Nr. 130 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, den 16. August 1950 werden die Amerikaner sich im Brückenkopf pusan behaupten können? Auf diese Frage versucht unser Wi-Mitarbeiter eine erste Vor- hersage. Er kommt nach einer Studie der bis- herigen nordkoreanischen Kampferfolge und Erfahrungen mit den alllierten Brückenköpfen in der Normandie und Italien im letzten Welt- Krieg zu einem eingeschränkten Ja. In sechswöchigen Kämpfen, die von nord- koreanischer Seite als stürmische Offensive, von Umstände hinhaltend geführt wurden, ist der Krieg in und um Korea in sein zweites, ent- scheidendes Druck weit überlegener und geschickt operie- render feindlicher Kräfte hatte die amerika- nische 8. Armee zunächst noch eine weiträu- mige Stellung eingenommen. Sie sollte im Halbkreis von der koreanischen Ost- zur Süd- küste den Hafenplatz Pusan, den Ausgang der von den USA über Japan heranführenden den Amerikanern unter dem Zwang der Stadium getreten. Unter dem einzigen Nabelschnur, decken. Kann dieser Brückenkopf, der einzige und letzte auf dem ostasiatischen Festland, gehalten werden? Für eine Beurteilung dieser Frage källt ins Gewicht, daß die jetzige Brückenkopfstellung weder von langer Hand ausgesucht noch vor- bereitet werden konnte. Sie Wird daher mit allen Schwächen einer Improvisation behaftet sein. Planmäßigkeit und Systematik aber sind das A und O aller Abwehr. Daß die Stel- lung unter starkem feindlichem Druck bezogen werden muß, verschärft die Nachteile. Die Ausdehnung der Stellung betrug zunächst im- merhin 150 Kilometer, über den Bogen von nördlich Pohang an der Ostküste über Taegu im Mittelabschnitt bis Masan an der Südküste gemessen. Vier bis fünf Divisionen können darin kaum eine ausreichende Tiefengliede- rung, die Vorbedingung einer erfolgreichen Verteidigung, entfalten. Ob die noch einsatz- fähigen südkoreanischen Divisionen einen aus- reichenden Kampfwert behalten haben, kann unter diesen Umständen sehr ausschlaggebend werden. Jedenfalls wird die amerikanische Führung prüfen müssen, wie weit sie die Grenzen des Brückenkopfes um Pusan ohne Gefahr einer Uberdehnung ziehen darf, auch wenn für eine spätere eigene Offensive ein möglichst großer Raum höchst erwünscht ist. Nach allen Berichten verdanken die Nord- koreaner ihre bisherigen Erfolge weitgehend der Fähigkeit, von ihrer zahlenmäßigen und pisher auch technischen Uberlegenheit einen höchst zweckmäßigen operativen Ge- brauch zu machen. Sie packten mit ständig wechselnden Schwerpunkten immer wieder die schwachen Stellen der allzu weit gespann- ten amerikanischen Fronten an und konnten die Durchbrüche, vornehmlich mit Panzern, zu einheitlicher Wirkung gegen Flanken und Rücken der Frontteile des Gegners ausnutzen. Je enger und geschlossener der Brückenkopf jetzt Wird, um so schwerer muß es der Nord- koreanern werden, dieses im wesentlichen auf Wendigkeit und Uperraschung aufgebaute Ver- fahren beizubehalten. Je weniger ihnen die Weite des Geländes zur Verfügung steht, um so mehr werden ihre Angriffe irr bestimmte Richtungen gezwungen, die der Verteidiger krühzeitig erkennt und die damit mehr fron- talen Charakter annehmen. Aus dieser Tat- sache werden mit Sicherheit sehr bestimmte Aussichten für die überlegene amerikzanische Luftwaffe entstehen. Es sind dies Möglich- keiten, die bisher unter den ständig wechseln- den Verhältnissen einer stark auf Bewegung und Nachtgefechte eingerichteten Kampffüh- rung nicht bestanden. Noch etwas anderes wird bei stärkerer Stabig lisſerung der Kämpfe einen erhöhten Einfluß Kann Pusan gehalten werden? gewinnen: Die überlegene Seemacht der UN- Streitkräfte. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen— keine nennenswerte Luft- waffe beim Gegner, keine Bedrohung durch feindliche U-Boote— sollten die Seestreit- kräfte der Westmächte mit ihrer gewaltigen, weittragenden Artillerie den Küstenabschnit- ten des Brückenkopfes einen solchen Feuer- schutz geben können, daß Angriffe in Reich- weite der Seestreitkräfte unwahrscheinlich werden. Schon daraus könnte sich eine ge- wisse„Kanalisierung“ der Angriffe gegen Pu- san entwickeln. Wer aus den Kämpfen um den Landekopf Nettuno oder aus der Normandie die zermalmende Wirkung von Schiffsartillerie gegen Landziele kennt, wird den Seestreit- kräften eine erhebliche Rolle bei der Vertei- digung des Brückenkopfes Pusan zuweisen. Voraussetzung bleibt, daß alle Teile der UN- Streitkräfte für eine Zusammenarbeit genü- gend ausgebildet und auch technisch hierzu in der Lage sind. So kann bei aller notwendigen Zurückhal- tung unter Abwägung aller Umstände den Amerikanern eine erhebliche Aussicht zuge- sprochen werden, den Brückenkopf von Pu- san zu halten. Es sollte daher nicht überra- schen, wenn der Kampf um diesen letzten amerikanischen Stützpunkt, sofern er nicht von den Nordkoreanern zu einem sehr schnel- len Ende geführt werden Kann, dem Kriege einen ganz anderen Charakter als bisher geben wird. Es ist sehr gut möglich, daß schleppende Entscheidungen an die Stelle der bisherigen Blitzoperationen treten. Amerika wird dann Zeit haben, das Schwergewicht Sei- ner technischen Uberlegenheit geltend zu ma- chen, nicht nur zur Abwehr, sondern auch im Sinne einer Offensive, ohne die der Auftrag der UN zur Wiederherstellung des alten Zu- standes unausgeführt bleiben muß. Aber bis dahin wird recht geraume Zeit verstreichen. Niemand kann erwarten, daß Nordkorea gegenüber diesen Möglichkeiten ohne angemes- sene Hilfe von außen bleiben wird. So ist es nicht ausgeschlossen, daß schon in naher Zu- kunft das Interesse an dem miliätrischen Ab- lauf der Kämpfe um Pusan weit hinter der politischen Aufmerksamkeit zurücktreten muß, die diesem Brandherd erster Ordnung dann zukommt. Die Sowjets schikanieren wieder Hunderte Palüte aus Zügen beschlagnahmt Berlin(UP). Nach einer Pause von meh- reren Wochen wurden in den vergangenen Tagen von Beamten der Ostzonengrenzpolizei 800 Pakete aus Zügen von Westberlin nach Westdeutschland entnommen und beschlag- nahmt. Aus einem in Westberlin angekomme- nen Postzug aus Westdeutschland wurden er- neut 55 Wertpakete sowie aus dem auf der Fahrt nach Westdeutschland befindlichen Postzug 21 Wertpakete von soWjetischen Grenzposten beschlagnahmt. Die Bundesregie- rung in Bonn wurde von ihrer Westberliner Vertretung über diese neuen Vorfälle unter- richtet. Der Leiter der Westberliner Interzo- nen-Treuhandstelle, Dr. Kaumann, nahm in der Zwischenzeit entsprechende Verhandlun- gen mit einem Vertreter der Ostzone Auf. Gleichzeitig wurden auch die alliierten Dienst- stellen von den Vorfällen unterrichtet. Ein gutes Geschäft beim Solitude-Rennen Leonberg ST). Trotz der unüberseh- baren Wagenmenge, die an den zwei Tagen des Solituderennens alle Parkplätze in der Nälle der Solituderennstrecke überschwemmte, geschah es, daß der große Parkplatz der KRrumbachtalstraße am Samstag verlassen War. Dafür füllten über 1000 Autos eine große, im Staatswald gelegene Wiese aus. Einige be- sonders Schlaue hatten sich nämlich folgendes Stückchen geleistet: Sie fingen ein gutes Stück vor dem eigentlichen Parkplatz die eintreffen den Wagen ab und dirigierten sie auf diese Wiese. Dort entrichteten die Autefahrer in der Meinung, es handle sich um einen ord- nungsgemäßen Parkplatz, 2 DM Pro Auto und pekamen dafür eine schöne Plakette, die gleichzeitig„zum Besuch des Rennens“ be- rechtigen sollte. Als die ahnungslosen Pla- kettenträger nach einem anstrengenden Fuß- marsch von zweieinhalb Kilometer an der Rermstrecke eintrafen, wurden sie über dreier- lei aufgeklärt: 1. berechtigte die Plakette nicht zum Eintritt, 2. wurde ihnen gesagt, daß ihr „Parkplatz“ gar kein Parkplatz sei, 3. erfuh- ren sie, daß auf dem richtigen Parkplatz nur 1 DM zu bezahlen War. Als die Betrogenen mun noch 1 DM zum Eintritt für das Rennen entrichten sollten, wurde es ihnen zu viel. Abgeordnete der Rennleitung und einige schimpfende Autofahrer begaben sich an den Pseudoparkplatz. Dort sagten innen die schlauen Geschäftemacher, sie seien Flücht⸗ linge und könnten tun, wWwas ihnen geflele. Pusan— die Schicksalsstadt des koreanischen Krieges Wirtſchafliches Pflückverbot wegen Absatzkrise Für die Bühler Frühzwetschgenernte ist eine bedenkliche Absatzkrise eingetreten. Die Preise sind auf 9,50 und 10 DM für den Zent- ner Bühler Zwetschgen gesunken. Diese Preise decken kaum noch die Gestehungskosten. Um den Absatz regulieren zu können, hat die Obstabsatzgenessenschaft im Benehmen mit dem Landratsamt ein Pflück verbot erlassen. Benzinversorgung zunächst gesichert Die Treibstoffvorräte imm Bundesgebiet und die zu erwartenden Einfuhren berechtigen zu der Feststellung, daß die Treibstoffversor- gung im Bundesgebiet zunächst gesichert ist. Mit Rücksicht auf die weltpolitische Lage muß die Aufhebung der Bewirtschaftung von Ben- zin und Dieselkraftstoff jedoch noch für einige Zeit verschoben werden. Ursprünglich War die Freigabe zum 1. September vorgesehen. Wieder 86 000 Arbeitslose weniger Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli er- neut um 86 144 auf insgesamt 1,451 Millionen zurückgegangen. Der Stärkste Rückgang wird in