Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. 5 Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Creisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 15. Dezember 1950 2.50. Jahrgang Warum Umsiedlung der Flüchtlinge? „Schätzungsweise vier Millionen Menschen wohnen in der Bundesrepublik am falschen Platze, erklärte Bundesflüchtlingsminister Lu- k as chek, als er vor dem Bundestag die neuen Pläne der Regierung für die Umsied- lung der Heimatvertriebenen entwickelte. 10 Berichte aus Schleswig-Holstein, dem„Ar- menhaus Deutschlands“, sowie aus Bayern, das ebenfalls mit Flüchtlingen überbelegt ist, charakterisieren an Einzelbeispielen, wieviel Wirtschaftliche Verelendung und welche so- zialen Gefahren) sich hinter dieser von Luka- schek genannten Zahl verbergen: Da lebt 30 Kilometer von Kiel, fernab von jedem Verkehr, in ehemaligen Baracken der Flak, ein Arzt, der sich neben seiner Unter- stützung etwas Geld durch Holzhauen ver- dienen muß, um seine günfköpfige Familie mehr schlecht als recht durchzubringen. De haust ein früherer Oberregierungsrat aus Kö- nigsberg mit seiner Frau und zwei Töchtern in einer kleinen Kammer auf einem Bauern- Hof und verdient sich ein paar Mark durch Landarbeit, weil er meilenweit von jenen größeren Orten entfernt ist, Wo er seine juri- stischen Kenntnisse vielleicht nutzbringend verwerten Könnte. Da gibt es aber auch— nach einer Darstel- Jung von amtlicher Seite— in Bayern man- chen Flüchtling, der sich schon so an das Flüchtlingslager gewöhnt hat, daß ihm weder an einer Wohnung noch an vernünftiger Ar- beit gelegen ist. Als Beispiel wird ein Behelfs- Wobnlager bei Landsberg genannt, von dessen Insassen zwölf Männer arbeitslos sind und fünfzehn in Arbeit stehen. Die Arbeitslosen verdienen dort angeblich neben der Unterstüt- zung durch Gelegenheitsarbeiten genügend Geld, um das gleiche Monatseinkommen zu erreichen wie die arbeitenden Flüchtlinge: etwa 150 DM monatlich. Auch soll wegen der Bundeskanzler billigt Preisgesetz 8 Sehmierer und ͤ„‚„5 5 höheren Mieten in der Stadt bei diesem Per- sonhenkreis nur geringe Neigung bestehen, die Baracken Notwohnung mit einer Stadtwoh- nurig zu vertauschen. Speziell in Schlei l 1 5 noch mehr als die beiden anderen„Flüchtlingslän- der“— Bayern und Niedersachsen— unter der Uberbevölkerung zu leiden hat, sieht man jedoch in einer neuen innerdeutschen„Völker- Wanderung“ großen Stils das einzige Mittel, um die Heimatvertriebenen in das Wirtschafts- Leben einzugliedern: 56 Prozent aller Arbeits- losen sind in diesem Lande Flüchtlinge. In zahlreichen schleswig-holsteinischen Dörfern, in denen mehr Hüchtlinge al Einheimische i wohnen, sind 70 bis 80 Prozent der ä ähigen erwerbslos. Man glaubt 111 Schleswig- 10 sein daß die meisten dieser Menschen ohne weiteres in ren früheren Berufen unter gebracht werden f Könnten, wWwenn men sie in die stärker indu- Strialisierten Gebiete Süd- oder Westdleutsch- lands verpflanzen würde. Mit den bisherigen Ergebnissen der Umsiedlung ist man nicht zu- frieden, Nach Ansicht der amtlichen Stellen in Kiel ist es nötig, jährlich rund 150000 Men- schen aus Schleswig-Holstein umzusiedeln. In Bayern, 50 gleichfalls Tausende vop Flüchtlingen auf den Dörfern oder in Massen- lagern an der Peripherie der Großstädte Wohnen, Hat man bekanntlich einen Sschs⸗ ahresplan zur Eingliederung der Vertriebenen zukgestellt, Nach diesem Plan. könnte bei aus- reichender Finanzierung neuer Industrieunter- nehmen ein großer Teil der Flüchtlinge von der bayerischen Wirtschaft aufgenommen wer- ern SWW ũ²·’ 70 000 Familien zuviel. Mit an- 3 bayerische Wirtschafts- „o etwa vierzig Pro . e ng K interes lungsunion den. Nach amtlicher Ansicht leben jedoch in Bundeslag behandelt Flüchllingsfrage Lukaschek:„Mindestens 80 wichtig wie Ver- keidis ungsproblem“— Schäffer für Reform der Ländergrenzen BOnn(UP). Bundeskflüchtlingsminister Lu- Kaschek bezeichnete im Laufe einer drei Stun- den dauernden Bundestagsdebatte über die Heimatvertriebenen, diese Frage als minde- stens ebenso wichtig wie die der Verteidigung. Er stellte sich auf den Standpunkt, daß das Vertriebenenproblem eine Sache der Länder sei, und warf den Ländern der französischen Besatzungszone vor, sie hätten es verabsäumt sich in den letzten fünf Jahren genügend für die Aufnahme der Vertriebenen vorzubereiten. Die Debatte erfolgte auf Grund einer In- terpellation der drei Regierungsparteien und der Einbringung eines Gesetzentwurfes der SPD, in dem gefordert wird, daß im kom- menden Jahr 300 000 Flüchtlinge umgesiedelt Werden. Während der Debatte würde der SPD- Gesetzentwurf von den Flüchtlingsab- geordneten beinahe aller Parteien begrüßt. Diese Abgeordneten drückten ihre Unzüfrie- denheit mit den bisherigen Maßnahmen aus und warnten vor den politischen Folgen, die durch die Not der Umgesiedelten in den Auf- nmahmeländern entstehen könnte. 5 Vizekanzler Blücher bezeichnete den von der Regierung eingebrachten Gesetzentwurf über die Gründung einer europäischen Zah- Als einen konsequenten Schritt zur europäischen Verschmelzung. Das Gesetz sei unbedingt notwendig, um die handels- politischen Beziehungen der Bundesr epublik zu allen Teilnehmerländern der Union zu klären. Der Entwurf wurde den Fachausschüs- sen überwiesen. In der anschließenden Beratung über den Finanzausgleich zwischen den Ländern im. Rechnungsjahr 1950 wies Finanzminister Pr. Schäffer darauf hin, daß die Schwierigkei- Zehustündige wirtschaftspolitische Debatte— Notopfer Berlin wird erhöht BOonn(UP). Im Mittelpunkt einer fast zehnstündigen Wirtschaftspolitischen Debatte des Bundestages stand die Verabschiedung des neuen Preisgesetzes, dem das Parlament nach zahlreichen Abänderungen in zweiter und dritter Lesung zustimmte. Der Bundestag bil- Uigte ferner die Erhöhung des Notopfers Ber- Tin, verwies die Regierungsvorlage über die Einführung einer erhöhten Mineralsteuer an den zuständligen Ausschuß und stimmte dem Entwurf eines allgemeinen ne, Zu. Als ersten 1 22 Tagesgrdnungspunkte verabschiedete der Bundestag die Erhöhung der Notopfer- Abgabe um rund 75 Millionen DM. Dadurch erhöhen sich die bisherigen Ab- gaben in den niedrigen Steuerklassen um etwa ein Viertel des bisherigen Satzes. Für die höheren Finkommen sind Staffelungen Vorgesehen. Die für Postsendungen bisher übliche Steuermarke über 0,02 DR bleibt un- . verändert bestehen. 0 Der Bundestag stimmte dann einem Gesetz- entwurf über Sofortmaßnahmen für den Per- sonenkreis der unter Artikel 131 des Grund- gesetzes fallenden Personen endgültig zu. Dieser Entwurf gibt Richtlinien für die Un- 0 terbringung der verdrängten und vertriebe- nen Beamten sowie ehemaliger Berufssolda- ten in höheren Beamtenstelſen Bundesfmnanzminister Scha fer begrün- dete anschließend den Gesetzentwurf über die Erhöhung und Erweiterung der Mineral- Elsteuern. Seine Argumente für die Notwen-⸗ digkeit dieser Steuer zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Bundeshaushalt, fanden nicht die Billigung des Hauses. Es- wurde mm von den Fraktionen immer wieder entgegen- gehalten, dag die indirekten Steuern nicht nur bestimmte Steuerzahler trafen, sondern 5 Leer Endes durch 55 Auf den ten des Finanzausgleiches ein Beweis für die Reformbedürftigkeit der augenblicklichen Län- dergrenzen seien. Viele der als Länder be- zeichneten Gebilde der Bundesrepublik seien micht Als lebensfähig anzusehen. Eine Neuglie- derung des Bundesgebietes müßte vorange- tr leben Werden. Die SpD gab dem Gesetz ihre Zustimmung. Der Sprecher der FDP, nannte es eine technische Meisterleistung, meinte aber, wie andere Sprecher vor ihm, daß es noch viel zu wünschen übrig lasse. Die Vor- lage wurde dem Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen überwiesen. Der Gesetzentwurf zur Anderung von Vor- Schriften des Fideikemiss- und Stiktungsrech- tes wurde vom Plenum gebilligt. Auch die Abschließende Beratung des Gesetzentwurfs zur Wiedererhebung der Beförderungssteuer im Möbelfernverkehr, iim Werkfernverkehr und zur„Anderung von Beförderungssteuersätzen Wr urde Segen eine kleine Minderheit gebilligt, Auf dem Petersberg Bundeskanzler Adenauer wird am Donners- tag mit den Hohen Kommissaren auf dem Betersberg zusammentreffen, um zuverlässigen Alliierten Informationen zufolge die Haltung der Bundesregierung auf das Schreiben Gro- tewohls zu erörtern. Auch die Frage der An- erkennung der Auslandsschulden— Voraus- setzung für die Verwirklichung des New Vor- ker RKommuniqués— soll von den Gesprächs- partnern besprochen werden. Ferner rechnet man damit, daß Adenauer nochmals die For- derung der Bundesregierung auf völlige Gleichberechtigung in militärischer und politi- scher Hinsicht vortragen wird. Die alliierte Hohe Kommission hat, wie Weiter verlautet, die Wünsche Bonns erfüllt und die Verantwortung für die Bahnpolizei der. e übertragen. 