m 9. Auf- um nden Hob Skar Urgh, Ber- Vliet an- Ver: oni veiz, (Lu- Vard getti VoOO= Bad Horn opel Ver), „ 14. Mün- 8 8 voir dann re inner inner inner inner Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 23 f. Freitag, den 9. Februar 1951 3.51. Jahrgang Abwarten können Wenn man nach einer gemeinsamen Grund- tendenz der Einstellung des deutschen Volkes gegenüber den Vorgängen in der großen Po- litik sucht, so fällt es nicht schwer, sie in dem 80 viel diskutierten und viel geschmähten „Attentismus“ zu entdecken. Das Allgemeine Abwarten gegenüber dem, was kommt, die Passivität mit hren Begleiterscheinungen der Gleichgültigkeit und mangelnden Initiative, leich aber auch Wesenselemente des- orden, was zunächst als deutsche Po- tik möglich ist. Man sollte gerade heute jedoch mit Sorgfalt jede Möglichkeit prüfen, das Beste aus dem nun einmal Gegebenen 20 machen. Es beginnt mit dem„ohne mich“, dem 80 populären Wort lächelnder Abwehr gegen Remilitarisierungsversucher. In zahlreichen Symbolen brachten es die Rosenmontagszüge der westdeutschen Städte, um klar zu machen, daß ein neuer Krieg ohne mich-el“ geführt werden solle. Aber die zwölf Spielmannszüge mit Trommeln, querpfeifen und Schellenbaum, die z. B. in Bonn mitmarschierten, übertrafen sich gegenseitig in der präzisen Wiedergabe anfeuernder Marschrhythmen. Während jeder- irt, daß er gar nicht daran denke, irgendwen Soldat zu spielen oder Wieder für eine Uniform anzuziehen, befördert die Bun- despost säckeweise Polizeibewerbungen in das Bundesinnen ministerium, das ab und zu mit Pressewarnungen versucht, diese Flut einzu- dämmen.„Ohne mich“ heißt also bei man- chen im Grunde eher:„Bitte noch nicht, laßt mir noch ein wenig Zeit“. Und nichts anderes besagt im Grunde die Haltung der Bundesregierung und der großen Parteien zu dem werbenden Verlangen der Westlichen Politik. Die Zeit ist noch nicht reif, heigzt Es, aber nicht: die Zeit ist nicht mehr Teif. Mit großer Geduld und Zähigkeit werden dem Petersberg alle die psychologischen At- tribute der Gleichberechtigung abgerungen, deren es für den Rollenwechsel vom Besiegten zum Bundesgenossen bedarf. Die Alliierten nennen das etwas böse eine Politik des Drucks oder gar der Erpressung, aber sie geben nach. General Eisenhower sprach in Frankfurt von„der Ehre des deutschen Soldaten“, den er vor fünf Jahren noch kollektiv verdammt und in die sowjetische Gefangenschaft ge- Schickt hatte. Der Pleven-Plan für eine Europa- armee mit leicht bewaffneten kleinen deut- schen Kontingenten wandelte sich innerhalb von vier Monaten in die Absicht der auf allen Sebieten völlig gleichberechtigten Eingliede- rung der Deutschen in eine Europaarmee, die sogar die völlige Auflösung der nationalen Verteidigungskräfte in den europäischen Sie- gerländern bringen soll. Die Demontagen sind endgültig gestoppt, die fragwürdigen Todes- urteile in den Malmedyprozessen aufgehoben urid die unnachgiebige Pauschalforderung nach Anerkennung der Auslandsschulden in die Haltung konzilianten Entgegenkommens ver- Wandelt worden. Nun wird mancher einwenden, daß das erstens nicht nur aus Sympathie für uns ge- schehe, und daß es zweifellos viel zu langsam gehe und im Sinne einer europäischen Vertei- digungsbereitschaft leicht zu spät sein könne. Aber diese Besorgnisse verkennen die Realität des Abwarten-Müssens und die Tatsache, dag bisher noch niemand aus der deutschen Situa- tion heraus einen anderen Weg der Durch- setzung berechtigter Interessen aufzeigen konnte. Das zu wenig und zu spät“ vermag in keinem Falle die Gegebenheiten der inter- nationalen Lage zu verändern und kann nur eingesetzt werden als dauernde Mabnung an Alle Beteiligten, von dem einmal als richtig erkannten Weg nicht mehr abzuweichen. Machen wir aus der Not des Warten-Mü 8.— sens die Tugend des Abwarten- Könnens. 1 Kirchenleitung bleibt in Westberlin BSTrIin(UP). Die Provinzialsynode Ber- Un- Brandenburg hat in ihrer Schlußsitzung in Ostberlin die Verlegung der evangelischen . Wirchenleitung von Westberlin nach Stadt Brandenburg abgelehnt. Die 8 damit den wiederholten Fo TLandesr sierung Vor! Brandenburg e 825 bremdenburgische Ministerpräsident SEED) hatte die Kirchenleitung seit De- e vorigen Jahres mehrfach aufgefordert, „Wunsch der Bevölkerung Folgend. staatlichen Hlltsgelder gedroht. 1 begründeten re Welse Zehntausend Innenminister schaftspolizei Bereit- lebens- über für einigten sich „Werkschutz“ wichtige Betriebe? Bonn(UP). Die Innenminister der west- deutschen Länder haben sich, wie aus Mit, tellungen des Bundesinnenministeriums her- vorgeht, über die Aufstellung einer Bereit- schaftspolizei geeinigt. In einer Beratung über Fragen der inneren Sicherheit wurden„ins- besondere Zweifel, die sich bei der Aufstel lung der Bereitschaftspolizeien der Länder er- geben hatten, in allseitigem Einverst tändnis geklärt.“ Dem Verwaltungsab! gommen zwischen Bund und Lär 5 die Aufstellung von Be- 3 12 ndern sind nach der Verlautbarung acht Länder des Bundes beiget Abschluß mit den übrigen drei Ländern soll in Rürze zu erwarten Sein. h nminister war im 0 inneren Verw. g für di otwendigb dung erzielt worden. Starke des geplanten Bun- desgren nutzes soll nach Angaben aus Krei- sen des Bundestages entsprechend einem in- terfraktionellen Antrag auf 10 000 Mam be- schränkt bleiben. Ubereinstimmend brachten die Innenmini- ster der Länder ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, jeder Störung der inneren Ord- nung im Bundesgebiet gemeinsam mit den Organen des Bundes entgegenzutreten. Die Aussprache hat nach amtlichen Inform ationen auch„wertvolle Anregungen“ für die Förde- rung des Schutzes von lebenswichtigen Be- trieben und Sonstigen Versorgungseinrich- tungen ergeben. Von einigen Teilnehndern wurde die Bildung von Werkschutzeinheiten vorgeschlagen, die Sabotageakte verhüten 80 len, Ferner sollen sich die Innenminister noch mit Fragen des Luftschutzes beschäftigt haben. Unter vier Augen Bundeskanzler Adenauer und Pr. Schu- macher treffen wahrscheinlich Anfang näch- ster Woche zu ihrer ersten Aussprache über politische Tagesfragen Unter vier Augen seit November vorigen Jahres zusammen. Der Bundeskanzler hat den SPD-Vorsitzenden in einem neuen Brief vorgeschlagen, diese Aus- sprache schon in den nächsten Tagen zu füh- ren. Adenauer ist in seinem Schreiben nicht näher auf die von Schumacher in einer Denk- schrift übermittelten Gesichtspunkte der SPD zur Frage eines deutschen Verteidigungsbei- trages eingegangen. Alle diese Gedankengänge des Oppositionsführers sollen vielmehr in der persönlichen Aussprache erörtert werden. In Regierungskreisen wird angenommen, daß die Zusammenkunft am kommenden Dienstag 1 Wird. Der Leiter der Deutschland-Abteilung im amerikanischen Außenministerium, Henry Mann Bund esgrenzschutz yroade, traf mit Dr. Schumacher zu einer geren Aussprache in Bonn zusamme schließend empfing Byroade den Si aumissar des Bundeskanzlers, lank. In„ 5 duelle Poli 50 i Theodor wurden 0 Byroade 2¹ men 15 dem Amer schen Hohen Kommissar Mecloy von Adenauer„ worden. an nach Auskunft gutunter- eiten bei diesem Ge- daß sich die Haltung zur Frage eines dei nicht geänder Dr. spräch den Eindi de ereinigten S schen Verteidigungsbeitrages habe. FÜr Rückgabe Helgolands Der Bundestag wird, wie der Altestenrat soeben beschloß, auf seiner Sitzung am Mitt⸗ woch nächster Woche als Punkt 1 der Tages- ordnung den Regierungsentwurf eines Ge- setzes über die Mitbestimmung der Arbeit- nehmer im Bergbau und der eisen- und Stahlerzeugenden Industrie in erster Lesung beraten. Weiter wird der Bundestag einen Antrag der Zentrumsfraktion auf Rückgabe der Insel Helgoland an die Bewohner behan- deln. Der Entwurf eines Bundesvertriebenenge- setzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der vertriebenen Deutschen wurde im Bun- desflüchtlingsministerium fertiggestellt. Etwa sieben Millionen Heimatvertriebene, davon etwa 1,3 Millionen aus der Sowjetzone, fallen unter das Bundesgesetz, das die sehr unein- heitliche Regelung durch die Flüchtlingsge- setze der Länder beseitigen soll. Der Gesetz- entwurf wird in den nächsten Tagen vom Ka- binett beraten und zugleich Sachverständigen des Bundesrats zugeleitet werden. Die alliierten Hohen Kommissare beschlos- sen ein Gesetz zur einheitlichen Behandlung der Ansprüche von Besatzungsgeschädigten an die Besatzungsbehörden in allen drei Zonen der Bundesrepublik. Wie die Hohe Kommis- sion mitteilte, können Ansprüche gestellt werden für Schäden und Verluste, die durch eine Handlung oder Unterlassung der Besat- zungsbehörden, des Besatzungspersonals oder deren Angehörige verursacht wurden. Weiter könne der Ersatz von Schäden an beschlag- nahmten Gebäuden und Wohnungen bean- sprucht werden. Berechtigte Ansprüche wer- den nach dem Gesetz in D-Mark beglichen. Die Paraphierung des Schumanplans hat sich erneut verzögert und wird nach Mittei- Hung amtlicher Kreise in Bonn nicht vor näch- ster Woche erfolgen, da zahlreiche Meinungs- verschiedenheiten noch nicht überbrückt wer- den konnten. In der Bundeshauptstadt neigt man zu der Auffassung, daß die noch strit- tigen Fragen Kohlenverkaufsorganisation, Bekartellisterung, Ruhrbehörde und Verbund- Wirtschaft— zunächst von der Paraphierung Ausgenommen werden sollten, bis eine end- gültige Klärung herbeigeführt sei. Melerbewannung nur urch paptamentsheschlud Schumacher schickt Denkschrift an Bundes- kanzler— Persönliche Aussprache auf über- nächste Woche verschoben Bonn(UP). Der erste