ähreng Wurde „6 Sek ung in Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 155 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Meter.“ m EN Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Sam, Zweite Meis Nr. 27 Freitag, den 16. Februar 1951 3.51. Jahrgang E H drweg 100 Baldige Beendigung des Kriegszustandes 1. A. Offizielle Mitteilung der Hohen Kommissare ronshe an die Bundesregierung Frankfurt(UP). Die baldige Beendigung des Kriegszustandes zwischen den westlichen Alliierten und der deutschen Bundesrepublik hat der Vorsitzende des Rates der alliierten Hohen Kommission der Bundesregierung in einem Schreiben angekündigt. Darnach treffen die Usa und andere Mitglieder der Vereinten Nationen bereits alle Vorbereitungen, den Kriegszustand mit Deutschland gesetzlich auf- zuheben. Gleichzeitig wird die Bundesregie- rung ersucht, alle Bestimmungen zu beseitigen, die sich in der deutschen Gesetzgebung auf den Kriegszustand beziehen. J Wie weiter mitgeteilt wurde, haben die Ho- ben Kommissare erneut die Frage der Be- satzungskosten behandelt. Verschiedene Spar- Forschläge wurden besprochen. Infolge der Truppenverstärkungen der Alliierten seien gewisse neue Belastungen für den Besatzungs- kostenhaushalt zu erwarten, die von der Bun- 0 desrepublik mit den Westmächten gemeinsam getragen werden müßtefl. Die Hohen Kommissare haben die Bundes- regierung weiter zu Besprechungen alliierter und deutscher Sachverständiger über ein Ge- Setz eingeladen, das die Eigentumsverbältnisse der Bundespost regeln soll. Dieses Gesetz hatte dldie Bundesregierung den Hohen Fommissaren Zur Stellungnahme zugeleitet. Für einen engen Anschluß der Bundesrepu- lk an den Westen sprach sich am Donners- dag der Leiter der Deutschlandabteilung im ic amerikanischen Außenministerium, Oberst Henry Byroade, vor dem Presseklub in Frank- kurt aus. Die Vereinigten Staaten seien der Ansicht, so betonte er, daß die Einbeziehung Deutschlands in die westliche Verteidigungs- kront nicht durch die Aussicht auf eine Vier- cmächtekonferenz verzögert werden sollte. In dem Augenblick, da die Westlichen Alliierten der Bundesrepublik und Berlin Schutz und Sicherheit zugesichert hätten, sei es angemes- sem und gerechtfertigt gewesen, dem deutschen Volke Möglichkeiten zu seiner eigenen Ver- teidigung zu geben. 5 „Ich möchte betonen“, fuhr Byroade fort, zdaß sich die amerikanische Einstellung zu einem deutschen Verteidigunsbeitrag seit der Brüsseler Konferenz nicht geändert hat. Wir meinen, daß eine baldmögliche Beteiligung Deutschlands sowohl im eigenen Interesse des Landes als auch im Allgemeininteresse der kreien Völker liegt.“ Allerdings werde der all- gemeine Verteidigungsaufbau im Westen ir- i gendwelchen deutschen Anstrengungen vor- angehen. Byroade unterstrich ferner die ame- krikanische Ansicht, daß die freiwillige Uber- nahme eines Teils der europäischen Verteidi- gung durch das deutsche Volk und seine Re- gierung konsequent zu einer bedeutsamen Anderung der politischen Beziehungen 2 Wi- schen den Besatzungsmächten und der Bun- desrepublik führen müsse. Schumacher will„realistisches Angebot“ bas SPD- Programm der deutschen Einheit München(UP).„Als gemeinsamer Gene- ralnenner aller heranreifenden politischen Entscheidungen in der Welt muß die kom- mende Viererkonferenz bezeichnet werden“, erklärte der erste Vorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, über den bayefischen Rund- unk. Wenn es auf ihr gelänge, für alle demo- cratischen Faktoren in ganz Deutschland freie Wahlen unter gleichen Bedingungen und Vor- Ussstzungen zu ermöglichen, so Wären alle Trümpfe in der Hand der Demokratie. Dann, ber nur dann ist die deutsche Einheit das, Was sie ihrem innersten Wert und Wesen nach sein soll und muß: eine Bereicherung und Stärkung der Freiheiten der ganzen Welt.“ Der SPD-Vorsitzende wies darauf hin, daß die Eroberung der„Einheit Deutschlands“ durch offensive und nicht durch defensive Haltung erfolgen müsse.„Freie und gleiche, direkte und geheime Wahlen unter den glei- chen Bedingungen und Voraussetzungen für alle demokratischen Faktoren sind der erste Schritt.“ Er bedauerte, daß man in der Bun- desrepublik nur langsam begreife,„daß jetzt der Osten zur Antwort auf ein realistisches gebot gezwungen werden muß“. Nach sei- ner Auffassung sollten Bundesregierung und Bundestag mit sehr viel größerem Nachdruck nd nie angreifen“. 5 g a 5 pPieck will sich einschalten der ost- deutsches Wie ver- ten. Nach kür die erlahmender Zähigkeit dieses Ziel Keine Preisgesetz- Vollmacht— Zentrale Finanzverwaltung verlangt Bonn(UP). Der Bundestag vera am Donnerstag das Gesetz über die] von Bundesgrenzschutzbehörden. Die der Grenzschutzpolizei wird auf 10 000 Mann beschränkt. Bundesinnenminister Lehr betonte, daß die Exekutivorgane des Grenzschutzes rein poli- tische Sicherheitsaufgaben zu erfüllen und keinen militärischen Charakter hätten. Er bat das Haus, nachdem die Hohe Kommission dem Gesetzentwurf bereits zugestimmt habe, nicht Hinter der Bereitwilligkeit der Besatzungsbe- hörden zurückzustehen. Die SPD-Fraktion erteilte ihre Zustimmung, nachdem die Begrenzung auf 10 000 Mann, die in dem Regierungsentwurf nicht vorge- sehen war, von der Mehrheit des Hauses ge- billigt worden war. Auf diese Weise soll ver- hindert werden, daß die Bundesregierung Auf einem Wege zun Bundespolizei kommt, der nicht den Bestimmungen der Verfassung ent- Spreche, sagte der SpPD- Sprecher, Walter Men- zel. Eine reguläre Bundespolizei müsse auf der Grundlage einer Verfassungsänderung ge- schaffen werden. PATLa ment will mitreden Der Vorschlag des Vermittlungsausschusses, in das vom Bundestag bereits beschlossene Preisgesetz eine Generalbevollmächtigung der Bundesregierung einzubauen, nach der diese mit Zustimmung des Bundesrates Preisvor- Schriften erlassen kann, wurde vom Bundes- tag abgelehnt. Der Gesetzentwurf ist erneut ani den zuständigen Ausschuß zur Beratung der von dem Bundesrat gemachten Einwände überwiesen worden. Der Bundesrat hatte vor- geschlagen, die Möglichkeit der Preisregelung durch die Bundesregierung oder den Bundes- Wirtschaftsminister auf dem Wege der Rechts- Verordnung nicht nur für die im Entwurf auf- geführten wichtigsten Rohstoffe und die Woh- nungswirtschaft, sondern auch für alle ande- ren Gebiete der gewerblichen Wirtschaft in das Gesetz aufzunehmen. Die betreffenden Verordnungen sollen nur der Zustimmung des Bundesrates bedürfen. Der Sprecher der FDP, Pr. Preusker, lehnte die Erteilung einer solchen„Generalermäch⸗ tigung“ und die sich daraus ergebende Aus- schaltung des Parlaments in einer der wich- tigsten Fragen der Wirtschaftspolitik ab. Für die CDU wandte sich Dr. Horlacher außerdem gegen die Alleinzuständigkeit des Bundes- Wirtschaftsministers für die Preisregelung auch auf dem land wirtschaftlichen Sektor, wWie sie in den Vorschlägen des Bundesrates zum Ausdruck komme. Er forderte die Einschal- tung des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft. Einen Gesetzentwurf der Regierung über die Errichtung eines Bundesverwaltungsge- richtes zur Vereinheitlichung der Gerichtsbar- keit in Verwaltungsfragen wurde nach der ersten Lesung an den zuständigen Ausschuß überwiesen. Der Sitz des Bundesgerichtes soll nach dem Vorschlag der Regierung Berlin sein. . Sturm i 56-BHH- Antrag entfesselte nie dagewesenen Tumult— SPD-Fraktion und Großteil der OVP. und CDU-Abgeordneten verlassen den Saal— Keil bricht die Landtagssitzung ab Stuttgart(UP/ dpa). Zu schweren Aus- einandersetzungen über einen Antrag der „Deutschen Gemeinschaft“, der die Revision ler Landsberger Urteile verlangte, kam es im württemberg-badischen Landtag zwischen Abgeordneten der Deutschen Gemeinschaft, der DVP und der SPD. Der Sprecher der Deut- schen Gemeinschaft, Schwarz, forderte in der Begründung des Antrages seiner Fraktion, das Recht der Nürnberger Prozesse müsse auch auf diejenigen ausgedehnt werden, die „unmenschliche Austreibung“ der Deutschen aus den Ostgebieten verantwortlich seien. Der meinte ergänzend, i urteilten sieben Häftlinge Schuldige. 5 t der ation“ 10000 Mann Grenzpolizei genehmigt Neuer Südweststaat- Vorschlag Die CDU brachte einen zweiten Gesetzent- Wurf über die Neuordnung der Länder 1 Südwesten der Bundesrepublik ein. Darnach Soll die Bevölkerung der Länder Württem- berg-Baden, Südbaden und Württemberg Hohenzollern in einer Abstimmung darüber entscheiden, ob sie den Zusammenschluß der Länder zu einem Südweststaat will. Im Falle der Ablehnung sollen die alten Länder Würt- temberg und Baden wiederhergestellt wer- den. Dem Bundestag liegen bereits Entwürfe, der badischen ODU und der FD vor. Der FDP- Vorschlag tritt für die Schaffung des Südweststaates oder als Alternative die Beibehaltung der jetzigen Ländergrenzen ein, Während der Entwurf der badischen CDU die Wiederherstellung der historischen Länder oder als Alternativvorschlag den Südweststaat urch Volksentscheid vorsieht. Der neue Ent- Wurf wurde an den zuständigen Ausschuß zur Beratung überwiesen.. Hilfe für Schleswig- Holstein Ein interfraktioneller Gesetzentwurf der schleswig- holsteinischen Abgeordneten über die Zahlung einer Bundeshilfe in Höhe von 70 Millionen DM und die Gewährung eines 35-Millionen-DM-Kassenkredites an das Land Schleswig-Holstein wurde an den Finanzaus- schuß überwiesen. Der Sprecher der SPD nahm die Debatte hierüber zum Anlaß, die Notwendigkeit einer zentralen Bundesfinanz- verwaltung zu betonen, damit die Unterschiede in der finanziellen Lage der Länder„ein für Alle Mal ausgelöscht werden“. 