ielen hebung Räu- dchseg Per 00 DN noch etzt bahn⸗ eit iu tigen D. I ramm ingen agung t iſt, unte am ichts⸗ ſtück⸗ b ſin⸗ ge⸗ hatte chtig rich⸗ and⸗ egen ens⸗ im die ver⸗ wir die Licht sher for⸗ ün⸗⸗ ten lbſt den der BP-Abge Nr. 164 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 14. Oktober 1950 Unerſreuliche Vorgänge vor dem„Spiegelausschuß“ Zumer erhielt von der Erdölindustrie 22 000 DM— Finanzielle„Unterstützung“ auch wei- terer Gruppen? BOn n(UP). Insgesamt 22 000 DM habe der unabhängige Abgeordnete Aumer im Laufe des Jahres von ihm erhalten, erklärte der Erdölindustrielle Telke von der Gewerk- schaft Elverath vor dem Untersuchungsaus- schuß des Bundesrates. Telle sagte, er habe Aumer diese Summen gegeben, weil der Abge- ordnete als Vorsitzender des Mineralölaus- schusses des Bundestages„mit der Erdöl- industrie zu tun gehabt habe“. Auf die Frage, warum gerade Aumer bzw. gerade die Bayernpartei Gelder bekommen habe, antwortete Telle, daß auch an andere eien„Material über die Erdölindu- str gegeben worden sei und daß er auch andere Parteien finanziell unterstütze. Be- agen habe er, Telle, an die Geldzuwen- n jedoch niemals geknüpft. Er sei na- am Benzinpreis interessiert gewesen, habe niemals den Abgeordneten Au- der ihn um das Geld gebeten habe, be- sen wollen, eine bestimmte Richtung Ansicht zu vertreten. Vor dem Zeugen Telle hatte der Ausschuß den shemaligen Schatzmeister der Bayern- partei, Konsul Dr. Schmidhuber, gehört, rdnete Donhauser als sei- nen Geldgeber genannt hatte. Auf die Frage, was er zu der Behauptung im Protokoll B gartners zu sagen habe:„Schmidhuber bezieht seine Gelder aus der gleichen russi- schen Quelle wie Loritz“, erklärte der Konsul: „Zu diesem Ergebnis eines Saufabends kann ich nur sagen— man könnte genau so gut behaupten, daß mir der König von England Geld gegeben habe“. Er sagte, Donhauser habe von ihm insgesamt ungefähr 4000 bis 5000 DM bekommen, weil er, Schmidhuber, ihn persönlich habe unterstützen wollen. Auf die Frage, wieso er bei der Rulmbacher Nach- Wahl einerseits Geld an die Bayernpartei und seits an Donhauser gegeben habe, der damals in Opposition zu der Partei gestanden habe, bemerkte Schmidhuber:„Wir aben bei der Kulmbacher Nachwahl unser Ziel erreicht.“ Zu Beginn der Verhandlung war die Sekre- tärin der Bayernpartei vernommen worden, die das zur Debatte stehende Gedächtnispro- tokoll Baumgartners ins Stenogramm ge- nommen hatte. Sie brachte einen Stenogramm- block mit, der ausschließlich dieses Protokoll enthielt. Wie alle anderen Zeugen wurde auch sie vereidigt und sagte unter Eid aus, daß der vorliegende Block die Originalnieder- schrift des Protokolls enthalte. „Was kosten die WAV- Stimmen?“ Recht aufschlußreich war auch die Verneh- mung des Abgeordneten Lorät z.„Einige Tage vor der Abstimmung Bonn-Frankfurt kam ein Herr zu mir, der mit dem heutigen Ministerialdirektor Blankenhorn zusammen- saß. Dem habe ich auf seine Frage, was die Stimmen der WAV für Bonn kosten würden, Ohrfeigen angeboten“, versicherte Bundes- tagsabgeordneter Loritz vor dem Unter- suchungsausschuß des Bundestages. Fragen nach dem Außeren dieses Herrn konnte Loritz nur sehr ungenau beantworten. Er habe ihp vorher wiederholt mit Blankenhorn zusam- men gesehen, aber nach diesen Zwischenfall habe er ihn nicht mehr im Bundeshaus er- blickt. 8 Ein Zwischenfall „Ich gratuliere der Bundespressekonferenz daß sie einen solchen Lumpen in ihrer Mitte hat.“ Mit dieser bisher schärfsten Charakteri- sierung eines Pressemannes bedachte Dr. Arndt(FDP), Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Untersuchungsausschusses, den Bonner Vertreter des„Allgemeinen Deutschen Nachriehten dienstes“, Gerst. Gerst hat in der sowjetisch- lizenzierten „Berliner Zeitung“ behauptet, dag Dr. Arndt im Ausschuß die Zeugen beschwichtigt habe mit dem Hinweis, bei den Bestechungen han- dele es sich keineswegs um strafbare Hand- lungen. Gerst hatte daran den Kommentar ge- knüpft, daß der übergroße Teil der Bonner Bundestagsabgeordneten bei dieser Feststel- lung aufgeatmet habe. Auf Antrag Arndts be- schloß der Ausschuß, Gerst von den weiteren Beratungen des Ausschusses auszuschließen. Der Ausschuß will dem Bundestagspràsidium empfehlen, Gerst auch das Betreten des Bun- deshauses zu verbieten. Wie dazu noch verlautet, hat Gerst im An- schluß daran in einem Schreiben an den am- tierenden Präsidenten des Bundestages ge- fordert, die Immunitat des SPD-Abgeordneten Dr. Arndt aufzuheben. Gerst will gegen Arndt Klage„wegen öffentlicher Beleidigung“ er- heben. 5 Wirlſchaftliches Im Blickpunkt der wirtschaftlichen Inter- essen stehen die Bemühungen der Bundesre- Slerung, Preissteigerungen nach Möglichkeit zu verhindern, um damit auch die Lohnbewe⸗ gungen in vertretbaren Gremen zu halten und hierfür eine einheitliche Wirtschaftspoli- tik festzulegen. Drei Punkte verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit. Es handelt sich einmal um die Empfehlung einer unbedingt orohibitiven Kreditpolitik gegenüber allen Kreditwünschen zu Hortungsz wecken, ferner aum die Ankündigung eines zielbewußten Um- baues des gesamten Lohnsystems auf lei- stungsbezogene Löhne und schließlich um den Plan, die Steuerpolitik so zu ändern, daß ein Teil der bisher für die Selbst finanzierung ge- Währten Vergünstigungen nur noch für die Anlage von Aktien und anderen Kapitalmarkt- titeln gewährt wird. Was die Kreditpolitik betrifft, so kann eine solche Maßnahme nur gut geheißen werden. Die Politik einer gewissen Restriktion soll ge- paart werden mit„äußersten Einschränkun- gen“ für Kredite an die öffentliche Hand, Das ist insofern vernünftig, als gerade eine ge- wisse Großzügigkeit gegenüber den Kreditan- sprüchen der öffentlichen Hand die Beschleu nigung des Geldumlaufs in den letzten Mona- ten kaum gefördert hat. Der e Punkt sleht eine Herabsetzung der Kaffèe- und Ta- daksteuer vor. So begrüßenswert eine solche Herabsetzung an sich wäre, so trägt sie doch aicht gerade dazu bei, den Kreditbedarf der 5flentlichen Hand zu senken. Im Gegenteil. die Steuerherabsetzung für Kaffee und Tabak würde automatisch erhöhte Ausgaben für an- dere Konsumgüter zur Folge haben und würde damit nur sine neue Auftriebstendenz mit sich dringen. Soweit der Druck auf die Realkauf- kraft von der Preissteigerung an den Welt- märkten ausgeht, läßt er sich nicht durch Steuersenkungen, sondern nur durch Ratig- nalisierung der Produktion abfangen. Was sich hinter dem Punkt„Anderung der Steuerpolitik“ alles verbirgt, ist im Augen- blick noch nicht ganz abzusehen. Man denkt nier in erster Linie an einen weitgehenden Abbau der steuerlichen Erleichterungen für Investitionen aller Art. Es erscheint demnach nicht ausgeschlossen, dag man sowohl die Steuerbefreiungen für nicht entnommenen Gewinn, wie auch für Baudarlehen und Bau- tuschüsse abzubauen gedenkt. Man könnte auf diese Weise den zweifellos ziemlich verbrei- teten Mißbrauch der zur Zeit gewährten Stelervergünstigungen vermeiden und auch Fehlinvestitionen leichter verhindern. Die alliierte Hohe Kommission überreichte vergangene Woche einigen westdeutschen Stahlkonzernen den bereits seit längerer Zeit angekündigten Liquidationsbefehl zur Ent- flechtung der deutschen Konzerne. Dr. Her- mann Reusch, Mitglied des Untersuchungs- ausschusses Eisen und Stahl im Schumanplan- Kusschuß, protestierte gegen diese Maßnahme und lehnte jede weitere Zusammenarbeit auf zwischenstaatlicher Ebene mit den Alliierten ab. Wenn auch die anderen Mitglieder der detroffenen Stahlkonzerne diesem Schritt nicht folgen dürften, so steht doch außer Zweifel, aß durch diesen Eingriff der Alliierten das ungsvermögen der westdeutschen Stahl- der Unternehmen verringert wird. Im ick auf die Schumanplanverhandlungen m Paris dürfte dieser Schritt der Hohen Rom- mission nicht gerade fördernd wirken. Bei den Eisefl-Stahl- und Timpergieg Konnte in den letzten Monaten ein weiteres Ansteigen der Auftragserteilung verzeichnet Werden. Die Produktion der westdeutschen Gießereien hat damit seit Kriegsende einen neuen Höchststand erreicht. Die derzeitige Be- schäktigungslage der Gießereien kann nur dann aufrecht erhalten werden, wenn die Werke ausreichend mit Gießereischrott ver- Die L auf d schen Schrottmarkt läßt aber befürchten, daß dies nicht der Fall sein wird. In Guhgbruch und Kupolofenschrott ist seit einiger Zeit eine spürbare Verknappung eingetreten. Die rück- läufige Entwicklung ist auf den wachsenden Inlandsbedarf und nicht zuletzt auf den be- trächtlichen Schrottexport zurückzuführen. Trotz der ständig ansteigenden Produktion von Papier- und Pappeerzeugung kann der sorgt werden. m westdeut- mlandsbedarf noch nicht gedeckt werden. Hier mangelt es besonders an Zeitungsrotations- bapier, mittelfeinen Papieren, Kunstdruck: und Natronpapier. Das erklärt sich daraus, daß beispielsweise bei Zeitungsrotationspapier die Kapazität der westdeutschen Fabriken zur Erzeugung der mindestens benötigten 18 000 f nicht ausreicht. Die tatsächliche Produktion unserer Papierindustrie beträgt nur 15 000 t. Die fehlenden 3000 t müßten aus Einfuhren gedeckt werden. Für die Herstellung anderer Papiere fehlen die Rohstoffe; dieser Mangel ist gegenwärtig wegen des geringen Angebots an den Weltmärkten nicht zu beheben. Die mexikanische Regierung hat beschlos- sen, einen Teil der 1942 von den Auslands- deutschen beschlagnahmten Kaffeeplantagen Wieder an ihre früheren Besitzes zurückzu- geben. Wie verlautet, bleiben 11 Plantagen Weiterhin unter der Verwaltung der mexika- nischen Regierung, die sich dadurch für die während des Krieges erlittenen Schäden durch Deutschland entschädigen will. In der Devisenbewirtschaftung wurde ein Weiterer Schritt der allgemeinen finanzpoli- dischen Erleichterungen eingeleitet. So erhiel- ten die Außenhandelsbanken im westdeut- schen Währungsgebiet durch die Bank deut- scher Länder die Anweisung, Personen, die ins Ausland reisen und dieè Genehmigung zum Erwerb von Devisen nachweisen können, aus- ländische Sorten bis zur Höhe der Beträge abzugeben, die in das betreffende Reiseland in der Landeswährung eingeführt werden dürfen. Nicht verbrauchte Devisenbeträge kön- nen vor Rückkehr aus dem Ausland bei einer Bank zur Uberweisung an die B.d. L. oder an eine Außenhandelsbank eingezahlt werden. Gablonzer