Afunkg chieden tsstreſt Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, den 25. November 1950 Wer siegt in Bayern! Von Willi Sckiekling Nach dem überraschenden Linksruck in Hessen und Württemberg-Baden sehen alle innenpolitischen Beobachter in der Bundesre- publik dern Ergebnis der bayerischen Landtagswahlen am kommenden Sonn- tag mit einer Spannung entgegen, wie man sie selten bei einer Nachkriegswahl in Deutsch- and erlebte. 5 Wird sich die Christlich Soziale Union(CS, Adenauers stärkste Stütze im raumlich größten und bevölkerungsmäßig zweitgrößten Bundesland, einigermaßen be- haupten? Die bayerische Schwesterpartei der CDu, die in den Landtagswahlen von 1946 die absolute Mehrheit und damit die Macht in Bayern errang, konnte in den Bundestags- wahlen von 1949 nur knapp 30 Prozent der Wählerstimmen dieses Landes an sich ziehen. Seitdem befindet sich Bayern in einem poli- tischen Gärungsprozeg von fast unüberseh- barem Ausmaß. Nicht weniger als 14 Parteien bewerben sich diesmal um die Gunst der bayerischen Wäh- ler, wobei allerdings nur sieben dieser Par- teien in sämtlichen sieben Wahlkreisen des Landes Kandidaten aufstellen. Auch das kom- plizierte Wahlsystem macht jede Voraussage diesmal zu einer mathematisch verzwickten Aufgabe: je der Wähler gibt nämlich 2 wei Stimmen ab, eine für einen Stimm- kreiskandidaten nach dem System des Mehr- heitswahlrechts und die andere für einen Wahlkreisbewerber nach dem Verhältniswahl- recht. Und die sogenannte 10-Prozent-Klausel ge- währt nur den Parteien g die Möglichkeit, einen Kandidaten durchzubringen, die in einem Wahlkreis mindestens je zehn Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen erreichen. Die CSU, die seit vier Jahren das Land re- glert, sieht sich jetzt einer Reihe von mächti- gen Gesnern gegenüber. Politische Beobachter ein Bayern rechnen damit, daß die Sozial- demokraten, die im alten Landtag als zweitstärkste Partei vertreten waren, aber bei den Bundestagswahlen von 1949 nur noch knapp 23 Prozent der Stimmen erhielten, diesmal ziemlich aufholen werden. Angesichts der konfessionellen Struktur des Landes dürfte aber mit einem SPD- Sieg von„hessi- schem Format hier nicht zu rechnen sein. Die Bayernpartei wird nach Ansicht einheimischer Sachkenner trotz gewisser Vor- gange in Bonn nur in Fr anken Stimmen ver- lieren, sich aber in Oberbayern voraussicht- lich behaupten. Als eine gewisse Gefahr für diese Partei(die 1949 21 Prozent der Stimmen erhielt) wird die Bayerische Heimat- und Königspartei angesehen, die in einigen Wahlkreisen Kandidaten aufgestellt hat.* Zu einer Uberraschung könnte das Auftreten des„Blocks der Heimat v Vertriebe nen und Entrechteten— Deutsche Gemeinschaft“ Grof. Theodor Oberlän- der und August Haußleiter) führen,— einer Flüchtlingsbewegung mit radikalen Tenden- zen, die eine gewisse Anziehungskraft auf die zum Teil in gedrückten Verhältnissen leben- den Heimatvertriebenen ausüben dürfte. Anderen radikalen Gruppen mißt man 12 Bayern weniger Bedeutung bei. Als ernstzu- nehmende Bewerber um die Gunst der Wäh- 200 000 DM für Wiederaufbau Kehls Spenden von Wohleb und Frangois-Poncet Kehl(ds). Der französische Landeskom- missar für Baden, Pierre Pene, überreichte der Stadtverwaltung von Kehl im Auftrag des französischen Hohen Kommissars Frangois- Poncet 100 000 DM für den Bau von Wohnun- gen für die auch nach der Freigabe Kehls ver- bleibenden Besatzungs angehörigen. In seiner Ansprache gab Pene bekannt, daß che Zuwendung für die Errichtung eines Ge- bäudes im deutschen Sektor der Stadt be- stimmt sei, in dem ein Teil der in der Stadt verbleibenden Besatzungs angehörigen Unter- kunft erhalten wird. Pene bedauerte, daß die von der badischen Regierung vorgesehene In- standsetzung eines städtischen Gebãudes für die Unterbringung eines Teils der französi- schen Gendarmerie sowie der Bau einiger Fertighäuser für denselben Zweck nicht schnell] genug verwirklicht werden konnte. Es sei des- halb notwendig gewesen, 21 Wohnungen zu beschlagnahmen. Derartige Probleme würden aber immer wieder auftreten, solange die fran- 2zö6sischen Streitkräfte, die in Ubereinstim- mung mit den Alliierten den Schutz und die Sicherheit des Landes gewährleisten, in der Rheingegend militärische Einheiten und Dienststellen unterhalten müßten Die mit der Zuweisung des Hohen Rommissars bezweckte Maznahme werde zwar nicht alle Probleme 168en, doch werde sie der Kehler Bevölkerung zeigen, daß die französischen Behörden ihre Sorgen und Nöte verstehen und in Uberein- stimmung mit den badischen Behörden um eine Abhilfe bemüht sind. Staatspräsident Wohleb gab bekannt, daß die badische Regierung nicht hinter der Geste des Hohen Rommissars zurückstehen wolle und ebenfalls 100 00 DM aus dem„Notopfer Kehl“ für denselben Zweck freigegeben habe. Wohleb wies darauf hin, daß bezüglich des Hafens bald eine Einigung zwischen den fran- zö6sischen und den deutschen Bebörden er- reicht sein werde. Wesentlich sei jedoch nicht S0 sehr der Betrag, der für den Wiederaufbau Kehls zur Verfügur ng gestellt werden, sondern der europàisch st, de us dieser Geste Sprecl b gi die ti ünden. ch, dag ommis- 1 ischen Regierung Weg gefunden hätten, desten es Kehl angehe. Ehemaliger Polizeichef Freiburg(UP). gen die Mens 1 Chef der pol er aus K l reiburg zu v 1933 zusammen üdi 8 Den- verpr 8 t. Der ch darauf minenszure- 5.„Lektion“ e 1 Wirtſchaftliches Hohe Kartoffel- und Rübenerträge Die diesjährige Spätfkartoffelernte in Würt⸗ temberg-Baden wird in der letzten Ernte- vorschätzung des Statistischen Landesamtes dei rund 60 000 ha Anbaufläche auf 1 425 000 f gegenüber 794 000 t bei einer Anbaufläche von durchschnittlich 58 000 ha im Mittel der Jahre 1944 bis 1949 veranschlagt. Für Zucker- trüben wird ein Ertrag von etwas über 398 000 f dei rund 11 000 ha Anbaufläche gegenüber rund 200 000 t im Mittel der Jahre 1944 bis 1949 bei 8000 ha Anbaufläche geschätzt. An Fut terrüben werden in diesem Jahr der 3 en 1863 000 t von rund 42 000 Nnübe beziehung mit 88 5 Vnde 8 oder 8 nächsten Jahres. Abge- schen von der Verknappung auf dem Welt- dürfte der Import von Reis durch die en Importlizenzen eine Verknappung erfahren. Jeder 109. Deutsche Autobesitzer Nach einem Bericht des„Allgemeinen Deut- schen Automobil-Clubs“(ADAC) besitzt jeder 109. Einwohner der Bundesrepublik einer 5 Sohenkraftwagen. In e h iSt jeder und in Großbritannien jeder 24. Personen- aAgenbesitzer. In den USA ent 1 enwagen auf je vier Einwol e Will„ e verwaltung worden waren. em FKabinett atscheid und 5 mung des Bundesrates abhangig. Im Ei mazelnen cürften 8 Frachtgebühren des Expreggut- Verkehrs mit Ausnahme der Sendungen im Gewicht Lon 1 bis 8 K g um 20 Prozent erhöht werden. Im N sollen sich Frack 1— Sätze für Stückgut bei Sendungen— Wicht von 1 bis 500 kg um 25 Proz Sendungen im Gewi n 301 bis Um 22,5 Prozent und bei Sen s 1000 kg um 20 Prozent 8 Ve Tur notwendig. Die deutsche Baumwoll- Quote Das amerikanische Landwirtschaftsministe- rium hat die Aufteilung der am 9. Novembes zusätzlich für den Export freigegebenen 1350 000 Ballen Rohbaumwolle bekanntge- geben. Von den jetzt unter 32 Empfängerlän, der aufgeteilten 750 000 Ballen erhält dia deutsche Bundesrepublik nur 4000 Ballen. De- mit erhöht sich die vorläufige deutsche Quote für den Zeitraum 1. September 1950 bis 31. März 1951 auf 381 000 Ballen. Nur Italien und Japan, die einschließlich der heutigen Zu- teilung 406 000 Ballen bzw. 693 000 Ballen Roh- baumwolle erhielten, haben bisher größere Exportquoten aufzuweisen. Die Aufteilung der restlichen 600 000 Ballen Rohbaumwolle soll nach Angaben des Landwirtschaftsmiri- steriums zu Beginn des kommenden Jahres erfolgen. Ein ungesunder Zustand en Halbjahr 1950 betrug die Ein- und Holzhalbfertigwaren in Bundesrepublik nach einer Aufstellung deutschen Forstwirtschaftsrates 290 000 Tonnen im Wert von 61,1 Millionen DM. In der gleichen Zeit wurden 393 000 Tonnen Holz im Werte von nur 25,9 Millionen DM ausge- führt. Die wertmäßige Differenz zugunsten 1 hr trotz höherer Ausfuhrmengen er- dadurch, daß Rundhölzer 80 v. H. und nur 35 v. H. der Einfuhr ausmachen, wobei das billige Grubenhok in der Rundholzausfuhr überwiegt, wahrend die eingeführten Rundhölzer in der Hauptsache jerholz sind. Deutschland ist von jeher ein infuhrland gewesen und hatte auch 1940, durch die Besatzungsbehörden ange- ordneten Holzexporte aufgehört hatten, einen Einfuhrüberschuß an Holz. Wenn jetat men- Senmägig die Ausfuhr überwiegt, so ist dies auf die innerdeutschen Höchstpreise zurſick- zuführen, die erheblich unter den Preisen der Surop ischen Holzausfuhrländer liegen, 80 desg eutsches Holz in den Export gedrängt wird. Im ers fuhr von Holz des West-Ost-Handels 3 jerung im West-Ost- 5 0 58 sich der Bundesverband der deutschen Industrie in Köln. Von alliierten ten seien in der letzten Zeit mehrfach Exportsendungen nach den Ostlän- 5 der Bundesrepublik fest- Ware mit ord- emäßßen Papleden verse hen gewesen sei. utschen Ez 5 re hätten völlig kor- gehandelt und die deutschen Behörden Seien bei der Ausstellung der Ausfuhrgeneh- migungen mit der notwendigen Sorgfalt vor- gegangen, dagegen verfügten die alliierten renzkontrollst n oft nicht über die er- forderlichen Materialkenntnisse. Diese Be- handlung von Ausfuhrsendungen schädige das tschen Exportwirtschaft im Bundesverband weiter. zusätzlichen Kosten be- eine starke Gefährdung um eine Wiederbelebung 85 nach den Ostläadern nierung der Bundesrepu- 5 ande: en tlichen Ländern, ins- besondere von G Sbbrikamneg und den USA würden zur gleichen Zeit gleichartige Er- zeugnisse an dieselben Ostländer geliefert. Gegen N 5 iK. Von Einfuhrverfahren unzulänglich Der vom Bundestag eingesetzte Ausschuß zur Uberprüfung der bisherigen Einfuhren in die Bundesrepublik ist nach siebenmonati- gen Untersuchungen zu dem Ergebnis gekom- men, daß das gegenwärtige für die Bundes- republik gültige Importverfahren in vielen Punkten unzulänglich ist. Der Ausschuß hat seine Kritik in einem Reformprogramm zu- ammengefaßt, das im wesentlichen auf eine im übersetzten Importhandel durch Inken der Gewerbefreiheit hinzielt. Edmund Sabott. Der Ancekek⸗ schwelt 3 rigth bi Vertigsliuus ficullingen Hertel& Sporer hat, und sol 5 1 Also, das halte ich nicht mehr rte Lilo. Ich gehel Ich brauche frische Lu Gott befohlen und noch viel Vergnügen!“ Sie ging hinaus und schmetterte die Tür 2 2. von Lon lichen Tischchen, und trat Schritt auf ihre Besucherinnen. zu. Charlotte stellte Lilo vor. Els sie sich erkundigte, ob ihren Besuch schon angemel es in Frau Beates Augen verächt beobachtete es und Warf einen vielsagenden Alit Charlotte Im nächsten Augenblick aber hatte Frau Beate ihre Dulderinnenmiene Blick wiedergewonnen. „Ich habe mit ihm gesprochen, lein Maltitz, xa „Natürlich! 