Jbpauptsächlichen Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 38 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf g den Monatsersten angenommen werden ö r Nr. 164 Samstag, den 14. Oktober 1950 2.750. Jahrgang — Wollen die Deutschen mitkämpfen? von Captain B. H. Liddell Hart Wir veröffentlichten an dieser Stelle vor kurzem einen Aufsatz von Captain B. H. Li d- deli! Hart, in dem der bekannte britische Militärschriftsteller seine Ansicht zu der Frage „Warum muß der Westen rüsten?“ darlegte. in einem weiteren Artikel beschäftigt sich Liddell Hart jetzt mit dem Problem, ob die westliche Welt ohne deutsche Beteiligung ver- teidigt werden kann, Auch diese— mi 2 augen eines Engländers gesehene— Unter- suchung ist von bemerkenswerter Oftenheit und darum geeignet, zur Klärung der— elt . nungskronten in der deutschen Sffentlie beizutragen. Was die beteiligten Völker auch für Be- kürchkungen mit einer Wiederbewaffnung Deutschlands verbinden mögen, so scheint bei ihnen einschließlich vieler Franzosen doch aus- nahmslos das Gefühl zu bestehen, daß keine Verteidigungsarmee hinreichende moralische Kraft gegen einen russischen Angriff aufbrin- gen werde, sofern ihr nicht starke deutsche „Versteifungen! eingezogen sind. Aus diesem Grunde ringen sich selbst diejenigen, die mit einer solchen Entwicklung nur den Angriff beschleunigt auszulösen fürchten, zu dem Emp- unden durch, daß hierin doch wohl die gerin- gere von zwei ernsten Gefahren zu sehen ist. Aber wie denken die Deutschen über diese Dinge? Der Widerwille gegenüber einer Wiederbewaffnung, der von allen Führern der politischen Parteien West- deutschlands, mit denen ich sprach, an den Tag gelegt wurde, mag„als zu schön um wahr zu sein“ erscheinen. Ist diese Ablehnung echt oder wird sie nur zur Schau getragen, um die Westmächte in ihrem Eifer zu bestärken, Deutschlands Wiederbewaffnung zu erzwingen? Es ist ganz natürlich, daß die Deutschen die Vorteile einsehen, die der Zustand des Um- orbenseins ihnen bringt. Noch natürlicher wäre es, wenn sie eine Art Schadenfreude darüber empfinden würden, daß ausgerechnet die Länder, die mit solchem Eifer alles Sol- datentum in Deutschland ausgerottet und seine Industriebetriebe niederzulegen bestrebt waren, jetzt zu der Erkenntnis gekommen sein sollten, daß sie ohne deutsche Hilfe hilf- los gegen einen Angriff sind. So ist die Mehr- heit in Deutschland zur Passivität, um nicht zu sagen zum Pazifismus geneigt. Das ist die Folge zweier katastrophaler Kriege, zweier Besatzungen und einer bis in das Innerste der Seele dringenden Enttäuschung. Vor allem in der jüngeren Generation ist 2 2*** ein ausgeprägter Widerwille gegen den Ge- en 1 danken an eine militärische Dienstpflicht ver- breitet. Die jungen Leute selbst oder ihre äl- teren Brüder sind mit 15 Jahren von den Schulbänken weg zur Flak eingezogen wor- den, sie haben die Schrecken und die Aus- Sichtslosigkeit der Abwehr gegen die Massen- bombardierungen ihrer Heimatstädte zu spü- ten bekommen. Und als sie nur wenig älter geworden waren, hat man sie mit einem Min- destmaſf an Ausbildung und Ausrüstung einer Imvasion entgegengestellt, die an Zahl und allen modernen Kampfmitteln ungeheuer überlegen war. Was diese jungen Leute einzig kennen lernten, war Niederlage in bitterster Form. Was bei ihnen haften blieb, war die Uberzeugung von der Nutzlosigkeit jeder Ver- teidigung. Die Kriegsgeneration im eigentlichen Sinne, die etwas älteren Jahrgänge, weist in ihren Reihen ungeheure Lücken auf— eine Folge des großen Sterbens auf den Schlachtfeldern oder in russischer Gefangenschaft. Die Uber- lebenden bewahrten sich ihr Selbstvertrauen im Gefühl ihrer vielerprobten soldatischen Bewährung— aber es fehlt ihnen das Ver- trauen, daß die Besatzungsmächte in der Lage sein werden, Westdeutschland oder Westeu- ropa zu verteidigen, Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie leicht es ihnen 1940 gelang, den Westen zu überrennen. Das gibt ihnen Zwei- tel, sich in eine Verteidigungsfront einzu- reihen, die zum großen Teile aus diesen schwa- chen und noch immer ungefestigten Nachbarn besteht. Warum, so fragen sie, soll man sich bei so geringen Erfolgsaussichten an einer Abwehr beteiligen, die bloß ihre Heimat, ihre Familien und sie selbst der Zerstörung und noch schlechterer Behandlung durch die Rus- sen aussetzen würde? Bei den alten Soldaten, die eher zu kämp- kendem Einsatz bereit wären, sind noch andere Hemmungen wirksam. Sie sind voll Erbitte- rung über die Art und Weise, in der sie nach dem Kriege behandelt wurden, nicht nur durch die Alliierten, sondern ebenso durch ihre eigenen Landsleute. Hinzu kommt die Erbitte- rung über die Verurteilung in den Kriegsver- brecherprozessen. Zuerst