ö Erscheint: montags, mittwochs, kreltags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 171 Freitag, den 27. Oktober 1950 2.750. Jahrgang Moskaus neuer 5-Jahres-Plan Ist die Niederlage der Kommunisten in Korea ein genügend harter Schlag gewesen, um den Kreml zur Uberzeugung zu bringen, daß es unklug wäre, in seinem Streben nach der Weltherrschaft einen dritten Weltkrieg vom Zaun zu brechen. Wahrscheinlich nicht. Die in der Vergangenheit gesammelten Er- fahrungen lehren, daß mehr als ein lokal be- grenzter Rückschlag— und das ist der Korea- konflikt sehr wahrscheinlich innerhalb des großen Gesamtplanes der Machthaber in Mos- kau gewesen— erforderlich wäre, um die sowjetische Führung zur Aufgabe ihrer lang- fristigen Ziele zu bewegen. Das erste und größte dieser Ziele ist die Erringung der Welt- herrschaft. Sie soll nach Möglichkeit ohne Erieg, das heißt durch Anwendung politischen und wirtschaftlichen Drucks gewonnen wer- den. Erst wenn sich diese Mittel als unwirk⸗ sam erweisen sollten, kommt nach Ansicht des Kremls ein Waffengang ernstlich in Frage. Im Augenblick liegen keinerlei Beweise da- für vor, daß die Sowietunion die Absicht hegt, einen Krieg zu entfesseln. Wenn man in Mos- kau eine derartige Absicht hegte, hätte sich in Korea eine einmalige Gelegenheit geboten, diesen Plan zu verwirklichen. Eines freilich steht fest: Die Aufrüstung wird in Rußland mit allen Mitteln und auf allen Sektoren plan- mäßig vorangetrieben. Die Spalten der Sowjetpresse sind seit vie- len Wochen— vermutlich nicht ohne be- stimmte Absicht— voll von Berichten über neue riesige Industrieprojekte, die im Laufe der kommenden fünf Jahre in der UdSSR zur Durchführung gelangen sollen. Gerade in der Zeit der außenpolitischen Hochspannung lenkten die Behörden auf diese Weise die Aufmerksamkeit der russischen Bevölkerung bewußt von der Außenpolitik ab, indem sie versuchten, durch besondere Betonung plan- Wirtschaftlicher Maßnahmen den immer wie- der laut ausgesprochenen„Friedenswillen“ des Kremls gewissermaßen zu dokumentieren. Der neue Fünfjahresplan der Sowjetunion, der im kommenden Jahr in Kraft tritt, soll aus den abliegenden außereuropäischen Ge- bieten des riesigen Reiches autarke Rüstungs- Arsenale machen und die industrielle wie auch die Militär- Strategie der UdssR für die Zeit- Spanne 1951 bis 1955 bestimmen. Alle Anzei- chen deuten unmig verständlich darauf hin, daß den Aspekten der Rüstung bei allen HFunkten dieses neuen Planes Priorität einge- räumt wird. Wie aus zuverlässigen Quellen verlautet, basiert das künftige Programm der Sowjets auf folgenden Punkten: 1. Weiterer Ausbau der Grundindustrien. Die Leistung der Stahlindustrie, die gegen- Wärtig 25 Millionen Tonnen im Jahr beträgt, Soll auf 60 Millionen Tonnen gesteigert wer- den. 2. Steigerung der land wirtschaftlichen Er- zeugung, so daß nicht nur der Minimalbedarf der sich ständig vergrößernden Bevölkerung Se währleistet ist, sondern noch ein Uberschuß für die Ausfuhr zur Verfügung steht. 3. Großzügiger Ausbau der Industrien im Ural und in Sibirien je nach den örtlichen Ge- Sebenheiten in bezug auf Rohstoffe und Kraft- quellen. 0 4. Anlage neuer strategischer Verkehrsadern durch Bau eines weitverzweigten Systems von schiffbaren Kanälen und Eisenbahnlinien. 5. Anlage elektrischer Kraftwerke in gro- Ber Zahl— nicht zuletzt auch im Hinblick auf einen internationalen Wettstreit in der Entwicklung der Atomenergie. 5 6. Steigerung der Erdölförderung vor allem im Uralgebiet und in Sibirien. 20 neue Glraf- finerien sollen gebaut werden. 7. Die strategischen Verteidigungsanlagen Sollen vor allem in der Ukraine und auf der Krim verstärkt werden. Außerdem ist die Förderung des Schiffsbaues(sowohl Kriegs- als auch Handelsschiffe) vorgesehen. Die SoWʒaetische Handelsschiffahrtstonnage, die 1939 1,4 Millionen BRT betrug, soll bis 1955 auf 6 Millionen BRT vergrößert werden. a 8. Ausbau des Straßennetzes, das 1935 1368000 Kilometer betrug, auf 3 Millionen Kilometer bis 1955. 9. Von der Verbrauchsgüterindustrie, die auch im neuen Fünf-Jahres-Plan hinter den Belangen der Schwerindustrie zurückstehen. muß, sollen vor allem gefördert werden: die Baumwollproduktion, die Textilindustrie(die um 3 Millionen Spindeln vergrößert werden sol), die Schuhproduktion(mit einer Steige- rung von 100 Millionen Paar im kommenden Jahr), die Kunstseidenindustrie(1949: 102 000 Tonnen) und die Strumpffabrikation, die 1950 354 Millionen Paar Strümpfe erzeugen soll. Die Heimat wird nicht schweigen Bundespräsident Heuss zum„Tag der Kriegs- gefangenen“—„Was ist aus den Hundert- tausenden geworden?“ Bonn(UP). Die beschleunigte Rückführung und die Bekanntgabe der Namen aller ge- kangenen Deutschen forderte Bundespräsident Heuss in einer Rundfunkansprache zum„Tag der Kriegsgefangenen“. Er betonte, die deutschen Menschen könn- ten und würden nicht aufhören in dem Be- mihen, über das Schicksal ihrer Brüder und Schwestern Gewißheit zu erhalten, denen bis heufe die Rückkehr Lerweigert werde. „Was ist aus den Hunderttausenden gewor- den?“ fragte der Bundespräsident, als er daran erinnerte, daß die Sowjetunion 1945 von drei Millionen Kriegsgefangenen Deut- schen und jetzt von 13 000 gesprochen habe, die in Straf- und Untersuchungsgefangene verwandelt worden seien. Noch vor einem Jahr hätten über 60 000 Gefangene briefliche Bestätigungen vorgelegen. Rund 20 Prozent Aller Heimkehrer seien vorher von deutschen Feldkommandostellen als„vermißt“ gemeldet gewesen. Auf Grund dieser Erfahrungen sträube sich das deutsche Volk, anzunehmen, daß Millionen von Gefangenen gestorben sein sollen. Heuss sprach auch von der Ungewißheit über das Leben jener Menschen, die in sowie- tischen Schweigelagern von jeder Verbindung mit ihren Angehörigen abgeschnitten sind. Mit besonderer Betonung verurteilte er die Härte sowjetischer Kriegsgerichtsentscheidun- gen, die schon für kleinste Vergehen Strafen bis zu 25 Jahren und Deportationen Verhäng- ten, Das Kapitel der sogenannten Kriegsver- brecher gehe aber nicht nur den Nachbarn im Osten an, bemerkte der Bundésprasident. Es sei leider auch für einige der anderen Kriegs- gegner aktuell geblieben und belaste gerade- zu den Ausgleich der seelischen Beziehungen. Das so schmerzensreiche Kapitel der Deut- schen in Gefangenschaft müsse bald abge- schlossen werden. Die Heimat werde nicht schweigen, so lange nicht ein Abschluß mit Gewißheit erreicht sei. Der Bundespräsident rief das deutsche Volk auf, den späten Heimkehrern bei ihrer Rück- kehr ins Leben zu helfen. Ihr Schicksal liege als besondere Pflicht auf allen. Die Gefange- nen und Verschleppten hätten stellvertretend kür alle gelitten.„Und alle, wir alle“, schloß Heuss,„stehen in ihrer Schuld.“ „Freie Welt ist empört“ Auch der amerikanische Außenminister Acheson forderte, wie aus Washington Verlautet, erneut die Freilassung der deut- schen und japanischen Kriegsgefangenen durch die Sowjetunion. Er verlas folgende Er- Kärung: „Die Regierung der Deutschen Bundesrepu- blik hat den 26. Oktober 1950 zum Gedenktag kür die Kriegsgefangenen erklärt. Die gesamte freie Welt ist empört darüber daß heute, fünf Jahre nach dem Ende der Feindseligkeiten und Jahre nach der Entlassung des letzten Kriegsgefangenen durch die USA, die Sowjet- union noch immer viele Tausende von deut- schen und japanischen Kriegsgefangenen zu- rückhält. Die USA werden im Bewußtsein ihrer humanitären Verpflichtungen und im Einklang mit der Deklaration der Menschen- rechte durch die UN auch in Zukunft alles tun, was in ihren Kräften liegt, um die Frei- lassung dieser Kriegsgefangenen durch die Sowjetunion zu erlangen.