Vorsitzende der SPD, Dr. Schumacher, hat Bundeskanzler Aden- auer eine Denkschrift zugeleitet, in der die Auffassung der SPD zur Frage eines deut- schen Vierteidigungsbeitrages nochmals in allen Einzelheiten dargelegt wird. Der Oppo- sitlonsführer beantwortet damit den letzten Brief Adenauers, in dem dieser für die vor- gesehene Aussprache mit Schumacher vier Gesprächsthemen— darunter auch das Pro- blem einer deutschen Wiederbewaffnung genannt hatte. Obwohl weder vom Bundeskanzleramt noch von seiten der Sp irgendwelche Einzelhei- ten über den Inhalt der Denkschrift verlaut- bart wurden, glauben sich unterrichtete Kreise zu der Annahme berechtigt, daß in dem Me- morandum des SPD-Vorsitzenden keine neuen Gesichtspunkte enthalten seien, sondern daß lediglich der Standpunkt der SPD zum Pro- blem eines deutschen Verteidigungsbeitrages noch einmal ausführlich umrissen wurde. Bisher hatten die Sozialdemokraten eine deutsche Wiederbewaffnung von drei großen Forderungen abhängig gemacht: 1. Herstellung der vollen politischen Gleich- berechtigung der Bundesrepublik, 2. Ausreichender militärischer Schutz durch 1 Alliierten und Ordnung im 2 desg bi 1e die Sire W 5 9 gebie 2 2 g Gieser erscheinen lasse. jedoch darm einer Meinung, daß nur das Parlament einen endgültigen Beschluß über die Wiederbewaffnung Deutschlands fällen könne. Die geplante Aussprache zwischen dem Kanzler und seinem Oppositionsführer wird Voraussichtlich erst in der übernächsten Woche nach der Rückkehr der Bundestagsdelegation stattfinden, die sich zum Studium der ameri- kanischen Außenpolitik nach Washington be- geben hat. Mitglieder der sechsköpfigen Delegation des Bundestages erklärten kurz vor ihrer inzwi- schen erfolgten Abreise zu einem vierzehn- tägigen Aufenthalt in den Vereinigten Staa- ten, dag diese Fahrt im Hinblick auf die in- ternationale Lage„von größter Tragweite“ sei. Gegen Steuererhöhungen Vertreter des Bundesrates äußerten grund- sätzliche Bedenken gegen die neue Steuer- vorlage des Bundesfinanzministers, wonach die Umsatzsteuer erhöht und verschiedene V ergünstungen bei der Besteuerung von Ein- kommen wegfallen sollen. Der finanzielle Mehrbedarf der öffentlichen Hand mug nach Ansicht der Bundesratsmitglieder durch Steuermehreinnahmen auf Grund einer Stei- gerung des Sozialproduktes und nicht durch eine Steuererhöhung gedeckt werden. Um einen Anstieg des Sozialprodulctes zu errei- chen, sei neben der Erhöhung der Arbeits- leistung in erster Linie der Wegfall verschie- dener noch bestehender Engpässe in der Roh- stofkfindustrie notwendig. Dies setze aber zu- sätzliche Investitionen voraus. Es erscheine b abwegig 485 0 gewerblichen Wirtschaft 5 1 er ledigt Anträge Dil 5 Head dene des Kr 188 8 des der Ministerien— Mißstände im Berufs- verkehr— Um die Tabaksteuer— Wieder- einstellung der Heimatvertriebenen Stuttgart dw). Der württemberg-ba- dische Lan g lehnte in namentlicher Ab- stimmung einen Antrag der DG-BHE ab, in dem eine Besteuerung der Währungsgewinne und des Vermögenszuwachses in den Jahren 1940—1948 verlangt wurde. Durch den Antrag der DG-BHE sollte die Staatsregierung ersucht werden, Gesetze über die Erhebung von Sonderabgaben für den Wiederaufbau vorzulegen. Außerdem sollte der Vermögenszuwachs aller Personen mit mehr als 80 000 DM Gesamtvermögen durch eine laufende Abgabe erfaßt werden. Von den Rundfunkgebühren sollten zehn Prozent an den Staat abgeführt werden. Zuviel Kraftwagen Der Landtag beauftragte mit den Stimmen der SPD und der DV 5 des Finanz- ausschusses die Staatsre solle über- Prüfen, ob eine Stillegung von weiteren Per- Sonenkraftwagen der Ministerien und der Landesbezirksverwaltung Nordbaden sowie eine Herabsetzung des Personalbestandes die- Ser e möglich ist. Mit diesem Be- Schluß erklärte der Landtag einen Antrag de DG-BHE für erledigt, durch den die Staats- regierung veranlaßt werden sollte, 80 Prozeè der zur Zeit bei den Ministerien und der Karlsruher Landesdirektion verwendeten Kraftwagen stillzulegen und den Personalbe- stand dieser Amter um 20 Prozent zu Ver- ringern. In einer lebhaften Debatte erklärt Dr. attes DG-EBH EH), seit Kriegsende ha sich bei den staatlichen Dienststellen ein wah- „Auto- Luxus“ entwickelt. Abgeordneter 6ller(SPD) erinnerte daran, daß der lige CDU- Abgeordnete Josef Ersin monatelang den Kraftwagenbestand der Mi nistèerien auf das genaueste geprüft und be- reits für eine Verminderung des Bestandes gesorgt Habe. Zu wenig Eisenbahnwagen Der Landtag nahm dann einstimmig einen von der SPD-Fraktion eingebrachten Antrag an, in dem die Landesregierung ersucht Wird, sich dafür einzusetzen, daß die Mißstände im Berufsverkehr abgestellt werden. Die Regie- rung wurde ferner gebeten, dem Landtag Vorschläge für die Bereitstellung der Geld- mittel zu unterbreiten, mit denen der Ausbau des Eisenbahnwagenparks finanziert werden Soll. Innenminister Ulrich, in seiner neuen Higenschaft als Leiter der württemberg-badi- schen Verkehrsverwaltung, teilte mit, daß an den Eisenbahnanlagen und am Wagenpark im Bereich der Eisenbahndirektion Stuttgart durch den Krieg ein Schaden von rund 350 Millionen DM verursacht worden sei. Bisher sei es mit einem Aufwand von insgesamt 150 Millionen DM gelungen, einen Teil der Schä- den zu beseitigen. Abg. Ruhn(CDU Mann- heim- Stadt) warf dem Innenminister vor, daß dieser in seinen Ausführungen die mißlichen Verhältnisse im nordbadischen Berufsverkehr nicht gebührend gewürdigt habe, Was ven Ulrich entschieden zurückgewiesen wurde. Zigarette un d Feinschnitt In zwei gleichfalls einstimmig angenom- menen Anträgen, die von SPD, DVP und von CDU-Abgeordneten eingebracht worden waren, wird die Landesregierung ersucht, in Bonm dahin zu wirken, daß bei einer Tabak- steuerreform nicht durch eine verbilligte Zi- garette die nordbadischen Tabakpflanzer und die Feinschnittfabriken ruiniert werden. Abgeordneter Josef Schwarz DG-BHE Nür- tingen) stellte die weitere Anfrage an die Re- gierung, warum Württemberg-Baden im Bun- desrat gegen den Gesetzentwurf über die Wiedereinstellung der heimatvertriebenen Be- amten des öffentlichen Dienstes gestimmt Habe. Innenminister Ulrich erklärte, die Ver- treter Württemberg-Badens im Bundesrat hät- ten nicht gegen das Gesetz gestimmt, sondern nur wegen verfassungsrechtlicher Bedenken vorgeschlagen, das Gesetz möge dem Vermitt- kungsausschuß Bundestag Bundesrat vorgelegt werden. Im übrigen seien in Württemberg⸗ Bacten 24 Prozent aller Lehrerstellen im Schuldienst mit Heimatvertriebenen besetzt. Die Stellen der höheren Justizbeamten 8 sogar zu 30 Prozent mit Heimatvertriebenen besetzt. 1 Mit Kampf tür Iiitbestiauzsuntg solidarisch. Die amerikanische Gewerkschaftsor ganisation CIO“, die insgesamt 6,5 Millionen Mitglie- der umtaßt bal dich in eiwem Lelecte tend en den 2 Hehen Kommissar Moc mit en Bemühungen der deutschen Gewerk V„%„%VVöʒl Landtag zum Fall Kersten Kersten honorierte Kettengutachten zu Höchst- sätzen— Veit und Herrmann zur Versorgungs- lage Stuttgart dw). Der württemberg-badi- sche Arbeitsminister Stetter(Spb) sagte zu der Beurlaubung des bisherigen Leiters des Oberversicherungsamtes Karlsruhe, Dr. Ker- Sten, dieser habe die im Staatshaushalt für Verfahrenskosten eingesetzte Summe von 181 000 DM weit überschritten. Bereits im August 1950 seien rund 180 000, am Ende des zweiten Drittels des Haushalts- Jahres bereits 363 739 DM ausgegeben gewe- sen. Dr. Kersten habe zunächst 130 000 DM, dann weitere 250 000 DM beantragt. So hätte sich bis Ende des laufenden Rechnungsjahres eine Etatsüberschreitung von mindestens 400 000 DM ergeben können. Dr. Kersten habe bei der Beratung des Etats seiner Dienststelle im Juni 1950 im Finanzausschuß des Landtags Selbst teilgenommen, habe aber nicht mitge- teilt, dag zu dieser Zeit für das Rechnungs- jahr bereits 120 000 DM ausgegeben gewesen seien. Der Arbeitsminister sagte ferner, Dr. Kersten habe nach eigenem Gutdünken den Mitgliedern einer von ihm gebildeten Arbeits- gemeinschaft von Gutachtern Honorare nach dem Höchstsatz für klinische Gutachten ge- geben, ganz gleichgültig, ob es sich um schwie- rige Gutachten oder auch nur um die Wei- tergabe von Akten gehandelt habe. So habe ein Arzt in 67 Fällen jeweils die Akten an einen anderen Arzt der Arbeitsgemeinschaft Weitergegeben und dafür jeweils sechs DM erhalten. Stetter betonte, daß durch die Außer- dienststellung von Dr. Kersten der Fortgang der Geschäfte des Oberversicherungsamtes nicht gestört werde, dem man seit November insgesamt 34 00 DM zur Verfügung gestellt habe. Im übrigen müsse zunächst das Ergeb- nis des am 29. Januar gegen Dr. Kersten ein- geleiteten Dienststrafverfahrens abgewartet Werden. In der Debatte stellte Abg. Schloß(DVP) fest, daß beim Oberversicherungsamt Karls ruhe noch rund 10 000 unerledigte Fälle an- hängig seien. Abg. Dr. Werber(CDU) betonte, Dr. Kersten habe darauf hingewiesen, dag durch seine Art der Gutachtenbehandlung jeder Antrag in kürzester Frist hätte bearbei- tet werden können. Seit der Außerdienststel- lung Dr. Kerstens im Dezember vergangenen Jahres sei die Zahl der behandelten Anträge auf die Hälfte zurückgegangen. Der DG-BHE- Fraktionsvorsitzende Dr. Mattes meinte, der Arbeitsminister habe ein sehr einseitiges Bild der Vorgänge beim Karlsruher Oberversiche- krungsamt gezeichnet. Abg. Möller(SPD) be- tonte dagegen, die Stellungnahme des Ar- beitsministers sei objektiv gewesen. Es sei nicht angängig, daß ein Beamter bei Etats- beratungen nicht darüber Aufschluß gebe, Wieviel