Scheche In den bu Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 2. September 1950 tonte, das Dokument bezwecke nichts Rñäumt Moskau die Ostzone? Angeblicher Friedensvertragsentwurf zwischen der Sowjetunion und der Deutschen Demokra- tischen Republik Frankfurt(ZSH). Zu einem von der Zeitung„Die Welt“ veröffentlichten Bericht über den Entwurf eines Friedensvertrags Zwischen der Sowaietunion und der Deutschen Demokratischen Republik— dem sogenannten „Stalinplan“— wird von Vertretern der westlichen Alliierten erklärt, daß es sich„ver- mutlich um eine Fälschung handele“. Fin amerikanischer Sprecher be- anderes, als Unruhe und falsche Vorstellungen von den tatsächlichen politischen Gegebenheiten in Westdeutschland hervorzurufen“. gestellt worden, daß dieses angebliche Frie- densdokument bereits anderen Blättern im Bundesgebiet angeboten worden sei, doch einen Abdruck wegen der Zweifelhaftig- keit der Quelle zurückgewiesen hätten. Außer- Es sei fest- die je- dem sei versucht worden, den Vertragsentwur Stellen der alliierten Hohen Kommossion in die Hände zu spielen. Der amerikanische Be- amte lehnte es ab, zu den Einzelheiten dieses Vertragsentwurfes Stellung zu nehmen, hob aber hervor, daß die Westmächte unabänder- lich auf ihrem Beschluß beharrten, ihre Rechte in der Bundesrepublik und vor allem in den Westsektoren Berlins zu wahren. Sie wür⸗ den daher auch von einer in dem angeblichen Friedensvertrag vorgesehenen sechsmonatigen Räumungsfrist für Westberlin nicht Notiz neh- men und niemals einen Friedensvertrag zwi- schen der Deutschen Demokratischen Republik und der Sowjetunion als rechtsgültig aner- kennen. Der inzwischen in New Vork eingetroffene Hche Kommissar Me C1 o y bezeichnete, wie unser dortiger Korrespondent meldet, den Be- richt, daß ein Ubereinkommen zwischen der Sowjetunion und der Regierung der Deut- schen Demokratischen Republik über einen Friedensvertrag erzielt worden sei, gegenübei Journalisten als einen„Teil der kommunisti- schen Propagandaoffensive“, Ihm sei mitge- teilt worden, sagte der Hohe Kommissar, daf die Kommunisten zu diesem Zweck ein der- artiges Dokument vorbereiten würden. London;: Sehr wohl möglieh Wie unser Londoner Mitarbeiter dazu mel- et, nimmt man in der britischen Hauptstad n, daß es sehr WõãOohIl möglich sei, das- die Sowjetunion eine Art Abkommen, vielleich sogar einen formellen Friedensvertrag mit dei Deutschen Demokratischen Republik abschlie- Ben wolle, um den Auswirkungen einer etwai⸗ gen Entscheidung der westlichen Alliierten über eine Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland zu begegnen. Andererseits herrsche in London die Ansicht, daß die Sowjetunion Wohl kaum wünsche, in diesem Zeitpunkt ihre Besatzungstruppen aus der Ostzone abzuziehen Moskau sei sich wohl klar darüber, dag es durch solche Manöver die westlichen Alliier- ten nicht dazu bringen könne, ihre Besat⸗ Zungstruppen ebenfalls zurückzuziehen. S Kepsis in Bonn Auch in maßgeblichen Kreisen der Bun- desregierung vertritt man die Ansicht, daß der Bericht über den Entwurf eines Frie- densvertrages für die Deutsche Demokratische Republik mit großer Skepsis aufgenommen Werden müßte. Im Kaiser- Ministerium wird betont, daß es sich bei den Veröffentlichungen über diesen sogen. Stalinplan vermutlich nur um Aktennotizen handele, die von Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik nach Ge- sprächen mit den Russen angefertigt worden Selen. Ein Sprecher dieses Ministeriums hält es kür unwahrscheinlich, daß sich die Russen bereits in dieser präzisen Form schriftlich festgelegt haben sollten. Dennoch vertritt man in Kreisen des Ministeriums für gesamt- deutsche Fragen die Ansicht, daß die in dem angeblichen Stalinplan enthaltenen Einzelhei- ten sehr wohl Gegenstand der Besprechungen zwischen Vertretern der DDR und sowjeti- schen Persönlichkeiten gewesen sein können. Nach Informationen der Bundesregierung sind zwischen Karlshorst und der Regierung der DDR schon seit einiger Zeit Konferenzen über dieses Thema geführt Worden. Man hält es in Bonn aber für unwahrscheinlich, daß der Außenminister der DDR, Dertinger(Ost-C DU), und nicht der stellvertretende Mimnisterpräsi- dent Ulbricht(SED) mit dem Abschluß eines solchen Vertragsentwurfes beauftragt worden sein soll. In wieweit daher diese Gespräche Tealisjert werden können, ist nach Meinung vieler Sachverständiger in Bonn fraglich. Das Zanze Dokument müsse daher als„recht Vage“ ange sehen werden. Bundespressechef Dr. Brand erklärte der United Preß, daß er dem Bundeskanzler be- reits am 21. August den Bericht einer hollän- dischen Zeitung über das angebliche Doku- ment vorgelegt habe. Der Leiter der Dienst- stelle für auswärtige Angelegenheiten der Bundesregierung, Blankenhorn, bezeich- nete diese Mitteilung des Bundespresseamtes der United Preß gegenüber als„kompletten Unsinn von Anfang bis Ende“ und behauptete, der Bundesregierung sei von dem ganzen Plan nichts bekannt. N Wir müssen es unseren Lesern überlassen, sich auf diesen eklatanten Widerspruch zweier Zleichzeitig herausgegebener bundesamtlicher Erklärungen selbst einen Vers zu machen. D. R. Südwestfunk und badische Rundfunkhörer Heidelberg dw). Sämtlichen Rundfunk- hörern Heidelbergs wurde am Freitagmorgen eine Postwurfsendung zugestellt, in der die Hörer zur Abstimmung darüber aufgefordert Werden, ob Nordbaden dem Südwestfunk an- geschlossen und beim württemberg- badischen Landtag ein entsprechender Antrag zur An- derung des Rundfunkgesetzes eingebracht Werden soll. Die Hörer werden gebeten, ihre Entscheidung auf einer beigefügten Karte der Interessengemeinschaft badischer Rundfunk- höirer e. V. Mannheim zu vermerken. In der Postwurfsendung Wird behauptet, daß die badischen Hörefgebühren in Höhe von mo- natlich einer halben Mill. DM fast ausschließ- lich schwöbischen Sendungen zugute kommen erden. Diesem Zustand, heißt es weiter, Wäre vielleicht abzuhelfen, wenn der jetzige Intendant und Parteifunktionar Dr. Fritz Eberhard in einer Zeit größten Flüchtlings- elends und namenloser Verarmung es nicht Tür wichtiger hielte, sich— wiederum zum großen Teil von badischen Rundfunkgeldern — ein neues Rundfunkhaus zu bauen, das be- reits im Rohbau über zehn Millionen DM kostet“. Der Intendant sei obhme alle künst- lerischen, musikalischen oder überhaupt fachlichen Voraussetzungen auf diesen hoch- bezahlten Posten gekommen. In der Post- Wurfsendung heißt es weiter, in Stuttgart Werde überhaupt zuviel Politik und zu we- nig guter Rundfunk gemacht. Die badischen Sendestellen Heidelberg Mannheim und Karlsruhe„halte man bewußt in beschämen- der Bedeutungslosigkeit“ An diesen beiden Sendestellen seien fast überhaupt keine Ba- dener, sondern vorzugsweise Schwaben und Ortsfremde beschäftigt. Lage und Entwicklung des Südd. Rundfunks Stuttgart chpd). Dr. Fritz Eberhard gab im Rahmen einer Pressekonferenz einen kur- zen Rechenschaftsbericht über seine einjährige Tätigkeit als Intendant des Süddeutschen Rundfunks. Er betonte, daß seine Bemühungen vor allem einer engen Zusammenarbeit mit den anderen westdeutschen Sendern galten. Mit der Aufnahme des URW- Programms im gröberen Rahmen sei ab Herbst zu rechnen. Die Hörerzahl des Süddeutschen Rundfunks Sei innerhalb eines Jahres— von Juli 1940 bis Juli 1950— von 600 000 auf 700 000 gestiegen. Von diesen 100 000 neuen Hörern seien allein 33 000 ehemalige Schwarzhörer, die von den Ermittlern festgestellt werden konnten. Auf die Finanzlage des Süddeutschen Rundfunks eingehend, betonte Dr. Fritz Eberhard, daß sie zufriedenstellend sei. Die weiteren Planungen Werden sich vor allen Dingen auf den Bau des neuen Funkhauses sowie den erweiterten Ausbau des UR W-Netzes richten. Wirſſchafliches Weit unter den Vorkriegspreisen Die Erzeugerpreise für Obst und Gemüse in Nord- und Südbaden liegen gegenwärtig um 40 Prozent unter den Vergleichspreisen des Jahres 1939, erklärte der Geschäftsführer des badischen Gartenbau-Verbandes, Rettich, auf einer Pressekonferenz anläßlich der bevor- stehenden Eröffnung der badischen Gartenbau- Ausstellung in Mannheim. In insgesamt 2300 Gärtnereibetrieben in Gesamtbaden mit einer Fläche von 2800 Hektar würden durchschnitt- Iich pro Jahr 1,5 bis zwei Millionen Doppel- zentner Obst mit einem Ertragswert von 30 Millionen DM geerntet. Die Anbaufläche im Gemüsebau sei von 3000 ha im Jahre 1936 auf 12 000 ha im Jahre 1947 erweitert worden. Sie liege gegenwärtig bei rückläufiger Tendenz Wieder bei knapp 3000 ha. Interessant sei der Fortschritt in der Technisierung des Garten- baues. So habe zum Beispiel Gesamtbaden 299 Schlepper im Jahre 1933 gezählt, während heute allein Nordbaden 1167 habe. Die Ernte sei sehr gut, doch sei der Absatz unbefriedi- gend. Es gehe nicht an, daß man den deutschen Gartenbau durch unzweckmäßige Importe ruiniere, wenn heute 1 Zentner Gurken 1 DM koste, so könne man nicht einma! die Pflücker bezahlen. Unauffällige Weinkontrollen in den Lokalen Weinkontrolleure überprüfen seit einiger Zeit im Auftrage des deutschen Weinhandels- Verbandes in Gaststätten und Weinverkaufs- stellen des gesamten Bundesgebietes in un- auffälliger Form die Beschaffenheit des Wei- nes, Wie auf einer Pressekonferenz anläg- lich des bevorstehenden deutschen Weinbau Kongresses in Bad Kreuznach bekanntgege- ben wurde. Der Weinhandel hofft dadurch zu erreichen, dag die Weinfälschungen, die dem guten Ruf des deutschen Qualitätsweines schaden, ein Ende nehmen. Beschränkte Ausfuhr nach Sowetunion? Ein Vertreter der amerikanischen Hohen Kommission erklärte in Frankfurt, die alliierte Hohe Rommission erwäge ein Verbot für die Lie- ferung strategisch wichtiger Rohstoffe an die Sowaietunion. Eine Entscheidung werde inner- halb der nächsten Tage erwartet. Der Spre- cher sagte, einige Waggons mit derartigen Rohstoffen seien von amerikanischen Beam- ten bereits an der Grenze zur russischen Zone angehalten worden. Eine Erklärung darüber, Wieviele Waggons und zu welcher Zeit sie an- gehalten wurden, wurde abgelehnt. Meisner Porzellan stark gefragt Einkäufer aus den USA kauften auf der Leipziger Messe die gesamte Jahresproduktion 1951 an Gebrauchsporzellan der Zwiebel- und Weinlaubmuster aus den Meißner Porzellan- Werken auf. Als starker Einkaufskonkurrent für Meigner-Porzellan trat die Sowjetunion auf, die ebenfalls einen außerordentlich gro- Ben Auftrag über die Hieferung von Ge- brauchs- und Zierporzellan erteilte. Im„Por- zellanrennen“ laufen u. a. noch Mexiko, Ar- gentinien und Holland. Schluchseewerk-A. G. wertet freiwillig auf Die Schluchsee-Werk-Aktien- Gesellschaft hat sich freiwillig entschlossen, die mit be- freiender Wirkung hinterlegten Gegenwerte ihrer Obligationen der Anleihen 1939 u. 1941, die bis zum Währungsstichtag ausgelost und mit 6% Prozent bezahlt wurden, durch Nach- zahlung von 3% auf 10 Prozent aufzuwerten. Dadurch will die Gesellschaft vor allem den durch die Währungsreform schwer geschä- digten Sparerkreisen entgegenkommen. Nach einer Entscheidung des Finanzamtes Freiburg zählt, wie ausdrücklich festgestellt wird, die Freiwillige Nachzahlung, soweit die Obli- gationen zum Privatvermögen der Empfänger gehören, nicht zu den steuerpflichtigen Ein- Kkünften. Auch Schenkungssteuer wird bei der Nachzahlung nicht erhoben. Lohnerhöhungen für Beschäftigte bei Konsumgenossenschaften Die Industriegewerkschaft Nahrung, Genuß Gaststätten hat mit der Tarifkommission des Landesverbandes der Konsumgenossenschaften neue Gehalts- und Tobneblommen für rund 5000 Beschäftigten bei den S e genossenschaften in Nordwürttemberg, Sö. Württemberg und Südbaden abgeschlossen. DI neuen Abkommen sehen Gehalts- und Lohn- erhöhungen von 20 bis 40 Prozent vor, die Er- höhung richtet sich nach dem Umsatz in den einzelnen Betrieben. 