“ Un cles Schicksal der Kriegsgefangenen - Hoſmmsssson soll in Rudzang nachloschen Feierlicher Appell der Bundesregierung gegen Zurückhaltung vieler Hunderttausender Bonn(ZSEH/UP). Im Rahmen einer anlaß lich des Kriegsgefangenengedenktages statt. gefundenen Sondersitzung des Bundestages und des Bundesrates verlas Bundeskanzler Adenauer eine Regierungserklärung, in der die Entsendung einer Kommission der Vereinten Nationen vorgeschlagen wird, die in der Sowqetunion Nachforschungen über das Schick sal der deutschen Kriegsgefangenen und Ver- schleppten anstellen soll. Die Bundesregierung erklärte sich gleich- zeitig bereit, der UN- Kommission das ganze verfügbare Materials über viele Hunderttau- sende von deutschen Kriegsgefangenen und Verschleppten in Rußland zu übergeben. Die Vereinten Nationen könnten dann prüfen, oh die wiederholten deutschen Beschwerden be- rechtigt gewesen seien. Dieses Material werde der Offentlichkeit nicht zugänglich gemacht, um Repressalien der Sowjets zu vermeiden. Der Kanzler appellierte ferner an die Re- gierung Frankreichs und das französische Volk. Verfahren gegen frühere deutsche Soldaten gerechterweise möglichst bald zu Ende zu füh- ren, Den Vereinigten Staaten und Grogpritan- nien sprach er in diesem Zusammenhang den Dank für die Absicht aus, die Urteile gegen deutsche Soldaten nachzuprüfen. Auch dei jugoslawischen Regierung dankte Dr. Adenauei dafür, daß sie den größten Teil der dort fest- gehaltenen deutschen Kriegsgefangenen jetz heimgesandt habe und verband damit die Hoffnung, daß auch der Rest möglichst bald zurückkehren könne. Die Zurückhaltung vieler Hunderttausender von Deutschen in der Sowjetunion hingegen könne fünfeinhalb Jahre nach Kriegsende nur als eine Maßnahme kalter Grausamkeit bezeichnet werden. Die ganze zivilisierte Welt müsse mit dem deutschen Volk bemüht sein, den Schmerz, den Rummer und die Trost- losigkeit vieler Millionen Deutscher zu lindern und helfen, Gewißheit über das Schicksal der Kriegsgefangenen zu schaffen. Die Abgeordneten des Bundestages billig- ten die Regierungserklärung durch Erheben von den Plätzen, Die Kommunisten waren der Sitzung ferngeblieben. In letzter Zeit sind ab und zu einige Einzel- heiten des neuen Fünf-Jahres-Planes vom Moskauer Rundfunk bekanntgegeben worden. So ist bei Kuibyschew(Wolga) ein Riesen- Kraftwerk mit einer Jahresleistung von zehn Milllarden Kilowatt geplant, ein zweites von ungefähr der gleichen Größe in der Nähe von Stalingrad an der Wolga und eine Anzahl kleinerer Kraftwerke in der Turkmenen- Republik. Ein gewaltiges System von Binnen- Wasserstraßen soll das Weiße Meer mit dem Kaspischen Meer verbinden und Schiffen die Fahrt bis an die Grenzen von Afghanistan und nach Zentralsibirien gestatten. * Neuordnung des Handwerks In der 95. Sitzung des Bundestages sprachen sich sämtliche Fraktionen für eine Neuord- nung des deutschen Handwerks aus. Dem Hause lag ein Gesetzentwurf der Regierungs- Parteien zur Handwerksordnung vor, der dem Wirtschaftspolitischen Ausschuß zur weiteren Behandlung überwiesen wurde. Nach der Vor- lage soll ein einheitlicher Rechtszustand für das deutsche Handwerk geschaffen werden. In diesem Sinne ist eine Neugestaltung des Innungswesens und der Handwerkskammern vorgesehen. In den Kammern sollen neben den Meistern auch die Gesellen vertreten sein. Ein Bedürfnisnachweis wird nicht verlangt. Sprecher aller Parteien wiesen jedoch darauf Hin, daß sich der Leistungswettbewerb unter Fachleuten abspielen müsse. An dem Grund- Satz der Gewerbefreiheit wird im Prinzip festgehalten. Das Handwerksgesetz soll aber Auswüchse verhindern, die sich aus einem Migbrauch der Gewerbefreiheit ergeben könn- ten. Der Bundestag verabschiedete in zweiter und dritter Lesung das Gesetz über die Ein- tichtung eines Bundeskriminalamtes In Zu- zammenarbeit mit den Ländern soll diese Be- 2rd Verbrechen und Verbrecher bekämpfen, die über die Ländergrenzen hinausgreifen. Zur Unterstützung des Bundesorgans sollen m den Ländern Landeskriminalämter einge- eichtet werden. Fheinschiffer erhalten nach einem vom Bun- destag angenommenen Gesetz ihre Patente Fünftig dann, wenn sie körperlich geeignet, aautisch befähigt und zu Vorgesetzten auf Schiffen befähigt sind. Damit wird das Pa- tentrecht den Bestimmungen angeglichen, die schon in anderen Anliegerstaaten des Rheins gelten. Die Bundesregierung wurde ersucht, dem Parlament ein Gesetz zur Vereinigung des Zahnärzte- und Dentistenberufes vorzu- legen, nach dem die 11 500 Zahnarzte und die 7500 Dentisten im Bundesgebiet eichge- stellt werden sollen. Für Sicherheit zuständig Der Bundeskanzler übersandte dem CDU- Abgeordneten Blank die schriftliche Bestal- lungsurkunde als„Beauftragter der Bundes. regierung für alle Fragen, die mit der Ver- stärkung der Besatzungstruppen zusammen- hängen“. Welche Stellung Blank im Bundeskabinett einnehmen wird, soll in den nächsten Tagen geklärt werden. Auf alle Fälle unterstehen ihm alle Amtsstellen, die mit dem Sicher- heits problem zu tun haben. Der 45 jährige Abgeordnete gehört dem Ge- Werkschaftsflügel der CDU an und war vor seiner Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär Bergbauingenieur, Den Krieg beendete er als Oberleutnant. Theodor Blank, der seine Lauf- bahn als Bergarbeiter begann, erwarb seine Fachkenntnisse durch Selbststudium, er machte erst im Alter von 38 Jahren sein Abitur. Wir vergessen euch nicht! Landtag gedenkt der Kriegsgefangenen Stuttgart(dw). In der Mittwochsitzung des württemberg- badischen Landtags gedach- ten die Abgeordneten der noch immer zurück- gehaltenen Kriegsgefangenen und der Opfer des letzten Krieges. Landtagspräsident Reil erklärte, es, gebe keine rechtliche und mora- lische Rechtfertigung dafür, daß Sowietruß- land noch heute eine große Zahl deutscher Kriegsgefangener als Arbeitssklaven zurücl- halte. Auch in Frankreich würden noch zahl- reiche Kriegsgefangene unter dem Vorwand zurückgehalten, daß sie strafbare Handlungen begangen hätten. Zum Gedenktag hat der 1. Vorsitzende des Verbandes der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißten angehörigen Deutschlands e. V., Supper(Stuttgart), einen Aufruf erlassen. An diesem Tage solle auch dem letzten Deut- schen im Bundesgebiet klar zum Bewußtsein gebracht werden, heißt es darin, daß er be- sonders gegenüber den Opfern des Ostens noch eine Dankesschuld abzutragen habe. Je- der deutsche Mann solle endlich begreifen, daß es nicht sein Verdienst sei, wenn er vor dem sowjetischen Stacheldraht bewahrt blieb. Die im gesamten Bundesgebiet und in West- berlin stattfindenden Kundgebungen sollten der Weltöf fentlichkeit zeigen,„daß wir unsere Kameraden und die vielen Frauen nicht ver- gessen haben, die wir zurücklassen mußten, und daß wir nicht gewillt sind, auch nur einen einzigen Deutschen, gleich in welchem Ge- Wahrsam er sich befindet, seinem Schicksal zu überlassen“. „Was kostet es, wenn.. 2“ Neue Zeugenaussagen vor dem„Spiegel“ Aussschuß— Wer war der Unbekannte, der mit Loritz sprach? Bonn(Up). Wie Bundesfinanzminister Schäffer dem„Spiegel“-Ausschuß des Bundes- tages erklärte, wußte er davon, dag an Ab- geordnete der Bayernpartei Gelder zur Dek kung von Bundestagswahlschulden gezahli wurden. Ex betonte aber, dag diese Geldei ohne irgendwelche Bedingungen„aus einem Wahlfonds“ gezahlt worden seien, der meh- rere Parteien unterstützt habe. Davon, daß man der Bayernpartei Geldei angeboten habe, um sie zur Zurückziehung ihres Migtrauensantrages gegen den Bundes- finanzminister zu bewegen, wußte Schäffer nichts. Die BP- Abgeordneten Htzel und Baumgartner hatten zuvor angegeben, daß von solchen Angeboten die Rede gewesen Sei. In der Sitzung wurde außerdem der Frank surter Stahl- und Eisenfabrikant StiIlger vernommen, der in den letzten Tagen, insbe- sondere in Verbindung mit Verhandlungen mit dem WAV- Abgeordneten Lori tz ge- nannt worden war. Stilger gab zu, Bespre- chungen mit Abgeordneten geführt zu haben, die sich auf die Wahl der Bundes- Hauptstadt bezogen. Er erklärte aber mit Eentschiedenheit, daß diese Besprechungen nur informatorisch gewesen und keinerlei Geldangebote gemacht worden seien. Dr. Blankenhorn, mit dem Loritz ihn mehr- kach zusammen gesehen haben Wollte, kenne er nur flüchtig. In der nächsten Sitzung wird der Ausschuß die ezugen Loritz und Stilger gegen- äberstellen, um zu erfahren, ob Stilger der Herr war, der Loritz kurz vor der Wahl ge- kragt haben soll:„Was kostet es, wenn die ganze WAV geschlossen für Bonn stimmt?“ Zeugen entlasten Falkenhausen „Alles getan, um Leiden zu ersparen“. Brüssel(OP). Der Präsident des Deut- schen Evangelischen Eirchentages, Dr. von Thadden-Trieglaff, sagte im Falkenhausen orozeß aus, daß der Angeklagte sein Leben and seine Freiheit ständig gefährdet habe, indem er Befehle aus Berlin migachitete. „Kein Offizier des deutschen Generalstabes kann behaupten, daß von Falkenhausen nicht Alles tat, um Leiden zu ersparen.“ Gerichts- Dräsident Marechal unterbrach von Thadden- Trieglaff und fragte, warum man von Fal- enhausen wegen seiner nachgiebigen Hal- kung nicht abgelöst habe. Der Zeuge begrün- dete diese Tatsache mit der„Entente“ des An- geklagten mit dem früheren Chef der Zivil- verwaltung, Reeder, der einen starken Ein- fluß auf gewisse Zentralorgane in Deutschland gehabt habe, Bernard von Bargen, der frü- here deutsche Botschaftsrat in Brüssel, er- Klärte als nächster Zeuge, daß von Falken- hausen und Reeder der Hinrichtung belgischer Geiseln energischen Widerstand entgegenge- setzt hätten. 1 Außenpolitische Debatte am 8. November, Die große außenpolitische Debatte des Bun- destages wurde vom Altestenrat auf den 8. Noverber anberaumt. Die Redezeit wird ach Stunden betragen. ö Frühstück auf Viktorshöhe, Bundespräsident Heliss empfing vertretenden griechischen Ministerpräsidenfen Papandreu zu einem Frühstück„ an dem die Bundesminister Schäffer und Erhard teilnah- Meni. 4 ö auf der Viktorshöhe den stell- Die Versorgung entlassener Beamter Gesetz vom Landtag verabschiedet— Eine Regelung mit Lücken Stuttgart wb). Der württemb.