5 Bei Beratung eines inter fraktionellen An- trages zur bundeseinheitlichen Regelung der Ladenschlußzeiten kam es zu einer heftigen Ausein andersetzung darüber, ob die Geschäfte am Sonnabend bis 17.00 Uhr geöffnet bleiben sollen oder nicht. Der Entwurf wurde an meh- rere Ausschüsse des Bundestages überwiesen, da eine eingehende Beratung nach wirtschaft- lichen, sozialen und verkehrspolitischen Ge- sichtspunkten für notwendig erachtet wird. Beitritt zum Patentamt Die Bundesregierung hat dem Bundesrat einen Gesetzentwurf über den Beitritt der Bundesrepublik zu dem von Frankreich und den Benelux- Staaten am 14. Juni 1950 in Den Haag eröffneten internationalen Patentbüro Übermittelt. Die Hauptaufgabe des Büros be- steht darin, eine allgemein gültige Patent- praxis vorzubereiten, Der deutsche Jahresbei- trag wird sich auf ungefähr 440 00 DM be- laufen und ist in holländischen Gulden zahl- bar. Die Prüfungskosten eines Patentantrages werden sich auf etwa 165 DM stellen. Hinzu kommen 25 DM als Vermittlungsgebühr für das Deutsche Patentamt. Es besteht große Aussicht, daß die Außen- bandelsabteilung des Bundeswirtschaftsmini- steriums von einem zukünftigen Auhßenmini- sterium übernommen wird, erklärten Abge- ordnete der Regierungskoalition im Bundestag. Eine entsprechende Aussprache hat bereits im Haushaltsausschuß des Bundestages sattgefun- den. 5 8 Landtag über Landsberg Beschlagnahmte Grundstücke Der Landtag forderte, daß für die von der Besataungsmacht beschlagnahmten Grund- Stücke die ortsüblichen Mieten vergütet Wer- den. Finanzminister Pr. Frank teilte mit, daß der Bundesfinanzminister dem Land einen Son- derbetrag von 2,1 Millionen DM zum Bau von Ersatzwohnungen für die Eigentümer oder ehemaligen Mieter beschlagnahmter Woh- nungen zur Verfügung stellen werde. Ande- Terseits habe die Besatzungsmacht vom Bun- desinnen ministerium für das Jahr 1951 ins- ohne vorherige Aussprache mit dem Land- tag über so wichtige Fragen entscheiden wür- den. Es scheine, daß im Bundesrat„eher die Macht der Ministerialbürokratie als der Wille der Regierung und des Landtags“ herrsche, sagte Möller. Der frühere württemberg-ba⸗ dische Finanzminister, Abg. Dr. Kaufmann (CDU), sagte, der Finanzausschuß des Bundes- rats habe die Aufwertung der privaten Ren- ten versicherungen nicht grundsätzlich zu Fall bringen wollen. Abg. Möller verlas hierauf einen Protokollauszug aus der fraglichen Aus- schußsitzung, in dem es heißt, daß der Ver- miftlungsausschuß vom Bundesrat„mit dem Ziel der Ablehnung des Gesetzentwurfs“ an- gerufen worden sei. In einem Antrag nordbadischer CDU-Ab geordneter, der gebilligt wurde, wird die Staatsregierung ersucht, bei allen maßgeben- den Stellen dafür einzutreten, daß die Eisen- bahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart mög- lichst bald wieder ihren früheren Zuständig keitsbereich erhalten. Der Antrag wurde in, der Aussprache auch von Sprechern der DV und der SPD befürwortet. Ein Sprecher des Verkehrs ministeriums machte darauf auf- merksam, daß die Abgrenzung der Zuständig keiten im Eisenbahnwesen im kommender Bundesbahngesetz geregelt werde. Anträge fürn Umsatzsteuer, zur Vereinfachung der staat- lichen Verwaltung und zu den Wohnverhält- nissen in Vertriebenenlagern wurden den zuständigen Ausschüssen überwuesen. Der Landtag ersach instimmig die Re- gierung, lichst bald einen Gesetzentwurf zur N Verteilung der Schul- lastet z2w⅝¾ischer at und Gemeinden 92 0 legen. Staatsvertrag über. Patentstreitig keiten Der Landtag genehmigte in drei Lesungen Ohne Debatte den Entwurf eines Staatsver- trags zwischen den Ländern Württemberg Baden, Südbaden und Süd württemberg, der vorsieht, daß Patentstreitigkeiten, für Welche bisher die Landgerichte der drei betreffenden Länder zuständig sind, vom 1. April dieses Jahres an dem Landgericht Mannheim zuge- Wiesen Werden sollen.“ Ein Gesetzentwurf zur Anderung des Ge- setzes zur Uberführung der bei der politischen Befreiung tätigen Personen in andere Be- schäftigungen wurde in erster Lesung an den Rechtsausschuß überwiesen. Ferner wurde ein Initiativgesetzentwurf der CDU über kinanzielle Maßnahmen zur Förderung des Wobnungsbaus und der Wobnraumbeschaf- kung an den Wohnungsbauausschuß überwie- Sell. Hinrichtungen in Landsberg verschoben „Arbeitsring“ appelliert an Truman— Her- mann Pachen begnadigt 85 Landsberg(UP). Die Gattin des zum Tode verurteilten ehemaligen SS-Obergrup 0 penführers Oswald Pohl teilte einem Vertreter, der United Press mit, daß der Direktor des“ Landsberger Kriegsverbrecher- Gefängnisses, Oberst W. R. Graham, ihr telefonisch bekannt- gegeben habe, daß die Hinrichtungen de 0 sieben zum Tode verurteilten Häftlinge auf- geschoben worden sei. 5 Indessen setzen private Kreise ihre Be mühungen um die Einleitung eines neue Verfahrens gegen die sieben Häftlinge for In Washington hat der amerikanische Rechts- anwalt Warren Magee, der schon als Ver- teidiger bei den Nürnberger Kriegsverbrecher prozessen tätig war, beim amerikanischen B rufungsgericht eine Revisionsverhandlung b antragt. Magee behauptete, dazu den Auftrag der deutschen Bundesregierung zu haben. Bundesjustizminister Dr. Thomas Dehler be- Stritt jedoch, daß die Regierung den Anwalt formell mit der Wahrnehmung ihrer Inter“? essen in dieser Angelegenheit beauftragt habe., Vielmehr habe sie lediglich für die ihrer Handlungsfreiheit nicht mächtigen Häft- inge gehandelt.. Wie der amerikanische Anwalt 7 Wiehl ergänzend mitteilte, ist durch private Spenden die Summe zusammengekommen, die zur Aufnahme eines eventuellen neuen Verfahrens gestellt werden muß. Bei dem „Arbeitsring für Wahrheit und Gerechtigkeit“ der für neue Verfahren eintritt, seien bisher 1060 000 DA eingegangen. Der genaumte beitsring sandte im Namen der Priizes klelene von Isenburg an Präsident Tri ein Telegramm mit dem Ersuchen, die tion der sieben zum Tode Verurteilte persönliches Eingreifen sofort zu stoppen. Aktion des Arbeitsringes hat bisher 4 chriften von 300 000 „Städtezüge“ der Bundesbahn Als zuschlagfreie Schnellverbindungen „Tübingen(UP). Nach Mitteilung der Eisenbabhnabteilung im Tübinger Innenmini- sterium führt die Bundesbahn mit ihrem neuen Fahrplan zum 20. Mai 1951 sogenannte „Städtezüge“ ein. Diese„S-Züge“! werden Künftig als neue Zug- Gattungen neben den „E-, D- und FD-Zügen“ als zuschlagfreie Schnellverbindung nach dem Muster der bis- herigen Eilzüge zwischen mehreren, näher beieinanderliegenden Städten Deutschlands verkehren. Zwei Millionen DM Schaden Auerbach stellt Strafantrag München(UP). Der Präsident des baye- rischen Landesentschädigungsamtes, Dr. Phi- lipp Auerbach, hat, wie sein Rechtsanwalt Ludwig Hoffmann mitteilt, gegen den baye- rischen CDU-Abgeordneten Heinrich Junker Strafantrag gestellt, weil er als Landrat in Dachau öffentlich erklärt haben soll, die Ver- untreuungen im Landesentschädigungsamt seien auf Dr. Auerbach zurückzuführen. Ein Zweiter Strafantrag wegen Verleumdung, übler Nachrede und Beleidigung richtet sich gegen den Schriftleiter des VVN-Organs„Tat“, Fritz Hollstein, der behauptet hatte, der Präsident des Landesentschädigungsamtes habe sich im Konzentrationslager Auschwitz Vergünstigun- gen verschafft und Häftlinge geprügelt. Nach den bisherigen Feststellungen der Staatsanwaltschaft München beträgt der durch die Fälschungen von DP Aufenthaltsbe- scheinigungen entstandene Schaden etwa zwei Millionen DM. Von bisher 3 361 untersuchten Wiedergutmachungsakten sind 473 als ge- fälscht erkannt worden. In 551 Fällen bestehen Zweifel. Frankfurt protestiert in Bonn Keine Verlegung der Außenhandelsstellen? Wiesbaden(UP). Der hessische Landtag beauftragte die Landesregierung auf Grund eines SPD- Dringlichkeitsantrages, unverzüg- ich alle erforderlichen Schritte bei der Bun- desregierung, dem Bundestag sowie im Bun- desrat zu unternehmen, um eine Verlegung der Außenhandelsdienststeilen von Frankfurt mach Köln zu verhindern. Der sozialdemokra- tische Landtagsabgeordnete und Frankfurter Oberbürgermeister Dr. h. c. Walter Kolb hatte zuvor in der Begründung des SPD-Antrages darauf hingewiesen, daß eine Verlegung die- Ser Fachstellen das Land Hessen und den ge- samten süddeutschen Raum„schwer benach- teiligen“ würde Mecloy erwartet Rationierungen Vierteljahresbericht des Hohen Kommissars Frankfurt(UP). Eine grundsätzliche Be- reitschaft des deutschen Volkes zu einem Ver- teidigungsbeitrag Will der amerikanische Hohe Kommissar Mecloy in seinem Bericht über das letzte Vierteljahr 1950 an das amerika- nische Außenministerium feststellen können. Mecloy Weist darauf hin, daß dieser Verteidi- gungsbeitrag für die Bevölkerung der Bundes- republik Opfer mit sich bringen und auf lange Sicht die Wiedereinführung von Preiskontrol- len, Rohstofflenkungen und gewisse Waren- rationierungen notwendig mache, damit die Produktion für Verteidigungszwecke in aus- reichenden Mengen aufgenommen werden könne. Eine militärische Beteiligung der Bundes- republik werde unausweichlich erhebliche Ausgaben für die Ausrüstung und Aufstellung deutscher Einheiten mit sich bringen. Das Ausland werde Deutschland dabei zwar unter- stützen, doch müsse der größte Teil der Ko- sten von der Bundesrepublik selbst getragen Werden. Das Schwergewicht des deutschen Beitrages werde wahrscheinlich auf der Lie- ferung von industriellen Ausrüstungen und Produktionsgütern, vor allem Werkzeugma- schinen und Präzisionsgütern, liegen. USA erleichtern Einwanderung Regierung handelte„zu krass“ Washington(UP. Präsident Truman er- neuen amerikanischen Sicherheitsgesetzes zur Unterdrückung umstürzlerischer