5 1 FF Saen 0 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 161 Montag, den 9. Oktober 1950 2.%/50. Jahrgang ———— Tbengter Gerioptshot In, Karzerune erbunel nde im neuen Bundes- heit der höchsten Ver- er würdige Feierstu Denk 8 gerichtshof in Anwese treter des Bundes und der Le Karlsruhe dw). Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe wurde am Sonntagvormittag mit einem Festakt eröffnet. An der Feierlichkeit im Lichthof des wiederaufgebauten ehemali- gen erbgroß herzoglichen Palais nahmer Zun- despräsident Professor Heuss, Bundeszustiz- minister Dr. Dehler, der Präsident des Bun- dlesrats, Ministerpräsident Dr. Ehard, die Re- gierur hefs der drei südwestdeutschen Län- der, Maier, Wohleb und Dr. Müller des Bundestags, Dr. Sowie zahlreiche Vertreter der Länderparlamente, der deutschen Gerichte, des hohen Klerus beider Konfessionen, der südwestdeutschen Universitäten und der Stadt Karlsruhe teil. Der Festakt im Bundesgerichtsgebäude War von musikalischen Darbietungen umrahmt. Unter der Leitung Generalmusikdirektor Mat- zeraths spielten Mitglieder des badischen Staatsorchesters das Brandenburgische Kon- zert von Johann Sebastian Bach und das Con- zerto grosse in h-moll von Georg Friedrich Händel. Die Stadt Karlsruhe hatte reichen Flaggenschmuck angelegt. Dabei flelen die Seit gem Bestehen des Bandes Württemberg-Ba- den zum ersten Mal in Karlsruhe in so großer Zahl gehißten badischen gelb-rot-gelben Fah- nen auf. Bundespräsident Dr. Heuss sagte in seiner Ansprache, daß mit der Schaf- kung des Bundesgerichtshofes wieder eine Lücke in der zerrissenen deutschen Rechskon- tmuitat geschlossen worden sei. Die innere Einheit des deutschen Rechtslebens habe nun un Bundesgerichtshof ihre Spitze gefunden. Man habe damit dem deutschen Recht die oberste Spitze, die es jahrelang entbehren müßte, wieder gegeben. Die deutsche Rechts- sprechung müßte zwei Voraussetzungen haben; Die Autonomie des Rechtsempfindens und der kschtsentscheidungen müßten aus dem„Ein- klammerungsvermögen der Besatzungsmächte ausgekleidet werden und bleiben“! und die Unabhängigkeit der deutschen Richter dürfe durch keine fremde Exekutive beeinträchtigt werden. Die zweite Voraussetzung sei eine klare Trennung des Rechtsdenkens von par- teipolitischer Abhängigkeit. Der Bundespräsi- dent verlangte, daß das Rechstdenken wieder zur„nüchternen Redlichkeit zurückgeführt Werde. Der Nüchternheit müsse aber auch die Fhantasie Hinzugesellt werden, damit das ge- Fährdete gesellschaftliche Leben unserer Zeit Sesichert werde „Dem Frieden des deutschen Volkes dienen“ Anschliegend eröffnete Bundesjustizminister Dr. Dehler den Bundesgerichtshof mit den Worten:„Möge der Bundesgerchtshof dem Frieden des deutschen Volkes dienen. Möge er Wirken im Frieden des deutschen Volkes“. Die Einheit des Rechts in der Rechtssprechung herzustellen, die Gesetze im Einklang mit der Idee auszulegen und das Gesetzesrecht in schöpferischer Gestaltung behutsam, sStstig und mit Verständnis für die wirtschaftlichen And sozialen Belange unserer Zeit fortzuent- Wickeln, werde die vornehmste und verant- Wortungsvollste Aufgabe des Bundesgerichts sein. Es Werde in Zukunft auch Aufgabe die- Ses Gerichts sein, die schweren politischen Straftaten zu ahnden. Hier im Bund'esgerichits- hof finde der Bürger letzten Endes den Schutz Seines Gutes, seiner Familie, seiner Ehre und Seiner Freiheit, Die deutschen Richter müßten sich der Sprache des Volkes bedienen.„Ich will keine loyalen Richter“ sagte Pr. Dehler, zich will Richter, die die Kraft haben, IIloyal u sein gegen das Unrecht, Richter die nur Gott fürchten und sonst nichts auf dieser Erde“. Der Bundesjustizminister forderte den Leiter des Bundesgerichtshofes, Hermann, auf, als Vorbild der deutschen Richter und stell- vertretend für die deutschen Richter den Eid abzulegen. Wein kauf f sprach daraufhin die Eidesformel, ebenso Oberbundesenwalt Dr. Wiechman n.. Es sei ein glücklicher Entschluß des Bundes gewesen, so führte Dr. Dehler schließlich aus, Mieses Gericht in eine süddeutsche Stadt zu verlegen und damit den Süden enger mit dem Bund zu verknüpfen. Diesem Gerichtshof werde auch die Wärme des Südens wohltun, 2 der noch die Wärme des Herzens hinzu- omen müsse. Bei dem Wiederaufbau des im Kriege zerstörten Gebaudes habe mam die Grundformen nicht verwandeln können, aber man habe versucht, dieses Erbe der Vaber neu zu gestalten. So strebe des Gebäucke en dan barocken Säulen zu der Schlichtheit ktrrd Klar Re Ha chung des Baues. SBeitrag bierzu zu Die Aufgaben des Bundesgerichtshofs Der Präsident des Bundesgerichtshofes, Dy Wein kauff, wies nach seiner Einführung inn sein Amt auf die Hauptaufgaben des Ge- richtshofes hin: die Vereinheitlichung, Fort- bildung und Neuschöpfung des gesamten bür- gerlichen- und Strafrechtes. Neben diesen Aufgaben, so sagte Weinkauff, sei dem Ge- richt die wie ein Fremdkörper wirkende Son- deraufgabe gestellt worden, politische Straf- taten abzuurteilen. Dabei werde der Bundes- gerichtshof zu beweisen haben, daß die rechts- Staatlichen Grundsätze auf dem Boden der politischen Strafjustiz mit Festigkeit und Ge- rechtigkeit verwirklicht werden könnten. Der Bundesgerichtshof müsse auf die Grundsätze der strengsten Rechtsstaatlichkeit zurückgreifen. Aus einer einheitlichen Grund- anschauung heraus müße dieses oberste Ge- richt die bestimmenden Sätze des gesamten Rechtes entwickeln und den Rechtsstaat ver- Wirklichen. Der Bundesgerichtspräsident ge- dachte auch der ostdeutschen Bevölkerung. Niemand wäre glücklicher als die Westdeut- sche Bevölkerung, wenn sie mit den Deut- schen der Ostzone gemeinsam das Recht wah- ren könnte. sagte er. Der Bundesgerichtspräsident beendete seine Rede mit einem Gelöbnis, das er im Namen Aller Richter, Beamten und Angestellten des Bundesgerichtshofes ablegte:„Wir geloben“, so sagte er,„stets und aus all unseren Rräf⸗ ten dem Recht und nur dem Rechte zu die- nen. Dazu helfe uns Gott.“ Der Landesbezirksprasident für Nordbaden, 8 Fanlanzminuster Dr. Kauf mann, sagte m seiner Ansprache, das Oberste Bundesge- richt müsse zu einer lebendigen Brücke Zwi- schen den deutschen Menschen und den Rich- tern werden, damit die Kraft des deutschen Rechts wieder über das ganze Bundesgebiet rahle. Dr. Kaufmann sprach von der ücke die durch die Errichtung des Bundesge- richtshofes in Karlsruhe errichtet worden Sei, und dankte den dafür zuständigen Stellen. Aus Anlaß des bedeutsamen Pages fand am Abend im„Großen Haus“ des Badischen Staatstheaters eine Festvorführung der Oper „Don Carlos“ von Verdi in Anwesenheit der öchsten Repräsentanten des Bundes urrd der ander statt. 1879 bis 1945 für das des Dei hen R 0 0 dem obersten Bunde richtshof für die britische Zone nach 1945 Obl U Bundesgerichtshof in bürgerlichen Reck el ziten über das Rechtsmittel der Revision, das beißf die Rechtsrüge gegen die Endurteile der Ober- landesgerichte zu entscheiden. Ausnahmsweise wird er auch gegen gewisse, rechtlich beson- ers bedeutsame Endurteile der Landgerichte in Strafsachen über das Rechtsmittel der Re- vision gegen die Urteile der Schwurg te und der Großen Strafkammer des ersten Rechtszugs befinden. Die Mitglieder des Bun- desgerichtshofs müssen das Richteramt erlangt und das 35. Lebensjahr vollendet haben, Sie werden durch den Bundesjustizminister ge- meinsam mit dem Richter wahlausschuß be- rufen und vom Bundespräsidenten ernannt. MecCloy:„Freiheit und Frieden“ Der amerikanische Hohe Kommissar erläutert New Lorker Beschlüsse— Autorität und Si- cherheit der Bundesrepublik erhöht Frankfurt aM(UF. Der amerikanische Hohe Kommissar J. Meoloy erläuterte in einer grundsztzlichen Rede, die über die west- deutschen Sender und Rias-Berlin verbreitet wurde, die Bedeutung der kürzlich in Neu Vork getroffenen Entscheidungen. Der Hohe Rommissar faßte die Hauptresultate der Außenminister-RNonferenz in zwei Sätzen zu- sammen:„Die Autorität der Bundesrepublik wirel wesentlich erweitert— die Sicherheit der Bundesrenublik wesentlich gestärkt“. Uber die geplante Erweiterung der deut- schen Rechte sagte Melo! 5 „Zur Pflege seiner auswärtigen Beziehun- gen wird Deutschland sein eigenes Außen- ministerium und volle diplomatische Vertre- tungen in den meisten freien, Ländern haben, Wobei allerdings bis auf weiteres die Bezie- hungen zu den drei Westlichen Alliierten, im Interesse einheitlicher und wirksamer Hand- habung über die Hohen Kommissare gehen Werden.“ Der Hohe Kommissar béetonte, daß die Auto- rität der Westmächte in inneren deutschen Angelegenheiten„drastisch“ eingeschränkt und die Hohe Kommission nur noch bei Bedrohung oder Verletzung der grundlegenden demo- Kratischen Prinzipien, auf denen die Bundes- republik beruhe, Eingreifen Werde. Auf ein paar Sondergebieten— Sicherheit, Wieder- gutmachung, Entflechtung Wirtschaftlicher Mo- nopole— werde die Hohe Kommission ihre Belugnisse behalten.“„Aber“, so sagte Mecloy, „auch in diesen Angelegenheiten werden Wir Uns mit deutschen Stellen beraten“. Keine fals ehe Front Uper die Stärkung der Sicherheit der Bun- desrepublik und Europas erklärte der Hohe Kommissar, daß die Aubßenminister die Auf- stellung einer„neuen motorisierten deutschen Polizeitruppe“ gestattet hätten,„die stark genug sein Wird, um jedem inneren Umsturz- versuch gegen die demokratischen Regierun- gen in den Westlichen Besatzungszonen und in Berlin zu begegnen.