-badische Landtag verabschiedete am Mittwoch in 2. und 3. Lesung gegen die Stimmen der Kommuni- sten den Gesetzentwurf über die Versorgung der aus politischen Gründen entlassenen Be- amten und ihrer Hinterbliebenen. Nach dem Wortlaut des Gesetzes gelten für alle aus poli- tischen Gründen dienstentlassenen und nicht Wiedereingestellten Beamten, die heute Be- hörden des Landes, einer Körperschaft, An- stalt oder Stiftung des öffentlichen Rechts an- gehören würden, die allgemeinen versorgungs- rechtlichen Bestimmungen. Die Altersgrenze für den Ruhestand ist das 65. Lebens gilt nur für solche B den Eintritt in jahr. L 8 die die in Ausübu geworden und nicht Haup lastete sind. Auf Antrag d ses bestimmte der Landtag, daß die Die Unfähigkeit solcher Beamte 5 dere staatliche G Meitsbehörde festzustel len ist. Beamte, d Vegen ihrer Verbir mit dem Nationals mus oder. Militaris- Mus Während des Dritten Reiches in das Be- amtenverhältnis berufen wurden, were in den Ruhestand versetzt. Noch nic Alte ent! 1e, aber noch dienstfähige Be- Amte können bis zum Inkrafttr. eines Bundesgesetzes nach Artikel 131 des Grund- Beihilfen erhalten, sofern sie be- ktig sind. Das Gesetz tritt rückwirkend vom 1. Oktober an in Kraft. Abgeordneter Dr. Scheff buch(CD Stuttgart) teilte als Berichterstatter des stän- digen Aussch es mit, daß zur Ausführung des Gesetzes ein jährlicher Mehraufwand von 8 sene mte oder deren Hinterbliebene vorläufige 0 hilfen in Höhe von 6,1 Millio- H. Die nunmehr erforderlichen Sionsbeträge in Höhe von insgesamt 10,2 Millionen DM, in denen die Pensionsbeträge der Gemeinden und Körperschaften für ihre entlassenen Beamten nicht enthalten seien, seien höher als die jährlichen Aufwendungen für die höheren Schulen des Landes. Abgeordneter Dr. Haußmann Stuttgart) betonte, seine Partei halte noch immer an den Grundsätzen ihres Initiativ- Sesetzentwurfes in dieser Frage fest, der vom ständigen Ausschuß abgesetzt worden War. Sie behalte sich vor, im neugewählten Land- tag diese Frage erneut zur Sprache zu brin- gen. Abgeordneter Simpfendörfer(CDU Leonberg) erwiderte, es komme vorerst darauf an, den entlassenen Beamten über 65 Jahre zu helfen. Später könnte dann in dieser An- gelegenheit ein neuer Schritt erfolgen. Abge- ordneter Klausmann(KPD Karlsruhe Stadt) erklärte, auch die Rentner, die Ar- beitslosen und andere notleidende Gruppen des Volkes hätten wohler worbene Rechte. Ab- geordneter Möller(SPD Karlsruhe Land) Vertrat die Ansicht, die Auseinandersetzung sei nur dadurch entstanden, weil die Bundes regierung den Gesetzentwurf zur Ausführung des Artikels 131 des Grundgesetzes noch Hicht vorgelegt habe. Weitere Vorlagen und Anträge In 2. und 3. Lesung verabschiedete der Landtag einstimmig drei Gesetzentwürfe, die die Einführung eines Landes schuld buehes für Württemberg-Baden, die Ande- rung des württembergischen Wasser 82 SStzes und die Anderung des Gesetzes über ie Zuständigkeit für die Ernennung und Entlassung von Beamten des Landes zum Gegenstand haben, Ohne Debatte verabschie- dete der Landtag in drei Lesungen einstim- mig ein Gesetz über Steuerfreiheit bei Grund- ErWwerb für den sozialen Wohnun 8 8— b aA u. Der Erwerb eines Grundstücks zur Er- Stellung eines Kleinwohnungsbaues, dessen Wohnfläche 80 am, ausnahmsweise 120 qm, icht übersteigt, muß nach diesem Gesetz nicht mehr versteuert werden, Bei der Ver- mietung von Wohnungen in solchen Kleinwoh- nungsbauten darf nur die Kostenmiete in Sinne des ersten Wohnungsbaugesetzes des Bundes vom 25. April 1950 erhoben werden. Ein Initiativ-Gesetzentwurf der SpD und der DVP zur Ergänzung des Land ta 88— WaAhlgesetzes wurde an den ständigen Ausschuß überwiesen. Nach dem Entwurf sollen Staatsbürger, die aus Württemberg weggezogen, jedoch vor Ablauf von drei Jah- ren nach dem Wegzug zurückgekehrt sind, mit ihrer Rückk ehe wieder die Wahlberechti- gung erhalten.. Aus Antrag des Wirtschafts- und Verkehrs- ausschusses beschloß der Landtag einstimmig. die Kreise Mos bach, Buchen, Tauber- bisehofsheim, Sinsheim und Hei delberg zu Förderbezirken zu erklären Einmütige Zustimmung fand schließlich ein Antrag des Abgeordneten Herrmann(DV Landesliste), in dem die Staatsregierung er- sucht wird, darauf hinzuwirken, daß bei der Neufeststellung der Einheitswerte für die Land- und Forstwirtschaft die Gebäude nach dem Ertragswert und nicht nach dem Brand- schadens- bzw. Verkehrswert bewertet wer⸗ den. Mit Mehrheit wurde schließlich ein An- trag des Verwaltungsausschusses, der die Wie- dererrichtung des Vermessungsamtes Heiden- heim vorsieht, angenommen. Ein Antrag der Abgeordneten Klein knechf(SpD Lud- weigsburg) und Genossen über die Gewährung einer monatlichen Zulage von 20 DM für Be- amte und Empfänger von Unterhaltszuschüs- sen wurde an den Finanzausschuß überwiesen. Der Landtag wird am Donnerstag zu seiner nächsten Sitzung zusammentreten und dabei u. a. den Kreditfall Bürkle erörtern. DV de Gasperi lädt Adenauer ein. Der italieni- sche Erziehungsminister Gonella hat dem Bundeskanzler eine Einladung des Minister- Präsidenten de Gasperi überreicht. Dr. Aden auer erklärte, er werde voraussichtlich noch im November Rom besuchen. Polizeipräsident Pitzer pensioniert. Der we⸗ gen Mangel an Beweisen im Münchener Gold- schieberprozeg freigesprochene ehemalige Polizeipräsident Pitzer wurde durch einen Be- schluß des Münchener Stadtrates pensioniert. Paris besteht auf seinem Vorschlag Nationalversammlung billigt Regierungspoff- tik zur deutschen Wiederbewaffnung— Moch über Frankreichs Aufrüstungsplan Pa r is(UP). Die französische National- versammlung billigte den Regierungsplan über eine künftige europaische Streitmacht unter Einbeziehung deutscher Truppen— be- stätigte aber erneut ihre Ablehnung einer deutschen Nationalarmee oder eines deutschen Oberkommandos. Ein Versuch, in den Antrag einen Passus einzufügen, der bes gte, daß die Schaffung einer europäischen Armee die An- nahme des Schumanplans zur Vorbedingung habe, wurde als berflüssig abgelehnt. Der franz che Verteidigungsminister Moc h, der inzwischen nach V ugton ab- klog, um an der am Samstag beginnenden Konferenz der Verteidi ini lantikpaktmächte men, wir breiten. vor de prasid mung erklärt, 45 von den andere Werden sollte, Fra deutschen Werde. Es geringf Plan glich bereit, über ungen zu verhandeln. on verlautet, hatten so- he Botschafter Bonnet wie hafter Sir Oliver Franks mit dem ameri Außenminister Acheson, um die der USA- Regierung zu dem f Plan für die Wiederbewaffnung Vestdeutsch- lands zu erfahren. Von zuver ie Seite t dazu, e i noch zu früh, um eine Stellungnahme Washingtons zu Wohl der franzé der britische Bot Unterredungen kanischen Reaktion Von 5 zu 20 Divisionen Verteidigungsminister Moch à seiner Abreise an die 7 nate so schnell wie m erinnerte daran, daß die lionen lich zu pilligen. Sowjetunion 4,1 Mil Soldaten unter Waffen habe, die zur Ablelstung emer zwei-, drei-, in verschiede- nen Fällen sogar vierjährigen Militärdienst- pflicht einberufen worden Seien. Solange der Kreml über Streitkräfte von diesem Umfang verfüge, müsse Frankreich seine eigene Armee unbedingt v Das Aufrüstungsprogramm der franzö schen Regierung umriß Moch in folgenden Punkten: 1. Eine Verstärkung der enwärtigen Fünf-Divisionen-Armee in Eur Auf 10 Di- Divisionen im sionen im Jahre 1953. Ve auf 900 0 Lisſionen im Jahre 1951. 