Erscheint: montags, mittwochs, freftags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 25 Pfg.— Oreisliste Nr. J) 5 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 22. Januar 1951 3.51. Jahrgang Erst wenn die Großmächte Die Rede, in der Dr. Schumacher über„Rias“ Berlin zur Einladung Grotewohls Stellung nahm, zeigte erneut, daß der SPD-Vorsitzende und der westdeutsche Regierungschef, deren Memungen im vergangenen Jahr häufig auf- einanderprallten, gegenwärtig zumindest ip ein em Punkte einig sind, darüber nämlich, daß sich die deutsche Einheit nur auf der Grundlage freier Wahlen und nach Wieder- erstellung aller dazu nötigen staatsbürger- chen Freiheiten verwirklichen lasse. 7 Aung 5 aner 5 Der Bundeskanzler hatte diesen Gedanken des%%% in seiner Erklärung vor dem Bundestag am 915 2) vergangenen Montag u. a. wie folgt formuliert: enen i Die Bundesregierung kann aber nur mit angelegt denjenigen in Besprechungen über die en. 18 8 3 5 5 25 1 deutsche Wiedervereinigung eintreten, die Willens sind, eine rechtsstaatliche Ordnung, eine freiheitliche Regierungsform, den Schutz der Menschenrechte und die Wahrung des Friedens vorbehaltlos anzuerkennen und zu ei einha einge garantieren f den ein Dr. Schumacher ließ noch deutlicher als der 0 Kanzler erkennen, daß man in maßgebenden 8 ele Politischen Kreisen Westdeutschlands in dem t und Ministerpräsidenten der Deutschen Demokra-⸗ and ig tischen Republik Otto Grotewohl bei der ge- genwärtigen Eonstellation nicht die Persön- Gähkeit erblickt, die für andere Verhältnisse in der Ostzone garantieren könnte. Der SPD- *. Vorsitzende betonte, eine Unterhaltung zwi- 0 schen Vertretern der Bundesrepublik und der uar DDR könne nur dann erfolgreich sein, wern Mt 1 Sich Vorher die vier Großmächte über das ö Schicksal Deutschlands grundsatzlich geeinigt Hatten. Solange aber die Beauftragten der Deutschen Demokratischen Republik nur als „Instrumente der sowjetischen Außenpolitik sprächen und Deutschland nur als„sowqetische Provirz zusammenfassen wollten, müsse jede Aufforderung zu einem gemeinsamen Gesprach Abgelehnt werden. Schumacher äußerte dabei erneut die Auffassung, daß Grotewohl zu sei- nem Schritt von sowzetischer Seite veranlaßt 6 worden sei, um die Position Moskaus in den rchester kommerden Viermächte- Verhandlungen zu Attel. w stärken. Er gab damit noch eindeutiger als der mus Regierungschef zu verstehen, daß die Initiative 945— 5 Für die Lösung des Deutschland- Problems bei 9 den vier Grof machten liege und die deutschen Wreegss Stellen vor einer grundsätzlichen Einigung n mit der Sowjetunion„auf höherer Ebene we- nt ö nig Fruchtbares für die Wiedervereinigung Otto tun könnten. Ebenfalls mit diesem Thema befaßte sich am Wochenende auch die erste Vorsitzende der Zentrumspartei, Frau Wessel, die anläßlich einer Veranstaltung„religiöser Friedensarbei- ter“ in Bonn u. a. erklärte:„Es wäre besser gewesen, den Grotewohlbrief in geschickterer Art zu behandeln.“ Auch weiterhin müsse jede Gelegenheit zu einem gesamtdeutschen Ge- Spräch genutz. werden. Wenn Dr. Schumacher der Auffassung sei, daß jedes Gespräch mit Grotewohl eine Stärkung der sowjetischen Po- Sition bedeute, dann könne es mit der Stellung der Westmächte nur schlecht bestellt sein. Jeg- liche militärische Auseinandersetzung mit dem Osten bält die katholische Politikerin von Vorfiherein für aussichtslos, da die Russen in der Lage seien, 500 Divisionen aufzustellen, denen Westeuropa lediglich 50 bis 60 entge- genstellen könne. Im Falle eines Krieges werde m Klais ussorgsgg Die Idee militärischer Experten, Westeuropa an der Elbe zu verteidigen, nannte Frau Wes- sel„absurde, da sich die Elbe ja zum größten Teil in sowjetischer Hand befinde.„ES hat“, 80 bagte sie, in der Vergangenheit demokratische und totalitäre Regierungsformen nebeneinan- der gegeben, und in der Zukunft wird es nicht anders sein. Wie beim Skatspiel, so ist es auch in der Politik, ein Grand mit Vieren ist immer noch das beste Spiel.“ 5 5 tung„Manchester Guardian“ die Regierungen der Westmächte, endlich die letzte Sowietische Cote über die vorgeschlagene Viermächte- Konferenz Zu beantworten.„Sicherlich haben . Deutschland auf alle Fälle Schlachtfeld sein. Tawischen ermahnte auch die britische 264. nministerkonferenzen schlechte Erfah- gen gemacht“, meint. Blatt„aber 1 „Die Einheit wird durchgesefzt Schumacher sprach zum Grotewohl- Brief— Rundfunkrede über„Rias“ Berlin Berlin(P). Uber die Möglichkeiten einer Einigung Deutschlands und über die Voraus- setzungen eines Gesprächs zwischen West- und Ostdeutschland sprach der erste Vorsit- zende der SpD, Dr. Schumacher über„Rias“ Berlin. S Eine Umterhaltung zwischen Vertretern der Bundesrepublik und der Deutschen Demo- Kratischen Republik könme, so meinte Schu- macher, nur dann erfolgreich sein, wenn sich vorher die vier Großmächte über das Schick- sal Deutschlands grundsätzlich einigten. So- jalrge aber die„Beauftragten der Sowjetzone“ lediglich als„Instrumente der sowjetischen Aubenpolitik sprächen und Deutschland nur als sowjetische Provinz, zusammenfas- sen wollten, müsse jede Aufforderung zu einem gemeinsamen Gespräch abgelehmt wer- den. Die deutsche Einheit sei nur möglich unter den Voraussetzungen, wie sie in der Bonner Antwort zum Ausdruck gekommen Sei, dadurch, daß man die Freiheit des We- stens dem deutschen Osten gebe: persönliche und staatsbürgerliche Freiheit und Gleich- eit, freie Parteien, freie Wahlen und Selbst- bestimmung des Volkes nach innen und au- Ben.„Das Thema der deutschen Einheit“, 80 erklärte der SPD-Chef, steht auf der Tagesordnung und wird nicht mehr ver- schwinden. Die Einheit wird durchgesetzt auf der Grundlage der deutschen Freiheit“. Schumacher wies weiter darauf bin, daß die Kampagne um den Grotewohlbrief un- ber der Fahne eines Pseudopatriotismus nur zur Vorbereitung der sowjetischen Position ür eine Konferenz der vier Siegermächte ausgelöst“ worden sei. Man wolle mit den Deutschen ins Gespräch kommen, um, auf Moskau untwortel Neue sowzetische Protestnoten an Großbri- tannien und Frankreich— Gegen westdeutsche Wiederaufrüstung London(Ur). Die Sowietunion hat Großbritannien und Frankreich erneut be- schuldigt, in Verletzung des Potsdamer Ab- kommens und der Bündnisverträge mit der Sowetunion, Westdeutschland wiederaufzurü- sten. In seperaten Noten, die dem britischen 8 und dem französischen diplomatischen Ver- treter in Moskau von dem sowjetischen Au- Ben minister Wyschinski überreicht wurden, behauptet Moskau, daß der Nordatlantik Pakt „offensichtlich einen aggressiven Charakter“ habe und gegen die Sowietunion gerichtet sei. In den sowjetischen Noten werden u. 4. Auszüge aus den Kommuniqués zitiert, die von den drei Außenministern der Westmächte in New Lork und von dem nordatlantischen Verteidigungsrat herausgegeben wurden. Diese bewiesen, wie es in den Noten weiter heißt, „umwiderlegbar“, daß die drei Westmächte „zur Zeit dabei seien, eine reguläre deutsche Streitmacht in Westdeutschland wieder ins Leben zu rufen. Dabei würden die West- mchte die Dienste früherer Nazi- Generale in Anspruch nehmen. Die Regierungen von Frankreich und Großbritannien sowie die Re- gierungen der anderen Mächte des Atlantik- baktes bereiteten eine direkte Militärallianz mit dem Revanchepolitiker Adenauer in West- deutschland vor, die eine ernste Bedrohung des Friedens darstelle. Die Regierungen Groß- britanniens und Frankreichs versuchten, die Errichtung von deutschen militärischen Ein- heiten mit dem Vorhandensein irgend einer Art kommunistischer Drohung zu motivieren. Die vollkommene Grundlosigkeit derartiger Behauptungen liege auf der Hand. 0 In den Noten wird Großbritannien und Frankreich schließlich die„volle Verantwort- Uchkeit für alle Folgen“, die sich aus der Ver- letzung der Verträge mit der Sowjetunion Er geben könnten, zugeschoben. Ein Sprecher des Londoner Foreign Office N erklärte, wie aus London dazu verlautef, die neue Note des Kreml sei„ein wenig gröber“, im wesentlichen aber eine Wiederholung der krüheren Beschuldigungen. Auch das franzö- gische Außenministerium vertritt, Pariser Meldungen zufolge, die Ansicht, dab die Noten anscheinend nichts Wesentlich Neues enthiel- ten, sondern sich in einer Wäederhokung der alten eee ergingen. d Mit den neuen sowjetischen Noten Wird zwei- schen der Low zetumon. 3 einen 0. unterstütze, die in Feindseligkeiten diese Weise den Russen das Monopol u ge- ben, angeblich die einzige Macht zu sein, die das game deutsche Volk anspreche und be- einflusse. Die Volkspolizei bezeichmete Schu- 8 macher als eine Kriegstruppe, die allein durch Hre Existenz die Einigung verhindere. Das hätten sich die Offiziere der Volkspolizei, die im Geiste des traditionellen Nationalismus erzogen wurden, nicht träumen lassen“, meinte Schumacher, daß sie einmal die deut- sche Einheit zu sabotieren haben und ein Mittel der Abschreckung für alle anständigen national empfindenden deutschen Menschen sein müssen.“ „Gleiches Risi k oO“ In einer Vorstandssitzung der SPD in Bonn stellte Dr. Schumacher erneut fest, daß die These:„Gleiches Opfer— gleiche Chancen— gleiches Risiko!