Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 130 Mittwoch, den 16. August 1950 2.50. Jahrgang Lastenausgleich- Vorlage fast beendet Einsprüche der Bauern— Schumanplan tritt in den Vordergrund Bonn(UP). Zwischen dem Bundeskanzler und dem Bundesfinanzminister sowie dem Vorsitzenden des Lastenausgleichs-Ausschus- ses des Bundestagsabgeordneten, Dr. Kunze (CDU/ CS), werden noch im Laufe dieser Woche— wie aus Kreisen der Koalitionspar- teien verlautet— die entscheidenden letzten Besprechungen über das Gesetz für den La- stenausgleich stattfinden. Dr. Kunze, der gleichzeitig Vorsitzender des „Unkeler Kreises“ der Koalitionsparteien für den Lastenausgleich ist, verbringt die Par- jamentsferien in Bonn. Zwischen ihm und dem letzten Tagen die grundsätzliche Einigung über das Lastenausgleichsgesetz zustande. Die noch offenstehenden Fragen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Hierzu verlautet zu- Sätzlich,„daß die Bauernverbände“ schon be- gormen haben, sich gegen den Lastenausgleich in der geplanten Form zu wenden. Gleichlau- tende Protesttelegramme treffen aus allen Teilen der Bundesrepublik im Bundesfinanz- ministerium und dem Vernehmen nach auch bei dem Abgeordneten Kunze ein. Adenauer über Paris informiert Bundeskanzler Dr. Adenauer hat sich über den letzten Stand der Pariser Verhandlungen über den Schuman-Plan unterrichten lassen. Er besprach mit dem Leiter der Dienststelle für auswärtige Angelegenheiten, Ministerial- Airektor Blankenhorn, zahlreiche damit zu- Ssammenhängende Fragen. Die deutsche Schu- Mman-Plan Delegation wird noch im Laufe die- ser Woche den zuständigen Ressortministerien der Regierung, sowie Mitgliedern der Bera- tungsausschüsse Berſtht erstatten. Wie verlautet, ist der Rahmenentwurf für den Staatsvertrag zwischen den beteiligten Nationen über den Schumanplan soweit fer- tiggestellt, dag er den Regierungen zur Dis- kussion zugestellt werden kann. Bonn wird sich daher in den nächsten zwei Wochen Während denen die Pariser Beratungen ru- hen— auch mit diesem Rahmenvorschlag be- kassen. Er beruht in der Hauptsache auf fran- 26sischen Gedankengängen. In Verschiedenen Ministerien sind inzwi- schen Stimmen laut geworden, die der bishe- rigen Praxis def offiziellen Berichterstattung über die Verhandlungen in Paris mit Kritik begegnen. Es heißt, daß der Bundeskanzler im Schuman-Plan in erster Linie die politi- schen Aspekte sehe und daher die Fachmini- terien erst später über die wirtschaftstechni- schen Zusammenhänge unterrichtet werden. Nach wie vor wird Dr. Adenauer über alle Vorgänge in Paris als erstem Bericht er- stattet, meinen diese Kreise und betonen, daß eine stärkere Einschaltung anderer Mi- nisterien wünschenswert sei. Die westdeutsche Folizeiverstärkung Organisatorische Vorarbeit vor dem Abschluß Frankfurt(Up). Die Besprechungen Zwischen alliierten und deutschen Polizeisach- Verständigen über den organisatorischen Auf- bau der den Ländern bewilligten 10 000 Mann Polizeiverstärkung haben zu einer weitgehen⸗ den Upereinstimmung geführt und stehen Kurz vor dem Abschluß. Auf amerikanischer Seite lege man größten Wert darauf, daß diese Einheiten nicht mit üblichen Polizeiaufgaben in den Ländern beschäftigt werden, sondern für jeden Fall abruf- und einsatzbereit blei- ben. Bei den bisherigen Besprechungen sei man übereingekommen, daß die Ausbildungs- Vorschriften einheitlich durch den Bund erlas- Sen werden. Der von deutscher Seite ge- Wünschte Polizeirat aus Vertréetern aller Lan- der ist nach alliierter Auffassung durchaus diskutabel. Bundesrat verlangt Mitwirkung Einfluß auf Handelsverträge gefordert Bonn(UP). Der Rechtsausschuß des Bun- desrats verlangt, in Zukunft an der Gestal- dung handelspolitischer Vereinbarungen der Bundesregierung beteiligt zu werden. Die Ländervertreter erklären, daß nach dem Grundgesetz der Bundesrat an der„Verwal- tung“ des Bundes mitzuwirken habe. Da nach Auffassung der Bundesregierung die Handels- Lerträge als„Verwaltungsabkommen“ zu be- trachten seien, müsse der Bundesrat Hierzu seine Zustimmung geben. f 5 Asien meldet sick zum Wort Bonn(UP). Die Bundesregierung erwägt augenblicklich noch nicht— wie unterrichtete eise Versicherten— die Bildung eines Mi- nisteriums für europäische Fragen. Die Ein- richtung solcher i deren westeuropai chen Ländern vorgeschlagen Bundesfinanz ministerium kam in den isterien ist bereits in an- Straßburger Debatte über Schumanplan und Menschenrechte— Die Frage der nationalen Souveränität Straß burg(ZS). Die Beratende Ver- sammlung des Europarates begann am Mon- tag mit einem scharfen Angriff des britischen Ronservativen Sprechers Sandys, der dem Ministerkomitee einen„vollständigen Mangel an Respekt“ für die europäische Versammlung vorwarf