Nr. 40 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 10. März 1951 bn neue Milch- und Feftpreise Seitdem wir die großagrarischen Getreide- und Hackfruchtgebiete im Osten verloren ha- pen, ist die Milchwirtschaft noch mehr Rückgrat unserer westdeutschen Landwirt- g schaft. Dies trifft im besonderen auf die klein- bis mittelbäuerlichen Gebiete Südwestdeutsch- lands zu. Interessant ist in diesem Zusammen- hang 2. B., daß die rund 30 000 bäuerlichen g Milehlieferanten der Württ. Milchverwertung- AG., Stuttgart zusammen ca. 90 000 Milchkühe besitzen. Das bedeutet also einen Hofdurch- schnitt von nur 3 Kühen. In diesen Kleinwirt- schaften, die stark auf Eigenversorgung ein- gestellt sind, bringt die Milch das laufende Bargeld ein. Dies ist in Baden und in der Pfalz nicht anders. Aus diesen wenigen Ziffern erhellt bereits die lebenswichtige Bedeutung der Milchviehhaltung für den Südwesten und seine soziale Struktur. Milch in der Volkswirtschaft Nur zu leicht wird auch die Rolle der Milch- wirtschaft im Rahmen der gesamten Volks- wirtschaft unterschätzt. Dem Jahreswert ihrer (Erzeugung nach rangiert sie mit etwa 3 Mil- narden DM an der Spitze aller Produktions- gruppen, auch der gewerblichen Wirtschaft. Insgesamt wurden, bei einem Durchschnitt von nahezu 2500 kg pro Kuh, im Jahre 1950 rund 13,8 Mill. Tonnen Milch gemolken. Es wurde damit bereits wieder ein Stand von 92 Prozent der Vorkriegserzeugung erreicht. Diese Ge- samtleistung kann sich durchaus neben dem Wiederaufbau der industriellen Produktion sehen lassen. Denn während die letztere von Rohstoff, Arbeit, Geld- und Sachkapital ab- hängt, ist der Rhythmus der Wiederaufstockung eines Milchviehbestandes naturbedingt. Eine ute Kuh bringt eben bestenfalls im Jahr ein Kalb, fällt aber des öfteren auch durch Ver- kalben etc. aus. Wenngleich milchtreibende Futtermittel heute rar und teuer sind, ist an- gesichts der Futtervorräte aus der letztjähri- gen guten Ernte damit zu rechnen, daß bei halbwegs günstigem Verlauf des Frühjahres die Milcher zeugung 1951 weiter gesteigert wer- den kann. Jahr um Jahr mehr macht sich Bier die qualitative Verbesserung des Viehbestan- des durch Auslese der Bestände und Zucht geltend. 2 AS Milch als Rohstoff Die Milch ist heute alles andere als nur ein — nicht einmal übermäßig geachtetes— Ge- tränk. Sie ist Rohstoff für eine ungeahnte Zahl Wertwoller Be- und Verarbeitungsprodukte geworden. Davon sind Butter und Räse jetzterer in einer verwirrenden Anzahl von Spezialitäten— dem Laien noch geläufig. Die übrigen Erzeugnisse aus der Voll- und Mager- milch aufzuzählen erfordert spezialwissen- schaftliche Kenntnisse. Die Reihe geht von der Trockenbutter über die Trockenmilch, Milei, Lezithinpräparate, Nährmittel zu Bargeträn- ken und Eiscreme. Gleich weitgespannt ist heute die Organisation von Erfassung und Verarbeitung der Milch. Vom Kuhstall über die Sammelstelle und Rahmstation zur Mol- kerei, von da zum Trinkmilch-, Butter- und Käsespezialhandel, zu den Verwertungsfabriken und dem Nahrungsmittelhandel ist ein weiter Weg, auf dem möglichst geringe Handels- und. Verarbeitungsspannen liegenbleiben dürfen, Sollen Milch und Molkereiprodukte preiswerte Volksnahrungsmittel bleiben. Daß die milch- Wirtschaftliche Organisation im wesentlichen diesem Ziel gerecht wird, zeigt ein Preisver- gleich zwischen einem Liter Vollmilch und sonstigen Getränken, Genußmitteln ete. Milch ist ihrem inneren Wert und Gehalt nach noch immer sehr preiswert. Milch als Fettquelle Die Milch ist aber, über die Buttererzeugung, gleichzeitig das Kernstück unserer Fettversor- gung. Vor dem letzten Krieg wurde unser Fettverbrauch zu etwa drei gleichen Teilen über die Kuh(Butter), das Schwein(Schmalz) und den Wal(Margarine) zuzüglich Speiseölen aufgebracht. Heute hat die Margarine mit etwa 400 000 Tonnen die Butter mit 260 000 Tonnen einheimischer und 45 000 Tonnen aus- ländischer Herkunft weit überflügelt. Die Schweinefettproduktion holt bei steigenden Schweinebeständen jetzt erst wieder auf. Bei der Frage, woher dieser starke Vormarsch der Margarine rührt, sind wir mitten in den schwierigen Preisproblemen unserer Tage. Der Margarinepreis ist heute— solange wir noch aus billigen oder verbilligten Rohstoffen fa- brizieren können,— verhältnismäßig niedriger gegenüber der Butter als in früheren Zeiten. Dies würde auch dann noch der Fall bleiben, wenn die Margarine demnächst auf 2.80 DM je Kilogramm gegenüber einem heute noch gültigen Butterpreis von ca. 5.85 PM kommen sollte. Der künftige Butterpreis wird natur- gemäß davon abhängen, welche Milchpreis- erhöhung im Rahmen des Rhöndorfer Agrar- programms durchgesetzt wird. Man wird dabei von dem Preis für die auf 2,8 Fettprozent ein- gestellte Trinkmilch auszugehen haben. Dieser Preis soll auf 3839 Pfg. erhöht werden. Sollte eine Vollmilch von 3,4 Fettprozent festgesetzt werden, so würde diese bei 0,6% höherem Fettgehalt mindestens auf 42 Pfg. kommen. Flaschenmilch kostet in Liter flaschen dazu noch 5 Pfg. Zuschlag. Durch den neuen Milch- preis wird der Butterpreis automatisch mit- gezogen, wenngleich hier möglichste Be- schränkung walten sollte, um den Abstand zur Margarine nicht zu hoch werden zu lassen, Im übrigen wäre es sinnvoller— wenn schon dann die heimische Butter statt der Margarine zu subventionieren. Volks wirtschaftliches Ziel muß es im übrigen sein, den Vollmilchver- brauch so weit wie möglich zu steigern. Dies könnte durch Verbesserung des Flaschenmilch- absatzes und Zustellung ins Haus erreicht Werden. Dem Eiscremeverbrauch wird gleich- falls große Bedeutung zukommen. Dr. R. Bekämpfung der Suchtgefahren Stuttgart((wb). Auf der Schlußkundge- bung der ersten öffentlichen Jahrestagung der „Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren“ in Stuttgart wurde gegen eine eventuelle Sen- kung der Tabak- und Alkoholsteuer Stellung genommen. Die Tagungsteilnehmer, Vertreter der Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Schulen, der verschiedensten Jugendverbände, und des öffentlichen Gesundheitsdienstes, forderten eine gesetzliche Regelung der Werbung für Alkohol- und Tabakwaren und stellten fest, daß die Gefahren des Migbrauchs von Ge- nußgiften durch den starken Einfluß des Alkohol- und Tabakkapitals auf das öffent- liche Leben vergrößert worden seien. Zusam- menfassend wurde auf der Tagung festgestellt, daß ein immer größer werdender Teil unseres Volkes Suchtmittel dazu benütze, um vor der Wirklichkeit des Lebens zu fliehen. Die große Zahl der Verkehrsunfälle, der Rohheits- und Sittlichkeitsdelikte, der Geschlechtskrankhei- ten und der zerrütteten Ehen hätte größten- teils ihre Ursache in dem Mißbrauch von Ge- nußgiften. Auf der Schlußkonferenz sind Professor Dr. Gläss, Göttingen, zum Präsidenten und Pra- lat Czeloth, Hamm, zum geschäfts führenden Präsidialmitglied gewählt worden. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim-Seckenhelrn uud Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Drudt und Verlag: Buchdructerei Gg. Zimmermann nhabes Georg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Eernsprecher 47216— Oeschäftsstelle Maunheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 51806 Wirtſcha rung bereits seit Sen, zung der liberalisierte zer Markt für steht es durchaus ni nung über listen beim Kohlenhandel zur Billigung vor- Preise für Hausrat und Bekleidung steigen Mit Ausnahme der Mietpreise setzte sich nach den Ermittlungen des Statistischen Lan- desamts die steigende Preistendenz auf allen Wichtigen Gebieten Eine beachtliche Erhöhung der Preise ist vor Allem bei zeichnen. Ferner sind erneut Preisaufschläge bei Brot der Lebenshaltung fort. Bekleidung und Hausrat zu ver- und Backwaren festgestellt worden. mit Einfuhrlizenzen Aus Informationen, die der Bundesregie- der vorigen Woche vorlie- daß sich seit der Ausset- Nn Einfuhren S Schwar- nfuhrlizenzen gebildet hat. Schwarzhandel geht hervor, Für eine genehmigte Einfuhrlizenz wird so- gar bis zu dem Doppelten des Betrages ge- Zahlt, auf den die Lizenz ausgestellt ist. Dabei t fest, ob die genehmig- in Kraft bleiben. Die ten Einfuhrlizenzen Verhandlungen in Paris deuten vielmehr dar- auf hin, daß die Lizenzen insgesamt annulliert und dann entsprechend der deutschen Devi- senlage neu erteilt werden sollen. Zu viele„unreife“ Schweine Der Mangel an Futtermitteln und die Be- kürchtung der Landwirte, daß die Preise auf dem Schweinemarkt demnächst sinken wer- den, haben zu einem starken Angebot soge- nannter„unreifer“ Schweine geführt.„Ma- gerschweine“ sollen nach Fngland exportiert Werden. Mit anderen Ländern werden Ver- handlu 8 hrt, deutsches Magerfleisch gegen Rohfette auszutauschen. Der Schnellpaketdienst der Bundespost Eine neue Paketbeför derungsart, das soge- nannte„Schnellpaket“, soll nach dem 15. Mai eingeführt werden. in der Bundesrepublik Als„Schnellpakete“ werden alle Pakete zu- gelassen, die den Bestimmungen der Postordnung über gewöhnliche Pakete und 0 ersiegelte Wertpakete entsprechen. Sie len mit den schnellsten Beförderunssge E 88 und mit Vorrang vor anderen F 1885 ketsendungen befördert und dem Empfänge durch Sonderboten zugestellt werden. Für 935 Schnellpaket wird ein Gebührenzuschlag von 40 bis 80 Pfennig erhoben werden. Haushaltslisten für Kohle Verwendungsverbote für Nicht-Eisen-Metalle Der Bundeswirtschaftsminister werde nach dem Inkrafttreten des neuen Wirtschafts- sicherungsgesetzes dem Kabinett eine Anord- die Aufstellung von FHlaushalts- legen, erklärten leitende Beamte seines Mini- steriums. Um einen Erfolg dieser Maßnahme sicherzustellen, müßte aber auch eine Ab- nahmepflicht der Verbraucher Während der Sommermonate angeordnet werden. Ferner soll die Gültigkeit der sogenannten „Schrottanordnung“, wonach zur Steigerung des Schrottaufkommens eine Sonderprämie von 19 DM per Tonne gezahlt wird, über den 31. März hinaus verlängert werden. Für Nicht-Eisen- Metalle sollen Verwen- dungsverbote erlassen werden, die sich insbe- sondere auf Aluminium, Blei und Kupfer sowie auf eine Reihe für die Edelstahl-Her- stellung wichtiger Metalle beziehen. 668 Millionen Gemeindeschulden Die Schulden der Gemeinden und Gemein- deverbände beliefen sich am 31. März 1950 auf insgesamt 668,4 Millionen DM. Nach einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes entfallen von dieser Schuldsumme fast fünfzig Prozent auf den DM- Wert der aus der Wäh- rungsreform übernommenen Schulden. Der größte Teil der seit der Währungsreform ein- gegangenen Schulden wurde in erster Linie bel den Landesbanken, Sparkassen und den Versicherungen aufgenommen. 8 — 5 8 2 Kölner Textilmesse eröffnet Deutsch- französisches Wirtschaftsgespräch Die Köher Textilmesse wurde am Sonmtag in Anwesenheit des Bundeswirtschaftsmini- sters Erhard, des französischen Hohen Kom- Sars Frangois-Poncet und einer von dem tsminister Robert Bu- ion von Parlamentariern. Bei ihrem 01. 0 Empfang erklärte der Bundeswirtschaftsminister, daß Deutschland AUf eine Reihe von französischen Luxuser- zeusnissen Wie Kognak oder Champagner müssen, um die dre wieder aus- aus Frankreich im erte von D n DM habe 1950 ein ExNP Ort in Höbe von 1 und 614 Millionen DM gegen 2 d e eine Steiger run ter 5 bel denen in der pässe in der Pro- duktion Der fre 0 t gab die Zusicherung, sich für das Zustande- kommen eines großhzi N gaustausches mit der Bundesrepv Fr be- te eine erhöhte ng 3 u die Gewähr für eine mög im inter- europäi- en. Nürnberger Spielwarenmesse eröffnet Die„2. Deutsche Spielwarenmesse“ wurde in Anweserheit des bayerischen Ministerprä- sidenten und des Wirtschaftsministers in Nürnberg eröffnet. Die bis zum 12. März 1951 dauernde Messe zeigt Ausstellungen von 483 Firmen. Neue Opel-Modelle sind billiger Die Adam Opel AG. hat die Preise für ihre neuen Mod Werk beträgt für den„Olympia“ noch 6150 DM, für den Schnell-Lieferwagen 5950 PM, die beide also um 250 DM ü billiger wurden. Der „Kapitän“ wurde um 350 DM auf 9250 DM hera abgesetzt. Die Endpreise ab Werk für den 1% Tonnen„‚Opel Blitz“ Schnellastwagen wurden n 300 DM ermäßigt. Der Chefingenieur der Opel-Werke, Karl Stief, hob 1 daß den Preissenkungen insofern besondere Bedeutung zukomme, als beide Personenwagen zahlreiche technische Verbesserungen aufweisen und auſerdem nicht mehr den sonst üblichen Einfahrvorschriften unterworfen sind. Abgesehen von den gegen- über den früheren Modellen wesentlich ver- gröherten Rückfenstern, den nunmehr von außen zugängigen, sehr geräumigen Koffer cäumen wurden beide Maschinen höher ver- dichtet sowie zur Benzinersparnis ein zusätz- licher automatischer Unterdruckregler für die Zündverstellung eingebaut. „Talbot“-Fabrik stellt Tätigkeit ein Die französischen Automobilwerke„Talbot“, bekannt als Hersteller prachtvoller Luxus- and Sportwagen, haben sich gezwungen Se- sehen, ihre Tätigkeit einzustellen. Finanzielle Schwierigkeiten und der allzu geringe Auf- tragsbestand zwangen zur Schließung der Fa- brik in Suresnes und zur Entlassung der 450 Arbeiter und des technischen Personals. Kompromiß vorschlag zum Devisenbonus Bei den gegenwärtig stattfindenden Bespre- chungen zwischen den zuständigen Bonner Regierungsstellen und der Bank deutscher Länder über die künftige Handhabung des Devisenbonus scheint man sich nunmehr auf einen Kompromibßvorschlag zu einigen. Wie in Bonn zu erfahren war, ist beabsichtigt, einen einheitlichen Devisenbonus zu schaffen“ und diesen in einen„Dispositionsfonds“ zu Gunsten der Exporteure einzuzahlen. Mit der Auflage, daß die in dem Fonds angesammel- ten Devisen-Beträge auch auf Anweisung der Bundesregierung für die Bezahlung lebens- je 1951 gesenkt. Der Endpreis ab wichtiger Importe verwandt werden können, sollen dann die Exporteure im Rahmen be- stimmter Richtlinien über die ihnen zustehen- den Devisenbeträge verfügen können. 3 — le O WAN A Nν VON AN 10 Copyright by Hamann-Meyerpress (3. Fortsetzung) Er Wandte sich an Jennifer und sagte bei- Adahe widerstrebend: „Ich muß Sie bitten, mit mir zu kommen, ich möchte Ihnen gern den Schmutz aus der Wunde waschen. Es könnte leicht Blutver- Ziftung geben, die Straßen der Chinesenstadt sind nicht so sauber wie die Rasenflächen des Peak.“. „Oh bitte, machen Sie sich keine Mühe“, Sagte Jennifer erschrocken,„es ist doch nicht 8 schlimm „Widersprechen Sie nicht immerfort! Kom- men Sie mit, hier führe ich das Kommando!