15 Jahre 1952 und 1 3. Aufstellung wiegend Aus 4. Ein umfangreiches Waffen Programm, für das die Verein in der ersten Hälfte des Jahr hundertmillionen Dollar verspr chen Weitere Dollarhilfe sei für die 2 des Jahres zugesagt. „Genügend F Tei willige“ Amerikanische Kreise in Frankfurt vertre- ten die Auffassung, daß in Westdeutschland gegebenenfalls genügend Freiwillige zur Auf- stellung von zehn deutschen Divisionen inner- halb einer europäischen Streitmacht zu finden seien. Voraussetzung hierfür Sei, daß die Deut- schen in ihr mit den übrigen Europàern Sleichgestellt seien, Die genannten Kreise glau- ben, daß die deutsche 6 kentlichkeit jetzt für eine beschränkte Remilitarisierung innerhalb eines solchen europäischen Rahmens reif sei. Man rechnet mit einer Sewissen Abneigung in FKreisen der deutschen Jugend sowie bei ehe- maligen Wehrmachtsangel örigen, erwartet je- doch andererseits, daß sich z. B. Viele Ostver- triebene freiwillig melden würden. De. Truman ist optimistisch „Keine Komplikationen in Westeuropa“ Washington(UP). Präsident Truman erklärte auf einer Pressekonferenz, er rechne im kommenden Winter mit keiner Komplika- tion in Westeuropa. Er teilte weiter mit, daß er beschlossen habe, den Kongreß noch vor dem 27. November, dem bisher vorgesehenen Tag des Zusammentritts, zu einer Sonder- sitzung einzuberufen, um folgende Gesetze Zu beraten: Besteuerung der übermäßigen Ge- Winne, Kontrolle der Mieten und der Verlei hung der bundesstaatlichen Rechte an Hawai und Alaska. Regierungsbeamte in Washington erklärten, die Vereinigten Staaten planten nicht, direkt auf die in der letzten Woche übermittelte soWjetische Note zu antworten, in der es Heß, die Sowjetunion werde die deutsche Wiederaufrüstung nicht dulden. Zwischen den USA und Kanada ist ein Ab- Kommen geschlossen worden, um die Indu- strieproduktion für Verteidigungszwecke für den Fall eines Notstandes zu fördern und 2 beschleunigen. Keine Einigung über Trygve Lie USA-Veto gegen jeden anderen Kandidaten? Lake Success(OP). Maßgebende Kreise berichten, daß sich die fünf ständigen Mit- lieder des Sicherheitsrates der UN über einen Nachfolger Trygve Lies nicht einigen konnten. Die Vereinigten Staaten sollen nach zuverlässigen Informationen in einer privaten Zusammenkunft der Delegierten der fünf Großmächte erklärt haben, daß sie gegen je- den Kandidaten außer Trygve Lie ihr Veto einlegen würden. Es wird erwartet, daß Lies Amtszeit, die am 2. Februar 1951 abläuft, von. der Generalversammlung der Vereinten Na- tionen um drei Jahre verlängert werden wird. Der politische Ausschuß der Generalver- sammlung setzte die Debatte über den sowje- tischen„Friedensplan“ fort. 5 on protestiert gegen Prager Kominform-Erklärung hland nur aui 1 1 Friedensschluß mit Gesamtdeutse dem Wege freier offener Wahlen möglich Washington(UP). Der amerikanische Außenminister Aclheson erklärte auf einer Pressekonferenz, der Frager Vierpunkteplan des Kominform für Deutschland stelle einen unnatürlichen Migbrauch“ der Hoffnung der Welt auf Frieden und Völkerverständigung dar, gegen den er feierlich Protest erhebe. Die von Acheson erwähnte Prager Erklä- Tung umfaßte folgende Forderungen: Keine Remilitarisierung Deutschlands, Förderung der Wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutsch- and und die Bildung eines gesamtdeutschen verfassunggebenden Rates. Acheson erklärte dazu, daß die Westmächte Setzt handeln wollten, da die Zeit längst vor- über sei, in der durch Allgemeine sowjetische Redensarten über Abrüstung, Frieden und die jeutsche Einheit Hoffnungen in der W 36 rden konnten. Er wies in Se darauf hin, die Prager Er- an die Adresse der Sowiet- richtet werden müssen, da diese es uselassen habe, daß in Ostdeutschland 50 000 Soldaten organisiert, ausgebildet sowie mit Panzern und Artillerie ausgerüstet worden seien. „Wir unterstützen“, so sagte Acheson,„von und ganz den Standpunkt des Bundeskanzlers Adenauer und der Bundesrepublik. Wir haben der Sowjetunion wiederholt Vorgeschlagen, freie, offene Wahlen unter Eontrolle in ganz Deutschland durchzuführen, um eine verfas- Sunggebende Versammlung zu wählen. Nur auf diesem Wege kan eine deutsche Regierung geschaffen werden, die dem Willen der Mehr- heit der Bevölkerung entspricht. Nur dann Können wir vernünftig über den Abschluß eines Friedensvertrages sprechen.“ ieee Südkoreaner am Valu-Fluß Kommunisten versuchen letzten verzweifelten Widerstand— Fünfzigtausend Amerikaner in Wonsan an Land gegangen Von UP- Korrespondent E. Hobere e ht Tokio. Zahlreiche südkoreanische ver- bände haben das Südufer des Lalu- Flusses der die Grenze zwischen Korea und der Man- dschurei bildet— erreicht und die dicht an der Grenze liegenden Städte Tschonsan und Kojang in Besitz genommen. Die südkoreanischen Verbände, die in vier Angriffssäulen von Hamhung auf die man- dschurische Grenze vorstoßgen, sind nach wo- chenlangen Märschen ohne Widerstand jetzt auf erbitterte Abwehr nordkoreanischer Ver- bände gestoßen. Es zeigt sich immer deut- licher, daß die Kommunisten doch noch ver- suchen, einen letzten, starker Widerstand zu leisten. 5 In Kreisen südkoreanischer Offiziere wird vermutet, daß Berichte vom angeblichen Ein- treffen chinesischer Kommunisten in Nord- korea den Tatsachen entsprächen. Ein Spre- cher des Hauptquartiers Megrthurs maß die- sen Gerüchten jedoch keine Bedeutung bei. 50 000 neu eingesetzte amerikanische Solda- ten, die in Wonsan an Land Singen, setzen ren Vormarsch zur Front fort, um die vor- rückenden südkoreanischen Verbände zu ver- stärken. Gegenwärtig befinden sich neben den südkoreanischen Truppen insgesamt 170 000 Alliierte Soldaten auf dem Vormarsch nach Norden. 5 In Unsan, einer etwa hundert Kilometer nördlich von Pyongyang liegenden Stadt, ist nach letzten Berichten eine relativ starke Ein- heit der Kommunisten eingeschlossen. Sie hat bisher jede EKapitulations aufforderung Abge- lehnt. Ganz im Westen der alliierten Linie hat die britische Commonweslth-Brigade nach fünfzehnstündigem Gefecht die Stadt Paki- tschon erobert. g Franzosen weichen Vietminh- Druck Kämpfe jetzt auch in Süd- Indochina Saigon(OP). Unter schwerem kommu- nistischen Druck mußten die französischen Truppen sich aus der Gegend der Festung Laokay zurückziehen. Ein kurzes französi- sches Rommunique meldet, daß die Franzosen das kleine Fort Banphiet, etwa 10 Kilometer östlich von Laokay aufgegeben und neue Stellungen am Roten Fluß bezogen hätten. Auch die Forts Dinhlam, Tienyen und Moncay Seien bedroht. Die Nachrichtenagentur der aufständischen Vietminh meldete, dag der Kampf gegen die Franzosen auch in Zentral- Annam und in Sochin-China im südlichsten Teil von Indo- china eingeleitet worden sei. Saigon(IP). Kommunistische Vietminh- Truppen griffen die isollerte französische Fe- stung Laokay an. Man erwartet, daß damit ein neuer Kampfabschnitt in Indochina ein- geleitet wird. Das französische Hauptquartier in Saigon Sibt dazu bekannt, daß die Besatzung der Fe- stung mit Vorauseinheiten der Vietminh⸗ Kommunisten„in Berührung“ gekommen sei. Die französische Artillerie habe das Feuer eröffnet. Das Grenzfort Lackay ist seit der Räumung des Grenzpostens Muong Khuong isollert, Ober die Stärke der angreifenden Truppen liegen bisher keine Nachrichten vor. Ver- antwortliche Kreise sind jedoch der Ansicht, daß mit diesem Angriff eine neue große Schlacht beginnen werde. Nur wenige Stunden bevor die Nachricht über den Beginn des Angriffs eintraf, hatte das französische Hauptquartier bekanntge- geben, dag die Zivilbevölkerung auf dem Luftwege aus Laokay evakuiert werde. Lao- kay ist der letzte bedeutende französische Außenposten, der das Tal des Roten Fluges, Indochinas Rreiskammer. bewacht. Siebenundvierzigeinhalb Millionen Bisheriges Ergebnis der Volkszählung Wiesbaden(UP). Nach Mitteilung des Statistischen Amtes der Bundesrepublik Sind nach dem bisherigen Ergebnis der Volkszäh- lung 47 558 000 Personen im Bundesgebiet an. Sässig. Damit stieg die Bevölkerungszahl ge. genüber 1946 um 3,8 Millionen. Weiter ergab die Volkszählung, daß etwa drei Millionen Frauen mehr im Bundesgebiet leben Als Män- ner. Auf deutsche Kinder geschossen Drei Jahre Zwangsarbeit für US-Corporal Nürnberg(UP). Ein amerikanisches Mi. litärgericht verurteilte den Corporal Ralpk W. Angelo zu drei Jahren Zwanse rbeit und Ausstoßung aus der US-Armee. Angelo hatte in der Nähe von Ansbach auf der Jagd mit seiner Schrotflinte auf zwei deutsche Kinder im Alter von neun und zehn Jahren geschos- der Kinder wurde dabei erheblich e Verletzt. Groß-Razzia in München Riesige Mengen von Schwarzmarktwaren München(UP). Eine im Möhlstraßen- Viertel von München durchgeführte Razzia f Is größte Zoll- und Steuerfahndungs- Aktion nach Schwarzmarktwaren und Devisen in der Nachkriegszeit bezeichnet. Rund 1009 Personen, darunter Polizisten, Zoll- und Fal gsbeamte. Kriminalbeamte. Ab- Sperrpersonal und Kraftfahrer, waren Aufge- boten worden. 75 Ladenges te und 8 Gast- Die Aktion, ver- 16 Lastkraftwagen im die sichergestellten 2 stätten wurden dur Zwiische lief obne Waren au mitte!(Tee, Schokolade, Kaffee. bak waren. Spirituosen) abzutrans- Portiere Bei der Durchsuchung eines Kellers stießen die Beamten auf ein Le msmittellager, das bereits in Verwesung übergegangen war. Ran- 21 Butter und andere leicht verderbliche Waren im Gewicht von rund 8 Zentnern igen Geruch aus. 5 „Ick habe als Soldat gehandelt“ Deutscher General vor fran nem Gericht Paris(UP). Der ehemalige deutsche Ge- neralmajor Ot bers ba cher, der von einem französischen Militärgerichtshof für die Er- schließung von Zivilisten, Brandschatzung von Dörfern und andere Repressalien in der Ge- gend von Limoges und Perigueux verantwort- lich gemacht wird, erklärte zu seiner Vertei- digung, er habe als Soldat gehandelt. Sein Auftrag habe gelautet, einen Durchmarschweg 5 durch das von den Maquis besetzte Gebiet 20 erzwingen, um sich mit den Truppen in der Normandie zu vereinigen, Unmenschlichkeiten seien nicht zu seiner Kenntnis gekommen. Man erwartet, daß das Gerichtsverfahren am Freitag abgeschlossen wird. Ehepaar tot aufgefunden „Wir sind freiwillig aus zem Leben geschieden“ Lüneburg(UP).