Nr. 160 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 7. Oktober 1950 Westdeutschland exportiert wieder land wirtschaftliche Produkte ES sind noch keine zwei Jahre her, da wäre anein der Gedanke, Deutschland könne wie: der einmal in die Lage kommen, ernährungs- wirtschaftliche Güter zu exportieren, als ganz abwegig bezeichnet worden. An fast aller bEnd wirtschaftlichen Produkten bestand ei derartiger Mangel, daß auch noch viele Mo- nate nach der Währungsreform der schwarze Markt sein Leben weiter fristen Konnte. Dureh die Stabilisierung der Mark mit der Wieder- einschaltung vieler Arbeitsloser in den Ar. peitsprozeß und der damit einhergehenden Ausweitung der Produktion für den Export ing der ausgehungerte deutsche Markt an. Sich Wieder zu füllen. Die umfangreichen Ein- kuühren von Grundnahrungsmitteln machten den Anfang, es folgte die ganze Skala der so- genannten nicht lebens notwendigen Güter, is allmählich eine gewisse Sättigung der aus. gedörrten deutschen Märkte erreicht war. Ge- ade die Einfuhr von hochwertigen Grund- stoffen und auch von ausländischen Fertig- produkten veranlagte die deutschen Produ- zenten, untereinander in einen scharfen Kon- gurrenzkampf zu treten. Dadurch wurden die Qualitäten so sehr verbessert, daß nach und nach der Anschluß an die Weltmärkte gefun- den werden konnte. Eine interessante Entwicklung hat die Ex- portwirtschaft auf dem Ernährungsgebiet ge- gommen. Anfangs beschränkte sich die deut- sche Ausfuhr auf Produktionsmittel, wie etwe auf Hopfen, Zuchtvieh, auf Feld- und Ge- Müsesaaten, Zuckerrübensaat, Pflanzkartof- teln u. a. m. Aber bald gesellten sich diesen Artikeln Waren zu, wie Kognak, Pumper- nickel, Spirituosen, Gänseleberpastete, Export- biere, Produkte, die vor dem Kriege einen gu- ten Namen auf dem Weltmarkt hatten. Man natte einen Anknüpfungspunkt, aber ganz einfach war es meistens nicht. Mit Beginn der Liberalisierung des Han- dels zwischen den Marshallplanstaaten gab es für den Export von ernährungswirtschaft- Hehen Gütern neue Möglichkeiten. Auf den Freilisten der Teilnehmerstaaten erschien eine Vielzahl von Produkten, in denen die Bun- desrepublik lieferfähig geworden war. Einen guten Aufschwung nahmen vor allem die Konserven-, Nährmittel-, Essenzen- und Süg- warenindustrien. Auch frisches Obst und Bee- ren fanden ihre Liebhaber. Mit der wachsen- den Ausweitung der deutschen Märkte wurde die Frage der deutschen Ausfuhr immer mehr zu einer Preisfrage. Produkte, wie Malz, Fische, Käse, Milchpulver, Fleisch, Obst, Kleie, ja auch Butter und Getreide, die gleichzeitig aach Westdeutschland eingeführt wurden, fan- den mit einem Male auch Absatz möglichkeiten m Ausland. Hier gab es allerdings bestimmte Grenzen. Die Hohe Kommission stimmte nãm- ich keinem Export von Waren zu, die zu- gleich innerhalb der Marshallplanhilfe einge- kührt wurden. Das betraf vor allem Getreide, alle Fettrohstoffe, sodann Futtermittel und Zucker. Diese Einschränkungen sind in der letzten Zeit aufgehoben worden, so daß heute praktisch alle Nahrungsmittel exportiert wer- den können. Ein Embargo gibt es dagegen für adustrielle Waren nach den ost- und den süd osteuropäischen Staaten. Die deutsche Exportwirtschaft auf dem Er- nährungsgebiet hat mit mannigfaltigen Schwie- rigkeiten zu kämpfen. Vor allem die Zölle spielen eine große Rolle. In einigen Staaten machen die Schutzzölle, mit denen sie sich umgeben haben, die Ausfuhr nahezu unmög- lich. Dazu kommen Einfuhrverbote für ver- schiedene Artikel. Hierunter hat vor allem die deutsche Bier- und Weinausfuhr zu leiden. England hat z. B. die Steuer für die Einfuhr von Flaschenwein gegenüber der Vorkriegs- zeit vervierfacht. Der Export von Faßwein kommt infolge der schlechten Kellerverhält- nisse in England und wegen der geringen Er- fahrungen, die die Engländer in der Behand- lung von Weinen haben, kaum in Frage. Da- zu kommen die hohen deutschen Weinpreise und im Laufe des Krieges gewandelte Ge- schmackshinwendung zu vorwiegend franzö- sischen Weinen. Auch der Export von Bier stößt auf große Schwierigkeiten. So hat die Südafrikanische Union gegenüber der Vor- kriegszeit die Biersteuer versechsfacht. Fast nach allen Ländern sind inzwischen deutsche Bierbrauer ausgewandert, die im Besitze des Braugeheimnisse und der nötigen Grund- stoffe durchaus in der Lage sind, deutsches Bier im Ausland zu brauen. Ein anderer Punkt, der die Sachlage nicht gerade vereinfacht, ist, daß einige Staaten es mit der Liberalisierung nicht ganz 80 ernst nehmen wie die Bundesrepublik. Die Devisen werden nach einer gewissen Dring- ichkeitsskala verteilt, insbesondere für hoch- wertige Industriegüter, Ersatzteile, Grund- stoffe usw., so daß für Produkte, z. B. für Fische, Eier, Käse, Obst und Wein u. a. m. fast Feine Beträge übrig bleiben, obwohl es sich dabei nachweislich um traditionelle Exporte handelt. In der letzten Zeit hat sich die Lage allerdings schon wesentlich gebessert, so daß Fisch- und Käseexporte zustande kamen. Vom 1. 7. 1949 bis 30. 6. 1950 sind für land- Wirtschaftliche Produkte Ausfuhrlizenzen für den Betrag von 62 Millionen Dollar erteilt wor- den, wobei nicht feststeht, ob die gesamte Summe auch tatsächlich realisiert wurde. Die stärkste Nachfrage seitens des Auslands bę- stand für Zuchtvieh mit 11,5 Millionen, Dollar Es kolgt Fleisch, in erster Linie Weideham- Mel, Schlachtpferde und Schlachtrinder, die im Gegenseitigkeitsgeschäft getauscht wurden, sodann mit 9,7 Millionen Dollar Hopfen 9,6 Millionen Dollar Bier, 4,5 Millionen Dol: (ar Feldsaaten, 3,3 Millionen Dollar Zucker- cübensaat, 1,9 Millionen Dollar Fische, 1,7 Mil- lionen Dollar Käse, 3,2 Millionen Dollar Branntwein; 60 000 Dollar Mineralwasser. Die Hauptbezieherländer waren der Reihenfolge aach: Frankreich, Schweiz, Belgien, Osterreich, die Vereinigten Staaten, Holland, Luxemburg, ngland. Auch nach Ubersee sind landwirt- schaftliche Produkte exportiert worden. Erleichterte Einfuhr aus Marshallplan-Ländern Zahlreiche Beschränkungen für die Einfuhr don Waren aus den Marshallplan-Ländern sind nach einer Bekanntmachung des Bundes- wrirtschaftsministeriums aufgehoben worden. Folgende Güter können jetzt unbeschränkt eingeführt werden: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Reis, OIfrüchte, Olsaaten, Rüben, Saat- gut, Futtermittel, Tabak, verschiedene Ge- mise, einige Obstsorten, Kaffee, Kakao, Tee, Edelhölzer, Kautschuk, Fette und Ole, Wolle, Häute, Bier, Steine und Erden, Erze, Erdöl, Benzin, Säuren und andere chemische Stoffe, Textilien, Leder, Reifen, Papier, Zeitungen and Zeitschriften, Gläser und Porzellane, Ar- maturen, Gießereierzeugnisse, Maschinen, Stahlwaren, Maschinenteile, Schmuckwaren, optische Instrumente, elektrische Geräte, Kraftwagenteile, Schiffe und Fahrzeuge Wirtſchaftliches Vorerst keine Butterpreiserhöhung Der alte Butterpreis von 3,20 DM ab Mol- kerei wird, wie aus dem Bundes wirtschafts- Ministerium verlautet, allenfalls in den kalten Monaten Januar und Februar wieder geneh- Migt werden. Eine solche Preiserhöhung werde jedoch nur vorübergehend in Kraft treten, da im kommenden Jahr mit einer noch grö- geren Milchschwemme zu rechnen sei. Damit ist der Antrag der Molkereien, schon jetzt den alten Butterpreis wieder zu bewilligen, abgelehnt worden. Während der Milchschwem⸗ me des letzten Sommers wurde der Butter- Preis auf 4.80 DM festgesetzt Sehr gute Ernte im Lande Die diesjährige Getreideernte in Württem⸗ berg-Baden ist nach Mitteilung des Statisti- schen Landesamtes in Stuttgart sehr gut aus- gefallen. Hervorragende Erträge wurden bei Kartoffeln. Obst und Zuckerrüben erzielt. Die Getreideernte wird voraussichtlich 6,9 Millionen Doppelzentner gegenüber 6,2 Mil- nionen Doppelzentnern im Vorjahr betragen Auf Brotgetreide entfallen davon 3,8 Millio- nen dz und auf Futtergetreide 3,1 Millionen dz. Damit ist die diesjährige Getreideernte um 12,3 Prozent höher als im Vorjahr. Die gesamte Kartoffelernte wird voraussichtlich. un- ter Einschluß der Frühkartoffeln, rund 14,6 Millionen dz einbringen. Der Hektarertrag ist mit rund 234 dz noch merklich höher als der Ertrag von 190 dz bei der bisher größten Kar- toffelernte im Jahre 1948. Nahezu 7 Millionen dz Kartoffeln werden für die Fütterung ver- ügbar. Die Rauhfutterernte ist mit einem Voraussichtlichen Ertrag von 21 Millionen dz Heu um eine Million dz höher als im Vorjahr und wird mit dazu beitragen, die Milchpro- duktion weiter zu erhöhen. Bei Zucker- und FU tterrüben ist eine sehr groge Ernte zu er Warten. Voraussichtlich werden dieses Jahr größte Nachkriegsertrag an Zuckerrüben von 1 2,7 Millionen dz im Jahre 1948 würde damit beträchtlich überschritten. Auch die Obsternte des Landes wird mit nahezu 3 Millionen dz Kernobst(Apfel und Birnen) als hervorragend bezeichnet. Die Pflau- men- und Zwetschgenernte ist mit 250 000 dz kast doppelt so groß als die des Vorjahres. Je Kopf der Bevölkerung werden in diesem Jahr etwa 70 kg Kernobst zur Verfügung stehen. Dies ist fast dreimal so viel als im Jahre 1937, in dem der bisher höchste Verbrauch zu ver- zeichnen war 5 Reiche Obsternte— schleppender Absatz Die Obsternte am Bodensee ist jetzt in vol lem Gange, nachdem sogar die Spätsorten heuer drei bis vier Wochen früher ihre Reife erreicht haben. Der Absatz ist sehr schlep- bend. Nur beste Sorten finden Käufer. Die Beis haben fast den Vorkriegsstand erreicht. Für B- Ware wird je Zentner 4 bis 5 Mark be- gahlt. Der Preis für Edelobst liegt zwisehen 5 und 15 Mark. Für die feinste Edelsorte Cox Orange werden 20 DM erzielt. Stetiger Rückgang der Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg⸗ Baden ist im Monat September 1950 Weiter zurückgegangen, und zwar um 2736 auf 49 729. Damit liegt die Zahl der Arbeitslosen um 40 000 unter dem Höchststand im vergangenen Winter und um 7000 unter dem Stand von Ende September 1949. In vielen Bezirken ist bereits ein ausgesprochener Mangel an lei- stungsfähigen Arbeitskräften, insbesondere an Fachkräften der Metall- und Bauberufe,gspür- bar. Bemerkenswert ist, daß die Zahl der Ar- beitslosen in den fordbadischen Arbeitsamts- bezirken Karlsruhe(minus 601) und Pforz- heim(minus 420) am stärksten abgenommen hat. Weinernte an der Bergstraße befriedigend Die diesjährige Weinernte an der Berg- straße wird nach Menge und Qualität zufffe- denstellend ausfallen, wie die bisherigen Fr träge bei der Lese, die in diesen Tagen zu Ende geht, beweisen. Während in einigen Weinbauorten an der Bergstraße, die zu den bekanntesten Weinbaugebieten Deutschlands zählen, ein Mostgewicht von 65-75 Grad Ochsle gemessen wurde, wurden in Schriesheim, dem bedeutendsten Weinort an der, Bergstraße, Mostgewichte bis zu 90 Grad Gchsle festge- stellt. Vorräte aus dem vergangenen Jahr sind, bis auf einige hochwertige Flaschen- weine, kaum noch vorhanden. „Ultimatum“ der Gewerkschaft Uffentkiche Dienste Die Gewerkschaft Offentliche Dienste, Trans- port und Verkehr hat die Bundesregierung aufgefordert, sich zu dem Verlangen der Ge- Werkschaften nach Erhöhung der Stunden- löhne und Monatsgehälter im öffentlichen Dienst bis zum Donnerstag zu äußern. Die Gewerkschaft hat eine Erhöhung der Stunden- löhne um 15 Pfennig und eine Steigerung der Gehälter um 35 DM verlangt. Die bisherigen Verhandlungen führten noch zu keinem Er- gebnis. Aus dem Bundesfinanz ministerium wird hierzu bekannt, daß die Bundesregierung be- sonders wegen ihrer Subventionsverpfich- tungen in Höhe von 300 Millionen DM auf keinen Fall in der Lage sei, den Lohnforde- tungen der Gewerkschaft nachzukommen. . Geringerer Verkaufserlöse der Landwirtschaft In einem Rückblick auf das bäuerliche Wirt schaftsjahr 1949/50 teilt der württemberg- ba- dische Bauernverband mit, daß die Verkaufs- erlöse der Landwirtschaft in Württemberg Baden von etwa 600 Millionen DM im Wirt- schaftsjahr 1948/49 auf rund 500 Millionen DM im Wirtschaftsjahr 1949/50 zurückgegan- gen sind. Im Jahre 1948/49 brachten die Erlöse aus Sonderkulturen 158 Millionen DM ein. Im soeben abgelaufenen Wirtschaftsjahr betrugen die Erlöse aus Sonderkulturen nur 75 Millio- nen DM. Dieser Rückgang der Verkaufserlöse ist umso bemerkenswerter, als von den 124 000 hauptberuflichen Inhabern landwirtschaf li- cher Betriebe 25 000 auf die regelmäßigen Ein- nahmen aus dem Obst- und Gemüsebau, 40 000 auf Einnahmen aus dem Weinbau und 20 000 auf die Einnahmen aus dem Tabakbau ange- Wiesen sind. Als ein Zeichen der Krise in der Landwirtschaft bezeichnet der Bauernverband in seiner Mitteilung die Tatsache, daß der Kauf von Handelsdünger gegenüber dem Vor- jahre erheblich zurückgegangen ist. Sieben deutsche Auto-Firmen vertreten Insgesamt sieben deutsche Automobilwerg Sind bei dem zur Zeit stattfindenden Parise Automobil-Salon vertreten: Daimler- Ben, Porsche(Sportwagen), VW- Werke CVolkswa⸗ ger), Ford(Taunus), Opel(Olympia urid Kapi- ban), Borgward(Hansa) und Auto- Union(Mead Sber klasse). 