“ unverändert gelte. Es dürfe sich keinesfalls der auch im Taft-Plan zum Ausdruck gekommene Gedanke durchsetzen, dag europäische Truppen die Hauptlast eines möglichen künftigen Krieges zu tragen hätten, die Amerikaner aber das Schwergewicht ihres Anteils an der Verteidigung Europas auf die Euft- und Seestreitkräfte legen könnten. Schu- Macher befaßte sich dann mit der Frage des Mitbestimmungsrechtes, mit der Schwächung der Position der Bundesrepublik durch die un- SOziale Politik“ der Bundesregierung und mit dem Schumanplan, dessen Aussichten er nach dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen Ungünstig beurteilte. In der Diskussion, die die Zustimmung des Vorstandes zu den Dar- legungen Schumachers zum Ausdruck brachte, Wurde die kürzliche Einmischung des briti- schen Hohen Kommissers in die deutsche Po- litik scharf abgelehnt, da sie eine Zusammen- Arbeit erschwere und den Kommunisten Ar- gumente liefere. „ein wenig gröber Frankreich und Großbritannien auf der ande- en Seite der Meinungsaustausch über die westdeutsche Wiederaufrüstung fortgesetzt. Die erste Note zu diesem Thema, in der Groß- britannien und Frankreich beschuldigt wur- den, ihre Verträge mit der Sowjetunion ver- letzt zu haben, war den beiden Westmäch- ten Mitte Dezember übermittelt worden. An- fang Januar hatten Großbritannien und Frank- reich dann die sowietischen Anschuldigungen zurückgewiesen und festgestellt, daß der At- lantikpakt einen„reinen Verteidigungscharak- tber“ Habe. Türe zu Verhandlungen bleibt offen Usa schwächten China-Resolution ab Lake Success(UP). Die Delegation der US unterbreitete dem Politischen Ausschuß der UN- Vollversammlung eine Entschließung, in der festgestellt wird, daß die Regierung der Chinesischen Volksrepublik sich an der Aggression in Korea beteiligt und Feindselig- keiten gegen die UN- Streitkräfte begonnen habe. Die Entschliegung wurde von den USA allein vorgelegt, enthält keine Sanktions forderungen und verlangt nicht ausdrücklich, daß China Als„Aggressor“ gebrandmarkt werde. Die Pei- pinger Regierung wird aufgefordert, ihre Truppen aus Rorea zurückzuziehen, während gleichzeitig an alle Mitgliedstaaten der UN die Mabnung ergeht, die chinesischen Kommu- nisten nicht zu unterstützen. Ferner fordert die Entschließung, daß ein Ausschuß gebildet Werde, um weitere Maßnahmen zu erwägen“ Dieser Ausschuß soll aus drei Mitgliedern be- stehen und„Friedensfühler aus Peiping erit- gegen nehmen“, Schließlich wird noch zum Ausdruck gebracht, daß die UN entschlossen seien, den e in Korea fortausetzen. 2 Die meisten europäischen Staaten Eibchlieb⸗ lich der skandinavischen Länder dürften nun- mehr die vorgeschlagene Resolution gegerl das kommunistische China unterstützen, nachdem die USA den ursprünglichen Entwurf in sei- nem Wortlaut soweit abgeschwächt haben, daß er den europaischen Forderungen nach 856 Berer Vorsicht entspricht. Die Resolution stellt lediglich fest, daß gemacht habe, weil es die Nordkoreaner direkt Vereinten 8 ationen Ver wickelt? 0 in Europa, General Handy, dem Oberbefeh China sich einer Aggression in Korea schuldig ö 1 a„ Truman vergleicht Stalin mit Hitler „Es besteht kein Unterschied— US- Präsi- dent prophezeit„Sieg der freien Nationen“ Washington(Up).„Es besteht kein 5 ö Unterschied zwischen Hitler und Mussolini, dem römischen König Tarduinius, Kari I. von b England, Ludwig XIV. von Frankreich— und Stalin“, erklärte Präsident Truman in einer kurzen Rede, die er ohne Konzept vor Be- dakteuren von amerikanischen Geschäftszei- a tungen hielt. 1 Mit dem Hinweis, daß die Diktatoren in Gegenwart und Vergangenheit die grundle- 1 genden Menschenrechte mißachtet hätten, sagte der Präsident den„Sieg der freien Na- tionen der Welt über die Kräfte des Mate- 3 Tialäismus“ voraus. Während der Präsident in seinen Reden schon wiederholt die sowjetische Regierung und den„kommunistischen Imperialismus“ offen angriff, hat er es doch meist vermieden, dem Namen Stalim direkt zu nennen Soweit er es bisher tat, erfolgte es mehr oder weniger mit einer freundlichen Akzentuierung, wobei sich Truman die Theorie zu eigen machte, daß der sowjetische Staatschef letzten Endes „ein Gefangener des Politbüros“ sei. Der einflugreiche republikanische Senator Taft erklärte, General Eisenhower und die Stbabschefs der Vereinigten Staaten sollten den Kongreß genauestens darüber unterrichten, welche Maßnahmen Europa im Interesse sei- ner eigenen Verteidigung unternommen habe, ehe die USA die Stellung amerikanischer Pruppen für die gemeinsame Armee der At- lentikpaktstaaten zusagten. Eisenhower Wird OA chtlich in etwa zehn Tagen von sei- ner Informationsreise aus Europa zurückkeh- Lei. „Gebt Ihnen eine Chance Senator Ellender sprach sich in einem Interview dafür aus, Deutschland„einige afrikanische Kolonien“ zurückzugeben. Ich hoffe und glaube“, so sagte er wörtlich, dag, Wir und unsere Alliierten zur Einsicht gelan- 99 gen, daß die Wirtschaft Westdeutschlands wie- deraufleben muß, wenn der übrige Konten! vor dem Kommunismus bewahrt werden soll. Die chemaligen deutschen Kolonien liegen zum größten Teil völlig darnieder. Wenn wir West⸗ deutschland stärken und gleichzeitig das kolo- miale Vacuum mit demokratischem Geist aus- füllen wollen, dann sollten wür, so glaube ich, Deutschland einige seiner Kolonien in Afrika zurückgeben. Die Deutschen haben sich AS ausdauernde und gute Kolonisten erwiesen. Ich glaube, wir sollten ihnen ee 1 ihmen eine Chance geben.“ Parade vor General Eisenhower Atlantik-Ober kommandierender in Heidelberg eingetroffen—„Keine Ressentiments gegen Deutschland““ Frankfurt(UP).„Ich hege keine Ressen 5 timents irgendwelcher Art gegen Deutschland als Nation und bestimmt auch nicht gegen die Deutschen als Volk“, erklärte Zeneral Eise hower in einer Pressekonferenz kurz nam seiner Ankunft auf dem Frankfurter 1 8 Main- Flughafen. 0 Uber die wiederholt geäußerten deutschen ene gegen einen 1 50 25 2¹ der Einheiten mit Gewalt„ 0. 3 die.„ Sind von dem Chef der amerikanischen Streitkr haber der französischen Streitkräfte Deutschland und Osterreich, Generalleu Guillaume, dem Oberkommandierenden britischen Rheinarmee, Sir Charles Keigh und anderen hohen Offizieren begrüßt, Hohe Rommissar eCloy und sein S. treter Buttenwieser waren ebenfall ers nen. Nach der Pressekonferenz ruhe Eis mit einer langen Waägenkolonne nach eidle Tonen Keginente S051 der e. Stromeinschränkungen bleiben in Kraft Aktion„Südgas“ für bessere Kohlenversorgung Stuttgart Gb). Der Energieausschuß des Wirtschafts ministeriums Württemberg Baden hat die Verordnung des Ministeriums über Einschränkungen des Stromverbrauches gebilligt. Danach dürfen Netz verbraucher von elektrischem Strom mit einer Wochenabnahme von 2000 EW und mehr vom 21. Januar ab nur 75 Prozent ihrer bisherigen Wochen- abnahme verbrauchen. Ausgenommen von die- sen Einschränkungen sind öffentliche Versor- gungsbetriebe, Nahrungsmittelbetriebe, Kran- kenhäuser, militärische Einrichtungen der Be- satzungsmacht, Rundfunkanlagen, die der Nachrichtenübermittlung dienen, Straßenbah- nen, Eisenbahnen, Hafen- und Verladeeinrich- tungen sowie Arzneimittel erzeugende Be- triebe. Das Wirtschaftsministerium von Würt⸗ temberg- Hohenzollern hat ähnliche Ausnah- men verordnet. Die betroffenen Betriebe sind verpflichtet, jeden Montag vor Dienstbeginn mre Zähler nach Stand und Verbrauchsmenge abzulesen und das Ergebnis noch am selben Tage ihrem zuständigen Elektrizitätswerk 20 melden. Für Verstöße gegen diese Anordnun- gen sind schwere Strafen angedroht. Das Wirt- schaftsministerium bittet alle Verbraucher, die nicht unter die Einschränkung der Verord- nung fallen, freiwillig Strom und Gas zu sparen. Wie bekanntgegeben wird, ist in den letzten Tagen eine Sonderaktion„Südgas“ angelaufen die eine bessere Kohlenversorgung der süd- deutschen Gaswerke zum Ziele hat. Filmerlaubnis für Buß- und Karfreitag Stuttgart Gdwb). Das württemberg-ba⸗ dische Staatsministerium hat darauf hinge- Wiesen, daß die vom Kabinett getroffene Re- gelung über die Offnung von Lichtspielthea- tern am evangelischen Landesbußtag und am Karfreitag sich auf das Jahr 1951 beschränke und keinen Vorgriff auf eine gesetzliche Neu- regelung darstelle. Das Staats ministerium traf diese Feststellung als Antwort auf eine Ent- schließung, die auf einer CDU- Versammlung in Eßlingen gegen den Beschluß des Kabinetts gefaßt worden war. Das Kabinett hatte vor kurzem beschlossen, daß am Landesbußtag und am Karfreitag solche Filme gespielt wer- den dürfen, die von der freiwilligen Selbst- kontrolle der Filmwirtschaft als für diese Fest- tage geeignet anerkannt worden sind. Das Staats ministerium erklärte dazu, die Vorgänge 5 den letzten Jahren hätten gezeigt, daß eine Vollständige Schliegung der Lichtspieltheater an den in Frage kommenden Festtagen nur unter polizeilichem Zwang erreicht werden könne. Der evangelische Oberkirchenrat habe Aber in einem Schreiben die Ansicht vertreten, daß die Feier des Landesbußtages und des FHKarfreitages nicht durch polizeiliche Maßnah- men erzwungen werden solle. Wehrpflicht in der Ostzone? Angeblich bis Anfang April zu erwarten Berlin(OP). Wie der britisch lizenzierte „Telegraf“ aus Kreisen der Hauptverwaltung Ausbildung der„Volkspolizei“ erfahren haben Will, soll mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im gesamten Gebiet der Deut- schen Demokratischen Republik bis Anfang April dieses Jahres zu rechnen sein. In den Büros der Hauptabteilung Personal hätten die nötigen Vorarbeiten bereits begonnen. Unter der Losung„Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen“ tagte in der Staatsoper des Berliner Ostsektors der dritte Kongreß der„Gesellschaft für deutsch-sowje⸗ tische Freundschaft“. Der Kongreß kam be- geistert dem Vorschlag seines Präsidenten Friedrich Ebert nach, Pieck und Stalin zu Ehrenvorsitzenden zu wählen, Der stellvertre- tende Ministerpräsident der PDR Otto Nusch- ke richtete scharfe Angriffe gegen den Bun- deskanzler.