„Wir sind Mann und Frau und sind kreiwillig aus dem Leben ge- schieden“, so lautet ein Abschiedsbrief, den die Eheleute Gerhard und Gertrud Paul aus Horst in Holstein bei sich hatten, als man sie in einem Wald bei Dahlenberg erschossen auf- fand. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen hat der Mann zunächst seine Frau erschossen und dann seinem Leben durch einen Schlä- kenschuß ein Ende bereitet. Es wird vermutet, daß das aus Breslau stammende Flüchtlings- Shepaar seinerzeit in uten Verhältnissen lebte und sich mit der heutigen Lage nicht Abfinden konnte. Stinkbombe gegen Mussolini-Tochter Bei neofaschistischer Versammlung RO m(UP). In einem Theafer in Rom fand eine Versammlung von einigen hundert euro- päischen Neofaschisten statt, die eine neue rechtsgerichtete internationale Jugendorgani- sation gründen wollten. Als Anna Maria Mus- solini, die 21jährige Tochter des krüheren Diktators erschien, wurde von einem der An- Wesenden eine Stinkbombe geworfen. Bei dem Ruf„Giftgas“ bemächtigte sich der Versamm- lungsteilnehmer eine Panik Alles drängte zum Ausgang. Schließlich erschienen Polizei- beamte und das Uberfallkommando und stell- ten die Ruhe wieder her. Geheimdokumente im Taxi verloren Auf Umweg über Fundbüro Wiedererlangt ParIs(UP). Amerikanische Militärs gaben zu, daß ein Offizier der UsS-Luftstreitkräfte Wichtige Geheimdokumente über die im Au- gust abgehaltenen europäischen Luftmanöver Verlor. Wie im einzelnen dazu bekannt wurde, War ein Oberstleutnant, dessen Name nicht Sehannt wurde, auf dem Rückweg zu seinem Heimathafen Wiesbaden am Gare de Est in Paris mit dem Taxi angekommen. Als er die- es erließ, um einen Fräger für sein Gepäck zu holen, blieb eine Reisetasche mit den wich- tigen Pokumenten in dem Auto liegen. In Ab- Wesenheit des Offiziers führ der Taxifahrer davon, Es verlautet, daß er die Aktenmappe später beim Fundbüro der Polizei abgegeben habe. Auf diese Weise Sei Sie Wieder in den Besitz des Offiziers gelangt. Richter für den Bundesgerichtshof. Bundes- Präsident Heuss hat Landgerichtsdirektor Dr. Ergels Oüsseldorf) und Oberlandesgerichts- rat Dr. Lisco(Bremen) zu Bundesrichtern am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ernannt. Hallstein Beobachter in Rom. Staatssekre- tär Hallstein wurde von Bundeskanzler Aden- Auer zum deutschen Beobachter bei dem Mini- sterrat des Europarates ernannt, der in Rom zusammentritt. Aufhebung der Immunität Götzendorfs? Der Ausschuß für Geschäftsordnung und Immu- nität hat beschlossen, dem Bundestag die Auf- hebung der Immunität des Abgeordneten Götzendorf zu empfehlen, gegen den eine An- zeige wegen angeblichen Betrugs vorliegt. Anfang des nächsten Jahres. Die Vereinig- kerl Staaten, Großbritannien und Frankreich gaben alle nicht kommunistischen Mitglied- staaten der Vereinten Nationen aufgefordert, den Kriegszustand mit Deutschland des nächsten Jahres zu beenden. Südwestd. Rundschau Landtag zum Fall Bürkle Einsetzung eines Sonderbeauftragten beschlossen Stuttgart(bb). Der württ.-badische Landtag beschloß am Donnerstag mit den Stimmen der DVP und der CD gegen die der SPD und der KPD, die Staatsregi um Einsetzung eines Sonderbeauftre 2 die Abwicklung der Bürkle Soll au Agte Jären, wer für die überhöhten Kre- ditgewährungen der Stuttgarter Giro-Kasse an den Fabrikanten Bürkle verantwortlich ist. Bürkle hat von der Girokasse in den letzten dit erha die er zu einem großen Tei) verw haben soll. Der Stadt Stutt- Sart ist aus diesen Transaktionen ein Schaden von 4 bis 5 Millionen DM entstanden. Z Wei Gedenkminuten Punkt 12 Uhr unterbrach Landtagspräsidenf Keil die Sitzung für zwei Minuten zum Ge- denken an alle noch im Ausland festgehalte- nen Kriegsgefangenen, Sämtliche Abgeordnete des Hauses hatten sich von den Plätzen er- hoben und verharrten schweigend, bis der Präsident die unterbrochene Sitzung wieder aufnahm. Ohne Debatte verabschiedete der Landtag in zweiter und dritter Lesung ein Gesetz über die Ermächtigung zur Beurkundung von Grundstüecksgeschäften. Das Justiz- ministerium kann n diesem Gesetz Beamte der Landv- tung zu Beurkun-⸗ Jungen err 1 der Durchfüh- rung des R setzes von 1919 des württ.— en Ge zur Beschaf- Furig von Siedlungsland u sowie des Flüchtlingssie 1949 notwendig werden. Der Entwurf eines Landeseisenbahn- gesetzes wurde in erster Beratung an den Wirtschafts- und Verkehrsausschußg über- Wiesen. Der Landtag wird voraussichtlich am Don- nerstag nächster Woche erneut zusammentre- ten und unter anderem eine groge Anfrage der DVP-Fraktion über die Kontrolle der Volkszählungsliste durch Steuerbeamte be- Bandeln. zur Bodenreform dlungsgesetzes vo Vorbereitende Länderberatungen Tübingen dds). Der aus neun Vertre- tern der Regierungen von Freiburg, Stuttgart und Tübingen bestehende Sachverständigen- Ausschuß zur Vorbereitung der für den 7. November angesetzten nächsten Länderkon- Lerenz ist am Donne stag vormittag in der Tübinger Staatskanzlei zu seiner ersten Sit- Zung zusammengetreten. Abschluß der Karlsruhe Langensteinbach badischen Landessynode (ND). Die im Bibelheim bei Karlsruhe abgehaltene Landessynode der Evangelischen Landesb in Baden bewilligte den Haushaltsplan erörterte Pläne für einen und innerkirchlichen Lastenausgleich. Vom 12. bis 18. November sol! unter Beteiligung samntlicher Gemeinden einne Wiederaufbauwoche durchgeführt wer⸗ den. Beträchtliche Ftatmittel werden für den Wiederaufbau von zerstörten Kirchen uns Kirchlicher Gebäude vor allem in den Großstädten Badens zur Verfügung gestellt Schließlich nahm die Synode die neue Got- besdienstordnung an, die eine stärkere Anteil nahme der Gemeinde am Gottesdienst vor- Sieht. ö Warnung vor dem Lehramtsstudium Karlszuhe(wb). Die Unterrichtsver- Waltung für Nordbaden in Karlsruhe warnt vor dem Studium für das wissenschaftliche Ad künstlerische Lehramt an den hö Pchulen. Die Unterrichtsver waltung. rauf hin, daß die Zahl der Assessoren und der m pädagogischer Ausbildung stehenden Refe- Tenddare, die auf eine Allstellung warteten, so Sroß sei, daß sie die Lücken vollkommen aus- Flillen, die durch Pensionierungen frei werden. Gefährlicher Marterpfahl e en e band ein Zwölfjähriger kährten an einen Marterpfahl“, der ein mit gefüllter Behälter War. Als sich te zu befreien suchte, fiel der Be- hälter um und der Junge wurde an den Bei- nen von dem heißen Teer verbrüht Er mußte mit schweren Verbrennungen ins Kranken- haus eingeliefert werden. Indianerspielen inen jüngeren Ge- Erzbischof Dr. Rauch weihte Siedlungs Mosbach Freiburger Erz schof weihte dieser Tage Seir F. de 0* richtung des 4e 8 1 1 f und gestellt. Außer ner Landmaschinen die moe Ste ndtechnik als Leihgabe. em ne Er wollte sich nach dem Osten„absetzen“ Tauberbischofsheim). Anfang us and plötzlich der 433 Zs Ras Elektrizitätswerkes mit 12 000 Mark rten Stromgeldern, wurde aber zwei Später festgenommen, als er sich ge- de nach dem Osten„absetzen“ wollte. Vor dem Tauberbischofsheimer Schöffengericht erklärte der Angeklagte, es seien von ihm nur 4000 DM veruntreut Worden, die er übrigens mit einem Totoapparat für totsichere Tips, den er selbst gebastelt habe. wieder beibrin- gen Wollte. Der Apparat versagte natürlich. Wegen Untreue wurde der Angeklagte zu 18 Monaten Gefängnis und 2000 Mark Geld- strafe verurteilt. Kreuz und quer durch Baden In Freiburg findet vom 27.28. Okfober eine Tagung der Techniker der Gemeinnützigen Wobnungswirtschaft statt, auf der in Refera- ten und Diskussionen Probleme der Bauland beschaffung, Neubebauung zerstörter Wohn- Hächen, der Städtebaugesetzgebung und des Eniteignungsrechts im Rahmen des Aufbau- Sesetzes erörtert werden. In Buchenberg fuhr ein 61 Jahre alter Sägewerksbesitzer seinen Wagen in der Dunkelheit neben der Garage ge- 0 fschlagen m Kopf verlor er das Bewußtsein und fand in dem nur 30 em tiefen Wasser den Tod Seit einigen Tagen befinden sich in Radolf- zell falsche 50-Pfennig-Stücke im Umlauf, die Vermutlich aus der Lindauer Fälscher werk statt kommen. Die Fälscher sind bereits Ver- haftet. Ein 33jähriger Mann aus Ispringen, der sien neunjährigen Buben mit Sühigkeiten angelockt und sich wiederholt an ihm vergan- gen hatte, wurde zu acht Monaten Gefängnis Lerurteilt. Der Aufbau der zu etwa 70 Prozent zer- störten Stadt Bruchsal macht gute Fortschritte. Der rechte Flügel des Schlosses, übrigens eines der schönsten Barockschlösser Süd- deutschlands, ist wiederhergestellt. Ein älterer Schüler wollte dieser Tage sei- nen Augen nicht trauen, als er beim Pilz- suchen auf den Brühlwiesen bei Bietigheim (Baden) einen Riesen- Champignon„ernten“ Fonnte. Der„Findling“ hatte das immerhin ungewöhnliche Gewicht von beinahe 1000 Gramm und einen Durchmesser von über 30 Zentimeter. die ber in Lolcale Nundocliau Hat sparen einen Sinn? In der„guten alten Zeit“ pflegten unsere Vorfahren erübrigtes Geld in einen Strumpf zu stecken oder einen gefüllten Beutel unter die Matratze zu legen. Kurz: sie sparten. Langsam gewöhnten sich dann die Menschen da Geld, das nicht sofort benötigt wurde, auf eine Bank zu tragen, die es für sie ver- Währte und dafür sogar noch Zinsen bezahlte. Die Entscheidung: Strumpf oder Sparkasse? fiel manchem schwer, jedoch waltete das Schicksal und verschlang in Gestalt einer In- tion die Silberlinge im Strumpf die Beträge der Sparkassenbücher. 