Nr. 144 Neckar-B ote(. Blatt) Samstag, den 9. September 1950 — Vor und hinter den Kulissen In diesen Tagen, da die Frage nach den bis jetzt noch undurchsichtigen Hintergründen und Folgen des fernöstlichen Luftzwischenfalls um Mittelpunkt des Weltinteresses steht, in einem Augenblick, da ein Sprecher des ame- rikanischen Verteidigungsministeriums die durch den Fall Pohangs geschaffene Lage in Korea als„ernst“ bezeichnen muß, kann man — pesser denn je zuvor— eine Lektion über die Unterschiede in der politischen Arbeit einer Demcekratie und einer Diktatur nehmen. Von den Absichten Stalins und seiner Getreuen dringt nichts über die Mauern der alten Zarenfestung hinaus. Diese strikte Ge- heimhaltung ist überhaupt ein Charakteristi- kum des sowWjetrussischen Systems, und noch 80 intime Kenner der polschewistischen Men- talltät sind nicht in der Lage, etwas Konkre- tes über die Pläne Moskaus auszusagen. Die USA dagegen bieten das Bild eines großen Glashauses, bei dem die ganze Welt hinein- schauen und jede Bewegung mit neugierigen Blicken verfolgen kann. So wertvoll dieses Prinzip der absoluten Offentlichkeit in ruhi- gen Zeiten sein mag, weil es die Bildung ge- heimer Machtzentren und versteckter Gewalt verhindert, so bedenklich erscheint es in Kri- senzeiten wie den heutigen, vor allem wenn sich dabei Gegensätze offenbaren, die sowohl das Prestige wie die politische und militäri- sche Schlagkraft des Staates in Gefahr brin- gen. Washington ist zur Zeit die Szene eines Schauspiels inner politischer Spannungen. Hauptpersonen sind Präsident Truman, sein Außenminister Aches on, der Verteidigungs- minister Johnson, General MacArthur, Marineminister Matthew-W²s und der Chor der republikanischen Opposition. Noch vor wenigen Wochen, etwa zu Beginn des Korea- konfliktes, las man in der amerikanischen Presse, daß sich Demokraten und Republika- ner über die gemeinsame Außenpolitik ge- einigt hätten. Einige Außerungen des Marine- ministers Matthews und die bekannten politi- schen Seitensprünge Machrthurs haben je- doch gezeigt, daß dieser Burgfrieden lediglich das Ergebnis des ersten Schocks über die Er- eignisse in Ostasien War und daß die blut- ernste Kraftprobe der amerikanischen Streit- kräfte nicht imstande ist, eine Front der innenpolitischen Solidarität herzustellen. Während Truman und Acheson mit allen Kräften bemüht sind, die Welt und vor allem Rußland von den friedlichen Absichten Ame rikas zu Überzeugen, forderten Matthewys und Macarthur ziemlich unverblümt einen Prä- ventivkrieg gegen die Sowjetunion und eine Intervention im Falle Formosas. Truman at sich nicht gescheut, die beiden vor Aller Welt zu desavouieren. Er konnte aber nicht ver- kindern, daß seine republikanischen Gegner mit deren Zustimmung Matthews und Mae Arthur rechnen zu dürfen glauben, den Fa- milienstreit erst recht breittreten und die Re- glerung damit in arge Verlegenheit bringen. Es ist richtig, daß die amerikanischen Migerfolge der letzten Zeit offiziell auf das Konto der herrschenden Regierungspartei ge- hen und manche Maßnahmen Achesons an- fechtbar sind. Zu den wichtigsten Gründen für seine Fehlschläge gehören aber auch der Wi- derstand der Republikaner im Kongreß und — was die militärische Seite angeht— die Fehlspekulationen des Verteidigungsministers Johnson, der seit Jahren eine völlig unange- prachte Sparpolitik getrieben hat, mit der es ihm gelungen ist, sich selbst eine billige Popu- Lrität zu verschaffen und gleichzeitig sein Land in 8 koreanische Katastrophe hinein- zureiten. Die republikanische Opposition ver- sucht nun, die Schwäche der Regierung für die im November bevorstehenden Kongreßwahlen auszuschlachten, indem sie ohne Rücksicht auf den peinlichen Eindruck nach außen und den Nutzen für die russische Propaganda die Re- gierung mit Schimpf und Schande überhäuft. Präsident Truman sieht sich daher in einer für seine Regierung kritischen Situation der Notwendigkeit gegenübergestellt, irn eigenen Haus Ordnung zu schaffen. Man Wird abwar- ten müssen, ob er sich bereit findet, der feind- seligen Opposition mit Außenminister Ache- son ein teueres Opfer zu bringen, um eine bessere Stimmung damit für die November- Wahlen vorzubereiten, oder ob er seinem er- sten und fähigsten Mitarbeiter die Treue Hält und die Gegnerschaft zu den Republikanern verschärft. Von seiner Haltung in dieser Frage können— wenigstens zu einem großen Teil— Fortgang und Ausgang des West-Ost- Konfliktes abhängen. Wirtſchaftliches Vor völlig freier D-Mark- Einfuhr Die Bundesregierung und der Zentralbank- rat haben ihre Zustimmung zu dem Vorschlag gegeben, die völlig freie Einfuhr von D-Mark Sus dem Ausland in das Bundesgebiet zu ge- statten, so daß in Kürze mit einer entspre- chenden Regelung zu rechnen ist. Die Beden- Ken, die gegen den Plan erhoben wurden und sich auf die Möglichkeit von Devisenverlusten infolge der Bezahlung von Exporten mit ein- geführter D-Mark stützten, werden dadurch Zerstreut, daß jeder Export mittels eingeführ- ter D-Mark verboten sein wird. Eine Ande- Tung der bestehenden Bestimmungen über die Ausfuhr von DM-Noten dürfte, sofern eine Anderung des Zustandes überhaupt vorgenom- men wird, insoweit in Frage kommen, Als der Betrag von 40 DM, dessen Mitnahme bisher erlaubt war, etwas erhöht wird. Hierbei dürf- ten hinsichtlich der Verwendung dieser Summe keine einengenden Vorschriften mehr gemacht werden. Grundsätzlich Aber wird sich an dem Verbot des DM.-Noten-Exports nichts andern.— 5 Komplizierte Interzonenhandeisverhandlungen „Es ist nicht zu erwarten, daß die Verhand- lungen zum Abschluß eines neuen Interzonen- Halidelsvertrages sehr schnell zu einer Eini- gung und zu einem Abschluß führen werden, da bei diesen Verhandlungen erstmalig auch die Fragen Berlin sowie das Problem des ge- sicherten Interzonenverkehrs zwischen Berlin und Westdeutschland geregelt werden sollen“. Dies erklärte der Leiter der Interzonen-Treu- handstelle Berlin, Dr. Kaumann, auf einer heutigen Pressekonferenz. Bei den bisberigen Zusammenkünften seien erst die Delegationen und Ausschüsse ernannt worden. Wie Dr. Kau- mann ferner erklärte, wurden für die zukünf- tigen Verhandlungen neun Unterausschüsse gebildet, die jeweils für die Gebiete Grund- Satz- und Vertragsfragen, Verrechnungsfra- gen, Warenlisten, Dienstleistungen, Verkehr, Energie, Kohle und Ubergangsregelung zu- Ständig sind. Karlsruhe meidet weniger Arbeitslose Die Arbeitsmarktlage im Bereich des Ar- peitsamtes Karlsruhe hat sich im August gegenüber dem Vormonat nicht wesentlich geandert. Die Zahl der Beschäftigungslosen Jag mit 8965 um 491 niedriger als Ende Juli. msgesamt 4935 Personen sind beim Arbeits- amt Karlsruhe zur Zeit als Lehrstellensu- chende registriert. Getreidepreisanordnung gebilligt Die Hohe Kommission hat hre Bedenken gegen die Preis anordnung 38/50 über die Fest- setzung von Erzeugerpreisen tür Brot- und Futtergetreide fallen gelassen. Damit erlan- gen die Preisfestsetzungen von 320 DM je Tonne Weizen, 280 DM je Tonne Roggen und 240 DM je Tonne Futtergetriede in Kürze Rechtskraft. Die anfänglich starken Bedenken der Hohen Kommission insbesondere gegen den Flittergetreidepreis von 240 DM je t dürften deshalb zurückgestellt worden sein, weil die genannte Preisanordnung bereits am 30. Sep- tember 1950 ausläuft. Wie verlautet. hat je- doch die Hohe Kommission zum Ausdruck Se- bracht, daß sie bei der künftigen Getreide- Preisfestsetzung durch das Parlament erwar- tet, daß ihren Bedenken Rechnung getragen Wird, die sich insbesondere Sesen den Fut- termittelpreis von 240 DM richten. noch knapp Zucker bleibt sche Zu ö Die Verbände wenden sich besonders seger „den falschen Eindruck“, den die Presse- u Rundfunkmeldungen über Zuckerimporte ber- vorgerufen hätten. Die Zuckerfabriken hätten zur Zeit keine oder nur ganz geringe Zucker- bestände auf Lager. Eine Erhöhung der Zuk- kerzuteilung an den Handel sei daher nicht möglich. Größter Ums im Karlsruher Rheinhafen e im Au- gust mit 190 größte Umschlag seit 1945 verzeicl fuhr entfallen 169 Tonnen, auf die Abf 20 464 Tonn vermehrte Güter ist kast au Tonnen betrug. Vor der 25. süddeutschen Zentralhäuteauktion Auf der 25. süddeutschen Zentralhäuteauktion am 12. und 13. September 1950 in Stuttgart-Feuerbach werden nach Mitteilung der Süddeutschen Häute- verwertung mbH. in Stuttgart insgesamt 43 566 Großviehhäute, 70 203 Kalbfelle, 6287 Schaffelle und 560 Roßhäute ausgeboten. Am ersten Auktionstag kommt das bayrische Gefälle mit 22 301 Grogvieh- häuten, 36 054 Kalbfellen, 3341 Schaffellen und 350 Roßhäuten zum Ausgebot. Der zweite Auktionstag ist dem württemberg-badischen Gefälle(einschl. Südwürttemberg und Südbaden) mit 21 265 Groß- wiehhzuten, 34 149 Kalbfellen, 2946 Schaffellen und 210 Roßhaàuten vorbehalten. Vorsicht bei Warenverkehr mit dem Osten Die alliierte Hohe Kommission hat sich bei der Bundesregierung über den Export von strategisch bedeutsamen Produkten nach den Oststaaten beklagt. Im Hinblick auf die jüng- sten Weltereignisse sind die deutschen Stellen von den Alliierten gebeten worden, diese Ex- porte von strategisch wichtigen Waren noch einmal zu überprüfen. Zwel Bundesminister und der Berliner Oberbürgermeister Reuter haben sich mit Ver- tretern der alliierten Hohen Kommission ge- einigt, den Paketverkehr zwischen West- deutschland und Westberlin schärfer zu kon- trollieren. Bundeswirtschaftsminister Erhard und Bundesfinanzminister Schäffer kamen in Gegenwart von Professor Reuter mit leitenden Beamten der Hohen Kommission überein, den Paketverkehr von Westberlin nach West- deutschland der Zollkontrolle zu unterwerfen. Hinsichtlich des Paketverkehrz von West- deutschland nach Westberlin sicherten die Bundesminister Kontrollmaßnahmen zu, die ein unkontrolliertes„Abfließen“ dieser Paket- sendungen in die Ostzone unmöglich machen sollen. In deutschen und alliierten Kreisen war beobachtet worden, daß über den privaten Postpaketverkehr nach Westberlin Wichtige Waren in die Ostzone gelangten.“ Land wirtschaftliche Produktion erreichte fast den Vorkriegsstand Bundeslandwirtschaftsminister Niklas er- klärte in Bonn, daß die land wirtschaftliche Produktion im Bundesgebiet im Wirtschafts- jahr 1949/50 etwa 90 Prozent des Vorkriegs- standes erreicht habe. In einem der United Press übermittelten Rückblick auf das erste Jahr der Tätigkeit der Bundesregierung sagte Niklas, daß seit der Wähbrungreform ein über- raschend schneller Anstieg der Leistungskraft der land wirtschaftlichen Betriebe festzustellen gewesen sei. „Die neue Ernte, die peil Getreide etwa dem Vorjahresergebnis entspricht, bei Kartoffeln, Gemüse und Rüben erheblich darüber hinaus geht, wird weitere Fortschritte in der Versor- gung, vor allem mit hochwertigen Nahrungs- mitteln bringen.“ Die Einfuhr aus dem Nicht- Dollar-Raum sei fühlbar erhöht worden. In den neun Monaten von Oktober 1949 bis Juni seien nur noch etwa 40 Prozent der er- jährungs wirtschaftlichen Einfuhren aus der Pollarhilfe bezahlt worden. Die Einfuhren sind, wie Niklas weiter ausführte, im letzten Wirtschaftsjahr bei Zucker von 368 000 auf 592 000 Tormen, Fleisch(ohne Schlachtfette) von 44 000 auf 119 000 Tonnen, Eiern von 6000 auf 66 000 Tonnen, Käse von 5000 auf 33000 Tonnen, Butter von 0 auf 24 000 Tonnen und bei Fetten von 271 000 auf 455 000 Tonnen gestiegen. Die weitgehende Normalisierung der Ver- sorgungsverhältnisse Werde gekennzeichnet durch eine Zunahme des Verzehrs von Zucker 48 Prozent), Obst und Südfrüchten(47 Pro- zent), Fleisch(66 Prozent), Trinkvolhmilch 7 Prozent), Fetten(73 Prozent, Käse(35 Pro- Zerit), Eiern(82 Prozent). Diese Verbrauchsent- Wäcklung überrage bei weitem das Ziel, das mam vor etwa einem Jahr als erreichbar an- gesehen habe. Der gegenwärtige Stand und die Aussichten der land wirtschaftlichen Ex- zeugung sowie die geplanten Einfuhren Ve. sprächen eine weitere Verbesserung der Ver- sorgung vor allem mit den hochwertigen Nah- rumgsmitteln Fleisch, Fett, Zucker und Eier. Die Koreakrise habe eine vorübergehende Verknappung bei Zucker durch Vorratskäufe verursacht, die jedoch— zumal Westdeutsch- jand kurz vor den Lieferungen aus eigener Erzeugung stehe— bald überwunden sein werde. Die reichlich bemessenen Einfuhren und die Aussetzung des Zolles werde auch die Preisentwicklung für Fleisch, die zum Teil von einem akuten Bedarfszuwachs getragen ist, Wieder normalisieren. 8 Neben diesem günstigen Bild der Produk- tionsleistung der Landwirtschaft müsse leider bemerkt werden, daß die Lösung des Kredit- problems(steigende Personalverschuldung), Welche ausschlaggebend sei für die Rationali- sierung, einige Sorgen pereite. In engem Zu- sammenhang damit müssen die Befürchtungen über die Auswirkung der Liberalisierung des Aubenhandels beachtet werden.„Wir hoffen, so meinte der Minister,„für die wichtigsten Produktionsgebiete(Getreide, Milch und Fett, Wen und Fleisch, Zucker) mit den neuen Marktgesetzen, von denen das Getreidegeseta* hoffentlich bald in Kraft treten kann, au reichende Sicherungen zu schaffen.“ 5 Gute westdeutsche Hopfenernte f Wie verlautet, wird die diesjährige Wesb⸗ deutsche Hopfenernte auf 153 000 bis 160 000 Zentner geschätzt, gegenüber einer abgewoge- nen Ernte des Vorjahres von 116 032 Zentner.. Von der diesjährigen Ernte entfallen 143 000 bis 149 700 Zentner auf Bayern gegenüber 106 460 Zentner im Vorjahr, auf das Anbau- gebiet um Tettnang 10 000 bis 10 500 Zentnen gegenüber 7 072 Zentner im Jahre 1949. Die Ernteschätzung für das Anbaugebiet um Rot. tenburg, Herrenberg und Weil der Stadt liegt für dieses Jahr noch nicht vor. Im Jahre 1949 betrug die Ernte dort 2500 Zentner. 8 Neckar-Bote, Südd. Helmatzeitung für Manuhelm-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdla, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(haber Georg Härdleb. Mannheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216— „Euch kann man garnit beleidigen.“ sagte der Uli verächtlich.„Ich zahl jetzt, Ihr seid ja fertig. Unsere Unterhaltung ist mir eins Flasche Wein und eine Forelle wert gewesen. Wenn ich nächsten Monat in den Gemeinde- rat komme, und Ihr wißt, ich bin schon 80 gut wie gewählt, dann sorg ich dafür, daß man Euch auf die Finger schaut. Hab mich schon oft gewundert, woher Ihr das Geld nehmt für Euer ewiges Bauen, ist mir jetzt rad ein Licht aufgegangen. Nehmt Euch in acht, es gibt noch mehr Leut, die Gemeinde- schreiber spielen können!“ 5 „Ich weils garnit warum Ihr 80 grantig mit mir seid, Herr von Niederhäusern, ich hab Euch doch Wahrhaftig nichts getan, im Ge- genteil, ich hab Euch gegen Eure Schwester helfen wollen,“ verteidigte sich Zuger, plötz- lich recht kleinlaut. 