3 Höhere Löhne für Ziegeleiarbeiter Eine Erhöhung der Löhne von 8—12 P pro Stunde für zweitausend Ziegelekerbeiter 2 Württemberg-Baden ist zwischen der Ge werkschaft Bau, Steine und Erden und dem Landesfachverband der Ziegelindustrie ver- einbart worden. Am Montag sollen höhers Löhne für weitere 1600 Ziegeleiarbeiter au- gehandelt werden. Nach Ansicht des Fachver bandes steht es noch nicht fest, ob sich durch die Lohnerhöhung die Preisgestaltung 2 Ziegelindustrie ändern wird. — Zwetschgenernte vor dem Ende Wie der Erzeugerobstgroßmarkt Bühl die Zeit vom 20. bis 26. August mitteilt, g die Zwetschgenernte ihrem Ende entgegen. Nachdem die Preise für Zwetschgen am An- fang der Woche bis zu 12 Pfg. angezogen hatten, sanken sie gegen das Wochenende wie- der auf 9 Pfennig. Trotz der geringen Anlie- ferungen. konnten die Zwetschgen nur sehr schlecht abgesetzt werden, was man vor allem den ausländischen Einfuhren zuschreibt. Pfir- siche werden in gleichbleibendem Umfang an- geliefert. Hier bewegen sich die Preise für gutsortierte Ware zwischen 25 und 30 Pfg., während für mindere Qualitäten nur 12 Eis 20 Pfg. gelöst werden können, soweit hier- für überhaupt Absatz vorhanden ist. Bei Birnen besteht für Spitzenware rege Nach- frage. Mindere Qualitäten sind ebenfalls schlecht absetzbar. Für Apfel ist bei sämtli- chen Qualitäten keine Nachfrage vorhanden. Schmuckwarenindustrie gut beschäftigt Die Schmuckwarenindustrie in Pforzheim hatte nach Mitteilung von zuständiger Seite in er letzten Zeit einen günstigen Auftrags- bestand zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahre ist insbesondere eine erhebliche Aus- Weitung des Exportes eingetreten. Zum Teil Sei bereits ein fühlbarer Mangel an bestimm- ten Facharbeitern festzustellen. Auch bei der Gold- und Silberwarenindustrie in Schwäb. Gmünd ist der Geschäftsgang zufriedenstel- lend. Namentlich in der Groß-Silberwaren- industrie wird der Auftragseingang als gut bezeichnet. Erheblicher Industrie- Aufschwung Die meisten Industriezweige in Württem- berg-Baden haben nach dem letzten Bericht des Landesarbeitsamtes in den vergangenen Wochen einen erheblichen Aufschwung zu ver- zeichnen. So hat insbesondere die Meßwerk- zeugindustrie im Bezirk Eßlingen durch gré- Bere Exportaufträge eine starke Belebung er- fahren. Von den Firmen der elektrotechni- schen Industrie hat allein ein Großbetrieb in Stuttgart über 300 Kräfte neu eingestellt und auch in den Kreisen Karlsruhe und Aalen hat dieser Industriezweig neue Arbeitskräfte auf- genommen. Die deutsche Heilmittelausstellung Rund 200 Ausstellerfirmen werden ihre Er- zeugnisse auf der deutschen Heilmittelaus- stellung zeigen, die im Rahmen der Therapie- woche vom 2. bis 10. September in Karlsruhe stattfindet. Die deutsche Heilmittelausstellung, die als größte Fachschau des Bundesgebietes gilt, soll einen Uberblick über den Produk- tionsstand der pharmazeutischen und der Apparate- dustrie in der Bundesrepublik einschließlich Berlins geben. 5 Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber 7 Georg Härdle), Mannheim-Seckenbeim, Kernsprecher 472165 JZeschäftsstelle Mannheim: Holzstrabe 5. Fe rnsprecher 5180 Das Oiesebethli Romen aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Oopyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& spörer 21. Fortsetzung. Der Luggi will voller Eifer ein wenig mit seinen Muskeln prahlen, als könnt er das ganz allein, unter den leidvollen Blicken der Frau verstummt er ebenso plötzlich. Mit mehr gutem Willen als Sachkenntnis schaffen sie den schweren Körper die enge Stiege hinauf. Der Sanne tut ihr frisches Bettzeug bitter leid, da sie den geschundenen Kopf sieht, es teut sie mehr als der ganze Mensch. 80 arg schad wär es ihrer Meinung nach nicht ge- wesen, wenn es s0 einen Wüterich weniger gäbe auf dieser schlechten Welt. Natürlich ist es eine Sünd, so zu denken, und um der Sim- mishöferin willen verbeißt sie tapfer die Kla- gen um das verblutete Kissen. Aber eine Strafe gehört dem Unmenschen schon, und sie vernimmt mit Befriedigung, daß er von Zeit du Zeit jammert wie ein Kind. 5 Luggi Wird gleich wieder kortgeschickt, den f 5 Bauern zu holen, dann soll er einen Gaul sat- teln und was gisch Was he ch zum Doktor ich der ene tunr Schreck, dann ist er wie ein Blitz aus der Kammer. Die Simmishöferin wartet. Da lagen sie nun beide nebeneinander in den alten, wurm- stichigen Bettladen des Pontarliers, die wü- tenden Streiter, und es war ihnen nicht gut zumut. Der Walliser versuchte wohl ein tap feres Lächeln, als die Bäuerin ihm den Um- schlag erneuerte, aber gleich fielen ihm wie- der die Augen zu, und er sank in einen tie- fen, Genesung bringenden Schlaf. Hanstöni aber wußte nichts von sich. Die Blutung am Hinterkopf war slücklicherweise jetzt zum Stillstand gekommen. Außer Atem, in schwerer Besorgnis, trat über ein kleines der Simmishöfer in die dum- pfige Kammer. Er bückte sich unter der nie- deren Tür und forschte gleich in den Mienen seiner Frau, wie es wohl stünde. Da trat sie zu ihm, und ihre Hände umschlossen sich mit einem starken Druck. „Wird er's überleben, Muetter?“ en glaub wohl, der Liebgott wird uns auch hierin gnädig sein.“ Als der Bauer ihr erschüttertes Gesicht sah, tat er unwillkürlich die Arme auf und nahm die Frau an sein Herz. Sie lag dort einen Augenblick, ganz 8 I. und geborgen und son- derbar beschämt. Hat e nicht Seit langem ein wenig vergessen, dag an dieser Brust von Gottes und Rechts Wegen ihr Ausruhen war, hatte sie nicht selber zu sehr die Zügel des Hofes ergriffen und alles Handeln bestimmt, statt wie ein guter Kamerad mit diesem hier Hand in Hand zu gehen? Auch die Sache mit in Liesebethli War ihr Werk gewesen, ohne ihr Ni üde ab.. „Schon gut, L N. beneiden und tampe nirgends herum, hörst könnt den„ das Leben Zutun hätte der weichherzigere Bauer dem Buben nachgegeben, früher oder später. Sie dachte mit Schaudern daran, daß sie solcher- art alle verantwortung hätte tragen müssen, wenn der Kampf mit dem Pontarlier zu einem bösen Ende Seführt. „Du bist der Bessere von uns beiden,“ sagte sie aus solchen Gedanken heraus ganz weich und aufgeschlossen zu dem verwundert auf- * rock, Mariggi und Liesebethli schwarzen Trauerkleidern. schien nicht mehr gar so wendig wie sonst, in strengen, Die junge Frau horchenden Bauern,„bei Dir hat das Herz noch die Herrschaft, wWwie es sein soll, bei mir ist der Kopf immer stärker.“ „Laß gut sein, Muetter,“ wehrte der Sim- mishöfer verlegen ab,„Du bist schon recht, wie Du bist. Wir wollen dem Liebgott auf den Knien danken, daß er dies Unglück von uns abgewendet hat. Der Mily verkommen und verludert, der Hanstöni ein Totschläger, da hätt's für mich zum Trost nur noch einen, guten Hanfstrick gegeben.“ „Mann!“ rief die Frau erschrocken,„sag das nit! Wie hätt denn ich dann noch leben sol- len, mit all dem auf dem Gewissen?“ „Mußt halt lernen daraus, daß man dem Herrgott nit immer ins Handwerk pfuschen soll, er machts schon recht, auch ohne unser Zutun. Dem Pontarlier bin ich ein Schmer- zensgeld schuldig, er soll aussuchen, ob er lie- ber das zweijährige Hengstfohlen oder eine gute Milchkuh haben will, würd ihm auch beides e wenn's ihn besonders 3 tät.“. „Beides? Bas ist wohl zuviel— Unter sei- nem Blick verstummte sie sogleich, und eine heiße Röte schoß ihr ins Gesicht. Hatte sie heut noch nicht genug Lehrgeld gezahlt, war der Kopf schon Wieder stärker als das Herz? Neben dem Bett des Pontarlier richtete sich der Hund auf und legte beide Pfoten auf den Fenstersims. Lauschend stellte er die Ohren. „Er hört den Doktor kommen, Frau, ich Wilk m ans Hofgatter entgegengehen.“ Sechs Wochen nach dem Tod des alten Nie- man sah ihr jetzt an, daß sie guter Hoffnung war. Am meisten aber hatte sich das Liese- bethli verwandelt. Es war nicht mehr das dralle Bauernmädchen vom Simmishof, son- dern schmal und blaß, und die düstere Tracht verstärkte dies noch. Aber bei Gott, es stand ihm gut! Jetzt erst sah man, was für ein Finetteli das Mädchen war, hochgewachsen und doch zartgliederig für eines Bauern Kind, anmutig in den Bewegungen, kurzum ein Menschenkind von bester Rasse, und es ge- schah nicht von ungefähr, daß der Nieder- häusernhof jetzt einen Zuspruch von jungem Mannsvolk hatte, wie seit seinem Bestehen noch nicht. Sie kamen unter den merkwürdigsten Vorwänden unter Tag oder am Abend zur Stubete, eine Sitte, die gerade dieser Hof seit Menschengedenken nicht geübt. Mariggi und Uli freuten sich des fröhlichen Lebens nach hartem Arbeitstag und machten nicht den leisesten Versuch, durch besondere Zu- rücgezogenheit Trauer um den Abgeschiede- nen zu heucheln. Es gab natürlich Leute ge- nug, die ihnen diese mutige Wahrhaftigkeit übel anrechneten, wären sie aber mit Trauer. mienen herumgegangen, so hätten dieselben Menschen sich heimlich angestoßen und von Theaterspielen und noch schlimmerem 8 redet. Wie man sich auch dreht und ende den 1 9 man e a derhäusern sollte nach seiner Bestimmung das Testament eröffnet und vom Gemeindeschrei- ber den Geschwistern verlesen werden. Pünktlich zur festgesetzten Zeit sich im„„ ein, Ul 1 CTC „Spaziergang Ich wandele selbander, Mein Liebchen links am Arm, Bunt huschen Salamander, Es summt ein Bienenschwarm. Wär sind bei Korn und Feldern, Wo schon der Abend wohnt, Es steiget aus den Wäldern Der gute, alte Mond. Die Straßen geben dunkel Sich unserm Schritte hin, Und aus dem Sterngefunkel Befällt uns froher Sinn. Wir nehmen uns die Stunden Wie einen Ring vom Ohr Und gehen still verbunden Durchs abendliche Tor. Gerhard Prager Im Zelt Es sind nicht die dümmsten Leute, die ihren Urlaub da irgendwo am Neckar, Rhein oder Main im Zelt verbringen. Die wissen, wWas schön ist und was uns gut tut. Ein Paar Tage habe ich's dieses Jahr auch probiert. So am Morgen im Zelt aufwachen, weil die Sonnen- strahlen schon durch das Zeltdach scheinen, und dann herauskrabbeln, und der Morgen Zlitzert einem aus den Tautropfen an jedem Grashalm entgegen,— und dann mit noch struwweligem Haar und verschlafenen Augen im Kopfsprung in den Fluß, der in der Mor- genkühle dampft— das heißt Leben, so ein Morgen kann eine ganze Woche hinter dem Schreibtisch aufwiegen. Am Nachmittag gab's allerdings Regen, Ich lag im Zelt und hörte, wie die Tropfen dicht über meinem Kopf auf die Leinwand Prassel- ten und die Gedanken gingen spazieren. Wie kommt es eigentlich, daß uns ein nied- riges Zelt so anheimelt? Schon als Kinder War es uns das liebste Spiel: zwei Stühle zusam- mengestellt, eine Decke darüber— wir wohn- ten in unserem Zelt! Sind es im Unterbe- wußtsein schlummernde Erinnerungen an die Frühzeit der Menschheit, da der Mensch als Nomade inmitten seiner Herden zeltete? Mit der Seßhaftigkeit kam das feste Haus. Ob es Wohl zufällig ist, daß der erste feste Häuserbau, den die Bibel erwähnt, ein Mal der Vermessenheit der Menschen ist?„Wohl- auf, laßt uns Ziegel streichen, eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen So mag es sein, daß von jeher die Bauten einer Generation den Grad ihrer inneren Maß- losigkeit und Vermessenheit zeigen. So mag es auch eine innere Notwendigkeit und Folge- richtigkeit sein, daß die Erbauer von Regie- Tunigspalästen, Mammutfabriken, Kasernen blöcken und Wolkenkratzern,— daß eine Menschheit, die zu, hoch hinaus“ baut, sich über- legen muß, wie sie nur Senug„tief hinunter“, in Bunker, in atombombensichere, unterirdi- sche Städte bauen wird, um vor einander das Leben zu retten. f Im Zelt ist alles so einfach. Da ist nichts „für Jahrhunderte“ gebaut, da ist Herr August Schulze ein kleines, verlorenes Lebewesen auf dem großen Planeten Erde, das nichts weiter Will, als zwischen sich und das weite Sternen elt ein dünnes Dach zu bringen, damit Tau und Regen ihm nicht den Schlaf stören. Irgendwie ist es nicht ganz konsequent, daß unsere Häuser, die ja nur Mittel für unsere Zwecke sind, unsere Lebenszeit mehrfach * überdauern, dag Menschen, wenn das Ardi- sche Zelt“ ihres Leibes zerbricht, mit den Füßen voran aus ihrem Haus getragen wer- den, das Haus aber für Generationen stehen bleibt. Es scheint mir, als ob die Apostel mit Be- dacht gegen alle, die mit ihren Ideen und poli- tischen Zielen„Häuser für die Ewigkeit“ bauen wollen, betonen, dag unser Erdenleib nur eine„Zelt wohnung“ ist. Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn in einer Versammlung, wo die großen„Turm- bauer“ der Völker zusammensitzen Und gegen- einander ringen, wessen Turm der höchste sein solle, einer aufstünde und sagte:„Meine Herren, zwar wohnen wir ja in stolzen, großen Häusern, im Kreml, im Weißen Haus, in der Doumingstreet. Aber wir haben ja alle mit- einander hier keine bleibende Statt. Unser irdisches Leben und das der Menschen, die wir Vertreten, ist nur eine Zeltwohnung, die in Wenigen kurzen Jahren wieder abgebrochen Wird. Daher wollen wir mal überlegen, wie Wir diese unsere Zelte nebeneinander auf- Erſte bauen, damit wir einander nicht die Sonne Wegnehmen.