125 Ich auch!“ Charlotte ging über die 8 taktvoll hin- u Bea me erwartete sie in dem * 5 1 Salon, der in Grün und Gold gehalten War. Sie erhob sich von einem Zier- Tannen einen kleinen Sie nahmen Platz, Charlotte begann die V— indem sie erklärte, zu welchem Zweck sie gekommen Sei. kred von Lönne Ihr Sträuben ist ZWecklos, Weil es alles nur er- et habe, funkelte n auf. Lalo Frau Beate erwiderte nichts, sondern sank liebes Fräu- er kommt heute abend, vielleicht auch erst morgen zurück. Dieser ent- setzliche Prozeß! Sie sind auch dort gewesen?“ erklärte Lale nachdrücklich. hinter sich zu. Eine Weile herrschte Schwei- gen. Frau Beate atmete schwer. In ihren Au- gen standen jetzt wirklich Tränen, aber es waren Tränen böser. nicht des Schmer- „Warum N Sie ni fuhr sie auben Sie ur nicht, daß Sie önnen! Ich tu's nicht und 228. cht auch? Charlotte an. miei u 7 5 werde es nicht tun! „Sie werden es tun müssen, gnädige Frau. 4 schwert und nichts andert.“ in ihren Sessel zurück. Charlotte ging hinaus. Als sie aus dem Hause trat, Saß Eilo bereits im Wagen, sogar auf dem Führersitz Der Motor Her schon. Charlotte hatte den Schalterschlüs- Sel Steckenlassen. „Hab' ich mir gedacht, daß du dich abwim- mein lBt! Sagte LIlo geringschatzig. Charlotte preßte die Lippen Zusammen. Lilo rutschte auf den Nachbarsitz und sagte unge- duldig: Nun sieh schon zu, daß wir rasch Hier weg kommen!“ Der Wagen fuhr endlich. Weg und warf Lilo einen warnenden Blick zu. Frau Beate fuhr fort:„Ohne meinen Mann tue ich nichts! lch kann nicht! Nein, ich kann aicht! Sie mögen sagen und verlangen, Was Sie wollen. Ich werde meinen Mann fragen, ob er Wirklich damit einverstanden 8 a eine S0 „Rascher!é drängte Lilo. Rascher! Tritt dern Motor ein bißchen ins Gehirn. Das Wird er wohl noch aushalten. 5 Sie war plötzlich erregt und nervõser als vor⸗ hin in Frau Beates Gegenwart, Charlotte fuhr schon aus Zorn schneller als gewöhnlich. s Sie das Tor hinter sich Batten und in die Strage nach Grabow einbogen, Sagte Lilo: Was hast du nun mit. guten Zureden erreicht? 5 Nicirts! Ich aber „Willst du, bitte, endlich den Mund halten? Ieh werde erreichen. was ich erreichen III „Und wie? Wenn diese vorlaute Frage er- Iaubt ist?“ „Ich werde Henius fragen!“ grogen Bruder!“ Lilo lachte. Wenn die Bürger nicht mehr weiter wissen, lau- 8 uchzend zum Advokaten. Ich helfe ber allein.“ 2 so Wie ich!“ „Wie du? Was heißt das? Lilo wandte sich gelassen zurück. Zwischen den Vorder- und Hintersitzen im Wagen lagen zwei Decken zu einem unordentlichen Haufen aufgetürmt. Sie nahm beide hoch und sagte: „Komm vor, Kleiner! Jetzt ist die Luft rein!“ Und aus den Decken hervor kroch mit zer- zaustem Haar und spitzbübisch blanken Augen Peter Lönne. Ein wenig Verlegenheit stand in Seinem Gesicht Er làchelte und strich sich das Haar zurecht. Charlotte brachte den Wagen jah zum Stehen, ohne an den Straßenrand zu fah- ren, und nahm wortlos die Hande von Steuer- rad und Bremse. Wie kommt denn der Junge nierher?“ „Ja, Sagte Lilo stoz, Was die Diplomaten Nicht erreichen, holen sich die Rauber! Nicht Wahr, Peterle? Es ist furchtbar einfach ge- wesen. Komm schon ganz vor, mein Jungel Nun brauchst du nictit mehr hinten unter den Decken zu liegen und dich zu verstecken; jetzt kommst du auf meinen Schoß! Hopp! Dettre mal ein bißchen! Es War wirklich alles ganz 8100 gewesen: 5 Lilo hatte. als Sie aus Frau gangen war, den Flur abgestreift in der siche- ren Hoffnung, dag en fFünfjahriger Junge durch irgendeinen Larm verraten würde, Wo er Sch befande Diese Hoffnung erfüllte sich. i Genz am Eads des Flurs vernahm sie hinter Ser lesen T dumpfes Poltern, das sich y thmise wiederholte Sie trat ein und Sah Peter auf enen Scraukelpferd, das nur noch Wenig Fel Date und scheinend aus dem Be- Sitz Sinnes Ones gder Seines Vaters stammte. E war allen Fannte eine Besucherin Zwar nicht gte aber auch keine Scheu n nelie mitzukommen, Beates Zimmer ge- ichter war er in der letzten gewöhnt worden. Als sie ihn aufforderte War er sofort bereit, denn er ch allein. Er nahm ihre Hand und folgte ihr. Der Flur war leer. Un angefochten gelangten sie aus dem Hause, und Lilo sagte ihm, er solle sich zum Spaß unter den Decken verbergen. hm war das wirklich ein Vergnü- gen, er kroch darunter und folgte gehorsam ihrer Mahnung, sich màuschenstiſl zu verhal- ten.. Lilo erklärte, sie wäre auf Geratewohl auf und davongefahren, wenn man ihr den Jungen wieder hatte abnehmen wollen. Charlotte hörte wortlos zu Sie sagte auch nichts, als Lilo zu 5 gesproctien hatte, aber dann nahm sie überwältigt vor Freude, Peter in die Arme und drückte inn an sich. Er ließ es sich gefallen, machte aber ein verwundertes Gesicht. An Zärtlichkeiten schien er nicht gewöhnt. d Charlotte setzte ihm auseinander, wohin sie fuhren. Er hörte aufmerksam zu, nickte zu- weilen verständig und schien nicht den minde- sten Trernungsschmerz zu empfinden. Ob er seinen Vater wiedersehen werde? erkumcligke * sich scheu. 5 „Ja, sicher bald!“ e iam charlotte und küßte ihn auf die Stirn. Als sie in Grabow anlangten, war von Schön buch schon angerufen worden. Frau Beate Hatte die Entführung entdeckt und mit 5 Leandisger gedroht. „Laß sie nur!“ sagte Lilo ungerührt.. die bellen, beißen nicht, am allerwen solche Schoßhündchen. Nun kannst du ja nius Bescheid N Soll er nerkomm F Wir gedenken Sie hatten alle so schöne Worte gefunden, die Herren in den hohen Zylinderhüten, als Wir den lieben N. zu Grabe trugen. Erst sein Betriebsdirektor: Wie er ein so treuer, zuver- lässiger Arbeiter gewesen sei, man wolle ewig seiner gedenken. Ich weiß aber zufällig, viel cher hätte dieses Lob kommen sollen, damals, als er um einen kleinen Zuschuß bat zu dem Haus, das er für seine Familie bauen wollte. Nun hat er ein anderes Haus gefunden. Nun kann man ihn ja loben. Auch sein Arbeitskamerad gelobte ihm dann Freundschaft und Andenken über das Grab hinaus. Auch etwas zu spät. Damals, als er die Arbeit in dem Betrieb begann, hatten sie ihm wohlweislich manchen Handgriff nicht gezeigt, damit er nicht zu schnell„firm“ würde und womöglich noch aufrückte. Es war Aber ein Ton da, an dem wurden alle großen Worte zuschanden: das Poltern der Erde auf den Sarg im Grabe. Das war eindeutig und Wahr. Dagegen kamen alle schönen Reden und Kränze nicht auf. Was gilt schon ein„ewiges“ Andenken, das Wir versprechen? Wenn wir ein ehrliches Ver- sprechen geben wollten, müßten wir sagen: Wir wollen uns bemühen, seinen Namen zwei Jahre in unserer Mitte nicht zu vergessen. Oder noch besser: Wir wollen so lange daran denken, daß er nicht mehr unter den Leben- den weilt, als seine Kinder noch unversorgt Sind. Aber so: Ein schöner Kranz, ein unwahres Versprechen— das ist zu billig. Unsterblich- keit in den Gedanken der Menschen— eine eweifelhafte Sache. Bismarck erzählt, er habe nie ein so dum- mes Gesicht gemacht, wie wenn er in Frank- kurt an seinem eigenen Denkmal vorüberge- hen mußte. Manche von den Großen haben eben gewußt, was sie von dem Glanz der Welt eu Ralten Raben. Als ein Schmeichler Cromwell bedeutete, wie das Volk zur Feier seines großen Sieges zusammengeströmt sei, um den großen Feld- herrn zu sehen, bemerkte er trocken:„Wie viele wären erst gekommen, wenn ich ge- henkt worden wäre?“ Es gibt wirklich keinen Glanz, Ruhm und keine Herrlichkeit auf dieser Erde, die bleiben. „Wir bringen unsere Jahre zu wie ein Ge- schwätz.. Noch ein Wort Bismarcks:„Unser Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen; man denkt, das Eigentliche soll erst kommen, bis man mit Verwunderung sieht, daß es schon vorbei ist.“ Am Ende des Kirchenjahres liegen die Tage, die uns auf die Friedhöfe führen,— Allersee- len, Totensonntag—, da wir Kränze nieder- legen und unserer Entschlafenen gedenken. Das kann ein krampfhaftes, vergebliches Bemühen sein, den Vorhang noch ein klein Wenig offen zu halten, nachdem das Schau- spiel auf der Bühne schon sein Ende gefun- den hat. Es kann aber auch anders sein. Es könnte sein, daß wir unsere ganze innere Un wahr- haftigkeit, alle Geschäftigkeit und alles irdi- sche Brimborium einmal ablegen.„Herr lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir Klug werden.“ Bei den Schweizer Söldnerregimentern, die früher in fremden Heeren dienten, war das Blasen des Alphorns verboten worden, weil dabei viele Heimweh bekamen und unter der Macht der Töne desertierten. Es könnte sein, daß wir auf jenen stillen Friedhofswegen Kränze, Grabsteine und„eh rendes Gedenken“ vergessen und einen Ruf aus der Heimat vernehmen. Denn wir sind ja hier nur Gäste, haben keine bleibende Statt“ auf den Brettern dieser Bühne. Wenn wir uns dann Gedanken machten um das unverwelkliche Erbe, ob unsere Namen im großen Lebensbuch geschrieben stehen— dann wären wir„klug“. Baudis, P Zwiegeſpräche An einem nebligen Sonntagmorgen, als der Herbst schon ins Land gezogen war und der gangen Landschaft herbstlichen Glanz verlieh, führte mich mein Weg zum Friedhof. Fast unbewußt lenkte ich meine Schritte dorthin und wanderte zwischen den Gräbern und Kreuzen. Frische Herbstblumen schmück- ten die Gräber und grüßten die Toten. Die mächtigen, wuchtigen Steinkreuze und die schlichten, einfachen aus Holz hatten eines gemeinsam: Sie erhoben sich wie mahnende Male für die Lebenden. Von den Sträuchern tropfte der Nebel. Der Kies auf den Wegen knirschte unter meinen Tritten. Sonst war Stille. Eine seltsame Stille, wie sie nur dort zu finden ist, wWwo alles Le- bende sich den Urgesetzen der Ewigkeit er- gibt. Das Leben schwieg in dieser Stunde mastummer Ehrfurcht vor den Toten. Ich trat an das Grab meiner Eltern und mir War, als müßte ich Zwiesprache halten mit nen. Ganz aus der Ferne tönte der Klang sherner Glocken an mein Ohr. Vor mir erstanden die Bilder einer unge- trübten Kinder- und qugendzeit. Ich sah meine Eltern, Wie sie sich um mich sorgten, wie sie mich pflegten und reif zu machen versuchten für das Leben. Ich hörte wieder die väter- lichen Ratschläge und Ermahnungen. Ich wußte: Auch meine Eltern kannten die zehrende Not und Sorge, kannten die Un- bilden des Lebens und die unerbittliche Härte des Schicksals. Aber nie waren sie am Leben verzagt. Im Gegenteil, sie glaubten fit ihrem Innersten an das Leben, an das Schöne und an das Gute. Dieser Glaube gab ihnen den Mut und die Kraft. Und vielleicht war des- Wegen ihr ganzes Sein erfüllt von einer tie- fen Freude und einer aufrichtigen Zufrièeden- heit. Nie beschuldigte mein Vater in irgend- einer Form das Leben, sondern stets die Men- schen, die den Sinn des Lebens und seinen Wert zu verdrehen wußten und sich seines eigentlichen halts nicht würdig erwiesen. Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, und ich maß an ihnen mein eigenes Leben. Und erkannte dabei, daß ich noch viel zu lernen hatte, um das Leben zu verstehen und zu begreifen. Denn ein Leben zu erfassen und im Sinne des Erfaßten zu Verwirklichen, das ist die Aufgabe, die uns Lebenden vom Leben gestellt ist. Sicher, wir brauchen sie nicht un- bedingt zu erfüllen, aber am Ende unseres Lebens sollten wir doch sagen können, daß es nicht umsonst war. Die Toten sind uns Vor- bilder für unser persönlichstes Leben, und die Kreuze auf den Gräbern mahnen und er- mahnen uns. Langsam trat ich von meiner Eltern Grab zurück, und damit zurück in die Wirklichkeit. Durch den verwehenden Nebel brachen in die- sem Augenblick er wärmende Sonnenstrahlen. Wie ein Sinnbild des Lebens erschien mir diese Sonne, die mit ihren Strahlen den Nebel zer- teilte. Wie ein Sinnbild des Guten, das die Macht des Bösen zerbricht. Wie ein strahlen- des Licht, das uns dann leuchtet und den Weg zeigt, wenn unser Leben in Dunkel gehüllt 18t.— Das Leben verläßt uns Menschen nicht. Seine Kraft ruht in uns. Nur vergessen wir Menschen allzuoft diese Kraft und kehren dem wirklichen Leben den Rücken. Die Totenburg Von Fred Andreae Grau und regenschwer hängt die Wolken decke über dem Land. Auf ausgefahrenem Wege gehen wir schweigend hinüber zum Dorffriedhof, wo wir unsere Großväter be- graben haben. Die hohe Mauer, die ihn um- gibt, ist alt und brüchig. Wind, Wasser und Frost taten hier in den Jahrzehnten die gleiche Arbeit wie anderswo. Das vom Rost zer- kfressene Gittertor hängt schief in den Angeln, Aber es verwehrt uns doch den Zutritt. Wir schreiten langsam das ungleichmäßige Viereck ab und suchen nach einer Stelle, wo wir ein- steigen könnten. Doch inzwischen kommt der Totengräber, um die Sperrkette zu lösen; das Schloß ist wohl schon längst unbrauchbar. Der Alte lächelte hintergründig, als er uns bemerkte. Er wirkt unheimlich fast wie ein Gespenst. Das ist bei allen so, die nur mit Särgen und Totengebein zu tun haben. Wenn er spricht, so kommt es wie von weither. Seine Worte haben keinen Klang. Er fühlt sich als Grenzwärter, als Torhüter zwischen hüben und drüben. Für ihn ist der Friedhof eine Burg der Toten, die hinter den verwitterten Mauern liegen und warten, gegen das Beben Seschützt, das immer wieder von allen Sei- ten gegen den Wall anstürmt und ihn zu überrennen versucht. Da liegen sie alle, die durch die Hand des Totengräbers gingen, der zugleich auch das Amt des Leichenbeschauers zu besorgen hat. Wohlbewahrt und ausgerichtet ruhen sie, ein stummes, endloses Heer, ungezählte Ge- schlechterketten hintereinander. Und wir ge- hen zwischen ihnen hin, Fremdlinge in diesem Vorhof der Ewigkeit. Das Gefühl, das uns bewegt. ist halb Angst, halb Befriedigung darüber, noch eine kleine, kurze Galgenfrist zu haben. Als wir zum Grab des Ahnen kommen, verhalten wir den Schritt und plötz- lich wird es uns klar, daß auch wir auf dem Wege sind, in dieser Burg vor dem uns be- drängenden Leben Zuflucht zu suchen und die letzte Heimstatt zu finden. Darum er- scheinen uns alle, die vor uns waren, greifber nah. Ihr Warten ist ein Warten auf uns, 80 wie wir später einmal auf die, die nach uns kommen, warten werden. Die bäuerlichen Menschen gehen unter der Zeit selten hierher, kaum öfter als die Toten- glocke läutet und wieder einer auf der schwar- zen Bahre von seinem Hofe fortgetragen wird. Ja, sie werden nicht oft gestört,. wenn sie erst einmal in der Erde liegen, Der Totengräber lächelt wieder und legt, nachdem wir das Tor hinter uns zugezogen haben, die Eette vor. Wir sehen ihm nach, wie er mit eigentümlich schleppendem Gang zum Dorf zurückgeht. Dann schweifen unsere Blicke übers Tal hin und kolgen zuletzt der Gestalt eines Wan- derers, der heimatlos durchs Land zieht, bis er in einer der zahllosen Fotenburgen die über- All auf ihre Gäste warten, die endgültige Bleibe findet, von der vielleicht auch er hofft, daß sie nur ein Ubergang Sei. Der ſod und das Mädchen Das Mädchen: Vorüber, ach vorüber Geh, wilder Knochen mann! Ich bin nock jung, geh, Lieber! Und rühre mich nicht an. Der Tod: Gib Deine Hand, Du schön und zart Gebud! Bin Freund und komme nicht, zu strafen. Sei guten Muts] Ich bin nicht wild, Solist sanft in meinen Armen schlafen. Matthias Claudius Die Reiſe in die Stadt Der alte Jakob mußte irgendwelcher Ge- schäfte wegen in die Stadt fahren. Die Reise dorthin war nicht ganz einfach und er selbst keiner der Hellsten. Deswegen trichterte ihm seine Frau schon Tage vorher ein, wie er sich auf der Eisenbahn zu verhalten hätte und daß er an einem bestimmten Bahnhof um- steigen müsse. Durch eine Unterführung hin- durch würde er zu dem Zug kommen, der in die Stadt weiterfuhr. Jakob nickte jedesmal behäbig sein„ja, ja“, Wenn seine Frau ihm immer wieder aufs neue das Umsteigen erklärte und er ließ es sich sogar gefallen, jeden Abend beim Zubettge- hen und jeden Morgen beim Aufstehen seiner Frau zu beweisen, daß er sie recht verstan- den hatte. Dann kletterte er nämlich aus sei- nem Bett heraus(das war der Zug, mit dem er zuerst fuhr), kroch unter den beiden Betten hindurch(das war die Unterführung) ung stieg ächzend und stöhnend in das Bett sei- ner Frau(das war der Zug, mit dem er wei ter fahren mußte). Als der Reisetag angebrochen war, geleitete Magdalene ihren Jakob zu dem kleinen länd- lichen Bahnhof. Ihre letzten Ratschläge und Erinnerungen für das richtige Umsteigen wa- ren so reichlich, wie der Vespersack, den der Jakob mit sich schleppte. Das Züglein dampfte bald davon und Mag- dalene ging wieder heim Sie ging ihrem Tagwerk nach in dem Gefühl, nichts unter- lassen zu haben, ihrem Jakob das Unange- nehme seiner Reise zu erleichtern. Doch es waren kaum ein paar Stunden ver- gangen, da stapfte der Bauer mit einem zorn- geladenen Gesicht wieder nach Hause. Auf die Frage, ob er denn schon alles erledigt Hätte, schrie er seine Frau an:„Nein— noch gar nichts!“ Das habe sie nun von ihrer dum- men Schulmeisterei. Sie ganz allein sei schul- dig. Sie habe ihm gezeigt, wie er's machen 881 Die Bäuerin war darob erstaunt, und als sie ihn frug, was er denn gemacht hätte er- BHielt sie zur Antwort, er habe den Zug nach der einen Seite verlassen, dann sei er unter dem Zug bindurchgeklettert und habe ihn Auf der anderen Seite wieder bestiegen genau so, wie er's an der Bettstelle auch ge- macht habe. Dann sei der Zug Wieder abge- fahren, und er sei Pita! ich wieder daheim Wer wollte es der Magdalene verdenken, daß sie darauf ihre schmutzigen Hände in die Hüften stemmte und von Herzenslust lachte, so lachte, daß der Hund in der Ecke erschrok- ken auffuhr und der Jakob ein ganz verdutz- tes Gesicht machte? Uber das Schenken Wahrscheinlich ist unser heutiges Schenken ein den verstandesmäßigen zeitentsprechenden Anschauungen angeglichenes altes Mysterium der Verbindung zweier Menschen, durch Ge- ben und Nehmen, Ein Symbol, nicht notwen- dig weit ab von der Blutsbrüderschaft der wilden Völker. 1 Man schenkte in alten Zeiten etwas vom Figenen, vom eigenen Besitz, das mit dem We- sen des Gebers durchdrängt war und dieses We- sen mit dem Empfangenden einen sollte. Man schenkte nicht wie wir neugekaufte Dinge. so daß Schenken heute oft nur heißt: den Ge- genstand für den anderen bezahlen. Aber selbst wir ehren noch das Symbol des Schenkens, indem wir die Gabe berühren, in die Hand nehmen und dadurch sinnbildlich erst zu unserem Besitz machen, ehe wir sie dem zu Beschenkenden reichen. 1. Das Wort„Geben ist seliger denn Nehmen“ st schon spät gesagt, als der Ursinn verges- sen War. Auf der frühesten Stufe muß beides gleichermaßen selig sewesen sein— das Ge- ben und Nehmen schuf ja Gleichheit zwi- schen Schenkendem und Empfangendem. Auch Wurde Gabe und Gegengabe, Wesen um We- sen getauscht.* Der tiefsinnige Spötter Chamfort sab in seiner Zeit den einst geheiligten Vorgang alles Geheimnisses entkleidet, belachte ihn, wenn er an die Menschen dachte, die er als Schenkende kannte:„Geben ist seliger denn Nehmen! Das muß wahr sein, Die Frinnerung ist, wWie man sagt, die Probe auf einen Genuß. Nun, ich habe beobachtet, dag sich der Geber sehr viel länger und genauer an das Schenken erinnert als der andere.“ 800 ü i Ich kenne Leute— zu denen selbst zu ge- hören ich glauben möchte— die einen Gegen- stand dann verschenken, wenn er bei einem 15 1 anderen Menschen seine Bestimmung mehr erfüllt, als beim alten Besitzer. So schenkt Conrad Ferdinand Meyer in einem schönen Gedicht die Schlittschuhe— trotz aller zarten Erinnerungen, die für ihn an dem stählernen Paar hängen— dem Neffen, dessen Herzens Wunsch sie sind, unter dessen Füßen sie wie- der in Jugend über das Eis fliegen werden. Dies ist ein Schenken, bei dem das Wesen des verschenkten Dinges wichtiger ist als die Beziehung zwischen Gebendem und Nehmen- dem.„Er kann es besser brauchen als ich!“ So schenkt der Räuber Moor sein Leben in der Gestalt des Preises, der auf Moors Kopf gesetzt ist, dem armen Manne, dem Leben noch etwas bedeutet, der es besser brauchen kann als der innerlich vernichtete tragische Held. 1. Es gibt Unglück bringende, tückische Ge- schenke, Danaergeschenke. Sie sind das Sym- bol des Häßlichsten in der Menschenseele, die Bosheit und Falschheit, die heuchlerisch den Vorgang der Liebesbezeugung durch eine Gabe entweiht, die unter Blumen die Viper verbirgt. Auch dieses verräterische Geben reicht in alte Zeiten zurück. Selbst das Wort„Gift“ heißt, wie in„Mitgift“, nur: das Gegebene; und noch ist im Sprachgebrauch da und dort die Wendung„jemand vergeben“ für„ihn vergiften“ erhalten. 4 Ich wende davon den Blick zum Geschenk der Liebe, bei dem der Geber, wenn es ein echtes Geschenk der Liebe ist, sich selbst und sogar seine Verbindung zu dem Beschenkten unterordnet; bei dem er nichts will, als mit der Gabe in dem geliebten Menschen Freude erwecken. Solches Schenken beruht auf lie- bender Wesenserkenntnis des anderen, auf dem Wissen, wo dem anderen Freude ent- springt.*. Und das Schönste, das je über Schenken gesagt wurde? und zugleich das schönste Schenken nennt? 