“ Die Polizei miisse jedoch „ein wirklicher Diener des Volkes sein und dürkte keinesfalls zum„Träger irgendeines Wiedergeborenen Nazismus oder Militarismus“ werden.„Ich glaube, daß die Deutschen an verantwortlicher Stelle mit der Hohen Kom- mission durchaus darin übereinstimmen, da diese Truppe eine wirkliche Polizeitruppe sein soll und nicht eine falsche Front für eine Armee.“— Der Hohe Kommissar unterstrich erneut die Bedeutung der New Vorker Beschlüsse für „die Sicherheit der Bundesrepublik gegen An- griffe von außen“, den Sätze wörtlich Zitierte. Es heiſt darin u A., daß die alliierten Regierungen ihre Trup- pen in Deutschland„verstärken und erhöhen“ und daß sie jeglichen Angriff auf die Bundes. republik oder auf Berlin, von welcher Seite er auch kommen mag, als einen Angriff aul Sich AIbst betrachten! Mecloy kam in die- sem Zusammenhang auf die Bildung einer einheitlichen Armee 6 Westeuropas und den etwaigen deutschen sprechen. Die Entschei- dung darüber sei noch nicht gefallen. Jeder indem er die entscheiden- für die Verteidigung etwaige deutsche Beitrag müßte„auf der Grundlage der Fairness und im Rahmen einer einheitlichen europäischen Verteidigung ge- leistet werden.“ „Nur wenn das e Mecloy erklärte, dag man„keine nationale deutsche Armee“ gestatten werde. Ein deut- scher Beitrag sei ferner nur dann möglich und wünschenswert,„wenn das Volk, die Volks- vertretung und die Regierung der Bundes- republik ihn wünschen und aktiv unterstüt- zen“, Jede etwaige deutsche Teilnahme an der europäischen Verteidigung müsse„durch Männer mit festen demokratischen Uberzeu- gungen erfolgen“. Für„militärische Cliquen“ und reaktionäre Doktrinen“ sei kein Platz. Im weiteren Verlauf seiner Rede schilderte der Hohe Kommissar die im Deutschland der Nachkriegszeit mit Hilfe der Westmächte sowie durch das Können und den Willen der westdeutschen Bevölkerung und die Stand- haftigkeit der Bevölkerung von Berlin erziel- ten Fortschritte. MecCloy bekannte sich erneut zu dem alliierten Hauptziel:„Deutschland da- bei zu helfen, ein aktiver Partner in der de- mokratischen Gemeinschaft zu werden und in kreundschaftlicher Zusammenerbeſt mit allen Völkern zu leben, die die Freiheit wollen us bereit sind, sie zu verteidigen“. Der Hohe Kommissar drückte die Uber- zeugung aus, daß das deutsche Volk die Sehn- sucht der westlichen Völker nach„Freiheit und Frieden“ teile. Er betonte, daß große An- strengungen und Opfer nötig seien, um diese Ziele zu erreichen. Nach Worten des Glaubens an die europäische Gesinnung der deutschen Jugend und des Vertrauens aUf die Stärke des Westens schloß Sätzen: „Europa muß noch viele Erinnerungen über- winden, viele Wunden müssen noch heilen, aber wir nähern uns einer Gemeinschaft dei Interessen, die auf Stärke und demokratischen Idealen aufgebaut ist., If dieser Richtung liegt die größte Hoffnung für die“ Zukunft— für die Zukunft Deutschlands, Europas und der ganzen Welt.“ — „Ich scheide als Freund“. Der französische Stadtkommandant von Berlin, Ganeval, der Berlin am Freitag verlassen wird, verabschie- dete sich von der Berliner Stadtverordneten- versammlung mit den Worten:„Ich kam a8 Kommandant und scheide als Freund.“ Schutz gemeinschaft chemaliger Kriegsge- fangener. Eine„Schutzgemeinschaft ehema- liger Kriegsgef er in den US ist in Frankfurt gegründet worden. Sie WII er wir- ken, daß die restlichen Beträge der in Ame ika verdienten Gelder an die einzenen Ge- kangenen ausbezahlt werden. Dänemark erwartet Churchill wird am Montag in Kopenhagen erwartet, um in der dortigen Universität ein Ehrendiplom entgegenzunehmen und veremnstaltungen teilzunehmen.“ 5 die 8 l der 1 8 itk 22 t 30. Jul 1951 „ N Mecloy seine Rede mit den Churthill. Winston an Fest- insgesamt 2 644 0 Mann be- In den Dschungeln Indochinas (SP). Kommunistische Anhänger Ho Chi Minhs sind in der Nähe der Grenze zwischen Rotchina und Indochina auf einer Breite von etwa 55 Kilometern zum Angriff angetreten und haben die fra schen Ver- bände, die ein weiteres Grenzfort aufgeben mußten, zum Rückzug gezwungen. Saigon Seit der Kapitulation Japans wird in In d o- hin a, einem Land, das? um ein Drittel grö- Ber ist als Frankreich und 25 Millionen Ein- wohner zählt, so gut wie pausenlos gekämpft. Warum gibt es dort keinen Frieden? g Im Bungalow einer Gummiplantage sitzt Monsieur Gaston, trinkt seinen Aperitif, Wirft einen nachdenklichen Blick in die Boulevard- zeitung und schielt mit einem Auge auf seinen griffbereiten Revolver. Draußen stehen ver- trauenswürdige Eingeborene hinter der Bar- rikade, die Maschinenpistolen schußfertig. Die Autostraße zur nächsten größeren Stadt iSt seit Monaten abgeriegelt. Der einzige Kontakt pleibt die Funkstation, mit welcher der Plan- tageninspektor im Notfall Saigon rufen kann. Wenn genügend Kautschuk zusammengekom- men ist, wird ein Geleitzug angeforder“ Mr. Gaston hält hier einen Außenposten der fran- zösischen Handelsbilanz. Jenseits der Palisaden wartet ein Mann, der mie Paris gesehen hat. Sein Leben lang War- tete er darauf, daß sein Land von der Herr- schaft der Fremden frei ward. Einst glaubte er, daß es zu einer gütlichen Einigung komme. Heute ist er überzeugt, daß nur noch die kom- promiglose kommunistische Partei die Frei- heit für Indochina bringe. Das Leben als Par- tisan ist hart. Der Dschungel mit seiner Fie- berhölle und dem Nahrungsmangel setzt auch ihm, dem Eingeborenen, zu. Aber als ihm die Kommunisten sagten, daß man nur durch Ge- walt die koloniale Knechtschaft beseitigen könne, hat er das geglaubt und ist ein Soldat von Ho Chi Minh geworden. 2 5 Und seit künk Jahren wird nun hier Se- kämpft, hart und erbarmungslos. Die Tragik dabei ist, daß dieser Krieg eigentlich gar nicht stattfinden brauchte. Als die Japaner seiner- zeit abzogen, bildeten sich verschiedene natio- nale Bewegungen, die mit Frankreich über Unabhängigkeit verhandeln wollten. Die Eng- länder gaben in Burma nach. Paris konferierte mit den Nationalisten, wollte aber keine hun- dertprozentige politische Freiheit gewähren, obgleich sich die Indochinesen zu gewissen wirtschaftlichen Bindungen an Frankreich be- reit erklärten. Ihr bedeutendster Führer, der Kopf der Viet-Minh-Partei, ist HO Ch] Min h. Seinen richtigen Namen kennt nie- mand. Immer wieder gelang es ihm, den Fran- z0osen zu entkommen. Inzwischen ist er, der in Moskau geschult wurde, ein Nationalheld geworden. Als Burma selbständig wurde, flo- gen die linksradikalen Elemente schnell aus der Regierung. In Indochina ist es umgekehrt, dort werden die nationalen Strömungen von den Kommunisten kontrolliert. So bleibt den Franzosen jetzt nur noch der Eleinkrieg offen, den sie mit einer Armee von 150 000 Mann— darunter ein Drittel Einge- borene und Tausende Deutscher— auf mehr oder weniger verlorenem Posten führen. Die Gegenseite hat etwa 80 000 Mann reguläre Fruppen und dieselbe Zahl an Partisanen. 20 000 Mann sind auf französischer Seite bis- her gefallen. Niemand kann den Verlauf der Fronten genau angeben. Es gibt keine exakten Rampflinien, Ho Chi Minh ist Wohl im Nord- osten, an der chinesischen Grenze, aum Stärk sten. Seine Regierung wurde von den Russen und den Chinesen offiziell anerkannt. Im Su- den herrscht der Partisanenkampf vor. Die Franzosen halten die größeren Städte. Das flache Land wird mindestens zur Hälfte von den Viet Minn beherrscht. Selbst mit US- Hufe könnte der Krieg hier erst nach Jahren 2 Erde geführt werden, da die Aufständi- schen, in die Enge getrieben, sich immer Wie- der in die Dschungel oder auf chinesisches Gebiet retten können. In letzter Minute haben die Franzosen für Vietnam eine Regierung mit dem früheren Kaiser Bao Dai eingesetzt, der 1945 mit Ho Chi Minh eng zusammenarbeitete. Dieser Ver- such ist staatspolitisch fehlgeschlagen. Bao Dai führt nur ein Schattendasein. Alle Rechte lie- gen nach wie vor in den Händen der Fran- 2z0sen. Paris hat nur noch eine politische Chance— wenn es gelingen sollte, die Indo- chinesen davon zu überzeugen, daß Ho Chi Minh die Herrschaft der Franzosen durch das Regiment der Chinesen und damit Moskaus ersstzen will, dann dürfte die aufständische Bewegung bald an Kraft verlieren, Hierfür bedürfte es allerdings einer geschickteren Po- jj 8 Ostasiens, so vor allem einiger Abstriche ag dem bisherigen Kolonielstatut, das sich ip anderen Teilen Asiens inzwischen von 8. 5 überlebt hat. 5. Kriegsgefangene fordern ihr Recht Auf ihrer Bundestagung in München München(UP). Auf der e tagung des Bundesve band Kriegsgefang und Vermißten-Angehé gen“, die in München stattfand, stellte rund 1500 Teil Mer in einer einst Semommenen schließ 1 r ehem Summe von 1 Pro T genschaft; re DM Abgelei Deutschland kein Dr. Schumacher zur Remilitarisi Dortmund(Up) . 