“ Aber das sind ja nur verlorene Gedanken, die mir da in meinem Zelte während des Regens kamen. Wir wohnen nicht mehr in Zelten wie unsere Urväter und werden— ob Wir wollen oder nicht— mit eingespannt in die großen Turmbauten und müssen— ob wir wollen oder nicht— erleben, wie die großen babylonischen Türme Zzusammenkrachen, und leben in der steten Angst, dag die Trümmer uns auf den Kopf fallen. Inmitten dieser babylonisch verwirrten Turmbauerei gibt es aber Menschen, die DEN sehen und kennen, der sich selbst erniedrigt und zwischen unseren Zelten„Zeltet“(„das Wort ward Fleisch und zeltete unter uns“ und die von ihm in allem Prunter und Drü- ber mitten in der Angst um den großen Turm- krach gestärkt und getröstet werden, weil sie Wissen,„daß wir, wenn unsere irdische Zelt- wohnung abgebrochen wird, einen Bau von Gott haben, ein ewiges, nicht von Menschen- händen gemachtes Haus“ Baudis, P. Liebe Von Friedrich Schnack Vier Jahre war ich Alt, vertraute mir Meropé an, als ich meine erste, meine frü- heste Seelenliebe erfuhr. Ihr Gegenstand war Onkel Eife. Dieser, ein junger, schöner Mann, War ein Hamburger Bekannter meiner jun- Sen, schönen Mutter, der von Brasilien und Mexiko gekommen war und in Homburg, dem internationalen Badeort, wo meine El- tern wohnten, eine Kur gebrauchte. Seine Schönheit wirkte auf mich. Schlank, blond und blauäugig, lebt er in meiner Er- innerung. Er hatte ein schmalgeschnittenes Gesicht, einen schönen Mund, sehr schöne Zähne und konnte verführerisch lachen. Ich War von ihm hingerissen, liebte ihn heiß. War es verwunderlich? Er besaß einen le- bendigen Riesenkäfer, den er aus Mexiko mitgebracht hatte. Der Käfer war elfenbein farben und mit zahlreichen schwarzen Buk- keln auf dem Rückenschild Seschmückt, besaß ein glänzend schwarzes Kopfschild und spielte mit schwarzen Fühlern. Er war sehr schön. Das Schönste an ihm aber war ein goldenes Geschirr, in das er gespannt War, Sleich einem winzigen Zugtier. Eine um den Leib gebogene goldene Spange fesselte ihn an eine dünne Goldkette, die an der Weste des jungen Mannes befestigt war. Es war ein Aufkälliger, ungewöhnlicher Schmuck, auf den ich immer hinschauen mußte, so sehr bannte er mich. Daß es solche große Käfer gab und Zar elfenbeinfarben angetan, schwarzgefleckt dazu! Er saß auf der Weste und Kletterte auf ihr umher, hinauf, hinab und ringsum, so weit es ihm das Kettchen erlaubte. Er nehme nie Nahrung zu sich, erklärte Onkel Eife, und bleibe dennoch am Leben. Noch seltsamer! Für mich bedeutete der Käfer ein Fabel ding, ein aufregendes Wunderwesen. Wie sehr Verlangte mich danach, ihn 2zu besitzen jetzt, da ich gerade meinen Garten mit den grünen Wasserfröschen und den linken, auf den Gartenterrassen hinflitzenden Eidechsen durch den Umzug meiner Eltern in eine an- dere Wohnung verloren Hatte. Der Käfer wäre kür mich ein wunderbarer Ersatz gewesen. Nicht weniger fremdartig und aAukregend Wirkte der Besitzer dieses goldgeschirrten In- sekts auf mich. Er erzählte mir von dem fer- nen Land, das er Mexiko nannte. Der Name klang zauberstar Zauberfarbig. Mexiko! Sagte ich abends in meinem Bettchen und War glücklich. Mit ihm schlief ich ein, mit ihm erwachte ich. Und der sonderbare Käfer schimmerte vor meinem Blick. Onkel Fife lächelte mich mit seinem schönsten Lächeln Anl. Eines Tages erzählte er bei Tisch, die me- xikanischen Frauen führten zahme Chamäle- Ons bei sich, eidechsenähnliche Tiere, die ihre Körperfarbe nach Belieben verändern kön- neu: auf einem grünen Blatt seien sie grün, auf einem Zartblauen zartblau gefärbt, und ebenso machten sie es auf den farbigen Stof- fen der Damen. Viererlei Farben hätten sie in sich, so daß sie sich jeweils ihrem Untergrund und ihrer Umgebung Anpassen könnten. Sie Wollten eben nicht gern gesehen sein. Welch eine Neuigkeit! Hätten doch auch Chamäleons in meinem Garten gelebt. Ich Wünschte mir insgeheim, mit Onkel Eife nach Mexiko zu fahren, mich zu schmücken wie die Damen und Einder dort. Sicherlich hatten auch die Kinder Chamäleons als Spielgefähr- ten. Ja, und die Damen setzten sich auch noch andere seltene Tiere auf die Kleider und in das Haar, so wie andere es mit Blumen tun: sie nähmen Zikaden, die in der Dunkelheit leuchteten— Laternenträger würde sie ge- nannt. Sie gehörten zu den Schrecken, den fliegenden Heuschrecken, und trügen am Kopf einen helmartigen Fortsatz, eine des Nachts leuchtende Laterne. Ich glühte, war herrlichen Farben malte ich mir diese Bilder aus und liebte danach den schönen, jungen Mann noch zärtlicher. als einen unsäglich süßen Schmerz in meiner Seele. Abends schluchzte ich unterdrückt in meinem Bett vor Sehnsucht nach Onkel Eife. Als er sich wieder einmal verabschiedet hatte, sagte ich zu meiner Mutter, daß ich Onkel Eife liebe und ihn heiraten wolle. Er kam sehr oft zu ihr. Vermutlich war er von ihrer Schönheit bezaubert, Als er Wie- der einmal da war, versteckte ich mich im Zimmer hinter einem Schrank Von meinem Platz aus hörte ich, wie meine Mutter zu rem Gast sagte:„Denken Sie nur, lieber Eike, meine kleine Tochter Meropé hat mir eröffnet, daß sie Sie liebe und heiraten wolle! Dann gehöre auch der schöne Käfer ihr. Was Sagen Sie dazu?“. Bei diesen Worten war mir, als ob mein Sanzer Körper in schmerzlicher Scham und Enttäuschung über Mama Feuer finge. On- Feuer und Flamme. Mit Diese Liebe fühlte ich kel Eife lachte und erwiderte:„Ich bin 8 auf diese Eroberung, aber noch Stolzer dara daß ich dann Sie zur Schwiegermama be komme!“ t kand, war das B88 9 gestört: Onkel Eife war Plötzlich zur Neben. sache, ich, die Vermißgßte zur Hauptsache Worden. Ich kam erst wieder nach sein Abschied aus meinem Versteck. fragt, weshalb 1 1 Geheimnis an, kam er, vers Dies war meine erste Liebe zu Mann, vielleicht meine größte, schönste. War geschmückt mit Wunde derbildern. Goldgezäumte Käfer umzaube Sie, Chamäleons, fliegende Feuerinse! bunte Schmetterlinge und nächtliche Zikad Waren ihr zur Feier gestellt. Diese jun Liebe lebte in einem Meer von Sonnensd im Glanz der von Sternen sprühenden Nach himmel, in einem Lande, wo man bei 72 schläft und nachts auflebt. Und ich war mi ten darin, eine Fee, den goldgeschirrten Ri Senkäfer auf meiner Hand, im glücklich Seelentraum. 5 Die Gewiſſensbiſſe des Steuerzahler Dieser Tage erhielt der italienische Finan minister einen Einschreibbrief, dessen Wor- laut so bezeichnend ist, daß es sich lohnt, ihn wörtlich 2 f dem Hafenstadt und lautet kolger „Eine Person, die un vorsichtiger Weise durch schuldhafte Bneignung die Re- publik um 5000 Lire schädigte, gibt diese jegene Weise durch jemand, der in seinem Innersten Reue darüber empfindet, den Staat in irgend einer Weise Seschädigt zu haben, der darüber hinaus diese Missetat beichte und sie auf konkrete Art aus der Welt Schafft. Es existiert noch jemand man möchte es Wahrlich nicht für möglich halten, wenn man die Steuerpflichtigen aller Stände reden und handeln sieht„der dem Kaiser gibt, was des Kaisers ist“ und dies freiwillig tut; ja, der sich von der Einstellung freimacht, die heute jeden Bürger beseelt und in einem ständigen Alarm- und Verteidigungszustand gegenüber dem Fiskus hält, dessen gerechte Ansprüche er für eine Art Raub ansieht. Die Tat dieses reuigen Sünders, der einge denk des Schadens, den er dem Staat zuge fügt hat, sich freimachen will von der auf ihm lastenden Schuld, der seinem Seelsorger sogar den Auftrag gibt, durch Gegenleistung Alle Verfehlung wieder gutzumachen, müßte jedem zu denken geben, der handelt, als ob er nur kür sich selbst da wäre und weder Verpflichtung noch Verantwortung gegenüber der Gesamtheit kennt. A. Stock „Roter Reiter“ Ausſtellung in Traunſtein Der Traunsteiner Künstlergruppe„Roter Reiter“ hat sich heute flicht nur eine Münch ner, sondern auch eine Westdeutsche und eine Berliner Gruppe in freier freundschaftlicher Verbundenheit angegliedert. Die neue Jahres- Ausstellung, die am 6. August in Traunstein eröfknet wurde, zeigt darum Maler Zz. P. inter- nationalen Rufes aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik, ja sogar einige Gäste aus der Ostzone. 5 Die Traunsteiner Gründungsmitglieder, z. B. Erwin Schulz Garrnoff, der als er- ster Vorsitzender den Hauptteil der aufop- kernden Organisationsarbeit leistete, Prof. Georg Slivka und Rudolf Wan ka, über- ließen den Gästen bewußt die besten Plätze und den chule. 8 N ie Verschiedenen Richtungen stehen ver- ahnt nebenenander— und doch ist kein mmelsurium zusammengekommen Wie etwa r Sroßen Münchner Kunstausstellung. es gibt ein Gemeinsames, nämlich das gentlich Modernes, das heufe schon eine Trad. die es verdienen. Wir müssen dische Beispiele beschränken nten Traunsteiner halte sich Grenzen eines naturbegeisterten ſachimpressionismus, der den Weg es wird sekundiert von meisten Raum in der Maximilian- vom Eindruck zum Ausdruck vor allem über das Erlebnis der freien Farbe findet. Das gilt auch von dem vielseitig suchenden Thomas Schubert und von dem liebenswerten Werner v. Houwald, der bei Hölzel und Caspar in die Lehre ging und im Stuttgarter Wie im Münchner Raumé zu Hause ist. Einen völlig anders gearteten Expressionismus ver- tritt der Stuttgarter Hans Fähnle, der aus der rauschhaften Farbigkeit Noldes über eine asketische Strenge der Formgebung zu einer magischen Wirkungsmacht von großer Selb ständigkeit gelangt ist. Zwei andere bekannte Stuttgarter, Ida Kerkovius und Hrich Schurr kommen dagegen durch Tlächenhaft ornamentale Gegenstandsübersetzungen zu beruhigend harmonischen Farbakkorden. Die ergreifende religiöse Graphik Fähn- den starken, aber manchmal etwas wilden Blättern seines Freundes Rudolf Müller. Auch sonst ist die Graphik ausgezeichnet vertreten, z. B. durch Walter und Inge Hergenhahn(aus Nier- stein) und Karl Rösch(aus Halle a. S.). Eigentlich Sur realistisches gibt es nur in An- Klängen bei dem formstarken Cuno Fischer, emem in Stuttgart lebenden Westfalen: mehr b vom Gegenständlichen h (aus Weimar) und schlie Surrealismus“ Abstraktionen von tätsunterschiede aufzuzeigen sind, mindestens ebenso deutlich wie in Abbildender Malerei. Der Leiter der Westdeutschen Gruppe, der Stuttgarter Otto Speidel, hat leider nur Zwei Werke geschickt, die sich durch treffliche Ausgewogenheit der Gestaltung auszeichnen. Natürlich gibt es auch Künstler, die eine Sonderstellung einnehmen und sich nirgends einordnen lassen, Wie z. B. der Heidelberger Willi Sohl mit seinen technisch raffinierten Aduarellen, Naturübersetzungen voll gedräng- ter, nervöser Erregung. Auch einige begabte rauen stehen jede für sich in ihren eigenen Empfindungswelten: die damonisch preziöse Waltraud Macke-Brüggem ann, die naiv-delikate Irma Nesch und die ver- träumte erst 20jährige Gerda Volkmann. Unter den Gästen mit berühmten Namen seien noch die Klassischen Expressionisten Erich Heckel, Max Sensen; Kirchner und Christian Rohl fs genannt, denen sich wohl die Traunsteiner in ihren eigenen Bestrebungen besonders verwandt kühlen. 5 Kurt Leonhardt Jeder Menſch hat eine Liebe Von Helene Hach 8. An einem Junimorgen war der alte Mann tot. Er lag auf seinem Bett Er schalt, er schrie nicht mehr, er war ganz still. Seinem Haus nicht, eher lösten. Die Frau öffnete die Türe, die mit einer einzigen Stufe direkt in den Garten führte Es war ein ganz kleiner Garten, umgrenzt von Hausmauern. Es war ein Garten mit lauter Blumen. 5 Sie blieb auf der Schwelle stehen und blickte hinaus. An diesem Junimorgen glänzte und leuchtete es von Farben und Frische. Das Auge der Frau ging über die blauen und gelben Schwertlilien zu den Pfingstrosen, die in ihrem prächtigsten dicksten Blütenross beieinander standen, und verharrte in der War es ein Haus von Er- Ecke bei den Madonnenlilien. Sie hatten jetzt 1 ihre schönste Zeit, Blüte um Blüte entwuchs ihren Stengeln, es war ein Blütenglanz ohne gleichen. Vom welkenden Goldlackbeet davor stieg der letzte Dufthauch auf. 5 Jedoch war von der Anmut, der Kraft bezaubernden Weisheit der Blumen nicht f Wesen wirksam geworden, Menschen um ihn hätten 8 Aber die Frau sah die e 0 Tote zu diesem Garten und seinen Blum allezeit hatte, heute früh wie ein Lich darui liegen. Sie schnitt einen 5. und blauer Schwert seine Hände. eines Gesichte DIE ERZAHLILING Der verbotene Blick Südsee- Geschichte von Friedrich Schnack In einem malaiischen Dorf, erzählte unser Freund, war ich der Gast eines kleinen Malali- schen Fürsten. Sein Sulfanpalast bestand aus einer Anzahl größerer Häuser, die in der Höhe des ersten Stockwerks durch überdachte Lauf- prücken miteinander verbunden waren. In dem hintersten Gebäude, wo die Fremden- zimmer lagen, war ich gut untergebracht. Es war eines Nachmittags. Die Sonne drückte mit ihrer ganzen Glut und lähmte alles. Tiefe Stille herrschte im Palast. Das einzige Ge- rausch war das Plätschern des Springbrunnens im Garten innerhalb der Gebäude. Auch die Wedel der Palmbäume waren im Schweigen erstarrt. Der ganze Palast schien zu schlafen und verwunschen zu sein. So gespannt war die Stille, daß man beinahe fürchten konnte, sie durch einen einzigen Schritt zu entzau- bern. Dennoch lockte mich der Wunsch, ein wenig umherzugehen und die sonderbare Mit- tagsstimmung zu erleben. Auch war mir be- kannt, daß mein Gastgeber einen Harem mit etwa vierzig Frauen unterhielt. Von diesem geheimen Teil des Hauses hatte ich jedoch noch nichts gesehen, obwohl ich mich schon einige Tage