und forderte, daß das Komitee einen i in das Straßburger Parlament ent- sende. Im Anschluß daran wurde eine europäische Konvention über die Menschenrechte behan- delt. Der konservative Unterhausabgeordnete Sir Fy fe eröffnete die Debatte. Er beklagte, daß in dem Entwurf des Ministerausschusses in der vorgelegten Fassung eine Anzahl wich⸗ tiger Punkte fehle, sprach sich aber für die Annahme des Entwurfs aus, der Wenigstens besser sei als gar nichts. In der Nachmittagssitzung sprachen sich zwei britische Unterhausabgeordnete, ein Kon- servativer und ein Mitglied der Arbeiterpar- tei, gegen den Schumanplan aus., Ihre Ein- Wände richteten sich vor allem gegen die Be- fugnisse, die die in Aussicht genommene über- Staatliche Kontrollbehörde haben soll. Der ehemalige Wirtschaftsminister Nord- rein- Westfalens, N6I tin g, der der SpD an- gehört, auherte gleichzeitig zahlreiche Beden- ken der Sp gegen die Möglichkeiten einer Verwirklichung der geplanten Montag- Union Westeuropas.„Sollten die letzten Informatio- nen, die über den Schumanplan bekanntge- worden sind, zutreffen, dann müste die SpD in Bonn diesen Plan ablehnen“, sagte Nölting. Eingangs hatte Nölting in grundlegenden Aus- kührungen zum Schumanplan betont, daß die Idee einer super-mationalen Planung der euro- päischen Grundstoffindustrien ein bedeut- samer Schritt zur Einheit und Befriedung Europas sei. Als unabdingbare Voraussetzung sozial- demokratischer Zustimmung oder Ablehnung zum Schuman-Plan nannte der ehemalige Wirtschaftsminister von Nordrhein- Westfalen folgende drei Punkte: 1. Maximale Produk- tionsausweitung, das heißt Verzicht auf jede Produktionsdrosselung. Ständige Bedarfsaus- Weitung und Erhaltung der Vollbeschäftigung. 2. Gleiche Start- und Entkfaltungsbedingungen kür alle beteiligten Volkswirtschaften. Tätig- keit der Ruhrbehörde muß an die Hohe Be- hörde des Schuman-Plans übergehen. Neu- Verteilung der Stahlquoten., 3. Beteiligung der Vertreter der Arbeiterschaft in den Verwal- tungsgremien. Keine Verzahnung des Schu- Mman-Plans mit dem Ministerrat des Europa- rates. Als zweiter Sprecher der deutschen Dele- gation befürwortete der FDP. Abgeordnete und stellvertretende Bundestagspräsident Dr. Schäfer den Plan einer Vereinigung aller Grumdstoffindustrien in Westeuropa. Der frühere griechische Ministerpräsident Tsaldaris bat die Beratende Versamm- lung, den Vorschlag Churchills, eine euro- päische Armee zu bilden, direkt an die Par- lamente der einzelnen Länder und nicht erst an den Minästerausschuß weiterzuleiten. Gegensätzliche Meinungen In der Montag-Sitzung wurde wieder Klar, Was sich schon in der vergangenen Woche erkennen ließ: die Briten beider Parteien Wollen nichts davon wissen, einen Teil ihrer nationalen Souveränität an eine internatio- nale Behörde abzutreten. Ein anderer Block, geführt von Frankreich, vertritt die entge- gengesetzte Ansicht. Die Vertreter dieses Blocks verfechten den Standpunkt, jedes Land müsse einen Teil seiner Souveränität abtre- ten, um eine wirtschaftliche Verschmelzung ichen schluß sei kür ein Der wirtschaftliche Zusammen- die unerläßliche Vorbedingung Angsvolle Wiederaufrüstung. Brentano: Verhindert das Ende Europas! Zweiter Tag der Schumanplan-Debatte in Straßburg— Zahlreiche Delegierte rückhait- a ö los für die Union Straßburg(UP). In der weiteren De- hatte über den Schumanplan traten viele De- leglerte aus Ländern des europäischen Kon- tinents, darunter auch der deutsche Sprecher Dr. von Brentano(CD), rückhaltlos für das Projekt des französischen Außenministers ein, Während als britischer Redner der kon- servative Politiker Me Millan gewisse Be- denken seiner Partei wiederholte. Unter dem Beifall des Hauses erklärte Dr. von Brentano:„Der Tag, an dem der Schumanplan zu einer wirtschaftlichen und Politischen Realität wird, wird nicht nur der Beginn einer Neuordnung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland, er wird der Geburtstag des vereinigten Europa und, ich glaube fest, der Beginn einer Epoche sein, inn der die Menschen ohne Furcht vor wirt⸗ schaftlicher Not und neuem Krieg leben kön- nen.. Unter Hinweis auf die gemeinsamen europäischen Interessen wies der deutsche Sprecher die gegen den Schumanplan ge- äußerten Bedenken zurück. Brentano Beschwor die Delegierten, ein geeintes Europa„in einem echten revolutionären Prozeß zu gestalten“, um den Untergang dieses EHrdteiles in einem kriegerischen Strudel zu verhindern. Der deutsche Sprecher gab zu, daß die Schaffung einer neuen Versammlung und einer hohen Behörde gewisse Gefahren mit sich bringen Könnte. Gleichzeitig betonte er jedoch, daß es nicht klug wäre, den Schumenplan der Kon- trolle der Straßburger Versammlung und des Ministerkomitees zu unterstellen. 