Bayern verzeichnet, es folgen Niedersach- sen und Nordrhein- Westfalen. Unter den Neubeschäftigten befinden sich nur 10 200 Frauen. Das Bundesarbeitsministerium führt den Rückgang hauptsächlich auf die günstige Entwicklung im Baugewerbe, auf Erntearbei- ten und nicht zuletzt auf die gesteigerten Exportmöglichkeiten zurück. Biersteuersenkung genehmigt Die alliierte Hohe Kommission hat der Bundesregierung mitgeteilt, daß sich das vom Bundestag und Bundesrat verabschiedete Biersteuergesetz nicht mißbilligen wird. Ein leitender amerikanischer Beamter in Frank- furt erklärte dazu, daß die Hohen Kommis- sare dennoch nur zögernd der Biersteuer- Senkulig zugestimmt hätten, well sie erheb- liche Steuerrückgänge befürchteten. Ohst- und Gemüsebauern gegen Liberalisierung Vertreter der Verbände der Obst- und Ge- müsebauern haben sich in einer Besprechung im Bundeshaus in Bonn gegen die Läberalisie- rung des Handels gewandt, die den deutschen Obst- und Gemüsebau„zum Erliegen bringe“. Beamte des Bundeslandwirtschaftsministe- riums wiesen indessen darauf hin, daß sich der Obst- und Gemüsebau nicht den verän- derten Gewohnheiten der Verbraucher ange- glichen habe. Er leide nun unter Absatzstok- kungen. Die Handelsspannen seien zweifellos zum Teil wesentlich überhöht. Dazu komme, daß die Zolldienststellen in einigen Fällen versagt und Obst sowie Gemüse über die in den Handelsverträgen vorgesehenen Fristen hereingenommen hätten. 1 Neue Verfahren für Leipziger Messe Neue Verfahren für den innerdeutschen Warenverkehr sind nach einer Meldung von ADN vom Hauptgeschäftsführer des Leipziger Messeamtes, Dr. Pröpper, bekanntgegeben worden., Darnach können Geschäfte mit west- deutschen Einkäufern an Ort und Stelle abge- schlossen werden, sofern die Bezugsgenehmi- gung bereits vorhanden ist und vorliegt. Den inkäufern aus der Sowjetzone sollen beson- dere Rechte eingeräumt werden. Den Aus- gleich zwischen den Bestellungen beider Sei- ten soll das Leipziger Messeamt unter Füh- lungnahme mit den zuständigen Wirtschafts- organen der Ostzone und der westdeutschen Treuhandstelle für Interzonenhandel in Berlin herstellen. Für den Auslandshandel werden günstige Auswirkungen auf der Grundlage des seit dem 1. August in Kraft befindlichen neuen Ausfuhrverfahrens der Sowjetzone erwartet. 5 „Und dann?“ Die Stimme ist jetzt schnei- Oads Siesebethli Roman aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke opyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer Hanstöni Betäubung. Weisen, die zu gehen sie sich scheuten, „Hat er's denn nit gewußt, daß bethli mein ist, kann das sein, 11. Fortsetzung. „Es ist also Wwahr?“ „So wahr mir Gott helfel Tu pir die Un- Hanstöni, ich kann glückspost nit nachtragen, nichts dafür.“ „Hast Du's gehen sehn?“ „Ja,“ sagte der Alte bedrückt, sechs ist ein Wägeli vors Einspänner, 5 ist's der Pontarlier mit seiner Suzette „Von dem brauchst mir nit verzählen, nach dem Liesebethli hab ich gefragt.“ „Eben— der Pontarlier hat es geholt!“ „Was sags ehrliche Gesicht. Liesebethli abgeholt? Wie dem Meitli?“ Gottlieb zuckte verlegen die Achsel und Er mußte an den er vom Pontar- lier hatte annehmen wollen und kam sich wie schaute am Jungbauern vorbel. den halben Liter denken, ein Judas vor. 5 ustöni musterte wöhnischen Blicken. 1 er scharf. 3 a „Der Pontarlier— es ist Halt kruckste Gottlieb? vor. „Kurz vor Hoftor gefahren, ein und wie ich nachgeschaut hab, doch ab- ˖ Du da?“ fragte Hanstöni un- gläubig, und eine helle Röte schoß ihm in das „Der Nachbar hätt mein käm der denn da- zu, was hat der überhaupt 2zu schaffen mit inn mit bohrenden, arg- „Du weilt öppis— tu's Maul suf, oetehl aur er hat eich auch koffnungen geren aut das Melt. sich von jeher schlecht aufs Lügen. „Glaub wohl, daß er's gewußt hat, hatt's wohl nit für Ernst genommen——“ stotterte er bedrängt. „Kannst das begreifen, Gottlieb? trauen, man hat 60 duckte sich voller Angst. Treue, seine Gradheit, abe lichen Ausbrüche seines jähen Zorns. unheimliche Ruhe Wetterleuchten, sie täuschte ih den Sturm, der im Anzug War. „Verzähl jetzt weiter, der Jungbauer kurz und senmund. Der Alte wand reden oder schweigen? hielt das Unglück auf. tragte Hanstöni mit mühsamer ach voran und gib mir talt löffelweis ein!“ da hat er gesagt, er schäft, und der Lucien, der schwieg eine Weile wie in halber Ein böser Verdacht hatte ihn durchzuckt und wollte seinen Gedanken Wege das Liese Gottlieb?“ fragte er als ein redlicher Mensch, der seinen Nächsten nicht zu Unrecht verdächtigen WIII. Gottlieb war kein Diplomat, er verstand „Ist also ein Hundsfott, der Pontarlier,“ sagte der Hanstöni mit bebender Stimme. Fünfund- zwanzig Jahr lebst neben so einem, tust ihm nichts zuleid, und doch mag 80 einer sich ge- einem das Liebste zu stehlen, was Der Alte hörte diese leise Stimme und Er kannte diesen großen Buben besser als sich selbst, seine r auch die fürchter- Diese war wie ein schwelendes n nicht über aber genau,“ befahl richtete den verfin- sterten Blick fest auf den dünnlippigen Grei⸗ sich in Not. Sollte er Keines von beidem „Ist's so arg, daß Dir die Worte mangeln?“ Fassung. die bittere Medizin „Ich hab den Pontarlier halt gefragt, was er will, und ob er denn heut die Milch nit fährt, hätt heut ein ander Ge- ihn vertrete, komme schon den Berg herauf. Indem wir 80 schwatzen— s'geht schon auf halb sieben zu — kommt so im Dämmern das Liesebethli über den Hof daher. Der Pontarlier ist abge- sprungen und hat ihm den Schließkorb aus der Hand genommen.„Ich fahr Dich bis Sion hinein, wenn's Dir recht ist,“ hat er gesagt und dem Meitli die Hand gegeben. Da hat es ein wenig gelacht, grad nur 80 mit den Au- gen und hat gesagt, das sei aber lieb von ihm Und es würd ihm das nie vergessen.“ „Und dann?“ forschte Hanstöni heiser. Der Alte wirft einen scheuen Blick auf inn. Nun ist's geschehen, der Blitz hat ge- troffen, das Haus brennt. Eine schlimme Ver- änderung ist bei seinen Worten mit dem Jun- gen vor sich gegangen. Alles Gute, Offene ist aus seinem Gesicht geschwunden, grau starrt auf den Schläfen, die starken Kiefer mahlen vor Wut. Der dort steht, ist der gutmütige Simmishöfer Hanstöni nicht mehr, das jache Blut rast in ihm und macht ihn zu seiner wwillenlosen Beute. Vernunft und gute Mei- nung dringen nicht mehr zu ihm, er weiß nur noch das Eine: daß jemand gekommen ist, heimtückisch wie der Dieb in der Nacht, und hat ihm sein Liebstes gestohlen. Der alte Gottlieb wird immer kleiner, im- mer greisenhafter. Das Erbarmen reißt ibn kast in Stücke, aber er hat auch Angst vor diesem neuen, furchtbaren Hanstöni. Halb vergessene Bilder tauchen vor ihm auf aus des Jungbauern Kindheit, Wo er manchmal, nicht oft, in so rasenden Zorn geriet, daß nicht einmal der Vater ihn bändigen konnte. Ein Urabhne von ihm, von der Mutter her, hatte nit unselig im jachen Zorn!“ es den Alten an, die Adern liegen wie Stricke einmal in solchem Zorn einen Knecht erschla- gen und war sonst ein ruhiger, gefügiger Mensch So wie Hanstöni jetzt hatte er wohl ausgesehen, als, er die blutige Tat beging „Hanstöni!“ sagt Gottlieb flehend und kriecht hinter dem Tisch hervor,„mach Dich ten hält er seines Vaters schwer dend wie ein Peitschenknall, und der Fun stampft in rasender Wut auf die Diele. „Dann hat mir das Liesebethli ade gesagt und sich neben den Pontarlier auf den Bock gehockt,“ berichtete der Alte gottergeben. Er ahnt wohl, daß es jetzt besser wäre, zu schwelgen, aber seine Knechtsseele liegt ganz unter dem Willen des Jungen.„Er hat noch gefragt, ob es friert und hat es sorgfältig in eine Decke gewickelt.“ „Der Hund, der geile—“ stöhnt der Jung- bauer.„Weiter jetzt, komm zum End!“ „Ja, weiter ist nichts gewesen. Sie sind Halt abgefahren, und das Liesebethli hat immer gradaus geschaut,“ berichtet der Alte be- drückt.„Kein einziges Mal hat es sich umge- sehen.“ „So,“ Jesus, Wie endgültig kann dieses Wort klingen, so endgültig wie ein Strich unter eines Menschen blühendes Leben. Den alten Gottlieb frierts, daß ihm die wenigen Zänne, die er noch hat, aufeinanderklappern. „So,“ sagt Hanstöni noch einmal,„und jetzt gnad ihm Gott!“ Er reißt die Tür auf und will davon, da hängt sich der Alte in Todesangst an ihn. 0 „Bleib hier, Hanstöni, ich tu Dich um Got- teswillen vieltausendmal bitten! Bleib hier, Du weißt ja nit mehr, was Du tust— denk an den Hof, an die Eltern. Dein Urahn ist auch zum Mörder worden, tu's ihm nit nach, um Jesu Christi willen.“ Hanstöni schaut finster auf den kleinen Al- ten herab. 5. 5 4 5 5 „Aug um Aug, Zahn um Zahn, 80 steht's schon in der Bibel. Hat er nit zuerst gemor- det, hier in mir drin, alles was gut und schön gewesen ist?