4 Verhandlungen mit Agypten und Chile Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen der Bundesrepublik und Agypten verlaufen, wie aus Bonn verlautet, erfolgreich. Schwierigkei- ben sind nur in der Frage des Zahlungsaus- Sleichs entstanden. In der nächsten Woche sollen besondere Verhandlungen aufgenom- men werden, um diese Frage zu klären. Aus zuverlässiger Quelle verlautet weiter, daß die Wirtschaftsverhandlungen zwischen der Bun- desrepublik und Chile, die unterbrochen wa⸗ ben, jetzt wieder aufgenommen wurden. Es handelt sich darum, das am 10. August abge- laufene Wirtschaftsabkommen über einen Warenaustausch von je 11,35 Mill. Dollar zu erneuern, nachdem es bisher auf drei Monate verlängert worden War. Edmund Sabott: Der Anceklade Schneise vopprioth d Fertanshaus heutlingen Oertel& Spöres 7. Fortsetzung. Ein hervorragender Schüler sei er wohl nicht gewesen, aber die Abschlußprüfung habe er mit leidlichem Erfolg hinter sich gebracht. Dann war er nach Schönbuch zurückgekehrt, um sich zunächst ein Jahr lang tüchtig auszu- arbeiten. Sein Plan war, nach diesem Jahr eine tand wirtschaftliche Hochschule zu besuchen und sich auf den Landwirtsberuf vorzuberei- ten. Es war vorgesehen, daß er das Gut einmal Übernehmen sollte. * Charlotte bemerkte voller Unruhe, daß Staatsanwalt Dr. Scheel, der bisher versunken und scheinbar unbeteiligt dagesessen hatte, sich aufrichtete und vorbeugte, wobei er die Hände flach aufstützte. Auch Lönne und sein Verteidiger bemerkten es. Lönne verlor sekun- denlang den Faden, während Henius den Staatsanwalt im Auge behielt und abwartete, Wann der erste Angriff erfolgte. Wohlfahrt sagte: Aus welchem Grunde waren eigentlich Sie dazu ausersehen, das Gut eu übernehmen? Jetzt ist Ihr Bruder doch Be- sitzer?“ „Er fand anfänglich keinen Geschmack am Landleben“ antwortete Lönne mit merklicher Vorsicht,„Deshalb verzichtete er auf Schön- buch, obwohl er als Aeltester es ursprünglich übernehmen sollte.“ »Er hatte andere Pläne?“ „Klnstlerische, Es zog ihn zur Bühne. Zu- st besuchte er in Berlin eine Schauspiel- ule, ging dann nach München und trat dort uch mehrmals auf, Ich habe ihn auf der Bühne nie gesehen. Er blieb auch nicht lange dabei, sondern wollte Filmregisseur werden. Mit einigen anderen gründete er eine Produk- tionsgesellschaft und bekam dazu von meinem Vater einen größeren Betrag. Aber es wurde nichts aus dem Film. Er wurde nie gedreht, hatte aber schon eine Menge Geld gekostet. Genaues weiß ich darüber nicht.“ „Wie kam es nun, daß Ihr Bruder das Gut doch übernahm? Geschah das auf Zureden Ihres Vaters?“ „Nein. Mein Bruder scheiterte, Das Geld war immer im Handumdrehen aufgebraucht, und er sah wohl selber ein, daß es so nicht weiter- gehen konnte. Inzwischen hatte er seine jet- zige Frau kennengelernt. Sie war von ihm für den Film engagiert worden, der nie gedreht wurde. Gerade als ihm seine Teilhaber durch- gebrannt waren, kam er zu uns nach Schön- buch und brachte seine Frau mit. das heißt, damals war sie noch seine Verlobte. Er war durch seine Mißerfolge sehr niedergeschlagen. An die Uebernahme des Gutes dachte er wohl noch nicht, aber seine Frau fand es anschei- nend romantisch, Gutsherrin zu sein.“ „Sie standen sich nicht gut mit ihr?“ „Natürlich war mein Verhältnis zu meinem Bruder und seiner Frau gespannt. Das lag nicht allein an mir, sondern auch an meiner Schwägerin. Sie meinte, ich stünde ihren Pla- nen im Wege.“ Hier meldete sich der Staatsanwalt nach- drücklich zum Wort, und Wohlfahrt gab ihm die Erlaubnis zur Fragestellung. „Und war das der Fall?“ fragte Scheel. „Standen Sie ihr im Wege?“ Das Verhör bekam plötzlich einen anderen Ton. Scheels Stimme war sonderbar hell und scharf. Er schoß seine Fragen gleichsam ab wie Harpunen, die sich in den andern einbohr- ten und kesthakten, so daß er ihn näher und näher an sich heranzog. „Das mag wohl sein“, antwortete Lönne. „Wenigstens mochte sie sich das einreden. Mein Bruder hatte einen beträchtlichen Teil seines Erbes bereits verbraucht. Von seinen land wirtschaftlichen Talenten hielt ich nicht . viel, die romantische Neigung meiner Schwä⸗ gerin für das Landleben kam mir unecht vor.“ „Mit einem Wort: Sie weigerten sich, Ihrem Bruder das Feld zu räumen?“ „Wer das Feld zu räumen hatte, darüber hatte mein Vater zu befinden.“ „Aber Sie machten kein Hehl daraus, daß Sie sich beiseitegesetzt, übervorteilt und un- gerecht behandelt fühlten?“ „Das ist übertrieben. Ich hätte mich der Tradition unterworfen und habe es ja auch getan, als mein Vater gegen mich 5 „Gegen Siel“ rief Fcheel.„Das wollte ich hören!“ Er stützte den Zeigefinger seiner rechten Hand auf die Tischplatte, als wolle er dieses Wort festnageln.„Sie hatten also das Gefühl, es sei gegen Sie entschieden worden?“ Lönne zuckte die Achseln. Sein Gesicht ver- dunkelte sich, Scheel hatte ihn in die Enge getrieben. Noch immer begriff Charlotte nicht, was dies alles mit dem Tode Hartungs zu tun hatte. Scheel sagte: Wir werden Zeugen hören, Angeklagter, die bestätigen werden, daß Sie in heller Empörung den Platz geräumt haben!“ Charlotte bemerkte, wie Lönnes Hände die Brüstung der Anklagebank so fest umklam- merten, daß die Knöchel weiß wurden.„Ich hing an dem Stück Erde“, erklärte er halblaut und sah vor sich auf den Boden nieder.„Das wird nur begreifen können, wer selbst auf dem Lande aufgewachsen ist. Ich kannte jedes Feld und jeden Baum, ich war mit allem ver- traut wie mit Menschen, die einem nahestehen. Wie kann man verlangen, daß ich nun den Dingen gleichgültig ihren Lauf ließ?“ Der Staatsanwalt schien Lönne für dieses Bekenntnis geradezu dankbar zu sein.„Sie traten also ab mit der Ueberzeugung, dag Ihnen Unrecht geschehen sei. Sie hingen an diesem Stück Erde— um Ihre eigenen Worte zu gebrauchen— so sehr, daß Ihnen im Laufe der Zeit jedes Mittel recht wurde, sich einen Ersatz für das zu verschaffen, was Ihnen ent. gangen war. Mit einem Wort: Sie wollten sich Altenlinden erobern, um Ihrem Bruder zu be- weisen, daß Sie doch der geschicktere seien!“ Scheel setzte sich und strich sich das schüt- tere Haar aus der Stirn und versank unvermit. telt in seine scheinbare Geistesab wesenheit. Er hatte seinen ersten Sieg errungen. Jetzt begriff Charlotte erst, um was es ge- gangen war: Es galt, nach einem Grund für den Mord an Hartung zu suchen, Offenbar fol- gerte der Staatsanwalt aus den Zeugenaus- sagen, die er im Laufe des Vorverfahrens ge- hört hatte, daß Lönne befürchtet hatte, Har- tung werde ihm bei Frau Borbeck zuvorkom- men. Dann wäre Altenlinden ihm entgangen, und Hartung wäre der Besitzer geworden. Um diese Gefahr zu beseitigen, erschoß er den Mann, den Gabriela Borbeck heiraten wollte. Henius sah sich kurz nach Lönne um, emp- fing aber von dem kein Zeichen, Darauf erhob er sich, machte eine kleine Verbeugung zu Scheel hinüber und sagte:„Die erste Enttäu- schung des Angeklagten über den plötzlichen Wechsel seiner Lebenslage wird jedem ver- ständlich sein. Die Staatsanwaltschaft aber hat keinerlei Beweise dafür, daß mein Man- dant nun die nächsten Jahre in dumpfem Rachebrüten verbracht hat. Im Gegenteil, er packte das Leben mit anerkennenswerter Energie nun eben von einer andern Seite an und hatte Erfolg damit.“ Scheel legte den Kopf zurück und sprach in die Luft hinein: Immerhin gibt der Ausgang meinen Schlußfolgerungen recht: Er tauchte einem Gut sogar, dessen Kauf er veamittelt hatte und das ihn danach auffallend häufig als recht interessierten Besucher gesehen hat.“ Henius setzte sich, und Wohlfahrt übernahm wieder das Verhör. Zwei Geschworene tuschel- ten miteinander und schienen sich schon jetzt gegen Lönne zu entscheiden, denn sie betrach- teten ihn mit merklichem Argwohn. f eines Tages wieder in seiner Heimat auf, auf e Vom Schlafen Die alte Schulbank in der Oberprima des ehrwürdigen Gymnasiums, die einst die Ehre hatte, von mir ein Jahr lang gedrückt zu wer- den, trug die Narben von Generationen: Eingeschnitzelte Mädchennamen, Herzen mit Pfeilen, kunstvoll verschlungene Initialen. Nun hatte aber unsere Bank noch eine be- sondere Zierde. In schönem, breitem Kerb- schmitt war auf dem Pultbreft eingegraben: „Seinen Freunden gibt er es auch schlafend“. Ps alm 127,2.) Ein Beweis, daß erstens der Schulschlaf auf eine lange Tradition zurück- blicken kann, zweitens aber, daß es in frü- heren Zeiten bibelfeste Primaner gegeben nat. Für meinen Nebenmann und mich war es jedenfalls ermutigend, dort in Holz gegraben und mit der Autorität der Bibel belegt, eine Wahrheit zu finden, die das Gegenteil zu der Meinung des Lateinprofessors besagte:„Die ganze Klasse schläft schon wieder, aus Ihnen wird im Leben nie etwas!“ Nun hat sich diese Prophezeiung nicht er- küllt, denn ich w daß doch aus einer gan- zen Anzahl„Etw a8. geworden ist: Ein leib- haftiger Staatsminister, ein tüchtiger Arzt,, ein erfolgreicher Kaufmann. Ich will nicht behaupten, daß ihnen ihr Erfolg aufgrund ihres gesegneten Schlafes in der Lateinstunde in den Schoß gefallen ist. Daß aber eine ganz tiefe Erkenntnis und Wahrheit in jenem Psalmwort steckt, be- ginne ich inzwischen zu ahnen. ES rührt an das Geheimnis des Schlafes. Die moderne Forschung weiß längst, daß das Be- wWußtsein im Schlaf nicht einfach verschwindet, sondern daß es sich in eine tiefere Schicht, in das Unterbewußtsein zurückzieht. Unser geistig- seelisches Leben geht im Schlaf weiter. Davon zeugen die Träume. Der Schlaf will aber sein Geheimnis hüten, Deshalb können wir uns nur schlecht an Träume erinnern und vergessen sie auch Wieder so schnell. Das Unewußte zieht gleich- sam das, was gelegentlich herausragt, wieder an einem Zipfel zurück. Ebenso wie eine kleine Becke von dem, was im Unbewußten geschieht, in das Bewußtsein ragt, nehmen Wir aber auch manches aus dem Bewußtsein in die Welt des Unterbewußten mit. Wenn unsere Kinder im Schlaf ph antasleren, SO kön- nen wir genau heraushören, was in ihren Geist und ihre Seele am Tage die tiefsten Furchen gezogen hat. Wir kennen ja auch den Trick: Wir sollen am nächsten Tage einen Vortrag halten. Am Abend lesen wir uns noch einmal die Stichworte durch. Am nächsten Morgen— siehe da, es sitzt fest im Kopf. Das Unterbe- wußte hat weiter gearbeitet. Es ist also für uns von enormer Bedeutung, womit wir uns am Abend beschäftigen, was Uns in der halben Stunde vor dem Einschlafen durch den Kopf geht. Denn das geht mit in die Tiefe! Wer am Abend, ehe er das Licht seiner Nachttischlampe ausknipst, noch einmal sein Soll und Haben durchgeht und mit Sorgen zum so und sovielten Male feststellt, daß es nicht langt,— der braucht sich nicht zu wun- dern, wenn er des Morgens benommen und wie gerädert ist und mit Zagen und Sorgen en sein Tagwerk geht: Seine Seele ist im Unterbewußtsein auf dem Sorgenpfad wei- tergegangen, auf den er sie beim Einschlafen gesetzt hat. Wer vor dem Einschlafen einen Kriminalroman oder gar die politische Seite der Zeitung liest,— das Aufwachen am Mor- gen wird ihm die Quittung präsentieren. Wer mit Haßgedanken gegen einen Menschen einschläft,— die Zerrissenheit geht mit ins Unterbewußte und vergiftet seine Seele. „Lasset die Sonne nicht über Eurem Zorn untergehen!“ mahnt der Apostel Paulus. Er weil etwas davon. In Amerika— so las ich neulich— hat Einer ein Spezialgeschäft für Schlafpbedarf aufgemacht. Von weichen und harten Betten und Matratzen, Schallplatten zum Einschlafen, schalldämpfende Vorrichtungen bis zu einer Vielzahl von Schlafpillen und Pulvern gibt es dort alles, was den Schlaf herbeiführen und verbessern kann. Einer, der das Geschäft be- sucht hat, sagte dazu: Eines hätte er nur vermißt: Einen Wandspruch mit dem Abend- lied des Matthias Claudius: Dank ans Licht „Laterne, Laterne., hörte ich draußen auf der abendlichen Straße singen. Schon gestern, auch schon früher einmal hatte es so aus der eben beginnenden Nacht herausge- tönt. Der Klang war mir vertraut. Aber wie ging es denn weiter im Text?„Sonne, Mond und Sterne“, ergänzte ich aus dem Gedächt- nis. Doch was kam dann? Ich brachte die Worte nicht zusammen, wiewohl ich ans Fen- ster trat und in die Nacht hinaushorchte. Immer kam auf den beschwörenden Anfang nur ein Echo aus anderer Richtung, nur wie- der:„Laterne, Laterne“ Es war einer der milden und klaren Herbst- tage zu Ende gegangen, die uns dankbar stimmen. Nicht mehr lange und es wehen kalte Winde, die Wolken beginnen zu triefen An diesem Tag aber hatte die Sonne noch einmal ihr Licht und ihre Wärme in ver- schwenderischer Fülle ausgeteilt. Noch jetzt War die Luft warm, noch jetzt in der Dämme- rung glühte am Himmel das Feuer nach, das tagsüber gebrannt hatte. Mir war schon zu Mittag in den Sinn gekommen, ich müßte das große, freigiebig spendende Gestirn preisen. Doch tat ich's nicht, denn ich hatte, wie man so sagt, Wichtigeres zu tun. Nun priesen statt meiner Kinder das Licht, sie sangen ihr La- ternenlied. 5 Sie Waren jetzt schon näher, und auf ein- mal verstand ich, was da gesungen wurde. „Brenne auf, mein Licht!“ hörté ich sie ihre Laternen anrufen. Welche Lichtseligkeit lag in diesem Gesang, der immer von neuem an- setzte. Ich vernahm darin alle Lust am Leben, alle Freude am Dasein. Im Zuhören kam mir die Gewißheit, daß es Glück gibt in der Welt. Frohmut, große Zuversicht und heitere Be- jahung. Und dann erschienen sie. Eine erste La- terne schwebte um die Ecke herum, eine leuchtende Kugel, groß und rot. Sie schien frei dahinzutanzen und wurde doch an der Stange getragen. Ihr folgten noch viele an- dere, eine ganze Kette von leise schwanken- den Laternen. Manche glühten blau, andere grün. Jede einzelne war ein wunderbares Ge- bilde aus gefaltetem Papier, das ein zitterndes Kerzenlicht umhüllte. Man konnte es im La- den kaufen, es war ein Nichts, das nächstens vielleicht in Flammen aufging, zugleich aber war es auch ein Abbild der Sonne, ein klei- ner Mond, ein strahlender Stern. Und welche Lust, so ein leuchtendes Ding an der Stange vor sich herzutragen! Sie waren lichttrunken, diese Lichtträger, diese kleinen, fort und fort tappenden Gestalten, die zu singen nicht auf- „So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder, kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und lag uns ruhig schlafen und unsern kranken Nachbarn auch.