Nr. 38 Neckar-Bote(2. Mittwoch, 7. März 1951 breit zur Wirtschuftslage Wege zur Kapitalbildung— Produktions- rückgänge wegen Kohlenmangels Stuttgart(wb). Der württemberg badi- sche Wirtschaftsminister Dr. Veit bezeichnete vor der Presse— gegenüber den vom Bundes- wirtschaftsminister vorgeschlagenen„Baby- Bonds“ und dem gebundenen Sparen— die Einführung einer Mehrverbrauchssteuer als den besten Weg, eine Kapitalbildung und eine Drosselung des Verbrauchs zu erreichen. Bei der Einführung einer Mehrverbrauchs- 1 steuer sei der einzelne Verbraucher keinerlei Zwang unterworfen, sondern habe selbst die Möglichkeit, zu entscheiden, ob er viel ver- brauchen und dafür Steuern zahlen oder sein Geld nutzbringend anlegen wolle. Zur Frage der Uberschreitung der Brot- getreidepreise gab Veit bekannt, daß er sich an die Wirtschaftsminister der übrigen deut- schen Länder gewandt und ihnen mitgeteilt habe, daß er sich nicht in der Lage sehe, der Anordnung der Bundesregierung Folge 20 leisten. Ministerialrat Zimmer vom Wirtschaftsmi- nisterium betonte, es sei nicht ausgeschlossen, daß die Bundesregierung den Gesetzentwurf über die Süß warensteuer wesentlich abändere oder gänzlich fallen lasse. Diese würde zu einer schweren Schädigung der gesamten Süßwa⸗ tenindustrie und zu zahlreichen Entlassungen unter den 4500 Arbeitskräften im südwest⸗ deutschen Raum führen. Auch die Bäcker- und Konditoreibetriebe mit 21 500 Arbeits- kräften in Württemberg- Baden sowie die Papier- und Kartonnagenfabriken und der Groß- und Einzelhandel würden erheblich ge- schädigt werden. Zimmer unterstrich nach- drücklich, daß die von der Bundesregierung erstrebte Ermächtigung, alle im Warenver- zeichnis des Zolltarifs angeführten Gegen- stände mit einer Sonderumsatzsteuer bis zu 50 Prozent belegen zu können, abzulehnen sei, da dies zu Hortungs- und Hamsterkäufen, 20 Preissteigerungen und zu einer Erhöhung der sozialen Spannungen führen müsse. Produktion und Kohlen mangel Die Produktion in den Kalk-, Gips-, Ze- ment- und Ziegelwerken in Württemberg⸗ Baden sei infolge des Kohlenmangels bereits um etwa ein Viertel zurückgegangen, wie weiter ausgeführt wurde. Ein weiterer Pro- duktionsausfall bis zu rund vierzig Prozent scheine unvermeidbar. Die Papiererzeugung sei gegenüber dem Höchststand des Vorjahres um 15 Prozent zurückgegangen. Ferner wer- den besonders die Veredelungsbetriebe in der Textilbranche, die leim-, gelatine- und lino- leumerzeugenden Betriebe sowie die chemi- sche Grundstoffindustrie von dem Kohlen- mangel in Mitleidenschaft gezogen. Die Sali- nen könnten ihre Kapazität nur zu fünfund- zwanzig Prozent ausnutzen Die volle Aus- Wirkung der Kohlenkrise werde sich jedoch erst nach Auswertung der Industrieberichte über das erste Vierteljahr 1951 zeigen. Mas- f senentlassungen wegen Kohlenmangels hät- ten bis jetzt in erträglichen Grenzen gehal- ten werden können. Wie der Sprecher mitteilte, ist der Kohlen- verbrauch bei der württemberg-badischen In- dustrie von 194 000 Tonnen im Oktober 1950 auf 133 000 Tonnen im Januar 1951 zurück gegangen. Im gleichen Zeitraum sind jedoch monatlich nur zwischen 113 000 und 120 000 Tonnen Kohlen geliefert worden Die Kohlen- vorräte Württemberg-Badens in Höhe von 257 000 Tonnen im September letzten Jahres sind im wesentlichen erschöpft. Der normale Monatsverbrauch der Industrie an Kohle be- läuft sich auf rund 200 000 Tonnen in den a 5 Wintermonaten. Von allen im Jahre 1950 in Württemberg Baden neuangemeldeten Betrieben sind 58,4 Prozent wieder abgemeldet worden. Dies lasse darauf schließen, daß zur Führung eines ge. werblichen Unternehmens nicht nur die Ge: Werbefreiheit, sondern in erster Linie Sach- kunde und ein gewisses ee e g. 5 8 wendig Seien. Um die Landesbeamtenstelle Personalpolitik obne Parteieinflüsse Stuttgart Awb). Ein Regierungss teilte vor dem Verwaltungsausschuß d temberg badischen Landt ags tag mit, daß im Skaatsministerium zur Zeit ein Gesetzent- Wurf zur Umgestaltung der Landesbe eamten- stelle ausgearbeitet wer de. Bei der zweiten Beratung des Staatshe haltsplanes für 1950 war die Auflösung Landesbeamtenstelle beschlossen Word Ser Beschluß wurde * jedoch Lesung rückg zällgig gemacht, der Bedingung, dasz die neuen Staatshe 580558 Scheine. Vor Ver haltsplanes 1951 muß tenstelle entweder staltet oder als di 5 durch ein Geset Aber aufgelöst Werden. tz Umge- Unabhängige Personalämter D- in dem die Regierung ersucht werden die Ausschaltung Parteipolitischer Er- ngen bei der Stellenbesetzung in der Gflentlichen Verwaltung un bhängige Perso- Nalämter. Wurde auf Grund der Mitt. des Regierungssprechers vertagt. Sämtliche Part te en erkannten jedoch die For- derung der DG-BHE grundsatzlich an. Der DG BIE Abgeordnete Dr. Mattes sagte nach der Sitzung, nach dem Vorschlag seiner Partei sollten die Personalämter die Bewerber für einzelne Verwaltungen prüfen und vorschla- Sen. Der Vorschlag gehe auf das amerikani- sche System zurück, nach dem ein Bewerber für eine öffentlicke Stelle einer Prüfung un- terzogen und entsprechend seinen Fähigkei- ten in Vorschlagslisten aufgenommen wird. Den Amtern, die Stellen zu besetzen hätten Würden dann die Personalämter jeweils die drei ersten noch nicht vermittelten Bewerber zur Auswahl vorschlagen, unter denen das betreffende Amt dann wählen miisse. Auch bei der Beförderung der Beamten sollte ein solches Prüfungssystem zugrunde gelegt wer- den. Dieses System würde nach Ansicht vop Dr. Mattes garantieren, daß in der Personal- Politik parteipolitische Tendenzen vollkom-: men ausgeschaltet werden. Die gegenwärtige Landesbeamtenstelle, sagte Mattes, unter- scheide sich von den vorgeschlagenen Perso- Nnalämtern in erster Linie dadurch, daß sie 9 Vorschlagsrecht für Stellenbewerbungen besitze. 5 Dr. Maler zur Personalpolitik Ministerpräsident Dr. Maier erklärte, in Württemberg-Baden müsse jede Einstellung oder Beförderung von Beamten vom Mini- Sterialrat aufwärts vom Kabinett genehmigt werden. Dadurch sei es praktisch vollkom- Men ausgeschlossen, daß bei der Ernennung oder Beförderung eines Beamten parteipoli- tische Erwägungen eine Rolle spielten. Im Ausschuß wurde in diesem Zusammenhang geäußert, daß der suspendierte Direktor der Stuttgarter Girokasse, Laämmle, von dem ehe- maligen stellvertretenden Minister präsidenten Dr. Köhler als Leiter der Landeszentralbank vorgeschlagen worden sel. Dieser Vorschlag sei jedoch nach längeren Beratungen im Ka- binett abgelehnt worden. Ein Sprecher teilte weiter mit, daß die Bemühungen bei den Bundesbehörden in Bonn am eine Befreiung der Genieinden von Zah- hungen für den Lastenausgleich nur einen Teilerfolg gebracht hätten. Einrichtungen der Wasserversorgung sollten von der Heranzie- hung zum Lastenausgleich befreit werden, so- kern sie nur Wasser für Haushaltszwecke and zur Feuerlöschung lieferten. Außerdem Solle der gesamte Gebäudebesitz der Ge- meinden, soweit er unmittelbar der Verwal- tung diene, und der gesamte land- und forst- Wirtschaftliche Grund und Boden der Ge- meinden befreit werden. Eine Debatte über einen Antrag der BIIE, Rückgang der Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg- Baden ist um 12 87 auf 62 983 zurückgegan- gen. Ende des Monats wurden bei den Man- nern 11 028 und bei den Frauen 1659 Arbeits- lose weniger gezählt als Anfang des Monats. ER Margarineversorgung für 5 Monate gesichert Die Ma argarineversorguns der westdeut- schen Bevölkerung ist für die Dauer von fünf Monaten gesichert, erklärte Bundesernäh- rungsminister Wilhelm Niklas in Bonn. Ver- träge über die Lieferung von 240 000 Ton- nen Margarine-Rohstoffen seien bereits ab- Se die gegenwärtigen Marga- zu können, rechne die Bun- die Zeit vom 1. Februar bis z dieses Jahres mit einem Sub- Fähr 40 Millionen DM. 31 Ventionsbedarf von unge zum 18 15,5 Milliarden Steuern erreicht Die N e des und der Länder des Bun- sind von 1181 Millionen DM im November auf 17948 Millionen DM in Dezember vergangenen Jahres gestiegen. Damit erreichten im Kalenderjahr 1950 die Steuern einschlieglich „Notopfer Berlin“ 15 546 Millionen DM ge- genüber 15 279 Millionen DM im Jahre 1949. Die Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchs- steuern bezifferten sich auf 4423 Millionen DM gegenüber 3980 Millionen DM. Die in dem Gesamtaufkommen nicht enthaltenen Ein- nahmen aus der Soforthilfe-Abgabe betrugen 877 Millionen DM. Damit wurden seit Beginn der Zahlungen im Herbst 1949 bis Ende 1950 insgesamt 2,5 Milliarden DM durch die So- korthilfeabgabe aufgebracht. Gesamteinnahmen an Arbeitslosenzahl sinkt weiter Die Zahl der Erwerbslosen im Bundesge- iet ist im Februar um 158 791 auf insgesamt 1 662 462 zurückgegangen. Sie lag damit um 319 400 unter der Arbeitslosenzahl von Fnde Februar 1950. Den stärksten Rückgang mel⸗ dete diesmal Nordrhein- Westfalen, gefolgt von Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz mit 20765 bei 85 171 noch vorhandenen Arbeits- losen, Hessen mit 20 302 bei 133 066, Würt⸗ temberg-Baden mit 12 687 bei 62 983, Würt⸗ temberg- Hohenzollern mit 4339 bei 11 610 and Südbaden mit 2811 bei 15 759 Arbeits- losen. Staatliche Kinderbeihilfe geplant Ein zur Zeit beim Bundesarbeitsministerium in Ausarbeitung befindlicher Gesetzentwurf Sieht vor, daß vom dritten Kind an Arbeit- nehmern eine Kinderbeihilfe von monatlich 20 DM zu gewähren ist, sofern nicht im Lohn oder Gehalt des Ernährers bereits ein Kin- derzuschlag enthalten ist. Man rechnet in Re- gierungskreisen, daß diese staatliche Kinder- beihilfe den Bund etwa 600 Millionen DM jährlich kosten wird. GEG hat 30 Millionen DM investiert Die Großeinkaufsgesellschaft deutscher Kon- sumgenossenschaften mbH.