provisorische„Volks- kammer“ der Ostzone nahm einstimmig das polnisch- deutsche Abkommen über die Oder- Neiße-Grenze an, das in einer Stellungnahme der Fraktionen als ein„wichtiger Beitrag zum Frieden in Europa“ bezeichnet wurde. Eine ostdeutsche Regierungskommission wird sich Ende des Monats nach Warschau begeben, um die genaue Grenzlinie mit einer polnischen Kommission auszuarbeiten. Im Verlaufe der Sitzung beschuldigte Mini- ster präsident Grotewohl die Westlichen Hohen Kommissare, die Schwierigkeiten im Inter- zonenhandel dadurch verstärkt zu haben, daß sie sich gegen eine Verlängerung des Handels- kommens zwischen der deutschen Bundes- republik und der Sowjetzone ausgesprochen hätten. Wegen dieser Schwierigkeiten könnte der Handel innerhalb Deutschlands weiter zurückgehen, äußerte Grotewohl. Wenn die Westmächte Weiterhin die Verwirklichung des Frankfurter Abkommens behinderten, Würde sich die Ostzone gezwungen sehen, die von ihr benötigten Waren aus anderen Ländern einzuführen. Dies würde in Westdeutschland Zwangsläufig zu Produktionseinschränkungen führen. Deshalb und auch im Interesse der Einheit Deutschlands sei die Regierung der Ostzone für eine Verlängerung und Erwei- terung des Frankfurter Abkommens über den Interzonenhandel. Die Volkskammer nahm dann das neue Einheits- Wahlgesetz einstimmig an. Innen- minister Steinhoff kün 6 8 in diesem Zusam- menhang an, die„Nationale Front“ werde den nationalen Widerstand in Westdeutschland entfachen und auch den Kampf gegen den Marshallplan und den Atlantikpakt auf- nehmen. IN-Protektèrat über Formosa? Kann ein Angriff verhindert werden? Was hington(UP). Großbritannien und einige westeuropäische Staaten haben die USA aufgefordert, der Erklärung von Formosa zum Protektoratsgebiet der Vereinten Nationen zu- Zustimmen, wie UP erfährt. Großbritannien s01l die Absicht haben, durch die Erklärung des UN-Protektorats über Formosa einer eventuellen Angriff der chinesischen Kommu- nisten auf die Insel zuvor zukommen. Baudouin beauftragte van Zeeland Vor der Regierungsbildung in Belgien Brüssel(UP). Der amtierende Außen- minister des Kabinetts Duvieusart, Paul van Zeeland, wurde am Sonntag abend vorn Prinzre Sgenten Baudouin mit der Bildung der neuen belgischen Regierung beauftragt. Van Zeeland nahm den Auftrag an. Er gilt als Slühender Anhänger König Leopolds, der sich bis zum Schluß gegen den Thronverzicht des Königs aussprach. Seine Beauftragung schließt von vornherein die Möglichkeit der Bildung eines Koalitionskabinetts aus, weil van Zee land politisch zu weit rechts steht, um eine Einigung mit den Sozialisten möglich erschei- men zu lassen. Dagegen nimmt man an, dag er die erforderliche Mehrheit im Parlament erhalten wird, weil auch die Leopold-Anhän- ger für ihn stimmen dürften. Im Flauptquartier der belgischen Kommu- nistischen Partei in Brüssel explodierte abends eine Bom be. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Südwesdd. Rundschau Ausstellung„Kraichgau und Bruhrain“ Bruchsal dw). In Bruchsal wurde 3 Freitag die Ausstellung„Kraichgau und Brun.. rain“ durch den Bruchsaler Bürgermeiste Professor Bläsi feierlich eröffnet. Die Ausstel N jung unterscheidet sich von den sonstiger 1 Messen durch die besondere Pflege bestimm ter, gerade für den Bruchsaler Kreis typische Erzeugnisse. In erster Line ist die Landwirt I schaft mit einer imposanten Lehr- und Le stungsschau, einem Tierzelt und einer präch tigen Freilandschau vertreten. Rund 100 Fir men und die gleiche Zahl von Handwerksbe trieben haben die Schau Beschickt, so daß 5 einen aufschlugreichen Uberblick durch di Leistungen der Industrie, des Handels un Gewerbes sowie der Landwirtschaft gibt. Di Ausstellung Soll, Wie Landrat Weiß und 0 8 Haus für Wiederaufbau u 58 W Wirtschaftswerbung vor Pressevertretern aus 3 führten, dazu beitragen, Zeugnis Abzulege von dem ungebrochenen Lebens- und Aufbau Willen der Bevölkerung. Zwangsarbeit verurteilt Heidelberg(Ids). In Heidelberg Wurd bin 23jähriger amerikanischer Soldat v0 einem Kriegsgericht zu unehrenhaftem scheiden aus der Armee und zehn Jah Zwangsarbeit verurteilt. Der Soldat hatte ah 22. Juli dieses Jahres in Mannheim eine deu sche Frau in ein bombenzerstörtes Grunds gezerrt und dort über zwei Stunden lang gen ihren Willen festgehalten. Die Frau, bei dem Prozeß selbst als Hauptzeugin 5 trat, konnte erst entfliehen, nachdem der So dat eingeschlafen War. Die Neutralität der CDU Südbadens Eine Resolution mit zwei Möglichkeite Freiburg(ds). Der Landesausschug ODU Südbaden faßte in Freiburg den schluß, in der Frage der Neuregelung in Südwestdeutschen Raum die Partei nicht fest zulegen, die Stimmabgabe bei der Volksbe fragung am 24. September dem Gewis jedes Einzelnen zu überlassen und an Abstimmungspropaganda nicht teilzunehme Im zweiten Teil der gleichen Resolution 3 der Landesausschuß bekannt, die überw gende Mehrheit seiner Mitglieder sei de Uperzeugung, daß die Wiederherstellung de Landes Baden aus moralischen, rechtlichen politischen und wirtschaftlichen Gründen Interesse der Bevölkerung des Landes der Bundesrepublik liege. Uber die Resolution wurde, wie dpa kährt, in zwei getrennten Wahlgängen Abge⸗ stimpnt. Das Bekenntnis zur Neutralität Wr mit überwiegender Mehrheit gegen etwa „Altbadische Stimmen“ darunter der d Staatspräsidenten Wohleb, angenommen. Die Minderheitsgruppe der Südweststaatanhänge lehnte dagegen den zweiten Teil der Resolu tion, der sich für die Wiederherstellung d Landes Baden einsetzt, ab oder enthielt 8 der Stimme. Während der vierstündigen Debatte wur, Wie dpa weiter erfährt, auf Wunsch des