standen die meisten Deutschen diesen Prozessen teilnahmslos ge- genüber, besonders soweit es sich dabei um Generale handelte. Aber mit dem Verfahren gegen den Feldmarschall von Manstein bahnte sich auch ein Umschwung der Empfindungen zonn plant ein Abgeordneter Blank als künftiger„Verteidi- gungsdirektor“— Zentrale Behandlung der Probleme der äußeren Sicherheit? Bonn(UP). Maßgebliche Persönlichkeiten der Bundesregierung erwägen die Bildung eines deutschen Sicherheitsamtes in Bonn, mit des- sen Leitung ein Abgeordneter des Bundesta- ges beauftragt werden soll. Der Leiter des Sicherheitsamtes wird vermutlich Kabinetts- rang erhalten. Nach bisher vorliegenden In- kormationen steht der CDU-Abgeordnete BIank an aussichtsreichster Stelle der Kan- didaten für den Posten eines Sicherheitsdirek- tors. Blank ist Gewerkschaftler und gehört dem sogenannten„linken Flügel“ der CDU an. Dem Sicherheitsamt soll unter anderem die Bearbeitung aller Fragen übertragen werden. die mit der äußeren Sicherheit des Bundesge- bietes zusammenhängen. Der Leiter des Si- cherheitsamtes wird vermutlich Kabinettsrang erhalten. Alliierte Beamte wollen erfahren haben, daß zunächst an die Bildung eines Sicherheitsministeriums gedacht worden sei. Wahrscheinlich wird sich das Sicherheitsamt, Wenn die zur Zeit diskutierten Pläne verwirk- licht werden sollen, der Bundeskanzlei und nicht dem Bundesinnen ministerium angeglie- dert werden. Der Sicherheitsberater des Bun- zundessicherheitsum! deskanzlers, Graf Schwerin, soll dann gleich- falls im Rahmen dieses Amtes tätig sein. Dem Bundeskabinett sind diese Pläne noch nicht zur Verabschiedung oder Beratung zugegangen. Vertreter der parlamentarischen Opposition berichten in diesem Zusammenhang, daß der Bundeskanzler stets geplant habe, ein solches Amt einem Zivilisten anzuvertrauen. Das an- geblich geplante Sicherheitsamt würde sich vermutlich auch mit den Problemen zu be- schäftigen haben, die aus der Verstärkung der alliierten Besatzungstruppen in Deutschland entstehen können. Es gilt als un wahrschein- lich, dag die Behörde sich mit Polizeifragen befassen wird. Die Haupttätigkeit des Amtes jedoch dürfte erst beginnen, wenn die Alliier- ben den Wunsch nach Aufstellung deutscher Kontingente innerhalb einer europäischen Ar- mee äußern sollten. Der Leiter eines solchen Amtes würde dann demnach etwa mit einem „Verteidigungsdirektor“ verglichen werden können. Offiziell wurde die Absicht, ein solches Amt ins Leben zu rufen, weder dementiert noch bestätigt. Das Bundespresseamt erklärte auf Anfrage, daß ihm von solchen Absichten nichts bekannt sei. Umfangreiche Arbeit im Bundestag Abg. Ehlers soll Bundestagspräsident werden Bonn(UP). Vor Beginn der 91. Sitzung des Bundestages vereidigte der amtierende Präsident des Bundestages, Professor Carlo Schmid, in einer kurzen feierlichen Handlung den neuen Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr. Gegen die Stimmen der Opposition billigte der Bundestag die Verlängerung des vor- ldäufigen Haushaltsplanes bis zum Ende des Jahres. Der Bundestag ermächtigte die Regierung weiter, mit Genehmigung des Haushaltsausschusses den Kreditplafond von 1,5 Milliarden DM um 500 Millionen zu über- schreiten. Gegen die Stimmen der Opposition wurde der Gesetzentwurf über die Selbstverwaltung in der Sozjlal versicherung angenom- men. Der SPD-Abgeordnete Schöttle begrün- dete die Ablehnung seiner Partei mit der Auf- kassung, dieses Gesetz gewährleiste„nicht die Wiederherstellung, sondern eine Herabminde- cung“ der Selbstverwaltung in der Sozialver- sicherung. Das neue Preis gesetz konnte nicht ver- aAbschiedet werden, da der Entwurf nach An- sicht der FDP wegen seiner Bedeutung nicht in Abwesenheit des Bundeswirtschaftsmini- sters beraten werden sollte. An. Die Hartnäckigkeit, mit der die Alliierten darauf bestehen, deutsche Offiziere für Hand- kungen in Haft zu halten, die sie bei der Bekämpfung kommunistischer Partisanen æwangsweise tun mußten, ist zum Gegenstand verbreiteter Beschwerden geworden. Die Deutschen kritisieren scharf, was über die drastischen Maßnahmen der Franzosen in In- dochina oder Engländer in Malaya und der Amerikaner in Korea berichtet wird. Viele von ihnen äußern, daß sie gar nicht daran dächten. zu kämpfen,“ solange ihre alten Kameraden oder Chefs noch hinter Gittern sind. Selbstverständlich unterliegen die Ansichten in Deutschland dem gleichen schnellen Wech- sel, wie dies in anderen Ländern der Fall ist. Schon während meines kurzen Aufenthaltes dort konnte ich den Umschwung feststellen. der dem Angriff gegen Südkorea folgte. Man sah schnell ein, daß ein Gleiches sich auch in Westdeutschland vollvuiehen könne. Viele, die jeden Gedanken an eine Wiederbewaffnung