Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 1.55 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzelle 15 Pig.— Sreisliste Nr. I Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden . Nr. 24 Samstag, den 10. Februar 1951 3.51. Jahrgang eim Se des - un- icht — „Keine unwiderruflichen Schritte“ Von unsere m Korrespondenten H. Sh. London igten Staaten ernten— wie sich viele lropàische egierungsvertreter aus- drücken— gegen ig die Früchte eine übereilten Politik, die sich eine möglichst schnelle Aufrüstung Westdeutschlands zum Ziel gesetzt hatte. Die Früchte dieser Politik lassen sich jetzt in der allgemeinen Verwirrung erkennen, die in Kreisen herrscht. Je häufiger die Frage der westdeut- schen Remilitarisierung im Mittelpunkt der Verhandlungen steht, in um so erschrecken- derem Maße stellt sich heraus, daß die ver- der Nordatlantikpakt- Staaten schiedenen Verhandlungspartner die auf der Brüsseler Außenministerkonferenz getroffenen Entscheidungen verschieden interpretieren. Vor einem Jahr bestanden noch gute Chan- cen, volle Einigkeit über die Aufstellung zu- Sätzlicher westdeutscher Polizeieinheiten zu erzielen, womit ein wichtiger erster Schritt zur Verteidigung der Bundesrepublik getan worden wäre. Heute ist dieser Plan jedoch 50 gut wie in Vergessenheit geraten, der Ak- zent hat sich auf die militärische Wiederauf- krüstung verlagert, große Hoffnungen auf ein Ergebnis bestehen. obne daß freilich allzu a Westeuropäische Regierungsvertreter— in erster Linie Großbritanniens und Frankreichs — verhehlen nicht, daß die Vereinigten Staa- ten im September letzten Jahres einen schwe- ren taktischen Fehler begangen hätten, als sie die anderen Paktnationen für die Aufstellung von deutschen Divisionen für die Atlantische Armee zu gewinnen versuchten. Frankreich lehnte bei den damaligen New g Lorker Verhandlungen den amerikanischen Vorschlag unumwunden ab. Die britischen Vertreter erklärten sich zunächst einverstan- den, wurden jedoch wenig später vom linken Flügel der Labour Party mit scharfen Angrif- fen überschüttet. Zwischen der September- Konferenz in New Lork und den Brüsseler Außenministerver- handlungen im Dezember wurde eine Kom- promiglösung herausgearbeitet, die auch den französischen Ansprüchen zu genügen schien. Man wurde sich im Grundprinzip darüber einig, daß Westdeutschland für die Verteidi- gung des Westens einen Beitrag in irgendeiner Form zu liefern habe. Man ging sggar noch weiter und beschloß, daß die zukünftigen westdeutschen Verbände stärkemäßig in einem Verhältnis von eins zu fünf zu denen der 6 Nordatlantikpakt-Staaten stehen sollten. Als die Verhandlungspartner damals aus- einandergingen, propagierte Frankreich noch immer seinen Plan einer europaischen Armee. Wie sich jedoch jetzt, kurz vor Beginn der Verhandlungen über die Aufstellung einer solchen Armee, herausstellt, haben die mei- sten westeuropäischen Länder ihre Begeiste- rung kür den Pleven-Plan verloren, und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß auch Frank- reich selbst nur noch wenig Enthusiasmus da- für aufbringt. Die Frage lautet nun, was wird Frankreich tun, falls der Europaarmee-Plan ins Wasser källt und der Vorschlag einer Einbeziehung deutscher Einheiten in die geplante nordatlan- tische Armee wieder in den Vordergrund rückt? Die kürzliche Reaktion britischer und französischer Kreise läßt erkennen, daß auf beiden Seiten des Kanals starke Zurücchal- tung geübt wird. Ein Sprecher der britischen Regierung er- Klärte vor dem Unterhaus, daß in Richtung auf eine Wiederaufrüstung der Bundesrepu- blik noch keine unwiderruflichen Schritte unternommen worden seien. Mit anderen Worten, er wollte zum Ausdruck bringen, daß noch Zeit vorhanden sei, die westdeutsche Aufrüstungsfrage ganz fallen zu lassen. Und in Paris betont man seit der Rückkehr Plevens aus Washington immer wieder, daß der Mi- nüsterpräsident von Truman die Versiche- rung erhalten habe, daß die Vereinigten Staa- ten keinen Druck bezüglich einer Remilitari- serung Westdeutschlands isbn würden. zwischen hat Moskau die amerikanische Regierung auf inoffiziellen diplomatischen Wegen wissen lassen, daß Rußland bereit sei, an Stelle einer Westdeutschen Wiederbewaff⸗ nung der Frage einer Viermächtegarantie für ein neutrales Deutschland näherzutreten. In ahnlicher Weise haben sowjetische Stellen in Berlin bei den Westmächten bereits vor kur- zem vorgefühlt. In London weist man darauf hin, daß der damalige amerikanische Außen- minister Byrnes schon im Jahre 1946 einmal den Vorschlag einer solchen Viermächtegaran- tie gemacht habe. Eine Verzögerung in den Bemühungen um einen militärischen Beitrag der Bundesrepublik bringt nach Ansicht Lon- Adenauer: Es bleibt dabei Amerikanische Einstellung zu Remilitarisie- rung