“ Doch es hatte nicht ganz so böse geklungen. Jennifer wußte selbst, wie gefährlich Schmutz in einer Wunde sein konnte, und noch dazu nier im Osten,% Abfall und Dreck auf den Straßen herumlagen, Sie durfte nicht krank werden. Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit“ 55 sagte sie,„ich heiße Jennifer Stone.“ Der fremde, hochaufgeschossene Mann ant- wortete nicht, er machte auch keinerlei An- stalten, seinen eigenen Namen zu sagen. ET blickte starr an Jennifer vorbei, aber er wich nicht einen Zentimeter von der Rikscha. Eine Handbewegung von ihm, ein schnell hinge- TForfenes Wort genügte, um auch im dich- testen Gedränge den Weg zu bahnen. Mit Staunen stellte Jennifer fest, daß der Sikh- Polizist an der Ecke ehrfurchtsvoll grüßte, als 2385 25*. Fr de N i 5 n, eine respektierte Persönlichkeit sein, so selt- sam er auch aussah. „So, jetzt sind wir da. Du wartest und rührst dich nicht von der Stelle“, sagte er zu Ling, der gehorsam nickte und am Straßen- rand niederkauerte. „Kommen Sie, Mig Stone, vornehm ist es nicht bei mir, Sie kommen in keinen eng- lischen Haushalt!“ Das Letzte war wieder mit beigender Ironie gesagt, und Jennifer konnte nicht die Frage unterdrücken: „Sind Sie nicht selbst Engländer?“ Er sah sie einen Moment lang an, schwei- gend, ein tiefer Schatten fiel über sein Ge- sicht. Jennifer bereute ihre Frage, es hatte so neugierig geklungen, und sie hatte doch überhaupt kein Recht zu fragen. „Entschuldigen Sie“, stammelte sie. Wortlos schob der Fremde die niedrige Holztür des kleinen Hauses auf. Im Innern herrschte ein kühlendes Halbdunkel. Nach der grellen Sonne draußen war das eine Wohltat. Das Haus war primitiv, aber zur Freude Jennifers äußerst sauber. „Lu Tail“ Der Mann hatte mit einem kleinen Ham- mer auf eine silberne Glocke geschlagen. Jennifer hörte einen huschenden Schritt, und plötzlich tauchte aus dem Dämmern die Ge- stalt einer jungen Chinesin auf. Das Mäd- chen trug enge schwarze Seidenhosen und einen langen Kasak, leuchtend blau mit einem schönen gestickten Kragen. edel geschnittenen Gesicht flammten zwei dunkle Augen, die nur ein klein wenig schief gestellt waren. Die dunkel glänzenden Haare Waren in zwei Schnecken über die Ohren krisiert, und eine weiße Blüte neigte 85 wie liebkosend in die hohe 2 Wie schön sie ist, dachte Jennifer, wie gut paßt sie in dieses dämmerige Haus. „Wir haben einen Gast, Lu Tai, bring Tee 9 warmes Wasser in der blauen Schale.“ 3 5 In dem über mich lustig machen. Ich ahne nicht, was Die Chinesin warf einen Blick auf Jen- nifer, ihr Gesicht zeigte keine Ueberraschung. Sie neigte demütig den Kopf und verschwand. „Kommen Sie hier herein.“ Etwas zögernd trat Jennifer näher, Fremde merkte es. „Haben Sie keine Angst, ich habe kein Attentat auf Sie vor“, sagte er ironisch. Jen- nifer wurde flammend rot. Noch nie im Le- ben hatte ein Mann sie so behandelt. „Vielleicht ist es doch besser, ich gehe“, Sagte sie is„Professor Ashley wartet auf der mich 7 „Dan lassen Sie 155 ruhig ein bißchen Warten, Sie kommen immer noch zum Fife O elock zurecht.“ Er schob sie, ohne auf ihren Widerstand zu achten, in das niedrige Zimmer. Es stan- den nur ganz wenig Möbel darin. Ein breiter Diwan mit bunten Seidenkissen, ein nied- riger Tisch mit einer großen Schale, die mit Blumen gefüllt war und ein Schreibtisch, auf dem sich Papiere häuften. In einem EKäkig saßen zwei buntfarbene Vögel. „Sie gehören Lu Tai“, sagte der Fremde, als er sah, daß Jennifers Blick aufleuchtete, als sie die kleinen Vögel sah. „Sie sind fremd in Hongkong?“ fragte der Mann, und wieder stand das spöttische La- cheln um seinen Mund. „Ja, ich bin erst seit zwei Tagen hier, ich kam mit der„Express of Australia“, direkt von Southampton.“ „Verwandte von Professor Ashley? Ich 2 nelune an, eine Nichte, die sich auf einem Ostasien-Trip befindet. Es ist 3 2 modern, nach China zu reisen.“ Heftig wandte sich Jennifer zu ihm um: „Ich weiß nicht, warum Sie sich immerfort Ihnen das Recht dazu be Ich weiß nicht einmal, wer Sie sind nen nennen mich so, her, damit ich die Wunde auswaschen kann. begann, die Wunde 2u reinigen. In wen nen Gazeverband angelegt. „Ach“, lachte der Mann,„ich nehme ES nicht 5 Ich gehöre nicht zur Gesellschaft, verstehen Sie, mein kleines Fräulein! Sie befinden sich hier im Hause eines Mannes, der nichts mit der europäischen Kolonie zu tun hat— oder haben will! Es ist also völlig sleichgültig, Wer ich bin „Aber Sie sind doch Engländer Wieder fuhr dieser geheimnisvolle Schat- ten über das Gesicht des Fremden. Fast un⸗ merklich schüttelte er den Kopf. In diesem cc Moment kam Lu Tai und brachte den Tee. „Sage du unserem Gast, Wer ich bin“, lächelte der Fremde. Er sprach Englisch 90 5 der jungen Chinesin, das wunderte Jennifer. „Du bist Wu Tang“, sagte die Chinesin, und Jennifer merkte, daß ihre dunklen Augen . Es lag etwas wie Angst in ihnen. N „Wu Tang?“ wiederholte Jennifer,„das 1 einn chinesischer Name.“ „Es ist eigentlich kein Name, es bedeutet 80 etwas wie fremder Zauberer“, die Eingebore- und ich höre diesen Namen am liebsten. So, setzen Sie sich hier- Lu Tal hatte eine Schale mit heißem Was- ser und einer desinfizierenden Flüssigkeit 88 bracht. 0 „Lassen Sie, Mr. Wu Tang, das 5 10 schon selber. Ich bin nämlich Fachmann diesem Gebiet!“ Minuten war sie fertig und hatte einen 1 „Sie scheinen wirklich etwas von Nun werden wieder an den Sonntagen um Ostern junge Menschen in feierlichem Zuge in die Kirchen schreiten und bei Konfirmatio- nen oder Erstkommunionen zum ersten Male des hl. Sakramentes des Altars teilhaftig Werden.. ver sacrum— heiliger Frühling der christlichen Gemeinde. Die Seelsorger haben sich dieser jungen Menschen in besonderem Unterricht angenom- men, Lieder, Sprüche, Katechismusworte ha- ben sie lernen missen.„Die eiserne Ration eines Christenmenschen“ wird ihnen auf den Weg gegeben. Die eiserne Ration, die ja zur Ausrüstung eines jeden Soldaten gehört, ist gedacht, sein Leben zu erhalten, wenn er abgeschnitten und ganz allein ist. Eine eiserne Ration soll es sein, was in das Gedächtnis jener jungen Menschen eingeprägt Wurde, für den Kampf, in den sie gestellt werden. Damit ist in erster Linie nicht der soge- nannte Existenzkampf gemeint, sondern ein Kampf, der noch viel härter ist, der Kampf, von dem der Apostel spricht:„Es ist der Kampf gegen die bösen Mächte und Gewal- ten, die Herren dieser Erde sind.“ Jene eiserne Ration kurzgefaßter, prägnan- ter, christlicher Lehre leistet dabei einen wertvollen Dienst: Sie lehrt, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. O wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiss sagt der Kobold im Märchen. Wenn aber einer kommt und ihn beim Namen nennt, ist es mit seiner Macht vorbei. So ist es mit allen bösen Gewalten: Man muß sie beim Namen nennen können, wenn man ihrer Herr werden will. Denn sie verstecken sich hinter einem kalschen Namen, tarnen und maskieren sich. Die eiserne Ration „Der Mensch lebt nur einmal— und dann nicht mehr,— lebe dich aus, dein Leib und dein Leben gehört dir. So tönt es dem jungen Menschen entgegen. Doch die klare Stimme der Lehre sagt: „Euer Leib und Leben ist ein Tempel des Höchsten „Nur die Ellbogen gebrauchen, lebensun- Wertes Leben beiseite schieben, vernichten“ sagen die Gewalten der Erde. „Mord— du sollst nicht töten, Einer ist nur der Herr über das Leben“ sagt die kirch- liche Lehre. „Wir, wir schaffen das Faradies auf Erden, wenn ihr nur mit uns marschiert und uns auch bedingungslos folgt, unsere Ideen annehmt..