„Wenn Dr. Adenauer“, so erklärte Nuschke u. a.,„in einer so offiziellen Erklä- ung, wie es die Verlesung eines Zettels vor einer Pressekonferenz war, meinte, die So- Wzetunion sei an der Spaltung Deutschlands chuld, so ist das nicht nur ein Hohn auf die Ahrheit, sondern auch auf die Denkfähigkeit Aller Deutschen.“ General Ramcke verschwunden 5 Vor Prozeß aus Frankreich geflohen? Paris(OP). General Hermann Ramcke, del als deutscher Befehlshaber den„Stützpunkl est“ bis zur Kapitulation hielt, ist nach bLerschwunden. Ramcke sollte als Kriegsver- recher vor Gericht gestellt werden. Er be- Land sich seit Oktober 1950 gegen eine Kau- tion auf freiem Fuß und lebte in einer Pen- ion bei Corbeil, etwa 40 Kilometer südlich Paris. 7255 In amtlichen Kreisen ist man über die bucht des Generals erstaunt, da gegen ihn eine schweren Beschuldigungen vorlagen und ntweder eine leichte Strafe oder einen eispruch zu erwarten hatte. Der Prozeß ge- n Ramcke sollte in wenigen Wochen begin- ngestellte gegen freien Montagvormittag 5 g(Id). Der Vorschlag des badi- irtschaftsministeriums, im Eimzelham- An Stelle des freien Samstagnachmittags Montagvormittag freizugeben, ist von Ortsgruppe Freiburg der Deutschen Ange- Ortsgruppe Freiburg verlangt in einer Mitteilung der französischen Militärbehörden bengewerkschaft abgelehnt worden. Die en Regierung zugeleiteten Reso- SFocntay(80 Km westlich Hanoi), Regenfälle und Hochwasser überflutet Straßen Der Verkehr ist vielfach unterbrochen Karlsruhe(wb). Die reichen Regenfälle der letzten 48 Stunden und die Schneeschmelze um Schwarzwald und auf der Alb haben viele Flüsse in Württemberg- Baden über die Ufer treten lassen. Aus zahlreichen Kreisen des Landes werden Uberschwemmungen gemel- det. Der Rhein trat bei Karlsruhe an einigen Stellen über die Ufer. Auch die Donau führt Hochwasser, ohne jedoch größeren Schaden Amurichten. n Blaubeuren kocht der Blau- topf /,, das zwamig Meter tiefe Quellbecken der Blau, eines Nebenflusses der Donau. Die- Ses Brodelm des sagenumwobenen Quellbek. kens wird sehr selten beobachtet. Im Kreis Ludwigsburg ist der Neckar über die Ufer ge- treten und hat den Verkehr auf einigen Stra- Benabschmitten unterbrochen. In der Heidel- berger Altstadt sind zahlreiche Keller vom Hochwasser des Neckars überflutet worden. Am ausgedehntesten sind die Uberschwem⸗ mungen in den Flußtälern des Kocher und der Jagst Stellenweise erreichen diese beiden Flüsse eime Breite von über hundert Metern und bilden ausgedehnte Seen. Die Jagsttal- Orte Marlach, Altkrautheim, Bieringen und Westernhausen stehen halb unter Wasser. In Künzelsau mußte eime fünfzig Mann starke Bereitschaft zum Schutze eines von den Fluten unterspülten Dammes am Kocher ein- Sesetzt werden. Pfosten wurden gerammt, Faschinen gelegt und Erde angefahren, da ein Dammbruch eine Siedlung gefährden Würde, In den Abendstunden verstärkten sich die Regenfälle im Kocher- und Jagstgebiet, So daß die Flutgefahr im ganzen Gebiet fort- besteht. Von der Außenwelt abgeschnitten Schwere Schneefälle im ganzen Alpengebiet Lawinen fordern zahlreiche Todesopfer Zürich(OP). Schwere Schneefälle, wie sie seit dreigig Jahren nicht mehr zu verzeichnen waren, sind über das Wochenende in den schweizerischen Alpen niedergegangen. Men- rere Hochtäler wurden völlig von der Außen- welt abgeschnitten, der Bahn- und Straßen- verkehr auf vielen Strecken unterbrochen. Eine Reihe von Lawinenkatastrophen soll nac den bis jetzt vorliegenden Meldungen insge- samt etwa 65 Todesopfer gefordert haben. Diese Zahl ist jedoch sehr ungenau, da mit vielen Teilen des Landes zur Zeit keinerlei Verbindung besteht. In dem Winterkurort Davos erreichte die auf den Straßen liegende Schneedecke eine Höhe von 3,60 Meter. Allein in der Umgebung dieses Kurorts sind 20 Lawinen herunterge- Sangen. Sie sollen aber, soweit bekannt, keine Todesopfer gefordert haben. Rettungsmann- schaften des Schweizer Alpenvereins sind damit beschäftigt, Straßen und Eisenbahngleise von den Schneemassen zu befreien. Der Ort Davos ist vollkommen von der Außenwelt Abge- schnitten, jedoch sind genügend Lebensmittel vorhanden, um die 10 000 Einwohner und 5000 Wintergäste zu ernähren. Bei Zuoz, im oberen Engadin, verschüttete eine Lawine ein Bauernhaus, Sechs Familien- angehörige wurden begraben. Rettungsmann- schaften gruben das Haus sofort wieder frei, sie konnten aber nur noch ein Kind lebend von den Schneemassen befreien. In dem Dorf St. Antonien wurden drei Häuser von einer Lawine verschüttet, wobei zehn Personen von den Schneemassen begraben wurden. Neun von ihnen konnten lebend geborgen werden. „Niemand kann uns in die See werfen“ MeArthur im Hauptquartier der 8. Armee Keine größeren Kämpfe in Korea TOKIO(UP). Auf dem koreanischen Kriegs- schauplatz ereigneten sich keine Kämpfe ir größerem strategischem Rahmen. In örtlichen Unternehmungen nahmen die Kommunisten den Ort Intschon, auf halbem Wege zwischen Wondschu und Suwon gelegen, während das inzwischen wieder verloren gegangene Won schu von Verbänden der Vereinten Nationen mit PFanzerunterstützung erneut zurückerobert Wurde. 5 Drei Stunden lang wurde auch der Flugzlatz von Wondschu von einer Infanterieabteilunę der Vereinten Nationen gehalten. Schließlich mußte er geräumt werden. Auf dem Höhen- Selände, das den Flugplatz beherrscht, haben sich kommunistische Kräfte von etwa Regi. mentsstärke eingegraben. Der Angriff auf Intschon war die erste größere Aktion der Kommunisten seit der Ein- nahme von Seoul vor mehr als zwei Wochen Uber Nordkorea wurden in den letzten 24 Stunden 41 gegnerische Jagdflugzeuge vom sowjetischen Typ Mig-15 gesichtet— das ist die größte Ansammlung von Flugzeugen, die jemals bei den Kommunisten beobachtet wurde, Eine Mig-Is wurde von amerikani- schen Düsenjägern ohne eigene Verluste ab- geschossen. 5 Am Wochenende hatte General Macarthur dem Hauptquartier der 8. Armee einen über- raschenden Besuch abgestattet. Auf eine schnell einberufenen Pressekonferenz erklärte er:„Niemand kann uns in die See werfen“. Der General appellierte an die Vereinten Na- kionen, eine Entscheidung über die chinesi- schen Kommunisten zu treffen. 8 Neue Angriffe der Viethminh Kämpfe im Vorfeld Haneis gehen weiter Saigon(OP). Die Aufständischen in Indo- china wurden wieder aktiver und griffen die Stellungen der französischen Truppen an drei Stellen in Tonking an, In allen Fällen, bei 8 f), bei Haiduong 660 km Sstlich Hanoi) und bei Kinhmon(80 km nde Sstlich Hanoi) wurden die Vorstöße der An- 8 5 N 6 schlagen. Französisch e Wetterbesserung nit Bomben und Bordwaffen an.. 75 Truppenkonzentrationen der Vietminh am ichen Rande des Deltas des Roten Flus- Schneeschmelze Die schweizerische Bundesbahn gab bekannt, daß die Eisenbahnlinie über den St. Gotthard, die wichtigste Verbindung des Landes mit Italien an vier Stellen unterbrochen sei. Auch die über den Simplon führende Eisenbahnlinie ist durch Schneemassen gesperrt. Das schweizerische Bundesinstitut für La- Winenforschung erklärte auf einen telefoni- schen Anruf, die gegenwärtige Lage in der Schweiz sei eine der gefährlichsten, die das Land je durchgemacht habe. Drei Tage lang seien stündlich etwa zwölf Zentimeter Schnee gefallen. Das Institut gab zu, daß es für der Augenblick unmöglich sei, einen genauen Uberblick über die Lage zu geben. Nach den letzten Meldungen aus Davos, Akosa und anderen Orten im Engadin hat der Schneefall inzwischen praktisch aufgehört. Diese Nachricht habe überall beträchtliche Er- leichterung gebracht, doch müsse immer noch mit neuen Lawinenabgängen gerechnet wer⸗ den. 5 Einer der dramatischsten Zwischenfälle er- eignete sich auf der Bahnstrecke von Chur nach Arosa. Ein Zug mit etwa 60 Reisenden Hefand sich gerade in einem Tunnel, als zwei Lawnnen niedergingen und beide Tunnelein- gänge versperrten. Das Zugpersonal und die Männlichen Reisenden arbeiteten sich durch den Schnee hindurch und erreichten das näch- ste Dorf. Etwa 25 Frauen und Kinder blieben die ganze Nacht hindurch singend und betend im eingeschlossenen Zug, bis sie am Morgen geborgen werden konnten. Zum Dorfe Vals im Kanton Graubünden sind alle Verbindungen abgerissen. Militär ist alarmiert worden, um den Bergungsmannschaften zu Hilfe zu kom- men, die vergeblich versuchten, nach Vals zu Zelangen. Nach unvollständigen Berichten ist der größte Teil des Dorfes durch eine riesige Lawine verschüttet worden. Uber zwanzig Menschen wurden von den Schneemassen be- graben. Man fürchtet, daß niemand von ihnen lebend geborgen werden kese Von den Schienen geschleudert Zu einem schweren Lawinenunglück kam es bei dem italienischen Ort Bormio im Zebrutal, Wo eine Arbeiterbaracke, in der sich fünfzehn Menschen aufhielten, von einer Lawine er- faßt und unter vielen Tonnen Schnees be- graben wurde. Ein Arbeiter wurde bei diesem Unglück getötet und zwei schwer verletzt. Die anderen konnten sich von den Schneemassen befreien und durch einen orkanartigen Schnee- sturm nach Bormio marschieren, von