0 Mer noch BeH lin(UP der Deut erten Be ich des die Gr diplomati- schen! jetunion In einem Re iber die tigkeit der Re ung der DDR im verg nen Jahr te Grote wohl im A Talspalast: richten den eindringl Appell an alle Patrioten in 8 die für das deutsche Volk leb Auswirkungen der Beschlüsse der Imperialisten in New vo in ihrer ganzen Tragweite zu erkennen Der Weg von Newꝛ Vork führt zur Völligen kolonialen Verskla- Vurg Westdeutschlands. Er führt zum Krieg Damit ist das deutsche Volk in ein neues Sta- dium seines Kampfes um die deutsche Einheit und um die Sicherung des Friedens getreten.“ Im Schöneberger Rathaus sind, wie aus Westberlin verlautet, mindestens 225 000 Le- Benstmittelkarten-Stammabschnitte aus dem Ostsektor eingegangen. Die Auszählung hinkt Hinter der Flut der ständig einlaufenden Postsäcke stark her, da die meisten Umschläge mehrere Abschnitte enthalten. Die Westberliner Behörden hatten die Be- Völkerung des Ost fordert, ihre A den kommen- atzungsge- ahlen durch Abschnitte zu dokumentieren. Unter sowjetischem Kommando? Moskauer Marschall für tschechische Armee Prag(UP). Min 1000, möglicher- Weise 2500 sowietis Ausbildungs- und Stabsoffiziere verwandeln nach Angaben gut Anterrichteter Kreise die tschechoslowa he Armee in eine„Rote Armee“ Nach der glei- chen Quelle wird die Sowjetunion in Kürze inen sowjetischen Marschall nach der Tsche- choslowakel senden, der wie Marschall Rokos- SO W SE in Polen, das Oberkommando ber die Armee fbernehmen sol! 18 Rückzug gelungen. Zwei französische Ko- jonnen, die sich aus dem von Kommunisten besetzten indochinesischen Grenzgebiet zu- Tückgezogen hatten, erreichten den Bereich der französischen Festung Thatkhe. Hanulungstreineit ur meartnur Fus hin Vereinten t der Mehrheit Meresolution nunmehr den Ul berkomm Arthurs die o schreiten Das Abst Stimmen des gegeben 8 tete 47 geg thaltungen. auch Anschliel* den Antrag des Os unter anderem den Abzug aller „ausländischen Strei Aus Korea for- dert. Der Vorsch mit 52 Stimmen bei 3 St Und was plant Moskau? Im Zusammenhang mit dem Beschluß der Vereinten Nationen, ihre Streit räfte den 38. Breitengrad überschreiten zu la äu- Bern Washingtoner Beamte die Auffassung. daß die Sowjetunion im kommenden Jah versuchen werde, ihren Machtbereich in Deutschland auszudehnen. Diese Beam do Me Ober- erung au den Verbände der Als notwen- unruhig chlag Wonsan vor dem Fall US-Truppen überschritte Allgemeiner vormarse sche Strate- ch die Säube- deues aus aller Well Churchill:„Labour muß 82 Flugschrift an die konser ativen Wähler 185 auch mii London(UP). In ei Flugschrift de ie Sowietunfon ein auf- Fonservativen Partei Großbritetinie daß die Sowjetunion ein auf-. 5 bitanniens for- 7 5.. 5 115 5 87 derte Churchill die 5 rvativen auf alles 1* 2— chen Re. in ſhrer Macht Steher tum. um der Ig, ä bour-Party allgemeinen Nationen in Mlen eine Nied lügen. Er gibt 1 jedoch zu. t leicht sein werde 2 N Motorpolizei greift ein Immer neue Unruhen in Norditalien Rom(UP). Hunderte von motorisiert schwer bewaffneten Polizisten eilten nach 5 5 l ach den ö Gebiet von 7A Menstöße tions 2 v5 gruppen“ und 5 stischen krelen Arbeitern. die Parolen der Kommt nugr n. Die Schwer 5 1 5 er Kt. TOk I 0(Up). Amerika Spähtrupps 18 84„Aktions- drangen neun Kilometer auf nordk danischem 8575 8 G Ge t vor, 1 1 Sücdkoreanische Voraus- 0 Sn ckte Lande, bteilungen sich Hafenstadt Wonsan an Andere Einheiten immer noch dab auf den Vorsto reamischen Di hen von der dr n . 8 angenommen Norden Ein Pilot der daß eine Gruppe nord! gehaltenen amerikanischen Soldaten offenbar aus ihrem Lager südöstlich von Pyongyang ausgebro- chen und in vers Auf dem Mars Stwa 85 km n Hinden. hiedenen kleinen Gruppen n nach Süden sei. Sie soll sich dlich des 38. Breitgrades be- Notchinesische Truppen in Nordtibet Nähere Einzelheiten nicht bekannt„Frei- Willige“ Unterwerfung unter Druck Hongkong F). Rotchinesische Truppen stehen— wie der Sekretär der kommunisti- schen Partei in der chinesischen Provinz Sing- kiang, Wan Chen, bekanntgab— in Nordtibet Damit werden Gerüchte bestätigt, die scho seit einiger Zeit davon wissen Wollten, daß die chinesischen Kommunisten in Tibet einge- kallen seien. Nähere Einzelheiten wurden von dem kom- munistischen Parteisekretär nicht bekanntge- geben. Auch die offizielle Nachrichtenagentur Chinas läßt in der von ihr veröffentlichten Meldung nicht durchblicken, wann die mili- tärischen Aktionen gegen Nordtibet Eingelei- tet wurden und wie weit sie fortgeschritten sind. Unterrichtete Kreise in Hongkong äußern die Ansicht, daß die in Nordtibet einmarschier- ten kommunistischen Truppen offensichtlich Gewehr bei Fuß die friedliche Eroberung Fi- bets auf dem Verhandlungsweg erwarten. Pei bing habe Besprechungen mit dem Ziel Sin- geleitet das Land zur„freiwilligen“ Unter- Werfung zu veranlassen. Die hiesigen Be- Obachter glauben, dag die kommunistischen Truppen ganz Tibet nur dann besetzen wer- den, wenn die zur Zeit zwischen Rotchins and Tibet stattfindenden Verhandlungen in New Delhi nicht zu dem von Feiping Wünschten Ergebnis führen sollten. In der Zwischenzeit wolle man durch die Anwesen heit von Truppen in Nordtibet einen Druck auf die Tibetaner ausüben, sich den rotchine- sischen Wünschen Peipings zu fügen. II New Delhi werden, wie von dort dazu verlautet, die Nachrichten über den Einmarsch kommunistischer Truppen in Norc et wedei von der Botschaft Rote mas, noch von der tibeta hen Regierungsdelegation bestäti 28 3 Von Moskau und Feiping ratifiziert Chinesisch-sowaetischer Beistandspakt in Kraft TOKIO(OP). Die kommunistische Nach- cichtenagentur 18s China“ gab bekannt daß China und die Sov etunion den Freund- schafts-, Bündnis- und gegenseitigen Hilfe- Vertrag ratifiziert hätten. Darüber hinaus seien die Ratifikationsurkunden für künk weitere Abkommen ausgetauscht worden, die sich mit der Tschangtschun-Eis bahn, den mandschu- ischen Häfen von Port Arthur und Dairen. SOWjetischen Krediten an das kommunistische China und der Errichtung gemeinsamer Ge- sellschaften zur Ausbeutung von Petroleum and nichtetghpaltgen M* befassen. den Vororten der Wichtigen der Ostküste des Lan- werdendem Truppen ch der Hafen- Widlerstand lediglich aus schwere Artillerie verpr zünden Farmen. W. f Stöcke an und öffnen Reisfelder zu überschwen lige Landar- izenfelder und Schleusen, um 7 38. Breitengrad aretten hier an, daß der Ein dem Norden nicht 805 500 000 Kilogramm 300 Milli itig in Rauch aus drei nten das Feuer Kontrolle brin- Mit Steinhagel empfangen Zwischenfälle um den Sultan von Marokko Bordeaux(UP). Uber 200 Marokkaner warfen Steine auf den Wagen des Sultans rokko, kurz nachdem dieser das Schiff, m er zu einem Freundschaftsbesuch nach 1 gekommen war, in Bordeaux ver- 1 eine große anern und en den 1 Zei. N Den Demonstranten gelang es, den Wagen des Sultans fü eine Zeitlang auf- zuhalten. Der Sultan selber wurde jedoch von dem Steinregen nicht getroffen 35 Marokka⸗ ner und 15 Poli Verletzt. Die Sabkommens men Bund und Ländern über den Auf- und Einsatz der 30 000 Mann Schutzpolizel jetzt den Länderkabinetten zur Stellung- ahme zugeleitet worden Köhler kehrt nicht zurück. Der erkrankte ident des Bundestages, Dr. Köhler, wird Fenesung voraussichtlich nicht in üheres Amt zurückkehren. Poncet sprach in Bremen. Anlaß es ersten Besuches in Bremen Sprach der französische Hohe Rommissar Frangois- Poncet im Bremer Rathaus über die Idee eimer Surop nen Staatenföderation. Unterstützung für Gsterreich. Die Vereinig- ten Staaten und Graßbritannien haben der österreichischen Regierung mitgeteilt, daß Se bereit seien, zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Oordnung in Gsterreich mitzuwirken. Als„Provokation“ zurückgewiesen. Der Pro- est der Bundesregierung gegen das zwischen den Regierungen der DDR und Polens Se- schlossene Oder-Neiße- Abkommen wurde von dem Leiter der polnischen Militärmissioen in Berlin als„Provokation“ zurückgewiesen. Generalstreik in Finnland? Der Finnische Gewerkschaftsverband hat den Unternehmern ein Ultimatum übermittelt, in dem mit Ge- neralgtreik gedroht Wird, falls die Fordern Sen der streikenden 107 000 Arbeitnehmer nicht angenommen Werden. e Trojaner in der Pfalz he alte Sage und was dahinter stecłet en Sie schon einmal von der Geschichte ge nach welcher die ersten Pfälzer Her- ren Flüchtlinge aus der Stadt Troja gewesen sein sollen? Diese Legende ist im Volk nieht so tief verwurzelt wie seine anderen Heimat- sagen. Und das ist kein Zufall: sie ist allzu gelehrt und konstruiert; und Se entstammt einer Zeit, in der man sich die Geschichte sum eigenen Nutzen zurechtbog. Um zu ver- stehen, wie sie aber manchmal doch begei- stert aufgenommen wurde, ist es notwendig, einen Blick auf die Bedeutung solcher Sagen zu werfen. Fürstenhäuser, einzelne Persönlichkeiten oder auch stolze Städte, die im Mittelalter auf hohe Geltung Anspruch erhoben, begründeten diesen rein àußerlich damit, daß sie ihre Her- kunft aus den ältesten Zeiten her ableiteten. Man erfand eine Namensverwandtschaft enn man schon keine echten Anhaltspunkte kand! Selten genug bot sich wirklich ein Grund, die Stammeslinie mit den ersten Menschen wie Adam und Eva beginnen zu lassen— aber da wurde irgend sine Fabel 50 lange umgebogen, bis anscheinend eine ge- schichtliche Tatsache herauskam. Man be- hHauptete, von einem der Alttestamentlichen