vorher abgelehnt und sich mit einer passiven Kolle abgefunden hatten, liehen den Wunsch zur Selbstverteidigung erkennen— minde- stens gegen einen Angriff durch ostdeutsche Polizeikräfte oder andere russische Satelliten. Wahrscheinlich würde es also keine Schwie- cigkeiten machen, hinreichend Freiwillige, und ewar ausschließlich solche mit Kriegser fahrung, eu erhalten, um eine Armee von 10 bis 20 Di- visionen zu bilden, welche die vorhandenen alllierten Deckungsstreitkräfte verstärken Sönnte. Weit schwieriger dürfte es sein, eine solche Truppe mit einer angemessenen Aus- rüstung zu versehen. Unter den augenblick- lichen Verhältnissen würde es einer langen grist bedürfen, und während dieses Wieder- aufbauprozesses würde die Gefahr eines rus- sischen Präventivkrieges in ganzer Schwere drohen. Der gangbarste Weg könnte vielleicht darin bestehen, daß man mit der Bildung einer kleinen„Internationalen Armee“ oder „Europäischen Legion“ beginnt, in die Frei- willige aller westlichen Länder, also auch Deutsche, unmittelbar und gleichberechtigt eintreten könnten. g 5 Ein Entwurf zur Anderung des Gesetzes über die Genossenschafts kassen wurde vom Bundestag einstimmig gebilligt. Im Auftrage des Ausschusses für Geschäfts- ordnung ersuchte Dr. Horlacher(CDU/CSU) den Bundesjustizminister, gesetzliche Möglich- keiten vorzuschlagen, damit Verächtlich- machung des Bundestages strafrechtlich verfolgt werden könnte. Mit Mehrheit wurde ein Zentrumsantrag gebilligt, wonach die Bun- desregierung ein Gesetz über die Beschäfti- gung von Schwer beschädigten vor- legen soll. Zu einem SpD- antrag über eine Erhöhung der Unterstützungssätze für Für- sorgeempfänger sagte Arbeitsminister Storch, der Kreis der Bedürftigen sei so groß, daß die Sozialleistungen nicht ohne Schwierigkeiten gesteigert werden könnten. Es fehle das Geld dazu. Der CDU-Abgeordnete Dr. Ehlers hat sei- ner Fraktion mitgeteilt, daß er die Kandidatur für den Posten eines Bundestagspräsidenten annehmen werde. Die CDU will in einer der nächsten Sitzungen des Bundestages eine Neu- Wahl des Präsidenten anregen. KOn ferenz der Innenminister Die Innenminister der elf Länder trafen am Freitag zu einer informatorischen Bespre- chung im Bundesinnen ministerium in Bonn zusdmmen. Neben laufenden Verwaltungsfra- gen waren Polizei- und Sicherheitsprobleme Hauptthemen der etwa fünfstündigen Sitzung. Die Tagung war von den Länderinnenmini⸗ stern einberufen worden. Die ebenfalls zur Erörterung stehenden Fragen der Bereit- schaftspolizei werden nunmehr von den In- nenministern den einzelnen Länderkabinetten vorgelegt und von den Minister präsidenten kliskutiert. Das Finanzierungsproblem soll am kommenden Donnerstag in einer gemeinsamen Tagung der Länder-Innen- und Finanzmini- ster seine Erledigung finden. US A-Sicherheitsgesetz wirkt sich aus Zahlreiche Deutsche festgehalten— Schärfere Uberprüfung von Visa-Anträgen— Verschie- dene Proteste Washington(UP). Das Schicksal von zahlreichen Deutschen, die noch auf Ellis Is- and festgehalten werden, ist bis jetzt noch ungeklärt. Unter den Festgehaltenen befindet sich der Opernsänger Hans Hotter. Beamte des Außen ministeriums und des qustizministe- ciums in Washington sind damit beschäftigt, zu prüfen, ob vielleicht doch eine Möglichkeit vorhanden ist, diesen Deutschen die Einreise aach den USA zu gestatten. In nicht- amtlichen Kreisen wird betont, es sei zu erwarten, daß die amerikanischen Stel- len beschließen werden, das neue Gesetz zur Wahrung der inneren Sicherheit der USA, das Angehörigen und ehemaligen Mitgliedern totalitärer Gruppen die Einreise verbietet, gegenüber solchen Personen mit Nachsicht an- zuwenden, die bereits ein Visum besitzen und in den USA schon angekommen sind oder sich bereits auf der Reise nach den USA befinden. Es steht jedoch fest, daß künftige Antrag- 0 eingehender als bisher überprüft wer⸗ m. Beamte des amerikanischen Konsulats in Frankfurt am Main äußerten, daß etwa 1000 Deutsche von den neuen Verfügungen des State Department betroffen sein dürften. m einem Schreiben an Bundeskanzler Ade- nauer erhebt der Präsident des Bundesver- bandes der deutschen Industrie, Berg, Ein- spruch gegen die Verschärfung der Reisebe- stimmungen nach den USA. Deutsche im Osten, habt Vertrauen und verzagt nicht! Appell der Bundesregierung und der Opposi- tion an de Ostzonen- Bevölkerung am Vor- abend der Scheinwahlen Bonn(UP). Am Vorabend der von der SED proklamierten Einheitswahlen in der Sowjet- zone versicherten der deutsche Bundeskanzler Dr. Adenauer und der Vorsitzende der Stärksten Oppositionspartei, Dr. Scehuma-⸗ o her, übereinstimmend die tiefe Verbunden- heit der Bundesrepublik mit der deutschen Bevölkerung der sowietischen Besatzungszone, In