ichsadler rd Rat und wei⸗ 918 ie ſit In der sſtellung rd⸗ und Zeſchaue ig allez wichtig ich auch tützlichen Sonntag t Haupt⸗ Glücks⸗ kein gu⸗ 8 1 ist die ach dem andlung die 305 zchmutz- Leitern Kinder- Bücherei inungen nehmen Büchem ken für 1er ent. ch kau im eine S Stat, verban- bermei- nschaft hat in en Be- schusses t sind Wirt- ierende sich 36 Diplom- In den denten bei der 10 4 rte 1 nerika- verur- er à8 en Ge- minde- Geld- sprach, d Por- Anzah- r Ver- benburg Witwe ohn in ohl die An epi- hatten, de an- r Film- ag be⸗ btspiele Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Greisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 188 Samstag, den 25. November 1950 2.50. Jahrgang Berger wird an Frankreich ausgeliefert MeCloy hat zugestimmt— Entscheidung im Fall Bechtel vertagt— Weiteres Beweismate- rial angefordert Frankfurt UP). Der amerikanische Hohe Kommissar, MeCloy, hat der Auslieferung Wilhelm Bergers(Wiesloch bei Heidelberg) an Frankreich zugestimmt. Berger wird des Mordes an französischen Zivilisten beschul- digt. Im Falle Heinrich Bechtels Meidelberg), dessen Auslieferung ebenfalls beantragt wurde, hat MecCloy die endgültige Entschei- dung vertagt. Nach der Bekanntgabe seiner Entscheidung àußerte Mecloy, daß er die beiden Fälle per- sönlich geprüft habe und im Falle Bergers zu der Uberzeugung gekommen sei daß Mord- verdacht bestehe. Bei Bechtel reiche das bis jetzt vorgelegte Beweismaterial nicht aus, eine Auslieferung zu rechtfertigen. Infolgedessen habe er die Auslieferungskommission ersucht, den französischen Behörden und dem Ange- klagten Gelegenheit zu geben, weiteres Mate- rial vorzulegen. Zur Beseitigung„weitverbreiteter Migver- ständnisse“ stellte MeCloy nachdrücklich fest, daß die amerikanischen Behörden der Aus- lieferung von Deutschen wegen Kriegsver- prechen nur dann stattgäben, wenn der Ver- dacht eines Mordes oder eines gleich schwe- ren Verbrechens klar erwiesen sei. Die Aus- lieferung werde niemals zugelassen nach dem Prinzip, daß eine Schuld auf Grund der Be- ziehungen des Angeklagten zu einer„ver- brecherischen Organisation“ bestehe, sondern erfolge nur auf Grund pesönlicher Handlun- gen des Angeklagten. „Die Deütschen sind bereit“ In einem durch Kurzwellenfunk übertrage nen Interview mit einer amerikanischen 1 sellschaft, erklärte Mecley, die 2 seien bereit, an def Bildung west- 1 Streitkräfte auch ohne einen eigenen deu a Deutschland habe bei der Verteidigung des Westens eine ebenso große Aufgabe zu er- fühlen wie Frankreich. Es dürfe jedoch nicht geschehen, daß Deutschland wieder eine Wehr- macht im Hitlerschen Stil aufstelle. Seiner Meinung nach könnten die deutschen Truppen auch in Frankreich oder den Vereinigten Staaten ausgebildet werden, wenn die mili- tärischen Führer der Alliierten das für rich- tig hielten. Der Hohe Kommissar betonte in diesem Zusammenhang wiederholt, daß die deutschen Truppen als gleichberechtigt be- handelt werden müßten. In einer Ansprache vor den Studenten der Universität Kiel hob Mecloy hervor, die deut- sche Jugend müsse sich jetzt entscheiden, wo- hin der Weg Deutschlands gehen solle. Deutschland habe heute die Möglichkeit, Eu- ropa einen starken Antrieb zur Einheit zu geben. Dies bedeute aber, daß gerade die deutsche Jugend von den überholten Ideen des nationalen Stolzes und der nationalen Ehre“ abrücke und den„engstirnigen Begriff der Souveränität“ fallen lasse. Die deutsche Jugend solle der Welt ein Beispiel geben. Dies Verlange manchmal, daß das deutsche Volk großzügiger denken und mehr Bereitschaft zu Neuem zeigen müsse als seine europäischen Nachbarn. 5 „Erst dann, wenn“ Bei einer Pressekonferenz in Kiel kündigte der Hohe Kommissar an, das Besatzung s- statut werde entsprechend den New Lorker Beschlüssen erst dann geändert, wenn die deutsche Bundesregierung die Vor kriegs- S hUIden anerkannt habe. Außerdem müsse die deutsche Regierung vorher zu- sichern, daß sie für die Verteidigungsanstren- gungen Europas Rohstoffe zur Verfügung stellen wolle. Die Bundesregierung will— wie dazu aus Bonn verlautet— in der nächsten Woche eine Erklärung unterzeichnen, in der sie die deut- sche Auslandsverschuldung grundsätzlich an- erkennt, Diese Anerkennung wird nur die Vor- und Nachkriegsschulden umschließen; die während des Krieges aufgenommenen Kredite werden hiervon nicht berührt. Die ökkentliche Verschuldung des früheren Reiches Wird auf etwa 3,5 Milliarden DM gschätzt. Die Nachkriegsverschuldung liegt in ihrer Höhe noch nicht einwandfrei fest, dürfte sich aber