8 N lch brauch keine klilfe, am wenigsten ge- gen das Bethli, und wenn es zur Grasegg daß die Frau schuldig geschieden wurde, WWW auch noch den Niederhäusernhof geerbt hätt, doch jeder weiß, der Mann ist ein Lieder- begreift das endlich. Es ist meine Schwester, jahn und in Gottsnamen kein Auskommen das gleiche Fleisch und Blut, es ist meine mit ihm?“ i 5 Pflicht, ihm beizustehen in allem und nit „len weil nicht, was Ihr auf einmal wollt, seine Rechte zu schmälern. Komm jetzt, i Marigsi! seit wann ist es verboten, den Leuten zu 8 wirtschaften, wie das so leicht nit mehr vor- 5— 5 285 55 ö Draußen, vor dem„Ochsen“ gab die junge commit.“ Er schenkte noch einmal ein und e. 1 Frau dem Uli einen Kuß, der nicht aufhören kragte, ob einer etwas essen wolle, dann be- e. 5 855 1 85 155 5 wollte, nur gut, daß es schon dunkel War. 5 1 5 kur Zuger eine Forelle Der mi ein Gewissen und eine Ehr im Leib haben, len hab ja gewußt, des Du das beste a Sagte der Uli bedeutsam.„Wenn so ein Baer 5 8 8 verstand diese Freigebigkeit gründlich. zu Euch kommt, so denkt er natürlich, ein Mandli auf der ganzen Welt bist! 8 „ ac ne den len, der in die Stadtschul gegangen, ie„Ach laß nur, damit ists nit welt her. den Einspruch, 5 9 855 die Weiß alles besser als er und hört auf Euch wehrte der Uli beschämt ab.„Bin nit apartig d a 5 i s M Vokkaten, der wass 785 wie aufs Evangelium. So ist eine große Macht, stolz darauf, daß erst so ein Lump kommen aus Erfahrung, dag Friede d Lieb das 50, daß Ihr selbst genz unbehelligt aper auch eine Verantwortung in Eure Hand muß, bis ich weiß, was ich dem Betnli schul- wert sind als Geld und Gut.“ — f F»wxu.„ e e,, in der Stube des Niederhäusernhofes stand . 5 gegeben, versteht Ihr mich? a 5 7 5 e N das Bethli derweil am Fenster und schaute 1 a 1 l ungeduldig nach den Beiden aus. Als es sie „Und bringt manchmal mehr ein als Recht- kommen hörte, nahm es ein Tuch um die schaffenheit, gell?“„CCC und Eing ihnen vors Haus entgegen. me Im Dunkeln sagte sich das besser, wWwas es auf di richt schwarz für weis vor zumachen. Ihr kennt ihn nicht, aber Ihr könnt mir glau- ben, daß es für den ein Kinderspiel ist, mit so einem Meitli fertig zu Werden.“ „So, so,“ sagte der Uli tief nachdenklich, und seine Augen saugten sich an seinem Gegenüber fest, als wollt er ihm bis in die tiefste Seele schauen.„Sagt mal, Herr Zuger, Was zahlt Euch der Brunschwig eigentlich da- für, daß Ihr ihm solche Prozesse zuschanzt?“ „Zahlen? Ich versteh Buch nicht,“ stotterte das Männchen verlegen. Ich wollt Euch doch nur ganz uneigennützig einen Gefallen tun.“ „Ich versteh Euch dafür umso besser. Habt Ihr am End beim Hagelbauern auch Eure Händ dazwischen, der bald seine Heimstatt mit Prozessen verspielt und vertan hat? Und seid Ihres etwa auch gewesen, der den Zum- bach Anton zu diesem Advokaten geschickt hat, der aus Unrecht Recht machen kann, so „Uli,“ sagte es bittend und streckte dem Bruder zaghaft die Hand entgegen,„ich tu Dich schön bitten, sei nit bös auf mich! Die Grasegg kann ich nit hergeben, so sern ichs auch wollt, ich brauch sie, weil einer der mich lieb hat, seinen Hof verliert, wenn er mich nimmt. Aber das Land, das der Vatter zum Hof gekauft hat, behalte Du nur, ich hab an der Grasegg genug und hab selber keine der Hof so verstückelt Oas Siesebeifili Romen aus den Schweizer Bergen von Doris Eicke Copyright by Verlagshaus Reutlingen Oertel& Spörer Freud daran, wenn Wird.“. „Bethli!“ sagte der Uli überwältigt,„das darfst nit tun!“. a „Warum nit? Es ist doch mein Land, und ich kann's geben, wem ich will.“ 5 55 Das Mariggi begriff wohl, was jetzt im Uli vorging, und daß er aus Beschämung nicht zugreifen wollte.. a Brauchst jetzt nit aus lauter Edelmut nein zu sagen,“ redete es ihm zu.„Das Bethli weiß schon, was es tut, und daß so keinem Un- recht geschieht.“ g 5 „Ja— aber darf ich's denn von Dir anneh- men? Ist das anständig gehandelt an Dir, Bethli?“ 5. „Es ist ja bald Weihnachten, ich schenk Dir's zum Chriskkindlii!“ 5 7 Als sie an diesem Abend alle einträchtig beieinandersaßen, sagte das Mariggi tiefsin, nig:„Es kommt mir halt doch wie ein Wun der vor, daß so ein böser Vater so gute Kin der haben soll.“„„ ͤ vB „So apartig gut sind wir grad nit,“ weh das Liesebethli errötend ab,„wir wisse 25. Fortsetzung. „Was hast denn schon Wieder? Meinst etwa, ich tät das machen? Das Bethli ist schließlich meine Schwester, Herr Zuger.“ „Schon, schon, aber Ihr könntet es ander- weitig entschädigen und machtet kein schlech- tes Geschäft dabei. Meitli verstehen nicht viel von solchen Sachen!“ Das Mariggi machte ganz kreisrunde Augen und schaute dem Uli fast angstvoll nach dem Mund. 8 „Ich bin ja kein Lump, daß ich das Bethli übervorteilen will,“ sagte der Scharf.„Es soll seine Sach schon haben. Es ist mir nur leid am das Land, das so schön um den Hof liegt, und die Grasegg konnt einer so nebenher be- man's Weiß, ir- „Was wollt Ihr dainit sagen? Beleidigen laß n ö 8 dem Herzen hatte. nschwvig f Anderer, ich mich nicht.“ C Saat und krnte— das Spiel des Lebens Daß es um Saat und Ernte etwas Beson- deres ist, habe ich von dem alten Maiwald Bauer gelernt, als wir miteinander eines Sonn- tagabends über seine Acker gingen. Der Alte Maiwald-Bauer War einer von den Be- sinnlichen, einer, der mehr von den Geheim- nissen des Lebens ahnte und wußte, als die gehetzten Menschen in den Fabriken und Bü- ros. Wir standen vor einem Feldstüch bei dem die Frucht enttäuschend war, es hatte kaum die Aussaat gelohnt. Ich wunderte mich, Wie gelassen es der alte Bauer hinnahm. Da hat er mich belehrt:„Der Bauer ist kein Fa- brikant, der seine Produktion genau berechnen kann. Ernten ist nicht produzieren. Saat und Ernte ist ein Spiel, das mit Vertrauen gespielt werden muß. Zwischen Saat und Ernte ist ein Raum, den wir freilassen müssen. da hat näm- ich Gott seine Hand noch im Spiel Damals ist mir aufgegangen, daß unser g An zes Leben unter dem Gesetz von Saat und Ernte steht. Wer näm- lich sein Leben ganz auf dem Rechenstift auf- baut und das Spiel des Vertrauens auf Gott nicht spielen will, muß damit rechnen, daß iam alles zerbricht, wenn in seiner Rechnung ein Fehler ist. Es ist dann sehr beliebt, diesen Fehler Gott zuzuschreiben. Vielleicht, lieber Leser, hast du auch schon den Kopf schütteln müssen, Wenn„gläubige“ Menschen von ihren Durch- hilfen, Bewahrungen, Segnungen,„Ernten“ sprachen.„Ich Hab' davon noch nichts gemerkt. Bei mir gilt immer noch: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Du brauchst dich nicht zu wun- dern, daß es so ist. Wer nichts einsetzt, der kann nichts gewinnen, wer nicht sät, der kann auch nicht ernten. Laß dir's mal ganz schlicht Wiedergeben, was Wir auf dem Heimweg mit dem alten Maiwald Sprachen: Schon bald nach der Ernte stellt der Bauer das Saatgut für das kommende Jahr beiseite. Das sieht er gar nicht als sein Eigen- tum an, das gehört schon wieder dem Acker, ist ihm nur für eine Zeit anvertraut. Alles, Was ein Christ hat, sieht er an als anvertrau- tes Gut. Er ist nur Verwalter. Wagend auf Gott setzt er es ein: Sein Leben, seine Zeit, sein Geld und Gut. Er vertraut es Gott wieder an, wie der Bauer das Saatgut der Erde wie- der anvertraut. Ob einer das Spiel von Saat und Ernte mit- spielt oder ob er an den Rechenstift gebunden ist, kann man z. B. genau erkennen, wenn er für einen wohltätigen Zweck etwas geben soll. Der Mann des Rechenstiftes wird seine Gabe geben mit einem Gesicht, als ob er aufs Fi- nanzamt geht,— einen fröhlichen Steuer- zahler habe ich noch nicht gesehen. Aber fröh- liche Geber gibt es.„Einen fröhlichen Ge- ber hat Gott lieb“, sagt der Apostel Paulus. Das sind solche Menschen, die sich auf das Spiel mit Gott einlassen, die Wissen, daß ge- sät werden muß, wenn man ernten Will, daß am Saatgut nicht gespart werden darf. Und dann muß man auch warten können bis zu der von Gott für die Ernte gesetzten Zeit. Bauern dürfen keine ungeduldigen Leute sein. Man darf nicht neugierig zwischen Saat und Ernte in der Erde wühlen. Und wenn Auch einmal die Ernte nicht den Hrwartungen ent- spricht, das habe ich auch von dem alten Mai- Wald gelernt: Schließlich und endlich lohnt das Sden sich doch immer. Das möchte ich dir noch sagen, lieber Leser: Lebenin der Ordnung von Saat und Ernte macht glücklich. Schon das Saatgut empfängt man ja aus Gottes Händen und darf dann von der Ernte noch mehr er- hoffen. Ich möchte dir Mut machen, in deinem Glaubensleben— deinem vertrauenden Spiel mit Gott— etwas einzusetzen. Laß es dich Stwas kosten, Zeit und Mühe, Nachdenken und schließlich auch etwas von deinem zeitlichen Gut. Versuche dann den grOBHen Einsatz: Dein ganzes Leben Gott a nZ U vertrauen. Nun will ich dir noch sagen, warum ich trotz aller schwarzen Wolken, die um uns und unser Volk stehen, nicht schwarz für die Zukunft sehe: Die öffentliche Meinung wird gemacht von den Leuten mit dem Rechenstift, die Wandern, schlagen die groge Pauke, die rechnen nach den„stärkeren Bataillonen“, In dieser Rech- nung aber gibt es viele Rechenfehler. Ich weiß Aber, daß in aller Stille Viele, viele Menschen sind, die ohne großes Tam- Tam geduldig aus- säen, ihr Leben, ihre Zeit, die Zukunft ihrer Finder und ihres Volkes IHM anvertraut ha- ben. Deshalb weiß ich auch, daß dafür auf diese Vertrauenssaat einmal die Ernte kom- men wird. Gehörst du aber schon zu denen, die ihr Leben in Seine Hände gelegt haben, die„Mit- spieler“ sind, dann wollen Wir miteinander ausschauen auf die Zeit der„grogen Ernte“, da wir sehen dürfen, was wir hier geglaubt und gehofft haben. Baudis. P. O wandern 0 Von Hermann Blume In den einsamen Abenden dieser letzten mit unfroher Arbeit und mancherlei Verdruß an- gefüllten Wochen suchte und fand ich Ent- Sparmung in einem Buche, das mir seit mei- nen Jugendjahren nicht mehr zu Gesicht 82 kommen war: Kügelgens„Jugenderinnerun- gen eines alten Mannes“, Wenn man von einem Buche sagen kann, es sei einem teuer wie ein guter Freund, so muß ich es von die- sen Aufzeichnungen eines Menschen beken- nen, der, obschon er ein volles Jahrhundert vor uns auf diesem Hrdenrund wandelte. durch die schlichte, ehrliche Sprache und lebendige Darstellung seine von den Kriegs- Wirren des napoleanischen Zeitalters beweg- ten Jugendjahre in absolute Lebensnähe rückt. In der erneut aufgewühlten Wirrnis Unseres zerrissenen Vaterlandes gibt es Trost zu Wis- Sen, daß eine chaotische Zeit Menschen und Charaktere formt, wie Kügelgen sie schildert, und wie er— ohne daß dies im entfern- testen seine Absicht war— Uns selber als nen, hochher- lichkeit begeg-⸗ net. Wer wünschte ihn sich nicht zum Freund, diesen Knaben, der sich den Weg zum ver- schlossenen Gotteswort selber sucht, diesen Jüngling, der die lüsterne Gesellschaft einer Postkutsche flieht, um einem bedrohten Mäd- chen auf stundenlangem, nächtlichem Marsch Titterlicher Beschützer zu sein, der sich die Füße wundläuft, um dem Leben und Wirken eines durch sein Sottes fröhliches Leiden Sleichzeitig verehrten wie verlachten Thürin- Ser Leinewebers nachzuspüren, den Künstler, der Augen und Seele aufschließt für die Schönheit und Erhabenheit der Natur, deren göttliche Allgewalt sich ihm in den gering- sten Dingen als ein Wunder offenbart! So habe ich Kügelgen und vor längerer Zeit den ihm wesensver wandten Ludwig Richter, den Maler des deutschen Waldes und Kenner deutschen Gemütes, auf ihren Fahrten und Wanderungen begleitet, und wie diese beiden, die zeitlebens leidenschaftliche Wanderer wa- ren, überkam mich eines Tages eine unbe- Zzähmbare Lust zum Wandern. Wie die Zug- Vögel beim heranmahenden Sommer ihr Win- ternest verlassen, um in Weitem Fluge der Sonne entgegenzuzichen, so entschloß auch ich mich eimes Morgens, mein Quartier zu ver- lassen, um hinauf in die Berge der Alb zu Wandern. Mein einziger Anhaltspunkt als Reiseziel war em mn der Zeitung gelesenes Inserat„Berggasthaus“, Dieses Gasthaus, das ich nach längerer Fahrt erreichte, war eine Insel der Ruhe und des Friedens. Obwohl mir die Nacht dort nur A8 einen kurzen, durch nervöse Einflüsse gestör- ten Schlaf vergönnt hatte, genügte ein Erin- nern an d am Abend zuvor Gelesene, um mich in frühester Morgenstunde hellwach zu ne Mitbewohner nicht zu stö- machen. Um m ren, schlich ich mich auf Strümpfen aus dem Haus, 20g mir draußen die Schuhe an und ließ zu guter Zeit mein Asy! in tiefster Stille hinter mir. Die frische Morgenluft, in tiefen Zügen ein- Sesogen, durchströmte erqduickend meine Brust, als ich den Fuß auf den taunassen Wiesenpfad setzte, der mich ein halbes Stünd- chen Weges an den Rand des blauschwarzen Fichtenwaldes führte. Ich blickte zurück. Noch lag das Tal in Srauschimmerndem Nebeldunst. schwarz ragten die Umrisse der Berge— man nennt sie die Kaiserberge gegen den fahl blauen Morgenbhimmel, der kein Wölkchen erkennen ließ und einen heiße Wundersamer Friede sel um; ab und zu unter 8 Ile gelruf. Ich schritt gemächlich auf dem leise ansteigenden Wald hinein; ne Schritte un- hörbar, Heute gehé dieser Wald, heute gehörte mir die herrliche Natur, die Fossenen Wochen plan- und zwecklo- fkens wie eine unpassende Kulisse iden hatten. Unpassend, warum? Doch nur in meinen Augen, die nicht sehen Wollten, doch nur in meiner Seele, die sich in Hader gegen das ihr bestimmte Los Verstrickt und ve ert hatte. Und war doch gewollt von dem, der Wald und Wiese, Felg und Fluß und alles Leben geschaffen hatte zum sinnvollen Nutzen der Geschöpfe, die er sein Ebenbild nannte Auch für mich, auch für dich, Bruder Wander, der du mir auf meinem Wege eutgegenkemst, auch für euch, frohe Jugend, die ihr mir dort unten im Tal auf meinem Wiesenpfad folgtet, für alle, die waren, die sind und die sein werden. Ich hielt an der Lichtung inne, die den Blick auf eine Hütte freigab. Sie war vom Glanz der aufgehenden Sonne umstrahlt, wie blitzendes Feuer funkelten die Fensterschei- ben ihre Strahlen zurück, ins tiefe Blau schwang sich singend die Lerche. Ich ver- Weilte noch in diesem Anblick, entzückt und verzaubert, als sich von unten eine Schar junger Menschen näherte. Lautenschlag be- gleitete ihren Sang. Und sie sangen— ich traute meinen Ohren nicht— das Lied mei- ner eigenen Wanderungen! Um eine Wesbiegung verhallten die jungen Stimmen in ihrem schönen, reinen Dreiklang. Wandern, o Wendern AFJugendlust, du bist heute frisch wie einst! Waldesluft, Umstar Inst Höhenluft. reinigender Odem macht stark und froh wie je! immer der Quell allen frohen Schaffens kolges auch in meine so bewegten Erden- dasein gewesen? Fe Wäre ich zum Tropf Se worden, es zu vergessen Oder zu mißachten Mit raschem Entschluß griff ich wieder Nach meinem Ränzel, schnallte es mir auf den Rücken und setzte die nicht mehr jungen Beine in straffen Gang. Ja, leider nicht mehr jungen Beine aber keinesfalls die eines alten Mannes, denn da ich mich in der herrlichen Natur, auf den Gipfeln der Bergwelt bewegte fühlte ich die Spannkraft der Jugend wieder Je weiter ich schritt, desto lichter wurde es in mir und um mich. Als icht auf dem Hoch- Plateau anlangte, dort, wo eins flieger ihren herrlichen der Natur, ihr War dies nicht Lebens bereitschaft allen Glückes und Er. 17 E. f. nungs⸗ Nicht zu wenig Hermann und Doris verließen miteinander den ländlichen Gasthof und bestiegen ihre Fahrräder. Gibst du eigentlich imm noch Solch reichliche Trinkgelder?