unverändert—„Keinerlei deutsche Vor- schußleistungen“ Bonn(UP). Bundeskanzler Adenauer hat, wie ein Sprecher der Regierung mitteilte, dem Kabinett gegenüber seiner Uberzeugung Ausdruck gegeben, daß die amerikanische Einstellung zu einer Beteiligung der Bundes- republik an der Verteidigung des Westens un- verändert sei. Meldungen aus dem Ausland, die von einer Verzögerung der Eingliederung Westdeutschlands wissen wollen, sollte nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden. 7 der Kußerung Eisenhowers über die nkeit der Aufstellung einer„Fremden- legion“ oder Freiheitslegion“ unter US-Fi 1 rung sei der Bundesregierung von amerikani- scher Seite mitgeteilt worden, daß man rücht an eine deutsche Beteiligung denke, wenn überhaupt solche ausländische Einheiten Auf- gestellt werden sollten. Der Regierungsspre- cher wies in diesm Zusammnhang darauf hin, daß der Bundestag zur Zeit einen Gesetzent- WUIIf vorbereite, nach dem die Werbung für ausländische Armeen in der Bundesrepublik unter Strafe gestellt werden soll. Die Bundesregierung bereitet im übrigen eiri Weißbuch vor, das sich mit den Fragen eines westdeutschen Verteidigungsbeitrages befaßt. In Bonner politischen Kreisen er- klärt man, aus dem Text gehe klar hervor, dag deutscherseits bisher„keinerlei Vorschuß- leistungen“ auf diesem Gebiet vorgenommen worden seien. Das Bundeskabinett verabschiedete ein Ge- setz über die Enteignung von Bauland für den Wohnungsbau. Bundesminister Wilder- muth erläuterte vor der Presse, daß dieses Gesetz der Vereinfachung des Rechtsweges bei der Enteignung von Bauland dienen solle. Nach der Verfassung sei eine Eriteignung nur zulässig, wenn sie zum Wohle der Allgemein- heit erfolge. Vorbehalt kor mell aufgehoben Die alliierte Hohe Kommission hat den Kanzler davon in Kenntnis gesetzt, daß sie die bei der Genehmigung des Grundgesetzes im Mai 1949 auferlegten Vorbehalte für die Ausübung der Polizeigewalt durch die Bun- desregierung gemäß Artikel 91, Absatz 2 des Grundgesetzes formell aufgehoben habe. Artikel 91, Absatz 2 besagt:„Ist das Land, in dem eine Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes droht, nicht selbst zur Bekämpfung der Gefahr bereit oder in der Lage, so kann die Bundesregierung die Polizei in diesem Land und die Polizeikräfte anderer Länder ihren Weisungen unterstel- len, Die Anordnung ist nach Beseitigung der Gefahr, im übrigen jederzeit auf Verlangen des Bundesrates aufzuheben“. Ein Sprecher des Bundesinnen ministeriums kündigte an, daß die vorgesehenen 10 000 Mann Bereitschaftspolizei in den Ländern und die weiteren zehntausend Mann Grenzschutz- polizei„in Bälde“ aufgestellt Würden. Gewerkschaftswünsche erfüllt Bei der Behandlung des Gesetzentwurfes über die Mitbestimmung hat der Bundesrat Abänderungsvorschläge angenommen, die grundsätzlich den Anderungswünschen der Gewerkschaften entsprechen. Danach werden alle Betriebe unter das Mitbestimmungsge- setz fallen, die über dreihundert Arbeitneh- mer beschäftigen. Nach dem Regierungsent- wurf lag die Grenze bei tausend Arbeitneh- mern. Die Vorschläge des Bundesrates werden der Bundesregierung mit der Bitte um Be- rücksichtigung zugeleitet. Falls das Kabinett die Anderungen nicht in das Gesetz aufnimmt, wird das gesamte Material dem Bundestag zur Beschlußfassung vorgelegt. Der Bundes- rat nahm weiter das Gesetz über die Errich- tung des Bundesverfassungsgerichtes und den Entwurf des Gesetzes über die Wirtschafts- sicherung nach kurzer Debatte an. Volks kammern an Bundestag Der Bundestag ist vom Präsidenten der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik eingeladen worden, eine Delegation kür die Vorbereitung zur Einberufung eines gesamtdeutschen konstituierenden Rates zu benennen. Dieser Wunsch ist in einem Schrei- ben an Bundestagspräsident Ehlers übermit- telt worden, das soeben veröffentlicht wurde. Volkskammerpräsident Dieckmann spricht in seinem Brief die Bitte aus, daß dem Bun- destag der Beschluß der Volkskammer über die Vorbereitung eines gesamtdeutschen Rates zur Kenntnis gegeben werde. Lindbergh bei Graf Schwerin Der weltbekannte amerikanische Ozeanflie ger und Berater der amerikanischen Luft- streitkräfte, Lindbergh, konferierte Ende 1950 Wie erst jetzt bekannt wurde eine Stunde über die Frage eines deutschen Ver- teidigungsbeitrages mit dem damaligen mili- tärischen Berater des Bundeskanzlers, dem ehe- maligen Panzergeneral Graf Schwerin. Schwe rin bestätigte soeben, daß er mit Lindbergh „allgemeine Fragen der Wiederbewaffnung“ diskutiert habe, als der amerikanische EX erte die Bundeshauptstadt inoffiziell be- suchte. Lindbergh hat den Bundeskanzler bei seinem Besuch nicht gesehen, traf aber wahr- scheinlich mit einigen seiner Mitarbeiter zu- sammen. „Ohne Deutschland kaum möglich Hoover