“ verheißen die Mächte und die Gewaltigen. Ihre Schlagworte und Propagandareden wer- den auf die Jungen eindringen. „Ohne mich könnt ihr nichts tun. hören sie die Stimme ihres Herrn durch die Lehre der christlichen Kirche. So ist also tatsächlich jene eingeprägte Lehre mehr noch als eiserne Ration. Es ist die scharfe Waffe, die die Geister scheidet, den getarnten Mächten die Maske vom Gesicht reißt, sie beim richtigen Namen nennt und dadurch ihre Macht zerstört. Sie nennt aber auch klar und deutlich den Namen, der einzig und allein, unser und der ganzen Welt Heil und Rettung bedeutet. Baudis, P. Lebensweisheiten Für was Du Gutes hier getan, nimm keinen Lohn von Menschen an. Kämpf und erkämpf dir eignen Wert; hausbacken Brot am besten nährt./ Liebt euch auf Erden, liebt und wißt, daß Gott im Himmel Liebe ist. Nimm wahr die Zeit; sie eilet sich und kommt nicht wie- der ewiglich. Matthias Claudius Die Nachtwache„ ee Bas Eine fremde Stadt ist wie ein tiefes dunkles Wasser. Es scheint unbeweglich und ruhend, und dennoch steigt ein fernes Leben aus dem Grunde, das andrängt und sich mitteilen möchte. Die Häuser, die der Kunsthistoriker Dr. Ge- org Steinmann auf seinem Wege durch Am- sterdam sah, hate er schon irgendwo geschaut: schmal, dünn, backsteinrot und grünbraun ange wittert standen sie so in Flensburg, Em- den, Potsdam, Danzig und wohin der weiten hungrige Seewind des alten Niederdeutsch- land einstmals geweht war. Die Türglocken schrillten, ein schön geformter, blank geputzter Messingklopfer hallte in den weißlackierten Hausflur, Tauben sonnten sich auf den Firsten, und die seltsamen Säulenfiguren der kühlen Renaissance-Bauten sanken tiefer unter ihrer Last zusammen, da sie die Jahrhunderte mit- trugen. Die weſſben Ilremenen Unter dem Schnee Wachsen angstvoll die Anemonen. Unter dem Schnee Heben sie frierend die weißseidnen Blüten- Kronen. Unter den Leiden Wachsen zitternd die menschlichen Herzen, Unter den Leiden Slühen sie bebend wie flackernde Kerzen. Blumen und Herzen Sind stille Geschwister unter den Sternen, Blühen und glühen Müssen sie mühsam und bangend lernen. Ein Glockenspiel säte seine Noten in den Wind, der die frische, kühle Sonne wieder hberangeholt hatte. Schulkinder spektakelten nach Hause, ein Fischkarren baute mit grau- beschuppten Heringen, weißlichem Steinbutt nd bläulichen Schellfischen ein ganzes Stil- ben von Jordaens vor ihm auf, und in den en lockten die herrlichsten Antiquitaten, östliche Biedermeierstühle, birkene Empire- ische und blaue Delfter Fayencen. aber, daß dies an der Grenze n machen würde, und ging doch ir hoben Zinnleuchter zu e Vornehmh eit besaß. und geschüttelt, eine Kerze für und ange- U taufte den L 1 0 er wahrsche. Deutschland Kam. Da . 1 tte gern ein gutes Stück gekauft, Zinn sehr, da er solch eine erlich gewesen bis oben hinter dem Jahrmarktsbetrieb dei Stände mit Bildwiedergaben und Ansichts- karten die„Nachtwache“ aus ihrem schwarzen Halblicht aufstieg. Er erinnert sich aus dem kunstgeschichtlichen Kolleg noch genau der Entstehungsgeschichte. 1642 war Saskia gestorben, kaum ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes Titus, der zart und blaß Wie eine verirrte, südländische Blume vor dem Vater in den frühen leidvollen Tod ging. Rembrandt war, als die Frau ihn verließ, sechsunddreißig Jahre alt. Er stand oben auf schmalem Gipfel, unter dem senkrecht die Abgründe grausten. Ein neuer, mächtiger Auf- stieg lockte: es galt, des Herrn Hauptmanns Frans Banning Cosd Schützenkompanie dar- zustellen, lebensgroß, in vollem Licht, bildnis- gerecht und hundert Gulden Honorar von jedem der sechzehn Dargestellten. Das war Viel Geld, aber auch eine solide Aufgabe. Wie er sie löste, mußte sie den ehrenwerten Herren mißfallen. Keiner erkannte sich recht wieder, und die, welche am willigsten gegeben, stan- den dafür im schwärzesten Schatten, den die leuchtende Hauptgruppe bis in alle Hcken der riesigen Leinwand warf. Die Komposition erschien wirr, obwohl er die Stillehre seiner Leidener Schule bis ins letzte verfolgt und angewandt hatte. Sein Ruhm sank wie das Quecksilber im Barometer; die Zeichen stan- den auf Sturm, und der Klatsch, dem er nun nicht mehr entrann, stank wie eine Mistpfütze gegen ihn an. Einmal schon war er seines losen Mundwerkes wegen bestraft, das mochte noch hingehen; die Witwe Geertghe Direx und nach ihr die schöne warmherzige Hendrickje vergab ihm keiner. Das alles war lange vorbei; aber wunder- voll drängte die Schar der Männer in ihren strahlenden Gewändern, Gewehren und Lan- zen aus dem Tor an den Tag. Die Fahnen wogten, die Trommeln schütterten, ein Lied uoll. Auf seinen Flügel lag die Sonne der Freiheit, es hatte den Spaniern von den Wällen entgegengeschrien, als es um ihre Nie- derringung ging, es roch nach Arkebusenqualm und Kanonenfeuer; es hatte den wilden Atem von Beethovens Musik zu Goethes„Egmont“ und dennoch die weiche, satte Fülle seiner Dichtersprache. Das Bacchanal unbändigster Lebenszuver- sicht, das glühendste Credo eines stolzen, tapferen Volkes rauschte um den Betrachten- den. Vergeblich suchte er sich an dem schim- mernden Mädchen in der Mitte festzuhalten, das seinen Schützenpreis, den Hahn, um- chen aus dem„Hgmont“ darin, süß und hin- 1 und doch befeuert ron em Furioso zu kirrer den Auge. Weiden recken und strecken sich und die ger Originalaquarell von Max Suttner Traum- Gesicht Du erschienst mir im Traum. Feldhin verlor sich der Regen. Du kamst auf mondenen Wegen, und ich begriff es kaum. Unbörbar war dein Schritt. Plötzlich schwiegen die Winde. Du glichst einem einfachen Kinde. Gewiß gingen Sterne mit. Kamst vom versunkenen Ort. Ich sah dich von weitem strahlen, Leicht floß der Schein im fahlen Dunkel wie Wasser fort. Der Die Sonne bescheint freundlich den Wald- rand. Gestern schien sie heller als heute; den- noch ist die Haubenlerche viel fleißiger. Un- aufhörlich läßt sie ihren Lockruf ertönen, und nun fliegt sie sogar auf einen Erdhaufen und singt ihr kleines Lied. Die Luft ist weich und schmeckt nach War- mem Regen. Ein weißer Hauch liegt über dem Felde und nimmt der Sonne Schein und Farbe. Aus den umgestürzten Schollen steigt ein starker Geruch, und alle Zweige und Stämme sehen aus, als dufteten sie nach dem neuen Leben, das in ihnen empordrängt. Auf derm Brombeerbusche am Grabenrande sitzt der Goldhammerhahn und versucht sein Lied zusammenzubringen; gestern, als die Bonne hell vom hohen Himmel schien, dachte er nicht daran. Auch die Kohlmeise besinnt sich auf ihre Frühlingsweise; da sie aber da- mit nicht fertig wird, so lockt sie wenigstens dreimal so zärtlich als am gestrigen Tage. Süß und seltsam hört sich das an. gebunden auf dem Rücken trug. Er sah Klär- Der Haselbusch am Graben ist gänzlich auf- geblüht; zwischen den goldenen Troddeln glühen purpurne Sternchen. Die Eller ist ihm sogar schon voraus; der Weg ist mit braunen Kätzchen besät. Die silbernen Knospen an den rachten We schwindelte n 25 5 rahlen⸗ E55 5 vorhebt. Einmal rauschte dein Kleid. Ich fühlte es flüchtig schweben. Du konntest die Hände heben Wie in verlorener Zeit. Du warst schön wie ein Licht, Wie Maler auf alten Bildern himmlische Engel schildern: lächelnd und groß und schlicht. Und du neigtest dich sacht, hattest den Duft von Rosen, und ich spürte dein Kosenl. 