“ erkundigte sich Doris.„Du hast ja mi oder Dreifache vom Ublichen g. dabei haben wir kurz vorher v sprochen.“ neugierig. Hermann lieg ein Auto vorübersausen, bog in den grünen Waldweg ein und war Ste, bis Doris an seiner Seite War.„Ich bin heute aus einem besonderen Grunde 80 grogzügi Wesel, sagte er.„Wir haben ja kürzll Von gesprochen, Doris, dag nisse, ob es nun große os geben und m Sparen ge- le sagte es ohne Vorwurf, aber lange nachher zu sch ist, Wie wenn ein Wurm im Ge Aagt, tick, kick, man hört ihn immer wieder und das Versdumte wurmt“ in einem, Ich bin nun neulich von Amts wegen in N. gewesen du Weißt es, und habe im Gasthof zum ven AUsglebig zu Mittag gegessen, ES War gut be- setzt und die bedienende Frau hatte viel zu tun. Sie war gewandt und hat sicher ein schönes Stück Geld verdient an jenem Nach- mittag. Und da ist es mir passiert, daß ich zu Wenig Trinkgeld gegeben bebe— es Wäre zu weitläufig, wenn ich dir die näheren Um- Stände alle erzählen wollte— jedenfalls steh test, daß sie von mir für ihre Bedienung zu Wenig Trinkgeld bekommen hat. Ich hätte ja denken können, sie hat genug eingenommen an dem Nachmittag, aber das ging mich nichts an, und so hat mich mein Versäummis 82. Wurmt, als ich nachher die Situation über- dachte, und bis heute habe ich es nicht ver- gessen.“ Doris lächelte und sah ihn an. Und Her- mann fuhr fort:„Es ist mir in diesem Zu- sammenhang ein Wort von meinem Vater eingefallen, er sagte manchmal: An den Ver- Storbenen können wir nichts mehr gut ma- chen, aber den Lebenden können wir was zukommen lassen, was wir versäumt haben.“ Sie fuhren aus einer Ortschaft in den Wald hinein, aus dem letzten Haus klang eine schöne Klaviermusik in den Abend.„Und da dachtest du, du könntest an der Frau im Gasthaus zum Löwen doch nichts mehr gut machen und hast nun der Frau, die uns heute bedient Hat, das doppelte oder dreifache Prinkgeld ge- geben!“ Und Doris Stimme klang wohllau- tend zusammen mit der Klaviermusik, die ihnen nachgeeilt war.„Ja, das dachte ich“, sagte Hermann und legte seine Hand auf Doris“ Schulter. Dem toten Dichter Vor kurzem starb der Dichter Ernst Wiechert im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer Operation in Urikon am See(Schweiz). Im allgemeinen muß man mehrere Bücher desselben Autors gelesen haben, um die mora- lische und ethische Grundlage eines dichte- Tischen Schaffens genau erkennen zu Können. Bei Ernst Wiechert ist das nicht nötig. Ein Band seines vielschichtigen Werkes spricht Tür die anderen; Wiechert ist deshalb zu den Dichtern zu zählen, deren schöpferische Arbeit keinen Schwankungen unterworfen War, wie sie oft durch den Wandel der Zeitumstände und die Konjunktur der Anschauungen her- Vorgerufen werden. Mit unerbittlicher Kon- Sequenz baute der Dichter sein Werk auf. Man wird natürlich in der Vielgestalt des Geschrie- benen auch schwächere, kaum tragbare Stoffe finden(etwa in einigen Novellen) und gele- gentliche Verkünstelungen der Sprache(z. B. in den Frühromanen„Der Totenwolf“ und „Der Knecht Gottes Andreas Nyland), doch sind das kleine, unbedeutende Flecken am Rahmen eines kostbaren Bildes. Was stellt das Gesamtbild dar? Sieht man Ernst Wiecherts Werke Senau an, so findet man in allen drei hervorragende Punkte: ein Christentum der Fat mit Bibel, Uberlieferun- Zen, Psalmisten und Passion Humanität als Produkt dualistischer Gegensatze— tiefe Heimatliebe, von der alles dichterisen Gesagte seinen Ausgang nimmt. 8 Ernst Wiechert war ein Försterssohn, auf- gewachsen in einem kleinen masurischen Ort i Ostpreußen. In der Weite und tmergründ- lichen Tiefe der östlichen Wälder und Sümpfe Wurden seine seelischen Saiten zum Klingen Zebracht. Was er später niederschrieb, sind die in der Jugend aufgenommenen gedanken- schweren Melodien. 18981905 besuchte Wie- chert die Oberrealschule in Königsberg und studierte an der dortigen Universität Natur- Wissenschaften, Englisch, Erdkunde, Deutsch und Philiosophie. Bis 1930 War er ini höheren Schuldienst in Königsberg tätig, 1930—1933 in Berlin. Der erste Roman Wiecherts, in dem das trau- rige Geschick seiner Mutter, die, schwermütig geworden, freiwillig aus dem Leben schied, seinen Niederschlag fand, ist„Die Flucht“. Die erste Auflage wurde unter dem Pseudonym Ernst Barany Bjell veröffentlicht. 1932 erhielt der Dichter den Schünemann-Preis für Seinen Kriegsroman„Jedermann“ und gleichzeitig den Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braun- schweig für den Roman„Die Magd des Jür- gen Doskoeil“. Der Dichter ließ sich dann am Starnberger See in Bayern nieder, nun aus dem Schuldienst ausgeschieden. 1934 1936 hielt er aufsehen- erregende Reden an Münchener Studenten. Als er im Februar 1938 öffentlich gegen Pastor Niemöllers Verschleppung ins Konzentrations- lager protestiefte, würde er im Mai 1938 ver- haftet und ins Lager Buchenwald gebracht, wo er kast ein halbes Jahr festgehalten wurde. Nachher stand er unter ständiger Uber- wachung und zeitweiligem Rede- und Schreib- Verbot. Kurz nach Kriegsbeginn Sing Wiechert ins Exil. In der Schweiz wurde der Dichter, der in allen seinen Büchern so sehr für Humanität urid Frieden eintrat, freundlich aufgenommen. Er gehörte zur deutschen Fraktion des PEN Klubs und trat 1945 vor allem durch seine Rade an die deutsche Jugend“ an die Öffent- lichkeit. Vor kurzem wurde bekannt, daß Ernst Wiechert schwer erkrankt war und sich im Züricher Krankenhaus einer Operation unterziehen mußte. An den Folgen dieses Ein- Sriffs verstarb nun der Dichter. Deutschland hat wieder einen Reprs Weniger. Er folgte der Elisabeth Langgässer in das Reich ohne Rück- und in den Von der mythischen Liebe in„Die Magd des Jürgen Doskocil“ und der Stille des„Einfachen Lebens“ hin zur Freud- und Friedlosigkeit der „Majorin“ und den Bitternissen der Kreatur in„Jedermann“ ist alles alls einem Guß: Kampf um das Humane, um menschliche Ge- rechtigkeit und um Achtung vor einer gött⸗ lichen Macht; Durchdringung seelischer und ethischer Probleme bis in die Tiefe des Jen- seitigen; Untersuchungen subtiler Vorgänge im schwer erforschbaren Reich der Seele. Der Schwerpunkt der Wiechert'schen Men- schengestaltung liegt auf der Seite des ge- bundenen, organisch Verharrenden, nicht aus- schweifend erobernden östlichen Menschen- tums. Wir sehen die Welt der Moorkolonisten Plastisch vor uns, spüren die Erdgebundenbeit der Wald- und Wasser menschen, die in den Klagenden Tönen einer Hirtenflöte oder eines Utauischen Daino klanglichen Ausdruck findet. Das Mitgefühl des Dichters gehörte den Men- schen, die mit der Schwere des zweiten Ge- sichtes beladen sind, mit der Gabe der Witte⸗ Tung. Man findet die hellen Gestalten der Hirten und Fischer, Köhler und Bauern neben den zwielichtigen im Bereich des Träumens und Fühlens Beheimateten; unter all diesen finden sich die Künstler und Dichter, die das Lied der Erde und des großen Pan singen. Einer davon ist Ernst Wiechert. Der Dichter brachte uns die östlich Unseres Landes wohnenden Stammesver wandten na- her, diese oft unter ihrer bodenständigen Art Leidenden und Gebeugten. Heute leben diese Menschen mitten unter uns. Wie gut wäre Ls für manchen von uns, läse er ein Paar Zei- len Ernst Wiecherts; er würde Wahrscheinlich mit besseren Augen auf die„Neubürger“ sehen, die doch Menschen wie wir alle Sind, und deren Heimatliebe wir achten Sollten. In allem, was der Dichter Ernst Wiechert uns schenkte, ist ein Stück Leben und Natur, ein Stück göttlichen Daseins: In der Autobio- Sraphie„Wälder und Menschen“, im„Wald“ „Blauen Schwingen“ Auch die Novellen, Erzählungen und die schönen, nicht nur für Kinder bestimmten Märchen, sind Ausschnitte einer Erfassung des Menschlichen: „Die Flöte des Pan“,„Der silberne Wagen“, „Der Kinderkreuzzug“,„Das Heilige Jahr“ und Vor allem der„Weiße Büffel“, eine glänzende dichterische Verteidigung der persönlichen Freiheit, der man Opfer bringen muß, um sie zu erhalten. Gerade für Gerechtigkeit stritt Wiechert auch in Szenen und Legenden, im „Spiel vom deutschen Bettelmann“ und dem „Verlorenen Sohn“; ab 1934 rief er nach Hu- manität und Frieden besonders in seinen„Re- den an die deutsche Jugend“. Die Befreiung vom Joch des Dritten Reiches sah bald anders aus, als Wiechert sich das ge- dacht hatte. Wiederum griff er zur Feder; es entstand die im biblischen Stil geschriebene Geschichte„Vom reichen Mann und armen Lazarus“, in der der Dichter die Unbillen, die im Namen des Rechts begangen wurden, brandmarkte. In dichterischer Reinheit greift er dieses Thema noch einmal an, und zwar in der erschütternden Erzählung Die Mutter“, Das letzte Werk des Dichters, erst vor kurzem erschienen, ist„Missa sine nomine“ Um den Kernpunkt in Wiecherts Schaffen herauszustellen, muß man sagen, daß sein Werk eine der stärksten, bekanntesten und Seachtetsten Waffen ist im Ringen mit der äußerlich gleichberechtigten— realistischen Dichtung, die den religiösen Menschen ersetzen WIII durch den Existenzialistischen und Agno- stischen. Dieser edle Wettstreit spornte das Schaffen vieler Dichter an und zahlreiche schöne Blüten wuchsen aus der Wurzel dieser innerlichen Gegensätzlichkeit. Das aber ist nicht alles, Hrnst Wiechert war einer der Menschen unserer Zeit, die für höhere Gerechtigkeit Stritten, die die Kraft ihres Namens und die Macht ihres Ausdrucks und das Gewicht ihres Werkes einsetzten ge- Zen eine einseitige Auffassung des Menschen- lebens und der Religion. In diesem Sinne be- deutet auch der tote Dichter Ernst Wiechert sehr viel für uns: Wir wollen seinem Rufe folgen und es ihm nachtun im Wirken für das Gute, Edle, Große— für den Menschen über- haupt. UV. Winter destens das Doppelte eee Ja, ja, so ungefähr war es gewesen Wenn ich um die Jahrhundertwende aus dem hochgiebeligen Dachfensterchen meiner Pen- nälerbude im KHlternhaus zu Karlsruhe meine Blicke gen Westen schweifen ließ, dann zeich- neten sich am Horizont hinter der dunklen Sil houette des sich jenseits der Alb dahinziehen- den Bannwaldes die hauchzarten Umrisse der Pfälzer Haardt ab, jenes Gebirges, an dessen Ostfuß unter dem milden Klima selbst die Man- del reift, ganz abgesehen von den herrlichen Früchten seiner Rebberge und den Köstlich- keiten seiner Edelkastanien wälder. Buchen-, ichen- und Fichtenwald bedecken über drei Fünftel des ganzen Gebiets der Haardt oder Hart, was soviel Wie„Berqwald“ bedeutet. Wie gesagt, derartige landschaftliche Schön- eiten offenbarten sich damals meinen stau- denden und nachdenklichen Knabenaugen vor rund fünfzig Jahren, zu einer Zeit also, da noch keine langweiligen Mietkasernen und an- derweitigen architektonischen Errungenschaf- ten der aufblühenden Residenz am Landgraben den freien Ausblick über den Rhein hinüber demmten und mir das ganze Panorema ver- schandelten. Der Phentasie des Knaben waren einerlei Grenzen gesetzt. Er konnte sich dieses „Uberrheinerland“ nach eigenem Gutdünken ausmalen. Schon damals regte sich in mir das Verlan- gen, dieses zum Greifen nahe und dennoch 80 kerne geheimnisvolle Bergland, von dsssen sonnigen Höhen die Trümmer alter Burgen und frommer Klöster herabschauen, wie mir der Vater erzählt hatte, zu besuchen. Aber erst dem Fünfzig jährigen sollte sich dieser Wunsch Srfüllen Des Brude tieblich in eine gelegenen alte jen hatte uns nach dem ntischen Tal der Haardt Städtchen Annweiler an er Queich gebracht. So herrlich dieser Ort An sich ist, 80 reich ist seine wechselvolle Geschichte. Annweiler, in Urkunden Anvilre genannt, erhi von g rich II. 1219 Stadt- rechte und wurde zur Reichsstadt erhoben, aber 1331 em Bayern an Kur- pfalz verpfändet und ging dann in Pfalz-Zwei⸗ Hrücken über Nach Annweiler nennt sich Markwärd, Truchseß von Annweiler, ein ver- trauter Freund Friedrich Barbarossas und Er- zleher Heinrichs VI., der ihn 1195 zum Stadt- galter in der Mark Ancona, der Romagna und in Ravenns ernannte. Nech dessen Tod war dieser berühmte Anweilerer die Hauptstütze der deutschen Partei gegen den Papst Inno- zenz III. Markward selbst starb im Herbst des Jahres 1202. Von Annweiler aus näherten wir uns, auf der sogenannten Burgstraße“ dahinfahrend, rasch dem Gipfel des sagenumwobenen Trifels, dieser uralten Reichsfeste, In dem dam tiefen Schloßbrunnen war 1880 die jahrhundertlang verschüttete Burgqquelle wieder aufgefunden worden. Häufig weilten hier oben des alten deutschen Reiches Kaiser. 