“ Mit einer halben Bewegung schleudert er den Alten von sich ab. Der sieht inn, als er sich aufrafft und aus dem Fenster schaut, die Halde hinaufstürmen. In der Rech- 2 Buenos Afres, im August. In Argentinien kennt jedermann das Leben des Staatspräsidenten Juan Domingo Peron und seiner ebenso schönen wie intelligenten Gattin Evita, und dieses romantische Liebes- Dada ist dort eine Realität, die zudem noch mit der angeborenen Vorliebe des Südamerikaners kür das Abenteuerliche und ein wenig Senti- mentale phantasievoll ausgeschmückt und zu einer Art Legende gemacht wird. Selbst die Gegner der Perons tragen unbewußt zu deren Popularität bei, indem sie durch allerlei Elatschgeschichten dafür sorgen, daß sich die Oeffentlichkeit mit Eva und Juan beschäftigt. Das aber kann den Perons nur recht sein. Im Gegensatz zu den unschuldig-naiven Hel- den der Märchen und Mythen sind sie sich als Menschen des 20 Jahrhunderts ihrer Rolle durchaus bewußt und verstehen den Wert einer geschickten Propaganda richtig einzuschätzen. Keine argentinische Wochenschau, die nicht mindestens eine Aufnahme des Präsidenten oder Evitas brächte! Man sieht sie— einzeln oder zusammen— Bauern und Arbeitern die Hand drücken, Waisenbäuser besichtigen, Dele- gationen empfangen, und immer wieder sind es die Aermsten der Armen—„descamisados“, Hemdlose, heißen sie in Argentinien—, an die sie sich vor allem wenden, die sie ihres Wohl- wollens, ihrer Liebe, ihrer niemals rastenden Wohlfahrtsarbeit versichern.. Rundfunk und Presse, vom Ehepaar Peron an einer unsichtbaren, aber desto besser funk- tionierenden Leine gehalten, stoßen in das gleiche Horn: Peron, der große Reformer, Peron, der Freund der Arbeiter,— Peron, der vorbildliche Staatslenker, der geniale Reorga- nisator der Wirtschaft Und neben ihm Evita, die auf ihrer Europa- reise vor drei Jahren mit weiblichem Charme Als eine Art Botschafter fungierte Evita, der die Massen zujubeln, weil sie in ihr trotz der ofken zur Schau getragenen Eleganz immer noch das Kind des Volkes sehen,— Evita, die auf ihren Propagandareisen durchs Land Kon- kekt und Obst unter die Menge wirft und den Frauen der„descamisados“ zuruft:„Seht her — solche prächtigen Kleider, solch kostbare Juwelen werdet eines Pages auch ihr— oder doch eure Töchter— tragen, denn wir Perons kühren eine Aera der Blüte und des Wohl- standes für Argentinien herauf!“ Was an quan und Eva Peron bloße Pose, was ehrliches Wollen ist, bleibt ein schwer zu ent- ſuan Domingo Peron- und Eviia Ein Hebeldruck könnte genügen rätselndes Problem. Zweifellos hat der Präsi- dent die Macht der Groſgrundbesitzer wesent- lich eingeschränkt, für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und soziale Verbesserun- Sen gesorgt, aber die versprochene Boden- reform ist immer noch in der Schwebe, ebenso Wie das Frauenwahlrecht, das erst 1952 Wirk- lichkeit werden soll. Viele von seinen und Evitas Erfolgen Frau Peron hat ein eigenes Büro im Staatfssekreta- riat für Arbeit und Wohlfahrt) haben sich als bloße Konjunkturerscheinungen der ersten Nachkriegszeit erwiesen; die wirtschaftliche Hochblüte war zu einem großen Teil nur Folge des erhöhten Exports an Getreide und Fleisch nach den ausgehungerten Ländern Europas und Asiens. Sie ist heute schon wieder im Abklin- gen begriffen. Wichtiger noch erscheint die Frage, was sich hinter der demokratischen Fassade des seinem Wesen nach stark diktatorischen Regimes ver- birgt. Wohl gibt es keine Kozentrationslager, keine Geheimpolizei, überhaupt kein auf den ersten Blick erkenntliches Terrorsystem aber der Einfluß, den die Perons auf Presse, Rundfunk und Justiz ausüben, tritt klar zutage. Oppositionelle Zeitungen werden unter den kadenscheinigsten Begründungen verboten, un- liebsame Radiokommentatoren müssen von der Bildfläche verschwinden, eine ehemalige Riva- Iin aus Evitas Filmlaufbahn bekam Auftritts- verbot und mußte nach Mexiko auswandern, Und so klingt in den stürmischen Ergebenheits- kundgebungen der Bevölkerung ein kaum Wahrnehmbarer Ton der Unsicherheit und Furcht mit. Die Fürsorge der Perons hat in jedem Fall etwas von Bevormundung an sich; sie nennen dem Volk jegliche Verantwortung ab und gän- geln es nach eigenem Gutdünken. Zum Wohle der Gemeinschaft, wie sie sagen. Doch so mancher Argentinier beobachtet mit Besorgnis, wie sich in den Händen dieser bei- den Menschen eine immer absoluter werdende Gewalt ansammelt, und er kann nicht umhin, des Wortes zu erinnern, daß eine schlechte De- mokratie immer noch besser sei als eine gute Diktatur. Kenner des Landes behaupten, es würde quan und Evita gleichsam nur einen Hebeldruck kosten, um die sorgsam ausgebaute Maschi- nerie der Diktatur auf volle Touren laufen zu lassen— zu welchem Ende, steht allein bei den Perons. Dr. Margret Reich Täglich schreiben kleine Mädchen Japan wünscht keinen Krieg E O be, im August. Man braucht sich um uns Europäer wegen der Korea-Sache keine Sorge zu machen Man merkt hier nichts davon. Höchstens, daß die Amerikaner etwas ernst aussehen. Es ist ja auch keine Kleinigkeit, das bequeme Be- satzungsleben jeden Augenblick gegen den Krieg austauschen zu müssen. Aber die Ja- baner, die nicht davon betroffen sind. machen einen durchaus heiteren Eindruck, Sie sind gut angezogen, treiben Sport, spielen trotz Hitze mit Begeisterung Baseball. gehen schwimmen, was sie sehr gut können, und Sind vergnügt und lebhaft So jedenfalls ist der äußere Eindruck Was sich in den Familien abspielt und hin- ter der lustigen gußenseite verbirgt, bleib! dem Außenstehenden verborgen leh babe nun hier schon den ganzen Krieg und allerlei Na- turkatastrophen erlebt ernste. bedrückte Mienen sieht man nur bei den Ausländern Die Japaner zeigen nicht, was sie fühlen und denken. und all das Zeug, was über sie ge- schrieben Wird, ist meistens Unsinn. Ich kann als ein Beispiel unter vielen nur das anführen, was mach der Kaiser- Rede am 15 August 1945 geschah: von drei Japanern. die gerade die Rede über das Radio gehört hatten. erhielt ich drei verschiedene Aus- legungen, einer sagte der Krieg ginge weiter. der zweite meinte, der Kaiser habe gesagt. das Volk müsse weiter Opfer bringen, und einer glaubte verstanden zu haben, der Krieg wäre zu Ende. So verstehen selbst Japaner ihre eigene Sprache]! Nun stelle man sich vor, was Aus- länder davon verstehen. Dazu kommt noch die sehr schwierige Schrift, die auch dauernd zu Mißverständnissen führt. Und dann die Kon- vention, die überall die„Maske“ verlangt. Und nun soll man über Japan und die hiesi- gen Verhältnisse schreiben! In einem Brief von L. Hearn, der ja als Japan- Autorität anzusehen ist, an seinen ja- Oanischen Freund, Herrn Nishida, datiert vom 27 Juni 1893. kand ich folgende Stelle:„Doch habe ich gelernt, daß ein Fremder umso we- niger über das Volk weiß, je länger er in Japan lebt. und daß die Rassenunterschiede durch die Erziehung prächtig großgezüchtet werden“ Um jedoch noch einmal auf Korea zurück- zukommen: kürzlich gab es einen langen Ar- tikel in der hiesigen Zeitung„Osaka Mai- Hichi“, in dem die öffentliche Meinung bezüg- lich des Koreakonfliktes untersucht wurde. Es hieß darin, die Zeitung erhalte täglich Briefe von kleinen Mädchen und anderen Leuten, die keinen Krieg wünschten, daß sie die Hungerjahre und die Bomben noch nicht vergessen hätten, und der Verfasser des Ar- tikels kam zu dem sehr schlauen Schluß, dag es wohl nur einige wenige Kriegsgewinnler gäbe, die sich über einen Krieg größeren Ausmaßes freuen würden. Auf wiſſenſchaſtlichen Erkermit nissen gegründet, in unentwegter Forſctuings- Arbeit zu gereiſter Synthese gefügt, jahrelang millionenfach erprobt, bietet. SFrilisim auch heute wieder die beste Gew hr ſüir die Ert /icklunę und Erhaltung eines gesunden kräftigen Hlaarwuchses. Sribisin führt ſhrem Haarboden Wichtige Nähr- AuHau-ADregurngs, und Schutzstoffe zu. Srilßsin schützt Ihr Haar, TRI-LIV- SIN Trilysin mit Fett 1 Trilysin ohne Fett Die Haarpflege mit Trilysin wird Wirkungsvoll ergänzt durch Trilysin-Haarsl ö so Wirksam Wie einst!“ * 7 Seit 36 Jahren ein Begriff für Seefisch- Qualitäten Theodor Shyassen& Co Seefischgroßghandlung Industrie— Salzerei Bremerhaben F. der Lieferant für den anspruchsvollen Fischhändler wWIRB IN DEINER Heimatzeliung vb 0 nas Eriolg! SCHOTTLAND ist das bevorzugte Ferienparadies der Blick auf den malerischen Hochgebirgs-Luftkurort Luss, Bewohner der britischen Inseln. Loch Lomond.