Urväter Abzustammen; man leitete sein Ge- schlecht aus der antiken Geschichte her; man gab vor, die Stadt sei von berühmten Ge- stalten des Germanentums gegründet Wor- den. Noch bis ins 138. Jahrhundert hi glaubten die barocken Herren gerne so. 8 Märchen, die ihre diensteifrigen Geschichts- schreiber ersannen. Erst die Wirkliche Ge- Schichtsforschung des 19. Jahrhunderts hat Alle diese historischen Beziehungen ais Sagen erkannt. Sie flechten sich reich und bunt um einen Kern, der auch heute noch heimatge- schichtliches Interesse hat. 5 In diesem Jahr feiert Köln sein 1900 jähriges Bestehen als Stadt und dabei beruft sich die Stadt auf eine geschichtlich verbürgte Nach- icht aus der Römerzeit des Rheinlandes. Die Stadt Frier aber wollte schon früher einmal mr 3000 jshriges Bestehen feiern— einst soll Di 7 nämlich Trebetas, ein Sohn der Königin Se- miramis, Aus Babylon angekommen sein und in diesen fernsten Zeiten die Stadt gegründet haben. So Phantastisch diese Erzählung an- mutet, so sehr weist sie uns doch in eine in- teressemte Richtung: Im Mittelalter leitete man nämlich gern seinen Stamm aus dem Osten her, da dort das Paradies, die biblischen Länder und überhaupt der Ursprung aller Kultur gesucht wurden. So sehen wir auf vielen Abbildungen, mit denen die Humani- sten die germanischen Fürsten darstellten, Orientalische Trachten und Gebäude. Eine be- liebte Quelle für die Herkunft aus dem Osten War die Verbindung mit der Stadt Troja. Als diese von den Griechen gestürmt wurde, entwich ja nach der Sage der edle Aneas mit seinem Vater und seinem Bruder, um dann nach vielen Irrfahrten in Italien ein Reich zu Sründen. Diese Geschichte wurde von dem römischen Dichter Vergil verherrlicht und machte auch nördlich der Alpen großen Ein- druck. Nun wollte auch manches Fürstenhaus Wissen, dag sein Ahnherr bei dieser Flucht Aus Troja dabei gewesen sei, und dag die Herren der mittelalterlichen Burg schon ein- mal in den trojanischen Palästen kesidiert hätten! In der Pfalz kam man erst Im 16. Janr- hundert, also bei der neuen Berührung mit dem klassischen Altertum auf den redanken, die Anfänge des regierenden Hauses bis an die Wurzel zurückzuverfolgen. Damals ent- stand auch unsere Fabel: Der zweite Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken, Pfalzgraf Johannes der Altere wurde 1350 in Meisenheim geboren und kam 1575 Zweibrücken zur Regierung. Auf der Höhe der Bildung seiner Zeit beschäftigte er sich auch mut Dichtung und verfaßte eine Rheinchro- nik. Darin Wurden die Pfalzgrafen am Rhein von den Nachkommen des trojanischen Prin- zen Antenor abgeleitet. Faramund S0l1 dieser Mann gewesen sein, der aus dem vorderen Orient in die Pfalz kam und hier eine Herr- schaft begründete, die in ununterbrochener Reihe über Sigambrer und Franken bis zu den Wittelsbachern führte. Ja, er gab sogar auf den Tag genau an, wieviel Jahre seitdem In verflossen waren: nicht mehr und nicht weni- ger Als 27731 Diese eigenartige Zahl verdient auch ein kurzes Wort der Erläuterung. In der Frühzeit Unserer Bildung, als der Glaube noch das Wissen ersetzen mußte, wurden einfach als treue Uberlieferung Tatsachen übernommen, die jedem geläufig und Selbstverständlich Waren. Dazu gehört auch dies, daß man genau das Jahr der Erschaffung der Welt wissen Wollte. So heißt es 2. B. im Pfalzbayrischen Literaturalmanach von 1781:„Gegeben im Jahre seit der Erschaffung der Welt 5730, von der Geburt Christi 1781, von der Regierung Kaiser Josefs II. 16 und von der Regierung Karl Theodors, Kurfürsten von Pfalz und Bayern 4%. Man halte diese seltsamen An- gaben nicht für verschroben! Bis in unsere Tage hinein wirkt diese Geschichtsbetrachtung fort. In einer Astrologischen Zeitscheift des Jahres 1925 z. B. las man:„Seit der Sintflut und Neuschaffung der Welt sind 3333, seit der Erschaffung der Welt 52570 Jahre verflos- Sen.“ Und auch die Mode, das Jahr vom Re- gierungsantritt des Herrschers her 24 datie- ren, Bat in anderer Weise bis in die Neuzeit kortgelebt. So wollte die französische Revo- lution einen neuen Kalender einführen, in dem der Sturm auf die Bastille am Anfang des Jahres 1 stand; und so las man in der Ara Mussolinis in jedem italienischen Buche Als Erscheinungsjahr hinter der in arabischen Ziffern gehaltenen Jahreszahl unseres Ra- lenders noch eine in römischen Ziffern: diese Zählte die Jahre vom Tage des Marsches auf Rom an. Nach diesem Ausflug in das Beich des Ka- lenders wenden wir uns wieder dem sagen haften trojanisch-pfälzischen Helden Fara- mund zu. Der trojanische Antenor ist näm- lich mit dem Faramund aus der fränkischen Geschichte verbunden. Es findet sich im 7. Jahrhundert in der Chronik FPredegars ein erster Bericht über die trojanische Ab- stammung der Franken; nach Oer Jerstörung Trojas sei ein Teil der Trojaner nach Europa ausgewandert und bis an den Rhein gekom- men. Hier sollen sie unter inrem Führer Francio ein Reich gegründet und sich Fran- Wahrheiten zu ken genannt haben. Diese Legende spinnt im 8. Jahrhundert Gregor von Tours Weiter. Er erwähnt zwei fränkische Herzöge: Mareomir, den Sohn des Priamus und Sumo, den Sohn des Antenor. Nach dem Tode Sumos sei der Sohn Marcomirs, mit dem Namen Faramund, zum König gewählt worden, Solche und an- dere nicht überprüfte und überhaupt gicht zu überprüfenden Notizen faßte man also zu- sammen, um die pfälzische Herrscha't Pis aus den ersten großen Schlachten der Welt- geschichte herzuleiten. Und nun hören wir noch von einem Orte in der Pfalz, der mit dem Falle Troja in Ver- bindung gebracht wird: Dürkheim soll seinen Ursprung trojanischen Flüchtlingen verden- ken. Wiederum benützte man Als Gewährs⸗ mann den Fredegar. Ein Teil der Trojener blieb bei der Flucht zunächst im Gebiet der unteren Donau. Unter dem König Turgnotus daler Torchoth nannten sie sich Turki. Die jüngere Edda, welche die fränkische Troja- Sage auf nordischen Boden verpflanzt, laßt übrigens auch„Asjamänner“ aus dem Ty TK. lande einwandern. So kommen die Trozaner in Sage und Geschichte in einem Teil ihrer unglücklichen Nachkommen zu dem Namen Türken“, und diese blieben Nicht ihr ganzes Leben im Donauland, sondern Wanderten wWei⸗ ter, um sich in den Bergen de- Pfalz eine neue endgültige Heimat zu achen. Und aus dem Namen Tyrkheim soll dann sdilieglich unser Bad Dürkheim geworden sein. 5 Jeder sieht wohl sofort, wie fadenscheinig und unhaltbar alle solche geschichtlichen Be- ziehungen sind. Wie schon gesagt, haften solche Sagen nicht fest im Bewußtsein des 7 Pfälzers. Sein Volkstum prägt andere, ein- fachere und natürliche Sagen, die sich aus der Landschaft und der Verbundenneit, mit der Heimat erklären. Die Legende vor der unterliegen“ trojanischen Herkunft des scherhauses war die gelehrte Konstruk ion einer Zeit, die gern in der alten Geschichte studierte. Aber nicht etwa, um Objektive erforschen, sondern ura die Geschichte in einem Sinne auszulegen, der dem FHerrscherhause von vorherein günstig War. 1 Dlälzischen Herr- S s d 4 n 9 1 5 5 A* * 8 A IS — K F der e Sschungsarbeiten üdwesld. Rundschau Die Junge Union nahm Stellung „Neuordnung der Länder muß überparteilich und überkonfessionell erfolgen“ Heidelberg dwb). Der erweiterte Lan- des vorstand d Jungen Union Nordbadens wWandte sich auf einer Sitzung in Heidelberg gegen alle Versuch die Wiederh der alten Länder oder die Bildung des wweststaates zu einer konfessionellen Frage zu machen. In einer ä angenomme- nen Entschliegung als die Frage der Neuordnung des eutschen Raumes nach wie vor überparteilich und überkonfes- Sionell sein mi An die Landesregierungen der drei südwestdeutschen Länder wurde die Aufforderung gericl die Verhandlungen zu für alle Teile befri Einer jedigenden Lösung zu führen und ein Eingreifen des Bundes zu ver- Bindern. Der Beratung über Resolution lag ein Brief des ten Vor nden des Kreisver- Bandes de elberg, Farren- kopf, zu von 885 Uberlegun gung Propa- Stadt- Ausgeht, 5 ein der ganda in 5 Stre um die 5 2 und politische Wägungen) und 1 85 1 5 Verfechtern der Wie- Jerherstellung der alten Länder im„Irratio- nalen“(Angst vor Gefährdung der Eigenstän- digkeit) gelegen hätten. Da dem Rationalen in der Politik das primäre Gewicht zukomme, misse die Bildung des Südweststaates ange- strebt werden. In einem weiteren Brief An osten Vorsitzenden der CDU Nordbadens. Heurich, hat sich Farrenkopf ebenfalls für die Bildung des Südweststaates eingesetzt. Auf der Sitzung wurde auch eine Stellung- nahme der Jungen Union Mannheim-Stadt und Landkreis Mannheim-Süd verlesen, in der der Standpunkt vertreten wird, daß die vor der Volksbefragung am 24. September von den einzelnen Landesverbänden der CDU n Bretten und Freudenstadt gefaßten Be- die Stimmen in Altbaden und Alt- temberg für die Junge Union Ruhiger Streikverlauf in Stuttgart in den Wasserstraßen- und Set tungen ist es in Württem! nirgends zu Zwischenf dem hein läuft der Strecke Mannheim-Karlsruhe- l 8 mal. Lediglich technische Arbeiten wie Sendienst, Wasserstandsmeldungen und werden nicht An der Feudenbeimer Schleuse, Zeit durch Beamte in Betrie Würden nur wenige 2 Die 8. Neckarschles Stragßenamtes Heidelberg werden durcl amte Weiter