(GEO), Hamburg, hat seit der Währungsreform 30 Millionen DM investiert. So wurde jetzt in Mannheim eine Großmühle der GH wiedereröffnet, für die allein sieben Millionen verwendet worden sind. Die GEd hat gegenwärtig im Bundes- gebiet 32 Betriebe, 20 Weitere befinden sich in der Sowjetzone. Diese Betriebe sind jedoch der GG zur Zeit nicht zugänglich. Die Mann- heimer Großmühle war bei einem Luftangriff im März 1945 stark beschädigt worden. Sie ist inzwischen nach mordernsten Gesichtspunkten Wiederaufgebaut worden und hat jetzt eine Tageskapazität von 2500 Doppelzentnern. Häutepreise sehr fest Die 31. Häutezentralauktion in Stuttgart- Feuerbach wurde mit der Versteigerung des hayerischen Gefälles eröffnet. Die Preise für leichte Häute entsprachen etwa den auf der Stuttgarter Februar- Auktion erzielten Notie- ungen, bei mittleren und schweren Bullen Ochsen, Kuh- und Rinderhäuten ergaben sich dagegen Preiserhöhungen bis zu 8 Prozent Angeboten waren 18 116 Großviehhäaute, 24025 Kalb-, 3616 Schaffelle und 282 Roßhäute, die bei uneinheitlichen e flott aufgenommen Wurden Leipziger Messe eröffnet Mit politischen Ansprachen und Angriffen auf die Westmächte und die Bundesrepublik wurde am Sonntag die Leipziger Frühjahrs- messe 1951 eröffnet. Anwesend Waren unter Anderen der Präsident der Ostzone, Wilhelm Pieck, der Präsident der Volkskammer. 0 nannes Dieckmann, der stellvertretende Mini- Sterpräsident und Generalsekretär der SED, Walter Ulbricht, und der Minister für Handel und Materialversorgung, Georg Handke. Han- delsminister Handke behauptete in seiner Er- öffnungsrede,„die Herren vom Petersberg unter Führung von MecCloy hätten nichts un Versucht gelassen,„unseren westdeutschen Landsleuten den Besuch der Leipziger Messe unmöglich zu machen“., Die Unterbindung des Handels zwischen Ost- und Westdeutschland schlage„fast ausschließlich zum Schaden der Wsstdeutschen Wirtschaft“ aus. Den westdeut-⸗ schen Firmen werde der Zugang zu den Ab- satzmärkten im Osten versperrt. Die Sowiet- zone, so betonte Handke, stehe nach wie vor zu ihrem Angebot, daß der Handel mit West- deutschland die„Milliardengrenze auf jeder Seite erreichen“ solle. Baumwoll- Ausschuß tritt zusammen 55 Als zweiter der neugebildeten internatio- nalen Rohstoff- Ausschüsse wird am 5. März 1951 der Ausschuß für Baumwolle in Wasbing- ton zusammentreten und Besprechungen über die Festsetzung von Baumwoll-Zuteilungs- quoten aufnehmen. In diesem Ausschuß sind außer der zur Dreimächte-Zentralgruppe ge- hörenden Staaten Frankreich, Großbritannien and USA die deutsche Bundesrepublik, Bel gien, Italien, Agypten sowie Pakistan, Indien und Kanada, Mexiko, Brasilien und Peru ver- treten. 4 Mannheimer Produktenbörse vom 5. März Die Lage an den Getreide märkten ist im Einblick auf die Erhöhung der Erzeugerfestpreise unsicher, Am Brotgetreidemarkt sind Umsätze nicht sstätigt worden, obwohl die Nachfrage nach Weizer und Roggen außerordentlich stark ist. Am Hafer Markt wird inländischer Futterhafer stark gesucht, An Auslandshafer sind ebenfalls wenig Offerten vorhanden.— Am Braugersten markt sind die Angebote zurückgegangen, während die Nach- rage nach sehr guten Qualitäten rege ist. Spitzen- Jualitäten 4344,50 DM.— Am Mehlmarkt be⸗ steht sehr starke Nachfrage nach Weizen- und Roggenmehl. Futtergetreide bei ausbleibendem An- gebot stark begehrt, Mühlennachprodukte sehr fest letzte Notierungen für Weizenkleie 23 bis 23,50 DM. kür Roggenkleie mit 20 bis 21,50 DN). Nachfrage nach ölhaltigen Futtermitteln trotz Preis- cückgängen ruhig. Palmkernschrot ist mit 25,50 DM. Kokosschrot mit 20 bis 28,50 DM und Sojaschrot mit 35 bis 36 DM angeboten, In Malzkeimen ist mit 19,50 Dis 20,50 DM und in Biertreber mit 20,50 bis 21 DM buhiges Geschäft. Mischfutter hat nachgebende Preise und geringe Umsatztätigkeit. In ausländischen Mehlen sind die Offerten infolge des Liberalisie- cungsstops teilweise zurückgezogen. Deutsches Dorschmehl ist zu 68 bis 68,50 DM, in!. Fischmeh] zu 59,50 DM und Frischheringsmehl in kleinen Men- gen zu 60 DM ab Hamburg angeboten.— Am Rauhfutter markt kleine Nachfrage für Wiesenheu zu 4,25 4,50 DM und für Luzerneheu lose zu 5 bis 5,25 DM. Stroh ruhig bei unv. Preisen. am Kartoffel markt ist die Nachfrage bei überreichem Angebot sehr gering. Futterkartoffeln haben schleppendes Angebot. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 5. Februar Auftrieb: Grogvien 338(480), Kälber 275 1 950 Schweine 1 459(1 359), Schafe 64(70).— Preise: Ochsen A jung gt.,& 7684, B 6775, Bullen A jung 85-89, A 75-84, B 66-73, Kühe AA 7579. A 65—70, B 58-63, C 51-57, D bis 50, Färsen A e A 30—87, B 70-79, Kälber A 127181(126130). 117126(116-4125), C 96110, D 6875(6776), e l A 140—143(141144, B 1 140143(140144), B 2 139 5¹ 143, C 135—138(135139), D 128134, Sauen G1 126 bis 130(128-132), G 2 118124(120126), Schafe 50 bis 75.— Verlauf: Großvieh mittel ausverkauft, Kälber gute flott, geringere Ware langsam, ausver- kauft, Schweine langsam, kleiner Uberstand. Neckar-Bote. Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhelm und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Dructt und Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(Inhaber Georg Härdle), Mannhelim-Seckenheim, kernsprecher 47216— Jeschättsstelle Mannheim Halesstabe s densprecher 51806 deset AU G O ANHN NON FER Copyright by Hamann-Meyerpress (1. Fortsetzung) »Guten Tag, Missy“, sagte er und grinste über das ganze Gesicht, so daß man seine lückenhafte Zähne sah,„Wo will Missy hin?“ Einen Moment lang zögerte Jennifer, ehe Sie sich in die Rikscha setzte, Für jeden Zuropaer, der nie vorher im Osten war, ist es das erste Mal immer ein sonderbares Ge- kühl, in ein Gefährt zu steigen, das von einem Menschen gezgen wird. „lch möchte etwas von der 8 sehen, „Allrightl« mien Ling, und wenige Se- kunden später rollte die Rikscha lautlos auf den Jummirädern in Man hörte nur das ma ate Ling Jennifer ie 8 Straßen 1 Peak schen Gesichtszügen, Philippinen, dazwischen wieder Europäer, typische Engländer und geschniegelte, dunkelhaarige Franzosen. Die hochgewachsenen, schönen Chinesinnen in der eng anliegenden Kanton- Pracht warfen den Männern aus ihren dunklen Augen lockende Blicke zu. Jennifer hatte in einem Reisebuch gelesen, daß die Chinesin aus Hongkong auf- fallend schön sei und gab nun dem Autor des Buches recht. Wieviel schéner waren doch diese schlanken, hochgewachsenen Chinesin- nen als die kleinen Japanerinnen mit den hervorstehenden Backenknochen und der Frisur, die für den kleinen Kopf viel zu schwer schien. an den Straßenecken Sikhs, die den Polizeidienst aufgeschossene Gestalten mit respekteinflößend aussehend Eingeborenen gefürchtet. Jennifer genoß das bunte, Sie atmete tief auf, nein— die glühende Hitze, sie hatte zum ersten Mal in ihrem Dasein das Gefühl, wirklich zu leben. Ihre großen blauen Augen wurden tiefer und leuchtender, ihr schön geschwun- gener Mund war wie in Sehnsucht leicht ge- ökknet. Viele Blicke folgten ihr. Vielleicht War es das sonderbare Kupferrot der Haare, ein Erbteil der irischen Großmutter, das die Blicke der Chinesen auf sich 20g. Jennifer standen indische versahen, hoch- dunklen Bärten, und von allen wirbelnde Bild. sie spürte nicht War schön beinahe 20 schön kür ein junges Madchen. Und um ein Haar wäre auch die jetzt erlebte, an dieser S. 5 Als die Ob schwester Elizabeth Jen N auf Schwester Elizabeths Urteil wartete. Was aus einer der Hunderte von öffentlichen Rü- nützte es, daß man gut aussah, wenn man chen essen, sie wollte das ganze wirbelnde diese Schönheit hinter den feuchten Mauern bunte Bild in sich 5 Was sollte ihr einer schmutzigen Pension in Soho vergra- geschehen? ben mußte? Was hatte ein junges, zwanzig- jähriges Mädchen von dieser Schönheit, wenn sie keiner sah? Jennifer stand allein auf der Welt, ihre Eltern lebten nicht mehr, ein alter, griesgrämiger Onkel hatte aus irgendeinem Familiengefühl heraus Jennifers Ausbildung zur Krankenpflegerin bezahlt, aber nach dem Examen verlangt, daß sie nun auf eigenen Fü- Ben stehen sollte Das Kleine Erbteil der Eltern Weiter, Ling“, sagte sie freundlich,„fahr mich zum Perlflug, dort, wo die vielen Dschunken liegen.