wo schon eine Rettungsmannschaft zu Hilfe geschickt Worden war. Nördlich von Turin wurde eine Lokomotive von einer Lawine erfaßt und von den Geleisen heruntergestoßen. Doch wie durch ein Wunder blieben Heizer und TLoko- motivführer unverletzt. An verschiedenen anderen Stellen Nord- italiens wurden noch insgesamt drei Menschen von Lawinen verschüttet. In der Nähe von Gioia del Colle fuhr ein Zug auf einen Erd- rutsch, der sich über die Geleise ergossen hatte. Der Zusammenstoß war nicht sehr stark doch bemächtigte sich der Passagiere eine Pa- Nik, so daß sich viele beim Herausspringen aus den Fenstern verletzten. Acht Autostraßen gesperrt Die schweren Schneefälle im Alpengebiet haben auch in Osterreich ein Todesopfer ge- fordert: In den Tiroler Bergen wurde ein 18 Jahre alter Skiläufer von einer Lawine verschüttet und getötet. Acht wichtige Auto- verkehrsstraßen in Tirol sind durch Schnee- massen gesperrt. Zwergstaaten„beherrschen“ die Meere Panama besitzt viertgrößte Handelsflotte der Welt— Ein Beispiel, das Schule macht Seit dem Krieg hat die Zahl der Handels- schiffe, die unter fremder Flagge die Welt- meere befahren, in auffallender Weise zuge- nommen. Von dieser Tatsache profitierten in erster Linie einige Zwergstaaten, deren Schiff- fahrt sich noch vor Jahren in beschränktem Rahmen bewegte. So besaß das kleine Pan a ma 1939 ploß 159 Handelsschiffe mit insgesamt 717 525 BRT. Während es 1950 zur viertgrößten Handelssee- macht der Welt aufgerückt ist, denn im Juni des vergangenen Jahres wurden bereits rund 3,3 Millionen BRT mit 644 Frachtern registriert. die zwar unter der panamesischen Flagge segeln, in Wirklichkeit aber 33 verschiedenen Län- dern gehören. Allein die Vereinigten Staaten haben von 1939 bis 1941 82 Schiffe mit 421 000 Gesamttonnage nach Panama„transferiert“, Unter fremder Flagge Seither hielt diese Entwicklung in eher noch gesteigertem Rhythmus an. Schon im Jahre 1948 besaßen die griechischen Reeder nicht Weniger als 168 Schiffe, die aus Gründen der Sicherheit das panamesische Hoheitszeichen führten. 5 Aber nicht nur Panama, auch das mittel- amerikanische Honduras ist auf dem besten Wege, sich einen ersten Platz unter den see- fahrenden Nationen zu erobern, denn in ver- hältnismäßig kurzer Zeit wuchs die Tonnage- zahl seiner Handelsflotte von 80 000 BRT auf über 500 000 BRT an. Eine ähnliche Entwick- lung kann auch in Liberia beobachtet wer- den, und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß bald einige andere Kleinstaaten diesem Beispiel folgen werden. a 5 Sucht man nach den Gründen dieser unge- wöhnlichen Entwicklung, so muß vor allem festgestellt werden, daß die kleinen Staaten es den internationalen Schiffahrtsgesellschaften und Reedern außerordentlich leicht machen. Damit ein fremdes Schiff in Panama registriert wird und das Recht zur Führung der paname- sischen Flagge erlangt, braucht sich der Reeder nicht einmal persönlich an Ort und Stelle zu begeben. Es genügt, wenn er einen Anwalt mit der Registrierung beauftragt, und im üb- rigen braucht er dort nur einen Vertreter zu 3 3. 28 Flucht der Schiffe 5 5 Ursprünglich waren die Erleichterungen, die von den Kleinstaaten gewährt wurden, auch bezüslich der Tarife für das seefahrende Per- 7 1 1 15 auf diese Weise, die Schiffahrt der Kontrolle 5 namentlich von Staaten Trauerfahnen über Moskau Sowzetunion gedachte Lenins Todestag Moskau(UP). Schwarzumränderte Fah nen wehten auf allen öffentlichen Gebàud in Moskau zu Ehren des vor 21 Jahren v storbenen Lenin, Die Hälfte ihrer Sonnta ausgaben widmeten die Moskauer Zeitung dem Andenken des verstorbenen Vorkämpfer der bolschewistischen Revolution, In den Uber- schriften hieß es,„Stalin ist der Lenin von heute“, oder wie in der Zeitung„Prawda“ „Stalin der große Vollender der Leninsch Grundlage“* Der Präsident des Präsidiums des Oberste Sowjets, Schwernik, eröffnete die Gedenkfeie im Moskauer Bolschoi-Theater. Alle Mitgliedes des Politbüros der Rommunistischen Partei der Sowjetunion, darunter Stalin, Molotoh und Malenkow waren zu der Feier erschienen Die Traueransprache hielt Pjotr Pospelow der Direktor des Marx-Engels-Lenin-Institutz 5 Helgolandspende des deutschen Volkes. Hu- bertus Prinz zu Löwenstein äußerte Währen eines Besuches beim 8 * 5* 2 22 8* Ministerpräsidenten Bartram seine Absick ben die deutsche Bevölkerung zu einer„Helg Bad landspende“ aufzurufen, sobald den ehemali- Kür Sen Bewohnern der Insel die Rückkehr erlaubt frei worden sei. mal 15„ppi Schleppkahn rammt Brückenpfeiler Ans Schiffsunglück an Kölner Patton-Brücke She KöIn(OP). Zwei aneinander gekoppelte steh Schleppkähne eines mit hoher Geschwindig 1 keit fahrenden holländischen Schleppers rammten bei der Durchfahrt unter der Patton? brücke in Köln den Brückenpfeiler. Während einer der mit Zement beladenen 500-Tornen: Schleppkähne unbeschädigt blieb, stellte sich der andere nach 500 Meter quer in den Strom, brach in der Mitte durch und sank in einer halben Minute, Die Besatzung, der Schikfer; 2 und seine Frau mit einem kleinen Kind, Hach konnten im letzten Augenblick auf den an- Jahr deren Kahn hin überspringen. Die Patton- inte: Brücke blieb unbeschädigt. 15 1 Die„Bombe“ im Kinotheater n Sensation um einen Rossellini- Fim 1 5 Paris(UP). Die Polizei räumte ein King Ste in Paris, nachdem sie einen anonymen an“? 41 0 8.— isch ruf bekommen hatte, demzufolge eine Bombe 8 85 in das Theater eingebaut worden sein sollte ele Das Lichtspielhaus zeigte den umstrittenen von dem italienischen Regisseur Roberto Ros Ssellini gedrehten Film„Das Wunder“ Da dis Polizei jedoch keine Bombe finden konnte Wurde die Vorstellung nach der Haussuchung 2 8 5 fortgesetzt. 31 katholische Kriegsveteranen 1115 Versuchten, den Besuch des Films durch die rech Bevölkerung zu verhindern. beid. Belgrad dementiert Sensationsbericht 1 Nur eine„übliche“ Grenz verletzung N Belgrad(UP). Ein Belgrader Regierungs- 8 vertreter gab bekannt, daß„einige wenige“ i bulgarische Flugzeuge„wie üblich jugoslawi. Witu schen Luftraum verletzt“ hätten, indem sie 8. N. über Mazedonien geflogen seien. Der Beamte Sucht dementierte jedoch frühere Berichte, daß bul. lauf garische Flugzeuge auf dem Flug nach Alba- feng nien in Massen“ den jugoslawischen Luft- chu raum verletzt hätten. Aurtei Radio Belgrad und die offizielle jugosla- ich wWische Nachrichtenagentur Tanjug hatten zu- del f vor bekanntgegeben, daß mehr als 100 bulga- deut rische Militär flugzeuge über jugoslawisches Gebiet hinweggeflogen seien, dabei war die 8 genaue Route der Flugzeuge angegeben wor- P! den. Wie bekannt wurde, hatte Tanjug seinen dach ersten Bericht von einem Korrespondenten in nild Mazedonien erhalten. Sowohl Radio Belgrad nehr Als auch Tanjug lehnten es ab, sich näher über deri die Quelle ihrer ersten sensationellen Berichte sche zu äußern. ö den Churchill traf Pieven und Moch. Der pri- 5 tische Kriegspremier Churchill, der sich auf Dez. der Rückreise von seinem Winterurlaub in jüng Marokko für einige Tage in Paris aufhält, traf Woc mit dem, französischen Minister präsidenten Pole Pleven und Verteidigungsminister Moch zu- june sammen. 15 2 sonal und die Frachtsätze recht beträchtlich.* Man nahm es in diesen Ländern auch mit den internationalen Vorschriften über die Sicher- 2 heit und die Bordhygiene nicht so genau und drückte in mancher Beziehung ein Auge zu, um den ausländischen Schiffsbesitzern eine 5 5 Menge wirtschaftlicher Vorteile bieten zu Können. Seit sich aber die Seemannsgewerk- schaft einschaltete, mußten diese Begünstigun- Sen beträchtlich abgebaut werden, was jedoch der„Flucht der Schiffe“ nicht Einhalt zu ge- bieten vermochte. 0 5 3 Trotz der Besserstellung des seefahrenden Personals und der vermehrten Sicherheits- bestimmungen, die nun eingehalten werden müssen, scheint das„Segeln unter fremder Flagge“ nach wie vor ein lohnendes Geschäft Zu sein. Die Vorteile sind vor allem auf steuer- technischem Gebiet zu suchen; auch gelingt es 8 des eigenen Landes weitgehend zu entziehen, Was nicht zuletzt dem internationalen Handel, aber auch gewissen Waffen- und Schieber geschäften zugute kommen dürfte. „Gefundenes“ Geld Für die Kleinstaaten jedoch, die sich in dieses„Geschäft“ eingeschaltet haben, be deutet das rapide Ansteigen der„zugewan?⸗ derten Schiffstonnage“ trotz allem eine recht bedeutende Mehreinnahme, selbst dann noch, wenn der Staat zu weitgehenden Konzessionen bereit ist. Für diese Staaten sind auch relativ geringe Steuersätze und Abgaben gewisser- maßen„gefundes Geld“, so daß sie gar nicht daran denken, den ausländischen Reedern Schwierigkeiten zu bereiten. 