Ansprachen über alle Sender der Bundes- republik am Freitagabend betonten sowohl der Kanzler als auch Dr. Schumacher, daß der Westen ungeachtet des schon heute feststehen- den Wahlergebnisses zu den Deutschen im Osten halten werde. Dr. Adenauer unterstrich, die Bevölkerung der Ostzone werde von den politischen Macht- habern gezwungen, einem politischen System die Stimme zu geben, das sie aus„innerster Uperzeugung“ ablehne und verabscheue. Dr. Schumacher knüpfte daran die Feststellung, wenn im Osten nicht der Druck einer totali- tären Besatzungsmacht lastete, hätte sich die Bevölkerung schon längst gegen die Gewalt- herrscher jenes„Pankower Ersatzstaates“ er- der die„Tyrannei der herrschenden ö ischicht“ im Dienste einer fremden Macht über die arbeitenden Menschen sei. Beide Sprecher de estens wiesen entschieden den Versuch der Machthaber in der Ostzone zu- rück, aus dem„unter Druck erpreßten Resultat der Scheinwahl“ die Berechtigung abzuleiten, ir Namen ihrer Bevölkerung oder gar des ganzen deutschen Volkes zu sprechen und zu entscheiden. a Während der Bundeskanzler hervorhob, es werde den Menschen im Osten nicht ohne Ge- fahr für Leib und Leben möglich sein, frei ihrer wahren politischen Meinung Ausdruck zu verleihen, rief Dr. Schumacher seinen Hö- rern in der Sowjetzone zu, sie sollten sich am Sonntag nicht herausfordern oder zu Unbe- sonnenheiten hinreißen lassen. Man wisse im Westen sehr genau, versicherten beide Redner, wie man im Osten wirklich denke. Dr. Aden- auer wies dabei besonders auf die ostdeutsche Jugend hin, die sich„mit beispielhaftem Mut zur Freiheit der Persönlichkeit und zu den 1 Gütern abendländischer Kultur bekenne“, Dies sei um so höher zu bewerten, als es den jun- gen Menschen schwer gemacht werde„im Nebel einer unwahrhaftigen Propaganda den kritischen Blick für die Wirklichkeit offen zu Halten“. Den Verhältnissen in der Ostzone stellte Adenauer das rege Bemühen der Bundesregie- rung entgegen, im Westen eine„echte soziale Ordnung“ zu schaffen, die später die Grund- lage für ein gesamt deutsches S0 zal gefüge werden könne, Zu einer noch stär- eren Aktivität rief Schumacher den Westen auf, der seine Verbundenheit mit den Mer schen der Sowjetzone„mehr als bisher durch Taten“ beweisen müsse. Abschließend appel“? lierten Kanzler und Oppositionsführer an die „Frauen, Männer und Jugendlichen der So wWietzone“, nicht zu verzagen, wie immer auch das vorher konstruierte Ergebnis der Einheits“ wahlen ausfallen werde. Ostpresse erklärt:„Schlotternde Angst Sowjetzonen-Eisenbahn volkseigen 1 Berlin(UP). Geschlossen„empören“ sich die sowetisch-lizenzierten Blätter Berlin über die Ablehnung der kommenden„Volks, wahlen“ in der Gstzone durch die Hohen Kommissare, die Bundesregierung und den Westberliner Magistrat, Unter der Uperschrift „Auf die Anklagebank“ schreibt das SED. Organ„Neues Deutschland“ in seinem Leit artikel:„e mehr wir uns dem 15. Oktober dem Tag der Volkswahlen in unserer Repu blik nähern, um so lauter ertönt das Geschre der Adenauer, Schumacher und Reuter aus dem Geschrei der Bonner Lakaien der am,. rikanischen Kriegspartei,„Uber unsere Volks“ wahlen spricht nur die schlotternde Angst.“ Wilhelm Pieck, der Präsident der„De schen Demokratischen Republik“, meinte 9 einer von ADN verbreiteten Rede vor d. „Aktivisten“ der Ostzone, seine Regieru lehne es ab, von den westlichen Hohen Ko missaren Belehrungen über Freiheit u Demokratie entgegenzunehmen“, Pieck war sich damit gegen den neuen Schritt der all ten Hohen Kommission bei General Tse Kow. In der gleichen Veranstaltung, die Staatsoper Ostberlins stattfand, verlieh Präsident 53 Ingenieuren und Ar „volkseigener“ Betriebe feierlich den „Held der Arbeit“ und gab die von 36 693 Einwohnern der Sowie neuen Aktivisten sowie die Eingliederung gesamten Eisenbahnen der Sowjetzone in „Vereinigung velkseigener Betriebe der Wjetzone(VVB)“ bekannt. 5 Bayerischer Staatsbesuch beim Vatikan bayerische Ministerpräsident Fhard is seiner Gattin und seinem politischen Be Ministerialdirektor Schwendt, aus Heiligen Jahres nach Rom abgereist, 1 18 Vatikan einen Staatsbesuch Wird. 5 Ostküste Heinemann zur Aufrüstungsfrage Die Gründe seiner Demission Bonn(UP).„Wir legitimieren unser Deutschland selbst als Schlachtfeld, wenn wir uns in die Aufrüstung einbeziehen“, schreibt der ehemalige Bundesinnen minister Dr. Heine manm in einem Artikel zur deutschen Sicher- Beitsfrage.„Es kommt darauf an, daß die Chance für eine friedliche Lösung nicht ver- joren geht.“ Heinemann beschäftigt sich in dem Artikel mit dem Problem einer deutschen Wiederaufrüstung. Es sei nicht Sache der Bundesrepublik, um eine Beteiligung an mi- Uitärischen Maßnahmen nachzusuchen oder sie Anzubieten.