“ ES War 80,* er 26gerte, aber dann bog er gehorsam in eine enge Gasse ein. Er wagte dem Befehl einer weißen Frau nicht zu widersprechen. 5 als ob Ling einen Moment 1 . II. Kapitel kaufte. reichte gerade dazu aus, um die Aussteuer für die Reise nach Hongkong zu bezahlen, als Oberschwester Elizabeth nach einigem Schwanken doch bestimmt hatte, Jennifer zu Professor Ashley zu schicken. Aber noch nie in ihrem Leben hatte Jennifer 80 leichten Herzens Geld ausgegeben, wie in deri Tagen, Wo sie in London die Aussteuer für den Osten fort aus der mufkfigen Pension von Mrs. By water! Sie hatte es nicht eher glauben wollen, bis der Dampfer von Southampton e a Ten War Die klatschenden Schritte des RI i wurden jetzt langsamer Er wWandte sein aus- drucksloses Gesicht mit dem stereotypen 1 1 cheln nach Jennifer um und sagte: 5„Will Missy nicht lieber woanders hin? 5 Chinesenstadt nicht gut h weite Frau e Reise nach Hongkong urid all! das, Was sie 5 Fort aus der nebeligen Großstadt, Kikscha Jennifers wurde wie eine F. Man kam jetzt nur noch schrittweise vor- wärts, Schmutzige Hände streckten sich Jen- nifer entgegen, bettelnde Kinder, in Lumpen gehüllt, den Kopf kahlgeschoren bis auf ein Haarbüschel in der Mitte, liefen schreiend hinter der Rikscha her. Jennifer beging die Dummheit, einem kleinen Jungen ein paar Münzen zuzuwerfen. In wenigen Sekunden hatte sie einen ganzen Schwarm von Kir dern um sich herum, von denen einige 805 probierten, in die Rikscha zu klettern L. fluchte und versuchte, die Kinder fort, scheuchen. Er achtete N nicht auf 8 Straße und Sah e scha einbog, in der ein N 0 Ein tiger Zusammenprall erfolgte, die seite e 5 aut um Nahen „Whisky- Toms“ grüner Wunderpapagei Ausgezeichnete Geschäfte in der„Bar zum silbernen Sattel“ Kentucky. Eigentlich müßte man diesen Bericht mit drei Pistolenschüssen beginnen.. Denn das war die übliche Form der Anmeldung, die alle Gäste, deren ungestüme Gäule in Springfield- City vor der„Bar zum silbernen Sattel“ an- zebunden waren, zu beachten pflegten, wenn sie das Lokal betraten. Man darf sich darüber nicht wundern, das ist dortzulande eine be- sonders herzliche Begrüßung, gegen die kein Sheriff etwas einzuwenden hat. Es knallte ziemlich häufig vor dieser Bar, denn der Inhaber, der hundert Meilen im Umkreis unter dem Namen„Whisky-Tom“ bekannt war, verstand es, seinen rauflustigen Gästen etwas zu bieten. Ma war das ein Ballett, ein anderesmal ein Zauberkünstler oder eine freche Sängerin. Den Männern geflel so etwas und sie kamen immer wieder, sehr zum Zerger der beiden anderen Bar- besitzer, deren Lokale ständig leerer wurden. Sie bekamen allmählich einen Haß auf „Whisky-Tom“ und sannen darauf, ihm zu schaden. Aber das war nicht so leicht, denn Tom war bekannt dafür, des er sich so leicht nichts gefallen ließ. Endlich schien eine Gelegenheit gekommen zu sein. In der„Bar zum silbernen Sattel“ lockte im Januar als besondere Sensation ein Papagei, der tatsächlich sprechen konnte, wie ein Mensch. Tom selbst führte dieses Tier vor, er konnte sich mit ihm nicht nur unterhalten, sondern der Papagei plauderte auch und brachte den ganzen Stadtklatsch in ziemlich unverblümter Weise zur Sprache. Die Männer lachten Tränen.. Besonders der Kommandant der Sicherheitsbrigade, die in Springfield-City lag, wurde oft von dem Papagei aufs Korn genommen, was den Gästen der Bar, die alle mehr oder weniger auf dem Kerbholz hatten, ausnehmend gut gefiel. Die anderen Bareigentümer hörten davon, schickten einige Spitzel in die Vorstellung und ließen diese kleinen Sticheleien notieren. Dann verfaßten sie ein Schreiben an den Komman- danten und wiesen inn höflich darauf d, daß es doch nicht im Sinne der Staatsautorität sei, wenn man ihn, den Repräsentanten dieser Autorität, lächerlich mache Dieser Brief ging ab und in den nächsten Tagen spähten die neidischen Kollegen immer wieder neugierig zum„Silbernen Sattel“ hin- über, ob dort noch kein Polizeiaufgebot an- rücke, um den Wirt abzuholen und das Lokal zu schließen. Nun, die Anzeigenden hatten erstens nicht mit dem Humor des Kommandanten gerech- net und zweitens keine Ahnung davon gehabt, wie genau er selbst über diese Vorfälle Be- scheid wußte. Der„Wunderpapagei“ war na- türlich ein Trick. In Wirklichkeit sprach dieser Papagei kein einziges Wort. Für ihn sprach ein Bauchredner, ein Artist. Er stand, als Kellner verkleidet, im Lokal, unweit von Tom, der den grünen Vogel auf seiner Hand hielt. Und dieser Artist, der auf seinem Gebiet eine kleine Berühmtheit war und auf den größten Varietébühnen Amerikas Erfolge hatte, war nur zum Besuch seines Onkels nach Springfield-City gekommen. Dieser Onkel aber war kein anderer als der Kommandant der Sicherheitsbrigade selbst, der sich am Nachmittag beim Tee von seinem Neffen stets vorher berichten ließ, was er am Abend wieder gegen ihn im Schilde führe. Und manchen guten Tip gab er dann noch dazu. Vermutlich wäre die ganze Geschichte kaum bekannt geworden, wenn die neidischen Wirte nicht noch zuguterletzt eine Klage gegen Tom angestrengt hätten. Sie behaupteten, er hätte für Varietévorstellungen keine Konzession. Diese Klage wurde zu einem grundsätzlichen Vorstoß des Gaststättengewerbes benutzt, und bei dieser Gelegenheit fand auch die oben er- zählte Vorgeschichte den Weg in die Presse. Natürlich bekam Whisky-Tom recht; die an- deren beiden Wirte hatten e Kosten zu tragen In der„Bar zum silbernen Sattel“ führt eine Schauspielgesellschaft jetzt eine Komödie auf, die auf Anregungen von Tom geschrieben wurde. Sie heißt:„Vor Neid geplatzt“. Schwarzgelockter Gentleman mit ungedeckten Schecks Geheimdienst und Schmuggel sind heiße Eisen Ro m. Sehr elegant, sehr schick und sehr schwarz- lockig— so stand Aristoteles Nyad vor den Schranken des Züricher Gerichtes. Von der Weisheit seines großen griechischen Lands- mannes und Namensvetters schien er nicht piel mitbekommen zu haben, sonst hätte er sich sagen müssen, daß die Sache schief gehen würde. Die Sache mit den ungedeckten Bank- schecks nämlich. Großspurig fuhr der 41jährige in seinem chromfunkelnden Packard vor diversen Hotels vor, quartierte sich samt Frau, Chauffeur und Kindermädchen ein und ließ sich auf Bank- schecks herausgeben, die nur einen Nachteil hatten: mangelhaft gedeckt zu sein. Doch der stolze Packard und sein sicheres Auftreten wirkten immer. „Er war ein Gentleman“, sagte eine Zeugin aus,„ich hätte ihm wohl auch das Geld ge- geben, wenn ich gewußt hätte, daß der Scheck nicht gedeckt war!“ Insoweit wäre die Affäre noch uninteressant, wenn nicht Aristoteles in geheimnisvoller Be- ziehung zu dem Us-Nachrichtendienst und einem noch geheimnisvolleren Großschmuggel- ring gestanden hätte Zusammen mit zwei unbekannten Größen, den Herren Jack Taylor und Black will er Waffen, Uhren, Gold und Streptomyein hinter den Eisernen Vorhang geschmuggelt haben, wobei er von dem bösen Taylor um sage und schreibe 10 000 Hollar und 12 300 Sovereigns geschädigt wurde Und da auch Black nichts überwies, mußte er eben mit faulen Schecks bezahlen. Das Gericht wollte nicht so recht an Jackie und Blackie glauben„Oho“, sagte Aristoteles. „Ich bin gern bereit, die sieben Schweizer Mit- arbeiter des Schmuggelrings zu nennen, der seinen Sitz in der österreichischen Sowjetzone hat. Aber das ist lebensgefährlich für mich. Ich tue es unter drei Bedingungen: Rück- sprache mit dem Offizier des US-Geheimdien- stes in Bern, Zusicherung einer persönlichen Leibgarde für mich und Ausschluß der Offent- lichkeit!“ Eine halbe Stunde redete der eigene Ver- teidiger dem schwarzgelockten Griechen gut zu, dann meinte dieser: „Na schön, ich ziehe meinen Vorschlag zurück!“ Und gab sich mit den anderthalb Jahren zufrieden, die ihm der Züricher Kadi aufprummte. Vielleicht hätte man doch in Punkto Geheimdienst und Schmuggelring nach- bohren sollen, aber heiße Eisen faßt ja nie- mand gerne an. DER HAFEN VON KIRR WALL(ORRNET-IN, LI J) An der Nordspitze Schottlands liegen die Orkney- Inseln, Die Eilandgruppe umfaßt 975 qkm. 22 100 Menschen hausen hier in nördlicher Einsamkeit. Sie ernähren sich von Fischerei, Viehzucht und ein wenig Ackerbau. Die größte Insel, nördlich der im Zweiten Weltkrieg oft genannten Bucht von Scapa Flow gelegen, ist Mainland mit 14 000 Einwohnern. Den Hafen der Hauptstadt Kirkwall zeigt unsere Aufnahme.(Aufn.: Dr. Henrik Frederiksborg) Das Geheimnis der„Sana Vina“ gelüftet Holländisches Geisterschiff nach 30 Jahren aufgespürt Amsterdam. Es sind nunmehr genau 30 Jahre her, seit- dem das holländische in Amsterdam behei- matete Frachtschiff„Santa Nina“ mit einer Ladung Bekleidung und Stoffen in der Südsee spurlos verschwand. Die„Santa Nina“ sollte Neuguinea anlaufen, um die dortigen Ein- geborenen über niederländische Kaufleute mit Textilien zu versorgen und Rohzucker mit in die Heimat zu nehmen. Aber der holländische Frachter ist nie an seinem Bestimmungsort eingetroffen. Etwa 2000 Kilometer vor seinem Ziel hatte er das letztemal Portugiesisch-Timor angelaufen, um dann auf Nimmer wiedersehen in der Banda- oder Arafura-See, jenen Teilen des Südmeers, zu verschwinden.