8 zerfiel die Nacht. Friedrich Karl Ihießg 7 da schon ein Bergbachstalzenpaar an dem Graben entlang, hier wühlt ein Maulwurf das knisternde Fallaub auf, im Graben plätschert Zzwitschernd und quitschernd ein Spitzmaus- Paar umher, fauchend und schnalzend jagt ein Eichkater die Liebste von Ast zu Ast und ein Goldhähnchen singt schon so gut, wie es das besser nie können wird. Aber da hinter dem fernen Wald liegt der Nordostwind und schläft Vielleicht wacht er über Nacht wieder auf und zu Ende ist es mit Lied und Liebe. Der Regen nimmt zu, die Dämmerung geht leise am Waldrande entlang. Da trommelt ein Specht auf einmal los, daß es weithin dröhnt: humer hin und wider Immer hin und wider strebt der Blütenzweig im Winde immer auf und nieder strebt mein Herz gleich einem Kinde zwischen hellen, dunkeln Tagen 5 8 und Entsagen. Hermann Hesse das ist das Selen kür alles, Was Schnäbe! 5 hat. Mit einem Schlage bricht ein vieltöniges Zwitschern und Flöten los, so wirr, so kraus daß keine einzelne Stimme sich daraus 8 Die Nacht H b n A 1 eren AUS UNSERER HEIMAT Kampf mi Nach der Vorstellung des„Don Juan“ in Stuttgart wollte sich der Dirigent, Kapell- meister Eckert, mit Richard Wagner treffen, um mit ihm über die Aufführung des„Tri- Stan“ zu sprechen. Der Meister hatte sich je- Zoch entschuldigen lassen. In düsterster Stim- mung Sing er über den Schloßplatz zum Hotel Marduardt. Dort wartete ein Herr Weißhei- mer auf ihn. Wagner begrüßte ihn in der Vor- halle und lud ihn auf sein Zimmer ein.„Nun, Was gibt's?“ fragte er unfreundlich, nachdem er Licht gemacht und sich mit seinem Gast am Tisch niedergelassen hatte. „Ich habe jetzt ein Plätzchen auf der Schwä⸗ bischen Alb ausfindig gemacht, Meister“, sagte Weißheimer unsicher, fast ängstlich. Die bar- sche Art des verehrten Mannes bedrückte ihn. „Sie werden sich dort wohl kühlen und arbei- den können im Hause eines Freundes, der treu und verschwiegen ist. Ich habe schon einen Wagen nach Obertürkheim bestellt. Die Bahnfahrt lehnten Sie ja ab, um die Meute rer Gläubiger nicht aufzuscheuchen.“ Im aufwallenden Gefühl trat Richard Wag- ner auf den Getreuen zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.„Guter Kerl!“ sagte er weich.„Aber Sie hätten sich die Mühe er- sparen können. Mit einem Toten eine Fahrt auf die Alb anzutreten, ist doch wohl etwas possierlich. Den Leichenwagen hätten Sie be- stellen sollen. An solcher Fahrt wird kein Slzubiger mich hindern.“ „Meister“, rief Wendelin Weigheimer be- Stürzt,„was reden Sie da „Ja“, fuhr Wagner heftig fort,„seit zwei Stunden bin ich tot, endgültig und für immer gestorben. Niemand bringt das wieder zum Leben, was die letzten Tage in mir ermordet Haben. Das geht über menschliche Kräfte. Und nun“, fügte er stockend hinzu,„heute abend — brach die letzte Hoffnung zusammen,“ anderntags in bringen, verlie drei Stunden Schlaf. Später des Vormittag für abgereist. hören Sie?“ seine Koffer. verschwinden“ hielt Wagner satz inne. Er zwei Herren müht war, sie obdach- und zum großen der seine Schwierigkeit Er ging mit großen, erregten Schritten im zimmer auf und ab. Und alles, was die Ver- gangenheit an Leid und Qual, an Kämpfen und Enttäuschungen ihm zugefügt, Was Men- schentücke ihm angetan hatte, kam in dieser Stunde als wilde Anklage zur Entladung. In seiner flammenden Rede vergaß er den Be- sucher mehr und mehr, und er sprach zuletzt aur noch zu sich selber.„Auf den Barrikaden bin ich gestanden, ich, ein königlicher Mensch and Künstler, gegen königliche Despoten. Ver- jagt wurde ich und verbannt. Dann ging ich ins Ausland, den mir gebührenden Platz zu erobern. Mit Schimpf und Schande Warf man mich aus dem Tempel der Kunst hinaus, den der aufgehetzte Pöbel in Paris durch wüsten Skandal entweihte. Unstet irrte ich in Deutsch- and von einem Ort zum andern, gehetzt wie ein wildes Tier, verfolgt immer und überall don Gläubigern und Intriganten. Ja, und dann kam ich nach Wien, und der Hexentanz Drach wieder los; ich ersticke fast in Schlamm, Lüge und Verleumdung. Und das Geziefer Hatte cher keine Ruh', als bis ich bei Nacht and Nebel entflohen war, justament Wie vor Jahrzehnten aus Riga. Die Hatz ging weiter, zuerst in die Schweiz, wo mir Wesendonck, der Freund, die Herberge verweigerte. Und danm griff ich nach dem Strohhalm vor dem Ertrinken. Letzte Hoffnung: Stuttgart, Wo Eckert meinen„Tristan“ aufführen sollte. Da, vorhin, bei der Aufführung des„Don Juan“, traf mich wie ein Keulenschlag die Erkennt- Als, daß weder das Theater, noch die Sänger und das Orchester und sein Dirigent den An- korderungen einer Tristan-Auf führung ge- wachsen sind.“ 5 Weigheimer machte schüchterne Versuche, den Verzweifelten zu beruhigen. Es gelang Wieder seßgha 8 aus, daß das Auf dem, lichen entste Häuser, ein gebäude fe vollendete 8 satz zu den t i dungen der Der Wunderbrief t den Gläubigern— Eine Skizze aus Richard Wagners schlimmsten Tagen ihm nicht, Entschlossen, den geliebten Meister Gegen Morgen schrieb Wagner an Peter Cornelius, den edlen Freund, einen Brief mit den Schlußworten: hilfreiches Wunder muß mir jetzt begegnen, sonst ist's aus.“— Dam legte er sich Zz wel, ihm eine quittierte Rechnung, die Weißhei- mer bezahlt hatte.„Hm ja“, meinte Wagner, „das trifft sich günstig. Ieh raume im Laufe Er beschloß, gehen. Mit Mühe raffte er sich auf und packte lassen und damit das letzte schützende Obdach aufzugeben, um„irgendwo in der Welt zu heimer, der eine der beiden, des Meisters an- Nach dem zweiten Weltkrieg wurden überall in Europa Jugenddörfer gegründet, um den nicht nur ein Asyl, sondern eine Wirkliche Heimat zu bieten. Dem Beispiel des großarti- gen amerikanischen Paters Flanagan folgend, „Boys-Town“ in Italien Don Guido Villaggio del Fanciullo), auch ein Priester, in der Schweiz Walter Ro- bert Corti Kinderdorf Pestalozzi) ihre Kin- derdörfer und machten die teilweise schon zu Banditen herunter gekommenen Jugendlichen ren bereits eine Reihe solcher Dörfer, von denen das bekannteste das„Friedensdorf“ bei Nürnberg ist. 5 Die Aktion des CVJM(Christlicher Verein Junger Männer) in Waldfischbach— einem kleinen, durch kanntgewordenen Städtchen in der Nähe der deutschen Schuhmetropole Pirmasens— zeich- net sich jedoch gegenüber anderen deutschen Jugenddörfern besonders durch die Tatsache dorf den Jugendlichen nicht nur Heimat, son- dern auch Ausbildungsstätte sein Wird. gedehnten Forsten des Pfälzer Waldes, ist ein rund 20 000 Quadratmeter großes Gelände ge- rodet, auf dem die Wohnungen der Jugend- rtiggestellt sein. Das im Rohbau Klubhaus und die Grundmauern des Wirtschaftsgebäudes lassen bereits erken- nen, daß es sich um eine sehr großzügige An- lage handelt. den Verkauf von sogehannten„Bausteinen“ finanziert. Die notwendigen Geldmittel für den Bau des Dorfes setzen sich aus Zuwen- Bundesjugendplanes, Sowi Spenden der Schuhfab Die Jugendhäuser wer liche und einen Leiter aufnehmen. Die Unter- sichtig und eilte auf ihn zu. Der Getreue War vor zwei Minuten dazugekommen, wie der Portier den andern Herrn, der sich alsbald als des bayerischen Königs Kabinettsdirektor Pfistermeister vorstellte, hinauskomplimen- tieren wollte. „Wenn ich Sie diesmal nicht gefunden hätte“, sagte Pfistermeister mürrisch zu Richard Wag- ner, dann hätte mich keine Macht der Welt mehr bewegen können, Sie zu suchen, und ich wäre unverrichteter Dinge zu Seiner Maje- stät zurückgekehrt. Kruzitürken“, setzte er pajuwarisch räsonierend hinzu,„ich kann Innen doch nicht bis ans Ende der Welt nach- reisen! Von Penzing nach Wien, von Wien nach Marienfeld in der Schweiz hat man mich geschickt und dann wieder hierher.