“ Es ist wahr, das ist das Wesentliche Daß ein Mensch sich, ehe sein Geist in das Unterbewußte absinkt, zu Gott emporrichtet. im Abendgebet seine Beichte ablegen, sich von ihm alles Ungute vergeben, ausstreichen läßt und sich in das Meer seiner Gnade und Liebe Wirft. Dann kann sein Leib und seine Seele in diesem Frieden im Unterbewußten ruhen und wird neue Kräfte für den Tag empfangen Das ist die tiefe Wahrheit jenes Wortes auf meiner alten Oberprima-Bank:„Seinen Freun- den gibt ER's auch schlafend“. Baudis. P ö Von Karl Bahnmüller hörten. Nur dann und wann trat ein Gesicht- chen, von einer Laterne hell angeschienen. aus der 0 hervor. Doch ich glaubte zu sehen, wie sie schön waren in ihrer Freude. Aus anderen Straßzen kamen neue Gruppen, und jede suchte die tiefste Dunkelheit, auf, daß ihre Laternen desto heller leuchteten. Sie näherten sich einander, vereinigten sich für eine Weile und strebten wieder aus- einander. Dr am Himmel glitzerten die ersten Sterne Mond war aufgegangen, die Sonne schickte eine letzte Röte hinter den Bergen herauf„Und da auf der Straße vollzog sich das irdische Widerspiel des himmlischen Reigens— der Tanz der Laternen, der Zug der Kinder. Sie dankten der Sonne, sie priesen den Mond und die Sterne. Und was wäre am Ende eines so schönen Tages mehr des Dan- kes würdig gewesen als das Licht? „krüh wenn die Hähne krähen“ Wenn„die Sternlein verschwinden“, heißt. es weiter in dem bekannten Volkslied, das ehedem— in meiner qugendzeit— seine volle Berechtigung hatte. Denn damals war ein zünftiger Gockel der zuverlässigste Wecker für die frühaufstehenden Landleute. Wenn der Hausgockel krähte, wußte man, dag der Tag begann anzubrechen und es deshalb Zeit zum Aufstehen war. Ich weiß nicht, ob die Göckel auf dem Lande sich auch heute noch an diese Regel halten; in der Stadt haben sie sich be- stimmt der geschwundenen Moral angeschlos- sen und pfeifen auf die Jahrhunderte alte Uberlieferung. Sie krähen, wenn es ihnen paßt, zu jeder Nachtzeit, auch wenn die Stern- lein eben begonnen haben, am Himmel her- aufzusteigen. Dabei scheint auch das harmo- nische Kikeriki von einst eine Wandlung zum modernen Niggerstil durchgemacht zu haben. Mein Nachbargockel ist in dieser Beziehung noch eine rühmliche Ausnahme, dafür ist er ein passionierter Nachtschwärmer. Um Mitter- nacht, oft schon eine Stunde früher, sieht er die Sternlein verschwinden und beginnt seine Weckarbeit, die so intensiv ist, daß im Durch- schnitt alle zehn Sekunden der Weckruf er- tönt. Es ist fraglich, ob sein fleißiges Hühner- volk, das sich für seine wichtige Aufgabe am nächsten Tag vorbereitet, von dieser nächt- lichen Lärmorgie entzückt ist, der stolze Pa- scha frägt jedenfalls nichts nach seinem Wei- bervolk. Ich habe selten eine solch volltönende, weittragende Gockelstimme gehört, wie die meines geflederten Nachbarn. E. Menger Hände Sie werden mir immer in Erinnerung bler ben, diese Hände, die einer blonden, Zier- lichen Frau gehörten. Sie hatte drei Söhne ihr ältester überragte sie fast um Hauptes. länge. Ihr Mann war im Krieg geblieben. lch sehe sie vor mir, angetan mit einem weichen, fließenden, schwarzen Gewand. Sie kauerte regungslos am Boden. Ein dichter Schleier umhüllte Kopf und Schultern. Und zwei Hände, wie zum Gebet gefaltet, began- nen sich zu lösen, wurden lebendig und schie nen zu tanzen.. einen seltsamen Tanz der „beseelten Hande“ zu tanzen. Es waren schlanke Finger, mit schön ge. wölbten Kuppen, von zartblauen Aderchen durchzogen, es waren Hände, denen man das Leid, das sie erfahren hatten, anspürte. Lang- sam und zaghaft begannen sie ihr Spiel. Sie folgten einem eigenartigen, fast herben Rhyth- mus, auf und nieder, beweglich bis ins letzte Glied. Da glitten die Finger in spielerischer Heiterkeit hin und her, da ruhten sie wie sinnend aneinander, und einige Minuten spä- ter zuckten sie auf und nieder in wildem Schmerz, um dann langsam, wie von einer fernen, liebvertrauten Gebärde berührt, sich in Demut zu beugen. Ein winziges Aufzucken des kleinen Fingers verriet noch den sich lösenden Schmerz, dann fanden zwei Hände zueinander und standen betend im Raum. Sie waren sehr tapfer— diese beseelten Hände— sie und die kleine, blonde Frau. Auch euch vergesse ich nie. Hände' meiner Mutter! Als ich noch ein kleines Mädchen War, kehr- test du nach vielen Jahren zu mir zurück. Ich kannte dich vorher nicht, doch nun warst du da. Auf dem Bahnhof stand ich neben Dir, du hattest mich an der Hand. Ich weiß heute nicht mehr, wie du damals ausgesehen hast. Wie du gekleidet Warst. Nur an deine Hand erinnere ich mich noch, an deine schlanke, hell- braune Hand, die meine kleinen Finger mit festem Druck umschlossen hielt. Es War eine sehr gepflegte Hand. Auf den wohlgeformten Nägeln lag weißer Hochglanz. Das gefiel mir 8 damals besonders. Und heute? Ja, heute ist diese Hand fast nicht mehr wiederzuerken- nen. Die Zeit glitt über sie hinweg, tiefe Fur- chen haben sich längst in sie eingegraben. starke Adern durchlaufen den Handrücken. und die Nägel sind stumpf und glanzles ge- Worden. Nur die Finger sind fast noch s0 schlank wie ehedem. Ich denke oft an diese Hande, die mir alles bedeuten. Wie schön wäre es, sie einmal auf Urlaub zu schicken, ihnen sagen zu können: nun sollt ihr euch ausruhen, euch pflegen, euch schmücken. Ihr habt es längst verdient! Ich glaube fast, sie könnten sich gar nicht mehr daran gewöhnen, untätig zu sein. Und dann sind da noch zwei Hände. Sie gehören dir— und mir. Ich kann sie nicht beschreiben, dazu müßte ich ein Dichter sein, ich weiß nur, daß sie unendlich gut sind. Wenn ich bei dir bin und deine Hand ganz sacht über mein Haar streicht weiß ich, daß 3 ich unter dieser Hand geborgen bin. Oder Wenn ich, inmitten fremder Menschen, heimlich den festen Druck deiner Fingei spüre, die meine Hand nur für Sekunden um- schließen, fühle ich, ich gehöre dir— dir ganz Allein. Du ahnst es vielleicht Zar nicht, wie lieb deine Hände mir geworden sind. Auch Wenn sie nicht mit einem edlen Stein ge- schmückt, sondern rauh und voller Schwielen Wären, ich müßte sie immer gern haben, diese Hände, weil sie dir gehören, und weil sie un- sagbar gütig sind- Katja Conrad Ferdinand Meyer Zu seinem 125. Geburtstag am 12. Oktober 1950 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielt die Sehweiz im deutschen Geistes- leben eine wichtige Rolle, nachdem bereits zu- vor Jeremias Gotthelf einen großartigen Bei- trag zur deutschen Dichtung beigesteuert Hatte. Da sind Männer wie J. J. Bachofen und Jakob Burckhardt, die die abendländische Kul- kburgeschichte und philosophie in neue Bah- nen lenkten. und da ging am Himmel der Poesie ein Zwiegestirn von hellem Glanz auf: Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer. Wieviel ärmer wäre unsere Dichtung, gäbe es keinen„Grünen Heinrich“ oder kei- nen„Jürg Jenatsch“! Indem wir diese beiden großen Werke nen- nien, deuten wir freilich auch gleich die wesen- haften Unterschiede von Keller und Meyer amn, diesen beiden engsten Züricher Landsleu- ten und Zeitgenossen, die sich doch im Leben bel Aller gegenseitigen Achtung, innerlich nie recht nahe gekommen sind. Im einen hatte ich das„Volk“, eine untere soziale Schicht, zum Künstlerischen emporgeläutert, im an- deren entfaltete sich längst hochgezüchtetes, a Überzüchtetes Patriziertum zu einer späten Blüte. Urjunges und Uraltes, Flementarkraft schon leicht morbider Feinsinn stiegen hier zusammen.— Meyers Vater war eine 1 Gelehrten natur, er starb früh und hinterließ seine beiden Kinder einer Mutter, die— zeitlebens nervenleidend— denkbar ungeeignet war für die Erziehung Mres begabten, aber„schwie- rigen“ Anfälligkeit mit sich zu schleppen hatte. Sein juristisches Studium bringt er zu keinem Ab- Schluß, er sitzt jahrelang zuhause ohne eigent- f liche Beschäftigung herum wenn er Seine ächtlichen einsamen Ruderfahrten Auf dem See unternimunt, 80 zittern Mutter und Schwe- ster um sein Leben. Es kommt so weit, daß er ür Monate eine Heilanstalt aufsuchen muß. Der dortige verständnisvolle Arzt verweist ihn 5. Studien— sie e 2 8 8 Sohnes, der selber die Last vererbter Frucht tragen. Nach dem Tod der Mutter(sie endete durch Selbstmord) unternimmt der 30 jährige mehrere große Reisen nach Frankreich und Italien— und so wichtig und unüberseh- bar die deutsche Komponente in seinem Künstlerischen Schaffen ist, so ist es doch zweifellos die erregende Begegnung mit dem romanischen Kulturraum gewesen, die den verborgenen Keim seines Genius zur Ent- kaltung brachte, Fast 40 Jahre alt war er, als ihm die erste Frucht herangereift war: Ein Balladenband, dem sechs Jahre später die „Romanzen und Bilder“ folgten— und die köstlichen frischen und doch menschlich 80 reifen Zweizeiler der Verserzählung„Huttens letzte Tage“, die unter dem Finfluß des deutsch- französischen Krieges 1870%1 entstand— nach seinem eigenen Zeugnis als Durchbruch zum Deutschtum seiner Muse aufzufassen. Es sind dann in zwei Jahrzehnten noch eine Menge Verse zugewachsen, die aus dem Pan- theon der deutschen Dichtung nicht hinweg zudenken sind: adelige Gebilde, angestrahlt von jenem„großen stillen Leuchten“, das in einem seiner berühmtesten Gedichte beschwo- ren wird. Mag ihm, allgemein gesprochen, auch die eigentliche Popularität als Lyriker ver- sagt geblieben sein(denn seine Kunst ist jetzthin„Bildungserlebnis“, in strenge kühle Form gebannt), so wird der literarische Fein- schmecker“ gerade diese N Sprödheit bewundern. 25 8 Viele seiner Gedichte kreisen um geschicht- liche Gestalten und Vorgänge. Auch als Er- zähler gilt seine Vorliebe solchen Stoff wiederum bezeichnend für ihren Autor, der nicht sowohl aus dem Elementaren heraus Schafft als vielmehr aus dem vorbereiteten Rohstoff der storie. Es wird damit auch N Thema Genie und trrsinnd. immer wieder gehemmt durch den überkom- menen Geist eines christlichen, oft schweize- risch-calvinistisch gefärbten Puritanismus und durch Todesgedanken.— Sein„Jürg Jenatsch“ ist längst als einer der besten und bedeutend- sten geschichtlichen Romane in das deutsche Schrifttum eingegangen. Wie in vielen seiner Gedichte hat Meyer die Schweizer Heimat als Hintergrund gewählt: es geht um den Frei- beitskampf des Graubündner Landes am An- fang des 17. Jahrhunderts. Es ist aber mehr als ein„Heimatroman“': letzen Endes eine ge- schichtsphilosophische Ausein andersetzung zwi- schen Macht und Recht, Es erübrigt sich zu sagen, wie zeitnah, ja wie ewig aktuell der Vorwurf des Buches damit wird. Meyers episches Werk ist äußerlich be- scheiden: außer dem„Jenatsch“ Novellen. Aber freilich: was für herrliche Stücke! Es sei aus diesem Geschmeide edler Prosa nur an Perlen wie„Gustav Adolfs Page„Die Richterin“,„Der Heilige“ und„Die Versuchung des Pescara“ erinnert— sie ge- hören zur Weltliteratur! Man sollte nicht Abschied nehmen von Con- rad Ferdinand Meyer ohne ein Wort bewun- dernden Dankes für seine Schwester Betsy. Sie war es, die nach der Mutter Tod dem Dichter und verständnisvolle Kameradin war, die ihr eigenes Glück selbstlos dem Bruder opferte — und die dann ohne äußere und innere An- sprüche in den Schatten der Anonymität zu- rücktrat, als der 50jährige nach mancherlei erotischen Enttäuschungen sich doch noch ver- heiratete: mit einer Landsmännin aus der ihm vertrauten vornehm- bürgerlichen Umwelt. Es War ein herbstliches Glück. gesegnet durch die Geburt einer Tochter. Gegen Ende seines Lebens schlossen sich nochmals für 12 Monate die Tore der Heil- anstalt hinter ihm, die letzten Jahre in Sei- nem Kilchberger Heim am Züricher See sind ein sanftes Verdämmern. So ist Conrad Ferdi- nand Meyer, Mann und Werk, ein zutiefst er- regendes Beispiel für das aüster-trasische 8 noch zehn jahrzehntelang treue Weggenossin br Kerl fuß Warum Giſela nicht ins Schwimmbad mag Renate darf zum erstenmal ins Schwrimm⸗ bad. Sie hat so viel schon davon erzählen hören, wie groß und schön es sei, daß sie es kaum erwarten kann. Mit großem Interesse verfolgt Gisela alles, was die große Schwester tut, und ist voll Spannung, bis diese zurück- kommt. Renate erzählt denn auch ausführlich von den Ankleideräumen, den Duschmöglich- keiten und dem herrlich großen Schwimm- becken. Nur eines will ihr nicht recht be⸗ hagen: das Chlorwasser. Gisela hört erst mit großen Augen zu und freut sich schon, bis sie auch einmal mitge- nommen wird. Als sie aber von dem merk- würdigen Wasser hört, vergeht ihr sichtlich die Lust, und sie hat sich darüber auck noch nicht beruhigt, als der Vater vom Dienst nach Hause kommt. Vati“, ruft sie voll Mitte lungsdrang und rennt ihm durch den Garte ertgegen, Renate war beute im Schwim bad, und denk nur, sie hat im Clo Wasser baden müssen!“ erzählt sie atemlos. Es kostete einige Mühe, das Migverständn aufzuklären und der Kleinen ihre Abneigun gegen den Besuch des Schwimmbades zu ne men. F. H. Der Zweig im Wind „Ja, ja“, nickt er. „Man hat's so schwer, Man hat's so herb, Ich glaub, ich sterb.“ Er Schwan fet:„Ei, el, Ich bin so frei Und tanz im Wind Frok wie ein Kind.