1 klemen Marin abgewälzt würden, Selbst Bunz deswirtschaftsminister Frhard konnte den Finanzminister nicht ausreichend unterstützen. Seine Ankündigung der Freigabe der Treib- Stoffe bis zum 31. März 1951 fand kein Echo. Einem Gesetz über die Umstellung der Ren- ten- und Pensionsrenten- Versicherungen nach der Währungsreform stimmte der Bundestag in Zweiter und drifter Lesung zu. Durch das Gesetz werden Renten bis zu 70 DM im Ver- hältnis eins zu eins, solche in Höhe bis zu 100 DM im Verhältnis zwei zu eins und alle Ren- ten über hundert DM im Verhältnis zehn zu eins umgestellt. Bei der Aussprache 15 das neue reis gesetz betonte Bundeswirtschaftsminister E 1 har d, daß die Löhne und Preise in der Bun- desrepublik im Verhältnis zu den anderen westlichen Staaten trotz der Koreakrise am stabilsten geblieben seien.„So darf im Wes sentlichen gesagt werden, daß die Bundesre- gierung ihre Zusage zur Beibehaltung des stabilen Lohn- und Preisgefüges gehalten hat“, erklärte der Bundeswirtschaftsminister unter f lebhaftem Gelächter der linken Seite des 5 Hauses. Durch das Preisgesetz sollen eine Reihe von Gütern und Dienstleistungen, dar- unter sämtliche Grundstoffe, Elektrizität, Gas und Wasser, die Vermietung von Wohn- und Gewerberäumen der Preiskontrolle der Bun- desregierung unterstellt werden. Es wurde nach mehr als zweistündiger heftiger Debatte Mit zahlreichen Ander e vom Haus 1 angenommen e . Neuer streit um Hedler Zu einer heftigen Kontroverse zwischen der Opposition und der Deutschen Reichspar- tel kam es, als festgestellt wurde, daß der DRP- Abgeordnete Hedler zum ersten Male nach einem Jahre Wieder zu einer Bundes- ö tagssitzung 2 men War. Die Behauptung 5 abe sich sein Mandat 5 ter Anwendung Krimineller Mittel erschli- 8 chen“, wurde in eine 1 DRP-Abgeordne- ten von Thadden verle a Erklärung Seiner, e auf das schärfs N 5 etonte, daß edler wegen schwerer vol 5 SPD Schadenersatz „Nur ein Spiel aus Rache“ getrieben? Lucian Kozminski, der„kommende Mann““ Bayerns„Spiegel“-Ausschuß maßregelt Baumgartner Bonn(UP). Ver dem Bonner Spiegel“ Ausschuß kam in der Person des verschlepp- ten Lusian Kozminski aus München ein neuer Geldvermittler als Zeuge zur Vernehmung. K OZ mins Ki, ehemals Vorstand der jü- dischen Gemeinde von Schwandorf(Bayern), gewesener Kino- und Cafébesitzer, stellte zu Beginn seiner Vernehmung fest, er habe in seiner Rolle als Geldvermittler„nur ein Spiel aus Rache“ getrieben und niemals daran ge- dacht, der Bayernpartei den Betrag von 100 000 DM als Darlehen zur Verfügung zu stellen. Der von ihm bei den Verhandlungen Mit der Bayernpartei erwähnte Geldgeber habe in Wirklichkeit nie existiert. Das„Spiel aus Rache“ habe er getrieben, um sich an Personen zu rächen, die seine wirtschaftliche Existenz absichtlich ruiniert hätten. Außer- dem aber habe er eine„Bereinigung des unsauberen politischen Lebens in Bayern“ Erreichen wollen. Der Zeuge berichtete dann von einem fik- tiven Darlehensvertrag, der von seiten der Bayernpartei durch den Münchener Konsul SMohmidhuber und dem Abgeordneten der Bayernpartei, Freiherr von Aret in, unterzeichnet wurde. Als Gegenleistung für das angebliche Darlehen sollte Rozminski nach seinen Angaben eine Exportlizenz er- halten, außerdem hätten ihm prominente Mit- glieder der Bayernpartei prohezeit, daß er der„kommende Mann“ Bayerns sein werde. Als weiterer Zeuge war der Oberbürger- meister von Frankfurt, Dr. Kolb, geladen. Die um vom Vorsitzenden in der nur we- nige Muluten dauernden Vernehmung ge- stellten drei Fragen beantwortete er kurz und präzise. Frankfurt hafte, so sagte er, bereits einige Vorbereitungen zur Aufnahme der Bundesregierung getroffen. Von der Frank- kurter Stadtverwaltung sei aber kein Pfennig gur Beeinflussung von Abgeordneten im Streit“ Sonn— Frankfurt gegeben worden. 5 Bei der Vernehmung des Abgeordneten der Bayernpartei Dr. Baumgartner kam es dann zu einem Zwischenfall, als dieser sagte:? „Dieses ist ein Kollegium von Kardinälen zu Heiligsprechung des Finanzministers Sch 4 ker.“ Mann könne die Ausschuß mitglieder in „Schmierer und Geschmierte“ unterteilen, Der Ausschuß erblickte in der letzten Außgerung eine schwere Beleidigung seiner Mitglieder and nahm Baumgartner in eine Ordnungs- Strafe von 300 DM. Wenige Minuten Später Wurde 885 Zeuge in eine zweite Ordmungsstrafe, diesmal von 500 DM, genommen, als er eine Frage des Vorsitzenden als„unerhörte Zumutung“? be zeichnete und trotz Wortentzuges weiten Sprach. Baumgartner quitierte die Strafen mit der Bemerkung; Ich hoffe, daß Herr Schäffer aus menschlichen Erwägungen. aus disse 800 DM für mich bezahlen wird.“ Nur seine Erklärung, er habe mit dieser For- mulierung keine Beleidigung des Ausschuss beabsichtigt, rettete den e vor einer weiteren Strate. Neue Enthüllungen In nicht öffentlicher Si tzung hatte der 2 „Spiegel-Ausschuſ vorher darüber beraten, ob er seine Untersuchungen auf einen wei- teren, in der neuesten Fummer der politi- schen Zeitschrift„Spiegel“ dargestellten Fall! ausdehnen soll. Nach dieser Darstellung 1 sich der krühere Meß mer fer als Mittelsmann zur Beeinflussung von bayerische Ministerialrat 5 22 CDU- Abgeordneten angeboten haben, da mit sie in der Frage des Mitbestimmungs- vom„Spiegel Zitierten Brief heißt es, daß die Gefahr einer Kombination Arnold SPD J Zentrum und der WAV drohe. Der„Spieg 1 bringt in Faksimile den Inhalt eines Zettels, den Meßmer dem Bundesfinanzminister 2 5 1 haben 01, und die Antwort Schäf⸗ ers.* Wie man hört, 8 der nichtöttentlichen ee des Untersuchüngsaisschusses 2u scharfen Auseinandersetzungen, weil Koali⸗ tionsmitglieder Segen das Wulzreiken N Falles orponzerten. 25 . eee e ange ch ter. Eine Reihe 5 e Bundesfinanzminister Schaf- ü rechts für die Regierung stimmten. In einem. 3 Verteidigungsgespräch mit Bonn? Faris kommt auf Pleven-Plan zurück„Miß verständnisse“ sollen geklärt werden Bonn(UP). Frankreich hat, wie ein lei⸗ tender Beamter der französischen Hohen Kommission der United Press erklärte, den dringenden Wunsch, in Kürze ein westeuro- päisches Vexteidigungsgespräch unter gleich berechtigter Teilnahme der Bundesrepublik herbeizuführen. Dieser Vorschlag soll nach Angaben des Tranzösischen Diplomaten auch den Haupt- gegenstand der Pariser Gespräche zwischen dem französischen Hohen Kommissar Fran- gois-Poncet und dem französischen Außen- minister Schuman gebildet haben, Frangois- Poncet, der sich zur Berichterstattung über die deutsche Haltung zur Remilitarisierung nach Paris begeben hatte, ist soeben in die Bundes- Hauptstadt zurückgekehrt. Vor seiner Abreise nach Brüssel, Wo er zusammen mit den beiden anderen Hohen Kommissaren als Sachver- Ständiger bei der Außenministerkonferenz kungieren soll, wird er voraussichtlich mit Bundeskanzler Adenauer zusammentreffen, um diesem die französischen Wünsche hin- Sichtlich eines Verteidigungsgespräches Paris London— Bonn zu unterbreiten. Grundlage dieser von Paris erstrebten Ver- teidigungskonferenz soll der Pleven-Plan sein, der nach wie vor für Frankreich die„beste“ Lösung des Verteidigungsproblems unter Mit- Wirkung der Bundesrepublik darstelle. Der Tranzösische Diplomat verwies in diesem Zu- sammenhang darauf, dag der Pleven-Plan keine Diskriminierung Deutschlands beab- sichtige und daß eventuelle„Mißverständnisse“ Oder„technische Schwierigkeiten“ durch eine clirekte Fühlungnahme zwischen Bonn und Paris geklärt werden könnten. Aus Bonner politischen Kreisen verlautet dazu, daß bisher keine offizielle Aufforderung an die Bundesregierung gerichtet worden sei, sich an einer solchen Konferenz zu beteiligen. Man vertritt aber die Ansicht, daß man sich einer solchen Einladung nicht verschließen würde. „VOIle Einigung“ Aus London verlautet gleichzeitig, daß der Militärausschuß und die Außenministerstell- Vertreter der nordatlantischen Verteidigungs- Organisation eine„volle Einigung“ über den neuen Plan zur Einbeziehung deutscher Ein- heiten in eine vereinigte Suropäische Streit- macht erzielt hätten, Der Militärausschuß für sich hatte ein solches Ergebnis bereits am Vor- tage gemeldet.) Dieser neue Plan wird am kommenden Montag als erster Punkt auf der Tagesordnung der Konferenz aller nordatlan- tischen Außen- und Verteidigungsminister Stehen. Seine endgültige Ratifizierung soll be- Eanntlich dann auf der anschließenden Dreier- Konferenz erfolgen, f eee eee Neuer Bundespräsident der Schweiz In Bern läßt man Lebensmittelkarten drucken Bern(UP). Bundesrat Dr. von Steiger Wurde für das Jahr 1951 zum schweizerischen Bundespräsidenten gewählt, Er ist damit Vor- sitzender des Bundesrates(der Regierung). Die schweizerische Bundes versammlung SPrach sich mit 167 von insgesamt 209 Stimmen für Von Steiger aus, Vizepräsident wurde Bundes- Tat Dr. Kobelt. Dr. von Steiger leitet das Bundesministerium der Justiz und das Poli- Zeiwesen. Er ist einer der Führer der Baerns, Bürger- und Gewerbepartei. Kobelt, der das Amt des Verteidigungsministers bekleidet, Sehört der Freisinnig- Demokratischen Partei An. Die schweizerische Regierung hat, wie Wei⸗ ter aus Bern verlautet, Lebensmittelkarten drucken und für die Verteilung an die Bevöl- Kerung bereitmachen lassen. Sie beschloß fer- mer ein langfristiges Programm für die Ein- lagerung lebenswichtiger Waren und Güter. 