8 Gegen britische Kritik Sprecher aus Italien, Frankreich, Holland und Dänemark wiesen die britische Kritik an dem Plan des französischen Außenministers zurück. Der dänische Delegierte Am by sagte, gerade die Verteidigung verlange eine Zu- sammenlegung der europäischen Hilfsquellen. Der holländische Sprecher Adrian erklärte Hollands Bereitschaft, an der Durchführung des Planes ohne Rücksicht auf Großbritannien teilzunehmen. 55 5 4 Gleiches Recht für Deutschland! Der konservative britische Sprecher Me- Millan, der sich in seiner Rede erneut gegen die Ubertragung nationaler Souveräni- tätsrechte an eine übernationale Behörde aus- sprach, forderte zum zweiten Male die volle SGleich berechtigung für Deutschland. Diese entspreche der inneren Natur sowohl des Schumanplanes als auch des Gegenplanes der britschen Konservativen. „Unser Volk will keiner übernationalen Behörde das Recht übertragen, unsere Gru- ben und unsere Stahlwerke zu schließen, er- klärte der konservative Sprecher an anderer Stelle seiner Rede. Er ließ jedoch durchblicken, daß Großbritannien sich mit gewissen Schmä lerungen seiner Souveränität abfinden würde, die sich aus der Zusammenarbeit des Westens 3 im Verteidigungsfragen ergeben. Dieses aus der Not geborene Zusammenwirken könnte sich möglicherweise später zu einer Union entwickeln, der Großbritannien und die ande- ren Nationen ihre nationale Souveränität op- fern würden. 2 Der französische Sprecher Schuman (MRP) deutete in einer Wweiteren Rede an, dag Vielleicht ein Kompromiß zwischen dem fran- Zzösischen Standpunkt und dem Vorschlag der britischen Konservativen(Unterstellung des Schumanplanes unter den Europarat) möglich SSI. Slceherheitsausscehuß gebildet Der Vorschlag Churchills, zur Verteidigung Europas eine gemeinsame Armee zu bilden, steht im Mittelpunkt der Beratungen des am Dienstag in Stragbiirg gebildeten„Unteraus- schuß Sicherheit“. Von deutscher Seite ist der ODU-Abgeordnete Gerns in diesem Gremium Vertreten. Der ersten Arbeitstagung lag ein 20 Paragraphen enthaltendes Expose von Chur- chill vor, das Richtlinien für den Europa- Armee-Plan des britischen Kriegspremier ent- Bält. Da die Ausschußarbeiten sich erst im Anfangsstadium befinden, waren noch keine Einzelheiten zu erfahren. 8 Europäische Einheit oder Untergang! Neuer Appell Adenauers für ein vereinigtes Europa— Für Ordnung gegen Chaos Straßbburg(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer richtet in einem Artikel, der in einer Straßburg- Sondernummer der Zeitschrift „European digest“ erschien, einen neuen Ap- pell an die Länder Europas, den Rat Amerikas zu befolgen und sich zu vereinigen. Der Ar- tikel wird hier als Unterstützung der von den deutschen Delegierten vorgelegten Entschlie- Bung für einen europäischen Bundespakt an- gesehen, die von maßgebenden französischen und italienischen Vertretern in der Europä- ischen Versammlung befürwortet wird. Adenauer fordert wirkliche Vollmachten für die Europaische Versammlung und unter- streicht, daß die deutsche Offentlichkeit das Ziel des vereinten Europa bejahe und die deutsche Regierung rückhaltlos dafür arbeite. Der Kanzler befürwortet die Aufhebung des Grundsatzes der Einmütigkeit im Minister- Komitee des Europarates und empfiehlt der Beratenden Versammlung wirkliche gesetzgeberische Vollmachten zu übertragen. Die große Mehrheit des deutschen Volkes habe durch Leid und bittere Erfahrung die Erkenntnis gewonnen, daß Europa vereinigt werden oder untergehen müsse, Ein Krieg zwischen europäischen Nationen sei gleich- bedeutend mit„ und Europa könne sich den Luxus eines solchen Bürger- kriegs nicht erlauben. Auch könnten die euro- Däischen Völker ihre wirtschaftliche Rettung nicht in der Isolierung voneinander finden. Die Vereinigten Staaten seien nicht 8 Nationen Europas würde dies 1 ) Wien meidet sich Aum Wort Hommmt wirtschalcne berschmelzung Eurogas⸗ Von Dr. Walter Brand Kürzlich brachte im Sicherheitsrat der Ver- treter Indiens Ausführungen vor, die den ersten Glockenschlag einer neuen Epoche der Weltpolitik ertönen ließen. Und gleichzeitig unterstrich der indische Ministerpräsident Nehru, durch dessen Hälide die Fäden der Bemühungen um eine Vermittlung im Korea- Konflikt laufen, mit dem ganzen Schwerge- Wicht seiner Persönlichkeit und der politischen Stellung Indiens die Vorschläge seines Ver- treters bei den Vereinten Nationen. Nehru, und mit ihm wohl alle Völker Ost- Asiens, erklärte— mit dürren Worten gesagt — nichts anderes als: die Regelung der asiati- schen Angelegenheiten wollen künftighin Wir Selbst in die Hand nehmen. Wir erkennen we- der die Amerikaner, noch die Russen als die legitimierten Sprecher für die uns berühren- den Fragen an. Und er bezog expressis verbis Korea in diese