Schmuckindustrie exportierte Die in Karlsruhe ansässige Gruppe der Gablonzer Schmuckindustrie hat im ersten Halbahr 1950 Erzeugnisse im Werte von rund einer Viertelmillion DM exportiert. Der Um- satz der Schmuckindustriegruppe ist von 265 000 DM im Monatsdurchschnitt des ersten Halbjahres 1950 auf 782 O00 DM im August mgestiegen. Tabakrekordernte im Ried Auf den nördlich Mannbeim gelegenen aordbadischen und bauflächen, dem Ried, wurden in diesem Jahre auf 320 Hektar Anbaufläche rund 15 000 Zent- ner Tabak geerntet. Davon waren 10 000 Zent- südhessischen Tabakan- ner Hauptgut, 4000 Zentner Sandblattqualita- ten und 1000 Zentner Krumpen. Im Jahre 1939, als der Tabakbau in diesem Gebiet seinen Höchststand erreicht hatte, wurden auf 488 Hektar Anbaufläche 19 500 Zentner Tabak ge erntet. Die Tabakfelder des Riedes blieben in diesem Jahr im Gegensatz zu anderen deut- schen Tabakanbaugebieten im wesentlichen von Unwettern verschont. Die Qualität des diesjährigen Tabaks wird als sehr gut be- zeichnet. Die Grohanbauversuche mit Burley- Tabak, der im Ried besonders gut gedeihen soll, wurden hauptsächlich in der Gegend von Lampertheim fortgesetzt.. Diskontsatz wird nicht erhöht Die Liberalisierung wird beibehalten Der Zentralbankrat beschloß in einer Son- lersitzung in Anwesenheit von Kabinetts- mitgliedern, den Diskontsatz nicht zu erhöhen. Gleichzeitig einigte sich der Zentralbankrat mit den zuständigen Fachministern, die Libe- falislerung beizubehalten. Der Zentralbankrat beschloß ferner, in Cürze wieder Anträge auf Importlizenzen an- aunehmen. Eine entsprechende Anweisung der Zank Deutscher Länder ist bereits ergangen. Die bisher erteilten aber nicht ausgenützten infuhrbewilligungen verfallen am Samstag. An der Sitzung des Rates nahmen zeitweilig auch der Bundeskanzler. und: die Bundesmini- ter für Wirtschaft, Finanzen, Ernährung und Marshallplan teil. Der Zentralbankrat be- schloß, daß Antragsteller auf Importlizenzen m Zukunft vor der Erteilung einer Einfuhr- dewilligung den Abschluß eines Kaufvertra- ges nachweisen und gleichzeitig auf ein Konto bei der Bank Deutscher Länder 50 Prozent des Kaufpreises einzahlen müssen. Die Außen- handelbsbanken dürfen in Zukunft einen be- stimmten Betrag für Wechsel zur Finanzie- ung von Importen ihrer Kunden nicht über- schreiten, um Wechselreitereien zu verhin- derm. In Kreisen der Bundesregierung und der Bank Deutscher Länder hofft man, daß durch diese Regelung ein hoher Devisenbetrag aur Bezahlung des Importprogrammes der Bundesregierung frei wird. Während der Verhandlungen ist es ge tungen, die gegensätzliche Auffassung über die notwendigen Maßnahmen zwischen den undesministern Blücher und Frhard zu be- seitigen. Blücher hatte vorgeschlagen, die not- wendigen Devisen mit Hilfe von Maßnahmen auf dem Gebiet der Läberalisierung zu be- schaffen, während sich Erhard für eine drei- Bigprozentige Vorfinanzierung von Importli- zenzen durch die Importeure und eine Dis- konterhöhung ausgesprochen haben soll. Schutzverband Deutscher Automobilbesitzer Ein„Schutzverband Deutscher Automobil- besitzer(SV DAH)“ für das Bundesgebiet ist in Stuttgart gegründet worden. Der neue Ver- band, der an allen größeren Plätzen des Bun- desgebietes Geschäftsstellen einzurichten ge- denkt, will sich für eine Senkung der Kraft- kahrzeughaltungskosten(Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungsprämie, Treibstoffe, Instand- setzungskosten, Garagenmieten usw.), für ge- rechte Preise für neue und gebrauchte Kraft- fahrzeuge, die Verbesserung der Verkehrs- straßen aus Mitteln des RFZ-Steueraufkom- mens, die Errichtung von gebührenfreien Parkplätzen in den Städten und die Hebung der Verkehrsdisziplin einsetzen. Der Verband gewährt seinen Mitgliedern kostenlose Rechts- beratung und technische Beratung und ver- mittelt ferner An- und Verkäufe gebrauchter Fahrzeuge. Handelsabkommen zwischen Rotchina und DDR Fin Handelsabkommen zwischen dem kom- mumnistischen China und der Deutschen Demo- kKratischen Republik für das Jahr 1951 wurde In Peiping unterzeichnet. China wird im Rah- men dieses Abkommens Rohmaterialien lie- fern umd dafür industrielle Erzeugnisse aus der DDR einführen. Edmund Sabott: Der Amcehladte gchweiet Oo ỹNDD Fertlagshaus Reutlingen Oertel& Spôrer 11. Fortsetzung. mnen komme besondere zu, weil in ihnen die Wichtigkeit letzten Ursachen für das gewaltsame Ende des jungen Mannes zu suchen seien. Der Angeklagte werde schließ- lich die Vorgänge in der Unglücksnacht zum 31. Dezember schildern. Nach seinem Schluß- wort in der Vormittagssitzung bleibe er bei der Behauptung, Hartung habe Selbstmord ver- Übt. Er, Wohlfahrt, wisse ebensogut wie alle andern Prozeßbeteiligten, wie un wahrschein- lich diese Behauptung sei und in welchem Ge- gensatz sie stehe zu den Ermittlungen im Vor- verfahren, Er bitte jedoch— und damit wand- te er sich besonders an den Staatsanwalt— die Darstellung des Angeklagten zunächst anzu- hören. Im weiteren Verlauf der Beweisauf- nahme werde dann Gelegenheit sein, die ver- schiedenen Widersprüche zu erörtern. Wohlfahrt machte eine kurze Pause und rief dann Lonne auf.„Sie haben uns geschildert, Angeklagter“, sagte er,„wie Sie Ihrem Schwa- ger hier in Berlin bei Ihrer Firma eine Anstel- lung verschafften. Er hatte zwar Verkaufser- kolge, aber seine Arbeitsdisziplin ließ zu wün- schen übrig. Es gab auch aus diesem Grunde Spannungen zwischen Ihnen. Vor ungefähr einem Jahr machten Sie beide nun die Be- kanntschaft des Ehepaars Borbeck. Schildern Sie uns bitte, wie es zu dieser Bekanntschaft kam und was sich für Sie beide daraus ergab.“ Lönne schien sich erst sammeln zu müssen. Er strich mit den Händen, von denen man die Fesseln wieder abgenommen hatte, mehrmals über die Kante der Brüstung.„Eines Pages im 5 5 5* März“, begann er,„wurde ich von dem Ange- Stellten eines Hotels im Westen angerufen. Ein Gast dieses Hotels, ein Deutscher aus Südame- rika, Karl Wilhelm Borbeck, habe die Absicht geäußert, sich einen Wagen zu kaufen. Ich sollte mich des Mannes besonders aufmerksam annehmen, denn es stecke eine Unmenge Geld hinter ihm. Noch am gleichen Tage kamen dann die Borbecks zu mir.“ „War Hartung dabei zugegen?“ erkundigte sich der Vorsitzende. „Zunächst noch nicht. Ich zeigte Herrn Bor- beck die Modelle, die ihm zusagen mochten. Es War ein schwieriges Verhandeln mit ihm, denn er sprach so gut wie nichts, Was er wollte, mußte man aus seinen hingeknurrten Bemer- kungen erraten. Er war nicht gerade unhöflich aber ganz unzugänglich und kurz angebunden. Es gelang mir schließlich, ihn zu einer Probe- fahrt zu bewegen, und als ich sein Einver- ständnis dazu hatte, rief ich Hartung.“ „Sie erwähnen Frau Borbeck nicht! War sie etwa nicht zugegen?“ „Doch, aber sie sprach kaum ein Wort, Bor- beck fragte sie auch nicht nach ihrer Meinung, und ich nahm an, daß er sich um ihre Wünsche nicht kümmerte. Hartung kam, und in seiner Gegenwart wurde verabredet, die Borbecks am nächsten Nachmittag zu einer Probefahrt ab- zuholen.“ „Nur er? Ich meine, sollte er allein fahren?“ „Ja, aber ich entschloß mich später, ebenfalls mitzufahren.“ n „Ah! Weshalb eigentlich?“. „Weil hier ein besonderes Geschäft in Aus- sicht stand, das ich mir nicht entgehen lassen wollte.“. „Nicht auch Frau Borbecks wegen?“ Lönne gab e inen hörbaren Seufzer des Ueberdrusses von sich.„Ja, vielleicht auch ihretwegen. Es ist möglich. Ich leugne es nicht.“ „Und wie verlief nun Ihr erstes Zusammen- sein?“ 4 f „Wir holten die Borbecks ab. Frau Borbeck, die selber gern Auto fuhr, saß vorn bei Har- tung, ich mit ihrem Mann auf den Rücksitzen. Hartung zeigte zunächst, was unser Wagen im Straßenverkehr leistete, dann fuhren wir über die Avus und brachten ihn auf hohe Geschwin- digkeit, was Borbeck übrigens sofort verbot. Er wolle keine Rennen fahren, sagte er. Dann fuhren wir nach Wannsee und Potsdam. Bor- beck war recht schweigsam; er murrte und knurrte, ohne daß ich eigentlich recht wußte, Was ihm mißflel. Schließlich aber wurde er auf- gerädumter. Das Wetter war so gut, daß er das Verdeck öffnen ließ. Er hüllte sich in Decken ein, und wir fuhren weiter. Er wollte nichts davon wissen, daß wir in Potsdam kehrtmach- ten, und ich mußte mich fügen. Er wurde nun sogar gesprächiger. Er erzählte von seiner Krankheit, einer verschleppten Malaria, die er in Deutschland loszuwerden hoffte. Amerika stünde ihm bis an den Hals, Er wollte sich irgendwo in Deutschland niederlassen.“ „Bei dieser Gelegenheit boten Sie ihm also Altenlinden an?“ 5 „Nein, das geschah erst am nächsten Tag. Es War eine zweite Probefahrt verabredet worden. Ich nahm daran nicht teil, Sprach aber kurz zuvor mit Borbeck und fragte ihn ohne bestimmte Absicht, ob er sich schon einen hüb- schen Ruhesitz ausgesucht habe. Darauf sah er mich an, als ob ich ihn scirwer beleidigt hätte. Er denke nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen, sagte er, er müsse Arbeit haben. Oder ob ich ihn etwa schon zum alten Gerümpel zähle? Er argerte sich darüber derart, daß er sich nicht von mir verabschiedete, als er wegfuhr, In- zwischen fiel mir Altenlinden ein, Zwar wußte ich nient, ob es zu haben war, aber als Borbeck ven der Fahrt zurückkam, sprach ich mit mm davon. Das Geschäft über den Wagen würde abgeschlossen. Wir bekamen noch den Auftrag, für einen Fahrer zu sorgen, und dann kehrten die Borbecks in ihr Hotel zurück, ohne daß er meiner Bemerkung über Altenlinden viel zur Stelle und führte uns. dauerte ziemlich lange, und als wir ins Schloß zurückkehrten, dunkelte es schon. Ich meinte, wir würden nun sofort nach Berlin aufbrechen, aber Borbeck erklärte, er wolle über Sonntag bleiben. Wir setzten ihm auseinander, daß es im Dorf keine brauchbare Uebernachtungsge- legenheit gebe. Er polterte uns an, er wolle ja auch nicht in ein Gasthaus, sondern hierblei- ben, im Schloß. Wir wurden noch ratloser. Das Schloß hat dreißig oder vierzig Zimmer, aber alle standen fast leer, es waren nur noch we- nige Möbel vorhanden, nichts war in Ordnung. vonder alles verwahrlost. Borbeck vc 0 Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Er schien überhaupt nicht zugehört zu haben, als ich es erwähnte., Deshalb war ich ziemlich überrascht, Als er mich noch am gleichen Abend anrief und mich einlud, mit ihm zu Abend zu essen. Er wollte Näheres über Altenlinden erfahren und verfügte einfach über mich und meine Zeit. Ich weiß selber nicht, warum ich ihm sofort parierte, aber man kam gar nicht auf den Ge- danken, nein zu sagen, wenn er etwas befahl.