* Die Holländer forschten ganze 10 Jahre lang nach der„Santa Nina“, ohne daß jemals ein Schiff irgendeine Spur gefunden hätte. Erst 1948 berichteten Südseefahrer mehrfach von einem Geisterschiff, welches sie gestran- det in einem unbefahrenen Wasserarm des Tenimber-Insellabyrinths gesehen hätten. Dem „Seemannsgarn“ von einem solch geheimnis- vollen Meeresfahrzeug glaubte natürlich nie- mand so recht, bis ein Kapitän desselben Amsterdamer Reeders kürzlich selbst das ver- witterte Wrack an einem diesigen Tage gerade Die Ausländer sagen:„Verrückt!“ Rasantes Bautempo in Sao Paulo Sao Paulo. Während des Krieges waren es durchschnitt- lich 7000 Häuser pro Jahr, nach dem Krieg 25 000. angefangen vom kleinen Eigenheim des Vorstadtarbeiters bis zum 30stöckigen Wolkenkratzer die die Einwohner von Sao Paulo in atemberaubendem Tempo aus dem Boden ihrer Stadt zauberten Mit anderen Worten Alle 25 Minuten ein neues Haus. 1935 entstand der erste Wolkenkratzer der „Martinelli“, benannt nach seinem itali enischen Erbauer Heute kann man sie nicht mehr zählen. Schon am Flugplatz stolpert man über sie. Der Verkehr auf dem Flug- platz Cogonhas ist— in Richtung Rio— doppelt so stark wie auf der Strecke London — Paris. In New Lork gibt es für Wolkenkratzer keine Höhengrenze In Sao Paulo dürfen die Auf wiſſenſchaftlichen Erkermtpissen gegründet, in unertwegter Forſchungs. Arbeit zu gereifter Synthese gefügt, jahrelang millionenfach erprobt, bietet resin auch heute wieder die beste Gewähr für die Ert/ ickluig und Erbaltung eines gesunden krãſtigen „ Haarwiuchses. Srribzisꝛn führt ſhrem Haarboden wichtige Nahr Aufbau- Anregungs und Schut e zu. Silisin schützt Ihr Haar, 1e WSI Zum Osterfest * Die Haarpflege mit Trilysin wird wirkungsvoll erganzt durch Trilysig-Haaröl für unsere Kinder! Koch- Gotha: Die Häschenschule * 8 ein lustiges Dackelbuch Zwei relzende Bilderbücher mit leichtverständlichem Text, sehr sorgfältigem far bi- gen Druck, in Falbleinen haltbar gebunden. Beide Bücher werden, wie schon früber, zu dem köst- ichen Besitz unserer Kinder gehören. g Jungen u Mädchen von 3-8 J., jeder Band DM 3,90 Bel Voreinsendung des Rech- nungsbetrages Preis einschl. Porto und Verpackung. Bei Versand geg Nachnahme Nachnahmegebühren u. Ver- packung frei. Berechnung der reinen Portospesen. F. IPP A, versandbucthandlung WIESBADEN, Postfach 786 P. Sch. Kto. Frankfurt/M. 110 66 Architekten ihre„Martinellis“ nicht über 85 Meter hinausbauen. Nur in Ausnahmefällen wurden 110 Meter bewilligt. Im Zentrum bleibt die Haushöhe sogar auf 25 Meter be- schränkt. Es gibt daber keine Straßen- schluchten wie in New Lork und kein Ver- kehrsgeschiebe. Im Gegenteil. Zreite grüne Avenuen durch- ziehen die Stadt, Sao Paulo blieb durch und durch brasilianisch, liebenswürdig, heiter, elegant. Nur das Tempo ist amerikanisch, besser gesagt:„paolistisch“. Da kommen die Amerikaner nicht mit. Mancher funkelnagelnene Häuserblock steht gerade sechs Monate, ein anderer zwei Jahre. Dann ist er wieder„reif“, einer breiten Avenue Platz zu machen oder sich in einen Wolkenkratzer zu verwandeln. Die neueste Idee ist eine Weltsensation. Santos, als„Kaffeehafen“ berühmt, liegt an der brasilianischen Steilküste, Sao Paulo 700 m höher, 40 Km von Santos entfernt. Man kann von Sao Paulo auf dem Wasser- weg über den Rio Tiete, Parana und La Plata bis nach Buenos Aires gelangen, Nach Santos geht es nur auf dem Landweg über die Steil- stufe zur Küste hinab. Jetzt hat ein findiger Kopf ausgeklügelt, dag man von Sao Paulo nach Santos doch einen Kanal bauen könne! Mit so vielen Schleusen, bis die 700 Meter Höhenunter- schied überwunden seien. Alle Ausländer kennen für diesen Plan nur eine Bezeichnung: Verrückt. Nur die Paolaner nicht. Sie glauben fest daran so schemenhaft sichtete und sofort Kurs auf die Ureila-Insel, das zweitgrößte Eiland der Tenimber-Inseln, nahm. Die„Santa Nina“ lag auf Grund im flachen Wasser, wies mehrere Lecks auf, hatte unter den Witterungsunbilden der Jahrzehnte schwer gelitten, und in ihren Frachträumen war der Wasserspiegel etwa 1,5 Meter hoch gestiegen. Die Entdeckermannschaft suchte die Kapi- tänskajüte auf und fand sie neben den Mann- schaftsräumen wasserfrei. Das Logbuch lag aufgeschlagen auf dem Tisch, so als sollte gerade eine weitere Eintragung gemacht wer- den. Es entblätterte das geheimnisvolle Schick- sal dieses Schiffes und das tragische Ende der Mannschaft. In Portugiesisch-Timor bat eine selten schöne Eingeborene aus Hawai um Passage nach Neuguinea gegen gute Bezahlung. Da die letzte Etappe der Reise bevorstand, wil- ligte der holländische Kapitän damals entgegen Ein gane Hebürtstaß Um sich an ihrem ungetreuen Ehemann zu rächen, schenkte Senora P. in Bahta ihm zum Geburtstag eine Schokoladentorte. Er kostete sie und erkrankte— der braune Krem war Schuhwickse gewesen. Senora kommt wegen Körperverletzung vor den Kadi. seiner Order ein und nahm die Frau an Bord, wo sich sonst nur Matrosen befanden. „Sie macht den Männern schöne Augen! Gefällt mir gar nicht. Es hat schon Streit gegeben Hätte ich doch bloß dieses Frauen- zimmer nicht an Bord genommen“, stand unterm 15. Juni 1921 im Logbuch. 21. Juni 1921:„Diese braunhäutige Katze will mich mit Hilfe der Mannschaft zwingen Ureila, ein Eiland der Tenimbergruppe, anzulaufen. Sie will von Diamantenschätzen wissen. Ich willige nicht ein.“ 23. Juni 1921:„Die Maschine läuft unregel- mäßig. Die Mannschaft nimmt eine drohende Haltung ein und fordert, Ureila anzulaufen. Ich willige wegen des Bordfriedens ein, setze nordnordost vom Kurs ab undes ge zu, zwei Tage die Route zu verlassen. Aber nur zwei Tage.“ Am selben Tage noch beschuldigte die Un- bekannte aus Hawai vor den Matrosen den Kapitän, seine Mannschaft zu Hause bestrafen lassen zu wollen, worauf es zur offenen Meu- terei kam, zumal der Holländer die Frau aus Sicherheitsgründen einfach auf einer der nahe- legenden Inseln aussetzen wollte. Kapitän Milkoorn wurde geknebelt und gefesselt, der 1. Steuermann lief Ureila an. Das Logbuch weist nun nur noch eine Ein- tragung auf:„25 Juni 1921 Das Weib hat uns alle den Kopfjägern des Bala-Stammes aus- geliefert Sie lockte uns in die Falle. Die Zanze Besatzung ist schon umgebracht. Mir gelang die Flucht an Bord. Aber sie sind hinter mir her. Ich höre schon die Ruderschläge. Was soll ich tun? Ich fliehe Matrose Palde, letzter Ueberlebender der„Santa Nina“ Heute ist Ureila verlassen, und die Hollän- der forschen vergeblich nach den Menschen- kressern und der Frau.. kördetrnd und „ sefottgebtobchsfertig, schötzt die Wonde vor Vet? ntsioigong, wirkt heilung „hochbakterizid“ aaa 5 5 Culceiſtung, Nlieuma, e e Jemagin 12 fabletten lindern schon in a Trilyein mit Fett Trilysin ohne Fett i ect nden 2 Lin Creme ee 1 77 0 Jane berrünrt u. lee it blulreſnigend airend. „ H Apulh d Drogerien 5 kor zer Zeit die Schmerzen, b fob. Hes pole lter eld vu heey mit Aelsg l ufebenn steigen. SUsHd Hosſenſos. Feen hn, Heise AlkkER Aan fördern die Durchblutung, be- seitigen das Krankheitsgefühl und heben des Wohlbefinden. femagin wird auch von empfind- lichen Menschen got vertragen. Jemagin hilft Zo verlss zig. g 10 Tabl. DM 90 in ollen Apotheken. 0 CCC Südwestdeutsche Rundschau Wahrung der Landesinteressen Kabinett trifft sich mit Abgeordneten in Bonn Stuttgart(wb). Die Landesregierung Württemberg-Baden will die Bundestagsab- geordneten Württemberg-Badens für den 15. März in Bonn zu einer Sitzung zusammen- rufen, auf der über die Wahrung der Inter- essen des Landes bei der Bundesregierung ge- sprochen werden soll. An der Sitzung wer- den voraussichtlich auch die Vorsitzenden der Lier Fraktionen des Landtags sowie mehrere Minister des Landes teilnehmen. Zur Frage der Weinheimer Frauenverneh- mungen, die Gegenstand einer Großen An- Frage im Landtag am 7. März ist, beschloß das Kabinett, dem Landtag einen Gesetzentwurf aur Anderung der einschlägigen Bestimmun- gen vorzulegen. Gegen Vizegeneralstaatsan- Walt Woll, Karlsruhe solle eine Vorermitt- tung durchgeführt werden. Staatsvertrag über Landesversorgungsamt Stuttgart(ds). Der Staatsvertrag zwi- schen den Ländern Württemberg-Baden und Württemberg- Hohenzollern über die Errich- tung eines Landesversorgungsamtes wird vor- Aussichtlich im April abgeschlossen werden. Bei den bisherigen Verhandlungen bestand die Regierung von Württemberg-Hohenzollern dar- Auf, daß das künftige Landesversorgungsamt am Sitz einer der beteiligten Regierungen, nämlich in Stuttgart oder in Tübingen er- richtet wird. Die Landesbezirksverwaltung von Nordbaden wünscht jedoch, daß das Landes- Lersorgungsamt nach Karlsruhe gelegt wird. Dem künftigen Landesversorgungsamt werden Sieben Versorgungsamter, drei orthopädische Versorgungsstellen, drei fachärztliche Unter- Suchungsstellen, fünf Versorgungskranken- häuser und zwei Versorgungskuranstalten un- terstehen. Von den Versorgungsämtern befin- den sich zwei in Stuttgart, die übrigen in Tleidelberg, Karlsruhe, Ulm, Rottweil und Ra- vensburg, Die orthopädischen Vorsorgungs- Stellen haben ihren Sitz in Stuttgart, Karls 5 ruhe und Tübingen, die fachärztlichen Unter- suchungsstellen in Stuttgart, Heidelberg und in Töpingen., Versorgungskrankenhäuser sind in Tübingen, Ried im Allgäu, Weingarten, Waldeck bei Nagold und in Stuttgart, Versor- Sungskuranstalten in Wildbad und in Bad Mergentheim. 