sein Amt bereits im laufenden Rech- nungsjahr ausgegeben habe. Die Große anfrage der SpD sowie ein An- trag der CDU, dem Oberversicherungsamt Karlsruhe zunächst 100 00 DM für Verfah- Tenskosten sowie den von Dr. Kersten am 15. August beantragten und bereits ausgegebenen Kredit von 130 600 DN zu bewilligen, wurden dem sozialpolitischen Ausschuß zur weiteren Beratung überwiesen, ebenso ein Gesetzent- Wurf der Regierung über Arbeitsfürsorgemag- nahmen für arbeitslose oder heimatlose Ju- gendliche. Bund für Vorratspolitikzuständäg Auf eine Große Anfrage der DPVP- Fraktion über Maßnahmen zur Anlegung eines Vorrats an Nahrungsmitteln und industriellen Roh- stoffen erwiderten Wirtschaftsminister Dr. Veit(Sp) und Landwirtschaftsminister Herr- mann(DVP), daß für solche Maßnahmen aus- Schließlich die Bundesregierung zuständig sei. Allerdings seien die Devisenbestände der Bun- desregierung weitgehend erschöpft. Landwirt- schaftsminister Herrmann teilte mit, daß die Bundesreserve an Brotgetreide am 1. Februar 200 000 Tonnen Weizen und 620 000 Tonnen Roggen betragen habe. Es müßten daher im laufenden Wirtschaftsjahr noch 1 582 000 Ton- nen FProtgetreide eingeführt werden. In Würt- temberg-Baden sei noch mit der Ablieferung Von etwa 22 000 Tonnen Brotgetreide zu rech- nen. Gegenwärtig seien Mehlvorräte für etwa Zwei Monate vorhanden. Wenn die Bevölke- rung normal einkaufe, sei auch bei Zucker und Fetten mit keinen Versorgungsstörun- gen zu rechnen. Die Buttererzeugung über- Steige gegenwärtig den Bedarf. Seit einiger Zeit werde daher ein Teil der Butter einge- lagert, Der Antrag der CDU über die Er- höhung des Fettgehalts der Milch von 2,8 auf 3.4 Prozent und die Neuregelung des Preises der Frischmilch sowie ein Antrag der DVP, 1 der Zuteilung von Brotgetreide auch die Kapazität der Handelsmühlen und der Teig- Warenindustrie der Länder zu berücksichtigen, wurde an den Landwirtschafts- und Ernäh- . überwiesen. Auf die Beanstandung des Abg. Simpfen- dörfer(CDU), die Regierung Habe erst nach dem Protest der CDU und des Evangelischen bot für den Karfreitag beschlossen, bemerkte Ministerpräsident Dr. Maier, daß lediglich der Protest der evangelischen Kirche das Kabi- nett veranlaßt habe, seine Haltung zu ändern. Anfragen zu den überhöhten Brennholz- Preisen und der unzureichenden Versorgung mit Hausbrandkkohle wurden von Wirtschafts- minister Dr. Veit beantwortet, Anträge auf kämpfung und der Schutzimpfungen gegen Maul- und Klauenseuche wurden an den Landwirtschafts- und Ernährungsausschuf überwiesen. Ar. 8 den 14. Februar, 1 N ntgare(0. ene de Kultminister Pr. Schenkel hat Hauptausschuß Landeskirchentages ren ursprünglichen Be- Schluß überprüft und ein generelles Filmver- eine staatliche Förderung der Schädlingsbe- Die nächste Sitzung des Landtages findet 5 Die Zollbeamten standen stramm Prinz Hans von Liechtenstein vor Gericht— Die Hintermänner der Schmuggelaffäre Lörrach(UP). vor dem Amtsgericht Lör- rach begann der Prozeß gegen den Prinzen Hans von Liechtenstein, dem vorgeworfen wird, mehrfach Koffer mit Uhren von einem gewissen Marcel Schneider übernommen und unverzollt über die deutsch- schweizerische Grenze gebracht zu haben. Zu Beginn der Verhandlung bestritt der Verteidiger des Prinzen die Zuständigkeit des Gerichts, da der Angeklagte als Angehöriger eines regierenden Hauses Hxterritorialität ge- niege. Das Gericht lehnte den Einspruch je- doch ab, da der Prinz nicht in engem Sinne zur Familie eines 1 regierenden Staats- oberhauptes gehöre. Der Prinz wiederholte seine bisherigen Aus- sagen, er habe nur gewußt, daß in den Kof- fern„Wertgegenstände seien. Er will die Aufträge übernommen haben, weil er damit Gelegenheit gehabt habe, seiner„Relselust“ nachzugehen. Die Aufträge seien seines Wis- sens meistens von einem ihm nicht näher bekanmten Stradlin in Bern, gekommen. Der Prinz erklärte ferner, wegen seines Diplomatenpasses habe sich der Zoll immer nur bei seiner Einreise nach Liechtenstein für sein Gepäck interessiert. Im übrigen hätten die Zollbeamten, nachdem er ihnen den Pag vorgewiesen habe, jedes smal strammgestanden und salutiert. Er gab weiter an, daß er die Fahrten teilweise gemeinsam mit Schneider und seinem zeitweisen Sekretär Nareschtin unternommen habe. Außerdem hätten diese Fahrten dem Ausprobieren von Wagen ge- golten, die er kaufen wollte. Der eine Wagen habe dem Gesandten von Venezuela, ein an- derer der brasilianischen Gesandtschaft ge- Bört. Uber den Verbleib der Koffer am Ziel- ort wisse er nur, daß sie beispielsweise in Stoclcholm auf einer Gesandtschaft abgegeben Worden seien, die er nicht nennen wolle. Mehr Licht in die Hintergründe der Schmug- gelaffäre brachten erst die Zeugenverneh- mungen. Vor allem aus der schriftlich einge- reichten Aussage des Berner Kaufmanns Schneider, der aus beruflichen Gründen am Erscheinen verhindert war, scheint hervorzu- gehen, daß der ehemalige portugiesische Kon- sul Stradlin in Lausanne, Hintermann aller Schmuggelunternehmungen war. Nach der Darstellung Schneiders bediente sich Stradlin zu den Schmuggelfahrten der Hilfe mehrerer Diplomaten. Neben dem Prinzen Hans von Liechtenstein wurden hier vor allem der Aa- malige Gesandte Venezuelas in der Schweiz Jose de Rivas, und der kolumbianische Diplo- mat, Eduardo Zaldua, genannt. Schneider gab an, daß die Diplomaten eine Provision er- Halten hätten, allerdings wisse er das im Falle des Prinzen von Liechtenstein nicht ge- nau. Auch der Zeuge von Naryschkin behauptete in der Schweiz sei es ein offenes Geheimnis, daß zahlreiche Diplomaten sich, durch Bei- Hilfe zu Schmuggelaktionen Nebeneinnahmen verschafften. 8 Vier Monate Gefängnis beantragt Im Anschluß an die Zeugenvernehmung beantragte der Staatsanwalt wegen„Sewerbs. mäßiger Zollhinterziehung in vier Fällen“ vier Monate Gefängnis und 50 000 DM Geld- strafe gegen den Prinzen. Außerdem soll die- ser eine Wertersatzstrafe von 664 600 DM für die geschmuggelten Uhren leisten, die nicht mehr sicherzustellen sind. Der Verteidiger be- antragte den Freispruch des Angeklagten, der Als„erlaubt“ angesehen habe, für Bekannte Uhren mit über die Grenze zu nehmen. Halder wußte nur vom Hörensagen. Ehemaliger Generalstabschef als Zeuge München(UP). Uber seine letzten Be- Segnungen mit dem Chef der deutschen Ab- Wehr, Admiral Canaris, im KZ Flossenburg, sagte im Huppenkothenprozeß der frühere Chef des Generalstabes, der 66 jährige Gene- caloberst Halder, als Zeuge Aus. Zu der Anklage gegen Huppenkothen, 5 habe seinerzeit als Ankläger in einem Stand- Serichtsverfahren die später vollstreckte 10 desstrafe für Canaris, General Oster und andere im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftete Persönlichkeiten gefordert, wußte Halder lediglich vom Hören- sagen aus dem Munde der ebenfalls in Flos- senburg inhaftierten Gattin des früheren österreſchischen Bundeskanzlers zu berichten. Frau von Schuschnigg habe ihm berichtet, daß Huppenkothen aus Berlin eingetroffen sei. um ein Standgerichtsver fahren durchzuführen. Später ha be sie ihm mitgeteilt, dag die Exe- kution von Canaris und Oster für 9. April 1945 festgesetzt worden sei. Die in Flossenburg zu nächtlicher Stunde duchgeführten Exekutionen habe er nur am Rande erlebt, sagte Halder weiter. Durch me- terlange Spalten im Eichenholz seiner Zellen- tür habe er gesehen, wie unbekleidete Häft⸗ linge nachts barfuß an seiner Tür vorbei nach dem im Westteil des Lagers gelegenen„Hin- richtungswinkel! getrieben würden. Uber seine Behandlung während seiner Haft im Reichssicherheitshauptamt in der Prinz- Albrecht- Straße 8 in Berlin sagte Halder, def vorher im KZ Ravensbrück inhaftiert war: „Die Behandlung war die härteste und rau- heste, die mir je widerfahren ist“. Mißghandelt Sei er aber„außer kleinen Quälereien durch das Unterpersonal“ nicht ausgesetzt gewesen. Auch bei den übrigen Häftlingen habe er keine Spuren von Mißghendlungen bemerkt. Von einer sogenannten„Vorbereitungszelle“ mit einem Bock für Auspeitschungen wisse er nichts. Huppenkothen selbst sei mit„ge- sucht wirkender Höflichkeit“ aufgetreten. Anschließend schilderte der ehemalige Major der Wehrmacht von Schlabrendorff, seine Fol- terung durch die Gestapo. Schlabrendorff war beschuldigt worden, an 5 Attentat vom Juli beteiligt gewesen zu sein. Er wurde zum Tode verurteilt und in die Konzentrations- lager Flossenburg und Dachau eingeliefert. Der Zeuge sagte aus, daß man ihn mit so- genannten Dornenkissen“ an den Händen und am Oberschenkel gefoltert habe, um ein Geständnis zu erzwingen. Die Dornen seien ihm von den Vernehmenden Kommissaren schraubstockartig ins Fleisch gepreßt worden Vor der Vernehmung Halders als Zeuge aten der frühere Ss Standartenführer Thomson sowie der frühere Referent im Reichssicherheitshauptamt, Oberregierungs- rat Trenker ausgesagt. Beide Zeugen gaben m, von der Existenz einer Prügelzelle im 4. Stock des Reichssicherheitshauptamtes nichts zu wissen. Deere Formosa-Debatte verschoben Politischer Ausschuß lehnt Sowietresolutionab Lake Success(Up). Der Politische der N- Volwersammme lehnte mit 49 gegen 5 Stimmen, bei drei Stimmenthaltungen, den sowjetischen Vor- Wurf ab, daß sich die Vereinigten Staaten ge- genüber dem kommunistischen China einer Aggression schuldig gemacht hätten. Fast die gesamte Vormittagssitzung wurde ausgefüllt von Ausführungen der Redner des soWjetischen Blocks, die die militärischen Ak- tionen der Vereinigten Staaten im.