Aktivitäten, Senator MecCarran, gab bekannt, daß die vor- geschlagenen Anderungen bezüglich der Ein- wWanderungsbestimmungen dazu beitragen, ge- Wisse Unebenheiten“ bel der Durchführung „AUuszubügeln“. Das Justiz ministerium, sagte der Senator, habe die Einwanderungsbestimmungen zu Wörtlich und zu krass ausgelegt, so daß viele Ausländer, die andernfalls in den Vereinig- ten Staaten willkommen gewesen wären, ame- rikanischen Boden nicht hätten betreten kön- nen. Truppen nur auf deutschen Wunsch Eine Klarstellung durch Acheson Washington(UP). Der amerikanische 5 Außenminister, Dean Acheson, erklärte auf einer Pressekonferenz, die Us hätten nicht die Absicht, deutsche Truppen für die Ver- teidigung Westeuropas aufzustellen, solange die Deutschen es nicht selbst wollen. Die amerikanische Einstellung zu diesem Problem habe sich nicht geändert, obwohl die Rede . General Eisenhowers vor dem amerikanischen Worden sel, als ob diese Frage verschoben wurde. Die USA verhandelten mit der deut- schen Bundesregierung weiter über die Zu- sammensetzung und den Umfang deutscher militärischer Verbände. Voraussetzung sei, daß die Deutschen selbst wünschten, an der Verteidigung Westeuropas teilzunehmen. esprochen und l die Wiedereingliederun 80 Kongreß in manchen Kreisen s0 ausgelegt Zu seiner Unterredung, mit den sechs bee. 8 5 25 5 een e N Vertrs tes 1 e 5 Dank wort traf mit 5 ib 555 1 in 8 Schweiz i 8 8 Die USa Schichen bier Diuisionen Verstärkung der Luft- und Seestreitkräfte— Offizielle Ankündigung Marshalls Washington(UP). Der amerikanische Ver- teidigungsminister Marshall teilte den ver- einigten Militär- und außenpolitischen Aus- schüssen des Senats mit, es sei geplant, etwa sechs Divisionen amerikanischer Landtruppen in Europa zu stationieren. Präsident Truman habe hierzu bereits seine Zustimmung erteilt. Aus den weiteren Ausführungen Marshalls ist zu entnehmen, daß gegenwärtig„etwa zwei amerikanische Divisionen“ in West- deutschland stehen. Er forderte die Aus- schüsse auf, alles zu tun, um die Verteidigung der atlantischen Gemeinschaft zu verstärken, damit sie in der Lage sei, eine Aggression zu- rückzuschlagen, falls„die Sowjetunion oder re Satelliten einen neuen Weltkrieg hervor- rufen sollten.“ Wie schon General Dwight D. Eisenhower erklärt habe, werden die Streit- kräfte der Vereinigten Staaten in Europa nur einen kleinen Teil der vorgesehenen Gesamt- streitkräfte darstellen. Der hauptsächlichste Verteidigungsbeitrag der Vereinigten Staaten werde auf dem Ge- biet der Luft- und Seestreitkräfte zu erwar- ten sein. Auch werde die amerikanische Waf- kenproduktion eine große Verpflichtung haben, weil die industrielle Kapazität der USA grö- Ger sei, als die irgendeiner anderen verbün- deten Nation. Die augenblickliche internatio- nale Situation sei„weit gefährlicher und schwieriger“ als zu irgendeiner Zeit während des zweiten Weltkrieges.„Der wichtigste und entscheidende Faktor bei der Erneuerung der militärischen Kraft Europas ist meiner An- sicht nach die Herstellung einer Moral— eines Verteidigungswillens— die entschlossen ist, zu kämpfen, falls es notwendig werden Sollte.“ Eisenhowers Generalstab Nach den vom Stabschef General Dwight D. Eisenhowers, Generalleutnant Walther Gruenther, veröffentlichten Plänen wird sich der oberste Stab Eisenhowers aus einem Gre- mium von sieben Generalen zusammensetzen. Wien will an UN appellieren Die ersten Präsidenten- Kandidaten Wien(UP). Die österreichische Regierung nat die Hoffnung auf Abschluß eines Staats- vertrags während der Dauer der gegenwärti- gen weltpolitischen Krise aufgegeben. Nach Mitteilung aus Regierungskreisen hat man in Wien weiterhin die Absicht, die Vereinten Nationen um Hilfe anzugehen, wenn es auf der nächsten Konferenz der Außenminister der vier Großmächte wieder nicht zu einer Einigung über den Staatsvertrag kommen sollte. 5 Für die österreichischen Präsidentenwahlen, die am 6. Mai stattfinden, wird die Volks- partei wahrscheinlich den Gouverneur von Oberösterreich, Heinrich Gleißner, und die Sozialistische Partei voraussichtlich den Ge- neral a. D. und jetzigen Bürgermeister von Wien, Theodor Körner, als Kandidaten auf- stellen. Der Verband der Unabhängigen und die Kommunisten haben noch nicht entschie- den, ob sie eigene Kandidaten aufstellen wer- den. Vierer-Vorkonferenz am 5. März Vorschläge der Westmächte an Moskau London(UP). Die drei Westmächte sind übe reingekommen, der Sowjetunion vorzu- schlagen, daß die vier Außenminister- Stell- vertreter am 5. März in Paris zusammenkom- men sollen, um die Tagesordnung für eine neue Konferenz der Außenminister Groß- britanniens, der Vereinigten Staaten, Frank- reichs und der Sowjetunion auszuarbeiten. Die diesbezüglichen Noten werden wahr- scheinlich während des Wochenendes dem so- Wjetischen Außenministerium übermittelt. Wer- den. In den Antwortnoten der Westmächte wird die sowjetische Beschuldigung zurückge wie- sen, daß die Aufrüstung des Westens für die Verschlechterung der internationalen Bezie- hungen verantwortlich sei. Die Westmächte bestehen darauf, daß auf der geplanten Außenminister- Konferenz über alle strittigen internationalen Fragen beraten wird, und nicht nur über die„Entmilitarisierung“ Deutschlands. Die Westmächte verlangen fer- ner, daß die Aubenministerstellvertreter be- Vollmächtigt werden, den Wortlaut der Punkte der Tagesordnung zu formulieren und hre Reihenfolge zu bestimmen. Chinesendelegation in Moskau ITsingtau wird Luft- und Seestützpunkt Hong k Ong(UP). Radio Peiping, gab be- kannt, daß die Regierung des kommunisti- schen China eine Delegation nach Moskau entsandt habe, um„über die Wiederbewaff⸗ nung Japans und Deutschlands zu diskutie- ren“. Die Delegation wird von dem Dichter und Propagandisten Kuomojo geführt. Der frühere Hauptstützpunkt der ameri- kanischen Flotte in China, Tsingtau, wird jetzt zum größten Flotten- und Luftstütz- punkt der chinesischen Kommunisten in Nord- China ausgebaut. Sowjetische Beamte stellten die Pläne für sieben Flugplätze, sowie für Hafenanlagen, für Kriegsschiffe und Un- terseeboote fertig. Aus Kanton einlaufende Berichte melden, daß die militärischen Vorbereitungen in Süd- China in höchstem Tempo fortschreiten. Die Sesamte Südküste zwischen Hongkong und Swꝛatau ist inzwischen durch eine neue Straße . für werden. N. 5 worden a * Eisenhower wird zwel Stellvertreter haben, denen die Chefs von fünf verschiedenen Ab- teilungen— Personal, Nachrichtendienst, Or- ganisation und Ausbildung, Planung und Ope- ration, Nachschub— zur Seite stehen werden. Nur die Abteilung Nachschub soll durch einen amerikanischen Offlzier besetzt werden. Uber die personelle Besetzung der anderen Stellen ist bisher noch nichts bekannt. Bei seiner Erklärung wiederholte Gruen- ther, die Westunjon habe mit ihrem militä- rischen Hauptquartier in Fontainebleau schon taktische Pläne für die Verteidigung Europas ausgearbeitet, es kàme daher mehr darauf an, die Truppen für diese Pläne zur Ver- kügung zu stellen und deren Ausrüstung zu besorgen, als Alternativ- Verteidigungspläne auszuarbeiten. Gemeinsame Benutzung der Flugplätze London(UP). Zweiseitige Abkommen der Mitgliedstaaten des Nordatlantikpaktes über gegenseitige Benutzung von Flugstütz- punkten dürften demnächst auf Grund von Vorschlägen der ständigen Vertretung des Militärausschusses des Nordatlantikpaktes ab- geschlossen werden, gaben maßgebende Kreise in London bekannt. Die ständige Ver- tretung des Militärausschusses, die aus den Vertretern der Generalstabschefs Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten besteht, hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass die Mitgliedstaaten des Paktes ihre Stütz- punkte gemeinsam benutzen sollten. Gegen diesen Plan wurde aber hauptsäch- lich von seiten Norwegens und Dänemarks Einspruch erhoben, da ein solches Abkommen in Friedenszeiten die Sowjet-Union provo- zieren könnte. Infolgedessen würden zwei- seitige Abkommen mit Ländern wie Portugal, Island und Italien, die nicht direkt der Ge- fahr ausgesetzt sind, überrannt zu werden, abgeschlossen werden. Diese Staaten sollen sich damit einverstanden erklären, den Ver- einigten Staaten, Großbritannien und Kanada im Frieden„begrenzte Rechte“ auf ihren Flugstützpunkten zu gewähren, die dann bei Ausbruch eines Krieges„erweitert“ werden. 