Forderung ein, wobei er es nicht unterlieg, an alle Adressen, die es an- geht, das wenig zu machen, daß sich jene Kräfte, die bisher asjatische Politik„von außen her“ machten, so ungefähr wie der Elefant im Porzellanladen benommen haben, denn der Westen habe in der Behandlung der Probleme Asiens jeden Scharfsinn und jedes für die asiatische Mentalität fehle. Es ist tatsächlich so, dag das Zeitalter des Westlichen Kolonialimperialismus der letzten Jahrhunderte endgültig zu Ende ist. Wer noch glaubt, in diesem Fahrwasser segelnd fernöstliche Politik betreiben zu können, muß notwendigerweise Schiffbruch erleiden. Nehru hat sozusagen einen Schlußstrich unter eine ganze Epoche fernöstlicher Politik gezogen. Damit ist aber eine völlig neue Welt 5 Politische Lage geschaffen: mit Ostasi kann man nur noch auf der Ebene gleich z Sleich sprechen, niemals mehr in der Haltung des Machthabers gegenüber einem Abhängi⸗ gen. Je eher man in London und Washington dies in voller Klarheit begreift und daraus schmeichelhafte Kompliment Feingefühl vermissen lassen, da ihm offensichtlich das Verständnis „ die für die praktische Politik notwendigen Folgerungen zieht, um so besser. Bisher hat man jedenfalls wenig davon spüren lassen, und die cäsarenhafte Haltung Mearthurs in Japan wird auch noch ihre bitter-schmecken- 5 den Früchte tragen. Ganz ohne Zweifel hat es die Sowjetunion bisher besser verstanden, auf dem Klavier der asiatischen Empfindungen zu spielen, Sie kann den Erfolg für sich buchen, daß sie die nationalen Bewegungen in weiten Teilen Asiens— die ihrem Wesen nach vielfach echte nationale und soziale Bewegungen sind, die aber an sich durchaus nicht notwendigerweise kommunistische Ziele verfolgen müssen— für die Zwecke ihres eigenen Imperialismus aus- nützen kann. Deshalb. weil sie den Wünschen der dortigen Bevölkerung nach sozidler Be- freiung entgegenkam, wofür die bisherigen Westlichen Machthaber nur sehr begrenztes Verständnis zeigten. So zeichnet sich für den ganzen riesigen ostasiatischen Raum die große Gefahr eines Bündnisses zwischen dem Stre- ben nach echter nationaler Wiedergeburt und kommunistischer Machtpolitik ab. Unter solchen Perspektiven kann man vie leicht auch verstehen, warum Nehru für die Zulassung Rotchinas plädierte und warum Indien unablässig bemüht ist, eine Korea-LG sung zu finden, die die Frage aus der Sphäre der gewaltsamen Ausein andersetzung Weder in den Bereich des politisch- diplomatischen Ringens zurückführen würde. Vielleicht ver- spricht sich Nehru davon eine Unterstützung in der großen Ausein andersetzung um die „Befreiung Ostasiens von fremden Einflüssen“ Wäre dem so, daß auch China sich dem Ge- sichtspunkte„Asien den Asiaten“ anschliegt Was durchaus im Bereiche des Denkbaren u Möglichen liegt, dann wäre zum Beispiel die Zulassung„Rotchinas““ zum Sicherheitsra nicht unbedingt ein Sieg der Sowjetunion Wenn es auch im ersten Augenblick so aus sehen würde—, sondern im Grunde ein 8 des Asjatentums über seine bisherigen„He ren“, gleichgültig, woher sie bisher gekom sind. 10 5 1 Wie die Dinge auch immer liegen möge und über den asiatischen Dinge jeg Nebel noch viel dichter als 5 westlichen P iatie, siatische Kräfteballung „Volle Einbeziehung Deutschlands“ Ein Europa-Memorandum Kalergis Straßburg(UP). Graf Richard Couden- hove-Kalergi, der Vorkämpfer der europä- ischen Einheitsbewegung, forderte den Eu- roparat in einem Memorandum auf, unver- züglich die„Vereinigten Staaten von Europa“ flit einer einheitlichen Außenpolitik, einer Armee, einer gemeinsamen Rüstungsproduk- tion und einem europäischen Militärbudget vorzubereiten. Sein Plan sieht die Vollständige Einbeziehung Deutschlands in eine europa- ische Föderation vor. Das deutsche Kriegspo- tential soll in die Wirtschaft Europas einge- baut werden, um das Risiko zu beseitigen, daß es„eines Tages“ gegen Huropa angewandt Wird. Ferner regt Coudenhove-Kalergi die Bildung eines neuen europäischen Gerichts- Hofes an, der sich mit Verletzungen der Men- schenrechte befassen soll. zeglerung erwägt Bundespolizeirat 10 000 Mann Polizeiverstärkung eine geschlos- sene, schnell einsatzfähige Einheit? BOnn(UP). Leitende Beamte des Bundes- innen ministeriums haben die Bildung eines Bundes-Polizeirats aus Vertretern der, elf Westdeutschen Länder und der Bundesregie- rung angeregt, verlautet aus dem Bundes- Kanzleramt in Bonn. Dieser Polizeirat, unter Vorsitz eines Ver- treters der Bundesregierung, soll im Falle eines nationalen Notstandes“ ein schnelles Handeln der Bonner Regierung und einen ra- schen, zentralen Einsatz der Länderpolizeien rrnöglichen. Der Artikel 91 des Grundgesetzes nleht vor, daß die Bundesregierung sich die Dänderpolizeien in derartigen Notstandsfällen unterstellen