über die Verteidigung Europas— Ehe- maliger US-Präsident entwickelt sein politi- sches Programm New Tork(UP). Der ehemalige US-Pra- sident Hoover, der der Republikanischen Far- tei angehört, gab in einer Rundfunkrede sein außenpolitisches Programm bekannt. Er er- klärte, daß eine ausreichende Verteidigung Europas zu Lande ohne Beteiligung Deutsch- lands kaum möglich sei und forderte, daß die Usa sich in der Hauptsache auf eine Ver- stärkung der See- und Luftmacht und nicht auf die Entsendung amerikanischer Land- Streitkräfte nach Europa konzentrieren Soll- ten. Hoover wies ferner auf die Widersprüche in der amerikanischen Deutschlandpolitik hin Vor zwei Monaten habe man genaue Pläne für die Wiederaufrüstung Deutschlands Aus- gearbeitet. Jetzt sei man entschlossen, die Beteiligung Deutschlands zurückzustellen oder aufzuschieben. Hoover entwickelte dann fol- gendes Programm: 5 1.„Die große Produktionskraft der USA muß zur Verstärkung der See- und Luftmacht und zur Herstellung von Kriegsmaterial aus- genutzt werden. 2. Wenn Europa angegriffen wird, müssen wir mit überwältigenden See- und Luftstreit- Kräften entscheidend eingreifen, bis der An- greifer genug hat. 3. Wir sollten denjenigen Staaten Munition liefern, die ihr äußerstes tun, um sich zu ver- teidigen. 4. Wir sollten keine Landstreitkräfte zu Ex- peditionen in die unsicheren Verhältnisse Europas und Chinas entsenden. 5. Viele befürworten die Entsendung ame- rikanischer Streitkräfte nach Europa, bevor ein Angriff stattgefunden hat. Ich rate jedoch dringend, abzuwarten, bis die Völker Euro- pas selbst eine größere Militärmacht aufge- baut und ihre Streitigkeiten begraben haben. dons die Möglichkeit mit sich, die sowjetische Bereitschaft zu prüfen, ob für eine Preisgabe der Wiederaufrüstungspolitik in Westdeutsch- land ernsthafte Zugeständnisse von Rußland 6. Wir müssen unsere Staatsausgaben 80 weit ermäßigen, daß wir diese Ausgaben eine lange Reihe von Jahren tragen können. 7. Wir müssen Formosa, die Philippinen und Japan verteidigen. Das können wir mit unseren Marine- und Luftstreitkräften. Wir sollten Tschiangkaischek in China freie Hand lassen und ihn mit Munition beliefern. 3. Ich habe bereits vor drei Jahren vorge- schlagen, Japan und Westdeutschland die volle Unabhängigkeit unter parlamentarischen Re- gierungen zuzugestehen, Je früher wir ihnen mre Unabhängigkeit zurückgeben, desto schneller werden sie zum Schutz ihrer Sicher- heit ihre alte Rolle wieder aufnehmen, 9. Wenn die europäischen Staaten versagen, sollten wir als Vorsichtsmaßnahme eine zweite Verteidigungslinie für unsere See- und Luft- verteidigung an den ausländischen Küsten im Norden und Süden des Pazifischen und At- lantischen Ozeans aufbauen, ebenso im Mit- telmeer und im Indischen Ozean. 10. Der Kongreß sollte seine verfassungs- mäßigen Rechte über den Beginn von Frie- gen Wahrnehmen.“ Hoover betonte, daß man Stalin keinen bes- seren Dienst erweisen könnte, als wenn man ihm Gelegenheit gebe, amerikanische Streit- 9 auf dem Lande in Europa zu bekämp- en. In New Lork angekommen Die sechs Mitglieder des Bundestages sind aus London kommend in New Vork einge- troffen. Nach Erledigung der Zollformalitäten sprachen die Abgeordneten einige Worte auf Deutsch für„Die Stimme Amerikas“, ehe sie von den Reportern interviewt wurden. Die deutschen Parlamentarier statten auf Grund einer Vereinbarung mit dem US- Außen- ministerium den Vereinigten Staaten einen zweiwöchigen Besuch ab. Sie werden bis Samstag vormittag in New Vork bleiben und dann nach Washington weiterreisen. Am Dienstag werden sie dort Gäste bei einem innen zu Ehren gegebenen Essen des Reprä- sentantenhauses sein. Von Washington machen sie einen Abstecher nach Detroit, um die dor- tigen Industrie werke zu besichtigen. Anschlie- gend kehren sie nach New Vork zurück. 5 0 Heuss Ehrendoktor der Theologie Der Bundespräsident sprach in Tübingen— Wechselwirkungen zwischen Kirche und Staat Tübingen(UP). Bundespräsident Heuss wurde die Würde eines Ehrendoktors der evangelisch- theologischen Fakultät der Uni- versität Tübingen verliehen. In einer An- Sprache vor den Dozenten und Studenten der Universität ging der Bundespräsident auf die Wirksamkeit des Religiösen auf die Politik im Laufe der Geschichte ein und deutete die vielfachen Arten von Wechselwirkungen zwi- schen Kirche und Staat an. Die Reformation bezeichnete er als ein Poli- tikum von Weltgewicht, weil sie ein religiös kirchliches und ein staatlich- politisches Dop- pelgesicht gehabt habe. Der eigentümlichen Gesellschaftskraft des Protestantismus in der angelsächsischen Welt stellte Professor Heuss Einen Verlust der religiösen Mächtigkeit in Deutschland gegenüber, wo die Kirche sich in den Schutz des Staates begeben habe, oder gar ein staatliches