2 Südkoreaner bei Wonsan gelandet Nördlich des 38. Breitengrades— Schwere Kämpfe in Mittelkorea TOKk 10(UP). Etwa 150 km nördlich des 38. Breitengrades sind südkoreanische Trup- pen überraschend bei der Hafenstadt Wonsan an Land gegangen. Sowohl an der Seoul- wie an der Mittelfront führen die Kommunisten weiterhin starke Angriffe gegen die Linien der alliierten Verbände. a Die unter dem Schutze amerikanischer Schiffsartillerie bei Wonsan gelandeten Süd- Koreaner haben sich bereits bis in die Außen- bezirke der Stadt vorgearbeitet, wobei sie nur mäßigen Widerstand fanden. Es ist je- doch noch nicht bekannt, ob die Absicht be- steht, bei Wonsan einen neuen Brückenkopf zu bilden oder ob es sich bei der Landung nur um ein Aufklärungsunternehmen han- delt. In Wonsan soll sich das Hauptquartier der dritten chinesischen Feldarmee befinden. Während am mittleren Frontabschnitt eine gemischte französisch- amerikanische Kampf- gruppe allen kommunistischen Angriffen auf Tschipyong Widerstand leistete, ist der Feind rund 25 Kilometer in süd- südöstlicher Rich- tung weiter vorgestoßen und bedroht nun- mehr die Hauptnachschubstrage von Joyu nach Wondschu. Der letztgenannten Stadt hat sich eine 5000 bis 8000 Mann starke kommunisti- sche Angriffsspitze bis auf wenige hundert Meter genähert. Es besteht die Gefahr, daß die Kommunisten die alliierten Schlüsselstel- lungen bei Wondschu isolieren und von ihrem Nachschub abschneiden. Chinesen sammeln drei Armeen Die Amerikaner verloren 48 000 Mann Von UP- Korrespondent Earnest Hoberecht TO Ek Ii O. Nach Frontberichten werden gegen- Wärtig nördlich der heigumkämpften zentral koreanischen Städte Tschipyong und Wondschu drei Armeen der chinesischen Kommunisten mit einer Stärke von schätzungsweise 120 000 Mann zusammengezogen. Das Kampfgeschehen, dessen Schwergewicht auch am Donnerstag auf dem mittleren Front- abschmitt ruhte, wurde vor allem durch fol- gende Entwicklungen bestimmt: Mit Panzer- unterstützung arbeitete sich eine amerikani- sche Infanterieeinheit 20 Kilometer auf der von Loju nach Tschipyong führenden Straße durch den kommunistischen Umfassungsring Lor und entsetzte die seit vier Tagen einge- schlossene gemischte französisch- amerikani- sche Kampfgruppe. An der Westfront räumten die amerikanischen Streitkräfte erneut den Flugplatz Kimpo. Uber den Verlauf der Lan- dungsaktion süd koreanischer Verbände im Raum des nordkoreanischen Hafens Wonsan Waren keine neuen Einzelheiten in Erfahrung zu bringen, weil die 8. Armee über dieses Kampfgebiet eine völlige Nachrichtensperre verhängte. Nach den zuletzt bekanntgeworde- nen Berichten soll es den Südkoreanern ge- lungen sein, sich in den Vororten von Wonsan zu halten. Die chinesischen Kommunisten müssen ihre Angriffe gegen die Stellungen der UN mit starken Blutverlusten bezahlen. Sie haben in den letzten 22 Tagen schätzungsweise 85 000 Tote eingebüßt. Aus Washington wurde mit- geteilt, daß sich die Verluste der amerikani- schen Streitkräfte an Toten, Verwundeten und Vermißten auf 48 035 erhöht habe. In dieser Verlustliste sind 8145 N ent- halten. 85 9 5 5 5 3 a rreie Hand für MacArthur Auch über 38. Breitengrad hinaus 0 Washington(P). Prasident Truman er- klärte am Donnerstag in seiner allwöchent- lichen Pressekonferenz, daß der amerikanische Oberbefehlshaber im Fernen Osten alle not- . wendigen Befugnisse besitze, um den 38 Breiten- grad in Korea zu überschreiten 5 sonstige 5 5 in diesern Lande zu den Auftrag erhalten, nach den Tagebüchern italien unter 5 Haftet. In ganz Griechenland lauert man Canaris-Tagebücher noch erhalten? Zwölf Bände auf Mikrofilm aufgenomme München(UP). Im Huppenkothen-Proz vor dem Münchener Schwurgericht sagte d Trühere Gestapo- Kommissar Franz Xaver Sonderegger als Zeuge aus, daß ein Mikrofm der Tagebücher von Canaris mit Kopien an- gefertigt worden sei, der noch vorhanden sen müsse. Er habe nach dem Juli-Attentat vom Chef der Sicherheitspolizei, Kaltenbrunner, des früheren Chefs der deutschen Spionage. Abwehr zu forschen. Nachdem er diese Ende Juli in einem Panzerschrank im Hauptquar. tier in Zossen bei Berlin gefunden habe, se von Hitler eine sofortige„Liquidierung“ von Canaris und seinen Mithelfern angeordnet worden. Kaltenbrunner dagegen habe aut 8 einem Verfahren bestanden. ö Von den Tagebüchern des deutschen a5 wehrchefs, bestehend aus zwölf Bänden von 80 bis 200 Schreibmaschinenseiten habe er imm Auftrag des Chefs des Reichssicherheits- amtes, Obergruppenführer Müller, einen Mͤikro-Film nebst Kopien herstellen müssen. Anklage gegen Thorbeck Wegen des Urteils über Canaris 0 München(UP). Die Staatsanwaltschaff Weiden ist mit einem Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen SS-Inspektionsrichter Süd, Dr. Otto Thorbeck, beauftragt worden Thorbeck hatte als Vorsitzender des Stand- gerichts gegen den ehemaligen deutschen Ab. Wehrchef, Admiral Canaris, und weitere vier Ger Verschwörung gegen Adolf Hitler ange-“ klagte deutschen Generale fungiert. Thorbecd wurde erst im Verlauf des von dem Münche⸗ ner Schwurgericht abrollenden Prozesses ge- gen den ehemaligen Gruppenleiter im Reichs- sicherheitshauptamt, Walter Huppenkothen, ermittelt. 5 Erneut Lawinengefahr in den Alpen N Große Uberschwemmungen in Norditalien Zürich(OP). Nach der vorübergehenden Besserung der Wetterlage in den Alpengebie ten ist wiederum mit erhöhter Lawinenge⸗ fahr zu rechnen. In der Südschweiz und im Tessin mußten die Rettungs- und Versor- Sungsaktionen der zum Teil von der Umwell abgeschnittenen Bergbevölkerung durch die schweizerischen Luftstreitkräfte eingestell Werden. Die Gotthardbahn kann voraussicht. lich nicht vor Freitag abend freigegeben wer⸗ den.. Auch aus Osterreich werden neue Schnee- und Geröll-Lawinen gemeldet, die dig Straßen an verschiedenen Stellen blockierte? und einige Häuser beschädigten, Die Brenner paßstraße und die Uberlandstraße in Kärn.. ten waren zeitweise unpassierbar. In Italien ist die unmittelbare Lawinen gefahr geringer geworden, doch litt Ober- heftigen Regenfällen. Der PO trat an vielen Stellen über seine Ufer und setzte weite Strecken fruchtbaren Landes un- ter Wasser. Bei Brescia konnten 30 Kinder und ihr Lehrer aus einem von den Fluten bedrohten Schulhaus von Feuerwehrleuten in Booten gerade noch gerettet werden, bevor das 1 von den Wassern hinweggespült Wurde. . 1 Tokio Gesamter Verkehr stillgelegt TOKIO(OP). Durch einen schweren Schnee sturm über Tokio und Umgebung fanden min- destens 5 Personen den Tod. 86 erlitten Ver- letzungen und 7 werden vermißt. Bei diesem ö schwersten Schneesturm seit 15 Jahren sind in Tokio 35 Zentimeter Schnee gefallen. Alle Re. gierungsbehörden mußten geschlossen werden. da fast der gesamte Verkehr in der japani- schen Hauptstadt lahmgelegt war. Etwa 6000 Japaner mußten die Nacht auf dem Bahnho verbringen, da sie nicht befördert werden konnten. l Gemeinsam gegen den Kommunismus De Gasperis und Plevens Abmachungen Santa Margherita(UP). Die Mini sterpräsidenten Italiens und Frankreichs ga- ben ein Kommuniqué heraus, in dem es heißt, sie seien übereingekommen, die Zusamme arbeit ihrer beiden Länder auf wirtschaft chem, politischem und militärischem Gebi noch enger zu gestalten und dabei auch mit den anderen Ländern des Atlantikpakts zu- sammenzuwirken, da dies„‚der einzige Weg zur Wahrung des Friedens“ sei. Die Konferenzteimehmer beschlossen, ihre Maßnahmen zur Bekämpfung des Kommun mus in Italien und Frankreich zu koordinie- ren, ihre Aufrüstungsprogramme aufeinander abzustimmen, sich gemeinsam um die Be- schaffung von Rohstoffen zu bemühen ung Periodisch Konferenzen zur Beratung auß Politischer Angelegenheiten abzuhalten. I talien und Frankreich wollen sich ferner g meinsam dafür verwenden, daß Deutschland zum vollberechtigten Mitglied des 1 gemacht wird. Tassoula 5 die Aussage Der kretische Mädchenräuber vor Gericht CSanea(UP). Tassoula Petrakogbio. die im vergangenen Jahr von einem 1 schen Gegner ihres Vaters entführt und einer Höhle am Berge Ida geheiratet h verweigerte vor Gericht die Aussage g ren Mann, der angeklagt ist, rechtswid eine bewaffnete Bande zusammengestell haben. Costas Ketaloghianos hatte seine Freund- schwerbewaffnet vor der Ida-Höhle postie um sein Liebesglück gegen seinen Schwieg vater und die Polizei zu verteidigen. Als hartnäckige Liebhaber mit seiner Frau. Athen flüchtete, um Sich dem Schutz des E. bischofs zu unterstellen, wurden beide spannt auf den Ausgang der Romanze vo stas And Tassdoula, 5 bereits ein B wartet. 2 W e in Basten Be Explosionsunglück, das sich an Eee „F e n 11CCCCCC1CC C nen-Frachters„Franeine Clor treten. 8 pen lien nden gebie- enge; d iw ersor- well die stell! sicht⸗ Wer- Neue. 10 ie dig lerteis mer Tärn⸗ inen Ober- 35 0 und, 8 Un- inder LJuten leuten bevor spült Fr Südwestdeutsche Rundschau 40 Millionen für Wohnungsbau Landtag billigt Erklärung des Finanzministers — Süß warensteuer„soll verfehlte Steuerpoli- tik gutmachen“ Stuttgart Gdwb). Der württemberg ba- dische Landtag billigte eine von Finanzmini. ster Dr. Frank vor dem Finanzausschuß abge- gebene Erklärung, daß das Innenministerium. zunächst über 40 Millionen DM aus öffentli- chen Mitteln für den Wohnungsbau verfügen kann. In diesem Betrag sind 17 Millionen DM Bundesmittel, 8 Millionen DM aus Umstel- ljungsgrundschulden sowie 15 Millionen DM Landesmittel enthalten. Ein Antrag der CDU, 40 Millionen DM allein aus Landesmitteln für den Wohnungsbau zu bewilligen und den bei- den Landeskreditanstalten sofort das Verfü- gungsrecht über dieses Geld zu erteilen, wurde nach Paragraph 99, Artikel 3 der Landesver- fassung von den Regierungsparteien als nicht zulässig erklärt. Die Frage, ob der Paragraph 9 auf den CDU-Antrag angewendet werden kann, wurde bei namentlicher Abstimmung gegen die Stimmen der CDU und der DG-BHE entschieden. Nach diesem Artikel darf der Landtag keine Ausgaben beschließen, für die keine Deckung vorhanden ist. Der Abstim- mung ging eine überaus lebhafte Debatte vor- aus, in deren Verlauf sich die CDU und die SPD unter anderem gegenseitig der„Schaum- Schlägerei“ bezichtigten. Finanzminister Dr. Frank betonte, daß er keine Angaben darüber machen könne, welche Beträge insgesamt für den Wohnungsbau be- reitgestellt werden könnten, bevor nicht der Entwurf des Haushaltsplanes 1951 vorliege. Dieser sei durch das Defizit des vergangenen Haushaltes schon im voraus sehr belastet. Hinzu kämen noch weitere Anforderungen, die der Bund an die Finanzkraft des Landes stelle. Bei der Besprechung des Bundesfinanzmini- Sters mit den Finanzministern und Minister- präsidenten der Länder am kommenden Frei- tag werde geprüft werden, inwieweit die Län- der an einer zusätzlichen Belastung des Bun- deshaushaltes in Höhe von über vier Milliar- den DM beteiligt werden sollten. Keine weiteren Flüchtlinge Innenminister