“ „Ram es an diesem Abend schon zu einer Verabredung über Altenlinden?“ „Er hatte mir den Auftrag gegeben, mich zu erkundigen, ob das Ah au haben sei. Am näch- sten Tag konnte ich ihm Bescheid geben, und am Sonnabend fuhren wir Hin.“ 5 „Diesmal war Hartung wieder dabei?“ „Ja, er fuhr uns. Wir hatten noch keinen Fahrer für Borbeck gefunden, wenigstens kei- nen, der ihm paßte. Zwischen drei und vier Uhr trafen wir in Altenlinden ein und wurden von dem Makler empfangen, mit dem ich vor- her telephoniert hatte. Auch der Verwalter, der alte Bricks, den ich von früher her kannte, war Die Besichtigung ost. Das hielten wir vor, aber von seinem Plan lief er sich nicht abbringen. Einverstanden war nur Har- tung, dem die Sache Spaß machte. Er bekam schließlich Geld von Borbeck, ein ganzes Bün- del Scheine— ich weiß nicht, wieviel es War, — und damit fuhr er los... 1 Fortsetzung tolat.. 5 e . 9 10 „VCF 2 a— 5*— Das Gefälle unleres Lebens „Mit vierzig fängt das Leben erst richtig an,“ lese ich in einem Inserat für ein„Ver- jüngungs“- mittel. Das ist oflenbar Unsinn! Die Reklame-Fachleute muten uns doch manch- mal allerhand zul Ich erinnere mich an einen alten Stich, den ich als Kind in dem Stübchen meiner Großeltern hängen sah: Von zehn zu zehn Jahren waren da die Lebensalter des Menschen dargestellt: Der Säugling, das Schul- kind, der Jüngling, der Mann in der Vollkraft usw. Bei vierzig war da die Kurve auf dem Höhepunkt, von da an ging's abwärts, dem Grabe zu. Das ist die Wirklichkeit, das ist das Gefälle unseres Lebens. Aber gute Psycholo- gen sind die Propagandisten: Sie kennen den Menschen, sie kennen sein Sich-Sperren gegen das Altern, sie wissen, daß er eine heiden- mäßige Angst vor dem Alter hat(sie ist wirk- lich heiden“- mäßig!) Unsere Wissenschaft, Chirurgie und Kosme- tik ist ja sehr weit gekommen, sie kommt dem Menschen auf seiner Flucht in die Jugend sehr weit entgegen. Sie kann einer alternden Frau die Fältchen um die Augen wegoperieren, einer 50 jährigen durch Kürzen der Sehnenbänder die Körperformen einer 18jährigen geben. Für ein paar Jahre wenigstens noch— und wenn sie das nötige Kleingeld dafür hat). Und 80 Können uns im Film z. B. immer noch ,jugend- liche“ Gesichter und Gestalten gezeigt werden, die wir vor 25 Jahren schon als Liebespaar über die Leinwand tanzen sahen. Es stimmt irgend etwas nicht mit dem Men- schen, der nur die Jugend als das erstrebens- werte Lebensalter ansieht und mit aller Macht versucht, in diesem Bereich zu bleiben. Unser Leben hat nun einmal sein Gefälle. ES IiSt Gnade, wenn ein Mensch S Sin Lebensgefälle annehmen kann. Ein Lehrbub, der einen Erwachsenen spielen Will, Wirkt lächerlich, ein reifer Mensch, der sich krampfhaft„jugendlich“ gibt. wirkt peinlich. Letztlich geht auch von hier eine Wurzel auf den Grund. Der tiefste Grund ist allemal das Glaubensleben.— Der gottgelöste Mensch muß krampfhaft nach inner weltlichen Werten su- chen Jugend“ ist ihm ein solcher Wert. Die Nervenärzte wissen viel von Erkrankungen, die einfach daher rühren, daß Menschen krampfhaft und erfolglos versuchen, die ent- gleitende Jugend festzuhalten, und nicht das zukommende Alter annehmen können. Es ist dies, wie schon gesagt, eine Gnade, ein Geschenk, das dem Glaubenden zufliegt. Der Glaube weiß, dag alle Lebens- Alter Ordnungen Gottes sind, die Wir annehmen müssen. Von Gott her hat jedes Lebensalter seinen Wert und seine Würde, die Jugend und Blüte ebenso Wie die Reife. Wo das Leben„an sich“ allerdings den letzten Wert darstellt, da muß man in der Konsequenz die Jugend auf den Thron heben, da sind reife Menschen„alte Herrschaften“, nur noch„rauchende Kalkhaufen“. Wer je die Bildnisse reifer Menschen, die Dürer gemalt hat, mit Hingebung betrachtet hat,— ich denke an das Bildnis seiner Mutter — der ahnt etwas von der Würde, dem Wert an Menschentum, der hinter einem Solchen Antlitz steht. Wir müssen die Erkenntnis gewinnen, das jedes Lebensalter unmittelbaren Zugang zu Gott hat: Ob wir mit jugendlich straffem Ge- sicht und Körper IHM die Ehre geben, oder mit ergrautem Kopf und gebeugtem Rücken das Alter von IHM annehmen und tragen. Aber eigentlich ist es ja anders: Nicht wir ha- pen unser Alter zu tragen, son- duroh unsere „Von Mutterleib dern ER trägt uns Jahre hindurch und Kindesbeinen an“, bis wir die Gabe unseres Lebens ganz in SEINE Hand zurücklegen. Baudis, P. GEREIMTE WAHRHEIT Halte, eh das Jugendland Flinſcen Fußes du verläßt, Von des Glückes Zauberband Wenigstens ein Stüchckhen fest! Herbſtlicher Plauderbrief Von Christa Braune Liebe Inge, als ich Dir das letzte Mal schrieb, war noch lachender Sommer voller leuchten- der Farben und bunter Freude, Damals dach- ten wir noch nicht an dunkle, kühle Abende, in denen die Kinder früh heimkommen und das Licht und die Wärme suchen. Heute hört man hier und da ein Fenster schließen, und die Schornsteine beginnen wieder zu rauchen Man wird besinnlich und macht sich Gedan- ken über dies und jenes. Im Sommer ist es leichter, das Dunkle und Schwere zu verges- sen, weil alles um einen herum jauchzt und jubiliert und einen mitreißt. Im Herbst fällt das alles von einem ab, und man ist plötzlich wieder mit sich allein. Manchmal hat das etwas Bedrückendes. Ich weiß, daß es nicht mir allein so geht, sondern auch Dir und viel- leicht allen Menschen, und deshalb schreibe ich Dir heute. Es ist so tröstlich zu wissen. daß man nicht allein ist. Manchmal habe ich Angst, daß man Jahr um Jahr dahinlebt, in ständigem Sorgen, in Angst und Hoffen und mit ein bißchen Freude dazwischen und daß man eines Tages alt sein wird. Alt, ohne sagen zu können, das und jenes habe ich geleistet, das war mein Werk. war meine Aufgabe, und ich habe sie er- füllt. Kennen wir denn eigentlich unsere Be- stimmung, unsere Aufgabe? Leben wir nicht vielmehr dahin und verlieren uns in Neben- sächlichkeiten, die uns eines Tages zum Vor- wurf gemacht werden könnten? Die Welt brennt in Leid und Not, und auch wir tragen, eine kleine Flamme dieses unendlichen Welt- brandes in uns. Aber tun wir denn alles, wa: in unserer Macht steht, es zu löschen, zu lin- dern? Oder sehen wir unsere Pflicht nicht gehen blind an ihr vorbei, weil uns die Qua dieses Brandes den Blick trübt? Vielleicht sind wir machtlos dagegen und können nichts tun. Doch im Grunde kann man sich im Leben gegen alles Dunkle und Leidvolle stellen und kann es aufheben, kann es lindern. Wievie! Tränen unserer Kinder haben wir schon ge- trocknet, wieviel Leid haben wir ihnen ge— nommen. Ist das schon alles? Ist damit unsere Macht erschöpft? Wir sollten mehr darüber nachdenken und nach einer Lösung suchen Vielleicht versäumen wir noch vieles. Das mag wohl daher kommen, daß wir uns Alle so losgelöst fühlen, so nirgends hingebörig. wie ein verwelktes, vom Winde verwehtes, Blatt. Es gibt nichts mehr, was uns gehörte Und überall sind wir fremd. Was wir besitzen. wurde uns nur geliehen. Heimat, Sicherheit. Freiheit, es ist nichts, worauf wir Anspruch erheben könnten. Es mag schon immer so ge- wesen sein. Nur früher ist es uns nicht so zum Bewußtsein gekommen, weil wir an unsere Heimat, an unsere Sicherheit und Freiheit glaubten. Bis... ja, bis wir lernen mußten, daß unser Glauben ein Trugschluß, eine Selbst- tauschung War. Was ist uns geblieben, außer uns selbst? Nichts. Es wäre wohl an der Zeit, zu sich selbst zurückzufinden, wie die herbst- liche Natur, die alles Laute und Bunte abge- streift Hat, die ruhig und still wird und in sich selbst zurückkehrt, um neue Kräfte für eine neue Geburt zu sammeln. Wir hatten wohl keine Kraft mehr, uns zu erneuern, weil Wir uns in Außerlichkeiten, in Flachheit ver- loren hatte: und deshalb mußte uns eine harte Hand unerbittlich auf unseren Weg zu- rückweisen. Aber es ist schwer, das zu er- kennen, es gut zu heißen, und Ja dazu zu sagen. 5 Ja dazu zu sagen, das heißt, einen Sinn er- kennen oder zumindest an ihn zu glauben. Ind wir sehen nur noch die Sinnlosigkeiten. Im Grunde aber muß alles seinen Sinn haben, auch der sinnloseste Widersinn. Die Menschen kallen und werden vom Wind zusammengefegt wie trockenes Laub. Ja, aber zwischen Baum und Boden ist eine Spanne Zeit und Raum, durch die sie tanzen, fliegen, wirbeln. Sie tanzen durch die herbstliche Sonne unseres sterbenden Kontinents, aus dem sie geboren sind. Sie werden verweht von den Regenstür- men unseres Jahrhunderts, Der dunkle, häßg- iche Abgrund, der Straßenrand voller toter Blätter scheint sie anzuziehen. Einmal wer- den auch sie dort liegen, bevor die große Ver- gessenheit kommt. Aber noch tanzen, fliegen, Wirbeln sie. Der Wind des Lebens reißt und trägt sie, spielt mit ihnen. Mögen sie dieses Hackerndes Aufwehen lieben, mögen sie schwerelos, reich und leuchtend diese eine tanzende Sekunde zwischen dem mütterlichen Zaum und dem tödlichen, Abgrund durch schwingen. Es hat seinen Sinn. Nur— die Zlätter wissen ihn nicht. Sie wissen nicht, wie notwendig sie waren für seine Existenz, sie wissen von der Perspektive ihres Sekunden- ebens aus nicht, welche Bedeutung sie in dem Janzen einnehmen und sie wissen nicht, wie chön sie waren, im Herbstwind, ehe sie fle- den. Vielleicht erfaßt einer diese Schönheit. Dann wäre es nicht sinnlos gewesen. Und war es doch vergeblich, war es weder schön goch häßlich, dann bleibt ihnen immer noch las Eine: es War, es existierte und sie haben es gelebt. Ob das nicht genügt? So könnte man sich wohl über die schein- bare Sinnlosigkeit unseres Daseins binweg- trösten. Doch da bleibt noch immer das Wis- sen, daß auch dieser tödliche Abgrund, dieser gäßliche Boden voller verwehter Blätter eines Tages fruchtbarer Boden einer neuen Saat sein wird, einer neuen Saat, die wir tragen werden, die wir reifen lassen werden, damit nur Gutes aus ibr erwächst. Und es bleiben die Früchte, die Früchte voller Süße. Schwer und reif müssen auch sie fallen, ohne zu wis- sen, warum, wozu. Aber sie werden aufge- hoben, ohne im Vergessen zu faulen, und wer- den zeigen, daß auch unsere Zeit eine Ernte brachte. Es ist gut, darüber nachzudenken und einen Weg zu finden. Vielleicht gelingt es auch uns, Frucht zu sein, wenn wir uns darum bemühen. wenn wir darum ringen. Nur müssen wir dann darauf achten, daß wir nicht kernfaul werden wie so vieles in unserer Zeit. Denn das wird eines Tages achtlos beiseite geworfen werden, weil es krank und schlecht war Ich weis, daß wir mit diesem Weg eine lange und dunkle Straße wählen, die durch winterliche Kälte und Dunkelheit, über abschüssige Hänge und Glatteis führt, aber an ihrem Ende wer. den doch ein neuer Frühling, eine neue Sonne und ein neues Glück stehen. Laß mich meine herbstlich- besinnliche Plau. derei beschließen. Ich hoffe und wünsche. daß sie auch Dir ein bißchen Klarheit, ein bißchen Licht gebracht hat. Vielleicht gelingt es uns wieder Ordnung und Ehrlichkeit in unser Leben zu bringen. Deine Eleonor. Abendfrieden Eine wohltuende Ruhe umgibt mich. Sie id“ beglückend! Wie sehnt man sich nach ihr im Getriebe, in der Hast und dem Gejagtsein des Alltags! Dankbar genieße ich sie als ein güti- ges Geschenk. Ich wünsche nur, jedem der schaffenden Menschen— auch der geplagten und abgearbeiteten Hausfrau und Mutter Wären solche Stunden und Tage der Entspan- nung, der Besinnung beschieden!