Staatsprasidenten Wokleb eine„Probeabstim mung“ durchgeführt, bei der sich 56 von 00 Stimmberechtigten für die altbadische Los entschieden haben sollen, Bei der Abs mung über den ersten Teil der Resolution, die sich auf die Beibehaltung der Neutralität zieht, war jedoch, wie aus Teilnehmerkr sen verlautet, eine Abnahme der„altba, schen Stimmen“ zu verzeichnen. Südbadens Heimatvertriebene bleiben neutral Freiburg(ub). Der Vorstand der Inte Sssengemeinschaft der heimatvertrieben Deutschen in Südbaden hat auf seiner letzt Sitzung in Freiburg beschlossen, völlige Ne tralität in der Ausemandersetzung Altbaden Südweststaat zu bewahren. Die Erklärung Landesverbandes der vertriebenen Deutsch. in Nordbaden für den Südweststaat sei situ tionsbedingt und erfordere keine Anderung der Stellungnahme der Heimatvertriebenen Südbaden. US-Soldat zu Von der Treue bis in den Tod Es war in der bitteren und schweren Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in welcher die schwäbischen Kinder bei ihren Spielen auf der Straße das Lied sangen: 1 Schweda send komma, Hent Alles furtgnomma, Hent d Fenschter neigschmissa, Hent s“ Blei rausgrissa, Hent Kugla draus gossa, klent d' Leut verschossa f da reglerte ein Markgraf in Baden, der hieß Georg Friedrich. Er War ein leulseliger und gütiger Herr, von hohen Gaben, weise und gerecht, und seine Untertanen liebten ihn Sehr. Als sein Vater gestorben war, hatte dieser das Ländchen seinen drei Söhnen hinterlassen. Aber die Brüder hatten ein kurzes Leben ge- habt; sie Waren bald gestorben; So War Georg drich der alleinige Herr des Landes ge- den, das er treu und gut verwaltete und d er viel Segen und Wohlstand stiftete. r War auch ein kühner und tapferer Held, hatte in Tü kenkrieg gefochten und viel Ruhm Als er 8 d War, da hatte aber wohl, was diese Tat für ihn zu bedeuten hatte, und um sein Land gegen die Rache des Kaisers zu schützen, legte er von Stund an die Regierung in die Hand seines Sohnes. Dies sollte ihm aber wenig nützen. Die letzten Mitglieder der Union hatten sich unter dem Vorsitz des Württembergischen Her- 2088 zu Heilbronn versammelt und der Bund wurde für erloschen und abgetan erklärt. Da- mals erschien eine Schrift, die hieß:„Trium phus unionalis, das ist: ordentliche Ausfüh- rung und gewisse Verzeichnis, was die Union von Anno 1618 an gerechnet bis auf umstehen- des 1621. Jahr löblich und eigentlich verrich- tet.“ Schlug man die Prächltig ausgestattete Schrift auf, so fand man in ihr auf jeder Seite eine Jahreszahl.„1618: Nichts; 1619 Garnichts; 1620: Uberall nichts; 1621: Durchaus nichts; Summa summarum: Null.“ graf Georg Friedrich rüstete, denn er fühlte sich dazu berufen, dem Recht und der Gerech- blitzte, brsssslte, die Tut e tigkeit Ansehen zu verschaffen. Es kam 80, Wie er es befürchtet hatte. Tilly fel mit starker Heeresmacht in sein Land ein. Ex wurde zwar zwischen Mingolsheim und Wiesbach geschlagen und der Markgraf war ihm bis in die Gegend von Wimpffen nachge- rückt, aber der Mansfelder hatte aus schnöder Eifersucht mit seinen Sanzen Truppen Georg Friedrich verlassen. So War dieser ganz auf 81 er am 6. Mai 1622 vor Wämpk⸗ Nur der Mark- 5 der Spitze seiner Regimenter gegen Tilly, stieß mit großer Tapferkeit tief in das feindliche Heer und brachte es zum Wanken. Herr Tilly jedoch war ein kluger Mann. Er sandte einen Boten an den Markgrafen und bat um einen Waffenstillstand von zwei Stun- den, denn seine Leute seien erschöpft und müßten sich ausruhen. Der Markgraf war ein ritterlicher Mann und bewilligte die Bitte; so gewann Tiny Zeit und inzwischen stieß Gor- dova mit seinen Truppen zu ihm. Die Schlacht entbrannte von neuem. Tilly hatte seine Ge- schütze zusammengezogen und eröffnete ein erbarmungsloses Feuer. Die Markgräflichen wurden immer mehr in den weiten Bogen, welchen der Neckar hier mit einem kleinen Flüßchen bildet, gedrängt. Schon brannte es in Obereisisheim, Wo sich das Hauptquartier des Markgrafen befand; schon stand Neckargar- amm. krachte, Sa Fu ene e Finmal saß ein Bub vor dem Kellerloch und verdampf, es War eine ungeheure Schlacht. Da traf eine Zufallskugel die Pulverwagen des Markgrafen und entzündete sie: Mit gewal- tigem Getöse, ter Blitzen und Flammen fuhren sie gen Himmel. Nun meinten die 8 n, der Feind sei aus einem Hin- drungen, sie gaben ihre Sache verloren, es er- Eriff sie Furcht und Entsetzen. Es gab Halten mehr, eine regellose Flucht Wohl ritt, um den Tag zu retten, Prinz Magnus mit seinen Regimentern rittenmal gegen den Feind. Er drang ein in seine Reihen, aber darm wurd en Seinen. Doch da er s te, sondern bi Markgraf in die grausamen Hände des Fei des gefallen wäre. Er hatte aber eine Le Wache von vierhundert Pforzheimern bei s Sie wurde von ihrem Bürgermeister Deiml Seführt. Dieser aber bat den Landgraf, an s n Land zu denken und zu fliehen. Die Pfo heimer bildeten einen lebendigen Wall und hielten den Feind so lange auf, bis Geort Friedrich in Sicherheit War. Aber nicht e. einziger von ihnen blieb am Leben, sie kämp ten, bis der Letzte flel. Der Markgraf jedo wurde aus seinem Lande vertrieben, niemals Wieder sollte er dorthin zurückkehren, 5 Geachteter und Verstoßener starb er viel Jahre N in N Helmut P 8 Die Wandlung Das„Setzerle“ war ein Wirt in Offen ur. dem man nachsagte, daß er den Wein pansch bekreuzigte sich. Als man ihn fragte, Was hier tue, antwortete er:„Still, da unten die heilige Wandlung!“ sSOMMERGLOcEEN i Von Win elm Scnussen ö Bin Schifflein fuhr. Man Sah es kaum, Daß es sich vorwärts schob im Raum Vom See her flog ein lauer Duft, 8 g Und satt und schwül war alle Luft: 8 Leh lab im Gras, und ich entschlief 5. 