Wahrscheinlich ungefähr in gleicher Höhe be- Wegen. Da sien der Bundestag, der ebenso wie der Bundesrat dieser Erklärung noch zustimmen muß, bis Anfang Dezember vertagt hat, be- Steht Wenig, Aussicht, daß die Verpflichtung den Hlliierten schon vor diesem Zeitpunkt zugeleitet werden kann, zumal noch keines- Wegs feststeht, ob die Opposition die Ver- Pflichtungserklärung, die weder eine Schuld- summe noch einen Rückzahlungstermin ent- Hält, billigen wird. 14 Laudsberghäftlinge entlassen, 14 wegen Kriegsverbrechen verurteilte Deutsche, die Kürzlich begnadigt wurden, sind aus dem Gs: kängnis in Landsberg entlassen worden. Untel inen befinden sich neun Häftlinge, die 20 lebenslänglicher Haft verurteilt worden Waren Straßburg billigt Europu-Armee Schuman appelliert an Deutschland: Den Jahrhundertalten Streit vergessen!“ Straß bu rg(UP). Die Beratende Euro- Häische Versammlung billigte mit überwälti⸗ gender Mehrheit eine Entschließung, in der die sofortige Aufstellung einer europzischen Armee unter Einschluß deutscher Kampf- gruppen gefordert wird. Die Entschließung wurde mit 83 Stimmen mn sieben bei 19 Enthaltungen angenom- men. Die vier deutschen Sozialdemokraten ten gegen die Entschließung. Eine wei tere Entschließung, die jede Diskriminierung deutscher Einheiten in der europäischen Armee ausschließt, wurde mit großer Mehr- heit angenommen. Der kranzésische Außenminister Schu- man appellierte in der Debatte der Beraten- den Versammlung des Europarates an Deutschland, den jahrhundertalten franzö- Sisch-deutschen Streit zu vergessen und sich an einer europaischen Streitmacht zum Schutze Europas zu beteiligen.„In einer solchen“, be- tonte er,„gibt es keine nationale Armee und keine nationale Rüstung. Europa wird aufge- rüstet und keine einzelne europäische Nation“. „Falls Deutschland bereit ist“, so fuhr Schu- man fort,„seine Bürger aufzufordern oder zu verpflichten, in eine europàische Streitkraft einzutreten, dann rüstet es nicht sich auf, dann nimmt es teil an der Verantwortung, die Alle Mitglieder der europäischen Gemein- schaft tragen. Natürlich muß Deutschland Selbst darüber entscheiden, ob es bereit ist, diesen Weg zu gehen.“ Der erste deutsche Delegierte, der auf Schu- mans Rede antwortete, war von Rechen- berg(FDP), der die Alliierten aufforderte, Deutschlands Souveränität wiederherzustellen. ES sei unmöglich, sagte er, das deutsche Volk für eine Wiederaufrüstung zu begeistern; ohne ihm zuerst sein Selbstvertrauen und die Ach- tung wiederzugeben. Auch der britische Delegierte Duncan San- dys, der Schwiegersohn Winston Churchills, forderte die schnelle Schaffung einer euro- päischen Streitmacht. Falls man sie ablehne, könne Deutschland nicht aufgerüstet werden, und der ganze strategische Plan, der die Ver- teidigung Europas an der Elbe vorsehe, musse umgearbeitet werden. Der deutsche Sozialdemokrat Ollenhauer teilte mit, daß die sozialistischen deutschen Delegierten gegen die Aufstellung einer europäischen Armee stimmen würden. Der britische Delegierte Foster richtete ebenfalls einen Appell an Deutschland, sich an der europaischen Armee zu beteiligen. Deutschland könne ganz sicher sein, daß es „in nicht allzuweiter Zukunft“ die Selbstän- digkeit erlangen werde. Dr. von Brentano(CDU) unterstrich noch einmal, daß eine Beteiligung Deutsch- lands an europäischen Institutionen nur auf der Basis absoluter Gleichberechtigung in Frage komme.„Wir stimmen“, so fuhr er fort, „für eine Vereinigung Europas, für eine echte, vorbehaltlose Zusammenarbeit aller europäi- schen Staaten zum Zwecke der Erhaltung des Friedens und der Freiheit, für die Schaffung einer echten Armee, in der die Kontingente der beteiligten Länder integriert sein werden, und wir stimmen für die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und Kanada.“ Es Sing auch ohne Papiere Es gab keinen einzigen Zwischenfall, als etwa shundert Studenten und Studentin- nen ohne jegliche Papiere und ohne die sonst üblichen Formalitäten demonstrativ die deutsch- französische Grenze überschritten. In achtzehn Autos und Omnibussen mit Anhän- gern waren sie, Deutsche, Schweizer, Fran- zosen und Italiener, gegen nachmittag bei dem Grenzort Hirschtal eingetroffen. den Seiten wurden sie von freundlichen und Bilfsbereiten Grenzbeamten empfangen, die Straßburg behilflich w In einer grogen Kundgebung auer der Gruppe der Sechshundert noch zwei- tausend Franzosen eingefunden hatten, wurde eine Entschließung gefaßt, in der die Ver- sammelten betonten, daß sie mit allen Mit- teln eine europäische Föderation schaffen Wollten.