Organ geworden sei. In diese Leere im Volkhaften habe dann in Deutsch- land der Marxismus fast widerstandslos ein- dringen können. Erst die Päpste im 19. Jahr- hundert hätten verbindliches aus dem reli- glös-dogmatischen Bereich für das soziale und gesellschaftliche Leben ausgesagt. Während der Marxismus für seine mechanische Welt- anschauung die Entgötterung der Welt gelehrt habe, habe der Nationalsozialismus schlie- habe, habe der Nationalsozialismus schlieg- lich durch seinen biologischen Materialismus eine Vergötterung der Welt gebracht, mit einer Ersatzreligion von Macht und Rasse. Im letzten Teil seines Vortrages befaßte sich der Bundespräsident mit dem Problem der Macht. Er bezeichnete die Ansicht, daß„wir es als ein Gericht begreifen müßten, wenn Gott uns die Waffen zweimal aus der Hand ge- schlagen Hat“, als aus christlicher Schau her- aus nicht verbindlich. Der Christ so sagte Heuss, dessen Kräfte die vier christlichen Kar- dinaltugenden seien, werde den Sieg errin- gen, wenn er der Macht nicht ausweiche, son- dern sie anigehe. Zum Schluß beantwortete der Butidespra- ident die Fragen, ob es eine christliche Poli- tik gebe, ob das Christentum nur in der Transzendenz beheimatet sei und ob des Weltliche autonom bleiben solle, mit folgen- dem Bibelwort, von dem er sagte, es Sei Zu- gleich ein Grenzwort:„Was hilfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne and nahme Schaden an seiner Seele.“ „Niemals Ehrenwort gegeben“ Ramcke über seine Flucht aus Frankreich Fr An k furt(UP).„Ich hatte niemals einen Nervenzusammenbruch und fühlte mich nie gesünder als jetzte, schreibt der ehemalige Falllschirmgeneral Ramcke in einem Brief ap eien seiner ehemaligen EKriegskameraden. Mit gleiche Post übersandte er diesem Kame- raden ein neun Schreibmaschinenseiten um- fassendes Exposé, das der Offentlichkeit die Beweggründe für seine Flucht aus Paris dar- legen soll.„Niemals und keinem Menschen gegenüber habe ich schriftlich oder mündlich mein Ehrenwort oder sonst ein Versprechen gegeben“, verteidigt sich Ramcke gegenüber dem gegen ihn erhobenen Vorwurf des Wort- bruches. Dingehend schildert er darm die Rechtsver- hältnisse, denen er und seine Kameraden 1 Frankreich unterworfen seien. Er betont, daſ⸗ er nicht ausschließlich um seiner selbst willen den Weg der Flucht gewählt habe. Es Sei ihn vielmehr darum zu tun, einer breiten Offent- lichkeit das Schicksal zahlreicher seiner Ka meraden ini allen Einzelheiten darzulegen. Der ehemalige General ist, wðwie er 8 1 fest entschlossen, den„Fall Ramcke“ als Anz stoß für die Aufrollung des gesamten Eriegs- gefangenenproblems in Frankreich zu benut⸗ zen. Er schließt sein umfangreiches Exposs mit einem Appell an die Offentlichkeit, ihn bei seinen Bemühungen zu unterstützen, die nus das eine Ziel hätten, seinen eingekerkerten Kameraden die Freiheit zu bringen.“ g Prinz von Liechtenstein verurteilt Des Uhrenschmuggels für schuldig befunden LöTrTrach(UP). Der vierzigjährige Prins Hans von Liechtenstein, ein Vetter des regie renden Fürsten von Liechtenstein, wurde vom Schöffengericht Lörrach wegen nachge⸗ Wiesenen Uhrenschmuggels 15 000 DM Geldstrafe verurteilt. Für j Tag der Untersuchungshaft werden dem zen 500 DM angerechnet. Weiter muß er zu- sammen mit dem Kaufmann Schneider(Bert Wertersatz in Höhe von 530 000 DM leisten. Im Nichtbeibringungsfalle muß für je 1500 P ein Tag Haft verbüßt werden. In der Urteilsbegründung führte der Vo Sitzende aus, daß gewisse Interess im der Schweiz, zu denen auch Dip g zählen, offensichtlich glauben, se könn nach Belleben Uhren schmuggeln und m Deutschland machen, was sie wollten. Zeit der Rechtlosigkeit sei jedoch vorbei. Der Prinz nahm das Urteil sehr 1 und kehrte sichtlich ungetrübter mung in die Zelle zurück. Er soll dabei klärt haben, daß er hoffe, die Angelege in den nächsten Tagen erledigen Sein Verteidiger lehnte jede viermal zu e 25 Ramcke in Bonner Nervenklinik Rätselraten um ehemaligen Fallschirmgeneral Bonn(UP). Deutsche und alliierte Dienst- Stellen bestätigten die Anwesenheit des ehe- maligen Fallschirmjäger-Generals Hermann Ramcke in Bonn. Sie liegen durchblicken, daß er sich zur Untersuchung in einer Nerven- Klinik befinde. Eine persönliche Nachfrage bei den fünf in Frage kommenden Bonner Spezialanstalten ergab nur Dementis. Lediglich in einem Fall bestätigte ein Angestellter einer Klinik prompt die Anfrage nach Ramcke. Bei dem Versuch, dem General dort zu sprechen, erklärte die Anstaltsleitung, es habe sich bei der Nach- frage ein Hörfehler eingeschlichen, die ge- gebene Auskunft beziehe sich auf einen Pa- tienten mit Namen Ranke. Das Bundesjustiz ministerium ließ auf tele- fonische Anfrage mitteilen, es wisse über den Aufenthaltsort Ramckes überliaupt nichts. Dagegen sind bereits einige