80 aus, 80 1 0 1 ke le le u E d ve gſpirationen be. kannte Der geſtrige Sonntag Irgendwie hatte der geſtrige Sonntag⸗ vormittag etwas Tröſtliches in ſich, nicht an ch, denn äußerlich war der Tag wie viele dere. an dem ſich das Wetter nach anfäng⸗ lichen Schwierigkeiten zum Guten wendet. So * grau und düſter wie der geſtrige Vormittag, der ſo garnicht in hochſommerliche Gedanken paßte, mag uns oft die Stimmung ankommen, wenn gar zu laut das Kriegsgeſchrei aus den Lautſprechern und Zeitungen dringt und dann plötzlich mit einem Schlag bricht die Sonne Durch dieſes Grau, jagt die Sch atten weg, ver⸗ klärt in einem bezaubernden Licht alles was öde und traurig ſchien und gibt der Hoff⸗ nungsloſigkeit wieder ein Geſicht, in dem ein f Fünkchen Hoffnung ſchwelt. We ſchön müßte das doch ſein, wenn auch durch das Grau un⸗ ſerer Zeit, in dem Hoffnungs boſigkeft ſo oft Fuß greifen kann, die Sonne und das Licht der Einſicht und Vernunft ſich durchkämpfen Würde. So befreiend müßte dann das Licht zwiſchen den Menſchen ſtehen. Zu ſolchen In⸗ kann ein Sonntagvo oumiflag ühren, wenn die Gedanken bei Ruhe und ſonntägl ichem Frieden ein klein wenig nur ſpazieren gehen. Denn Ruhe und ſonntäglicher Friede lag geſtern über dem Land, das von leichten herbſtlichen Schatten überleuchtet wurde Da und dort beginnt der Her pbſt bereits ſeine bunten Lichter in Bäumen und Sträuchern aufzuſtecken, um uns mit einer leuchtenden FFarbenfülle in nicht allzulanger Zeit zu über⸗ Fkraſchen. Aber immer noch leuchten draußen in den Gärten die herrlichen Sommerblumen in den verſchieder iſten Variationen, tröſten uns noch die letzte Zeit vor dem endgi ültigen Ver⸗ wühen und Welken. So lockte denn der ſon⸗ ge Nachmittag wieder einmal mehr zu e⸗ nem Gang durch die abgeernteten Felder, in deren Stoppeln leiſe der Wind ſeine früh⸗ herbſtliche Me odie raunt. Die Badefreudigen ließen ſich nicht verdrießen, die Badefreuden wieder auszukoſten, die ihnen ſicherlich nicht mehr lange vergönnt ſein werden. So herrſch⸗ te auch in den Bädern das buntgewürfelte Treiben und Durcheinander eines quickleben⸗ digen Völkchens, 955 die Sonne zu ihrer „bräunlichen“ Gebieterin erhoben hatte. Natürlich hatten auch die Sportler über das Wochenende ein ganz gewichtiges Wört⸗ lein mitzuſprechen. Ueber allen Veranſtaltun⸗ gen des Sonntags ſtand das bereits am Frei⸗ lag begonnene große Alterstreffen der Deur⸗ ſchen Turnerſchaft in Heidelberg, bei dem ſich unſere aktiven und paſſiven Seckenheimer Turner zahlreich beteiligten. Die aktiven Al⸗ tersturner Seckenheims unterſtrichen durch ver⸗ 5 e gute Plätze ihre immer noch anhalten⸗ de Leiſtungskraft. Viele 70 jährige zeigten der Jugend ihre ungebrochene Lebenskraft, de⸗ Ren als leuchtendes Beiſpiel der hier gut be⸗ frühere Gauturnwart Kuchenbeißer⸗ Heidelberg mit ſeinen 83 Lebensjahren vor⸗ anging. Die drei Feſttage in Heldeldeng zeig⸗ ten deutlich den unerſchütterlichen Lebenswil⸗ len, der in der Turnerei ſteckt, und waren Mei⸗ lenſteine auf dem Weg zur einſtigen Blüte und Leiſtungsſtufe. Die große Tagung in der Stadthalle. die Kämpfe im TS⸗Stadion, das Auftreten der Deutſchland⸗Riege und auch das Feuerwerk am Samstag waren Stationen dem feſtlichen Geſchehen. Ein ſtiller Abend voll Süße und Duft des reifenden Sommers beſchloß den ruhigen Som⸗ merſonntag. Mannheimer Intendant legt sein Amt nieder Mannheim Gb). Der Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, Richard Payer, hat seinen Intendantenposten niedergelegt. Die Stadtverwaltung Mannheim teilt mit, Payer habe unter Hinweis darauf, daß sich seine Erwartungen, die er an die Ubernahme des Intendantenpostens in Mannheim geknüpft hatte— vor allem im Hinblick auf die perso- nellen Schwierigkeiten— nicht erfüllt hätten, der Stadt seinen Rücktritt angeboten. Die Stadt hat diesen Rücktritt angenommen. Richtfest für die Friedrichsbrücke Mannheim(wb). Bei dem Richtfest für die neue Mannheimer Friedrichsbrücke gab Stadtdirektor Elsässer bekannt, dag Mann- heim mit der Fertigstellung dieser Brücke ein Fünf-Jahres-Brückenprogramm abschließe, in dem insgesamt zehn Brücken aufgebaut wor- den seien. Für diese Brückenbauten habe die Stadt bisher 7,7 Millionen Reichsmark und 6,3 Millionen DM ausgegeben. Als nächste Brücke Werde die über den Neckar führende Jung- buschbrücke gebaut werden, Die neue Fried- richsbrücke ist nach Angaben Elsässers in 15 000 Arbeitsstunden errichtet worden. 2070 Tonnen Stahl wurden verwendet. Eine Mon- tagebelegschaft von 60 Mann hatte vom De- zember 1949 bis August 1950 101 324 Nieten- bolzen genietet. Bei der Einweihung der neuen Mannheimer Friedensbrücke am 31. August soll auf Initiative des Kreisverbandes Mann- heim der Europaunion zum ersten Mal in Deutschland die Fahne der Europaunion öfkentlich gehißt werden. * Hüh, alter Schimmel! Das Wiehern des Amtsschimmels ist nach Aufhebung der Bewirtschaftung nicht ganz verstummt. Verkehrsämter, Wohnungsämter, von den ach so teuren Finanzanstalten ganz zu schweigen, führen auch jetzt noch häufig die hohe Schule der Amtsschimmelreiterei vor. Man hat sich allmählich damit abgefun- den, immer das Geklapper der Hufe des be- rhmten Schimmels im Ohr zu haben. Klirzlich jedoch herrschte allerorts Ver- blüffung, als ein sehr gewälttätiges, verzwun- genes Gewieher aus den Räumen eines längst überflüssigen Wirtschaftsamtes in einem klei- zen Städtchen bei Heidelberg erscholl. Ein biederer Bürger des betreffenden Ortes er- hielt nämlich folgendes Schreiben: „26. Jui 1950. Wir müssen Ihr Gesuch vom 5. Februar 1947 um Bewilligung von Schuh- bezugscheinen angesichts der inzwischen auf- gehobenen Zwangsbewirtschaftung ablehnen. Landratsamt X.