kann. Der Bundespolizeirat sollte nach A von Bonner Regierungskreisen mit ents chenden Exekutivbefugnissen ausgestattet um die Schlagkraft der dezentral Eänderpolizeien im Ernstfall zu gewähr Sten. Wie verlautet, stehen auch die Alliierter einem solchen Plan nicht ablehnend geg über. Der Polizeirat soll aber nicht erst bildet werden, wenn sich ein Notstand er gibt, sondern schon früher funktionsfähig Sein. Vertreter der Bundesregierung untersuchen ferner die Frage, ob die Aufteilung der von den Allilerten zusätzlich genehmigten 10 000 Mann Länderpolizei auf die bereits bestehen- den Einheiten der Länder zweckmäßig ist. Man verweist auf die Tatsache, daß verschie- dene Polizeiverbände durch kommunistische Infiltration teilweise beträchtlich unzuverläs- sig geworden seien, so daß ihre Verstärkung Praktisch keinen nennenswerten Fortschritt darstellen würde., Diese Kreise halten es für Wünschenswert, die 10 000 Mann in einer Ein- heit zusammenzufassen. Junge Deutsche für Goldbergwerke 400 Arbeiter für Südafrika Frankfurt(UP). Die Berater für Ar- beitsfragen der alliierten Hohen Kommission haben einen Anwerbeplan zur Ausbildung und Beschäftigung von 400 jungen Deutschen in südafrikanischen Goldbergwerken eingehend geprüft, der auf Vorschlägen der südafrika- Hischen Militärmission in der Bundesrepublik basiert. Der zur Zeit laufenden Anwerbung gingen Besprechungen zwischen südafrikani- schen Regierungsvertretern und deutschen Arbeitsämtern voraus, wobei in fünf Punkten die Bedingungen für die Arbeitskontrakte festgelegt wurden. U. a. müssen die Bewerber zwischen 19 und 23 Jahren alt sein. Die süd- Afrikanische Einstellungskommission hat be- reits in Schleswig- Holstein mit der Anwer- bung begonnen und wird sie in Niedersachsen und Bayern fortsetzen. 8 US-Angriffe auf Brückenköpfe Erbitterte Kämpfe in mehreren Abschnitten Seoul zur„Koreanischen Hauptstadt“ pro- klamiert TO K iO(UP). Während eine amerikanische Kanipfgruppe am Montag den großen kom- munistischen Brückenkopf bei Changnyong trotz strömenden Regens um zwei bis drei Kilometer eindrücken konnte, wurde ein neuer nord koreanischer Brückenkopf, der sich in der Nacht von Sonntag auf Montag auf dem östlichen Ufer des Naktong, 20 Kilometer süd- Westlich von Tae gu, gebildet hatte, von Ein- heiten der 1. Kavalleriedivision vollkommen aufgerieben. Im äußersten südlichen Abschnitt der korea- Nischen Front hat die amerikanische Marine infanteriedivision hren Vormarsch auf Chinju Vorerst gestoppt und günstige Stellungen auf den Osthängen gegenüber der Stadt bezogen. Im Raum von Pohang an der Ostküste unternahmen südkoreanische Verbände einen Flankenangriff gegen das kommunistische Gros; das die Stadt und den Flugplatz bedroht. Ziel dieses Angriffes ist, die bereits in die Stadt eingedrungenen Nordkoreaner von dem Gros Abzuschneiden. Wenn auch der Geländegewinn bei dem Changnyong- Brückenkopf verhältnismäßig nur gering ist, ist es den Amerikanern doch gelungen, sich in den Besitz der Höhen zu setzen, von denen aus die Nordkoreaner das gesamte Vorfeld beherrschten und ungehin- dert Verstärkungen nachziehen konnten. Der neue nordkoreanische Brückenkopf süd- Westlich von Taegu konnte innerhalb weniger Stunden beseitigt werden. Von 500 Kommuni- sten, die sich im Schutz der Nacht auf dem östlichen Ufer des Naktong festgesetzt hatten, wurden mehr als die Hälfte getötet. Die Ewakulerung des Flugplatzes Pohang wurde am Mortagabend(Ortszeit) abgeschlos- Sen, Amerikanische und südkoreanische Ein- heiten haben in dem vorgeschobenen Gelände Stellungen bezogen, die jedoch nur gelegent- lich Iukanteriebeschuß ausgesetzt sind. Radio Pxongwang berichtete, daß, die korea- nische Hauptstadt“ von Pyongyang nach Ssoul verlegt werde.. 5 botageakt auf britischem Kriegsschiff. Die britische Admiralität meldet einen neuen Sabotagefall an Bord des 17 720 Tonnen großen Flugreugträgers„Theseus“. Die elekt- ischen Zuführungskabem zu dem KFreisel- durch Uberraschung bei der Regierungsbildung Pholien statt van Zeeland Regierungschef BrypUSSeI(UP). Der christlich-soziale Sena- tor Joseph Pholien wurde überraschend zum denten der zur Zeit in der Bil- belgischen Regierung be- n unterrichteten Kreis ist man dei daß Pholien an die Stelle des ur- ch vorgesehenen amtierenden Außen- ters van Zeeland treten soll, um die in- erhalb der Regierungspartei bestehenden Meinungsverschiedenheiten zu überbrücken Pholien ist von van Zeeland selbst gebeten worden, die Führung der neuen Regierung zu übernehmen. Dem neuen Kabinett gehören 16 Minister an: Der Posten des Ministers für europäische Angelegenheiten und Außenhan- del ist neu geschaffen worden. Nur acht Mit- glieder des Kabinetts Duvieusart sitzen auch in der neuen R 8 Pholien selbst stets bedingungsloser Befürworter der Rückkehr König Leopolds. Die noch von vam Zeeland entworfene Kabi- nettsliste weist u. à. aus: Ministerpräsident: Ht, Pholien; Außenminister: van Zeeland; Innen- minister: Brasseur; Verteidigungsminister: Oberst de Greef; europäische Angelegenhei- ten und Außenhandel: Meurice. Alle Minister auger Oberst de Greef gehören der Christlich- Sozialen Partei an. Das Kabinett wird von Prinzregent Baudouin sofort nach seiner end- gültigen Zusammensetzung vereidigt werden. Die größte Weltflotte im Werden Zusammenschluß der amerikanischen. briti- schen und kanadischen Kampf verbände London(UP). Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Kanada planen nach einer Verlautbarung der britischen Admirali- tät den Zusammenschluß ihrer Kriegsf zu einem einzigen großen Kampfverb Wie weiter bekannt wurde, ist in diesem Zusammenhang eine Standardisierun der Waffen, der Ar niken geplant. sprechungen um eine eine allgemeine milita innerhalb der Mächte d tes. Nach Meldungen SHington haben die ersten Bere bereits stattgefunden. Rt von Gesprächen hoher Marin ere Großbri- tanniens, der USA und Kanadas stand u. 4. die Frage der Vereinheitlichung von Flotten aktionen, Weitere Besprechungen sollen über die Vereinheitlichung des Flottenbaues, die Normung von Waffen, Geräten und Ausbil- dungsmethoden geführt werden. Diese Me- hoden umfassen Flottentaktik. Flugzeugope- rationen, Unterseebootkriegführung und Un- terseebootabwehr sowie Amphibien-Opera- tionen und Hafenverteidigung. 1 Rußland soll keinen Krieg provozieren Stassen mahnt zur Bereitschaft Washington(Up). Die Vereinigten Staaten sollen der Sowjetunion mitteilen, daß jeder weitere kommunistische Aggressionsakt die Sowjetunion sofort in einen Krieg ver- Wickeln wird, forderte der ehemalige republi- kanische Präsidentschaftskandidat Stassen in einer Rrundfunkrede. Die amerikanische Re- gierung, sagte Stassen, solle eindeutig klar- stellen, daß ein Angriff auf Indochina oder Burma oder Griechenland, oder die Türkei, oder Deutschland, oder Osterreich„sich nicht mehr wie der Konflikt in Korea lokalisieren lasse, sondern den Krieg in die Sowjetunion selbst bereintragen werde. Die Vereinigten Staaten dürften es nicht zulassen, daß die Kommunisten einen Staat nach dem andern unter ihre Herrschaft bringen. Kongreßanfrage über Deutschland „Was werden die USA bei einem Angriff tun?“ Washington(OP). Der republikanische Abgeordnete Coude aus der Stadt New Vork hat im amel hen Kongreß eine Entschließung einge in der Präsident Truman gefragt wird, was die USA tun würden, falls Westdeutschland angegriffen Werden sollte. Die Frage lautet:„Welche Poli- tik werden die USA einschlagen, wenn West- deutschland von sowjetischen Satellitenstaa- ten angegriffen wird, wenn es sowjietischen Satellitenstaaten gelingen würde, Westdeutsch- land zu erobern, wenn russische Truppen Westdeutschland angreifen sollten, wenn die Kommunisten durch eine innere Revolution in Westdeutschland die Macht an sich reißen?“ Zwei Inseln vor Formosa besetzt Chinesische Kommunisten setzten sich fest— Besorgnisse der Lo 1 Re r Regierung Taipeh, Formosa(T* chinesischen Nationalreg e mit, daß die Kommunisten vom Festland aus zwei kleine Insein in der Nähe des Hafens Fu- tschou besetzt haben. Daraus gehe hervor, daß die Kommunisten den Küstenverkehr beherr- schen wollen, um die notwendigen Vorberei- tungen für den Angriff auf Formosa treffen zu können. Die Besetzung sei am 12. August erfolgt, teilte der Sprecher weiter mit. Bereits vorher hätten die Kommunisten die Insel Fuyin wei- ter nördlich an der Küste besetzt. Die kürz- lich besetzten Inseln würden jetzt von den kommunistischen Streitkräften befestigt. Flug- zeuge der Nationalregierung patrouillierten am Dienstag über Taipeh, da der Gehei dienst gemeldet hatte, daß die chinesise Luftstreitkräfte vom Festland einen großen Angriff auf die Hauptstadt Taipeh vorberei- teten. Die britische Regierung ist nach Mitteilung zuverlässiger Kreise von den Vereinigten Staaten ersucht worden, sich darüber zu äu- Bern, welche Haltung Großbritannien im Falle einer kommunistischen Invasion Formosas einnehmen werde. Es wird mit ziemlicher Be- stimmtheit angenommen, daß der letzte Be- such des Londoner Botschafters, Douglas, bei dem britischen Ministerpräsidenten in erster Linie darauf abgestellt war, eine Verständi- gung über Formosa herbeizuführen. Wahr- scheinlich wird die britische Regierung eine Offizielle Erklärung zu dieser Frage abgeben. Man erinnert sich in diesem Zusammenhang an eine kürzliche Erklärung des Common wealthministers Gorden-Walker, daß Groß- pritannien sich der Haltung der Vereinten Nationen anschließen werde, sollte es sich eines Tages darum handeln, zur