(Aufn. Archiv) Der Nachschub ist äußerst schwierig Alaska und die Arktis— strategische Gebiete Washington, im August. Ganz plötzlich sind die US-Truppen in Alaska in Alarmzustand versetzt worden— ein Grund hierfür wurde noch nicht bekannt gegeben. Da aber dieser Alarm der zweite nach einem ersten Probealarm Wenige Tage nach Ausbruch des Koreakrieges ist, scheint ihm gröbere Bedeutung zuzukommen. Das US-FPer- ritorium, die„Hintertür des amerikanischen Kontinents“, dürfte im Fall Kriegerischer Ver- Wicklungen unter Umständen leicht aufzu- drücken sein, nur wenige tausend Mann sind gegenwärtig dort stationiert. Hinzu kommt, daß die angrenzende Arktis bei einer Ost-West-Auseinandersetzung leicht einen Kriegsschauplatz der Luft abgeben kann; die kürzesten Wege von Rußland nach, Ame- rika und umgekehrt führen über den Nordpol und Alaska. Aus diesem Grund hat man auch in den letz- ten Jahren dort das Radarkontrollsystem nach Möglichkeit ausgebaut, um einfliegende Ver- bände sofort feststellen zu können und vor überraschenden Luftangriffen sicher zu sein. Allerdings wird die Radarermittlung erheblich durch die Nähe des magnetischen Poles gestört, die sich auch auf die Funkverbindung mit den eigenen Flugzeugen nachteilig auswirkt. Alaska und die Arktis sind überhaupt Län- der, die für eine moderne Kriegführung unge- eignet sind. Die Amerikaner haben darin ihre besonderen Erfahrungen gemacht. Bei den Ei Anruf Pei,CO letzten arktischen Manövern im vergangenen Winter bewährten sich zwar die akklimati⸗ sierten und besonders geschulten Truppen, nur der Generalstab flel fast völlig aus— die mei- sten Offiziere holten sich eine Influenza und lagen bewegungsunfähig zu Bett. Ein weiteres Problem ist der Nachschub. Faktisch kommt hierfür, wenn man von Luft- transporten absieht, nur die 1942 erbaute Alaskastraße in Frage. Diese ein wenig be- scheidene Möglichkeit erschwert die eigene Kriegführung, hat aber auch das Gute, daß sich feindliche Kräfte nur in einer einzigen Richtung, nämlich auf die Alaskastraße hin, be- Wegen können. Die allgemeine Unwegsamkeit, der Schnee und die hohen Berge bieten einer modern aus- gerüsteten Armee erhebliche Schwierigkeiten. für kleinere und größere Sabotagetrupps, die an arktische Verhältnisse gewöhnt worden sind, geben sie dagegen eine idale Operations- basis ab. Man fürchtet daher auch in Washington einen möglichen„Guerillakrieg im Schnee“ und glaubt ihm nur durch erhöhte Wachsamkeit und ständige Beobachtung der menschenleeren großen Gebiete von der Euft aus begegnen zu Körmen. Würden sich hier im Kriegsfall luft- gelandete sowjetische Stoßtrupps einnisten Könnten sie durch Abfangen und Weitergeben von Nachrichten und Melden abfliegender US- Verbände großen Schaden anrichten. ins& CO. genuq Das Institut des Aberglaubens arbeitet mit 4000 Personen New Vor k, im August Wenn Mr. Smith in New Lork ein Mädchen kennengelernt hat, dann genügt ein Anruf bei „Collins& Go“, um der Geliebten zu bewei- sen, daß gerade„er“ für„sie“ das Glück be- deutet. Gegen gute Bezahlung inszenieren Mr. Collins und seine Gehilfen ein absolut echt wirkendes Schauspiel. Für zwei Dollar läuft auf die Minute genau eine schwarze Katze über den Weg, nur vier Dollar kostet das Zusammentreffen mit einem Schornsteinfeger, und für den gleichen Preis ertönt in der Nähe der Parkbank der Ruf eines Käuzchens. Die amerikanische Geschäftswelt ist der beste Kunde von„Collins& Co.. Man hat die Erfahrung gemacht, daß wichtige Vertrags- Abschlüsse viel leichter zu tätigen sind, wenn dem Partner kurz vorher ein vermeintliches Glückssymbol begegnet. Will jedoch Mr. Brown seinem Geschäfts- freund klermachen daß der Verkauf seiner Fabrik für ihn die einzige Lösung sei, da er vom Pech verfolgt würde, so sorgt das„Aber- glaube- Institut“ schon dafür, daß in dem Hotel, in dem der Fabrikbesitzer absteigen Will, nur noch Zimmer 13 frei ist. Mr. Collins, der einer alteingesessenen Ar- beiterfamilie Ohios entstammt, hatte die „goldene“ Idee, die man zum Vorwärtskom- men in den Staaten benötigt. Vom Zeitungsboy über den„Baby- Sitter“ brachte er es zum Leiter des obigen Unternehmens, das heute in kast allen größeren Städten der USA Zweig stellen unterhält und etwa 4000 Personen be- schäftigt. Täglich laufen rund 800 briefliche, telefonische und auch telegrafische Aufträge ein. Ein Requisiteurraum birgt alle Gegen- stände, die zur Ausführung der verschiedenen Aufträge nötig sind. Vom Zylinder bis zum fahrbereiten Leichenwagen einschließlich Sarg, liegt alles einsatzbereit. Ueber eine große Fläche dehnen sich Stal- lungen aus. Sie beherbergen die Tiere, die für die zu erzielende Wirkung von größter Wich- tigkeit sind. Die zwei- und vierbeinigen Helfer sind so gut dressiert, daß sie jedesmal nach erledigter Aufgabe zu ihrem Herrn zurück- kehren. In Deutschland hatte sich vor einigen Mo- naten eine„Firma“ niedergelassen, die ganz nach dem amerikanischen Vorbild arbeiten Wollte. Wir sagen mit Absicht„wollte“, denn es kamen so wenig Aufträge, daß die Inhaber sich schon selbst etwas vormachen mußten, um noch an das„Glück“ und guten Geschäfts- gang zu glauben. Das Geiöse des Viagara verslummie Lähmende Furcht befiel die Uferbewohner Appleton, im August. Am 31. März 1868 schreckte eine plötzlich eintretende außerordentliche Ruhe des Nia- garafalles die Uferbewohner aus dem Schlafe, wie ein unerwarteter Lärm im allgemeinen jemanden plötzlich erwachen läßt. Sie erhoben sich mit verstörten Gesichtern von ihren Lagern und glaubten taub geworden zu sein — oder der Weltuntergang stehe bevor. Nur notdürftig bekleidet eilten sie zu dem mächtigen Strom, dessen ungebeures Getöse und Was rauschen mit einem Mal aufgehört hatte. Unter Furcht und Schrecken verging die Nacht und der Morgen. Am Nachmittag kehrten Ruhe und Be- sonnenbeit ein, und mehrere beherzte Männer stiegen in das Flußbett hinab, wo zwischen den zerklüfteten Gesteinen nur einige dünne Rinnsale sich wie Silberfäden dahinschlän- gelten. Es gelang ihnen über das Felsgestein „ des versiegten Flusses trockenen Fußes das kanadische Ufer zu erreichen. Andere betraten neugierig das steinige Ge- stade, dessen Anblick bisher durch die brau- senden Wogen verdeckt war. Bis spät in die Nacht hinein warteten die Menschen auf das Wasser. Sie Warteten ver- gebens. Erst am nächsten Morgen begann das Wasser langsam zu murmeln und erreichte nach und nach seine alte Stärke wieder. Was war der Grund für dieses plötzliche Versiegen? g Nach einem Winter von außerordentlicher Strenge hatte ein Sturm die zu Tal ziehenden Eisschollen aufgehalten, so daß sie sich an der Mündung des Eriesees stauten und zu einem riesigen Damm verdichteten, der das Wasser aufhielt. Als der Wind sich drehte und die Schollen auseinandertrieb, nahm der Fluß seinen alten Lauf. G. 2. Hel gegen Schmetzen aller Art 10 Tabl. 90 in ollen Apotheken nach den 88838 Zunge Zune * . Süd westd. Rundschuu Von amerikanischen Gerichten verurteilt Heidelberg(wb). Amerikanische Ge- richte in Karlsruhe und Mannheim haben in it künf Deutsche zu Gefängnisstra- ilt. Zwei Karlsruher im Jahren wurden zu je vie S verurteilt, weil sie de amerikan Aufschrifte kängnis er wegen falscher F 1 nischen Soldaten. Sie hatte behauptet, der Soldat habe sie gezwungen, mit ihm in einen Wald zu gehen. Die B isaufnahme hatte jedoch ergeben, daß das dchen dem Sol- daten fre lig gefolgt war. Gleichfalls i Monate& is erhielt eine Mannheimerin, sie einen amerikanische Soldat von dem sie wußte, daß er sich ohne Frlaubnis von seiner Truppe entfernt hatte, bei sich aufnahm. Gesetz hindert den guten Willen Heidelberg(dpa). In Heidelberg bemüht sich gegenwärtig eine amerikanische Negerin doption zweier Kinder n amerikanischen Müttern stammen. Durch einen Bericht in der„Chicago Tribune“ auf das Problem der Negerkinder in Deutsch- Jand aufmerksam gemacht, reiste die Negerin nach Heidelbe um zwei dieser Kinder in den Heimen abzuholen. Es wurde ihr jedoch gesagt, daß es„keine gesetzlichen Vorausset- zungen für eine Adoption deutscher Besat- zungskinder“ gebe. Er wollte in Heidelberg sterben Heidelberg dwb), Vor einigen Tagen War in einem Wald in Heidelberg die Leiche eines Mannes gefunden worden, der jetzt als ein seit Anfang August vermißgter 76jähriger Rentner aus Mannheim identifiziert werden konnte. Zunächst war angenommen worden, daß er sich mit Schlaftabletten das Leben ge- nommen hat. Bei der Obduction der Leiche wurden jedoch zwei Pistolenschüsse im Kopf des Toten festgestellt. Die Pistole konnte aller- dings bisher noch nicht gefunden werden. Aus einem hinterlassenen Brief des alten Mannes geht hervor, daß er sich in seiner Geburts- Stadt Heidelberg das Leben nehmen wollte, Süd Z War„am einer Stelle, an der ihn niemand aden könne“, Als Grund für die Verzweif⸗ lungstat werden wirtschaftliche Notlage und Krankheit vermutet. Berufssoldaten gegen neue Wehrmacht Hockenheim(wb). Auf einer Versamm- kung der Notgemeinschaft ehemaliger berufs- mäbßiger Wehrmachtsangehöriger und ihrer Hinterbliebenen, die vor kurzem in Hocken- heim bei Mannheim stattfand, lehnten die Versammelten einstimmig die Wiedererrich- tung einer deutschen Wehrmacht ab. In der Zusammenkunft wurde hauptsächlich die Versorgung der Berufssoldaten diskutiert. Das Huhn auf der Lenkstange Weinheim pd). In irgend einem Winkel des Hofes wartet das Huhn darauf, bis sein Herr den Motor seines Motorrades anlaufen Jäßt. Im Nu kommt es dann aus seinem Ver- steck hervor und setzt sich auf die Lenk- stange. Das Huhn ist nicht mehr zu vertrei- ben und behauptet seinen Platz, auch dann, durch die Gegend rast. 5 Weinheimer Woche abgeschlossen Weinheim dw). Die Reihe der Veran- staltungen anläßlich der Weinheimer Woche ist mit einem Feuerwerk abgeschlossen Wor- den, Die Ausstellung ist von insgesamt 18 000 Personen besucht worden. Das reichhaltige Programm der Volksbelustigungen im Bünger- Par zog rund 33 000 Besucher an. Erste Südweststaat- Kundgebung in Südbaden Lörrach(wb). Nach dem Einsatz von Lautsprecherwagen in den Straßen der Stadi Veranstaltete die„Vereinigung Südwest“ in Törrach ihre erste Kundgebung, zu der sich rund 600 Zuhörer einfanden. Der nordbadische unabhängige Bundestagsabgeordnete Freuden- berg(Weinheim) begründete die Notwendig- keit des Zusammenschlusses der südwestdeut- Schen Länder vor allem mit wirtschaftlichen Argumenten. Er erklärte, die kritische Ent- Wicklung, die nach