1923 tauchten wieder Zweifel und ! Soll man noch einmal sparen, Geld nicht wieder kaputt? Man nung und trug kleine und groge der vernichtete ein 1er Schlag die Ersparr 7 zwar keine Inflation, sondern eine Wäh- sreform, das Endergebnis aber war das- Man hatte umsonst gespart. man nocheinmal sparen? Gewiß, der che Horizont ist dunkel, aber trotz aller Tan, Sowohl Nach geiten weiter. Aufwendungen für Mo- für die Ausbild der Kinder, für Er- holung oder Krankheit sind nötig. Das alles aber geht nicht ohne Rücklagen. Am 30. Oktober wird in der ganzen west- 1 Welt der Spartag begangen. Er soll kür alle Völker ein Tag der Besinnung sein. Die Antwort auf die Frage, ob es einen Zweck 5% Jahre nach dem Krieg und 2½ Jahre ch der Währungsreform wieder zu sparen, haben die Inhaber von 15 Millionen Sparkon- ten gegeben;: Ja, es hat Sinn, weil es sein mug. Was lebte, fing nach der Kata- strophe wieder von neuem an. Ohne Anstren- 1 Die Ausſtellung neuzeitlicher Eigenheime im Reichsadler. Am letzten Sonntag veranſtaltete die äl⸗ teſte und größte deutſche Bauſparkaſſe Gde. Wüſtenrot im Reichsadler eine Ausſtellung prämierter Pläne und Modelle aus einem Architektenwettbewerb ſowie einen Bera⸗ kungstag aller Bauintereſſenten. Das gezeig⸗ te Intereſſe, ſowohl von Seiten der Altbau⸗ ſparer wie auch von den Neuintereſſenten war recht rege. Es zeigte ſich, daß das ſteuerbegünſtigte Bauſparen, das nach dem Krieg und insbeſondere nach der Währungs⸗ reform einen großen Aufſchwung genommen hat, heute als beſter, billigſter und ſchnell⸗ ſter Weg angeſehen wird, ſein Eigenheim zu erreichen. Die vielſeitigen Finanzierungs⸗ möglichkeiten, ob Neu⸗, An⸗ oder Umbau, ob Hauskauf oder Erbablöſung, machen ge⸗ rade in der heutigen finanzarmen Zeit die Bauſparkaſſen als Kreditinſtitute zur Her⸗ gabe von billigen, unkündbaren II. Hypo⸗ theken zu populären Realinſtituten. Sie 85 255 5. 82 a ſichern hierdurch Jedem die Vollfinanzie⸗ rung ſeiner Baupläne. * Dr. Schuon Ehrensenator der TH Karlsruhe. Die Technische Hochschule Karlsruhe hat an- jäglich ihres 125 jährigen Bestehens dem Vor- stand der Bausparkasse„Gemeinschaft der Freunde Wüstenroth“ in Ludwigsburg, Dr. Schuon, die Würde eines Ehrensenators ver- liehen. A Jugendliche Wohnungsmarder festgenommen Mannheim(wb). Amerikanische und deutsche Polizei hat vier Jugendilche festge- nommen, die den letzten Monaten in etwa 10 Fällen in Wohnungen amerikanischer Be- satzungsangehöriger in Mannheim eingedrun- gen Waren. Den Dieben, die zwischen 19 und 21 Jahre alt sind, konnten bisher 8 Einbrüche ungen geht es bei den meisten nicht. Und ist das Sparen nicht ein wesentlicher Teil davon? Es geht nicht nur darum, daß der Einzelne — D im Sparen Geld ans kommt. Ebenso wichtig i richtig sparen? 4. 5 mit- „Summen zur Herstellung der Güter be- Es jeden Einzelnen und für die Ge- it viel davon ab, ob wir sparen und 8 en, die er dann zu billigeren Prei- aufen. kann, als es ohne Kreditgewäh- urch die Banken möglich wäre. nachgewiesen werden. Die Polizei hat ein um- greiches Beutelager sichergestellt, in dem a Jusikinstrumente und Ge- stände im Wert von rund 1500 angehäuft waren. Diebstahl vor 40 Jahren kam ans Tageslictrt Mannheim(lid). In Mannheim wurde beim Abbruch eines Schuppens eine Geldbörse gefunden, die vor vierzig Jahren einem noch heute lebenden Manne in Helmbach an der Bergstraße gestohlen wurde. Die Börse ent- hielt eine Lohntüte aus dem Jahre 1910 und eine Arbeiterwochenkarte, sowie den Ehering des Bestohlenen. Abſchlußübung der Freiwilligen Feuerwehr Seckenheim am Samstag. Vohlfahrtsmarken 1949 länger gültig Die Freiw. Feuerwehr Seckenheim hält Die Gültigkeitsdauer der Wonlfahrtsmarken am Samstag, 28. Oktober, 15.30 uhr am 1949 ist— wie das Bundesministerium für Seckenheimer Schloß ihre die jährige Schluß⸗ Post- und Fernmeldewesen mitteilt— Pis zum probe ab. An dieſer Schlußprobe nehmen 31. März 1951 verlängert worden. Es handelt außer der Freiw. Feuerwehr Seckenheim sich dabei um die Marken Elisabeth von Thü noch die Wehren von Friedrichsfeld und ingen(s plus D, Paracelsus von Hohenheim Ilvesheim teil.. 40 plus 59. F. W. August Fröbel(20 plus 10) 8 e 2 5 uind A. Wichern(30 plus 15). darf ſicher angenommen werden, daß 2 ſich viele Einwohner dieſe Uebung als schulfrei am Reformationsfest und am Buß- Zeichen der Bereitſchaft der hieſigen Wehr nicht entgehen laſſen werden. N*. Landjugendtagung in Ladenburg. Die Landjugend des Kreiſes Mannheim veranſtaltet am Samstag, den 28. und am und Bettag Nach einer Verfügung des Präsidenten des Landesbezirks Baden ist am 31. Oktober (Reformationsfest) und am 22. November Bug- and Bettag) in den Städten und Gemeinden schulfrei, in denen die evangelische Kirche Pfarrkirche ist. Sonntag, den 29. Oktober, eine Tagung in Ladenburg a. N., f Gaſthaus Zur Roſe. Die Wettervorhersage Bet 1 F ol, Am pFreitag vielfach bewölkt und eson- örträgen und Ausſprachen ſind u. a. fol⸗ ders im Südteil gelegentlich geringer Nieder- gende Themen vorgeſehen: Die Landjugend schlag als Regen oder Schnee. Nach Norden im Bauernverband.— Praktiſche Arbeit der leichter bewölkt, zum Teil auflockernd am Landjugendgruppen.— Landjugendarbeit in Samstag überwiegend trocken, allmählich Amerika und wir.— Warum Bauernſchulen, Bewölkungsrückgang, Kalt. 8 5 Jugendhilfe⸗Land. Am Sonntag Abend een nicht oder nur wenig über 5 Grad, Tiefst ſchließt die Tagung mit einem Feierabend der Landjugend. temperaturen um 0 Grad. In Aufheiterungs- eonen leichte Nachtfröste. Schwache bis mäßige gordöstliche Winde. Edmund Sabo Der Andeklagte schweigt vOHhανjα¹ ν erlagshidus Reutlingen Oertel c Soôrer 18. Fortsetzung. Sie sollten sich vor Augen halten, daß alles, Was hier geschehe, der Erforschung der Wahr. heit diene, und daß weder Neigungen noch Ab. neigungen, weder persönliche Empfindsamkei. ten noch sonstwelche Rücksichten sie bestim- men dürften, etwas zu verschweigen oder Fal. sches auszusagen. Darauf schickte er alle hin- aus und bat sie, auf dem Flur zu warten. Nach einigen belanglosen Fragen an Lönne, an denen sich auch der Staatsanwalt beteiligte, Wurde als erste Zeugin Fräulein Gerda Schlü- ter hereingerufen, Sie war eine kleine, zier- liche Dame, blond, dunkeläugig und recht hübsch. Sie sah gescheit und selbstbewußt aus. Sie schien einige Erfahrung als Zeugin zu naben, denn sie gab, ohne gefragt zu werden, rasch ihre Personalien an:„Gerda Schlüter, sechsundzwanzig Jahre, unverheiratet, von Beruf Dekorateurin.“ Sie arbeitete fur ein gro- Bes Modenhaus in der Leipziger Strage und Wohnte seit etwa drei Jahren am Kurfürsten- damm in demselben Hause und auf demselben Flur wie Hartung. Ihre Wohnung bestand aus anderthalb Zimmern. Mit dem Angeklagten War sie weder verwandt noch verschwägert. Wohlfahrt nickte ihr anerkennend zu, weil also gewesen, Fräulein Schlüter“, begann er, „die den Angeklagten oben auf dem Treppen- Hur angehalten hat und ihm bis zur Haustür nachgelaufen ist, als er fliehen wollte. Bevor Sie uns das genau erzählen, möchte ich von Ihnen hören, ob sie mit Hartung näher be- kannt waren, und welchen Eindruck Sie von ihm hatten.“ „ fett en er wertete S Fräulein Schlütei hatte die Gewohnheit, nicht sogleich zu antworten. Sie sah viel mehr über den Vorsitzenden hinweg auf einen be- stimmten Punkt der holzverkleideten Wand und überlegte, wobei sich ihre Unterlippe vor- schob. Das gab ihrem Gesicht einen drollig— kindlichen Ausdruck. Dann kamen ihre Aus- Sagen genau, klar und verständig. Eine vor- bildliche Zeugin. Mit Hartung, sagte sie, sei sie nur wenig in Berührung gekommen und immer aus uner- freulichen Anlässen. Er habe sich ja nicht dauernd in Berlin aufgehalten, sondern seine Wohnung nur als Absteigequartier benutzt. Die Art, wie sie dies Wort aAussprach und be- tonte, ihr hochmütig und verächtlich verzoge- nes Gesicht veranlagten Wohlfahrt zu der Zwischenfrage, was sie mit dem Wort„A- steigequartier“ sagen wolle. „Genau das, was man im allgemeinen dar- unter versteht“, antwortete sie. Er war ein lästiger Nachbar, weil es sehr lebhaft bei ihm zuging. Es ging bei ihm ein und aus wie iu einem Taubenschlag. Es hätte mich nicht 22 kümmert, aber es war mit Geraàusch verbun- den. Mein Schlafzimmer grenzt an seine Woh. nung. Die Wand ist dünn. Es war mir peinlich und lästig, an seinen Gelagen akustisch teilzu- nehmen.