80 sollen unter anderem Vorräte an Benzin und Ol angelegt und die landwirtschaftliche Anbaufläche erweitert werden. 4 Zinn neuer hessischer Ministerpräsident Mit 46 gegen 30 Stimmen gewählt Wiesbaden db). Der hessische Landtag Wählte den sozialdemokrstischen Bundestags- Abgeordneten und früheren hessischen Justiz. Minister Georg August Zinn zum neuen Mi- nisterpräsidenten von Hessen. Für Zinp stimmten in geheimer Wahl 46 Abgeordnete, 30 Stimmzettel wurden unbeschrieben abge- geben. An der Wahl nahmen 46 Abgeordnete der SPD und 30 Abgeordnete der FDP, CDU und des BH teil. a Zinn löst den Ministerpräsidenten Christian Stock ab, der vier Jahre lang das SpD- CDU- Koalitionskabinett leitete. Zinn hat bereits Vor seiner Wahl angekündigt, dag er, auf die Absolute Mehrheit der SPD im hessischen Landtag gestützt, ein rein sozlaldemokrati-⸗ sches Rabinett bilden werde. ——I—— e Wo liegt Stalins Sohn begraben? Dag Geheimnis um Tod Jakob Dschugaschwilis BFA SS SEI(UP), Ein shemaliger belgischer 5 Friegsgefangener erschien auf der hiesigen Scwistischen Botschaft und erklärte sich gegen Eine Million Rubel in bar bereit, den Ort zu nennen, Wo Stalins ältester Sohn begraben liege, Der einstige Gefangene hatte in einer belgischen Zeitung einen Artikel gelesen, der einen Auszug aus der sowistischen Besatzungs- zeituns„Sowijetskaja Armijs! zitierte, Wo⸗ nach Stalin Versprochen haben soll, demjeni- gen eine Million Rubel in bar auszahlen zu — 2 lassen, der einwandfreie Angaben ältesten Sohnes, machen Köhne Jakob Dschugaschwili war im Ja* den Deutschen in der Nähe von Smolensk ge- kangengenommen und angeblich in ein Offl. Ziersgefangenenlager bei Hammelspurg geliefert worden, wo er später gestorben 8 soll. Der ehemalige Kriegsgefangene, der eine Zeitlang ebenfalls im Lager Hammelsbur War, behauptet, genaue Kenntnis von de Begräbnisstätte zu haben. Wie er sagte, 8e man auf der sowjetischen Botschaft sehr e. habe man von dem Angebot Stalins nichts n uber die 5 Begräbnisstätte Jakob Dschugaschwilis, seines staunt über sein Angebot gewesen, Angeblich e zugt 5 eine Antwort erst nach Rückfrage de China sdellt seine Bedingungen Keine Hoffnung auf Halt am 38. Breitengrad — Indien konnte USA nicht überzeugen Hongkong(UP). Der Rundfunk der Re- gierung des kommunistischen China gab die Bedingungen Peipings für den Frieden im Fernen Osten bekannt. Diese Bedingungen, die gleichzeitig die Hoffnung zunichte mache, daß die chinesischen Armeen in Korea mit ihrem Vormarsch am 38. Breitengrad halt- machen werden, lauten: 1. Zurückziehung der Streitkräfte der Ver- einten Nationen aus Korea. 2. Zurückziehung der„amerikanischen Ag- gressionstruppen“ von der Insel Formosa. 3. Einstellung aller„bewaffneten Expansions- versuche“! und KFriegsvorbereitungen durch die Westmächte. Der Rundfunksender verbreitete außerdem eine Botschaft des chinesischen Generals Lin- Piao, des Oberkommandierenden der vierten chinesischen Feldarmee an seine Truppen, in der es heißt:„Ihr habt das Blatt gewendet und den Feind vor euch zittern gemacht. Ihr Habt die großen Ziele der Anhänger des Welt- friedens deutlich demonstriert. Wir hoffen, daß ihr weiter heldenhaft vorgenen werdet, bis die imperialistischen Eindringlinge in Ro- rea vernichtet sind.“ Aus Washington verlautet in diesem Zu- sammenhang, daß der Versuch, die Zustim- mung der Vereinigten Staaten zum indischen Vorschlag für eine Regelung im Fernen Osten zu erhalten, fehlgeschlagen sei. Die Botschaf- terin Indiens in Washington, Vijaja Lakschmi, habe Außenminister Acheson aufgesucht und inn gebeten, sich mit den Bedingungen der Peiping-Regierung für einen Waffenstillstand in Korea einverstanden zu erklären. Acheson soll darauf erwidert haben, die Vereinigten Staaten wollten wohl über einen Waffenstill- stand in Korea verhandeln, diese Verhand- lungen aber nicht mit der Formosafrage und anderen verquicken. Die amerikanische Re- gierung sei nach wie vor der Meinung, daß eine Annahme der chinesischen Bedingungen einer„Belohnung der Aggression“ gleichzu- Setzen Wäre. * Die Frage der Zukunft Formos as scheint mehr, und mehr zum Haupthindernis auf dem Wege zu einer friedlichen Lösung des Korea- Problems zu werden, Das Bestehen der Chi- nesen auf einer Koppelung eventueller Ver- Handlungen über Korea mit Besprechungen über Formosa trifft auf hartnäckigen ameri- kanischen Widerstand. Man hat sich in Wa- shington bisher den Versuchen anderer UN- Mitgliedstaaten verschlossen, die die Vereinig- ten Staaten zu einem„Kuphandel! mit China Uberreden wollen. Unter den antikommunisti- schen Großmächten stehen die USA mit dieser Haltung freilich ziemlich allein. Auch bei der Konferenz zwischen Truman und Attleèe in der vergangenen Woche stellte man sich amerikanischerseits auf den Stand- Punkt, daß die chinesische Intervention in Rorea die aggressiven Absichten Peipinggs in Asien enthülle und daß es um so notwendiger Sei, Formosa nicht in die Hände der Kommu- nisten fallen zu lassen, Nach wie vor betrach- ten die USA die nationalchinesische Regie- rung als die legale Vertretung Chinas. Die Amerikanische Weigerung, das Roreaproblem mit der Formosafrage zu verbinden, stützt sich zum Teil auch auf die Befürchtung, daß Tschlangkaischek seine gesamten Luft-, See- und Landstreitkräfte bis zum letzten ein- setzen würde, um eine Uberführung For- mosas Unter die Oberhoheit Peipings zu ver- hindern, selbst wenn man eine solche Uber- tragung in Konferenzen beschlösse, Hierdurch Käme es unweigerlich zu einer neuen Explo- sion im Fernen Osten. „Sie sind selbst ein Mörder“ Zwischenfälle im IIse-Koch-Prdzeg Augsburg(UP). Die Kommandeuse von Buchenwald“, Ilse Koch, bekam im Gerichts- Saal einen Weinkrampf, der zu einem Auf- schub des Verhandlungsbeginns führte, Wäh- rend die Angeklagte von den Gerichtsärzten Untersucht wurde. Diese teilten anschließend Mit, daß Ilse Koch nicht in der Lage sei, der Verhandlung zu folgen, Sie empfahlen, die Angeklagte wieder in das Frauengefängnis Aichach bringen zu lassen. Das Gericht be⸗ schloß, die Verhandlung in Abwesenheit der Anigeklagten weiterzuführen. Als erster Zeuge wurde dann der frühere Häftling Josef Müller vernommen, der es ver- Standen hatte, sich die Gunst der SsS-Wach⸗ mannschaften im Rz Buchenwald zu erwer⸗ ben. Der Zeuge verbüßt zuf Zeit eine zehn- jährige Strate wegen Kriegsverbrechen im Gefängnis von Landsberg. Er erklärte, IIse Koch sei von den anderen Häftlingen sehr ge- haßt worden. guf Grund der eigenen Er- fahrungen könne er sie aber Hicht direkt mit irgendwelchen Todesfällen in Buchenwald in Verbindung bringen. Müller, der im Krema- toriumn des Konzentrationslagers gearbeitet hatte, gab im Kreuzverhör zu, daß er des 6 teren unter den zur Verbrennung eingeliefer- ten Leichen solche geschen habe, bei denen größere Hautstücke entfernt worden Waren, offentsichtlich solche, auf denen sich Tätowie⸗ rungen hefanden. eine chinesische Fahrzeugkolenne fest, d gesagt, als f lange Dreier-Kommission soll sich um Feuereinstellung bemühen Laut Beschluß der UN- Vollversammlung Tagungsort für 1951 in Europa Flushing(UP). Mit 52 gegen 5 Stim- men beschloß die Vollversammlung der UN die Bildung einer Dreierkommission unter Führung des Präsidenten der Vollversamm- lung, Nasrollah Entezam, die eine allgemein befriedigende Basis für eine Feuereinstellung in Korea vorbereiten soll. Der Kommission gehören außerdem der indische UN-Chefdele- gierte Rau und der kanadische Außenminister Lester Pearson an. Die Delegierten der Ostblockstaaten wand ten sich gegen den Antrag, der von 13 arabi- schen und asiatischen UN- Mitgliedstaaten unterbreitet worden war. Malik bezeichmete die Resolution als eine„Tarnung, die es den amerikanischen Streitkräften ermöglichen S011, ihre Truppen umzugruppieren und dann ihre Aggression fortzusetzen“ Der sowjetische Antrag, alle ausländischen Truppen aus Korea zurückzuziehen, eine von den Westmächten unterstützte Resolution, die