— Osten auf das schärfste verurteilten. Der Sirzige wichtige Sprecher der Westmächte War Austin(US), der es ablehnte, auf die Segen sein Land vorgebrachten Bescinildigun- gen im einzelnen einzugehen. In seiner Nachmittagssitzung beschloß der Politische Hauptausschuß auf Antrag Grog- britanniens und der Vereinigten Staaten mit 38 gegen fünf Stimmen bei acht Stimmenthal- tungen, die Debatte über die Formosafrage auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Der kanadische Außenminister Pearson gab bekannt, daß er es abgelehnt habe, im Ver- mittlungsausschluß der Vereinten Nationen mitzuarbeiten, der sich um neue Friedens- Verhandlungen mit 8 kommunistischen China bemühen soll. Mao Tse Tung erhält Kriegsschiffe Moskau stellt Ohina chemalige japanische * zur Verfügung— Alarmnachrich- ten über Indochina V. K. Hongkong. Die Sowjetunion soll, wie aus Kanton verlautet, den kommuni- stischen Chinesen einige frühere japanische Kriegsschiffe ausgeliefert haben, die den Kern einer chinesischen Flotte bilden Sollen, heißt es in Berichten, die aus Kanton eintrafen. Es soll sich hierbei um zwei Zerstörer, zwei Fregatten und ein Unterseeboot handeln, die zusammen mit 50 Mann sowietischen Ausbil- dungspersonals von den Chinesen übernom- men worden seien. Die Flotte werde wahr- scheinlich auf der Insel Hainan im Hafen von vulin stationiert werden. Ein Teil der Scküffe soll sich schon dort befinden. . Gleichzeitig treffen in Hongkong Nachrich- ten aus der nahe der chinesisch-indochinesi- schen Grenze gelegenen Stadt Nanning ein, zufolge die chinesischen Kommunisten olle Aber die Streitkräfte des indo- In den Berichten aus Nanning wird weiter gemeldet, führende Offiziere der chinesischen kommunistischen Armee, unter ihnen Gene- ral Tschang vi vun und General Peng Nin Chih, hätten vor zehn Tagen eine Inspektions- reise an die chinesisch-indochinesische Grenze unternommen und bei dieser Gelegenheit eine Reihe von Besprechungen mit indochinesi- schen Offizieren abgehalten. Kurz danach seien große Mengen von Lebensmitteln in die Grenzgebiete verbracht worden und gleich- zeitig habe sich eine Gruppe von sowjetischen Oflizieren an die Grenze nach Indochina be- i geben. Seoul unter pausenlosem Feuer UN-Front schiebt sich weiter nach Norden vor —„Bedeutender alliierter Sieg“ angekündigt TO k io. Auf einer Breite von rund 130 km — von Seoul bis zu den Bergen an der korea- nischen Ostküste— schiebt sich die Front der UN-Truppen langsam nach Norden vor. Ein Sprecher der achten Armee gab bekannt, daß ein„bedeutender alliierter Sieg“ bevorstehe. Er fügte hinzu, daß die alliierten Streitkräfte gegenwärtig damit beschäftigt seien, staxke kommunistische Truppen konzentrationen im Süden von Seoul zu vernichten. Seoul selbst liegt unter pausenlosem starken Beschuß alli- jerter Artillerie. 0 Der Armeesprecher gab weiter zu Sk pnen, daß er seine Mitteilung über einen sich An- bahnenden„bedeutenden Alliierten Sieg“ 80 verstanden Wissen wolle, daß die Truppen ge- Senwärtig dabei seien, starke kommunistische Truppenverbände zu vernichten. Dies und nicht die Eroberung irgendwelcher geographi- scher Punkte sei„das Ziel der gegenwärtigen Phase der Offensive mit begrenzten Zielen“. Während Seoul von Artillerie und Panzern beschossen und von alliierten Fliegern mit Bomben belegt wird, haben alliierte Truppen damit begonnen, sich in einer Entfernung von Sechs bis-zehn Kilometer von der Stadt einzu- graben. Die Gefahr, daß die Kommunisten südlich des Han-Flusses eine Gegenoffensive beginnen könnten, ist nach Ansicht der achten Armee endgültig beseitigt. Die Armee schätzt, daß„mindestens die Hälfte“ von drei chine- sischen Armeekorps und zwei nordkoreani- sche Divisionen an der koreanischen West- kromt bereits aufgerieben worden seien. Die übrigen der schätzungsweise 100 000 südlich des Han-Flusses seien eingekesselt und Lingen ebenfalls der Vernichtung entgegen. Amerikanische Bomber haben bisher Schwei ten Angriffe auf schlag erlegen. Zeit des Unfalles befanden sich 14 Person im Gebäude. Sie hörten den Donner der sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit 5 führt, daß eine Anzahl von Flüssen Ufer getreten sind. Bei Udine l unterspülte Brücke unter ihr zusam stehenden Kommunisten Setta-Tal bei Bologna ereignete, kame Thyssen soll gestorben sein In Buenos Aires einem Herzschlag erlegen? Buenos Ares(UP). Die in Buenos Al- res erscheinende Zeitung„Die Freie Presse“, — 5 der United Press mit, daß sie den Auf- trag erhalten habe, in ihrer Freitagausgabe eine Todesanzeige über das Hinscheiden des bekannten deutschen Großindustriellen Fritz Thyssen zu veröffentlichen. Wie die„Presse“ weiter berichtet, sei der 78 jährige Thyssen in seinem Heim im Vorort Martinez einem Herz- Feuer auf Grönland- Stützpunkt Dänische Soldaten ohne Wohnbaracke Kopenhagen(UP). Auf dem dänischen Militärstützpunkt Söndre Strömfjord auf Grönland ist ein Feuer ausgebrochen, das er- hebliche Zerstörungen anrichtete. Auf dem Stützpunkt, der im zwe krieg von den amerikanischen Luf ten benutzt wurde, sind gegenw g 27 dàã- b nische Soldaten stationiert, die durch das Feuer in eine unangenehme Lage geraten sind, Weil ihre Wohnbaracke, in der sich ihre Aus rüstung und ihre Kleidungsstücke befanden, 5 ö 5 iten Welt- treitkräf- vom Brand zerstört wurde. Das Feuer ent- stand, als die Soldaten eine eingefrorene Toi- jette mit der Lötlampe auftauen wollten. Tschechei fühlt sich„bedroht“ Noten an die drei Westmächte 3 Prag(UP). Die Tschechoslowakei warf den drei Westlichen Großmächten vor, daß sie durch die Aufrüstung Deutschlands die Sicher- heit der Nation gefährdeten. Dieser Vorwurf War in gleichlautenden Noten enthalten, die den Botschaften der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs nach einer Sondersitzung der tschechoslowakischen Re- g gierung in Prag überreicht wurden. 3 eee — UDS-Bomber gegen Vietminh 5 Von französischen Piloten geflogen a Saigon(UP). Amerikanische Bomber B-26, die im Rahmen des Waffenhilfsprogramms geliefert wurden, haben zum erstenmal in die Kämpfe in Indochina eingegriffen. Sie wur- den von französischen Piloten geflogen und bewarfen die Vietminh nördlich Hanoi in der Provinz Tonking mit Bomben. Uber die Fr- gebnisse des ersten Luftangriffs wurde nichts näheres bekanntgegeben. ö Das todbringende Nähgarn, 1 Schlecht sterilisiert— Vier Starrkrampf- Tote Wien(UP). Nicht sachgemaàß sterilisiertes Nähgarn für medizinische Zwecke, das von einer Wiener Firma geliefert wurde, hat in Wien und St. Pölten während der ver nen zwei Wochen den Tod durch Starrkr von mindestens vier Personen verursacht. Das Garn ist von einer Firma hergestellt wor- den, deren Namen bisher nicht bekanntge- geben wurde. Alle Vorräte dieses Garns end 4 inzwischen beschlagnahmt worden. Medizinisches Nähgarn, das meistens Pingeweiden von Schafen hergestellt wird,! verschiedenen Sterilisierungsprozessen un Worfen, ehe es in Alkohol an die Krar Häuser geliefert wird. Es verbleibt im 5 hol bis es von dem Chirurgen verwendet wird- Wie man weiter mitteilt, soll ein Beamter des Sozialministeriums eine große Anzahl von Fehlern in dem Sterilisierungsverfahren einer Firma festgestellt haben, von der anscheinend das infizierte Nähgarn stammt. Es sei der Firma aber gestattet worden, weiter zu fabri- zieren, nachdem die Leitung versprochen Hatte, ihr Skerilisierungssystem zu verbessern. 1 Clementis zu Tito geflüchtet? Us- Geheimdienst setzt Spezialisten ein Belgrad(UP). Die jugoslawische Regie- rung hat es bisher strikt abgelehnt, sich zu den Berichten zu äußern, nach denen der frühere tschechoslowakische Außenminister Clementis in Jugoslawien um Asyl nachge- sucht haben soll. Seit drei Tagen gibt das offizielle jugoslawische Pressebüro auf all Anfragen über den Aufenthalt von Clementis die gleichlautende Antwort:„Von der Regie- rung wird zur Zeit keine Intor mation daruber erteilt.“ i Die Vereinigten. haben— wie v. Zzuverlàssiger Seite verlautet— eine Anzah von Beamten ihres Geheimdienstes von W. shington nach Deutschland entsandt, um die geheimnisvolle Clementis-Affare zu unter- suchen. Es soll sich bei diesen Beamten um Osteuropa- Spezialisten handeln, die versuchen werden, Klarheit in die sich widersprechen J den Berichte über das Verschwinden des heren tschechoslowakischen Außenministers zu bringen. Von Felsblöcken erschlagen Erdrutsch und Hochwasser fordern Todesopf RO m(UP). Schwere Regenfälle und stü mische Winde forderten innerhalb der letz en 24 Stunden in Italien erneut acht Todesopfe Die Zahl der Verlętzten wird auf etwa 55 g schätzt. Nach def Schneefällen der letz Tage gingen in den Alpengebieten erneut wWinen nieder. In einem Dorf am Monte Collicello w ein Haus durch einen Erdrutsch zerstört abrollenden Eelsblöcke und Erdmasse stürzten ins Freie. Prei von ihnen konnte gen und kamen ums Leben. Regen und Schneeschmelze haben junges Mädchen, ais eine vom Ho Bei einem ähnlichen Unglück, das Marmer ums Leben. Zwei Weiter ertranken im eee bei Vi Florenz. n re kränkt habe. Dr. Schmitz-Bräuning wird in 0 4 3 Südwestdeutsche Rundschau Halbwüchsige überwältigten Neunzährige Heidelberg dyb). In Heidelberg Handschuhsheim wurde ein neun Jahre altes Mädchen von zwei Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren mißbraucht. Die beiden Täter konnten in der folgenden Nacht festgenom- men werden. Sie hatten das Mädchen unter dem Vorwand, ihr Bruder liege gefesselt in einer Hütte am Rande der Stadt, dorthin ge- lockt. Das Mädchen wurde dann von den Halb- wüchsigen Burschen in brutaler Weise über- wältigt. Einige