80 fand auf der Shedem sehr bedeutenden Burg, dem Reichs- gut Trifels, der gebannte Kaiser Heinricl Schutz und Obdach. Aber auch unf Aufenthalt mußten verschiedene unbotm von N Ludw 19 d Großen und feindliche Widersacher in den tiefen Verließen der Felsenfeste nehmen. Hliei dben hatten Heinrich V. den Erzbischof Ada! dert von Mainz und Heinrich VI. den englischen König Richard Löwenherz 1193/94 in strengen Haft gefangen gehalten, Späterhin diente dei Trifels dep Hohenstaufen als Aufb rungs- Ort ihrer Schätze und Kleinodien. Dreigigjshrigen Krieg aber verfiel die Zurg imwer Heute sipd die ma! Mohertmrümper bünt geschmückt wit erischen üppiger Menr Auf ſommerlicher Burgenfahrt durch die Pfalz Von Albert Hausenstein, München Salbei, wuchernden Margeriten, neidgelbem Löwenzahn und rosenrotem Tausendgulden- Kraut, und über die einstigen Treppenstufen, die zum trutzigen Bergfried leiten, huschen schillernde Eidechsen mit klugen, sphinxhaf- ten Auglein, und in allen Farben schimmernde Falter gaukeln, von Sorgen unbeschwert, über all das, was vom wehrhaften Trifels übrig ge- blieben. Aber schon nimmt unser schnittiger NSU die prächtige Straße wieder unter seine Räder. An den Burgruinen Anebos und Scharfen- berg vorbei, mit deren gleichfalls reichen ge- schichtlichen Erinnerungen wir uns indes nicht weiter aufhalten wollen, dann bergauf und bergab um den Wetterberg herum, gelangten Wir alsbeld nach der 1689 von den Franzosen zerstörten, bei Eschbach gelegenen Ma den- burg, der bedeutendsten Ruine der Rhein- pfalz mit unvergleichlich schöner und umfas- sender Rundsicht. Ist schon Annweiler anerk armaßen von berücken- der landschaftlicher Schönheit und Heiterkeit, so gebührt der alten, efeuumrankten Maden- burg unbedingt das Lob, der Mittelpunkt dieser Pracht zu sein. Bei eir n, im Glase wie Topas funkelnden Pfälzer, den wir uns vor Heimfahrt gönnten, gedachten wir der man- Alte Jer das Gebiet um nigfaltigen Schicksale dieses Schlosses, dieses Juwels unter den rheinpfälzischen Burgen überhaupt. Länger und länger wurden die Abendschat- ten, weshalb wir uns reisefertig machten, um gerade beim Einbruch der völligen Dunkelheit in der Pyramidenstadt wiederum einzutreffen. Der Sehnsuchtstraum meiner frühesten Ju- gendzeit hat seine Verwirklichung gefunden. Die drei so unendlich feinen, an den Abend- himmel gemalten Bergspitzen, die vor einem halben Jahrhundert meine Knabenseele durch- einanderbrachten, die gab es wirklich. Davon hatte ich mich selbst überzeugt. Heute bin ich dort oben gestanden und- habe in geschicht- lichen Erinnerungen geschwelgt. Vor allem aber hatte es mir der Trifels angetan, der Stolz des Pfälzerlandes. Womit jedoch keines- falls gesagt sein soll, daß mit dem im vor- stehenden beschriebenen Burgen der gesamte pfälzische Vorrat an solchen erschöpft ist. Zwischen Queich und Lauter träumen noch zahlreiche alte Ritterburgen ihren Dornrös- chentraum, z. B. der Drachenfels, Bernwart- stein, Alt Dahn, Landeck, Scharfenberg, Schloß eck, Hartenburg, und vor allem darf die Ruine des Klosters Iimburg bei Dürkheim nicht ver- gessen werden. Vielleicht findet sich einma! gelegentlich ein plauderstündchen, da wir diese Wahrzei- chen einer trotzigen Zeit gleichfalls unter die historische Lupe nehmen können. men und neue Inhalte Barocke 3 und moderne Zwecke in zerstörten badischen Schlössern Das Land Baden war um seiner vielen Bau- denkmaäler willen berühmt. Wie in jedem der Vielen Kriege, die es in seiner wechselvollen schichte erlebt hat, büßte es auch in den zen Jahren wertvolle weltliche Ar- ein. r Wollen hier der größten er nordbadischen Heimat gedenken, vas sie als Kulturdenkmale bedeu- teten, Wie sie getroffen wurden und wie die Gegenwart sich zu ihnen einstellt. Dabei sind überall zwei Meinungen gegeneinander abzu- Wägen— man will den künstlerischen Bestand des Alten bewahren, und doch die Ruine dem zeitgenössischen Leben fruchtbar machen. Etwa 100 Kilometer Rheinfahrt führen uns an fol- genden Schlössern vorüber: In Rastatt fand nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges die neue Kunst durch den Italiener Rossi zuerst Eingang. Von hier aus gingen viele Anregungen auf die Pfälzische Architektur des 18. Jahrhunderts Aus. Obwohl Rastatt mancherlei Kriegshand- lungen ausgesetzt War, blieb das Schloß in seiner Form derart erhalten, daß es auch sei- nen alten Inhalt wird weiter erfüllen können. Anders sieht es in Karlsruhe aus. Mit der gesamten Stadt ist auch sein geistiger Mit- telpunkt, das Schloß, schwer beschädigt Wor- den. Während die Wohnbauviertel der Stadt rein praktisch wieder herzustellen sind, würde sich ein Wiederaufbau des Schlosses in der alten Weise nicht lohnen, da es im 20. Jahr- keinen organischen Sinn mehr erfül- Daher Fordern die Ruinen den mo- nitekten auf, für sie mit zeitge- schen Mitteln eine neue Verwen- dung zu finden. Selbst wenn wir nicht von historischen Gesichtspunkten geleitet werden, würden wir uns schon aus Gründen der Spar- samkeit scheuen, einen so grogen Ruinenkom- plex abzureißen. Karlsruhe braucht Platz für ein Museum und für eine Bibliothek; diese sind der geistige Mittelpunkt unserer neuen Städte. Was liegt näher, als die Möglichkeiten auszunützen, welche uns das alte Gehäuse Hietet? Die hierzu vorgelegten Pläne für Karls- hunder ruhe sind schon als wegweisend beurteilt worden. Das Schloß Bruchsal verdankt seine Entstehung dem Fürstbischof Hugo Damian von Schönborn; den Baumeister Ritter von Grünstein löste 1729 Balthasar Neumann ab. Die Inneneinrichtung zog sich bis 1759 hin. Es galt als eines der Meisterwerke nicht nur des kurpfälzischen Barocks, sondern der euro- päischen Schloßbaukunst überhaupt. Es um- faßte den Mitteltrakt„Corps de logis“, flan- klerende Flügelbauten und angrenzende Ne- bengebäude— alles in strengen und mäch- tigen Außenfassaden gehalten. Das Schönste fand der Kunstfreund aber erst im Inneren. Hier hatte Balthasar Neumann jene berühmte doppelgeschossige Zentraltreppe mit Plattform erbaut. Die besten Bildhauer, Stukkateure und Maler seiner Zeit hatten ihre Kraft aufgebo- ten, alle Künste zu einem großartigen Ge- samtwerk zusammenzufassen. Mit feinem Ge- schmack war das ganze Schloß 1900-1909 er- neuert worden; hierbei wurden ungefähr 1000 Farbaufnahmen angefertigt. Diese geben uns heute die Möglichkeit, den architektonischen Bestand des Schlosses sti- listisch dem Vorbild annähernd getreu wie- derher zustellen. Das ausgebombte Deutsch- land braucht viel Raum, und so hat man vor allem daran gedacht, hier ein Flüchtlingsheim einzurichten. Da die ersten technischen Ar- beiten schnell ausgeführt wurden, konnten in die Wee 8 bereits staatliche Dienst- stellen einziehen, Dagegen wird man nicht versuchen, das Wunderwerk des Treppenhau- ses Wieder heraufzubeschwören. Die Kunst- und Denkmalpflege steht auf dem Standpunkt, daß es eine Lüge Wäre, mit Stahlbeton und Gips ein Stück 18. Jahrhundert vorzutàuschen. Unsere Zeit hat dieses Stück zerstört. Die Ar- chitekten unserer Zeit werden aufgefordert, etwas Neues an seine Stelle zu setzen. Es mag neuartig und eigenwillig sein— wenn es nur ehrlich und ursprünglich ist. Im Gegensatz zum Historismus des 19. Jahrhunderts gibt mam heute dem neuen Denken Platz; W ·¼ es praktisch und vom Stilgefühl aus verantwort- werden Zeugnisse alter Kunst ehr- lich ist, furchtsvoll bewahrt. Aber diese Liebe zu den alten Dingen darf die schöpferischen Kräfte unserer Generation nicht an der Entfaltung hindern. Das Schloß zu Mannheim stand auch schon im Mittelpunkt solcher Uberlegungen Die Preise in dem Ideenwettbewerb sind ver- teilt, den die Stadtverwaltung zur Gestaltung des neuen Nationaltheaters ausgeschrieben hat Als Grundlage hatte sie die Forderung gestellt, dafür einen Flügel des schwerbeschädigten Schlosses zu verwenden. Die meisten der eir a Entwürfe gingen auf diese Forde- rung ein, indem sie sich dazu bekannten, die 887 leeren Räume der Ruine dadurch mit neuem Leben zu erfüllen, daß sie die Tradition des geschichtlich hochberühmten Nationaltheaters hineinverlegten. Dr. KI. Fischer Verſchwundenes Dort im Ried Eine Erinnerung an die Auswandererzeit vor hundert Jahren Eine knappe Stunde südlich von Lorsch, an der alten vorrömischen Straße, die über Hüttenfeld nach Viernheim führt, lag zu Be- ginn des vorigen Jahrhunderts Seehof, ein kleines Dorf ehrwürdigen Alters, das seine Entstehung dem Kloster Lorsch verdankte. Un- weit davon, auf einer Insel der Weschnitz, stand ursprünglich das schon im Jahre 764 er- richtete Kloster Altenmünster. Bald aber wurde die Insel zu klein, und so erbauten die Mönche an einem bequemeren Ort das Klo- ster Lorsch, d in der Geschichte unserer Heimat eine so große Rolle spielen sollte Der Seehof war ein land wirtschaftliches Gut des Klosters Lorsch auf altem Siedlungsbo- den, denn man machte dort Funde aus der Steinzeit und späteren Epochen. Als das Ge- 5180 esstisch wurde, war der Seehof ein Wei- ler mit 15 Häusern und 120 Einwohnern, Das Dörfchen machte sich 1833 sogar selbständig. aber nicht für lange, denn ein Seehofer nach dem andern verließ in jener Auswanderer- zeit seine Heimat, weil sie ihm keine Lebens- möglichkeit mehr bot. Im Jahre 1850 War die Einwohnerzahl so weit gesunken, daß nur noch neun wählbare Ortsbürger vorhanden Waren, die man kurzerhand sämtlich zu Orts- Vorständen bestimmte, als wieder einmal die Wahl eines Bürgermeisters und Ortsgerichts- Vorstehers fällig War. Es War ein armes Dorf, dieser Seehof; anno 1852 zahlte der Bürgermeister, sicher der Wohl- habendste Mann im Ort, ganze fünf Gulden und 36 Kreuzer jährlich an Steuern! Wenige Jahre später hatte der weitaus größte Teil der Einwohner den Wanderstab ergriffen; die Zurückgebliebenen, die noch zu arm Waren, um nach Amerika auszuwandern, verkauften ihren Besitz und siedelten sich in benachbar- ten Ortschaften an, wWwo zum Teil heute noch ihre Nachkommen leben. Der Bürgermeister stellte 1856 sein Amt der Kreisbehörde zur Verfügung und verließ ebenfalls das sinkende Gemeindeschiff. Da sich unter den wenigen Bewohnern des Seehofs kein geeigneter Mann mehr fand, um die Gemeindegeschäfte zu füh- Ten, übernahm die Bürgermeisterei Lorsch diese Arbeiten. Damit war die Gemeinde See- hof aufgelöst. Als kurz darauf auch der letzte Bewohner dem Ort den Rücken gekehrt hatte, verfielen die Häuser allmählich, soweit sie nicht abgerissen wurden. Die Familie Scipio in Mannheim und Baron Rothschild in Frankfurt kauften nach und nach die ganze Gemarkung auf; später gingen die Ländereien in den Be- sitz dèes Freiherrn Heyl zu Herrnsheim über. Heute ist der Seehof, ebenso wie das ganz in der Nähe gelegene Kloster Altenmünster spurlos Verschwunden. W. Nel Weißt Du, wieviel Sternlein ſtebhen „Weißt Du, wieviel Sternlein stehen an dem hohen Himmelszelt?“ hat wohl jeder in seiner Jugend oft und gern gesungen. Und wenn es dann abends dunkelte und die Sonne hinter den Bergen verschwunden War, da stand man Als Kind wohl oft vor dem Schlafengehen am Fenster und schaute hinauf in das Gefunkel und Gekflimmer am weiten Himmelszelt. Und Unter den 9 8 Kleinen Lichtern gab es auch welche, die rasch aufleuchteten und dann wieder verschwanden, die Sternschnuppen. Der Lehrer erzählte in der Schule von den Sternen, daß sie alle wandern, alle ihre be- stimmten Bahnen ziehen, jahraus, jahrein, nach dem ewigen Gesetz der Mutter Natur. Dieses Geflimmer festzuhalten, eine Dar- Stellung des gestirnten Himmels zu konstru- ieren, bat im Jahre 1913 der Schöpfer des Deutschen Museums in München, Oskar von Miller, die weltbekannten Zeiß- Werke in qena. Zwel hervorragende Ingenieure machten sich An die Arbeit und schufen in jahrelanger Tä- tigkeit ein wissenschaftlich- technisches Mei- sterwerk. Im Juli 1926 erfolgte die Eröffnung des ersten Planetariums der Welt im Prin- zessinnengarten zu Jena, wo bis heute fast Sine Million Menschen die Wunder des ge- stirnten Himmels bestaunten. Insgesamt er- baute Zeiß 27 solcher Planetarien, die in aller Welt aufgestellt wurden. Hoch gegen den Himmel ragt das mach tige Gebäude eines Planetariums mit seinem nalbkugeligen Dach. Drinnen ist es dunkel, und nur einige schwache Lampen erhellen den Weiten, kreisrunden Raum, dessen Mitte die sogenannte„Himmelsmaschine“ einnimmt, ein 5 Meter hohes, schwarzes Ungetüm. Der Vor- tragende berichtet zunächst aus der Geschichte der Planetarien. Schon sehr alt ist der Ge- danke, die Bewegung der Himmelskörper dureh künstliche Modelle zu veranschaulichen. Bereits im frühen Altertum haben die Grie- chen einfache Planetarien gebaut, die aber goch sehr unvollkommen waren. Der Redner hat seinen Vortrag beendet. erung setzt ein, leise und geheimnisvoll * beginnt es plötzlich zu surren. Ringsum am Horizont grüßen sihouettenhaft die Berge. Und plötzlich flammen 9000 Sterne auf, das lichte Band der Milchstraße zeigt sich in sei- ner geheimnisvollen Pracht und Feinheit, über den künstlichen Himmelsdom gespannt. Das Gewimmel der Sterne verwirrt uns, vergeb- lich suchen wir nach einem Bekannten, bis ein feines Lichtnetz aufflammt und uns Hilft: wir sehen den Pfad, auf dem Mutter Sonne iin Laufe eines Jahres unter den Sternen scheinbar wandert. Das große Meßband, die Mittagslinie, leuchtet zu unseren Häuptern. Wir sehen den raschen Wechsel von Tag und Nachit, wir beobachten den Mond, den stillen Begleiter der Erde. Und wenn Mutter Sonne dann im Westen z untergegangen“ ist, erstrahlt der künstliche Himmel in all seiner Pracht. Und dann macht uns die„Himmelsma- schine“ einen Spuk vor: sie zaubert im Ablauf von Jahrtausenden andere Sternbilder in un- seren Gesichtskreis, die Wega ist Polarstern geworden, Ein Zifferblatt am Nordpol besagt, daß wir jetzt im Jahre 14 000 n. Chr. leben und den Himmel so sehen, wie er merkwür⸗ digerweise schon einmal seine Gestirne zeigte. Das Planetarium läßt uns kurzlebige Men- schen die Zeit vergessen. Jahrhunderte, Jahr- tausende erleben Wir im raschen Ablauf einer Minute, Himmelszüge tun sich auf, die uns sonst verborgen blieben. Wir erleben hoch oben im Norden das Schauspiel der Mitter- nachtssonne, die lange Polarnacht, verbringen Tag und Nacht am Südpol, in den Tropen, bewundern das Kreuz des Südens. Alles wird uns geläufig am Himmelszelt, in allen Him- melsstrichen und nicht zuletzt fesselt uns im- mer wieder das vielgestaltige. leuchtende Band der Milchstraße, das wir in seinem gan- zen Umfang am Himmelsdom kennenlernen. Und das alles schenkt uns das Werk deut- scher Techniker und Ingenieure, der Himmels- bildwerfer, den wir staunend nach der Vor- stellung betrachten. Ehrfurcht überkommt uns vor dem, was außerhalb unserer doch so kleinen Erde sich befindet. H. Schdr, 29 Silbenkasten Setzen Sie in jedes Fach eine Silbe so, daß folgende Wörter entstehen: 1 2 3 4 5 6 1-2-3 Teil einer Radioanlage, 1-4-5 dänischer Märchendichter, 1-3 weiblicher Vorname, 2-3 Scheune, 2-4 Kohlenwagen, 5-4 Rundfunksta- tion, 6-3 germanisches Schriftzeichen, 6-4 Teil des Bootes. Eh. Magisches Quadrat 1 2 3 4 Die Buchstaben aa- dd-eeeee- h 11 mim- r sind so in die Figur einzutragen, daß W. grecht und senkrecht Wörter folgender Be- 2. Blut- Kh. I. Schachfigur, 3. Nahrungsmittel. 4. Laubbaum. deutung entstehen: gefäß, Auflösung; A e ep e ee end ess fü ph pg dunn 8-9 9 0 uud beg toppeg pe dust dee Suuß us Apes erb e* 51 5 ans SC HACH- ECK E Seltsame Patt-Rettung im Endspiel! l e 1 ee 1 e * e 2 Es erscheint fast unglaublich, dag Weiß an. gesichts der beiden verbundenen schwarze? Freibauern, die kurz vor der Umwandlung stehen, noch eine Rettung besitzt. Der weiße Läufer kann höchstens einen der gefährlicher Freibauern unschädlich machen, aber der an- dere geht unaufhaltsam zur neuen Dame. Und doch steht dem Weißen eine seltsame Kombination zur Verfügung: 1. L. g- dz. ba- h2. 2. L da— a5, Hh D. 3. bz—4ʃIIʃ und Schwarz ist auf keine Weise in der Lage, die Pattstellung des Weißen aufzuheben! Auch wenn Schwarz mit dem anderen Bauern la führt Weiß seine Selbstpatt-Romb durch; 1. 1 d, 82. 