“ Die Zeit„ Bald hat man's leicht, 1 Bald nat man's schwer, 0 1 Wie er. Wil gan: AUS UNSERER HEIMAT Bei der Weinlese, Pflälzer Land im Umkreis der badiſchen Hauptſtadt Zwischen Baden und der Pfalz bestanden von jeher gut nachbarliche Beziehungen. Soweit die Dörker im Verkehrsbereich des Rheinübergangs liegen, waren sie mit der Stadt Karlsruhe immer eng verbunden. Aus Maximiliansau, Wörth und Hagenbach strömen der nahen Großstadt zahl- reiche Arbeitskräfte zu, und das Pfälzer Land über dem Rhein war ehedem geschätztes Ziel Karlsruher Ausflügler. Die Landschaft hat die eigentümlichen Reize der stromnahen Ebene. Die Dörfer sind dieser Landschaft schicksals- verbunden seit einem Jahrtausend. Von der Rheinbrücke aus wendet sich die Straße dem Dorfe Wörth zu. Schilfwälder wuchern auf sumpfigem Grund des Giessens, durch den vor der Rheinregulierung die Wasser des Stromes sich in weitem Bogen ins Pfälzer Land er gossen. Zwischen Knielingen und Wörth wär Stromland. Das Gewann Rittersheck, das heute zum kruchtbaren Dammfeld unserer Pfäl- zer Nachbargemeinde gehört, ragte als Insel aus den Wassern. Sie war zu jener Zeit Knielinger 1 Grund und Boden und wurde erst durch den gheindurchstich im Jahr 1817 auf die Pfälzer Seite verlegt. Auf einer Landzunge des Hochgestades um- Schließt die hochragende Mauer den alten Stadtteil des Burgstädtchens Jockgrim. Uber zehn Meter hoch steigt die wohlgefügte Back- Steinmauer vom Dünenrand empor. Steile Trep- pen führen zu den Mauerpförtchen, Schießlüken und ein Kranz von Zinnen geben der Mauer ein wehrhaftes Aussehen. Die Giebel der Hauser und Scheunen, die sich in malerischer Gruppierung hinter der Mauer bergen, wandeln den Anblick in ein Bild dörflichen Friedens. Dieser Eindruck Wird vertieft, wenn wir durch das Tor den Ort betreten und durch die malerischen Gassen mit hren hochgiebeligen Fachwerkhäuser schrei- ten. Wirtshausschilder aus guter alter Zeit mit handgeschmiedetem Zier werk, Marienbilder in den Nischen über den Haustüren und das Stein- bild des Heiligen Nepomuk auf einer Brücke der Dorfstraße vervollständigen das Bild eines mittelalterlich- pfälzischen Landstädtchens. Kein 5 Wunder, daß dieses Städtchen am Rhein von Malern und Heimatfreunden gerne aufgesucht wurde,„Wenn des Abengs die Toten Ziegel- massen der Mauer von den Strahlen der unter- gehenden Sonne beleuchtet sind, erhält der Beschauer erst den richtigen Begriff von der Großartigkeit und malerischen Schönheit dieser Befestigung und der reizenden Lage von Jock- grim. Möge jeder Karlsruher Naturfreund ein- mal den Ausflug dorthin unternehmen“ be- schließt ein Karlsruher des vorigen Jahrhunderts seine Betrachtung Jockgrims. Im Mittelpunkt dieser mittelalterlichen Wehr- anlage, zu deren Füßen ein Arm des vielgewun- denen Rheinlaufes vorüberfloß, stand ein Schloß, das schon im Bauernkrieg vom Lauterburger Haufen zerstört wurde. Denn Jockgrim war Eigentum der Speyerer Bischöfe und dem Stift Weißenburg zugeteilt. Keine Urkunde über die Entstehung dieser Burg am Rhein ist uns erhal- ten geblieben, nur die Vermutung besteht, daß die Pröbste von Weißenburg sich diesen festen Sitz am Rheingestade gründeten. Längst ist der Ort aus dem Bereich der Mauern in die Ebene hin ausgewachsen. Deren Boden enthält den Lehm, der in einer der größten Ziegeleien Deutschlands zu Ziegeln und Backsteinen gebrannt wird. Vom Rande des Hochgestades erstreckt sich Ahah! Ein Stück barocker Das XVIII. Jahrhundert hat der Welt eine Menge technischer Fortschritte, erdkundlicher Entdeckungen und geistiger Großtaten ge- bracht. Trotzdem blieben die meisten seiner Menschen im öffentlichen Leben von einer überraschenden Kindlichkeit. Das Zeitalter des Barocks liebte das Spiel und das Theater, sah die Vergangenheit und sich selbst gern im Spiegel des Balletts oder der Oper und konnte sich an den harmlosesten Vergnügungen herz- lich freuen. Während des langsam zu Ende gehenden Absolutismus lag der kulturelle Schwerpunkt immer noch bei den Fürsten und ihren prunkvollen Höfen mit ihren Tausen- den Festen und Belustigungen. Wenn der Gast- geber berühmte Fremde in seiner Residenz empfing, so führte er diese vor- die Wunder- werke der barocken Schloßbaukunst und in die reichen Parkanlagen. Höhepunkte solcher Besuche bedeuteten die Besichtigung der Kunst- und Wunderkammern und die Spa- Zziergänge durch die geheimnisvollen Laby- rinthe der Gärten. In diesen dachten sich die „Oberaufseher über die fürstlichen Residen- zen“ jedes Jahr neue Uberraschungen und technische Kunststücke aus, mit denen sie sich zunächst bei ihrem Herrn einschmeichelten, Welcher seinerseits vor hohen Gästen damit Prahlte. Künstliche singende Vogel- Pasteten, aus denen während der Tafel ein Zwerg kroch— weinspendende Brunnenfiguren— und Wẽãas dergleichen Scherze mehr waren. Besonderen Spaß, der sogar in den Annalen des Hauses vermerkt wurde, bereitete es, wenn man einen anderen überlisten konnte. So gab es in dem Schloßpark Hellabrunn bei Salz- burg eine Grotte, in welcher der Eintretende plötzlich von allen Seiten mit Wasser vollge- spritzt wurde, oder Stühle, die mit dem Ruhe Suchenden ein Stück in den Erdboden ver- sanken. Uber all dem brach man in ein nicht enden wollendes Gelächter aus. Nicht 80 aggressiver Natur waren die Uberraschungen, die der Gärtner in der Landschaft vorberei- tete, indem er in den Taxus der Hecken künst- liche Figuren oder die Initialen großer Herr- scher schnitt, oder indem er einen Weg so ge- schickt lenkte, daß sich auf einmal ein schöner Ausblick ergab. Die Hofgesellschaft. welche jedem Spiel und aller Kunst so geneigt war, quittierte dankbar solche Kunststückchen der der Bienwald bis zum Fuße der Pfälzer Berge und nach Süden bis zur elsässischen Grenze. Um diesen uralten Wald sind geheimnisvolle Erinnerungen lebendig. Er war einst der Aufent- halt von Räuber- und Schmugglerbanden, die dunkeln Gründe dieses Forstes waren Zeugen mancher frevelhaften Tat. Wenn die Heidelbee- ren reifen, spendet er den vielen Besuchern reiche Ernte, für den Pilzsucher ist er ein ergie- biges Revier. Inmitten des Waldes liegt in idyl- lischer Einsamkeit die Gemeinde Büchelberg. Das Forsthaus Langenberg, einstiger beliebter Ausflugsort der Karlsruher, ist ein Opfer des Krieges geworden. Vom Gasthaus stehen nur noch kahle, brandgeschwärzte Mauern. Bildstöcke am Wegrand und Kruzifixe unter hohen Lindenbäumen kennzeichnen das Dorf Hagenbach als einstigen Sitz kirchlicher Wür⸗ denträger. In dem früheren Reichsstädtchen besaß der Speyerer Bischof eine Burgvogtei, deren Mauerwerk noch erkennbar ist. Umschlun- gen von einem Rheinarm tritt der Auenwald bis an des Stromes Ufer. Sein Name Goldgrund er- innert daran, daß auch in unserer Gegend das edle Metall aus dem Sande des Rheins qewon- nen wurde. G. Hupp. Kulturgeſchichte in Badens Landſchaft Natur mit einem„Ahah!“— und davon haben in der Tat manche dieser Anlagen ihren Na- men bekommen und behalten. Baden war ein Jahrhundert lang Mittel- punkt absolutistischer und barocker Herrscher- herrlichkeit. Die Markgrafen von Baden, die Herren des Heidelberger Schlosses und die kurpfälzischen Kurfürsten spielen in der deut- schen Kulturgeschichte eine führende Rolle Noch heute findet ein Teil unseres täglichen Lebens in dem Rahmen statt, den sie groß- zügig geschaffen haben. Neben den großen und repräsentativen Anlagen müssen wir uns auch der kleinen und feinen Spuren erinnern, die das Wirken ihrer Künstler überall hinterlas- sen hat. Dazu gehören aber auch die Ahah, an denen der Wanderer heute ahnungslos vor- übergeht. Als Karlsruhe zum herrschaftlichen Jagdsitz, zur Residenz und schließlich zur Lan- desbauptstadt ausersehen und gegründet wurde, hatten die barocken Gartenarchitekten das Beste zu liefern, was die Zeit kannte. Sie hatten ihrem Herrn und seinen hohen Gästen in den schattigen Alleen rings um den Schlog- turm nette Uberraschungen bereitet, denn lange Zeit hieß ein Weg, der gegen Westen aus dem Park heraus und rechts an diesem entlang führte, der Ahah- Weg— wie oft mö- gen die Herrschaften hier in erstaunte und bewundernde Ausrufe ausgebrochen sein! Im Schwetzinger Schloßgarten er- baute Pigage in der Nähe des Badhauses das Perspektiv: ein halbrundes Holzgitter mit Efeu führte in perspektivischer Verkürzung auf ein Häuschen, in dem sich die in die Tiefe führenden Blickbahnen in einem Loch sam- melten, durch das eine neue perspektivische Täuschung das Auge auf ein Landschaftsge- mälde lenkte Die IIlusion wðar so voll- kommen, daß man glaubte, dieses Flußgelände erstrecke sich noch weit in die Ferne, Die Chroniken überliefern uns, daß alle Besucher dieses Schauspiel(das heutzutage fecht naiv anmutet) mit den Ausdrücken höchsten Ent- zückens genossen. Einem Taschenkalender vom Jahre 1795 entnehmen wir:„Alles wirkt hier zum Ganzen; der hoch geschnittene Gang, der unseren Blick nur auf einen einzigen Ge- genstand leitet und keine Zerstreuung erlaubt. Am Ende des Ganges: ein kleiner durchsich- tiger Pavillon, der den Gesichtspunkt noch mehr verengt, und hinter dem Pavillon eine durchsichtige Grotte, von dunklem, finsterem Aussehen. Diese beiden Stücke machen den Rahmen, der das Gemälde faßt. Hinter der Grotte in kleiner Entfernung alsdann die Mauer, die das Segment eines Zirkels be- schreibt, und gegen oben etwas gewölbt ist Richtige Berechnung dieser Distanzen zu dem einfallenden Licht vollendet die Wirkung des Gemäldes. Die Beschauer setzten das Verdienst auf Rechnung des Malers, aber die Strü- ur des Ganzen wirkt! Wundervolle Täuschung!“ Als besonders interessant wurde im eng- lischen Park die Stelle empfunden, wo er in freie Landschaft überging. Geschickt geführte Wege und Wassergräben vermittelten oft überraschende Lösungen— manchmal wurde der Blick auf einen ganz engen Ausschnitt ge- lenkt, wo eine Mauer mit einem Gemälde stand. In Nymphenburg bei München, wohin Pigage seinem Herrn Karl Theodor folgte, ist der Abschluß ähnlich, Vorbild dafür gab Schwetzingen ab, wo in der Achse der Mittel- Allee hinter dem großen See sich ein reizvoller Blick in die Natur auftut. Schließlich spielt im Barock die ganze Stadt und die ganze Welt das Theater ihres Hofes mit: im Schwarzwald gibt es unweit von St Blasien, zwischen Altglashütte und dem Schluchsee, ein Dörfchen mit dem Namen Ahah! 5 Die Jahrhunderte mit ihren wechselnden Herrschern gehen dahin, und in günstigen leider seltenen Fällen, bleibt von ihrem Werk wenigstens ein bezeichnendes Runstdenkma! erhalten. Auch Baden hat unter den Zer- störungen der Kriege und besonders des letz- ten stark gelitten; die großen Städte Mann- heim und Karlsruhe sind nicht mehr, die prunkvolle Hülle der barocken Herrlichkeit ist vernichtet. Abseits von den wirtschaftli- chen Zentren wurde aber noch manches ge- rettet. Hierzu gehört ganz bevorzugt Schwet⸗ zingen mit seinem Park. Und hier wandelt an schönen Sonnentagen noch mancher auf der Spuren alter Zeiten. Der Fremdenführer des Schloggartens erzählt aus seiner zwanzig⸗ jährigen Tätigkeit, daß die Einheimischen und Fremden, die vom Badhaus unter den Wasserspeienden Vögeln hindurch zum Per- sbektiv gehen, immer wieder in ein„Oh!“ und „Ahah!“ ausbrechen. ir ene „Chorbuch ſoso“ Das im Auftrage des Bad. Sängerbundes von Bundeschormeister Walter Schlagefer her- ausgegebene„Chorbuch 1950“, das im Mu- sikverlag Hochstein& Co. in Heidelberg er- schienen ist, will in erster Linie der kultu- rellen Entwicklung des Chorgesanges und der musikalischen Erziehung der Sänger zu einem neuen Chorstil dienen. Die Sammlung findet immer mehr Eingang in den Gesangvereinen des vereinten großen Bad. Sängerbundes. Die Einteilung des 55 Männerchöre enthaltenden Liederbuches ist in 5 inhaltlich zusammenge- hörige Gruppen vorgenommen worden, an- gefangen bei den alten Meistern, Klassikern und Romantikern über ältere und neuere Volkslieder bis zum zeitgenössischen Lied. Wenn auch neben Philipp, Knab, Hermann und Jochum eine Reihe weniger bekannter lebender Romponisten Berücksichtigung ge- funden hat, so hätte man doch dem zeitnahen Chorschaffen etwas mehr Beachtung ge- Wünscht, da eine Reihe von sonstigen be- kannten modernen Liedervertonern in dem Bande fehlt. Aber auch so wird das Buch als Wertvolle Bereicherung der Chorpflege seinen Weg machen. H. Schu. 75 Berühmte Künſtleranekdoten Adele Sandrock und der Fremdenführer. Als Adele Sandrock einmal in Berlin über den Kurfürstendamm spazierte, versuchte sie ein junger Fremdenführer, der neben einem start- bereiten, aber erst halb besetzten Omnibus Stand, zu einer Rundfahrt durch die Stadt 2u mimieren.„Gnädige Frau“, rief er,„steigen Sie ein, ich werde Ihnen alle Sehenswürdig⸗ keiten Berlins zeigen!“ Adele sah den Fremdenführer hoheitsvoll an, dann sagte sie in ihrem berühmten Baß: Daß Sie es wissen. unger Mann, ich bin eine Sehenswürdigkeit dieser Stadt.“ Hans Moser als Hühnerzüchter. Hans Moser halt in seinem kleinen Landhaus auch Hüh⸗ dier. Eines Tages fragt ihn ein Besucher, ob lie Hühner denn gedeihen würden.„Oh je“ ntwortet Moser, es ist schon ein Kreuz mit den Viechern. Neulich habe ich einer Henne enn Eier untergelegt. Sie hat auch alle zehn ausgebrütet. Aber dann sind sie mir alle bis uf neun einfach weggestorben.“ Der taktvolle Leo Slezak. Leo Slezak wurde einmal in Gesellschaft gefragt, was er unter Takt verstehe.„Ja“, sagte er nachdenklich, man könnte Pakt vielleicht am besten so defi- geren: Wenn ein alter Mann wie ich eine ehr jugendlich aufgemachte Dame nicht da- cen erinnert, daß man zusammen aufgewach- Sen cc 5 5. Mark Twain und die Vererbung. Marz Tv Würde einmal gefragt, was er von der Vererbung halte. Nach kurzem Uberlegen ant: tete er:„Wissen Sie, nach meiner Ansicht die Vererbung ein Eisenbahnzug, in dem sere Vorfahren mitfahren. An den Sta- 1 steckt dann der eine oder andere den aus dem Fenster und bringt uns in Ver- Schauspieler sei,. Wurde Der Schauspieler Ob u Deutliche Abweisung Eim junger Mensch, der sich nur auf die Verdienste seines Vaters stützte, überreielise Kaiser Joseph II. eine Bittschrift, in der er am eine Stellung bat, die den Diensten ange- messen sei, welche sein Vater einst dem Staate geleistet hgyabe. 5 Der Kaiser bemerkte sofort die große Un- Wissenheit des Bittstellers und ließ ihm em versiegeltes Schreiben an den Direktor der Normalschule zustellen, mit dem Bemerken, er möge es persönlich abgeben. Der junge Mann wiegte sich in kübhmen Hoffnungen und beeilte sich, der Weisung nachzukommen.— Als der Direktor das Kaiserliche Schreiben geöffnet hatte, las er Folgendes:„Uberbringer Dieses wünscht in den gewöhnlichen Lehr- kächern der öffentlichen Schule unterrichtet zu werden, um sich dereinst um eine Am- itellung an mich wenden zu können. Joseph“. 0 Kniffe und Winke für die Hausfrau Alles, wWwas dem Gast geboten weird, Wird von der linken Seite gereicht. Auf diese Weise hat er mit der rechten Hand die notwendige Bewegungsfreiheit. 5 Die Teller werden räumt. 