8 spricht es Aus: „Wie man den König an, dem Ubermag der Gaben kennt, denn ihm muß wenig scheinen, Was Tausenden schon Reichtum ist, so kennt man euch, ihr Götter, an gesparten, lang und weise zubereiteten Geschenk er,—“ Dies ist der Sinn des hohen Wortes: ein Göttergeschenkl Wir begrüßen es in unserer Torheit gewiß oft genug mit unzufriedener Miene. Und es ist doch das Herrlichste, was einem Menschen beschieden sein kann: das gesparte, lang und weise zubereitete Geschenk! Wilhelm von Scholz Das ſtille Glück des Lebens Hilde stand, glücklich lächelnd, am Fenster ihres Wohnzimmers. Ihr Blick suchte und fand den Weg zu dem kleinen Laufställchen, das sie für ihren Buben neben den Apfelbaum Sestellt hatte. Inmitten fürwitziger Sonnen- strahlen, die durch das dichte Laubdach fie- len, saß ihr guter, kleiner Peter und beschäf- tigte sich emsig mit seinem Spielzeug. Lustig und sinnvoll war dieses Bild anzu- schauen: Die friedliche, sich ganz der Sonne öffnende Natur und dazwischen das Rind mit seinen goldblonden Locken, seinen frisch in die Welt schauenden Augen und der feinen, von der Sonne gebräunten Haut. Ein necki- sches Lächeln stand in den kindlichen Ge- sichtszügen. ES war wirklich ein Abbild des unbeschwerten und unberührten Lebens, wie es nur Kindern eigen sein kann. Hildes Mann trat gerade zu ihr, legte be- hutsam den Arm um die Schultern seiner jungen Frau und fuhr ihr versonnen mit der Hand übers Haar Dann standen beide, Hand in Hand, die Augen auf das gleiche Ziel, ihren Slücklichsten Besitz gerichtet, nebeneinander. Wer weiß. welchen Gedanken sie nachgin- gen, schweigend und doch mit den Herzen zu- einander redend: Sie hatten viel durchzuma- chen in ihrem jungen Leben, denn das Leben faßte sie von der härtesten Seite an. Ihre Hei- mat mußten sie verlassen, lange lebten sie, ohne gegenseitig ein Lebenszeichen von sich zu haben, immer hoffend und glaubend. Und immer ohne den Mut zu verlieren., der die Kraft gibt zum Durchhalten. Vielleicht dach- ten sie gerade zurück an diese herbe und harte Zeit. Hildes Mann durchbrach plötzlich das wohltuende Schweigen:„Kannst du dir was Schöneres denken?“ Und seine N wiesen Auk den kleinen Peter. Das Aufleuchten in Fildes 8 mag Wohl die Antwort auf diese Frage gewesen sein. Sie schwieg. Nur ihre Lippen zZzuckten. Der Mann aber sprach weiter:„Das Leben ist hart. Es ist vielleicht seine Aufgabe, hart zu sein. Wer weiß? Doch in jedem Leben kommt einmal der Augenblick, in dem man Gewesenes vergißt, in dem die Unzufrieden- heit untergeht im Zufriedensein. Und in dem sich Unglück auflöst in Glück. Man kann dann nicht mehr hadern mit dem Leben, das es im Grunde genommen doch recht meint.“ Noch immer schwieg Hilde. Es war, als Wollte sie diese Worte ganz in sich versinken lassen, aufnehmen in Herz und Seele. „Siehst du“, sagte der Mann dann und deu- tete abermals auf das spielende Kind unter dem Apfelbaum, siehst du, das gehört uns. Das hat uns, dir und mir, das Leben ge- schenkt, zur Freude und zum Glück. Das ist unser höchster Besitz, vom Leben uns anver- traut. Werden wir uns würdig erweisen?“ Da wandte Hilde ihren Kopf zu dem Mann, der so zu ihr sprach. Tief ruhte der Blick der Augen ineinander, als ginge etwas im andern auf. Und fast andächtig sagte sie: „Du hast recht. Das Leben kann einem viel nehmen, aber durch ein neues Leben gibt es mehr, als es jqe zu nehmen vermag. Wir soll- ten deshalb nicht undankbar sein gegen das Leben. Weil wir es nicht verstehen. Weil es anders ist, als wir Menschen sind. Viel tiefer, viel ewiger. Und unvergänglich. Das ist es. Dort unten, das ist Leben, so wie es sein soll. Ein Geschenk des Lebens. Ein Geschenk an Urs Menschen, das wir vom Leben empfangen dürfen. Sollten wir uns nicht freuen darüber, Slücklich sein und zufrieden?“ Lange standen sie dann noch am Fenster, lächelnd. ganz im Bewußtsein des Lebens Max Mert 8 n FeS nee. C Speyerer Novembertage „Düster Wird's am Binsenstrande..— ein altes Gedicht geht einem durch den Sinn „Hohl und grün die Wogen ziehn,/ fern ein Regenstrich im Lande/ malt sich an die Wol- ken hin.“ Man steht am Rhein. Vielleicht an der Stelle, Wo Hölderlin stand, wo Goethe stand, an der Stelle, von der Hölderlin an die Mutter schrieb:„Ich hielt lange still“. Im mu- den Licht zieht der Rhein,„wie ein stiller Bach dahintreibend“; 80 empfand Goethe seinen mächtigen Lauf, Man sieht die Kleine Skizze vor sich, die Goethe am Ufer sitzend anfertigte für die Geliebte in Weimar. Sein „ganz Vorig Leben“ sei vor ihm aufgestanden im Angesicht des Vergangenen, das ihn hier an- schaue. So gesteht er in seinem Brief an Frau von Stein „In die abendlichen Lüfte/ steigt ein Wun- derbarer Dom“ schließt das Gedicht von Mar- tin Greif, das uns so nahe berührt an diesem Spätnachmittag auf dem jenseitigen Ufer des Rheins, da die Dämmerung hereinpbricht über die alte Stadt am Strom. Der moderne Voith Schneider- Propeller dreht sich in rasender Geschwindigkeit. In zwei Minuten überbrückt die Fähre den 250 m breiten Strom; er trägt eilige Fahrzeuge auf genem Rücken, ganz Kind unserer Zeit. Man steht ans Gitterwerk der Fähre gelehnt, den mächtigen Schatten der Vergangenheit ganz aingegeben. Der viertürmige Domkoloß ragt dunkelblau zwischen den entlaubten Pappeln und Weiden und dem nüchternen Steinwerk in Ufernähe.„Er ist auch heute noch von einer unvergleichlichen Majestät. Er hat den Zeiten anden, den Menschen, den Kriegen, den Belagerungen, den Bränden, den Tumulten, den Revolutionen und selbst den Verschöne- rungen: Ich kann nicht sagen, ich hätte die Kirche gesehen, so sehr war ich erfüllt von dem Gedanken, den sie mir offenbarte. Nein, das Bauwerk habe ich nicht gesehen; ich habe diesen Gedanken gesehen. Von allem übrigen weiß ich nichts mehr. Alles verging vor meinen Augen wie ein Schatten.“ So Viktor Hugo. Und so empfindet man mit ihm die Macht und Hie Idee des Bauwerks am Strom. * Bevor der Tag völlig verlöscht, steht man vor einem kupfergetriebenen Tor in einem düsterschweren Raum, der„einem Säulenwald gleicht“: „PER ME REGES REN ANT“ lautet seine Inschrift. Man ist in der Gruft ler Kaiser im Dom, in der Grabkirche des Reiches, an einer Stätte des Abendlandes. Von Eisenbändern umschlossen, steht der steinerne Sarg des Domgründers, des Saliers Konrad II. Er starb 1039 zu Utrecht. Rechts von ihm birgt die Gruft den Staub seiner Gattin Gisela, Links von Konrad ruhen die Gebeine Heinrich III. Wie führte er in Macht- Fülle Reich und Kirche nahe zur Einheit des christlichen Abendlandes! Und links daneben die Gebeine Heinrich IV., des Gebannten, dem fünf Jahre lang das Begräbnis im Dom ver- weigert War, von dem die Sage 80 rührend berichtet, daß die Domglocken von Selber Sanigen und klangen, als er arm Und geächtet, unerkannt sein Leben verhauchte. Die Ge- Schichte weiß, daß er in Lüttich starb, vom Schicksal gebrochen, daß die Bauern jener Gegend die Erde sammelten, in der der Tote Kurze Zeit geruht hatte und sie über ihre Felder streuten; daß sie Saatkorn auf seinen Sarg legten, damit goldne Fruchtbarkeit sie segne. So hing das Volk an dem Geäachteten. Drüben in der Nische zur Linken der Sar- kophag seines Sohnes Heinrich V., der dem Vater tückisch und brutal das Königtum ge- nommen. In einer Reihe Friedrich Barbarossa, des Verschollenen Gemahlin Berta, zusam- men mit ihrem Töchterchen Agnes bestattet. Neben ihr die irdischen Reste Philipps von Schwaben, dann Rudolf von Habsburg. „Auf der Burg zu Germersheim/ stark an Geist, am Leibe schwach/ sitzt der greise Kaiser Rudolf/ spielend das gewohnte Schach... Wie klingt Justus Kerner's Ballade hohl in Raum und Stunde in dieser welt- weiten Geisterhalle. 1291, dem Tode nah, ritt der greise Kaiser gen Speyer, um dort zu sterben. Links noch zwei Gräber: Precht, beide vom Schwert von Albrechts Hand. Neun Särge ‚mit dem dreifachen Bahrtuch des Schweigens, der Nacht und der Verehrung bedeckt!“ Viktor Hugo träumte vor ihrer Ruhestätte das Träumen dieser Großen nach. Adolf und Al- gefallen; Adolf Aus den Schauern der Dämmerung über dem frühen Speyer erhebt sich die Gestalt Heinrichs IV. Es ist November. In seiner Pfalz geht der König gebrochenen Schrittes auf und ab, auf und ab. Seine müden Schritte dröhnen, dröhnen durch die Geschichte. Man schreibt das Jahr 1706. Der stolze Kaiser ist gebrochen. Er, der im Ja- nuar auf der Synode in Worms noch den Papst seiner Würde entsetzte, dessen Gesandte noch auf der Fastensynode in Rom den Vertreter Christi von Petri Stuhl wiesen, ist von Gre- gors Bann getroffen, die Untertanen sind des EKönigseides entbunden. Novembernebel brauen um die Pfalz zu Speyer; nur weniger Getreuer ist der König noch versichert. Ein Jahr nutzloser Anstren- gungen liegt hinter ihm. Gregor ist stärker Als der deutsche König. Die Fürsten fallen ab und es bleibt dem König nur die Erzwingung der Bannlösung. Er geht von Speyer nach Cano Inn Nacht und Nebel der dunkelsten Jahr eit bricht er in Speyer auf. Zwei volle Wintertage steht der König barfuß, im Büßer- gewand, innerhalb der Mauern vor dem Burg- tor des Schlosses Canossa bei Reggio in Italien. — Diese harte Buße mußte ihn vom Banne 168en. Ein Herrscherherz hatte sich gebeugt, ein Vaterherz sollte brechen: Der alte Rhein sah, Wie sich bei Koblenz der Vater dem Sohne zu Füßen warf und ihn beschwor, der Sohnes- pflicht eingedenk zu sein. So zogen sie beide auf Mainz zu: Da bemächtigte sich der Sohn des Vaters und warf ihn als Gefangenen auf Burg Böckelheim. Der Sohn nahm die Krone. Erschütternd ist die Bitte an den Bischof von Speyer:„Des Reiches entsetzt, bleibt mir nur der Verzicht auf alle Waffengewalt. Gebt mir eine Pfründe zu Speyer, damit ich meiner Herrin, der Gottesmutter, dienen mag; denn ich bin bewandert in den Wissenschaften und weiß, wie man zu Chore geht. Die Bitte blieb dem Greis versagt. Wie ein Wild gehetzt, starb er zu Lüttich, Der Bischof wies der Kaiser- leiche die Grabstatt im Dom zu Lüttich zu. Er mußte sie wieder aus geweihter Erde nehmen. In einer Kapelle am Maaßufer in ungeweih- ter Erde wurde sie beigesetzt, dann nach Speyer gebracht, in ungeweinte Erde. Fünf Jahre später zwang der Sohn den Papst, den Bann vom Vater zu nehmen und setzte die Uberreste mit großem Gepränge im Königs- chor des Münsters bei. Dabei gab er der Stadt wichtige Rechte, und— Speyer lobte den Sohn. Als er starb wimmerte das Armesünder- glöcklein, die Glockenstimmen im Kaiserdom schwiegen; so Will es die Sage wissen. **. Schatten novemberliche Schatten, schweben um den Dom in der sinkenden Nacht. Dort trägt ein König einen Gottesmann auf seinen Armen durch das Gedränge des Volkes an die Pforte des Münsters: Bernhard von Clairvaux hat dem Zögernden nach wortge- waltiger Rede das Kreuz zur Fahrt ins Heilige Land, zum Glaubenskrieg, zum Kreuzzug, in die Hand gedrückt. Der Schrei des Volkes hallt noch nach. Man legt die Hand in tiefer Dämmerung auf den kühlen Stein des Domnapfes. Allen Schuldigen war er einst Zuflucht, Altar und Pforte des Lebens: Sicherheit. Es ist schwer, die Hand von dem kühlen Stein zu lösen.