Ulrich sagte, er werde im Bundesrat solange gegen die beabsichtigte Umsiedlung von 25 000 Flüchtlingen nach Württemberg-Baden Einspruch erheben, als in anderen Ländern der Bundesrepublik der Anteil der Flüchtlinge an der Bevölkerung nur 10 Prozent betrage. In Württemberg-Ba- den dagegen seien 18,6 Prozent der Bevöl- kerung Flüchtlinge. Es sei auch unverständ- ch, daß Württemberg-Baden weitere Flücht⸗ linge aufnehmen solle, während Bayern, das eine geringere Bevölkerungsdichte aufweise, Flüchtlinge abgeben wolle. Einstimmig gegen Süß warensteuer Auf Antrag der DVP. und der SPD-Frak- tionen beauftragte der Landtag die Regierung einstimmig, im Bundesrat gegen die geplante 50prozentige Sondersteuer für Süßwaren Ein- spruch zu erheben. Abgeordneter Schäfer DVP) betonte, die Vorlage der Bundesregie- rung stelle nichts anderes dar als ein Ermäch- Higungsgesetz, mit dessen Hilfe sie auch andere Waren mit Sondersteuern belegen könne. Es Sei zu bedenken, daß der Zuckerverbrauch in Deutschland mit 23,9 Kilogramm im Jahr weit unter dem Zuckerverbrauch der anderen euro- päischen Länder liege. Abgeordneter Helm- städter(SPD) betonte, die Bundesregierung Wolle jetzt ihre verfehlte Steuerpolitik durch Steuern zu Ungunsten der breiten Masse Wie- der gutmachen. Auf eine Außerung des CDU- Abgeordneten Kuhn, die DVP könne doch über ihre Bundestagsabgeordneten in Bonn das Gesetz zu Fall bringen, erwiderte Abge- ordneten Möller(SPD). daß der Urheber des Gesetzentwurfes der CDU-Bundesfinanzmini- ster Schäffler sei.. fahrplans ruhte, wird mit dem Inkrafttreten 7 5 80 9 55 5. Der Landtag wird in seiner nächsten Sitzune des Sommerfahrpians wieder aufgenommen Aehnliche W be tehen bisher in Ulm, hegen Saas, melasedtapf, e sich in erster Linie mit den nicht behandelten werden. Wie verlautet, werden auf der Strecke Eßlingen und Tübingen. e Veriag„Puch druckerei(g. immermann Gnhaben Tagesordnungspunkten beschäftigen. zwei Eilzugspaare eingelegt. Georg Härdlel. Mannheim. Seckenhelm, Fernsprecher als, — 8 e———— reer.——ͤ————̃̃ͤ— Dr. Schenkel in Heidelberg Der Kultminister besichtigte die Universitäts- institute— Hochschulen sind„Schicksalsfra- gen unseres Volkes“ Heidelberg Gdwb). Der württemberg. badische Kultminister Dr. Schenkel besichtigte verschiedene Institute der Universität sowie das Baugelände am Nordufer des Neckars, auf dem ein neues Universitäts-Klinikviertel er- stehen soll. l Der Kultminister äußerte, er habe sich vor seiner Abfahrt nach Heidelberg auf Schlimmes gefaßt gemacht. Er sei jedoch von dem, was er gesehen habe,„einfach erschüttert“. Es man- gele an den wissenschaftlichen Instituten zum Teil am Allernotwendigsten. Er wolle mit dem Finanzminister„aòufs Eindringlichste“ über die Heidelberger Universitätsverhältnisse sprechen. Zur Schulreform betonte Dr. Schenkel, daß er in der Volksschule die unerläßliche Grund- lage des gesamten Bildungs- und Schul- Wesens sehe. Sie sei aber nicht Zubringer für die Oberschulen, vielmehr eine in sich abge- schlossene Bildungswelt. Die Welt der Hoch- schule schließlich sei eine„Schicksalsfrage Unseres Volkes“, Schließlich lehnte Dr. Schen- kel noch die Heranbildung einer„Staats- jugend“ in einheitlicher Richtung ab. Gegen weitere Preiserhöhungen Stuttgart(ob). Der Bezirksvorstand Württemberg-Baden im Deutschen Gewerk- schaftsbund hat sich in einer Erklärung er- neut gegen die Preiserhöhungen und die„ver- fehlte irtschaftspolitik“ Professor Erhards gewandt. In der Erklärung heißt es, es sei un- verständlich, daß das Bundeskabinett nicht den Mut aufbringe, sich dem„unheilvollen Einfluß des Fundeswirtschaftsministers“ zu entziehen. Im eigenen Keller ertrunken Wertheim dub). Eines 60 Jahre alte Frau ist im Keller ihres eigenen Anwesens in Wertheim ertrunken. Die Frau war die Kel- lertreppe hinuntergefallen, in dem das Grund- wasser 17 em hoch stand. Die Verunglückte war nicht mehr in der Lage, sich aus eige- nen Kräften aufzurichten und ertrank. Dreiköpfige Diebesbande festgenommen Mosbach dwb). In Neckargerach wurde eine dreiköpfige Diebesbande festgenommen, die seit Monaten die Gegend unsicher gemacht hatte. Die drei Männer, polnische DP's, liefen der Polizei in die Hände, als sie mit einem Teil ihres Beuteguts nach Ludwigsburg ab- reisen wollten. Fünf zehnjähriger beging Selbstmord Lahr(d). Auf dem Bahnkörper bei Frie- senheim wurde die Leiche eines 15 jährigen Sattlerlehrlings aus Friesenheim gefunden. Die Untersuchung ergab, daß sich der Junge um Mitternacht vor einen Zug geworfen natte. Das Motiv des Selbstmordes war Lie- beskummer. Kreuz und quer durch Baden Der Bund der Deutschen Katholischen Ju- gend in der Erzdiözese Freiburg veranstaltet vom 27. bis 30. März dieses Jahres in Karls- ruhe eine Jugendwoche. Die traditionellen Bruchsaler Schloßkonzerte sollen nach Mitteilung des Verkehrsvereins Bruchsal Mitte dieses Jahres erstmals nach dem Kriege wieder veranstaltet werden. Der Sommertagszug ist für den 6. Mai vorgesehen, Das Staatstheater Pforzheim wird am 16. 3. 1951 das Schauspiel„Aquarium“ von Alwin Michael Rüffer als Uraufführung herausbrin- gen. Der Autor gehört dem Schauspielen- Semble des Stadttheaters Pforzheim an. 2 Sperrfristen für die Einfuhr von Obst, Ge- miüse, Blumen und Zierpflanzen forderte der Badische Gartenbauverband in Karlsruhe. Wenn die bisherige Einfuhr von Gartenbau- erzeugnissen aufrechterhalten werde, würde der badische Gartenbau seine volks wirtschaft- lichen Aufgaben nicht mehr erfüllen können, Der Eilzugsverkehr Karlsruhe Heilbronn, der während der Gültigkeitsdauer des Winter- Brot oder Pralinen? Von Hermann Göring stammt die so ver- hängnisvoll gewordene Devise: Butter oder Kanonen. Finanzminister Schäffer scheint sich ihrer erinnert zu haben, als er jetzt in Bonn die erschütternde Frage aufwarf: Brot oder Pralinen? Die zahlreichen Proteste gegen die Süßwa- rensteuer sind offenbar dem sorgengeplagten Minister an die Nerven gegangen. Denn sonst hätte er des Volkes Stimme wohl nicht so schrecklich miß verstanden. Denn keine unserer Hausfrauen wird Schäffers Meinung bestrei- ten wollen, daß die Einfuhr von Getreide wich- tiger ist als der Import englischer Schokolade Aber sie wehren sich mit selbstverständlichem Recht dagegen, daß die Bonner Regierung die doch vorwiegend aus Kakao und Zwieback be- stehende Säuglingsnahrung um das Doppelte verteuern will. Und natürlich auch die Oster- hasen. Begreift ihr nun, liebe Leser, warum die Zuckerbäcker Sonderschichten eingelegt ha- pen? Warum in so vielen Schaufenstern schon die netten roten Häslein sitzen und die Kin- derherzen begehrlich machen? Unser Oster- hase ist eben ein kluger und flinker Geselle. Er schlägt selbst dem Bundesfinanzminister ein Schnippchen. Jo dokus Zolksſymphoniekonzert in Seckenheim. Nach einem erfolgreichen Debut in Nek⸗ karau wird das Nationaltheaterorcheſter am 27. Februar, 20 Uhr, im Vereinshaus in ſeiner vollen Beſetzung mit einem Volks⸗ ſymphoniekonzert gaſtieren, das in ſeiner programmlichen Ausgeſtaltung für ſeden Freund volkstümlicher ſymphoniſcher Muſik ein Leckerbiſſen bedeutet. Nach dem Wunſch des Oherbürgermeiſters ſollen dieſe Volks⸗ ſymphoniekonzerte verſuchen, allen muſikin⸗ tereſſierten Menſchen, beſonders in den Vor⸗ orten, die unſterblichen Meiſterwerke muſi⸗ kaliſchen Schaffens nahezubringen und das Mannheimer Muſikleben auf beſondere Weiſe zu beleben. Um tatſächlich auch dem letzten Mitbürger den Beſuch dieſes Konzertes zu ermöglichen, wurde der Eintrittspreis mit DM. 0.50 in einem wirklich volkstümlichen Rahmen feſtgeſetzt. Die Programmfolge ſieht C. M. von Webers Ouvertüre zu Oberon, das Cellokonzert von Saint Saens und Beethovens 5. Symphonie vor. Der Theaterring wird bereits in den näch⸗ ſten Tagen mit dem Vertrieb der Karten beginnen und auch bei den bekannten Vor⸗ verkaufsſtellen Karten bereithalten. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſes Konzert durch einen guten Beſuch die anerkannte Kultur⸗ freudigkeit unſeres Vorortes erneut unter⸗ ſtreichen würde. * Hilfe für heimatloſe Jugendliche. Der Leiter des Jugendſozialwerkes im in⸗ ternationalen Bund für Kultur⸗ und So⸗ zialarbeit, Dr. Ebersbach(Tübingen), der vor dem Sozialausſchuß des Mannheimer Stadtrates ſprach, ſchätzte die Zahl der ge⸗ genwärtig in der Bundesrepublik ziel⸗ und heimatlos umherziehenden Jugendlichen auf 80 000 bis 150000. Der Redner forderte dringend Maßnahmen, um dieſe Jugend⸗ lichen aus ihrem Nomadenleben herauszu⸗ reißen. Ebersbach ſchlug vor, auch in Mann⸗ heim ein Heim für ſolche Jugendliche ein⸗ zurichten. Der Sozialausſchuß ſtimmte die⸗ ſem Plan zu und ſtellte ein entſprechendes Grundſtück mit Gebäuden zur Verfügung. Muſikdirektor Max Adam 25 Jahre Chormeiſter Am 18. März 1951 ſind es 25 Jahre, daß Max Adam als 22 Jähriger bei der Liedertafel Seckenheim die erſte Probe di⸗ rigierte. In dieſer Zeit hatte er mit großem Geſchick und in bravouröſer Manier mehr⸗ mals Gelegenheit, ſich mit ſeinen Vereinen auszuzeichnen. Ein Chorleiter von Format, der nicht nur im Sängerkreis Mannheim oder Heidelberg bekannt iſt, ſondern darü⸗ ber hinaus im ganzen Bundesgebiet als Männerchor⸗, Orcheſterdirigent, Wertungs⸗ richter und Programmgeſtalter großes An⸗ ſehen genießt. Seine übrigen Vereine, wie der Heidelberger Liederkranz, die Mann⸗ heimer Liedertafel, die Teutonia Feuden⸗ heim und der Sängerbund Käfertal werden die Verdienſte ihres Chormeiſters nicht min⸗ der zu würdigen wiſſen. Wenn nun ein Be⸗ amter, Angeſtellter oder Arbeiter 25 Jahre treu und gewiſſenhaft ſeinen Dienſt ver⸗ ſehen hat, dann gebührt ihm ein beſonderes Lob und ihm wird auch eine gewiſſe Ehrung zuteil. Die Seckenheimer Liedertafel hat aus die⸗ ſem Grund eine muſikaliſche Feierſtunde mit Chormeiſter⸗Jubiläum auf 22. Juli 1951, 15 Uhr, im großen Vereinshausſaal in Seckenheim feſtgelegt. Ein früherer Termin iſt wegen des dazwiſchenliegenden Bundes⸗ liederfeſtes in Karlsruhe nicht möglich. Wir bitten die übrigen Adam'ſchen Vereine, ins⸗ beſondere auch die Brudervereine am Ort und in der näheren Umgebung, dieſen Tag vormerken zu wollen. 