im Palast aufhielt und meine Augen gut gebraucht hatte. Wie gern würde jeh einen Blick in diesen abseitigen Trakt Fun! Aufs Geratewohl wandelte ich auf dem lan- gen Gang durch das Gebäude, in dem ich wohnte. Plötzlich gelangte ich über die Brücke zum zweiten Haus, das ich ungesehen gleich- falls durchschritt, mich an den zahlreichen schönen Holzschnitzereien und anderen selt- samen Verzierungen ergötzend. Anscheinend War der Fürst ein großer Freund und eifriger Sammler dieser malaiischen Kostbarkeiten. Endlich kam ich zur zweiten, in das dritte Haus führenden Brücke. Sollte ich weiter- gehen, sollte ich umkehren? Auf dem Steg Bockte ein Wächter, ein alter malaiischer Prie- Ster. Einen gezückten Flammendolch, eine Art Kurzschwert, in der Hand, schlief er in zu- sammengekauerter Stellung tief und fest den Schlaf des Propheten. Ich machte mir zunächst keinerlei Gedanken über ihn und weshalb er Hier hockte und wartete. Ihn schlafen lassend, ging ich leise an ihm vorüber und betrat das Haus. Kaum war ich ein paar Schritte in den Gang eingedrungen, hörte ich leises Stimmen- gewirr und wohlklingendes Lachen aus Frauenmund. Der Harem! sagte ich mir, nicht Weniger überrascht als erschrocken. Zur Seite mich wendend, blickte ich durch ein Fenster in ein tiefliegendes Gemach. Es War der Harem. Mein Blick war unversehens in das verborgene Gelaß des Sultans gefallen. Ich schwankte noch, ob ich mich davonmachen Sollte, blieb aber, da ich nun einmal da war. Eine Anzahl junger malaiischer Frauen, schön Wie fremde Blumen und prächtig gekleidet wie Göttinnen und heilige Tänzerinnen, saß in Einzelheit prägte ich mir in dem flüchtigen Augenblick in das Gedächtnis, damit ich sie nicht wieder vergäße: ich würde wohl nie wie- der die Gelegenheit haben, in ein wirkliches Märchendasein zu schauen. Endlich aber schien es mir geboten zu sein, mich zurückzuziehen. Keine der Frauen hatte mich gesehen, sonst wären sie wohl alle wie bunte erschrockene Vögel aufgeflattert. Ich verließ den Gang, betrat vorsichtig wieder die Brücke, huschte hinüber und kam glücklich an dem noch immer schlafenden Priester, dem pflichtvergessenen Haremswächter vorbei. In seinem Alten-Mannesschlaf träumte kein Mig- trauen. Hätte man mich jetzt ertappt, wäre ich in große Gefahr geraten, der neugierige Blick in den Harem, der nach mohammedani- scher Männersitte eifersüchtig behütet wurde, Wäre mich teuer zu stehen gekommen. Unan- geflochten, von keinem Beobachter gesehen, konnte ich den Weg in mein Gebäude zurück- legen. Der Zauber wurde nicht zerstört. In meinem Zimmer angelangt, machte ich mich daran, das Gesehene in einer kleinen Blei- stiftskizze festzuhalten. Drei Tage noch blieb ich in dem Haus des Fürsten, das so holdselig schöne Frauen barg. Ich muß gestehen, die ganze Zeit über hatte ich ein schlechtes Gewissen. Endlich verab- Die Rettung/ Der Apotheker ließ hinter dem späten Kun- den den Rolladen herunter. Er schaltete die Nachtbeleuchtung ein, räumte auf und ging gähnend zum Tisch hinüber. Dort lag weis und nichtssagend das Rezept, das er eben angefertigt hatte. Geschäftsmäßig überflog er es noch einmal und wollte es in den Kasten legen, als er plötzlich stutzte. Er las es noch einmal wieder, genau. Da packte ihn lähmendes drei Schritten war er durch den Raum, riß den Laden hoch und stürzte auf die Strege Von dem nächtlichen Besucher war weit und breit nichts mehr zu sehen. Eine einsame Straßenlaterne brannte und ihr Licht spie- gelte sich im regennassen Asphalt. Mit hängenden Schultern ging er langsam zurück. Was nun?— Fieberhaft jagten seine Entsetzen. Mit malerisch bunten und goldgestickten Gewän- dern auf Teppichen. Die vordere Gruppe ver- trieb sich die Zeit mit Kartenspiel. Einige an- dere daneben waren mit Näharbeit beschäf- tigt. Im Hintergrund des mit herrlichen Wand- behängen ausgestatteten Gemachs lasen an- dere andächtig in großen, auf Gebetspulten aufgeschlagenen malaiischen Koranbüchern, den mohammedanischen Bibeln. Es war ein prachtvoller, zauberhafter Anblick. Das Herz klopfte mir heftig: wie gern hätte ich das sich meinen Augen bietende Bild in Strich und Farbe festgehalten. Die märchenhaft schönen Seiclenkostüme berückten mich, die anmuts- volle Haltung und gelöste Verhaltenheit der Schönen waren von hinreigendem Reiz. Jede N Zeichnung: Hilde Schlotterbeck Gedanken und suchten nach einem Ausweg. Auf dem Rezept stand kein Name. Nur Name schiedete ich mich von meinem Gastgeber. Er wollte mich aber bestimmen, noch einen Tag zuzugeben. Morgen früh könne er mir ein Schaustück bieten, sagte er: ein Mann werde hingerichtet, der zufällig in den Harem ge- blickt hätte. Ich war ein wenig erschrocken. Was bedeu- beten die Worte? Aber der Fürst wußte nichts. Ich faßte mich rasch, bedankte mich für seine Gastfreundschaft und versagte mir zugleich, diesem Schaustück beizuwohnen. Er entließ mich mit freundschaftlicher Wärme. Glücklich eilte ich davon und war froh, nicht jener Un- glückliche zu sein. Als ich weit weg vom Palast war, so daß mich kein Malaie beobachten konnte, nahm ich mein Malzeug aus dem Gepäck und führte meine schöne Skizze aus. Ich malte die Grup- penbilder der Frauen, ihre seidenen Gewän- der, ihre goldenen Stickereien, ihre Tänzerin- nengesichter, ihre blumenhaften Gestalten. Mit dem Wasser einer malalischen Quelle aquarellierte ich und schöpfte aus meiner Er- inmerung und Rückschau Zauber und Hauch, ich bemühte mich, jede gesehene Einzelheit her- vorzurufen, damit mir nichts verloren ginge, denn der Eindruck war flüchtig gewesen wie der Duft fremdartiger Früchte, die man nur einmal zu Gesicht bekommen hat. Von Hendrik Zorn und Adresse des Arztes. Er griff nach dem Telefonhörer. Wählte die Nummer. „Herr Dr. Brandt bitte!“ 8 „Herr Doktor ist seit heute nachmittag noch nicht zurück!“ „Danke, ich rufe später noch einmal an!“ Er hängt ein. Trostlos sah er vor sich nieder. Es mußte eine Möglichkeit geben. Es mußte einfach! Wieder überlegte er. Aus der Woh- nung drang leise Radiomusik in seine Gedan- ken. Zuerst nahm er sie nicht wahr. Dann auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.— Das konnte die Rettung sein!— Wieder wählte er eine Nummer. Wartete.— Ließ sich verbinden. Wurde wieder verbun- den. Endlich war er an der zuständigen Stelle. Beschwörend sprach er auf den anderen ein. Lange— eindringlich. Dann legte er aufat- mend den Hörer auf die Gabel. Erschöpft fiel er auf einen Stuhl.——— * Der Mann lief durch den Regen. Uber eine Stunde dauerte sein Heimweg. Weit draußen vor der Stadt wartete die Kranke auf das Linderungsmittel. Der Regen tropfte ihm vom Hut ins Gesicht. Unangenehme Feuchtigkeit schlug durch den Mantel. Fröstelnd steckte er die Hände tiefer in die Taschen. Fühlte beru- higend das Fläschchen mit der Medizin. End- lich hatte er sein Ziel erreicht. Oben im Haus brannte noch Licht. Hastig stieg er die Treppe hinauf. Schleuderte die Nässe von Hut und Mantel und trat ein. Musik klang auf und er spürte schon beim Eintritt, daß der Anfall überstanden war. Da lag seine Frau und las. Ihr Gesicht war nicht mehr zerquält. „Wie geht es dir?“ fragte er liebevoll und beugte sich über sie. „Viel besser, Hans. Ich glaube, ich brauche gar kein Schlafmittel. Die Schmerzen haben nachgelassen. Aber du Armer, bist bei dem Wetter so weit gelaufen!“ sagte sie.— Müller ist da“. Er setzte sich an ihr Bett und nahm ihre Häncke. Da wurde die weiche, fließende Melodie un- terbrochen. Die klare Stimme des Ansagers füllte den Raum. „Achtung, Achtung! Vor kurzer Zeit lieg sich ein Mann in der Stadtapotheke ein Re- zept, ausgestellt von Dr. Brandt, anfertigen. Zeichnung: Hilde Schlotterbeck Durch ein bedauerliches Versehen des Apo- thekers wurde das Medikament falsch zusam- mengesetzt. Für den Patienten bedeutet die Einnahme des Mittels Lebensgefahr!“ s „Hans, hast du dort das Fläschchen?“—— Zögernd zeigt sie darauf.. „Jad,— ich war in der Stadtapotheke! Mein Gott, wenn——!“ Er konnte nicht weiter sprechen. Zwei dem Schicksal dankbare Menschen sahen sich in die Augen. Der Müller ohne Sorgen Als der Landesherr einmal durch Dith- marschen kam, führte ihn sein Weg am Hause eines Müllers vorbei, über dessen Tür ge- schrieben stand: Ich lebe ohne Sorgen, Der König ließ den Müller sogleich zu sich kom- men und fragte, wie er sich einfallen lassen möge, das über seine Tür zu schreiben, da nicht einmal er, der König selber, es von sich sagen könne. Der Müller erklärte, es sei nun einmal so und der Spruch daher ganz berechtigt. Nun“, sagte der König,„so komm Er morgen früh nur einmal zu mir! Dann will ich an Ihn drei Fragen richten, und kann Er die beantworten, Will ich es Ihm glauben“,. Am anderen Morgen kam der Müller.„Gus ten Tag, guter Freund“, sprach der König, „Was meint Er, was ich in diesem Augenblick denke?“ 5 „Ihr meint“, antwortete der Müller,„der „Allerdings“, sagte der König.„Doch nun die zweite Frage: Wie schwer ist wohl der Mond?“ 5 „Höchstens“, antwortete der Müller,„vier Viertel, und wenn Ihr es nicht glauben wollt, müßt Ihr selbst nachwägen“. „Und wie tief ist das Wasser?“ fragte del König weiter. Der Müller antwortete:„Einen Steinwurf“. Da lächelte der König und sagte:„Hör Er, Müller, Er ist ein Schalk; aber wenn er mit allem so schnell fertig wird, so ist es kein Wunder, daß Er keine Sorgen hat“, G Hübſche Mädchen fallen vom Himmel Wenn junge Mädchen, schön wie Engel, vom Himmel fallen, so sollte man sich eigentlich 5 darüber freuen und sie mit offenen Armen Empfangen. Vor 150 Jahren dachte man an- ders. Damals hatten die Brüder Montgolfier gerade ihre ersten Ballone aus Baumwoll- koft konstruiert, die mit Wasserstoff oder Leuchtgas gefüllt zum Staunen der Bevölke- Tung majestätisch einige Kilometer weit durch die Lüfte gondelten. Der Aufstieg eines Bal- lons War seinerzeit nicht nur eine Sensation, sondern auch sehr kostspielig, so daß die Ver- aganstalter bemüht waren, das Programm noch spannender zu gestalten. Ein solches Mittel bildete der Absprung aus luftiger Höhe mit dem Fallschirm. Eines Tages meldete sich eine bildhübsche junge Pariserin bei dem Veran- stalter eines Ballonaufstieges, sie Wolle, und. zwar kostenlos, abspringen. Man zögerte nicht, dieses sensationelle Angebot zu akzeptieren, aber die Behörden waren anderer Meinung. Es sei nicht nur unschicklich für eine Frau, 50 wurde argumentiert, mit einem Mann allein im luftigen Reich des Ballonkorbes zu sitzen, sondern, so betonten die Arzte, auch die zar- ten weiblichen Organe könnten bei diesem Experiment Schaden erleiden. Aber, so wurde bedeutet, man möge in letzter Minufe den charmanten weiblichen Fahrgast durch eine Puppe ersetzen(ohne daß das Publikum es merke) und diese dann mit dem Fallschirm Fallschirm. Paris ist die erste Stadt der Welt, die eine weibliche Fallschirmtruppe besitzt, Zwar zählt sie nicht zur französischen Armee, aber sie hat eine leibhaftige Gräfin als Kom- mandeuse und wird nach den Prinzipien der Fallschirmspringertechnik ausgebildet. Die Kosten für dieses extravagante Experiment trägt die Gräfin selbst und die jungen Mäd- chen betrachten sie als ihren„Bog“. Da aber die Kommandeuse nicht so reich ist, daß sie sich eigene Ubungsflugzeuge halten kann, ist ein etwa 80 Meter hoher Turm in einem Pariser Vorort als„Absprungbasis“ gewählt worden. Von diesem Turm springen die Mäd- chen, in eine schnittige blaue Uniform geklei- det, mit Todesverachtung in die Tiefe, Wer annimmt, daß die Angehörigen diesel originellen Truppe etwa aus extravaganten Damen beständen, irrt sich. Wir finden da- runter junge Mädchen aus allen Berufen, kaufmännische Angestellte, Krankenschwe⸗ stern und auch einige Ausländerinnen, die die Idee der Gräfin sehr interessant finden. Jedes junge Mädchen, das 15 Jahre alt ist, darf sich melden, vorausgesetzt, daß die Eltern einver- standen sind und die ärztliche Untersuchung die Tauglichkeit nachgewiesen hat. Eine erste Gruppe ist bereits ausgebildet, zurzeit befin- den sich weitere 50 junge Mädchen im Trai- ning und schweben engelgleich von der Platt- form des Turmes in die Tiefe, wWwo man aller- dings sicherheitshalber ein Netz gezogen hat Außerdem finden die Ubungen nur bei eini- germaßen ruhigem Wetter statt. 8 Gefragt, was sie mit ihren Mädchen für Ziele verfolge, meint die Kommandeuse, daß sie mit ihren„Leuten“ demnächst auf inter- nationale Tournee zu gehen gedächfe, nach- diem eine Stippvisite in den Niederlanden zu einem großen Erfolg geführt habe. Auch Eng land wolle sie besuchen, da hier das Interesse kür sportliche Absonderlichkeiten besonders roß sei. Ihre Mädchen wären sämtlich rei- Zend anzuschauen und es wäre eine wahre Freude, sie zur Erde pendeln zu lassen. Sie theoretisch, mit offenen Armen würden von den Männern, zumindestens empfangen. W. Lammert. 