8 Die Schüsseln und Platten sollten möglichst nahe an den Teller und flach über dem Tisch gehalten werden. Dazu ist erforderlich, daß links vom Gast Wegge- das Vorlegebesteck auf der Seite liegt, die dem Gast zugewandt ist. Beim Abräumen von Tellern und Bestecken sollte man einen tiefen Teller mitbringen und die Gabeln mit dem Rücken nach oben ab- legen. Die Messer lassen sich dann darunter schieben. Auf diese Weise ist die Gewähr ge- geben, daß die Bestecke nicht vom Teller rutschen. 5 5 g 5 Die Suppe wird am besten vorher ausgege- ben. Gibt die Hausfrau aus, Werden alle Sup- penteller neben die Suppenschüssel auf den Tisch gestellt. 8 5 5 5 e eee 1777 E SEL DLE Pisitenkarte Hedwig Flauns 4 Wo wohnt Fräulein Flauns? Wer kennt die Autoren? I. des Bühnenstücks: Wir sind noch einma davongekommen 2. des Volksdramas: De G wissenswurm 3. 5 des Dramas: Demetrios 6, des Romans: De Teufel 7, des Romans: Nachsommer 8. de Dramas: Macht der Finsternis 9. der Erzäh- lung: Aus dem Leben eines Taugenichts 10. des Dramas: Gespenster 11. der EK CLumpazi vagabundus. name) ergeben im Zusammenhang gelesen Drama von Schiller 5 Kopftauschrätsel Die Anfeangsbuchstaben folgender Wörter simd so durch neue zu ersetzen, daß neue, Si VOHe Hauptwörter entstehen, Die neuge menhang gelesen den Namen eines Inders. 3 5 Butter, Eder, e Ulmen, Rasse, Engel. Gatter, Fach, Enge. a W 7 eee eee „ufegs elle 5 Sons Nan beginnt mit dem Anbieten beim Gast, 1 der am Ehrenplatz sitzt. Es ist wohl die Re- gel, daß zweimal angeboten wirc. des Dramas: Minna von Barnhelm 4. der Operette: Die lustige Witwe Die Anfangsbuchstaben der Dichter, Eom- ponisten und Schriftsteller(nur Famillen- sen ein Anfangsbuchstaben ergeben dann im Zusam- Bütte, Esche, Kasse, Lasche. Mon SC HACH-ECKE Deutscher Erfolg beim Schacholympia 1950 Bei den Länderwettkämpfen in Jugoslawien beteiligten sich 16 Nationen aus Europa und Amerika. Hinter dem Sieger Jugoslawien mit 45 ½, Argentinien 43%, belegte Westdeutsch- land den dritten Platz vor den USK. Ganz nervorragend schnitt Unzicker am 1. Brett der deutschen Mannschaft ab, der von den 15 Par- zien 11 gewinnen konnte. 0 1 Hier sein hübsches Schlußspiel im Rampf it Schweden: 5 5 5 Sköld(Schweden) n 5 e Uneickcer Deutschland) sse deu ese e ee gen Spiele Fußball 98 Seckenheim— J Brühl Für den morgigen Sonntag hat Brühl ſeine Viſitenkarte bei der Vereinigung ab⸗ gegeben. Im letzten Jahr gingen 4 wert⸗ volle Punkte leichtfertig ins Brühler La⸗ ger über, doch hat ſich in der Zwiſchenzeit ſo manches zu Gunſten der Platzherren ge⸗ ändert und dieſe werden ohne Zweifel ver⸗ ſuchen, dieſe Scharte auszuwetzen. Auf keinen Fall darf die Mannſchaft das Spiel auf die leichte Schulter nehmen und glau⸗ ben, man könne Brühl ſo„en paſſant“ überrennen. Oh nein, dazu gehört Einſatz, Energie, Kampfeswillen und vor allem eine 100g ige geſchloſſene Mannſchaftslei⸗ ſtung. a Eine Bitte geht an das Beſucherpubli⸗ kum: Beifall und Anfeuern erwünſcht. ſonſt aber keine unnötigen Aeußerungen. 8 Kurpfalz Neckarau— SV 07 Seckenheim Morgen Sonntag hat die Elf des SV 07 den ſchweren Gang zu Kurpfalz Neckarau vor ſich. Wenn auch die Neckarauer z. Zt. am drittletzten Platz der Tabelle ſtehen, ſo darf der derzeitige Tabellenerſte doch nicht ſchon das Spiel im Voraus gewonnen ha⸗ ben. Die techniſch reifere Spielweiſe der Ein⸗ heimiſchen läßt allerdings den Schluß zu, daß auch dieſesmal beide Punkte mit nach Hauſe gebracht werden. Aber alle bisheri⸗ auf dem Neckarauer Platz ha⸗ ben deutlich gezeigt, daß die Trauben dort ziemlich hoch hängen. Es muß um jeden Fußbreit Boden gekämpft werden und die Neckarauer Elf wird alles daran ſetzen, um dem Tabellenführer ein Schnippchen zu ſchlagen, zumal die Oer auf Herdt, der im letzten Spiel verletzt wurde, verzichten müſſen. Aber die Kondition der Elf ſowie der Wille, den begehrten Platz an der Spitze zu halten, wird den 11 Akteu⸗ ren den Siegeswillen und die Einſatzbe⸗ reftſchaft geben, die zu einem Sieg erfor⸗ derlich ſind. Wieder ein neuer Tabellenfüh Die Spiele der Oberliga Süd Jeder einmal an der Spitze, das scheint die De. vise der Vereine in Süddeutschlands erster Liga zu sein. Seit Sonntag führt der Frankfurt die Tabelle an. Schon der kommende Sonntag kann die Spitze in der ersten süddeutschen Liga wieder völ lig durcheinanderbringen. Nicht weniger als Vereine lauern darauf, dem FSW die Führung wie- der abzujagen. Das wird zwar nicht so leicht sein, dd vier der ersten sechs Mannschaften schwere Aus- Wärtsspiele vor sich haben, die beiden anderen Vereine des Spitzensextetts ihre Gegner jed Hause empfangen dürfen und sich wenigstens auf dem Papier mancherlei Chancen ausrechnen. Der Spitzenreiter aus Frankfurt geht nicht ohne Hoff- nungen nach Waldhof, zumal er bestrebt sein wird. die eben erkämpfte Tabellenführung durch einen Sieg zu festigen. Auch eine Punkteteilung wäre für die Frankfurter schon günstig. Nürnberg und der A Stuttgart lauern indessen auf einen Seiten- Sprung der Frankfurter FSV-Mannschaft, denn diese beiden Vereine kommen iii die Gunst eines Heim- Spieles. Nürnberg hat den Tabellendritten Bayern München zu Gast, der erst am letzten Sonntag den Deutschen Meister abkanzelte, auswärts jedoch nui schwer in Fahrt kommt. Der VfB will zu Hause gegen Schwaben Augsburg die Scharte der Münche- aer Niederlage wieder auszuwetzen, was bei einer einigermaßen ansprechenden Leistung auch glücken sollte. Südmeister Fürth und Deutschlands Vizemei- ster Offenbach, die beiden anderen Vereine des Spitzensextetts, müssen nach auswärts. Offenbachs Aufgabe ist dabei nicht sonderlich schwer; gegen Reutlingen müßte ein klarer Erfolg heraussprin- San. Die Spogg. Fürth überzeugte selbst den Spo 4 ssw Reutlingen nicht recht. sie müß in München gegen 1860 mit einer besseren Leistung aufwarten, wenn die Punkte nicht in München bleiben sollen Bereits am Samstag geht der VfR Mannheim wie der auf Torraub. Die Mannheimer Rasenspieler mii dem schußfreudigsten Sturm der ersten Liga Süd Wollen gegen den VIL Neckarau im Mannheimer Lokalderby erste Viertelhundert Tore vollma- men. Mit Singen und Darmstadt treffen zwei Neu- tinge aufeinande die sich am Hohentwiel die Funkte str Der Platzvorteil spricht dabei für Singen, wie auch die Fintracht zu Hause gegen Schweinfurt ein kleines Plus aufzuweisen Hat. Mühlburgs wieder gefestigte Mannschaft muß aach Augsburg zum BCà, der sich an der staben Läuferreihe der Geste die Zähne ausbeißen wird. E spielen: R Mannheim— VII. Neckar, Gomstag) VIB Stuttgart— Schwaben Ausburg E Singen— Darmstadt 98 5 Augsburg— VfB Mühmurg 1860 München— Spygg. Fürth SV Waldhof— FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt— Schweinfurt 05 1. FC Nürnberg— Bayern München SS Reutlingen— Offenbacher Fickers Diehen die Spitzenreiter weiter davon? Die Spiele der 2. Liga Sud Im Gegensatz zur ersten Liga Süd hat sich in der weiten eine klare Spitzengruppe herauskristakli- siert, die auf bestem Wege ist, ihren Verfolgern u Nämmer wiedersehen davonzuziehen: Bayern Hof, Jahn Regensburg und die Stuttgarter Kickers. Diese Arei Vereine sind vorläufig unbedroht, obwohl Bayern Hof und die Kickers am Sonntag nach aus- Wärts müssen. Den Bayern sollte dabei aber von Arheilgen ebensowenig tatkräftiger Widerstand ent- Segengesetzt werden können, wie den Stuttgarter Kickers von den bisher sieglos gebliebenen Tü⸗ bingern. Jahn dagegen darf sich zu Hause die Hes- sen aus Kassel vornehmen und sollte zu beiden Zeänmlern kommen, Wacker München wird in Bök- Kinngen nur schwer zum Erfolg kommen, obwohl die Münchener mit der ausgezeichneten Empfehlung des schußfreudigen Sturmes(23 Tore) kommen. uch die Ulmer Spatzen haben ihren Kampf gegen Fe Bamberg B nicht gewonnen, Bei Ulm 46 Weis man seit e Zeit nie mehr so recht, was man von dem einstigen Oberligisten halten soll. Alle bisher erkämpften Punkte wurden mit viel Glück Zewonnen(und mit noch größerem Pech die ande- ren verloren), Pforzheims Fd will sich in Aschaf- kenburg nicht nur die Far otspesen, sondern auch noch etwas mehr verdie Ein Vorhaben, das nicht einfach ist. Der ASV Durlach empfängt Kon- stanz. Durlach Selb zu Hause unbeständig, Bon da ausgesprochener Auswärtsge⸗ Winner, so dag Punkte zum Bodensee wan- nern dur baden müßte der SV gegen Freiburg seinen zweiten Sieg landen können. Ip Straubing werden die Platzbesitzer in der Lage Seim, dem As Cham, der am letzten Sonntag seine erste Niederlage quittieren mußte, eine weitere Lek ton zu erteilen. Es spielen: SV Tübingen— Stuttgarter Kickers Jahn Regensburg— Hessen Kassel SV Wiesbaden— Fe Freiburg Viktoria Aschaffenburg— 1. Fe Pforzheim DSV Straubing— as cham Umion Böckingen— Wacker München SG Arheilgen— Bayern Hof Um 46— FFC Bamberg SV Durlach— Vfl, Konstanz Verfolger diesmal unter sich Die Spiele der Oberliga Südwest Von entscheidender Bedeutung dürfte das Tref- den in Pirmasens zwischen dem Pabellenzweiten und dem dritten FE Pirmasens werden. Die Chancen Sind gleichmäßig verteilt, trotz des Platzvorteiles der„Schuhstädter“. Nur der Sleger aus dieser Be- gegnung kann vorerst dem noch Ungeschlagenen Meister FC Kaiserslautern gefährlich werden. Die Walter-Elf selbst hat in emem Heimspiel die besten Aussichten, auch weiterhin ohne Verlustpunkte die Führung zu behalten, Phönix Ludwigshafen muß den schweren Gang nach Frier Antreten. Andernach empfängt den Neuling Eintracht Bad Kreuznach und sollte endlich wieder einmal zu einem Slatten Siege und zwei Punkten kommen. Ebenso ist Mainz Or vor eigenem Publikum als Favorit über den VfI. Neustadt anzusehen. Immerhin Seht der Neustadter „Löwe nicht ohne Chancen in den Kampf. Der Tabellenletzte. Tura Ludwigshafen, schlieglich er- hält Besuch aus Engers und müßte sich durch einer leg vom Tabellenende lösen können. En S be- les seine Kampfkraft in den bisherigen Kämpfen ausschließlich auf eigenen Platz. Es spielen I Pirmasens— Wormatia Worms(Samstag) Mainz 06— VIL Neustadt Eintracht Trier— Phönix Ludwigshafen SpVgg. Andernach— Eintracht Kreuznach Pura Taudwigshafen— Fy Engers 5 1. FC Kaiserslautern— As Landau Die Spiele in West und Nord Im Westen ist es wohl vorerst mit den Kölner „Bocksprüngen“ vorbei. Die Schalker„Königs- blauen! werden sich die einmal errungene Führung von der Spielvereinigung Erkenschwick wohl kaum entreigen lassen. Der 1. Fe Köln hat im Lokal- ampf gegen die Dellbrücker Preußen eine sehr schwere Partie vor sich. Auch die Emscher nissen erst aus dem Sattel gehoben werden, die Düsseldorfer Fortuna weiterhin zu den e Anwärtern auf den Titel von Borussia Dortmund gelten wollen. Im Nor den hat sich die Elf von Werder Bremen schon oft als Hemmschuh für hochfliegende Pläne der Hamburger bewährt. Ob St. Paulis gute Abwehr eine Niederlage vermeiden kann? Da auch der HS bel Arminia Hannover und Eimsbüttel bei Eintracht Osnabrück auswärts spielen müssen, sollte in die Phalanx der führenden Hamburger Clubs doch eine Bresche geschlagen werden. Oberliga West: Schalke 04— Erkenschvrick Fortuna Düsseldorf— Sry Forst 1. FC Köln— Preußen Dellbrück Borussia Dortmund— Preußen Münster Duisburger SV— Alemannia Aachen FNheydter SV— Hamborn 07 weiß Oberhausen— München Gladbaen S Katernberg— Rotweiß Essen ODñer liga NOr d: Hannover 96— Hamburger S Werder Bremen— Fe St. Pauli Hintracht Osnabrück— Eimsbüttel Holstein Kiel— VfL Osnabrück Hintracht Braunschweig— Bremer 8 Vi Oldenburg— Göttingen 05 SV Itzehoe— Arminia Hannover Concordia Hamburg— Altona 93 Fesball-Länderspiele am Wochenende In Belfast: Irland— England In Wien: Osterreich— Jugoslawien GrOBe Lokalschlager in Baden Die Spiele der ersten Amateurliga In der ersten nordbadischen Amateurliga finden am Sonntag vier Lokalspiele statt. Es ist nich ausgeschlossen, daß der ASV Feudenbeim, der bei den Brötzinger Germanen anzutreten hat, seine te Saisonniederlage quittieren mug. Der derzei- ge Spitzenreiter VfR Pforzheim sollte in seinem Heimspiel gegen den benachbarten Fe Birkenfeld zu einem weiteren Punktepaar kommen und damit seine Position weiterhin festigen können. Auch der FV Dazlanden, der bereits am Samstagabend die Elf von Viernheim in seinem Kleinstadion erwar- tet, sollte zu einem knappen Sieg kommen. In Tarlsruhe hat nach zweijähriger Unterbrechung der einstmals große Lokalschlager Phönix— KFy zum ersten Male wieder Punktsplielcharakter. Die beiden Altmeister bezogen am ersten Oktobersonntag Nie- derlagen und werden daher bestrebt sein, durch einen Sieg den Anschluß an die Spitze zu halten. Zum ersten Mal seit 1945 kommt es auch in Heidel- derg mit dem Treffen der Vorortvereine Rohrbach und Leimen zu einem Lokalderby, das die technisch desseren Rohrbacher gewinnen dürften. Der Aus- zang des Nachbarkampfes Hockenheim— Schwet⸗ eingen ist dagegen völlig offen. Mosbach sollte auf eigenem Platz gegen Friedrichsfeld zu einem Erfolg kommen und auch Eutingen müßte Segen den Tabellenletzten Adelsheim der erste Sieg Slk- en. Die Spiele: l FV Daxlanden— Amieltia Viernheim(Sa) VfR Pforzheim— Fc Birkenfeld(Sa) Phönix Karlsruhe— KFV Germania Brötzingen— ASV Feudenheum FV Mosbach— Germania Fried giehsfed EV Hockenheim— S Schwetzingen TSG Rohrbach— RESsd Leimen Eutingen— Germania Adelsheim Handballverbandsliga mit vollem Programm In der nordbadischen Handbawerbandsliga stehen Sich am Sonntag alle zwölf Mannschaften im Kampf um die Punkte gegenüber, wobei das Spiel der Auf- Steiger Oftersheim— Mühlburg mit zu den inter- essantesten gehört. Es ist durchaus möglich, dag die ertheim— Rintheim der besuchenden Manns 1 nen ist. Die Paarungen: 15 5 chez Beide Tabellenführer haben in der kommendes ihre s sten Kämpfe zu bestreiten. Sy in der Gruppe NO rd enspitze, di zer folgen jedoch dicht aur und es t durchaus möglich, dag die Brötzinger Vorentscheid! Federn lassen müssen, me wird im Kampf