„Wir erklären, daß wir die Grenzen nicht mehr anerkennen. Wir werden Europa verteidigen, aber nur wie ein gemeinsames Vaterland.“ zu der sich Entscheidung über Kohlenpreis vertugt zieht in eine Kaserne— Pressechef igt Rücktritt— Bonner„Regie- rungszeitung“ geplant Blank Brand Bonn(UP). Die Wirtschaftsausse e von Bundestag und Bundesrat haben in ihrer Sitzung keinen Beschluß über eine Erhöhung tler In Askokhlenpreise gefaßt, sondern einen endgültigen Entscheid auf nächsten Mittwoch vertagt. Am gleichen Tage soll auch eine Ent- scheldung über mögliche Preiserhöhungen für Stahl und elektrischen Strom fallen. Beide Beschlüsse müssen dann noch vom Bundes- kabinett und dem Parlament gebilligt werden. Die Beratungen ergaben die Tendenz, die Preiserhöhung für Kohle im Durchschnitt auf fünf oder sechs DM je Tonne zu begrenzen. Ursprünglich hatte im Bundeswirtschaftsmini- sterium die Meinung vorgeherrscht, mit höch- stens 4,50 DM auskommen zu können, Bei einer Kohlenpreiserhöhung um fünf DM rech- nen die Sachverständigen mit einem durch- schnittlichen Preisanstieg für Stahl um 28 DM je Tonne bei sechs DM je Tonne Kohle um 30 DM je Tonne Stahl. Die Auswirkungen der Preiserhöhung für Kohle auf den Preis für elektrischen Strom Haben die Sitzungsteilnehmer noch nicht dis- kutiert. Wie weiter verlautet, ist mit einer Sondersitzung des Bundestages wegen dieser Preisfragen nieht zu rechnen. Das Bundeswirtschaftsministerium demen- tierte Meldungen, denen zufolge die Festset- zung der Kohlenexportquote für das erste Quartal 1951 in Höhe von 6,83 Millionen Fon- nen angeblich auf ein zweimaliges Versäum- nis der Bundesregierung zurückzuführen sei, selbst konkrete Vorschläge zur deutschen Kohlenausfuhr der Ruhrbehörde zu unter- breiten. Die Ruhrbehörde habe die Bundes- regierung nicht um Festsetzung der Export- quote ersucht, sondern lediglich um Zahlen- Material über Kohlenproduktion, versorgung und-bedarf des Inlandes gebeten. Von amtlicher amerikanischer Seite Wurde gleichzeitig in Washington erklärt, West- deutschland könne in den ersten drei Mona- len des kommenden Jahres bis zu 7 000 000 Tonnen Kohle exportieren, ohne seine eigenen Industrien oder seinen wirtschaftlichen Wie: deraufbau zu gefährden,. Der amerikanische Hohe Kommissar werde den Auftrag erhalten, darauf zu achten, daß die von der Ruhrbe- Hörde festgelegten Exportquoten erfüllt wür- den. Erfahrungsgemäß seien die Deutschen in ler Beurteilung ihrer Kohlenförderung und portmöslichkeiten stets pessimistisch. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Unterbringung der alliierten Besatzungs- truppen, der CDU-Abgeordnete Blank, ist mit seiner Dienststelle aus dem Bundeskanz- leramt in die Ermekeilkaserne in Bonn um- zogen. Das Amt Blank tritt nur in be- schränktem Umfang die Nachfolge des bishe- rigen Sicherheitsamtes der Bundesregierung unter Graf Schwerin an, Einige wenige Mit- Arbeiter Schwerins werden dort weiter be- schäftigt. Bundespressechef Dr. Brand erwägt, wie zuverlässig verlautet, seinen Rücktritt. Unter- richtete Kreise wollten erfahren haben, daß er dem Bundeskanzler einen solchen Schritt be- reits angeboten und dabei den Vorwurf zu- rückgewiesen habe, daß die Wablniederlagen der CDU in Hessen und in Württemberg- Baden auch auf die schlechte Pressepolitik des Bundespresseamtes zurückzuführen seien. Brand soll weiter betont haben, der„Manges! an ausreichender Information“ erschwere dem Bundespresseamt die Arbeit. Auf Antrag ließ Brand zu diesen Informationen erklären, daß sie in dieser Form“ nicht zuträfen. Die Zentrumsfraktion des Bundestages er- bittet in einer Anfrage von der Bundesregie- rung Auskunft über Gerüchte, nach denen eine Regierungs- Zeitung vorbereitet Werde. Wie es Heißt, sollen angeblich ein Be- amter des Bundesjustizministeriums und zwei Industrielle aus dem Ruhrgebiet und aus Frankfurt an Vorbereitungen dazu beteiligt sein. Das Zentrum Will wissen, ob diese Nach- richt zutrefle, welche Aufgabe das neue Presse- organ haben soll, ob dabei öffentliche Gelder verwendet werden und welcher Stab schon zusammengestellt worden sei. DGB siegt gegen Ehrich Erlaß einstweiliger Verfügung abgewiesen BO Ahn(UF), Eine Zivilñkammer des Land- gerichts hat den Antrag des ehemaligen Refe- renten im Bundes ministerium für Angelegen: neiten des Bundesrates, Dr. Ehrich, auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen den DGB abgelehnt. Ehrich hatte beantragt, dem Deutschen Gewerkschaftsbund die weitere Herausgabe seiner Denkschrift„Feinde