5 Wie erwähnt, sind viele„Schiffsverschie- bungen“ auch aus Sicherheitsgründen erfolgt, 5 * eo 66„ 2 4 fe Ses klar erkannt. a Südostasien, sind 3 Urteilte, Südwestdeutsche Rundschau Urteil gegen Polizisten bestätigt Heidelberg dwb). Die Große Strafkam- mer des Landesgerichts Heidelberg hat die Berufung eines Polizeibeamten abgewiesen, der im November vergangenen Jahres vom Heidelberger Schöffengericht wegen fahrläs- iger Trunkenheit zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 DM verurteilt worden war. Der Ver- ein 25jähriger Polizeiwachtmeister, hatte im August 1950 in einer Heidelberger Gaststätte zwei Ehepaare bedroht und miß- Bnandelt. Nach dem Genuß mehrerer Glas Bier hatte der Polizist, der einen Hund bei sich eine! hiffer Kind, 1 an, ton-⸗ 1,5 Prozent der 7 Fkührte, die beiden Männer mißhandelt, einei der Frauen einen Fuß tritt versetzt und gleich- zeitig seinem Hund mehrere Male befohlen, die vier Personen anzugreifen. Dieser kam dem Befehl jedoch nicht nach. Landesbischof gegen Fastnachtstreiben Karlsruhe(ds). In einem Rundschrei- ben an sämtliche evangelischen Pfarrer in Baden nimmt der evangelische Landesbischof kür Baden, D. Bender, gegen das Fastnachts: . treiben Stellung. Man brauche noch nicht ein- mal Christ zu sein, um den grellen Wider- Spruch zu empfinden, in dem die wWwahre Lage unseres Volkes zu den angekündigten und schon in Gang befindlichen Fastnachtsfeiern stehe. Wildschweinplage läßt in Südbaden nach Gengenbach(ds). Etwa 3600 Wild- Schweine wurden vom 1. April bis 31. Dezem- ber 1950 von badischen Jägern erlegt. Wie auf der Mitgliederversammlung des Badischen Waldbesitzerverbendes e. V. in Gegenbach mit- geteilt wurde, ist zu hoffen, daß die Wild- Schweinplage bald überwunden ist. Die Kahl- Häche der südbadischen Wälder, die vor zwei Jahren noch 9600 Hektar umfaßte, ist durch intensive Aufforstung auf 6000 Hektar oder Waldfläche zurückgegangen. Die Eisenbahn am Scheidewege 5 5 Rastatt dw). Recht glimpflich verlief N Sein gefährlich aussehender Zugunfall, der sich Rin ninter dem Bahnhof Hügelsheim auf der 2 Strecke Schwarzach Rastatt der mittelba- dischen Eisenbahn ereignete. Das Züglein 1 konnte sich an einer Weiche nicht entscheiden, Olle. welche Richtung es einschlagen sollte. Wäh- 20d nämlich vier Wagen brav hinter der Lo- komotive auf der Hauptstrecke weiter fuhren, schlugen die letzten beiden Wagen hinter der Weiche aus unbekannten Gründen die Rich- tung der anderen Strecke ein. Da der Zug langsam fuhr, konnte der Lokführer noch rechtzeitig anhalten. Dabei flelen jedoch die beiden gut besetzten Wagen um. Trotzdem wurde niemand verletzt. Nicht einmal eine Fensterscheibe ging in Trümmer. Spielbankbetrüger erhielt 8 Monate Ländau(dl). Der Musiker bm und die Witwe Pindel, beide aus Regensburg, die am 3. November in der Lindauer Spielbank ver- Sucht e gefälschte Spielmarken in Um- 1auf zu bringen, wurden vom Lindauer Schöf- Fkengericht N88 en Betrugs und Urkundenfäl- schung zu 8 bzw. 2 Monaten Gefängnis ver- Urteilt. Während der Verhandlung stellte sich heraus, daß Ohm den Spielmarkenschwin- gel bereits seit Herbst 1949 an verschiedenen Aeutschen Spielbanken betrieben hatte. Zweifache Kindsmörderin verhaftet Pirmasens Gdn). Die unter dem Ver- dacht des Kindsmords festgenommene Krim Hild Schlapp aus Pirmasens hat bei der Ver- nehmung gestanden, zwei von ihren drei Kin- dern vorsätzlich getötet zu haben. Die inzwi- schen verhaftete Mutter hat im Jahre 1945 den Tod ihres ersten, zehn Monate alten un- ehelichen Kindes durch Nahrungsentzug und schwere Mißhandlungen herbeigeführt. In Dezember des vergangenen Jahres starb ihr jüngstes eheliches Kind im Alter von seche Wochen im Pirmasenser Krankenhaus an den a der gleichen unmenschlichen Behand- ung. Dale Rundschau Der geſtrige Gonntag war alles andere als ein Januartag. Bind⸗ fadenregen vom Morgen bis zum Abend hielt die meiſten Menſchen, insbeſondere nach den zahlreichen Faſchingsveranſtaltungen, zu Hauſe, ſodaß am Nachmittag die Straßen wie ausgeſtorben dalagen. Durch die ſtändigen Regengüſſe der ver⸗ gangenen Tage und eine im Gebirge ein⸗ getretene Schneeſchm 5 hat ſich der ſonſt ſo friedliche Neckar in einen reißenden Strom verwandelt und iſt weit über ſeine Uſer ge⸗ treten, ſodaß Arbeiter vom Tiefbauamt die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen bei dem ſtändig anſteigenden Fluß treffen mußten. Beſonders hart trifft bereits jetzt das Hoch⸗ waſſer unſere Nachbargemeinde Ilvesheim, wo bereits mehrere Wohnungen wegen akuter Waſſergefahr geräumt werden mußten. Es iſt nur zu hoffen, daß in den nächſten Stun⸗ den der Wettergott ein Einſehen hat und uns wieder eine andere Witterung beſchert, damit dem Hochwaſſer Einhalt geboten wird und nicht noch größere Not und größerer Schaden durch eine Naturkataſtrophe ver⸗ urſacht wird. Alter Gauner spielt schlechte Komödie Pirmasens(Id). In der Südwestecke der Pfalz, spielte sich vor einiger Zeit eine herz- zer reißende Szene ab. Vor den Augen einiger erschreckter Kinder warf sich laut aufweinend ein älterer Mann auf das Grab eines Italie- ners, der kurz vor Kriegsende von einem SS- Mann erschossen worden war. Endlich habe er das Grab seines Bruders gefunden, erklärte er den Vorübergehenden und werde nicht eher ruhen, bis er dessen Tod gerächt habe Mitleidig wurde der Mann ins Dorf gebracht, Wo er durch seine in gebrochenem Deutsch Vorgebrachten phantastischen Erzählungen bald zum Mittelpunkt allgemeiner Teilnahme Wurde. Man nahm ihn liebevoll auf, verpflegte ibn und stattete ihn mit Geld, Wäsche und Kleidung aus, bis man dahinterkam, daß del „Italiener“ aus Bielefeld stammte und eine stattliche Anzahl von Gaunereien nebst einer gehörigen Latte von Vorstrafen auf dem Kerb- nolz hatte. Einer seiner beliebtesten Tricks war, wie sich in der Verhandlung vor dem Schöffengericht Pirmasens herausstellte, sich auf der Landstraße mit Hilfe von Schlaf tablet: ten in einen bewußtlosen Zustand zu verset- zen, um so gelegentlich zu einigen Wochen kostenlosen Krankenhausaufenthalts zu kom- men. Das Gericht verurteilte den Vagabunden kür sein letztes„Verwandlungskunststück“ zu neuneinhalb Monaten Gefängnis. Kreuz und quer durch Baden An der Technischen Hochschule Karlsruhe studierten im Wintersemester 50/51 insge- 521 3949 Personen. Unter den Studenten efinden sich 95 Ausländer und 211 Frauen. 10 31 Studenten sind die Norweger die Stärkste Ausländergruppe. Die meisten Stu- denten befinden sich in der Fakultät für Bauingenieurwesen mit 907 Personen. Der Erlös der Geldsammlung des Hilfs- Werks der evangelischen Kirche in Baden, die vom 1. bis 7. Februar stattfindet, wird zum Teil für die Sowietzonenpaketaktion des Hilfs- Werks Teil kommt den notleidenden Angehörigen der Kirche in Baden zugute. Das Mannheimer Finanzamt, das größte in der Deutschen Bundesrepublik, hat seine neuen Arbeitsräume in einem Flügel des kurfürst- chen Schlosses bezogen. Für den Wiederauf bau des im Kriege schwer mitgenommenen Schlosses sind seit der Währungsreform 1 178 00 DM ausgegeben worden. PPP !!!!!!!!!.C ͤ Vb NO νο ννjůaisa E NENA 23. Fortsetzung Nachdruck verboten. „Wenn ihr nicht bald fertig seid, sage ich Abl“ droht Annunziata.„Es ist unschicklich, zu spät zum Essen zu kommen!“ 5 Von der Mammina sieht und hört man am Wenigsten in dem Wirrwarr... sie ist lange vor den andern fertig und sieht so schön aus Wie immer in einem fließenden schwarzen Samtkleid, das sie unverändert seit zwanzig Jahren zu allen festlichen Gelegenheiten trägt. Thr welliges Haar schmiegt sich wie immer in den tiefen dunklen Scheiteln um den fei- nen schmalen Kopf. Sie ist zeitlos wie aus einem alten Bild herausgestiegen und die schönste von allen das muß sie sich we- nigstens von ihren Töchtern unter zärtlichen und begeisterten Küssen sagen lassen. Aber zur Hilfeleistung für die andern ist sie gänz- lich ungeeignet, die arme Mammina, Sie kann Weder dem Franzl eine Schleife binden, noch der Lux die widerspenstigen Locken ordnen, sie kann nicht den abgerissenen Knopf an einer Schuhspange annähen und nicht die nundert Sachen zusammenfinden, die gesucht Werden. Donate ist da schon eher fähig, Rat zu schaffen Wo allerdings in den tiefen Schränken, in den alten Truhen, die das Haus dom Dachboden bis in den Keller füllen, ir- Send etwas zu finden ist, das seit Jahren nicht gebraucht Wurde,„aber bestimmt noch da sein mußte“— das weiß sie auch nicht. Aber sie kann aus ihren eigenen Koffern aus- helfen. Und sie tut es 80 Sern, als ob es ihre eigenen Kinder wären, die sie für ein Fest herausputate. Ihre Mühe ist auch nicht um- Sonst... Wie sie so alle vor ihr stehen, ist es 5 ein durchaus erfreulicher Anblick— eine f immer hübscher als die andere. 5 Einigermagen schwierig ist noch die Trans- Sie 8 e mit ausgeschnittenen noch- bortfrage. Unmöglich kann das Wägelchen 8 igen Sele en kann man 2 Weg nicht machen— die Abendschuhe werden in einem Marktnetz mitgenommen und erst bei Innecke angezogen. Das hat Bine schon mit ihr ab- gesprochen. Donate besteht so eigensinnig darauf, zu Fuß zu gehen, daß man ihr ihren Willen las- sen muß. Sie wandert mit dem Franzl und der Bine in den bellen Sommerabend hinaus und kommt sich sehr komisch vor, mit dem hoch- gesteckten Abendkleid unter dem leichten Mantel, mit festen Schuhen zu hauchdünnen Strümpfen und einem Kopftuch über dem Wohlgeordneten Haar. Es ist noch taghell drau- Ben und so ganz anders als sonst, wenn sie zu einem Abendessen geht„Seht“, das ist eine Redeweise, sie ist bisher noch nie„ge- gangen“. Und dies Ungewohnte ist es wahr- scheinlich, das irgendwie beruhigend auf ihrer Stimmung liegt. So lächerlich es klingt. wenn sie es sich selbst sagt: sie hat Lampenfieber. Sie fürchtet sich vor dem Haus und seinem Herrn. Es ist die gleiche Furcht, die man empfindet, wenn man in das Rampenlicht hinaus muß: werde ich gefallen? Und es nutzt nichts, sich mit dem Gedanken zu trös- ten, daß nichts davon abhängt.. man fühlt sich klein und unfähig, häßlich und talentlos. Wenn man wenigstens in einem schnittigen Wagen zu dieser blödsinnigen Abendgesell- schaft fahren könnte aber so! „Hier hat sich viel verändert!