“ Er 208 umständlich ein Schreiben aus der Tasche. Dem Empfänger flel beim Offnen ein Bild, das den jungen Bayernkönig zeigte, auf die Hand. Er las mit ungläubigem Staunen die, wie er nach dieser Zeit bekannte,„bis ans Herz meines Lebens dringenden Zeilen“. Es war jener Brief, in welchem Ludwig II. den Meister als Freund und höchst verehrten Klinstler nach München berief, ihm so den Weg zu märchenhaftem Aufstieg bereitend. Es war der„Wunderbrief“, wie Wagners uneigennützigster Freund und tapferer Kampf- genosse, Hans von Bülow, ihn nannte. Erich Kunter die Obhut guter Menschen zu Ger schließlich den Freund. — ein gutes, wahrhaft 17 hin, flel in einen unruhigen kam der Kellner und brachte s das Zimmer, gelte aber schon Lassen Sie niemand zu mir, ins Ungewisse von dannen zu Im Begriff, das Hotel zu ver- „ Wie er sich später ausdrückte, stutzend auf dem Treppenab- Sah, Wie der Portier lebhaft auf einsprach und anscheinend be- abzuweisen. Jetzt wurde Weiß- Jugenddorf im Pfälzer Wald Der Christliche verein Junger Männer baut in Waldfischbach eine großzügige Anlage bringung geschieht in vier Schlafräumen und einem Wohnraum. Das Jugenddorf wird von Jungens und Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren bevölkert sein. Von dem Gedanken ausgehend, daß es nicht genügt, den heimatlosen J ugendlichen nur eine Unterkunft zu gewährleisten, wurde ein Ab- kommen mit der Schuhfabrik„Libelle“ ge- troffen, nach dem sämtliche von den Jugend- ämtern, der Inneren Mission oder anderen fürsorgerischen Stellen eingewiesenen Jugend- lichen eine fachliche Ausbildung in Form einer Lehrzeit in der„Libelle“ absolvieren müssen. Die Mädchen können zum Beispiel den Man- gelberuf einer Stepperin, die Jungens das viel- seitige Handwerk des Schusters oder andere in der Fabrik vorhandene und benötigte Be- rufe wie Schlosser, Schmiede usw. erlernen. Nach der Prüfung werden dann die jungen Gesellen aus dem Jugenddorf entlassen und erhalten Junggesellen wohnungen des CVJM oder der Fabrik, die selbstverständlich ihre qualiflzierten Fachkräfte nicht aus dem Ar- Peitsverhältnis entfernt. Der sehr weitreichende Plan der Unterneh- mer dieses sozialen Werkes beschränkt sich demnach nicht nur auf den Bau des Jugend- heimatlosen Kriegswaisen, die peil ein Stromerleben führten, Unter unsäglichen en gegründet hatte, errichteten ft. Auch in Deutschland existie- die Schuhfabrik„Läbelle“ be- im Entstehen begriffene Jugend- „Bermeberg“, mitten in den aus Junggesellen wohnungen ebenso zu erstellen, als auch bereits Erweiterungen des Jugend- dorfes geplant sind. So ist zum Beispiel schon das notwendige Gelände angekauft, ein Platz für Sportausübung vorgesehen, ein Schwimm- bad àbgesteckt und eine Waldbühne in den Bereich der Möglichkeiten einbezogen. Darüber hinaus soll das Jugenddorf zum Mittelpunkt der Jugendarbeit des CVM wer- den. Es ist sowohl daran gedacht, internatio- nale Jugendtreffen zu veranstalten und auch hen. Bis zum Herbst sollen zehn Klubhaus und ein Wirtschafts- Aus wurde, im Gegen- lichkeiten, nur durch Das Nlubh anderen B vom CVIM, der neben der Firma„Läbelle“ maßgeblich am Aufbau des Jugenddorfes be- teiligt ist, hofft auf ein gutes Gelingen des aus Zuschüssen des Vorhabens. Das zügige Fortschreiten des Wer- Soforthilfe, e aus großzügigen rik„Libelle“ zusammen. den je zwölf Jugend- begründet sind. dorfes, Es gilt nach einer absehbaren Zeit, die Ferienlager abzuhalten. Bundeswart Stetter kes beweist, daß die Pläne pald Wirklichkeit sein werden und seine Hoffnungen durchaus IK s- Ein alter Frühlingsbrauch „Hutzelbuben“ verbrennen den Winter Auf der Höhe überm Maintal, zwischen Wertheim und Miltenberg, wenige Kilometer von Freudenberg entfernt, liegt das im Jahre 1294 erstmals urkundlich genannte, 400 Ein- Wonner zählende Dorf Ebenheid.„Ebennote“ hieß es in alter Zeit, Dorf auf der Ebene. Bis 1803 zählte es zum bischöflich-würzburgischen Amt Freudenberg; dann kam die Landesho- heit an die gräfliche Linie der Löwenstein⸗ Wertheim, 1806 ͤ an Baden. Ebenheid gehört zu den wenigen Orten des Frankenlandes, in denen sich der uralte Brauch des„Todaustra- gens“ am Sonntag Lätare, auch Mitt⸗ kasten genannt, erhalten hat. Schon acht Tage zuvor werden für den„To- ten“ alte Kleider gesammelt mit dem Ruf: „Hose, Weste, Kittel, Schuh Und e schöne Hut dazu!“ l ziehen die Dorfbuben von Haus zu Haus. Ein Strohmann wird mit den gesammelten Klei- dern abenteuerlich ausstaffiert. Am Nachmittag des„Sommertags“— 80 heißt der Tag in Heidelberg und anderwärts wird der„Tote“ auf einer Stange befestigt und mit großem Hallo durchs Dorf getragen. Dabei wird ge- sungen: Heut, heut wir Hä, hä, ha! Die O(u)stern is bald do! Dann zieht die Schar nach altem Brauch zum Ebenheider Hof, wo gesungen wird: Ho(u)fbauer, lang Hutzel raus! Wir springe dreimal um dei Haus! Durch das Umshausspringen werden die bösen Geister gebannt. Zum Lohn erhalten die Buben„Hutzel und Schnitz“ Dörrobst), Wer die letzte Hutzel verzehrt, ist der Hut⸗ zelfrosch. Vom Ebenheider Hof geht der Zug zur ba- disch- bayerischen Grenze. Am Grenzstein Wird der„Tote“ unter großem Geschrei verbrannt. Wer zuletzt vom„Toten“ weggeht, ist der „To(uhte-Vödder“. Ins Dorf; zurückgekehrt. holen sie sich dort ihren Lohn. Mit dem Ruf: „Eier, Schmalz, Milch, Mehl mit Ber!“ geht's von Haus zu Haus. Ein großer Pfann- kuchen wird in einem Bauerhaus gebacken und verzehrt. In der Karwoche ziehen die Ebenheider Hutzelbuben mit dem„Rumpel kasten“ durchs Dorf, weil in dieser Zeit die Glocken schweigen. Als in den 1880er Jah. ren, so wird erzählt, der Brauch einmal nicht geübt wurde, hatte man im Fbenheider Hof Unglück im Stall. Seitdem will man die Hut- zelbuben nicht mehr missen. In anderen Dörfern des Frankenlandes Hat der Brauch wieder eine andere Form. Der Sinn aber ist überall derselbe: Man treibt den Winter aus, man bannt das Böse! r. Ainmumendunndummmmanmmmmntnumm neunen züntnnb nenen AN DEN FRUHUNG Noch immer, Fruhiling, bist du nichit Gelommen in mein Tal, Wo ich dein liebes Angesicłit Begrußi das letatemal. Noch stehn die Bdume dürr und Bar um deinen Weg herum s Und streccen, eine Bettlerschar, Nach dir die Arme stumm. Frünblumen wühnten dich schon liier, Frost bringt die um ihr Glück, Sie gehnten sich heraus nach dir Und önnen nicht zurück. Die Schalbe fllegt bestüræt umſier Und ruft nach dir voll tam, Bereut schon, daß ste übers Meer Zu fruh heruberkam. Nikolaus Lenau d der To(u)te rausgetroche, * 4 Frühjahrshüte, voll Charme . ** dil ersten Vorboten des Lenzes sind schon da] Reizende kleine N 3 Frünjahrs-Hüte, voll Charme und Duft— ein zarter Hauch der 3 8 Hoffnung auf die wärmere Jahreszeit. 