dei Gewerkschaften— Feinde der Demokratie“ 2u verbieten, soweit sie den Teil betreffe, in dem Vorwürfe gegen ihn erhoben würden. Dez Antragsteller war im Dritten Reich Landes, gruppenleiter der N SDG in Italien und e wird in dem Weigbuch als Feind der Demo. kratie bezeichnet,. Ehrich will gegen das Urtel Berufung einlegen. Sicherheitsvertrag soll Besatzungsstatut ablösen Vorschlag d Kanzlers an die Alliierten— Adenauer verteidigt sein umstrittenes Memo- randum Bonn(UP). Die alliierte Hohe Kommission prüft gegenwärtig einen Vorschlag von Bun- deskanzler Adenauer, das Besatzungsstatut durch einen„Sicherheitsvertrag“ abzulösen. Einzelheiten dieses Vorschlages, der eine vertragliche Verankerung der von den West- mächten für die äußere Sicherheit der Bun- desrepublik übernommenen Verpflichtungen vorsieht, gab der Bundeskanzler vor einer Reihe von ausländischen Journalisten bekannt. Gleichzeitig regte der Kanzler pef den Alli- jerten die Einsetzung einer neutralen Studien- kommission an, die die finanzielle Lage der Bundesrepublik und die bestehenden Möglich- keiten für einen deutschen Verteidigungsbei- trag prüfen soll. Beide Vorschläge hat der Bundeskanzler persönlich den Hohen Kom- Mmissaren übermittelt. Das Bundespresseamt veröffentlichte gleich- zeitig Teile des umstrittenen Sicherheits- memor an dums vom 19. September, um damit die sozialdemokratischen Vorwürfe zu entkräften, daß Adenauer ohne vorherige Auf- forderung einen deutschen Verteidigungsbei- trag angeboten habe. In diesem Memorandum hatte Dr. Adenauer u. a- um eine formelle Ein- ladung an die Bundesrepublik zur Teilnahme an der westlichen Verteidigung gebeten, da er nicht ohne vorherige Einwilligung der ge- setzgebenden Körperschaften, besonders aber des Bundestages, zu dieser von amerikanr- schen Beamten der Hohen Kommission münd- lich angeschnittenen Frage Stellung nehmen Könne. Drei Wochen vorher, am 29. August, hatte Adenauer in einem anderen an die Hohe Rom- mission gerichteten Memorandum die grund- sätzliche Bereitschaft erklärt, deutsche Trup- penkontingente in eine westeuropäische Ar- mee einzugliedern. Der Kanzler hatte jedoch — laut der Veröffentlichung des Bundespresse- amtes— unterstrichen, daß er nicht an die Remilitarisierung Deutschlands durch Aufstels lung einer eigenen, nationalen militärischer Macht denke. Vorwürfe gegen SPD-Chef Bei der Erläuterung dieses Memorandums erklärte Adenauer vor den Pressevertretern, der sozialdemokratische Oppositionsführer Dr. Schumacher sei als einziger deutscher Parteiführer vom Inhalt dieses Sicherheits- memorandums vertraulich in Kenntnis gesetzt worden. Es sei bedauerlich, daß Schumacher Während des Wahlkampfes in Süddeutschland zu dem Memorandum Stellung genommen habe. Dies sei in der parlamentarischen Ge- schichte ein einmaliger Vorgang. Er, der Kanz- ler, habe weder Divisionen angeboten, noch eine deutsche Hilfe aufgedrängt. Das Memorandum stelle eindeutig fest, daß die Bundesregierung die Aufstellung einer nationalen deutschen Armee ablehne, und man habe den Westmäch- ten klar mitgeteilt, daß nur die zuständigen deutschen Organe, wie der Bundestag, über einen solchen Verteidigungsbeitrag entschei- den könnten. Seh uma cher sehlägt Zurück Zu den Vorwürfen des Kanzlers erklärte Dr. Sehumacher:„Mit der Veröffentli- chung eines Teiles des Memorandums hat der Bumdeskanzler nunmehr offen zugegeben, daß er wochenlang die Unwahrheit gesagt hat“. Schumacher wandte sich gegen den Vorwurf des Vertrauensbruches und sagte, daß er keine Indiskretion begangen habe, da ihm Auslands journalisten die Bude eingerannt“ nätten, um ihm von dem Inhalt des Memo randunms Kenntnis zu geben. Die Veröffent- UHehung eines Teiles des Memorandums sei daher nur mit Wahltaktischen Mansvern in Zusammenhang mit den Wahlen in Bayern und Berlin zu erklären. Gespräch mit Frangois-Poneet b Bundeskanzler Adenauer traf mit dem framösischen Hohen Kommissar Francois Poncet zu einer Besprechung über aktuelle Politische Tagesfragen zusammen. Von fran- zösischer Seite wurde hierzu mitgeteilt, daß neben außenpolitischen Themen auch innen- Politische Probleme zur Diskussion gestanden seien. Hohe Kommission nicht zuständig Begnadigung Raeders nur durck vier Mächte BO(UP). Der französische Hohe Rom missar Frangois-FPoncet hat dem ehemaligen Admiral Hansen mitgeteilt, daß die alliierte Hohe Kommission für die Begnadigung des krüheren Großadmirals Raeder nicht zustän- dig sei. Dieser sei von einem Viermächte-Tri⸗ bunal verurteilt worden und könne daher auch nur durch Viermächtebeschluß begnadi f werden.