den Rückzug der chinesischen Truppen aus Korea fordert und ein von den 13 arabischen und asiatischen Staaten eingebrachter Vor- Schlag nach allgemeinen Friedensbesprechun- gen über Korea liegen jetzt noch dem poli- tischen Ausschuß vor, der seine Arbeit wie- deraufnehmen würd, sobald der Dreieraus- schuß über seine Bemühungen einen ersten Bericht gegeben haben wird. Mt 31 gegen 16 Stimmen bei elf Enthaltun- nächste Sitzung in Europa abzuhalten. Paris Wurde als der Wahrscheinlichste Tagungsort für 1951 genannt. Falls dies nicht den fran- z6sischen Wünschen entspricht, soll die Voll- Versammlung in Genf tagen. Partisanen im Brückenkopf Hamhung- Verteidiger auf engen Küstenstrei- ken zusammendrängt— Keine größeren Kampfhandlungen TO k IO(UP), Nach erfolgreicher Abwehr mehrerer örtlicher Angriffe herrscht im Brük⸗ kenkopf von Hamhung am nordöstlichen Frontabschnitt wieder vollkommene Kampf- ruhe. 5 Die zehn chinesischen Divisionen, die das 10. amerikanische Korps in diesem Frontab- schnitt auf einen engen Küstenstreifen zu- sammendrängten, haben bisher keine größe- ren Operationen gegen den Brückenkopf be- Sonnen, Aufklärungsflugzeuge, die bis Weit in das gegnerische Gebiet vorstiegen, stellten sich in südlicher Richtung auf den Tschosin- Stau- see zu bewegt. Verschiedene Gerüchte, daß kommunistische Partisanen in den Brücken- Kopf eingesickert sein sollen, haben in der Bevölkerung starke Unruhe hervorgerufen. Britische Flugzeuge zerstörten im Raum von Pyongvang drei Eisenbahnbrücken und einen Tunneleingang, wodurch der Verkehr auf einer der wichtigsten Eisenbahnlinien im gegnerischen Gebiet lahmgelegt worden ist. ROtlèe Luftwaffe verstärkt Einer Meldung aus Washington zufolge muß Unter Umständen mit einer wesentlich ver- Stärkten Aktivitat kommunistischer Kampf- Hugzeuge über der koreanischen Front gerech- net Werden, Die festgestellte erhöhte Schlag- Kraft und die häufigeren Einsätze der kom- Mmunistischen Luftverbände deuteten darauf Bin, daß die kommunistischen Staffeln durch Verstärkungen aus China und eventuell auch Aus der Sowietunion ergänzt würden. Wo blieb der berüchtigte Lampenschirm? Augsburg(UP). In der Verhandlung ge- gen Ilse Koch, die jetzt in Abwesenheit der erneut zusammengebrochenen Angeklagten stattfindet, kam das Interesse“ der ehemali- gen„Fommandeuse von Büchenwald“ für Häftlinge mit auffallenden Tätowlerungen zur Sprache. Der Zeuge Gryo berichtete von einem jüdischen Häftling, auf dessen Brust ein großes Segelschiff und auf dessen Rücken ein Leuchtturm eintätowiert gewesen seien. Diesen habe man in den sogenannten Bun- ker“ gesperrt, aus dem nur wenige Gefangene lebend herausgekommen seien, Der jüdische Häftling habe ihm— dem Zeugen— erzählt, dag die Inhaftierung auf persönliche Anwei⸗ SUnig der„Rommandeuse“ erkolgt sei— offen- Sichtlich, weil sie sich für die Tätowierungen auf seiner Haut interessiert habe. Ein anderer Zeuge, Wilhelm Gruzinski, be- richtete über das Schicksal eines Häftlings, dessen Rücken die tätowierte Inschrift trug: „Meine Haut gehört dem Henker Später WIII der Zeuge diese Tätowierung auf einem gro- Ben Stück gegerbter menschlicher Haut im Laboratorium von Buchenwald gesehen haben. Der berüchtigte Lampenschirm aus Men- schenhaut befinde sich vielleicht in den Ver- einigten Staaten, erklärte der als Zeuge ver- nommene Frankfurter Schuhmacher Schade. „Der Schirm wird auf direkten Befehl der Kommandeuse angefertigt“, habe man ihm seine Kameraden ihm in der Schuhmacher werkstatt von Buchenwald zum ersten Mal die 13 Stücke tätowierter Men- schenhaut zeigten, aus denen der Lampen schirm gefertigt wurde. Der nächste Zeuge, Friedrich Widdar, ein krüherer Zuchenwaldhäftling, sagte aus, er habe einmal einer schauerlichen Szene beige- wohnt. Ungefähr 100 Meter von dem Ort ent- fernt an dem er arbeitete, in einem bewalde- ten Teil von Buchenwald, habe er gesehen, Wie man Gefangene zwang, Löcher zu graben, l sie sich dann hineinstellen mußten, 80 5 Köpfe herausragten. Dann hät- SS- Wachen und Lise Koch, die Köpfe so- e mit den Füßen getreten und gestoßen, ben ausdrücklich, daß auch Ilse t Stieteln bearbeitet habe. 5 Selehnt werden wird. Leben und Schaffen Dr. Karl Renners aus- liese nur einen blutigen Brei gebildet und die Opfer tot gewesen seien, Der der Kampf u kite g g 5 5 Epe und Gesichter der eingegta- anschlag mit 7 „„ N Neues aus aller Welt Schwere Explosion im Afomwerxk Behörden lehnen nähere Auskunft ab Pembroke, Ontario(UP). In der Atom- korschungsanstalt Deep River bei Pembroke ereignete sich eine schwere Explosion, wobei ein Mann getötet und vier verletzt wurden. Die kanadischen Sicherheitsbehörden lehnten es Ab, nähere Einzelheiten über das Ausmaß des Schadens zu veröffentlichen. Auch über die Ursachen der Explosion wurde nichts be- kannt, Von unterrichteter Seite war ledig- lich zu erfahren, daß es sich nicht um eine Atomexplosion gehandelt habe. D-Zug rast in Arbeiter-Gruppe Sieben Todesopfer bei Antwerpen Brüssel!(UP). Kurz nach Mitternacht überrollte der Brüssel-Antbwerpen-Expreß we nige Kilometer südlich von Antwerpen eine Gruppe von Eisenbahnarbeitern. Sieben Ar- beiter fanden dabei den Tod. Die Rotte hatte die Geleise freigegeben, um den Paris-Amster- dam-Expreß passieren zu lassen. Noch ehe sich der Rauch der Lokomotive verzogen hatte, kehrten die Arbeiter jedoch wieder an ihre Arbeitsstelle zurück, ohne zu bemerken, daß in diesem Augenblick der Antwerpen-Expreß herangebraust kam. Drei Bergleute verschüttet. Auf der Zeche Klosterbusch in Bochum sind drei Bergleute verschüttet worden. Man hofft, die Einge- schlossenen, deren Luftzufuhr gesichert ist, bis Freitag lebend bergen zu können. Großfeuer in Hamburg. Durch ein mehr- stündiges Großfeuer in der Hamburger Innen- stadt entstand schwerer Sachschaden. Ein vier- stöckiges Bürohaus brannte bis zum zweiten Stockwerk aus. 20 Personen mußte die Feuer- Wehr mit Leitern bergen. Bertha Hertogh in Amsterdam. Bertha Her- togh, das„Dschungelmaädchen“, und ihre Mut- ber trafen mit einem Flugzeug aus Singapur in Amsterdam ein. In voller Fahrt entgleist Zwei Todesopfer— 27 Verletzte FPOix St. Hubert, Belgien(UP). Der Schnellzug von Basel nach Den Haag sprang in voller Fahrt aus den Schienen. Die Loko- motive und die beiden ersten Wagen stürzten dabei einen sieben Meter tiefen Abhang hin- unter, Nach den Ermittlungen sind der Loko- Mmotivkührer und der Heizer die einzigen Tos desopfer 8 Personen wurden schwer, 20 leich- ter verletzt. Die Untersuchungen über die Ur- sache der Entgleisung sind im Gange. Es heißt, daß der Zug die Geschwindigkeitsgrenze über- schritten habe. „Wilder“ Streik breitet sich aus Neue ECA-Mittel für Bonn freigegeben Washington(OP). Der in Chikago aus- gebrochene„wilde“ Streik der Eisenbahn- Arbeiter hat sich bis nach Washington ausge- dreitet. Huf dem Hauptbahnhof stehen, Wei⸗ chensteller und Rangierer untätig herum. Das Büro des Stationsvorstehers berichtete, daß ur wenige Züge den Bahnhof verlassen hät- ten Oder eingelaufen seien. Auch in St. Louis haben sich die Eisenbahnarbeiter„krank“ ge- Meldet. Der Streik berührt nun schon nicht mehr ausschließlich den Eisenbahnverkehr, sondern hat auch manche Industrien in Mit- (Sidenschaft gezogen. Die Marshallplanver waltung ECA) hat, Wie Weiter aus Washington verlautet, 8 050 000 Dol Ar freigegeben, die von Westdeutschland zum auf von Sorghum-Hirse und Weizen ver- Wendet werden sollen. Erzbischof Beran noch in Prag? Tschechische Beamte dementieren„Gerüchte“ Prag(UP). Beamte des tschechosloewaki⸗ schen Außen ministeriums, die zu Berichten, dag Erzbischof Beran verhaftet oder depor- tiert worden sei, Stellung nahmen, àußgerten, dasz sich der Erzbischof nach wie vor in sei- nem Palast beim St. Veits-Dom befinde, in den er sich im Juni 1949 zurückzog, nachdem kommunistische Unruhestifter den Abbruch einer Messe im Dom erzwangen. Zu Berichten über die Verhaftung der Bischöfe von Olmütz und Split(Slowakei) äußerten diese Beamten, daß das nichts anderes als Gerüchte seien und daß sich nichts geandert habe N Vier Vietminh- Dörfer erobert Saigon(OP). Mehrere Bataillone franzö- sischer Truppen führten mit Luft- und Ar tillerieunterstützung neue Säuberungsaktio- nen im Sumpfgebiet nordöstlich von Hanoi durch. Vier von den aufständischen Vietmink befestigte Dörfer würden genommen und über 50 Gefangene eingebracht. Auch in Cochin- China südöstlich von Saigon wurden kommu⸗ Nistische Vorrats- und Munitionslager von Französischen Truppen zerstört. Sechste Nachkriegsweinnacht im Gefängnis. Bundlestassabgeordneter Dr. Mende will sich in den Weihnachtstagen nach Frankreich und Belgien begeben, um den dort festgehaltenen 1853 Deutschen stellvertretend die Weih- machtsgrüge ihrer Angehörigen zu über- bringen. 