in Betrieb gehalten. Der Notbe- trieb wurde durch Einsatz von Polizeikräften Srmöglicht. An allen Brennpunkten Schiffsverkehrs stehen Streikposten der Werkschaft. Im Bereich Weiden befinden Sich etwa 10 Prozent der Arbeiter im Dienst Zer Verwaltung und der größte Teil der An- gestellten nicht im Ausstand. Der Betrieb an den Wehren ist bis jetzt durch den Streik nicht beeinträchtigt worden. Die Mannheimer Hafenver waltung glaubt, daß sich durch die Behinderung der Neckardurchfahrt der Um- Schlag im Mannheimer Hafen etwas beleben Werde, Seit Freitagnachmittag sind im Was- Serstragenbezirk Heilbronn mehrere Schleu- Sen außer Betrieb. Von einem Sympathie- Streik anderer Zweige des öffentlichen Dien- Sbes, des Transports oder des Verkehrs ist bis jetzt nichts bekannt geworden. „Karlsruher Presse stellt Erscheinen ein Karlsruhe(ich. Die am 19. August in Karlsruhe gegründete Zeitung Karlsruher Presse hat aus wirtschaftlichen Gründen Wit dem 7. Oktober ihr Erscheinen eingestellt. Dio Zeitung vertrat den altbadischen Gedanken. Ein nicht alftäglickes Jubilaum 11 Heidelberg Heidelberg dwb). In der E N Altstadt wurde am Sonnabend und Sonnte ein ncht alltägliches Ereignis zum 18 eines feuchtfröhlichen Volksfestes. Die Bür- gergemeinde Steingasse“ feierte ihr 240Jähri- Ses Jubilaum. Die Raufleute und Handwerker der alten Steingasse, die im Herzen der Alt- stadt von der Heiliggeistkirche auf das hi- Storische Brückentor der alten Brücke führt hatten sich am 3. Juni des Jahres 1710 20 einer Brunnenge meinschaft 20 o Schlos- Sen, um den Brunnen der 8 cht ver- walten und bei Ausbruch ein Brandes ein- ander nachbarliche Hilfe gewähren zu können Damit ist diese alte Gemeinde zum Vorbild Vieler späterer Bürgergemeinden geworden die ihr satzungsma 8 Brauchtum jedoch nicht bis in unsere Zeit hinüberretten konn- ten. Die historische Feuerspritze der alten Ge. meinde war am Samstag auf offener Straße zur allgemeinen Besichtie Et. Das alle Brückentor lag an den Abenden in festlichem Scheinwerferlicht. Uber der Gasse se wehte die ische Zunftfal 8 der des Handwerks. In Gasse, in der heute Gründungsurkunde Wortlaut noch der Geme auf ver- gilbten Blättern einges n werden kann, fend am Samstagabend eine feierliche„Ge- meindesitzung unter Vorsitz des derzeitigen „Bürgermeister“ der Gemeinde Steingasse statt. Auch der Heidelberger Oberbürgermei- Ster Dr. Swart und mehrere Stadträte hatten sich zu der feuchtfröhlichen Sitzung“ einge- kunden Winterbeihilfe für Unterstützungsempfänger Heidelberg dvb). Der Stadtrat hat in einer nichtöffentlichen Sitzung einstimmig be- schlossen, den Unterstützungsemp Zulage für die Beschaffung von sowie eine Winterbeihilfe zu ge Stadt muß dafür etwa 55 000 DM zur gung stellen. Heizm. 2 Ver Unehrenhaft aus der Us-Armee entlassen amerikanische Heidelberg dwb). Zwei Soldaten wurden von einem Kri 7 Heidelberg zu unehremhaftem Au aus der Armee und zu je einem Jahr haus verurteilt, weil sie im September in adhausen bei Heidelberg einen Deutsci Aurch Me estiche erheblich verletzt hatten. Aufregende Hetzjagd auf Geisteskranke Wiesloch dwb). Aus der Heil- und Pfegeanstalt Wiesloch bei Heidelberg sind in den letzen Tagen zwei Geisteskranke ausge- brochen. Bei einem der Flüchtigen handelt es sich um einen in Hockenheim beheimateten 48 jährigen Mann, der nach einer aufregenden Hetzjagd über Wiesen und Acker wieder ge- faßt werden konnte. Uber den Verbleib des zweiten Ausbrechers ist nichts bekannt. Telefonleitung in Karlsruhe durchschnitten Karlsruhe dw). Unbekannte Täter durchschnitten nachts in Karlsruhe eine Tele- fonleitung, wodurch insgesamt 70 Anschlüsse unterbrochen wurden. Buckenberg-Kasernen für Bereitschaftspolizei PfOTrZheim(lb). Die Buckenberg-Ka- sernen in Pforzheim sind nach Mitteilung amerikanischer Dienststellen zur Aufnahme von Einheiten der Bereitschaftspolizei vorge- schen. Die Kasernen, die zur Zeit noch etwe 500 Verschleppte beherbergen, werden wahr- scheinlich im November geräumt werden. Bundesbahn wil badische Strecken elektrifizieren Stuttgart(ZS). Bei der feierlichen In- betriebnahme der nunmehr elektriflzierten Strecke Stuttgart- Bietigheim erklärte der Präsident der Eisenbahndirektion Stuttgart, Ammer, diese Strecke sei das erste fertig- gestellte Teilstück der geplanten elektriflzier- ten Strecke von Stuttgart bis ins Ruhrgebiet. Die Bundesbahn hoffe, in absehbarer Zeit auch von Mannheim aus die Linien in Rich- tung Heidelberg und Bruchsal für den elek- trischen Betrieb ausbauen zu können. Die Elektrifizierung der Strecke Stuttgart- Mann- heim koste rund 100 Millionen DM. gern ein e Lolcale Nundocliau Der geſtrige Sonntag zeichnete Herbſtwetter zeigte der ein mildes Tag hindurch ſich durch aus. Den ganzen Himmel ein graues, wolkenverhangenes Ge⸗ ſicht, ſich ſelber fragend,„regne ich oder nicht“. Gegen Abend endlich entſchied er ſich für Regen. Für die Naturfreunde war geſtern noch einmal Gelegenheit zu ausge⸗ dehnten Spaziergängen in den herbſtlichen Wald und Flur. Die evang. Vormittag in den Tag der Abend im gend peter drei We Kirchengemeinde feierte am einem feierlichen Gottesdienſt inneren Miſſion, während am Vereinshaus der Bund kath. Ju⸗ unter Leitung von H. H. Kaplan Hey⸗ S ergreifende reli iöſe Spiel„Die heiten des alten Wang“ Sur Auf⸗ führung brachte. Sonſt verlief der Tag an ſich ruhig und man hatte den Eindruck, als ob ein Jeder ſeine Moneten für den näch⸗ ſten Sonntag aufſpeichern müßte. Nun naht das Kirchweihfeſt und erfüllt die ganze Alltagswoche mit ſeinen Vorbereitun⸗ gen. Freuen wir uns ſchon jetzt auf den Sonntag und auf all die Ueberraſchungen, die er in ſeinem Schoße birgt, denn die Vorfreude iſt ja bekanntlich die reinſte Freude. 1 Kastanien Bu w. in Sedan ken versunken durch Me sorgf t i Da, plötz- lich— Wess as erschreckt Deinen in gezogenen Hinter- kopf und Ursache der ner Glatze zu In der Nähe lärmen einige Buben, sis Dich zum Ziel eines zes erwählt. Doch halt— Dein Auf 5 der runden, braunglänz. Bt Lerstt deut, 5 zum Tei noch in Sicher Schlechten Blick steckerd, auf den hellt Sich Wieder 8 Misse- aufen und und inder gel Hosentasch Schürzen. Was sich aus aber auch nicht alles fert len sie Aus, stecken ein Stü Jolz hinein und schon ist die schönste bakspfeife fertig. Zu lane Ketten aufge- iht, dienen die braunen lchen den P Als Halsschmuck. Zum Leidwesen 2 kollern Sie aus den Schulranzen und en möglichen und un mög! ichen Behäk⸗ ssen heraus. Aber sie erinnern sich an ihre eigene Kinderzeit und haben Verständnis. Als die Türken vor Wien standen, brachten Sie die Früchte als Futter für ihre Pferde mit. Wir verwenden sie vielfach noch als Schwei- nefutter. Sogar Heilkräfte werden den Ra- stanien zugeschrieben. Ein paar in der Hosen tasche getragen, sollen gegen Fheumatismus Wunder wirken. Bald wird der Herbstwind due Blätter von den Bäumen reißen, so daß sie kahl und leer dastehen. Aber im nächsten Jahr, wenn die Frühlingssonne sie wieder zu neuem Leben erweckt, werden sie prangen im Schmuck ihrer roten und weißen Kerzen. Stetig ist der Wechsel zwischen Werden und Vergehen: Wohl ist es Herbst. Doch warte nur, Ja, Warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Hammel lacht, Es steht die Welt in Veilchen. 518 5 8 A8 4. Gebetwocke im Bundesgebiet. Eine„Kriegs- gefangenen-Gebetwoche wird vom 22. B 28. Oktober im gesamten Bundesgebiet statt- finden. Gemeinderatswahlen am Jahresbeginn 28. Januar 1951 in Aussicht genommen 3. Die württemberg-badische Regier ung ha at dem Landtag in einem Entwurf für ein Gemeindewahlgesetz vorgeschlagen, die Gemeinderatswahlen auf den 28. Januar 1951 anzusetzen. Am 7. Dezember 1947 war die Hälfte der Mitglieder der Gemeinderäte in Württemberg- Baden für die Dauer von sechs Jahren gewählt worden. Die andere Hälfte, U. zw. die mit den geringsten Stimmenzahlen Gewählten, sollten mit dem Ablauf des Jahres 1950 ausscheiden. Da die Regierung jedoch nach der am 24. September 1950 veranstalteten Volksbefragung und unmittelbar nach den Landtagswahlen am 19. November 1950 eine gewisse Wahlmüdigkeit befürchtet, hat Sie dem Landtag vorgeschlagen, den Wahltag für die Gemeinderatswahlen zu verschieben. Der von der Regierung vorgelegte Entwurf des Gemeindewahlgesetzes hält im wesentlichen an den schon bisher geltenden Grundbestim- mungen Gemeindewahlrechts fest. des Ein„Hundeleben“ Vier kleine Hunde schauen neugie Welt. Sie traten erst vor wenigen Tagen den Weg in ihr Hundeleben an. Wird es ein Hundeleben sein? Das Ja oder Nein auf diese Frage hängt rig in die nur von den Menschen ab. Der Mensch wil Herr sein über das Tier, und jeder will das auf seine Weise geben den erreichen, Viele 1 bequemen Weg, ihre Herrschaft zu erlangen: Sie bereiten dem Hund ein„Hundeleben“, und die andern Tiere behandeln sie nicht viel ee* besser. In diesen Tagen gedenkt die ganze Mensch- heit der Tiere. Der Todestag des Fran Assisi ist der Anlaß dazu. Franz von Ass der bekanntlich den Tieren predigte, soll einmal gesagt haben:„Ich liebe die fiere wie meine Brüder.