— Doch wer nimmt sich heute noch die Zeit, einmal, fü Augenblicke nur, stille zu sein, die Hände ruhn zu lassen, Arger und Verdruß des Tages wWegzuschieben, um in sich hineinzuhorchen und zu vernehmen, was da die Seele spricht und ahnt und vielleicht auch fordert? Ist die Arbeit, das Brotverdienenmüssen mit seinem oft häßlichen Drum und Dran das Wichtigste? Gibt es da nicht noch Wertvolleres zu tun? Doch wer hat zu dieser Besinnung noch Zeit — auch den Willen dazu, auch die Freude daran? Nur wenige sind's, die dies vermögen! Sie sind zu beneiden. 5 Mein Blick geht über das Land. Zu meinen Füßen liegt ein reich gesegnetes, weites Pal, in dem der Fleiß der Bewohner sich kund tut Dahinter steigen die langgezogenen Höhen des Kalkgebirges auf und siehe— weit weg, dem bloßen Auge kaum sichtbar— grüßen die Gipfel der Alpen berüber. Hinter einer stol- zen Pappelreihe und niederem Buschwerk zieht der Fluß dahin, dessen Wasserkraft des Menschen Geist vielfältig ausbeutet— Immer und immer wieder wandert der Blick Von rechts nach links, die Augen können sich nicht satt sehen an der Schönheit der Heimat Langsam sinkt der Abend herein. Abend- glocken klingen feierlich zu mir herauf. Frie- den legt sich über die Natur. Die Nacht will Haß und Neid, Streit und Habsucht der Men- schen zudecken. Drüben steigt der Mond auf! Ein herrliches Bild. Mathias Claudius“„Abendlied“, das wohl zu den Perlen der Literatur gehört, kommt mir in den Sinn. Schon in früher Jugend habe ich diese Verse liebgewonnen. Aber erst in jenen furchtbaren, angsterfüllten Nächten, die der Bombenhagel zum hellichten Tage machte, in denen Menschen stöhnten, jammerten, lau schreiend und klagend nach ihren Lieben suchten, oder selbst unter den einstürzendern Mauern begraben wurden, da ging mir der Sinn der Worte ganz auf, Und nie vergaß ick seither, jeden Abend Gottes Vatergüte und -liebe auf alle Menschen herabzuflehen, die da in großer Not, die unter Schmerzen und Trä- nen die lange Nacht durchwachen, immer hof- fend, der kommende neue Morgen bringe ihnen endlich Genesung. Ganz stille ist es nun in mir. Ich ahne Gottes Nähe Beglückend der Gedanke daß da Einer ist, der mein und unser Leben in Seinen Händen hält— Ich kalte die Hände und bete voller Andacht: »So legt euch denn ihr Brüder In Gottes Namen nieder. Kalt weht der Abendhauch. Verschon' uns Gott mit Strafen Und laß uns ruhig schlafen, Und unsern kranken Nachbar auch! Die Geiſterquelle Von Friedrich Schnack Häufig hatte ich von den Eingeborenen der Halbinsel Malaya, erzählte unser weitgereister Freund, das seltsam klingende Wort„Soso- pan“ gehört. Lange Zeit fand ich nicht heraus, Was damit gemeint sei. Eines Tages erfuhr ich es durch Zufall: Sosopan bedeutete Gei- sterquelle. Es War ein Ort, wo„Geister“ Hausten. Ich forschte nach, und man sagte mir endlich: es seien Guellen im Urwald, die auf lehmhaltigem Grund entsprängen. Die Ton- schicht, die sie vor dem Versickern schütze, enthalte ein im Wasser lösliches Mineralsalz. Die Tiere der Wildnis, die zu den Quellen 26gen, ihren Durst zu löschen, liebten dieses Wasser sehr, und auch die salzhaltige Erde, die sie auflecken und fräßen. Den Malaien hingegen mochte ein so stiller Ort unheimlich sein, zumal diese Quellen im tiefen Urwald liegen. Sie lehnten es lange ab, mich zu einer dieser Wasserstellen zu führen aber ich gab nicht nach. es war mein fester Entschluß, eine dieser verwunschenen Quel- len zu besuchen. Auch hoffte ich, Wild zu er- legen. Meine Lebensmittelvorräte waren er- schöpft. Nach langer Bemühung gelang es mir, zwei Männer aufzutreiben, die bereit waren, mich zur Sosopan-Quelle zu bringen. Der Weg zu ihr war weit, sie lag abgeschieden in der Tiefe des Urwaldes. Tiefausgetretene Spuren von allen möglichen Tieren liefen strahlenför- mig zu ihrer Mulde. Ich errichtete sogleich einen Hochsitz auf einem Baum, damit ich aus der Höhe das Leben und Treiben an der Quelle gut beobachten könne. Damit fertig, entfernten sich die Eingeborenen. Sie waren nicht zu bewegen gewesen, auch nur einen Augenblick länger zu bleiben. Mittlerweile war es Mittag geworden. Ich salz noch keine Viertelstunde auf meinem Aus- lug, als auch schon das erste Wild zur Quelle kam. Es waren zwei Kidangs, reizende, reh- ünnliche Tiere, die nichts Dämonisches an Sich hatten Zierlich näherten sie sich, tranken klüchtig aus der Quelle, als sei ihr Durst Gicht groß, leckten auch ein wenig salzhal- tige Erde und verschwanden mit ein paar schnellen Sprüngen. Ich blieb aber nicht lange Allein, bald erschien ein kleiner Zwerghirsch, neugierig schaute er sich um, bevor er die Lefzen in das Wasser tauchte. Kaum getrun- ken, verzog er sich wieder in der Dämmerung des Urwalds. Auf einmal besuchte mich eine Schar kleiner, weißgelber Vögel, von Zweig zu Zweig huschend, umflatterten sie mich. Dann ließen, sie sich auf meinem Hochsitz nieder. Sie hatten nicht die geringste Furcht. Ein Jäger schien ihnen unbekannt zu sein, sie mochten mich für einen Baumbewohner hal- ten. Ihr munteres, zutrauliches Wesen erfreute mich. Bald sagen einige von ihnen auf meiner Schulter, endlich sogar auf dem Lauf meines Gewehres. In einem Tier- und Vogelparadies befand ich mich. Zu meinen Füßen lag die Waldes- quelle mit ihrem heilsamen Wasser, rings schwebten frohe Geister. Der Zauber des Ortes wirkte stark auf mein Gemüt. Diesen Frieden verletzten zu müssen, bereitete mir Pein. Was aber sollte ich tun? Ohne Nahrung würde ich Hungers sterben. Während ich noch nachdachte, flogen die Vögel davon, sie moch- ten nicht länger bleiben. Es, war gut so, ich Würde sie wohl bald gewaltsam vertrieben haben. Denn schon hörte ich stärkeres Wild herankommen. Näher und näher brach es durch das Holz. Vorsichtig nach der Seite blik- kend, zu sehen, aus welcher Richtung der un- gestüme Besucher käme, rutschte mir plötz- lich ein Patronenrahmen aus dem Gürtel und fiel Klirrend zur Erde. Daraufhin hub ein ge- Waltiges Krachen und Blasen an; nur ein Nas- horn konnte der Urheber dieses Lärmes sein. Nashörner haben ja ein sehr“ empfindliches Gemüt, sie sind leicht gekränkt und wallen dann auf. Ubelgelaunt rannte es davon. Nach diesem Zwischenfall war es eine lange Zeit ruhig und still. Die Bäume seufzten und träumten. FTräumten sie von den Tieren des Waldes oder seufzten sie über mich? Ich be- obachtete auf einmal zwei spielende Eichhörn- chen. Blitzgeschwind huschten sie koboldisch auf den Zweigen des Nachbarbaumes umher, haschten einander und flohen sich— sie — 2 waren wunderleicht und flink. Wie kleine Afkfchen fegten sie durch das Laub. Hätte ich doch auch diese Leichtigkeit, wünschte ich, Könnte ich doch auch mit dieser unbekümmer- ten Unschuld in den Bäumen leben! Nüsse und Waldfrüchte fände ich genug, und ich müßte nicht töten! Ich hatte ihnen lange aufmerksam zuge- schaut und nicht bemerkt. was an der Quelle vor sich ging. Als ich zufällig nach unten blickte, bemerkte ich einen großen Sembal- Hirsch. Er stand am Wasser und trank. Laut- los war er herangezogen. Es war ein wunder- barer Anblick, zu sehen, wie dieses vornehme, stolze, mit einem starken Sechser-Geweih ge- schmückte Tier den Kopf hob, wobei voller Sonnenschein es beleuchtete. Am liebsten hätte ich das Bild gezeichnet. Aber mein Jagdgeist siegte über meinen Künstlersinn, die niedere Natur, die Hunger hatte, über die höhere, die bewunderte und sich an der Schönheit er- freute. Ich schoß, und der Hirsch brach zu- sammen. Als ich von meinem Hochsitz herunterge- klettert war, hatte der Sembalhirsch sein Waldleben schon ausgehaucht. Ein feuriger Blitz hatte ihn gefällt. Ich betrachtete die schöne, straffe Gestalt, die Läufe, den starken Kopf. Und dann blickte ich empor zu den Eichhörnchen. Sie waren entflohen. Ihr Gei- sterspiel war zu Ende, und ich war der böse Geist, der sie vertrieben hatte. Mit Wildbret versehen, kehrte ich zum Dorf zurück. Da die Männer sich weigerten, mich noch einmal zu begleiten, mußte ich den Weg zur Quelle ein zweites Mal zurücklegen, um alles zu bergen. Dabei überraschte ich einen Kragenbären, der mit dem Wasser spielte und mit der Tatze eine Handvoll in sein Maul hineinschlug und endlich auch etwas von der Erde zu sich nahm. Wahrscheinlich war er ein Freund von Heillehm, der mochte seine Verdauung för- dern. Paul Henkels und die Büste. Der Schau- spieler Paul Henkels ist nicht nur ein aus- gezeichneter Schauspieler, sondern auch ein Mann des geistreichen Bonmots. Als er ein- . 