2. L a5, 81 D 3 „ Paßt. Wundervoll, wie M. 1 Schon das 2. Spiel der diesjährigen Ver- bandsrunde bringt den Seckenheimer Fußball- anhängern das Seckenheimer„Spiel der Spiele“, das Kräftemessen der beiden Lokalrivalen auf dem grünen Rasen. Wer wird der Sieger sein? Das ist die Frage, die sich jeder Fuß- ballanhänger schon oftmals gestellt hat, und die Seckenheimer Sportfreunde werden be- dauern, daß dieses Spiel nicht auf dem Tipp- schein steht. Eine Voraussage zu treffen ist sehr schwer. Beide Mannschaften haben im ersten Verbandsspiel beachtliche Leistungen gezeigt und Erfolge errungen. Die Elf der Fygg. 98 hat ein ſast sicher verlorenes Heim- spiel durch eine ungeheure Energieleistung in der letzten Viertelstunde doch noch für sich entscheiden können. Die 07 er haben gegen die als äußerst spielstark bekannte Mannschaft des Polizei-Sportverein Mannheim nach über- legen geführtem Spiel ein Unentschieden errungen, und nur ein fast unglaubliches Schußpech des 07 Sturmes bewahrte die Polizisten vor einer entscheidenden Niederlage. Bisher haben die beiden Gegner vom kommenden Sonntag sich viermal in Verbands- spielen gegenüber gestanden. Alle 4 Spiele Der„Club“ prüft den Deutschen Meister Spannende Punktekämpfe im Süden Nach den ersten Aufgalopps zeichnen sich auch N schon die Anwärter auf die vorläufige Führung in 5 den Tabellen der ersten Ligen ab. Wenn, wie am kommenden Sonntag, dann diese Spitzenreiter auf- einandertreffen, gibt es bereits die ersten Höhe- Punkte. Das Spiel des deutschen Altmeisters 1. Fo Nürnberg gegen den Titelhalter vfB Stuttgart ragt aus der großen Auswahl hervor. Ob es dem Wir- belsturm des Stuttgarter VIB gelingt, eine Bresche in das Nürnberger Bollwerk zu schlagen? Das Samstag-Spiel im Zabo wird sicherlich einer der Höhepunkte der Vorrunde sein. Eine Punkteteilung Wie im vergangenen Jahr(:) ist auch diesmal Se- Seben. Beide Mannschaften sind bisher noch unge- schlagen. Die Münchner Bayern, die auch erst einen Punkt abgaben, sind zu Hause gegen SV Waldhof der Papierform nach glatter Favorit. Die Fürther Kleeblättler Werden es den Mühlburgern gleichtun und in Darmstadt zwei Punkte abholen wollen. Für die hessische Neulings-Elf wird es aber in erster Linie darauf ankommen, aus den Heimspielen gro- Ben Nutzen zu ziehen. In den übrigen Spielen des Südens müßten die Gastgeber jeweils beide Punkte behalten können. Es spielen: 1. Fe Nürnberg— VfB Stuttgart 1 15 VR Mannheim— 1860 München SV Darmstadt— SpVgg. Fürth VfB Mühlburg— Ss Reutlingen FSV Frankfurt— Be Augsburg Schwaben Augsburg— VfI. Neckarau Bayern München— SV Waldhof Oftenbacher Kickers— Eintracht Frankfurt Kickers können die Spitze erkämpfen 2. Liga mit interessanten Paarungen Jahn Regensburg, Bayern Hof und die Stuttgarter Kickers sind die drei Vereine, die in der zweiten Liga noch ungeschlagen sind. Am kommenden Sonntag prallen die beiden Spitzenreiter Bayen Hof und Jahn Regensburg aufeinander. Bei einem Sieg uber Pforzheim können die Stuttgarter Eickers möglicherweise die Spitze erkämpfen. Jahn Regens- burg wird jedoch auch in Hof sein ganzes spieleri- sches Können demonstrieren und sich nicht S0 leicht beide Punkte rauben lassen. Die TSG Ulm 46, die sich endlich gefangen hat, empfängt am kommen- den Sonntag die sd Arheilgen und sollte dort Segen die relativ schwachen Hessen zu einem weite- ren doppelten Punktgewinn kommen. Weitaus schwerer ist die Aufgabe, die Union Böckingen be- vorsteht. Die Böckinger kämpften bisher unter einem recht unglücklichen Stern, In Konstanz hän- gen die Punkte sehr hoch, zumal die Konstanzer noch durch ihren überraschenden Auswärtssieg am letzten Sonntag den Rücken gesteift bekamen. Nicht aussichtslos ist die Partie des ASV Durlach in Frei- burg. Zwar sind die Freiburger zu Hause nicht zu unterschätzen, aber der gesperrte linke Flügel Fa- ber-Fangmann wirkt sich doch sehr nachteilig auf die Einheit der Mannschaft aus. Fast aussichtslos por uud Spiel Sportverein O7— Fußbull-Vereinigung 98 konnten die 07 er für sich entscheiden. Das Torverhältnis steht 10:6 für die Elf des SV. 07. Gerade dieser Umstand wird dem Spiel seinen Charakter aufprägen, denn die Männer der Fygg. 98 werden alles daran setzen, gegen den Lokalrivalen die ersten Punkte zu erobern, Während die Elf des SV. C7 alles daran setzen Wird, seinem Lorbeerkranz ein weiteres Blatt hinzuzufügen. Die Chancen beider Mann- schaften halten sich ungefähr die Wage. Während die Fygg. 98 einsatzfreudiger ist, Was alle bisherigen Spiele bewiesen haben, ist die Elf des SV. 07 in der Technik etwas über. Es stehen sich also 2 Spielsysteme gegen- über: Reiner Erfolgsfugball und Kombinations- spiel, bei dem vielleicht zu viel kombiniert Wird. Jedenfalls verspricht das Spiel jedem Freund des Fußballsportes das, was er von einem Fußballspiel erwartet: Einsatz u. Kampf bis zur letzten Minute. Wer der Bessere oder evtl. der Glücklichere sein wird, wird jeder Seckenheimer Sportfreund nicht erst aus der Zeitung erfahren wollen, sondern sich auf dem Sportplatz an der Hühnerfarm durch per- sönlichen Augenschein davon überzeugen Wollen. ist der Gang des Tabellenletzten SV Tübingen nach München zu Wacker. Auch dem SV Wiesbaden sind in Cham keine grogen Chancen einzuräumen. Hes- sen Kassel mit einer sehr uten Mannschaft, hat es Segen Aschaffenburg am kommenden Sonntag aber- Mals schwer, zu einem ersten Siege zu kommen, Die bayerische Begegnung Fe Bamberg— Ts Strau- bing ist völlig offen. Es Spielen: Wacker München— S Tübingen ASV Cham— SV Wiesbaden FO Freiburg— ASV Durlach Stuttgarter Kickers— 1. Fe Pforzheim Hessen Kassel— Viktoria Aschaffenburg Bayern Hof— Jahn Regensburg 1. Fœ Bamberg— TS Straubing VL Konstanz— Union Böckingen Ss Ulm 4— S Arheilgen Neuendorf greift im Südwesten ein Im sudwesten stehen der 1. Fe Kaiserslautern, Wormatia Worms und Phönix Ludwigshafen am Steuer des Schif Dabei hat die Ludwigshafener Elf den besten Stand. Auch am kommenden Sonn- tag wird dieses Trio kaum gespalten werden. Die von einer erfolgreichen Islandfahrt heimgekehrten Neuendorfer erlebten in Engers eine Unangenehme Uberraschung und müssen vorerst den Anschluß su- chen. Daß ihnen das gelingen Wird, steht außer Zweifel. Es spielen: ö 1. Fe Kaiserslautern— Neustadt Andernach Phönix Ludwigshafen Landau— Wormatia Worms Mainz 05— VfR Kaiserslautern Eintracht Trier— FV Engers Tura Ludwigshafen— FE Pirmasens Eintracht Kreuznach— Spfr. Herdorf 1:1 Nach einer Verlängerung von zweimal 15 Minuten trennten sich im Koblenzer Stadion vor 6000 Zu- schauern Eintracht Kreuznach und Sportfreunde Herdorf im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Oberliga Südwest mit 1:1 Toren. Fußball in West und Nord Essen Favorit im Westen Nach zwei Spieltagen im Westen kann man sich noch kein zuverlässiges Bild über die tatsächliche Spielstärke der Mannschaften machen, Die Essener Rotweigen wollen ihre Schugfreud keit auch in Düsseldorf-Flingern Segen die Turek-Elf der For- tung beweisen. Die zähen Dellprücker werden sich auch gegen Borussia ihrer Ha zu Wehren Wissen. Von den noch verlustpunkte Mannschaften ha- ben es die Münsteraner Preußen bein Duisburger SV am schwersten. Der 1. Fe Köln hingegen müßte gegen Borussja München- Gladbach zu einem leich- ten Sieg kommen, Es spielen: Fortuna Düsseldorf— Rotweiß Essen Borussia Dortmund— Dellbrück Katernberg— Erkenschwick 1. F Köln— München-Gladbach Duisburger SV— Preußen Münster Rheydter SV- STV Horst-Emscher Oberhausen— Alemannia Aachen Schalke 04— Hamborn 07 Nordspitzentrio kaum gefährdet In der Nordliga müssen die drei noch verlust- Punktfreien Vereine sämtlich Auswärts spielen. em dürften sie dabei mit sauberem Schild zehren. Seitdem der VfB Oldenburg GEerrit- zen nicht mehr zur Verfügung hat, ist die Mann- schaft wesentlich schwächer geworden. Diesmal Wird stand sein, den der VfL Osnabrück bei Hannover 96 zu erwarten hat. Auch Itzehoe dürfte kaum gegen den Fe St. Pauli die Rolle eines Fa- Voritenschrecks spielen können. Vorerst dürfte Bre- merhaven, das bereits ein Spiel mehr ausgetragen hat, auf dem ersten Tabellenplatz bleiben, denn zZzu Hause sollt tig W en, das in diesem Jahr Standsfähig wie sonst zu sein scheint. Es spielen: Bremerhaven— Concordia Hamburg SV Itzehoe— Fe St. Pauli Oldenburg— Hamburger Sv Hannover 96— VfL Osnabrück Holstein Kiel— Werder Bremen Eimsbüttel— Arminia Hannover Bremer SV— Eintracht Osnabrück Eintracht Braunschweig— Göttingen 05 Spitzenreiter vor schweren Spielen Auch am kommenden Wochenende stehen sich alle Mannschaften der ersten nordbadischen Fuß- Dallamateurliga im Kampf um die Punkte gegen- über. Von den bis jetzt ungeschlagenen Vereinen haben Phönix Karlsruhe, Germania Brötzingen und der FV Daxlanden recht schwere Auswärtsspiele zu bestreiten. so muß Phönix Karlsruhe nach 1 bekanntlich in der letzten Saison erlage um seine damals reellen Chancen gebracht wurde. Auf jeden Fall muß sich die M naft von der besten Seite zeigen, wenn sie die Viernheimer de erfolgreich nehmen WIII. Die Br. nger Germ geben ihre Visitenkarte beim Neuling scho Sen ab, der auf eigenem Platz schwer zu bes sein Wird. Den schwersten Gang der nden vor sich. Er muß zu Feudenheim reisen. Es ist kaum anzunehmen, daß dem Neuling dort ein Punktgewinn glückt. Der KFV, der am vergangenen Sonntag in Fried- richsfeld mit einer überzeugenden Leistung aufwar- tete, ist in seinem zweiten Treffen, das ihn zu Hause mit dem Neuling SV Leimen zusammenführt, ungefährdet. Auch der TSG Rohrbach darf man ge- gen den FV Mosbach einen klaren Sieg voraussagen. Ohne größere Schwierigkeiten sollte auch der FV Hockenheim, der vor heimischer Umgebung auf den FC Adelsheim trifft, zu einem weiteren Punktepaar kommen. In den Begegnungen Birkenfeld Fried- rächsfeld und VfR Pforzheim— Fe Eutingen fan eine Vorhersage schwer, doch kann man in beiden Treffen den besuchenden Mannschaften ein kleines Plus einräumen. Es spielen: 5 ASV Feudenheim— FV Daxlanden KFV— SV Leimen VfR Pforzheim— 1. Fe Eutingen SVV Schwetzingen— Germania Brötzingen Amicitia Viernheim— Phönix Karlsruhe TSG Rohrbach— FY Mosbach Fe Birkenfeld— Germania Friedrichsfeld FV Hockenheim— Germania Adelsheim Handball- Verbandsliga mit vollem Programm Alle zwölf der badischen Handball-Verbandsliga Angehörenden Vereine nehmen am kommenden Sonntag den Kampf um die Punkte auf. Der SKG Birkenau empfängt den spielstarken Neuling VfB Münlburg und die sleichfalls erst aufgestiegenen Oftersheimer reisen nach St. Leon. In beiden Spie- len müssen sich die routinierten Gastgeber vorse- hen, wenn sie nicht gleich beim Start eine unlieb- same Uberraschung erleben wollen. Meister TSV Rot sollte aus Neckarau die ersten Punkte mit nach Hause bringen. Auch der Spygg. Ketsch darf man gegen Waldhof die besseren Chancen einräumen. Auf Grund des Platzvorteils kann man Beiertheim einen knappen Sieg gegen Leutershausen zutrauen, Während Rintheim mit etwas Glück sieg und Punkte aus Leutershausen mitbringen könnte. Es Spielen: 5 Sc St. Leon— TSV Oftersheim SK Birkenau— VfB Mühlburg Sd Leutershausen— TSV Rintheim Tus Beiertheim— 1862 Weinheim VII. Neckarau— TSV Rot SV Waldhof— Spygg. Ketsch 5— Um das„Goldene Rad von Mannheim“ am kommenden Sonntag wird vom RRC End- Spurt! das„Goldene Rad von Mannheim“, ein Stra- Benrennen der Amateure über 250 Em ausgefahren. Zu dem Rennen haben 150 Fahrer aus allen Teilen Deutschlands und auch einige Fahrer aus der Schweiz und Frankreich gemeldet. en die 93er mit Concordia Hamburg fer- nicht so wider- Saatgutwechſel erhöht die Brnte Der Bauer weiß, gaß ohne gute* beitung, kichtige Büngemg und F Saaten keine volle Ernfe 2 ekreichen St. niger Klarheit hernscht aber über die Bed tung eines richtigen Saatgutwechsels. A Aufwendungen körmen nicht zur Wine kommen, wenn eine Sorte angebaut wird, dg nicht mehr die Fähigkeit in sich hat, eib große Masse zu erzeugen. Bei jeder KRul Pflanze treten im Laufe der Jahre, bei der einen früher, bei der andern später, Erscheit nungen zu Tage, die wir unter dem Begrift des Abbauens zusammenfassen. Am aut llig⸗ sten ist das Zurückgehen des Ertrages, Hand in Hand damit steigt die Anfälligkeit gegen- über den Krankheiten. Die Ursachen Hierfü sind auf die Einwirkungen von Boden Klima zurückzuführen, Es hat sich namlich gezeigt, daß eine Sorte um so schneller ab. baut, je weniger sie in eine bestimmte Gegend paßt. Schon aus diesem Grunde muß der Landwirt in der Wahl seiner Sörten besonders Vorsichtig sein und darf nicht eigenmächti handeln, sondern muß sich die Bereits 88. machten Erfahrungen zunutze machen. 5 Versuche und praktische Betriebsergebnisss naben gezeigt, daß es möglich ist, unfer den- selben Bedingungen und mit denselben Auf- Wendungen die Ernte bei Verwendung von Heuem Saatgut dem abgebauten gegenüber zu Wrdoppeln. Diese Ausgabe wird sich daher Voraussetzung ist, daß die andern Bedingun- gen erfüllt sind immer lobnen und die Rente eines Betriebes erhöhen. 5 1K% r e 3.5 Mam kann sich auch mit geringen Ausgaben die Vorteile frischen Saatgutes zunutze ma- Ren. Ein Mittel dazu ist die Anlage eines Gememdegutackers. Auch der einzelne Land- Wirt kann zunächst Wenig Saatgut kaufen und sich dieses dann selbst vermehren. Bei- SBielsweise liefert ein Zentner Saatkartoffel Son im ersten Jahr zehn und im zweiten Nr hundert Zentner Pflanzgut. Wenn 80 jeddes Jahr eine andere Pflanzenart angeschafft Wird, ist die Ausgabe auch für den kleinsten Betrieb zu verkraften und doch wird nur ein wWandfreies Saatgut dem Acker anvertraut. Wenn eine aus größerer Entfernung einge führte Sorte nicht einschlägt, so darf man 8 im nachsten Jahr ruhig zur Aussaat bzw. zu DD Aspflanzen bringen, da sie erfahrungsgemag i à dann angepaßt hat und den erwünschten Epkrag bringen würd. Wichtig ist, zu beachten, daz man nur von überwachten Betrieben deren Erzeugnisse anerkannt sind, Saatgut bs ZiS ht, 11 Schlecht 8 PRAKTISCHE WINK E Fleckenentfernung Viele Frauen gehen mit Benzin nicht richtig um. Meist hinterlassen dann die falsch behan- delten Stellen im Stoff einen häßlichen Rand und der Fleck tritt stärker als vorher heraus, Um dies zu vermeiden legen wir unter den. Flecke ein vielfach zusammengefaltetes Lösch- blatt. Dann wird der Stoff mit Benzin be. keuchtet, so daß er ganz dünn durchnägt ist Dann kommt ein Löschblatt über die nasse Stelle, die von diesem völlig bedeckt sein muß und mit mäßig heißem Bügeleisen wird darübergebügelt. Der Fleck ist nach dieser Behandlung ohne Rand völlig verschwunden 1 f 4 . Reinigen von hellen Filzhüten Magnesia wird mit Wasser zu einem dicken Brei verrührt. Mit diesem wird der Hut mit- tels einer Bürste völlig eingerieben. Nach dem Trocknen bürstet man ihn aus. Besonders weiße Wäsche Besonders weiße Wäsche erzielt man, wenn man dem letzten Spülwasser etwas von fol- gender Mischung beisetzt. Ein Teil Terpentin wird mit drei Teilen Weingeist in einer Flasche gut geschüttelt. Dann gibt man davon je Eimer Spülwasser einen Eßlöffel dieser Mi- schung dazu. Diese Anwendung empfiehlt sich vor allem bei der Vorhangwäsche. Da steht der Boxer Joe Walcott(oder der spanische Philosoph Ortega y Gasset, Hilde- gard Knef, das 100 000. Auto der X-Werke, . Minister Y, der Derbysieger oder was Sie wollen). Ringsum Menschenscharen, sich sto- gend, auf Zehenspitzen, Hälse reckend. Einer hat das nicht nötig. Er steht vorn: Der Mann mit dem Mikrophon! Die Menge beneidet ihn: U berall dabei— überall umsonst— Rund- fktunkreporter müßte man sein! 8 Viele müssen das denken, gemessen an der Zahl, die Woche für Woche in den Funkhäu- Sern auftauchen und sagen:„Ich möchte Re- porter werden!