Beendigung der Marshall- Hilfe eintreten könnte, würde von einem ver- Einten, wirtschaftlich sich ergänzenden Süd- Weststaat leichter gemeistert werden als von getrennt marschierenden Ländern. Nach Freu- denberg befürwortete der Freiburger Stadtraſ Erich Maria Lehr die Bildung eines Südwest- Staats. Die Versammlung verlief ruhig. Eine Diskussion fand nicht statt, da sich niemand Zum Wort meldete. Wein ergoß sich über die Böschung A., Güten bach. In der Nähe des Stein- bruchs„Probstschlag“ geriet ein Lastwagen. dessen Fahrer übermüdet war, aus der Fahr- bahn, blieb jedoch glücklicherweise an einem Baum hängen, Durch Explosion brannte der Wagen fast vollständig aus, Die Ladung, 2000 Flaschen Moselwein, floß größtenteils die Böschung hinunter. g Der Frick des Milichpantschers Dahr(Ich, Bei einer Milchkontrolle war die Milch eines Bauern im Kreise Lahr als verwässert beanstandet worden. Das Lebens- mitteluntersuctungsamt Offenburg ordnete dclie Entnahme einer Probe frischgemolkener Milch an, Worauf der Bauer in Gegenwart emes Gendarmeriebeamten seine Kuh melken mußte Dem Beamten fiel dabei auf, dag der Bauer beim Melken ungewöhnlich Kräftige Bewegungen mit der linken Schulter und dem Unken Oberarm machte. Bei näherem Zusehen Lutgeckte der Gendarm eine unter dem Rock des Landwirts versteckte Flasche mit Wasser, deren Inhalt sich in regelmäßigen Stößen mit Lem Milchstfahl im Melkeimer vermischte. Der Bauer wollte auf diese Weise der unter den Augen des Gesetzes frischgemelkenen Mich emen ähnlich hohen Wasserprozent- tz zuführen, wie inn die beanstandete Milch Wesen hatte, Der Pantscher sieht einer brinclichen Strafe entgegen 8 wenn sein Herr mit 60 Stundenkilometern. Student in den Bergen ermordet Reutte(hpd/lwb). In den Lechtaler Alpen, in unmittelbarer Nähe der bayerischen Grenze, wurde die Leiche eines Heidelberger Studen- ten mit schweren Kopfwunden aufgefunden. Es handelt sich um einen Mord, denn am Hals zeigten sich deutliche Würgspuren, ja sogar blutunterlaufene Stellen. Dem Toten Hose, Bergschuhe, Rucksack und 150 aus der Brieftasche gestohlen. Es muß Raubmord angenommen werden. Der Täte Wahrscheinlich ein junger Mann, der Studenten einen Tag vor der Tat in Obe dorf beim Prage en Gepäcks von der Hei- en Ein- en Mann behilflich gev 1 delberger Kriminalpol er von Oberstdorf 8 er mit den Stiefeln d rmordeten ge- sehen haben. Damals sei den Leuten jedoch noch nichts von einem Mord bekannt gewesen. Um 30 Mark den Schiedsrichter geohrfeigt POrzheim(lb). Das Friedensgericht in Göbrich im Kreis Pforzheim v lte dieser Dage einen Göbricher Einwohner wegen Kör- verletzung zu einer Geldstrafe von 50 DM. Der Verurteilte hatte nach einem Fußball- Spiel in Göbrich dem Schiedsrichter eine Ohr- feige verabreicht, weil er offenbar mit den Leistungen des Schiedsrichters nicht ganz ein- verstanden war. Ein Pilzgericht mit schweren Folgen Kieselbronn b. Pforzheim(dw). Eine aus drei Personen bestehende Familie aus Kieselbronn bei Pforzheim mußte dieser Tage mit schweren Pilzvergiftungen in das Kran- kenhaus gebracht werden. Der siebenjährige Sohn starb einen Tag später an den Folgen der Vergiftung. Auch für die Mutter besteht Lebensgefahr. 95 Prozent Finderlohn einbehalten Baden-Baden SH). Man wisse nicht, Was die kommende Zeit noch bringe, und sie Sei eine arme Frau, war die Entschuldigung, die einer Witwe in Heidelberg in einem ano- nymen Schreiben zuging, als sie ihre ver- lorene Geldtasche mit dem Inhalt von 7 DM zurückerhielt. Die Finderin hatte sich von den gefundenen 150 DM sogleich 143 DM zurück- behalten und diesen 95prozentigen„Finder- john“ zu Vorratseinkäufen verwendet. Europa- Freiwillige am Schlagbaum Kehl(Z SH). Auf einem Treffen von deut- schen und französischen Vertretern der„Frei- Willigen für Europa“ am Schlagbaum in Kehl sagte Professor Villey, der Leiter der Europa- Freiwilligen, die europaischen Völker und vor Allem die europäische Jugend forderten, dag de Straßburger Versammlung in einem revo- Jtionären Akt die Satzungen des Europarates breche und über alle Tagesordnungen hinweg ctie Beratende in eine Verfassunggebende Ver- sammlung umwandle. Die Bemühungen der Freiwilligen für Europa, in allen Ländern die Europafahne, das grüne E auf weißem Grund, Zu hissen, hätten vor allem in Frankreich und im Holland großen Erfolg gehabt. Auch Deutsch- land müsse sich diesem grundsätzlichen Be- kenntnis anschließen, denn diese Fahne sei eine Demonstration des spontanen Wunsches der Völker. Kreuz und quer durch Baden In Pforzheim wurde das Richtfest des Wiederaufgebauten Turmes der Rüchlinschule begangen. Nach der Fertigstellung des Innen- ausbaues werden 21 Klassenzimmer zur Ver- kügung stehen. Der Landrat des Kreises Bruchsal, Weis, erklärte vor der Presse, daß im Landkreis bereits mehr Wohnungen gebaut worden sind, als im Kriege zerstört worden Waren. Von 2 733 Wohnungen im Landkreis sind 2 390 urch private Initlative erstellt worden. Bei einer Zusammenkunft von Flüchtlingen Aus der Sowjetzone in Heidelberg forderte Leo Mai vom„Deutschen Bund!(Sitz Godesberg) die Gleichstellung der Ostzonenflüchtlinge mit den Heimatvertfebenen. Auf dem Friedhof von Tauberbischofsheim wurde ein geschnitztes Holzkreuz zum Geden- ken an die in der Heimat ruhenden Toten der Heimatvertriebenen aufgestellt und von Geist- lichen beider Konfessionen geweiht. Bei der Schloßbeleuchtung fiel ein nicht völ- ig abgebrannter Feuerwerkskörper auf eine 25 jährige Frau, die sich lebensgefährliche Verbrennungen zuzog. Das Landratsamt in Sinsheim hat das wei⸗ tere Einleiten von Spritschlempe in die Elsenz verboten. Die Abwässer der Spritfabrik in Richen hatten einen unerträglichen Gestank verursacht. Die Spritfabrik gerät dadurch in Existenznot. Es wird erwogen, den gesamten Betrieb zu verlegen. Domkapitular Prälat Dr. Josef Vögtle, Frei- burg, der sich vor einigen Wochen einer schweren Operation unterziehen mußte, be- findet sich wieder auf dem Wege der Besse- rung. Der außberordentliche Professor der Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe, Dr ing. Adolf König, wurde nach Erreichung dei Altersgrenze in den Ruhestand versetzt. Die Bezirksgruppe Buchen des ADAC ver- Aristaltete kürzlich eine Fahrt für 70 Kriegs. beschädigte und Kriegerwitwen zum Besuch der Götz- Festspiele in Jagsthausen. Der ADAC stellte seinen Gästen einen Autobus und 15 Personenkraftwagen zur Verfügung. In der neu errichteten Karlsruher Messe- Balle wird am 1. Oktober dieses Jahres eine internationale Hundeausstellung veranstaltet an der Hunde aus allen westeuropäischen Län- dern gezeigt werden sollen, Im amerikanischen Hauptquartier in Hei- delberg trafen kürzlich gebrauchte Kleidungs- stücke ein, die von den Einwohnern der ame- Ti kanischen Stadt Lewisburg im Staate Penn- syVllVanis gesammelt worden waren. Die ge- spendeten Kleidungsstücke sollen an Näh- und Handarbeitsgruppen im amerikanischen Be- Satzungsgebiet verteilt werden.. Der Freiburger Erzbischof, Dr. Wendelin Rauch, hat den Prälaten Dr. Schuldis zum Ehrendomherrn ernannt. Dr. Schuldis, der im 59. Lebensjahr steht, ist damit fünfter Ehren- domberr in Freiburg. 85 Stuttgarter„Volksstimme“ verboten Redaktionsräume wurden versiegelt Stuttgart(UP/lwb). Die alliierte Hohe Kommission hat die in Stuttgart erscheinende kommunistische„Volksstimme“ für drei Mo- nate verboten. Damit wurden im Bundesge- biet bisher elf kommunistische Blätter unter- sagt. Auch der„Volksstimme“ wird, wie ein amerikanischer Sprecher sagte, vorgeworfen, berichtet zu haben, daß jetzt Waffen aller Art nach Westdeutschland eingeführt würden. Damit habe die Zeitung bewußt Tatsachen verdreht, denn nach alliierten Gesetzen sei die Einfuhr von Kriegsmaterial durch die Bundesregierung ausdrücklich verboten. Kurz vor 18 Uhr erschienen im Gebäàude Schwäbischen Verlagsgesellschaft der ame- che Kreisvertreter, Mr. Hoover, und Gruppe der Stuttgarter Schutzpolizei und forderten die Redakteure der„Volksstimme“ auf, die Räume zu verlassen. Hierauf wurden die Redaktionsräume versiegelt. Haussuchun- gen und Beschlagnahmungen wurden dabei micht vorgenommen. Der Landesvorsitzende der KP in Württem- berg- Baden und Fraktions vorsitzende, Leib- brand, erklärte einem dpa- Vertreter, das Ver- bot der„Volksstimme“ sei weniger auf einen Konkreten Anlaß als auf die Absicht der Be- satzungsmächte zurückzuführen, die kommu- Nistischen Blätter zu verbieten. Die Landes- organisation der Kommunisitschen Partei in Württemberg-Baden werde durch dieses Ver- bot besonders benachteiligt, weil ihr nun das Sprachrohr für ihre Propaganda bei der Volksbefragung am 24. September und zum Wesentlichen Teil auch für die Landtagswah- len am 19. November genommen worden sei. Ludwigshafen((ob). Mehrere Mitglie- der der Freien Demokratischen Jugend in Ludwigshafen wurden von dautscher Polizei verhaftet und den französischen Besatzungs- Behörden übergeben. Sie hatten versucht, in Privatwohnungen Unterschriften für ihre Li- sten zur Achtung der Atombombe zu erhalten. Als die FDI- Mitglieder, die Blauhemden tru- gen, den Anordnungen von Ludwigshafener Polizisten, ihre Verzeichnisse unverzüglich bei der Polizei