Formosafrage eine klare Stellung einzunehmen. Gleichzeitig wird bekannt, daß die britische Regierung die Vereinigten Staaten aufgefor- dert hat, Generalissimus Tschiangkaischeck daran zu hindern, eine militärische Offensive gegen das kommunistische China zu begin- nen. Die britische Forderung soll der ameri- kanischen Regierung durch den amerikanischen Botschafter in London, Lewis Douglas, über- mittelt worden sein. Bei Ausbruch des Krie- ges in Korea hatten die Vereinigten Staaten ihre siebente Flotte beauftragt, zu verhindern, daß die Truppen Tschiangkaischecks das chi- nesische Festland und die chinesischen Kom- munisten Formosa angreifen. Nach Ansicht der britischen Regierung hat Tschiangkaischek diese Abmachung verletzt, in dem er seine Flugzeuge Ziele in der Nähe der chinesischen Küste angreifen ließ. Die britische Regierung, so sagten diese Stellen, sei über die Möglich- keit àußerst beunruhigt, daß eine Offensiv handlung Pschiangs die Vereinigten Staaten in einen Krieg mit dem kommunistischen China verwickeln könnte. Nordhoreaner nber dem Namong Schwere Kämpfe westlich Taegu— Zwei ge- fährliche Brückenköpfe TO k IO(UP). Nordkoreanische Verbände in Stärke von etwa 6000 Mann drangen in der Nacht von Montag auf Dienstag im Schutz der Dunkelheit an zwei Stellen, 20 Kilometer südwestlich und 22 Kilometer nordwestlich von Taegu, über den Naktongflus. Es wird be- fürchtet, wie ein Sprecher des Hauptquartiers von Mearthur sagte, daß es sich um den Be- ginn der„‚Befreiungsoffensive“ handelt, die von den Nordkoreanern anläßlich des 5. Jah- restages der Befreiung von den Japanern unternommen wird. Die beiden neuen Brückenköpfe könnten, falls sie nicht schnell beseitigt werden, die Ubergangsstellen für größere Verbände kom- munistischer Truppen bilden, die zusammen mit einer großen Anzahl von Panzern auf der anderen Seite des Naktong auf einer Strecke von ungefähr 36 Kilometer zusammengezogen worden sind. Sofort eingeleitete Gegenangriffe 1 2 e — D D — 5 N S Der Kampfraum im Gebiet von Taegu lf amerikanischer und südkoreanischer Einhei- ten konnten eine Ausweitung der gegneri- schen Positionen auf dem Ostufer verhindern. Außer diesen drei aufgefangenen Einbrü- chen, einschließlich des weiter südlich gelege- nen Brückenkopfes bei Changnyon g, ist die Verteidigungslinie intakt und hält dem gegkierischen Druck stand. Nach Spähtrupp- meldungen versammeln die Kommunisten je- doch binter den Brückenköpfen, besonders nordwestlich von Taegu, größere FTruppenver- pände von ungefähr 65 000 Mann, unter ihnen die 105. Panzerdivision mit drei Regimentern von je 40 Tanks. Die 24. Infanteriedivision nahm inzwischen an dem südlichsten der drei Upersetzstellen im Raum von Changnyong den Angriff wieder auf, konnte jedoch keine großen Geländegewinne erzielen, 5 Im Chinju- Abschnitt baut die Kampf- gruppe„Kean“ der Marineinfanterie ihre Stellungen östlich von der Stadt weiter aus. Amerikanische Nachhuten befinden sich noch immer im Besitz des Flugplatzes von Pohang. Eine südkoreanische Gruppe drang bis zwei Kilometer auf Pooh an g vor. Ein nordkoreanisches Kommuniqué meldete die„Befreiung der Stadt Rosong, die schon am 12. August erfolgt sein soll. Das kommunistische Oberkommando hat einen neuen Tagesbefehl herausgegeben, in dem 2. gegeben wird, daß die ursprünglich für den Jahrestag der koresnischen Unabhängigkeit vorgesehene Einverleibung der koreanischen Republik den Kommunisten nicht gelungen ist. Statt dessen erfolgte die Anweisung an die Truppen, die Streitkräfte der Vereinten Nationen bis zum Ende dieses Monats bis auf den letzten. zu vernichten. ** US-Kommandotrupp in Nordkorea Sprengung einer Eisenbahnstrecke Washington(UF). Eine Kommando: truppe der amerikanischen Marine ist bei Shongjin am Nordabschnitt der koreani- schen Ostküste von Schiffen aus an Land ge- i Sangen und hat die an der Küste Entlangfüh- Tende Eisenbahnstrecke durch Sprengung eines Tunnels blockiert, wie ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsmimisteriums be- kennt gab. Die Sprengung sei mit etwas We- niger als einer Tonne T. N. T. vorgenommen worden. Chongjin ist etwa 100 Kilometer von der sowjetischen Grenze entfernt. der Weltsesundheitsorganisation ausgetreten. . Neues aus aller Weit Englands jüngste Prinzessin geboren Königsfamilie und Bevölkerung freuen sich London(UP). Prinzessin Elizabeth brachte am Dienstag morgen um 11.50 Uhr eine Toch- ter zur Welt, und das britische Weltreich ver- gag für einen Augenblick alle seine Kriegs- sorgen und Wirtschaftsnöte, um sich mit sei- ner Königsfamilie zu freuen. Mutter und Kind r freudigen Nachricht erdröhnte die t von Salutschüssen und die nach Tausen- hlende Menge vor den Toren des Cla- House brach in laute Freudenrufe aus. In