“ sagt Donate mit staunendem Umsichblicken, als sie das eiserne Tor in der mannshohen Thujahecke durchschreiten.„Ich entsinne mich dunkel es War doch so etwas von verfallender Pracht. märchenhaft und romantisch beinah wie der Bergfried ein düsterer, ver- Wilderter Park... Und ein dunkles, 8 lostes Haus 7 „Das ist alles Mine Werk!“ lobt Bine voll Stolz.„Die ganze Anlage ist ihr Entwurf . sie hat auch Treibhäuser bauen lassen von hier aus sieht man sie kaum schimmern sie durch die Bäumel Es ist ge- radezu eine. was e 85 alles Zülentet⸗ 8 2 zur Verfügung gestellt. Der andere Narretei und Frohſinn feierten neue Triumphe Ein bunter Strauß närriſcher und geſelli⸗ ger Veranſtaltungen über das vergangene Wochenende beſcherte allen Narren und Freunden gemütlicher Unterhaltung wieder frohe Stunden und ließ für eine gewiße Zeit⸗ ſpanne die Sorgen und Nöte des Alltags hinter eine bewußte Ausgelaſſenheit zurück⸗ treten, die uns den kurzen Faſching entſpre⸗ chend verſüßen ſoll. Trotz den vielen äußeren und finanziellen Schwierigkeiten hat der Faſchingsſtrudel nun doch ganz Seckenheim erfaßt, wenn er auch, das einſchränkend be⸗ merkt, nicht mehr ganz die hohe Tourenzahl des Jahres 1950 erreicht. Aber es gibt bis⸗ her noch keinen Grund derartige Schlüſſe zu ziehen, noch ſtehen uns erſt die Haupt⸗ narrentage bevor. Blenden wir uns noch einmal kurz ein, in das Narrenleben des Samstags: SS— Sd— Marsmenſchen in Seckenheim Samstag— 20.11 Uhr raſſelt plötzlich in unſerer Redaktion der Fer schreiber— SOS— SOS— Marsm enſchen mit fliegender Untertaſſe bei Landung in Seckenheim ge⸗ ſichtet. Stehenden Fußes raſte unſer Repor⸗ ter in Richtung Kaiſerhof, wo dieſe tollen Dinge paſſiert ſein ſollten. Er kam— und fand die Meldung beſtätigt. Mit quadrati⸗ 9 8 Körpern, Hälſen und Köpfen war eine Delegation vom Mars mit einer fliegenden Untertaſſe, die noch leiſe vibrierend an der Decke ab und zu Feuer ſpie, in Seckenheim zu einer Kurzinſpektion gelandet und zeigte ſich ſichtlich beeindruckt von dem großartigen Empfang, der ihr durch ein e und buntgemiſchtes Narrenvolk mit lauten Ova⸗ tionen bereitet wurde. Was blieb einem raſch zuſammengeſtellten Komitee von Völkerver⸗ ſtändigern anders übrig, als dieſe„Menſchen aus einer anderen Welt“ willkommen zu heißen und ihnen durch Richard Hirſch zu⸗ nächſt einmal„Seckemeriſch“ beibringen zu laſſen, damit ſie auch all die ſchwungvollen Narrenreden verſtehen konnten. Wie wir uns überzeugen konnten, verſtanden ſie aber mehr von der„flüſſigen“ als von der„feſten“ Sprache. Aber das nur nebenbei. Anſchlie⸗ ßend aber erhielten die Gäſte aus dem Welt⸗ ll Rieſenorden im Namen und Auftrag einer verrückten Welt und als Gegenleiſtung luden die erſtaunten Supermenſchen das ganze Narrenvolk zu einem tollen Flug durch die Welt mit ihrer Untertaſſe ein. Als Motor aber beſaß dieſe Flugmaſchine eine neuartige Konſtruktion, die ſich mit voller Lautſtärke„Schary“ nannte und es in mehr noch als ausgezeichneter Weiſe verſtand, dis Maſſen in der Untertaſſe in ſtändiger, traumſeliger Rotation zu halten, während die Flugmüden natürlich die ſtillen Kabi⸗ nen aufſuchten. So war es denn ſchließlich kein Wunder, daß das Stimmungsbarometer in höchſt bedenkliche Höhen kletterte und erſt bei Tagesgrauen auf den Minuspunkt zu⸗ rückſank. Ein toller Flug mit einer ſolchen Untertaſſe, das kann man ſchon ſagen * In der Turnhalle ſtarteten die Angler zu ihrem Narrentreiben, und verſtanden es wie in den vergangenen Jahren ebenfalls wieder, die närriſchen Wogen hochgehen zu laſſen. Für die goldrichtigen Stimmungsz⸗ wogen ſorgte N mit aller Kraft wie⸗ der die Kapelle„La Habanera“, die alle die vielen kleinen munteren Fiſchlein und Fiſche zu einem großen Schwimmen in dem rieſi⸗ gen Turnhallenaquarium veranlaßte, das ebenfalls bis in die frühen Morgenſtunden anhielt. Gar manchmal ſchwamm natürlich auch ſo ein kleines Backfiſchlein noch mit e aber die 1 Fiſcher hatten ja die beſte Gelegenheit, nach der Demas⸗ kierung bei dem allgemeinen Hallo ihren reichen Fiſchfang zu bewundern, f ſie wirklich geübte„Fiſcher“ waren. Mit der Gemütlichkeit hielten es unſere Hühnerzüchter(Hinlelrebber klingt ja ſodo vulgär meinte eine Honoration, die aber ſelbſt nicht von der urfidelen Fakultät dieſer Tierliebhaber war), die um Mitternacht, als unſer ganz leicht alkoholgetrübtes Auge ſie im Reichsadler erſpähte, gerade ſo auf tol⸗ len Touren liefen. Da wurden zu den alt⸗ bekannten Faſchingsweiſen ſo Ekichtig herz⸗ haft geſchunkelt, die ſich noch Jungfühlenden ließen es ſich nicht nehmen, zwiſchen den Stuhlreihen noch ihr Tänzchen zu wagen, wenn auch manchmal der frikaſſeebeleibte Korpus nur mit einem Zwängen in der Rich⸗ tung gehalten werden konnte, aber trotzdem, das Ganze war ein fideler und gemütlicher Abend. * Im Löwen gaſtierten die 50⸗Jährigen bei . 5 0 9 einem Schülertreffen, wo es ebenfalls, trotz der mannigfachen Faſchingsveranſtaltungen hoch herging. Die Wiederſehensſreude leuch⸗ tete aus allen Augen, als ſie ſich, ſo einer nach dem andern die Hände ſchüttetn durf⸗ ten und ſich dann bei froher Unterhaltung ihr Erleben in den verfloſſenen Jahren ſchil⸗ dern durften. Natürlich beherrſchten die Anekdoten und Erlebniſſe der Schulzeit mit froher Stimmung den Saal, ſodaß man ſich auch erſt in den Morgenſtunden entſchließen konnte wieder Abſchied zu nehmen, mit dem Gefühl, das alte Band einer Zuſammenge⸗ hörigkeit wieder enger geknüpft zu haben. * Im Vereinshaus war es der SV 07, der ſeine Mitglieder zum Vereinsball geladen hatte. Hier ſpielte eine Kapelle der Mann⸗ heimer Straßenbahn mit einem ordentlichen Schwung und Schmiß und brachte ſo das tanzluſtige Völkchen auch bis in die frühen Morgenſtunde auf die Beine. Zur allgemei⸗ nen Unterhaltung trugen auch die von Frau Amberger inſzenierten netten Geſellſchafts⸗ ſpiele bei, die außerordentlich viele Lieb⸗ haber fanden. Natürlich wurde auch wäh⸗ rend der Tanzunterhaltung der Herbſtmei⸗ ſterſchaft der Fußballer gedacht, die für ihren Erfolg die obligatoriſchen Tanzſolis ernten durften. Der harmoniſch verlaufene Abend brachte allen Anweſenden ſehr viel Freude und unterſtrich in deutlicher Weiſe das fa⸗ miliäre Zufammengehörigkeitsgefühl des Vereins, das ſicherlich wieder eine neue Ba⸗ ſis für ein erfolgreiches ſportliches Jahr ſein wird. 5 Uberfall auf amerikanisches Büro Mannheim(UP). Im Zusammenhang mit dem Uberfall auf das Mannheimer Büro der „American Express Company“ sind jetzt zwei amerikanische Soldaten und ein Deutscher verhaftet worden. Es konnten lediglich 50 Dollar der geraubten 1200 Dollar-Skripts wie- der herbeigeschafft werden. Außerdem wurden 1500 DM geraubt. Zwel bewaffnete Bandi- ten waren zur Mittagszeit in das amerikani- sche Reisebüro in Mannheim eingedrungen und hatten die Kasse geleert. Sie eutklohen dann in einem Kraftwagen, mit dem ein Komplice vor der Tür wartete. 5 Weiteres re Am Montag und Dienstag Wechselhaft und mild,. Temperaturen zwischen 4 und 7 Grad, nachts größtenteils frostfrei. Bei mäßigen Winden aus West noch gelegentliche 1 fälle. sagt Donate liebenswürdig. da hinten Seitlieb von 5 e Haupt haus ist ein kleines neues Gebäude entstan- den— die breiten Türen lassen auf Wagen- stallung schließen, darüber sind kleine Fen- ster ganz umrahmt von blühenden Pflanzen. „Da haust Inneckel“ weist Sabine.„Schau nur, den ganzen Rosengarten hat sie auch erst angelegt herrlich steht der Füttersporn bei ihr! Bei mir wird er nie so schön. Innecke empfängt sie auf der Treppe zu ihrem kleinen Reich. „Wir haben schon Ihr Werk bewundert!“ „Es ist wirklich fabelhaft, was Sie aus der Wildnis gemacht haben einen wahren Zaubergarten.“ Bine und Franzl können sich nicht genug tun an Lobesreden, aber Innecke wehrt mit beiden Händen ab:„Aber Kinder, jeh bitte euch! Ich habe Lust und Liebe dafür— und vielleicht auch etwas Begabung. Zaubern kann ich bestimmt nieht. Mein riesig großzügig.. alles, was ich haben möchte, wird angeschafft und bestellt. Und Hilfe für die schwere Arbeit hab' ich auch. Die Bäume, die weg mußten, habe ich nicht allein gefällt.“ Sie lacht auf.„Herr Heysingk War's! Es ist seine Lieblingsbeschäftigung, Bäume umzulegen.“ „Aber das ist Barbarei“, entrüstet sich Do- nate, auf einer Stuhlecke hockend und die Schuhbänder lösend.„Die wunderbaren alten Bäume!“ „Keine Angst. die bleiben schon! Nur ein paar sonnige Flecke mußten wir auch haben. Und die Bäume können sich viel schöner entfalten, wenn sie frei stehen. Die waren zum Teil schon ganz ineinander verwachsen und verfilzt. Er liebt sie ja auch. er sucht nur nach körperlicher Arbeit. Ich sag immer, er ist mein N und willigster Gärtner- 1 bursche.“ „Und das läßt er sich gefallen?“ e Donate. Bei seinem Hochmut?“ „Heysingk hochmütig?“ wunderte Inneke, Haben Sie den Eindruck?“ 5. Donate zuckt die Achseln.„Ich 5 mic irren. Ich 5 ihn ja Kaum“ „Chef“ ist und Pflanzen Aber es ist sich 55 ell ist er nicht. 5 Inneke schüttelt entschieden den Kopf.„Er ist nur.. nicht gerade liebenswürdig. Sehr verschlossen. Manchmal vergehen Tage und Wochen, ohne daß er ein Wort mit mir spricht. Oder er geht auf seine Jagdhütte hinauf und haust da oben.. „Also ist er ein leidenschaftlicher Zägerte erkundigt sich Donate. f „Glaub' ich nicht. Ieh hab' noch nicht vie! von der Jagdbeute zu sehen bekommen. Und erzählen tut er überhaupt nichts. Leiden- schaftliche Jäger können sich doch nicht ge- nug tun in Beschreibungen ihrer Shenteller 5 Er spricht nie davon.