abzuliefern, nicht Folge leisteten, rückte eine 25 Polizisten starke Kolonne aus und verhaftete die Jugendlichen im Stadtteil Nord, dem Arbeiterviertel Ludwigshafens. Beim Abtransport im Polizeiwagen sangen die Blaubhemden die Nationalhymne der Deut- schen Demokratischen Republik. Sine Kultur-Nachrichten Freilichtspiele in Schömberg. Die Freilicht- bühne in Schömberg im Kreis Pforzheim führt am 19. und 20. August unter Leitung von Johann Schwarz in drei Vorstellungen Lessings Lustspiel„Minna von Barnhelm“ auf, Die Hauptrollen spielen Künstler des badischen Staatstheaters in Karlsruhe. Bernard Schultze stellt in Mannheim aus. In der Mannheimer Galerie Egon Günther Wird am kommenden Wochenende eine Aus- stellung von Gemälden und Graphiken des Malers Bernard Schultze eröffnet werden. Der 1915 in Schneidemühl geborene Künstler war unter Willi Jäckel Schüler an der Berliner Akademie. Professor Anton Nowakowski, der an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart Wirkt, ist eingeladen worden, im August in Salzburg und in Luzern während der dortigen Festwochen zu konzertieren. Erna Sack in Konstanz. Deutschlands be- kKkannteste Koloratursängerin, Erna Sack, be- ginnt nach einer vierjährigen erfolgreichen Tournee durch Südafrika, Nord- und Südame- rika ihre Deutschland- Tournee am Samstag mit einem Gastspiel in Konstanz. Uberlinger Münsterspiel. Anläßlich der Kir- chenweihe zu Bensheim wurde vor dem Portal der neuen Kirche das Uberlinger Münsterspiel von einer Laienspielschar aufgeführt und hin- terließ bei den zahlreichen Zuschauern einen tiefen Eindruck. Altertumsfund in Endersbach. Bei Keller- ausschachtungsarbeiten in Endersbach wurden vor- und frühgeschichtliche Uberreste, unter anderem Mammutknochen und Feuerstein Werkzeuge, aufgefunden. Lolcale Nundocliau Rund um den Apfel Wenn man jetzt die ersten Apfel in den Gärten und auf den Märkten sieht, so denkt man unwillkürlich daran, welch eine berühmte Vergangenheit die Apfel haben. Schon vor Jahrtausenden waren sie, nicht nur in wört⸗ chem Sinne, sondern auch bildlich gespro- chen in aller Munde. Der Streit um den Stammvater aller Apfel, vom Gwürzluigle bis zum Gravensteiner, ist bis heute nicht ent- schieden, denn zwei gewichtige Bewerber sind vorhanden: Der Paradiesapfel und der Adams Apfel. Der weniger bedeutende ist der„herrliche“ Adamsapfel. Man kann ihn täglich an so vie- jen Männerhälsen auf- und abhüpfen sehen, daß er nicht weiter erwähnt zu werden braucht. Weil er sich in der angegebenen Weise schon am Halse des ersten Mannes, der auf unserer Erde gelebt haben soll, bewegte, heißt er eben„Adamsapfel“. Er hat es schwer, Seine Verwandtschaft mit den saftigen Früch- ten nachzuweisen, mit denen er, genau be- trachtet, wenig gemein hat. Der„dämliche“ Teil der Apfelvorväter ist der ungleich wichtigere, Fest steht, daß dieser Apfel, den Eva unter dem Beifallsgezischel der berühmten Schlange mit verführerischem Lächeln dem Adam bot, im Laufe der Jahr- hunderte weitergereicht wurde. Denn, von einst bis heute: wann immer Eva ihren Adam zärtlich anblickt und ihm in jenem unbe- schreiblichen Tonfall ihr„Ach bitte, bitte“ zuflüstert,— dann möchte man den„starken“ Mann sehen, der da noch an Widerstand denkt. Dieser Apfel heißt„Das ewig Weih- liche“ und ist wohl die schönste und kostbar- ste. Oft aber auch verderbenbringendste Frucht aller Zeiten, die fortzeugend.. doch das würde zu weit führen. Es sei nur noch des berühmten Nachfolgers des Paradiesapfels ge- dacht, des„Apfels des Paris“, Dieser Apfel führte zwar nicht zur Austreibung aus dem Paradies, zeigte sich aber seines großen Vor- gängers insofern würdig, als er einen der schlimmsten Götter- und Menschenkriege der Antike entfesselte. Ursache: Das ewig Weib liche. Nun, Apfel hin, Apfel her, Apfel im Mund, Apfel im Hals, Apfel in der Hand sein Name sei Adam, Versuchung, Verführung oder Boskop— ist er nicht eine Köstliche Frucht, der Apel? St. *. Buß- und Bettag soll Festtag werden 5(wb). Der Ministerrat von Württemberg-Baden hat beschlossen, dem Landtag den Entwurf eines Anderungsgeset- zes zum„Gesetz Nr. 161 über die Sormtage, Festtage und Feiertage“ vorzulegen. Nach die- sem Anderungsgesetz wird der allgemeine Buß- und Bettag am Mittwoch, von dem letz- ten Sonntag des Kirchenjahres in den über- wiegend evangelischen Gemeinden Württem- berg- Badens künftig als Festtag gefeiert. Dafür Soll das Erscheinungsfest am 6. Januar in die- sen Gemeinden auch im Landesbezirk Nord- württemberg nur noch als Feiertag geschützt Werden. Nach dam Gesetz N. 161 gilt das Er- scheinungsfest im Landesbezirk Nordwürt⸗ temberg als Festtag, im Landesbezirk Nord- baden 8 nur als Feiertag. 8 L. Größere Tabakanbaufläche in Nordbaden. In Nordbaden haben in 23 222 Tabakpflanzer eine Fläche von 4354,18 ha bebaut. Gegenüber dem vergan⸗ genen Jahr hat ſich die Anbaufläche um rund 10% vergrößert. Auf die einzelnen Kreiſ entfallen: Karlsruhe 6031 Pflanzer 836.92 Hektar; Bruchſal 6239, 706,5 ha; Pforzheim 659, 61,79 ha; Mannheim 2380, 1389,99 ha; Heidelberg 3080, 709 ha: Sinsheim 3814, 562,10 ha; Mosbach 361, 44,47 ha; Tauber⸗ biſchofsheim 638, 43,37 ha. 5 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdlle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(Inhaber Georg Härdle), Mannheim Seckenbelm, Eernsprecher 47216— Qeschäftsstelle Maunbeim: Holzstraße 5 Ferusbrecher 51806 Deutſchlands„Hitzepole?“ Höchtsleistungen der deutschen Sonne: 40 Grad im Schatten Der diesjährige Sommer zeigt eine vorwie- gend ozeanische Prägung, indem mit Winden Westlicher oder südlicher Herkunft verhältnis- mäßig hohe Prozentsätze feuchter Luft beige- mischt werden. Feuchte Luft hat die Eigen- schaft, durch die sog. Schwüle eine größere Wärme vorzutäuschen, als sie in Wirklichkeit besteht. Wenn dann die Temperaturen, wie es in den letzten Wochen auch bei uns wieder- holt der Fall war, sich 30 Grad im Schatten nähern oder übersteigen, so haben wir das Gefühl, es sei ungewöhnlich warm, ja, noch nie so warm gewesen. Diese Täuschung wird Wie gesagt durch die feuchte Schwüle, die „Treibhausluft“ erzeugt. Nach den Meldungen der deutschen Wetter- ämter wurden im bisherigen Sommer, der ziemlich warm begonnen hat, als Höchstwerte 33 bis 35 Grad im Schatten gemessen, aus- schließlich in Südwest- und Westdeutsch- land. In Küstennähe Norddeutschlands sind dagegen bisher kaum mehr als 30 Grad er- reicht worden, ebenso ist es in den Mittelge- birgszonen Niedersachsens, Hessens und Bay- erns noch nicht wesentlich wärmer als 30 Grad gewesen, abgesehen von einzelnen ab- geschlossenen Tallagen.— Die eigentlichen Hitzerekorde in Deutschland liegen wesent- lich höher und pendeln zwischen 38,5 bis 39,9 Grad im Schatten, Sie wurden an folgenden Plätzen gemessen: 39,9 Grad am 23. Juli 1911 in Jena, 39,8 Grad am 18. August 1892 in Amberg, 39,4 Grad am 28. Juli 1921 in Karlsruhe, 39,3 Grad am 26. Juli 1911 in Landshut Bayern) und 38,9 Grad am 19. August in Grünberg und Liegnitz in Schlesien. Nahe an diese ab- soluten Höchstwerte heran kamen noch Stutt- Hö hstwerte. Der Sommer 1947 zeichnete sich mehr durch Dauerwärme als durch absolute Extremwärme aus. Landschaften in Deutschland, die sich gern zu„Hitzepolen“ im Sommer entwickeln, sind das gesamte Rheingebiet mit einem Schwere punkt zwischen Worms-Mainz-Roblenz, Aus- aufer dieser Hitzezone greifen bis zum Nie- derrhein Müsseldorf) und zum mittleren Main (Würzburg). Weitere Hitzepole sind im öst- lichen Thüringen und an der mittleren Saale, in Schlesien als Ausläufer südrussischer Hitze- wellen und im Donaugebiet Ostbayerns durch Ausläufer von Balkan-Hitzewellen. Die übri- gen Hitzepole Deutschlands werden von nord- Afrikanischer, spanischer und südfranzösi- scher Heißluft in Verbindung mit der Son- nenstrahlung erzeugt. In den Voralpen be- dingt der Sommerföhn oft extrem hohe Werte in den Tallagen, eine gleiche Erscheinung ver- ursacht der Schwarzwaldföhn im Raum von Karlsruhe bis nach Heidelberg und Mann- heim. Kleinere Hitzekessel bilden sich oft in der münsterländischen Bucht(Münster und Gütersloh) aus, ferner im südniedersächsischen Raum Göttingen. Nördlich des Teutoburger Waldes und des Harzes sind die Wärmegrade über 33 bis 35 Grad im Schatten infolge der Nähe der See kaum zu erwarten. Daher sind die dortigen Bäder für hitzeempfindliche Kon- stitutionen besonders geeignet. In normalen Sommern bewegen sich die absoluten Höchsttemperaturen zwischen 30 bis 34, höchstens 36 Grad im Schatten. Der Zeitpunkt der höchsten Wärme fällt meistens in die zweite Maihälfte oder in den Juni. Der Juli bringt zwar meistens die höchste Tages- durchschnittswärme, aber seltener absolute Hitzerekorde, diese sind eher in der ersten Augusthälfte wieder zu erwarten. Die An- sicht, daß die Hundstage(24. Juli bis 24. Ku- gust) die höchsten Sommertempere brächten, tritt laut Statistik so selter man sich darauf nicht festlegen sten Berechti Hat 8 dieſem Jahr Ende der Atomzeitalter-Illusion Ubertriebene Hoffnungen auf die Atomener- ie— Uranvorkommen unzureichend Atom- auto eine IIlusion Zehn Jahre ist es her, dag Professor Hahn im Kaiser Wilhelm Institut in Berlin als erster