“ Wie sagt Goethe?„Ein bißchen früher oder später tut doch in der Welt nichts.“ Goethe in Ehren— aber sollte man das Ge- Wieher nicht doch abstellen? St. Mari Himmelfahrt Maria Himmelfahrt ist wohl das älteste Marienfest. Seine Anfänge reichen sicher bis ins 3. Jahrhundert zurück. Damals wurde auf dem Konzil von Ephesus(431) feierlich Verkündet, daß Maria Gottesgebärerin sei. Seitdem steigerte sich auch die Marienver- Shrung und es entstanden immer mehr Ma- rienfeste, die heute über das ganze Kirchen- Jahr zerstreut sind. An die Aufnahme Mariens in den Himmel, an ihre Aufnahme mit Seele un d Leib, glau- ben wir schon deshalb, weil wir es für un- möglich halten, daß der Leib, der Jesus ge- tragen hat, in Verwesung übergehe. Auch des- halb durfte ihr Leib nicht in der Erde zer- fallen, weil sie kraft der Erlöserverdienste Jesu Christi bereits in ihrer Empfängnis frei War von der Erbschuld und während ihres ganzen HFrdenlebens keine persönliche Sünde begangen hat. So wurde der Leib Mariens bald nach ihrem Tode wieder mit der Seele vereinigt und in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen. Und im Himmel hat Jesus seine Mutter gekrönt: Er hat sie zur Him- melskönigin gemacht. Maria Himmelfahrt ist somit der Siegestag der Gottesmutter. Ihr Erdenleben ist nun vollendet, ein Erdenleben, das erfüllt war von viel Freude, aber auch von unendlich viel Leid und Traurigkeit. Vom einheimiſchen Sport Turner⸗Alterstreffen in Heidelberg Aus allen Teilen Deutſchlands waren die Altersturner nach Heidelberg gekommen, um dort ein Feſt der Freude und des Wieder⸗ ſehens zu feiern: Das größte Intereſſe bean⸗ ſpruchten die Wettkämpfe am Samstag. Der To. 98 war mit 7 Aktiven daran be⸗ teiligt, die ſich in dem Feld der 1800 Teil⸗ nehmer zum Teil ſehr gut plazieren konnten. . Huber und Albert Jörger kamen im Dreikampf, an dem 200 beteiligt waren, auf den 8. bzw. 10. Platz, nur ganz knapp dahin⸗ ter kam Ludwig Möll. Ausgezeichnet hielt ſich Jakob Grathwohl im Geräteſechskampf, ſein 19. Platz beweiſt ſeine gute Leiſtung. Albert Möll kam in der Altersklaſſe[I auf den 10. Platz. Weniger glücklich waren unſere Aelteſten Heinrich Gropp und Peter Ruf, die durch Ver⸗ letzungen gehandicapt nicht ihre Beſtform er⸗ reichen konnten und mit dem 14. bzw. 30. Platz zufrieden ſein mußten. * Erfolge des Turnerbund„Jahn“ (1910-1906: 3. (19051901) (1885 und fr.) Wilhelm Hirſch Volksturnen 3⸗Kampf Hermann Rieſenacker 72.5 P.; 11. Bruno Schmich 56.5 5 32. Joſef Gropp 51 P.; 49 Punkte. Gem. n(19001896): 11. Heinrich Schreck 112 P.; Ger. 6⸗Kampf 19001896: 28. Karl Kreutzer 93.5 Punkte; (18951890): 20. Peter Koger 95.5 Punkte. Ger. 9⸗Kampf(19101906: 24. Paul Sauer 148 Punkte. Handball To. 98 Seckenheim— Ty. Iggelheim 95. Geſtern ſtellte ſich in Seckenheim ein Ver⸗ treter der pfälziſchen Landesliga vor. In einem ſchnellen und temperamentvollen Spiel zeigte ſich der hieſige Tv. jederzeit überlegen und bewies damit, daß er die Sommerpauſe ganz gut überwunden hat. Die 2. Mannſchaft der 98 er konnte mit 976 ebenfalls einen Sieg landen. Am Samstag weilte Ilvesheim als Gaſt bei uns. Dieſe hatten aber garnichts zu beſtellen und gingen mit 12:2 unter, trotzdem in dem Spiel der Einheimiſchen manche Lücke nicht verheimlicht werden konnte. 17. Landsportfest in Brühl Mit 300 Wettkämpfern aus den Kreisen Mannheim und Heidelberg in allen Alters- Klassen War das Fest des FV Brühl sehr gut besetzt. Besonders in der Jugendklasse„B“ zeigten sich gute Ansätze leichtathletischen Könnens. So lief der SGler Speckmeier die 100 m in 12 Sekunden. Die 800-m-Zeit des Heidelberger Kessler mit 2:12,6 Minuten Ver- dient ebenfalls eine Würdigung. Erfolge des Turnerbund„Jahn“ Beim Landſportfeſt in Brühl beteiligten ſich einige Schülerinnen des Turnerbund Jahn mit gutem Erfolg: 4 mal 75 m⸗Staffel(Schülerinnen A): 1. Sieger in 46.7 Sek. Ballweitwurf: 1. Sie⸗ gerin Hannelore Neidig mit 46 m. Weit⸗ ſprung: 2. Siegerin Hannelore Neidig mit 4.17 m; 3. Siegerin Adelheid Eigner mit 4.11 m. Freundschaftskämpfe im Ringen ASV Feudenheim— SV Friesenheim 4: VIK Oftersheim— ASV Ludwigshafen 5: ASV Lampertheim— Schifferstadt 3: Rheinland— Hessen(in Kreuznach) 2: 4 3 5 6 Streiflichter vom Edinger Fuß ball⸗Turnier Die Fußballvereinigung holte ſich 3 wertvolle Preiſe. Das Edinger Fußball⸗Turnier hat ſeinen guten Abſchluß gefunden. Gott ſei Dank, wird wohl der eine oder andere geſagt haben. Trogdem wollen wir das Spielgeſchehen um den„braunen Lederball“ bei ſolch einem Tur⸗ mier noch etwas näher beleuchten. Wenn man den Ablauf dieſer Veranſtaltung genauer beobachtet hat, ſo muß man die nüch⸗ terne Feſtſtellung machen, daß nicht immer die„Beſten“, dafür aber die„Glücklicheren“ ins Endſpiel kamen. Gewiß, wer das Glück auf ſeiner Seite hat, ſoll es immer wahr⸗ nehmen. Aber bei dieſem Turnier ſtand es für jeden objektiv urteilenden Zuſchauer feſt, daß der SV. Ilvesheim die kechniſch beſte und ausgeglichenere Mannschaft ins Feld ſtellte. Ihr wäre der Turnierſieg ſicherlich zu⸗ gefallen. Aber auf Grund„taktiſcher Schön⸗ heitsfehler“ von Seiten der Turnierleitung iſt Ilvesheim zurückgetreten. Man kann ſchon aus vein geſundheitlichen Gründen einer Mann⸗ ſchaft nicht zumuten, daß ſie dreimal hinter⸗ einander ſpielt. Und ſo kam wieder einmal die beſte Mannſchaft praktiſch um die wohl⸗ verdiente„Sieges⸗Trophäe,! Darüber hinaus kann man wohl kaum von einem 1. 