gegen Bruch; age kaum herumkommen, uns r Sieg der Gastgeber über Grötzingen zu erwarten, De aaàrun Gruppe NoOr d: SV Lampertheim— 1884 Mannheim SV Ketsch— Eiche Sandhofen ASV Feudenheim— AS Heidelberg GU PHPE SÜd: Germania Karlsruhe— AS Germ. Bruchsal KSV Wiesental— SV Brötzingen ESV EI ch— ASV Brötzingen Kämpfe der Landesliga Gr upPE NOT d: ASV Ladenburg— Germ. Ziegelhausen, RSV S bach— VfkK Oftersheim, RSC Viernheim Hemsbach, ASV Eppelheim— Germ. Rohrbach. Hockeyspiel um den Silberschild Am Sonntag beginnen in Deutschland die Spie am den Suberschiid des Deutschen Hockey verbandes in vier Gruppen, In der Gruppe I trifft in Heiden berg die Mannschaft von Baden auf die württem bergische tretung. Der Sieger dieser Begegnung Spielt 8 7 später gegen die Mannschaft von Banern um den Gruppensieg. Die vier Gruppen sieger bestreiten am 22. Oktober die Zwischenrunde Goldene Ehrennadel für Karl Bodmer Der Deutsche Motorsportverband e. V. übersandze dem bekannten Ebinger Rennfahrer und Deutschen Motorradmeister Karl Bodmer die Goldene DN. Ehrennadel. Diese Auszeichnung, die nur den besten Fahrern verliehen wird, erhielt Karl Bodmer aut Beschluß der DMvV-Generalversammfung Der 8 exrungene Deutsche Bergmeisterschaft 19 T Herberger zweieinhalb Monate gesperrt Die Spruchkammer des süddeutschen Fußpallver- bandes hat den Spieler Johann Herberger von den Stuttgarter Kickers, der im Spiel gegen Aschaffen- burg wegen Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde, tür zweieinhalb Monate gesperrt, Außerdem wurde der Reserv jeler von Schwaben Augsburg, Erwin Müller, wegen unsportlichen Verhaltens für einen nalhen Monat gesperrt. Zwei Jahre württemberg- badischer Toto Der württemberg- badische Sporttoto hat am 3. Oktober sein zweijähriges Bestehen gefeiert. A mem kleinen Viermannbetrieb in einem Winzigen Zimmerchen hat sich im Verlauf der zwei Jahre eins Gesellschaft entwickelt, deren Aufstieg wohl nur mit dem weniger anderer Unternehmen verglichen Werden kann, In den zwei Jahren wurden über 67 Millionen DM Umgesetzt: im ersten Jahr rund 4 Millionen, im zweiten Jahr rund 23 Millionen, Der bisher höchste Umsatz aus einem Spielsonntag bezifferte sich im zweiten Jahr auf 1 657 00 PN. Interdessen hat sich der wöchentliche Umsatz auf 550 000 bis 600 000 eingespielt. Im Vordergrund aller Arbeit stand immer wieder ie Devise:„Tippe und Spiels für sportliche Ziele“. In diesem Ziel hat man die ganzen zwei Jahre be- Zarrlich festgehalten, und damit dem Sport wert- olle Dienste geleistet. Uber zehn Millionen DR 0 Uberschüssen flossen in diesen zwel Jahren dem 1 2 * Mählburger dieses Mal in Oftersheim eine Punkte- rellung erzwingen. Der völlig außer Tritt gekom- mene Meister TSV Rot gibt in Birkenau seine Visi tenkarte ab und läuft dabei Gefahr, erneut Punkte einzubüßen. Leutershausen sollte beim Tabellen- letzten Neckarau zu den Punkten kommen. Waldhof st gegen die stark verbesserten Weinheimer als Sieger zu erwarten, zumal die Begegnung in Mann- heim stattfindet. St. Leon erwartet auf eigenem Platz die unberechenbare Elf der Spygg. Ketsch und dürfte dabei zu einem weiteren Punktepaar kommen, Während im Karlsruher Lokalkampf Bei- Sport zu. Manchem verein wurde es dadurch mög- Platz wieder instand zu setze 8 ich, seinen Sport! oder sich Trainings- und Ubungsgeräte zu besch. e ten. Mit deer Steigerung des Umsatzes hat sich auch die Zahl der Gewinner gesteigert. Während sich an. den ersten sechs Wettsonntagen des ersten Spiel- lahres die Zahl der Gewinner aàuf 9158 belle, 5 stieg sie im zweiten Spieljahr im gleichen Zeitraum. obwohl an Stelle des Zehnertips der getreten war. Das neue dritte Spieljahr den ersten sechs Wettbewerben bereits 94 861 Jewinner zu verzeichnen. Das ist fast das dreifache auf 32 452, Zwölferti at ir des Vorjahres. Carl Schurz über die deutſche Sprache Der große amerikanische Staatsmann Carl Schurz, ein Kind des Niederrheins, ist auch uns Deutschen kein Unbekannter. Geboren am 2. März 1829 in Liblar bei Köln, studierte er seit 1847 in Bonn Philologie und Geschichte und schloß sich hier eng an den Dichter und Kunsthistoriker Gottfried Kinkel an, nahm im Frühling 1849 mit Kinkel an dem Sturm auf ddas Siegburger Zeughaus teil und begab Sich dann nach Baden in die Reihe der Auf- ständischen. In Rastatt gefangen genommen, Hoh er in die Schweiz, begab sich aber im Sommer 1850 heimlich nach Berlin und be- kreite im November auf fast wunderbare Weise seinen Freund Kinkel aus dem Staatsgefäng- ais in Spandau. Hierauf ging er 1852 nach Amerika, wo er sich anfangs in Philadelphia und 1855 in Watertown im Staate Wisconsin niederließ. Bald war er einer der einflußreich- sten Führer der in raschem Emporkommen begriffenen republikanischen Partei und trug zu deren Sieg bei den Wahlen von 1860 viel bei, Weshalb ihn Präsident Lincoln bei seinem Amtsantritt zum Gesandten von Spanien er- nannte. Von 187781 bekleidete er unter dem Präsidenten Hayes das Amt eines Staatssekre- tärs des Inneren. Die rasche Beendigung der Wirren in den Südstaaten und die kluge und geschickte Lösung der Indianerfrage waren ein Verdienst seiner redlichen Gesinnung. Bis zu seinem Tode fühlte er sich neben seiner zweiten Fleimat seinem deutschen Vaterlande eng verbunden, wovon auch seine feinsinnige und von tiefem Heimatgefühl getragene Rede über die Deutsche Sprache“ zeugt, die er beim fünfzigjährigen Stiftungsfest des Deut- schen Liederkranzes“, dessen Mitglied er War, am 9. Januar 1897 gehalten hat. Hören wir, was der Festbericht aus dem Jahre 1897 über diese Rede damals zu melden wußte: „Mit ungeheurem Enthusiasmus wurde der Redner, Herr Carl Schurz empfangen, welcher oft von tosendem Beifall unterbrochen, fol- gende Ansprache hielt— einen beherzigens- werten Mahnruf an alle Deutsch-Amerikaner dieses Landes.“ Die Festansprache bon Gari Schurz „Die Beantwortung des Trinkspruchs auf die deutsche Muttersprache sollte eigentlich 88 sungen werden. Der Liederkranz hat das 80 oft und so ergreifend getan, erst vorgestern Wieder— und es wäre besser, es stände auch jetzt an meiner Stelle der Liederkranzchor. Wir feiern ja hier auch in erster Linie die deutsche Muttersprache, wie sie im deutschen Liede erklingt. Es ist wohl wahr, daß es an- dere Sprachen gibt, die sich durch die Voll- tönigkeit ihrer Vokale und die Weichheit ihrer Konsonanten besser für den Gesang zu eignen scheinen; aber in keiner Zunge wird so viel gesungen, wie in der deutschen; und keine hat in so reicher Fülle und so schöner Innig- keit und Kraft das hervorgebracht, was das Volk singt— das Lied. Mit der deutschen Muttersprache ist das deutsche Lied dem deutschen Herzen entsprungen und es hat sei- nen Weg um die Welt gemacht. Dem deutschen Geiste und dem deutschen Streben mag man- ches widerstreben,— dem deutschen Liede widerstrebt nichts. Die Ausdruckswucht der deutschen Sprache Andere Sprachen, besonders die romani- schen, zeichnen sich durch feine und schmieg- Same Eleganz ihrer wohltönenden Redewen- dungen aus. Es ist in diesen Sprachen leicht, Stwas Hübschklingendes zu sagen, das eigent- lich nichts ist. Auf deutsch geht das schwer. Ich meine damit nicht, daß ich es bewun- dernswert finde, wenn man sagt:„Hier wird deutsch gesprochen“, um damit anzukünden, dag man nun recht grob sein wird. Ich meine viel- nehr, daß, wenn man auf Deutsch etwas Dum- mes sagt, es durchwegs auch ehrlich dumm Klingt. Und sagt man auf Deutsch etwas Ge- scheites oder Elegantes, so kann man es nur schwer gescheiter oder eleganter klingen ma- chen, als es wirklich ist. Mit anderen Worten, die deutsche Muttersprache ist nicht die Sprache gleignerischer Zierlichkeit. Aber da- für besitzt sie um so mehr alle Orgelregister 5 der Kraft, der Hoheit, des eisterten Schwunges, der Bi. des N Ge- Tühls. Was in irgend einer anderen Literatur ö übertrifft die Kusdruckswucht der deutschen Bibel, die erhabene Volltönigkeit des Schiller- schen Dramas oder die bezaubernde Wort- musik der Lieder Heines? Die gesamte Weltliteratur in der deutschen Sprache Es wäre überflüssig, hier von der alle Ge- biete der menschlichen Geistestätigkeit um- fassenden Literatur zu reden, die in der deut- schen Sprache aufgewachsen ist, und deren überragende Größe die ganze Zivilisierte Menschheit anerkennt. Denn es ist nicht die deutsche Literatur allein, die uns die Mutter- sprache bietet. Es gibt keine Sprache in der Welt, deren Eigentümlichkeiten schwerer in eimer anderen Sprache wiederzugeben sind, Wie die deutsche; und keine, in die andere Sprachen mit all ihren Redeweisen und Vers⸗ maßen mit solcher Treue übertragen werden können und so reichlich übertragen worden sind. Homer, Dante, Hafis, Shakespeare, Ari- stoteles, Bacon, Thucydides, Tacitus, Macan- ley, Vietor Hugo, Walter Scott, Tolstoi— Dich- tung, Philosophie, Wissenschaft, Geschichts- schreibung und Roman— alles dies aus allen Zeiten und Ländern hat in der deutschen Sprache eine Herberge gefunden in Uber- setzungen, die der Originale an Treue, Kraft und Schönheit würdig sind. Die deutsche Sprache bietet also, wWwie keine andere, die ge- samten Reichtümer der Weltliteratur. Der Vorteil, zwei Sprachen zu sprechen Der Gedanke, daß die Bewahrung der deut- schen Sprache neben der englischen die Ent- Wicklung unseres amerikanischen Patriotis- mus behindern könne, ist so einfältig, als wenn man sagte, es mache uns weniger pa- triotisch, wenn wir„Hail Columbia“ in zwei Sprachen zu singen verstehen. Es gibt Tau- Sende von Stockamerikanern, die Deutsch ler- nen, das macht sie nicht weniger patriotisch- es macht sie nur gebildeter und gescheiter. Sie lernen Deutsch, weil sie den hohen Wert der Sprache erkannt haben. Sie lernen Deutsch in mühevoller Arbeit, denn Deutsch ist schwer. Wir Deutsch-Amerikaner haben diesen Schatz * mit uns herübergebracht. Wir brauchen das Deutsch nicht erst zu lernen— wir brauchen Es nur nicht zu vergessen. Und unsere Kinder werden das umsonst haben, was andere sich nur schwer erwerben können, wenn Wir ver- nünftig und gewissenhaft genug sind. die deutsche Sprache nach Kräften in der Familie zu hegen und zu pflegen. Das mag nicht hin- reichen, unseren Kindern eine solche Kennt- nis der Sprache zu geben, wie es Wüuünschens- Wert ist, aber es wird ihnen die Erwerbung des Fehlenden unermeßlich erleichtern. Mein deutsches Herz und mein amerikanischer Verstand empören sich Ieh predige hier nicht als einer, von dem es heißen könnte:„Folgt seinen Worten und nicht seinen Werken“, Ich bilde mir ein, ein 80 Pflichtgetreuer Amerikaner zu sein, wie irgend einer, Ich habe auch Englisch zu lernen Versucht und meine Kinder ebenfalls. Aber in meinem Familienkreise wird nur Deutsch Sesbrochen und viel Deutsch gelesen und Schriftlich nur auf Deutsch korrespondiert leb darf mir daher erlauben, mich über diesen Punkt stark auszudrücken. Und 50 sage ich Ihnen, Wenn ich sehe, wie deutsch-amerika- nische Eltern aus bloßer Bequemlichkeit es versäumen, ihren Kindern den Besitz der Mut- tersprache zu sichern, wie sie das kostbare“ Gut, das sie haben, leichtsinnig wegwerfen, so empört sich mein deutsches Herz und mein amerikanischer Verstand. 5 Diese Eltern tun nicht, was sie ihren Kin- dern schuldig sind. Sie begehen an ihnen eine Pklichtverletzung, einen Raub, eine Sünde Um- somehr ehre ich jeden deutsch- amerikanischen Verein, in dem wie in diesem, die deutsche Muttersprache hochgehalten und gehegt wird. Er tut der Mitwelt, wie den kommenden Ge- schlechtern einen unschätzbaren Dienst. Wie in dem halben gahrhundert, das nun so ehren- voll hinter ihm liegt, 50 wird der Liederkranz auch in den unzählbaren Jahren, die, wie wir Alle hoffen, ihm noch beschieden sein mögen. 2 — DR er r S& dieser schönen Pflicht unwandelbar fre u bleiben“. 5 5 5. a! ee e . . n —— * Südwestd. Rundschau Erste Konferenz nach der Plant Fü bingen(id). Der Ste Württemberg- Hohenzollern, Dr. den Ministerpräsidenten von Baden, Dr. Maier, und den badis präsidenten Wohleb schriftlich zu eir ferenz eingeladen, bei der versucht werden 801, eine Einigung in der Frage der Neuglie- derung des südwestdeutschen Raumes zu er- reichen. Dr. Müller hat als Termin den 12. Ok. tober und als Konferenzort Wildbad vorge- Schlagen. Hilfe für nordbadische Kreise Landtagsausschuß empfiehlt wirksame Mag- nahmen Stuttgart((b). Der Wirtschafts- und Verkehrsausschuß des württemberg-badischen Landtags hat in einem Antrag an das Plenum Maßnahmen zur Behebung der Arbeitslosig- keit in den nordbadischen Kreisen Mosbach, Buchen, Tauberbischofsheim, Sins- heim und Heidelberg empfohlen. Die genannten Kreise Sollen auf B 6 des Landtags zu Förderbezirken erklärt werden. Auf allen Gebieten sollen in verstärktem Mage Notstandsarbeiten durchgeführt werden. Die Gemeinden sollen hierbei von der Verpflic tung der 20prozentigen Eigenfmanzierung die- ser Arbeiten befreit werden, Durch verstärkte Gewerbeförderung sollen zusätzliche Dauer- arbeitsplätze geschaffen werden. Die 5 durchschnittliche Wohnungsnot in diesen Ge- bieten soll durch gesteigerten Wohnu bau gemildert werden. In dem Antrag wir Umsiedlung von solche Orte zu treffen, an denen g gere Arbeits- und Wohnverhältnisse herrschen, Die gleichen Maßnahmen sollen auch für diejeni- gen Kreise des Landes Württemberg-Baden vorgesehen werden, die dieselben oder ähn- uche Notstände wie die genarmten nordbadi- schen Kreise aufweisen. Ontersuchung über angebliche Unregelmäßig- keiten bei der Volksbefragung Stuttgart(leb). Der Landeswahlaus- schuß für Württemberg- Baden ist zur Zeit mit Nachprüfungen beschäftigt, inwieweit die Behauptung der Arbeitsgemeinschaft der Ba- gener zutrifft, wonach bei der Volksbefragung über den Südweststaat in Nordbaden Unre- gelmäßigkeiten vorgekommen sein sollen. Der Landeswahlausschuß für Württemberg- Baden Hat mzwischen festgestellt, daß von den in Heidelberg abgegebenen 1100 Stimmscheinen zehn nicht hätten anerkannt werden dürfen, Weill sie nicht von in Nordbaden wohnenden Personen stammten. Es wurde jedoch festge- Stellt, daß sieben dieser Stimmscheine aus Südbaden und nur drei aus dem Landesbe- Zirk Nord württemberg stammten. Nach Mit- teilung des Landes wahlleiters dürfte in sämt- lichen vier Abstimmungsbezirken eine geringe Zahl von ungültigen Stimmscheinen fälsch- lich gezählt worden sein. „Hochstapler-König! kommt vor die Strafkammer Karlsruhe(SWR/APD). Wie unser Kor- respondent von zuständiger Seite erfährt, fin- det die Verhandlung gegen den 31jährigen Robert Seeger, der sich als charmanter Hoch- Stapler en miniature in der Nachkriegszeit hochtönende Namen zugelegt hatte, nach aben- teuerlicher Laufbahn schließlich als„General Pitt“ und Frühstückspartner von Rita Hay- Worth, der amerikanischen Filmschauspielerin Und jetzigen Prinzessin, weithin von sich reden machte, voraussichtlich in Laufe des Monats November vor der Karlsruher Strafkammer Statt.