(Hansen hatte sich als Vorsitzender des Bundes der versorgungsberechtigten che- maligen Wehrmachtsangehörigen an die 980 Kommissare gewandt und um Interventior kür den in Spandau inhaftierten Raeder ge beten.) 93 55 Hohe Kommis 0 n je, solche deuts noch geliefert we nach d den Stizminist lation al! laments be Aus feriine rung SAligeblicher rerbrecher durch die Besatzungsmächte an Länder Wie der Gerüchte über bevorstehende weitere Hinrichtu Tode verurteilter Deut- scher seitens de 6 macht beantwortet. Die deutsche Offent keit erfuhr bei dieser Gelegenheit erstmalig, daß die Bundesregierung sich vielfach be- miht hat, bei den Westalliierten in der 80 Beiklen Frage der Kriegsverbrecher Vorstel- jungen zu erheben, um aus politischen Wie vor allem aus rechtlichen Erwägungen da Milderung und Wandlung zu schaffen, wo nach dem Kriege versucht worden ist, Unrecht durch Begehung neuen Unrechts zu sühnen. Hinsichtlich der zum Tode Verurteilten steht im Vordergrund das Schicksal der 28 „Rotjacken“ in Landsberg am Lech. Die Aus- führungen des Bund Zministers, die na- turgemäß sehr zurückhaltend und vorsichtig formuliert wurden, enthielten eine Reihe sehr Starker Argumente gegen jede weitere Voll- streckung. So vor allem den Hinweis, daß durch Gesetz im Bundesgebiet die Vollstrek- 55 kung der Tode daß in fast allen F von Sonderg s Worden ist, Allen die Strafen auf Grund Setzen mit rückwirkender Kraft Ausgesprochen wurden, daß die jahrelange Ungewissheit, der die zum Tode Verurteilten Ausgesetzt worden sind, als unmenschlich be- Zeichnet und zum mindesten als eine der Voll- Streckung der Todesstrafe entsprechende Sühne angesehen werden müsse. Neben einem Hinweis auf die bedenklichen PSychologisch- politischen Folgen, die gerade zebat die Vollstreckung von Todesstrafen durch eine Besatzungsmacht nach so langen Jahren auf das Empfinden der Bevölkerung in Westdeutschland haben müsse, kam der Mirister auch auf das Fehlen einer gerichtli- chen Uberprüfungsmöglichkeit 2u sprechen. Hierbei unterschied er sehr klar zwischen der Praxis der amerikanischen Zivilbehörden, zu deren Zuständigkeit die rund hundert in Nürnberg verurteilten Landsberger Gefan- Senen gehören, und der aàmerikanischen Armee, die für die etwa 500 in den Dachauer Prozessen Verurteilten verantwortlich ist. Von den in Nürnberg zum Verurteilten Wurde bisher die Gruppe der Arzte hinge- richtet, die man der Teilnahme an Un mensch- Achkeiten bezichtigt hatte. Die restlic die noch auf die Entscheidung über ihr Schick sal Warten gehören den Sbemaligen Einse Sruppen des 8D an, sowie dem für die Schmach der Konzentrationslager hauptver- aAnt wortlichen Kreise um den ehemali gen SS- Seneral Pohl, Von den in Dachau zum Tode Verurteilten dagegen sind in den Jahren von 1946 bis Februar 1949 mehr als 250 erhängt Worden, nur rund zwölf von ihnen, darunter einige aus dem vielumstrittenen Malmedy- Prozeß, sind noch am Leben. Bundesminister Dehler umschrieb die Pra- Nis der amerikanischen Armee, die Nachprü- kung der Dachauer Prozesse durchzuführen, Vorsichtig mit den Worten:„Der vom Obersten Europaischen Kommando EUCOMW), das für die in Dachau abgeurteilten Fälle zuständig ist, eingesetzte Modification Board entspricht nicht den Anforderungen, die man an eine Uperprüfungsinstanz stellen muß. Diese Auf- fassung wird keineswegs nur von deutscher Seite vertreten. Seine Mitglieder sind Militär- Hersonen und dem Obersten Europkischen Kommando unterstellt“. Uber die Methoden, unter denen diese Dachauer Fälle abgeurteilt wurden, ist in den USA inzwischen eine umfangreiche Publizistik Sntstanden, die offen feststellt, daß bei diesen in den ersten leidenschaftserfüllten Nach- Kriegszeiten ergangenen Urtellen Prinzipien Verletzt wurden, die in zivilisierten Staaten die Grundlagen geordneter Rechtsprechung aus- Machen. Deshalb kann und muß deutscherseits im- mer wieder die Forderung nach einer ech ten Nachprüfung erhoben werden, Für die zum Tode Verurteilten, für deren Hinrichtung Während der letzten zwei Jahre die Armee eben so wenig die Verantwortung überneh- men Wollte wie für die Nichtvollstreckung. Und kür die Hunderte der übrigen Gefangenen, von denen allein mehr als zweihundert unter lebenslänglichen Strafen stehen. Nur eine echte Uberprüfung könnte endgliltig die Spreu vom Weizen sondern, Bleibt sie aus, wird sich unweigerlich in der deutschen GOffentlichkeit die— keineswegs den Tatsachen entsprechende — Uberzeugung durchsetzen, daß à11 e von den Amerikanern in Landsberg Pestgehal⸗ tenen unschuldige Märtyrer Selen. Tode 8 Hauptquartier der 7. amerikanischen Armee nach Stuttgart. Das Hauptquartier der arme rikanischen Streitkräfte in Europa teilte mit, daß die 7. Armee reaktiviert worden sei. Das Kommando erhält Generalleutnant Eddy, das Hauptquartier kommt nach Stuttgart. 