“ Leider haben sich nicht alle Menschen die- sen Ausspruch des Franz von Assisi zu eigen gemacht. Es gibt viele Tierbesitzer, die glau- ben, mit ihren Tieren machen zu können, was sie wollen. Sie glauben, als Besitzer die un- umschränkte Macht über ihre Schützlinge zu haben. Wir wollen hier nicht davon sprechen, daß Tierquälerei und sogar auch mangelhafte Wartung bestraft werden. Der Tierschutz ist keine Sache von Paragraphen, sondern eine Sache des Herzens. Mensch und Tier sollen Freunde sein, der Mensch ist sogar dazu ver- pflichtet, denn was wäre er ohne die treuen vierbeinigen und gefiederten Helfer? Werden die drolligen Hundegeschöpfe auf unserem Bild einen wahrhaften Tierfreund finden? Neckar-Bote, Südu. Helmatzeſtunę für Manuheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdla Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(nhabes Georg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216 Geschäftsstelle Nannheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 315 Edmund sabo Der Andekklachfe Seeg Coprigin bi Ferlagshiaus Reullingen Oertel& Spôrer 3. Fortsetzung „Was taten Sie nun also, Angeklagter“, kragte Wohlfahrt, nachdem Ihr Vater Ihren Bruder zum Nachfolger bestimmt hatte?“ Lönne antwortete, seine technischen Neigun- gen hätten ihn veranlaßt, eine Technische Hochschule zu besuchen. Er habe Motorenbau studiert, und zwar erst in Berlin, dann in Karlsruhe, zwischendurch habe er auch prak- tisch gearbeitet und sei nach Abschluß der Studien in eine Mannheimer Fabrik eingetre- ten. Von dort sei er ein Jahr später nach Halle gegangen und habe eine Stellung als Werks- ingenieur bei den Mitteldeutschen Motoren- Werken angenommen. Hier habe er Irene Har- tung, seine spätere Frau, kennengelernt und auch deren Bruder, wegen dessen Ermordung Er jetzt vor Gericht stand. Es war zu bemerken, daß Lönne sich be- mühte, diesen Abschnitt seines Lebens 80 nüchtern wie möglich zu schildern, um nicht zu verraten, mit welchen Gefühlen er noch jetzt an diese Zeit seiner großen Liebe zurück- dachte. Der Vater seiner Frau war Cellist in dem Orchester einer staatlichen Bühne gewesen und lebte nun von einer kleinen Pension in Bad Kösen, Seine Frau war kränklich, und Irene, die Tochter, versah ihm den Haushalt. Ernst Hartung studierte zu jener Zeit in Göt. tingen Chemie oder Medizin. Lönne entsann sich dessen nicht genau, denn Ernst hatte mehrmals sein Studium gewechselt. Während Lönne von alledem sprach, glitten Oharlottes Gedanken ab. Sie blickte durch die hohen und breiten Fenster hinauf in den Him- mel, durch dessen Blaue seidig schimmernde weiße Wolken zogen. Sie erinnerte sich ihrer ersten Begegnung mit Irene Hartung inschön- buch, wohin Lönne während eines Wochen- endes gekommen war. Daß er sich verlobt hatte und bald heiraten wollte, hatte sie schon gehört, und eine wehe Enttäuschung, sogar ein Groll gegen die Unbekannte hatte sich ihrer bemächtigt. Am Morgen eines schönen Herbst- sonntags ritt sie nach Schönbuch hinüber, um eilen Auftrag ihres Vaters auszuführen. Noch heute erinnerte sie sich jeder Einzel- Heit. Es war sonntäglich still gewesen. Nur von Klein-Glincken herüber kam Glockenge- laut. Charlotte näherte sich von der Parkseite her dem Gutshause, einem anspruchslosen, altersmorschen Bau, vor dem sich an dieser Seite Rasenflächen, Blumenbeete und beschei- dene Laubengänge befanden. Der ganze Gie- bel war mit Wein über wachsen, der sich nun rot und golden verfärbte. Vor diesem Hinter- grunde des geröteten Laubes, das in der hel- len Herbstsonne metallen schimmerte, erblick- te Charlotte zum erstenmal Irene Hartung. Sie wußte sofort, wen sie vor sich hatte, und fühlte, daß ihr Gesicht heiß wurde. Das Pferd schnaubte, und bei diesem Laut drehte Irene sich erschrocken um. Sie war ein mädchenhaftes, überaus zartes Geschöpf, dun- kelhaarig und dunkeläugig, mit einer elfen- beinblassen Haut. Sie lächelte fragend und scheu, als sie Charlotte gewahrte, und schien mit diesem Lacheln um ein wenig Freundlich- keit zu werben. Von einem Augenblick zum andern fühlte sich Charlotte entwaffnet. Ihre Spannung löste sich, Enttäuschung und Groll schwanden, und was ällefn in ihrem Herzen blieb, war eine verzichtende Trauer, die aber keinen Vor- wurf gegen Lönne oder gar gegen Irene ent- hielt. Sie sprang vom Pferde und reichte der andern die Hand. Als Lönne dazukam, hatten sie sich schon vertraut miteinander gemacht. Er war verlegen und hatte wohl auch ein schlechtes Gewissen, obwohl Charlotte und ihn kein Versprechen gebunden hatte. Sie machte es ihm leicht, über seine Verlegenheit hinweg. zukommen, nahm sogar seine Einladung für den Nachmittag an und sah, wie innig die bei- den sich liebten. Sie sah Lönne und frene noch mehrmals während der nächsten Zeit, sandte ihnen jückwünsche zur Hochzeit und begegnete Irene zum letztenmal, als diese kurz vor ihrer Entbindung stand. Trene sah leidend aus, Wwar aber sehr glücklich, und gerade dieses Glück gab ihr etwas so Unirdisches, daß Charlotte später, als Irene gestofben war, das Gefühl hatte, sie habe dieses Ende vorausgeahnt. Irene sah ihr Kind nie. Aus der Narkose, inn der die Entbindung sich vollzogen hatte, war sie in den Tod hinübergeschlafen. Sie hatte das kleine, verflackernde Flämmcehen res Lebells weitergegeben an den Sohn, den sie von Lönne empfangen hatte, und ihr eige- nes Dasein war damit erfüllt und zu Ende. Fast zwei Jahre lang sah und hörte Char- lotte nichts von Lönne. Auch sein Vater starb in dieser Zeit; auf Schönbuch regierte nun Al- fred und dessen Frau, die ewig bemüht waren, einen geistig interessierten Kreis um sich zu sammeln. Es gelang ihnen aber nicht, denn für die Geistigkeit, die sie schätzten, gab es wenig Interessenten in der Umgebung. Alfred hatte es nicht leicht mit seiner Frau. Heute vor Gericht sprach Lönne von alle- dem nur in kargen Andeutungen. Seine Liebe, seine kurze glückliche Ehe und der Tod Trenes gerannen zu einer kurzen Aktennotiz; wichtig allein war sein Verhältnis zu Ernst Hartung, seinem Schwager. Lönne erzählte, er habe Ernst Hartung erst kennengelernt, als er schon einige Wochen in dessen Elternhaus verkehrt habe. Ernst kam einmal während einiger Ferientage von Göt⸗ tingen nach Kösen, Bis zu dieser ersten Be- gegnung Wußte Lönne wenig von ibm. Ernst war der Zwillingsbruder Irenes und anschei- nend von jeher ein Sorgenkind. Die kleinstäd- tisch engen Verhältnisse und die bürgerliche Umwelt, in der er aufgewachsen war, waren ihm anscheinend verhaßt. Seine Geldforderun- gen brachten oft Sorgen über die Familie. Lönne behauptete, von Anfang an das Ge- fühl gehabt zu haben, von Hartung mit Wider- willen verfolgt zu werden. Er war sich nicht bewußt, ihm dazu einen Grund gegeben zu ha- ben. Die Ursache dieses Wider willens, aus dem nach und nach geradezu ein Haß wurde, ent- hüllte sich ihm erst später. Er trat Hartung arglos gegenüber und hielt ihn für einen un- gewöhnlich begabten Menschen. Er hatte be- stechende Umgangsformen, konnte bezaubernd liebenswürdig sein und gewann jedermann im Sturm, wenn er es darauf anlegte. Er schil- lerte nur so vor vielfältigen Kenntnissen und Fähigkeiten. Er war ein beachtlicher Musiker, ein glänzender, witziger Erzähler, ein N ter und tollkühner Sportsmann. 5 Das Verhältnis zwischen den Geschwistern war merkwürdig und für Lönne schwer be⸗ greiflich. Hartung verachtete die Frauen, ob- Wohl er immer zahllose Liebschaften unter- hielt. Er nannte die Frauen verlogen, käuflich und dumm.„Eine Uebergangsstufe zwischen Mensch und Tier“, sagte er einmal zu Lönne. „Sie haben zu wenig Instinkt, um ein pracht-⸗ volles Tier, und zu wenig Verstand, um ein Mensch zu sein.“ Aber er machte eine Aus- nahme: Irene. Mit geradezu religiösem Ueber- schwang verehrte er in ihr eine Heilige. Sie galt ihm für unantastbar, unirdisch und ohne Makel. Aber das Widerspruchsvolle wär, daß er mit den Geständnissen seiner Ausschwel⸗ fungen, sobald sie ihn anekelten, zu ihr flüch- tete. Sie litt darunter, es quälte sie, ihn anzu- hören, aber sie hatte nicht den Mut, alledem ein Ende zu machen, weil sie fürchtete, er werde ohne 995 ganz zugrunde. . bete Bom einheimiſchen Sport Fußball. Seckenheim— JV. Das war wirklich eine harte Nuß, trotz drückender Ueberlegenheit. der Platzherren. Darüber war man ſich 455 im Lager der 98er durchaus bewußt, denn zwei Mann⸗ ſchaften mit grundverſchiedenen Spielſyſte⸗ men ließen dieſe Nervenprobe vorausahnen. Schon in der 3. Minute konnte der Halb⸗ rechte der Brühler auf einen ſchönen Eck⸗ ball hin zum 1:0 einköpfen. Doch dies brachte die 98er nicht aus der Faſſung. Angriff auf Angriff rollte auf des Gegners Tor, doch die beſtgemeinten Torſchüſſe verfehl⸗ ten ihr Ziel bzw. wurden ſie von dem ſehr guten Brühler Torhüter zunichte gemacht. Mit 1:0 burden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe nahm der Druck der Platz⸗ herren immer mehr zu, ſodaß die ſich bis dahin tapfer wehrende Gäſtemannſchaft „nolens volens“ nachgeben mußte. In der 60. Minute konnte Winkler G. den Aus⸗ gleich erzielen. Nun war der Widerſtand der Brühler gebrochen. In der 74. Min. ſchoß Bühler auf Steilvorlage von Schmitt den Führungstreffer heraus. 