5 Um die Mitbestimmungsgespräche. Sprecher des Bundesvorstandes des Deutschen Gewerk- 5 schaftsbundes erklärten, es sei bisher noch nichts darüber bekennt, ob im Januar 1951 die Mitbestimpiungsgespräche zwischen Un bernehmern und Gewerkschaften Wieder auf- Senommen werden sollen 8 Auslieferung von Deutschen abgelehnt. Der Rechtsberater der Hohen Kommission hat die Empfehlungen des britischen Auslieferungs- tribunals bestätigt, wodurch ein Polnischer An- trag auf Kusliefesrung von drei Deutschen à Renner 80 Jahre alt. Sämtliche Wiener Zei tungen widmen anläglich des 80. Geburtstages des 6sterreichischen Bundespräsidenten dem Tührliche Leikartikel. 353 Debatte über Verteidigungsbudget. Französischen Nationalversammlung bes das Verteidigungsbudg das Jahr 1951, A Hau Säge Wur⸗ der über diese Schle Scher Wied Schlz 320 0 Schr. Au Se Aas Erde Weit 411 d von Jogis Such Arbe Sind, dene AI Hure Bitu, Aukt er Une Dies, SCH aimme Tutsc Als Pre gesch Schei un Loch Auf rams trüm ur 8 Vor Quer — Kolger Tährl! Derve Fänger betrunkenem Südwesld. Rundschau 415000 Festmeter Holzeinschläge Heidelberg(b). Auf der letzten Hauptversammlung des Verbandes badischer Sägewerksbesitzer in Eberbach am Neckar Wurde mitgeteilt, daß der normale Umfang der Holzhiebe in den letzten Jahren weit überschritten worden sei. In Baden seien in diesem Jahr rund 415 000 Festmeter Holz ge- Schlagen worden. Um das Gleichgewicht zwi- schen Einschlag und Nachwuchs einigermaßen Wiederherstellen zu können, müßten die Ein- schläge in den nächsten Jahrzehnten auf 320 000 bis 350 000 Festmeter jährlich be- schränkt werden. Auf Erdölsuche im Landkreis Karlsruhe Sch. Karlsruhe. Da angenommen wird. daß im Rheintal neben den bereits entdeckten Erdölfeldern bei Forst und Weingarten noch Weitere Erdöllager vorhanden sind, wurden in den letzten Monaten in einer ganzen Reihe Von Ortschaften im Karlsruher Bezirk ge- Jogische und Falische Bodenunter- suchungen dur Nachdem diese Vor- Arbeiten ganzen abgeschlossen Sind, ge in den Gebieten, be denen den Untersuchungen 21¹¹ sind, dazu über den sogenannter d brennbare in fester, mmelt haben, und 1er zu finden sind Viele Zentner Diese Boh 8 Schwere Stahlrohre Gen, sollen bis zu einer Tie führen. 5 Bis auf die Grundmauern niedergebrannt BU ehen(lub). Ii Sennfeld im Kreis Buchen ist eine Scheune bis auf die Grund mauern niedergebrannt. Das angrenz Wohrhaus wurde stark beschädigt. Der Scha Hen beträgt 20 000 bis 25 000 DM. Die Brand- Ursache ist noch nicht geklärt. Omnibus auf gefährlicher Rutschpartie H. E. PfOr Zz heim. Auf dem Bahnhofsplatz Wollte ein Omnibus in weitem 1— ren, kam infolge d 5 Schü Straße/ und rutschte 1 Obwohl der Vorwärtsgan i Fahrer 92 nicht mehr Fuß fe 4 mit zunehmender G Winldigkeit Wagen die steile Straße hinab. Fahrer sah, daß er mach War, f ieh auf ein Laden- Zeschäft, zertrümmer eine Schaufenster scheibe und setztèe dann seine Zickzackfahrt nun Motor voraus, und mit einem großen Loch in der Hintertwand— weiter fort, bis er auf der anderen Seite einen zweiten Laden rammte und zwei Schaufensterscheiben zer- trümmerte. Dann stellte sich der Wagen quer Zur Straße und kam endlich zum Stehen, be- Als der Sprang er ab. Der Bus s 08 Vor er kurz vor Erreichung der belebten Querstraße und des bevölkerten Marktplatzes Beres Unheil anstellen konnte. Glücklicher Se hatte das Fahrzeug auch keine Fahr- Säste, so dag nur sroôber Sachschaden an Fahrzeug und Ladengeschäften angerichtet Wurde. Entgleister Güterzugwagen sperrt Verkehr Mühlacker(op). Ruf dem Bahnhof Eutingen bei Mühlacker entgleiste ein Wagen Eines Güterzugs. Dadurch wurden zwei Gleise Besperrt. Zwischen den Bahnhöfen Mühlacker und Pforzheim mußte ein behelfsmäißiger Sendelverkehr eingerichtet werden. Der Fernverkehr Stuttgart-Karlsruhe wurde über Bretten umgeleitet. Erst nach dreistündiger Arbeit konnte die Störung beseitigt werden. Gefängnis für Zigeuner und Messerheld BHO HE heim chpd). Ein Zigeuner, der in Zustand mit seinem Wagen inen anderen Personenwagen angefahren und Hessen Besitzer sowie einen Wirt in dem kolgenden Streit mit dem Messer lebensge- Tährlich verletzte, wurde wegen schwerer Kör- Der verletzung zu zweienhalb Monaten Ge- KFängnis verurteilt. 5 Iunale Nunischau So änderten sich die Zeiten Einst hatte man in der Schule ein Gedicht mt, das hieß„Der Winter ist ein harter Mann, kernfest und auf die Dauer. Es entstand zu einer Zeit, in der man sich, wenn man nicht gerade auf die Straße mußte, hin- ter den Ofen kuschelte und sich am Geruch gebratener Apfel erfreute. Höchstens, daß über Tag die Jugend sich mit Rodelschlitten, so- Weit dieser Begriff für den damaligen Schlitten überhaupt Geltung hat, erfreute, um dann am Abend umso lieber beim traulichen Lam- Penschein in der Stube zu sitzen. Damals War der Winter kein Freund des Menschefl. Einmal, als ich in meiner Jugend einen Gang in den von Wintersonne überstrahlten Wald machte, bemerkte ich zwei Schneeschuh Jäufer. Das war so überraschend, wie der Augenblick als ich Radfahrer auf Hochrädern San oder das erste Luftschiff. Jeder, der diese Zeit miterlebt hat, wird dieses Staunen nach- empfinden körmen. Aus diesen Anfängen ent- wickelte sich der Sport und mit ihm auch ein Wirtschaftsleben, das niemand vorausahnen Korintęe. Der Skilauf, der durch Frithjof Nan- Sen, den Nordpolfahrer, in Deutschland popu- jar wurde, hat sich seitdem zum Volkssport Entwickelt. Heute ist es so, daß tagtäglich unzählige Schneehungrige nach den Wettermeldungen schauen, um eine verbilligte Wochenendfahrt in den Schnee zu unternehmen oder einen Winterurlaub zu erleben, etwas, was man vor Wenigen Jahrzehnten niemand Zugetraut hätte, es sel denn, daß er vor dem Schnee an die sonnigen Gestade Italiens geflüchtet 8 00 Wäre. Kt 8 2 4 Heute„Glückliche Reiſe“. Für die heute Abend um 20 Uhr vom Mannheiſer Nationaltheater im Vereinshaus zur Aufführung kommende Operette„Glück⸗ liche Reiſe“ von Künneke, ſind an der Abend⸗ kaſſe noch Eintrittskarten erhältlich. Kreuz und quer durch Baden Für die Bescherung von Schifferkindern in einem Mannheimer Waisenhaus spes zwei amerikanische Dienststellen als Ei nis eines Gesellschaftsabends über 1500 Doll Im Rahmen der Heidelberger Professoren- Vorträge spricht am Freitag auf Einladung der Universität Heidelberg Prof. J. Roche(Faris) in der Aula der alten Universität über das Thema„Neue Forschungsergebnisse auf dem Gebiete der Biochemie des Schilddrüsenhor- mons“, Der Inhaber des Lehrstuhls für neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universi- tät Freiburg, Professor Dr. Walter Rehm, hat einen Ruf an die Universität Frankfurt a. M. abgelehnt. Das amerikenische Nationalkomitee der lutherischen Welthilfe hat der griechisch- orthodoxen Gemeinde in Mannheim und der russisch-orthodosen Gemeinde in Stuttgart eine beträchtliche Dollarspende zum Wieder- aufbau zerstörter Kirchen zukommen lassen. Mehr als 3000 Einder im Stadt- und Land- kreis Mannheim werden zu Weihnachten von Amerikanern beschenkt werden. An der Mannheimer Wirtschaftshochschule fand die feierliche Rektoratsübergabe für das Studienjahr 1950/1 statt. 5 In der Karlsruher M halle gibt die inter- nationale Continental-Eisrevue unter der Regie von Staatsballettmeister Rudolf Köl- ling ein mehrtägiges Gastspiel, das am ersten Weihnachtstag seinen Anfang nimmt. Am 31. Dezember veranstaltet die Bundes- bahndirektion Karlsruhe eine Sonderfahrt ins Blaue. Während der Fahrt ist den Teilneh- mern Gelegenheit gegeben, in besonderen Tenzwagen das Tanzbein zu schwingen. Rothacker wegen Totſchlags zu 4½ Jahren Gefängnis verurteilt Mit einer außergewöhnlich grauſigen Blut⸗ tat hatte ſich am Mittwoch das Mannheimer Schwurgericht unter dem Vorſitz von Land⸗ gerichtspräſident Silberſtein zu befaſſen. Die⸗ ſe Verhandlung war das letzte Glied eines großen Dramas, das ſich am 1. Juli in Seckenheim abgeſpielt hatte und weit über die Grenzen des Stadtkreiſes hinaus Auf⸗ ſehen erregt hatte. Die Hauptperſon dieſer grauſigen Entgleiſung, der 19⸗jährige Gärt⸗ nerlehrling Guſtav Adolf Rothacker, ſaß während der ganzen Verhandlung mit vor⸗ geneigtem Oberkörper, totenbleich, mit ge⸗ ſchloſſenen Augen in der Anklagebank. Bei der Vernehmung durch den Gerichts⸗ präſidenten antwortete er ſtereotyhp und apathiſch auf die Fragen, die an ihn gerich⸗ tet wurden. Mehrmals mußte er zum Spre⸗ chen aufgefordert werden. Dieſes Bild än⸗ derte ſich ſchlagartig, als er ſeinen Bericht über den Hergang der Tat gab. Fortlaufend, ohne zu ſtocken, berichtete er in allen Einzel⸗ heiten, wie er das Mädchen eingelaſſen, die Tür abgeſchloſſen, das Fenſter