1 Rot chinesische Delegation eingeladen US-Vorschlag zu Formosa- Problem Lake Success(UP). Die Delegation des kommunistischen China, die in New Vork ein- traf, wurde auf Grund eines von der Sowiet- Union eingebrachten und vom Politischen Hauptausschuß der Generalversammlung mit 30 gegen 8 Stimmen angenommenen Antrages eingeladen, an der Debatte über einen SOo Wie- ti n Antrag teilzunehmen, der die Ver- einigten Staaten der Aggression gegen Chi Ae 2 He m ZWölf Mitgliedstaaten der Fern- ion zugeleiteten Resolution haben 8 Sreinigten Staaten den Vorschlag unter- breitet, daß die Sowzetunion, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Nation 21 1 das Schicksal Insel Formosa ini Staaten empfehlen weiter, daß die Generalversamm- die Formosa- n sollte, falls sich Auf diesen die Sowiet Am nischen Vorschlag hat 5 rt entgegnet, daß die Ab- kommen vor 1 Potsdam die Formosa- Frage bereits geklärt hätten, denn bei diesen Konferenzen sei beschlossen Worden, daß For- Mosa an China— Moskau meint natürlich Rot china zurückgegeben werden soll. Revolte im Erziehungsheim Große„Schlacht“ mit Wärtern und Polizei Volterra, Italien(UP). Drei Stunden lang verbarrikadierten sich die 400 Insassen des Heims für schwer erziehbare Jugendliche in Volterra in ihrer Anstalt, bis sie von der Po- Iizei überwältigt werden konnten. Mit Betten und anderen Einrichtungsgegenständen Hatten die Rebellen alle Eingänge des Heims verram- melt. Die Wärter und Pol en wurden mit einem Hagel von Wurfgesch a überschüttet. Einer der Wärter erhielt mit einem Bleirohr einen Schlag auf den Ropf, der ihn lebensge- kährlich verletzte. In den Räumen der Anstalt wurde alles Erreichbare zertrümmert. Der Schaden beläuft sich nach Mitteilung der Di- rektion auf mehrere Millionen Lare. Anlaß zum Aufstand war, daß eine ange sagte Filmvorführung aus technischen Grün- den ausfallen mußte. Die Jugendlichen waren darüber so erbittert, daß sie gegen die Wärter tätlich vorgingen. Tito auf dem Marsch nach Westen Amerikanisch-jugoslawisches Abkommen Belgrad(UP). I ung gab bekannt, einigten Staaten abgeschlossenes Unterzeichnet habe, auf Grund Amerikanische Lebensmitte den Bedingungen des 1 halten werde. Durch das pflichtet sich das una! sche“ Regime Marschall gegen einen Angriff der ihrer Satellitenstaate zeitig tritt Ju ö 180sla sche Regie- sie ein mit den Ver- itgliedern d und mit Griechenland, der als es auch Gelder aus akt bezieht, die vom US-RKong 1949 bewilligt wurden, um die tische Welt zu verteidige 7 1 dem Durch„menschliches Versagen“ zwerneur über Ursache des Bahnunglücks New YVoOorkKñ(UP). Thomas Gouverneur des Staates Ney einer Pressekonferenz mit, daß tür die New Vorker Bahnkatastrophe der Lokführer des auf den Lokalzug auf fahrenden Schnellzuges durch sein„menschlich Versagen“ zum gro- Dewey, der Vork, teilte in gen Teil verantwortlich sei. Der Lokführer wurde beim Zusammenstoß getötet.) Die Zremsen der beiden Züge und das Signal- system hätten vor und nach dem Unfall gut gearbeitet. 21 2 15 Sbaws Asche im Garten ausgestreut So wünschte er in seinem Testament Ayot St. DPawrence(UP). Die Asche Von George Bernard Shaw Wurde, mit der Seiner Frau vermischt, im Garten seines Hau- 5 Ausgestreut. Nur Wenige Personen waren send, als die beiden Urnen geöffnet n und die Asche auf den regengetränk- ten Rasen herabrieselte. Für Viele Engländer 8 82 ist es eine Uberraschung, daß Shaw nicht in der Westminster Abtei eine letzte Ruhestätte 18nd. Der öffentliche Tes inte jedoch, daß ein Begräbnis in der West- ber Abtei die britische Kirche verletzt über die sich Shaw oft un reundlich Bert habe. Außerdem hatte 8 Selbst mem Testament verfügt, daß seine Asche im Garten ausgestreut werden SOlle. amentsvollstrecker Zur letzten Schlacht angetreten Großangriff der UN-Truppen in Korea— Bis zu 25 Km Bodengewinne am ersten Tag Moarthur:„Weihnachten wieder zu Hause“ To Kk i o. Eine in den frühen Morgenstunden des Freitags unter dem Motto„Bis Weihnach- ien wieder zu Hause!