„Wenn die Westmächte unserer Mitwirkung zu bedürfen glauben, so mögen Sie an uns herantreten und dabei verbindlich Sagen, welches die Grundlagen einer etwa von innen gewünschten deutschen Mitwirkung sein Sollen.“ Die Sicherung der Zundesrepublik nach außen sei nach wie vor Angelegenheit der Alliierten. Vor der Frage, ob Deutsche in der Bundes- Tepublik einen militärischen Beitr J zur Ver- teidigung We leisten würden, stehe die andere„ob die Bundesregierung um voraus ungefragt ihre Bereitwilligkeit zur Militärischen F Ung erklärt Hat“ „Ist es vertretbar, daß eine Erklärung von solch entschei Ssvoller Tragweite vom Bun- deskanzler abgegeben Wird, ohne daß das Ka- binett an der Willensbildung beteiligt ist?“ fragt Heinemann. Weiter will er Wissen, ob Es Vertretbar sei, daß das deutsche Volk nur Lon außen her von der Bereit ligkeit seiner Regierung zur militärischen Beteiligung an einer Verteidigungsmacht unterrichtet werde Der Bundeskanzler habe zwar erklärt, daß er keine solche Verpflichtungen eingegangen Sei.„Das hatte niemand behauptet. Zur Er- örterung steht lediglich eine Bereitwilligk erklärung. Darüber wird deutschers Se- e Was also steht im Memorandum des Bundeskanzlers vom 29. August, dem die Bundesregierung am 31. August Zzugestimmi Hat?“ fragt Heinemann. Für besonders bedeutungsvoll hält Heine mann die Frage, ob eine westdeutsche mili⸗ tärische Beteiligung auf Rußland Provozie- Tend wirken kann. Ein europäischer Krieg mi! deutscher Beteiligung würde ein Kri scher gegen Deutsche sein. Wer auch 11 erste Schlacht gewinnt— der Stoß g deutsches Land, im Westen oder im Osten. Abschließend bemerkte Heinemann zu sei. mem Rücktritt, dag er demissioniert habe, wei er die Verantwortung nicht habe tragen kön. nen, die einem Bundesminister zugemute Wird.„Wo die dem Kanzler Obliegende Be. stimmung der politischen Richtlinien so ver standen wird, daß eine gemeinsame echt. Willensbildung nicht stattfindet, und wo jeder nur mit Vorwürfen zu rechnen hat, der sich den Richtlinien nicht willig fügt, möchte und Kann ich keine, Mitverantwortung tragen.“ Bevölkerungszahl erhöht sich Seit 1946 in Württemberg-Baden um fast 280 000 angestiegen Stuttgart wp). Die Bevölkerung in Württemberg-Baden umfaßte am 13. Septem- ber dieses Jahres 3,884 Millionen Personen. Wie nach der ersten Auszählung der bei der Volkszählung ausgegebenen Haushaltslisten durch die Gemeinden festgestellt wurde, Dazu kommen noch etwa 11 000 Personen in den von der IRO verwalteten Ausländerlagern. Von der Bevölkerung waren am 17. Septem- ber 1,806 Millionen Männer und 2,078 Mil- lionen Frauen. Gegenüber der letzten Volks- Zählung am 29. Gktober 1946 hat sich die Zahl der Bevölkerung um 193 176 Männer (12 Prozent) und 83 715 Frauen(4,2 Prozent), insgesamt also um 276 891 Personen(7, Pro- Zelt) erhöht. Auf den Landesbezirk Nor dwürttem- berg entfallen 2,417 Millionen und auf den Landesbezirk Nordbaden 1,467 Millionen Personen, Der Anteil der Frauen beträgt in Nordwürttemberg 53,4 und in Nordbaden 53,6 Prozent. Verlegung von Diensträumen Karlsruhe wb). Die Abteilung Arbeit beim Präsidenten des Landesbezirks Nord- Haden in Karlsruhe ist umgezogen. Die neue Anschrift lautet: Abteilung Arbeit des Prä- Sidenten des Landesbezirks Nordbaden, Karls: ruhe, Zirkel zehn, Fernruf 8801— 8805 und 8956. Ein Flammenmeer Sch were Beschießung der koreanischen Ost- Kkelüiste Harte Kämpfe um Kumtschon To kIiO(UP). Die vor der koreanischen stehende Kriegsflotte, an ihrer Spitze das amerikanische Schlachtschiff„Mis- Fouri“, berichtet, daß ein über 130 Kilometer langer Küstenstreifen Nordkoreas nach der bereits über 24 Stunden andauernden Be- Schießung in Flammen steht. Die lange Dauer mieses Beschusses bestärkt militärische Be- achter in der Uberzeugung, daß damit ein deues Landungsunternehmen der Truppen der Vereinten Nationen vorbereitet wird. Von agdbombern und Torpedoflugzeugen wurden am Freitag 30 kommunistische Schiffe ver- Sonniges Wetter begünstigte am Freitag die Uhrung der Beschießungsaktion, in de- 0 Ittelpunkt ein konzentrierter Angriff die wichtige Industriestadt PSC HOnᷓ g- 1 drei Stunden lang be- SS 0 Bord dieser Schiffe aus rden über der Stadt riesige Stichflammen . ken beobachtet. Auf- richten, dag„alle Ein- tegischer Bedeutung“ in oder wenigstens schwer 8 N die Rundfunkstation Schongj At ihre Sendungen eingestellt. Henbar sind auch diese Anlagen Zerstört n Rumtschon eingedrungen Die erste amerikanische Kavalleriedivision 55 Freitag abend ins Stadtgebiet von chon eingedrungen. Ihr Vormarsch in ichntung auf Pyongyang wird von kana- kämpfenden Nordkoreanern erschwert, ch im Raum von Kumtschon in Bun- Verschanzt haben, die bis zu drei Meter Mauern besitzen. Kumtschon war eine die sich