5 5 Um Innen, liebe Leserin, nun einen 8 5 geben, seien diese niedlichen„Bedachungen“ einmal herausgeholt. 3 8 Hoffentlich bereiten sie Ihnen eine kleine Vorfreude!— 8 Sie dürfen, wie Sie sehen, im kommenden Lenz das Ihnen 8 9 80 liebgewordene winzige Hütchen weitertragen. Es steht nicht 5 nur äußert kleidsam zu fast jedem Gesicht, es ist auch so an- 5 5 genehm, bequem und praktisch und stört auen unsere männ- lichen Begleiter nicht. 1 All die neuen Hütch Stirn gerückt, was eine sehr„ Um den llebergang von den Filz- hat man hübsche Zioischen⸗ lösungen gefunden. So 2. B. Samt in Verbindung mit Filz oder Wolle, Filz mit Stron, Samt mit Stroh, oder Rips. Stroh ist für jeden Früh- jahrshut vom Morgen bis zum Abend Trumpf. Grundformen sind engan⸗ liegende, kleine KRäppchen, Toques und Canotzers. 8o zeigte man auf den Mode- schauen Canotiers mit samt- kleinen Vorgeschmack zu damenhafte“ Wirkung erzielt. auf die Stronhüte nicht a schen eine Kleine Liebe zu Käppchen und Toques liebe Leserin— auch wenn Sie noch zweifelnd lächeln en werden sehr gerade aufgesetzt und zugleich etwas weiter in die tragen, die oft auch Che- und Dufl.. 0 UN e 5 SCHACH-ECKE städte an Flüssen 8 5. Aus den Silben: al, be, der, do, dü, el, ga. 8 Ein Rekordproblem Kar, Jel, ler, Na, nau, ne, nek, o, wol sind Flüsse 8 I. Szöghy, Budapest(Szöghys beste Aufgaben) zu bilden, die durch folgende Städte fließen. „% ³- Die ersten Büchstaben der Flüsse ergeben in 9 7 9 7 g 915 0 der Städte eine deutsche Ge- 8 4 0 ⸗ 4 irgslandschaft. 5 5 5 9. e., 15 1 5 5 15 n f 7. 4. Heilbronn; 5. Stalingrad; 6. elle; 7. Han- i 9 7,., e nover; 8. Riga. Kh. 922 5 4 2 e 4. 5 Ergänzungsrätsel 2 2 4 2, San. hr; Ki enlied; Mehl.. Walbe; 8. 5 2, 88 R. 1 Reich 125 1 5 0 Ka 1 lt ſerbeizuführen, 2 5 f,.. e„ Iinal; eller n; Abend. eid; e r 7 Käppchen aus vielen kleinen 3,., 2 etzen Sie an Stelle der Punkte Buchsen, eee, t e ee,. e 5 80 daß sinnvolle Wörter entstehen. Die erbeta ansatz abschließende win⸗ 8 2,., 70 ten Buchstaben ergeben in obiser Reihenfage zige kleine Toques 4 2 11 5 9. ö selesen ein bekanntes Sprichwort. Eh. eichen kleinen Blüten und 7 1 e 5 CV S mit gekräusel?: 8. 5.. 5 Alis den 1 1 1 chen, ten Strohborten. 5 Matt in zwei Zügen! der, din, elch, em, eu, haut, hei, hö Zu all diesen kapriziösen 8 8 8 255 5 ke, ne, ne, netz, pa, pel, ro, ro, ro Gebilden werden gern dunkle, g Gerade der am stärksten geschützte Punkt tha, wo sind Wörter nachfolgender feingemusterte Schleier ge⸗ 5 un schwarzen Lager, das achtmal gedeckte zu bilden. Die 1. und 3. Buchstaben di nille-Tupfen haben, und die den kleinen Hütchen den geiissen zarten Hauch ver⸗ leihen. a sere Schachfreunde selbst aufsuchen. Nur 18. Züge im Meisterturnier! — 0 15 87—8 6 8. 7 5 1 * Feld f Wird von Weiß gestürmt Womit wir lelder zugleim die Lösung verraten haben: I. Dfi l Die schönen Varianten mögen un- N Wörter ergeben von oben nach unten gel ein Sprichwort.„ Nagetier, 2. sriechische, Insel i„ 4. deutsche Hafenstadt, Dichter, 6, Naturerscheinung, 7. len, 8. Weizenart, 9, Serme 10. Blutgefäß, 11. Erdteil, 12. W 8 Vom einheimischen Sport. Handball der Bezirksklaſſe. Stand der Tabelle: VfR. Mannheim 16 98 Seckenheim 13 ITV. Großſachſen 14 TV. Altlußheim 16 OSV. Hockenheim 13 IV. Laudenbach 14 Lampertheim 12 Viernheim 14 Schriesheim 13 SG. Mannheim 14 RSG. Mannheim 15 8¹2 TB. Reulußheim 16 2.30 TV Lampertheim— T 98 Seckenheim. Am morgigen Sonntag wird wieder eine Handballmannſchaft in Seckenheim weilen, die den Einheimiſchen alles abverlangen wird. Die Gerüchte von der Wiedereinfühe⸗ rung einer zweiten Liga wollen nicht ver⸗ ſtummen und jede Mannſchaft verſucht, ſich einen günſtigen Platz zu ſichern. Auch Lam⸗ pertheim wird im Rückſpiel einen anderen Gegner als zu Hauſe abgeben, und die 98 er werden ſchon den letzten Gang einſchalten müſſen. 29:3 21:5 18:10 17715 15:11 15:13 12:11 12:15 11:16 10:18 * Bad. Hallenhandballmeiſterſchaften. In Karlsruhe finden am morgigen Sonn⸗ tag die bad. Hallenhandballmeiſterſchaften der A-Jugend ſtatt. 6 Mannſchaften bewer⸗ ben ſich um den Titel, darunter auch die A⸗ Jugend des hieſigen Turnerbund„Jahn“ als Vertreter des Kreiſes Mannheim. Wün⸗ ſchen wir der Mannſchaft beſten Erfolg. 10. Fußball. SV 07 Seckenheim— T 1846 Der Gegner vom kommenden Sonntag ge⸗ Mannheim Sport uud Spi Kann Konstanz Cham gefährden? Die 2. Liga am Wochenende An der Auffrischung des Punktekontos der Stutt- garter Kickers auf eigenem Platz Segen die Mann- schaft von Arheilgen wird nicht gezweifelt. Schwer ist der Verlust von Hubeny für Regensburg und der des Torhüters Adolph für Freiburg. Dies dürfte sich schon am Sonntag bei Jahn gegen Aschaffen- burg bemerkbar machen. Viktoria Will diesmal beide Punkte in seinen Besitz bringen. Gelingt dies, und siegt der ASV Cham gegen die Konstanzer, dann wechseln Regensburg und Cham wieder die Plätze. Spielfrei sind diesmal- der Tabellenletzte SV Tü- bingen und SV Wiesbaden. Die Spiele: Wacker München— 1. Fe Bamberg Bayern Hof— ASV Durlach ASV Cham— VfL Konstanz Stuttgarter Kickers— 8G Arheilgen Aschaffenburg Regensburg 1. FO Pforzheim— Ts Straubing Freiburger FS— Böckingen Hessen Kassel— Ulm 46 Walter-Elf ist ihrer Sache sicher So spielt die Oberliga Südwest Im Südwesten braucht der 1. F Kaiserslautern aus fünf Spielen noch sieben Punkte, um erneut Meister zu sein. Die ersten zwei dieser„Zähler“ wird am kommenden Sonntag Andernach zur ver- Lügung stellen. Für den Tabellenzweiten Worms ist es noch nicht ausgemacht, daß er beim VfR Kaisers- lautern etwas erben wird, Die Spiele: SpVgg. Andernach— 1. Fe Kaiserslautern VfR Kaiserslautern— Wormatia Worms FK Pirmasens— Phönix Ludwigshafen ASV Landau Mainz 05 Tura Ludwigshafen— Eintracht Trier Bad Kreuznach— F Engers Fußball in West und Nord Schalke als lachender Dritter Im Westen werden die Knappen mit dem Ta- bellenletzten Sv Duisburg wenig Federlesens ma- chen. Die Dortmunder Borussen müssen zu Fortuna Düsseldorf, In diesem Großkampf wollen die Düs- seldorfer versuchen, die hohe Vorspielniederlage auszumerzen. Nach ihrer letztsonntäglichen Nieder- lage in letzter Sekunde in Schalke sind die Rhein- länder ohnehin in Harnisch. Darauf hoffen die Schalkener und mit ihnen Preußen Münster und der 1. Fe Köln, die sich ebenfalls noch Chancen auf den zweiten Platz ausrechnen können. Feudenheim und KF kaum gefährdet Die 1. Amateurliga am Wochenende In der nordbadischen 1. Amateurliga konzentriert sich für die restlichen Spieltage das Interesse auf die Meisterschaft, die nach der Heimniederlage von Phönix Karlsruhe nur noch von dem As Feuden- heim und dem mit drei Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz rangierenden KFV entschieden wer- den kann. Am kommenden Sonntag stehen beide Mannschaften vor keinen Allzuschweren Aufgaben. Beim Zusammentreffen des Spitzenreiters mit Adels- heim ist lediglich die Höhe des Feudenheimer Sie- Ses, eine Frage. Der Kry- sollte auf eigenem Platz die in einem Formtief steckenden Brötzinger Ger- manen gleichfalls bezwingen. Die Segenwärtige Form der Phönixelf läßt Selbst beim Abstiegskandidaten Eutingen keine sichere