„Pitt“ landete schließlich im Untersu- chungsgefängnis seiner Heimatstadt, als er nach seiner Flucht vor den österreichischen Justizbehörden gemäß einem Auslieferungs- antrag vor Wochen in die offenen Arme des Karlsruher Staatsanwalts„gelegt“ wurde. Strecke Offenburg-Freiburg wieder zweigleisig Karlsruhe Gwb). Mit dem Ausbau der Strecke Herbolzheim-Orschweiler durch die Eisenbahndirektion Karlsruhe ist die Ge- Saatritstrecke Offenburg- Freiburg nunmehr wie- der zweigleisig befahrbar. Die Gesamtkosten des Einbaus eines zweiten Gleises auf der Strecke Offenburg-Freiburg betrug 7 Millio- nen DM. Das zweite Gleis der Strecke Offen- burg Freiburg war 194/77 auf Snordnung der französischen Besatzungsmacht abgebaut worden. Mit Schreibabteil und Speisewagenbetrieb Karlsruhe(wb). Der Fernschnelltrieb- Wagen„Rhein-Main“ auf der Strecke Basel- Karlsruhe- Frankfurt wird vom 8. Oktober an ohne dritte Wagenklasse verkehren. An- Stelle der Räume für diese Klasse erhält der Selmelltriebwagen ein besonderes Schreibab- teil sowie einen ausgedehnten Speise wagen⸗ betrieb. In dem Schreibabteil können während der Fahrt eilige Korrespondenzen einer Ste- gotypistin für 6 DM in der Stunde diktiert erden. Steuertermize im Oktober 40. Oktober 1930: 55 Lohnsteuer: Anmeldung und Abführung der im 5 September einbehaltenen Lohnsteuer, Viertel. jahreszahler für die Monate Juli bis September — Notopfer Berlin abführen von Lohn- und Ge. Baltszahlungen für September Monatszahler) Vierteljahreszahler für die Monate Juli bis Sep- tember.— Umsatzsteuer- Voranmeldung für Mo- nat September abgeben und Vorauszahlung ent: richten(Monatszahler), Vierteljahreszahler für die Monate Juli bis September.— Getränke und Vergnügungssteuer: Steuererklärungen für September einreichen und Steuer entrichten. Beförderungssteuer im Personen- und Gepäck. Verkehr mit Personenkraftwagen: Nachweisung tür September einreichen und steuer entrichten (Monatszahler), Vierteljahreszahler für die Mo- 5 nate Juli bis September. 1. Oktober 1950: 5 Grundsteuer: Vorauszamung für Oleteber. 8. Oktober 1950: f g 3 Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Last 5(onatssaler), Vier- teljahreszahler für die Monate Juli bis September Vom badischen Bundesliederfest 1931 Sch. Karlsruhe. Die Vorbereitungen für das große badische Volksliederfest des Badi- schen Sängerbundes an Pfingsten 1951 in Karlsruhe gehen rege weiter. Anstelle der ur- sprünglich vorgesehenen 9. Symphonie von Bee thoven gelangt nun die Kantate, schen Zeit und Ewigkeit“ des jetzt 60 jährig Nn badi schen Komponisten Franz Philipp zur Auf- führung, nach den Texten des badischen Ma- ler posten Hans Thoma. Franz Philipp hat au- dem dem Bundesliederfest eine Deutsche Hymne“ und einen„Deutschen Sang spruch“ ignet. Durch den Süddeutschen Rund- E in Stuttgart wurden dem Badischen Sän- gerbund monatlich zwei Sendungen über die beiden Sendestellen Karlsruhe und Heidel- 4er kannt. In Karlsruhe soll ferner eine che Singschule(Kinderchor) errichtet Werden, um den Nachwuchs für die Gesang- Vereme heranzuziehen. Die gegenwärtige Zahl der dem Badischen Sängerbund angeschlossę- nen Vereine beläuft sich auf fast 1100 mit an- nähernd 55 000 aktiven Sängern. Bei einem evtl. ammenchluß zu einem Südweststaat bleibt der Badische Sängerbund auch weiter- hin fi sich bestehen; ein Zusammengehen mit d Württembergischen Sängerbund ist nicht beabsichtigt. f Neuer Us-Kreisvertreter für Mosbach Mosbach(Ib). Mr. Talcott W. Seelye hat die Geschäfte des amerikanischen Vertre- ters für den Kreis Mosbach übernommen. Seslye stammt aus dem Staat Massachusetts und kam vor sieben Monaten nach Deutsch- land. Zuletzt war Seelye stellvertretender Kreisvertreter in Ulm und in Göppingen. Das neue Presse- und Informationsamt Freiburg(Id). Wie aus dem Haushalts- plan des Landes Baden für 1950/51 hervor- geht, soll sich das im Aufbau begriffene Presse- und Infor miationsamt bei der badi- den Staatskanzlei aus vier Beamten und neun Angestellten zusammensetzen. Die Ein- richtung dieses Amtes erfordert einen Ge- samtbetrag von 157 900 DM. Die bisherige Pressestelle der Staatskanzlei war mit drei Allgestellten besetzt. In personeller Hir t n für das neue Amt noch keine Ent- idungen getroffen. Mit der EFrrichtung die- ses Amtes folgt Baden dem Beispiel anderer Länder, die bereits über Informations- und Pressestellen verfügen. Angeblich„Friedliebende“ protestieren Freiburg dd). In einer an den badischen Staatspräsidenten, den Landtagspräsidenten und sämtlichen Fraktionen des Landtags ge- richteten Erklärung protestiert die Gesellschaft kür deutsch- sowjetische Freundschaft in Frei- burg am Mittwoch gegen die„verfassungs- widrigen Beschlüsse der Bundesregierung und der Landesregierung“, die sich gegen alle kriedliebenden Menschen des Landes, darunter auch gegen die Mitglieder der Gesellschaft für deutsch- sowjetische Freundschaft richten. Die Gesellschaft fordert die Abgeordneten des Landtags auf, die badische Reglerung zu ver- anlassen, die fraglichen Beschlüsse rückgängig zu machen. „Neue Heimat“ mit Schweizer Kapital? Konstanz(SWE). Die Leitung der Sied- lungsgenossenschaft„Neue Heimat“ in Rhein- felden ist augenblicklich bemüht, für die wei- teren großen Siedlungsprojekte in Rheinfel- den und im Kreise Säckingen schweizerisches Kapital zu erhalten. Man hofft, mit Hilfe die- ses Geldes langfristig arbeiten zu können. Gedächtnisfeier für Heinrich Vierordt A. Triberg. Auf dem Bergfriehof fand anläßlich des 95. Geburtstages des hier im Jahre 1945 verstorbenen badischen Heimat- dichters Heinrich Vierordt eine Gedächtnis- feier statt, bei der zahlreiche Kränze durch das badische Kultus ministerium, den Deut- schen Sprachverein, den Schwarzwaldverein, den Hebelbund und die Großherzogin Witwe Hulda von Baden usw. niedergelegt wurden. Kreuz und quer durch Baden Auf Anregung des französischen Hohen Kommissars Framcois-Poncet findet im Hote] „Europäischer Hof“ in Freiburg am 15. Okto- ber eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugun- sten der Flüchtlinge statt. Vier Betriebsangehörige einer Walldorfer Metallwarenfabrik wurden festgenommen, weil Sie größere Mengen an Rohmaterial und Fer- tigwaren entwendet und weiterverkauft hatten. Ein dreijähriger Junge wurde in Heidelberg beim Spielen auf der Strege von einem Last- Kraftwagen überfahren und getötet. In Osterburken ist ein Kultur- und Ver- kehrsverein gegründet worden, dem sich bis- her 17 Organisationen angeschlossen haben. Ein zehnjähriger Knabe verfing sich dieser Tage beim Turnen an einem Querbalken auf dem väterlichen Anwesen in Obrigheim mit dem Kopf in den Seilen einer Kinderschaukel, stürzte ab und verunglückte dabei tödlich. Auf einem Lagerplatz in der Mannheimer Inmenstadt wurde ein 63 Jahre alter Trans- Portarbeiter von einem farbigen Soldaten niedergeschlagen und schwer verletzt. Bei Neckargemünd wurde ein Bettler in Frauenkleidung aufgegriffen. Er gab bei seiner Vernehmung an, in Frauenkleidern mehr 20 verdienen. In Reicholzheim bei Wertheim am Main erntete ein Hausbesitzer an seiner Hausrebe eine Weintraube mit einem Gewicht von 1300 Gramm und einer Lange von 30 cm. Um seinen Mieter zu ärgern, schüttete ein Hausbesitzer in Heddesbach l in dessen Spfelmost. Dadurch wurden dem Mieter rund hundert Liter Apfelmost verdorben. Neue Omnibuslinien in Nordbaden Die Bundesbahn beabsichtigt noch in die- sem Monat eine Bundesbahn-Omnibuslimie zwischen Mergentheim und Osterburken über Lauda, Tauberbischofsheim, Hardheim, Wall- dürn, Buchen und Seckach einzurichten. Eine Weitere Linie zwischen Mosbach und Mudau Wird ebenfalls in aller Kürze den Betrieb auf- nehmen. g die letzten Das bunte Wochenkaleidoskop. Mit einer faſt unbekannten Kraft hat ſich der Herbſt in dieſem Jahr ſeine Regent⸗ ſchaft erobert. Mit allzuraſcher Hand hat er ſeinen Pinſel aus dem übervollen Farb⸗ topf in die Natur hineinverſprengt, hat Fel⸗ der und Wälder in ein buntſcheckig Gewand gekleidet und als letzte herbe Abſchiedsſym⸗ phonje von dem prangenden Jahr flattern Blätter von den Bäumen, die traurig ihre Aeſte ſenken. Doch noch kurze Zeit am Tage ſchenkt Frau Sonne ihr Lä⸗ cheln den„Alten“ und Kindern, die in den 77 wärmenden Strahlen ihre letzten Nachmit⸗ tagsſpaziergänge und Spiele unternehmen können. Mit raſtloſer Hand aber arbeiten die Landwirte an der Einbringung der Hack⸗ früchte. Der Ertrag der Kartoffelernte iſt in dieſem Jahr beſonders gut ausgefallen, ſodaß wir ein wirkliches Kartoffelrekord⸗ jahr erwarten dürfen. Wie tröſtlich iſt doch dieſe Ausſicht, daß uns wenigſtens dieſes Hauptnahrungsmittel in reichlichem Maße zur Verfügung ſteht und nicht einer„korea⸗ niſchen“ Konjunktur zum Opfer fällt. Und ſo kniſtern auch freudig draußen auf den Feldern die Kartoffelfeuerchen, der würzige Ruch zieht hin zu dem abendlich von Nebel umhauchten Dorf und der ſtarke Duft friſch gebrannter Kartoffeln in dem Feuer mahnt an des Jahres reiche Ernte und Zeit. Dieſe Mahnung aber wird uns ebenſo gewiß, wenn ſich des Abends über dem Dorf ein anderer ſüßlicher Ruch ausbreitet, der Duft des„Neuen“ liegt nicht nur über den Keltereien, die Hochbetrieb haben, ſon⸗ dern auch über den Straßen, ſodaß es man⸗ chen Freund des„Guten“ ſchnell zur näch⸗ ſten Schenke treibt, um dort der„Himm⸗ liſchen“ Gelüſte teilhaftig zu werden. Das frohe Singen, das da und dort abends dann aus den Gaſthäuſern dringt, zeigt dann an, welches Stadium der„Seligkeit“ erveicht iſt. 8 ſteht be⸗ „Nationalfeiertag“ reits wieder kurz vor der Tür— unſere „Kerwe“. Daß daraufhin natürlich Pinſel, Beſen und Eimer ſchon die Generalmobil⸗ machung hinter ſich haben, iſt ja kein Wun⸗ der. Auf jeden Fall läuft einem ſchon heute wieder das Waſſer im Munde zuſammen, wenn man an das„Geſchmorte“ und„Ge⸗ bratene“ denkt, das heute noch grunzend durch die Ställe ſpaziert. Aber wie geſagt, noch eine„dicke“ Woche und dann ſind wir wieder mitten drin... Daß auch in dieſem Jahr wieder die„Kerwe“ abgeholt und be⸗ graben wird, iſt ſchon„faſt“ geregelt. Morgen vormittag wollen ſich die Verant⸗ wortlichen über das Wie und mit Was end⸗ gültig klar werden. Aber, daß ſich dieſer Brauch, der im letzten Jahr von den Kriegs⸗ beſchädigten aufgenommen wurde, herüber⸗ rettet in des Jahr 1950 iſt doch ſehr er⸗ freulich und beweiſt Initiative. Seckenheims 1 Morgen Sonntag„Die drei Weisheiten des alten Wang“. Wir weiſen noch einmal darauf hin, daß das Laienſpiel der Kath. Jugend Secken⸗ heim„Die drei Weisheiten des alten Wang“ morgen Abend pünktlich 19.30 Uhr beginnt. Der Beſuch dieſes Spiels, das bei feiner Erſtaufführung hervorragende Kritiken er⸗ hielt, kann jedem Gläubigen, den die Probleme der Zeit berühren, nur empfohlen werden. Wie wir bereits berichteten, wird das Werk in der gleichen Beſetzung wie bei der Erſtaufführung geboten und bürgt daher für eine noch reifere und verinner⸗ lichte Darſtellung. Gedanken von Franz Gingia Der Mensch, der keine Hoffnung mehr in sich frägt, lebt zwar, aber er lebt im. ten. Er lebt wie in einem einsamen Pal. Aas nie, oder nur selten einmal von einem warmen Sonnenstrahl beglückt wird, das keine lieblichen Wunder dem Auge zu zeigen vermag und wo eine tödliche Stille de Ge- danken umklammert und sie hinabstößt in den tiefsten Kerker der Verlassenheit. g Wem die warme Flamme der Hoffnung aicht mehr im Herzen brenmt, karm aneh nicht mehr mit leuchtenden Augen den Weg seines Lebens beschauen und seine mmer neu gestärkt, in die Zukunft richten. Es ist ihm keine Fähigkeit mehr gegeben, zu höheren Stufen zu gelangen und von einer besonderen Warte aus sein Schaffen und Stre- den zu lenken und zu beurteilen. Er ist em Armer Mensch und an der Schwelle 0 Wirkens steht überall der Schmerz und ö leidvoller Verzicht. Ein Mensch ohne Hoffnung gleicht ei Schiff, das auf dem Meere des Lebens a stürmischen, zerstörenden Wogen preisge- geben ist und von ihnen ganz nach Wilür und Laune hin und her geschleudert wird. Laß deine Gedanken nie ohne Hoffnung sein. Erfülle ganz dein Herz mit hrem war- men Hauch und mit ihrer anfeuernden Stim- me, die dich immer, wenn du einmal in einem mutlosen Zustand verfallen möchtest, weder emporreigt aus der Lethargie und dich ein- Aringlich mahnt, in deinem Streben nicht nachzulassen. Die Kabeldiebe worden. Die Mannheimer Kriminalpolizei hat am Freitag zwei Deutſche und zwei? Polen feſtgenommen, die in der Nacht zum 2. Oktober ein Stück des nach Frankfurt füh⸗ renden Fernmeldekabels ausgegraben, abge⸗ zwickt und mitgenommen hatten. Die Täter hatten das etwa 10 Meter lange Kabelſtück, das erhebliche Mengen Blei und Kupfer enthält, bereits an einen Altmaterialien⸗ händler verkauft. 