“ 5 „Wovon spricht er denn überhaupt?“ kragt die Bine lachend und zwängt mit einiger Mühe den Fuß in einen Abendschuh, den Do- nate ihr geliehen hat. 0 „Wovon er spricht? Mit mir über Blumen 7 5 er ist wohl ein bißchen son- derlich geworden, seit ihm die Frau durch, 8 gegangen ist.“ „Warum ist sie ihm durchgegangen?“ er 5 Kkundigt sich Bine neugierig. 8 N „Das weiß ich nicht, denn er schweigt sie darüber aus. Aber die Schuld muß Wohl ihr gelegen haben.“ „Das muß dann gewesen sein, ehe er el kam. Sagt Bine.„Hier kam er schon Frau an.“ „Ich weiß. Er hat sich wohl hier delt, weil er recht weit von der ganze gend und ihren Menschen Weg wollte. manchmal denk ich. daß er doch im auf sie wartet.“ „Ja?“ fragt Donate lt ein. 8 und seinem 1 r 1 1 das 3 Fußball. Neckarhauſen— 98 Seckenheim 3.0(1:0) Neckarhauſen II— 98 Seckenheim II 313(213) Nachdem das Spiel der 2. Mannſchaft, es war leider mehr ein„Rugby⸗Spiel“, zu Ende war, wurde das bisher härteſte Spiel für die Seckenheimer ausgetragen. Mit einem mörderiſchen Tempo legten die Platzherren los und überrannten die Gäſte in der erſten Hälfte der 1. Halbzeit, wobei auch das erſte Tor für Neckarhauſen, infolge Deckungsfehler erzielt wurde. Erſt in der 2. Halbzeit be⸗ kamen die Seckenheimer mehr Oberhand und ſpielten die Platzherren ſtellenweiſe förmlich an die Wand, ohne jedoch zu einem Erfolg zu kommen. Hingegen war Neckarhauſen, deſſen Spieler meiſtens erſt den Mann und dann den Ball nahmen, noch zweimal erfolg⸗ reich. Dem rückſichtsloſen und oft gefährlichen körperlichen Einſatz verdanlen die Viktorianer ihren Sieg. Der Spieler Winkler ſchaft erlitt(durch das Schlüſſelbeinbruch. Ernſt der 2. Mann⸗ harte Spiel?) einen M. SV 07 Seckenheim— Ten Mannheim 6:5 n. Verl. Nach Anſpiel ergab ſich eine leichte Ueber⸗ legenheit von 07. In der 5. Minute ſchoß der Halbrechte Erny von 07 einen Strafſtoß wegen Hände an die Mauer, von wo er ab⸗ rutſchte und auf das Tor zuflog. Der Tor⸗ wart von 1846 verfehlte den Ball, ſo daß der Halbrechte zum 110 einſchießen konnte. In der 25. Minute erzielte der Mittelſtür⸗ mer von 07 nach einem Fehlſchlag eines Ver⸗ teidigers der 46er das 2:0. In der 30. Minute ſchoß der Halbrechte Steiner eine Flanke von links zum 2:1 ein. Bei verteil⸗ tem Spiel verhängte der Schiedsrichter in der 38. Minute wegen Hände des linlen Läufers Klock einen Elfmeter, der von K. Würthwein unhaltbar zum 3:1 verwandelt wurde. 5 In der 5. Min. der 2. Halbzeit hieß es durch Eigentor eines Verteidigers von 07 372 u. in der 80. M. verwandelte der Mittel⸗ ſtürmer Schwei er von 46 eine Flanke von links zum 313. In der Verlängerung erzielte in der 10. Minute der Linksaußen Jung von 46 nach guter Vorlage von Schweier das 4:3. Fünf Minuten ſpäter glich der Mittelläufer von 907 aus und in der 14. Minute erzielte der Halbrechte das 514 für Seckenheim. Nach dem Wechſel köpfte Schweier eine Flanke von links zum 515 ein. Fünf Minuten ſpäter gab der Schiedsrichter einen zweifel⸗ haften Hand⸗Elfmeter für 07, der von K. Würthwein wieder unhaltbar zum 615 ein⸗ geſchoſſen wurde. „Wasserballspiele“ in der 1. Liga S8 Reutlingen— VfB Mühlburg 2:1 Nach der am Vorsonntag gezeigten Lei- stung des SS Reutlingen beim Deutschen Mister VfB Stuttgart kommt der 2:1-Sieg der Achalmstädter auf eigenem Platz gegen den Spitzenreiter der 1. Liga Süd, VfB Mühl- burg, gar nicht so überraschend. Reutlingen stand wie eine Mauer, versäumte es aber nicht, gefährliche Situationen vor dem Mühl- burger Tor heraufzubeschwören. Gehörte 5 otz der 1:0-Führung Reutlingens, die in der 8. Minute Hubrich durch Kopfball erzielte, die erste Halbzeit den Karlsruhern, so Waren es in der zweiten Hälfte die Reutlinger, die den Ton angaben. Das 2.0 wurde in der 78. Minute Vverzeidmet, als Kilian einen von Torwart b abgeprallten Ball hinter die Torlinie drücken Konnte. Den einzigen Preffer für Hünhbpurg erzielte Mittelstürmer Lehmann, eine Flanke Trenkels acht Minuten vor nielende zum 2:1 einschoß. Spygg. Fürth— Darmstadt 98 3.3(1:1) In Fürth war man über den Kampfgeist der armstädter verwundert, denn zweimal ge- ig ihnen der Führungstreffer und jedesmal 10 die Fürther Mühe und Not, den An- Schluß oder Ausgleichstreffer zu erzwingen. Kleeblättler spielten ohne Vorläufer und ie durch K. Kupfer bzw. Seidel er- 0 Iii den drei letzten Minuten vor ause erzielte Böhmann für Darmstadt Bührung und Schade den Ausgleich. Böh- nd Thalheimer erhöhten nach Seiten- 1 für Darmstadt und Appis schoß VfB Stuttgart— 1. FC Nürnberg 4:4(2:2) Auf einem sehr schlechten Platz begann der Deutsche Meister VüB Stuttgart mit Schmid; Retter, Steimle; Otterbach, Ledl, Barufka; Läpple, Schlienz, Wehrle, Baitinger und Bles- Sing. Der 1. Fe Nürnberg hatte zur Stelle: Fischer; Miersberger, Sippel; Bergner, Bau- manm, Ucko; Herbolsheimer, Morlock, Brenzke, Winterstein und Kallenborn.— Eimdrucksvoll die Gedenkminute für Balogh(Neckamau): stand doch hier in Morlock(Nürnberg) jener Nationale, der nun seinen Platz einnehmen dürfte. Die dramatischen 90 Minuten sahen den Club zielstrebiger, den VIB zuerst tak- tisch mehr im Spiel. Der VfB führte durch Blessing und Baitinger(2. und 12. Minute), hatte sich denn aber so verausgabt, daß Win- terstein und Uckto(21. und 33. Mimute) bis zur Pause aufholten. Als dann nach dem Wechsel der VfB in der 65 Minute durch Blessing 3:2 führte, gelang Morlock in der 71. Minute der Ausgleich. Dasselbe wieder- holte sich dank der Unsicherheit des VfB- Torwarts Schmid. Schlienz hatte in der 83. Minute das 4:3 erkämpft, was ein Eigentor Otterbachs(Schmid befand sich leider drau- Ben) wieder vernichtete. Eintr. Frankfurt— Kickers Offenbach 1:1(1:1) Eine Minute vor Halbzeit hieß die Partie bereits 1:1. 12 000 Zuschauer bekamen nur eine glänzende Halbzeit zu sehen, denn später flaute das Spiel mehr und mehr ab und zum Schluß waren alle mit dem 1:1 zufrieden. Die Offenbacher gingen in der 28. Minute durch Picard in Führung und iEntracht kam durch Krauß II kurz vor der Pause zum 1:1. SV Waldhof— Bayern München 0:3(0:1) Waldhof Mannheim enttäuschte wieder ein- mal mehr seine Anhänger. In keiner Phase des Spieles konnten sie den Münchner Bayern Paroli bieten. Die Gäste kamen in der 12. Mi- nute durch Scholz zum Führungstreffer und Seemann(55. Min.) und Schweizer(59. Min.) stellten den verdienten Bayern-Sieg sicher. VfL Neckarau Schwab. Augsb. ausgef. 1860 München VIER Mannheim ausgef. BC Augsburg FSV Frankfurt ausgef. FC 04 Singen— Schweinfurt 05 ausgef. Kickers und Cham geschlagen Die Spiele der 2. Liga Süd In der zweiten Liga süd mußte sich der Spitzenreiter schlagen lassen: die Stuttgarter Kickers wurden vom 1. FC Pforzheim mit 4.1 geschlagen. Nicht viel besser erging es dem ASV Cham, der von Wiesbaden mit 2:0 geschla- gen die Heimreise antrat. Jahn Regensburg spielfrei, so daß sich in der Placierung der ersten drei Mannschaften nichts verändert hat. Den höchsten Sieg des Tages errang der ASV Durlach, der Freiburg mit 7:1 besiegte. Um ertrotzte in Arheilgen nach einem 370-Rück- stand noch ein achtpares 3:8. Tübingen blieb auch gegen Wacker München auf der Verlie- rerstrage und hat bisher insgesamt 70 Tore einstecken müssen. In Aschaffenburg wurde Hessen Kassel knapp mit 2:1 geschlagen. Die Ergebnisse SV Tübingen— Wacker München 273 SV Wiesbaden— ASV Cham 2:0 ASV Durlach— FC Freiburg 3 Fe Pforzheim— Stuttgarter Kickers 4.1 Aschaffenburg— Hessen Kassel 221 TSV Straubing— Fe Bamberg ausgef. Union Böckingen— VfL. Konstanz ausgef. SG Arheilgen— TSG Ulm 46 373 So spielte die Oberliga Südwest FV Engers— Mainz 05 4:0(2:0) Eine beachtliche Energieleistung vollbrachte der Mainzer Torwart Schaak, der sich Mitte der ersten Halbzeit den Daumen der linken Hand brach, bis nach dem dritten Treffer das Tor weiter hütete und dann als Links- außen weiterspielte. Verteidiger Köhn sprang als Ersatzmann ein. Die Gäste hatten in Mit- telstürmer Lebefromm und Mittelläufer Schöttler ihre besten Kräfte. Die Platzelf zeiste während des ganzen Spiels die grö- gers Kampfkraft, bessere Kondition und War auch schneller. Wankum im Tor brauchte Kaum einzugreifen. VFL. Neustadt— Tus Neuendorf 1:2(1) Wohl selten haben die Neuendorfer aus- warts ein Spiel so glücklich gewonnen wie diesmal im dem Morast des Neustadter Sta- dions, Das Spiel begann äußerst schnell. Nach 16 Minuten vermochte Mohrs eine zu kurze 7 Abwehr der einheimischen Deckung mit schö- nem Flachschuß zum 1:0 auszuwerten. Nach stürmischen Gegenangriffen kam dann Haas in der 28. Minute durch einen Schrägschuß zum 1:1. Das zweite Tor für Neuendorf fiel in der 75. Minute nach einem schnellen Vor- stoß des Halbrechten Oden durch Mohrs, des- sen Schuß der Neustadter Mittelläufer ins eigene Netz lenkte. 