“ Bei anderen Berufen geht es nach Vorbildung und Zeugnissen, nicht s0 beim Reporterberuf. Den kann man nicht „lernen“— man wird nicht Reporter(höch- stens ein schlechter), sondern man ist es (Oder man ist es nicht). Erlernbar sind in diesem Beruf nur ein paar technische Hand- Srifte und einige Kniffe. Das andere muß man „andere“? geschriebene Reportage kann hundertmal um- Searbeitet werden. Zum Herrn Bundespräsi- denten oder dem Boxer mit dem k.o-Schlag kann der Rundfunkberichter nicht sagen: „Bitte noch einmal, ich habe das nicht mit- „ Der Rundfunkreporter muß also ähig sein, ein einmaliges Ereignis zu er- greifen und es so lebendig wiedergeben zu glaubt„% 5 Für Interviews braucht er die Gabe der Ge- uld und Menschenführung. Eine Gabe, die viel seltener ist, als der Laie kommt„Zustände“ vor dem Mikro- wird aufgeregt, vergißt, was er sagen „redet konfuses Zeug. Trotzdem muß m Reporter gelingen, die drei bis fünf en aufs Band zu bekommen, die sende- „eli müclite Ste interuiewem Von Hause aus mitbringen. Und was ist dieses Versuchen wir es in Worte zu fassen: Eine können, daß der Hörer genau im Bilde ist. . Nahezu jeder, leich, ob Wissenschaftler oder Bunkerbewoh⸗-⸗ r muß also ein noch besserer Zu- Sprecher und Schilderer sein. vom 1 Reporter wird man nicht, sondern man ist es Stoff her sollte er auch sofort fühlen, welche Form die richtige ist: der sachliche Bericht, die Glosse, der Monolog, der Dialog, die Uberfall-Reportage, die Sensationsreportage oder die Montage. Auch Allgemeinbildung und genaueste Kenntnis des Zeitgeschehens sind vonnöten. Erst dann weiß der Reporter nämlich, was Wichtig ist, und wo der Schuh drückt. Und Ehrgeiz muß ihn erfüllen! Der Ehrgeiz, der erste mit seinem Bericht sein zu wollen. Da- zu gehören„Nase“ und viele, viele gut ge- zmüpfte Fäden zu tausend Stellen. Mancher lernt das nie. Alles in allem: Der ideale Re- porter muß gleichzeitig Sprecher, Regisseur, Autor, Techniker und Diplomat sein— dazu noch sich„Beziehungen“ verschaffen. Wie wird man nun Reporter beim Rund- kunk? Antwort: Im Sendebezirk eines großen Senders gibt es über tausend Zeitungsrepor- ter, aber nur rund zwei Dutzend Rundfunk- reporter, darunter im Durchschnitt zwei Frauen. Rundfunkreporter ist also weit weni⸗ ger ein Beruf, als vielmehr ein Zufall. Ein Zu- Fall, der auf Begabung plus Glück plus Zähig- keit basiert, Deswegen kommen Rundfunk- veporter auch von überall her: Von der Zei- tung, vom Theater, von der Schulbank usw. „Wir haben den vielleicht einzigen Beruf, der theoretisch nicht langweilig werden kann“, sagte ein Reporter. Ergänzen wir diese Aus- sage mit dem Spruch, den die„New Vork Times“ in ihrer Empfangshalle einmeigem lieg:„Jeder Tag ist ein neuer Anfang jeder Morgen bringt eine neue Welt“? 5 spiels des Orchesters des Fürsten von Ferrara. Bei dieser Gelegenheit dirigierte der Inten- dant mit dem weißen Intendantenstab. Aus diesem entwickelte sich der Taktstock, der anfangs weiß war und von größerem Um- fange als der heute gebräuchliche. Den schwarzen Taktstock verwendete zum ersten Mal der Kapellmeister Weber von der Berliner Königlichen Oper, da ihm der Inten- dant, Graf Bühl, den weißen Taktstock nicht erlaubte. Seit Hans von Bülow wurde es Sitte, daß die Kapellmeister ihren Nach- folger dadurch auszeichneten, daß sie ihm ihren Taktstock weiter gaben. So hat Jo- hann Strauß seinen Taktstock an den Wiener Walzer- und Operettenkomponisten Car! Michael Ziehrer weitergegeben und ihn damit als seinen würdigen Nachfolger an- erkannt. Ziehrer hat nie mit dem Geigen- bogen dirigiert, sondern immer nur mit dem Taktstock, da er als ehemaliger Militärkapell- meister des Regimentes der k. u, k. Hoch- und Deutschmeister die Geigensoli niemals selbst spielte und auch nicht, wie viele andere Militärkapellmeister, als Horn- und Piston- bläser hervortrat. Nun, ob der Taktstock alt oder neu, weiß oder schwarz ist, spielt letzten Endes keine Rolle. Wichtig ist nur, ob der, der den Takt- stock führt, den richtigen Takt damit angibt. Und das kann nicht jeder. 8 Walcott kämpft um seine Dollar Devisengesetze stärker als Meisterboxer Der Boxkampf ten Hoff— Walcott ist noch in bester, für die Leidtragenden allerdings auch in unangenehmer Erinnerung. Und zu 0 im meit einer sechsstelligen e dern neuerdings auch Jerse Joe Walcot Sbst. Er kann nämlich nicht zu seinen ehr- Ach verdienten Dollars kommen! 5 Wie der deutsche Rechtsvertreter Waleotts nd sein allzutüchtiger Manager Bocchicchio t bekannt geben, befindet sich ein Teil Walcotts Börse immer noch auf einer in Mannheim, damit Walcott wenigstens 200 DM täglich abheben kann. Eine Möglichkeit augenblicklich nicht, da hierfür keine Dollars Verfügbar sind. Dagegen wurde die Zusiche- den Leidtragenden gehört nicht nur die Stadt deutsche Boxer oder andere Sportler Dollar- Mannheimer Bank. Es handelt sich um rund ö 70 0% DM. Waleott ist bekanntlich selbst nochmals nach Deutschland gekommen, weiin er hoffte, mit Hilfe amerikanischer Freunde und ihren Beziehungen die dem Transfer im Wege stehenden Hindernisse zu beseitigen. EE hat sich herausgestellt, daß der Vertrag für den Kampf vom 28. Mai überhaupt nicht die nach dem Gesetz Nr. 53 erforderliche Geneh- migung besaß und deshalb unwirksam war Danach war auch die Anlage der Mannheimer Sperrkonten ungesetzlich. Auch die Transfer- erlaubnis für die bereits überwiesenen 13500 Dollar war von der Bank Deutscher Länder Widlerrechtlich erteilt, weil sie sich nicht von dem Vorliegen einer Genehmigung überzeugt hatte. Ebenso hätte die Städtische Sparkasse Mannheim eine Garantieerklärung ohne diese Genehmigung nicht abgeben dürfen. 5 Das Bundes wirtschaftsministerium verhielt sich weiterhin ablehnend, so daß Walcott auch nicht im Rahmen der Devisenbestimmungen über sein Konto verfügen durfte. Endlich ge- nehmigte die Bank Deutscher Länder die An- lage von Sperrkonten bei der Städt. Sparkasse 1 0 f J zur Konvertierung und zum Transfer besteht rung gegeben, die Börse Walcotts in dem Maße zu transferieren, wie durch Revanche Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten Beträge erwerben. Es liegt also nun in der Hand amerikanischer Manager, dem schwar- zen Mann zu einer baldigen Auszahlung sei- ner Dollars zu verhelfen. W. Nagel spielen; sie setzt sammen. Sicherli . güdwestd. Rundschau Das„Unternehmen Regenbogen“ Große alliierte Manöver in Deutschland Heidelberg(UP). Im Heidelberger Hauptquartier der amerikanischen Streitkr: in Europa berichteten amerikanische Stab ziere vor alliierten und deutschen Korrespon- denten über das„Unternehmen Regenbogen“, ein Manöver, das am kommenden Montag innt, eine Woche dauern wird und an dem en amerikanischen Land-. See- und Luft Streitkräften auch britische und französische Landtruppen und Flieger verbände teilne Insgesamt werden rund hundertausend Mann den Angriff eines imaginaren Feindes aus dem Osten abwehren. Das„Unternehmen Regen- bogen“ beginnt mit einem Angriff aus dem Osten. Die Verteidiger werden sich rasch auf vorbereitete Verteidigungsstellungen zurück- ziehen, den Angriff zum Stehen bringen und Schließlich zum Gegenangriff antreten, mit dem der Angreifer zurückgeschlagen werden S0ll. Be Den Dr. Neuscheler wurde Belasteter EKArlsTuhe dw). Die Berufungskammer bei der Zentralspruchkammer in Karlsruhe hat den ehemaligen Hauptschriftleiter beim „Führerverlag“ in Karlsruhe, Dr. Neuscheler, in die Gruppe der Belasteten mit zwei Jahren Arbeitslager eingereiht. Dreißig Prozent Sei- nes Vermögens werden eingezogen. Die Ar- peitslagersühne gilt als verbüßt, da der Be- troffene zweieinhalb Jahre in einem Arbeits- lager War.. Bundespräsident übernahm Ehrenpatenschaft Sch. Karlsruhe. Bundespräsident Heuss hat für das siebte Kind der Eheleute Hauser in der Landkreisgemeinde Forchheim, sowie für das siebte Kind der Eheleute Julius Fabry in der Landkreisgemeinde Spöck, die Ehren- Patenschaft übernommen. In beiden Gemein- den wurden den Ehepaaren durch die dorti- gen Bürgermeister eine Ehrenurkunde nebst Smem Geldgeschenk überreicht. Gegen Verleumdungen Südbadens Karlsruhe(eb). Der Präsident des Stüdbadischen Landtags, Dr. Person, erklärte in Karlsruhe auf einer Kundgebung der„Ar- Heitsgemeinschaft der Badener“, die beiden Länder Württemberg und Baden sollten in einem langsamen geschichtlichen Geschehen zusammen wachsen und nicht durch„Uber- rumpelungsversuche“ verschmolzen werden. Besonders nachdrücklich wandte sich Pr. Per- son gegen den Vorwurf, Südbaden verfolge Separatistische Tendenzen. In einem an Bun- deskanzler Dr. Adenauer gerichteten Tele- gramm protestierten die rund 600 Versamm- kungsteilnehmer gegen die Kürzliche Behaup- tung des Abgeordneten Vortisch(DVP) im Freiburger Landtag, Staatspräsident Wohleb Fyolle aus Baden ein zweites Saarland machen. Der Vorwurf sei der„Gipfelpunkt demago- gischer Hetze“. b Fahrplankonferenz fand ihren Abschluß Die Fahrplankonferenz der 16 Direktionen der Bundesbahn in Bad Neuenahr unter dem Vorsitz von Oberrat Fischer(Offenbach) wurde nach fünftägiger Dauer abgeschlossen. Es Würden Maßnahmen erörtert, um den Wa- genpark zu modernisieren, das Triebwagen netz auszubauen und auf den Hauptstrecken Wieder eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Std/ Km zu erzielen. Neue Triebwagentypen, die den Anforderungen genügen, sind im Bau und sollen nach Fertigstellung in Betrieb ge- nommen werden. Die Konferenz befaßte sich uberdem mit den Wünschen d erwog die Möglichkeit, mit Hilfe der ge- gen zur Verfügung stehenden Mittel mög ſchst allen Anforderungen gerecht zu werden. planes erörtert. Nach Ansicht der Dezer- enten dürfte eine Intensivierung des inner? 55 Welteren wurde die Auflockerung des Adeutschen Zugverkehrs im Sommer 1951 nicht mehr möglich sein. Dagegen wird das Durch- Schleusen internationaler Züge Weitere Fort- Schritte machen. Am letzten Verhandlungstag faßten sich die Konferenzteilnehmer der Festlegung der für das Ausland beson- ders günstigen Ubernahme- und Ubergabe- termine der Fern-P-Züge.- des Auslandes 558 5 Gedlärrefnaustausch t... ̃((——... Schulanfang Allzuschnell sind die letzten Ferientage verstrichen. Am Montag müssen unsere Bu- ben und Mädchen schon wieder die Schul- bank drücken. Aber ihre Gemüter sind des- wegen nicht bedrückt. Sie werden ja plötz- lich ein Jahr älter und können mit selbst- bewußter Uberlegenheit auf die„Jüngeren“ Neruntergucken. chen anders klingt es allerdine Kleinen ABC-Schützen, Sie werden jetzt plötzlich aus der mütterlichen Obhut in eine ganz neue und fremde Sphäre fortgerissen. Sie Können diesen Einschnitt in ihrem Leben, der den ersten Schritt des jungen Menschen n einen Pflichtenkreis bedeutet, noch nicht ganz fassen. Das bürgerliche Curriculum nimmt mit der Schule seinen Anfang, und immer mehr werden sie sinn- und regellosen, aber so unbekümmert fröhlichen Luftsprünge ger frühen Kinderzeit durch zweckvolle, ge- oegelte und genormte Handlungen verdrängt. Der Mutter ist's ein bißchen wehmütig ums Herz, wenn ihr lieber kleiner Hans, der sich bisher zu treulich an sie gehalten hat, umd in dessen kindliche Welt sie selbst Sich ganz eingelebt hatte, nun plötzlich ein großer Hans sein soll. Der kleine„Große“ ist ja gelbst noch ein bißchen mißtrauisch. Aber schließlich überwiegt doch die stolze Vor- freude auf den ersten Schultag. Er kann es doch kaum erwarten, bis der bedeutungsvolle Gang mit dem neuen Schulranzen angetreten werden darf. Wenn die ABC-Schützen nicht doch noch ein klein wenig Angst vor dem großen fremden Haus und dem unbekannten Fehrer hätten, würden sie vor lauter Stolz dicht einmal die mütterliche Begleitung dul- den, Aber die können sie doch noch brauchen — sogar noch lange. 1 AgS Del Prof. Dr. Carlo Schmid spricht. Im Mittelpunkt eines Unterbezirkstreffens, das die Sozialdemokratische Partei am morgigen Sonntag um 14 Uhr auf dem Sportplatz Sell Weide veranstaltet, steht die Rede des Bundes- tagsabgeordneten Prof. Pr. Carlo Schmid, in der er die Stellungnahme der SPD zu den jüngsten politischen Ereignissen bekannt gibt. Die Veranstaltung ist umrahmt von gesang- lichen und sportlichen Darbietungen. Wieder 4 834 Arbeitslose weniger Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg Baden ist in der Zeit von Ende Juli bis Ende Kugust um insgesamt 4834 Personen (4080 Männer und 754 Frauen) zurückgegan- gen. Ende August Waren in Württemberg⸗ Baden noch 52 465 Personen arbeitslos, und ZWar 33 412 Maärmer und 19 053 Frauen. Die Zahl der offenen Stellen ist um auf 13 003 angestiegen. In dem Bericht des Lan- desarbeitsamtes für August wird festgestellt, daß sich die Wirtschaft des Landes besonders Infolge der regen Bautätigkeit und der Aus- Weitung des Exports nach wie vor für zu- sätzliche Arbeitskräfte aufnahmefähig ge- zeigt habe. Die gegenwärtige Zahl der Ar- bpeitslosen ist um 5597 niedriger als die Ende August vergangenen Jahres. Friedrichshafen(epd). Am 18. Sep- tember treffen sich im Gustav-Werner-Heim in Friedrichshafen die evangelischen Pfarrer des schwäbischen Oberlandes, der. Schweiz und der beiden benachbarten Landeskirchen von Baden und Bayern zu einem lebendigen auf der sogenannten Theologischen Bodengeskonferenz. Professor Pr. Emil Brunner, Zürfch, behandelt das 347 Then Begegnung des Christentuſns mit den Religionen Asiens“ und Professor D. Rosen- Kratz, Tübingen, spricht über„Weltmission und Weltende“.. b 42. Wanderausstellung der DLG in München In Ubereinstimmung mit den Spitzenorga- nisationen der deutschen Tierzucht hat die (DLG) deutsche Landwirtschaftsgesellschaft den Termin für die 42. Wanderausstellung Minchen 1952 nunmehr auf die Tage vom 18. bis 25. Mai 1952 angesetzt. folgende Gewinne 5 Mannheim(wb). Der Mannheimer Ju- geridrat Bat sich auf einer Sitzung gegen eine Wiederbewaffnung Deutschlands ausgespro- chen. Die Jugendlichen wollen demnachst eine große öffentliche Kundgebung Veranstal- ten, auf der zu den Remilitarisierungsabsich- ten Stellung genommen werden SOll. Auf der Sitzung sprachen sich vor Allem die Vertreter der katholischen Jugend für eine Verteidigung der Bundesrepublik durch Deutsche aus. Ein Vertreter der Gewerkschaftsjugend betonte dagegen, daß der Remilitarisierung ein deut- liches Nein entgegengesetzt werden müsse. Brückenfest kostete 20 000 DM Mannheim dw). Die Veranstaltungen in Mannheim aus Anlaß der Einweihung der Mannheimer Friedrichsbrücke am 31. August 1950 haben nach einer Mitteilung der Stadt- verwaltung insgesamt rund 20 000 DM ge- kostet. Die Stadtverwaltung betont, die Lich- terketten in den Hauptstraßen der Stadt seien vom Einzemandel, der einen