195 2. Turnierſieger ſprechen, wenn Vereine im Ver⸗ laufe eines Turniers nur ein Spiel abſolvie⸗ ren und ſich ſomit unter dem Schutze der „lächelnden Fortuna“ ins Endſpiel hineinma⸗ növerieren!! Dies ſei jedoch nur ſo am Ran⸗ de bemerkt. Während man beiſpielsweſe den 98 ern die beiden ſpielſtärkſten Gegner(SV. Ilvesheim, SG. Plankſtadt, beide Bezirksliga) gegenüber⸗ ſtellte, konnten andere Mannſchaften 1 knappe Siege über Kreisklaſſenvereine, die mit verſtärkter 2. Mannſchaft angetreten waren, bis ins Endſpiel vordringen. Gewiß, es jeder⸗ man recht zu. iſt eine Kunſt, die nie⸗ mand kann! Doch wollen wir hoffen, daß die ausgeloſten Turnjerpaarungen wirklich ausge⸗ loſt, folgerichtig alſo reiner Zufall und nicht ein„zufälliger Reinfall“ waren. Die. wurde mit einem klaren 2:0 Sieg über den Ortsrivalen FSG. Turnierſieger. Der 1. Platz in der 4 mal 100 m Staffel für Aktive war ebenfalls eine ſichere Beute der Vereinigung Die aktive Mannſchaft wur⸗ de von 12 beteiligten Vereinen 5. Turnier⸗ ſieger. Alles in Allem, ein ſchöner Anſporn für die kommende Runde. M. 5 Gedächtnis-Ringerturnier in Oftersheim Beim Gedächtnisturnier des VIK Ofters⸗ heim siegte in der Fliegengewichtsklasse Auer (Oktersheim) vor Freudenberger(Feudenheim): In der gut besetzten Weltergewichtsklasse be- legte der Vorjahressieger Hagner KSV Mann- heim) vor Sammet Heidelberg) den 1. Platz. Im Leichtgewicht kam Martus über Muth (Ofter Se zum Turniersieg. 95 Erfolg beim Mannheimer„ Starken Besuch hatte das dritte Jqugendbox- turnier auf dem KSV-Platz in Mannheim aufzuweisen, Am aktivsten waren diesmal die Schönauer, die durch die jungen Boxer Bauer und Hornig zu Punktsiegen kamen. Der Ac Weinheim und KSV 84 Mannheim stellten mit Müller und Gernis die weiteren Punkt- sieger. Bei den zwei Einlagekämpfen der Se- nioren im Leichtgewicht und Halbschwerge⸗ wicht gingen die Zuschauer lebhaft mit. Schmitt(Schönau) kam gegen Arzt(Schwer⸗ Zzingen) nur zu einem„„ Das Piesebethli Romen àus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Copyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer schob sich immer näher heran und schaute verlangend auf die Rösti. „Da, halt mit!“ sagte der Hanstöni und fischte eine zweite Holzgabel aus der Lade, die er dem Alten zuwarf. Dann schnitt er ein schönes Stück Kas ab und hielt es dem Alten hin. Hei, wie leuchteten da die alten, wässrigen Aeuglein] So ein unvermutetes Mahl gibt es 10. Fortsetzung. In der Küche fand Hanstöni auf dem Herd Kaffee und Kartoffeln bereit zum Wärmen, Er schnitt Speck in die Pfanne und schüttete die gescheibten Kartoffeln dazu, dabei schimpfte er ein wenig vor sich hin, weil ein ausgewachsenes Manns- bild wie er so Weibisches Fotzelzeug machen mußte. Aber es war ihm mit dem Schelten f seine Augen blieben hell und fröhlich dabei, und er schnupperte behaglich nach dem köstlichen Ruch des leise brutzeln- den Specks. Wäbrend die FKartoffeln braun ten, lief er schnell einmal in den Stall, nach dem Fuchs zu sehen, der ihn mit Wiehern be- dem Stroh in der Ecke holte Gott fachte die Glut von neuem an, 8 nicht ernst, d schlug 4 d nicht alle Tage, und was bleibt dem Alter schließlich noch an Freuden, außer Speis und Trank? Mit einer Eile, die dem Jungbauern ein Lächeln entlockte, grub er sich von der andern Seite durch den duftenden Kartoffel- berg. Auf einmal, mitten im Schmausen, über- flel inn ein Gedanke, so jählings, so schwer, daß er die Gabel hinlegen mußte. „Jesus, Maris. und Joseph!“ murmelte er er- schrocken. 5 Bauch?“ forschte Hans toni verwundert. „Das schon aber „Denn so lang 20, bevor ich alles e putzt hab'. 8 „Ja, wenn Du meinst, e— . Zögernd griff Gottlieb Wieder 1 0 seiner 1 aber es Sehmeclcte 9 5 jetzt „Was hast denn, Gottllebꝰ Kein Platz 9 cht Auf Hanstönis frohes Gesicht hatte sich ein Schatten gelegt. Noch unbestimmt, aber schon beklemmend in seiner Vorahnung fühlte er etwas Unheilvolles auf sich zukommen. „Ich bring's halt nit zu wege,“ brabbelte der alte Gottlieb weinerlich.„Warum muß grad ich es Dir sagen? Hab' Dir mein Lebtag nichts abschlagen können, bist mir immer viel lieb gewesen, und jetzt soll ich Dir wehtun? Ich tuts nit, ich bring's nit übers Herz.“ Hanstöni starrte den Alten erschrocken an, und ein ahnungsvolles Entsetzen begann sein einfaches Herz zu umkrallen, daß es wie ein Hammer schlug. N e stand er auf. „Das Liesebethll- a Der alte Gottlieb zuckte ein wenig zusam- men, dann nickte er schwer mit dem Kopf. Hinter Hanstönis Stirn begannen die Ge- 2 denken einen wilden Tanz: die Mutter— der 0 Pfarrer. Er schlug 2275 der Faust auf den Tisch. „Sag's mir auf der Stell'!“ schrie er wild, N ich schüftle Dich, bis Dir das. . Cögern) vergeht“ Gottlieb duckte sich scheu. „Fort— kort ist's—“ „Fort?“ Ein Stöhnen drang aus Hanstönis breiter Brust.„Fort?“ e er noch einmal, 5„Wohin denn?“ Und warum sollt ich's nit sein' fragte der Jung verdutzt.„Der Fuchs 18 Wieder frisch, ein wär schon Grund genug.“ chs— ja— das gfreut mich schon denn nit?“ „Was soll ich e Jetzt sag endlich, Was meinst. Ich hab! keine Weil mehr zum Schwatzen,“ bestimmte er ungeduldig. auch. Aber das Andere? Weist 8 „Heim halt, für immer,“ sagte der Alte 80 schuldbewußt, als hätte sein eigener 8 55 Mädchen Vertrieben „Für immer?“ Mitten in seinem Sc N fing der Jungbauer auf einmal zu lachen An, ein verzerrtes, mißtönendes Lachen. 85 ja. Ich glaub's Dir nit Das Liesebe zu mir— zu mir— zu mix,“ ie schreiend.„Meinst s geht 8 ede ohne halt schon kindisch, Alter!“ er, sien 1 5 Wenig beruhigend, hinzu. 