8 28. wie 12. Waagrecht, 29, it UAF Ss Kreuzworträtsel 3 F N 1 1 5 N* E 1 F 1 9 r 71 1 8181 Die Wörter bedeuten: waagrecht: 1. Halbedelstein, 4. biblischer Berg, 6. Kai- serreich im Iran-Hochland, 7. persönliches Fürwort, 9. chemisches Zeichen für Gallium, 10. Nahrungsmittel, 12. Gegenteil von breit, 13. Trinkstube, 14. Teil des Kopfes, 16. Ge- b 17. Nebenfluß der Drau, 18. Künstlicher Gummi, 19. Masse bei Vul- liebte des Zeus, Kkanausbrüchen, 22. Vorsilbe, 25. erste Gattin Jakobs, 26. chemisches Zeichen für Lanthan, 27. Ausdruck beim Kartenspiel, 29. Kranker, 30, sagenhafte Königin von Theben, 31. Stadt an der Iglawa; Senkrecht: 1. Kettengebirge in Ame- rika, 2. elektrische Gesellschaft, 3. dickflüs- siges Fett, 4. Nebenfluß des Rheins, 5. indi- sche Gottheit, 8. spanischer Schriftsteller (1864 bis 1936), 11. Leichnam, 15. Heilverfah- UD AA El— Auflösung: 5 ot sus qe pan Sen nee e ese A pe untueu bapuf Ses un Di up goes— ness 0 rohe e e bf zue e sung aun Epe se N ag Zuse fa ed up uefsg uus Jeb aus ase& nes Ania SCRACHHCKE Für den Anfänger Aufgabe von W. v. Holzhausen (Berl. Schachztg. 1920) Ein leichtes Problem, das auch übten Schachfreunden bewältigt wer ren, 18. Baustoff, 20. chemisches Zeichen N ier, Aluminium, 21. Stadt an der Aare, 23. Teil zahlung, 24. Kinderspeise, 26. Gerinnmitt. Fl sche: Vom einheimiſchen Sport Fußball Fuogg. 98 Seckenheim Neckarhausen Am morgigen Sonntag beginnt wieder der Kampf um die oft ſo ſchwer zu erkämpfenden 1 Punkte, die vielfach wertvoller ſind, als man⸗ 7 cher Totogewinn im 1. Rang. ö Mit Neckarhausen präſentiert ſich gleich zu Beginn der Nunde eine ſpielſtarke, einſatzfreu⸗ dige Mannſchaft, die mehr als ernſt zu neh⸗ men iſt. Wir erinnern uns nur an das Tur⸗ nier⸗Endſpiel in Edingen, wo ſich Neckar⸗ hauſen als eine ſehr harte Elf voyſtellte, die ein kampfbetontes, jedoch techniſch weniger reifes Spiel lieferte. Aber gerade ſolche Manm⸗ ſchaften haben den 98 ern ſchon ſo manches Kopfzerbrechen gemacht. Vor allem die Au⸗ ßenſtürmer müſſen morgen„auf Draht ſein“, wenn ſie gegen die ſtabile Hintermannſchaft zum Zuge kommen wollen. Da gibt es kein Stehen bleiben“, das für manchen Spieler faſt ſchon ſprichwörtlich geworden iſt, ſondern Bewegung und nachlaufen, auch bei den aus⸗ ſichtsloſeſten Bällen. Das wollen wir endlich einmal bei den 98 ern ſehen und zwar von allen Spielern. Das Innentrio kann, ſofern flach geſpielt wird, auf keinen Fall aber zu eng, ohne weiteres zu Erfolgen kommen. Einzig und allein ein Flachpaß⸗Spiel, das in die Breite gezogen wird, kann erfolgver⸗ ſprechend ſein. Sollten die Einheimiſchen aber vom Anpfiff wegverſuchen den„Dreſcher⸗Fuß⸗ ball“ zu ſpielen, d. h. ſich einen ſolchen vom Gegner aufzwängen zu laſſen, folglich das Spiel in höheren Regionen durchzuführen, wird ihnen der Erfolg von vornherein ver⸗ ſagt bleiben. Nur wenn ſich am Sonntag 11 Kameraden, 11 Freunde und Spieler auf dem grünen Raſen einfinden, kann auf Grund des Platzvorteils ein knapper Sieg heraus⸗ ſpringen. Hals⸗ und Beinbruch! Polizei Mannheim— SV 07 Seckenheim. In dem erſten Verbandsſpiel am' kommen- den Sonntag trifft die Mannſchaft des SV. 07 gleich auf einen Gegner, der durchaus ernſt zu nehmen iſt. Der Polizeiſportverein Mann⸗ heim hat im vergangenen Jahre die Meiſter⸗ ſchaft der Kreisklaſſe B ungeſchlagen errun⸗ gen und zählt mit zu den ſpielſtärkſten Geg⸗ nern der Kreisklaſſe A. Die Elf des SV 07 5 weiß, daß dieſes Spiel nur unter Einſatz aller g ſpieleriſchen Fähigkeiten gewonnen werden dba. Die techniſchen Fähigkeiten ſtecken in der Mannſchaft drin und wenn der Einſatz bis zum letzten noch dazu kommt, ſo dürften die Männer um Karl Würthwein wenigſtens einen Punkt vom Phönixplatz mit nach Hauſe bringen. Schöner wären natürlich beide „Duppe“, denn ein Sieg im erſten Verbands⸗ ſpiel der Runde gibt der Mannſchaft einen gewaltigen moraliſchen Rückhalt für die kom⸗ menden Spiele. Das Spiel ſteigt um 15 Uhr auf dem Phönixplatz an der Uhlandſchule. Sport uud Spiel Jetzt alle Oberligen im Punktekampf Hamburgs Fußball-Eif spielt im Olympiastadion Uber das Wochenende kommt es zu 39 erstklassi- besondere Delikatesse winkt das Städtespiel Berlin— Hamburg Im Berliner Olympiastadion. Nachdem Berlins Fuß- den Zuwachs aus Dresden einen achtbaren Gegner für die Hanseaten hat Hamburg eine starke, vor- Wiegend vom HSV Sestellte Mannschaft für Berlin gen Fußball-Punktekampfen und als ball stärker wurde und durch abgeben dürfte, Vorgesehen. Bleiben Bayern und der Club unbeflecktz In der Süd- Lig a vermochten an den ersten Vereine ohne Punkt- verlust bestehen. Es hat den Anschein, daß sie auch bleiben können, denn Bayern Fe Nürnberg treffen, auf die noch nicht so richtig Tritt fassen Trotz Platzvortelis dürfte es der Dritte der Neuling Sv 98 am schwersten haben, die dritte Runde zu Überstehen, Im Fürther Ronhof VfR Mannheim eine Gastrolle. Die Alt- meister-Elf verspricht den Fürthern einen Groß- kampf auf Biegen und Brechen. Der VfB Stuttgart wird beim SSV Reutlingen wohl kaum in Verlegen- heit kommen. Die übrigen Spiele sind in ihrem zwei Spieltagen nur noch drei Weiter„unbefleckt“ München und der 1. Mannschaften, konnten. im Bunde der Verlustlosen, Darmstadt gegen Mühlburg Sibt der Ausgang ziemlich offen. Es spielen: SV Waldhof— Offenbacher Kickers(Sa) Eintracht Frankfurt 1. F Nürnberg(Sa) SSV Reutlingen— VfB Stuttgart SpVgg. Fürth— VfR Mannheim SV 98 Darmstadt— VfB Mühlburg 1860 München— Fs Frankfurt BC Augsburg Schweinfurt 0s FO Singen— Schwaben Augsburg VIIL Neckarau Bayern München. West-Favoriten gefährdet 2 Auch am Tag der zweiten Runde der West-Lige kann man nicht ohne Weiteres sagen, daß das leichte Plus in der spieltechnischen Reife von Borussia Dortmund und schalke 04 ausreicht, um den Nach- teil des fremden Platzes auszugleichen. Es spielen: Preußen Dellbrück Duisburger Sv RW Essen— Rheydter SVS Preußen Münster— RW/ Oberhausen STV Horst— Schalke 04 Alemannia Aachen— 1. Fe Köln Hamborn 07— SF Katernberg Gladbach— Borussia Dortmund Erkenschwick— Fortuna Düsseldorf. Werder Bremens chance In der NOTd-Lig a pausieren die Spitzenreiter Hamburger SV und VII. Osnabrück. So wird deren Stärkster Widersacher Werder Bremen, der ebenfalls 40 Punkte aufweist, die Gelegenheit nicht ver- Passen, durch einen sieg über Bremerhaven 93 sich de Position des Tabellenführers zu sichern. Altona 93— Holstein Kiel Arminia Hannover— Fe St. Pauli Werder Bremen— Bremerhaven 93 VfB Oldenburg— Hannover 96 Eintracht Osnabrück Braunschweig Göttingen— Sy Itzehoe. Aufstiegs-Zweiter steht noch nicht fest In den Punktespielen der Oberliga Südwest wird der 1. Fe HKaiserslautern am kommenden Sonn- tag sein erstes Spiel gegen Tura Ludwigshafen be- streiten, nachdem Wegen schwebender Proteste Sportfreunde Herdorf noch Keineswegs als Auf- Stiegs-Zweiter feststeht. Es spielen: Tura Ludwigshafen— 1. Fe Kaiserslautern VIR Kaiserslautern Eintracht Trier FV Engers— Neuendorf Neustadt— FK Pirmasens Wormatia Worms SpVgg. Andernach Phönix Ludwigshafen— ASV Landau. Spiele der zweiten Liga Süd Stoßen Kickers und Pforzheim weiter vor In der 2. Liga sind es nur zwei Vereine, die ohne Punktverlust an der Spitze stehen. Doch im Hinter- Srund drängen sich einige namhafte Vereine, um zu den beiden bayrischen Spitzenreitern Jahn Re- Sensburg und 78 Straubing aufzuschliegen. Da ist einmal der 1. Heimspiel gegen Hessen Kassel bestreitet. Auch die Stuttgarter Kickers lauern auf einen Sprung nach Vorne. Der Weg Freiburg, eine Mannschaft, die stark genug ist, den Tübingen antreten muß zu Hause. Sie sollten Stuttgarter Kickers— FC Freiburg 1. FC Pforzheim Hessen Kassel Union Böckingen TSG Ulm 46 ASV Durlach— 88 Arheilgen Viktoria Aschaffenburg— As v Cham SV Wiesbaden— Wacker München SV Tübingen— Bayern Hof Jahn Regensburg— FC Bamberg TSV Straubing— VII. Konstanz. Alle Amateurligavereine im Kampf Am 2. und 3. Segensieht. Der Kyry muß zu den Friedrichsfelder Germanen reisen, heim Platzvorteil. Visitenkarte beim Amieitia Viernheim wurde uf eigenem Platz Waren der ein nur 2 sehr schwer Im einzigen zFlanden den erstmals 1 Gr für einen klaren Sieg der Daxla 1. Fo kutingen TSG Rohrbach V Mosbach— AS Feudenheim Amieitia Viernheim— Germania Brötzingen Germania Adelsheim SV Schwetzingen SV Leimen— VfR Pforzheim. Handball-Repräsentativkämpfe Die Handball Repräsentativmannschaften der Verbände Südbaden und Nordbaden ste- hen sich am 2. September im Freiburger Sport- elub- Stadion in einem Vergleichskampf ge- genüber. Das Vorspiel in Weinheim endete 215 einem knappen Sieg der nordbadischen IH. Eine großartige Leistung im Tauchen Eine einmalige Leistüng vollbrachte am Montag ein Ingenieur adus Achern, der im Karlsruher Vierordtbad 4,33, Minuten unter Wasser blieb. Der Tauchversuch wurde von mehreren Zeugen vorgeführt, die die Zeit be- stötigten. Die„Zauberer von Baden-Baden“ Im„Roten Saal“ rollt die Kugel— Auch a Croupier will gelernt sein 1275 Von unserem Korrespondenten 5 C. G. Baden-Baden 0 Das faszinierende Fluidum einer Spielbank beherrscht Baden-Baden in besonderem Maße. Wenn im großen, schlicht und neutral gehal- tenen Foyer der Kurhaushalle die Formali- käten erfüllt sind— man gibt die Personalien an, weist sich aus und ersteht die Eintritts- Karte,— öffnet sich die Tür zum„Roten Saal“. Er ist ganz im Stil Ludwigs XIV. gehalten. Und es ist schwer zu sagen, ob zuerst der Fostbare Aubusson-Teppich, die schweren EKristallüster, die wunderbaren Deckenge- mälde, der gewaltige Marmorkamin die Blicke fesselt oder die Fülle der vergoldeten Schnit- Zereien in der ganzen Prunlchaf tigkeit des französischen Barock. „Le Tapis vert“ 5 Die langen Spieltische verschwinden fast in der Größe und Höhe der Räume, Würde nicht in diese tiefen Betrachtungen immer wieder die gleich klingende Stimme des Crou- Piers ertönen:„Bitte das Spiel zu machen!“ „Nichts geht mehr!“ und das leise Klappern Nun, wenn sie auch Gewinn und Verlust, are des Spieles zumin- nd. Gleichmäßig und leiden- hier gespielt. Man richtet sich mpo nach dem 1 sie bis zu fünf Kilometer im Umkreis von Baden-Baden wohnen, dürfen die Spielsäle nicht betreten. Sie sollen nicht in Versuchung Seraten. Zum Trost ist ihnen im Neubautell des Kurhauses ein moderner Spielsaal einge- richtet worden, zeit- und Wirklichkeitsnah mit modernen Intarsien und daher nicht we⸗ niger eindrucksvoll. Hier wird nur mit klein- sten Einsätzen gespielt. Was dem einen recht ist, muß schließlich dem andern billig sein. Zwei Namen werden mit der Spielbank in Baden-Baden und daher auch mit dem welt⸗ bekannten Bad für alle Zukunft verbunden bleiben: Jaques Benazet und sein Sohn Edou- ard. Man nannte sie die„Zauberer von Ba- den-Baden“, als sie die Spielbank in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zu ihrer Srößten Blüte führten. Baden-Baden selbst aber hatte seinen Vorteil davon. Der Uberfall auf Radogia Millionen Heuschrecken und Termiten über- fielen argentinisches Dorf— Die größte In- sekcteninvasion seit Jahrzehnten Von unserem KoOrrespondenten P. v. I. Buenes Aires Nichtsahnend gingen die Einwohner ven Radogi a, etwa 120 Kilometer nordöstlich der argentinischen Stadt Santiago eines Mor- gens ihrem Tagewerk nach. Sie wollten ge- rade bei der Plantagenarbeit ein Pause ein- legen, als sich der Horizont verdunkelte und mit einem eigenartigen Schnurren ein etwa 100 Quadratkilometer großes Heuschr SK kenfeld angeflogen kam. Die Menschen erreichten mit Not und Mühe ihre Behausung, um dem lästigen Viehzeug aus dem Wege zu gehen und einen Hilferuf nach Corrientes zu senden. Inzwischen übersäten die Heuschrek- ken die ganze Gegend und vernichteten in Wenigen Stunden die Arbeit eines Jahres. Uberdies waren die Einwohner vom Pech ver- folgt. Ausgerechnet an diesem Tage erwies sich die einzige Telefonleitung des aAbgelege- nen Ortes als gestört. So blieb nichts anderes Übrig, als einen Kurier nach Corrientes zu entsenden. Ee Benachrichtigung des näher gelegenen Santiago war zwecklos, da hier keine geeignete Bekämpfungsstation besteht. Der schreckliche Morgen 5 Während Kurier sich mit einem ziem- en Ford mit der Alarmnach- en die Heu- Ruhe mit der Hoffnung, späte- es auf den Feldern, verbessern, wie auch Bayern Fof, das allerdings in wonnen hat. Die beiden Spitzenreiter selbst spielen rein württembergische Angelegenheit ist das Spiel Zwischen Union Böckingen und der 188 Um 46, die man im Vorderfeid erwartete und es bisher September spielen Alle 16 Mann- schaften der 1. nordbadischen Amateurliga um die Punkte, wobei man dem ersten Eingreifen des Karls- ruher Fußballvereins mit besonderem Interesse ent- Spielstarken die sich beim Altmeister schadlos halten Wollen. Dennoch sollte den Schwarzroten, die bei mren Gastspielen in der Schweiz hervorragende Fritiken erhielten, Wenig stens ein Unentschieden Selingen. Phönix Karlsruhe hat auch beim zweiten Spiel gegen den Fy Hocken- Der ASV Feudenheim Sibt zeine spielschwachen FV Mosbach ab und sollte von dort mit einem Weiteren Punktepaar zurückkehren. Wesentlich schwieriger ist die Auf- gabe, die auf die TSG Rohrbach beim 1. Fe Eutin- Sen Wartet. Das ursprünglich nach Brötzingen an- Sesetzte Spiel zwischen Germania Brötzingen und nach Viernheim Verlegt. die Viernheimer schon Acht Weltrekorde mit dem Volkswagen Der VW-Eigenbau des deutschen Automobil-Re fahrers Peter Max Müller stellte acht inter Wertungsklasse 07 1100 cem) auf. Die drei letzten Von der deutg Rennmannschaft P. M. Müller, Huschke von R. Stein, Helmut Polensky und Walter Glöckler besserten internationalen Rekorde sind: 5000 Meilen: Gesamtfahrzeit 6514,25 Std., D schnitt: 123,3 Std/km. Bisherige Bestleistung: Sim. (4, Titer Fiat Lizenzbau) mit 69:50:12,0 Stung (Seit 1938). Drei Tage Dauerfahrt: Zurückgelegte Ges strecke 3919,70 km, Durchschnitt: 123,890 St. Bisherige Bestleistung: Simca 8 mit 829,0 Durchschnitt: 115,121 std /K m. 10 000 Em: Fahrzeit 81:12:31,0 Stunden, Durchschn 123,14 Km/std. Die weiteren verbesserten Weltrekorde sind: Meilen, 4000 Meilen, 4000 Em, 5000 Em und 48-8tt Dauerfahrt. 