Stunden später stand das Mädchen völlig verstört und beschmutzt vor hren Eltern und berichtete von dem Vorge- Tallenen. Verleumdung im Spielbankprozeßꝰ Heidelberg(Wb). Im März 1950 hatte der damalige Interessenvertreter der„Süd- westdeutschen Casino- Gesellschaften“, Stahl, Auf einer Pressekonferenz in Heidelberg im Zusammenhang mit der Verleihung der Ren- Zession zum Bau einer Spielbank in Heidel- berg den Verdacht durchblicken lassen, daß bei der Verleihung der Konzession seitens der Heidelberger Stadtverwaltung nicht kor- rekt gehandelt worden sei. Stahl hatte sich vergeblich um die Konzession beworben, die damals nach einem Beschluß der Heidelberger Stadtverwaltung dem Leiter der Spielbank in Bad Homburg, Heidtmenn, zugesprochen wer- den sollte. Die Heidelberger Stadtverwaltung und Heidtmann hatten nach dieser Pressekon- Ferenz gegen Stahl Beleidigungsklage erhoben. Bei einer Verhandlung vor dem Heidelberger Schöffengericht am 31. Januar dieses Jahres War es zu einem Vergleich gekommen, nacłi- dem Stahl eine Erklärung abgegeben hatte, daß er die Heidelberger Stadtverwaltung und Herrn Heidtmann nicht der Bestechung habe Heschuldigen wollen. Ober bürgermeister Swart und der Betriebsräteausschuß der Stadtver- waltung übergaben der Presse einen offenen Brief an Dr. Schmitz-Bräuning(Heidelberg), Aer in dem Prozeß als Zeuge ausgesagt hatte. Dr. Schmitz-Bräuning, der im Jahre 1950 zu- sammen mit Stahl die Interessen der„Süd- westdeutschen Casino- Gesellschaften“ bei der Heidelberger Stadtverwaltung vertreten hatte, Hatte in der Gerichtsverhandlung auf die Frage, ob er zur Erlangung einer Konzession amn irgendwelche Personen oder Gruppen Zu- Wendungen gemacht habe, die Aussage ver- weigert. In dem offenen Brief der Heidelber- ger Stadtverwaltung wird geltend gemacht, dag Dr. Schmitz-Bräuning durch seine Ver- Weigerung der Aussage die städtischen Beam- te ten- und Angestelltenschaft in ihrer Ehre ge- dem Brief aufgefordert, die Namen desjeni- Zen oder derjenigen städtischen Beamten, An- Sestellten oder deren Angehörigen zu nennen, die eine derartige Straftat begangen haben Sollen. Landesbußtag gilt nicht für Baden Karlsruhe(SWR). Meldungen von ver- schiedenen Seiten, die sich im Zusammen- mang mit dem württembergischen Landespuß- ſtag bzw. mit Filmvorführungen an diesem Tag(Sonntag Invokavit) beschäftigen, geben Zuständigen kirchenamtlichen Stellen Veran- lassung, darauf hinzuwelsen, daß dieser Bug- tag nur im Bereiche der Evangelischen Lan- deskirche Württemberg gefeiert wird. Für Baden fällt, wie für die gesamte evangelische Kirche Deutschlands, der allgemeine Buß- und Bettag in diesem Jahre auf den 21. November. Zwei Sekunden kosten 16 00 DM Karlsruhe(lic). Eine teure Angelegen- eit wird den Karlsruher Stadtvätern die erst Karlsruher Stadtwappen auf US-Uniform Karlsruhe(id). Ein seit drei Jahren in Karlsruhe stationiertes amerikanisches Flak- bataillon wählte das Stadtwappen mit der In- schrift„Fidelitas“ als Truppenabzeichen. Es wird von den Soldaten in rotgelben Farben auf dem Oberarm ihrer Uniformbluse getra- gen. Der Kommandeur schrieb dazu an den Karlsruher Resident Officer, man habe dieses Abzeichen gewählt, weil Karlsruhe für viele amerikanische Soldaten zu einer zweiten Hei- mat geworden sei. Sie und ihre hier ansàssigen Angehörigen würden die Freundlichkeit schät- zen, die von den Bewohnern der nordbadi- schen Stadt selbst unter Umständen gezeigt werde, die sie— gelinde gesagt— als recht Widerwärtig empfinden müssen. Revision zum Betzinger Eisenbahnunglück Karlsruhe chpd). Als Revisionsinstanz Wird sich der Deutsche Bundesgerichtshof am 20. Februar mit dem schweren Eisenbahnun- glück, das sich bei Reutlingen-Betzingen am 29. Juni 1950 ereignete, befassen. Die Ober- staatsanwaltschaft hatte gegen das Urteil der Großen Strafkammer Tübingen, das den Angeklagten, Lokomotivführer Merkle, frei- sprach, weil er nach dem Urteil der Sach- verständigen gesundheitlich dem Dienst nicht gewachsen war, Berufung eingelegt. Karlsruhe(SWE). Ein siebenjähriges Kind wurde auf der Funkerstraße im Stadt- teil Durlach von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden geschleudert. Es erlitt so schwere Verletzungen, daß es bereits kurze Zeit darauf starb. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. 25 600 DM bei Bankeinbruch erbeutet Freiburg dds). Unbekannte Täter stat- teten der Nebenstelle Bad Krozingen der Be- zirkssparkasse Staufen einen Besuch ab und erbeuteten nach den bis jetzt vorliegenden Feststellungen 25 600 DM. Omnibus fuhr gegen Baum— sechs Verletzte Kraftpost- Omnibus Kaiserslautern— Mölschbach geriet auf der schlechten Straße vor Mölschbach in ein Schlagloch und fuhr gegen einen Baum. Sechs Verletzte, darunter ein Schwerverletz- ter, wurden in das Städtische Krankenhaus Kaiserslautern(dm). Der Kaiserslautern eingeliefert. Einbruch in die Sparkasse Germersheim Germersheim(Id). Bei Nacht brachen der Germersheim (Pfalz) auf und entwendeten etwa 25 000 PM. Als die von, einem Wachmann verständigte Polizei eintraf, waren die Einbrecher unter Zurücklassung ihres Einbruchswerkzeuges ver- schwunden. Gegen die Verfolgung mit Hunden Täter den Kassenschrank Kreissparkasse Unbekannte Stadt- und hatten sie Blausàure gestreut. ö Häftling in seiner Zelle verbrannt Duale Rundschau Verklungene Melodien Faſching iſt vorbei— die Faſtenzeit hat begonnen. Konträrere Gegenſätze bringt der geſamte harmoniſch abgeſtimmte Jahresab⸗ lauf nicht mehr, als dieſen großen Bruch von der Ausgelaſſenheit und Freude zur Ein⸗ kehr und Beſinnung. Von dem tollen Treiben der letzten Nacht des Faſchings iſt es nur ein minutenlanges Verweilen zum Ueber gang in die ſtille Zeit. Verklungene Melo⸗ dien werden dann in Dieſer Zeit des Sich⸗ ſelbſtfindens wieder wach. Nicht die über⸗ mütigen Tonſchöpfungen einer verrückten Zeit, nicht die grellen Diſſonanzen, ſondern zarte Töne leben noch einmal in der Erin⸗ nerung auf, klingen Erlebniſſe und Gefühle nach, die reine Freude waren. Dieſe reine Freude hat keine Gemeinſamkeit mit dem zügelloſen Treiben, das nur von Triebhaf⸗ ten her beſtimmt iſt, ſondern iſt der Aus⸗ druck eines wahrhaften Empfindens, das auch in den vollen Ballſälen und unter dem Schutz der Maske nicht verleugnet werden konnte. Dieſe Melodien aber bringen Töne zum Schwingen, die auch in dieſe ernſte Zeit paſſen, die Mittler ſind zwiſchen dem Menſch⸗ lichen und Geiſtigen, und Brücke werden von Verſtand zur Seele. Daß dieſes innere Er⸗ leben ſich nicht zur Schau ſtellt iſt verſtänd⸗ lich, es glättet die Wogen des Innerſten unter dem Mantel der ſtillen Zeit und birgt in ſich den Zauber des großen inneren Er⸗ lebens mit dem eigenſten Ich. * 40 Tage lang verhüllen die Altäre in den Kirchen ihr Antlitz, um jeden Chriſten auch an ſeine Pflicht in die⸗ ſer Zeit zu gemahnen. Das große„Memento“ ſteht ſchweigend in dem Kirchenraum, buß⸗ fertige Geſinnung fordert dieſes große Schwei⸗ gen, das am Aſchermittwoch begann, wo die Vergänglichkeit alles Irdiſchen durch die Aſche ſichtbarſten Ausdruck angenommen hat. So iſt dieſe Zeit beredter Ausdruck der großen Stille nach außen hin, Bewegung der Gedanken im Inneren, Wegweiſer zum Gött⸗ lichen und der Ewigkeit. Wer aber wollte leugnen, daß eine ſolche Stille und Einkehr gerade in unſerer Zeit dringend notwendig iſt? Denn Oſtern, das die Faſtenzeit beſchließt, ſoll uns geläuterte Menſchen bei der großen Faſtenzeit Kürzlich wieder Stellte sich bei den ersten Veranstaltungen meraus, daß der hohe Raum mit seinem Glas- N dach eine außerordentlich schlechte Akustik mat. Ein vor dem Bau herangezogener Fach- mann hatte eine Nachhallzeit von drei Sekun- den errechnet; Messungen ergaben, daß es in Wirklichkeit fünf Sekunden sind. Dieser Feh- aufgebaute Stadthalle. Es Schwäbisch Hall dw). In einer Zelle Auferſtehung des Lichtes und Lebens ſehen. des Untersuchungsgefängnisses in Schwäbisch Hall entstand in der Nacht zum Donnerstag ein Brand, dem ein Häftling zum Opfer fiel. Der Zelleninsasse, ein junger Mann, erstickte in der starken Rauchentwicklung. Die Ur- sache des Brandes ist noch nicht bekannt. „Sturm im Waſſerglas“ muß verlegt werden. Wie uns der Theaterring mitteilt, muß das für kommenden Sonntag vorgeſehene Gaſtſpiel des Nationaltheaters im Vereins⸗ haus„Sturm im Waſſerglas“ wegen Er⸗ krankung mitwirkender Künſtler bedauer⸗ licherweiſe ausfallen und auf einen ſpäteren gen ein schwerer US-Panzer mit hoher Ge- Zeitpunkt verlegt werden. Der neue Termin schwindigkeit in den an der Straße gelegenen wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. Stadtwald. Der Panzer riß zahlreiche Bäume Die bereits gelöſten Karten behalten ihre nieder und kam erst nach 120 Metern an Gültigkeit. einem Steilhang zum Stehen. Der Schaden beträgt über 1500 DM. ö Us-Panzer rast in den Stadtwald EIlI wangen dw). Infolge Versagens der HKettenbremsen fuhr dieser Tage bei Ellwan- Familienabend des Evang. Männervereins. Nach jahrzehntelanger Pauſe will der hie⸗ ſige Evang. Männerverein auf vielſeitigen Wunſch eine liebgewordene Tradition, näm⸗ lich die Durchführung eines Familienabends, wieder aufnehmen. Dieſer Abend ſoll am 18. Februar im Vereinshaus ſtattfinden. Trotz mancher Schwierigkeiten hat der Verein der Zeit angepaßte Darbietungen vorberei⸗ Ghringen dw). Einen zweifellos würzi- gen Faschingscocktail brauten sich in der ver- gangenen Woche einige amerikanische Solda- ten zusammen. Sie erschienen in einer Wal- denburger Wirtschaft und ließen sich mehrere Flaschen Schnaps geben. In Neuenstein machten sich die Soldaten dann daran, ihren Cockteil zu mixen. Spaziergänger traufen ihren Augen nicht, als sie sahen, wie die Sol- Den 80. Geburtstag kann morgen Sams⸗ tag Frau Barbara Fiſcher geb. Gruber, Villingerſtraße 18, begehen. Der Hochbetag⸗ ten die beſten Wünſche. Gaſtſpiele im Naiionaltheater. Am Samstag, den 24. Februar gaſtiert Werner Fink's„Die Mauſefalle“ mit dem neuen Programm„Im wilden Weſten nichts Neues“ im Mannheimer Nationaltheater. Anfang März kommen Rudolf Forſter, Heidemarie Hatheyer, Hans Leibl und Anne⸗ marie Holtz mit dem Schauſpiel„Der Fall Winslow“ von Rattigan zu einem dreitägti⸗ gen Gaſtſpiel nach Mannheim. Am 18. März wird Helge Rosvaenge als Gaſt den Fauſt in der Oper„Margarete“ von Gounod ſingen. Für Anfang April iſt ein Gaſtſpiel des Deutſchen Schauſpielhauſes Hamburg mit Giraudoux's Schauſpiel„Die Irre von Chall⸗ lot“ zu erwarten. In der Inſzenierung des Werkes von Karl⸗Heinz Stroux wird Her⸗ mine Körner die Titelrolle ſpielen. Vorausſichtlich wird Peter Anders an Oſtern in der Partie des Stolzing in Wag⸗ ner's„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ im Nationaltheater gaſtieren. 