0 Der Geflügelzüchterverein beteiligt ſich am morgigen Samstag an der Jubiläums⸗Eh⸗ rungsfeier der Kreisfachgruppe für Ge⸗ flügel in Mannheim. Bei dieſer Feier ſollen die erfolgreichen Züchter der Kreisgruppe beſonders ausgezeichnet werden. Die Feier findet in der Poſtkantine beim Poſtamt 2, Heinrich Lanzſtraße, ſtatt. Treffpunkt der Züchter OéEG⸗Halteſtelle Planken, Abfahrt 18.20 Uhr. 500 Räumungsurteile in Mannheim. In Mannheim liegen gegenwärtig 300 Räumungsurteile vor, die wegen Mangels an Wohnraum micht vollſtreckt werden kön⸗ nen. Die Gerichte weigern ſich, weitere Ur⸗ teile auszuſprechen, ſolang nicht die alten Entſcheidungen realiſiert ſind. — Besuche bei Kriegsgefangenen in Frankreich Der Leiter der Caritas- Kriegsgefangenen Hilfe, der vor kurzem von einem Besuch deut- scher Kriegsgefangener in Frankreich zurück- kehrte, hat bekanntgegeben, daß es den näch- sten Angehörigen der verurteilten deutschen Kriegsgefangenen in Loos bei Lille jetzt mög- lich ist, die Gefangenen zu besuchen. Es s zu hoffen, daß auch die noch in Untersuchungs- haft befindlichen deutschen Gefangenen in Frankreich in absehbarer Zeit Besuche ihrer nächsten Verwandten empfangen dürfen. Die Caritas-Kriegsgefangenenhilfe, Freiburg i. Br. Werthmannhaus ist zu näheren Auskünften über die Besuche bereit und ist auch bemüht, die Besuche durch Gewährung eines Reise- 5 kostenzuschusses zu erleichtern. Wettervorhersage. Am Freitag und Samstag wechselnd be- Wölkt mit gelegentlicher Aufheiterung. Mor gens zum Teil neblig, im allgemeinen nieder- schlagsfrei. Höchsttemperaturen in tieferen Lagen vier bis acht Grad. Nachts stellenweise geringer Frost, schwache Winde. 4 agaomnα⁰ οYνο]] ͥ οοποοτν EuSASET WHR. 37. Fortsetzung Nachdrucke verboten. Aber Worüber ich eigentlich mit dir reden über den alten Augen. deine Tante. Ich fange wahrhaftig an, Alt 2 naben doch nichts, wovon sie leben können Wollte: wenn es wirklich noch einè schwache Möglichkeit gibt, um Bucheck wieder hoch zu bringen.. Vielleicht hat diese kleine Frau das Zeug dazu, wenn man sie etwas unter- stützt. Aber die Weiber müssen aus dem Haus!“ 8 „Aber Großmama!“ Schrocken. „Fühlst du dich getroffen? Du wirst ja Sowieso bald abreisen, Du hast doch Wohl micht die Absicht, dich als dauernder Gast in einer jungen Ehe niederzulassen? Und noch dazu, wo dir der Hallodri den Hof gemacht HAT 5 „Nein.. es ist zwar nicht lich werde ich...“ 8 „Bitte, streng dich etwas an und sprich in vernünftigen, abgeschlossenen Sätzen! Ich kann dieses Gestammel nicht ausstehen! Also du versprichst mir, abzureisen?“ 0 f „Ieh verspreche es dir, Groß mama.“ 5 „Gut. Ich werde mich dafür erkenntlich zeigen. Aber du bist nicht die einzige. Schwestern sind mindestens 80 eifersüchtig sagt aber natür- Wie verlassene Bräute. Ich habe das durch- gemacht. Deine Tante Sophie“ Einen Augenblick schließen sich die runzligen Lider .„Nein, es war nicht Werden, aber die Mädchen müssen weg.“ „Wo sollen sie denn hin, Grogmama'? 5 Wenn sie das hätten, wäre Aber wie soll Denate er:. „Und du gibst viel auf sein Urteil?“ fragt Donate mit trockener Kehle. „Enorm viel. Er ist der einzig vernünftige Mann in der ganzen Gegend. Auch der ein- zige, der es zu etwas gebracht hat. Was ja das sichtbarste Zeichen von Vernunft ist. Daß er im Privatleben eine fixe Idee hat, hat sei- nen klaren Blick in geschäftlichen Dingen nicht getrübt, und also geht es mich nichts an,“ a „Was hat er denn für eine fixe Idee?“ Donate macht ein sehr gleichgültiges Gesicht, Aber sie fühlt ihr Herz hämmern. 5 Ich habe eben schon betont, daß es mich nichts angeht. Also rede ich auch nicht dar- über. Ich bin doch keine Schwatzbase. Ich dachte, daß du unterrichtet wärst, sonst hätte jch auch die Bemerkung unterdrückt. Im übrigen ist ja jetzt gar nicht von Herrn Hey- singk die Rede, sondern von den überständi- gen Mädchen. Besteht denn gar keine Mög- lichkeit, sie aus dem Hause zu bringen?“ „Die Lux könnte singen lernen— aber das ist doch auch nicht in deinem Sinn.“ „Es gibt allerhand Arten, um zu einem Mann zu kommen. Vielleicht ersingt sie sich einen. Und Sabine? Sie scheint mir noch diejenige zu sein, die am meisten davon ver- steht, einen Haushalt zu führen. Warum Beiratet sie nicht? Sie ist doch noch nicht zu Al „Sie ist genau so alt wie ich.“. „Nun also... Aber du bildest dir wahr- scheinlich ein, wichtigeres zu tun zu haben.“ „Das nicht.“ 8 „Also findest du keinen? Das verstehe ich nicht. Häßlich bist du doch nicht. Und den Eindruck, als ob du ungewandt und schüch- tern wärest, machst du auch nicht. Entweder bist du eine eiskalte Egoistin 5 „Ich glaube nicht. wagt Donate mit einem trüben Lächeln zu unterbrechen. „Dann bist du eigensinnig und versteifst dich auf einen bestimmten Mann. der ent- Weder anderweitig gebunden ist oder dich nicht mag.“ b 5. „Vielleicht beides..“ gibt Donate mit eme leichten Achselzucken zu. nie auf einen Mann versteifen. „Dann bist du schön dumm. Man muß sich Wenn man mit hm verheiratet ist, merkt man, daß man mit zehn andern, die man ausgeschlagen hat, viel glücklicher hätte werden können. Und es ist nicht jedem gegeben, sich dann schei- den zu lassen oder durchzugehen. Wer es aber mit dem ersten Mann nicht aushält, hält es mit dem zweiten und dritten auch nicht aus. Man kann genau so gut bei dem ersten blei- ben und versuchen, das Beste herauszuholen, Was aus dem Zusammenleben herauszu- holen ist.“ „Das hätte ich auch getan. Aber man kann sich nicht an etwas klammern, das von einem fortstrebt... oder fortgerissen wird. Das finde ich auch sinnlos und noch dazu un würdig.“ „Richtig. Das habe ich Heysingk auch schon hundertmal gesagt. Wenn der Fall so lag, bist du entschuldigt. Aber wir sind wie- der von Sabine abgekommen. Warum heiratet sie nicht?“ 5 3 „Wahrscheinlich, weil sie keinen Mann findet.“.. „Nonsens. Weil sie keinen findet, der ihr gut genug ist. Weil sie vom Hochmutsteufel besessen ist wie alle Rainers. Weil sie in einem Schloß wohnen muß und einen klang- vollen Namen trägt. Warum beiratet sie nicht den Lehrer, he? Kannst du mir das 5 Vielleicht sagen?“ „Jöggel?“ Donate vergißt vor Erstaunen den Mund zu schließen. g „Ja, eben den! Mach nicht so ein unge- heller geistvolles Gesicht! Was hast du gegen ihn einzuwenden? Er ist ein kluger, feiner, guter Mensch. Ieh habe ihn sehr gern. Er Würde alles darum geben, diese Sabine zu Kriegen. Aber das gnädige Fräulein hat Woh! Bedenken... Sie ist eine dumme Gans!“ „Hat sie. hat sie denn das gesagt?“ „Das weiß ich allerdings nicht. Er hat ja nicht einmal den Mut, sie zu fragen! Ich habe mit ihr noch nicht über diese Möglichkeit ge- sprochen. e War ia auch nient aku „„„ 5 Solange nicht eine junge Frau ins Haus kommen sollte.“ „Soll ich vielleicht einmal vorsichtig nach- fühlen, wie sie darüber denkt?“ fragt Donate in einer plötzlichen Eingebung. 5 „Du brauchst weder vorsichtig zu sein, noch nachzufühlen. Du kannst sie fragen und dir Klipp und klar Antwort ausbitten. Und Pu kannst ihr sagen, daß ich mich bereit finden ließe, für ihre Kinder zu sorgen. Nicht für sje. Daß sie sich nicht etwa einbildet, sie kann mir mit einer Scheinehe das Geld aus der Tasche locken. Aber ihre Kinder will ich sicherstellen. Für den Fall, daß sie einen bra- ven, fleißigen Mann heiratet, den Jöggel oder einen anderen. Für den letzteren Fall allerdings müßte sie teilen, denn ich würde dann den Lehrer durch eine Schenkung entschädigen für das, was meine Enkelin ihm angetan hat. Aber nur wenn sie ihn nicht nimmt— daß sie nicht am Ende glaubt, eine gute Partie an ihm zu machen.!“ 5 Die Greisin kichert leise und selbstzufrie- den in sich hinein.„Du siehst, es ist an alles gedacht. Es ist nicht gut, mich zu übertöl- peln. Und dann ist da noch Annunziata. len werde in den sauren Apfel beißen und sie zu mir nehmen. Besser, sie macht mir das Leben zur Hölle als dem armen Kind „Aber das würde sie nie“ „Was weißt du denn davon? Sie erinnert mich ebenso stark an die selige Sophie Wie der Franz-Karl an deinen Großvafer. Nur daß ich Gott sei Dank keine zwanzig Jahr mehr alt bin. Es wird mir ein Vergnüg sein, mit einer Sophie zusammenzuleben, d ich in jeder Weise überlegen bin, Du bra kein so ängstliches Gesicht zu machen, werde sie nicht demütigen— aber ebengo- wenig werde ich mich von ihr demütigen lassen.