5 Somit endete am Freitagabend auf dem Mont lery-Kurs bei Paris der zweite Rekordangriff deu scher Fahrzeuge. Zuvor konnte ein Hansa-Bor Ward-Wagen mehrere Rekorde in der Klasse (4100 bis 1500 cem Hubvolumen) neu festsetzen, Herbstregatta in Marbach Das Meldeergebnis für die vom Bund württem Sischer Rudervereine veranstaltete Regatta des Deu schen Ruderverbandes Übersteigt das des Vorja um mehr als die Hälfte. Außer allen württember Sischen Rudervereinen vom Bodensee bis Heilbronn Werden aus Baden, 600 Ruderern und Ruderinnen m Vorjahr 400) er. Wartet. Austragung kommen 33 Wettkamp (Segen is im Vorjahr) in Renn- und Sig- Bootet darunter ein Achter- und Zahlreiche Kurzstrecken Tennen sowie ein Stilruderwettbewerb für Fraue Die Vorrennen werden am Samstagnachmittag gg fahren, die Hauptrennen am Sonntagvor- und mach mittag. Führende Rudervereine wie RG Baden Mann heim(drei Meisterschaften 1950), Rüsselsheim(je zwei Meisterschaften 1948 und 1949 sowie R Schwaben Heilbronn Gester im Leich Sewichts-Vierer 1949 und Zweiter bei den Deu schen Meisterschaften 1949 und 1950) werden m ihren besten Mannschaften Vertreten sein. Kanu- Kurzstrecken-Regatta Auf dem Main bei Aschaffenburg wird am Sonn tag erstmals eine Kanu-Kurzstrecken-Regatta mit der gesamten süd- ausgetragen. U. a. ist der zZWölkffache Deutsche Mei- ster Helmut Noller(Mannheim) am Start. Schlußstand der Ruderer-Punkttabelle Die Punkttabelle der erfolgreichsten deutschen Rldervereine wurde nach insgesamt 26 offenen Männer-Regatten, an denen der größte Teil der 250 Vereine teilnahm, wie folgt abgeschlossen: RG Flörsbeim- Rüsselsheim Etuf Essen Kölner RV 187¼7 Lübecker RG Mannheimer RG Baden Berliner Ruderelub D 9 tag zu zwei Spielen um den Saarland-Pokal na Saarbrücken bzw. Neunkirchen. Der Club tritt 8 Sen den Ve Neunkirchen an, wahrend die Eintracht Segen den 1. Fe Saarbrücken spielt. 1 Samstag in Frankfurt austragen, fahren am a0 * Größte Pferde veranstaltung Süddeutschlands Die bedeutendste Pferdeveranstaltung nach dem, Kriege in Süddeutschland führt vom 8. tember der„Schwäbische Reiterverein“, die Dach- Organisation aller Württembergischen, Reiterver- bände, mit einem Turnier im Stuttgarter Rosen- steinpark durch. 200 Pferde, auch aus eee amerikanischen und englischen Ställen werden sich an diesem Turnier beteiligen, Der Stuttgarter Ober-* bürgermeister Dr. Arnulf Klett hat die Schirmherr schaft über das Furnier Auch der UA. à. die Pferde des amerikanischen Hohen Kom- Treit zu sein. Als sie jedoch am nächsten Morgen die Augen auftaten und sich an den Kaffeetisch setzen Wollten. mußten sie zu rem Erschrecken keststellen, daß in der Kliche, in der Speisekammer, im Vorrats- Keller, kurz auf allem Egbaren ganze Bün- del Termiten saßen. Durch die Räumlich- keiten eilten sie geschäftig hin und her. Ihr kilometerlanger Weg zog sich quer durch den kribbemden Heuschreckenteppich auf den Plantagen, wo bereits zahlreiche von dieser Ameisenart überfallene tote Heuschrecken Jagen und Verschwand schließlich im unwege Samen Gelände der Dschungel. Die Einwohner von Radogia suchten 2u retten, was zu retten war. Die Termiten hat- ten über Nacht jedoch ganze Arbeit gelei- Stet und es wurde im Wahrsten Sinne des Worten in den Behausungen nichts Genieg- ares mehr vorgefunden. Keine Frucht war vorhanden, die nicht mit einer Unzahl von Löchern versehen ein Nest dieser Insekten darstellte. Die Millionen Heuschrecken ge- risten angesichts der in die Behausungen ein- Sedrungenen Tropenameisen fast in Verges- senheit. Man entsann sich des einzig helfen- den Mittels. Wasserschläuche wurden her- i geschleppt, an die Leitung angeschlossen und die Wohngebäude einfach unter Wasser Sesetzt. Da Wasser jedoch bekanntlich die Einrichtung beschädigt, konnten sich die meisten Radogiser nur entschließen, vVorläu- lig einen Wohnraum von der Plage zu be- Freien. 0 l b Pünf Tage Hungersnot 2 8 Fünf Tage lang schien die Ortschaft ausge- Storben. Das heißt es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Dafür brodelte und wogte in den Gärten, auf und unter den Bäumen, auf den Wegen, den Ge- rätschaften von Heuschrecken und in Ställen und Räumlichkeiten kribbelten und wibbelten die Termiten. Kein Verschluß einer Holzkiste, der Ritzen aufwies, kein Lebensmittelbehäl- ter war vor den Eindringlingen sicher. Mit Not und Mühe schl a über diese fünf Tage Hungersnot hin. Nur Verwegenen gela 8 genebbare Frucht 1 die Bekzämpfungs- ren die ersten drühten die Fel- der mit einer Art Flit. vergasten Waldse- 1 b. Spich mehlartigen Pulvers Ab, so daß diese ganze tropische Gegend wie von einer Schneedecke eingehüllt schien. Der Heuschrek- Kentod hielt reiche Ernte. Nur noch Wenige C Minuten konnten sich die gelähmten Tiere bewegen. Die Leute aus Radogia bahnten sich durch die Ameisen einen Weg und gelangten inis Freie, nicht ohne daß sich zahlreiche Ter miten ten, zurück. Die Heuschrecken blieben doch restlos auf der Strecke. Endlich befreit 385 Die Dorfbewohner atmeten auf. Künftig Kreisen über den entlegenen Gebieten lau- fend Patrouillenflugzeuge, um neue Ansamm- lungen der 5 bis 6 em langen Heuschrecken beizeiten aufzuspüren. N 7 Am Rande bemerkt Muß Ordnung sein? Ordnung muß sein. In einem Staat ist das so üblich, 7 im Beamt vehmigt oder nicht, so h Mal den Dienstweg dur r 9 0 Bayern, Hessen und dem Sa, land 200 Mannschaften(im Vorſahr 80) mit fg und westdeutschen Spitzenklasse bis 10. Sep⸗ und warfen anschließend einen dichten 3 Südwestd. Rundschau Badisches Landesmissionsfest in Wertheim Wertheim(SWK). Das Landesmissions- test kür Baden findet 12 diesem Jahre am 17. September in Wertheim statt. Für die Ju- gend ist in Rastatt ein besonderer Missions gottesdienst vorgesehen. Der diesjährigen Ver- anstaltung kommt deshalb besondere Bedeu- tung zu, Weil sich die Missionsgebiete drau- gen nach langer Unterbrechung allmählich wieder deutscher Missionsarbeit öffnen. So Wird langsam Ostafrika für die deutschen Missionare wieder zugänglich, und 88 besteht die Hoffnung, daß das auch bald für West- Afrika wieder der Fall sein wird. Mit vielen damit zusammenhängenden Fragen wird man sich am Landesmissionssonntag befassen. N Nußlocher Zwetschgenfest beginnt Nußloch dwb). Mit einem Fackelzug, an dem sich alle Vereine der Stadt beteiligen, wird am Samstagabend das diesjährige Zwetschgenfest“ des kleinen Städtchens Nuß joch bei Heidelberg eröffnet werden. Am Sonntag wird ein Radrennen„Rund um Nuß- Joch“ stattfinden. Für den Nachmittag ist ein Festzug vorgesehen. Am Montag soll ein Sei- fenkistlrenn nden. Die wegen ihrer Wohlschmecl gen bekannte Ge- meinde feiert seit fünf Jahren als Höhepunkt der Ernte jeweils im September das Zwetsch- genfest. Großer medizinischer Verbandskongreß Karlsruhe(SWKR/ APD). Heute, Sams- tag, 15 Uhr, nimmt der Verbandskongreß der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e. V. mit einer öffentlichen Festsitzung im Schau- Spielhaus Karlsruhe seinen bedeutungsvollen Auftakt. Am gleichen Tag, um 18.30 Uhr fin- det an der gleichen Stätte die Eröffnungsfeier der Deutschen FHHeilmittel-Ausstellung statt. Einen Tag später, am Sonntag, dem 3. Sep- tember, erfolgt der feierliche Auftakt zur Deutschen Therapiewoche. Alle drei Veran- staltungen 1 Karlsruhe für etlichée Tage in den Blickpunkt des Interesses der großen medizinischen und pharmazeutischen Fach- Welt Deutschlands und des Auslandes. Auf der ökfkentlichen Festsitzung des Verbandskon- Sresses der leitenden Krankenhausärzte, geben sich Kapazitäten der deutschen Wissenschaft und Forschung ein Stelldichein. Bedeutende Männer werden Referate halten. Das Forum der Arzte aller Disziplinen, die Deutsche The- rapiewoche, wird als Diskussionskongreß allen Teilnehmern im Rahmen einer gründlichen, Alle Themen der Therapie, der Wissenschaft und Forschung sowohl theoretisch als auch von der praktischen Erfahrung her behandelnden Aussprache Gelegenlleit zur Problemstellung geben. Der Erfolg der Beratungen in den Ta- gen vom 3. bis 9. September wird letzten Fndes dem einen gemeinsamen Ziel aller Arztlichen Arbeit und Forschung zugute kom- men: dem Dienst an der Volksgesundheit, „Geheimnis um einen Toten“ Presseveröffentlichung zum Fall Dr. Nikolaus Baden-Baden dds).„Der nordbadische Finanzpräsident Dr. Otto Nikolaus wäre heute noch im Amt und am Leben, wenn er sich nicht für Baden erklärt und seinen Stand- Punkt freimütig vertreten hätte“, stellt die in Ofkenburg erscheinende„Badische Post“ unter der Uberschrift„Geheimnis um einen Toten“ fest. Die Wochenzeitung spricht von einem „Dunkel des Geheimnisses um den Tod dieses hohen Beamten der nordbadischen Staatsver- Waltung, der seit vielen Wochen im Brenn- punkt eines besonderen politischen Interesses Stand“ und weist darauf hin, daß der stellver- tretende Landes-Bezirkspräsident, Ministe- Tialrat Dr. Unser, knapp drei Stunden nach der Auffindung der Leiche über den Stutt⸗ garter Sender erklärt habe, Dr. Nikolaus sei Vermutlich an körperlicher Erschöpfung ge- Sstorben. Damit sei der Befund der Obduktion Sozusagen prophylaktisch vorweggenommen Worden. Es sei ein einzigartiger Fall, daß der Stellvertreter des höchsten Landesbeamten eine dermaßen überstürzte und in einer„im- merhin unter verschiedenen Gesichtspunkten heiklen“ Angelegenheit sehr schwerwiegende Erklärung abgebe. Auffallend sei auch der Widerspruch zwi- schen dem amtlichen Bericht von der Auffin- dung des Toten und dem Obduktionsbericht. Während in letzterem mitgeteilt werde, daß Sich Nikolaus im Zustand seelischer Depression Und geistiger Verwirrung mit einem kleinen Messer tödliche Verletzungen beigebracht habe, werde in dem amtlichen Bericht über die Auffindung des Toten ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Körper keinerlei Ver- letzungen aufweise. N Das Blatt betont, entgegen polizeiamtlichen Feststellungen, zuverlässig zu wissen, daß zum mindesten ein Drohbrief gegen Dr. Nikolaus vorliege, und in der Lage zu sein, diesen Drohbrief zu veröffentlichen, in dem u. a. zu Jesen sei, daß Dr. Nikolaus ein„Hunnengehirn“ habe und„später totgeschlagen“ werde. Wahr- Scheinlich habe Dr. Nikolaus auch noch wei- tere Drohbriefe erhalten, die sich nicht auf Seine politische Tätigkeit bezogen, sondern Ziegen den gewissenhaften Beamten gerichtet hätten, der sich die Steuer- und Zollfahndung besonders angelegen habe sein lassen. Das Blatt stellt die Frage, weshalb dieser Proh- brief in der Erklärung Pr. Unsers in Abrede Sestellt Worden sei. Schließlich berichtet die„Badische Post“, Dr. Nikolaus habe sich in seinem nervösen Zu- stand einer geschlossenen Front von mächti- gen Stuttgarter Gegnern gegenüber gesehen, ichen Existenz treffen wollten, die ihn als Beamten und in seiner Wirtschaft- Westdeutsche Einkäufe in Leipzig 5 „Westdeutsche Firmen haben auf der Leip- ziger Messe Kaufabschlüsse im Werte von 20 och Lohnveredelungsaufträge für 12,25 MII- nen Ostmark. An die westdeutschen Aus- 85 teller wurden von der Otszone Aufträge im ionen Ostmark vergeben. Der delsabteilung im Wirtschafts- r Ostzone, Orlopp, gab 1 adder beseitigen und Mlionen Ostmark getätigt. Dazu kommen seiner Ein japanisches Hebel-Buch Lörrach(id). In Japan ist erstmalig ein Buch mit den bekanntesten Kurzgeschichten des alemannischen Heimatdichters Johann Beter Hebel erschienen. Es wurde