5 Sommertagszug in Heidelberg g Heidelberg dw). Am Sonntag zogen Wie alljährlich um diese Zeit Hunderte von Kindern mit kunstvoll geschmückten Stecken im traditionellen„Sommertagszug“ durch die Straßen Heidelbergs, um den nahenden Früh- Ang zu feiern. Wieder erklang das altpfäl- gische Sommertagslied„Schtrah, Schtroh, der N Summerdag is do“, Auf jeden Sommertags- Stecken sind eine Brezel und ein Ei als Sinn- bilder des aufsteigenden Sonnenrades und der Fruchtbarkeit angebracht. In einigen Vororten der Stadt fanden gesonderte Sommertagszüge statt. Die Kinder aus Heidelberg-Kirchheim Werden ihre Stecken erst am kommenden Sonntag durch die Straßen ihres Vorortes tragen. 6 Bruchsal gedachte seiner Kriegsopfer 4 Bruchsal dw). Anläßlich der sechsten Wiederkehr des Pages, an dem Bruchsal in wenigen Minuten zu achtzig Prozent zerstört wurde, fand auf dem Friedhof in Bruchsal zu Ehren der bei den Fliegerangriffen ums Leben gekommenen 1000 Personen eine Ge- dächtnisfeier statt. Bürgermeister Professor Bläsi gab in einer Ansprache bekannt, daß die 85.. Bruchsal in Bälde mit dem Wiederauf- 0 bau der„Spitalkapelle“ beginnen werde. Die EKapelle ist als Ehrenmal für die Opfer der Uuftangriffe gedacht. An der Feier nahmen über 3000 Personen teil. Beschwerdestelle für Weinheimer Frauen Weinheim dw). Eine Juristin von der Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte“ in Mannbeim- Heidelberg wird auf Ersuchen des Weinheimer Stadteats drei Tage lang Be- schwerden der von den Weinheimer Massen- Vvoernehmungen betroffenen Frauen entgegen- nehmen. Die Beschwerden sollen dann an das Württemberg-badische Justizministerium wei- . tergeleitet Werden. 5 Arbeitstagung Justizreform in den Ländern“ . Weinheim(hub), Die von dem Institut Zur Förderung öffentlicher Angelegenheiten in Prankfurt am Main unter dem Thema Justizreform in den Ländern“ in Weinheim Veranstaltete Arbeitstagung wurde mit Refe- raten des hessischen Ministerpräsidenten und Justizministers Einn über die Vorbereitung er Justizreform durch die Länder und von Dr. Höpfner, Frankfurt à. M., über die Auf- Saben einer modernen Justizverwaltung ab- Seschlossen. Die anschließende Diskussion Wurde von dem Präsidenten des deutschen bergerichts in Köln, Dr. Rauscheweyh, ge- eitet. Der Direktor des Instituts zur Förde- dung ökkentlicher Angelegenheiten, Steltzer, er- „und der Viz chtervereins, M 1 25 13 kon te es besser Der Tod auf der Autobahn Karlsruhe(SWK). In einer der letzten Nächte verunglückte ein Zigarrenfabrikant aus Helmsheim auf der Autobahn zwischen Karlsruhe und Bruchsal tödlich. Die polizei- lichen Ermittlungen über die Schuldfrage sind im Gange. Bundespost übt Dienst am Kunden Karlsruhe(SWE). Wenn sich ein Auf- trag monatlich auf mindestens 1000 Einziehun- Sen beläuft, wird die Bundespost in Kürze das Einkassieren von Beträgen aller Art für Versicherungen, Firmen, Vereine usw. durch die Postkasse übernehmen. Zunächst wird das Verfahren versuchsweise in den Oberpost- direktionsbezirken München und Köln einge- führt. Um ihre Einrichtungen den Bedürf- nissen der Kundschaft Weitgehend anzupassen, verschickt die Oberpostdirektion Nürnberg an 3000 Firmen Briefe mit der Bitte, offene Kritik über postalische Angelegenheiten zu üben. Die Rückantworten sollen für den Kundendienst richtungweisend sein. Gesundheitsämter müssen schweigen Karlsruhe(UP), Sämtlichen staatlichen Gesundheitsämtern in Nordbaden wurde von dem Präsidenten des nordbadischen Landes- bezirks, Ministerialdirektor Dr. Unser, amtlich mitgeteilt, daß mit sofortiger Wirkung die Herausgabe von Unterlagen über Fehl- und Frühgeburten an Behörden verboten ist. Wie der Vorsitzende der Arztekammer von Nord- baden, Dr. Geiger, in Karlsruhe bekanntgab. dürfen in Zukunft weder Kriminalpolizei noch Staatsanwaltschaft Einblick in solche Unter- lagen erhalten. Dr. Geiger erklärte hierzu, mit diesem Verbot solle ein„zweiter Fall Wein- heim unmöglich gemacht werden. Karlsruhe wb). Auf eine recht Orgi. nelle Weise kam ein Schmiedemeister aus Karlsruhe im ersten Rang des West- Süd Blocks zu einem Gewinn von 4000 DM. Als er in seiner Werkstätte für einen Zahlenstempel auf einem Eisenblech die ersten Zahlen unter- einander schlug, überraschte ihn sein Lehr- junge mit dem Ausruf:„Meister, da haben Sie gerade eine prima Tipreihe eingestanzt“. Der Schmiedemeister, der noch nie in seinem Le- ben getippt hatte, übertrug die gestanzten Zahlen auf einen Tipschein und erzielte dabei gleich einen Volltreffer. Der Lehrjunge erhielt Für seine„Anregung“ einen Anzug und ein Fahrrad. Außerdem darf er bis zum Ende seiner Lehrzeit jede Woché auf Kosten seines Meisters tippen. Pforzheim hat die wenigsten Arbeitslosen Pforzheim(lub). Pforzheim hatte Ende Februar dieses Jahres mit 981 Arbeitslosen die geringste Arbeitslosenziffer aller württem⸗ berg-badischen Arbeitsamtsbezirke. Gleichzei- tig hat der Pforzheimer Arbeitsamtsbezirk seine niederste Arbeitslosenziffer seit der Währungsreform erreicht. Die jetzt noch re- Sistrierten Arbeitslosen, 676 Männer und 305 Frauen, sind wegen gesundheitlicher Mängel kaum vermittlungsfähig. Die Uhren- und Schmuckwarenindustrie in Pforzheim, bei der in diesem Winter kein Auftragsrückgang ein- trat, hat in den letzten Monaten besonders jüngere Anlernkräfte eingestellt. Die günstige Arbeitsmarktlage Pforzheims zeigt sich auch darin, daß die Stadt seit einiger Zeit Karls- ruher Arbeitslose zur Enttrümmerung heran- Zieht. 5 5. PfOFZheim(ZS). Französische Offiziere besichtigten dieser Tage die Pforzheimer Buk- Kenbergkaserne, und erklärten, daß sie bis zum 15. März dort einziehen würden. Der Pforzheimer US-Resident-Officer bezeichnete eine Belegung der Kaserne mit französischen Truppen als möglich. In einem Gespräch mit Ministerpräsident Dr. Maier hat Oberbürger- meister Dr. Brandenburg die württemberg- badische Regierung Sebeten, bei Landeskom- missar Gross in dieser Angelegenheit vorstel- lig zu werden. In Kürze kommen auch fran- 208 ische Einheiten nach Fritzlar, Marburg. Gießen und Karlsruhe. Amerikanische Ver- bände werden nach Mainz, Worms, Bingen, Idaroberstein, Kaiserslautern, Baumholder ung nach anderen Orten des französisch besetzten Gebietes verlegt. Aktion gegen Kinderlähmung Erster Krankheitsfall in Südbaden Freiburg(UP). In Südbaden ist, wie das Gesundheitsamt des Innen ministeriums mit- teilt, der erste Fall von Kinderlähmung in diesem Jahr gemeldet worden. Es handelt sich um einen 13Jährigen Jungen in Ettenheim bei Lahr. 3 2 Der vor einiger Zeit gegründete Landesaus-. schuß der Stiktung zur Bekämpfung und Hei-. zung der spinalen Kinderlähmung, der im Bande Baden die Aufgaben der auf Bundes- ebene bestehenden Stiftung gleichen Namens Wahrnimmt, beginnt demnächst mit einer grö- Beren Aktion, um die Bevölkerung über die Notwendigkeit einer intensiveren Bekämpfung dieser heimtückischen Krankheit aufzuklärei, und für eine rege ideelle und materielle Un- terstützung zu gewinnen. Da diese Krankheit ein soziales Problem allerersten Ranges dar- stellt, kann sie nach Auffassung aller inter- essierten Stellen und Organisationen nur durch eine gemeinschaftliche Arbeit größten Stiles bewältigt werden. Man will deshalb, wie auf einer Pressekonferenz in Anwesenheit des Staatspräsidenten Leo Wohleb mitgeteilt wurde, ähnlich der in den USA seit 1938 mit großem Erfolg arbeitenden„National founda- kor infantile paralysis“ eine Stiftungs- t errichten, die vom ganzen Volk den soll. Vorsitzender des badi. 28 ist der Direktor der Universi- Freiburg Professor Dr. Kel- Vorsitz führt die Gattin des enten, Frau Wohleb. N en Fonds zugeführt werden zialen Härtefällen infolge de Zähmung Unterstützungen ge. Ausbildung und der Einsat⸗ Pflegepersonal, die Beschaf. aufkommenden Mittel sollen, Iohale Rundschau Sommertagszug nimmt Geſtalt an. Das äußerſt rührige Komitee zur Organi⸗ ſation und Durchführung des Sommertags⸗ zuges wendet ſich heute in einem Aufruf an die geſamte einheimiſche Bevölkerung mit der Bitte um Unterſtützung. Wir empfehlen dieſen Aufruf der geneigten Aufmerkſamkeit unſerer Leſer. 