“ eingeleitete neue Of kensive der Streitkräfte der Vereinten Natio- nen verlief bisher ohne jede Störung. Die Truppen General Mearthurs konnten im nordwestlichen Frontabschnitt Koreas Boden- gewinne bis zu 25 km erzielen, Sie rückten dabei in„Niemandsland“ vor und stießen auf keinerlei bedeutenden Widerstand der chine- sischen und koreanischen Kommunisten. In alliierten Kreisen wird erwartet, daß diese Offensive den Koreakrieg entscheiden und be- enden wird. General Me Arthur, der nach Korea 22 flogen war, um den Beginn der Offensive Per- Sönlich zu leiten, erklärte am Freitag abend, die Offensive sei bis jetzt planmäßig verlau- fen. Ehe er wieder nach Tokio zurückkehrte, Hog er, von Jägern begleitet, mit seiner un- bewaffneten Maschine über 150 km den vValu- fluß entlang. Der General ist davon über- zeugt, daß die meisten Soldaten der Streit- kräfte der Vereinten Nationen das Wein nachtsfest in der Heimat feiern könmten und daß es seinen Truppen gelingen werde, einen schnellen Sieg zu erringen. Der erste Tag der von über 100 000 Soldaten der Vereinten Nationen durchgeführten Offen- sive War ein Tag ohne Schlacht. Vorausabtei- Hungen näherten sich erst am späten Abend den neuen Verteidigungsstellungen der Kom- Mmunisten. Die 24. amerikanische Infanteriedivision er- Zelte den größten Bodengewinn. Sie rückte Auf der Küstenstraße nach Tschongju 25 Km Weit vor, ohne auf gegnerischen Widerstand zu stoßen. Die erste südkoreanische Division legte auf der Hauptstraße, die zu den Valu⸗ Kraftwerken führt, rund 15 km zurück. Sie befindet sich noch knapp 5 km vor Taetschon. Wo die Kommunisten nach vorliegenden Auf- Kklärungsberichten starke Truppenverbande konzentriert haben sollen. Die 25. amerikanische Infanteriedivision be- richtet, dag die an ihrer linken Flanke einge- setzten Verbände einen Punkt knapp 8 km südlich von Unsan erreicht hätten. Das zweite südkoreanische Korps berichtet, dag seine Vorausabteilungen his nach Tongtschong 16 km nördlich von Toktschon vorgedrun- gen seien. Auch im nordöstlichen Frontabschmitt wur- den weitere Fortschritte erzielt. Die Südkorea mische Hauptstadt-Division besetzte die an der Ostküste liegende Stadt Kyongsong und er- Oberte die die Hafenstadt Tschongiin um- gebende Bergkette. Tschongjin ist die letzte bedeutende koreanische Stadt südlich der Grenze der Sowjetunion. 0 Die 7. amerikanische Infanteriedivision brachte längs des Valuflusses neue Einheiten in Stellung, die etwa 15 km südwestlich der Grenzstadt Hysanjin liegende Stadt Samsu Wurde von Truppen der 7. Division besetzt. Amerikanische Marineinfanteristen über- Wanden an der Westseite des wichtigen Tscho- sin-Staubeckens fünf hartnäckig verteidigte Straßgensperren der Kommunisten. Die sahen sich in diesem Abschnitt zum ersten Male seit nahezu einem Monat stärkerem kommunisti- schem Widerstand gegenüber. Gleichzeitig mit der Offensive der Land- truppen führten amerikanische Fliegerver- bände pausenlos Angriffe auf Nachschubwege, Truppen konzentrationen und andere strate- Sisch wichtige Ziele im Gebiet südlich des Laluflusses durch. Zwei über den Laluflug führende große Brücken wurden durch Bom- bentreffer zerstört. Die Wucht der neuen Offensive der Trup⸗ Ben der Vereinten Nationen zerschlug auch die Gerüchte, daß die Alliierten sich Zurück haltung auferlegten, da Friedensverhandlun- Sen eingeleitet worden seien. Mearthur will Koreakrieg durch Großoffensive beenden Unsere Karte zeigt die Entwiclelung an der Front in Nordkored in der Zeit vom 13. November bis zum 23. November 1950. Besonders beachtenswert ist der Vorstoß der UN. Verbande in der Mitte der Front, wo der Grenæfuß zur Mandschurei, der 8 Jalu. erreicht wurde. i a Südwesid. Rundschau Zugunsten des Süddeutschen Rundfunks Rechtsstreit mit badischen Hörern entsch Karlsruhe(w). In zwischen dem jeden dem Rechtsstreit a Süddeutschen Rundfunk Und der Inn aft badischer Rund- f t der erste Zivilsenat Ober- Stanz Die Kosten des Rechtsstr wurden eichmäßig auf beide Prozeßgparteien verteilt. Das Ges richt stellte fest, daß von den Behauptungen der Interessengemeinschaft auf den von ihr verteilten Flugblättern zwei objektiv unwahr seien. So sei die Behauptung der Interessen- gemeinschaft, man habe die Mitgliedschaft im Rundfunkrat unter den Parteien a handelt, insofern unrichtig, als dies mindestens bei den von den unparteiischen Ol sationen des Landes zu benennenden undfunkratsmit- Sliedern nicht der Fall gewesen sei. Ferner be- rage der Anteil der nordbadischen Sende- stellen am Gesamtprogramm des Süddeut- schen Rundfunks nicht, wie behauptet, 6,5 705 sondern 12%, bei Originalsendungen Sogar noch etwas mehr. Wie der Süddeutsche Rundfunk mitteilte, sind die übrigen auf dem Flugblatt aufgestell- len Behauptungen vom