von dem Ja- Panischen Autor Dr. Toshiro Ueda, Tokio, zu- Sammengestellt und ging dieser Tage einem Reutlinger Verleger mit der Bitte zu, es der „Johann Peter Hebel- Gesellschaft in Deutsch- land“ zu überreichen. Der Hebelbund Lörrach als Sachwalter des Hebelschen Erbes hat das reich bebilderte farbenfrohe Buch in sein Ar- chiv übernommen. Erntesegen im Rinnstein P. Ravensburg. Gegenüber der grogen Gurkenernte ist der Absatz so gering, dag die Bauern auf dem Wochen- und Obstmarkt Vielfach auch erstklassige Gurken, die sie micht verkauft haben, nach dem Markt im Rinnstein liegen lassen. Dadurch, daß man in Oberschwaben die Verwendung von Gurken Als Gemüse im Haushalt nicht kennt und sie lediglich zu Salat verwendet, ist für die Sute Ernte kein ausreichender Absatz vor- handen. Belegschaft der Ziegelwerke streikt R. Heilbronn. Seit 21. August, streikt die 140 Mann starke Belegschaft der Ziegel- Werke Böckingen. Die Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden hat bekannt gegeben, daß mam in allen anderen Ziegelwerken Württem⸗ bergs nach der Aufkündigung der bisher be- stehenden Tarife Lohnverhandlungen einge- leitet habe und daß bis zu deren Abschluß Teuerungszulagen bezahlt würden. Weil sich aber die Leitung der Ziegelwerke Böckingen Weigere, auf die Forderung der Gewerk- schaft einzugehen, sei man gezwungen wor- den, Kampfmaßnahmen durchzuführen. Kreuz und quer durch Baden Nach einem Beschluß des erweiterten evan- gelischen Oberkirchenrates in Karlsruhe wird die badische Landessynode auf den 16. Okto- ber nach Langensteinbach im Landkreis Karls ruhe einberufen. In der Gemeinde Osterburken sind dieser Tage sieben neugebaute Häàuser der Bau- genossenschaft„Neue Heimat“ geweiht wor- den. Für 32 weitere Siedlungsbauten wurde Sleichzeitig das Richtfest gefeiert. Beim Abreißen einer Scheune in Walldürn verlor das Nebengebäude den Halt und stürzte ein. Auch ein zweites baufälliges Neben- gebäude mußte abgerissen werden. Im Verlauf einer Ausein andersetzung ver- suchte ein Mann in Windischbusch im Kreis Tauberbischofsheim sein eigenes Haus anzu- zünden. Er übergoß im Keller Holzkohle mit Benzin und setzte sie in Brand. Das Feuer erlosch jedoch aus Mangel an Nahrung von selbst. 5 Badischer Gartenbauverband 30 Jahre alt Mannheim(SWE). In diesem Jahre be- geht der Badische Gartenbauverband e. V. sein 50jähriges Bestehen. Anläßlich dieses Ju- biläums veranstaltet der Verband vom 2. bis 10. September in der Kunsthalle und auf dem daran anschließenden Freigelände eine Gar- tenbauausstellung unter dem Titel„Blumen, Brlamzen und Ernchſ e. Erdölbohrungen im Landkreis Karlsruhe In einer Reihe von Gemeinden des Kreises Karlsruhe werden gegenwärtig im Auftrag der Wintershall-AG. in Celle geologische und geo- physikalische Bodenuntersuchungen vorge- nommen. Nachdem bereits in Weingarten und Forst Bohrtürme zur Erdölgewinnung erstellt wurden, wird von Fachkreisen damit ge- rechnet, daß in weiteren Gemeinden des Landkreises Karlsruhe Bohrtürme zur Erd- 6lgewinnung errichtet werden. N Loleale Nund ocliau nnW„CCFFFFFFT—T—T—T—T—T—T—T—...T..TT——————— Ein Jahr„Neckar⸗Bote“ nach dem Kriege. Seit einem Jahr erſcheint nun wieder in Seckenheim der„Neckar⸗Bote“. Im Normal⸗ fall iſt ein ſolcher Tag kein beſonderer Grund zum Gedenken, denn was iſt ſchon ein„Jähr⸗ lein“, wie ein Sandkorn in der Wüſte zer⸗ rinnt es im Maß der ewigen Zeit. Aber trotz⸗ dem wollen wir an dieſem Tag nicht vorüber⸗ gehen, ohne einen kleinen Blick rückwärts zu werfen, um dann mit erneuter Kraft der Zu⸗ kunft entgegenzuſtreben. Dieſer Tag bedeutet für uns nur eine kleine Etappe in unſerem fortgeſetzten Wollen im Dienſt unſerer Leſer. Wir ſind gewohnt in aller Beſcheidenheit und Stflle unſere oft nicht leichte Aufgabe zu er⸗ füllen und ganz in dieſem Sinne wollen wir auch dieſen Tag begehen. N Ein Jahr„Neckar⸗Bote“] Das bedeutet ein Jahr unermüdliche Tätigkeit und Erfüllung eines gewiſſen journaliſtiſchen Ideals, ſoweit dies ſich im Rahmen einer Heimatzeitung un⸗ ſeres Stils erreichen läßt. Wir dürfen heute noch mit Befriedigung feſtſtellen, daß unſer Wiedererſcheinen in vielen Kreiſen unſerer hei⸗ miſchen Bevölkerung ein lebhaftes Echo ge⸗ funden hat und daß vor allen Dingen die Treue unſerer Leſerſchaft manche widerwär⸗ tige Klippe umſchiffen ließ. Es wurde bald ſpürbar, daß unſer Erſcheinen, nach der lan⸗ gen Zwangspauſe, wieder eine Lücke ſchloß, die von vielen Seckenheimern oft ſchmerzlich vermißt wurde. Wir haben uns in dem ver⸗ floſſenen Jahr bemüht, mit aller uns zur Ver⸗ fügung ſtehenden Intenſität, allen Belangen ausgiebig anzunehmen, um jedem Leſer et⸗ was zu bieten. Wir wollten das lebendige Sprachrohr einer lebendigen Gemeinſchaft im örtlichen Verband ſein, um unſere Leſer ſtän⸗ dig über alles Wiſſenswerte zu unterrichten. Weiter war es unſer Bemühen, mit den an⸗ ſäſſigen Vereinen in engem Kontakt die an⸗ fallenden Probleme zu löſen. Nach unſerer einjährigen Arbeit in dieſem Sinn, dürfen wir heute mit einem beruhigenden Gefühl feſtſtellen, daß es uns zum großen Teil gelungen iſt, die geſteckte Zielſetzung zu erreichen. Wir haben die mannigfachen Schwierigkeiten über⸗ winden können, die uns im Anfang in tech⸗ niſcher Beziehung manch“ harte Nuß zu knacken gaben. Dieſer Tag iſt uns aber auch Veranlaſ⸗ ſung, allen unſeren Leſern, Freunden und Inſerenten für ihre Treue Dank zu ſagen, die ſie dem„Neckar⸗Bote“ bisher gehalten haben und ſicher auch in Zukunft halten wer⸗ den. Wir haben bereits betont, daß wir ge⸗ wohnt ſind, unſere Aufgaben ohne großes Geſchrei zu löſen. Die erwieſene Treue iſt für uns ſtändiger Anſporn auf dem Weg, Seckenheims Sprachrohr ohne Bindung in irgendeiner Richtung zu werden. Mit dieſer Zielſetzung tritt nun heute der„Neckar⸗Bote“ mit voller Kraft in das zweite Jahr ſeines Beſtehens nach der Wiederzulaſſung ein. er. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken vom 2. bis 8. September Brücken ⸗ Apotheke. Telefon: 47394. e d aner 7. 17. Re ee Die Auskünfte Werden nach bestem Wissen und Gewissen unter Ausschluß der Verantwortlichkeit der ktedaktion an unsere Abonnenten kostenlos ertent. Fragen ohne Aligemeininteresse werden schriftlich beantwortet. Um Angabe der genauen Adresse und Beifügung des Rückportos wird gebeten. Frage B.: Kann ein Hauser gentümer dem Mieter verbieten, daß sich dieser einen Hund hält? Antwort: Ein solches Verbot steht dem Hauseigentümer nicht zu. Der Mieter wird Allerdings darauf achten müssen, daß die Hundehaltung nicht zu einer Belästigung des Hauseigentümers oder sonstiger Mitbewohner Führt. Fr age E. W.: Eine Firma hatte einen ihrer, An- gestellten beauftragt, für einen neueingetretenen Angestellten ein Zimmer bei mir zu mieten. Der Beauftragte hat mit mir die Einzelheiten des Miet- Vertrags festgesetzt, u. a. auch den Mietpreis. Das Zimmer sollte bereits nach zwei Tagen bezogen Werden. Als der Mieter nicht erschien, zog ich Er- Kkundigungen ein und erfuhr, daß an meinem Zimmer kein Interesse mehr bestehe. Kann ich Schadener- satz fordern oder nicht? Antwort: Nach Ihren Ausführungen liegt bereits ein rechtsgültig abgeschlossener Miets- vertrag vor. Der Mieter ist demnach ver- Pflichtet, den vereinbarten Mietzins zu ent- richten, selbst wWwenn er durch einen in seiner Person liegenden Grund an der Ausübung des ihm zustehenden Gebrauchsrechts verhindert Wäre. 88 535, 552 BGB. Allerdings müssen Sie sich die aus einer anderweitigen Verwendung 2. B. einer Vermietung,— Was bei der heute Berrschenden Wohnungsnot naheliegend sein dürfte— erlangten Vorteile und auch den Wert der ersparten Aufwendungen anrechnen lassen. Zahlungspflichtiger Mieter ist der An- Sestellte, in dessen Auftrag der Mietvertrag geschlossen wurde. Sollte keine Vollmacht Vorhanden gewesen sein, können Sie sich an die Firma als die vermeintliche Beauftragte Halten und von ihr entweder Mietzins oder Schadenersatz verlangen. 8 179 BGB. Frage E. K.; Nach dem Tode meiner Mutter er- meinem Vater zu. Mein Vater hat nun in meinem Feller eine Tür zu seinem benachbarten Kellerraum durchgebrochen, obwohl er einen eigenen Zugang at. len möchte die Türe Wieder zumauern lassen. Wie ist die Rechtslage? 5 „Antwort: Wenn es richtig ist, daß der Keller Ihres Vaters schon früher einen eige- nen Eingang hatte und er ohne sachliche Not- Wendigkeit eine Türöfknung in Ihrem Keller geschaffen hat, können Sie diesen Zustand die Türe zumauern 5 2 hielt ch einen Hausanteil, der andere Teil flel daß er sich derartige Una Lassen. Immerhin sollte es möglich sein, ohne Hervorhebung des Rechtsstandpunktes Ihren Vater durch gütiges Zureden zur Einsicht zu bringen. Frage H. W.: Vor zwei Monaten habe ich einen Herd bestellt. Ich mußte ihn aber Wieder abbestei- len, weil ich wider Erwarten verschiedene größere Zahlungen zu leisten hatte. Das Herdgeschäft be- Steht auf Abnahme der Ware und Will lediglich den Liefertermin hinausschieben. Kann der von mir er- teilte Auftrag nicht Widerrufen Werden und welche Entschädigung hätte gegebenenfalls der Lieferant zu beanspruchen? 5 Antwort: Zwischen Ihnen und dem Herdgeschäft ist bereits ein für beide Teile verbindlicher Kaufvertrag zustande gekom- men. Danach sind Sie unabhängig von der Plötzlichen Verschlechterung Ihrer finanziel- zen Lage als Käufer verpflichtet, den Kauf- preis zu zahlen und die bestellte Ware ab- zunehmen. Der Käufer, der durch grundlose Weigerung der Abnahme und Kaufpreiszah- zung den rechtzeitigen Vollzug des Vertrages Vereitelt hat, kann zur Zahlung und Abnahme erurteilt werden. Der Kaufvertrag wird nur ann aufgehoben, wenn auch der Verkäufer mit einverstanden ist. Deshalb empfiehlt es sich in Ihrem Falle, mit dem Herdgèschäft nöglichst günstige Bedingungen hinsichtlich zeferung und Zahlung zu vereinbaren. Frage J. Sch.: Mein vierjähriger sohn hat ein Zimmer der Vermieterin betreten und dort ver- zchiedene Sachen, u. a. auch Geld, an sich genom- men. Die Vermieterin, die den Jungen dabei über- Laschte, hat ihm die Sachen wieder abgenommen. Er erhielt von mir die verdiente Strafe. Kann die Vermieterin Strafanzeige gegen mich erstatten oder mir die Wohnung kündigen? Wer ist für die Hand- lungsweise des Jungen verantwortlich? Antwort: Der Vorfall ist zu unbedeu- tend, als daß sich daraus irgendwelche Nachteile für Sie ergeben könnten. Eine Straf- anzeige gegen Sie scheidet aus, da Sie Ihren kleinen Sohn nicht angewiesen haben, in die Nachbarwohnung einzudringen und dort Sa- chen zu entwenden. Aus denselben Gründen hätte auch eine Mietaufhebungsklage kei 2 Aussicht auf Erfolg. Als Erziehungsberechti Wird es indessen Ihre Aufgabe sein, in kunft energisch auf den J 2 Die Arbeitsgemeinſchaft der Badener ladet zu einer öffentlichen Verſammlung, bei der Landtagsabgeordneter Kühn und Stadtrat Jung aus Karlsruhe ſprechen, für heute Samstag, 20 Uhr, im Gaſthaus„Badiſcher Hof“ ein. Die neuen Bierpreiſe am Platze. Lagerbier: 3/10 Ctr. 30 Pfg., 1/2 50 Pfg. 1 Otr. 95 Pfg. 37 Pfg., 1/3 Spezialbier: 3/10 Ltr. Pfand): Lagerbier 59 Pfg., 1 tr. 1.10 DM. Flaſchenbier(ohne Pfar ö 7/10 Fl. 62 Pfg., Spezialbier 7/10 Flaſche 72 Pfg. f 9 Das weitere Programm: zur Brücken⸗Feſtwoch Samstag, 2. September Volksfeſt auf dem Meßbplatz. Ausſtellung„Blumen, Pflanzen Früchte“ in der Kunſthalle. 20.00— 21.00 Uhr: Geſangsvorträge großen Feſtzelt. 21.30— 22.00 Uhr: Großes Höhenfeuer⸗ werk an der neuen Brücke; Platz für Zu⸗ ſchauer: Theodor Kutzer⸗Afer; Polizeiſtunde im Stadtgebiet: 2.00 Uhr; Spätwagen der OEG. und Rhein⸗Haardt⸗Bahn bis 2.00 Uhr. Sonntag, 3. September Volksfeſt auf dem alten Meß platz. 