“ 5„%%%„ So rationell wie möglich Die Hausfrau soll es leichter haben! Eigentlich ist es geradezu beschämend, daß im 20. Jahrhundert, also im Zeitalter der Tech- mik, der Rationalisierung und des Fortschrit- tes der Hausfrauenberuf noch immer zu den unrentabelsten und überbürdetsten Berufen gehört. Wie ihre Mütter, Großmütter und Ur- großmütter stehen die heutigen Frauen täg- lich eine Stunde und mehr am Spültisch, putzen stundenlang ihr Gemüse, ganz zu schweigen von der Mühsal des Waschtages, über die auch das beste und schmutzlösendste Waschpulver mit Faser- und Gewebeschutz nicht hinwegtäuschen kann. Gewiß behaupten Staubsauger, elektrische Kochplatte, Tauch- sieder und eine ganze Reihe anderer techni- scher Erfindungen längst ihren Platz im Reiche der Hausfrau, doch das alles fällt nicht entscheidend ins Gewicht. Im ganzen gesehen muß sich die moderne Hausfrau zumin- dest bei uns in Deutschland— mit ihren täg- lichen Pflichten und Obliegenheiten noch im- mer so abhetzen und abplagen, daß sie des Abends erschöpft ins Bett sinkt und nur we- nig Zeit und Intere kür eine entspannende Freizeitgestaltung bleibt. Die Schuld liegt, wenn man einmal nach Grund und Ursache des überlasteten Haus- Frauendaseins fragt, auf verschiedenen Ge- bieten. Zweifellos muß man der Industrie und Wirtschaft den Vorwurf machen, daß sie es noch immer nicht fertig gebracht haben, die Haushaltmaschinen und-geräte, die der Haus- frau einen großen Teil ihrer Lasten abneh- men könnten, zu einem Preise auf den Mark! zu byingen, der auch für die einfache Frau erschwinglich ist. Selbst wenn man berück- sichtigt, daß die deutsche Industrie durch den Krieg und seine Folgen weit zurückgeworfen ist, bleibt die Tatsache bestehen, daß auf die- sem Gebiete bei weitem nicht das getan wor- den ist und getan wird, was bei einer sinn- vollen und rationellen Ausschöpfung aller Möglichkeiten getan werden könnte. Aufgabe der Hausfrauen sollte und müßte es deshalh sein, hier wieder und wieder mit ihren For- derungen an die Industrie heranzutreten und mit ihrem Willen, ihren Forderungen die Produktion zu beeinflussen. Allerdings— und damit kommen wir zu einem zweiten nicht minder wesentlichen Punkt— setzt der eben aufgezeigte Weg eine Srundlegende Wandlung der inneren Grund- haltung der Hausfrau voraus. Sie muß sich bemühen, einerseits aus der ihr eigenen Pas- sivität herauszufinden, indem sie eben nicht widerspruchslos alle Gegebenheiten hinnimmt und sich damit abfindet, obwohl sie im stillen über manche unnütze Kraftvergeudung stöhnt und sich wünscht, dieses oder jenes Haushalt- gerät zur Hand zu haben. Warum findet sie dann nicht den Mut, mit ihren Wünschen in die Oflentlichkeit 2zu treten, sich an die Indu- strie zu wenden? Liegt hier eine gewisse Denkträgheit, mangelndes Selbstbewußtsein oder die mangelnde Fähigkeit, sich umzustel- ien, vor? Doch was es auch immer sei, es kommt darauf an, daß die Frau sich dessen bewußt wird, um— zu ihrem eigenen Nut- zen— diese Schwächen abstellen und be- Kämpfen zu können. Und— ganz unter uns gesagt— dürfte es für die deutsche Hausfrau nur von Vorteil sein, wenn sie sich auch bemühte, den ihr angeborenen Konservatismus ein wenig zu bekämpfen. Nicht immer bürgt die lange Tra- dition einer Sache auch für ihren Wert und ihre Richtigkeit. Mit Interesse und innerer Bereitschaft sollte die Hausfrau deshalb alle Neuerungen beachten, prüfen und sich zu- Autze machen, wenn sie erkennt, daß sie da- mit tatsächlich Zeit und Energie sparen kann. Die Kleine geldliche Ausgabe, die sie meist von vornherein scheut, macht sich auf diese Weise meist doppelt und dreifach bezahlt. Zuerst jedoch sollte die Hausfrau ihren eigenen Haushalt einer eingehenden Prüfung mnterziehen, um ihn in allem so rationell wie nur möglich einzurichten. Es kommt nicht zllein darauf an, daß jedes Möbelstück, jeder Gegenstand einen Platz hat, sondern daß er vor allem den richtigen Platz hat. Es ist Z. B. unrationell, die Salz-, Mehl- und Kaffeetüten Oder töpfe in der Speisekammer hinter die Grieg und Reistüten zu stellen, da man Sie am häufigsten braucht und immer erst un- räumen muß, um zu ihnen zu gelangen. Jedes Astchen, jede Tüte, jeder Topf sollte seinen haben, so daß er so schnell als möglich mit einem G zur Hand ist.. We Dingen des töglichen Bedarfs eingeordnet Das wäre— wenn man so sagen wWill— eine ohlüberlegte und V Arbeits- Die Arbeit selbst 80 ebenfalls voller Leerlauf und Unüperlegtheiten bei FHausfrauen. Zunächst ist es ratsam, sich am Morgen in einer besinnlichen Minute vor dem angestammten, rationellen Platz im Haushalt Vielen Aufstehen, einen festumrissenen Arbeitsplan zu machen, der alle wichtigen Pflichten für den laufenden Tag enthält. Jede Hausfrau wein ungefähr, wie lange sie zu dieser oder jener Arbeit Zeit benötigt. An Hand ihres wohl durchdachten Arbeitsplanes kann sie nun die Zeit einteilen und kommt— abgesehen von unvorhbergesehenen Zwischenfällen niemals in Zeitnot. Diese Zeiteinteilung sollte sie jedoch auch strikt einzuhalten versuchen, um sich an ein planvolles, logisches Arbeiten zu gewöhnen, das unendlich viel Zeit spart. Gibt es„Unfall- Menschen“? Statistiker und Wissenschaftler sagen„Ja“ Die seelische Verfassung spielt eine wesent⸗ liche Rolle Wie oft hört man es: Der hat schon wieder einen Unfall gehabt. Den verfolgt aber das Fech!“ Ist nun eine Serie von Unfällen, denen ein Mensch ausgesetzt ist, wirklich nur Pech? Nur Zufall? Statistiker und Wissenschaftler sagen„Nein“, Haben doch ihre Erhebungen und Untersu- chungen in langen Jahren einwandfrei erge- ben, daß es tatsächlich bestimmte Menschen gibt, die unter vollkommen gleichen Bedin- gungen wie andere eine ungleich größere Zahl von Unfällen erleiden. So haben z. B. die Untersuchungen in einem großen Industrie- unternehmen ergeben, daß etwa 80 Prozent Aller Unfälle innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren auf das Konto einer Gruppe von etwa 30 Prozent der verunglückten Ar- beiter zu schreiben war. In diesem Zeitraum hatten also verschiedene Arbeiter eine ganze Reihe von Unfällen zu verzeichnen. Das ist zweifellos beachtlich. Und diese sta- tistische Erhebung wird durch die Erhebungen der amerikanischen Polizei bestätigt, die ebenfalls feststellen mußte, daß von je 5000 Autofahrern etwa sechs Prozent nicht weniger als 72 Prozent aller Autounfälle auf-sich Ver- einigten. Ihren Kopf WO anders Wären an den Menschen, die ständig von Unfällen verfolgt werden, zumeist nicht auch die Versicherungsgesellschaften interessiert, würde man sich ihrer bisher wohl kaum be- sonders angenommen haben. So aber vermu- teten verschiedene Versicherungsgesellschaften, daß hinter der Unfallserie ihrer Versiche- rungsnehmer vielleicht eine gewisse Absicht stecken könnte, also eine Art Selbstverstüm- melung, um in den Genuß der Versicherungs- summe zu kommen. Ganz wenige Fälle ausge- nommen, mußte diese Vermutung bei der Mehrzahl der übrigen schon nach kurzer Zeit fallen gelassen werden. Die von den Versicherungsgesellschaften alarmierten Wissenschaftler bekamen aber ereits nach kurzer Zeit heraus, daß sie es hier mit einem ganz besonderen Menschen- Typ zu tun hatten. Fast in allen Fällen stellte sich nämlich heraus, daß die von einer solchen Unfallserie Betroffenen seelischen Kummer. Ehezerwürfnisse, drückende Sorgen hatten. Andererseits wieder Waren viele darunter, die in rem Beruf keine Befriedigung fanden und ihre Arbeit deshalb mit innerem Wider- Willen taten. Allen gemeinsam war, daß sie der Arbeit, oder den äußeren Umständen, die die Ursache ihrer Unfälle bildeten, nicht die notwendige Aufmerksamkeit schenkten. Sie Hatten zur Zeit des Unfalls, wie ein volks- bümlicher Ausdruck lautet,„ihren Kopf wo- anders“, Wie ist Hilfe möglich? Ausgehend von dieser Erkenntnis haben große Industriebetriebe in westlichen Ländern schon seit einiger Zeit sogenannte psycho- logische Beratungsstellen“ eingerichtet, die besonders von Frauen viel besucht werden. Mit ihrer Hilfe aber kann nur ein Teil der Solchermagen durch seelische Zerüttungen von Unfällen bedrohten Menschen erfaßt wer- den, vollkommen außer jeder Kontrolle liegen alle Unfälle, die sich auf der Straße ereignen. Die mit dieser Frage beschäftigten Wissen- schaftler haben es als beste Abhilfe bezeich- net, wenn durch geeignete Aufklärung über den Unfallschutz in der Offentlichkeit immer Wieder auf dieses Faktum hingewiesen wird. Da ein Unfall den Betroffenen meist in noch größere persönliche Not führt, als sie zur Zeit des Unfalls bestand, liegt es in seinem eigen- sten Interesse, mehr auf sich selbst zu achten Die ersten originellen Warnungstafeln tauch- ben vor kurzem in den US82 auf. Statt der üblichen Unfallwarnungen stand darauf: Du hast Dich über Deine Frau geärgert? Denk nicht so viel daran. Deine Maschine kennt keine Rücksicht auf Deinen Kummer!“ Da sich seit 1945 in fast allen Ländern die Zahl der Unfälle verdoppelt, ja verdreifachit hat und noch weiter ansteigt, wird auch dieses Gebiet der Unfallverhütung zweifellos und hoffentlich schon in naher Zukunft noch mehr Zuf merksamkeit bei Stellen finden. Ker J den verantwortlichen Vom Sperrt Südwestpokalrunde ohne Mühlburg und Eintracht Waldhof Mannheim, VfR rau, FSV Frankfurt, Kickers stadt 98, Phönix Ludwigshafen, lautern und Tus Neuendorf, haben Pie Oberligavereine VIEL Nec nun die Al zung der bereits seit längerer Zeit geplanten tpokalrunde in der punktspiel- losen Zeit beschlossen. Die Pokalrunde wird unter dem Pitel in-Main-Pokalelf! ausgetragen wer- arvereine VfB Neunkirchen und cen sollen für die Pokalrunde noch eden. Der VIB Mühlburg und Ein- furt mußten wegen Terminschwierig- einer Teilnahme an der Rhein-Main- Pokalrunde absehen.