5 Gottlieb sagte nichts, er ließ den Kopf noch tiefer hängen, er konnt es nicht mit ansehen, Wie Angst und Unglauben in Hanstönis auf- gewühltem Gesicht zuckten. Eine unheim- 5 liche Stille entstand, noch brütender, noch la- stender als am Abend zuvor. N Da wandte sich der Jungbauer in plötz- lichem Entschluß zur Tür. Er zögerte noch einmal, als er die Hand auf die Klinke legte, dann stürmte er in großen Sätzen die Trep- pen hinauf in Liesebethlis Kammer. Er sah 5 zuerst das Bett, dieses große, doppelschläfrige Bauernbett, sauber geschichtet lag es da, man hatte die Bettwäsche abgezogen; dann wan derte sein Blick zu dem ärmlichen Waschtisch, der Krug war leer und lag ordentlich zum Wegstellen in der Schüssel, leer war über haupt die ganze Kammer, nichts, nichts mehr, was von menschlicher Gegenwart und Wärme zeugte. Ein eisiger Schauer packte Hanstönis treues Herz.„Es ist nit wahr“— flüsterte er heiser,„es darf nit wahr sein!“ Das leere Kämmerchen grinste ihn boshaft an. Konnte er noch zweifeln? Er ging noch zum Kasten und schaute verloren in seine gähnende Leere dann zog er nacheinander alle Schubla en heraus. Gierig forschte er nach einem Zei einer Botschaft von ihr. Irgend 6 Doppelsieger Fleischmann— Bei den Rennwagen Kling vor Hermann Lang— Keine Unfälle Beim 14. Solitude-Rennen in Stuttgart wurden alle Erwartungen übertroffen. Nicht nur, daß mit gut 400 000 Zuschauern der Publikumserfolg gegenüber dem Vorjahr weit größer War, auch sportlich hielt die Solitude, was man sich von ihr versprach. Als Generalprobe für den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring hat die Solitude mit dem Doppelerfolg von Veritas durch Karl Kling und Hermann Lang die Hoffnung gestärkt, daß wir den Kampf gegen die ausländische Elite gut bestehen werden. Der Held des Tages war Heiner Heischmann, der, wie seinerzeit auf der Eilenriede, das Rennen der 350er und der 500er Solomaschinen auf seiner NSU- Kompressor überlegen gewann. In sämt- lichen Klassen wurden die bestehenden Rekorde durchschnittlich um 10 bis 15 Stdkm. über- boten, obwohl in diesem Jahre die Distanzen länger waren. Nach dieser gelungenen Ver- austaltung darf damit gerechnet werden, daß die FIM im kommenden Jahr den Großen Freis von Deutschland als Weltmeisterschafts lauf wertet. Auftakt am Samstag Kluge, Lehder und von Hanstein die Sieger Schon am ersten Tag strömten etwa 30 000 bis 40 000 Zuschauer an die 11,5 Kilometer lange Strecke, obwohl das diesige Wetter nicht gerade einladend wirkte. Erstmals stellten sich auf der Solitude die Kleinstwagen vor, jene Klasse, der eine große Zukunft vorausgesagt wird. In dem scharfen Kampf hielten aber nicht alle der 500er-Ma- schinen durch; so kamen Vollmer auf Atlas, Polensky auf Monopoletta und Komossa auf Scampolo durch Defekte um ihre Chancen. Der anfangs führende Vollmer rettete einen vierten Platz, nachdem er weit zurückgefallen War. Mit uhrwe mähiger Zuverlässigkeit 20g der Neu-Isenburger Lehder seine Runden, nachdem er in der vierten an die Spitze ge- langt war. Der LTE- Brillant hielt die 115 Km störungsfrei durch. Lehder siegte in 1:04:47, 2 Std. 106,2 Stdkm. vor Kreuzer, München, auf Cooper. In der Meisterschaft führt nach drei Läufen Lehder mit 10 Punkten vor Kreuzer, 8 Punkte. Die Wagenrennen wirkten etwas langweilig, trotz der harten Zweikämpfe, die sich ein- zelne Fahrer lieferten. So waren es in der 1100-C m-Sportwagenklasse die Volkswagen- Fahrer Vollmer und Huschke von Hanstein, die sich über 10 Runden einen harten Kampf um den Sieg lieferten. Erst in der achten Runde zog von Hanstein an dem führenden Vollmer vorbei und siegte nach einer Fahrzeit von 1:03:18,9= 110,4 um 0,2 Sekunden Vor- Sprung vor Vollmer. In der Meisterschaft lautet jetzt der 1. W. Glöckler, Frankfurt, 12 Punkte; 7 * Stand; 2. von Falkenhausen und von Hanstein je 8 Punkte Meister Kluge überlegen Von den Motorradfahrern kamen am Sams- tag die Kleinsten zum Zuge. EX-Europamei- Ster Kluge feierte auch auf der Solitude mit der Kompressor-DRW ü in 40:09, 102,3 einen überlegenen Sieg. Seine Gesamtleistung ist um rund 10 Stdkm. besser als die des Vorjahres- Siegers Vienatzer, Osterreich, auf Puch. Der Niederlahnsteiner Felgenheier auf DKW o. K. belegte mit 20 Sekunden Rückstand den 2. Platz vor Dietrich, Frankfurt, auf Puch und Thorn, Wiesbaden,(ebenfalls auf Puch). Massensterben bei den Sportwagen In der 2-Liter-Sportwagenklasse mußte der Favorit Rieß nach zwei Runden aussteigen, So daß der Mannheimer-Helfferich die Spitze übernehmen konnte, gejagt von Niedermayer und dem Aachener Adolff. In größerem Ab- stand folgte Toni Ulmen, der aber das Rennen aufgeben mußte, wie später auch der füh- rende Helfferich. Adolff steuerte nun mit ge- radezu beängstigender Nervosität seinen Ve- ritas vor Niedermayr und Krakau zum Sieg. Mit großer Uberlegenheit fuhr der Frei- burger Pietsch in der 1% Liter Klasse der Sportwagen den Sieg heraus. Der mit fast fünf Minuten Verspätung gestartete Kathrein holte sich noch den zweiten Platz. Böhm-Fuchs, das siegreiche 600-C e m-NSU- Gespann (Bild: Studio Schwaben) Wie immer: Böhm-Fuchs Obwohl auf der Solitude beide Seiten- Wäagenklassen, die 600 cem und 1200 cem in einem Lauf starten sollten, gingen die Klassen doch getrennt auf die Strecke. In der Gespann-Klasse bis 600 cem ͤsetz- ben sich Böhm- Fuchs mit ihrer 4-Zentner- Kompressor- NSU sofort an die Spitze und fuhren mit akrobatischer Kurventechnik eine Rekordrunde nach der anderen, bis sie schließlich in der vorletzten Runde 119,7 Std/km erreichten. Den zweiten Platz belegte das BMW-Gespann Klankermeier-Wolz, de- nen die 3. und zugleich 1. der Saugmotoren- wertung folgten, Noll-Cron, Kirchheim(BMW)J. Die 1200 cem Klasse stand ganz im Zeichen von Wiggerl Kraus, dem alten BMW- Mann, der Huser als Schmiermaxe im Seiten- Wagen