verhängt und ſchließlich das Mädchen gewürgt, berührt und dann mit einem Bügeleiſen erſchlagen habe. In ſeiner Selbſtanklage ging Rothacker weit über ſeine früheren Angaben hinaus und brachte Dinge zur Sprache, die mehr als un⸗ glaublich klangen. In dem anſchließenden Verhör ſtellte Präſ. Silberſtein eindeutig feſt, daß ſich Rothacker in ſeiner Haft ſein Geſtändnis zurechtgelegt habe und nun als Büßer und mit einer ſadiſtiſchen Selbſtbe⸗ zichtungswut vor Gericht erſchienen ſei. So hatte er z. B. behauptet, mit einem Meſſer eine„Sektion“ vornehmen zu wollen. Dieſe Behauptung konnte ihm anhand von Indi⸗ zienbeweiſen widerlegt werden. Bei der Zeugenvernehmung, bei der frü⸗ here Lehrer, Mitſchüler, Beamte und die El⸗ tern ausſagten, vervollſtändigte ſich das Perſönlichleitsbild Rothackers. Schizophrene und ſenfle Anlagen von der Vaterſeite, Iſo⸗ lationsbeſtrebungen der Mutter hatten den Jungen zu einem„Weltfremden“ geformt, der ihn im Blickpunkt als Muſterknaben zeigte, der niemand etwas zuleide tun konnte, ſich ſogar für Andere einſetzte und nur in einem ſchizophren veranlagten Schüler einen Freund fand So war er herangewachſen als Sonderling, der mit ſeiner Umwelt lei⸗ nen Kontakt fand und in ſelbſtgrübleriſchen Arbeiten die tiefſten Rätſel der Welt zu löſen verſuchte und an der Divergenz ſeiner Anſchauungen zerbrach. Aus ſeiner Literatur ſei nur Schweizers„Pſychiatrie von Chriſtus“ genannt, mit der er ſich beſchäftigte. In ſeiner Pubertätszeit konnte er ſich nieman⸗ den anſchließen und ſchließlich überſteigerte ſich ſeine ſexuelle Phantaſie ins Maßloſe, weil niemand da war, der ihn auf dem Bo⸗ den des Realen halten konnte. Seine ſchuli⸗ ſchen Leiſtungen waren zunächſt mehr als mangelhaft, ſchnellten plötzlich in einer Pri⸗ vatſchule in die Höhe, bis er ſchließlich den Schulbeſuch aufgab, um ſich dem Gärtner⸗ beruf zuzuwenden. Mädels betrachtete er als Vorbilder, fand aber nie den Kontakt zu ihnen. Dunkel um Tat Trötz Pſychvanalyſe das Motiv der Zwei Kapazitäten auf dem Gebiet Pſychoanalyſe, Dr. Hoffmann und Prof. D Cranz(Direktor der Heil⸗ und Pflegec Wiesloch) verſuchten in ihren ausführlichen pſychiatriſchen Gutachten Licht in das Dunkel der Tat Rothackers zu bringen. Beide ſpra⸗ chen übereinſtimmend von einem Menſchen, der an der⸗Grenze zwiſchen Hell und Dunkel ſteht. Charakterlich ſei er mit 13 Jahren als in der Vorpubertät ſtehend, zu bezeichnen. In ſeinen ſtändigen Träumen und ſeifer Beſchäftigung mit dem„Dämon des Sepus“ ſei er ſchließlich in einen chroniſchen Affekt gekommen, aus dem ihn niemand erlöſen konnte. Hätte ſich jemand des Jungen an⸗ genommen und ihn aufgeklärt, wären dieſe ſtändigen Wahnvorſtellungen abgeſchwächt und vielleicht die Tat vermieden worden. So habe dieſer ſtändige Affektzuſtand in einer Exploſion durch die Tat ſeine Aus⸗ löſung gefunden. Dieſe Exploſion habe eine hochgradige Bemußtſeinsſtörung im Gefolge gehabt, die zumindeſt für die ſittlichen Ver⸗ fehlungen zutreffen. Noch einmal wurden von den beiden Pſy⸗ chiatern die ſchweren Erziehungsfehler he⸗ rausgeſtellt, die an dem Jungen begangen wurden, die in Verbindung mit der Erban⸗ lage zu dieſem ungeahnten Ausbruch geführt haben. Trotz dieſer ausführlichen Gutachten konnte das Zwielicht um Rothackers Tat⸗ motiv nicht erhellt werden, es wird wohl für immer ein Rätſel bleiben und ſicher als intereſſanter Fall in der Gerichtspfychiatrie viele Diskuſſionen auslöſen. In ſeinem Plädoyer faßte Oberſtaats⸗ anwalt Mühlenſels noch einmal das geſamte Bild der Hauptverhandlung zuſammen. Er beleuchtete die Tat auf der Grundlage der pſychologiſchen Erkenntniſſe und gedachte ab⸗ ſchließend beſonders dem ermordeten Kind, deſſen Tod unendliches Leid über eine glück⸗ liche Familie gebracht, habe. Schließlich be⸗ antragte et unter Berückſichtigung mildern⸗ der Umſtände eine Gefängnisſtrafe nicht un⸗ ter 6 Jahren. Um 20 Uhr verkündete das Gericht die Strafe: Wegen Totſchlags 4 Jahre Ge⸗ fängnis unter Anrechnung der Unterſuchungs⸗ haft, Straffreiheit wegen der ſittlichen Ver⸗ fehlungen, da Bewußtſeinsſtörungen vorla⸗ gen. Dieſes Urteil ſtellt in ſeiner Geſamt⸗ heit die Quinteſſenz der Begutachtung durch die Pſychiater dar, Dieſes Urteil wurde von Rothacker ohne Bewegung angenommen, nichts ſpiegelte in ſeinem Geſicht wider, welche Empfindungen ihn in dieſem Augenblick durchpulſten. In ſeiner Urteilsbegründung ſtellte Prä⸗ ſident Silberſtein noch einmal die Kardinal⸗ frage. War Rothacker für dieſe Handlung voll verantwortlich? Für die Tötung glaubte er die Frage bejahen zu können. Gläubigkeit, Intelligenz hätten die Tötung verhindern müſſen, nachdem die geſchlechtliche Neugierde befriedigt war. Dieſer Totſchlag, erfolgt aus der drängenden Angſt der Entdeckung ſeiner Tat, werde ein großes Rätſel bleiben, ob⸗ wohl eine Schwächung ſeines Bewußtſeins nach dem Vorangegangenen unzweifelhaft iſt. Er wird in eine Jugendſtrafanſtalt einge⸗ wieſen. Gewalttätiger Wilderer verurteilt Mannheim db). Wegen fortgesetaber Wilderei und schweren Forstwiderstandes hat die zweite Große Strafkammer des Landge- Tichts Mannheim einen 41 Jahre alten Mann zu 25 Monaten Gefängnis verurteilt Der Ver- Urteilte hatte am 18. Juri dieses Jahres bel Weinheim einen Beamten der Lamdespolizei, der ihn beim Wildern ertappt hatte, mit dem Messer niedergestochen. Nach seiner Tat war der Wilderer geflohen, Bereits am folgenden Tag war er zusammen mit einem Komplicen verhaftet worden. 5 2. Fortsetzung Nachdruck verboten. Aber nun ist alles gut, und sie streckt sich Mit einem glücklichen Lächeln wohlig in dem bequemen Bett aus. Pünktlich zur verabredeten Zeit holt der Franzl sie am nächsten Morgen im Hotel ab. »Bei Tag bist du noch weit schöner als am Abendé, sagte er. Verlieben könnt man sich in dich.“ Donate lacht, aber sie zieht die feinen Brauen zusammen: Mach' kein Theater, sonst Somm ich nicht mit.“ „Nicht? Und ich dachte, du bist es gewöhnt ich hab' schon nicht schlafen können, WSI s zu spät ist, um alles für einen großartigen Empfang vorzubereiten Triumphbogen und Ilrlanden und Spalier von Ehreujungktrauen und Reporter mit gezücktem Bleistift. „Danke, ich verzichte! Und nicht nur auf Triumphbogen und Reporter „Schadel“ sagte Franzl. lch hatte mir Schoen vorgenommen, unter deinem Fenster Serenaden zu singen! Ich sing! gern und oft aber grauselich falsch. Wenigstens be- Hnauptet das die Lusl immer „Ist die Lux so musikalisch?“ „Ja, die einzige von uns. Von wem sies dat, weil ich nicht. Sicher von den Vorfahren, von der Mammina. schlummerndes Erbgut sie Wird außer sich sein vor Begeisterung, noch eine große Sängerin. na, und der Annie wirst du riesig imponſeren mit deiner Eleganz und deinem ganzen Auftreten als . von Welt sie hat einen ewig un- Wir sind ihr alle nicht vornehm genug“ sonnenem Lächeln ja, so nat sie sie auch ö Erinnerung, die schane stolze Annun- cht nur, daß du kommst, sondern auch te, die es sich getallen lassen mug, Annie Senandt zu werden„ und die Bine?“ Park. ich bin gestern schon dort gewesen 5 Hunger danach, das arme Hascher! fragt sle nach einer kleinen Pause. „Die Bine?“ Eine warme Herzlichkeit strahlt aus Franzls Augen. Die wird dich einfach lieb haben weil du die Doner! ist. Und gut versorgen wird sie dich. Sag, mein Wager steht vor der Tür Willst du deine Bagasch gleich aufladen lassen? Wenn das Wagerl nicht zusammenbricht, heißt das ..ich stell“ mir so vor, daß du mit drei Schrankkoffern reist.“ e „Ich nehm! nur ein bisl Handsepäck mit. Das andre kann hier bleiben. lch kann's telegraphisch irgendwohin beordern das ist schon alles abgesprochen.“ „Aha! Du hast also die Absicht, nach drei Tagen wieder Reißaus zu nehmen denn länger kommst du sicher nicht mit einem Handköfferl aus!“ „Du wirst lachen aber ich hatte vor, mir hier noch etwas zum Anziehen zu kaufen extra für euch.“ „Für uns? Du, da brauchst aber wirklich nicht grande Toilette zu machen.“ „Eben drum Donate lacht verlegen, und es steigt wahrhaftig ein leichtes Rot in ihr Gesicht.„Ich wollt mir ein Dirndl kau⸗ ken irgend so etwas lustig Kariertes oder Geblümtes findest du's albern? Denkst du, daß ich nicht mehr jung genug dafür bin?“ „Aber Mädel!“ Der Franzl schieht die Hand unter ihren arm und drückt ihn an sich, Während er sie schon nach dem Ausgang Zieht.„Soldig wirst du ausschauen! Komm, gehn wir Kleider kaufen! So was tu ich rasend gern.“ „Danke, aber ich glaub', das tu ich lieber Allein hattest du nicht auch noch etwas zu besorgen? Oder ist das schon erledigt? „Richtig, der Heuwender! Den hatt ich schon ganz vergessen.“ „Uu deswegen warst du doch hergekom- Donate schweigt einen Augenblick mit ver- men Doch eigentlich nicht, um mich abzu- holen?