20.00— 21.00 Uhr: Geſangsvorträge im großen Feſtzelt. f Montag, 4. September Volksfeſt auf dem alten Meßplatz, Schluß⸗ feuerwerk des ambulanten Gewerbes; Po⸗ lizeiſtunde auf dem Meßplatz um 24.00 Uhr. Bis 10. September „Wohnen“, eine Ausſtellung des Deutſchen Werkbundes, Gruppe Mannheim, im Wohn⸗ block Eiſenlohrſtraße. Ltr. Ltr. und im Heuss: Wir haben ein Recht zur Fröhlichkeit Mannheim dw). Bundespräsident Prof. Heuss sagte am späten Abend des Donnerstag auf einem Empfang, der aus Anlaß der Marn- heimer Brückenweihe von der Industrie- undi Handelskammer Mannheim gegeben wurde, er glaube, daß wir in Deutschland ein Recht zur Fröhlichkeit hätten. Fröhlichkeit sei Kraft für den Menschen. Man dürfe nicht verkennen, daß das Fröhliche, Heitere und Gesellige ein Wirkliches Positivum in unserem Leben sei! Der Bundespräsident sagte, es habe sich inzwi- schen herumgesprochen, daß er Theodor heiße, und wenn ihm das zugerufen werde, fühle er sich gern gugesprochen. Das zeige eine ge- Wisse„Entkrampfung“ des politischen Lebens Der Bundespräsident ging ferner auf die Kla- Sen ein, die von Seiten Mannheims immer Wieder gegen den Neckarkanal erhoben wer- den. Er zweifle nicht daran, sagte Professor Heuss, daß Mannheim an der Durchführung des Neckarkanals keinen großen Schaden neh- en werde. Mannheim habe sich von jeher durch eine gewisse Dynamik ausgezeichnet, ciie es auch heute noch besitze. Prof. Dr. Friedrich Walter 80 Jahre alt J. Mannheim. Am 3. September voll- endet Dr. Friedrich Wal te T, Ehrenbürger der Stadt Mantheim, sein 80. Lebensjahr. Er hat sich als Wissenschaftler und Schriftstel- ler unvergängliche Verdienste um seine Vater- Stadt erworben, deren reiche geschichtliche Vergangenheit er wie kein anderer kennt und in zahlreichen Veröffentlichungen beschrieben Bal. Im Jahre 1907 erschien sein großes Mann- heimer Geschichtswerk in zwei Bänden, dem der greise Verfasser vor kurzem die Ergän- Zung in zwei weiteren Bänden für die Zeit von 1907 bis 1945 folgen lieg. Nach dem er- sten Weltkrieg übernahm Prof. Walter die umfangreiche Altertumssammlungen der Stadt Mannheim in städtische Verwaltung und 1926 konnte er das Schloßmuseum als Krönung seiner bisherigen Arbeit eröffnen. Seit 1935 lebt der Jubilar im Ruhestand, 1949 erhielt er den Ehrenbürgerbrief der Stadt Mannheim neben zahlreichen anderen Aus- 5 zeichnungen eine Anerkennung seines un- er mündlichen Schaffens im Dienste der kur- „ Heimatgeschichte und Volks- Kunde. 8 8 Der Bauernkalender„Der Landwirt“ 1951 iſt als einer der erſten Kalender ſoehen im Verlag G. Braun, Karlsruhe, wieder erſchie⸗ nen. Herausgegeben von den landwirtſchaft⸗ lichen Verbänden, wird er in den Bauerndör⸗ fern in Bauern⸗ und Gärtnerſamilien wie⸗ der wie immer in den 70 Jahren ſeines Be⸗ ſtehens freundliche Aufnahme finden. Für jeden bietet er etwas. Zahlreiche fachliche und Unterhaltende Aufſätze, gute Ratſchläge Haus und Hof, fröhliche Geſchichten, viel Wiſſenswertes für Jung und Alt. Vielen wird das vollſtändige Verzeichnis der Meſſen und Märkte von Nord⸗ und Südbaden will⸗ kommen ſein. Zahlreiche Bilder, davon 8 auf Kunſtdruckpapier und ein Vierfarbendruck der heiligen Anna ſelbdritt von Hans Baldung für Wettervorhersage g Am Samstag Bewölkungsrückgang Norden des Landes zeitweise schon Höchsttemperaturen Winde. Am Sonnta Gestern Abend ist nach kurzer Krankheit unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter Frau Barbara Karl geb. Marzenell im Alter von nahezu 77 Jahren heimgegangen. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Wilhelm Karl 1 Adam Schröder 5 Johann Reisig 5 Hermann Sturm Mhm.-Seckenheim, 2. September 1950 Freiburgerstraße 20 Die Beerdigung findet am Montag, 15 Uhr von der Seckenheimer Leichenhalle aus statt. Der Herr über Leben und Tod hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Frau Kutharind Murzenell WWò²e. nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren zu sich genommen. In stiller Trauer: Familie August Marzenell 5 Jakob Gruber Wwe. 5 Albert Kretzschmar 5 Albert Raufelder NMhm.-Seckenheim, 2. September 1950 Zähringerstraße 15 Die Beerdigung findet am Montag, 14 Uhr von der Seckenheimer Leichenhalle aus statt. Ev. Gemeindeglieder Wir laden Euch herzlich zur Teilnahme an dem Wohltätigkeitsbazar der kath. Gemeinde in Seckenheim ein. Die Mitglieder des evang. Frauenbundes treffen sich zum gemeinsamen Besuch des Bazars am Montag, 16 Uhr im Garten des evangel. Pfarrhauses. Ev. Pfarramt, Mhm.-Seckenheim. Turnverein 1898 Mannheim Seckenheim Unserem lieben Turn- und Sportkamerad KARL BIEGEL und seiner lieben Braut Edith zur heutigen Vermählung unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Der Turnrat. Turnverein 1898, Mm. Seckenheim(Handballabteilung) Unserem lieben Sportłameraden HAAR. BIEGEI. und seiner lieben Braut EDITH die besten Glucſcwünsche zur heutigen Vermählung. Die Handballspieler. 0 Vereins-Kalender I. * Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Wir beteiligen uns morgen Sonntag beim Kurpfälzischen Volksfest der kath. Kirchengemeinde, Treffpunkt 20 Uhr auf dem Festplatz. Sängerbund 1865. Die Sänger treffen sich morgen Sonntag abend bei dem Kurpfälzer Volksfest der kath. Kirchen- gemeinde. „Liedertafel“. Heute um 20 Uhr beginnen unsere regel- mäßigen Proben. Der vollzählige Besuch ist um so mehr Wichtig, weil die Chöre für das Rüdesheimer Sängerfest geprobt werden. Evang. Kirchenchor. Zweckes Beteiligung am Kurpfälzischen Volksfest treffen sich die Mitglieder morgen Sonntag Abend, 20.15 Uhr Ecke Kloppenheimer-⸗ u. Hauptstr.(Rath) Sportverein 1907(Fußballabteilung). Heute Samstag, 16 Uhr: SV. 07, Schüler— VIiR. Mannheim, Schüler; Morgen Sonntag, 8.30 Uhr: SV. 07, Gem. Jug. Abfahrt ab Vereins- haus mit Rad nach Feudenbeim; 12 Uhr: SV. 07, 2. Mannsch. Abfahrt ab Vereinshaus mit Rad zum Phönixplatz. 13.50 Uhr: SV. 07, 1. Mannschaft. Abfahrt ab Rathaus mit OEG zum Phönixplatz. Handball-Abteilung: Morgen Sonntag, 10 Uhr: SV. 07, 1. Mannsch.— SV. Nvesheim, 1. Mannschaft Turnverein 1898(Handballabteilung). Morgen Sonntag spielt die 1. und 2. Mannschaft gegen ITV. Brühl. Abfahrt um 13.15 Uhr ab Turnhalle mit Auto. Turnverein 1898. Unser Verein wurde von der kath. Kirchen- unsere Mitglieder um rege Teilnahme. Turnerbund„Jahn“. Unsere Mitglieder sind zum Besuche des„Kurpfälzer Volksfestes“ der kath. Kirchengemeinde eingeladen und Sache. gemeinde zu ihrem Bazar herzlich eingeladen. Wir bitten Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, 3. September 1950: 9.15 Uhr Hauptgottesdienst Pfarrer John) wir bitten um Unterstützung der guten Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Als Wohlt ätigkeitsbazar BBB .—— 2 * K 8 in den Räumen des Schwesternhauses und auf dem Kirchplatz unter Mitwirkung der Seckenheimer Gesang-Vereine und der Stimmungskapelle ScHARY Großlautsprecher- Anlage Belustigungen aller Art Preiskegeln Rutsch Geschlossene Bier- und Weinzelte/ Eisstande/ Reichhd Für prima Speisen und Getränke ist bestens gesorgt 11 An bahn Schießbude 7 tige Jombola neee Sonntag, 15 Uhr: Empfang Seiner Hoheit des Pfalzgrafen mit seinem Gefolge vor dem Hauptportal der Kirche. Mn — 55 SUDWES TRAXX früher 2 OSO PSG 3A 00 8 8 Zahlstelle SECKENHEIN Hauptstraße 110 Eröffnung von Sparkonten auch steuer begünstigten Sparonten Hostenlose EEE in allen Geldangelegenheiten Beratung nnn Lit III Henn Bestellungen auf Moskobst(Apfel und Birnen) lieferbar im Oktober, werden ab sofort entgegengenommen. Ernst Sponagel, Apfelweinkelterei. Leeres Zimmer (evtl. mit Verpflegung) von alleinstehendem Herrn Sofort gesucht. Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. büterhalt. Herren-Fahrrad Sowie zwei Weinfässer (e 5060 Ltr. haltend) zu verkaufen. Meßkircherstrage 50. Für tre Augen das Fachgeschäft Spezſialinstitut f. Augengläser LADENBURE/ Hauptstraße Lieferant aller Krankenkassen duohenmen laufend zu haben bei Großmann, Meßkircherstr. 6, Il. g BIH DON 10 2 In- und Verkauf von Hauser und brundstüeken Anna Becherer, Immobilien. kin Geldbeutel mit Inhalt verloren. Abzugeben gegen Belohnung Breisacherstraße 2 ferkel und läuferschweine stehen ständig zum Verkauf. Vieh- und Schweinehandlung Wilh. Koblenz Eingetroffen: Steffenschnitzel Trockenfische Waffelmehl 8 trockene Weck trockenes Brot Reisfuttermehl Haferschrot Vorteilhaft kaufen Sje jetzt: Torfmull Düngekalk Mex. Schmich Telefon 470 48 Cine ase? Dann zuerst zum HO SEN-MöullER Mannheim nur 6 4, 10 Kleiner laden- brobe leistung — T... 225 22 5 e ö BFF 5 Süddeutscher Rundfunk Radio Stuttgart 522 m Musik(W) 80 3.10 Werbefunk mit Musik(W) 8.30 Aus unserer Heimat(S) 4.00 Schulfunk(W) 4.00 Stunde des 4.30 RO- Suchdienst(W) 14.30 Kinderfunk(S) 5.45 Zus der Wirtschaft W) 17.40 Südwestd. Heimatpost W) 18.00 Allerlei aus unserer Zeit(W) 18.55 Toto-Ergebnisse(S) 19.00 Die Stimme Amerikas(W, S) 19.30 Wirtsch. od. Polit.(W), Sport(8) 19.45 Nachr., Wett., Komment.(W, S) 2— Nachr., Wetter(W, S) 3.45 Letzte Naci ten(W,. S) 23.50 Zum Tag Klang(W) Sonntag, 3. September 7.00 Andacht der EVang.-reform. Gemeinde 9.00„Maske und Gesicht“, Uber die Kunst des Schauspielers 9.30 Melodien am Sonntagmorgen 40.00 Deutscher Katholikentag 1950 in Passau: Pontifikal-Cottes- dienst 11.20 Ant. Dvorak: Symphonie Nr. 5 S- moll, op. 95„Aus der neuen Welt“!“( Badische Staats- Kapelle. IL. Otto Matzerath) 45.00 Unterhaltungsmusik. 15.30 Deutscher Katholikentag 1950: Schlußgkundgebung und Bot- schaft des Heiligen Vaters 17.00 Musikalische Festwochen 1950 in Luzern. Symphoniekonzert. Joseph Haydn: Symphonie in S-moll. Ludwig v. Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 in C-dur. Claude Debussy: Drei No- turnes 8.30 Unterhaltungskonzert 9.05 Musik für Jedermann 00 Theater mit und ohne sub- vention— ein Gespräch 22.20 Im Rhythmus der Freude Montag, 4. September 7.00 Katholische Morgenandacht 15.30 Finderfunk 15.00 Nachmittagskonzert 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Konzertstunde 20.00 Fröhlich fängt die Woche an 21.00 Europas gemeinsame Kultur 21.15 Rendezvous am Montagabend 21.50 Schicksale dieser Zeit 22.00 Zeitgenössische Musik 22.45 Entflammtes Theater— Pin Rückblick auf das deutsche Theater von 1914 bis 1933 Josef Suk: Streſchquartett Op. 11 B-dur Dienstag, 5. September 7.00 Katholische Morgenandacht 10.45 Romantische Chormusik 11.15 Kammermusik 16.00 Fachmittagskonzert 4 Frauenfunk 29.1 Nordische Komponisten „Eohengrint, v. Richard Wag⸗ Er.— Zur Erinnerung an die Brautzührung des Werkes vor 100 Jahren am 28. August 1850 in Weimar.— I.„Wende- * der Oper vor 100 Jah- En“. Eine Betrachtung von Dr. Kurt Honolka, II. Vor- al Brautlied; Llebesduett; Alserzählung(Trude Bip- perle und Hans Hopf) „Der Liebe leichte Schwin- Sen trugen mich“. Die Liebes- Szene auf dem Theater im Wandel der Jahrhunderte 21.50 Blick in die Weit 22.00 Die Rundfunktanzkapelle 21.00 r(W, S) 00 Land mit Volksmusik(8 871 0 8.45 W) 8.80 us der Welt des Glaubens(8) 900 Nachrichten, Musik(W) 9235 Suchmeldungen(W) Chorgesangs(S8) tember dacht in der italienisch 5 tenspiel von& 21.00 Ballsttmusik Ostdeutschland 22.00 Das Unterhaltungsorchester 22.30 Programm nach Ansage 23.00 W. A. Mozart: Divertimento Nr. 15 in B-dur(2. Lodre nische Nachtmus id. Das Süd deutsche Kammerorchest,, Le tung Alfons Birk) Donnerstag, 7. September 7.00 Katholische Morgenandacht 10.45 Große Solisten Spielen 16.00 Nachmittagskonzert 16.50„Ein Badener fuhr Ukornien“, Hörfolge Leben Sutters 17.10 Junge Künstler stellen Sich Vor: Inge Jögel(Sopran) und August Meßthaler(Baß) 20.00 Frohes Raten— gute Paten 20.45 Wenn einer eine Reise tut Musikalische Urlaubserinne! nach Ka:. aus dem bungen 21.50 Blick auf Europa. Eine ge- meinsame Sendereihe alles Rundfunksender der Bundes- Tepublik und Wes Berlins 22.00 Theater in unserer Zeit 23.00 Orchesterkonzert. Das Ney Lorker Philharmonische Or- chester unter Leopold Sto- Kkowsky und das Philadelphia- Orchester unter Eugen Or- mandy. 0.05 Jazz im Funk mit Dieter Zimmerle Freitag, 8. September 7.00 Andacht der Baptisten 15.30 Kinderfunk 5 16.00 Nachmittagskonzert. Nicolai Rimsky-Korssakow: Qapriccio espagnol. Ferruccio Busont: Concertino für Klaz rinette und kleines Orchesteſ Solist: Ernst Flackus). Anton Dvorak: Scherzo gapriceiosd, Das Große Rundfunkorche“ Ster. Leitung: Dr. Willy Barth A. C. und Fritz Mareczek) 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Froh und heiter m. Ingo Titl⸗ bach, Magda Hain, dem Mund- Heinz Munsonius 20.00 Richard Strauß, gest, 8. 9. 1949, „Sinfonjla domestica“. Zwi- schenspiele aus„Intermezzo“, as Symphonieorchester. Lei- tung: Hans Müller-Kray) 21.15 Bevor die Spielzeit beginnt 21.30 Die Woche in Bonn 22.00 Tanzmusik. bie Rundfunk- tanzkapelle, Leitung P. Wehr. mann; die Tanzkapelle des Bayerischen Rundfunks, Lei- tung: Herbert Beckh 22.45 Kuf die Manschette Sekritzelt Heitere Kurzgeschichten un Feuilletons von Slagla 28.15 Kleine Barmusik Samstag, 9. September 7.00 Junge Christen sprechen 13.45 Sportrundschau 14.00 Der Zeitfunk 14.55 Programmvorschau 15.00 Unsere Volksmusik 15.40 Jugendfunk 16.00 NTachmittagskonzert 16.45 FEilmprisma: Theater u. Fm 17.00 Frohes Raten— gute Taten 20.00„In Luv und Lee“, alte und neue Seemannslieder m. Hans Albers, Jan Behrens, Walter Hauck und den Geschwistern Griffel rett am Wochenende 22.00 Schöne Stimmen 22.30 Das Kammertanzorchester Conzelmann und Hubert Det 45 Große Worte— kleine Fabeln 15 Tanzmusik ringer, Akkordeon 28.00 Melodie zur Mitternacht Bestellschein Hiermit bestelle ich zur regelmäßigen Lieferung den ö„Neckar-Bote“ i Bezugspreis monatlich 1.50 DM. zuzüglich 25 Pfg. Trägerlohn Beruf bezw. Firma: Straße und Hausnummer: 21.50 Wir denken an Mittel- uned Bar monika-Trio Raißner und 20.48„Das Planschbecken“, Kaba 5 5 die Heimatzeitung für den Stadtteil Seckenheim u. Umgebung d. 8 d. e „ che eee ede. e ee. ee E A e