“ „Sie hielten also nicht viel von hm?“ fragte Wohlfahrt. „Er war in geradezu alberner Weise An- maß end und von sich eingenommen, ein Trin. ker und Verschwender Die Frau, die ihm die Wohnung säuberte, sagte mir einmal, daß sie von den Resten seiner Gastereien ganz gut leben könnte, sofern nicht allzu lange Pausen Zwischen seinen Berliner Besuchen lägen. Nur Wäre es ihr lieber, wenn er sich auf bürgerliche Kost umstellte. Das ewige Hummerzeug könn. te sie nicht vertragen.“ Ueber die Ereignisse des 30. Dezember konnte Fräulein Schlüter nur das sagen, was man schon von Lönne gehört hatte. Sie war im Theater gewesen und kam etwa um elf oder kurz danach in ihre Wohnung zurück. Daß Hartung wieder da war, wußte sie nicht. Sie hörte auch nichts von ihm, denn sie bereitete sich in ihrer Kochnische noch einen kleinen Imbiß zu. Es war ihr jedoch, als hörte sie in seiner Wohnung sprechen. Bald darauf vernahm sie dann einen erreg- ten Wortwechsel. Auf Wohlfahrts Frage er- klärte sie mit Bestimmtheit, daß sie nur zwei Stimnen vernommen hatte, und zwar männ- liche Stimmen. Einzelne Worte hatte sie nicht verstanden. Sie ging einmal in ihr Schlafzim- mer, hörte dort den Streit noch deutlicher und schlug die Tür ärgerlich hinter sich zu, weil sie wieder um ihre Nachtruhe fürchtete. Mit aller Bestimmtheit blieb sie bei ihrer Aussage, die sie schon während des Vorver- fahrens gemacht hatte: Sie habe nur einen einzigen Schuß gehört. Natürlich sei es mög- lich, daß die beiden Schüsse so schnell hinter- einander abgegeben worden seien, daß der Knall sich für sie zu einem einzigen vermischt habe. Das könne sie nicht entscheiden, aber bei einem späteren Versuch, den die Polizei ange- stellt habe, seien zwei Schüsse in Hartungs Wohnung kurz hintereinander abgegeben wor. den, und in diesem Falle habe sie in ihrer Wohnung deutlich beide Schüsse unterscheiden können. Nach ihrer Ueberzeugung sei in der Nacht des 30. Dezember nur einmal geschossen worden. Kurz danach hörte sie dann einen lauten Ausruf. Der Schreck und die Neugierde trieben Sie in das Schlafzimmer, wo sie lauschte. Eine Weile war es still, dann vernahm sie Schritte und schlurfende Geräusche, vielleicht auch leise gemurmelte Worte. Dessen war sie jedoch nicht ganz sicher. Sie hatte dann gehört, vrie Lönne den Versuch gemacht hatte, telephonisch einen Arzt herbeizurufen. Er hatte mehrmals „Halloh' gerufen. Daß ein Unglüdt geschehen War, nahm sie als sicher, an. Sie wollte gerade das Uberfallkommando anrufen, als sie neben- an die Wohnungstür gehen hörte. Darauf lief sie hinaus auf den Flur und stellte sich Lönne entgegen. Er trug einen Mantel, aber keinen Hut. Sein Gesicht war verstört, und er prallte förmlich zurück, als er sie sah. Der Flur lag nämlich im Dunkeln und Lönne hatte die Nachtbeleuch. tung nicht eingeschaltet. Das tat sie selbst erst. Sie kannte Lönne nicht, fragte ihn, was ge- schehen sei, und konnte sich heute nicht mehr erinnern, was er geantwortet hatte Daß Har- tung tot oder sonst ein Unglück geschehen Sei, sagte er jedenfalls nicht. Das wäre ihr in der Erinnerung geblieben. Sie machte einen schwa. chen Versuch ihn aufzuhalten, er lief jedoch die Treppe hinunter, als in der andern Tür noch Fräulein Weverlein erschien, die sich sehr aufgeregt benahm, schrie und gestikulierte. Sie mochte den Schuß gleichfalls gehört ha- ben. Lönne flüchtete also. Nach einigen Sekun- den lief Fräulein Schlüter hinter ihm drein und kam gerade zurecht, um zu sehen, wie er von dem Hauswart Kröncke an der Tür unten aufgehalten wurde. Der Hauswart benachrichtigte die Polizei, Während Lönne und Fräulein Schlüter wieder hinaufgingen. Hierbei ergab sich, daß Lönne bis zum Eintreffen des Hauptwachtm eisters Vogt in der Wohnung Hartungs allein geblie- ben war. Lönne wurde gefragt, was er in dieser Zeit 5 Setan habe. Er antwortete, er nabe einma! in das Wohnzimmer gesehen, um sich zu überzeu. gen, ob Hartung tatsächlich tot sei. Sein Verstand habe sich gesträubt, an die Wirklichkeit der Er- eignisse zu glauben. Hartung habe noch genau 80 dagelegen wie zuvor. Er, Lönne habe sich dann im Flur auf eine Truhe gesetzt und gewartet.. Bevor Fräulein Schlüters Verhör beendet wurde, hatten Henius und der Staatsanwalt noch einige Fragen.„Im Vorverfahren haben Sie ausgesagt“, begann Scheel,„daß Sie sich mit dem Angeklagten unterhalten haben, wäh-. rend Sie mit ihm die Treppe hinaufglngen.“ i Fortsetzung folgt, 3 0 1 15 Ruhmreiche Stätte technischer Forschung 125 Jahre Technische Hochschule Karlsruhe Karlsruhe(SWR/APD). Eine ruhmreiche Stätte deutschen technischen Forschens und tschmischen Planens begent in diesen Tagen mr 125jähriges Jubiläum. Durch Erlaß des Großherzogs Ludwig ist die jetzige Tech- nische Hochschule Karlsruhe als Polytechni- sche Schule am 27. Oktober 1825 nach dem Vorbild der Ecole Polytechnique in Paris ge- gründet worden. Hochschulcharakter erhielt diese Polytechnische Schule im Jahre 1832 bei Mrer Neuorganisation und Erweiterung durch Ministerialdirektor Karl Friedrich Nebenius. Die Bezeichnung Technische Hochschule er- hielt die Anstalt jedoch erst im Jahre 18958, Als ihr der Großherzog Friedrich von Baden Anläßlich seiner 50jährigen Regierungstätig- keit den Namen„Friedericiana“ verlieh. Män- ner mit hohem Rang und Namen nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt lehrten und studierten an der Karlsruher An- stalt, die im Laufe von 125 Jahren sich mit an die Spitze aller technischen Hochschulen Deutschlands und Europas setzte. Aus Anlaß des 125 jährigen Bestehens dieser Altesten TH fand am Donnerstag ein Festakt in der Technischen Hochschule statt, an dem der gesamte Lehrkörper der Hochschule, der württ.- badische Kultminister Bäuerle, der Oberbürger meister der Stadt Karlsruhe, Töp- per, Vertreter zahlreicher staatlicher und städtischer Behörden sowie Professoren aus der Schweiz, Italien und Osterreich teilnah- men. Der Rektor der Technischen Hochschule ehrte anläßlich des Jubeljahres dieser Anstalt zahlreiche Persönlichkeiten der Kunst, der Wissenschaft und der Wirtschaft durch die Verleihung akademischer Ehrengrade. Bedeu- tende Persönlichkeiten wurden zu akademi- schen Ehrenbürgern der Technischen Hoch- schule ernannt, andere zu Ehrensenatoren und Ehrendoktoren. An Sven Hedin Kultminister Bäuerle sprach im Namen der von der TH Karlsruhe Geehrten den Dank Aus urid betonte, daß diese Ehrung für jeden eine Verpflichtung sei. In einem Schreiben an den 86jährigen aka- demischen Ehrenbürger der TH, Sven He- din(Stockholm), sprach die TH Karlsruhe dem bekannten Forscher ihren Dank für seine Verbundenheit mit der TH Karlsruhe aus. In einem Glückwunschtelegramm an die 1TH Karlsruhe sprach Sven Hedin den Wunsch Ss, die Technische Hochschule Karlsruhe möge noch weiter wirken im Dienste der Wis- senschaft zur Ehre Deutsctilands und zum Glück der ganzen Welt. Ein weiterer Ehren- bürger der TH, der bekannte deutsch- ame- Tikanische Father E. J. Reichenberger, dessen Buch„Fahrt durch besiegtes Land“ in der ganzen Welt größte Beachtung gefunden hatte, dankte in einem Telegramm für die ihm durch die TH erwiesene Ehre und be- tonte, daß er nur das getan habe, was seine Pflicht als Mersch gewesen sei. Iii einer eindrucksvollen Totengedenkfeier legte der Rektor der Technischen Hochschule Kärlsruhe, Dr. Ernst Terres, am Ehrenmal i Hochschulhof einen Kranz des Kultministe- riums und der Technischen Hochschule nieder. In seiner Ansprache betonte Dr. Terres, daß der Weg der Menschheit durch das Leid der Menschen gehe, an dem die Menschheit wach- sen müsse. In Anschluß an die Gedenkfeier legten sämtliche studentischen Verbindungen der TH Karlsruhe, darunter bulgarische, ame- Ti kanische, italienische, schweizerische und österreichische Verbindungen Kränze an dem Ehrenmal nieder. Eine kleine Werktagspredigt Der Wecker schellt. Raus aus dem Bett, rein in die Hosen, ab mit dem Bart, hinunter mit dem Kaffee, und schon rast man auf den Zug, den Omnibus, die Straßenbahn, ins Geschäft. So verrückt fängt der Tag an. Und dann erst im Geschäft! Man kommt ja kaum zum At- men. Wenn es dem Chef nicht schnell genug geht, schaut er sich ja doch nach einem Mann um, der es— vielleicht— noch schneller kann. Und wer da meint, daß es am Abend anders sei, gemütlicher, ruhiger, nicht so hastig, der hat sich sehr geirrt. Das Rennen nach Hause steht dem Rennen ins Geschäft an Schnellig- keit kaum nach. Der Erfolg ist nicht selten ein heftiger Wortwechsel mit einem Mitmenschen, der es noch eiliger hat als du. Nervös, abge- spannt und müde legst du dich dann abends ins Bett. Und es besteht keine Hoffnung, daß der nächste Tag etwas gemütlicher ausfällt. Die Technik ist schuld, sagst du. Wirklich, ist es die Technik? Sind es die rasenden Kraft- fahrzeuge, die dahinbrausenden Schnellzüge, die in den Lüften vorüberdonnernden Flug- zeuge, die dich angesteckt haben? Schau dir lieber ein Pferdefuhrwerk an, vielleicht findest du dann zurück zum Be- schaulichen, zum Gemächlichen, zum„Sich- Zeit-Lassen“. Denn bei allem Hetzen und Ja- gen kommt doch nichts Gutes beraus. Besinn dich einmal auf dein Selbst. Laß den Trubel an dir vorüberbrausen und bedenke, daß ein wenig Besonnenheit nie schadet, und hast du es wirklich einmal sehr eilig, dann— Eile mit Weile!