der alten Kriegs- kameraden des aus Frankreich geflohenen Generals in Bonn eingetroffen, um den ehe- maligen Kommandeur der„Grünen Teufel“ an seinem angeblichen Aufenthaltsort zu be- suchen. Kreise der französischen Hohen Kommis- sion sprachen ihr„starkes Befremden“ über die Flucht des Fallschirmiäger-Generals aus. Die Lage anderer deutscher Kriegsgefangener werde durch eine solche Handlung nicht ge- bessert. Aus Landsberg entlassen Zwei weitere deutsche Häftlinge begnadigt Landsberg(UP). Zwei deutsche Häft- linge— der wegen Verüibung von Grausam- eiten im KZ Flossenbürg zu lebenslänglicher Haft verurteilte 65 jährige Ludwig Budden- seig sowie der aus den gleichen Gründen mi zehnjähriger Haft bestrafte 49jährige Hane Lipinski— wurden aus dem Landsberger Gefängnis entlassen. General Handy, dei Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Europa, rechazierte die Strafen der beiden auf die bereits verbüßte Haftzeit. 5 Der britische Hohe Kommissar Sir IVone Kirkpatrick traf in London ein, um an Be- sprechungen teilzunehmen, in deren Verlauf vermutlich auch die Frage der Uberprüfung von gegen deutsche Kriegsverbrecher ausge- Sprochenen Urteilen behandelt werden soll. Canaris wurde gehenkt Dänischer Zeuge im Huppenkothen- Prozeß München(Up). Am fünften Verhand- Jungstag im Prozeß gegen Huppenkothen zi tierte der ehemalige Zellennachbar von Cana- is in Flossenbürg, der Oberstleutnant der dänischen Spionageabwehr, Hans Lunding, die ihm durch Klopfzeichen übermittelte letzte Botschaft des Admirals vor dessen Hinrich- tung. Lunding hatte am Abend des 8. April 194 Sehört, wie man Canaris die Beinfesseln ab- nahm und ian aus der Zelle— anscheinend zu einem Verhör— führte. Nach seiner Rück- kehr um Mitternacht habe ihm Canaris durch Elopfzeichen zu verstehen gegeben, daß seine Zeit um sei und ihn gebeten, seiner Frau die letzten Grüße zu überbringen. Der ehemalige dänische Abwehroffizier fuhr fort:„Bis fünf Uhr morgens war Ruhe. Um sechs Uhr wurde die Zellentür von Canaris geöffnet und dieser vor die Tür des SS-Büros geführt. Dann befahl man ihm sich zu ent- kleiden, wðũiĩe es vor Exekutionen üblich War. Eine halbe Stunde nachher wiederholte sich der gleiche Vorgang bei sechs bis acht wei- teren Häftlingen. Ich muß annehmen, daf Sanaris und die übrigen Häftlinge an diesem Page an den in die Hofmauer des KRZ-Flos- senbürg eingelassenen Ringen gehenkt wur- den, Die alltäglich wahrnehmbaren Kleinkali- berschüsse, mit denen die Häftlinge gewöhn⸗ lich durch Genickschüsse getötet wurden, nörte ich an diesem Tage nicht.“ Der frühere Direktor des Gestapogefängnis- ses an der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin- Wilhelm Gapollo, bestritt, von den Mißhand- jungen in der ihm unterstellten Anstalt ge- wulzt zu haben. Der taatsanwalt legte eine„geheime Beichssac ne“ des ehemaligen Reichsführers der S8, Himmler, vor, in der der Romman dant des KZ Dachau aufgefordert wurde, den Uhrmacher Elser als den angeblichen Atten- täter vom 8. November 1939„so unauffällig ie möglich zu liquidieren“. Elser Soll im November 1939 ͤ am Vorabend zum 16. Jah- im Münchener Bürgerbräukeller, in dem dei „Führer“ sprechen sollte, eine Boabe mit Zeitzünder gelegt haben. Bekanntlich miglang N, Schüsse an der Zonengrenze Volkspolizei nahm zwei Kinder mit Lübeck(P). Jugendliche Gier riger ind, wie das Grenzkommissariat Lübeck-Os. richtet, von Volkspolizisten beschossen wor. m. Sechs Jugendliche im Alter zwischen zehy Vierzehn Jahren, unter ihnen ein Mad Amietallsammeln Über die zugefrorene Föte- ter Wiek an der Zonengrenze. Auf Schlit- atten von verschrotteten. 15 ungefähr 500 Meter vom Grenzufer ent. t Waren, wurden von Volkspolizisten fün! Eing. restag des„Marsches auf die Feldherrnhalle“ das Attentat, da Hitler e die Versamm- 5 ingen nach dieser Darstellung beim Die Konferenz Pleven de Gasperi in Porto- fino-„Titoismus“ in Italiens KP verstärkt sich Von unserem Korrespondenten U. G. Ro m. Am Montag beginnt in Porto- kino an der italienischen Riviera die angekün- digte italienisch- französische Konferenz, an der von französischer Seite Ministerpräsident Fleven und Außenminister Schuman und von italienischer Seite Ministerpräsident de Gas- beri und Außenminister Graf Sforza teil- nehmen. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die Konferenz auf italienische Anregung zustande kommt und daß beide Staaten versuchen wer- den, gemeinsame Wege zur Uberwindung der gegenwärtigen Weltkrise zu finden. Mögli- cherweise sollen dabei Vorbesprechungen über einen französisch-italienischen Mittelmeer- verteidigungspakt geführt werden, der als regionales Abkommen in den Rahmen des Nordatlantikpaktes eingefügt werden könnte Die Austritte prominenter italienischer Kom- munisten aus der Kommunistischen Partei Werden immer zahlreicher. Soeben gaben zwei weitere ehemalige Partisanenführer, die in der Emilla eine bedeutende Rolle spielen, Dr. Sternini und Gino Venturi, ihren Bruch mit der Partei bekannt. Pietro Secchia, Italiens Kommunist Nr. 2 hat Italien„mit unbekanntem Ziel“ verlassen. In Regierungskreisen wird angenommen, daß er sich nach Moskau begibt, um dort über den Austritt führender kommunistischer Funk- tionäre Rechenschaft abzulegen. * In westalliierten politischen Kreisen mißt mam den zahlreichen Fällen von„Titoismus“ in der Kommunistischen Partei Italiens grö- Bere Bedeutung bei, als bei dem Abfall von Kommunisten von der Kommunistischen Par- tei der Tschechoslowakei. Man ist dabei der Ansicht, daß alle westeuropàischen kommu- nistischen Parteien von„Titoismus“ zersetzt Würden, sobald die unmittelbare Gefahr eines Krieges wachse. Der Unterschied zwischen dem Titoismus in der Tschechoslowakei und in Italien wirke sich verschieden aus, da der Kommunismus in der Teschechoslowakei an der Macht sei, während der Staatsapparat in Das„Gespenst von Lima“ Die unheimliche Geschichte Dr. Paytas Seltsamer Fall eines„Zweiten Ichs“ Mit der Gewandtheit eines Fassadenklet- terers sahen einzelne Passanten in den Vor- orten Limas zuweilen ein weißes„Gespenst“ Villen und Häuser erklimmen und wie ein Schemen in ein offenes Fenster oder eine Dachluke einsteigen. Manche glaubten, sich zu täuschen, weil die Erscheinung sogleich Wieder verschwunden war, andere dachten an einen wirklichen Geist und dritte schließ- lich nahmen an, der Besitzer des Hauses Würde nachtwandeln, weil die Wahrnehmun- gen immer abends oder nachts erfolgten. Als besagtes Gespenst jedoch einen allzu Neugie- rigen so mit einem Eisen auf den Kopf schlug, daß diesem die Lust an der Verfolgung ver- Sing, begann die Suche nach dem„Geist“, der seinen Raubzügen in dieser Aufmachung nach- Zum Satan geWOr den Im Zentrum der Großstadt Ecuadors hatte der bekannte Nervenarzt Dr. Pay tas seine Praxis. Ex konnte die Zahl seiner Patienten kaum bewältigen. Das mag dazu geführt ha- ben, daß der Doktor aus nervlicher Zerrüt- tung die später festgestellte unheimliche See- len wandlung durchmachte, welche sein zweites Ich durchbrechen lieg. In, seinem Inneren tand offenbar schon immer, wie bei vielen Menschen, ein unterbewußter Kampf zwischen Gut und Böse statt, wobei schließlich das letz- tere über den durch die tägliche Arbeit ge- schwächten Körper siegte. So wurde Dr. Paytas zum Satan. Nach der Sprechstunde wartete er auf den Einbruch der Dunkelheit. Dann schlich er wie ein Raub- tier in eine geheime Umkleidekabine, schminkte sein Gesicht schwarz und warf ein extra für inn angefertigtes weißes Trikot über. Mit elastischen Schuhen bekleidet und einer wei- ten Aktentasche an einem Riemen über die Schulter gehängt, schlich er sich an das Ziel seines nächsten Einbruches, wo er mit der Gabe eines Wünschelrutengängers ene das Kostbarste stahl. Das gefesselte Mädchen Zweimal lief dem unheimlichen Nerven- arzt ein Dienstmädchen über den Weg. Beide aber zeigten sich nicht, mutig genug, ihn zu verraten. In Gegenteil, sie schlossen sich mit 0 ihm zusammen und kundschafteten für ibn lohnende Objekte Aus, derer sich das„Ge- spenst von Lima“ dann bemächtigte. Eines Tages befürchtete der Räuber doch, die eine Freundin könne ihm Schaden zufügen, da sie die Forderungen ihrer Beteiligung an geraub- tem Schmuck und Geld immer höher schraubte. Er fesselte und Enebelte Sie, schleppte das Mädchen in einen Keller seiner Praxis und kettete es an einen Eisenring, der in die Wand gemauert War. In demselben Raum befand sich ein schwe- rer Tresor. Er diente eigens zur Aufnahme des Raubgutes. Im Laufe der Zeit besaß Pay- tas einen erstohlenen Schatz im Wert von nicht weniger als 1 Million Dollar. Aber während der Arzt Schätze anhäufte, 0 steigerte sich tagsüber die Furcht vor seinem zweiten Ich. Er führte einen Kampf mit sich Selber. Doch jedesmal, sobald die Sonne sank 5 955 die Nacht hereinbrach, ergriff er erneut das Bbrecher werkzeug urid Sing seinem mit nglaublichen e. K im Dunkeln“ 8 Im Teichen eines Mittelmeerpukles Italien sich nicht in seiner Hand befinde. Die Sowjetunion verfüge in Prag und in allen Städten der Tschechei über verläßliche Agen- ten und Gefolgsleute, so daß jede„Abwei⸗ chung“ sofort erkannt und ausgemerzt werden könne. In Italien könne dagegen jeder Kom- munist ohne das Risiko der Verhaftung aus der Partei austreten, Die„Titoisten“ Italiens bestünden zum größten Teil aus ehemaligen Partisanen, die für eine aktive Verteidigung Italiens einträten. Sie seien in den letzten Jahren von den jugoslawischen Kommunisten unter Marschall Tito aktiv unterstützt worden. „Kleiner Napoleon“ verhaftet Britischer Hafenarbeiterstreik breitet sich