den Streitkräften der Vereinten Natio- über 60 000 erhöht. ch Seschen war Der schnelle Verlust von Wen- Indochina braucht rasche Hilfe Notstandsmaßnahmen geplant— Thatke ge- räumt— USA sollen helfen Paris(UP). Die französische Regierung plant Notstandsmaßnahmen, um ihre Trup- pen in Indochina zu stärken, die zur Zeit unter dem Druck der kommunistischen zwei ten Front“ zurückweichen müssen. Das Kapi- nett sah sich auf Grund der großen Empö- rung der Öffentlichkeit über die militärischen Rückschläge in Indochina gezwungen zum zweiten Mal in dieser Woche zu einer Sonder- sitzung zusammenzutreten. Kurz vor dem Zu. sammentritt des Kabinetts waren weitere Absetzbewegungen französischer Garnisonen von ihren isolierten Standorten entlang der chin chen Grenze bekanntgegeben worden. i mzösische Regierung soll, wie beric die folgenden Maßnahmen in g ziehen: 1. Entsendung von Ver kungen nach Indochina, 2. in Indochina st 10. mierte Truppen, deren Dienstzeit abgelaufen ist, Weiter unter den Fahnen 2u behalten, 3. die Anrufung der Vereinten Nationen in Zusam- menhang mit der Entwicklung der Lage ip Indochina. Festung Thatke geräumt Das französische Oberkommando teilt mit, daß die Festung Thatke, 27 km südl. Dongkhe, geräumt wurde. Ein Sprecher des Hauptquar- tiers teilte mit, daß die Vorhuten der zurück- Sezogenen Besatzungstruppen bereits Nacham t hätten. Die geheimen Riistungsbesprechungen zwi schen Mitgliedern der französischen und der amerikanischen Regierung nahmen in Wa- shington ihren Anfang. Die französischen Be- auftragten richteten an die amerikanische Re- gierung die dringende Bitte, die Verschiffung amerikanischer Waffen nach Indochina zu be. schleunigen Truman in Hawaii eingetroffen Vor den Besprechungen mit Mearthur Honolulu(UP). Präsident Truman ist am Samstagfrüh auf dem Hickam- Flugplatz bei Honolulu eingetroffen. Als Truman seinem Flugzeug entstieg, begrüßte ihn der blaue Himmel und die strahlend heiße Sonne Ha- Wa D einer Sondersitzung zusammengetreten in der Hoff- nung, Truman werde eine Ansprache vor dem 1. Okio verlautet, daß General Merthur zamstagmorgen vom Flugplatz Haneda io abfliegen Wird, um sich zu Präsi- Truman zu begeben. Schneller rüsten!l. Bradley, der Chef des ge- erikznischen Generalstabes, Umfang des amerikani- stungsprogrammes nicht kündigte an, daß der ge- w schon in Kürze Präsi- Plam zur Beschleunigung vorlegen werde. Ei. Er 1 General dent Truman einer der Mobilisierung US-Vorschlag über Korea-Besatzung mee- Regierung auf Südkorea beschränkt Lake Success(UP). Die Vereinigten Staaten haben der Entscheidung des Interims- ausschusses der Vereinten Nationen für Kore hre Zustimmung erteilt, die Machtbefugnisse der Syngman-Rhee- Regierung auf Südkorea zu beschränken, Der Beschluß des Ausschusses wurde sofort an General MeArthur Weiterge⸗ leitet. Der amerikanische Delegierte in dem Inter- imsausschuß, Ross, hat dem Ausschuß einen Plan der amerikanischen Regierung unter- breitet, in dem eine sich in drei Stadien ab- Wickelnde Besatzungspolitik für Nord-Rorea umrissen ist. Er sieht eine beschleunigte Um- Wandlung der Militärverwaltung in eine zivile und die Verwendung einer höchstmöglichen Anzahl nichtamerikanischer Beamter in den Verwaltungsbehörden vor. Flugzeug in Flammen Drei Besatzungsmitglieder verbrannt Sas ablanca- Marokko(OP). Ein zwei- Motoriges Verkehrsflugzeug stürzte gleich aach dem Start mit sieben Personen an Bord ab. Der Pilot versuchte noch, eine Notlandung eu machen, konnte aber den Flugplatz nicht mehr erreichen. Das Flugzeug ging sofort n Flammen auf. Die vier Fluggäste konnten gerettet werden, während die drei Besat- ungsmitglieder in den Flammen umkamen. N gzüber 150 Hilometer der bedeutendsten nordkoreanischen Befesti- Zungen. die eine starke Garnison aufwies. Die amerikanische Vorausabteilung, die am Dormerstag westlich von RKumtschon vorstieß and Han po, einen über 25 Kilometer nörd- ch des 38. Breitengrades liegenden Ort, be- setzte, hat etwa 1500 bis 2000 Kommunisten eingekesselt und war am Freitag mit der Vernichtung dieses Verbandes beschäftigt. An der rechten Flanke der ersten Kavalleriedi- Vision nähert sich ein weiterer amerikanischer Verband, der 20 Kilometer nördlich des 38. Breitengrades und 20 Kilometer östlich von Kumtschon liegenden Stadt TSohang Wa. Zum Angriff Angetreten Die dritte südkoreanische Division ist längs der von Wonsan nach Pyongyang führenden Straße zum Angriff Augetreten und hat sich im Laufe des Freitag einige Kilometer in west- licher Richtung Vor gearbeitet. Die südkorea- nische Hauptstadt- Division, die gemeinsam mit der dritten südkoreanischen Division Wonsan besetzte, ist noch immer mit Säube- Turigsmaßnahmen im und um Wons an be- Die Zahl der