— Ein Bürger geht in der Dämmerung vorüber. Er riecht sehr diesseitig nach Tabak und Abendschoppen und schaut einen verwundert An. Da löst sich von selbst die Hand vom Stein. Karl Heinz Vom Metzgerburſchen zum geichsbaron Seltsame Lebensgeschichte Es waren unruhige Zeiten, als der junge Metzgerbursche Johann Nikolaus Nidda sich in Grötzingen niederließ. Die Dörfer des Pfinztales litten unter den Folgen der fran- zösischen Raubkriege. Viele Häuser waren zerstört, Hunger und Seuchen waren ständige Gäste, und des Kriegslärms schien es kein Ende geben zu wollen. Zu Speyer hatte der junge Nidda, der an Michaelis 1672 in Schwer chenheim im damals kurpfälzischen Amte Germersheim das Licht der Welt erblickte, die Schule besucht. Bei seinem Vater erlernte er das Metzgerhandwerk und kam nach der Zerstörung von Speyer mit seinen Eltern nach Durlach. Als Achtzehnjähriger führte er im Jahre 1690 die anna Katharina Kieffer, die Tochter des Grötzinger Kannenwirts, heim. Der junge Metzger trieb einen schwung⸗ haften Viehhandel. Er kaufte das Vieh auf Und trieb es den Truppen zu, um es dort mit eines Grötzinger Bürgers großem Gewinne loszuschlagen, In den Jah- ren 1692 und 1694 lagerte die französische Hauptarmee vor Grötzingen. Von der Par- teien Haß und Gunst umstrickt schwankt sein Charakterbild in der geschichtlichen Uber- lieferung. Böse Zungen sagten ihm nach, daß er kein Mittel gescheut habe, seinen Reich- tum zu mehren. So habe er unter den Finger- nägeln die Reude in die Schafherden einge- schleppt, um sie dann zu geringem Preise zu erstehen. Man spricht heute noch von den Laibbrotäckern, die der geschäftstüchtige Metzger um einen Laib Brot erwarb, als im Jahre 1699 eine große Teuerung herrschte. Ein Waldstück des Grötzinger Bergwaldes heißt heute noch der Niddawald. Er War zu Niddas Zeiten Berghausener Gemeindebesitz. Der reiche Grötzinger Metzger lieh der Nachbar- gemeinde ein Kapital gegen Verpfändung dieses 52 Morgen großen Waldes. Als die Berghausener zur festgesetzten Frist die Schuld nicht abtragen konnten, fiel der Wald dem Gläubiger zu. Andere wieder rühmen den reichen Mann von Grötzingen als einen großen Wohltäter, der viel Gutes tat. So hinterließ er ein Ver- mächtnis von 100 Gulden, dessen Zinsen all- jährlich an die Armen verteilt wurden. Heute noch ist die Erinnerung an den reich- sten Mann des Pfinztales in Grötzingen le- bendig. Wohl erhalten blieb das stattliche Ge- bäude des Badischen Hofes, das Nidda er- baute. In der Hauswand ist das Wappen Nid- das eingelassen. Auch das Gasthaus zur Kanne War sein Eigentum geworden. Die Tor- einfahrt mit ihren Steinmetzverzierungen War eine Zierde des Dorfbildes, bis im letzten Kriege das stattliche Gebäude niederbrannte Das Schild der„Kanne“ oder des„Nidda- hauses“— wie es im Dorfe hieß— wird im Pfinzmuseum zu Durlach aufbewahrt. Auf dem Platz hinter der Kanne, der bis zum Floßgraben reichte, hatte Nidda Gärten mit Springbrunnen anlegen lassen. Das Gelände beim heutigen Bahnhof trägt heute noch die Bezeichnung„Edelmänne“, Es gehörte zum Besitz der Witwe Niddas. Besonderer Wertschätzung erfreute sich dei wohlhabende und kluge Mann bei seinem Landesherrn Friedrich Magnus, der zu jener Zeit im Grötzinger Schloß wohnte. Der Mark- graf ernannte Nidda zum Okonomieverwalter der fürstlichen Kammergüter und kehrte oft in der„Kanne“ ein. Als bei Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges der Markgraf ein badisches Kontingent zur Reichsarmee zu ent- senden hatte und er dem Grötzinger Freund seine Not klagte, hatte der einen merkwür⸗ digen Einfall. Er ließ in aller Stille 120 Mann anwerben, rüstete sie auf seine Kosten aus und ließ sie ausbilden. Dann lud er den Markgrafen zur Tafel in die„Kanne“. Als die Herrschaften beim Mahle saßen, ertönte Trompetengeschmetter. Der Gastgeber kührte seine Gäste auf den Balkon. Auf dem Platze vor der Kanne war die Kompanie aufmar- schert. Sie begrüßte den Fürsten mit klin- gendem Spiel, und der Kannenwirt übergab seinem Landesherrn die Kompanie zum Ge- Schenk. Für dieses fürstliche Geschenk wußte sich Friedrich Magnus fürstlich zu bedanken, E. ernannte Nidda zum Kaiserlichen Hauptmann in badischen Diensten und besorgte ihm beim Kaiser in Wien den Adelstitel.„Doch blieb Nidda auch weiterhin der Wirt und Metzgei und der hilfsbereite Mitbürger“, besagt uns die Uberlieferung. an einem Maientag des Jahres 1722 erhielt Nidda den Besuch des Geheimen Rates von Uxküll und des Obervogtes von Vasold. In Gegenwart dieser Herren brach er tot zusam- men. Seine Beisetzung in der Grötzinge! Kirche erfolgte unter Beteiligung der gesam- ten Bevölkerung. Die Grabplatte, die unte! dem Altar der Kirche sein Grab bedeckt trägt die Inschrift: Dieser Stein birgt die Hülle des edlen und großherzigen Herrn Johannes Nikolaus von Nidda, Seiner kaiserlichen Ma- jestät Hauptmann in badischen Diensten. E. würde nach dem Ratschluß des Höchsten in seinem 49. Lebensjahr am 8. Mai 1722 zu Gröt⸗ zingen von dieser Welt abgerufen. Er diente mit Wort und Tat dem Vaterlande, stiftete für die Kirchen und half allzeit den Armen so daß er im Tode noch fortlebt. Seine Frau überlebte ihn um 17 Jahre. Ih. Grabstein lehnt heute an der Wand einer Scheuer, die am Wege zum alten Grötzinge, Friedhof steht. Der Wecker n einem der heiteren alten Orte an der Bergstraße bestand in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts der freundliche Brauch, daß etwa die Hälfte der Schulkinder aller Klas- Sen morgens von einem der Lehrer persönlich geweckt wurde. Das war keine Auflage vom Kreisschulamt Mannheim. Es geschah auch nicht aus Pflichteifer des Lehrers, sondern er- gab sich sozusagen automatisch und war eine erfreuliche Folge unseres technischen Zeit- alters. Der Ort reichte mit einem langen, rechts und Unks von Häusern gesäumten Straßenarm tief in ein sacht ansteigendes Waldtal hinein,. Dort, Wo die allerletzten Häuser spärlich lückenhaft zurückblieben, fast eine Stunde Fußmarsch vom Ortskern entfernt, lag ein Wirtshaus. Seine Waldverborgenheit und Weltabgeschiedenheit Hatten es dem neu àn die Schule versetzten Lehrer bei der Wohnungssuche angetan. Er Hatte bittere Kriegserfahrungen eines blut- jungen Freiwilligen hinter sich, mit denen er mnerlich nicht zurechtkam. Außerdem stammte er aus einer Gegend des Badner Landes, in der mam Freude und Leid in der Herzkammer ver- Schloß, ehe sie vor die Lippen treten konnten. 80 eignete er sich wenig für eine Pfälzer Stammtischrunde, und die waldumrauschte Trösteinsamkeit war ihm eben recht. Für den nötigen Kontakt mit Ort und Schule hatte er ein Leichtmotorrad. Mit soldatischer Pünktlichkeit knatterte er jeden Morgen punkt Viertel nach sieben zuhause los und landete um halb acht in der Schule. Auf dies Leichtmotorrad, dessen abgehack- ter, knallender Takt von den Wald- und Reben- hängen vervielfacht zurückkam, verließen sich die Kinder der Talstraßenhäuser. Je nach Länge des Weges setzten sie sich sofort oder ein wenig später nach dem Vorbeibrausen ihres Scholarchen selbst in Bewegung, und die se- gensreiche Einrichtung bewährte sich bei der Fünktlichkeit des Lehrers und dem inferna- lischen Lärm seines Vehikels aufs beste. g Aber am Kerwesonntag gelang es dem fröh- lichen Wirt der„Waldeslust“, seinen scheuen und schweigsamen Mieter des nachmittags Auf den geschmückten, mit kerwelustigen Aunver- wWändten zum Bersten bestückten Leiter wagen zu locken, den er in den Ort kutschieren Wollte. Neidlos führte er einem Pfetterich, der ein Gasthaus mit geräumigem Tanzsaal besaß, seine muntere Ladung zu. f i Irgendwann in der mondhellen Nacht zogen 0 die vernünftigen Gäule kopfschüttelnd die teils lärmende, teils schnarchende Fracht wieder die Talstraße hinauf vor den richtigen Stall. Der junge Lehrer, dem der feurige„Berg- Strägler die Tanzbeine und das Herz endlich einmal wieder in Schwung gebracht hafte, zog in der dämmernden Kammer seinen Wecker auf und sank seufzend in die Pülwen. Seufzender noch ritt er am nächsten Morgen, auf seinen donnernden PS zur Schule. Knattern und Sattellupf marterten seinen armen Schädel, Und es schien ihm angemessen, daß die Sonne nicht, wie sonst, freundlich über den Bergkamm quckte. Er merkte nichts von der furchtbaren Auf- regung, die hinter dem Benzinrüchlein seines Aller weltsweckers emporschäumte. Uberall fuhren weinschwere Köpfe von Vätern und Müttern aus aufgerissenen Fenstern. Jesses, der Lehrer!— Ach Good— des Motorrädel! Ihr Kinner, tummelt euch!!“— Als der Lehrer vor der Schule von seinem Wecker sprang, fand er die Tür noch verschlos- sen. Er läutete energisch. Mußte er selbst àm Kerwemontag eisern seine Pflicht erfüllen, 80 durfte auch der Schuldiener nicht säumen. „Herr Willer, es ist halb acht“, rief er, als der Vverstrubbelte Kopf des Erstaunten in der Tür- füllung erschien. Halb achte!— Halwer sie- wene ist's, wenn Sie erlauwe.“ Wie ein begossener Pudel— oder ein nasser Kater— schlich der Lehrer ins Konferenz- zimmer,. Kaum zehn Minuten saß er dort, da trappelte und schrillte es in den Schulhof: nacheinander kamen sie àngehetzt, seine Be- treuten und Er weckten, die„Taldraußenen“. Buben und Mädel von sechs bis dreizehn. Halb- gezopft, viertelsgewaschen, achtelsgesättigt. Als sie dann dastanden und offenen Mundes Zwischen dem polternden Schuldiener und der Kirchturmuhr hin- und herschauten, Wwarf ihnen vom Fenster herab der junge Lehrer ein be- kfreiendes Lachen zu. Drei Stufen auf einmal sprang er hinab, und es ward eine fröhliche Spielstunde. Als es herbstelte, zog der junge Lehrer mitten in den Ort. Man gehört an den Stamm- tisch, wenn man mit den Menschen getanzt und getrunken hat, und wenn sie etwas von ein wissen, bei dem man lachen und mit den Augen Zwinkern kann. Neckar-Bote Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Georg Härdle), eim-Seckenheim, Eernsprecher 47216 Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Fernsprecher 51806 UTS Duplizität der Ereignisse genau gleichen, sind in der Schachgeschichte schon oft aufgetaucht und werden immer Wieder vorkommen. Recht wunderlich ist es aber, wenn eme Partie mit nur 10 Zügen sich zugleich auf der Schacholympiade in Jugo- slawien und bei einem Vereinsturnier in Manheim ereignet! Auf der Schacholympiade 950 waren die Gegner: Pedersen Dänemark) — Zografakis(Griechenland), und in Mann- heim: Decker Platte. Sicilianische Verteidigung 1. E 2 ed ce 2. Sg 12 d7—d6 3. d2—d4 C5 d 4. Sfs da Sg8— 16 5. Sb1i— 08 87 g6 6. k2— 141(Von russischen Meistern 1939 eingeführt und sehr gefährlich für Schwarz. Der Nachzichende müßte jetzt 6. Sc! spie- len; der geschehene Zug ist schon lange als Fehler bekannt.) Lfs—g7? 7. edles dé Nes 8. k4 es St g4 9. LfI—bS E!. E 42 1424 ee n ee eee ee E 2 u ꝛ—T.ñꝝĩx˙%ĩ%tà.x?;0 Stellung nach 9. Ls Jetzt würde 9. Kurze Partien, die sich Zug für Zug haar- 5 1 f 1 behielte aber eine verlorene Stellung. Was aber in den beiden Partien die Spieler mit Schwarz zogen, hat Damenverlust zur Res- 8? 