aus London(UP). Der„wilde“ Streik, der schon im Abklingen war, hat sich nach Zu- sammenstößen zwischen Polizei und Streiken- den bei der Verhaftung von sieben Arbeitern weiter ausgebreitet, so daß schon 104 Dampfer Still liegen. Man rechnet damit, daß bisher im Hafengebiet von Liverpool, Manchester und London 18 000 Schauerleute und Hafenarbei- ter in den Ausstand getreten sind. Es scheint, dasz der Streik immer weiter um sich greift, obwohl die Gewerkschaften erklärt haben, daß es sich um einen kommunistischen Versuch kandele, die Schiffahrt lahmzulegen. In Lon- Jon selbst streiken 7000 Arbeiter von den Ro- yal Docks und etwa 1000 von den West- India- Docks. Unter den Verhafteten befand sich auch der Anführer der Streikenden,„der kleine Napo- leon“ Albert Timothy. Die Festnahmen wur- den unter der Beschuldigung vorgenommen, daß diese Arbeiter ihre Kameraden zum„wil den“ Streik aufgehetzt hätten. Vom Gericht wurden sie gegen eine Kaution von je 100 Pfund Sterling aus der Haft entlassen. Der britische Premierminister Attlee be- suchte Außenminister Bevin zum ersten Mal seit dieser an einer Lungenentzündung er- Krankt war. Nach dem Besuch wurde bekannt- gegeben, daß sich Bevins Gesundheitszustand stark gebessert habe und daß der Außenmini- ster nicht die Absicht habe, von seinem Po- sten zurückzutreten. UN-Truppen einen Kilometer vor Seoul Tausende von Kommunisten eingekesselt— Heftige Kämpfe im Mittelabschnitt Von UP-Korrespondent Earnest Hoberecht Tokio. Truppen der Vereinten Natio- nen stehen noch rund einen Kilometer vor Seouls Außenbezirken. Es ist ihnen gelungen, Tausende von Kommunisten in einen Kessel einzuschließen, der sich unmittelbar südlich von Seoul befindet und etwa 80. meter umfaßt. Ein amerikanischer Offlzier teilte. daß es den Angrüffsspitzen der Alliierten bereits mit Leichtigkeit möglich sei, das Stadtinnere von Seoul unter Granatwerferbeschuß Zu nehmen. Artillerie und Selbstfahrlafetten nah- men Seoul bekanntlich schon am Vortage unter Beschuß. Eine alliierte Vorausabteilüng hat sich in der Zwischenzeit dem Hafen Intschon bis auf zehn Kilometer genähert. Fünf Kilometer südòstlich von Seoul hat sich die Flanke der alliierten Angriffstruppen über den Han-Fluß vorgearbeitet und sich dem Industrie-Vorort von Seoul Longdungpo genähert. Andere starke alliierte Verbände haben zehn Kilometer südlich des Han-Flusses damit begonnen, kommunistische Bergstellun- gen„aufzurollen“. Auf breiter Front haben die Kommunisten südlich und südöstlich von Seoul die Flucht ergriffen. Den vorstoßenden alliierten Trup- pen sind große Mengen an Waffen und Ver- sorgungsgütern in die Hände gefallen, die die Kommunisten nicht mehr mitnehmen konnten. Im mittleren Frontabschnitt hat sich der Widerstand der Kommunisten jedoch ver- stärkt. Nördlich von Itschon führten sie einen Gegenangriff durch. Auch in den zentral- koreanischen Bergen— oberhalb von Hoeng- song— versuchten die Kommunisten, die Al- Hierten zurückzuwerfen. Nach den letzten Frontberichten ist ihnen jedoch an keiner Stelle ein Durchbruch gelungen. ö „Gefrorene“ Frau wieder„aufgetaut“ Ein rätselhafter Fall von Scheintod Chikago(UP). Eine 23jährige Frau, die in einer Straße Chikagos gefunden wurde, hat die medizinische Welt vor ein Rätsel gestellt: Als man sie anscheinend erfroren— ent- deckte, war sie völlig steif und kalt. Polizi- sten Wollten durch einen Arzt den Totenschein ausstellen lassen. Dieser stellte jedoch zu sei- ner eigenen großen Uberraschung fest, daß sie noch lebte: bei einer Körpertemperatur von 18 Grad schlug ihr Herz noch, allerdings nur zwölfmal in der Minute. Minütlich Holte sie dreimal leicht Atem. Soweit bekannt, ist noch nie ein Mensch am Leben geblieben, des- sen KPerternperatür unter 27 Grad sank. Die Frau wurde am ganzen Körper banda- giert, um zu verhindern, daß ihre hart ge- krorene Haut Beschädigungen erleidet. Um die Atmung zu erleichtern, wurde ihr eine Ka- nüle in den Hals eingeführt. Zum„Auftauen“ brachte man sie in ein Zimmer mit normaler Temperatur. Bald machten sich Anzeichen einer Erholung bemerkbar. Nach 24 Stunden waren Puls und Temperatur wieder normal. wenn die Frau ihr Bewußtsein auch noch nicht ganz wiedererlangt hatte. Sollte sie am Leben bleiben, wird man nach drei oder vier Tagen feststellen können, ob Amputationen der Glied- maßen e sind. — Elk A 15 Eloston. Die 1 5 gasexplosion, die einen Teil der Anlagen einer Lellophan- und Schleifmittelfabrig bei St. 2 1 8 8 zerstörte, hat 8 den 05 9 a In 1 5 1 25 den Tod des bekannten deutschen Industrieller itz Thyssen, der in Buenos Kires einen von seiner Famili. Jahre alte Frau, seinen zweijährigen Sohn une Normalerweise fließt das Ol den Kanal hin- union niemals anerkannt worden sei. richten, die von ausländischen Nachri N ſugdslawien. 