8 5 Erich Werner mal zu einer Feier eingeladen war, bei der die Büste eines berühmten Professors ent- hüllt wurde, sagte eine reizende junge Dame zu mm:„Stellen sie sich vor, Herr Henkels, ich bin 100 Kilometer weit gefahren, um die Enthüllung der Büste mitzuerleben“. Henkels sah die junge Dame an, lächelte galant und sagte:„Gnädiges Fräulein, für Sie würde ich das ebenfalls tun Der bissige Mark Twain. Mark Twain wurde ir einer Gesellschaft gefragt, was er von eine stadtbekannten Dame halte. Der Humorist antwortete:„Ihr Alter schätze ich am höchsten“ SPATHERBST Das Vogelnest im Hag, von Spinnen nur behaust, verschläft den stummen Tag. Die Bäume stehn zerzaust, 8 Die Hecken rosenleer, vom Ferbststurm kahlgepflückt. Ein Kräuterweib tappt her, 5 die Schultern müdgebückt, Schon halb am Rand vom Grab, den grauen Kopf verworrn. Die Hand am krummen Stab reißt blutig sich am Dorn. * Ein buntes Band, verblaßt, hängt noch am FHolderstrauch. Dir hätt's ins Haar gepaßt. Nun bleicht und stirbt es auch Und gleicht der Schleife schon Zum nächsten Friedhofkranz. O Seidelbast und Mohn! Wo blieb des Jahres Glanz? Der Rauch weht querfeldein ein heisrer Krähenschwarm. So ohne Dich, allein—, Wie wäre ich jetzt arm! ))CCCCCCCCCCCC 2 VV 1 n — 38— . spanmt, Wie Johannes Herr Johannes Bergendorf kannte zu An- ang unserer Bekanntschaft nur eine Liebe, die Liebe zum Wein. Er trank eine gute Sorte, and er trank sie gut, wie ein richtiger Wein- Fenner, in kleinen, oft wiederholten Schlück- 1 men, wobei er den edlen Tropfen mit der unge zerdrückte. Bei unserem zweiten Zusammentreffen be- merkte ich eine Veränderung an Herrn Jo- nannes Bergendorf. Nicht, daß sie besonders ins Auge gestochen hätte, sie war einfach da. Er trank den Wein etwas heftiger als ge- wöhnlich, und auch die Menge überstieg das gewöhnte Maß. Der Wirt, den ich darüber be- Fragte, zog die Stirn in Falten.„Ja“, antwor- tete er,„Herrn Johannes Bergendorf ist etwas zugestoßen. Mein Gott, er ist ja noch kein Greis, noch ein ganz trinkbarer Jahrgang, und da hat er sich eben verliebt. Natürlich in ein ganz junges Ding— und seitdem lebt er un- regelmäßig. Mal kommt er, mal kommt er nicht, mal trinkt er, mal trinkt er nicht!“ Bel unserem dritten Zusammentreffen traf ich Herrn Johannes Bergendorf wieder in der früheren glänzenden Laune an, seine Lippen schmeckten, wie es sich gehörte, in genieße- rischer Weise den Tropfen vor, während die Zunge bereits in Vorahnung kommender Ge- Asse vernehmlich schnalzte. Ich setzte mich zu m., wobei ich auch mit meinen Befürch⸗ tungen über eine gewisse, nur schwer zu heilende Krankheit nicht hinterm Berg hielt. Herr Johannes Bergendorf hatte jedoch da- für nur ein Lachen.„Der alte Weinzapf hat Also nicht dicht gehalten! Nun gut, da Sie es ja doch schon wissen: ich bin glücklich ver- heiratet! ſein Herz verlor „Gratuliere!“ entgegnete ich erfreut. „Nur langsam“, meinte der neugebackene Ehemann,„so einfach ist die Sache nun nicht gewesen. Wenn man in die Jahre kommt dann heißt es wägen! Schließlich hat man js so seine Erfahrungen, nicht wahr!“ Das mußte ich bestätigen. „Sehen Sie“, triumphierte er,„der Wein macht weise! Doch kurz und gut, das Weibs- mensch hatte mich verrückt gemacht, auf eine Art und Manier, daß ich sogar bereit war meine ganzen Erfahrungen über die Wingerte zu werfen und Kopf über Hals in die Ehe zu springen. Ich hatte deshalb Mutter und Toch- ter zu mir geladen, um bei einem kleinen Um- trunk alles sorgfältig fest zu machen. Die besten Flaschen stellte ich auf den Tisch aber wer beschreibt mein Erstaunen: de wehrt doch das Mädchen der einschenkender Hand und deutet auf eine Flasche Bier, die aus Versehen mit auf den Tisch gekommen War; und als ich die Mutter ebenfalls mi Bier bedienen wollte, hielt diese mit komi- schem Entsetzen die Hände übers Glas. „Nicht doch, ich bitte Sie, Bier in der Pfalz wenn solche Flaschen winken!“ Herr Johannes Bergendorf hob sein Glas „Ja, und dann haben wir alles festgemacht.“ Nach dem kräftigen Schluck blieb der Wein noch als frohes Lächeln auf seinen Lippen hängen.„Nicht wahr“, sagte er,„das ist eine Frau, die paßt in die Pfalz— die Weinprobe hat sich gelohnt!“ „Sie hat aber doch Bier getrunken“, War! ich ein.„Bier“, Herr Bergendorf sah mick groß an,„Bier? Aber ich bitte Sie, ein Mädel 4 das Bier trinkt, wenn Deidesheimer auf den Tisch steht, und nachher noch so allerhane hintendrauf. Na, wissen Sie, es ist ein liebes nettes Ding— aber sie hat halt keine Wein zung! Da hab ich— die Mutter geheiratet!“ Ich hielt es für aussichtslos, dieser Beweis. führung entgegenzutreten. L. K. Schneide Im Wunderland der IIlusionen Von Zauberkünstlern und Taschenspielern— Ein Blick hinter die Kulissen der„natürlichen Magie“ Jeder Junge hat wohl einmal den Wunsch gehabt, zaubern zu können. Er bekam dann Vielleicht einen Zauberkasten“ auf den Tisch gelegt. Aber den Zauberern aus Tausend- Undeinenacht“ konmte er es damit nicht gleich- tun, und das Interesse daran ging verloren, Wenn der Enabe dann einmal einen guten Zauberkünstler auf der Bühne sah. Unter den Buben aber, deren Phantasie lebhafter aus- Zebildet war, gab es doch manche, die von dem Ehrgeiz gepackt wurden, die Künste eines Solchen Illusionisten zu erlernen. Und aus die- Sen wurden dann die Amateurzauberer“. Der „Magische Zirkel“, der die ganze Welt um- Setzt sich größtenteils aus solchen Liebhabern zusammen, die den verschieden- Sten Berufsgruppen angehören. Die großen Vorbilder An den modermen Taschenspieler, der nicht mehr, wie es frither Mode war, auf der Bühne uit einem großen Aufwand glänzender Trick- Apparate, behängter Tische, Servanten, opti- scher Täuschungen usw. arbeitet, Werden Weit höhere Anforderungen gestellt als ehe- dem. Joseph Pinetti(etwya 17501800) War der erste Zauberkünstler, der in großem Stil mit Apparaten, Automaten und geheimen Gehilfen Srbeitete. Diese Art prunkvoller Vorführun- gen erreichte in der zweiten Hälfte des 19. JJ anderen Meistern der Kunst ihren Höhepunkt, auch Okitos berühmte schwebende Kusel zehört noch in diese Kategorie. Ehrgeizige Zauberkünstler hatten aber bald das Bestre- ben, sich möglichst von mechanischen Behel- fen frei zu machen und die Zauberapparate zu vereinfachen bzw. ganz auszuschalten. Der Ausfall sinmreicher Apparaturen mußte durch erhöhte persönliche Geschicklichkeit wettge⸗ macht werden. In dieser Hinsicht sind insbe- sondere Dr. I. N. Hof zinser(Wiem), und Buatler de Colta Bahnbrecher gewesen. Und einige der Größten, wie der genemmte Hofzinser oder der Astronom Marius Cage- neuve, Waren nicht eigentlich Berufskünstler, wie überhaupt sich sehr viel mehr Amateure nuit der Zauberkunst beschäftigen, als der Fernstehende wohl meint, Alle diese Adepten der„natürlichen Magie“ aber bewahren ihre Berufsgeheimnisse tief in ihrem Busen ver- schlossen, auch wenn es sich nur um einen Nebenberuf handelt. Das verhexte Fintenfag Immerhin darf man ein wenig aus der Schule plaudern, wenn es sich gewissermaßen um historisch gewordene Geheimmisse handelt. Ein Kunststück, das zu Pinettis Repertoire ge- hörte, war 2. B. das Zauberschreib- 2 e ug, bestehend aus Tintenfag, Streusand- püchse und mehreren kleinen Abteilungen für Federn, Oblaten, Siegellack uswy. Pinetti bat irgendeine Person aus dem Zuschauerkreise, damit die Worte zu schreiben, daß er, Pinetti., ihr die Summe von hundert Dukaten schulde Der Herr oder die Dame tauchte die Feder in die Offnung des augenscheinlich mit schwarzer Tinte gefüllten Tintenfasses, aber sie Wollte keine Tinte annehmen.„Werfen Sie die Feder wege, sagte darauf der Zauberer,„sie taugt Hichts“, Es geschah. Ein halbes Dutzend Fe- dern wurde auf diese Art vergeblich versucht: sie Wollten die angegebenen Worte nicht schrei- ben. Darauf bat Pinetti, eine neue Feder zu nehmen und zu schreiben, daß die betreffende Person ihm hundert Dukaten schulde. Und Siehe da: sogleich schrieb die Feder, und zwar mit roter Tinte. Bei wiederholtem Eintauchen gab die Feder nun nacheinander schwarze, blaue, gelbe und grüne Schrift. Und das alles, ohne daß Pinetti sich offensichtlich mit dem Tintenfaß zu schaffen machte. Die Erklärung ist die, daß die Offnung des Tintenfasses ex- zentrisch angeordnet war und nicht, wie es den Anschein hatte, bis auf den Boden des Gefäßes reichte. Der Boden war drehbar und enthielt sechs mit verschiedenfarbigem Inhalt gefüllte Tintengläschen, die jeweils durch Drehung unter die Offnung gebracht wurden. Dies be- sorgte ein unter der Bühte versteckter Ge- 51555 der natürlich den Zuschauern verborgen lieb. Treffbube ist Trumpf Mͤit Spielkarten lassen sich viele verschie- dene, verblüffende Kunststücke ausführen, und es werden täglich neue Variationen er- runden. Auch hierin leisteten die alten Ta- schenspieler schon Beträchtliches. Das Volte- schlagen war ursprünglich eim Trick der Falschspieler: als solchen erwähnt es schon Lessing in seiner„Minna von Bernhelm“, Von Jakob Philadelphia, dessen Name uns durch Schillers„Phantasie an Laura“ (1782) vertraut ist, kennen wir zum Beispie die folgende Vorführung, die uns Biester in der„Berlinischen Monatsschrift“ 1783 in einem interessanten ufsatz„Von Taschenspielern und Taschenspielerphilosophie“ erläuternd mit- teilt, in welchem übrigens erstmals auf das Uinge wiesen wird, was wir heute Psychologie der Aussage nennen. Nachdem Philadelphie bereits mit einem gewöhnlichen Spiel Karten mehrere Kunststücke vorgeführt hatte, läßt er eine Karte ziehen, etwa den Treffbuben. Er steckt die gezogene Karte, ohne sie anzu- sehen, wieder in das Spiel, mischt dieses durch und wirft dann das ganze Spiel auf den Bo- den, mit den Rückseiten nach oben. Sodann läßt er sich die Augen verbinden, nimmt einen Degen zur Hand, wühlt damit in den Karten und spießt schließlich eine Karte auf, die sich als der gezogene Treffhube erweist. Wie hat Philadelphia das fertig gebracht? Die Lösung ist sehr einfach: das ganze Spiel bestand näm- lich aus Treffbuben. Aber dieses Bubenspiel schiebt er erst unter, nachdem er sein Publi- kum vorher mit regelrechten Spielen sicher gemacht hat. Nachher vertauscht er dann ge- schickt das Treffhubenspiel wieder mit einem richtigen, in welchem der Treffbube fehlt. Mit flinken Fingern Wie man sieht, löst sich dieser verblüffende Trick auf die einfachste Art und Weise. Dies trifktt auch heute noch für viele Kunststücke zu, die dem Laien unerklärlich vorkommen. Aber die guten Kartenkünste erfordern eine hervorragende manuelle Geschicklichkeit, in der der erwähnte Dr. Hofzinser unerreicht da- Stand. Klein-Kamera mit drei Objektiven Der von Bildreportern und Photographen schon lange ersehnte Wunsch, für Kleinpild- kameras ein Zusatzgerät zum schnellen Wech- seln mehrerer Objektive verschiedener Brenn- Weiten zu besitzen, kann jetzt verwirklicht werden. Eine Frankfurter Photo- Werkstätte hat einen Objektiv- Revolver, bei dem drei Objektive aufgeschraubt und in Sekunden- schnelle je nach Bedarf gewechselt werden Körmen, konstruiert und beim Patentamt an- gemeldet. Badiſcher Volkshumor Wie in allen deutschen Landen, so ist aud lie Ortsneckerei im Badischen gang und gäbe das kommt daher, daß sich in den einzelne gemeinden ein starkes Selbstgefühl entwik telte und aus diesem Selbstbewußtsein her. zus die Neigung erwuchs, benachbarte Ge. neinschaftswesen kritisch zu beurteilen une u verspotten. Besonders regten die Städte zu: zpottlust an, die sich natürlich auf hre Ar chadlos hielten und bissige Bemerkunge! lber die Dörfler machten. Kommen nun ga JSwobner von Grenzgebieten in Betracht, 8 st die Ulkerei besonders groß. Nun einig, Zeispiele: Die Dilsberger rufen den Hessen zu:„Blinn Jesse, Blechkopf!