5 5 8 obne Füragutes Sehen und bessere Leistung g Sperialinstitut f. Augengläser ladenburg/ Neckar, Hauptstale FK Pirmasens— Andernach 7:1 G:0) Nach anfänglich verteiltem Spiel schälte sich nach einer Viertelstunde eine klare Uber- legenheit der Einheimischen heraus, In der 20. Minute eröffnete der Halbrechte Weber den Torreigen, der Schuß prallte vom Verteidiger ins Tor. Eine Minute später mußte Torwart Olk einen Schrägschuß des gleichen Spielers passieren lassen. Ein Flügelwechsel führte in der 30. Minute durch den Linksaußen Walter Schmid zum dritten Tor. Mittelstürmer Gre- wenig und Walter Schmid konnten in der 35. und 37. Minute auf 5:0 erhöhen. Gleich nach Wiederanspiel hieß es 6:0 durch Walter Schmid. Walter Schmid erzielte in der 61. Minute durch Strafstoß das siebente Tor. Das Ehrentor er- zielten die Gäste in der 80. Minute durch den Halblinken Morch bei einer mißglückten Fuß- Abwehr des Pirmasenser Torhüters. VFR Kaiserslautern— ASV Landau 4:0(2:0 Sehr eindeutig distanzierte der VfR Kaisers- jautern bei leidlich guten Platzverhältnissen den ASW Landau. Man mag nach dem Spiel- verlauf vielleicht einwenden, daß die Lan- dauer keine vier Tore schlechter Wwaren und vor allem gegen Ende durch die Verletzung ihres Mittellaäufers Mieksch gehandicapt wa- ren. Aber ebenso verdient hervorgehoben zu werden, daß die Elf gegenüber ihrem letzten Auftreten beim 1. FCR sehr an Schwungkraft eingebüßt hat. Der VfR bewies, daß seine letz- ten Erfolge nicht von ungefähr kommen, son- dern wirklich eine Formverbesserung zu Ver- zeichmen ist. Kreuznach— Tura Ludwigshafen 3:1(3:0) Mit letztem Einsatz kämpften beide Mann- schaften. Leider griff der Kaiserslauterner Schiedsrichter Becker von Beginn an nicht hart genug durch, so daß gegen Schluß einige Unsportlichkeiten aufkamen,. Der Kreuznacher Linksaußen Knoop erhielt einen Platzverweis. Der Rampf verlief in der ersten Halbzeit meist ausgeglichen. Nach dem Seitenwechsel Würden die Pfälzer fast völlig in ihrer Hälfte eingeschlossen, Sie beschränkten sich ledig- lich auf Uberraschungsdurchbrüche, die auch meist gefährlich waren. Imponierend War der Kampfgeist der Ludwigshafener. Ludwigs hafen stellte eine ausgeglichene Elf, die aber gegen Schluß Konditionsschwächen aufwies. Batia Worms— Eintracht Trier 4:1(2:0) Wormatia stellte sich bei schlechten Platz- verhältnissen und einem feinen Dauerregen in ausgezeichneter Verfassung vor., Ein Blitz- stat sicherte bereits in den ersten vier Minu- ten einen beruhigenden 2:0-Vorsprung. Der 1 er der Gäste entsprang Abwehrfehler des Wormser der den Ball nicht recht- groben digers Kiefer, 3 Abspielte. Auch in der zweiten Halbzeit „ Worms durchweg überlegen. Die Spiele in West und Nord 1. Liga West Hamborn 07— Schalke 04 40 Bor. M.-Gladbach— 1. FC Köln 123 Preußen Dellbrück— Bor. Dortmund 0:0 RW Essen— Fortuna Düsseldorf 2˙0 Preußen Münster— Duisburger SV 2:0 STV Horst Emscher— Rheydter SV 1:4 SpVgg Erkenschwick— SpFr Katernb. 2:4 Alemannia Aachen— RW Oberhausen 3:4 1. Liga Nord Eintr. Braunschweig— Werder Bremen Hamburger SV- SV Itzehoe 8 TSV Eimsbüttel— FC St. Pauli VfL. Osnabrück— Holstein Kiel Söttingen 05— Concordia Hamburg Bremer SV— Hannover 96 8 Arminia Hannover— Altona 93 Bremerhaven 93 Eintr. Osnabrück 321 9·0 32 525 5 1 10 20 32²¹ f Spitzenreiter vergrößern Vorsprung So spielte die 1. Amateurliga In der 1. noerdbadischen Amateurliga mußten die Spiele Rohrbach segen VfR Pforzheim und Birken- feld gegen Eutingen wegen der schlechten Platz- verhältnisse abgesagt werden, so dag nur sechs Begegnungen stattfanden, Phönix Karlsruhe mit 6:0 gegen Leimen, der ASV Feudenheim gegen Mos- bach mit 90 Toren erzielten klare Siege. Da gleich- zeitig die Verfolger Brötzingen und KFV in Viern- heim und beim Fe Daxlanden über ein 1:1-Unent- schieden nicht hinauskamen, konnten die beiden führenden Vereine ihren Vorsprung etwas vergrö- Bern, Die Friedrichsfelder Germanen stoppten den Tatendurst der Schwetzinger durch ein 371, Wäh- rend Hockenheim seine Pabellenposition durch einen 8:4-Sieg gegen Adelsheim verbesserte. Die Ergebnisse: eee Phönix Karlsruhe— Rsd Leimen AsV Feudenheim— FV Mosbach 0 Amieitia Viernheim— Germ. Brötzingen FV Daxlanden— RFV 11 PSG Rohrbach— VfR Pforzheim aAusgef. 6: 9: 2 8 28 8 Germ. Friedrichsfeld— SV Schwetzingen 321 Fc Birkenfeld— Fc Eutingen ausgef. FV Hockenheim— Germania Adelsheim 644 Die Tabellenspitze: 1. Phönix Karlsruhe 175 65:15 8 2. Feudenheim 17 49•28 2777 3. Brötzingen 16 4024 20919 e 16 60:21 221741 5. VfR Pforzheim 5 16 30:30 21:11 6. Friedrichsfeld 17 44:27 19:15 Die Spiele der 2. Amateurliga Bezirk Mittelbaden: Winkel— Knielingen 0:4. Staffel 2: Ettlingen— Berghausen. gegen Söllingen 312, Grötzingen— Ersingen 212. sv not auch Hallenhandballmeister 5 5 1 WMintersportwoche in Garmisch. 2 wurde Staffel 1: nggenstein Blankenloch 4:2; Grün- 2:2, Ispringen Deutschland— Schweden 7:7(3:3) Im 1. Hallenhandballspiel nach den Krieg Das erste Hallenhandball-Länderspiel fiat dem Kriege zwischen Deutschland und Schwe-. den endete in Münster mit einem 7 1-Unent-⸗ schieden. 5 Die deutsche Mannschaft erzielte bereits in der ersten Minute durch den hervorragen den Flensburger Ruchenbecker das erste Tor, dem jedoch eine Minute später der Ausgleich des Schweden Zakkrisson folgte. In der dri ten Minute war es Lindquist, der die Schey den in Führung brachte. Beide Mannschaft spielten ein zügiges Spiel, blitzschnell wech Selten die Aktionen und beide Tore geriefe abwechselnd in Gefahr. Hier War es die del sche Deckung und vor allem Torwart 3 mussen, die sich hervorragend schlugen. Deutsche Siege in Garmisch Im Slalom und der alpinen Kombination N 5 Die Deutsche Meisterin Annemirl Buchne 8 2 cher kam in der alpinen Kombin tion der Damen zu einem überlegenen Si 2 mirl Buchner-Fischer(Deutschland), 1 Strafpunkte, 2. Lia Leismüller Deutschland) Note 8,72; 3. Sara Thomasson(Schwed Note 8,86. Mit Annemirl Buchner-Fischer, Ossi R. chert und Fildesuse Gärtner kamen d deutsche Teilnehmerinnen auf die ernst Plätze beim Damenslalom der Gar scher Wintersportwoche. Ergebnisse: 1. Buch. ner- Fischer 1:32,3 Min., 2. Ossi Reichert 1:83 Lin., 3. Dr. Hildesuse Gärtner 13/4 Min, ara Thomasson(Schweden) 1:38,6 Min. Der Schwede Stig Sollander gewann den Herrenslalom der Internationalen Win tersportwoche in Garmisch vor dem Ttaliens Zeno Colo. Sollander benötigte für die beiden Läufe eine Gesamtzeit von 132,3 Min(4% 9 e WIT. und 44,8 Sek.) Zeno Colo auf dem zweites Platz benötigte 1:33,1 Min.(47, 4 und 45,7 Sek Zeit Dritter wurde mit 1:33,3 Min. der Ssterreiche Jah Engelbert Haider. Erster Deutscher Wurde gew Heini Bierling auf dem neunten Platz ni nac einer Zeit von 1:38,1 Min.(49,2 und 48,9 SK Sieger in der 41 inen K m bin T (Abfahrtslauf und Slalom) der Manner wurd“ tek der Italiener Zeno Colo vor dem Osterreich den Engelbert Haider. Ergebnisse: I. Zeno Co Utalien) Note 0,64, 2. Engelbert Haider(Oster. Am teich) Note 0,65, 3. James Couttet(Frank gun reich) Note 2,17. kan 30 000 Zuschauer sahen bei starkem Schnee sen treiben im Garmäscher Olympiaskistadion d 1181 GOsterreicher Sepp Bradel als Sieger des Spe Zialsprunglaufes der Garmischer Wintersport! 8 woche. An dem Wettbewerb beteiligten sich pol die Spitzenspringer aus fünf Nationen. Brad Pere der Weltmeister von 1938, erreichte in de übe beiden Wertungssprüngen Weiten von 78 Far und 77 m. Endergebnisse des Spezialsprung sein laufes: I. Sepp Bradl(Osterreich), 75,5 unf 77 m, Note 225,5. 2. J0ze Langus(Jugoslawien 8 72 und 74 m, Note 216,0. 3. Karl Holmström Ver (Schweder), 71,5 und 73,5 m. Note 214,0. 4. Ola 5 Kuronen(Finnlanch, 71 und 70,5 m, Note 213 5. Matti Pietikainen Cinnlanch, 69,5 und 73 Abr Note 211.5. Dan Netzell(Schweden), 71 und, Die 71,5 m, Note 210,0. 7. Sepp Weiler Deutsch in land), 70 und 69 m, Note 207,0. Bei den Sprün letz gen zeichneten sich vor allem die schwedische ben und finnischen Springer durch hervorragende 4 Haltung und Flugsicherheit aus. Jedoch 81 bemmte starker Seitenwind die Sprünge, f daß die Nordländer durch Rudern ihre am S6 kängliche Unsicherheit zu überwinden suchten Sen Der Deutsche Meister Sepp Weiler scheint sd Pra von seiner Gehirnerschütterung noch nich ihn ganz erholt zu haben, denn er landete mi ens Sprüngen von 70 und 69 Metern nur auf den beit Siebten Platz. Die deutschen Nachwuchssprin Seh ger, die mit der Schanze besser vertraut Wa- lich ren, erreichten fast alle die 60-Meter-Marke f 800 Die finnische Mannschaft gewann in de misch den 4% I0-kKm- Staffellauf der Winter lau sportwoche mit einer Gesamtzeit von 234% zen Stunden. Auf dem zweiten Platz landeten ds aa Schweden mit 2:34,07 Std., während die Fran“ 85 288ische Staffel den dritten Platz mit 239% en Stunden belegte. Vierter: Deutschland 1 Ar 2:43,21 Stunden. Mit einer halben Stunde Ver?* spätung begann bei strömendem Regen d har Alo Ekm- Staffel, bei der drei deutsche, ein die schwedische, eine finnische, eine französisde mis eine jugoslawische und eine österreichis Unie Mannschaft an den Start gegangen war 1 0 Sofort nach dem Start begann ein erbitterte 5 Kampf zwischen dem schwedischen La 55 Taepp und dem Finnen Sipponen. Der Schwedt Yi! Ratte dann beim ersten Wechsel einen Ver, une sprung von acht Sekunden. Der weitere Ves Un Jauf des Rennens wurde zu einem Duell zwi sch den finnischen und schwedischen Läufen das schließlich der Finne S. Vellonen vor d. Schweden Sigurd Andersson in der letz Etappe für seine Mannschaft entscheid konnte. a 5 Die deutsche Eishockey manns cha SO Riessersee schlug den A Klagenfurt 5 71s Toren in einem internationalen Freun schaftsspiel. 5 5 7 Annemirl Buchner-Fischer gewann mit ei Zeit von 2:01, auch den Speztlalslalo der Damen im Rahmen der Internationa Hidesuse Gärtner mit 202,3 Minu Weitere Ergebnisse: 3. Sara Thomass (Sehwiscler) 202,5 Min., 4. Resi 70 (Osterreich) 204,6 Min., 5. Lia Leis Deutschland) 2:04, Mn.. Ergebnisse des Spot-Totos West-Süd g— Fe Schalke 04 3