8 Minuten ſpäter ſtellte derſelbe von Raufelder das tat her. Der Mannſchaft der 98 er ein lob. Brühl war ein ritterlicher Verlierer. Ungefähr 300 Zuſchauer hatten nach dem Spiel eine große Nervenprobe mit Erfolg beſtanden. IVgg. 98 Brühl 3:1 3:1 verdiente Endreſul⸗ Geſamt⸗ * 17 Kurpfalz Neckaran— S 07 Seckenh. 3:1 Das Spiel ſtand unter der Leitung eines Schiedsrichters, der mit ſeinen Entſcheidun⸗ gen nicht immer das Richtige traf. Er kann als„der beſte Mann“ von Kurpfalz bezeichnet werden. Zu dieſem Manko kam noch der Umſtand, daß die 07er es beim beſten Willen oder hat der gefehlt nicht fertig brachten, den Ball bei den vieler Chancen über die Linie zu bringen. Die Elf ſpielte nicht ſo, wie wir es von ihr ge⸗ wohnt find und zeigte beſonders in der Ver⸗ teidigung manche Schwäche. Alle 3 Tore kömmen auf das Konto der Hintermann⸗ ſchaft. Man hatte wohl das Spiel zu leicht genommen und ſpielte dazu auf einem Platz, Auf dem ſich die Seckenheimer ſchon immer ſchwer getan hatten. Die Tore fielen in der 27., 74. und 86. Minute. Das einzige Tor für 07 ſchoß Erny W. nach einem abgewehr⸗ ten Elfmeter im Nachſchuß. Handball der Bezirksklaſſe. T Germ. Neulußheim— TV 98 Secken⸗ heim 4:9 Zwei weitere Punkte holte ſich geſtern der TV 98 in Neulußheim, die umſo mehr wiegen, als auch Altlußheim in Hockenheim einen Punkt laſſen mußte. Dabei war der Sieg der 98er Turner nicht ſo leicht, wie das Reſultat beſagt. Kurz vor Halbzeit ſtand es noch 213. Bei Wiederbeginn des Spieles zogen die Gäſte los und hatten bald den Sieg ſichergeſtellt. Der überragende Mann auf dem Platze war der Verteidiger Beiß⸗ mann, an dem mancher gefährliche Angriff des Gegners ſcheiterte. i N* Albert Treiber 5⸗Kampfmeiſter. Dieſen Erfolg konnte der TV 98 bei den leichtathletiſchen 5⸗Kampfmeiſterſchaften des Kreiſes Mannheim buchen. Vor Hertel, 98 Schwetzingen und Hermann, MTG Mann⸗ heim erreichte er faſt 3000 Punkte, wobei der Zweite 400 Punkte zurücklag. Die er⸗ benden Leiſtungen ſind bei der Jahreszeit als beachtlich zu bezeichnen: 100m 11,9; Hochſprung 1,75 m; Weitſprung 6,20 m; 400 m⸗Lauf 56,0 Sek.; Kugelſtoßen 9,75 m. Spieler auf Vorlage Tiſchtennis Die Tiſcht.⸗Abt. des Tv. 98, der wegen der Reparaturarbeiten in der Turnhalle das Vereinshaus in kameradſchaftlicher Weiſe zur Verfügung ſtand, konnte mit ihrer erſten Mannſchaft die des SpV. 98 Schwetzingen ſicher mit 7:2 abfertigen, während die zweite Mannſchaft gegen die erſte von Reichsbahn Mannheim mit 2:7 unterlag. Die Spiele der 1. Eiga VIB Stuttgart— Schwaben Augsburg 6:1 Bereits nach 17 Minuten stand die Partie 1:0 für den VfB. Der für Schlienz als„Ersatz“ spielende Wehrle war der Torschütze. Stopper Ledl schied vorübergehend aus. Als ein Foulelfmeter in der 30. Minute von Barufka verwandelt war, trat Ledi als Statist wieder in Aktion. Der 2:0- Vorsprung ließ den VfB nicht ruhen und fünf Minuten vor Halbzeit fiel der dritte VfB-PPreffer. Blessing blieb an Tor- hüter sSüßmann und warf ihn mit dem Ball in der Hand ins Tor. Wenig später konnten die Augsburger durch ihren technisch besten Stürmer Stehlik(früher Stuttgarter Kickers) auf 3:1 verkürzen. Die zweite Halbzeit stand ganz im Zeichen von Blessing, denn durch seine drei Tore(64., 71., 75. Minute) verhalf er seiner Mannschaft zu einem ganz klaren Erfolg. VfR Mannheim— VfL Neckarau 4:1(2: Upberraschend gelang den Neckarauern bereits in der 3. Minute durch Preschle der Führungstreffer, den jedoch kurze Zeit später Löttke egalisieren konnte. Das Spiel wurde nun hart und erst als Schiedsrichter Groß(Frankfurt) in der 21. Minute den Neckarauer Kreis wegen Fouls vom Spielfeld gestellt Hatte, trat eine Besserung ein. Der VfR hatte nun gegen die mit zehn Männ spielenden Neckarauer leichtes Spiel und kam durch Tore von de la Vinge(37. Min.), Langlotz(56. Min.) und Bolleyer(65 Min. zu einem sicheren 4:1-Sieg. 1. FC Nürnberg— Bayern München 3:1(2:0) Beide Mannschaften konnten den 25 000 Zuschauern micht so recht jimponieren. Durch Tore von Morlock (Strafstoß) und Staufer sicherte sich Nürnberg eine 2:0-Führung. Acht Minuten nach Halbzeit verkürzte Stiedl für Bayern auf 2:1, doch fünf Minuten vor Spielschluß stellte Herboldsheimer mit einem drit- ten Clubtor den alten Abstand wieder her SV Waldhof— FSV Frankfurt 0:1(0:0) In einem Spiel obne Höhepunkte gelang dem Spitzenreiter der 1. Liga Süd, FSV Frankfurt, in der 66. Minute durch Dziwocki der Siegestreffer. Die 12 000 Zuschauer wurden von beiden Mannschaf- ten— die sich im Foulmachen nicht nachstanden mehr als enttäuscht. Die Waldhéſer mußten kurz nach Spielgebinn bereits auf Hölz tie verzichten, der nach einer Karambolage mit Dehm verletzt aus. scheiden mußte. BC Augsburg— VfB Mühlburg 0:3(0:2) Der Mühlburger Angriff rollte und die Augs burger konnten sich nicht entgegenstemmen. 10 000 Zuschauer sahen einen klaren Sieg der Mühlpur- ger, der leicht hätte höher ausfallen können. Tore von Buhtz und Kunkel sorgten für die Führung cke sieben Minuten vor Schluß Mittelstürmer Grobs auf 0:3 ausbeute. FC 04 Singen— SV 98 Darmstadt 4:1(2:0) Bereits nach 20 Minuten hieß es durch den Ex: Internationalen Willimowski 1:0 und eine Viertel- stunde später durch Dr. Joachimski 2:0. Nach Sei- tenwechsel kamen die Gäste etwas auf, ohne jedoch gefährlich zu werden, In der 74. Minute verkürzte zwar Mittelstürmer Thalheimer auf 2:1, doch inner halb fünf Minuten stellte Singen durch Schulz bhe Willimowski das Ergebnis sicher SSV Reutlingen— Eickers Offenbach 3:2(3:2) Ausgerechnet gegen einen weiteren Neuling muß. ten die Offenbacher wieder zwei Punkte opfern, War es zuerst Singen, so kam heute Reutlingen, das den Kickers ein Bein stellte. Die Achalmstadter haben ihren ersten Sieg vollkommen verdient. Zwal Warf sie ein Eigentor von Strobel ins Hintertreffen. doch schafften sie durch Tore von Kilian und Schei- lex bis zur 32. Minute die Führung. Zwei Minuten später stellte Schmidt für Offenbach den Ausgleich her, doch noch vor Halbzeit gelang Schöller der Sie- Sestreffer Eintracht Frankfurt— Schweinfurt 1:1(1:0) Mit dem einzigen Unentschieden des Sonntags trennten sich Eintracht Frankfurt und Schweinfurt 05(1:1). Vor den 10 00 Zuschauern spielten die Schweinfurter sehr offensiv und zeigten den bes- seren Fußball. Kraus I brachte die Eintracht in der 10. Minute in Front(es roch aber leicht nach Abseits), doch zwei Minuten nach Seitenwechsel gelang Meusel der wohlverdiente Ausgleich 1860 München— SpVgg. Fürth 4:2(1:2) Es war eine aufregende Partie, die sich 1860 Mün- chen und Fürth vor 25 000 Zuschauern lieferten Schiedsrichter Alt Frankfurt) mußte im der ersten Helbzeit dreimal auf den Elfmeterpunkt zeigen. In der vierten Minute konnte Sommer I die Mün- chener durch Verwandlung eines Foul-Elfmeters in Führung bringen. Eine Viertelstunde später ver- wandelte jedoch der wieder mitwirkende Fürther Schade einen Elfmeter zum 1:1 und wenig später War es Appis, der einen Elfmeter in das Tor von Strauß trat. Nach Seitenwechsel sorgten zwel Tore von Lauxmann und eines von Koller für den Mün⸗ chener 4:2-Sieg. E Eingetroffen preiswerte Schlafzimmer „ 85 1 8 i Zum Kirchweih Fest: l itenmehl Gondermanlung Elche m. Nußbaum geritzt 595 180 em, 3 tür, komplett Echt Eiche, 180 5 3 tür. 5 komplett ö 95. Echt Eidie m. N 5 Fiel. 180 cen, 5 ber. 125. Echt Eiche m. Nuß b. Eſil. 895. 20⁰ em, Atür. komplett lieferung frel Haus MBE.„MEISEI. MANN E 3, 9 F 3, 17 r . 5 erbitte frühzeitig. 2u verkaufen. ensmittel— Feinkost N f 3 1 Labengeruabe 1 Der Spitzenreiter geschlagen Die Spiele der 2. Liga Süd auch in der 2. Liga Süd setzte es eine gehörige Gberraschung ab: der Spitzenreiter Bayern Hof Wurde von Arheilgen, einer der schwächsten Mann- schaften der 2. Liga, glatt mit 210 geschlagen, Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Heimspielsiege untl Punkteteilungen. Nur den Stuttgarter Kickers glue del Tubingen uberzeugender 0:4-Sleg Damit behaupten die s ihren dritten Ta- bellen Platz, während die Führung nach der Hofer Nieckerl ge wieder Jahn Regensburg übernommen hat, das zu Hause Hessen Kassel mit 3:2 besiegte. Straubing und Cham teilten sich die Punkte, 80 daß die Oberfranken wieder auf den vierten Platz vorrücken konnten. Drei weitere 1:1 gab es bei Böckingen— Wacker München, Ulm Bamberg und Durlach— Konstanz. Pforzheim hatte ia Aschaffen- burg Pech und verlor recht unglücklich mfit 4:8. Wiesbaden landete gegen den Freiburger Fœ mit 5:1 seinen zweiten Sieg. Es spielten: SV Tübingen— Stu rter Kickers 0˙4 Jahn Regensburg— Hessen Kassel 3²² Aschaffenburg— 1. FC Pforzheim 43 SV Wiesbaden— Fe Freiburg 5˙¹ TSV Straubing— ASV Cham Imion Böckingen— Wacker München S. Arheilgen— Bayern Hof TSG Ulm 46— 1. Fe Bamberg N Wet, 1:1 Ein Die Spieie der Goerliga Südwest Eintracht Trier— Phönix Ludwigshafen 3:1 Trier zeigte sich in blendender Verfassung, be- sonders Torwart Rosenbaum hatte einen ausge- geichneten Tag. Ihm gelang alles, so daß die Platz- elf einen verdienten Sieg erzielen konnte. Trotz- dem war die linke Flanke mit Dattinger und Oster sehr gefährlich. Bei Trier war Mittelstürmer Föhr der Initiator, er setzte gleichmäßig seine Neben- spieler ein und war selbst mit überraschenden Schüssen wohl der beste Angriffsspieler. Trotz der Niederlage enttäuschten aber die Pfälzer nicht. Mainz 05—vfL Neustadt 3:3 Nach