der Thronfolgeordnung nimmt die junge Pr ssin die dritte Stelle ein. Vor ihr steht ihre Mutter, Prinzessin Elizabeth und ihr am 14. November 1948 geborener Bruder Prinz Charles, Prinzessin Margaret rückte von der d n auf di Stelle zurück. Der Name der kleinen Prinzessin wird möglicherweise erst veröffentlicht werden, wenn das Kind schätzungsweise in einem Monat— vom Pri- Tenlce mas der anglikanischen Kirche, dem Erzbi- schof von Canterbury, getauft wird. Das jetzt zur Welt gekommene Kir Prin in Elizabeth ist bereits als Pri geboren. Auf Grund eines von König Georg VI. 1948— noch vor der Geburt des kleinen Pri zen Charles— unterzeichneten Dekrets, hen allen aus der Ehe zwischen der Prinzessi Elizabeth und dem Herzog von nburgh hervorgegangenen Kindern königliche Titel zu. Die neue Prinzessin wog bei der Geburt 5½ Pfund. Amerikaner und Deutsche MeCloy will Freundschaft weiter ausbauen Frankfurt(UP). Zu der Bekanntma- chung des amerikanischen Hauptquartiers in Europa, daß die Angehörigen der amerikani- schen Streitkräfte zur Aufnahme freundschaft- licher Beziehungen mit der deutschen Bevöl- kerung ermuntert werden sollen, erklärte der amerikanische Hohe Kommissar, MeCloy, ihn habe dieser Entschluß sehr erfreut. Er habe allen Angehörigen seines Amtes die gleiche Haltung empfohlen. Das Verhältnis zwischen den amerikanischen Streitkräften in Deutsch- land und dem deutschen Volk sei gut, könne aber zum Nutzen beider Seiten weiter verbes- sert werden. 21 neue französische Divisionen Regierung Pleven berät Militärausgaben PATISs(UP). Die französische Regierung hielt unter dem Vorsitz des Ministerpräsiden- ten Pleven eine Sitzung ab, um festzulegen, Welchen Teil der Verteidigungsausgaben Frankreich selbst in den nächsten drei Jah- ren übernehmen kann. Das Verteidigungspro- gramm sieht vor, daß Frankreich bis 1954 in Europa 21 moderne voll ausgerüstete Divisio- nen aufstellt und zwar außer den 150 000 Mann in Indochina. Allgemeine Wehrpflicht in USA? Abgeordnete wollen Pläne vorlegen Washington(ZSH). In Washington wer- den in den nächsten Tagen im Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten Beratungen über die zusätzlichen Anforderungen Präsi- dent Trumans für das amerikanische Vertei- digungsprogramm und die amerikanische Waffenhilfe an die europaischen Länder fort- gesetzt. Darüber hinaus werden Abgeordnete im Kongreß die vorläufigen Pläne für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht vor- legen. Zieht Malik wieder ab? Eine kurze Gastrolle im Sicherheitsrat Lake Success(ZS H). In unterrichteten Kreisen der UN- Delegierten der Westmächte rechnet man damit, daß der sowjetische Dele- glerte Malik vom 1. September an nicht mehr an den Sitzungen des Weltsicherheitsrats teil- nehmen wird. Malik hat bereits in der letzten Sitzung des Sicherheitsrates erklärt, er sei nur in den Weltsicherheitsrat zurückgekehrt, Weil die Sowjetunion in diesem Monat den Vorsitz führe. Sowjetische Angebote an Spanien Moskau zielt auf Tauschgeschäfte ab Chicago(UP). Der Wirtschaftsvertreter der spanischen Regierung, Barcello, erklärte Auf einer Pressekonferenz, die Sowjetunion bemühe sich seit einem Jahr mit Spanien ein Tauschgeschäft abzuschließen, Es handele sich um die Lieferung von Getreide und Rohöl gegen spanisches Quecksilber, das zur Härtung von 888 für die Waffen produktion benötigt Wer Einheitsstaat Indonesien geschaffen Feierliche Verkündung der Neuordnung London(Z SH). Indonesien wird am 15. August offiziell zum Einbeitsstaat erklärt werden. Der neue Staat wird an die Stelle der aus 16 Bundesstaaten bestehenden Föde- ration treten, die im vorigen Jahr geschaffen Würde, als die Holländer den Indonesiern die Souveränität übertrugen. Das Repräsen- tantenhaus in Djakarta genehmigte die vor- läufige neue Verfassung mit 90 gegen 18 Stimmen. Der neue Staat führt die Bezeich- nung Republik Indonesien“ und ist in zehn Provinzen eingeteilt. Mit dem Messer in der Luft bedroht Tschechisches Flugzeug in Bayern gelandet Augsburg(UP). Die vier Insassen eines tschechoslowakischen Flugzeuges haben des 30 Km Piloten ihrer Maschine gezwungen, nördlich von Augsburg bei Pottmes zu landen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um einen Fabrikanten mit seiner Frau und seinen bei- den Kindern. Die Maschine befand sich aul! dem Fluge von Preßburg nach Prag, als der Fabrikant und sein 17 jähriger Sohn den Pilo- ter mit einem Messer zwangen, nach West⸗ deutschland zu fliegen. Der Flugzeugführer äußerte, er wolle in die Tschechoslowakei zu- Fückkehren. 5 5 a Sowzetischer Diplomat verschwunden. Ein sowjetischer Diplomat in Helsinki ist zehn Tagen spurlos verschwunden. Polen verließ Weltgesundheitser ganisation. Polen ist als letzter Kominform- Staat“