10. Sda—e6 f.! Natür- lich! Aufgegeben. Beide Gegner zur selben Folge: 9 Zeit auf den gleichen Leim hereingefallen Ld7? eine Figur kosten: 10, D ga! Es bliebe also nur die Möglichkeit 9. Sc 10. Seb: Ddl: + 11. Sd: a6 12. La Ld!. Schwarz gewinnt die Figur zwar zurück, 25 a— 5 1 1 25 Die Buchstaben à à à a, b, e e, h, i i, 1 en nnn nn, 0 0 0 O, P. T 1. 8 8s 8 8 5, t sind so in die Figur einzusetzen, daß waagrecht und senkrecht gleichlautende Wörter folgender Bedeutung entstehen: 1. Entwurf; 2. weiblicher Vorname; 3. Ge- Würz; 4. Dickhäuter; 5. Musikinstrument; 6. Haustier; 7. Tier wohnung. Kh Sprichwort in Zahlen 112 II Landschaft bei Stuttgart VVV Landesteil Oberitaliens „% Aufenthaltsort Luther's VU Seschäftsanzeige 5 2 12 9 3 Leibeigener 6. 15 1% 1 12 6 11 Erbauer des Salzburger Doms 5 9 1 Stadt in Südböhmen Statt der Zahlenreihen sind entsprechende Wörter zu setzen. Jede Zahl entspricht einem Buchstaben. Die Anfangs- und Endbuchstaben von oben nach unten gelesen, ergeben ein volkstümliches Sprichwort. 5 „Sf rid gpl“— sf pn I Tel os 9 Bae e ee e eee e en, eto e pe t eee e eee, A e son d 0 e eee Su e eu b eld 7 Fußball. 98 Seckenheim, Blau⸗weiß— 98 Seckenh. II Nachdem am morgigen Sonntag der Spiel⸗ betrieb ruht, treten heute nachmittag 15.15 Uhr obige Mannſchaften zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel an. Beſonders die 2. Mannſchaft, die bei einem Sieg über die 2. Mannſchaft von 08 Mannheim in 8 Tagen die Tabel⸗ lenführung übernehmen könnte, wird dieſes Trainingsſpiel ſehr ernſt nehmen. Das Vor⸗ ſpiel beſtreitet die Schülermannſchaft, wäh⸗ rend die B⸗Jugendmannſchaft in Neckarhau⸗ ſen ein Punkteſpiel zu beſtreiten hat. Eine weitere Schülermannſchaft tritt zu einem Freundſchaftsſpiel in Feudenheim an. Der erste Herbstmeister ist fällig Die Spiele der 1. Liga Süd Nach all den Aufregungen und der Anteilnahme rund um das erste Länderspiel am Bußtag in Stutt- nehmen die Meisterschaftskämpfe der Ersten die Fußballfans wieder allein für sich in bruch. Es geht dem Ende der Vorrunde ent- gegen. Wahrsce lich wird am Totensonntag der erste„Herbstmei teststehen. In Württemberg- Baden des Totensonntags absolute Sport- Das bedingte, daß man fünf der acht M ele auf Samstag vorver- legte. Drei age nach dem Länderspiel ist das Neckarstadion bereits wieder Schauplatz eines Großkampfes: VfB Stuttgart gegen Spygg. Fürth. Für Fürth hängt vom Ausgang des Spieles die Ta- bellenführung, für den Deutschen Meister der An- ie Kopfgruppe ab. Auf dem Cannstatter fressen die Stuttgarter Rögßle alles weg, w en Kopf hebt. Fürther„Klee! macht beson- deren Appetit. In der Noris fordern die wackeren Mühlpurger den„Club“ heraus. Taucherts Elf liegt den Nürnbergern nicht. Im Vorjahr machten die Mühlburger alle vier Punkte gut. Im allgemei- nen darf man im Süden Erfolge der gastgebenden Mannschaften erwarten. Das„Platzsperre!-Spiel der Augsburger Schwaben gegen den FSV Frankfurt indet auf dem Fürther Ronhof statt. Gemessen an den letzten Erfolgen beider Mannschaften möchte man für die Schwaben tippen, die mit verdoppel- tem Kampfeifer das Handicap auszugleichen ver- suchen. 5 Die Spiele am Samstag: VfB Stuttgart— SpVgg. Fürth SSV Reutlingen— Schweinfurt Offenbach— Darmstadt SV Waldhof— BC Augsburg in Fürth: FSV— schwaben Augsburg Sport uud Spie Am Sonntag: 1. Fe Nürnberg— VfB Mühlburg Eintracht Frankfurt— 1860 München FC Singen— VIL Neckarau Bayern München— VfR Mannheim Vor weiteren Uberraschungen Die Spiele der 2. Liga Süd Nur acht Spiele finden am Wochenende in der 2. Liga Süd statt, da die Begegnung zwischen ASV Durlach und Wacker München bereits vor zwei Wochen ausgetragen wurde. Der 14. Spieltag bringt einige interessante Paarungen. In Hof haben die „Bayern“ den ASV Cham zu Gast. Hier wird es sich entscheiden, ob die Stuttgarter Kickers und Jahn Regensburg nun endgültig ihren„Höhen- Hug! antreten konnen, oder ob die Spitzengruppe weiterhin so dicht bleibt. Beide Mannschaften wer- den ihr Letztes geben und beide dürften mit einem Unentschieden schon viel gewonnen haben, Gewarnt durch das 3:3 auf eigenem Platz gegen Uim 46 wer- den die Stuttgarter Kickers die Reise zum VII. Konstanz antreten. Doch ist zu erwarten, daß die Blauweißen aus Degerloch beide Punkte holen werden, um weiterhin die Tabellenführung einzu- nehmen. Von den drei ersten Vereinen fällt Jahn Regensburg die leichteste Aufgabe zu. Es empfängt zu Hause den Tabellenletzten SV Tübingen. viel- leicht endet die Partie mit einer hohen Torquote. Wenn Kickers und Jahn Regensburg ihre Spiele sicher gewinnen sollten und cham bei Hof die Luft ausgeht“, dann wären die beiden Ex-oberli- Sisten auf dem besten Weg, sich den Platz an der „Sonne! wieder zurückzuerobern. Bereits am Sams- tag empfängt Union Böckingen Viktoria Aschaffen- burg, das auf eigenem Platz von Straubing ge- schlagen wurde. Die Tabellennachbarn Fe Freiburg und Ulm 46 stehen sich in der Universitätsstadt ge- genüber. Der Ausgang ist offen. Um den Anschluß geht die Begeg E Fe Bamberg gegen H n Kassel. Der Platzvorteil dürfte hier die Entschei- dung beeinflussen. Der 50 gene 1. FC Pforz- heim muß zur Sg Arhe en und hat noch nicht gewonnen. Die schlechtplazierteste Mannschaft Bayerns ist der TSV Straubing, der den 11. Platz einnimmt. Straubing macht nun alle Anstre gen, etwas mehr nach vorne zu kommen. Im Spiel gegen Wiesbaden erwartet man Straubing ais Sieger. Die Spiele: Union Böckingen— Aschaffenburg VfL Konstanz— Stuttgarter Kickers Bayern Hof— ASV Cham Jahn Regens— SV Tübingen — Hessen Kassel TSV Straubing— Wiesbaden FC Freiburg— Ulm 46 Arheilgen— 1. Fœ Pforzheim Aus dem un schoben sich aber die„Rothosen“ bereits wi auf den dritten Platz vor. Vordermänner sind noch FC Kaiserslautern in Mainz Die Spiele der Oberliga Südwest Nach kurzer Pause greifen nun auch die Spitzen- mannschaften der Südwest-Oberliga wieder in die FPunktekämpfe ein. Die Walter-Elf sowie Wormatia stehen jedoch vor leichteren Aufgaben, während der Tabellendritte Eintracht Trier diesmal pau- Siert. Pirmasens und Tus Neuendorf müßten eben- falls zu doppelten Punkte-Erfolgen kommen, 80 daß sich in der Rangordnung kaum eine große Veränderung ergeben sollte. Der 1. Fe Kaiserslau- tern, noch immer ungeschlagen, hat in Mainz beim Tabellenletzten ein nicht allzu schwere„Nuß 2 Knacken“, denn die Mainzer befinden sich in einer beängstigenden Erise. Wormatia Worms empfängt den Neustadter„Löwen“ und sollte auf eigenem Platze kaum Schwierigkeiten mit seinem Gast ha- ben. Pirmasens hingegen gastiert bei dem ehrgeizi- gen Neuling Eintracht Kreuznach, der gerade vor acht Tagen für die Uberraschung des Sonntags sorgte. Ein Unentschieden erscheint hier nicht aus- geschlossen. Von den weiteren Mannschaften des „Oberhauses“ spielen der Tus Neuendorf zu Hause Segen die Kaiserslauterner Rasenspieler und Phö- nix Ludwigshafen fährt zu dem zu Hause gefähr- lichen FV Engers. Die Spiele: Mainz 05— 1. FC Kaiserslautern Eintracht Kreuznach— FK Pirmasens Tura Ludwigshafen— As Landau FV Engers— Phönix Ludwigshafen Wormatia Worms— VfL. Neustadt Tus Neuendorf— VfR Kaiserslautern Die Spiele in West und Nord Schalke oder Dortmund? Unangefochten dominierte in der Nachkriegszeit Borussia Dortmund im Westen. Schalkes Stern ging mit den alternden Fritz Szepan und Ernst Ku- zorra unter. In der Zwischenzeit haben aber die Knappen aus ihrem unerschöpflichen Spielerreser voir eine junge Mannschaft zusammengeschweißt. So darf man bei dem Duell mit Schalke in der Dortmunder„Rote- Erde! Kampf 1 1ei- stungen erwarten. Allerdings wird e Ss0 eindeutig wie im Vorzahr(5:1) für eif ausgehen, denn die königsblauen Knappen ha- ben inzwischen vieles dazugelernt. Wenn Schalke gewinnt, ist ihm der Herbstmeisterti mal Preußen Münster bei Rotweiß el sicher, zu- en nicht viel Gelegenheit haben dürfte, ein Siegesgeschrei zu entfachen. Die Spiele: Borussia Dortmund— Schalke 04 RW Essen— Preußen Münster Oberhausen— Fortuna Düsseldorf Erkenschwick— Aachen Duisburger SV— Rheydter S 1. FC Köln— SF Katernberg STV Horst Emscher— Preußen Dellbrück Hamborn 07— München- Gladbach HSV wieder vorne SV steckt mitten in einer Krise. chtigen Dunst der Tabellenmitte der Der Hambur VII. Osnabrück und Göttingen 05. Die„Vetter Alx aus Osnabrück sieht ihren ersten Tabellenplatz am Rothenbaum stark gefährdet. Schon im Vorja wurden die Westfalen ziemlich ernüchtert(18) aw man glaubte, dem ewigen Nordmeister einen Kinn. haken versetzen zu können. Nicht minder dramz. tisch dürfte es beim Spiel Werder Bremen gegeg Söttingen os zugehen. Von Werder heißt es, dab es zur Zeit das beste Team des Nordens besſtzt, Die Spiele: 5 Hamburger SV— VfL Osnabrück Altona 93— Eimsbüttel Hannover 96— Bremer S Werder Bremen— Göttingen 05 Holstein Kiel— Arminia Hannover SV tzehoe— Concordia Hamburg FPokalendspiel soll im Norden sein Die norddeutsche Arbeitsgemeinschaft Handbag Ute den Antraf 1e Wiederholung des in Kas“ 8 unentschieden ausgegangenen Endspiels um den deutschen Handballpokal am 17. Dezember in Wu pertal wieder abzusetzen. Es wurde vorgeschlageg das Spiel bereits am Dezember auf dem Hob stein-Platz in Kiel en. Sollte die Zeit sein, kãme 17. Dezember an gleicher lle in Frage. Falls der Süden zu diesem Termig gleichen Gründen nicht mit seiner spielstärk aft antreten könnte, wurde die Ent. ür Anfang März im norddeutschen Raum UHagen. Snortruhe am Totensonntag November, dem Toten- Sonntag, herrsdu 8. aden 8 stag ihre Meister, kämpfe ibt es folgende Begeg, O b ürttemberg: Münster Stuttgart-Ost, Göppingen— en, Wangen 1 Zuffenha Schorndorf— Feuerbach, Putt Unter— Landesliga: Pllee Korb— Schnaitheim, König n, Wasseralfingen— Fachsen fe Ober liga Baden: Eetsch— Sand 10 Das Wiederholungsspiel der Ländermannschag von Nordbaden und Niederrhein um den Bundes pokal der Fußba ateure findet am Wochenende im Karlsruher Phönixstadion statt. Vor Uungefäm 14 Tagen trennten sich die beiden Mannschaften in Cleve nach V agerung 4:4 unentschieden. Nack dem überraschend guten Abschneiden der nord- badischen Elf gegen die favorisierte Niederrhein vertretung wird Nordbaden in Karlsruhe in From erwartet. Kirchhei Kurze Sportnachrichten Wie einst Hein ten Hoff, so macht voraussichtlich im F en Ja Sc„ Rux einen Trip wurde nach 12 Verh ungen abgescl n. Fred Kirsch über br persönlich den von Lew ur 1 zeichneten Vertrag. A. Boheme unter Wolkenkratzern Greenwich Village Das amerikanische Schwabing Von unserem Korrespondenten A. D. Ne wWʃã Vork Greenwich Village— oder einfach „The Village“— ist die Heimat der amerika nischen Boheme. Was für München Schwabing ist und für Paris der Montmartre, das ist in New Lork dieser bunte, dichtbevölkerte Stadt- teil, in dessen malerischen Winkeln und Stra- Ben verträumte Poeten, unverstandene Ma- ler, gewesene