2 Lichtbildervortrag über Kloſter Lorſch. Am Donnerstag, 8. März, 20 Uhr findet im oberen Saal des Vereinshauſes ein Licht⸗ bildervortrag ſtatt. Kuſtos Dr. Fuchs von der Mannheimer Kunſthalle ſpricht über das 764 gegründete Kloſter Lorſch, ſeine in⸗ tereſſante Baugeſchichte, über Auf⸗ und Nie⸗ dergang und über die jetzt noch erhaltenen Baudenkmäler bis zu den neueren Ausgra⸗ bungen des für die Geſchichte unſerer engeren Heimat wichtigen, ehemaligen Reichskloſters, eines der Hauptkulturzentren im Reiche Karls des Großen. Der Eintritt iſt frei. * Die Notgemeinſchaft ehem., berufsm. Wehr⸗ machtsangehöriger und ihrer Hinterbliebenen (Kreisgruppe Mannheim) hält ihre März⸗ verſammlung am 9. 3. 1951 um 19.45 Uhr im Pſchorr⸗Bräu, O 6, 9 ab. Intereſſenten ſind hierzu eingeladen. dings Einwohnern? Kaum glaublich, aber wahr! . Sie sich vor, Sie hätten Ihren Wa- Sen auf einem öffentlichen Park latz abge- Stellt. Nachdem Sie Ihre Geschäfte 28180 haben, gehen Sie zum Parkplatz zurück, wei⸗ sen dem Wächter— der Seltsamerweise un- angenehm grinst— Ihren Schein Vor, besteigen Ihr Vehikel, treten den Anlasser und fahren Weg. Nach wenigen Metern— Sie hatten das Gefühl, auf weichen Eiern zu fahren— hal- ten Sie an, steigen aus und konstatieren: Zwei Reifen platt. Dann schauen Sie näher hin und bemerken zu Ihrem Erstaunen: Die beiden Reifen sind offensichtlich zerschnitten worden. Zu dem Parkwächter rennen und ihn anbrüllen ist eins. Der Gute erwidert Imre Anrempelei aber lächelnd mit der Bemerkung:„Die Polizei hat's getan“. Worauf Sie resigniert abziehen. Dieser kleine Vorfall hat sich tatsächlich zugetragen und zwar in der englischen Stadt Spalding. Der dortige Stadtrat ließ allen Kraft- fahrern mitteilen: Wer in Zukunft die für die Benützung öffentlicher Parkplätze festgesetzte Gebühr von monatlich zwei Schilling sechs Pence nicht pünktlich bezahlt, dem werden von einem Polizeibeamten die Autoreifen zer- schnitten. Die Aspekte, die sich bei der Lektüre dieser Kurzen Nachricht eröffnen, sind gewaltig. Man stelle sich vor, Vater Staat würde in Deutschland— solche Methoden gegen sau- mige Steuerzahler anwenden! Vermutlich Wäre ein Großteil des deutschen Kraftver- kehrs in Kürze lahmgelegt. Aber noch sind Wir nicht so weit; wir müssen ja nicht einmal eine Pauschalgebühr fürs Parken bezahlen. Simd die sonstigen Parkplatzgebühren und all die vielen anderen Notopfer auch hoch— sind wir nicht fein dran im Vergleich zu Spal- St. Süddeutsche Klassenlotterie — Briefmarken verlieren Gültigkeit Die Wohlfahrtsmarken der Serie 1949 ver- neren nach Mitteilung des Bundesministe- riums für das Post- und Fer meldewesen mit Ablauf des 31. März ihre Gü tigkeit. Die Son- derpostwertzeichen können während des April in Höhe des Freimachungswertes gegen an- dere Postwertzeichen umgetauscht werden. Mathaiſemarktglanz Der Mathaiſemarkt hat wie eh und je wiederum ſeine ſtarke Zugkraft unter Beweis geſtellt. Dieſe Tatſache durften die Veranſtal⸗ ter nach Abſchluß des dreitägigen Geſchehens in' den Straßen und beſonders am Schul⸗ platz Schriesheims befriedigt feſtſtellen. Von überall her waren die Beſucher, teils mit dem modernen Auto, teils aber auch noch mit dem traditionellen Bernerwägelchen, in die gaſtfreundliche Bergſtraßengemeinde ge⸗ eilt um teilzuhaben an einem Geſchehen, das ſcheinbar immer moch an zunimmt. Oft war zwar das Gedränge in den engen Straßen beängſtigend, der Zuſtrom zu den Ausſtellungsſälen und der Freiluftſchau ſtark, aber überall ſetzte ſich die frohe Stim⸗ mung der feiertäglichen Beſucher durch und gab ſo dem ganzen Markt ein Gepräge, wie man dies in Schriesheim wieder zur ſtändigen Gewohnheit machen möchte. Am Sonntag durchzog ein Feſtzug die dichtumdrängten Straßen, kündete von Bauernfleiß und Hand⸗ werkerſtolz, während am Abend die Gaſt⸗ wirtſchaften wahrlich nicht über den Beſuch trink⸗ und unterhaltungsfreudiger Gäſte aus allen Himmelsrichtungen zu klagen hatten, Am Montag fand ſchließlich die Großkund⸗ gebung des Handwerks ſtatt. Die zahlreich ausgeſtellten landwirtſchaftlichen Produkte Anziehungskraft Auf das Los Nr. 95 945 flel ein Gewinn von 100 O0 DM; drei Gewinne zu je 10 000 DM auf die Nummern 24 932, 39 585 und 42 635; künt Gewinne zu je 5000 PM auf die Nummern 2888, 23 974, 28 301, 85 589 und 133 262; zwei Ge- Winne zu je 10 000 DM auf die Nummern 40 336 und 137814; zwei Gewinne zu je 5000 DM auf die Nummern 51278 und 118 156.(Ohne Ge- Währ.) Wettervorhersage Am Mittwoch und Donnerstag bei wech- selnder, nur zeitweise starker Bewölkung mild und gelegentliche Regenfälle. Höchst- temperaturen in der Rheinebene sieben bis elf Grad, kein Nachtfrost. Südliche bis südwest- liche Winde. 0 wie in alten Zeiten machten den eingeſetzten Preisrichterkollegien wahrlich das Leben ſauer, denn hier war kein leichter Entſcheid möglich. Der Weinpreis fiel natürlich an einen guten Schriesheimer Tropfen, während beim Tabak die Riedzüch⸗ ter den Vogel abſchoſſen. Eingehend wurden natürlich die ausgeſtellten landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen beſichtigt und beſprochen, und mancher Landwirt mag ſich hier wert⸗ volle Anregungen zur weiteren Ausgeſtaltung ſeines Maſchinenparkes geholt haben. Leb⸗ haftes Intereſſe rief am Dienstag natürlich und manches auch der Viehmarkt hervor a Pferd oder Großvieh wechſelte ſeinen Beſitzer, Den großen und kleinen Kindern aber bot über die drei Tage ein reichhaltiger Ver⸗ gnügungspark Gelegenheit, den kleinen Freu⸗ 5 den eines Budenzaubers zu huldigen. Am berühmten„Mathaiſemarktdienstag“ war noch einmal in allen Gaſtwirtſchaften des bunt durcheinandergewirbelten Dörfleins Frohſinn bei einem guten Gläschen Trumpf. Die aus Schriesheim in den Nachtſtunden wegſtrebenden Lichterketten der Fahrzeuge, der frohe Sang in den Zügen, kündete in. beredter Weiſe, daß auch der Mathaiſemarkt 185 1951 wieder als voller Erfolg in die Markt⸗ geſchichte des rührigen Schriesheim eingehen wird. i. Mit Baskenmütze durch Amerika Skizzen vom Besuch Ernst Reuters in den USA Es wird vielfach behauptet, daß eine Bas- Kenmütze keine Kopfbedeckung, sondern eine Weltanschauung sei. Ganz gleich, welche Welt- anschauung damit gemeint ist, ihre Anhänger scheinen jedenfalls eine Dynamik und eine sowohl körperliche wie geistige Ausdauer zu besitzen, die selbst den Amerikanern alle Achtung einflößt. Auf alle Fälle hat der ge- Zenwärtig in den USA weilende regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, der auch in der Neuen Welt seiner alten Basken- Mütze treu geblieben ist, seinen Ruf als ener- gischer und standfester Kämpfer für die Frei- heit seiner Stadt erneut gefestigt. Die Ameri- Kaner bezeichnen seinen Aufenthalt als einen „Wirbelwind- Besuch“; angesichts des ameri- kanischen Tempos leuchtet es ein, daß Reuter trotz der vielen Annehmlichkeiten, die man m zu bereiten sucht, nicht gerade eine Er- holungsreise unternimmt. Dazu kommen die kleinen Mißgeschicke, die bei einem modernen Staatsbesuch nicht Ungewollt überzeugte Seeber kurz nach der Ank Und immer das gleiche Bild: überall wird er ö besuch zu Bei seiner Ankunft in Detroit wurde Reuter mit Autogrammwünschen bestürmt, so daß er Schließlich den Vorschlag machte, für jede Unterschrift einen Dollar zu Kassieren,„len glaube, das würde die Berliner Finanzlage Wesentlich verbessern“, sagte er. War diese Autogrammjägerei ein Beweis seiner Popu- larität, so gehörte schon die genaue Kenntnis der USA eines Ernst Reuters dazu, das Be- grüßungsschreiben der Direktion seines De- troiter Hotels richtig aufzufassen. Es war adressiert an den„Oberbürgermeister von Deutschland“. 32 Aber Fotels waren für Reuter lediglich Schlafstätten. Er fliegt von Stadt zu Stadt. von Leuten begrüßt, deren Onkel oder Tante aus Deutschland stammte, so daß er schließ- lich etwas ironisch feststellte:„Wo ich hin Sehe, treffe ich Berliner und Deutsche“. 