dem Führungstor von Neustadt erwarteten die Zuschauer, daß ein hoher Sieg herausgespielt würde, aber bereits der erste gefährliche Durch- bruch des jungen Plätzer brachte den Ausgleich. im weiteren Spielverlauf wiederholte sich diese Situation des öfteren, so daß Neustadt beim Wech- sel mit 3:2 vorne lag. In der zweiten Halbzeit ergab sich das gleiche Bild und die Mainzer konnten von Glück sagen, daß sie durch einen berechtigten Hand- Elfmeter noch zum Ausgleich kamen 1. FC Kaiserslautern— As Landau 6:1 Die Verteidigung des ASV. in der der Torwart Seidel und der Mittelläufer Mieck durch, kluges Spiel auffielen, war ständigen Angriffen ausgesetzt, löste aber ihre Aufgabe bis weit in die zweite Halbzeit hinein so gut, daß bis dahin der FœKR mit seinem übertriebenen Innen- und Einzelspiel nur zu drei Toren kam. Dann allerdings fielen rasch hintereinander drei weitere Tore, die das klare Endergebnis herstenen Tura Ludwigshafen— FV Engers 1:2 Die Gäste kamen gleich zu Beeinn nach einer Flanke des ausgezeichneten Linksaußen Schiller 1 durch den gut in Stellung gelaufenen Rechtsaußen Roos zum Führungstor. Bei verteiltem Feldspiel hatten die Turaner bis zur Pause wohl die reife- ren Torchancen, aber der Gästehüter Werner rettete immer wieder. In den härter werdenden Schluß- minuten warfen die Ludwigshafener alles nach vorne, aber nachdem der von dem keineswegs Überzeugenden Mainzer Schiedsrichters Sinsel ver- hängte Elfmeter nicht untergebracht werden konnte, mußte das eee Stammpublikum enttäuscht abziehen, FR Pirmasens— Wormatia Worms 2:3 Schon in der 10. Minute kam der Platzverein durch einen Kopfball des Halbrechten Lenk in Führung. Worms kam in der 30. Minute durch einen überraschenden 20-Meter-Schuß des Links- außen Müller zum Ausgleich,. Das rüttelte Pirma- sens wieder auf und in der 40. Minute erreichte Rechtsaußen Schmitz erneut die Führung. Nach der Pause zeigte sich Pirmasens feldüberlegen. Der Druck seines Angriffsspieles erzielte in der 65. Mi- tüte einen Handelfmeter, den der Mittelläufer ver- schoß. Ein Selbsttor des rechten Verteidigers der Wormser, Mechnig, schien das Spiel endgültig zu- gunsten der Pirmasenser zu entscheiden, doch Worms warf alles nach vorne und zog in der 40. und 43. Minute durch Verteidiger Mechnig und eine wunderbar getretene Ecke des Linksaußen Müller gleich. Die Spiele in West und Nod 1. Liga West Duisburger SV— Alemannia Aachen Rheydter SV— Hamborn 07 RW Oberhausen— Bor. M.-Gladbach Schalke 0:4— SpVgg. Erkenschwiek 1. Fœ Köln— Preußen Dellbrück SpFr. Katernberg— RW Essen Borussia Dortmund— Preußen Münster Fortuna Düsseldorf— Horst Emscher 1. Liga Nord Hannover 96— Hamburger S Werder Bremen— St. Pauli Eintr. Braunschweig— Bremer S SV Itzehoe— Arm. Hannover VIB Oldenburg— Göttingen 05 Concordia Hamburg— Altona 93 Holstein Kiel— VfL. Osnabrück Eintracht Osnabrück— Eimsbttttel Länderspiele Osterreien— Jugoslawien Irland— England Um den Saarland-Pekal 1. Fœ Saarbrücken— Tus Neuendorf 12 Süberschild- Zwischenrunde steht In der Zwiechenrunde um den Suberschiid des Deutschen Hockey-Bundes werden am 22. Oktober folgende Gegner antreten: Baden Segen Bayern, Hessen gegen Nordrhein-Westfalen, Hamburg gegen Bremen und Berim gégen Niedersachsen, In der Vorrunde am 8. Okt. gab es folgende Ergebnisse: Baden gegen Württemberg 3·0 Südbaden gegen Bayern 8 177 Hessen gegen Rheinland-Pfalz 472 Schleswig- Holstein gegen Hamburg 1˙⁸ .„lecue. Vor der Tur Traditionsgemäß erscheint auch die ses 1 25 wieder unser eih⸗ 1 in rer 8 aufzugeben. Württ.- badischer Sport-Foto 1. SSV Reutlingen— HKickers Offenbach 2. SV Waldhof— FSV Frankfurt 3. 1860 München— Spogg. Fürth FV 04 Singen— SV 98 Darmstadt 5. BC Augsburg— VfB Mühlburg e l— Bayern München Eintr. Frankfurt— Fœ Schweinfurt . VIB 8 8— Schwaben Augsburg Holstein Kiel— VfL. Osnabrück 1 Uim 46— 1. FC Bamberg fenburg— 1. Fœ Pforzheim . 80 Wiesbaden- Fd Frei 8 Sport-Toto Rheinland-Pfalz Nürnberg— Bayern München S Waldhof— FSV Frankfurt 1860 München— SpVgg. Fürth BC Augsburg— VfB Mühlburg Borussia Dortmund— Preußen Münster Rheydter SV— Hamborn 07 Fortuna Düsseldorf— Horst Emscher Werder Bremen— FC St. Pauli FK Pirmasens— Wormatia Worms Eintracht Trier— Phönix Lud 4. SV Reutlingen— Kicke VIB Oldenburg— Ge Holstein Kiel— VfL. orücken e b be. Hessischer Sport- Toto SSV Reutlingen— Fi s Offenbach Waldhof mnheim— US Frankfurt Eintracht ankfurt Schweinfurt . 1860 München— SpVg Fürth BC Augsburg— VfB ühlburg FC Singen 0:4— 1. FC Nürnbergs Sportfreunde Katern 8 9. Borussia Dortmund— Pr. Werder Bremen— F VfR Mannheim— 8 2. Jahn F Ulm 46 4. Vikt AS ch Die badische Ringerliga am Wochenende In der Gruppe Nord der badischen Ringerobe liga konnte sieh der Tabellenführer, SV Ketsch, 3 der Spitze Balten. Ketsch gewann über den Titel Verteidiger Eiche Sandhofen knapp mit 5:3 Siegen ASV Feudenheim schickte den ASV Heidelberg mi einer 7:1-Niederlage nach Hause und ASV Lam pertheim gewann über 1884 Mannheim mit 3:3. n der Gruppe Süd gab es eine Uberraschung. KS. Wiesental schlug den bisherigen Tabellenführer Brötzingen klar mit 6:2 Siegen. Germania Bruch- sal holte sich wie erwartet in Karlsruhe mit 28 beide Punkte. Die Ergebnisse der Landesliga: SG Hemsbach— ASV Eppelheim KSV Sulzbach— VfK Oftersheim TSV Weingarten— TV Mühlacker SW Brötzingen II— Eiche Gstringen SV Weingarten— SV Brötzingen Einigkeit Mühlburg— TV Mühlacker Saarländische Schwimmer in Mannheim Nach einer mehrjährigen Zwangspause kamen Schwimmer und Schwimmerinnen der Vereine 8 os Saarbrücken und SV 09 Völklingen zu ihrem ersten Nachkriegsstart nach Mannheim. Spannende Kämpfe ließen die Zuschauer bis zuletzt mit An“ feuerungsrufen mitgehen. Insgesamt kamen zehn Staffelwettbewerbe zur Austragung. Bei den Män- nern slegten SV Mannheim mit 21 Punkten ver Völklingen mit 19, VI.oW Mannheim mit 9 und Saarbrücken mit 6 Punkten. Beiden Frauen Waren die Leistungen ausgeglichener. Der SV Mannpeim gte mit 20 Punkten vor Saarbrücken mit 1 Klingen mit 13 Punkten. Nordbaden schlug württemberg 3·0 Durch einen in dieser Höhe nicht erwarteten Sieg über Württemberg hat sich Nordbaden die weiterg Teilnahme an den Spielen um den Hockey Siber schild gesichert. Auf dem TsG-sportplatz sahen Stwa 700 Zuschauer einen prächtigen Kampf mit allen Feinheiten des Hockeysportes. Die erste Halb- zeit gehörte klar den Nordbadenern. Ein biftz schneller Nachschuß des Halblinken Crusius brachts Nordbaden die 1:0-Führung. Noch vor der Pause erwischte der Halbrechte Renngott eine genau gebene Vorlage und erhöhte auf 220. Nordbaden vermochte nach der Pause durch einen Alleingang des Halblinken Crusius auf 3:0 zu erhöhen. Böblingens Boxer schlugen Waldhof Mannheim m einem Freundschaftskampf der Amateur schlug der SV Böblingen, der sich durch die P. Rotkopf, Metzger, Nusser und Höß verstarkt hatte die Boxabteilung von Waldhof Manmheim mit Punkten. 800 Zuschauer erlebten zum Tell sel spannende Kämpfe. Die Ergebnisse vom Pliegengewicht an aufwris: Rotkopf(Böblingen) Punktsieger über Bracheg Metzger(Böblingen) ko- Sieger(3. Runde) über Stolles; Schuhmacher Waldhof) ko-Sieger(1. W Segen Liller; Hagelstein(Böblingen) Pu 7 über Miiller; Jaiser(Böblingen) S Ader Augstein 1; Nusser Böblingen) ko-Sieger(. Runs über Augstein II; Bader(Waldhof) Punktsieger Ader Daiber; Höß(Böblingen) Punktsieger über Kohl. Vier deutsche Siege gegen Itallener in Mailand herrschte anläglien der deutsch-its- lienischen Leichtathletik-Vergleichskampfe das rich tige Rekordwetter. Dies kam besonders dem Ttalie- ner Filiput zugute, der schon bei den Europame sterschaften seine Sonderklasse verriet. Groß W. der Jubel, als Filiputs Zeit mit 31,9 Sekunden über 440 Laras Hürden als neuer Weltrekord und glei zeitig somit neuer Europarekord ausgerufen wurde Nur 60 em trennten diesmal den deutschen Ham- merwerfer Storch vom deutschen Rekord Erwis Blasks. Aber die 59,7 m des siegreichen Italienem Taddia kamen doch überraschend. Deutsche Si. kamen über 400 m durch Geister, 800 m durch U heimer und im Weitsprung durch Luther zustar Die 4 i0- m- Staffel Deutschlands kam mit Hand- breite Vorsprung vor den Italienern ein. Die Er. 5 gebnisse: 200 m: 1. Lecesse(Ttaliem), 21,8 Se Zandt Deutschland) 21,9 Sek.; 400 m: 1. Geister , Sek., 2. Haas(D), 47,5; 800 m: 1. Ulzheimer 151,9 Min., 2. Fracassi(Tt), 1:53 Min.; 48100- Staffel: 1. Deutschland 41, Sek., 2. Ttallen 4.8 (um Handbreite zurück). 440-Lards- Hürdenlau Eiliput(It), 51, Sek,(neuer Weltrekord, Sleichzeltt Suroparekorch, 2. Missoni(Tt), 33,8 Sek.; Weits 1. Luther O), 7,06 m, 2. Ardicone(t) 7,00 m; merwurf: 1. Taddia(Tt), 39, 17 m; 2. Storch(0), m, 3. Wolf(D) 55. m 8 Deutsche Ringer hielten sich gut Eine deutsche National-Ringerstaffel trat zu 5 ersten Nachkriegskampf gegen eine Stadtausw, der beiden Städte lzmier und Eskisehir Kämpfe endeten im Freistil mit einem 4:0-Sieg Gastgeber, während im Sriechisch- römischen beide Mannschaften je zwel Erfolge erzielten. eangen: F. istil 7.0 Kg): sieger über Spaatz, Feudenheim Bantamge wi 29,0 kg: Bekir Buke sieger über Henze Grankfu aach drei Nunuten 40 Sekunden Gufttel wicht 155 0 Kg: Bektash Can Sieger über Hönning 6 M. uten 5 been* 1