5 Mannheim dwb). Aus dem Elektrizitäts- Werk in Mannheim-Rheinau sind dieser Tage 250 Meter Kupferkabel von einer Trommel Aabgerollt und in Stücke zu 15 bis 20 Meter zerhackt worden., Die Diebe wurden jedoch bei ihrer„Arbeit“ gestört und ergriffen darauf- hin die Flucht. Sie hatten in einem in der Nähe gelegenen Waldstück einen Lastwagen stehen, mit dem sie die Beute abtransportie- ren wollten. Dem Werk ist durch das Zer- hacken der Kabel ein Schaden von rund fünf- tausend D-Mark entstanden. Die Ermittlungen sind noch im Gange. „Süßwarensteuer“ schon begraben? Die Pläne des Bundesfinanzministers über die Einführung einer Sonderumsatzsteuer für Süßwaren und Luxuslebensmittel werden möglicherweise ein rasches Ende finden. Mit- glieder des interministeriellen Kabinettsaus- schusses für Wirtschaftspolitik haben sich mit Vertretern der Regierungsparteien im wirt⸗ schaftspolitischen Ausschuß des Bundestages zu einer eingehenden Erörterung der wirt- schaftspolitischen Situation getroffen und sol- len dabei zu der Auffassung gelangt sein, daß die geplante Süßwarensteuer fallen gelassen werden müsse. Irgendwelche Beschlüsse die- ser Art sind jedoch nicht gefaßt worden. Als Grund für die ablehnende Haltung der Kon- kerenzteilnehmer werden die Auswirkungen für den Verbraucher und die Proteste der In- dustrie angeführt. Künftig nur ein Anhänger erlaubt? Angesichts der immer häufiger werdenden Verkehrsunfälle will der Bundesverkehrsmi- nister durch Gesetz das Mitführen von mehr als einem Anhänger bei Lastkraftwagen und das Parken auf der Autobahn verbieten. Die Vorschriften über Führerscheinentzug sollen verschärft werden. Wie das Bundesverkehrs- ministerium mitteilte, werden die entspre- chenden Gesetzentwürfe zur Zeit mit den obersten Verkehrsbehörden der Länder und mit den beteiligten Verbänden und Gewerk- schaften erörtert. 1 Süddeutsche Klassenlotterie Am 4. und 5. Ziehungstag der fünften Klasse der achten Süddeutschen Klassenlotterie wur- den planmäßig 5000 Gewinne gezogen, dar- unter folgende größere: ein Gewinn zu 50 000 D-Mark auf die Nr. 88 003, ein Gewinn zu 10 00 DM auf die Nr. 138 734, sechs Gewinns zu je 5000 DM auf die Nr. 10 867, 38 499, 59 977, 66 611, 96 406 und 99 708.(Ohne Gewähr) 1 Wettervorhersage 5 Am Freitag und Samstag meist stark be- Wölk, zeitweise zum Teil schauerartiger Re- e e een e cr 33. Fortsetzung Nachdruck verboten. Donate kniet auf der harten Bank und preßt die Stirn gegen die Scheibe. Kehr doch um, flüstert sie.„ Kehr An Aber dies leise Flehen erreicht sein Ohr micht, und noch weniger sein Herz... er 20. gert nicht, er dreht sich nicht um. „Ich hasse ihn!“ sagt Donate laut und schlägt mit der geballten Faust gegen eine Holzkante. „Ich hasse, hasse, hasse ihn!“. Wie sie so aus dem Fenster gegen den Wald- rand starrt, durchzuckt es sie mit einem hei- gen Erschrecken, warum er wohl so brüsk da- Vvongegangen ist. Was denkt er von ihr?. Wokür hält er sie?. Glaubt er, daß sie inn überrumpeln hat wollen? In ͤder Einsamkeit des halbdunklen Raums schießt ihr das Blut glühend ins Gesicht noch nie in ihrem Leben hat sie sich s0 gede- mütigt gefühlt. und das ist vielleicht das Schlimmste, das einem stolzen Menschen 8 überhaupt widerfahren kann schlimmer als Körperlicher Schmerz und seelisches Leid. Es ist eine halb unbewußte Reaktion, da Sie die hölzernen Läden vor den Fenstern schließt und die Tür verriegelt. Es gibt hier keine Augen, die neugierig und schadenfroh auf sie starren, aber sie hat das Bedürfnis, ch von der Welt abzusperren, sich im Dun keln zu verkriechen. 1888 2 5 reißt mit ungeduldigen Bewegungen die nassen Sachen vom Leibe und schleudert sie 2 e hinfall die Bank, auf den Fußboden, wo sie Se Das ist die einzige Möglichkeit einer Rache .. Sie glaubt zwar selbst nicht recht daran, aber sie malt es sich doch so lebhaft aus, daß sie darüber endlich einschläft. Donate weiß nicht, ob es früh oder spät ist, als sie aufwacht.. der Raum ist dunkel, und ihre Uhr ist stehengeblieben, da sie vergessen Hat, sie aufzuziehen. durch die Ritzen der Fensterläden dringt eine matte graue Hellig- Reit. Als Donate die Läden öffnet, sieht sie— nichts. Feuchte weißgraue Nebelwände ballen sich rings um das Haus., die hohen Baum- stämme sind nur noch wie Schattenstreifen sichtbar.. Donate sitzt mitten in einer Wol- ke hoch über der Welt. Und sonderbarerweise findet sie das schön und unendlich beruhigend.. keine strahlen- de Morgensonne hätte so wohltuend wirken können wie diese feuchte Wolke, die das Haus in Watte wickelt. b Es müßte gut sein, eine Weile als Einsiedler zu leben. jeder Mensch sollte das tun, und wenn es nur ein paar Tage im Jahre wäre. Nein, sie fürchtet sich nicht.. nicht vor Rau- bern und Einbrechern, nicht vor wilden Tie- ren., nicht einmal vor der Größe und Stille der Natur. 8. Sie nimmt sogar tapfer den Kampf mit dem Herd auf, der qualmt und nicht ziehen wðill kein Unrecht damit antun. sie würde ihm ie hustet mit tränenden augen und summt die Wahrheit sagen. nicht die volle natür- verenügt vor sich hin, als die Scheite endlich lich vielleicht wäre er sehr zufrieden, wenn knistern und prasselg. 5 sie ihm eine gute Kameradin würde.. und er mre Sachen sind leidlich trocken, besonders würde sie nicht hindern, weiter zu arbeiten. Wenn man sie gegen die Herdglut hält und sie und alles, wWwas sie verdient, würde Bucheck so erwärmt überstreift. Nur die Schuhe sind zugute kommen... es sollte in einem Glanze naß, natürlich hat sie kein Heu hineingestopft. wieder erstehen, wie es ihn kaum je gekannt s ist ganz behaglich, auf nackten Soh- „ und sie würde alles Land zurüdckaufen, über die Holzdielen zu laufen. 5 das man unbarmherzig aus ihm herausgefetzt Sie findet allerlei es in dem Schrank und wenn sie darum prozessieren müßte.. und macht einen U: wenn man sie pProzessieren mit diesem Herrn Heysingk. nicht ö je 5 ch den Sie würde in die Welt gehen, um Ruhm und ann Geld zu erwerben, und sie würde das Recht haben, immer wieder hierher zurückzukom- men. immer wieder diesem Mann zu Seg⸗ etwas geschehen, um diese Schmech von ihr zu nehmen Ach, es wird gar nichts geschehen. Sie wird abreisen.. sie wird diesen Mann nie wieder sehen. und sie wird ihn vergessen. Nein, vergessen wird sie inn nie.. und sie muß sehr viel Erfolg haben, um über diese Kränkung hin wegzukommen. Arbeiten Ruhm und Reichtum erstreben.. das hat ihr schon einmal geholfen. aber doch war es anders, Denn Erik Foster hat sie geliebt viel mehr als sie ihn. Er war ein Schwächling, ein verwöhntes Muttersöhnchen. Der Kampf, den sie damals geführt hat, galt mehr seiner Familie als ihm. Ach, wieviel denkt man nicht an einem lan- gen einsamen Abend, in einer schlaflosen Nacht. ein ganzes Leben zurück bis in die früheste Kindheit— ein ganzes Leben voraus bis ins hohe Alter. 5 Aber daß dieser Mann in diesem Leben ein- mal keine Rolle mehr spielen— nein, das ist etwas, das man sich einfach nicht vorstellen kann. auch nicht. wenn man alle Vernunft und alle Erfahrung zu Hilfe ruft 80 Sie weiß nur einen Weg.. einen törichten, phantastischen Einfall.. aber im Augenblick ist es der einzige, der ihr etwas Ruhe gibt: sie könnte den Franzl heiraten. Sie würde ihm Geschirr und setzt es wieder fort Allerdings, daß es nicht geladen ist, denn sie versteht nicht damit umzugehen. Alle ihre Gedanken sind plötzlich wieder bei dem Mann, der hier einen Teil seines Lebens ver- bringt.. den größten Teil, wWie Inneke sagt, Es ist zu verstehen man kann Hier viel- leicht nicht ganz glücklich sein— aber jeden- falls auch nicht ganz unglücklich. ö Sie ist es schon jetzt nicht mehr, als sie auf mren nackten Füßen nach dem Brunnen drau- Ben läuft, dessen eiskaltes Wasser in einen ausgehöhlten, mit glitschigem Moos über wach- senen Baumstamm rinnt. Ein wenig hat die Wolke sich gelichtet, von dieser Seite des Hauses hat man einen weiten Blick über Hö- henzüge, die sich nur als dunkle Schatten in dem weiß grauen Dunst abzeichnen. 158 Hier also steht er, wenn im Herbst der Ne- bel braut, und denkt, er stünde am Meer Sie steht so lange da, bis der nasse Boden unter ihren Füßen sie mit Kälte durchdringt. Als sie gegessen bat— all die kämpfenden Gedanken der Nach: haben ihrem gesunden Hunger keinen Abbruch getan—, spült sie das zum mindesten will sie hier keine Unordnung hin- terlassen, die an den unliebsamen Besuch er- innert. 