die Spaltung eines Atoms zustande brachte und damit eine neue Ara der Wis- senschaft und Technik einleitete. Nach der Er- findung der Atombombe glaubte man dann, Auch zahlreiche Möglichkeiten für eine kried⸗ che Nutzbarmachung der Atomenergie in Aussicht stellen zu können. So sprach man vor fünf Jahren schon vom Auto, dessen ein- Sebauter Atomtreibstoff so lange reichen Würde, daß er selbst bel den dauerhaftesten Modellen nicht erneuert werden müßte. Mit einem Uraniumstück von der Größe einer Erbse würde man jahrzehntelang seine Woh- nung heizen können, lauteten andere hoff- Nungsvolle Prophezeiung. Den Bau von Atomkraftgetriebenen Schiffen und Flug- zeugen hielt man für eine Sache, die sich in Wenigen Jahren verwirklichen lassen Würde. Als ganz großes Projekt wurde die Möglich- keit diskutiert, mit Hilfe der Atomenergie die Sahara zu bewässern und das Grönland- eis zum Schmelzen zu bringen, um so neuen Lebensraum für Millionen von Menschen zu schaffen. an Bemühungen, um solche Pläne in die Tat umzusetzen, hat es nicht gefehlt. Tatsache ist jedoch, daß bei allem guten Willen und trotz der Milliarden von Dollar, die die Atomforschung verschlungen hat, es nicht gelungen ist, das nächste Ziel, nämlich die Erzeugung von elektrischem Strom durch Atomkraft, zu erreichen. Und die Wirklichkeit? Man hat, wenn es auch nicht offiziell zu- gegeben wird, seine Hoffnungen auf die Atomenergie zu hoch geschraubt und glaubt mum nach den ersten Enttäuschungen, daß die Praktische Anwendung der Atomenergie frü- bestens in zehn Jahren zu erwarten ist. Fachleute sprechen sogar von 25 bis 50 Jah- ren, wieder andere stellten die sensationelle Behauptung auf, Atomkraft sei eine Utopie und es seien nicht die geringsten Anzeichen vorhanden, daß sie überhaupt einmal in der Technik eine Bedeutung gewinnen könnte. Die übertriebenen Erwartungen Auf die An- Wendung und Unerschöpflichkeit der Atom- emergie sind auch auf den Symth-Report zu- Tückzuführen, der sich inzwischen als falsch Srwiesen hat. Darin heißt es nämlich, die Weltvorräte an hochwertigem Uranium wür- den ausreichen,. um die USA 200 Jahre lang mit Energie zu versorgen, während sie in Wirklichkeit in etwa 50 Jahren erschöpft Wären. Bedenkt man noch, daß man vorläufig nur Uranium 235 spalten kann, so könnten die USA bei der Ausbeutung aller Weltvorräte an Uranium höchstens ein Jahr lang mit Energie Versorgt werden. Diese bedeutsame Feststel- Jung machte der bekannte amerikanische Pub. Uzist J. D. Rateliff, der damit alle legendären Vorstellungen vom Atomzeitalter zunichte machte. Da zur Zeit Uranium nur für die Her- stellung von Atombomben gebraucht Wird, Wurden auch Berechnungen angestellt wie lange der Weltvorrat an Uranium dafür rei- chen Würde, Das Jahre bei dem tempo. Uranium 1 Ergebnis lautet: Etwa 30 zegen wärtigen Produktions- st also ein Element, das sehr Selten vorkommt. Die Lager, die es sich Wirklich abzubauen lohnt, sind am Großen Bärensee in Kanade, in Joachimsthal in der Tschechoslowakei und bei Shinkolobwe in Belgisch Kongo, Trotz der vielen Suchaktio- nen, die auch nicht den entferntesten Winkel der Erde übersehen werden, sind die Aussich- ten auf neue Funde, gering. Bisher hat man jedenfalls keinen Erfolg verzeichnen können. Kohle und Glreichen länger Abgesehen davon, daß der Mangel an Ura- nium die Vorstellungen vom Atomzeitalter zur Illusion werden läßt, spielt die Frage, ob Atomkraft rentabel sein würde, eine bedeu- tende Rolle. Und diese Frage ist zu verneinen. So würde zum Beispiel allein die Erstellung eines Atomkraftwerkes mit einer Leistung von 75 000 Kilowatt nach Berechnungen der Amerikanischen Zeitschrift„Science Digest“ 25 Millionen Dollar kosten, während ein Dampfkraftwerk von derselben Größe mit Zehn Millionen Dollar gebaut werden könmte. Von den Betriebskosten eines Atomkraftwer⸗ kes ist ganz zu Schweigen. Die Idee, ein mit Atomkraft getriebenes Auto zu Konstruieren, Ist aus technischen Gründen von der Hand zu weisen, denn ein Atommotor für einen Kleinwagen müßte, um den Fahrer vor tod lichen Strahlungen zu schützen, eine Verklei- dung haben, die mindestens 50 Tonnen Wiegt. Es Wird wohl zweifellos möglich sein, im Laufe der Zeit Kraftwerke und vielleicht auch Schiffe mit Atomenergie zu betreiben, aber billiger werden sie nicht sein. in amerikanischen Fachkreisen stützt man sich mit seinen Hoffnungen darauf, daß es bald gelingen würde, außer dem Uranium 5 auch anderes Uranium zu spalten. Dann 0 eine Nutzbarmachung der Atomenergie Wohl auch in größerem Stil möglich und der Aufwand gerechtfertigt, mit dem die Atom- forschung betrieben wird. Allerdings wäre das Atomzeitalter auch dann in weniger als einer Menschengeneration vorbei. Mit dieser Erkenntnis ist wohl das Schweigen zu erklä- Tren, das um die Atomforschung herrscht. Zu- mindest ist es so zu deuten, daß man den geringen Wert des Uranium erkannt hat, da sein Vorrat zu unbedeutend ist, um die Ener- gieversorgung zu revolutionieren. Dagegen dürften Kohle und Gl noch für 2000 Jahre vorhanden sein und der Menschheit wie bis- her als Energiequelle genügen. Der australische HochzeitsexpreB Das kritische Ehejahr durch Fahrt ins Blaue ausgeglichen.— Bahn tut etwas für das Eheglück Wer es nicht wissen sollte, dem sei es hier- mit gesagt: Das kritischste Ehejahr beginnt nach Ablauf des sechsten Hochzeitstages. Bis dahin, so schreibt der australische Journalist Kentucky, sei es kein sonderliches Kunststück, glücklich zu leben. Dann aber werde es kri- tisch: Dennoch könnte viel dagegen getan wer- den, daß das siebepte Ehejahr sich wirklich Kritisch gestalte. Alle Welt müßte sich ent- schließen, dem australischen Beispiel zu folgen. Es ist der Idee eines Standesbeamten zu Lerdanken, daß im Jahre 1935 erstmalig der Hochzeitsexpreß von Perth nach Geralton auf die Strecke ging. Loo Bigle sagte sich, wenn Alle Menschen, die ihr siebentes Ehejahr be- ginnen, an einem Weekend vereint Werden, dann wird ein Gedankenaustausch stattfin- den, der auf die nächsten Jahre und Monate seine unmittelbaren Auswirkungen haben muß. Die einzelnen Ehepartner werden feststellen, daß Leid und Freud überall in gleicher Weise Einfluß auf das Eheleben nehmen. Da sich die australische Bahn von diesem Gedanken einen Werbeerfolg versprach, kaufte Sie Loo Bigle den Einfall ab. An jenem ersten Samstag im Juni 1935 fanden sich 200 Paare ein, die ihren sechsten Hochzeitstag in jenem Jahre verbracht hatten. Von Perth, wo sie aus den verschiedensten Teilen des Landes zusam- mengekommen waren, ging eine Fahrt ins Blaue in Richtung Geralton. Unterwegs gab es viel Musik und Vergnügen, humorvolle An- sprachen und Gelächter. Whisky und Zitro- nensoda flossen in Strömen.„Sechs Jahre wur⸗ den ertränkt, um ins siebente wie ins erste zu gehen, schreibt Kentucky. Im nächsten Jahre fand am ersten Juni Wochenende der Gedanke Bigles bereits den Zuspruch von 350 Fhepaaren und in diesem Jahre waren es Sogar 920 sechs Jahre lang Verheiratete Eheleute, also 1840 Personen, die den Hochzeitsexpreg bestiegen. Mit zwei Lo- komotiven und einer ungewöhnlichen Zug- länge setzte er sich fauchend in Bewegung, von zurückbleibenden Schwiegereltern mit schwenkenden Tüchern verabschiedet. Es gab neu verliebte Pa à x e Die australische Bahn hat nun in diesem Jahre von Geralton einen Gegenzug einge- setzt. Was den Perthern und ihrer Umgebung recht und billig ist, steht den Leuten aus Geralton natürlich auch zu, zumal der An- drang in Perth durch die Auswärtigen aus Fremantle, Bunbury, Albany, Coolgardie und Leonora ohnehin groß genug ist. So trafen Sich beide Züge etwa in der Mitte der Strecke. Es gab ein lustiges Camp. Gegen Spätnach- mittag fuhren die Perther nach Geralton und die Ehepaare aus Geralton nach Perth Weiter. Mit Girlanden und Laternen hielten Männer und Frauen in der Gegenstadt einen frohen Umzug ab. Eine Nacht hindurch feierten Sie, Gegen Morgen sorgte ein hartnäckiger Weck dienst für das pünktliche Erreichen des Hei- matzuges. Müde Paare, beinahe neuverliebt aneinan- dergeschmiegt, gingen nach Hause oder war- teten auf den Anschlußzug, sich des Wertes ihr. hauses bewußt. Man sieht, die austra⸗ sche Bah tut etwas kür das Glück der Australier. R Fran zum Tabakeinnähen gesucht. Hauptstr. 100 Nein Kalender U Sportverein 1907. Heute Mittwoch, Sämtliche aktiye Mannschaften. Sängerbund 1868. findet betr. Familien-Ausflug) statt, wozu sämtli dies Vereins freundlichst eingeladen sind. 4 im Vereinshaus 18.30 Uhr Training fur Am Samstag, den 19. August, 20.30 Uhr eine Mitglieder- Versammlung che Mitglieder Cine lose? Dann zuerst zum HOSEN-NMUIILER Mannheim nur G 4, 10 Deine ü Reklame beim Fachmann in 1 f IRMEN S k lAKArE UND EUsg SRINA d REE DE N METALL. HSTAB EN 5 275 N 2 2 8 8 8 5 NEMM-SECKENIHEHU, SONNDOEF FESTE. 