Oberland richt nicht nachgeprüft worden, weil sie für die Entscheidung des Rechtsstreits als nicht we sentlich angesehen wurden. Nachdem jedoch zwei Behauptungen als unwahr erkannt seien, bedeute die Verbreitung des Flugblattes einen Objektiv rechtswidrigen Angriff geg den Süddeutschen Rundfunk. Insofern sei die Be- schwerde des Süddeutschen Rundfunks ge die ablehnende erstinstanzliche Entsch des Landgerichts Mannheim für begründet er- achtet worden. Dagegen habe das Gericht den Antrag des Süddeutschen Rundfunks auf Ver- bot der Auswertung der von den badischen Rundfunkhörern eingesandten Abstimmkarten kür unbegründet gehalten, weil in einer sol- chen Auswertung keine Weiterverbreitung un- Wahrer Behauptungen liege. Das Landgericht Mannheim hatte Anfang September den Antrag des Rundfunks auf Er- laß einer einstweiligen Verfügung abgewie⸗ sen, nach der es der Interessengemeinschaft Untersagt werden sollte, ihre gegen den Sen- der gerichteten Flugblätter weiter zu verteilen. In diesen Flugblättern waren die nordbadi- schen Rundfunkhörer aufgerufen worden, für die Ausgliederung Nordbadens aus dem Sende- 2 ung bereich des Süddeutschen Rundfunks und die 10 Eingliederung in den Bereich des Südwest- funks zu stimmen. „Glas aus Württemberg und Baden“ Stuttgart dw). Während früher die Glas- Inndustrie im südwestdeutschen Raum nu geringe Rolle spielte, hat sie jetzt vor allem durch die Zuwanderung der weltberühmter sudetendeutschen Glasmacher, wachsende Be- deutung erlangt. Die Glasindustrie setzte im Gebiet des heutigen Württemberg-Baden im Jahre 1936 jährlich etwa 6,5 Millionen Mark um, während 1950 in diesem Raum bereits ein Monatsumsatz von zwei Millionen DM erzielt wurde. Die Erzeugnisse dieser neuent standenen Glasindustrie in Württemberg-Ba- den und darüber hinaus im ganzen Südwest- raum einer breiten Offentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich die Ausstellung Glas aus Württemberg und Baden“ zur Aufgabe gestellt. Sie wird am Samstag im Stuttgarter Langesgewerbemuseum von Wirtschaftsmini- ster Veit eröffnet werden In einer über- raschenden Vielfalt werden dem Beschauer zunächst die von den einzelnen Glashütten erzeugten Glasarten gezeigt. Uber einem Teil dieser Ausstellungsballe hängt ein Himmel“ Zus Vielen hundert bunten Christbaumkugenn, In einer anderen Halle erwarten den Ausstel- ungsbesucher moderne Glasvitrinen mit einer Fülle von in allen Techniken veredelten Ge- brauchsgläsern, an den Wänden Glasmosaiken 5 und Glasmalereien, Ein besonderer Raum ist dem bekannten, 1943 gestorbenen Glas- und Steinschneidekünstler, Professor Wilhelm von Eiff, gewidmet, der durch seine Arbeit einen Sußzerordentlichen Einfluß auf die Technik der Glasveredelung ausübte. Der Verwendung von Glas in Industrie und Gewerbe ist ebenfalls Raum gegeben. Hier werden Sicherheitsglas, geschliffene Gläser für Möbel und für Laden- bau, gebogene Gläser für Uhren, Instrumente und für den Fahrzeugbau, Glasschilder, Spie- Sel sowWe schließlich Glasbausteine, Glas- dachziegel, Glaswandplatten und Isolierglas gezeigt. Geringe Kohlenvorräte in Württ.-Baden Stuttgart(wb). Die Gas- und Elektri- Zitätswerke in Württemberg-Baden sind nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums fest ohne Ausnahme nur für wenige Tage mit Kohle versorgt. Der Kohlenvorrat bei dem Städtischen Gaswerk in Gaisburg reicht nach Mitteilung des Sachbearbeiters für Kohlen- beschaffung bei den Technischen Werken der Stadt Stuttgart noch für die nächsten Vier Tage aus. Das Elektrizitätswerk der Stadt, das Dampfkraftwerk Münster, habe noch Fohlenvorräte für die nächsten 10 bis 12 Tage, Die Lage sei noch nicht deprimierend“, Weil für Stuttgart 8000 Tonnen Kohle unter- Wegs ssien Die Kohlen würden zum Teil be- reits im Heilbronner Hafen auisgeladen. Der „Deutsche Kohlenverkauf“ in Essen habe den Technischen Werken wiederholt versichert, „daß wir noch vor dem Schlimmsten bewahrt beiden“ Kabus-Anhänger soll entlassen werden Stuttgart(UP). Herbert Klumpp, ein Angehöriger der 10köpfigen Kabus-Gruppe, die 1946 vor württembergischen Spruch kammern Sprengkörper zur Explosion brachte, soll auf Grund einer Entscheidung von HICOg noch vor Weihnachten dieses Jahres Aus der Haftanstalt wegen guter Führung entlassen werden. Dies teilt die„Unabhängige Vereinigung zur Wahrung demokratischen Rechts“ in Eßlingen mit. Die Vereinigung be- müht sich seit September um die Begnadi- une dieser Jugendlichen, die im Januar 1947 zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt worden sirid. 2