und kommende Genies romantisches Dasein führen ganz als ob es die nur wenige Straßenzüge entfernten Wol- kenkratzer der Weltmetropole New Lork gar nicht gäbe. Hundertmal schon hat man Greenwich Vil- lage totgesagt, hundertmal schon hat man pro- Phezeit, daß die immer näher an die Grenzen des„Village“ rückenden Riesenbauten New TVorks vor dieser Heimat der Bohemiens nicht länger haltmachen würden— aber die Vil- Iagers“ denken gar nicht daran, auszusterben Sie—und mit ihnen ganz New Lvork— sind genau so stolz auf ihre Boheme wie Paris auf seinen Montmatre. Eine kleine Gasse Vor vielen Jahren, als New Vork noch New Amsterdam hieß, lebte hier ein Indianer- stamm, dem besondere künstlerische Fähig- keiten nachgesagt wurden. Das Dorf, Sappo- kanican mit Namen, lag an einem Fluß Ma- netta, der, so heißt es, inzwischen verloren gegangen ist“. Nur ein kleines Gäßchen im „Village“, die„Minetta Lane“, erinnert heute noch an jene Zeit. 1822 erst wurde„Village“ dichter bevölkert, als nämlich die New Vorker in Massen hierber zogen, weil es der einzige Ort war, den das verheerende Gelbe Fieber verschont hatte. Schon damals aber lebten in Greenwich Village in erster Linie Künstler, und viele der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller finden sich unter seinen frühen Bewohnern. So schrieb z. B. Edgar Allan Poe viele seiner makabren Geschichten hier, Fennimore COO Her, der Vater des„Lederstrumpf“, gründete Hier mit dem Brot- und Kàseclub“ New orks erste literarische Vereinigung, und Washing- ton Irving schrieb in Greenwich Village seine satirische„Knickerbockergeschichte der Stadt New Vork“, das exste Werk der unab- hängig gewordenen amerikanischen Literatur, nach dem übrigens auch die erste Beheme New Lorks ihren Namen erhielt: die Knicker- Dockers. g Die Nordgrenze des Village“ ist der Wa- Shington Square, jahrzehntelang New Lorks teuerste und mondänste Wohngegend. Ein ho- her weißer Gedenkbogen, zur Erinnerung an den ersten Präsidenten Amerikas errichtet, der im Jahre 1776 hier sein Hauptquartier hielt, ist gleichzeitig der Grenzstein, von dem aus man in südlicher Richtung über einen großen grünen Platz in das eigentliche Vil- Iage mit seinen krummen, wWinkligen Straßen, die zuweilen an Paris, zuweilen an Mailand oder Neapel erinnern, kommt. Bier keller Pfaff Hier gibt es Restaurants mit griechischen, Französischen, italienischen, deutschen, spami- schen, türkischen und syrischen Aufschriften, kleine Teeräume mit wertvollen Gemälden, die Maler verschenkten, bevor man sie noch der großen Museen für würdig befunden Batte, und winzige Kabaretts, die seinerzeit Größen wie A! Jolson, Grace Moore und Norma Shea- rer hervorbrachten. Neben bekannten G rien finden wir an Straßenecken zur Schau Sestellte Bilder, die oft fachmännische Be- trachter anlocken und manchmal sogar einen Käufer. Der Künstler ist hier sein eigener Kunsthändler. 5 Die Hauptsache an(treenwich Village aber sind seine Bohemiens— die ehemaligen und die heutigen. Der bescheidene Bierkeller des deutschen Einwanderers Pfaff, der Treffpunkt von Stockton, Aldrich, Ludlow, B. Matthews, Brunner und Henry Klapp. wurde zur Wiege der großen amerikanischen Literaten: Hier lebten Fitz-qames O'Brien, der Meister der Kurzgeschichte, und jener etwas exzentrisch Sekleidete hohe Mann mit grauwerdendem Bart und wallendem Haupthaar, der zum Sroßen Sänger der Bruderliebe und Humanität Wurde: Walt Wh it man; Hermann Mei- VII 1e, dessen„Moby Dick“ als eine der Sr ten amerikanischen Erzählungen gilt, war hier — Zollinspektor. Aus England kamen Robert Louis Stevenson und John Masefiel d, der ein entlaufener Matrose war und in Vil- lage Bartische scheuerte, Henry James, der bedeutende Romancier, hat das„Village“ in seinem„‚Washington Square“ geschildert, und Mark Twain diktierte hier seine Memoiren Aus der Fülle der Namen kann man nur noch die bedeutendsten aufzählen: Willa Ca. ther, Theodore Dreiser, Carl van Doren und Walter Lippman, John Dos Passos, Sinclair Lewis und den berühmten Marinemaler Wins. 10 Homer. Von einer Theater vereinigung wurde 1915 ein im„Village“ lebender scheuer junger Mann entdeckt, der Amerikas größter Dramatiker der Jetztzeit wurde: Eugene O' Neill. Aus den„Washington Square Players“, einer der Theatergruppen von Green- h, entwickelte sich die„Theatre Guild“, die zu den bedeutendsten Institutionen des ge- genwärtigen amerikanischen Theaters gehört. und Stars wie Bette Davis und Gloria Swan son fanden vom„Village“ aus ihren Weg nach Hollywood. Todeszelle mit silbernen Gittern Der Sheriff von New Orleans baute die luxu- riöseste Strafanstalt der Welt—„Buntes Ge- fängnis“ soll kriminelle Naturen bessern Gefangene haben es in mancher Hinsicht eser als gewöhnliche Sterbliche, denen keine Kriminellen Delikte nachgewiesen werden kön- nen— wenn sie von Mr. John Grosch, dem Sheriff von New Orleans,„betreut“ werden, der dort die luxurissèste Strafanstalt der Weit errichtete, in der alles so vornehm und blitz- blank ist, daß selbst die geriebensten Gauner kaum mehr laut zu husten wagen, geschweige denn. neue Schandtaten auszusinnen. Der Mäzen dieser fortschrittlichen Einrich- tung ist ein leidenschaftlicher Anhänger der modernen Farbentherapie. Wenn Farben Kranke beruhigen, Arbeiter zu erhöhter Tä- tigkeit anspornen, Geisteskranke besänftigen, so müssen sie nach Mr. Groschs felsenfester Uperzeugung auch auf kriminelle Naturen einen wohltuenden Einfluß ausüben. Also ent- stand sein technieolor jail“, sein, buntes Ge- kängnis“. Letzter Bliek in Nilgrün Alle Zellen darin sind in den zartesten Pa- stelltönen angestrichen, da deren gedeckte Farben erwiesenermaßen beruhigend auf das menschliche Gemüt wirken. Je nach der Schandtat der eingelieferten Klienten werden verschiedene Farben angewandt, eine völlig neue, kriminelle Farbentherapie, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Fußböden * kangenen Verhältnisse in Mr. Groschs„technicolor jail“ durch Pflege ihrer àußeren Erscheinung an- Passen. Die Männer tragen daher bunte Sei- denhemden und auf Hochglanz polierte Schuhe Sind frisch unde s in nur so von Glanz und t. Die einzelnen Zellen gleichen eher hellen, liebenswürdigen Hotel- zimmerchen, 8 einem Gefängnisahfenthalt. Die früher hen Pritschen wurden durch Den Clou d zen aber stellt die„To- um also, in der die zum erverbrecher ihre letz- Denn darin befinden sich behaglichen Inventar nocł der cremefarbigen Wand, ing Verurteilten dazu an- vor ihrem schrecklichen en zu schreiben. Erheben sie über ihre Schandtaten den e am Fenster ein silbernes Sitter strahlen, wahrhaftig einen Silberstrei- ten am Horizont der nahenden Ewigkeit. Und hat dann ihr letzte Können sie im Hinrichtungsraum noch einen allerletzten„nilgrünen“ Eindruck dieser ihnen sonst so gar nicht grünen Welt mitnehmen, che si den leider nähere Farbenangaben fehlen. Stündlein geschlagen, so den elektrischen Stuhl besteigen, über Farbige Seiden hemden Selbstverständlich müssen sich auch die Ge- selber dieser außerge wöhnlichen Die Ladies sind mit hellen, vorzüglich Sitzen“ den Kostümen ausstaffiert, haben Rouge auf- gelegt und zeigen betörende Dauer wellen. Erst- Klassige Fachkräfte— lauter Inhaftierte- stehen für diesen Zweck zur Verfügung, 88 Wie die Leitung der Gefängnisküche dem ehe- maligen Chefkoch eines exklusiven amerika- nischen Hotels anvertraut wurde. Um der Offentlichkeit von seiner segensres chen Einrichtung in möglichst breitem Rah- men Kenntnis zu geben, tat Mr. Grosch noch ein übriges und ließ einen„Kultur-Film“ über sein Luxus-Gefängnis drehen, der im Vorpro- gramm vieler amerikanischer Kinos eine be- sondere Attraktion darstellte. Anläßlich einer solchen Vorführung soll es erst neulich 2 einer noch größeren Attraktion gekommen 1 Ein Kinobesucher stahl nämlich am der Vorführung verschiedene Pelz. seinem in der Nähe parkenden Wagen ab- brauste, bat er die ihn verhaftenden Beam ten, ihm doch schleunigst im„Hotel“ M Gros eine standesgemäße Unterkunft bes en. Er hätte nämlich bis heute noch keine richtige Wohnung gefunden, da es ihm am nötigen Geld dazu fehlte. Beim Anblick des Films über das ,„technicolor jail“ sei ihm die Idee gekommen, alles auf eine Karte zu Setzen. Da ihm nun der Verkauf der Pelzmän- tel nicht mehr möglich wäre, bliebe also nur noch die Einweisung zu Mr. Grosch. Was auch geschah. 1 9 U Ad Ole Auskünfte werden nach bestem Wissen und Geri Redaktion an unsere Abonnenten kostenlos erteilt. beantwortet. Um Angabe der gen Frage E. N.: Das Wohnungsamt hat mir als Un- termieter ein möbliertes Zimmer zugewiesen. Ait dem Vermieter habe ich nach meinem Einzug ver- einbart, daß ich in meinem Wohnraum und auf dem Flur zusätzlich einige Möbelstücke aufstelle. Der Vermieter erlaubte dies vorläufig. Nach einer 8. nungsverschiedenheit verlangte er nun von mir, da ich meine eigenen Möbel wieder aus dem Haus entferne, da er selbst weitere Gegenstände auf- stellen wolle. Im Weigerungstalle droht er mir Fündigung an. Kann der Vermieter nach den gel- tenden Gesetzen seine Absichten verwirklichen? Antwort: Nach Ihrer Mitteilung haben Sie kein Leerzimmer, sondern ein möbliertes Zim- mer gemietet. Dann steht es Ihnen aber ohne Zustimmung des Vermieters nicht zu, eigene Möbel im Wohnraum und auf dem Flur auf- zustellen. Der Vermieter hat die Aufstellung Threr Möbel mit dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs gestattet. Sie handeln vertragswid- rig, wenn Sie seiner Aufforderung nicht Folge leisten. Andererseits kann aber auch der Ver- mieter nicht eigenmächtig weitere Möbel- Stücke in Ihrem Zimmer aufstellen, weil da- durch eine Verschlechterung der Wohnlichkeit herbeigeführt würde. Die Kündigung Ihres Zimmers ist auch ohne besondere Gründe möglich. Das Mieterschutzgesetz findet dann keine Anwendung, wenn im Raum eine selb- Ständige Haushaltung nicht geführt wird. Im- merhin wird auch bei einem etwaigen Räu- mungsurteil eine angemessene Räumungsfrist Sewährt und der Raum erst nach Zuweisung eines Ersatzzimmers durch das Wohnungsamt kreigegeben. 