95 Es ist jedoch mehr als eine Offlzielle Staats- besuchfreundlichkeit, die man ihm allerorts entgegenbringt, und Wenn es irgend geht, wird ihm der Aufenthalt so angenehm wie nur möglich gemacht— und sei es mit A el kuchen, die ihm die Frau eines Gastgeber zum Nachtisch serviert, zubereitet nach ein lange Jahre nicht mehr verwandten 1 deutscher Sprache. Reuters Reise in mancher Bezie 1 1 9 1 1 Kultur „Nepomuk“ wieder da. Eine der bekann. testen Plastiken Heidelbergs, der heilige Ne- pomuk, hat nach einer Unterbrechung von nahezu neun Jahren seinen angestammten Platz auf der kleinen Terrasse am nördlichen Brückenkopf der alten Brücke wieder einge: nommen. Der 79jährige Bildhauer Fries aus Neckargemünd hat die alte Statue, die i Jahre 1942 infolge unsachgemäßer Behand- lung zerbrochen war, in dreijähriger Arbeit neu gestaltet. Professor Plank Doktor h.. Die naturwis Senschaftlich- mathematische Fakultät der Uni- versität Heidelberg hat Professor Dr. Plank von der Technischen Hochschule Karlsruhe ii Anerkennung seiner wissenschaftlichen Ar- beiten zum Doktor ehrenhalber ernannt. Pro- fessor Dr. Plank, der seinen 65. Geburtstag kelert, ist seit Jahren Mitglied der Akademie der Wissenschaft in Heidelberg. Er wurde durch seine zahlreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiete der Kälteerzeugung und der Frischhaltung von Lebensmitteln bekannt. Verkauf von Meisterwerken. Im Kurpfäl- zischen Museum in Heidelberg wurde eine Verkaufsausstellung mit rund 80 farbigen Reproduktionen bekannter Meisterwerke der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts eröff- net, In der Mehrzahl handelt es sich um Re- produktionen der Werke französischer Künst- ler. Die von einer Heidelberger Kunsthand- zung zusammengestellte Ausstellung wird bis einschließlich Ostern zu sehen sein. 2 8 Großer Erfolg Furtwänglers Bruckners Siebente in der Albert-Hall Dr. Wilhelm Furtwängler dirigierte in der Londoner Albert-Hall ein Symphoniekonzert, das sich zu einem glänzenden Erfolg für den deutschen Dirigenten gestaltete. Der konser- vative„Daily Telegraph“ rühmt vor allen die Wiedergabe der siebten Symphonie von Bruckner mit den Worten:„Hätte Furtwäng ler das, was er für Bruckner tat, nur wenige Jahre früher schon einige Male getan, danr wäre es ihm sicherlich gelungen, für dieser unterschätzten Komponisten in London ein verstehendes Publikum zu bilden.“ In ähnlichem Sinne äußern sich„Times“ und„News Chronicle“. Lediglich der konser- vativen„Daily Mail“ blieb es vorbehalten, Furtwängler recht unfreundlich zu kritisieren, Werner Egk in München gefeiert Werner Egk Faustballett„Abraxas“ wurde in München mit großem Erfolg erstaufgeführt. Etwa 4000 Premierengäaste jubelten dem Schöp- fer des Balletts 15 Minuten lang ununterbro- chen zu. Auf Grund des großen Erfolges Wurde das Gastspiel sofort um drei weitere Tage verlängert. Noch wenige Tage zuvor hatte der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Ministerialdiri- Sent Dr. Schwend, den Veranstaltern mittei- len lassen, dag die Aufführung verboten werde, falls es zu Demonstrationen kommen sollte. In einer Interpellation hatte sich der bayerische Landtag für die Aufführung aus- gesprochen, woraufhin der Ministerpräsident das Aufführungsverbot zurückziehen ließ. Großes Interesse für Bayreuth Wie das Kartenbüro der Festspiele in Bay- reuth mitteilt, sind die Festspiele 1951 schon zu 75 Prozent ausverkauft. Dieses Ergebnis übertrifft alle Frwartungen. Die Quartierbe- stellungen lassen erkennen, daß die Beteili- gung von Wagner-Enthusiasten aus dem Aus- land ebenso groß sein wird, wie in den zwan⸗ ziger Jahren. Bei den Voranmeldungen lie- gen zur Zeit die USA an der Spitze. Leistungswettbewerb der Handwerkerqugend Bundespräsident Heuss hat die Schirmberr- schaft über den„Praktischen Leistungswett- bewerb der Handwerkerjugend“ übernom- men, den der Zentralverband des deutschen Handwerks zum ersten Male für den Herbst 1951 ausgeschrieben hat. Vom Sport Handball SV 07 Seckenheim— TV Rheinau 6:10 In dieſem Spiel, in dem beide Parteien vom Anpfiff an ſofort ein unerhörtes Tem⸗ po vorlegten, gingen die 07er durch Krämer und Ewald mit 2:0 in Führung. Dem An⸗ ſchlußtreffer der Gäſte ließ Ewald den 3 Treffer folgen, doch dann folgte ein Zwiſ⸗ ſchenſpurt der Rheinauer, der ihnen 3 Tora und damit eine 3:4⸗Führung einbrachte. Ewald, der beſte Stürmer der Einheimiſchen, ſchaffte erneut den Ausgleich, jedoch poſtwen⸗ dend ging Rheinau wieder in Führung. Nachdem Wanka wiederum ausgeglichen hatte, ſchafften die ſpurtgewaltigen Gäſte kurz vor Halbzeit noch die knappe Pauſen⸗ führung. Nach der Pauſe waren die 07er dem ſcharfen Tempo der Rheinauer nicht mehr ganz gewachſen und mußten hintereinander 4 Tore hinnehmen, von denen allerdings eines wegen Uebertritt eines Rheinauer Stür⸗ mers anzuzweifeln geweſen wäre. Kurz vor Schluß ſtellte Ewald den Endſtand her. Der Sieg der Gäſte geht vollkommen in Ordnung. Beſonders in Bezug auf Kondition waren ſie den Einheimiſchen überlegen. Bei den 07 ern machte ſich die zweifache Erſatzgeſtel⸗ lung beſonders ſtark bemerkbar. 2 —— 1 3 — Sn 9. hintracht Frankrurt 26 364 26:26 10. VfR Mannheim 26 38·5 24:28 11. Kickers Offenbach 26 50:51 24:26 12. Schwaben Augsburg 26 877 23:29 13. VfL. Neckarau 26 55 22230 14. Waldhof Mannheim 27 40 49 22732 15. Darmstadt 98 27 406 19:35 16. SSV Reutlingen 27 38: 18:36 17. Singen 04 28 36579 16:34 18. BC Augsburg 26 40 63 16236 Tabellenstand der 2. Liga Sud 1. Stuttgarter Kickers 27 30238 41:1 2. Jahn Regensburg 25 35:15 3. ASV Cham 27 8 34:20 4. Bayern Hof 26 40:29 33:19 5. FC Bamberg 26 38:28 32:20 6. Hessen Kassel 27 61:47 31:23 7. Vikt. Aschaffenburg 26 60747 29:23 8. TSS Ulm 46 27 50:50 29:25 9. Wacker München 24 53·43 27:21 10. FC Pforzheim 27 51744 27:27 11. SV Wiesbaden 26 58:40 26:26 12. ASV Durlach 27 56254 25729 13. TSV Straubing 23 47:44 22724 14. FC Freiburg 26 40258 21281 15. Union Böckingen 26 3750 20 32 16. SS Arheilgen 26 39:76 17:35 17. VfL Konstanz 25 30763 15735 18. SV Tübingen 27 21:92 4:50 Tabellenstand der Oberliga Südwest 1. 1. Fœ Kaiserslautern 21 76:14 36˙6 2. Wormatia Worms 21 61˙23 32:10 3. Tus Neuendorf 22 56786 31:13 4. FK Pirmasens 23 60737 31:15 5. Phönix Ludwigshafen 22 68:40 30 14 6. Eintracht Frier 22 45:39 26:18 7. FV Engers 22 44:34 25219 8. VIL. Neustadt 23 31:45 22:24 9. VIER Kaiserslautern 2¹ 30747 18:24 10. Eintracht Kreuznach 21 25:44 12:30 11. SpVgg. Andernach 2¹ 24:68 11731 12. ASV Landau 22 25:75 11733 13. Mainz 05 22 26763 10:34 14. Tura Ludwigshafen 21 22:56 9:33 Ergebnisse der 2. Amateurliga Bezirk Mittelbaden Staffel 1: Frankonia Karlsruhe— Grötzingen 4:0, Durlach-Aue— Königsbach 2:1, Südstern Karlsruhe gegen Berghausen 2:0, Dillweißenstein Ersingen 4:0, Mühlacker— Göbrichen 1:1, Söllingen— Niefern 5:1. Staffel 2: Hagsfeld— Hochstetten 4:3, Knielingen gegen Blankenloch 2:1, Weingarten— Neureut 11, Kirrlach— Forst 7:1. Bezirk Rhein-Neckar Staffel 1: Plankstadt— Neulußheim 5:4; Wiesloch gegen Eppingen 2:0, Altlußheim— Phön Mann- heim 3:3, Oftersheim— Eppelheim 0:0; Kirchheim gegen Walldorf 1:0, Sulzfeld— Rheinau 4:4, Sand- hausen— Sinsheim 4:0. Staffel 2: Ilvesheim— Sandhofen 1:2, gegen Weinheim 1:3, Hemsbach— Eberbach Heddesheim— Union Heidelberg 3:1, Waibstadt gen Käfertal 5:2, Eschelbronn— Dossenheim 1:1, Handschuhsheinn— Wallstadt 1:6. Zuzenhausen 3 Hallenmeisterschaften der Schwimmer Die vom Sy Mannheim im Herschelbad ausgerich- teten badischen Hallenmeisterschaften erfreuten sich eines guten Besuches. Bei den heiß umstrittenen Kämpfen konnte sich Neptun Karlsruhe in der Männerklasse mit 171 Punkten vor BSC Pforzheim mit 72, Nikar Heidelberg mit 66,5 und SV Mann- heim mit 63 Punkten erwartungsgemäß siegreich be- haupten. Bei den Frauen blieb KSN r 95 Punkten vor dem stark aufgekommenen SV Mannheim(86) knapp in Front. Fr Heidelberg und BSC Pforzheim folgen mit je 26 Punkten auf den nächsten Plätzen. Heinz Dollinger Pforzheim) verteidigte seine beiden Brusttitel über 100 und 200 m erfolgreich. Lutz Kneis (SV Mannheim) blieb durch seine Siege über die drei Kraulstrecken: 100 m(1:05), 200 m(2:27, 7) sowie 400 m(5:28,1) als dreifacher Meister die vielgefeierte Uberraschung des Wochenendes. Im Kunstspringen kam die Mannheimer Springerschule durch Hiller und Altmeister Frau Schröder-Kapp zu einem schö- men Doppelerfolg. ASV Heidelberg in der Gewichtheberoberliga Die junge Gewichtheberstaffel des ASV Heidel- berg hat sich mit 5775:5760 Pfund, die in Vor- und Rückkampf erzielt wurden, den Kreismeistertitel und gleichzeitig auch den Aufstieg in die Oberliga der Gewichtheber Nordbadens errungen. Die nord- badische Gewichtneber-Oberliga setzt sich nun wie folgt zusammen: Ad 92 Weinheim, KSV Mannheim. VfL Neckarau, SRC Viernheim und ASV Heidelberg. Gesamtbadische Kraftsportmeisterschaften Die Arbeits gemeinschaft des süd- und nordbadi- schen Schwerathletikverbandes hat die gesamtbadi- nen Kraftsportmeisterschaften dem KSV St. Geor- gen im Schwarzwald übertragen. Die badischen Jugendmeisterschaften wurden ebenfalls nach Süd- baden vergeben. Die Juniorenmeisterschaften finden in der nordbadischen Stadt Grötzingen statt, die Schülermeisterschaften in Kirrlach. 100 Läufer beim Hauerskopf-Abfahrtslauf Auf der schwierigsten Abfahrtsstrecke des Nord- Schwarzwaldes kämpften 100 Läufer aus Nordbaden und dem Nordschwarzwald um den Sieg. Die beste Zeit fuhr Martin Grab(Bühlertal) in 278,3 Minuten auf der 2700 m langen Strecke heraus. In einem G-Km-Langlauf bei Herrenwies Nordschwarzwald blieb der in dieser Saison so erfolgreiche Ex- Schlesier Möchel(Mannheim) in 1:4,54 Stunden er- folgreich. 