* Die den. Fußballspiel findet nicht statt me Verbandsgericht hat das Urtei über das„kürzeste in der Ausführung Das kürzeste Das nordbadi der Spruchbehörde Heidelberg Fußballspiel aller Zeiten!, das eines Elfmeters bestehen sollte, verworfen, Der Fal zesten Fußballspiels“, das nun doch nich ibt aber kurios genug, denn nun 18. a, daß ein Fußballspiel nach jelschluß„abgebrochen“ wurde Weltmeister Robinson zweifacher Sieg durch technischen K.o. über La Motta Weiltergepichts- Weltmeister„sugar“ Ray Robinson (Us) holte sich in einem ungemein hart gefübr- ten Kampf den Weltmeistergürtel im Mittelgewicht, nachdem er den Titelverteidiger Jake La Motts (Sa) in der 183. Runde nach 124 Sekunden zer- mürbt hatte, und der Ringrichter Frank Sikorea den ungleichen Kampf stoppte. Bis zur 9. e schen es, als würde der stäm- mige und fast dig angreifende Jake La Motta seinen Titel zum dritten Mal mit Erfolg verteidigen und Robinson die zweite Niederlage Während dessen re zufügen. Doch von der 9. Runde an ch das Blatt zu Gunsten Robinsons gewen- Die ständigen Attacken blieben bei La Motte nicht ohne Wirkung und brachte ihn ins Schwim- men, so daß er in den drei letzten Runden förm. lich durch den Ring gejagt wurde. Nach Beendigung des Kampfes hatte La Motta eine tiefe klaffende Wunde oberhalb des linken Auges, eine zweite am Kinn und blutete außerdem aus Mund und Nase. Doppel weltmeister Robinson wird voraussichtlich Ende März in einem Titelkampf um die Welt- meiste schaft im Halbschwergewicht auf den der- zeitigen M er Joe Maxim(Us) treffen. Der Rückkampf Robinson segen La Motta wird nicht vor Juni stattfinden. Robinson ist also nunmehr bemüht, eine dritte Welt meisterschaft im Boxen zu gewinnen Boxkämpfe München und Hamburg erschaften der Pro- telpunkt des Interesses In München verte in Düsseldorf, Drei deuts kis standen 5 e e E 1 Mi 1 1 9 80 88 m Titel du rch ein Unentscl gen Heinz Sander(Hildesheim), In Düs dorf blieb der Schlesier Walter Schn (Selle) weiter Titelträger, da er gegen Garz(Magdeburg) es nicht zum Punkt 0 1 ließ und ein„Unentschieden“ buchte. Schließlich wehrte Georg Pletzsch (Berlin) im Fliegengewicht erneut das come back des Pitelträgers von 1946, Schiffers (München- Gladbach) ab, den er in der II. Runde ko. schlug. Bei weiteren Kämpfen blieb Sapion 1(München) in Düsseldorf ko- Sieger (1. Runde) über Baumjohann Mortmund). 0 Starosch(Essen) siegte über Hans Schmitz (Neuß) in der 1. Runde durch technischen ko. Teichmann(Berlin) und Remena Dortmund) trennten sich unentschieden. In München boxten Peter Müller(Köln) und Lapourielle (Frankreich) unentschieden, Dieter Hucks schlug in Hamburg Höpner ko. Gerhard Hecht besiegte Klein wächter ebenfalls durch ko. Göppingens Ringer im Endkampf Die Ringer von Jahn Göppingen müssen am kons. menden Wochenende den Rückkampf gegen Spore kreunde Neu-Aubing in München bestreiten. 18 Vorkampf konnten die Goppinger am letzten Sams tag in Göppingen einen knappen 513-Sieg heraus- holen. In München würde Göppingen bereits ein 4:4 genügen, um in den Endkampf gegen Heros Dort- mund einzuziehen, das auch im Rückkampf gegen Fürth als Sieger zu erwarten ist. Ist dieses 4:4 mög- lich Ja und nein. Hundertprozentige Hoffnung auf einen Sieg bei Göppingen hat nur der Deutsche Meister Weber. Sollte Neuaubing im Fliegengewicht Wieder Hintermaier einsetzen können, dürfte Rupp- recht kaum in der Lage sein, seinen Vorkampfsieg zu wiederholen. Auch Siege von Fink und Söttle sind fraglich. Bei einem abermaligen 5:3, dieses Mal aber für Neu-Aubing, entscheidet die kürzere Ring- zeit, die bis jetzt zugunsten von Neu-Aubing lautet. Deutsche Kanuten haben große Pläne Die deutschen Kanuten haben für die diesjährige Saison große internationale Pläne. Eine starke deut- sche Delegation soll zu den Kanu- Weltmeisterschaf- ten im Slalom nach Steyr(Osterreich) entsandt Werden. Eine deutsche Mannschaft wird sich am 5. August in Frankreich bei Auf dem Verdon beteiligen, ist bereits an den Deutschen Kanuverband Die Einladung hierzu er- gangen, Eine Weitere Einladung erhielten die deut- schen Kanuten vom Kajak-Club de France für das 8. Oriterium international de la Riviera“ auf der oberen Vezere. an dieser Wildwasserfahrt betei- ligen sich außer Deutschland auch Fahrer aus der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Belgien, Luxem- der Wildwasserfahrt Deutsche nordische Skimeisterschaften in Neustadt 200 Nennungen aus dem Bundesgebiet Für die vom 16. bis 19. Februar in Neustadt (Schwarzwald) und in Todtnau stattfindenden Deut. schen nordischen Skimeisterschaften mit dem 50. km Dauerlauf liegen in Neustadt(Schwarzwalch die Nennungen sämtlicher Landesverbände des Deutschen Skiverbandes vor. Rund 200 Teilnehmer, darunter auch solche aus Berlin, werden am Start erscheinen. an der Spitze liegt der Skiverband Bayern, der mit 60 aktiven Läufern und Sprin. gern antritt. Unter den Langläufern befinden sich die Namen von Pent, Rupp und Lochbiehler aus Sonthofen, Hauser, Vogel und Speicher aus Rheydt im Winkel. Vom Schwarzwald wurden Grieshaber, Burgbacher, außerdem Möchel aus Mannheim scw-We Ebi, Wehrle und Dienandt gemeldet. 1 Der Schwäbische Skiverband nominiert u. a. Georg und Erwin Günther, Aus Goslar kommt Ru- Gebrüder Skiverband vom 8 Altenau die vom Westdeutschen dolf Büttner, Ehrenberg und stehen Schüßler, Wilke und Urff vom Sd Villingen sowie Otto Frierh vom Se Winterberg auf der Liste. Es wird interessant sein, die im Süden weniger bekannten Läufer vom Harz und dem Westdeutschen Skiverband im Wettkampf mit den Bayern und Schwarzwäldern zu sehen, zumal im kommenden Jahr die nordischen Meisterschaften in Braunlage im Harz durchgeführt werden. Bei den Kombinierten sind, nachdem Gün- ther Meergans seinen Titel nicht verteidigt, Helm Hauser, Hans Speicher und Karl Vogel aus Rheydt 21 Im Winkel, Peter Wieder(1860 München) und Ander! 80 Hechenberger vom Wintersportverein Oberaudorf Als Favoriten anzusehen, ebenso darf noch Mont Fe vom sc Hindelang genannt werden sowie de F. Schwarzwälder Hitz, der mit seinen Kameraden den St. Ehrgeiz haben wird, auf heimischem Gelände ein entscheid endes Wort mitzusprechen. n Beim Springen ist die gesamte deutsche de Springer- Elite am Start, angeführt vom Deutschen te Meister Sepp Weiler. Hier werden die Bayern ein- 5 deutig überlegen sein. Auf der Nennungsliste ste. 5 hen U. a. Toni Brutscher, Heini Klopfer, OGswũWaue W Roscher, Alfred Schäfer, Sepp Hohenleitner, Franz 3 SU Dengg, Sepp Kleisel; ferner Julius Gastaldo, 25. Gehring, Xaver Diener, Franz Eder, Era 85 selberger und Toni Steinmüllex. Rund 15 Staffeln aus den einzelnen Lande A¹ bänden werden zum Kampf um die Staff re- 1 50 meisterschaft antreten, Hier dürfte u, i zchen den Bayern und den Schwarzwäldern die i SC Entscheidung fallen. Zum ersten Mal wird in dis- 5 sem Jahr auch ein Damen-Langlauf durchgeführt Si. Begreiflicherweise sind hier die Nennungen weniger lic zahlreich. Eine Voraussage ist kaum möglich. P Beim 50 K m- Dauerlauf, der am 19. F. f bruar in Todtnau ausgetragen wird, finden Al die zur Zeit stärksten Läufer auf der Nennu 80 liste, wie Pent, Rupp, Lochbiehler, Schäfer 32 Rheydt im Winkel und Drescher aus München Nicht unterschätzt werden dürfen auch hier 2u Schwarzwälder, von denen vor allem eiii lic zu erwähnen ist. R. Die Durchführung der Deutschen nordischen Sk meisterschaften ist auf alle Fälle gesichert. a Schneeverhältnisse sind in dem Gebiet, in dem ne Langlauf und der Staffellauf ausgetragen Werde. 8 ausgezeichnet. Auch die Schanzenanlagen guter Verfassung. Gewichtheber meisterschaft im Südwesten Am kommenden Sonntag werden in Worms di Südwestdeutschen Gewichthebermeisterschaften àus getragen, an denen sich die beiden rheinhessischen We Spitzenmapnschaften aus Weisenau und Worms, die de Pfalzvertreter Oggersheim und Speyer, Idar un 1 2** Oberstein, sowie Trier mit dem Deutschen Meist Junkes beteiligen werden. Einen interess anten Au schluß gab ein am Sonntag in Wofms zwisch Me dem einheimischen ESV und dem KSV Oger die heim ausgetragener Freundschaftskampf, den ce Ae Rheinhessen mit 3030:2985 Pfund gewannen. Siegt Mercedes in Argentinien? Geringe Konkurrenz— Schwierige Strecke Zum ersten Mal nach fast zwölf jähriger Paus werden deutsche Rennwagen am kommenden Son tas wieder an. d Automobi T 88 später Sch de„Premio Eva pere gemeldet. Das erste Nachkriegsauftreten der Mercedes-Benz NM Wagen auf den internationalen Rennbahnen Wirt um In- und Ausland mit großem Interesse verfelst“ Betrachtet man die Gegner, die sich den Mercedes, Leuten stellen Werden, so ist, Was die Leistung d Fahrzeuge betrifft, keine béesondere Konkurr kür die deutschen Wagen zu befürchten. Die 3-Liß Kompressormotoren der. Wagen ent renten sind zwei 2-Liter ber die, m. Kompressoren ausgerüstet, eine Leistung von etw. 300 PS haben: sie werden von Galvaz und Gonzales? ein gesteuert. Weiter werden fünf Abaseradt Wasen 5 mit Motoren von 1,5 Liter Hubraum an dem Renn teilnehmen, die zusammen mit zwei älteren Mas rati-1,5-Liter-Wagen und den zwei von Lopes un Dios gemeldeten 1,5-Liter-Simeas nur geringe Chan- den haben, Drei Alfa-Romeo- Wagen älteren Datum vervollständigen das Feld, das sich am Sonnte dem Starter stellen wird. Die Rennstrecke in Buenos Aires ist 3,5 Em n Ole einzige längere Gerade des Kurses zieht sie entlang des Rio de la Plata und hat etwa einen Kilometer Länge, Es folgen Spitzkehre zurück die Gegenrichtung, Strohschikane und Weitere ven. Wenn auch die Mercedes-Wagen allen ande. Konkurrenten an PS-Stärke überlegen sind, bietet dieser nicht ganz einfache Rennkurs für Fahrer Hermann Lang, Kar!. und. Wagen der Konkurrenten wiellelcht manchen . können. 5* der Kr. 1 für Geflügel Posta. Halte Geflüg. züchter f rein 1904. Der Verein Beten 05 1 stag, 17. Febr. 1951 an der dqubilar-Ehrungsteier in der Postkantine Heinrich Lanzstraße).. 1 8 5 Uhr. Vollzähliges. 5 Treffpunkt „ 1898,. Secke nem Morgen Samstag, 17. Februar N 20 Uhr iindet in der „Turnhalle“ unsere diesjährige General- Versammlung statt. Wir laden hierzu unsere 5 besonders ein. urg. 3 und 8 N 2 verkaufen. 8 Vorstand. ae (Guhm von o base, kaugtstrase 2¹ Free 1 85 ee die e Nov 5 0 5 ate unn ch 5 und.