5 32 1 Wo hat dieser Napf seinen Platz gehabt dem untersten Fach vielleicht... nein, de nicht, da sind Bücher.. also wenn man eine Woche lang hier oben vergißt, wür 5 sogar etwas zu lesen haben. Sie kniet vor dem Schrank und berührt leise, liebko- send, die Bücherrücken mit den Fi en .. Es sind Lieblinge von ihr darunte 8 der— bei der Akustik kommt es auf Bruch- daten neben vier Flaschen Schnaps auch f 2 5 dchstte 5 2 2 fei„o Sekunden an— wird die Stadtkasse wei Flaschen Maggiwürze in die Gläser gos- tet, um allen Anweſenden unterhaltſame 8188 e Ach Grech 285 die runde Summe von 16 00 DM für eine sen und diese mit sichtlichen Wohlbehagen Stunden in der großen Familie der Kirchen. Feise stärker aufkrischende südwestliche Anderung der Wandtäfelung kosten. Jeerten. gemeinde zu bereiten. Winde 5 f i i i 55 Sie ist müde genug, aber die erregten Ge. nen und ihn fühlen zu lassen, wie gleichgültig Es gibt Beeren und Pilze in Wald, es lehnt FFC TTT danken lassen sie nicht schlafen. Es muß er ihr ist. sogar ein Gewellr an der Wand... sie hofft Die Urahne kehrt heim Ein Schicksal aus unseren Tagen— Begeg- nung im Hlüchtlingslager Von unserem Korrespondenten S. V. B. UI m Groß und hager, das abgezehrte Gesicht von 4 80 lch weißem Haar umgeben, sitzt igjährige Ururgroßmutte va Kraft [Sus Hidas bei Fünfkirchen in Südungarn auf mrem schmalen Holzschemel. Als eéeine der Atesten Heimkehrerinnen traf sie kürzlich im Staatlichen Durchgangslager Kienlesperg in irt ein. Das schlichte Schwarz der bäuerlichen Tracht gibt ihrer Erscheinung etwas Ernstes und Verschlossenes, aber ohne Mißtrauen bietet Sie mir die halb gelähmte, gichtv 8 Hand. Seit dem Jahre 1944, als das Schicksal art über sie hereinbrach, schüttelt ein schwe- res Nervenleiden ihre schwachen Glieder. Nur mit Mühe kann ich verstehen, was der zabhn- 10 Mund mit den zitternden Lippen erzählt. Vom of def Vater mr Leben als Bäuerin auf einem mittel- großen Hof, den vor über zweihundert Jahren e schwäbischen Vorfahren gründeten, hat Sele trotz harter Arbeit voll befriedigt.„Ich bin nicht viel herausgekommen, nur einma N nach Budapest.“ Sie hatte drei Kinder und einen guten Mann. Jahrzehnte gingen dahin in Triedlichem Schaffen und gutem Einverneh- men mit den Nachbarn, auch mit denen ser- bischer und ungarischer Abstamm ung. Im Jahre 1944 begannen die schweren Prü- ungen für die Familie. Die Front kam näher und die jüngeren Angehörigen entschlossen Sich zur Flucht. Viele Nachbarn und Freunde Singen mit. Die älteste Tochter blieb mit den Aten Eltern zurück, um den Besitz zu retten, wie sie meinte. Es wurde einsam und die Angst wuchs ins Unerträgliche. Die Greisin Wurde krank. . Ins Elend gejagt Dann kam der Tag, an dem sie vom Hof vertrieben wurden. Im Hühnerstall versteckt, entgingen sie der Gefahr, in ein Internierungs- Ager verschleppt zu werden. Die Tochter arbeitete als Taglöhnerin bei ungarischen Bauern und verdiente unter unsagbaren Här- ben den Lebensunterhalt für die drei. Die Alten, von Entbehrungen geschwächt und ver- einsarnt, slechten da hin. Der Bauer star Die Tochter arbeitete über ihre Kraft, das Reisegeld nach Deutschland zu e Es mußte für eine Fahrt mit internationalem Schnellzug reichen, denn einen längeren Trans- micht überleben. Die port würde die Mutter Enkeltochter schickte die Einreisegenehmigung unc nach viermonatigem Kampf mit den Be- hörden ging die Reise über Budapest, Wien nach Ulm. Wie lange noch? Ubergroß ist die Freude der Angehörigen und Freunde über die Ankunft der Greisin. Eine der Enkeltöchter lebt jetzt im sowie Fischen Besatzungsgebiet. Bei ihr ist der sechs- Fhrige Ururenkel der greisen Heimkehrerin. Die in der Nahe von Ulm wohnhaften Ange- hörigen können die alte Frau und ihre Toch- ter nicht bei sich aufnehmen. Es ist Kein Raum da. Das ist bitter für die Heimkehrerin. WMWerden sie lange aushalten müssen in dem Kahlen Raum des Lagers, der gegenwärtig StWa zwanzig Menschen jeden Alters beher- bergt? Neben der Greisin wimmert ein zwölf Tage altes Kind. Pakete für Gefangene in Indochina In deutsche Fremdenlegion are, die sich Als französische Kriegsgefangene in den Han- den der Vietminh-Truppen in Indochina be- kinden, können neuerdings Postsendungen geschickt Werden. Jeder dieser Deutschen, deren Zahl keineswegs gering sein soll, darf Im Monat zwei Pakefe, im Höchstgewicht von Je drei Kilogramm, sowie Briefpost empfangen. Die Pakete müssen zwel Umhüllungen haben. Die äußere Umhüllung muß folgende An- Schrift tragen:„Monsieur L'Aumonier Tissot, Direction de LAumonerie Protestante S. P. 70 022 T. O. E. Indochine, die zweite innere Umhüllung, muß den Namen und die frühere Einheit oder die französische Feldpostnum- mer des Empfängers sowie den Vermerk tragen„En Captivite de Guerre“, der deut- lich und dick unterstrichen anzubringen ist. Für jedes Paket müssen eine Pakelkarte so- wie zwei Zollinhaltserklärungen, diese in ernglischer oder französischer Sprache, ausge- Stellt werden. Die Postgebühr für ein 3-Kg- Aldet beträgt 5,80 DM. Die Laufzeit der Sen- dungen dürfte etwa acht Wochen dauern. Das Evangelische Hilfswerk macht darauf auf- merksam, dag gewisse N nicht ausge- schlossen smd. Wirischaff Bonn;:„Keine höheren Brot- und Butterpreise“ Der Anschluß an das normale Brot-, Fett- und Zuckerwirtschaftsjahr ist, wie ein Spre- cher des Bundesernährungsministeriums er- klärte, für das Bundesgebiet gesichert. Bei Butter und Brot seien keinerlei Preiserhöhun- n zu befürchten. Lediglich der Margarine Preis dürfte einer Anderung unterworfen wer- den, nachdem die Margarineindustrie eine Preiserhöhung um 40 Pfennig Pro Kilogramm forderte, um die stark verteuerten Rohstoffe bezahlen zu können. Selbst bei Zucker sei der schluß an die neue Ernte trotz der ver- stärkten Angstkäufe in den letzten Monaten hergestellt. All erdings könne man in den letz- ten Monaten des laufenden Zucker wirtschafts- N jahres nicht mehr die gleiche Monatsmenge Zucker ausgeben, wie zur Zeit, da allein bis zum 15. Februar 600 000 Tonnen gegenüber 330 000 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor- Jahr es freigegeben worden seien. Gesamtumsatz: Uber 80 Milliarden DM Nach den vorläufigen Ergebnissen der In- dustrieberichterstattung erzielte die Industrie des Bundesgebietes im Kalenderjahr 1950 einen Gesamtumsatz von 80,4 Milliarden DM. Im Vorjahr hatte der Gesamtumsatz der In- dustrie der Bundesrepublik 64,9 Milliarden DM betragen. Der monatliche Umsatzw ert der Industrie im abgelaufenen Kalenderjahr schwankte zwischen 5,2 Mrd. DM(Februar) und 8,1 Mrd. DM(November). Die Industrie Westberlins erzielte 1950 einen Umsatz von 16 Mrd. DM(gegenüber 1 Mrd. DM im Vor- jahr). Rekord- Güterverkehr auf dem Oberrhein Nach Mitteilung des Rheinschiffahrtsamtes registrierten die beiden Basler Rheinhafen im Vergangenen Monat einen Rekordverkehr von rund 325 000 Tonnen Güterumschlag. Früher Wurde nie die Grenze von 200 000 Tonnen überschritten. Hauptsächlich Getreide, Zucker und Brennstoffe wurden umgeschlagen. Die gute Wasserführung des Rheins trug mit zu diesem außerordentlich günstigen Ergebnis bei. Einheitliche Landtariflöhne? Die Gewerkschaften sind an die landwirt- schaftlichen Organisationen in Südbaden und Jücwürttemberg berangetreten, um mit ihnen für die land wirtschaftlichen Arbeitskräfte Tarifverträge abzuschließen, die in diesen bei- den Ländern bisher nicht bestehen. Die Ge- Werkschaften streben an, den in Württem⸗ berg-Baden in der Dand wirtschaft gültigen Tarifvertrag auch in Südbaden und in Würt⸗ temberg- Hohenzollern einzuführen. Vom Sperf Fußball-Endspielplan festgelegt Am 6. Mai beginnen die Gruppen- Endspiele Der Spielausschuß des Deutschen Fußball- Bundes legte den genauen Austragungsmodus für die Endrundenspiele zur Deutschen Fuß- ballmeisterschaft fest. Man hat für das Spiel- jahr 1950/1 bestimmt, daß acht Mannschaf- ten zu den Endspielen zugelassen werden, von Süden, Westen, Norden je zwei Vereine, von Berlin und Südwest je der Meister. An dieser Regelung wird festgehalten, obwohl aus Süd- West ein Antrag vorlag, die Endspiele mit Zzwyölf Mannschaften auszutragen. Die Besetzung der beiden Gruppen wurde Wie folgt vorgenommen: Gruppe I: West J. Südwest, Süd II und Nord II; Gruppe II: Süd I, Nord I, West II und Berlin. Die Regionalverbände müssen ihre Teil- nehmer spätestens am 29. April melden, de bereits am 6. Mai mit den Endspielen begon- nen wird. In den Gruppen sind Vor- und Rückspiele vorgesehen. Da der Fall eintreten kann, daß nach Abschluß der Gruppenkämpfe zwei Vereine punkt- und torgleich sind, mußte der 17. Juni als Ausweichtermin freigehalten Werden. Die beiden Gruppensieger bestreiten das Endspiel zur Deutschen Meisterschaft am 24. Juni. Der Endspielort steht noch nicht fest. Für die Deutsche Amateur-Mei sSterschaft haben sämtliche Landesver- bände ihre Meister gemeldet. Soweit die Lan- desmeister sich um den Aufstieg zu Vertrag spieler-Ligen bewerben, kann ein zweiter R treter entsandt werden. Am 2. März wird in Wiesbaden der DyB-Spielausschuß mit den Vorsitzenden der regionalen Spielausschüsse and der Landesfußballverbände alle schwe- benden Probleme beraten. Die 8 mer sperre wurde für den 1. b Juli apge- ordnet. 1—— 8 Rechtsiragen des Alltags/ ie fragen 28 Auskünfte werden nach beste Wir antworten m Wissen und Gewissen unter ausscmuß der verantwortlichkeit dei Redaktion 5 unsere Abonnenten kostenlos erteilt. Fragen ohne Allgemeininteresse werden schriftlich beantwy⸗ Frage X. X. Mein Stiefsohn erhält im Monat mehr als 50.