kommunistischen Gefangenen, Nen ergeben haben, hat sich am Freitag auf Ein Sprecher des alliierten Hauptquartiers in Tokio teilte mit, dag nordkoreanische Be- Kehle erbeutet Wurden, nach denen ursprüng- unmittelbar nördlich des 38. Breitengra- Jes eine starke kommunistische Verteidigungs- Iinſe aufgebaut werden sollte. Weiter ist die- Sen Befehlen zu entnehmen, daß weiter nörd- ch die Errichtung einer zweiten Linie vor- habe jedoch dazu beigetragen, die Pläne der Kommunisten in Unordnung au bringen durch Beſetzung erſt nach Ausſcheiden ein Nachrücken mög⸗ Südwestd. Rundschau Tagung der Höheren Lehrer in Eberbach Heidelberg(Ib). In Eberbach am Neckar begann die diesjährige Jahrestagung des Landesverbemdes Nordbaden für Lehrer an Höheren Schulen, mit Sitzungen des enge- cen Vorstandes. Es wurden vor allem Fragen der Schulreform besprochen. Erste Lehrwerkstatt für die Landwirtschaft Heidelberg(SWE). Im nahen Oden- Waldstädtchen Adelsheim Wurde dieser Tage die erste deutsche Lehrwerkstatt für die Land- Wirtschaft eröffnet. Unter dem Motto„Pflug und Schraubstock“ soll hier der Jungbauei lernen, mit seinen eignen technischen Geräten und Motoren Umzugehen, sie zu warten und 50 kleine Reparaturen selbst auszuführen. Heidelbergs große Anziehungskraft Heidelberg dwb). des Heidelberger Fremdenverkehrs Wurde bekanntgegeben, daß der He Fremdenverkehr in die Johr mehr an Besuchern verzeichnen ko Vergangenen Jahr. Größtenteils Sich dabei um Besucher, die Heidelberg ledlig- lich auf der Durchreise zu einem anderer Ferienziel besuchten. In der letzten Sitzung Nute als im ndelt es Falsche Dekorateure wandern ins Zuchthaus Heidelberg(P). Insgesamt Zuchthaus verhängte die Große Mann Strafkammer über drei aus Hamburg- Neue Samme entflohene Sträflinge, die als Deko- rateure getarnt— unter den Augen der Poli- zei und der Passanten die Auslage eines Ju- Welierladens ausgeräumt hatten. Mit dem er- im Werte von 4000 DM sträflinge nach Deuteten Schmuck kuhren die zwei dag einer a st genommen eres Juwe- der Beute im von 10 00 DM ebenfalls nach Ham- lier konnte man ihn zusammen mit ten entlaufenen Sträfling festnehmen. Wenn Karlsruhe Landeshauptstac der Bildenden Künste in Frei Karlsruher Kunstakad Wenn Karlsruhe wi eines vereinten Badens Asident Wohleb in üdbadischer Unterrichts! ist geplant, das Mathemat stitut in Oberwolfach, d institut war, mit dem M⸗ stitut der Universität Frei Auch„Inst Meßmethoden“ von Profess Universität Freiburg angee Ga AAS Nordbadische Gemeinden erhalten Stadtrechte Tau berbisehofsheim(SWR). Upper das Wochenende wird der Landesbez! sident von Baden und Finanzmini Württemberg Baden, Dr. Kaufm Landkreis Tauberbischofsheim weilen. Zweck seines Besuches ist es, den Gemeinden KUls- heim, Grünsfeld und Lauda im Taubertal die Stadtrechte wieder zu verleihen. Im Rahmen dieser Festlichkeiten wird der Finanz ministe: in den einzelnen Gemeinden das Wort er- greifen. Junge berührte den Hochspannungsdralit Weilheim(SWE). In einem Uunbewachten Augenblick kletterte ein sieben Jahre alter Junge auf einen Hochspannungsmast, berührte oben den mit 15 000 Volt geladenen Hoch- Sbannungsdraht und war sofort tot. Beinahe hätte der Vorfall noch ein zweites Todes- opfer gefordert. Das jüngere Brüderchen des getöteten Rnaben hatte ebenfalls versucht, den Mast zu er klettern, in der Mitte der Kletterpartie verliegen ihn aber glücklicher Weise die Kräfte. Sekenheims Ausgemeindung ⸗Atopie oder Wirklichkeit! Am Mittwoch ging durch die kurze Notiz aus Stuttgart, daß Secken⸗ heims Ausgemeindung vom Landtag in Stuttgart abgelehnt worden ſei. Wir trau⸗ ten unſeren Augen kaum, ob dieſer Meldung, irgendwie vermuteten wir zunächſt einen Scherz oder auch eine Verwechflung in der Nachrichtenübermittlung. Unſere ſofort angeſtellten Ermittlungen be⸗ ſtätigten aber die Meldung vollinhaltlich, Seckenheims Ausgemeindung war beantragt worden und durch den Verwaltungsausſchuß des Landtages bearbeitet und nach Ueber⸗ prüfung abgelehnt worden. Nachdem dieſe Tatſachen einwandfrei feſt⸗ ſtanden, haben wir unſere Ermittlungen in Seckenheim fortgeſetzt und konnten bei den Initiatoren des Ausgemeindungsantrages im Rahmen einer Ausſprache hierüber die Grün⸗ de erfahren. Wir ſagten bewußt Initiatoren, denn es handelte ſich bei der Antragſtellung nicht um eine Perſon, ſondern um eine kleine Gruppe von Seckenheimer Bürgern, aus de⸗ ren Reihe ein Mann zum Geſamtvertreter der Klage wurde. Die Vorgeſchichte und die Hintergründe dieſes Antrages ſind für die Geſamtbevöl⸗ kerung außerordentlich intereſſant, ſodaß wir nicht anſtehen, wenigſtens in groben Zügen unſere Leſer hiervon zu Unterrichten. 