“ 5 „Stimmt. Es ist so eine Art Landwirt- schaftsausstellung draußen im Franz-Joseph- breiten, sandigen, 5 sonnenliberfluteten Wege, Aber die Dinger sind so unverschämt feuer. Ich glaub', es steht nicht dafür. Ich werd's lieber lassen.“ „Laß! uns doch einmal hiafahren!“ schlägt Donate vor. „Interessiert dich das?“ „Ja. Alls bestimmten Gründen.“ „Also dann steig ein in die fürstliche Carozma. hoffentlich genierst du dich nicht in diesem Vehikel! Es sieht ein bib schäbig aus.. die Schale ist rauh, aber der Kern ist Süt. Sein Motorherz klopft— etwas laut und unregelmäßig, aber noch sahr lebensvoll. Wohin darf ich Euer Gnaden fahren? Er steht mit dem Hut in der Hand an dem geöffneten Schlag. „Zuerst nach dem Heuwunder“ entscheidet Donate, während sie sich setzt.„Was ist das überhaupt? leh bin neugierig darauf, weil ich Mir gar nichts darunter vorstellen kann.“ „Heuwunder nennst du das!“ Der Franzl lacht schallend auf, während er seinen Platz einnimmt. Das ist großartig! Da begreif ich deine Neugler aber ich hab' leider nur von einem fleuwender geredet! So ein Ding, was das Heu wendet es sparl viel Zeit und Arbeitskraft weißt du poch, dag du früher auch oft beim Heuen geholfen hast?“ „Freilich weiß ich das! Wo es Goch zu mei- nen schönsten Erinnerungen gehört! Se ein Junitag, Wo die Luft vor Hitze flimmert und der Heuduft und die blauen Berge ringsum ach, ich freu' mich schrecklich auf Bucheck, das kannst du mir glauben!“ „Na, herrlich Du darfst zuch wieder hel- fen beim Heuenl Denn mit der Maschin! das wird nix, die ist doch zu teuer“ Mit einigem Rattern und Stohnen setzt sich des Wägelchen in Gang Donate läßt sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen — nicht durch die verlockendsten Schaufen- ster, die einladendsten Kaffeehäuser, vor de- nen der Franzl halten wil— sie muß das Heuwunder in Augenschein nehmen. Arm in Arm mit dem Franzl schiebt sie sich durch die Menschenmenge, über die es flimmert ihr vor den Augen vor lauter Tot- und blaulackierten Maschinen, von de- nen sie nichts versteht, und in ihrer Hand häufen sich die Papiere— dicke Hefte, lose Blätter, kleine Karten, die sie Überall mit- nimmt oder sich aufdrängen làgBt. Nach einer Stunde ist sie todmüde, ganz- lich verwirrt, aber in bester Laune. „So“, bestimmt sie,„Jetzt setzen wir uns in das schattige Zelt, trinken einen Wein, essen Würstl und sehen all diese Kataloge und Preislisten noch einmal durch. Und du Wirst sie mir sachverständig erklären“ „Und dann lassen wir sie auf dem Tisch liegen“, lacht der Franzl„Kaufen gar nix, bestellen gar nix und gehen würfeln oder schießen!“ „Deswegen bist du doch nicht hergekom- men“, sagt Donate streng. lch bitt dich, Benzin verfahren, im Hotel übernachten, um zu würfeln oder zu schließen und nichts zu kaufen— dafür sind die Spesen zu hoch Mir kaufen ein feuwunder— ich weiß nur 8182 Welches— mir scheinen alle die be- Sten“ „Wie du geschaättstüchtig tust!“ necdet Franzl. Die Spesen sind zu hoch aber die Preise für die Dinger sind noch vel höher! Viel höher. als wir gedacht hatten Ich geb's auf, es rentiert sich nicht kür den Rest von Bucheck.“ Es sieht aus, als ob eine Kleine Wolke über seine hellen strahlenden Augen zieht. 5 N „Den Rest?“ fragt Donate mit einem leisen Erschrecken. 1 „Na ja Die hellen Augen weichen rem. Blick aus, und ein flüchliges Ret 21 die braune Stirn Es ist ein bigl 2 5 Wald ist 8 * * Aus der christlichen Altlandesbischof Wurm 82 Jahre alt 1 Der frühere Vorsitzende des Rates der EKD und württembergische Altlandesbischof, D. Theophil Wurm, konnte am 7. Dezember sei- nen 82. Geburtstag begehen. Bischof Wurm stand seit 1929 an der Spitze der württember- gischen Landeskirche und wurde 1945 auf der Kirchenkonferenz in Treysa zum Vorsitzenden des Rates der EKD gewählt. 1948 10 1 Ses Amt anläßlich seines 80. Gebur Altersgründen nieder. Bischof Wurm im„Dritten Reich“ lebhaft gegen die Juden- Verfolgungen gewandt und in den vergange- nen Jahren zusammen mit dem katholischen Weihbischof Dr. Neuhäusler für eine Revision der Nürnberger und Dachauer Kriegsverbre- cherurteile eingesetzt. Kirche gegen Karnevalsauswüchse Die Leitung der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau hat als erste der evangelischen Landeskirchen ernste Bedenken gegen das Anwachsen der seit Anfang November bereits Testzustellenden umfangreichen Vorbereitun- gen für den Karneval erhoben. Die Pfarrer Werden aufgefordert, in der Adventszeit ein- dringlich vor den Auswüchsen des Karnevals zu Warnen. Moskau verkauft berühmtes Bibelmanuskript Die Sowietregierung hat ein berühmtes Bi- elmanuskript aus dem Schatz des letzten russischen Zaren zum Preise von 375 000 Dol- jar an Amerika verkauft. Es handelt sich dabei vermutlich um den griechischen Codex Sinaiticus aus dem vierten Jahrhundert, der 1844 von Pischendorf im Katharinenkloster AUf dem Berge Sinai entdeckt wurde und 1862 in den Besitz der Zarenfamilie kam. Das 346 Folioseiten umfassende Werk enthält das ganze Alte und Neue Testament mit dem apo- gryphen Barnabasbrief. Luthers Katechismus auf japanisch Eine neue Ubersetzung von Luthers Kate- chismus ins Japanische sowie die Herausgabe einer gemeinsamen lutherischen Liturgie und einer ausreichenden Sonntagsschul-Literatur sind die Hauptaufgaben einer jetzt in Ja- pan begründeten„Lutherischen Missionsson- ferenz“ Gegenwärtig sind über 100 lutherisch Missionare im Lande tätig. Man hofft, daß es in Japan zur Bildung einer gemeinsamen Lutherischen Kirche kommt, die sich selbst verwaltet und ausreichende Geldmittel für Mre Arbeit aufbfingen kann. Jahrbuch des Evangelischen Hilkswerks Das Zentralbüro des Evangelischen Hilfs- Werkes gibt zum Jahresende ein Jahrbuch des Hilfswerkes“ heraus, das einen Quer- schnitt durch die Arbeit des Hilfswerks seit 1945 enthält. Das 224 Seiten starke Jahrbuch Sibt einen Uberblick über die sozialen Ver- Bältnisse in Deutschland und die Aufgaben der Kirche auf karitativem und sozialem Ge- biet und eine gründliche Einführung in die brennenden sozialen Probleme unserer t. tus ist zum Preis von 5 DM durch das Evan- gelische Verlagswerk Stuttgart zu beziehen. „Gnade über Oberammergau“ wird verfilmt Leo Weismantels Buch„Gnade über Ober- ammergau“ soll im bisherigen Oberammer- Sauer Kunsthaus, das in ein Tonfilmatelier umgebaut werden wird, verfilmt werden. Nach Mitteilung von Direktor Schaub will die Dvorski-Produktionsgesellschaft den Inten- Gdanten der Bayerischen Staatstheater, Alois Johannes Lippl, als Regisseur gewinnen. Bleiben die Strom- und Gaspreise? Der Bundestagsausschuß für Wirtschafts- Politik hat— wie aus Bonn verlautet— be- schlossen, einer Strom- und Gaspreiserhöhung vorerst nicht zuzustimmen. Der Entschluß kam zustande, obwohl ein Vhgireter der Ruhrgas- Werke darauf hinwies, daß durch die Erhöhung der Kohlenpreise das Kostenverhältnis zwi- schen Kohle und Gas verschoben und nun- mehr, umgerechnet auf Wärmeeinheiten, Gas Billiger als Kohle sei. Der Bundestagsausschuß bemängelte die ihm vorgelegten Kalkulations- unterlagen und beauftragte das Bundeswirt- schaftsministerium, die Kosten bei Gas- und Elektrizitätswerken genau zu überprüfen. Erst nach Vorlage dieses Ergebnisses ist der Aus- schuß bereit, die Frage der Preiserhöhungen nochmals zu prüfen. Rückkauf von Lebens versicherungen Einem Beschluß des von den Bundesländern eingesetzten Sonderausschusses, Versicherungs- aufsicht“, nach dem das seit der Währungs- reform bestehende Verbot aufgehoben werden Soll, wonach RM-Lebens- und Rentenversiche- rungen nicht zum DM-Umstellungswert zu- rückgekauft werden durften, haben jetzt auch die Finanzminister der westdeutschen Länder immt. Für die Versicherungen, deren Rückkaufswert unter 200 DM liegt, soll das Verbot schon am 1. Januar 1951 außer Kraft treten, für höhere Rückkaufswerte mit dem 30. Juni 1951. Das Verbot war von den Auf- sichtsbehörden schon am 20. Februar 1950 in- soweit gelockert worden, als in„besonderen Notfällen“ die DM-Umstellungswerte ausbe- zahlt werden konnten, wenn der Versicherte das 60. Lebens] überschritten hatte, ar- beitslos oder krank ohne anderweitigen Ver- Sicherungsschutz war, oder wenn er das Geld zum Wiederaufbau seiner durch Kriegsereig- nisse zerstörten Existenz oder zum Ausbau einer eigenen Wohnung brauchte, oder wenn er andere schwerwiegende wirtsch. Gründe anführen konnte. Wie von Versicherungsseite erklärt wird, wurde in keinem Fall ein der- artiger Antrag abgelehnt. Falls es sich um hohe Beträge handelte, wurde der Rückkaufs- wert in Raten ausbezahlt Da die Rückkaufs- werte der RM- Versicherungen größtenteils nur durch die immer noch offenstehenden Aus- gleichs forderungen der Versicherungen an die Bundesländer gedeckt