Rekordumsatz gehabt habe, finanziert worden. Ruch die Eirmahmen des gastronomischen Gewerbes und der Verkehrseimnrichtungen seien beträcht⸗ ich gewesen. Dies ist die Antwort auf das Ersuchen mehrerer Mannheimer Bürger in einer Zuschrift an den„Mannheimer Morgen“, die Stadtverwaltung möge die Geldsumme bekanntgeben, die für das Brückenfest ausge- geben worden sei. Mannheimer OB beschwert sich über Ligen Mannheim(wb). Der Mannheimer Ober- bürgermeister Heimerich hat sich in einem Schreiben an den Karlsruher Bürgermeister Heurich über ein Flugblatt der Altbadener eschwert, das in Mannheim verbreitet wurde und nach Ansicht Dr. Heimerichs„nur Lügen“ enthält. In dem Flugblatt werden die Mann- heimer in Verbindung mit der Ankündigung einer Versammlung der Altbadener aufgefor- dert, daran zu denken, daß sie in den ver- gangenen Zeiten minderes Dosenfleisch zuge- geteilt erhalten hätten, während man in Württemberg gutes Frischfleisch verzehrt Habe. Auch werde der Mannheimer Hafen bewußt zu Gunsten schwäbischer Interessen benachteiligt. Die Ansiedlung großer Betriebe in Baden werde verhindert, da man schwä⸗ pische Industrieinteressen gefährdet sehe. Der Karlsruher Bürgermeister wird in dem Brief Dr. Heimerichs gebeten, er solle Regierungs- direktor Kühn, der Redner auf der angekün- digten Versammlung, veranlassen, von diesen Lügen deutlich abzurücken — i— Anläglien der Landes vor- andssitzung der Arbeitsgemeinschaft der Bade- ner in Mannheim waren am Augustahotel, in dem die Tagung stattfand, zwei badische Fahnen ausge- hängt worden. Während der Versammlung er- schien Plötzlich der Hoteldirektor und machte die Anwesenden bestürzt darauf aufmerksam, daß er im selben Augenblick angerufen worden sei und daß man ihm gedroht habe, wenn er nicht sofort die Fahnen einziehen liege, müsse er mit Repres- saſien für sein Hotel rechnen. Der Rundfunkkrieg in Nordbaden pd. MANNHEIM— Der Süddeutsche Rund- funk Stuttgart hat beim Landgericht Mannheim einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die von der Interessengemeinschaft badischer Rundfunkhörer verbreitete Postwurfsendung ge- stellt, in der die Hörer aufgefordert wurden, darüber abzustimmen, ob sie beim Süddeutschen Rundfunk verbleiben oder sich dem Südwestfunk anschliegen wollen, Das Landgericht Mannheim hat am 6. September den Antrag auf Erlaß dieser Einstellung abgelehnt. Wettervorhersage Samstag und in der Nacht zum Som tag vielfach stärker bewölkt, voti auch etwas Regen, Höchsttemperaturen um 20 Grad, Tiefsttemperaturen 12 is 14 Grad. Im Laufe des Sonntags Bewölkungsrückgang, dann verhältnismäßig wenig verändert. Gewinnliste der Südd. Klassenlotterie Am 16. Ziehungstag der fünften Klasse der siebten süddeutschen Klassenlotterie wurden gezogen: Ein Gewinn 2u 25 00 DM auf die Nr. 115 800, zwei Gewinne zu je 10 000 PRI auf die Nummern 32035 und 137 299. 5 5„ Am Rande bemerkt: Rund um den Fußball Das langerwartete„Fußball-Lokal-Derby“ in Seckenheim steht bevor. Zum 8. Male werden die beiden Ortsrivalen, die alte Fygg. 98 und die kürzlich in Sportverein 07 umgetaufte frühere FSG. Seckenheim ihre spielerischen Kräfte messen. 1 ü Wer wird bei diesem„Prestige- Match! die dominierende Rolle spielen? Wer ist in Wirk- lichkeit der Bessere oder der Glücklichere Gibt es ähnlich wie beim Turnier in Ilvesheim ein dramatisches Ringen um die Siegeslor- beeren? Sollte am Sonntag abermals dem „Glücklicheren“ der große Coup gelingen? Oder ist in der Zwischenzeit ein Wunder ge- schehen, d. h. daß eine friedlich-lächelnde „Neo- Fortuna“ auferstanden ist, die in diesem jahr zur Abwechslung einmal einen Pakt mit den 98 ern geschlossen hat? Wir wissen es nicht, aber fest steht, daß diese Glücksgöttin wieder unsichtbar ihre Hände im Spiel haben Wird. Irgendwelche Prognosen über den Aus- gang sind daber nicht am Platze. Ausschlag gebend sind einzig und allein die Tagesform, die Kondition und die psychologische Ein- stellung beider Mannschaften. 5 Wird die Seckenheimer Sportwelt erneut den Angriffswirbel der 98er zusehen bekommen und zwar so wie es im letzten Drittel beim Verbandsspiel gegen Neckarhausen der Fall War? Oder wird man vielleicht„Grober Sand“ in einem der beiden Mannschaftsgetriebe fest- stellen können? Werden die 98er bei diesem Spiel es endlich verstehen, die sich immer Wieder bietenden, goldenen Torchancen aus- zunutzen? Oder jagt man Wieder einige der bekannten, glasharten„Bauer-Hartmann- Bomben“ über des Nachbars Gehäuse in den trüben Septemberhimmel hinein? All dies sind Fragen womit sich die„Seckenheimer Fußball- kans in diesen Tagen der Spannung und Er- Wartung auf das Kommende sehr aktiv be- schäftigten. Eine weitere, wichtige Frage muß aber an dieser Stelle noch aufgeworfen werden. Wie steht es bei diesem Rennen der beiden Lokal- Matadoren mit der sportlichen Disziplin? Man darf hier wohl sagen, daß beispielsweise die 98er bei den vergangenen Spielen, die knappen und unglücklichen Niederlagen mit sportlichem Anstand hingenommen haben. Wir aber glauben bestimmt an die Anständigkeit der Spieler hüben wie drüben, denn alle sind Seckenheimer und die Punkte bleiben so oder so in unserem Ort. Und noch etwas für die Sportplatzbesucher selbst. Auch von den Zuschauern wird viel abhängen, ob ein solcher„Lokal-Kampf“ aus dem sportlichen Rahmen fällt oder nicht. Sie haben in der Hand, das Spielgeschehen auf dem grünen Rasen mitzugestalten, und für einen würdigen äußeren Rahmen zu sorgen. Das gleiche muß aber auch dem„Mann mit der Pfeife“ gesagt werden. Er, der auch nur Mensch ist, ergo auch Fehler macht, aber trotztem das Amt des„Unparteiischen“ bis zum Schlußpfiff verantwortungsvoll versehen muß.—„Fanatiker“ oder sonstige, Streithähne“ aber mögen an diesem mit der Angelrute oder sonstwie beschäftigen. Ganz„Fußball-Seckenheim“ aber wWünscht sich den besten, sportlichen Verlauf dieses „VIR-WaldhofDuell's en- miniature. Mein kleiner freund Mein kleiner Freund schwindelt neuerdings and erfindet sich Geschichten, die er um seine leine Persönlichkeit spinnt. Opa erkennt die Unrichtigkeit und den Schwindel und macht den Sechsjährigen darauf aufmerksam, dasz 28 nicht stimmen könne, was er da erzähle. Wie er denn dazu käme, sich solche Geschicb ben auszudenken? Der Kleine überlegt eine Weile, ist sehr gachdenklich und ruhig und sagt dann:„Opa, ich kann doch nichts dafür, wenn solche Ge- danken in mein Gehirn kommen!“ M. S. sommer der Kindheit Von Anton Schnack Enabensommer Die Enabensommer schmecken noch lange nach Sonne, Fischschuppen, Teerflecken, trok- kenen Sandhaufen, Muscheln und Schlickbrei. Rnabensommer sind verwilderte Gesellen. dunkelbraun und voller Geschrei. Sie bringen den Duft von Heu, Baumrinde, grünen Apkeln, zerquetschten Erdbeeren und Wassertümpeln mit nach Hause. Zu einem Rnabensommer ge- hören Schweißztropfen, viel Wasser, Boofe, Bo- gen und Pfeile, Steinschleudern, ein Angel- stecken, ein Luftgewehr, ein Ball, Flußrän- der, nackte Füße, Gartenmauern, Wiesengrä- ben, Schlupfwinkel, Trommeln, Badehosen. schnelles Laufen, Pfiffe, verschmitzte Blicke und Wichtigtuerei. Ein Knabensommer erfüllt eine ganze Landschaft mit Lärm, Tumult, Bbperraschungen, Unbotmäßigkeit, Leben. Trupps und Rudeln. Knabensommer haben erschrickt vor hüpfenden Fröschen, vorüber- glitzernden Blindschleichen Gänseherden. Auch er macht Geschrei im Dorf, in der Gasse, am Fluß, am Wald- rand, auf der Abendtreppe und im Garten- weg, der in der weißen Landstraße versinkt, Mädchensommer liebt den gelben Schmetter- ling, den rollenden Reif, den von Hand zu Hand springenden Ball, das Plantschen im Wasser, das dahintreibende Boot, das Winken mit Tüchern, das Spiel mit jungen Hunden und das achtsame Bestaunen einer aus dem Nest gefallenen Grasmücke. Mädchensommer haben sonnenwarme Haare, geröstete Haut, Dornrisse an den Armen, Schrammen an den Beinen und zerfetzte Schürzen. Sie duften nach Heu, frischgemähtem Gras, nach herbem Fichtenharz, nach abgeschältem Holz, nach plötzlichen Regenspritzern, nach Staub und Blättern. Ein Mädchensommer sitzt gerne am warmen Rain mit der Puppe im Schoß und verspielt die Tage im Sand, und wenn er auf- eroberungsgierige Augen, fröhliche Gesichter, gestanden ist, bleiben Kuchen aus Erde und Hunger, lange Nachmittage, eine Freiheit ohnegleichen, sind halb nackt und von unver- Wüstlicher Gesundheit, Schön sind sie, Para- diese, selige Robinsoninseln. Und hat ein Kna- bensommer Sandkörner Zwischen den Zehen, Spreißgeln im Gesäß, einen verbrannten Rücken, verklebte Haare, Vogelfedern in der Tasche, runde Kiesel in der Hand und zerkratzte Beine, so War er wie eine Ballade, glorreich und Abenteuerlich. ohn und zerp. 8 nisbeerträublein sind weiße Kirschkerne. vergessene Blechformen zurück. Ein Mädchen- sommer radelt, schwimmt, Wandert, blitzt mit hellen Kleidern in den Wäldern auf, hat bunte Märchenbücher in den Händen, farbigen Bast und farbige Wolle, trinkt an Brunnenröhren, lagert sich schnatternd im großen Linden- schatten, sucht Muscheln und slutzernden Glimmer, Bernstein, wenn er am Meere ist, und tritt mit blauem Emaillebecher an das sonnendurchglünte Himbeergesträuch. Mäd- chensommer besuchen die runzligen Groß- mütter auf dem Lande, besprengen aus Gießg- kannen die Gartenbeete und schielen voll dem Knabensommer, dessen Lun- Neid nach esse* ( Ungestümheit sie mit genkraft, Wildheit un. Bewunderung erfüllt. Mädchensommer schen- been einer Landschaft Heiterkeit, Helle, Wärme, und zischenden Anton Dörfler zum so. Geburtstag Seltsam mischen sich süddeutsche Lebens- heiterkeit und Grübelei, fränkische Be- schwingtheit und bayerische Schwere, Bau- ernernst und Handwerkerfreude, Wander- ſust und das Suchen nach dem Bleibenden im Wechsel der Erscheinungen bei Anton Dörf- ler, der nun ein Sechziger wurde. Zwischen Traum und Wirklichkeit ging er einen weiten und vielverschlungenen Weg. Welch ein Reich- tum an Möglichkeiten für einen Künstler and zugleich welch eine Gefahr für den, dem 2s nicht gelingt, die widerstreitenden Kräfte tzuchtvoll zu schöpferischer Einheit zusam- menzufügen! So mußte Anton Dörfler lange wandern, ehe es ihm gelang. die Spannungen zu meistern und fruchfbar zu machen und die gültige, wesenseigene Form zu finden. Der Weg wurde ihm nicht leicht gemacht Es War, vielleicht gerade deshalb, eine wun- derbare Wanderschaft. Wer ihm heute begeg-⸗ net, fröhlich im Kreis der Freunde, bei Spiel und Arbeit mit den Kindern, die er lehrt, hei- ter und gütig, zugleich kraftvoll und sicher, kann kaum ahnen, was hinter ihm liegt. Von seiner Vaterstadt München kam er schon als Eind nach Würzburg, der„sonntäglichen Stadt“, wie er sie einmal nannte, und erlebte dort eine unvergeßliche Kindheit, die aus vie- len seiner Bücher leuchtet. Er wurde Lehrer in Franken und Thüringen, ging nach Berlin, versuchte sich als Zeichner und Musiker, wurde Schauspieler und zog mit einer Wan- derbühne durch Württemberg und Schleswig- Holstein. Im e: Weltkrieg schwer verwun- det, wurde er eder Lehrer in Würzburg, Und hier entstanden seine ersten Erzählungen, ie„Deutschen Geschichten aus drei Welten“, Gezwitscher und Gelächter, Liederfetzen, alte Kinderreime und sommer, wenn er Blumen, zwischen Hecken und Gartenzäunen Wegt, ist wie ein Volkslied, s unter Blumen, Vegelneste sich be nd inn Reigentänze. Ein Ma, chen- den entstanden daneben, von denen der o— man„Der Weg aus der Brunnenstube“ künf- tige Wege anzudeuten schien, dann wurde es für lange Zeit still um ihn. Er zog sich ganz auf sich selbst zurück, wurde wieder Lehrer zunächst auf einem Dorf der Vorrhön, dann in Schweinfurt und Nürnberg. Die Jahre des Schweigens ließen ihn in aller Stille reifen, denn als er zehn Jahre später mit einem neuen Werk hervortrat, war er ein ganz Neuer und Gewandelter: dll War es ihm gelungen, die sprengende Viel- kalt des Vätererbes zu bändigen und die w- derstrebenden Elemente seiner Kunst zu ver- einen.„Der tausendjährige Krug“, ganz vom Geheimnis der Schöpferkraft altüberliefer⸗ ten Handwerks erfüllt, wurde mit dem„WII helm-Raabe-Preis“ ausgezeichnet. Endlich war die eigene Form gefunden. Was sich in den Jahren stiller Zurückgezogenheit an Bil dern in ihm aufgestaut hatte, brach nun wðWis eine Sturzwelle hervor. Buch auf Buch er- schien. Immer tiefer grabend suchte er, di Grundkräfte des Daseins aufzuspüren und immer neuen Deutungen und Gestaltung ans Lächt zu heben. Jetzt erschienen se Erzählungen„Ruf aus dem Garten“,„Di. ewige Brücke“,„Sieben Spiegel der Liebe „Wendelin“,„Regina Amther“,„Die schöne Würzburgerin“(die es auf Hunderttat 11 schöner Reife 0 ein Ahnung einer sich zaghaft und doch entlsltenden Nädchen ele. dis auer it den Nachmittag sich lieber Der Bundeskanzler antwortete Kein Bundesland soll benachteiligt werden Stuttgart(wp). Bundeskanzler Dr. Adenauer hat dem Württemberg-badischen Minister präsidenten Dr. Maier in einem Schrei- ben rnitgeteilt, daß bei der Verteilung der Mittel für das zweite Arbeitsbeschaffungspro- Sramm der Bundesregierung keines der länder benachte Werde. Dr. Adenauer he Württemberg eantwortet, über di bei der Verteilung c Arbeitsbeschaffungspr Dr. Adenauer a8 schaffungsprogramm, das im Herbst 501l, werde voraussichtlich auf Grund der Zwischen eingetret Ktuxrellen Er Wicklung zum Tei werden könne abe daß di des zweiten Waffungsprogran micht nach LI 1 1 nach reg Sesamt wirtschaftlichen Gesichtspunkten teilt werden. Schreiben mim be Zweite S Der Schutz unserer Grundfreiheiten Zur I. deutschen Bürgerrechts-Tagung Mit der Kundgebung, die am Freitag mit Siner Aus he des Bundespräsidenten in der Frankfurter Paulskirche stattfand und ber die derer Stelle berichten, ist der„Bund für rechte“ erstmals an die reite Offentlich etreten. Die örtlichen Gesells n zu diesem Bund zu- 1 wen, sind meist schon Seit längerer Z an der Arbeit. In der Frank nen über 400 Bürger zu einer Ve sammlung, die von der sellschaft zur Wahrung der ST 1 Llannheim- Heidelberg) einbe- rufen worden war, um den Schutz der Grund- Freiheiten zu fordern.— Wenn ein Rechtsu- chender in Südbaden einen staatlichen Ver- Waltungsakt anfechten will, kann er vor der Entscheidung des Verw erichts keinen Aufschub des Vollzugs erwirken, während dies in anderen Bundesländern möglich ist. Pro- fessor W. Grewe, der Vorsitzende der Gesell- schaft für Bürgerrechte in Frei bu 1g, hat deshalb bei der badischen Regierung eine ent- Sprechende Regelung beantragt.