0 Kleisl Sieger im Nachtspringen In einem Nachtspringen mit internationaler Be- setzung siegte auf der kleinen Olympia- Schanze vor 1000 Zuschauern der Deutsche Sprunglauf meister 1951, Sepp Kleisl, mit Sprüngen von 56,5 und 57 m (Weitester Sprung des Tages) vor Franz Degg Far- tenkirchen) mit 56 und 56,5 m. Dritter wurde Josef Vogg Partenkirchen) mit 54 und 35 m. Der Italiener Avanzini, der an der Skiflugwoche in Oberstdorf teilgenommen hat, konnte mit 50 und 53 m den fünften Platz belegen. Deutsche Skiläufer nicht nach Planitza Wie der Generalsekretär des Sportkomitees Gar- Mmisch- Partenkirchen, Hans Heinrich Kirchgessner, mitteilte, ist es dem jugoslawischen Konsulat in München trotz aller Bemühungen nicht gelungen, rechtzeitig aus Jugoslawien die Einreisegenehmi- gung für die deutsche Skiläuferabordnung zur Win- tersportwoche in Planitza zu erhalten, die vom 6. Bis 11. März stattfindet. Deutscher Sieg im Radball-Länderkampf Ein Radball-Länderkampf zwischen Deutschland und der Schweiz in Gießen endete vor 2500 Zu- schauern mit einem eindeutigen Sieg des deutschen Radballmeisterpaares Gebrüder Pensel Kulmbach). NSU mit starker Rennmannschaft Rekordjagd in den nächsten zwei Wochen Die NSU- Werke in Neckarsulm haben nun- mehr ihre Rennmannschaft für dieses Jahr endgültig verpflichtet. Die beiden Spitzen- kahrer und Deutschen Meister, Heiner Fleisch- manm(Amberg) und Wilhelm Herz(Lampert heim), werden, sobald die neuen Vierzylinder- Saugmotorenmaschinen fertiggestellt sind, in der 500-c e m-Klasse an den Start gehen. Der Deutsche Seitenwagenmeister Hermann Böhm (Nürnberg), der auch der schnellste Seiten- wagenfahrer der Welt ist, geht mit einer Vierzylinder-NSU in der kleinen Seitenwagen Klasse an den Start. Sein neuer Beifahrer ist nun endgültig der Münchner Franzl Höller. Die NSU- Werke werden in diesem Jahr auch in der kleinen Klasse bis 125 cem den Kampf um die Meisterschaft aufnehmen. Der Stutt- garter Otto Daiker und der Frankfurter Hei- ner Dietrich starten auf stromlinienverkleide- ten Lambretta- Rennmaschinen, die im ver- gangenen Jabr zahlreiche Weltrekorde er- ringen konnten. Im Laufe der nächsten 14 Tage wollen die NSU-Werke auf der Autobahn zwischen München und Ingolstadt auf Weltrekordjagd gehen. Die Rekordjagden werden kurzfristig angesetzt, weil auf die Witterung Rücksicht genommen werden muß. Die NSU- Werke wol- len dabei nicht nur den Weltrekord von Ernst Henne in der 500-œοm-Klasse brechen, son- dern auch den Weltrekord der 350- α,j]-Klasse angreifen. Beide Rekordmaschinen werden von Otto Herz gesteuert. Außer den beiden Weltrekorden in den Soloklassen beabsichti- gen die NSU- Werke auch den Weltrekord der 500-Ccem-Seitenwagengespanne zu bre- chen. Das Gespann werden Böhm Höller fahren. Erster deutscher Luftfahrertag Delegierte von 16 000 deutschen Luftsport- zern kamen zu dem ersten deutschen Luft- fahrertag seit 1932 in Frankfurt zusammen. In Telegrammen an Bundespräsident Theo- dor Heuss, Bundeskanzler Dr. Adenauer und den Bundestag bitten die Luftsportler, in Ver- handlungen mit der alliierten Hohen Kom- ission für eine beschleunigte Zulassung des deutschen Luftsportes zu sorgen. Der Präsi- dent des Deutschen Aeroclubs, Wolf Hirth, teilte mit, selbst das militärische Sicherheits- amt habe gegen die Ziele des Clubs nichts ein- zuwenden. Es müsse ein Weg gefunden wer- den, der deutschen Jugend wieder die Aus- übung des Luftsportes zu ermöglichen. Zum Sitz des Aeroclubs wurde Frankfurt bestimmt. Was ist los mit Hein ten Hoff? Hein ten Hoff unterschrieb den Vertrag für den Kampf mit dem amerikanischen Ne- ger Gene„Tiger“ Jones am 29. April in Ber- lin. Die auf zehn Runden angesetzte Begeg- nung wird in der Waldbühne zum Austrag kommen. Jones wird vorher keinen Kampf mehr bestreiten und sich wahrscheinlich in Bad Sachsa auf den Kampf mit ten Hoff vor- bereiten. Hein ten Hoff wird am 22. März noch einmal in Hamburg gegen einen auslän- dischen Schwergewichtler durch die Seile Klet- tern. Genannt wird der belgische Schwer- gewichtsmeister Piet Wilde. Der deutsche Mei- ster will sein Trainings-Camp wieder in Sasel aufschlagen. Walcott nimmt den vierten Anlauf Zum vierten Mal wird am 7. März Jersey Jose Walcott in Detroit den Versuch unternehmen, Box- weltmeister im Schwergewicht zu werden. Es Wird der zweite Kampf gegen den jetzigen Weitmeiste Ezzard Charles sein, gegen den Walcott zum ersten Mal am 2. Juni 1949 nach Punkten verlor. Auch zwel vorhergegangene Fitelkämpfe gegen den braunen Bomber, Joe Louis, hat Walcott verloren. In ameri- kanischen Boxkreisen erwartet man einen neuen Punktsieg des Weltmeisters. Noch nie zuvor wurden einem Boxer so oft Herausforderungskämpfe auf einen Weltmeistertitel gewährt. 85 * Sieger der in Hannover ausgetragenen„Langen Nacht“ wurde das Radrennpaar Roger de Corte Ga- mille van der Merschaut(Belgien), das in acht Stun- den 333,250 km zurücklegte vor Thyssan,Zoll(Bel- glen-Deutschland), zwei Runden zurück. Danksagung. Wege unseren herzlichen Dank. Hause und am Grabe. Mhm.-Seckenheim, 7. März 1951 Für die Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir auf diesem 1 Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte im Familie Hans Heissler 1 Gg. Albert Seitz haben außer ihren Damenschuhe Gumps), Gr. 38, fast neu, sehr Billig zu verkaufen. Zu erfr. in d. Geschäftsst. d. Bl. Wer Kann Sommertasssteken) Anfertigen! Zur Konfirmation! in feinsten Mischungen. Auf Wunsch türkischfein gemahlen. dakob Würthwein Lebensmittel— Kaffee-Rösterei Freude ihrer Lieblinge. Adr. an die Geschäftsst. ds. Bl. G 9 ILL ISTEM PE L. zu verkaufen. liefert Neckarbote Druckerei. Aug. Hauck, Achernerstr. 29. S Duten angeboten. zu empfangen. Verlobungs- kertigt an 1 8 Vermäblungsſcarlen Glaccwunscblcarten NECKAR-BOTE-DRUCKEREI An die Seckenheimer Bevölkerung! Die Interessengemeinschaft der Seckenheimer Vereine, Vertreter der Religionsgemeinschaften und Ortsschulbehörde, sonstigen Obliegenheiten auf 18. März 1951(Palmsonntag), 14.00 Uhr einen Sou ,,j&pQ gau beschlossen. Diese alte Tradition, die der Seckenheimer qugend fremd geworden ist, soll wieder ins Leben gerufen werden. Vorwiegend wenden wir uns an die Eltern, die sich in den Dienst der guten Sache stellen mögen, um ihren Kindern bei der Beschaffung der Sommertagsstecken behilflich zu sein. Es wird ein schönes, ergötzendes Bild für unsere Jugend und unsere Kleinsten geben, da die mitiahrenden Puppen-, Kinder- und Leiterwagen unter Prämiierung stehen. In Verbindung mit der großen Kinderschar werden die vier Jahreszeiten, Reiter, Radfahrer, 2 Musikkapellen und sonstige Uberraschungen durch die auf dem Programm angegebenen Ortsstraßen ziehen und die gesamte Bevölkerung wird Anteil nehmen an der Zur teilweisen Finanzierung dieses Sommertagszuges Werden durch die oberen Schulklassen Programme, mit den üblichen Liedertexten versehen, zum Preise von 20 Pfennig Wir bitten alle Seckenheimer hiervon reichlich Gebrauch zu machen und die vorsprechenden Kinder freundlich Der vorbereitende Ausschuß: 155 8 H. Schduble, Ph. Bauer, K. Görig, Jak. Baumer. 1. 3. a. den Schutz der Gebiet des Nr. Schutz der Felder und Gärten gegen Tauben. Aufgrund des§ 2 der Verordnung des ehemaligen Bad. Finanz⸗ 1939(G. u. VO.⸗Bl. S. 177) wird hiermit bekanntgegeben, daß die in§ 1 der Verordnung angeordnete Sperrzeit zum Frühjahrsausſaaten vor Taubenfraß für das Stadt⸗ Zeit vom 1. März bis 31. März 1951 erſteeckt. Gemäߧ 5 der angeführten Verordnung wird das Fliegenlaſſen von Tauben während dieſer Zeit nach 8 13 des Geſetzes zum Schutze landwirtſchaftlicher Kulturpflanzen i. d. F. vom 18. 8. 1949(Geſ.⸗Bl. des Vereinigten Wirk⸗ ſchaftsgebietes Die Taubenflugſperre wird auch ausgedehnt auf Brief⸗ tauben gem. Runderlaß des Präſidenten des Landesbezirks Baden— Abt. Innere Verwaltung— vom 13. 9. 1950 46 427% Va. Mannheim, den 27. Februar 1951. Der Oberbürgermeiſter, Referat III j Bekanntmachung und Wirtſchaftsminiſteriums vom 10. 8. und Landkreiſes Mannheim ſich auf die S. 257) beſtraft. N Der Landrat, Abt. III A/41 , in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus ARITUR HAUCK Seckenheim Zahringerstraße 101/ Telefon 47100 E 2 Vergnügungsſteuer für Februar 1951 1. 3. Gebühren für Februar 1951 5 1. 3. Mietzinſen a 8 5 7 5. 3. das 7. Zehntel des Schulgeldes für die Autofach⸗ *. ſchule und die Uhrmacherfachſchule 3 HEimmer/ Küchen 15. 3. das 6. Zehntel des Schulgeldes für die höheren f e a Lehranſtalten und die höhere Handelsſchule 20. 3. Getränkeſteuer für Februar 1951 8 20. 3. Gebäudeverſicherungsumlage 1950, 1. Rate Sofern Zahlung zum Termin nicht möglich, iſt, um bekannten Verzugsfolgen zu vermeiden, ein be Stundungsgeſuch an die Stadtkaſſe, K 7, Fällige Zahlungen Nachſtehende ſtädtiſche Gefälle ſind zur Zahlung fällig; 2. J. Aufräumungsabgabe für das Kalenderjahr 1951 3. 1. Erbbauzinſen für 2. 5 15. 1. Zins⸗ und Tilgungsraten aus Kaufgeldern und Baudarlehen. i ö Grundſteuer 1950, 4. Viertel 5 Gewerbeſteuervorauszahlungen 1951, 1. Viertel Halbjahr 1950 ein begründ einzurei Sta 2. — * c E