5 neuen Düsenflugzeuges sind aus ei Neues aus aller Welt Frau und Kind erschossen Familien-Mörder gab sich selbst den 1 Nürnberg(U). Ein 31 Jahre Nürnberger Malermeister erschoß nach einge Ausein andersetzung mit seiner Familie in de Wobnung seiner Schwiegereltern seine 1 schließlich sich selbst. Seinen 68 Jahre altes Schwiegervater hatte er durch zwei Bauch. schüsse so schwer verletzt, daß dieser ade Stunden später im Krankenhaus starb. Einzige Upberlebende der Familientrage ist die Schwiegermutter des Mörders, die aug der Wohnung floh, während er das Magazin seiner Pistole aus wechselte. Gemeindeschreiber fälschte DP-Papier Wiedergutmachungsgelder erschlichen München(UP). Ein Schreiber der meinde Stoffen(Landkreis Landsberg) wurd der fortgesetzten Falschbeurkundung, Urkun. denfälschung und Unterschlagung im überführt. Er hatte das Melderegister de Gemeinde, in dem die Ausländer eingetrage Waren, neu angefertigt und die alte Liste de nichtet. Darüber hinaus stellte er Auf haltsbescheinigungen und polizeiliche rungszeugnisse für Personen aus, die ni der Gemeinde gewohnt hatten und gab. durch verschiedenen DPS die Möglichkeit, un rechtmäßig in den Besitz von Wiederguime chungsgeldern zu kommen. N Es ist dies der erste mee B Im bayerischen Landesen schädigungsamt. Insgesamt sind in die A 45 bayrische Gemeinden verwickelt. In brennendes Il gestürzt Vier Feuerwehrmänner umgekommen Rotterdam(UP). In der Hafenstach Vlaardingen bei Rotferdam gerieten auf einem Kanal an der Oberfläche schwimmende Men.“ gen verbrauchten Ols in Brand, wahrschein-“ lich durch Funken eines Schweigapparats unter ins Meer. Der Südwestwind trieb die Oimenge diesmal zurück in den Hafen. Im Lauf der Bekämpfung des Feuers glitt eine Feuerspritze von einem Deich in den Kana und geriet unter die brennenden Gimengen Vier Feuerwehrmänner fielen dabei in 40 Fluten unter das brennende Gl. Sie fanden dabei den Tod, während zwei weitere verlete Wurden. 5 Ganze Kompanie vermißt 1 Neue Lawinenkatastrophen in n Rom(UP), In den italienischen Alpen gin gen wiederum schwere Lawinen zu Tal, a* etwa 30 bis 40 Dörfer von der Außenwelt ab. schnitten. In der Nähe der österreichischen Grenze vurde der Zugang zu einem katholli. schen Waisenhaus, in dem etwa 300 Kinde untergebracht sind, durch Lawinen verschüt⸗ tet. Rettungsmannschaften versuchen die Ein. geschlossenen zu erreichen, doch war ihnen i bisher ein Erfolg versagt, da immer neue Schneemassen sich in den Weg stellen. Das Hauptquartier der italienischen Armee gab bekannt, schon seit einigen Tagen fehle jede 5 Nachricht Von einer Gebirgsjägerkompanie, die Sich auf einer Ubung in der Gegend nordöst- lich von Bozen befand. 1 3 D-Zug rast in Omnibus. Bei einem Zusam- menstoß zwischen einem D-Zug und einem Omnibus, der sich bei Sudbury(Kanada) n dichtem Nebel ereignete, wurden sieben Per- sonen getötet und 22 verletzt. 41 Sie konnten zusammen nicht kommen Osterrefthische Präsidentenwahl am 20. Nat 25 Wien(Up). Dem alliierten Kontrollrat hb Osterreich ist es nicht gelungen, sich über de? vom österreichischen Parlament Mitte Janua verabschiedete Gesetz zur Wahl eines neuer Staatspräsidenten und über ein Gesetz, de den 20. Mai als Wahltag festsetzt, zu einigen Spie ein ter EN in geh Ja den 1 De an me Le Beide Gesetze werden 31 Tage nach ihre Verabschiedung automatisch in Kraft treten falls der allijerte Kontrollrat nicht vorhe!“ sein Veto einlegt, Dies wäre in diesem Fall AI 17. Februar. Der sowjetische Delegierte stellte fest, ses Land erblicke in der österreichischen Verkas, sung von 1929, nach der das Land seit 19% regiert wird, keine staatsrechtliche Grund- N lage, weil diese Verfassung von der Sowie, Diese Argument könne nach Ansicht westlicher Bes bachter geeignet sein, eines Tages als„Alibi“ für einen kommunistischen Pufsch in Oster 5 reich verwendet zu werden. * Clementis nicht in Belgrad Jugoslawische Regierung dementiert Belgrad(UP). Die jugoslawische Regie rung dementierte offiziell alle Berichte denen behauptet wurde, daß sich der cht malige tschechoslowakische Außenminis Clementis in Jugoslawien aufhalte. In einem Regierungskommuniqué heißt es:„Alle N agenturen verbreitet wurden und die v. Möglichkeit sprachen, daß sich Clemen Jugoslawien aufhalte, entsprechen nicht Tatsachen. Clementis befindet sich micht Deutscher baut neues Düsenflugzeu In Buenos Aires Prasident Peron vorge Buenos Aires(UP). Der deutsche F. zcugkonstrukteur, Professor Tank, führte f dem Flugplatz von Buenos Aires in Anw. heit des argentinischen Staatspräsidenten Ol Und vieler hoher Regierungsvertreter von ihm gebautes neues Düsenflugzeug Tank, ehemaliger technischer Direktor. Focke-Wulf Werke, hat seine Maschine Institut 85 argentinischen Luktfahrtmin in Cordoba konstruiert. Die e„ urückge⸗