— n Mann Reim, Heidelberg und Karlsruhe haben die Bürgerrechts-Gesellschaften öffent- che Sprechstunden eingerichtet, in denen alle Bürger Rat finden und gegen behördliche Upergriffe geschützt werden. Die im Grundgesetz verbrieften Freiheiten können nur durch uns alle geschützt werden. Deshalb entstanden im ganzen Bundesgebiet diese Vereinigungen, die instinkt- und treff sicher die Grenzen zwischen Staatsmacht und Bürgerfreiheit aufz Erst dann, 7 r das Staatswesen ohne igtrauen 0 trachten können, werden wir es OZ Unsere Hen. So ist selbst, dem Wenn wir seine at verhüten. Auch den Parlamenten wollen die Bürger- rechts sellschaften Anregungen geben. So hat die Frankfurter Gesellschaft beim hes sischen Landtag beantragt, daf endlich die Staatsmittel bewilligt werden, die für die Verwirklichung der verf Ungs Zigen Lern- mittelfreiheit in den Schulen notwendig sind. Durch den Anschluß an die internationale irgerrechtsbewegung können Deutsche in Ausschuß der Vereinten Nationen ge- hit werden, schon ehe die Bundesrepublik Offiziell aufgenommen ist, Im Rahmen der l erwaltungs- Einrichtungen an vielen Orten bestehen Welfell den B groge Trechts- Gesellschafter ung zu, die durch Tagung erstmals öffentlich demonstriert J. L. — 1838 Es gibt„Sternstunden“ der Dichtung. Zu imen gehört, für die deutsche Literatur, das Jahr 1838. Drei Erstlings-Versbücher erschie nen zufällig in diesem gleichen Jahr, die das Antlitz unserer Lyrik wesentlich Prägte Ein damals„obskurer“ Verlag, die Aschen- dorffsche Buchhandlung im westfälischen Münster, brachte ein nur mit den Initialen AvD gezeichnetes Versbuch heraus, aber es sprach sich bald herum, daß der versteck Spielende Autor eine Frau war: das 40 jährige Edelfräulein Arma Elisabeth von Droste Hülshoff auf Rüschhaus, in der Familie und ausgedehnten Verwandschaft Annette gerufen. Im Schoß dieser Sippe wurde das Büchlein belächelt, benörgelt, bespöttelt; in der lite- Tarischen Welt fand es so gut wie keinen Widerhall: von der geringen Auflage wurden im Laufe der Jahre ganze 328 Stück Abgesetzt, den Rest kaufte die Dichterin 1845 vom Ver- Jag auf, Der Mißerfolg war nicht so verwun⸗ derlich— was enthielt das Werk schon? Prei Längere Vers-Epen, etwas ermüdend zu lesen trotz einzelner lyrischer Schönheiten, ein paar Gedichte, deren herbe und spröde Art auch nicht unmittelbar ansprach, und etliche Ge- Sänge eines religiösen Versbuches, des„Geist- lichen Jahrs“. Freilich: wer genauer hin- hörte, der mochte aus dem späten Erstling die eigene Sprachmelodie erlauschen, ein be- Sohderes Aroma erspüren. Und es g aA b Leute, die hinhorchten, es erkannten und auch aus- Sprachen, daß hier ein Genie im Aufbruch Sei. Dazu hörten etwa eine publizistische Be- rühmtheit wie Gutzkow, ein Mann Wie Jakob Srimm, und da war auch der Literat Levin Schücking(eben im Begriff, sich in die selt- same Liebe zu der um 18 Jahre älteren An- nette hineinzuphantasieren). Und noch einer unter Selber Dichter, umglänzt von Ruhmes, eben hatte er auch dichte herausgebracht. Er hieß Ferdinand Freiligrath, war ein 28 jähriger Kauf- Man aus Detmold und hatte seinen Erstling im berühmten Stuttgarter Verlag Cotta ver- öffentlichen können. Das war nun allerdings eine ganz andere Art Lyrik als bei der Freiin von Hülshoff, die ihre Naturausschnitte Aus Heide, Moor und Gebirge mit fast Wissen- schaf tlichem Realismus(freilich„durch Poesie Veredelt“)) in Verse umsetzte oder ihre scheue Seele in religiöser Zerknirschung wand Freiligraths Buch enthielt die Geschichte einer blühenden und glühenden Phantasie, zu Juchtkräftigen Strophen geballt, vorwiegend Motive voller 1001-Nacht-Stimmung, in grelle Farben gekleidet, mit den Fanfaren dröhnen- der Reime einherstolzierend— alles in Allem das genaue Gegenspiel zu der verhaltenen Herbheit der Droste. Aber den Lobpreisern, der Aura jungen seine ersten Ge- „ewigen Vorrat deutscher Poesie“, nicht unbeachtet geblieben die atmeten den sinn- er noch ganz der , einen Liebreiz Meister zur Vertonung n mußte. Waren gefühlsinnig, ohne ntimental zu sein, sie waren von einem lau- teren Licht über wölbt, und sie liegen auch die Herzen der Leser höher und reiner schlagen. Drei Mal Verse von 1838— ein Palent und zwWel Genies! Karl Fug dann die großen Spielzeitbeginn mit„Emilia Galotti“ Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat Seine neue Spielzeit mit einer Neuimszenierung von Lessings Trauerspiel„Emilia Galotti“ er. öffnet. Die Inszenierung besorgte der neus Schauspieldirektor Hammacher. Die Tätel. rolle spielte Gisela Gruetz, den Prinzen von Suastalla Kurt Mül Graf. Der Marinen Wird von dem neuverpflichteten Charakter Spieler Herbert Bleckmann dargestellt. eiseler-Erstauf rung in 8 aatstheater as Haus Karlsruhe. Das hat das der buhe der Al Oder exotische Kolorit und die balladeske Wucht „schlugen ein“, machten emem Schlage berühmt. Löwen und Dromedarritte, streifende Araber, Negergreuel, Dattel- und Palmbaum-Roman- — das zündete in den Massen! tik gerade dieses Im 51 Wer Rahmen der von Bernd von Heis zur Erstaufführung ar ommen. Die den Verfasser mit miere d Ende ses Monats stattfii 5 Geisterkarawanen, Wettstreit der Karlsruher Tanzkapellen. Karlsruher Herbe Waren des Rüschhauser Fräuleins Strophen Teimahmeberechtigt sind mit einem zurückhaltenden Bratschenton 2u Kar her Jazz- Kapellen, soweit Vergleichen, so die Freiligraths mit einer mt am Funk ig sind. schmetternden Trompete! Wie ein inn 1 5 5 5 . 58 5 8 An das Stadttheater Pforzheim berufen. A ahorn aber— oder auch wie g 5 5 — muteten die Verse fons Herwig, der die Opernschule der . 1838 ochschule für Musik in Stutt⸗ Verfasser war Pfarrer m ischen Cleversulzbach und Er War literarisch Blatt mehr wie Waren versammelt, nun in dem und sie dritten Bändchens aus dem Jahre 1 schwäbisch nannte sich * i k e, und sie kamen auch bei kein neuen Vers gehören unbes 2 Verfilmung an die Leitur Otigheimer Pa seitdem Planes von de Männergesangverein 1861. Liedertafel. Die Entrichtung fahrer bis spätestens 10. September. Vereins sind noch einige Notsitze frei. Sportverein 07 Fußballabteilung). Morgen Sonntag, 8.30 Uhr per Rad ab Vereinshaus), 13.15 Uhr 9 15 Uhr SV. 07 l.— (Handballabteilung). Morgen Sonntag 10 Uhr SV. 07 J.— IV. 1864 Schwetzingen l. Turnverein 1898(Handballabteiſung). Morgen Sonntag finden in Hockenheim folgende Verbands s piele statt: 15 Uhr 1. Mannschaft. Gem. dqugend(Abfahrt SV. 07 II. Fußball-Vgg. 98 ll. Fußball- Vgg. 98 J. 13.45 Uhr 2. Mannschaft; 12.30 Uhr ab Turnhalle mit Auto. Die A um 9.30 Uhr gegen Schönau- Siedlung. ab Turnhalle mit Rad. Vereins- Kalender I. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Heute Samstag 20 Uhr und morgen Sonntag früh 10 Uhr die letzten Proben vor dem Rüdesheimer Sängerfest. des Fahrgeldes verpflichtet jeden Mit- Für An! Aafahrt September, 6 Uhr am Rathaus. Festbuch 50 Pfg. Jugend spielt Abfahrt 8.15 Uhr herzlichsten Dent. Heumarkt 6 Fur die anlaſblich unserer Vermablung erwiesenen Jufmerſtsamſteiten und Oluctwunsche segen wir unseren Karl Biegel u. Frau Edith Mhm.-Seckenheim, 9. Sept. geb. Ellwanger 1950 gänger unseres am 17. Morgen Sonntag, 10. Sept., vorm. 9 Uhr findet auf dem Acker des Landwirts Rudolf Abfahrt Gottesdienst-Anzeiger der evang. Sonntag, 10. September 1950: 9.15 Uhr Hauptgottesdienst(Pfarrer Rösinger) Montag. 11. September dm d The Jh Maroottesdienst. Kirche Vorführung statt e e meim e.. Morgen Sonntag Mereins-Ahtur auf dem Waldsportplatz. 8.30 Uhr: Beginn der Kämpfe Heute ab 17 Uhr: Altersturner herzlich eingeladen. 14.00 Uhr: Schülerkämpfe u. Entscheidungen d. Aktiven Freunde des volkstümlichen Sportes sind zum Besuche Der Turnrat. 8 20 Uhr: Siegerehrung mit Tanz im„Kaiserhof“, * 7 8 Senlepner-Uorführung in Seckenheim Bühler an der Kreuzung Seckenheimer- und Friedrichsfelderstr.(Siedlung) eine Schlepper Es ladet höflichst ein HANOMAd-VERTRIEBS GESELLSCHAFT ERICH HABICHT G. m. b. H. MANNHEIM, Seckenheimer Landstraße 204, Telefon 44046 nen Bestellungen auf Einkellerungskurtoffeln gelbfl. gute lagerfeste Ware nimmt ab sofort entgegen. Werden auch in den Keller Seliefert. Alex. Schmich, Landesprodkte. legenzuchtvereln Mannheim-Seckenheim/ begründet 1902 Raus penn Sonntag, 10 Sept. 1950 findet 30 dem Plätze des Vereinshauses eine Zjegen-Schau mit Prämierung u. Verlosung statt. Es ladet freundlichst ein Die Ausstellungsleitung. Beginn 10 Uhr— Ende 19 Uhr gesucht, oder evtl. Frau für halbtags. Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Junges, kinderliebendes Madchen für den Haushalt gesucht. Ultrnhöfter, Bühlerstraße 20 rr r Achrrume! ferkel und Mostobst Fuder- oder Near 0 und Winterkartoffel zum eingetroffen, auch für 2* Nichtbesteller, sowie E t zum Einschneiden Lagespreis) bitte bestellen. Lüäuferschweine stehen ständig zum Verkauf. Preise von 50. DM. aufwärts bei 14tägiger Garantie. Bei Un- zufriedenheit erfolgt Tausch. Zzum Einlegen. Taglioh insenes Obst u. Bemüse] 5 ag 0h Pie Wilh. Koblen 5 WII LzWar Wilh. Koblenz 3 N. Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Achtung Achtung! Filderkruut oder Rundkraut zum Ein- schneiden bitte vorbestellen. Kraut wird mit Maschine täglich eingeschnitten. Lebensmittelgeschäft Karl Gimber Freiburgerstr. 61 Telef. 47346 Eine Hose? Dann zuerst zum HOSEN, NMUIIER Mannheim nur 6 4, 10 Kleiner Laden- Große Leistung * Interessierte KI filmen. Wie Bürgermeister Reuter müßten die Mittel zur Verwiil an das Stadttheater der Gtigheimer Passionsspiele? der Filmproduktion sind a8 der GOtigheimer Volksschau⸗ Spiele mit dem Projekt herangetreten, die on von Pfarrer Saier zu ver- erklärte, Kklichung dieses Gemeinde aufgebracht werden. Süddeutscher Rundfunk Radio Stuttgart 522 m= 575 KHz Gleichbleibende Sendungen 5.00 Beginn, Frühmusik(W) 5.50 Marktberichte W) 6.00 Morgenchoral, Musik(W, S) 6.40 Südwestd. Heimatpost(W) 10 Werbefunk mit Musik(W) 15 Sonntagsmusik(S) 55 Nachr., Wetter(W, S) O Landfunk mit Volksmusik(8) 7 8.0 8.10 Wasserstände(W) 8.15 Morgenmusik(W) 8.30 Tus der Welt des Glaubens(8) 9.00 Nachrichten, Musik W) 9.35 Suchmeldungen(W) 10.15 Schulfunk(W) 445 Kulturumschah od. Landf.(W) 12.00 Musik am Mittag(W, S) 12.5 Nachrichten, Wetter(W, S) 13.00 Echo aus Baden) 18.10 Werbefunk mit Musik(W) 18.30 Aus unserer Heimat(S) 14.00 Schulfunk(W) 14.00 Stunde des Shorgesangs(8) 14.30 IRO-Suchdienst(W) 1.30 Kinderfunk(8) 15.5 Aus der Wirtscheft(W) Wa Sed weste. Heimatpost(W) 18.00 Allerlei aus unserer Zeit. 18.55 Toto-Ergebnisse(8) 49.00 Die Stimme Amerikas(W. S) 19.30 Wirtsch. od. Polit.(W), Sport(S8) 19.45 Nachr., Wett., Romment.(W, S) 21.45 Nachr., Wetter(W. S) 23.45 Letzte Nachrichten(W. S) 28.50 Zum Tagesausklang W Sonntag, 10. September 7.00 Andacht der Altkatholiken 9.45 Evangelische Morgenfeier 9.45„Zwischen Zeit u. EwWigkeit!“, zum 10. Todestag von Herm. Itehr am 11. September 1930 10.30 Melodien am Sonntagmorgen 11.00„Das Orchester im Koffer“ 11.20 Musikalische Tagesfragen 11.30 J. S. Bach: Kantate Nr. 78: Jesu, der du meine Seele“ 15.00 Ein vergnugter Nachmittag 17.00„Durst“, Kammerspiel von G. Rutenborn 18.10 Joseph Haydn: Streichquar- tett op. 76 Nr. 5 in P-dur Das Koeckert- Quartett). Franz Schubert: Duo op. 162 für Violine und Klavier 20.05 Ein bunter Abend(Aufnahme eimer öffentlichen Veranstal- taltung vom 9. September 1950 in Karlsruhe) 22.00„Die EKerkeriuft des Bösen“, 22.30 Virtuose Orchestermusik 23.00 Die Rundfunktanzkapelle 24.00 Gruß aus Paris Montag, 11. September 7.00 Exangelische Morgenandacht 15.30 Kinderfunk 16.00 Nachmittagskonzert, das Pfalz orchester Ludwigsnafen 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Mozart und seine badischen Zeitgenossen. 20.00 Fröhlich fängt die Woche an 21.00 Abschied von Kriegsmemolren 21.15 Rendezvous am Montagabend 22.00 Zeitgenössische Musſk 22.45 Das Alemannische als europä- isches Bindeglied 28.15 Lieder von Hector Berlioz, Sabriel Fauré u. Claude De- bussx. Sopran; Trude Fischer, Alt; Gerhard Görmer, Horn; Al- fred Gemeinhard, Violoncello; am Flügel Heinrich Baum- Sartner und Franz Zubah) Dienstag, 12. September 7.00 Evangelische Morgenandacht 40.45 Schwäbisches Liedschaffen 11.00 Konzertstunde 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Frauenfunk 17.15 J. S. Bach: Zweistimmige In- an Seen A e dd d chulze). Adagio u Ae in C-dur(Vasa Prod, VIO- Une). Dreistimmige Inventio- nen in g-moll(Mart. 1 1560 20.00 Musikalische Festwochen 19 Kriminalhörspiel von G. An- mung“ Berlioz Blick 15 die Welt Das Fenster ohne scheiben“, Mittwoch, 13. September 7.00 EVangelische Morgenandacht 15.15 Kinderfunk 16.00 Von Dichtern und Dichtung. Walt. Bauer:„Gerrit Engelke“ 16.15 Schweizer Kammermusik 17.00 Shristentum und Gegenwart 17.15 Kleines Orchesterkonzert. Das Große Rundfunkorchester. Leitung: Fritz Mareezek 20.00 Künder europaischen Geistes: Stetan Zweig. Manuskript: Walter Bauer 21.00 Für musikalische Feinschmek- ker. 21.50 Wir denken an Mittel- und O. deutschland 22.00 Das Kammertanzorchester Hans Conzelmann 22.30 Programm nach Ansage 23.00 Orchesterkonzert. Emil Nico- laus von Reznicek: Lustspiel Quvertüre. Ernst v. Pohnanyi: Konzertstliek für Violoncello und Orchester; Ballettsuite aus„Der Schleier der Pie rette“ 1 Donnerstag, 14. September 7.00 Evangelische Morgenandacht 16.00 Nachmittagskenzert 10.25 Aus Opern von Rich. Straus 16.50 Kranlcheit und Heilkunst 17.05 Kompositionsstunde mit Wer ken von Georg von Albrecht 20.00„Die Leute von nebenan“, Chronik aus dem Alltagsge, schehen von Wolf schmidt 20.30 Eins nach dem anderen Aus der Wunschmappe 21.50 Blick auf Europa. Eine ge- meinsame Sendereihe alle Rundfunksender der Bundes- republik und West-Berlins 22.00„Traumam Edsin- Col“, von G. Nich 22.40 Hans Pfitzner: Streichquartett S-moll, op. 50. Das Corda- Quartett) 29.00 So ein zufall! Der klemmen Melodiebereien sechste Folge 0.05 Jazz im Funk m. Dieter Zim- merle Freitag, 15. September 7.00 Andacht der Methodisten 15.30 Kinderfunk 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Ober neue Bücher 17.00 Frohe und heitere Weisen 20.00 Symphoniekonzert. Henry Wieniawski: Violin. Konzert Nr. 2 in d-moll, Jan Sibelius: Symphonie Nr. 2 in D-dur Was Pfalzorchester Ludwigshafen. Leitung: Bern“ Hard Conz. Solistin? Alice Schönfeld, Violine) 21.05 Dichter pfälzischer Mundart: FTarl Gottfried Nadler 21.50 Die Woche in Bonn 22.00 Tanzmusik. 22.45 Der Alltag schreibt Geschich- ten. Heitere Begebenheiten aus dem Alltagsgeschehen 23.15 Tanzmusik von Hans Alt une seinen Solisten, dem Klavier- trio Robert Huth, den ädrez Ppavellers Samstag, 16. September 7.00 Junge Christen sprechen 18.45 Sportrundschau 14.00 Ber Zeitfunk 14.55 Programmvorschau 15.00 Unsere Volksmusik 15.40 Jugendfunk 16.00 Teskonzert aus dem HHinden- burgbau in Stuttgart 16.45 Filmprisma 17.00 Melodien von Leo Fall, 20.00 Ein Tanzabend mit den Ka- Bellen Will Glahe, Pet. Kreu- der, Adalbert Lutter, Benny de Weillle, Kurt Hohenberger, Joe Wiek, Werner Eisbrenner, Wiheim Sgreiß, Ernst Jäger, Kurt Henkels U. a. a 22.00 Die schöne Stimme. Rudolt 2 8 Plümacher 1 7 in Luzern:„Fausts Verdam- 5 von Hsetor 225 germann. a 22.45 Melodien zum Träumen 6 5 8