hatte. Die BM W- Bajuwaren Schäfer- Höller folgten mit weitem Abstand vor Ebers- berger- Strauß. Im stat standen Stuck in vogel Brauch ben Minute von 12 Rennwagen nellsten Lang und Der große Pech t mit eine Verfolgung e sich vor Stuc —— * Wurde Stuck von Kling und Ulmen passiert. Rieß, diesmal ein besonderer Pechvogel, mußte auch im Rennwagenlauf in der zweiten Runde aufgeben. Kling und der inzwischen aufgekommene Hecks arbeiteten sich immer mehr an Hermann Lang heran, während Brauchitsch inzwischen hatte aufgeben müs- sen. In der fünften Runde mußte Ulmen aus- scheiden, in der sechsten Runde Heeks. Lang und Kling kämpften mit wenigen Sekunden Abstand um die Spitze. Nach einer Rekord- rumde Langs mit 130,9 Std/km lag Kling in der siebten Runde nur noch vier Sekunden Hinter ihm. Lang mußte mehr und mehr auf- drehen, um vor Kling zu bleiben, und fuhr drel Runden vor Schluß mit 131,6 Std/km einen neuen Rekord. Zwei Runden vor Schluß lag Kling eine Sekunde hinter Lang und Uberholte ihn erstmals in der neunten Runde. Bravour ng Kling durch eine nde von 132,8 Std/ km. em tollen men durchjagten die Wobei KI seinen Die Rennwagen kurz nach dem start— In der Mitte gefolgt von Hermann Lang, ebenfalls auf Veritas. der spätere Sieger Kling(Veritas, Nr. 124, dicht (Bild: dpa) Fleischmanns großer Tag Schon das Rennen der 250 cem Klasse War eine Uberraschung. Hein Thorn-Prikker aus Bad Godesberg fuhr mit seiner italieni- schen Viertakt- Moto-Guzzi ein hervorragen- des Rennen und lieg sogar Gablenz(Moto- Parilla) weit hinter sich. Eine Rekordrunde folgte der anderen bis schließlich in der vor- letzten Runde Thorn-Prikker den absoluten EKlassenrekord auf 121,4 Stdſkm steigerte. Die Favoriten Lottes und Kluge hatten Pech: Lottes konnte wegen Maschinendefekt über- haupt nicht starten und Kluge mußte in der Zweiten Runde aussteigen. Der Stuttgarter Dalker auf seiner DRW- Kompressor belegte den dritten Platz. Den zweiten machte über; raschenderweise Meyer, e nicht Gablenz, sondern ebenfalls auf Kompressor DKW. Das erste große Rennen Heiner Fleisch- manns War das der 350 cem-Klass Der NSU-Veteran fuhr auf seiner Kompressor- maschine ein Rennen für sich, nachdem sein stärkster Rivale, der DR W- Wünsche, nach der zweiten Runde ausscheiden mußte. Roland Schnell belegte weit hinter Fleischmann den zweiten Platz, zugleich als erster den Saug- motorenklasse. Der erstmals auf einer Horex- Neukonstruktion startende Frankfurter Schön lag weit zurück im Kampf mit Knees auf einer neuen englischen AS und dem Hockenheimer Knopf, der dieselbe Maschine Unoene Schuummeèes in beste Toum Fünf Rekorde und vier Bestzeiten bei den 62. Der Hohenstaufen lag im Dunst eines die- sigen Augusttages, als im Städtischen Freibad zu Göppingen die 62. Deutschen Schwim- meisterschaften abgewickelt wurden. Unsere Schwimmer zeigten teilweise so überdurch- schnittliche Leistungen, daß wir mit Ruhe den bevorstehenden Länderkämpfen mit Ita- lien(in Verona) und England(in Oberhausen) und den Europameisterschaften in Wien ent- gegensehen. Besonderen Eindruck machten Herbert Klein und Hans Günther Lehmann. Klein schwamm die 100-m-Brust mit 1:09, 2, einer Zeit, die bei keiner Nachkriegsmeisterschaft bisher erreicht wurde. Sie bedeutet eine neue Freiwasser- bestzeit 1950 und ist um 10 Sekunden besser als die letztjährige Meisterzeit. Großartig war auch die 200-m-Zeit von „Haase!“ Lehmann im Freistil. Er schlug den Titelverteidiger Werner Ditzinger in 2:15, 1 und erzielte damit ebenfalls eine neue Freiwasser bestzeit 1950 und einen Nachkriegs-Meister- schaftsrekord. Lehmanns Leistung verdient auch internationale Beachtung, denn Jany, Frankreich, und Larsson, Schweden, erzielten bei ihren Titelkämpfen als Sieger 2:15, 2 bzw. 2, 14,8. Lehmann war also eine Zehntelsekunde schneller als der Weltrekordschwimmer Alex Jany. Bei den Damen holte sich Gertrud Herr- bruck gleich zwei Titel am ersten Tag. Die Pirmasenserin bewies damit, daß sie unsere stärkste Waffe in den Frauenrennen der Eu- ropameisterschaften in Wien sein wird. Ger- trud verteidigte ihren Vorjahrestitel in 5:52,0 und sicherte Blauweiß Pirmasens auch den Titel in der 44 100-m-Rückenstaffel. Die Pfal- zerinnen gewannen in 5:56,0 und entthronten damit Düsseldorf 98. Der MTV Braunschweig siegte in fünf Kon- kurrenzen und war damit der erfolgreichste Verein. Er kam auf 169 Punkte vor Eintracht Braunschweig 61 Pkt. und Vfvs München 51 Pkt. Bei den Damen war Düsseldorf 98 der erfolgreichste Club mit 82 Pkt. vor SSF Bonn 80 Pkt. und BW Pirmasens 75 Pkt. Großartige Sprungleistungen In den zehn Meisterschaften des ersten Ta- ges waren die Titelverteidiger fünfmal erfolg- reich. In acht Einzelrennen und Staffeln wur- den die Vorjahresergebnisse von Peine fünf- Deutschen Meisterschaften in Göppingen mal verbessert. Auf besonders hoher Stufe standen die Leistungen unserer Springer, die zur besten Europaklasse gehören. Im Frauen- Turmspringen holte sich in Abwesenheit der Meisterin 1949, der in der Schweiz weilenden Hannoveranerin G. Gebauer, Paula Tatarek den Titel. Sie erzielte schon in den Pflicht- sprüngen mit 8,37 Punkten einen Durch- schnitt, wie er bisher in keiner deutschen Mei- sterschaft zustandegekommen ist. Die Herren standen im Kunstspringen nicht nach. Pitel- Verteidiger J. Walther erhielt für einen Schraubensalto mit 20,70 Punkten zwar die höchste Wertung eines Kürsprunges, mußte aber dennoch den Gesamtsieg Hans Aderholt überlassen. Guter Nachwuchs In zehn Meisterschaften konnten sich die Titelverteidiger wieder durchsetzen. Außen- Seiter“ kamen nur in seltenen Fällen zum Zuge, doch drängt die Jugend stark nach. Wenn beispielsweise über 200 m Brust der erst 15 jähr. Werner Ufer die gesamte Strecke im Kräfte zebrenden Schmetterlingsstil durch- steht und eine Zeit von 254,3 erreicht, dann verdient dies höchste Beachtung. Ebenso muß der zweite Platz des erst 17jähr. Wolfgang Henschke mit 1:13, 2 in der Rückenlage er- wähnt werden. Die Meister des ersten Tages Männer 100 m Brust: 1. Klein, München, 1:09, 2, 2. Pferrs- dorff, Pirmasens, 1:13,9. 