“ Im Flsenztal sagt man von den benachbartes zchwaben:„E Schwob hott sibe Tück im Ropg wenn er kain Tück ausführt. hott er wenig chtens ein im Sinn“. Talbewohner werden als Talknirpse, LIS. Ke, Talkrabbe verspottet. Die im Wald Wün“ zenden heißen Waldhasen, Waldapostel. Bi zrasmücken, Rohrkolben, Frösche, Krotten vohnen in feuchtem Gelände. Vor allem abe „eizt das Aussehen der Nachbarn zum Spott Von den Zaisenhäusern sagt man: Lauter Esel, lauter Esel sin die Zaisehaiser, wenn sie hinne de Ohre kratze, Wackle alle Haiser. Sie sollen so große Ohren haben, und des dassend, stehen die Kirchtürme wie 2⁰e Eselsohren über dem Dorf. Die Bauern in Dörfern, in denen es viene Kröpfe gibt, werden als Kropfbauer, Kropf, jockel verhöhnt Krumme Beine werden mei. stens wenig galant den Mädchen nachgesegt Sechs Apfel für nen Kreuzer, der siebente ist süß, die Ubstädter Mädle hen all krumme Füß. Von den Burschen aus Handschuhsheim b. lleidelberg heißt es: Un das Hensemer Rothaus is halber nuff geel. g Un de Hensemer Berschteln sin alle halber scheel. Besondere Beschäftigungen in den einzel en Orten sind oft der Grund für Spottnamen die Walldürner werden wegen der vielen Leb ruchenfabriken die Herzer oder Lebkuche jatsch genannt, die Mückenlocher Buschlböck weil sie mit Buschelmachen, dh Reiswellen dündeln, Geld verdienen. Die Eschelbache zeißen Spengler, die Langenbrückener Hafen cherben, die Hüngheimer Schereschleifer ode Fneifperle, die Völkersbacher Bäschebinne Besenbinder), wobei neben dem Beruf aud die Sprache verspottet wird. Kochlöffelbub neißen die Bewohner von Todtmoos-Rütt weil sie im Winter Kochlöffel schnitzen. . Viele Necknamen weisen auch auf Dinge, di die Bauern oft anbauen oder gerne essen. Au eichlichen Gemüse-, besonders Kohlbau, Wei. en Namen wie Krautköpf, Krautbäuch, Kraut zack usw. Ebenso gibt es Rübsäck, Linden bauch, Dickrüben, Bohnefresser und soga Froschschenkelfresser Gewisse Eigenschaften werden durch Neck lamen verhöhnt. So sind die Karlsruher di Zriganden, die Mannheimer heißen Bloomau er, Weil sie gerne einen blauen Dunst vor machen. Die Freiburger werden wegen ihre gemütlichen Gleichgültigkeit die Bobbele ge gannt. *. f Alle möglichen Schildbürgerstreiche werde den einzelnen Orten nachgesagt. So soll ei Zürgermeiser von Ihringen am Kaiserstuh einen Kürbis für ein Eselsei gehalten und sich darauf gesetzt haben, um es auszubrüten, Als ein Hase vor ihm aufsprang, hielt er ihn füt den ausgeschlüpften Esel und rief ihm nach: „Halt, Eseli, hier isch dein Vadder.“ Seitdem heißen die Ihringer Eseli. 5 Die Sitzenkirchener werden Ruhweiß- Seife genannt, weil sie einst eine gestohlene schwarze Kuh weiß seifen wollten. Die Fischinger heis- sen Nebelheimer, weil sie im Nebel Hanf: stengelbündel für Feinde ansahen und die Dorfwehr alarmierten, Und so gibt es noch un- zꝗhlige Geschichten von Torheiten, die die Nachbarn von den verschiedenen Orten er- zählen. 7 010886 f 5 1 1 4 Sport uud Spiel Fußball. SVB 07 Seckenheim— Se Blumenau Zum„Kerweſonntag“ hat die. des SV 07 als erſten Pokalgegner die Mann⸗ ſchaft des SC Blumenau zu Gaſt.. ſpielt in der Kreisklaſſe B, Gruppe Nord, und ſteht in der Tabellenmitte. Wenn es bei dieſem Spiel auch nicht um ſo wichtige Punkte geht wie bei einem Verbandsſpiel, ſo muß ſich die einheimiſche Elf 3 1 8 Zeug legen, um das vom vergangenen. tag etwas ramponierte Anſehen. zu beheben. Die Mannſchaft muß nochmals 55 wie am vergangenen Sonntag auch 5 ite zwei Erſatzſpielern antreten.. Düefke damit gerechnet werden, daß die D zu Hauſe bleiben, womit die erſte Stufe auf der Leiter zum Pokalſieger erklommen wäre. T Friedrichsfeld— 98 Seckenheim. i Der 1. Pokalſonntag, e e e e, den„Seckenheimer Nationalfeiertag 1 8 führt die Männer der 98 er nach i feld, wo ſie auf einen friſchgebackenen 5 treter in der B⸗Klaſſe treffen. Aber die 8 jährige Pokalrunde hat bei den meiſten Vereinen wenig Anklang, gefunden, zumal die Paarungen taktiſch nicht ganz vorteilhaft erſcheinen und ſo den einzelnen r die„ſportlich⸗techniſche“ und auf der andern Seite die„finanzielle Pointe“ nehmen. Trotz erſatzgeſchwächter Mannſchaft werden die 98 er darauf bedacht ſein, einen„Kerwe⸗ braten“ mit nach Hauſe zu nehmen und zwar in Form eines eventl. Sieges. Im anderen Falle aber würde auch eine Niederlage die Kerweſtimmung kaum beeinträchtigen. Handball der Bezirksklaſſe. Stand der Tabelle: TV 98 Seckenheim VfR Mannheim TV Altlußheim Tus Viernheim TW Großſachſen Sch Mannheim Reichsbähn Mannheim Germ. Neulußheim TG Laudenbach TV Schriesheim HSW Hockenheim 8 5 TV Lampertheim 0˙4 Da am kommenden Sonntag der Hand⸗ ballkampf Süddeutſchland⸗Südweſtdeutſchland in Ketſch ſtattfindet, fallen in den benach⸗ barten Kreiſen die Handballſpiele aus. In der Bezirksklaſſe gab es auch am letzten Sonntag einige Ueberraſchungen; dadurch konnte der TV Seckenheim ſich an die Spitze ſetzen. Allerdings darf man nicht überſehen, daß die drei nachfolgenden Vereine, gemeſſen an der Anzahl der Verluſtpunkte, den Ta⸗ bellenführer leicht überholen können. Die kommenden Spiele erſt werden zeigen, wer vorerſt einmal Ausſichten auf die Herbſt⸗ meiſterſchaft hat. 1 RAS — t t D . T Seckenheim— T 46 Mannheim Mit dieſem Spiel beſtreitet der TB Jahn ſeinen 4. Punktekampf. Ob er auf die Kirch⸗ weihe mehr Glück hat, und vielleicht einen Punktgewinn erzielen kann? Das Treffen am vorigen Sonntag hat gezeigt, daß auch die Turnerbündler zu ſpielen vermögen; ſie werden deshalb bei Beibehaltung der Form nicht ausſichtslos in den Kampf gehen. Das Vorſpiel beſtreitet die 2. Mannſchaft beider Vereine. 8 Lokalderbys sind Trumpf Die erste Liga Süd am Wochenende Nachdem der FSV Frankfurt an der Tabellenspitze der ersten Liga sud steht, kommt dem 92. Lokal. derby FSV bintracht besondere Bedeutung zu. Die augenblickliche Kampfstärke sieht die schwarz- blauen Bornheimer Kklar oben, während Eintracht Formschwankungen unterworfen ist. Ein Punktge- winn der Eintracht käme den übrigen anwärterv aut den süddeutschen Meistertitel sehr gelegen. Ein weiteres Lokalspiel bringt VIR Mannheim und Sv Waldhof zusammen. Es hat den Anschein, als Loönnte der deutsche Exmeister VIR hier 1 oder 2 Punkte holen. Als Spitzenkämpfe haben die Spiele Fe Schweinfurt- Vin Stuttgart, Schwaben Augs.- burg— 1. Fe Nürnberg und Kickers Offenbach segen Bayern München besondere Bedeutung. Fü den VfB Stuttgart ist der Ausfall von Schlienz und Sümer ein großes Handicap. Wenn dazu auch noch Stopper Ledi ersetzt werden müßte, s0 ist auf dem ohnehin neigen Schweinfurter Pflaster nicht viel 2 erben. Auch der I. Ye Nürnberg hat bei Schwaben burg noch nicht gewonnen. Auf dem Bieberer Vorteil des eigenen Platzes für die Of- Kickers ein Plus gegen Bayern München. 8 1 255 geen Beide Mannschaften werden deshalb gen Ernst an ihre Aufgabe herangehen. . 0 5 55 Die vier Verfolger des Spitzentrios haben am kom. menden Sonntag Gelegenheit, den Anschluß an die Spitze dureh einen Heimsieg zu gewinnen. Der AS Sham empfängt Union Böckingen, die immer mi- Hemmungen zu auswärtigen Spielen reist; Wacker München hat die Sd Arheilgen zu Gast, die eben- kalls eine ausgesprochene Heimmannschaft ist. Hes- sen Kassel trifft auf den TSV Straubing, der nicht unterschätzt werden darf, Viktoria Aschaffenburg dürfte gegen den ASV Durlach zu einem überzeu- genden Heimsieg kommen. Der 1. Fe Pforzheim wird zu Hause gegen den sv wiesbaden spielen. Fübingen hat Gele nheit, in Freiburg zum ersten Steg zu kommen. Zambergs Fe spielt gegen den L Konstanz. Die Spiele: Stuttgarter Kickers— Jahn Regensburg Hessen Kassel— Ts Straubing FO Freiburg— S Tübingen 1. FC Pforzheim— S Wiesbaden Viktoria Aschaffenburg— ASW Durlach ASV Scham— Union Böckingen Wacker München— Sd Arheilgen Bayern Hof— TSG Uim 46 VfL Konstanz— 1. Fe Bamberg „Rote Teufel“ am„Deutschen Eck“ Die Spiele der Oberliga Südwest Im Südwesten sind für den 1. Fe Kaiserslautern die Spiele bei Tus Neuendorf in Koblenz von jeher die schwersten Prüfungen. Im Vorjahr behauptete sich die Walter-Elf nach hartnäckigem Ringen. auch kür diesmal vertrauen die Roten Teufel auf ihre eigene Kraft, auch wenn sich die Neuendorfer be- sonders viel vorgenommen haben. Hin eventueller Bunktverlust der Pfälzer käme Wormatia Worms zugute, die sich von Phönix Ludwigshafen„kein& für ein U“ vormachen lassen wird. Ahnlich gute Chancen hat der FK Pirmasens zuhause gegen Mainz 05. Es spielen: Neuendorf— 1. Fe Kaiserslautern Worms— Phönix Ludwigshafen FK Pirmasens— Mainz 05 VfL. Neustadt— FV Engers ASV Landau— Andernach Kreuznach— Eintracht Trier VfR Kaiserslautern— Ture Ludwigshafen Die Spiele in West und Nord West- Favoriten müssen reisen Die West- Lig a sieht alle Favoriten vor schwe- ren Auswärtsspielen. Wer garantfert dafür, daß die Fortuna Düsseldorf am Tivoli nicht den ersten „Sündenfalll erlebt? Auch die Essener Rotweigen sind in der richtigen Laune, dem wieder die Hör- ner zeigenden Kölner Ziegenbock ein wenig das Fen zu stutzen. Die Dellbrücker Preußen werden sich für die unglückliche Niederlage gegen den 1. Fe Köln an Schalkes jungen Göttern schae halten Wollen. Das gespannte Verhältnis zwiscen Horst und Borussia Dortmund trägt dazu bei, dieses Spiel zu einer Nervenbelastung für beide Mannschaften werden wird. Es hat gar nicht den Anschein, als sollte die Reihenfolge der ersten Vier in der Tabelle nach den Spielen des kommenden Sonntag noch die gleiche sein. Es spielen: Aachen— Fortuna Düsseldorf Preußen Dellbrück— Schalke Rotweigß Essen— 1. Fe Köln SUV Horst— Borussia Dortmund Preußen Münster— Katernberg Hamborn 07— Duisburger Sv Erkenschwick— Rotweig Oberhausen München gladbach— Rheydter SV HSV fühit Göttingen 05 auf den Zahn Im Norden hält sich