— DM Rente. Wieviel steht mir von diesem Betrag zur Bestreitung seines Lebensunter- Haltes zu? Das von mir umgetriebene landwirtschaft- liche Anwesen gehört zu ½ meiner Frau und ½ meinem Stiefsohn. Bin ich verpflichtet, diesem Miete zu zählen? Welche Rechte hat eine Mutter gegenüber ihrem Einde, wenn dessen Vater nicht mehr lebt? Antwort: Zwischen Ihnen und Ihrem Stiefsohn besteht kein Verwandtschaftsverhält- mis. Infolgedessen sind Sie auch nicht unterhalts- Pflichtig. Die Art und Weise, wie Ihr Stiefsohn über die Rente verfügt, ist Ihrem Einflug Völlig entzogen. Falls ein Rind minderjährig umd außerstande ist, sich selbst zu unterhal- ten, kann es sich an die noch lebende Mutter Balten, allerdings nur insoweit, als die Ein- künfte aus seinem Vermögen und der Ertrag Seiner Arbeit dazu nicht ausreichen, Nach Ih- rer Mitteilung muß angenommen wer rden, daß Ihr Stiefsohn seinen Lebensunterhalt mit Leichtigkeit aus seinen Einnahmen auf Grund der Rente und des Anteils am landwirtschaft- chen Betrieb bestreiten kann. Mangels eines Ehevertrags haben Sie in Ihrer Ehe den ge- setzlichen Güterstand der Verwaltung und Nutzmießung. Das eingebrachte Vermögen der Frau, wozu auch hr Anteil am Haus umd land wirtschaftlichen Betrieb gehört, wird von Ihnen verwaltet. Außerdem erwerben Sie als Ehemann die Nutzung des eingebrachten Guts. Für den Anteil hrer Frau haben Sie keine Miete zu zahlen. Nach dem Tode des Vaters übt die Mutter die elterliche Gewalt aus, so- lange sie nicht wieder verheiratet ist. Sobald dies der Fall ist, verbleibt der Mutter nur noch die tatsächliche Sorge für das Kind. Ne- ben ihr wird zur Wahrung der Rechte des Kinds ein Vormund bestellt. Nähere Aus- künfte über eine etwaige Mietzinspflicht er- teilt das Vormundschaftsgericht Notar). Ge- gen die Entscheidungen des Vormundschafts- Serichts können Sie sich beschwerdeführend an das Amtsgericht wenden. Frage H. G. Im Frühjahr 1945 verstarb meine Mut- ter unter Hinterla Ssung eines Grundstücks im Ein- eitswert von RM 4240.—. Die Erbengemeinschaft zwi- schen mir und einem weiteren Erben besteht noch heute. Diese Woche erhielt ich vom Finanzamt die Mitteilung, daß bei der Berechnung der Soforthilfe zu dem bereits erfaßten Vermögen auch noch mein Anteil aus der Erbschaft in Höhe von DM 3000. hin zugeschlagen worden sei. Durch die Bildung eines Gesamtvermögens werde ich aber in eine nöhere Abgabeklasse eingestuft. Bisher nahm ich Deutsche Ruderer starten in England Meisterschaftstermine stehen fest Der Deutsche Ruder- Verband beschloß, die Einladung deutscher Mannschaften zu einer internationalen Regatta in Marlow England) anzunehmen. Die Olympia- Vorbereitungen sol- len sofort in Angriff genommen werden. Die Skuller werden bereits Ende März— wahr- scheinlich in Mainz— zu einem ersten Lehr- gang zusammengezogen. Die Vorbereitung der Riemenboot- Mannschaften wird durch Zusam- menführung auf den Regatten dieses Jahres gefördert werden. Im übrigen wird, wie auch vor 1936, die Hauptarbeit bei den Vereinen liegen. Die Deutschen Meisterschaften werden am 12. August in Mainz stattfinden, die Jugendbesten- Kämpfe am 23. Sep- tember Voraussichtlich in Heidelberg. Auf den Gig Wettkämpfen dieses Jahres wer- —.— erstmals die neuen Sperrholzbogte Ein- gesetzt werden, Dabei soll ein Ausgleich zwi- Sele den bisherigen Klinker-Gigs und den Sperrholzbeoten gefunden werden. Für die Wanderruderer ist eine Jubiläums-Wan⸗ derfahrt im Anschluß an die deutsche Meister- schaft auf der Mosel geplant. Besondere Auf- merksamkeit wird der Deutsche Ruderver- band der Ausbildung der Ruderwarte und junger Schiedsrichter schenken. Ein Lei- st Ungstag im Rudersport steigt im Früh- jahr, wobei für Durchschnitts-Kilometerlei- stungen Auszeichnungen fällig sind. In der Olympischen Gesellschaft sind die Ruderer durch ihren Ehrenvorsitzenden Dr. Ruperti (Hamburg) vertreten. Die übrigen Regatta- Termine sind nach bestimmten Richtlinien festgelegt. Bei der Durchführung soll eine Zersplitterung der sportlichen Kräfte vermie- den werden. 8 5 Eiskunstlauf weltmeister Dick Button(0800) sicherte sich zum sechsten Mal die US- Mei- sterschaft in Seattle(USA). rtet. Um angabe der genauen Adresse und Beifügung des Rückportos wird gebeten. an, daß allein der Inhaber eines vermögens ar 5 Währungsstichtag apgabepflichtig ist und somit ür den Nachlaß die Erbengemeinschaft. Wie ist die Rechtslage? 0 Antwort: Nach dem Soforthilfegesetz vom 8. 8. 1949 wird u. a. das Grundvermögen, Sowie das land wirtschaftliche Vermögen unter Zugrundelegung des steuerlichen Einheits Werts herangezogen. Persönlich abgabepflich- tig ist, wer am Währungsstichtag, d. h. am 21. 6. 1948 Eigentümer eine aßgten Ver- mögensarte gewesen ist. Nach der von Ihnen gegebenen Derstellung des Sachverhalts ist der steuerliche Einheitswert um DM 3000- erhöht worden. Wirtschaftsgüter, die mehreren Personen zur gesamten Hand 8 e Erben gemeinschaften, werden nach 5 Stsueranpassungsgesetz vom 16. 10. 1934 den Beteiligten so zugerechnet, als wären nach Bruchteilen berechtigt. Die Höhe der Bruchteile wird nach den 2 tei 8 85 timrut, zu denen die Beteiligten am gesamten Hand berechtigt sind. Sollt t höhung des FEinbheitswerts Ihrem Nachlaß entsprechen, Wa danach fügung des Finanzamts nicht zu bea Eine baldige Vorsprache beim Sachbear des Finanzamtes empfiehlt sich. Frage N. N. Nach Er sende hat meine vom Guthaben ihres v orbenen Man Betrag von RM 3000.— 4 hoben, tige Anschaffungen zu machen. Bei der im Herbst 1947 wurde das hint àASsene gen dem einzigen Sohn aus ers Ehe 2 1948 habe ich vor Eintritt der Wänrungsr Kore Betrag wieder mit ausdrücklicher Genehmigung des Nachlaßgerichts auf die Bank zurückgegeben. Jetzt Wird mir der Vorwurf gemacht, ich hätte meinen Stiefsohn um Barerbschaft gebracht. Meine Frau habe Sachwerte zum Preis von RM 3000.— ange- schafft. Eingentlich müßte sie diesen Betrag in D zurückzahlen. Ist dieser Standpunkt richtig? Antwort: Die gegen Sie erhobenen Vor- Würfe sind unbegründet. Die Rückzahlung des vorübergehend abgehobenen Betrags wurde nach Ihren Ausführungen vom Nachlaß gericht ausdrücklich anerkammt. Es ist nicht ganz ver- ständlich, warum neuerdings die Rechtsgültig- keit dieser Rückzahlung angezweifelt wird. Im übrigen wäre der ursprünglich auf dem Konto stehende Barbetrag von RM 3000.— ge nau wie das ganze übrige Geld auf Grund des Währungsgesetzes zur Neuordnung des Geld- Wesens der Abwertung verfallen. Weiterun⸗ gen in dieser Sache werden sich für Sie nicht? ergeben. Oberstdorfer Ski-Flugwoche in Vorbereitung Acht von elf eingeladenen Nationen haben Dereits ihre Teilnahme für die zweite inter- Hationale Skiflugwoche vom 28. Februar bis 4. März 1951 in Oberstdorf zugesagt. Der Deutsche Skiverband erhielt von Finnland, Frankreich, Jugoslawien, Osterreich, Schwe den, Schweiz und den USA die Zusicherung, die besten Springer nach Oberstdorf zu ent- Benden, Die achte Nation ist Deutschland. Die Vorbereitungen für die zweite internationale Skiflugwoche in Oberstdorf sind bereits in vollem Gange. Die Schanze selbst wurde im vergangenen Jahr dauernd überarbeitet. Der Erick wurde durch eine Erdauflage erhöht. Außerlich wurden einige Verbesserungen in Form eines Kampfrichterturmes und dem Aus- bau mehrere Stehtribünen vorgenommen. Italienische Wassersportler kommen Eine italienische Schwimmer und Wasser- Hallmannschaft vom„Societa Sportiva Lazio Rom“ will noch im Februar einige Freund- schaftsspiele in Westdeutschland austragen. Bisher wurden folgende Termine bekannt:? 17. Februar in München, 18.*** Nürn- berg, 20. Februar in Ludwigsburg, 22. Februar n Solingen, 24. Februar in Barmen und 25. Februar in Duisburg. In München und Nürn- berg wird man voraussichtlich diese Termine gicht akzeptieren körnen, da an diesen Tagen Ger Länderkampf Hessen gegen Bayern 5 Darmstadt ausgetragen wird und die jeweili gen deutschen Schwimmer für andere Veran staltungen gesperrt sind. Davispokalrunde mit Deutschland un ersten Mal nach dem Kriege wird Ber- lin in diesem Sommer Schauplatz der Aus- scheidungsrunde der deutschen Mannschaft gegen den noch auszulosenden Gegner sein, Wie der Verbandspräsident der Berliner Ten- Aisspieler, Alexander Moldenhauer, mitteik, Werden ein Einzel Gottfried von Cramm 2 Ernst Buchholz(Kön) bestreiten. Für di Doppelspiele werden Ausscheidungskäm notwendig sein.“ 5 N Kalender I e Se 1865 Abräumen des Saales durch die Sänger. Vollzä ähliges Erscheinen notwendig. Turnerbund„Jahn“ r Umständehalber findet Morgen Samstag, 10. Februar, 20 Uhr Frauen der aktiven 1. Januar 1051. Joſef Edmund Roth, Autoſattler und Margareta Maria Roth geb. Althaus, Seckenheim, Säckin⸗ gerſtraße 24, e. T. Waltraud Hannelore. 1. Januar 1951. Artur Mietzſch, Landwirtſch. Arbeiter und Giſela Mietzſch geb. Alexander, Seckenheim, Heckweg 215 e. S. Rudi Dieter. aus dem Standesregiſter Monat Januar 1951 Geborene 11. Januar 1951. Günther Karl Klopf, Kraftfahrer und geb. Fenchel, At 5 8 Irma Klara Klopf geb. Schwinn, Seckenheiim, Römer⸗ brunnen 3, e. S. Gerd Günther.. 13. Januar 1951. Carl Hetzel, Dentiſt und Liſelotte Hebel f 5 Sreib be aß F Beginn:* Sonntags PaLAST- 11 SATER Freitag bis Montag der neue deutsche Operetfen-⸗- Film von internat. Format: Hochzeitsnacht im Paradies Johannes flestors— Glaude Farell Regie: Geza von Bolvary 1 Musik: Friedrich Schröder Wildwestfünms 05 lex Rieizer! Dieser Fil Wird à am Dienstag 8 je abends 8 Uhr g