200 m Kraul: 1. Lehmann, Braunschweig, 215,1, 2. Ditzinger, Braunschweig, 2:19,1. 4x 100 m Rücken: 1. MTV Braunschweig, 5:11; 2. Eintracht Braunschweig, 5:14,3. 4200 m Brust: 1. Olympia Gladbeck, 11:51,6; 2. MTV Braunschweig, 11:57,8. Kunstspringen: 1. Aderholt, Gronau, 193,17 P.; 2. Walther, Braunschweig, 190,71 P. Frauen 100 m Brust: 1. Lörper, Kempen, 1:27, Min., 2. Walter, Nürnberg, 1:27,4. 400 m Kraul: 1. Herrbruck, Pirmasens, 5:52,0; 2. Schäferkordt, Düsseldorf, 5:57,11. 4X00 m Rücken: 1. BW Pirmasens, 5:56,00; 2. Düssel- dorf 98, 6:02. Brust- Schwellstaffel: 1. SSF Bonn, 941,1; 2. Düsseldorf 98, 9:48,9. Turmspringen: 1. Ta- tarek, Lüdenscheid, 92,11 P., 2. von Hartungen, München, 36,82 P. Siegerliste vom zweiten Tag 100-m-Kraui(Männer): 1. Ditzinger Braunschweig) 1:00,3, 2. Dr. Bornhaupt Koblenz) 100,6. 100 m-Rücken: 1. Schuster-Berlin 1:12, 7, 2. Henschke- Ruhrort 118,2. bpelsieger Fle Bweren 500- auf seiner vier Zentner (Bild: d Runden meld sich un des starken anhalten geben mu Fleischmann Fleischmann Runde die schne tude herau Sprung VOT Pressor und vor fahrer, Zeller, Wickelte Saugmot Meier, der Bruder ter Position vor Daiker, der erstmals Sowie auch Baltisberger, einer Norton Auf in der 500-C m- Klasse an den Start ging und vor Lamprecht. Fleischmann erhöhte seine Rekordzeiten nach der vierten Runde auf 135,0 Km/std, fuhr dann verhaltener. Jedoch stand sein über- legener Sieg nie in Frage, ebensowenig wie der zweite Platz von Krauß und der dritte von Zeller, der damit Erster in der Saugmotoren- wertung wurde. Hoske und Hans Meier lie- ferten sich um den vierten Platz noch einen erbitterten Kampf, den Hoske gewann, da Meier 50 m vor dem Ziel noch stürzte und seine Maschine nur noch ins Ziel schieben konnte. Die siegreichen Fahrer Ergebnisse des ersten Tages Kleinstrennwagen bis 50 Formel III: 1. Leh- der, Neu-Isenburg, LIT 1:04, 42,2 Std. gleich 106,2 Stüdkm. 2. Kreuzer, München, Cooper, 1:05, 11,0 Std. 105,5 Stäkm. Sportwagen bis 1100 cem: 1. Huschke von Han- stein, Calenberg(Hannover), VW- Eigenbau, 1:02,18, 9 Std. 110,4 Stdkm. 2. Vollmer, Kettwig, VW- Spe- Zial, 1:02,19, 1 Std.= 110,4 Stakm. Motorräder bis 125 cem: 1. Klugę, DKW, 40:09,3 Min. 102,9 Stdkm. Saugmotorenfahrer Felgenheier, Niederlahnstein, Puch, 40:35,6 Min. 101,7 Stdkm. 3. und zweiter Saugmotorenfahrer Dietrich, Frankfurt, Puch, 41:07, 8 Min. 104 Stdkm. Die Besten des zweiten Tages Sportwagen bis 1500 cem: 1. Pietsch, Neustadt, Veritas, 57:16,0 121,1 Stdkm. 2. Kathrein, Lohrs- bach, BMW, eine Runde zurück. is 2000 ccm: 1. Kurt Adolf, Aachen, Veritas, 54:86 126,0 Stdk. 2. Niedermeyer, Berlin, BMW-Reif, 54 572. Rennwagen Formel II: 1. Karl Kling, Stuttgart, Veritas, 52:50, 4 130,1 Stdkm. 2. Hermann Lang, Stuttgart, Veritas, 52:52, 7. Motorräder bis 260 cem: 1. Thorn-Prikker, Godes- berg,(Moto-Guzzi, 58:13, 118,2 Stdkm. 2. Rudi Meyer, Mannheim, DRW-K., 38:42,8. 3. Daiker, Stutt- DKW-K., 38:43, 7. 5 350 cem: 1. Fleischmann „6 Stadkm. 2. Schnell, 3. Friedel Schön, Ingolstadt, und erster Amberg, NSU-K., Karlsruhe, Moto- Frankfurt, Horex, km in 51:36,0 133,5 Stäkm.(neuer absoluter Stre Kkenrekord), 2. Krauß, München, BMW-K,, 52:40%½, 3. Zeller, Hammerau, BMW, 54.23, 2. Seitenwagen bis 600 cem: 1. BGhm-Fuchs, Neckar- Sulm, NSU-E., 35:06,5 117,6 Stdkm., 2. Klanker- meier-Wolz, München, BMW- K., 35:50, 2. Bis 1200 cem: 1. Krauß-Huser, en, RMW-EK., 36:33,0 113,0 Stdkm., 2. Schäfer-Höller, München, BMW, 37:17,4, 3. Ebersberger- Strauß, Nürnberg in 37:20, 0. 5 200-m-Brust: 1. Klein-München 2:34, 4,(neuer deut- scher Rekord), 2. Heina- Gladbeck 2:49, 2. Kraulstaffel(00, 200, 200, 100): 1. MTV Braun- schweig 6:50,4, 2. Eintracht Braunschweig 770859. Turnispringen: I. Haase-Lüdenscheid 165,90 P. 2 Geyer-München 148,88 P., 3. Jaiser-Cannstatt 142,86 F. 100-m-Kraul Damen): 1. Herrbruck- Pirmasens 111,8, 2. Rechlin-Bochum 112,0. 200-m-Brust: Ris Lörper-Kempen 3:09,00, 2. Walter- Nürnberg. 312,5 Lagenstaffel 3100 m Damen: 1. SSF Bonn(Knapp, Henschel, Jakob) 4:09, 7, 2. Düsseldorf 98 4:15,38 Min. Kunstspringen: 1. Paula Tatarek(Lüdenscheid) mit 133,31 Punkten, 2. Warga Flemming(München) mit 132,88 Punkten. 3K 100-m-Lagenstaffel( Männer): 1 MTV Braun- schweig 3:29,44, 2. fySs München 330,4, 400-m-Kraul (Männer): 1. Heinz-Günther Lehmann 4:56, 3, 2. Rups Köninger(Mxv Braunschweig) 5:13, 5. 1. Sport- Toto Württemberg-Baden Bor. Dortmund— VfB Stuttgart 3 Kickers Offenbach— Dellbrück 3 Alem. Aachen— VfR Mannheim 5 FSV Frankfurt— Schalke 04 1 Rheydter SV— SpVgg. Fürth 1 Waldhof— Admira Wien(Goslar) 1 BC Augsburg— RS Belgrad 0 3 5 2 0 8 b d h d e Pr. Münster— FC Kaiserslautern RW Essen— Austria Wien VfL Osnabrück— Wacker Wien Um 46— Tura Bonn FC Pforzheim— Eintr. Frankfurt ——— S eo go fa gg ge de fe 1 Vereins-Kalender A. H. Edingen. lich ein.“ Fußballvereinigung 1898. Heute Abend, 18.30 Uhr Turnier- Abschlußspiel in Edingen: A. H. 98 Seckenheim Hierzu laden wir unsere Mitglieder herz- Frau oder Mädchen zum Tabakbrechen sofort gesucht. Gronb, Waldshuterstr.8S. do dd d ds d S fertigt an: Neckar bete- Druckerei Verlobunęs- und Vermãhlunss- Harten Glückwunschfarten l