5 ſind gefaßt Filmſchau. Ueber das Wochenende ſervieren die Pa⸗ laſt⸗Lichtſpiele den Kinofreunden eine ganz beſondere Delikateſſe. Schon allein der Na⸗ me Joe Stöckel bürgt für erſchütterte Lach⸗ muskeln und in ſeinem neuen Film„Zwei Anzug“ oder„Wer ſoll das be⸗ verhilft er in ſehr ausgiebiger Liebe, dem Lachen und dem Leichtſinn zum Triumph. Denn ſtellen ſie ſich einmal vor, zwei Kunſtbefliſſene in Schwabing beſitzen nur einen Anzug, bei Ausgang des Einen iſt alſo Ausgangsſperre für den Anderen, lernen beide zwei Mä⸗ dels kennen. Jeder nach ſeiner Faſſon, der Eine die Beſitzerin eines Feinkoſtgeſchäftes, in einem zahlen“ Weiſe der der Andere eine amerikaniſche Lady. Was ſich am Rande verſteht, iſt, daß ſie beide verliebt ſind. Als ſich durch eine Namens⸗ verwechſlung herausſtellt, daß der Vater der Lady auch Vater der beiden Studenten aus einer Jugendſünde ſein will, findet der Film ſeine komi⸗tragiſche Steigerung. Wer als rettender Engel endlich eingreift und das Ganze wieder in ein richtiges Galeiſe bringt und das Happy⸗End fabriziert, kann natürlich wiederum nur Joe Stöckel ſein, der ſich im Sturm mit ſeinem Enſemble, Olga Tſchechowa, Wolf Albach Retty u. a. die Herzen all derer erobert, die einen herz⸗ haften Filmſcherz ſehen und hören wollen. In einer Spätvorſtellung aber triumphie⸗ ren noch einmal der Welt beſte Filmkomi⸗ ker Pat und Patachon. In dem Film„Aus guten alten Zeiten“ ziehen ſie noch einmal alle Regiſter ihres unerreichten Könnens, um alle Beſucher zwei Stunden über die komiſchen Abenteuer der zwei„Ritter ohne Furcht und Tadel“ lachen zu laſſen. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken vom 7.13. Oktober die Rathaus⸗Apotheke. Telefon 47131. „Der Tod des Handlungsreisenden“ im Na- tionaltheater. Das Mannheimer Nationalthea- ter hat am Donnerstag Arthur Millers Schau- spiel„Der Tod des Handlungsreisenden“ erst- mals für Mannheim aufgeführt. Das von Fer- Ainand Bruckner in deutscher Bearbeitung herausgebrachte Stück wurde von Schauspiel- direktor Riedy inszeniert. Das Werk, das als der größte amerikanische Theatererfolg sen Jahren bezeichnet wird, ist bisher auch auf deutschen Bühnen stark bęachtet worden. Eröffnung des Bundesgerichisbofes im Rundfunk 2 Der Süddeutsche Rundfunk, angeschlossen der Südwestfunk mit seinen Sendern, über- trägt am Sonntag, den 8. Oktober, von 11 bis 12.30 Uhr die Eröffnung des Bundesgerichts- hofes in Karlsruhe. Es sprechen: Bundesprã- sident Heuss, Bundesjustizminister Dr. Dehler, Präsident des Landesbezirks Nordbaden, Fi- nanzminister Dr. Kaufmann, Oberbürger mei- ster Töpper und der Präsident des Bundes- gerichtshofes, Weinkauf. 15 Furtwängler wird in Heidelberg gastieren. Das Wiener Philharmonische Orchester unter Leitung von Wilhelm Furtwängler wird am 16. Oktober in Heidelberg ein Konzert geben. Die Karten zu dem Konzert sind bereits seit 14 Tagen ausverkauft. Der teuerste Flatz ko- stet 18 DM. 8 Wettervorhersage Am Samstag und Sonntag Fortdauer des schönen Herbstwetters. In Tallagen Frühe nebel, in Höhenlagen klar und mild. Tags über heiter. Tageshöchsttemperaturen nabe 20 Grad, Tiefsttemperaturen nachts 3 bis 5 Grad. Schwache Winde. 5 Neckar- Bote, Sadd. Hel Wie schön kann die Hoffnung dich erheben und dich sicher hinwegtragen über alle Ab- gründe des Lebens,— sie kann dich a8 treuer Gefährte und Kamerad durch a2 Schattentäler geleiten und die Verzagtheit des Willens auslöschen mit der starken Kraft einer vielfältigen Begeisterung. Die Hoffnung kann dich erlösen 5 5 BDS freien von den hemmenden Fesseln Un- lust, und täglich, ja zu jeder Stunde kannst gu ihre gute und zuversichtliche Botschraft vernehmen:„Sei getrost, du wirst dein Ziel erreichen, wenn auch manchmal der Weg dir schwer und mühsam erscheint. Harre aus, und dein Werk wird sich harmonisch vollenden“, Wie oft geschieht es, daß der Mensch alles Aus den Händen geben will, daß ihm eine neue Aufgabe nicht mehr begeistert und dag ihn auf Schritt und Tritt düstere Gedanken ver- folgen, die ihn mehr und mehr in eine fin- stere Verlassenheit hinabsinken lassen, Well er das strahlende Licht der Hoffnung nic mehr vor sich her trägt, weil er richt mem de Energie aufb die Lampe der Hoff- nung mit frischem Ol zu füllen. Nie im Leben darfst du ohne Hoffneing welche dir zugemessen ist, ohne ihr wrrder“ 4 5 e Werder. 5 erdegt und Umgebung. V. tl. H. geber: Druck und Verlag: Buchdrud Georg Hürdlel.! heim- Seck ereins- Kalender. Männergesangverein 1861. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Iledertafel. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Sportverein 07(Fußballabteilung). Heute Samstag, 14 Uhr: SV. 07, 2. Schüler Fygg. 98, 2. Schüler; 15 Uhr: SV. 07, 1. Schüler— Fvgg. 98, J. Schüler. Morgen Sonntag, 8.30 Uhr Privatmannschaft— Phönix Mannheim, Privat- mannschaft; 10.30 Uhr: Gem. Jug.— Spvgg. O7 Mannheim, Gem. Jug.; 12.15 Uhr: 2. Mannschaft. Abfahrt ab Vereins- haus per Rad nach Neckarau; 13.30 Uhr: 1. Mannschaft. Abfahrt ab Vereinshaus per Rad nach Neckarau. Handballabteilung: Morgen Sonntag, 8.30 Uhr: Treffpunkt mit Rädern am Vereinshaus zur Fahrt zur Schönau. 98(Handballabteilung). Morgen Sonntag spielt die 1. u. 2. Mannschaft in Neulußheim. Abfahrt mit Auto ab Turn- halle 12.15 Uhr.— A-Jug. 14 Uhr geg. Schönausiedlung. Abfahrt mit Rad 12.15 Uhr an der Brücke. B-qugend 8.45 Uhr gegen Waldhof. Abfahrt mit Rad 7.45 Uhr an der Brücke. Turnerbund„Jahn“. Morgen Sonntag finden folgende Ver- bandsspiele statt. 15 Uhr: 1. Schüler VIR. Mannheim auf dem Waldsportplatz. 12.30 Uhr: B-Jug.— Reichsbahn. Abfahrt per Rad um 11.45 Uhr am Wasserturm. 10.30 Uhr: A-Jug.— VIR. Mannheim. Abfahrt 9.30 Uhr per Rad. Die aktiven Mannschaften spielen in Edingen und treffen sich 12.30 Uhr im Lokal zum„Kaiserhof“. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, 7. Oktober 1950: 9.15 Uhr Festgottesdienst zum Tag der Inneren Mission und feierliche Erhebung des Opfers Jugendpfleger Rösinger spricht. 10.45 Uhr Kinde gottesdienst Montag, 8. Oktober 1950: 20 Uhr: Frauenbund. Donnerstag, 12. Oktober 1950: 20 Uhr: Wochengottesdienst. Turnerbund„Jahn“ 1899, Mannheim-Seckenheim E. V. Unserem Turnerpaar Wilhelm Hauck und Betti Bausch zur heutigen Vermählung herzliche Glückwünsche. a Der Turnrat. Fußhball-Vereinigung 1898 e.., Mannheim-Seckenheim Unserem Mittelstürmer ERNST HARTMANN LILLI die herzlichsten Der Vorstand. und seiner lieben, kleinen Glückwünsche zur Verlobung. Tur die uns anleßlich unserer Vermòplung in so reichem Maſſe ubermillelien Geschenſte und Gludtmunscbe danlcen wir hiermit aufs berglichsie. Rudolf Zapf Ella Zapf geb. Wetzel Mhm.-Seckenheim, 7. Okt. 1950 Hauptstraße 84 5 785 Oeffentlicher Vortrag: Wahrer Neichtltum wie Ihn erlangen? am Sonntag, den S8. Oktober 1950 16 Ubr in Mannheim-Seckenheim im Schulhaus, Zähringerstr. Eintritt frei! Keine Kollekte 4— Deine Reklame beim Fachmann in FIRMEN oe LI C HT- AA METALLICA Sees PLEAN KATE UND KUISCHFEE-ENTWORFEE SIMM NEKNA NE MANNHEIM SECKENH EM/ BONNDORFERSITR. 52 Bestellschein Hiermit bestelle ich zur regelmäbigen Lieferung den „Neckar-Bote“ die Heimatzeitung für den Stadtteil Seckenheim u. Umgebung Bezugspreis monatlich 1.50 DM. zuzüglich 25 Pig. Trägerlohn Beruf bezw. Firma: Straße und Hausnummer: Anfertigung von Herfen-Maghemden bei billigster Berechnung. Frau Ullrich, Schriesheim Obere Bergstraße 28 Lagerraum ca. 50 qm Größe zu mieten gesucht. Klaus Möller, Hauptstraße 89 Mannheim Altestes Spezialhaus für plielwaren Ware Wird bei Hadefd am Paradeplatz Anzahlung zuröckgestellt. Eisenbahnen NA 4 Vir die ganze Familie Siamander.-Schune! Schuh-Huus WEICKUM& Co. Telefon 47305 4 eee WE eee 2 E E 8 DWEST BANK 5 früher 2 5 0 8 OO SS GA. — e 3 SIS 5 Zahlstelle SECKENLHAEINI Hauptstraße 110 Eröffnung von Sparkonten auchi steuer begünstigten Sparhonten Hostenlose Beratung in allen Geldangelegsenheiten EAR Ene Lee SAH IIIA IAI Ofundstcks- Verkauf 1788 qm, Hochstätt, à 80 8 1106 qm, Hochstätt, à 55 3 2108 qm, theinschall, à 55 3 Klaus Möller, Hauptstraße 89 Schlachtſchweine zu verkaufen. Zähringerstraße 19. aufend schöne Legehühner U. Hähnchen abzugeben. Ceflügelhandlung Otto Jakoby KRloppenheimerstr. 105 Noten/ Mus ikbũücher Beste Guolität Sögskige Preise Auch ohne Anzohlung Neuer Prospekt gratis. Hruby-Wetzler 16) Gelnhausen 145 ferkel und Läuferschweine stehen ständig zum Verkauf. Preise von 50.— DM. aufwärts bei 14tägiger Garantie. Bei Un- zufriedenheit erfolgt Tausch. Viehhandlung Wilh. Koblenz Seckenheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 2 Mostasser (60 und 150 ltr.) zu verkaufen. Erüstie, Meersburgerstrage 14 Bünmmstemael liefert Neckarbote- Druckerei. Wach- u. Kontrolldienst Hermann Querengässer MANXREIX, E 7, 14— Fernruf Nr. 53408 (Tag und Nacht erreichbar) Be ,ꝗ.qbb ungen 1 ler Art Nationaltheater Mannheim. Samstag, 7. 10., Miete F Nr. 2 u. fr. Verk.:„Die Meistersinger von Nürnberg“, Oper von R. Wagner. Anf. 17,30. Ende etwa 22,15 Uhr. Sonntag 1 Gastspiel Kammersänger* Boheme“, Oper von G. Pucci 8. 10., außer Miete, Preise von 2 bis 7 DM. Einmaliges Anders als Rudolf in„Die Anfang 20, Ende etwa 22,15 Uhr, eter ni. Montag, 9. 10., Miete L Nr. 2 u. fr. Verk.:„Der Tod des Handlungs- reisenden“, Schauspiel von Arthur Miller, deutsche Fassung von Ferdinand Bruckner. Anfang 19,30, Ende etwa 22,30 Uhr. Die Teppich- und mitten auf der T EP DICH E 8 8 f 75. 2 5, 2 2 CC rogge Hardlinenetuage Planken, O 4, 7 erbittet Ihre Besichtigung N N DINE N MANN HE IN Verlobunss- und Glückwunsch Harten fertigt an: Neckuarbete- Druckerei Vermädhlunss- Harten Süddeutscher Rundfunk Radio Stuttgart Gleichbleibende Sendungen 5.00 Beginn, Frühmusik(W) 9.05 Marktberichte W) 6.00 Morgenchoral, Musik(W, S) 6.40„Hier spricht Deutschl.“(W.S) 10 Wasserstände() 15 Morgenmusik(W)) 30 Aus der Welt des 9.00 Nachrichten, Musik(W 9.35 Suchmeldungen(W 10.15 Schulfunk(W) 11.45 Kulturumschau od. Landf 12.00 Musik am Mittag(W, S) 12.45 Nachrichten, Wetter(W,. S) 13.00 Echo aus Baden(W) 13.10 Werbefunk mit Musik(W) 13.30 Aus unserer Heimat(8) 14.00 Schulfunk(W) 14.00 Stunde des Chorgesengs(8) 14.30 IRO- Suchdienst(W) 14.30 Kinderfunk(S) 9 15.45 Aus der Wirtschaft W) 17.40 Südwestd. Heimatpost() 18.00 Allerlei aus ur er Zeit(W) 18.55 Toto- Ergebnisse(8) 49.00 Die Stimme Amerikas(W,. S) 19.30 Wirtsch. od. Polit.(W), Sport(S) 19.45 Nachr., Wett., Komment.(W, S) 21.45 Nachr., Wetter(W. S! 28.45 Letzte Nachrichten(W, S) 23.50 Zum Pagesausklang(W) ) Sonntag, 8. Oktober 7.00 Andacht der Altkatholiken 8.45 Evang. Morgenfeier 9.15 Geistliche Musik. 9.45 Worte u. Musik zum Sonntag 10.30 Melodten am Sonntagmorgen 11.20 Musikalische Tagesfragen 11.30 J. S. Bach: Kantate Nr. 117 „Sei Lob und Ehr dem höch- Sten Gut“. 5.00 Frohes Raten— gute Taten 5.45 Nachmittagskonzert mit be- Uebten Solisten u. bekannten Kapellen 17.00„Die dritte Macht““ Hörspiel von W. Lohmeyer. 7.40 Kammermusik, 9.15 WIUIIy Mattes dirigiert brillante Unterhaltungsmusik 20.15 Internationaler Werb Genf 1950. 22.20 Offen gesagt... Glossen zum Kulturellen Leben von Dr. G. Bose 22.30„in Dur und Moll“, Ein Tanz- Abend 24.00 Tanzkapellen spielen auf Montag, 9. Oktober 7.00 Evang. Morgenandacht 150 Kinderfunk 46.00 Nachmittagskonzert Pfalz orchester Eudwigshafen; Ltg.: Helmut Wuest 17.00 Joseph Haydn: Trio Ddur f. Flöte, Violoncello u. Klavier; Lieder für Tenor. Ludwig van Beethoven: Sonate für Kla- Vier in A-dur, op. 101 20.00 Misik für jedermann 21.15„Nehmt alles nur in Allem“; e Sedenksendung für den Schriftsteller Kurt Vetter 21.50 Kommentar 210 ee Musik 45 Jose hlberger liest Eigen 23.15 N h 1 Musikwettbe⸗ Dienstag, 10. Oktober 700 Evang. Morgenandacht 10˙45 Schwäbisches Liedschaffen 44.00 Konzertstunde N 15.80 Das Heinz-Lueas- Quintett 16,00 Nachmittagskonzert. 2.00 Frauenfunk 7.15 Klaviermusik von Walter Nie- mann:. ö 8. 22.45„Alles für zwei Groschen“; „ arodie v. Gerd 258 N Jerd 522 m= 575 KH 2 u, 11. Oktober Ir Conra 125. Geb 21.00 Schwei mmermusik. Klavi denken an Mittel- und 12. Oktober he Morgenandacht 2 ae Orchestermusik Frauenterzett mit Karl inger Musiktage 1950, E. V. FEnorr: Sonate C-dur, tur Violine und Akkordeon. Hugo Herrmann: Zwei Stücke Hermann Ziicher: Trio für Violine, Akkordeon u. Klavier 20.00„Ernst beiseite“, Ausschnitte aus bunten Veranstaltungen des Bayrischen, Hessischen u. Süddeutschen Rundfunks 21.50 Blick auf Europa 22.00„Hundert Kronen“, Hörspiel von Hans Christian Branner (aus dem Dänischen) 23.25 Frédéric Chopin: Préludes aus Op. 28(Julian von Karolyi. Klavier) 8 23.50 Nachfeuilleton 0.05 Jazz im Funk m. D. Zimmerle Freitag, 13. Oktober 7.00 Andacht der Baptisten 15.30 Kinderfunk 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Frohe und heitere Weisen 20.00 Symphoniekonzert. Das Pfalz: Orch, Eudwigshafen. Joseph Haydn: Symphonie concertante B-dur, op, 84. Karl Stamitz: Klavierkonzert F-dur, Georg Friedrich Händel: Concerto grosso Nr. 1 in B- dur 21.05 Ostasien— gestern und heute 22.00 Panz und Unterhaltung aus Holland 75 22.45„Die Schmunzelecke“ 23.15 Tanzmusik Samstag, 14. Oktober 13.45 Sportrundschau 14.00 Der Zeitfunk 14.55 Programmvorschau 15.00 Unsere Volksmusik 15.40 Jugendfunk 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Flimprisma 17.00 Vom Guten das Beste. 17.15 Zum Fünf-Uhr-hee spielt das FFB- Orchester 17,45 WWens und Arbeit 18.00 Die Woche in Bonn 18.20 Kleines Konzert am Samstag- abend 1 20.00 Zum Mitsummen— die schön- sten Operettenmelodien von Johann Strauß, Carl Zeller, Sarl Millecker u. Franz Lehar Shronik einer schwäbischen Familie, von Wolf Schmidt 22.00 Schöne Stimmen 22.30 Das Kammertanzorchester u. Walter Dürr m. seinen Rhyth-⸗ mikern spielen 8 23.00 Tanzmusik. Dazwischen Aus- tte v. Berufs-Tanztour- Ens 28.15 Noch ein halbes Stündchen — mit d. Ri eue tapt selle 21.00„Familje Staudenmaier“, heit. + 80 — 25 9 2 2 De ee * „ 00 ee R n