52 leiner Laden- Große Leistung 8 Eine eke Heimatzeitung 838 1 er pont uud Spi Spielergebnisse vom Wochenende Fu B haII Phönix Ludwigshafen— Austria Wien Frankonia Karlsruhe— ASV Durlach 1. FO Pforzheim— Eintracht Frankfurt Sc Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart Kickers Offenbach— Preußen Dellbrück SV Darmstadt 98— Phönix Karlsruhe ASW Landau— FV Speyer SV Freudenstadt— Molsheim(Elsaß) VIL Konstanz— FC Kreuzlingen VfB Herxheim— ASV Landau Preußen Münster— 1. FC Kaiserslautern VIB Friedrichshafen— Fe St. Gallen Germania Brötzingen— FV Mühlacker Alemannia Aachen— VfR Mannheim 1. FCC Köln— VfB Stuttgart Um 46— Tura Bonn 1. FC Eutingen— Fe Kempten SpVgg. Dillweißenstein— FV Niefern VfR Pforzheim— SV Ebingen ASV Durlach— Schwaben Augsburg VfR Aalen— Tura Bonn Borussia Dortmund— VfB Stuttgart Mittelbadischer Städtepokal SV Achern— Fe Rastatt 04 Schwarzwaldpokal VIL Schwenningen— FC 08 Villingen 2:0(1:0) Südbadischer Fußballpokal, 4. Hauptrunde Freiburger FC— Sportelub Freiburg 4:0(3:0) D 7FFFFFCCCCCCCCCC = do de= N d ig= N i d S 0 d 0 2:2(2:0) Aufstiegsspiele zur Oberliga Südwest Tura Ludwigshafen— SV Konz 2:0(0:0) Eintracht Kreuznach— Spfr. Herdorf 3:1(2:0) SC 07 Bad Neuenahr— Zweibrücken 8:0(3:0) Hunderte Altersturner begeisterten in Heidelberg In Heidelberg zeigten die Altersturner un- ter der Leitung des Landestumwartes Franz Bach ihr Können. Viele Weighaarige Turner, darunter die drei Altesten— Franz Augen- stein(Wiesbaden), Fritz Kuchenbeiger(Hei- delberg), Josef Schuller(Hennef), alle 81 Jahre Alt— und der Altersturnwart J ohann Krause, tburnten in ihren Riegen vorbildlich. Dabei Warf ein 67/jähriger die Kugel noch 9 Meter Weit. Ununterbrochen turnten die verschiedensten Altersklassen am Reck, Pferd und Barren. Dabei gaben sie den zahlreich erschienenen Zuschauern ein Beispiel von Elastizität und Wendigkeit. Natürlich gab es bei einem sol- chen Massenauf gebot von Wettkämpfern Mus- kel ungen. Die Sanitäter waren vollauf be- gt. 5. n War voll des Lobes über die Leistungen Turner, deren Söhne, Enkel, ja so- kel teilweise zusahen. a Südbadens Handballmeister in Karlsruhe Oper das Wochenende weilte der südbadi- sche Handballmeister TSV Schutterwald zu 2 WeI Freundschaftsspielen in Karlsruhe. Am Samstag siegten die Gäste in einem wechsel- efken nach einer 3:4-Halbzeitführung 18 Beiertheim mit 11:10 Toren. Am Mühlheim. Das fair dure mit einem sicheren 12:8. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathletik Nacke sprang mit 1,94 m Jahresbestleistung Die herausragende Leistung der deutschen Polizeimeisterschaften im Frankfurter Stadion, die mit 25 000 Zuschauern einen guten Besuch AUfwiesen, war der Hochsprung des Kieler Nacke, der mit 1,94 m eine neue deutsche Jah- Tesbestleistung aufstellte. Nach seinem Sieg bei den Deutschen“ holte sich der Osnabrük Ker Zepernick mit 15,4 Sek. nun auch den Titel eines Deutschen Polizeimeisters über 110m Hürden. Uber 200 m siegte Trimpl(Fürsten feldbruck) in der guten Zeit von 22,4 Sek. In Abwesenheit von Westerteicher siegte der deutsche 1500-m-Meister Lamers(Oberhau- sen) auf seiner Spezialstrecke in 3:55,6 Min. Ein Handballfreundschaftsspiel, das im Rah- menprogramm durchgeführt wurde, sah den deutschen Vizemeister Polizei Hamburg gegen den süddeutschen Hallenhandballmeister Grün- weiß Frankfurt mit 25:5(14:2) Toren siegreich. heim. Enielinger Pferderennen ein Erfolg Dem diesjährigen Pferderennen des Reiter vereins Knielingen war ein guter Erfolg be- schieden. Die äußeren Bedingungen waren Sehr günstig, so daß die rund 4 000 Zuschauer interessante und spannende Rennen sahen, ctie, von zwei leichteren Stürzen abgesehen, obne Zwischenfall verliefen. ö Dr. Lauterbach und Sutterer Schachmeister Dr. Lauterbach, Heidelberg, und Sutterer, Adden- Baden, wurden ohne Niederlage mit je 6,5 Punkten bei dem badischen Schachturnier in Bretten badische Schachmeister 1950. An itter Stelle plazierte sich der Vorjabrsmei- ter Leonhardt, Mannheim, der einen schlech- en Start hatte. Der jüngste Teinehmer des eisterturniers, der siebzehnjährige Martins, onnte sich auf den vierten Platz setzen. Im auptturnier A belegte Decker, Mannheim, en ersten Platz. Er steigt zusammen mit itzinger, Heidelberg, im kommenden Jahr die Meisterklasse auf. Tennismeistertitel nicht an Deutsche Sechs Tage lang tobten in Hamburg-Rothen- baum die Internationalen Tennismeisterschaf- ten von Deutschland. Von den deutschen Spie- dern hielten sich v. Gramm, Frl. Heitmann Hamburg und Frau Dietz-Hameln ganz hervorragend. Der deutsche„Sport- diplomat“ von Cramm stand im Finale des Herreneinzels gegen den Exil-Fschechen Drobny, der jetzt für Agypten spielt. Mit 613, 624, 64 gewann Drobny. Die Uberraschung War die Hamburgerin Heitmann, die bis in die Endrunde kam, 5 N 5 356, 06 unterlag. Herrendop olten 5 itz dot ü 8 N Chemnitzer Schild(auf ien d. der b 31. i ch alier Sidwell-Quist gegen von 7 Arpe t 6. 8 15 Ruhetag Totoquoten in Württemberg-Baden im ersten Totowettbewerb in Württem S- Baden in der neuen Saison wurde eil Gesamtumsatz von 407 90 DM erzielt. D1 Quoten: Hauptwette 1. Rang: 4 winner mit je 13 791 DM; 2. Rang: 95 Gewin- ner mit je 580,50 DM; 3. Rang: 1134 Gepwin ner mit je 48,50 DM. Zusatz wette: Gewinner mit je 130,50 DM. Hessischer Sport-Toto Wuppertal— Spygg. Fürth FC Pforzheim— Eintr. Frankfurt FSV Frankfurt— Schalke 04 SV Darmstadt 98— Preuß. Dellbr. Borussia Dortmund— VfB Stuttg. Preußen Münster— 1. Fe Kaisersl. Rotweiß Essen— Austria Wien Bor. Münch.-Gladb.— Worm. Worms Duisburg. SV— Hertha BSc Berlin 40 SpVgg. Bad Homb.— Opel Rüsselsh. 4.1 Im ersten Wettbewerb des Hessentotos halten 38 Gewinner mit zehn richtigen L sungen im ersten Rang je 322 DM, 566 G winner im zweiten Rang je 21,60 DM 3847 Gewinner im dritten Rang je 3,10 PM. 18 Gewinnern der Zusatzwette werden für g richtige Lösungen je 288,50 DM ausgezahlt Der Gesamtumsatz der Hauptwette betru 73 632 DM, der der Zusatzwette 10 396 P. Ohne Gewähr). g 5 . fo N d d n 8 D 9 „Sport-Toto Rheinland-Pfalz 1. FC Köln— VIB Stuttgart ö Kickers Offenbach— Preußen Dellbrück! FSV Frankfurt— Schalke 04 Eintr. Braunschweig— 1. FO Kaisersl. Rotweig Essen— Austria Wien. Rheydter SY— SpVgg. Fürth Göttingen 05— FK Pirmasens lemannia Aachen— VfR Mannheim VfL Osnabrück— Wacker Wien Fhönix Ludwigshafen— Austria Wien Bremerhaven 93— Eintracht Trier Bor. Münch.-Gladbach— Worm. Worms 8. Preußen Münster— l. FC Kaiserslautern a Die Sporttoto G. m. b. H. Rheinland- Pf zahlt für den ersten Wettbewerb am Verg genen Sonntag im 1. Rang an 66 Gewinner 1104 DM, im 2. Rang an 1 354 Gewinner J 53,50 DM und im 3. Rang an 16 906 Gewinner 3e 4 DI. Bei der Zusatzwette Werden 2 27 Gewinner je 679 DM ausgezahlt. 25 So verläuft die Deutschland-Radrundfahrt 5 Hörmann Sieger der dritten Etappe In der Besetzung des 60 Mann umfassend Feldes der Deutschland-Radrundfahrt, die 31. Hugust endet, stehen 43 deutschen 17 Iändische Fahrer gegenüber, nämlich fünf Be gier, vier Italiener, vier Schweizer, zwei Fre 2z0 Sen und zwei Holländer. 8 Etwa 220 Personen begleiten in 72 Fahrze Sen die 60„Giganten, In 17 Etappenstädten Werden etwa 300 Hotels zur Ubernachtung Anspruch genommen. Für die Verpflegung d. Fahrer benötigt man etwa 4300 Eier, fern 600 Hühner, über zwei Zentner Zucker und eine Unmenge Brot, Fleisch, Wurst, Käse u. a Die Främienstiftungen haben einen Reko umfang angenommen. Beispielsweise er der Träger des weißen Trikots als der JjewW. lige Spitzenreiter von der Dortmunder Uni Brauerei täglich zusätzlich zu seinen Etapp Preisen noch einen Betrag von 100 PM. P Altenburger Bergprämie beträgt 1200 DMI Von sonstigen Stiftungen sind hervorzuheb Ein Motorrad(Von den Heidemann-Werk Sine Movex s-mm-Schmalfiim- Kamera i Werte von 850 Mark, Anzugstoffe, verschi dene Fahrräder, eine komplette Rennmaschin Feldstecher, zwei Küchenherde in Luxusau Führung und mehrere tausend Mark als Bar- Seldprämien.. Die dritte Etappe(Bielefeld-Aachen) sah fo. gendes Ergebnis: 1. Hörmann-München, 5:5600 Std. 2. de Corte- Belgien, 556,1 Stad. 3. Wei⸗ mer- Deutschland, 5:56, Std. 5. Schild-Chem itz, 5:56,86 Std. 6. Richter-Deutschland, 5756, Stunden. Das Hauptfeld unter Flihrung vo Theissen-Hannover folgte nach 3:66,0 Stunden. Pfannenmüller löste Schwarzer- Hannover „Weißen Trikot“ ab, Süß-Solingen schied Sen Erschöpfung aus. Der Streckenplan PDe am 19. 8. Stuttgart—Karls- ENI). 8 Etappe am 20. 8.: Naris- Aldshut(238,2 Km). Montag, 21. 8. Ruhetag in Waldshut. 9. Etappe am 22. 8.: Wal Hut—Ronstanz(181,8 Km). 10. Etappe am 23. 8.: Kon Stanz— Augsburg(269,9 Km). II. Etappe am 24. 9 Augsburg— München— Bad Reichenhall(293,3 12. Etappe am 25. f.: Bad Reicherhal (217, Ku. 13. Etappe am 26. f.: R markt— Nürnberg(103, Km). Nürnberg- sSchweinfurt(221,8 1 Schweinfurt. 15. Etappe Schweinfurt-Fulda- Kassel(216,8 Km). 5 am 30. 8.: Kassel Einbeck(228,0 Km). 17. und le Etappe am 31. 8.: Einbeck—Braunschweig- Hann Montag, 463, Km). Stand der Deutschland-Fahrt Den Prämienspurt der Bundeshaupt anläßlich der vierten Etappe der Deutschla Radrundfahrt 1950 gewann der Bonner S3 born vor dem Deutschen Stehermeister Bau- Bei der Verpflegungskontrelle in Alltenkirch lag ein Viererfeld mit den Belgiern Gyselin Keteleer sowie Bautz und Müller(Schy Nnmingen) vorne. Mit eineinhalb Minuten Rü stand folgte in der nächsten Gruppe der Trä- ger des„Weißen Trikots“, Pfa nenmt J))... Die vierte Etappe hat wichtige Vorents dungen gebracht. Der bis 2 en ad an. Das Spitzenreitertri überna reits zum dritten Male ins Ziel kam kreih .