beharrlich der sd Göttin. gen 05 im Schatten der Hamburger Favoriten. Der Nordmeister gibt in Göttingen ein Gastspiel. Nun Wird sich zeigen, was Wahres ist an der Rede von der überraschenden Spielstärke der Göttinger. Be? emem Schiffbruch des HSV könnte zur Abwechs- jung wieder einmal St. Pauli das Steuerrad über- nehmen, denn Hannover 96 wird am Nillerntor wohl kaum für eine Uberraschung gut sein. Die medersächsischen Spitzenvereine VII. Osnabrück und Eintracht Braunschweig werden zusammen mit Göt- tingen os bemüht bleiben, den Abstand der Ham- burger nicht noch größer werden zu lassen. ES spielen a Göttingen 5— Hamburger sv Bremer Sy— Werder Bremen St. Pauli— Hannover 96 Altona— Eintracht Osnabrüce VfL. Osnabrück— Concordia Hamburg Arminia Hannover— Bremerhaven 93 VIB Oldenburg— Eintracht Braunschweig Zuspitzung der Lage Die 1. Amateurliga am Wochenende In der 1. nordbadischen Amateurliga ist nach dem zweiten Oktobersonntag kein verein mehr ohne Niederlage. Infolge der letzten Ergebnisse ist in der Spitzengruppe eine dramatische Lage entstan- den, denn nicht weniger als drei Vereine haben je zwei Verlustpunkte, ein weiterer Verein drei uns zwel Mannschaften je vier Verlustpunkte, Bereits am Samstag treffen im Karlsruher Wildparkstadion Phönix und die Brötzinger Germanen aufeinander. Ob das Können der Pforzheimer Vorstädter aus- reicht, Phönix auf eigenem Platz zu bezwingen, ist Fraglich. Vor einer recht schweren Aufgabe stehen auch die Pforzheimer Rasenspieler, die mre Be- sucherkarte bei Amicitia Viernheim abgeben müs- sen, obei ein knapper Erfolg der Platzherren keine Uberraschung bedeuten würde. In Feuden- neim dürfte für den KFV kaum etwas zu erben sein. Rohrbach wird sich beim Neuling Birkenfeld von der besten Seite zeigen müssen, wenn die Elf aicht eine neue unliebsame Uberraschung erleben Will. Der Tabellenvierte Schwetzingen scheint auf eigenem Platz von Friedrichsfeld kaum gefährdet zu sein. Leimen gilt gegen den FV Hockenheim als Favorit, zumal das Treffen in der Heidelberger Vorstadt stattfindet. Dem FV Daxlanden ist in Futingen eine, Remischance einzuräumen. Dagegen ist der Ausgang des Odenwalder Rivalenkampfes Adelsheim— Mosbach als offen zu bezeichnen. 2 Die Spiele: 5 5 Phönix Karlsruhe— Germania Brötzingen 1. F Eutingen— FV Daxlanden ASV Feudenheim— TSG Rohrbach SV Schwetzingen— Germania Friedrichsfeld Germania Adelsheim— FV Mosbach Amicitia Viernheim— VIR Pforzheim Ks Leimen— F Hockenheim Spielplan der 2. Amateurliga Bezirk Mittelbaden 3 Stattel 1 5 8 1— Söllingen ngen— Dillweißenstein and Rhein-Neckar Staffel 1 Olympia Neulußheim— VfB Eppingen Phönix Mannheim— NTS Plankstadt FV Sulzfeld— VfB Wiesloch 5 Sd Sandhausen— FV Altlußheim Astoria Walldorf— ASV Eppelheim FV Oftersheim— FV Sinsheim Sc Kirchheim— S& Rheinau Staffel 2 Sc Käfertal— TSV Handschuhsheim VfB Bberbach— glemannia Ilvesheim Sc Dossenheim— Union Heidelberg SV Waibstadt— SpVgg. Sandhofen FV 09 Weinheim— FV Zuzenhausen Fortuna Heddesheim— Fe Eschelbronn Sc Hemsbach— SV Wallstadt B EZ II K Auch Erstliga- Reserven spielen um Punkte Mit Ausnahme von schweinfurt 05 und dem VfL Neckarau beteiligen sich alle süddeutschen Erst- ligavereine auch mit ihren Reserven an Punkte- kämpfen, die jeweils als Vorspiele zu den Haupt- spielen ausgetragen werden. In diesen Spielen sol- len die Ersatzspieler der einzelnen Vereine an die Erstliga- Atmosphäre gewöhnt Werden. Die Tabelle der Erstligareserven sieht wesentlich anders aus als die der ersten Liga. Namhafte Vereine wie der Deutsche Fußballmeister VfB Stuttgart oder der deutsche Ex-Meister VfR Mannheim, die mit ihren ersten Mannschaften einen beachtenswerten Tas bellenplatz einnehmen, stehen weit am Ende der Tabelle. Das ist ein Zeichen dafür, dag bei man- chen Vereinen die Reservemannschaften nicht mit dem Können ihrer ersten Mannschaften mithalten Können. Nur zwei Spiele im Handball Mit Rücksicht auf das in Ketsch stattfindende Bundespokalspiel Süddeutschland gegen Südwest- deutschland finden am kommenden Sonntag in der badischen Handball-Verbandsliga nur zwei Spiele statt. In Karlsruhe wird der vor 14 Pagen ausge- fallene Lokalkampf Tus Beiertheim Segen VIB Mühlburg ausgetragen. Die Mühlburger sollten die- ses Spiel zu ihren Gunsten entscheiden können. Auch der zweite Neuling Oftersheim, der beim Tabellenletzten in Neckarau gastiert, müßte ohne Srößere Schwierigkeiten die Punkte mit nach Hause nehmen können. Die Handballauswahl des Südens Auf Grund eines Trainingsspieles wurde in Karls. ruhe die süddeutsche Handballauswahl nominiert, die am kommenden Sonntag in Ketsch gegen Süd- Westdeutschland in der Vorschlußrunde im Hand- ballpokal antritt. Die süddeutsche Auswahl konnte micht ganz befriedigen, sie war wohl ihrem Prai- ningspartner, einer Karlsruher Stadtmannschaft, Überlegen, lieg aber an Einsatz und Schnelligkeit manches zu wünschen übrig. Auf Grund der ge- zeigten Leistungen wurde Süddeutschlands Auswahl wie folgt aufgestellt: Erwin Thome(TSV Rot), Winterlin(SG Dietzenbach), Bernhard(Manchen), Walter Thome(TSV Rot), Jülich(SK Birkenau). Spahr(TSV Schnaitheim), Schäàfer OMarmstadt), Sutter(Kassel), Bernhard Kempa GFrischauf Göp- geingen), Jegeler(Sd Leutershausen), Wöhler Nürn- berg). Um die Mannschafts meisterschaft im Ringen Im Kampf um die badische Mannschaftsmeister- schaft im Ringen kommt es am Samstag und Sonn- tag zu folgenden Begegnungen: Oberliga Gruppe Nord ASV Heidelberg— As Lampertheim Eiche Sandhofen— ASV Feudenheim 1864 Mannheim— S Ketsch Gruppe Süd ASV Grötzingen— Germania Bruchsal KSV Wiesental— KSV Firrlach SV Brötzingen— Germania Karlsruhe Landesliga Gruppe Nord VfK Oftersheim— ASV Eppelheim Sd Hemsbach— As Ladenburg Germania Rohrbach— KSV Sulzbach Germania Ziegelhausen— RSc Viernheim Gruppe Sũd TV Mühlacker— SV Brötzingen II Eiche Gstringen— Einigkeit Mühlburg Fe Ispringen— TS x Weingarten Kreuznach muß Führung verteidigen Mit, drei Begegnungen setzt die Bas ketb al- Ob SrIIga Südwest ihre Meisterschaftsspiele fort. Die überraschend an der Spitze liegenden Kreuznacher müssen dabei ihre führende Position Seen die starken Heidelberger verteidigen,. In Karlsruhe haben die bisher erfolglosen Gastgeber ute Aussichten gegen die Gießener. In Darmstadt stehen sich mit dem Be Darmstadt und dem T Heidelberg zwei Meisterschaftsfavoriten gegenüber. Die Begegnung ist ausgeglichen, Es spielen: VIIL. Bad Kreuznach— TB Heidelberg BOC Karlsruhe— Mv Giegen 8 Darmstadt— r kFfeidelberg(R) Meisterschaftskampf ten Hoff Neuha Das Stadion„Rote Frde“ in Dortmund ist Sonmtag um 16 Uhr der Kampfplatz der 49. Deut. schen Schwergewichtsmeisterschafts-Begegnung 2 WI schen dem Meister Hein ten Hoff und Heinz Neu naus. Neuhaus ist sich seiner grogen Shance v bewußt. Mit 1,87 m Größe und 93 kg nahm der Dortmunder jeden Kampf mit noch 80 geringer Sörse an. Nach seinen neuesten Erfolgen Segen Srupe und Seelisch war(außer Kohlbrecher u Sonny Rux, den er einmal als Amateur aur noch der 31jährige Meister Hein ten Hoff Geg⸗ aer am deutschen Boxsporthimmel. und nun geht der 24jährige auf dieses nächste Ziel Ios. Deutsch. gands Schwergewichtsmeister Hein ten Hoff, der 9 aach 60 Monaten„Profi- Dienstzeit“ den erst 18 agate im Berufsboxsport tätigen Neuhaus annimm Interschätzt ihn nicht. Denn schließlich hat diesem der Usg-Neger„Tiger“ Jones den letzten Schliff, Wertvolle Kampfkniffe und Taktik beigebracht. N Ind Heinz Neuhaus erklärte:„Ich traue mir eine Shance gegen Meister Hein zu.“ 5 Hessische Amateurboxauswahl in Baden Eine Auswahl der hessischen Amateurboxer mit den besten Nachwuchskräften tritt am Samstag 19 der badischen Boxhochburg Heidelberg-EKirchneim segen eine dortige Vertretung an. In Klubkämpfen stehen sich der BO Darmstadt-Hberstadt und die 889 Edelspach, der TV Neu-Isenburg und der 8y 07 Heddernheim sowie die Sd Zeilsheim und der ABG Oberursel gegenüber, Eiche Lorsch empfängt die 170 Frankenthal. Deutsche boxten in der Schweiz 5 Der Kasseler Leichtgewichtler Ludwig Petri be. siegte am Mittwochabend im Rahmen einer inter- nationalen Berufsboxveranstaltung in Zürich den Schweizer Berthelier über acht Runden nach Punk? ten. In dieser Veranstaltung stellten sich zum ersten Mal nach fünfzehn Jahren wieder deutsche Be. bufsboxer in der Schweiz vor. Der Mannheimer Werner Abele kam gegen den Züricher Gehring nur zu einem Unentschieden und der Heidelberger Krüchten unterlag Flury(Schweiz) nach Punkten. Lleischmann startet auf Quick Die Deutschen Meister Heinrich Fleischmann, Ber- mann Böhm und Karl Fuchs starten am 16. Oktober in Stadthagen bei Hannover mit Serienfahrzeugen don NSU zu einer großen Zuverlässigkeitsfahrt, die drei Wochen dauern und durch ganz Nordwest- Zeutschland führen wird. Heiner Fleischmann wird sine Quick und Hermann Böhm eine Fox fahre Mit von der Partie sind Heiners Bruder, Altmei- ster Toni Fleischmann, und die bekannte Motor- sbortlerin der Vorkriegszeit Hanni Köhler, die einen Lambretta-Autoroller steuern wirs i Meisterschaft der Mannheimer Zeitungsfahrer er Bund Deutscher Radfahrer“ Veranstaltet am tober in Mannheim die traditionellen Rei- zarten der Zeitungs-, Geschäfts- und Indu- Sbahrer. Die Fahrer haben auf normalen Fahr- in einen bestimmten Rundkurs in der Innen- tadt zurückzulegen. 10 Deutsche Schwimmer starten in Schweden Vierzehn Schwimmer und Schwimmerinnen der Universität Bonn traten ihre nwedenreise an. Die Man Studentenmeister Dp. Koblenz) als Gäste di Leni Henze-Lohmar u Schören, st. n Helsingborg zu en die dortige Stadtmann- der Universität Lund. Zwel Rückkampf gegen die Stu- ät Lund. Deutsche Studenten spielen in Schweden Eine deutsche Studentenhandballmannschaft wird in der Zeit vom 15. bis 23. Oktober mehrere Spiele gegen schwedische Uni-Vertretungen bestreiten. Eine Weitere deutsche Mannschaft wird sich in einem Schwimmwettkampf in Helsingborg vorstellen. Dem Team gehört u. a. die Olympiasiegerin 1936 Gisela l Arend an. 0 Drobny siegt immer Der auch in Deutschland bekannte Tennismeister Orobny-Agypten feierte noch zusammen mit seiner Dartnerin Anderson-Usa seinen Einzug ins Mix. Double-Finale bei den englischen Hallentennismei- sterschaften, nach dem er schon im Herren-Einzel and im Herren- Doppel erfolgreich war. Die Motorsportmeister 1930 8 g Motorräder bis 125 cem: H. P. Müller DKW Kom. bressor), bis 250 cem: H. Gablenz(Moto-Parilla) bis 350 cem: Fleischmann NSU), bis 500 cem: Georg Meier(EMW). 