sind und zudem die westdeutschen Versicherungsunternehmen mehr als 175 000 sogenannte Ostversicherun- gen aktiviert haben, deren sonstige Deckun- gen restlos verloren sind, konnten und kön- nen die auszuzahlenden Rückkaufswerte nur Aus den lauf n Einnahmen bestritten wer- den, deren 5 2 natürlich in der Er- bragsrechnung der Versicherungen ausfallen. Nach vorsichtigen Schätzungen von fachkun- diger Seite wurden seit der Währungsreform etwa 25 Millionen DM an Rückkaufswerten umgestellter RM-Versicherungen ausbezahlt, nicht gerechnet die Beleihungen solcher Po- licen. Der derzeitige Bestand an gekündigten itragsfrei iHrten Versicherungen f rungsunter- IIlionen DM Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhaber Georg Härdle), Mannheim Seckenhelm, Fernsprecher 47216— Geschäftsstelle Mannheim: Holzstrase 5, Fernsprecher 51806 Produkten Die Produktion von Kraftwagen und Stra- Benzugmaschinen im Bundesgebiet ist im No- vember mit 32 441 Fahrzeugen(gegenüber dem Vormonat mit 32 985) um rund 2 Prozent zu- rückgegang Im einzelnen wurden produ- Zlert; 22 912 rsonenkraftwagen(Oktober 23 002), 8646(9513) I und Lastfkra gen, 165(191) Om und 70(57) Str zugmaschinen. ziehung de biet in 277375 K wagen und Stra- aschinen gegenüber 145 701 Einheiten en Zeitraum des Vorjahres produ- Orde 1 Worden. von Eraftwagen rückläulg Weihnacht an deutschen Kriegsgräbern Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- sorge teilt mit, daß er zur Weihnachtszeit Ge- schaftsfahrten für die nachsten Angehö- 5 unserer Gefallenen nach einigen Solda- mnfriedhöfen in Frankreich und Italien durch- In Frankreich werden folgende Orte, in denen deutsche Soldaten ruhen, auf- 5 st. André de I'Eure, Evreux, St. Dé- Andilly, Lune- „ Metz, Rethel, jeux, Rouen, Nane Reillon, Sarbourg, Failly, Pont Maug voye, Lagarde, Dun sur Meuse besucht, auf denen deutsche Soldaten des ersten Weltkrie- ges ruhen. In Italien führt die Fahrt nach den deu Albano Terme, Borgo S. Luca) der auf dies Ferrara(Gemeindefriedhof ), Forli und Cervia. Angehörige Friedhöfen bestatteten Gefal- lenen wol n der genauen Reise- zeiten und des Fahrpreises an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Nienburg- We- Ser, Goetheplatz 4, wenden. Markstücke noch im Dezember deutscher Länder und die Lan- nken werden noch im Dezember die ersten vom Bundesfinanz minister angekündig- ten Münzen über eine D-Mark in den Ver- kehr bringen. Kultur- Nachrichten Großer Erfolg Adolf Buschs. Beim dritten Symphoniekonzert der Badischen Staatska- pelle im Staatstheater in Karlsruhe hat der Geiger Adolf Busch mit dem Violinkonzert in D- dur von Johannes Brahms s mischen Busch spielte als Applaus geerntet. Zugabe einige Bachsonaten. Violinkonzert von Zimmermann uraufge- führt. Das Südwestfunkorchester unter dem Gastdirigenten Ferdinand Leitner(Stuttgart) brachte mit Heinz Stanske als Solisten das Violinkonzert des jungen Kölner Komponi- sten B. A. Zimmermann zur Uraufführung. Das Werk fand beim Publikum nur geteilte Aufnahme. 5 William Furner- Ausstellung. am kommen- den Samstag wird in der Mannheimer Kunst- halle eine Ausstellung mit Aquar großen englischen der Roman iam Turner, eröfft Die S faßt 45 W. f London gel 1 Um- Betti- Uraufführung. Schauspieldirektor Paul Riedy hat das Schauspiel„Die unschuldige krenel, ein neues Werk des italienischen Dra- matikers Ugo Betti, zur allgemeinen deutsch- sprachigen Erstaufführung im Nationaltheater Mannheim angenommen. Vom Sport * de Osterreich schlug Schottland 1:0 5 Osterreich kann jubeln, denn seiner Fußball-. Nationalelf gelang es, was nocli keine konti- nentale Elf fertig brachte, nämlich die Schot- ten auf deren eigenem Boden zu schlagen. Dies ist der erste Sieg einer kontinentalen Natio- nalelf in Schottland oder England überhaupt. Im Hampdon-Park in Gl sahen 100000 Zuschauer einen 1:0-Sieg der Gsterreicher, für den der Rechtsaußen Melchior in der 26. Mi- nute verantwortlich zeichnete. Die erste Halb- zeit stand ganz im Zeichen der Gäste, die überraschend gut mit dem harten Ball dem steinhart gefrorenen Boden abfe Nach dem Wechsel spielte allerdings nur noch eine Mannschaft: Schottland. Die Turner bilden eine Macht. Im Frühjahr Auslands-Turnerfahrt Für die deutschen Turner ist die Epoche des inneren Aufbaues in diesem Jahre so gut wie abs schlossen. Mit der Gründung des Deutschen Tur undes Wurden Differenzen zwischen den emals getrennten Lagern DT und Arbeiterturnen der Welt geschafft. Mit etwa e Million An“ en stellen die Turner schon eine Macht dar, die Wiederherstellung der internationa- ehungen in Angriff genommen werden. Der Internationale Turnerbund darf 1e Dauer die d en Turner ebensowenig Sün Bänkchen“ sitzen 1 internationalen Sportverbände e Turner leistung dies übersehen f zum sland sind schon sow das K de Jahr mit Länd land, en, Osterreich, de sche auch dem Saarland Kann. Reise nach Italien Nach den Jahr Quarante na auch von Mensch zu Verbindu schen Turn 1enstae Turnen Frühsomm Aus zum 2 Die vierzehn Tage Turnerfe 1851 ab Hannover) ins Ausland werden sicher viele Turnerinnen und Turner wahrnehmen und als Clou ihres Urlaubsplanes zu verwirklichen suchen, Für 250 000 Zuschauer Wollen ihr per Alle fünf Jahre itsches Turnfest im Jahre 1953 ten. Im Hamburger Stadtpark twiese von 200 4200 m(für 10 000 entstehen und einer Viertelmillion auf den Rängen Sichtmöglichkeit gegeben werden. Da der massiver Tribünen zu kost sbielig ist, werden Stahlrohrtribünen bisher unge wohnten Ausmaßes den Rahmen bilden. bezahlt 1 Es ist nicht immer so, daß Massen veranstaltungen der Turner mehr Geld verschlingen als sie ein- Wie etwa nkfurt 1948. So schloß die e Welt meisterschaft in Basel mit einem von 380000 Franken ab(etwa 100 0% DN. Turnfeste machen sich Erster Eislauf im Olympia- Stadion Die Garmischer Eislauf-Saison wurde mit einer Grogveranstaltung mit dem Exwelt⸗ meisterpaar Ma und Ernst Baier eröffnet; Das Olympia- Stadion bleibt als einzige offene Eisbahn in Deutschland bis über Ostern hin- Als geöffnet. a Danksagung. Für die Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Großvaters und Schwiegervaters, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Frau Anna Bausch Wtw. und Angehörige 5 Mhm.-Seckenheim, 14. Dez. 1950 NMeskircherstr. 39 Sonder- Angebot! 0 S IHEAIER 8 mit Kragen Nereins-EKslender 10 W. Turnerbund Jahn“, und Gönner sind hierzu eingeladen. 8„Kaiserhof“ abzugeben. Am Sonntag, 17. Dezember pünktlich um 19.30 Uhr findet unsere Weihnachtsfeier im„Kaiserhof“ statt. Unsere Mitglieder mit Angehörigen, sowie Freunde Es wird gebeten, die gestifteten Gaben am Sonntag von 9 bis 14 Uhr im Seht preisgünstig, passend flir Weihnachts- Geschenſce: Damen-Kittel- Schürzen Damen- Garnituren, gestrickt 2 Damen- Westen, gestrichnt! 5 . Herren-Hemden, Flanell, gestreift 5 Knaben-Hosen, gestrickt, dunkelblau für Bekleidung b. Ausstattung DN 0 4.50 8.00 6.95 3.95 Von Freitag bis Dienstag zeigen wir: Nosen in Tirel mit Marta Harell, Johannes Heesters, Hans Moser, Ein Film nach der Operette„Der Vogelhändler“ Samstag keine Nachtvorstellung. Theo Lingen, Leo Slezak usw,. von Karl Zeller. 7 25 5 D Wieser- Illi Kaufhaus Brillant-Ringe ab DM 95. Verein Hundesport Seckenheim- Ilvesheim Sonntag, den 17. Dezember, pünktlich 14 Uhr findet im Lokal„Zum Bad. Hof“ eine auherordentl. Versammlung statt. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Es spricht Herr Landespräsident Fritz Heß vom Landes- verband für Hundewesen und Zuchtwart Bernhard Porstein. Sämtliche Mitglieder(auch Interessenten) werden gebeten, wegen Wichtigkeit der Tagesordnung pünktlich zu erscheinen. Der Vorstand. 5 Herren-Ringe ab DM 22. Wecker ab DM 4.50 Armbanduhren ab DM 12. 5 1 JUWELIER f DI, 2, Paradeplatz FI, 10, gegenüber Kaufhaus flansa Nylon, Soldene Damen- und 1 0 7 5 Das Jagesgespirdcli inmmmmmmmmmunmemſünmnuneeeeemumummmuumummunn. Damen-Pullover 8.95 Schals 3.10 Netznylon, Il.„ Damen- und Herreu-Handschuhe KURT KESSLER, Textilien Mhm.-Seckenheim, Offenburgerstr. 29 A 1 1. Qualität 8.80 5 C auch in schwarz (reine Wolle) komplett 19.80 DM. Elektr. Ohristhaumbeleuchtung Radio- Zentrale, Mhm., H 2. 15 Aus der Jefkühltruhe empfehle: Zu verkaufen; Geschäfts- Verlegung. Nein Geschäft befindet sich ab heute Freitag Villingerstraße 8. Hermann Baumgärtner Mineralwasser- und Flaschenbier- Geschäft. 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Spielplan 8 G. F. Dessiog Anf. 19.30, nage etwa 2,00 Uhr. Miete B Nr. 6. Verb: n m Blaw, 18.50, Ende ctwa 21,5 Uhr. Forster. Anf. 14,00, Ende ctwa 18,30 Uhr. Premieren-Abonnement Nr. 8 u. kr. Verk.:. penfee“, anfang Gastsplele: * Karten werden in den Verkauf gestellt. 9.80 ig, q Ag g n e. 18* 9 6 86