7 azuep Adresse und Beifügung des Rückportos wird gebeten. — SIE FRAGEN-MIRANMTWOoRTEN sen unter Ausschluß der verantwortlichkeſt de Fragen ohne Allgemeininteresse werden schriftlich Frage E. St.: Vor neun Monaten habe ich einem Möbelgeschäft in G. ein Schlafzimmer zun Preis von 1800 DM gekauft. Der Verkäufer hat 63. rantie für die Dauer von einem Jahr übernommen Inzwischen haben sich mfolge schlechter Mattie weiße Flecken gezeigt, Ich habe sofort reklame und mich später mehrfach an das Möbelgeschäft 8 Wandt. Der Geschäftsinhaber vertröstet mich immer N Wieder, ohne etwas zu tun, Wie kann ich zu mee nem Recht kemmen? Antwort: Das Schlafzimmer weist nach Ihrer Schilderung Fehler auf, die seinen Wer zu dem gewöhnlichen Gebrauch erheblid mindern und nicht durch Ihr eigenes Ver schulden entstanden sind. Dafür haftet de Verkäufer, der zudem die Verjährungskris Lertragsgemäß auf ein Jahr verlängert hat Nach den Gewährleistungsvorschriften de Kaufrechts können Sie Rückgängigmachung des Kaufs oder Herabsetzung des Kaufpres Ses verlangen. S 462 BGB. Sie können abe auch verlangen, daß anstelle des mangel ten Zimmers ein mangelfreies gelieferf Wird Gegenüber dem Wandlungsanspruch kam der Verkäufer darauf bestehen, die Fehl zu beseitigen, wen nach Treu und Glaube die Ausbesserung anerkannt werden muß Erfolg, wäre zweckmäßigerweise ein mit der Klage zu beauftragen. m 5:2-Sieg über Berlin holte sich d mannschaft Bayerns den Deutschlan- 5 N SS r 4 8 2 N 724 9 ein Handbabg in Kas um den in Wup. schlagen em Hol. Zeit 15 Eleicher Termid ielstärk. die Ent- en Raum herrsdu e. Meister, Begeg⸗ Münster Wangen ch, Tutt⸗ à: Plle: Königs Vachsen⸗ — Sand- unschaßt Bundes. henends ingefäh aften n. Nach r nord- errhein, n Front Sitzen-“ ge auf- J. Erst- tel— ung, 80 m che- nerika- ensrei- 1 Rah- H noch * über FVorpro- ne be- 1 einer lich 2 ommen ch am Pelz- gerade er mii en ab. Beam *. MIA Aft 2 e noch 28 ihm blick ei ihm te 2 Zzmän- so nur s auch 17 — kerenz des Verbandes DVP für„große Koalition“ Interpellation über Versorgungslage Stuttgart O). Die Fortfü großen Regiert 8 berg g-Baden ktiön der 1 1. 0 2 8 8 9 kreten zeit W As eit bez L. 33 für Haas beantragt K KAT unter n Men- te- 12 Auch 400 Pappeln für 3 Berliner . Tiergarten 2 l Hochzeit 5 Angeblich 2¹ Se 1 e a e ee im gefunden. Ob ein Un- 10rd vorliegt, wird noch Se- 72l1 oder Se str Prüft. Organisierte Fahrradmarderbande unterwegs? D. Im Raum TLörrach- Ne Wurden in einem Monat 32 Fahr- tader gest davon 1 gRichen Platzen, wo sie von den Be Teich- zertig und unabgeschle Waren. er tauchte der in Ad vermutet man. N e cd J. BTR(Ac Sie In andere deutsche Gebiete 825 werden. Weiter ecke. Pracht und dort verkauft Wurde festgestellt, daß in Deutschland vie! Schweizer Fahrräder gefahren werden, a Auch aus gestohlenen Bestanden omen. Kreuz und quer durch Baden Die in Karlsruhe tagende Delegiertenkon- deutscher Studenten bat ren Vorstand damit beauftragt, mit den zu- Stendigen Stellen in der Frage einer Vieder- 5 Bufrüshimng und besonders mer etwaig Wehrpfhchtregehng Verbindung auler ment. s I Wolferhausen zg eine Frau 1 der Scheune Stroh auf, Ein Bündel streifte einen Sewichtsste n, der die Frau tödlich am Kopf Seit Begin dieses Jahres Sid von der ge G cchatt für Trümme rb Aung und verwertung Pformbeim rund 500 000 Kubikmeter Trümmerschutt aus des Stark zerstörten Stadt entternt worden. Durct ountag 1950 8 nnr 8 GA Am Rande bemerkt Tariferhöhung Sütertarife rt 2 Vertsusrung O Eine 8 n 8. l 1 En, i zu berweif Selle für die Builesre gierung— 2 1 15 allein durch— 5 EES ite Dei er Schlechten rtregge Abgabe 2 n den Bund verrindert werde Das Kabett set ver errrr Eut scheidung, de nr. ti e e Wir gratulieren! e gol ene Hochzeit Eheleute Lud⸗ wig und atharina ten geb. Heidelberg Kultur- Nachrichten staatsoper nach Saarbrücken Von Themistokles bis Lincoln ein Proſpekt Koger, t, bei, auf den wir un⸗ aufmerkſam machen. dung des Verbandes Juſtiz 2 5 Bferdeſport zu Sgremmitgliedern er⸗ E Jaffizrat Berdel ausge⸗ Seungen Wurden nach gründfi⸗ Ser Beratung mengen Eine intenſive Aussprache über arganiſatoriſche wie auch behördliche und technische Fragen, an der ich) beſonders die Vertreter des hieſigen Pferdezucht und Nennverein⸗ beteiligten, Süddeutſcher Tagungsort gewählt Seckenheim als erſter neu gegrün⸗ Dem pferde⸗ den Nennveranſtal⸗ Sport ſelbſt und ntit prima Pfer⸗ Einordnung al⸗ m kor Jahr, wurde ſamkeit geſchentt und vol⸗ ielt. Für Seckenheim itionellen Pfingſt⸗ Jahr als Renn⸗ der bezirksweiſen Wahrung der rennſport⸗ wurde der Pferdezucht und Secke nheim mit der Betreuung beauftragt. Auf einer vom Di⸗ rektoriu anberaumten Arbeitstagung am 8. Dezember 1950 wird der Verband „ 5 ſein⸗ 23 1 1 45 Vertreter wur de des hieſt⸗ Seckengeim als I. Verbande? erwählt, und mit g der im Januar 1951 ſtatt⸗ findenden ee, beauftragt. Ein vom Renn Erbach gegebene Mittageſſen beendete am ſyäten Nachmittag die über alle ee gut verlauſene VBerſammlung, an die ſich auf Einladung eine Beſichtigung der kunſt⸗ und präßhiſto⸗ riſchen Sammlung im Schloß zu Erbach an⸗ schloß. Mit dem Dank und den beſten Wun⸗ ſchen für baldige Geneſung an den z. Zt. kranken Grafen Alexander und an den Herrn Bürgermeiſter von Erbach, als Präſidenten des dortigen Rennverein für die erwieſene Gaſtfreundſchaft, verabſchiedete der Vor ſitzen⸗ de, Herr Zimmer⸗Bad Kreuz nach die Ta gungs teilnehmer mit dem Nufe„Auf Wie derſehen in Segenheim im 5 5. Rennvereine 5 e e e l Seckenheim Sute Ware wenig Geld Schlefenzug-Flenelle viel Freude! durchgewebte Streifen, daher echtfarbig und kochfest, 80 em breit 2.15 Heiuskleiderstoffe S* Azlerfähig kochbar echtfarbig 5 ane 2.45 Kleiderstoffe einfarbig. 90 em breit Damen-Mantelstoffe Velours u. 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Turnverein 1898, Mannheim-Seckenheim Unserem lieben Mitglied Hermann Obermeier unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche. und seiner lieben Braut LORE zur heutigen Vermählung Der Turnrat. 7 Wir suchen in Dauerstellung: Tüchtige Dreher macherei sowie einen selbständigen Werturusmacher von Schnitt- und Prägewerkzeugen. Mannheim- Friedrichsfeld für Revolver, Halbautomaten und Werkzeug- mit längerer Berufserfahrung in der Herstellung Fulminawerk KG. Franz Müller A Kaufmänn. Lhrmäenen von kleinerem Industriebetrieb in Mannheim- Friedrichsfeld per sofort gesucht. Bewerbungen unter Nr. 650 an d. Geschäftsst d. Bl. erbeten. Deutsch- Amerikaner, Ser, Akademiker, bietet Dame Heirat nach Uebersee durch Frau Romba, Fheanbahnungs- Institut Mannheim, Rich.-Wagnerstr. 30 Tel. 44982 Montags geschlossen Ein Zimmerofen grün emailliert, ein Zimmerofen Schwarz(„Esch R 4) zu verkaufen. 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Dezember, gastiert Kaim Walter in Nations ithegter als Risoletto 1 19,30, Ende 22.15 Uhr. „Oper von Gtuseppe Verdi. ersanger Kari Schmitt der gleichnamigen Oper f 22777 ren Guüclierseliale lauiſle Ste in der Buchhandlung VORWERR Mannbheim-Seckenheim, Hauptstraße 131 Süddeutscher Rundfunk Radio Stuttgart Gleichbleibende Sendungen We werktags, 8= sonntags) 00 Frühmusik, Nachrichten(W „00 Choral, Spruch, Musik(W, S) „30 Od. 7.45 Morgengymnastik(W) 1 1 55 Nachrichten, Wette 0 o 90 g 8 8 0 — O 85 3 0 2 25 *r 8 E. A 8 2 13 1259 * 8 0 15 Morgenmusik(W 30 Kirchliche Nachrichten(S8) 9.00 Nachrichten, Musik(W) 9.15 Geistliche Musik(S8) 9.45 Literatur und Musik(S) 10.30 Melodien am Sonntag(8) 11.00 Lebendige Wissenschaft(S) 11.20 Musikalische Tagesfragen(8) 11.30 Bachkantate(8) 12.00 Musik am Mittag(W, S) 12.45 Nachrichten, Wetter(W, S) 13.00 Echo aus Baden(W) 13.00 Leichte Musik(8) 13.10 Werbefunk mit Musik(W) 13.30 Zus unserer Heimat(8) 14.00 Stunde des Chorgesangs(S) 14.30 Kinder funk(8) 15.45 Aus der Wirtschaft(W) 17.45 Südwestd, Hleimatpost() 18.00 Zum Zeitgeschehen W 18.25 Unterhaltüngsmusik(W 18.55 Totoergebnisse(8) 19.00 Die Stimme Amerikas(W, S) 19.30 Vom Tage(W) 19.30 Sportberichte(S8) 19.45 Nachrichten, Wetter(W, S) 21.45 Nachrichten, Wetter(W. S) 23.45 Nachrichten(W, S) 28.50 Zum Tagesausklang(W) Sonntag, 26. November Totensonntag der Methodisten 9 Sefalle- : Vf. Sym- Pathétique“) * bine Dichtung le-Luise Kaschnitz Magnus; Sederunt 25(12. Jahrhundert) Bach: Sechsstimmige den Orgel- S. Fhantasie über choral„Aus tiefer Not schrei ich zu Dir“. Konzert für zwei Violinen und Orchester. Pas- Saslia und Fuge c-moll 20.05„Das dunkle Reich“, Chor- Phantasie von H. Pfitzner. 20.45 Rudolf Alexander Schröder: l Worte zum Tag 21.00 Dem Gedenken berühmter Künstler 22.00„Nacht und Träume!, eine Montag, 27. November Morgenandacht Bücher Kammermusik kängt die Woche an der politischen S: Zur Lage in sche Musik Strauß: Vier Blumen- Sopran 28. Dienstag, 7.00 Kath. Mor November enandacht 10.45 Schwäbisches Liedschaffen 11.00 Konzertstunde 15.30 Das Heinz-Lucas-Quintett 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Frauenfunk 7.15 Robert Schumann: Intermezzo Se-moll aus op. 4. Liederkreis, OP. 24, nach Gedichten von Heinrich Heine Intermezzo H-moll aus op. 4. 20.05 Aus der Welt der Oper 21.15 Oscar Wilde zum 50. Todestag 21.55 Blick in die Welt us am Montagabend 14. 523 m 575 KHz Mittwoch, 29. November Kath. Morgenandacht EKinderfunk Fr. Schulz-Reichel am Klavier W. Bauer:„Hermann Grimm“ Konzertsunde Für Eltern und Erzieher Volksweisen aus aller Wel „Die Landung. Ein Hörspiel von Curt Langenbeck Lieder und Kammermusik Aus aller Welt Wir denken an Mittel- Ostdeutschland Das ist Rhythmus! Tanzmusik von Schallplatten „Kräfte und Gestalten der Weimarer Republik“ v. Prof, Dr. Theodor Eschenburg, bingen, Die Politiker. 1. F Ebert, Orchesterkonzert 7.00 14.30 15.30 16.00 16.15 17.00 17.15 20.05 20.50 21.55 und 22.05 22.30 23.00 7.00 Kath. Morgenandacht 10.45 Das Bostoner Symphorie- Or- chester. Ltg. S. Koussewitzky 15.30 Horst Schimmelpfennig an der Orgel 16.00„Zwei rechts— zwel links“, Kaffeestunde f. d. Hausfraueg 16.50 Badi e Landschulheime 17.10 musik. Studierende des hochschule Stuttgart ieren 20.05„Haben wir gelacht!“ Au bunten Veranstaltungen von Rias Berlin 5 Blick auf Europa „Ich aber nannte schlecht, d Starb“ ein Ge- Gertrud * Rein- 0 Quar- Violine, Bratsche ioneello op. 41 Mrauff.) Ulleton m Funk m. 0.05 J22z Zimmerle Freitag, I. Dezember 7.00 Andacht d. Ev. Gemeinschaft 15.30 Kinderfunk 5 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Uber neue Bücher 17.00 Frohe und heitere Weisen nen des Gesetzes mn Mostar spricht zu essen von heute phoniekonzert wandot“., Suite. ische Brunnen. gerung v Busoni: Respighit Rossini: Korinth in der Zeit K. Hans Alt u. seins R. Schuricke Gesang munzelecke 5 Tanzmu Solisten Ds singt M Mucke unge Christey sprechen tag, 2. Dezember Srettenmelodien aus d., Programm nden Woche ert am Samstag- Schubert: So- dur für Klavier, Franz Schub Hugo Wolf ch und Arbeit 5 Westdeutsche Heimatpost Frohes Raten— guteèe Taten 5 Wie Sie wünschen Eine Melodienfolge 5 Schne Stimmen: Wa Tagliavini und Pia Passinarl Die Rundfunktagazkapelle Spielt Melodie zur Mitternacht „Phantastische Symphonie“ I. Hector Berlioz. Bas Rund- 22.05 Unterhaltung und Tanz unk-Symphonie- Orchester. Leitung; Hans Müller-Kra?7 Bestellschein Hiermit bestelte ich zur regelmäßigen Lieferung den „Neckar-Bote“ die Heimatzeitung für den Stadtteil Seckenheim d. Anigebung 1 Bezugspreis monatlich 150 DM. Name 2 zuzüglich 25 Pig. Tragerlohn. Erzberger, Rathenau Donnerstag, 30. November W, ener