“ r Vom Sport Deutscher Kunstkraftsport Die Meisterschaften in Backnang In steter Arbeit hat der Sportwart für Kunst- kraftsport im Deutschen Athletenbund, Schirmer Hamburg) alles getan, um die Wettkampfbestim- mungen des Kunstkraftsports auf einen Nenner zu bringen. Wenn nun am Samstag und Sonntag in der württembergischen Stadt Backnang erneut über 50 Gruppen in den einzelnen Klassen zu den„Deut- schen Kunskkraftsportmeisterschaften 1950“ antreten, so dürfte es keine Unstimmigkeiten der Wertung mehr geben. Bereits 1948 in Backnang und 1949 ip Mannheim zeichnete sich die große Linie einer neuen Wertung ab. Wenn man schließlich beschloß. den Namen ‚äAmateur- Artisten“ auszumerzen und nur den Gattungsnamen„Kunstkraftsport“ zu hal- ten, so sieht man, wie streng diese Sportler ihre „Arbeit“ nehmen. Sie haben mit„Artisten“ nur das eine gemeinsam: ihr dauerndes Arbeiten an sich selbst. Aus allen Ländern kommen die Grup- pen nach Backnang. In den neuen Bestimmungen müssen sie beachten:„Freundliches, natürliches und elegantes Benehmen ist anzustreben. Unsicherheit und Anstrengung dürfen nicht sichtbar sein! Auffal- lende Kostüme sind zu vermeiden.“ Es wird wie folgt gewertet: 1. Schwierigkeit bis zu 10 Punkten: 2. Ausführung bis zu 10 Punkten; 3. Benehmen bis zu 5 Punkten und 4. Kostüm bis zu 5 Punkten. Werden sich die vier Hochburgen: Hamburg, Dort- mund, Frankfurt und rund um Stuttgart(Ostheim, Backnang, Jagstfeld usw.) wieder solch erbitterte Wertungskämpfe wie in den letzten Jahren liefern? Triers Boxstaffel vor der„Deutschen“ Nach dem großartigen Abschneiden des BV Trier gegen die M staffel von Neckarsulm, macht man sich im Trierer Boxlager berechtigte Hoffnungen auf die Erringung der Deutschen Mannschafts- meisterschaft. Im Endkampf, der am 28. Oktober in Trier zum Austrag gelangt, steht den Trierern die Staffel von Neukölln-Berlin gegenüber. Die voraus- sichtliche Besetzung vom Fliegengewicht bis Schwer- gewicht lautet bei Neukölln: Sowatzki, Richter, Meier, Kurschat, Heidemann, Sawitzki, Baatz und Benzka. Die Trierer Gastgeber wollen mit folgen- der Mannschaft antreten: Frankenreiter, Kohr, Mühlen, Kinzig, Breil, Schmitz, Bauer und Alten. Die Trierer sind vor heimischem Publikum als Favoriten anzusprechen. Sie S Sewichtheber auch in München Uberlegen schlug die UsA-Gewichtheber-National- Mannschaft die deutsche Auswahlriege mit mehr als 150 Kg Vorsprung im Münchener Hofbräuhaus. Der Kampf endete mit 185,0 kg zu 1667,5 kg für die USA. Weltmeister Davis gelang es nicht. seinen jeten. Er kam„nur“ auf 455 kg. moch acht Tage in München bleiben, um ihm gehaltenen Weltrekord selbst anzu- Davis Will den von greifen. Meisterschaft der Zeitungsfahrer Mt der Mannheimer Meisterschaft der Zeitungs und Geschättstahrer wird in der Rhein-Neckar. Stadt die Radsportsaison abgeschlossen. Auf d Rundstrecke(Start und Ziel am Marktplatz) E— Rheinstraße, Jungbusch, K 2, Marktplatz, die fünf- mal zu umfahren ist, wird es wieder spannende Rennen geben, zumal den Siegern wertvolle Mate- rialpreise winken. Die teilnehmenden Damen drehen nur zwei Runden. Erstmals werden die Rennen ohne Belastung auf Tourenrädern ausge kahren werden. Hockey- Programm am Wochenende Männer: N TSG 78 Heidelberg— Hc Heidelberg 2 TSG Bruchsal— Mc Mannheim 5 TV 46 Heidelberg— Germania Mannheim VfR Mannheim— TSV 46 Mannheim Frauen: TSG 78 Heidelberg— He Heidelberg TV 46 Heidelberg— Germania Mannheim VfR Mannheim— TSV 46 Mannheim Rundfahrten-Sieger starten in Hannover Der Hannoversche Messe-Sportpalast hat für den 28. Oktober 15 Mannschaften für das 100-Km-Mann- schaftsrennen unter Vertrag gestellt, die in Europa als Sieger der grogen Straßenrennen Klang und Namen haben. Zum„Tag der Giganten“ hat jetzt auch der„Tour de France“-Sieger 1950, Ferdinans Kübler-Schwelz, zugesagt. Damit werden in dem 100-Km-Mannschaftsrennen nicht Weniger als vier Rundfahrtensieger der Saison 1930 an den Start ge hen, und zwar: Ferdi Kübler, Schwelz, Hugo Koblet, Schweiz(Schweiz- Rundfahrt und Giro d'Italia), Henk Lakemann, Holland(Holland- Rundfahrt), und Roger Gyselinck, Belgien ODeutschland- Rundfahrt). Beginn der Eishockeysaison Im Bad Nauheimer Kunsteisstadion, das als erste deutsche Bahn eröffnete, beginnt die Eishockey saison 1950/1 am 4. und 3. November mit ZwW˖el Freundschaftsspielen zwischen der neu Aufgestell- ten Mannschaft der Düsseldorfer EG und dem VII. Bad Nauheim. Auch für eine weitere Doppelver- anstaltung ist das Stadion durch die Amerikaner freigegeben worden, so dag am 11. November das erste Punktespiel zwischen den Hessen und dem EK Köln termingemäß durchgeführt werden Kann. Vavra Sieger des Berufsringer-Turniers Im Frankfurter Zirkus Hoppe endete das große internationale Freistil-Turnier der Berufsringer. An 52 Kampftagen sorgten 28 Ringer aus Europa und Ubersee, daß das Berufsringen in Frankfurt seine alte Popularität wiedergewinnen konnte. Im ent- scheidenden Kampf um den ersten und zweiten Platz standen sich„Würger! Vavra(CSB) und der deutsche Ringerriese Zehe gegenüber. Vavra, in 44 Kämpfen ungeschlagen, ging nicht in dem be- rühmten Doppelnelson von Zehe unter, konnte aber auch seinen bekannten Würgegriff bei Zehe nicht vollenden. Mit einem Schultersieg Vavras in der 45. Minute durch Armzug aus dem Stand ga- es ein unerwartetes Ende. HAanelelshof AeEDo ESR die Textil-Passage der Breiten Straße U 1 Flanelle gestreift, für Arbeitshemden JJC Mtr. 1⁴⁵ 2⁵⁰ 275 355 Flanelle:. Nachthemden u. Schlafanzüge volle Baumwollware, in bel. Tupfenmust. F227 Winter dirndl dichte Velourware, in aparten Dessins 80 em br. Mtr. 2.95 Pepit a d. beliebte Kleiderstoff, strapazierfähige Qualität, 90 em br. Mtr. fleueingange in modischen FFF ˙· c KTTdTTTTTTbTbTbTbTbbTbbbbbbbbbb stoffen und so preiswert! Kleiderstoffe reinwollene Importware, in vielen mod. 12³⁰ Farben, 130 em breit Mtr. 14.90 Kleider-Samte gute florfeste Qualität, in großem Farb- 12⁵⁰ von halbschwerer sortiment, 70 em breit Mtr. 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Alle im laufenden Jahr erſtellten Neubauten und Wiederaufbauten, ſofern ſie noch bis zum 31. 12. 1950 unter Dach gebracht werden. 2. Alle Werterhöhungen(Verbeſſerungen, Anbau, Auf⸗ bau, Umbau und Wertverminderungen durch Abbruch, Einſturz und Baufälligkeit, die im laufenden Jahr ein⸗ getreten ſind und nach Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 mindeſtens 200 Mark betragen. Im Schadensfall beſteht für die nicht angemeldeten Bau⸗ ten und Werterhöhungen kein Verſicherungsſchutz. Neubauten, Umbauten, Verbeſſerungen uſw., die bereits durch Einſchätzung mit augenblicklicher Wirkung verſichert wurden, ſind nicht mehr anzumelden. Die Einſchätzungen ſind koſtenfrei und treten mit Wirkung vom 1. 1. 1951 in Kraft. 5 Mannheim, den 23. 10. 1950. Der Oberbürgermeiſter. Nationaltheater Mannheim. Spielplan Freitag, 27. 10., Miete K Nr. 3 u. Theatergem. Abt II Gruppe B u. Fr. Verk.:„Der Tod des Handlungsreisengen“, Schauspiel von Arthur Miller,. Deutsche Fassung von Ferdinand Bruckner, an- fan 19.30, Ende etwa 22.00 Uhr. * 4 2 Samstag, 26. 10., Miete H Nr. 3 u. fr. Verk.:„Minna von Barnheims, Lustspiel von G. E. Lessing. Anfang 19,30, Ende etwa 22,00 Uhr. Sonntag, 29. 10., Premierenmiete Nr. 6 u. fr. Verk.: In neuer In- Szenferung:„Der Rosenkavalier“, Komödie für Musik von Hugo v. Hofmannsthal, Musik von R. Strauß. Anf. 18. Ende 21,45 Uhr. Montag, 30. 10., Miete F Nr. 3 u. Theatergem, Abt. I, 9011200. u. fr. Verk.:„Der Tod des Handlungsreisenden“, Schauspiel von Arthur 5 Miller. Deutsche Fassung von Ferdinand Bruckner. Anfang 19, 30, Ende etwa 22,00 Uhr. 9 Les Helen Beschateraumes morgen Samstag, 8 Uhr Schuh Haus IHE ODER IHEURER A— PALAST THEATER. 1 Freitag bis Montag: Der große Farbfilm König der Toreros mit Rita Hayworth (die Frau aus Glut und Eis) Tyrone Power, der gewaltigste Matador, der jemals die Arena betrat . Saal ist geheizt! Samstag keine Spätvorstellung Dienstag, 31. Okt. und Mittwoch, 1. 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