8. Seitenwagen bis 600 cem: Böhm fuchs NSU, bis 1200 cem: Kraus/ Huser EMW). 8 Sportwagen bis 1100 cem: W. Slöckler, bis 1800 cem: Faul Pietsch, bis 2000 cem: Fritz Rieß. Rennwagen Formel IT: Toni Kreuzer, Formel? Toni Ulmen. 5 2 Das„furchtbare“ Ende In einem Städtchen war's am Rhein, da 72 ieh inn kennengelernt, den alten Papa Fintrink. Ja, so hat er geheißen, der Alte nit seinem jungen Herzen. Die Jahre— er gen damals 82— hatten manche Rune in sein geundliches Gesicht geschrieben, wohl auch nie harte Arbeit in den Reben. Große Sorgfalt zad viel Fleiß verwandte er an seine Reben. f„Sagte er, undankbare Beben machen ein zauler Gesicht und geben sauren Wein Be- Onders Sepflegt War sein„Goldtréppche“ OBlala, das war ein Tröpfchen, ein wirkliches N ö Wohl hatte dieses Tröppche zuch etwas mit Schuld an der rötlichen Far. der Backenkznochen und der Nase des Aten.— Von einer Gebirgswanderung zu- zückgekehrt standen wir vor dem herrlichen Renaissance-Rathaus, das wir bewunder en, and bestaunten auch den herrlich geschaf- benen Brunnen davor. Nicht etwa die einla- dende Handhaltung der schönen steinernen Frau auf dem Brunnen lockte mich zum küh- len Frunk sondern ganz banal— mein Durst. Gerade, als ich trinken wollte, kam der Alte vorbei und schrie entsetzt auf „Um Gottes Willen, Mann, wollen se ster- den?“ a Auf meine erschrockene auf das erögte „Vom Wass*r se Die aus“ ian Bauchf“ lachte der berzlich auf meine Frage, Was es Brunnen für eine Bewandtnis habe. bt gesunde „Allzuviel ist ungesund', sagte ich. „Da haben se nu auch wieder recht, 5 Zuviel ist ungesund, aber morgens zum Kaffee n Schnaps und einer obendrauf— zum ühstück einen Schoppen Rotwein, zum Mit- en ein Krügchen Weigen, zum Vesper- ns und zum Abendessen etwas von bei- En, G8 1 bestimt micht zuviel, da Kann den WWschendurch den Burst ruhig mit Bier Humor verliess ich mit Papa Jahre alt g. worden. In der Krone fend ich ihn nicht. Er Wäre krank und läge zu Bett. Ich suchte also an seinem Kreankenlager auf, was ih sehr freute. Seine Augen leuchteten noch bell — Nur als er vom nabe ga 1„ N CCC 3 Anne Lalcale Nundocliau Seckenheims„Kerwe“ iſt da. Endlich iſt es ſoweit, die Kerwe 1950 iſt da. Aufſeufzend werden dieſe Feſtſtellung Unſere ſo ſehr geplagten Hausfrauen heute ſie noch einmal voller Stolz letzten Woche Geleiſtete über⸗ was haben ſie in den letz⸗ dem großen Ereignis alles Da iſt der Beſen und das zur Ruhe gekommen, 1 Vorbereitungen bis zu Schaffenden heran⸗ al werden heute Nach⸗ mittag alle g Vorbereitungen ge⸗ troffen, um ja auf alles zu Erwartende ge⸗ eicht zu ſein. Da türmen ſich beim Bäcker die Kuchen, da und dort läßt ſo manches Häs⸗ lein und Hühnchen den letzten Schrei h während das weineſterben en gros 5 reits hinter uns liegt. Man hat auch in die⸗ ſem Jahr nicht verſäumt, die Kerwe ſo zu begehen, wie man es in Seckenheim von alters her gewohnt iſt. Auch die Herren des Hauſes haben ihre mannigfachen Sorgen, ſtirnrunzelnd wird noch einmal der finan⸗ zielle Kerwe⸗Etat überflogen, im Kopf kurz die entſprechenden Viertel und Kaffeeportio⸗ nen überſchlagen, während der kleine Fran⸗ machen, wenn das in der blicken. Denn ten Tagen vor leiſten müſſen. Staubtuch nicht mel da ſind die luk an ein Höchſtn gekommen. letzte Hand an eine wohlgeordnete Ondu⸗ lation anlegt. Die Kleinſten aber hält es ſchon ſeit Ta⸗ gen nicht mehr im Haus, ſie müſſen dabei ſein, wenn die bunte Welt auf den Planken Stück um Stück entſteht. Mit glänzenden Augen verfolgen ſie den Aufbau ihrer„Reit⸗ ſchul“ und der verſchiedenen Buden, die für ganze drei Tage ihre Welt ſein werden. Aber auch in den Lokalen wird die letzte Hand angelegt, um gerüſtet zu ſein, wenn am Sonntag der Kerwebetrieb einſetzt, um wirklich all den hungrigen und durſtigen Mündern gerecht zu werden. Der Kerwe⸗ anzeiger iſt ein buntes Spiegelbild der man⸗ nigfachen Vorbereitungen, die unſere Wirte getroffen haben, um einen angenehmen und gemütlichen Aufenthalt zu bieten. Auch der Kerwemontag wirft ſeine Schatten voraus, denn allüberall wird der traditionelle Früh⸗ ſchoppen angezeigt. Sicherlich wird dieſes große Volksfeſt auch ein Anziehungspunkt für viele auswärtige Beſucher ſein, die durch verwandtſchaftliche Bindung oder den guten Ruf der Seckemer Kerwe angelockt werden. Für alle Seckenheimer und ſonſtigen Be⸗ ſucher wird außerdem der große Kerwezug am Sonntag, über den wir bereits berichte⸗ ten, ein Anziehungspunkt ſein. Bleibt nur noch zu wünſchen, daß auch der Wettergott ein gnädiges Einſehen haben 1 und über dem ganzen buntquirrlenden Das Jeſt der goldenen Hochzeit können am Kirchweih⸗Sonntag die Eheleute Rudolf Staudter und Frau Marie geb. Volk be⸗ * Filmſchau. In Fortſetzung der Ganghoferſerie zeigen die Palaſt⸗Lichtſpiele über das Wochenende gehen. Gleichzeitig vollendet Frau Marie als großen Kerweſchlager den herrlichen Na⸗ Staudter ihr 70. Lebensjahr. turfilm„Das Schweigen im Walde“. Dieſer s 5 Film ging bereits in der Vorkriegszeit mit Tragiſcher Tod, großem Erfolg über die Leinwand der deut⸗ Durch einen tragiſchen Unglücksfall wurde 5 e eee ee 0 am 12. Oktober 1950 bei Paſſau der Richter und Hanſi Knoteck ſtehen im Mittel⸗ 30 jährige Kraftfahrer Hermann Seitz aus punkt der dramatiſchen Handlung einem arbeitsreichen Leben geriſſen. Die—— 5 näheren Umſtände des bedauerlichen Un⸗ glücksfalles ſind uns nicht bekannt. Kommende Premieren im Mannheimer Na- TV 98 Heute Abend findet der traditionelle Kirch⸗ weihtanz mit turneriſchen Darbietungen der Aus dem Vereinsleben des tionaltheater. Die Oper des Mannheimer Na- lionaltheaters wird unter der musikalischen Leitung von Professor Szenkar am kommen- den Sonntag Mozarts„Figaros Hochzeit“ in der Inszenierung von Fritz Dittgen von der Städtischen Oper Berlin aufführen. Am 29. Ok- 98er Turner in ihrem renovierten Heim lober findet die Premiere der Oper„Der Ro- ſtatt. Die Vereinsleitung gibt damit ihren senkavalier“ von Richard Strauß statt. Das Mitgliedern Gelegenheit, einen gemütlichen Werk wird Pr. Joachim Klaiber von den Abend zu erleben und dabei die Freuden Städtischen Bühnen Hannover inszenieren. des Kerwetanzes in einer Miſchung von fa⸗— miliärer Tradition, turneriſchen Darbietun⸗ 3 gen ſowie einer kleinen Doſis neuzeitlicher Wettervorhersage gen ſowie einer kleinen Doſis neuzeitlichen 11 Li 1 e ee Sambageiſtes zu genießen. Darüber hinaus m Laufe des Samstags aumommenas e W 10 glatte es Bewölkung, mittags sehr mild mit Höchst- legt ſie Rechenſchaft ab, in welchem Maße es temperaturen etwas über 20 Grad.— Am ihr gelungen iſt, mit den beſcheidenen Mit⸗ gliederbeiträgen die großen Schäden, die die Turnhalle nach Kriegsende erlitten hat, zu beſeitigen. Gegenüber der kümmerlichen Pa⸗ piermarkentſchädigung durch das Beſatzungs⸗ koſtenamt wirkt die freiwillige Spende einer Amerikanerin, die ſie aus Dankbarkeit für Sonntag bei wechselnder Bewölkung ge- legentlich auch etwas Regen. Tlefsttempera- turen zwischen 5 und 8 Grad, Höchsttempe- raturen nur noch 15 bis 18 Grad. Anfangs schwachwindig, später etwas zunehmende Winde um Südwest. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken Turnerbund„Jahn“. Hermann Seitz im Alter von 30 Jahren aus einem arbeitsreichen Leben von uns gerissen. Wir werden bewahren. ihm stets ein ehrendes Gedenken EMIL BAUSCH, Transporte Mhm.-Seckenheim, 14. Okt. 1950 Die Beerdigung findet voraussichtlich am Montag, 16. Okt. in Feudenheim statt. V N Vereins Kalender. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Sängerbund 1865. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag 20 Uhr Probe. Sportverein 07(Fußballabteilung). Heute Samstag, 13 Uhr: 1. und 2. Schülermannschaft Abfahrt nach Friedrichsfeld. Morgen Sonntag, 8.30 Uhr SV. O7 Priv. Spygg. O7 Mhm Priv. 11 Uhr: SV. 07 Jug.— Fogg. 98 Jug.; 18.15 Uhr: 2. Mann- schaft— SC. Blumenau, 2. Mannschaft; 15 Uhr: 1. Mann- schaft— SC. Blumenau, I. Mannschaft. Handballabteilung: Morgen Sonntag, 10 Uhr: SV. 07 I.— Germania Mannheim J. Heute Samstag, 15 Uhr 1. Schüler- mannschaft— VII., Neckarau. Abfahrt per Rad 14.15 Uhr ab Kaiserhof. Auf dem Waldsportplatz Baugend— SG. Leutershausen um 16.30 Uhr. Morgen Sonntag, 9.30 Uhr 2. Mannschaft— Tv. 46 Mannheim; 10.30 Uhr 1. Mann- schaft— TV. 46 Mannheim. 5 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, 15. Oktober 1950: 8.30 Uhr Christenlehre 9.15 Uhr Hauptgottesdienst(Männersonntag) 10.45 Uhr Kindergottesdienst Donnerstag, 20 Uhr: Wochengottesdienst Turnerbund„dahn“ 1899, Mannheim-Seckenheim E. V. Unserem Turner VV und seiner lieben Braut zur Vermählung unsere herz- lichsten Glück und Segenswünsche. Der Turnrat. Bärchent 80 em br. 130 em bx. erdbeerfarben, federndicht und farbecht, rot, Markenfabrikat, federndicht für Seckenheim 3.25 5.25 Mtr. Mtr. zel, bereits an einem Hoſenbein hängend, treiben ſeine milden Herbſtſonnenſtrahlen die Stunden, die ihre Kinder, wie ſie betont, ſeine 2 auf den Kerweobulus an⸗ ausſtreut, damit die Kerwe 1950 wieder anläßlich des diesjährigen Kindermasken⸗ vom 14.— 20. Oktober die Brücken⸗Apotheke. meldet. aber hat es noch einmal zu einem ſchönen und vergnügten Volksfe feſtes in der Turnhalle erlebt haben, ein⸗ Telefon: 47394. ſehr eilig, zum Friſeur zu gehen, der die wird. ſandte, menſchlich edel und verſöhnlich. 1 2 5 7 Durch einen tragischen Unglücksfall wurde am N 22. 12. Oktober unser Fahrer und guter Kamerad l, es, e ee, eee,— N 8 ö 1 ö 5 Il Anleit und farbecht gen r„% Nr 4.25 130 em br. e Mtr. 7.35 160 em br.„VVMtr. 8.45 Inser Sonder- Angebot. 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Okt. 1950 Hauptstraße 199 Hauptstraße 155 Pferdezucht. und Rennverein Radſahrer- Gesellschaft 1901 Unsere Mitglieder treſſen sicli i am Here Montag um 10 Unr zum traditionellen übscboppen im„Badischen Hof.“ s Die ä 4 210 Gl Lluenele Das Spezialhaus für Pelze Heute Eröffnung der neuen Geschäftsräume am alten Platz Mannheim, Marktplatz/ G 2, 85 RICHARD LEND Ich empfelille fir Freud und Leid: Für Allerheiligen weise ich auf meine reiche Auswan! an Gräberschmuck hin. 25 7 Gärtnerei und Kranz Binderei Seckenheim, Oberkircherstr, 3(hei Wesch) Schnitt. und Jopf- Blumen Brauthulcetts, Truauerlcranze Erixapflumzen u. 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