8 Schon ſeit längerer Zeit war, von einer die Tagespreſſe Gruppe Seckenheimer Bürger in Form von Anträgen an die Stadtverwaltung verſucht worden, die Fragen der Allmende und des Gabholzes auf einer neuen Grundlage zu klären, die der abſteigenden Kurve, bedingt der einzelnen Nutzungsgrup⸗ pen, Einhalt gebot. Die Stadtverwaltung hatte die Klagen unter Hinweis auf die tat⸗ ſächlichen Gegebenheilen abgelehnt, nachdem immer nur eine beſtimmte Anzahl Bürger in einer gewiſſen Gruppe ſein konnten und Arzteprozeß beginnt von neuem Heidelb Der Sensations rigen Professor Bat Leiter der Heide, en 41 jährige ontag Morgg des Lands Dsverhand Bluttram erkrankte Srger Rinder t Lues inflzig der Aufhebung 3, mit dem d Stra kreiheitsge Sue medizin b sich di Körperverlet Beide Ange erhandlung nd rochen ung Von Worden les Landgerichte Zamberger als tg, 12 Verhandlung Vergeben sind dauern. 46 Persianerfelle gestohlen elsa chsen(wi men einer Rauchwarenfabr an der Bergstraße s Sianerfälle mit einem gestohlen worden. Die nicht ermittelt werden. Lü t rt von 2700 Df konnten Wichtige Bahnhöfe werden instandgesetzt Karlsruhe(SWI). Wie die Eisenbahn. direktion mitteilt, séll in Absehbarer Zeit in ihrem Direktionsbezirk eine diesem Aufbau- uns steht u, a. auch der Bahnhof Donaueschingen an erster Stelle. Erneuerun Wohleb: Stellungnahme zur Volksbefragung unveränqert Freiburg(ids). An der Stellungnahme de schen Regierung, wie sie nach der 7 fragung in den drei südv tdeutschen bekanntgegeben Wurde, habe Sich nichts geändert, erklärt Staatspräsl. t Wohleb nach seiner 5 von der be Konferenz in Freiburg einem dpa Die badische Staat Sierung ver nach wie vor die Auffas ung, daß mar über das Ergebnis der Volksbefragung nich einfach hinweggehen könne, auch wenn sich nicht um eine 8 Ostimmung mi bindenden Folgen gehandelt habe. Es lasse sich nicht übersehen, dag das Ergebnis def Volksbefragung eine demokratische Willens Außerung des badischen Volkes sei, welche die Wiederherstellung der badischen Landes- hoheit in irgendeiner Form fordere. Werbefunk stellt weitere 100 000 DM zul Verfügung. Der Werbefunk des Süddeutschen Rundfunks hat dieser Tage weitere 100 000 DM zur Verfügung gestellt. Die Mittel werden von emnem Gremium, dem Vertreter des Staats- ministeriums, des Kult ministeriums und des Süddeutschen Rundfunks angehören, an not- leidende kulturelle Einrichtungen in Württem⸗ berg- Baden verteilt. Rreuz und quer durch Baden In einem Odenwald Rebgut bei Laud⸗ Wurde dieser Tage ein Fuchs tot in einem Tellereisen aufgefunden, der eine sSchneeweiße Lunte hatte. Dieser Tage fand eine schülerin auf einet der Seckachwiesen im Landkreis Buchen einen Riesenbovist, der fast zehn Pfund wog Dieser Riesenfindling konnte nur in einem großen Kartoffelkorb heimbefördert werde Generalmusikdirektor Matzerath vom Bal dischen Staatstheater Karlsruhe wurde au Grund seiner Erfolge bei einer sechswöchigen Konzertreise durch Trland von der irländischen Regierung zu einem dreimonatigen Aufenthalt in Irland eingeladen. lich war. Durch die ſtarke Ueberalterung ii Seckenheim hatte ſich die Altersgrenze ſtän⸗ dig nach oben verſchoben, ſodaß heute ein früheſtes Eintrittsalter von 52 Jahren, ge⸗ genüber früher von 48 Jahren, gegeben iſt. Mit dieſen Folgerungen war die genannte 3 Gruppe nicht einverſtanden und richtete am 14. April 1949 an den Verwaltungsgerichts⸗ hof Karlsruhe eine Klage, in der die Rück gabe oder Neuregelung der Allmendeabſin⸗ dung und die Herausgabe des Schloſſes ge⸗ fordert wurde. Das Verwaltungsgericht hatte am 9. 2. 1950 dieſe Klage gebührenpflichtig für den Kläger abgewieſen. Daraufhin rich⸗ teten die Kläger an den Württ. Bad. Land⸗ tag am 8. 8. 1950 eine weitere Klage gegen die Stadt Mannheim wegen Vertrauens⸗ bruch und Betrug(I) und verlangten im Namen aller Seckenheimer Bürger(1) die ſofortige Ausgemeindung aus dem Stadtver⸗ band. Ueber die Entſcheidung haben wir ja bereits berichtet. ö Durch dieſe Preſſenotiz wurde plötzlich die geſamte Ausgemeindungsaffäre an das Licht der Oeffentlichkeit gezerrt, nur ein kleiner Kreis der Beteiligten infor⸗ miert war. Wir ſehen aus den von einer Kommentierung der ganzen Vorgänge ab, weil ſich jeder Leſer ſelbſt einen Vers auf das Vorſtehende machen kann. Aber ſoviel ſoll feſtgeſtellt wegen einer begrenzten Angelegenheit(All Reihe wichtige Bahnhöfe wieder instandgesetzt werden, Ssprogramm nachdem bisher begreiflichen Grün⸗ ſein, b daß man unter den obwaltenden Umſtänden — Veränderung erreichen kann, dürfte jedem Einſichtigen klar ſein. als oberſtes Gebot zunächſt Bürger(9 Seckenheims befragt werden. Auf jeden Fall haben wir mit der kurzen Skiz⸗ zierung verſucht, unſere Leſer über den Fall weitmöglichſt zu unterrichten. Ob nun Uto⸗ pie oder Wirklichkeit— eine Entſcheidun bleibt Jedem unbenommen. wirklich alle n n r (.