Vorhersage zu, Von den reisenden Vereinen fährt der SV Schwetzingen mit Suten Aussichten nach Leimen, In den Begeg Daxlanden Rohrbach, Birkenfeld— M Hockenheim Friedrichsfeld sollten die den Mannschaften das bessere Ende für ten. VfR Pforzheim und Amicitia Spielffei. behal- Viernheim sind Die Spiele: KFV— Germania Brötzingen FV Daxlanden— TSG Rohrbach ASV Feudenheim Germania Adelsheim Fe Eutingen Phönfx Karlsruhe FC Birkenfeld— FV Mosbach KSG Leimen— Sv Schwetzingen FV Hockenheim— Germ. Friedrichsfeld Nur zwei Handballspiele Mit Rücksicht auf das am Samstag in Karlsruhe stattfindende Hallenhandballturnier Werden in der nordbadischen Amateurliga nur drei Begegnungen ausgetragen, wobei das Zusammentreffen des Titel- nwärters TSW Rot mit dem Abstiegskandidaten Tus Beiertheim besondere Bedeutung hat. Für beide Mannschaften steht sehr viel auf dem Spiel. Ein voller Erfolg würde der Thoma-Mannschaft er- neut den Meistertitel sichern. Oftersheim scheint auf eigenem Platz durch St. Leon kaum gefährdet, Während der Ausgang des Spieles Weinheim gegen Waldhof offen ist. Die Spiele: Tus Beiertheim— TSV Rot SV Ottersheim— SG St. Leon 62 Weinheim— Sv Waldhof Hallen-Handballmeisterschaften In der Ausstellungshalle in Karlsruhe finden am 10. März die gesamtbadischen Hallenhandballmeister- schaften statt, an denen die Vereine Rotweiß Lör- ach und SV Niederbühl aus Südbaden, der nord- badische Meister TSV Rot, der Vorjahresmeister TSV Rintheim sowie der VfB Mühlburg und TSV Birkenau teilnehmen Werden. Conny Rux Sieger durch K. O. Bei einer Berufsboxveranstaltung in der Müne ner Winterhalle schlug der Berliner Exmeister Halbschwergewicht Con France in der zweiten R Siege errangen der meister Machart(in gewichtler Handke munder Rodew schickte. Une schieden trennten sich der&sterreichische Mei im Federgewicht und der deutsche Exmeister (Zantamklasse Hans Schémig. 1 Bodensee-Kanusport Wieder internation Zum ersten Male nach dem Kriege haben die Internationalen Bodensee-Kanu-Ring Zzusammer schlossenen Klubs von Konstanz, Uberlingen, Ff richshafen, Lindau, Ravensburg, Romanshorn, Kpef lingen und Schaffhausen für den 28. und 29. in Konstanz die internationalen Bodensee-Kg meisterschaften 1981 ausgeschrieben. Die„Slal meisterschaften 1951“(Geschicklichkeitsrennen kurzen Wendekursen) werden am 7. und 8, 9 in Bremgarten(Schweiz) durchgeführt. Die Bode sçekanuklubs werden sich in diesem Jahr ers Wieder an den Kanu-Weltmeisterschaften beteilig die am 17. Juli in Steyr(Osterreich) stattfinden, H. Schade bei den„Weltfestspielen“? Der tschechische Weltrekordläufer Zatopek wie in Berlin bekannt Wurde, bei den voraussicht lich vom 5. bis 19. August im Berliner Ostsektg stattfindenden„Weltfestspielen der Jugend Studenten“ an den Start gehen. Um für den 780 chen einen Sleichwertigen Gegner zu haben, der ostzonale deutsche Sportausschug eine H ladung an den Solinger Herbert Schade gerich Dem deutschen Rekordmann nahestehende teilen hierzu mit, dag Schade diese Einladung se Wahrscheinlich annehmen Wird, wenn der Term nicht mit den am 4. und 5. August stattfindene westdeutschen Leichtathletikmeisterschaften 2 menfälit. Schneebericht Schwarzwald: Wildbad 23 Pulver, Kniebis 38 P Ver, Balersbronn 5 naß, Ruhestein 90 Firn, Zufluch 65 naß, Schliffkopf 90 Firn, Schönwald- Schon 84 Pulver, Neustadt 50 alt, Feldberg 245 alt. In d Hochlagen noch gute Verhältnisse. Allgäu und Werdenfelser Land: Isny und Gro Holzleute 40, Schwarzer Grat 85, Oberstaufen-s bis 60, Berghaus Schwaben 200, Hindelang 30, Op. joch 165, Alpe Heck 135, Kemptener Schihütte 175 Oberstdorf 44, Riezlern 110, Auenhütte 180, Nebeß horn 340, Nesselwang-Edelsberg 185, Garmisch-P tenkirchen 24, Kreuzeck 230, Zugspitzplatt 470. u vorderen Allgäu Pulver; übriges Gebiet Harsh Nebelhorn und Nesselwang Firn. in den Hochlage? durchweg gute bis sehr gute Verhältnisse. 2 hört zu den Mannſchaften, bei denen man niemals weiß, wie er einzuſchätzen iſt. Die Mannſchaft iſt imſtande, gegen den ſchwerſten Gegner auswärts zu gewinnen und gegen den leichteſten auf eigenem Platze zu ver⸗ lieren. Wenn die Turner z. Zt. auf dem zweitletzten Tabellenplatz ſtehen, ſo ent⸗ ſpricht dieſer Platz durchaus nicht den tat⸗ ſächlichen Leiſtungen der Elf. Es iſt auf jeden Fall mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen, bei dem die Einheimiſchen alles dran ſetzen müſſen, um das Punktekonto zu verbeſſern. 1 Die Spiele: 5 Duisburger SV— Schalke 04 Fortuna Düsseldorf Borussia Dortmund Preußen Münster— Hamborn 07 Rheydter SV= 1. Fe Köln l Rotweiß Oberhausen— S Katernberg Rotweiß Essen— Alemannia Aachen STV Horst Emscher München Gladbach Preußen Dellbrück Erkenschwick Nechlstfragen des Aags en 9 Sie fragen Wir anlucr fen! Ole Auskünfte werden nach bestem Wissen und Gewissen unter ausschiug der Verantwortlienkeſt de: Redaktlon an unsere Abonnenten kostenlos erteilt. Fragen ohne Allgemeininteresse werden schriftlich beantwortet. Um Angabe der genauen Adresse und Beifügung des Rüdeportos wird gebeten. Frage G. S.: Mein Mieter wurde vom zur Räumung der Wohnung verurteilt. Er Weigert sich aber, zu gehen und will nicht einmal zulassen, daß die Räume besichtigt werden. Was ist in die- sem Falle zu tun? Antwort: Wenn das Gericht auf Ihre Klage hin das Mietverhältnis Aufgehoben und den Mieter zur Räumung verurteilt hat, so ist der Mieter verpflichtet, dem Vermieter den Be- sitz an den Räumen wieder 2u Verschaffen, nachdem er seine Sachen entfernt hat. Gibt er die gemietete Wohnung nicht zurück, so kann der Vermieter für die Dauer der Vorenthal- tung als Entschädigung den vereinbarten Mietzins und bei Verschulden darüber hinaus Schadensersatz verlangen. Das Gericht muß aber jedem Mieter bei Aufhebung des Miet- Verhältnisses eine angemessene Räumungs- krist nach freiem Ermessen gewähren. 8 5 a Mieterschutzgesetz. Zur Vermeidung von Här- ten kann die Räumungsfrist einmal um höch- stens drei Monate Verlängert werden. Auch ohne Antrag des Mieters kann das Vollstrek- Kungsgericht die Räumung auf Grund des Art. 6 der Schutzverordnung vom 4. 12. 1843 hinausschieben. Schließlich kann die Woh- nungsbehörde den Mieter vorübergehend wie- der einweisen, wenn er sonst obdachlos würde. Falls Tatsachen bekannt Werden, welche die zukhebung des Mietverhältnisses erneut recht- kertigen Würden, wie 2. B. eine Belästigung des Vermieters oder vertragswidriges Ver- halten, kann die Räumungsfrist umgehend aufgehoben werden. Wenn in Ihrem Falle die vom Gericht be- stimmte Räumungsfrist bereits abgelaufen ist, ann die Entfernung des Mieters durch den Gerichtsvollzieher im Wege unmittelbaren Zwangs durchgeführt werden. Die Mitwirkung des Wobhnungsamtes ist allerdings bei der heute noch bestehenden Wohnraum-Bewirt⸗ schaftung nicht zu umgehen. Solange der Mie- N 4 5 5 2 entsgericht ter sich noch in der Wohnung aufhält, ist er verpflichtet, eine Besichtigung von Ihrer Seite oder vom Beamten des Wohnungsamts jeder- zeit zuzulassen. Werder will die„Störche“ rupfen Für den Hamburger SV im Norden steht der Bremer SV als Punktlieferant in der Rechnung. Nur mit viel Optimismus und einer Sroßartigen Leistung Werden die Bremer einen Strich durch diese Rech- nung machen können. Die Osnabrücker Eintracht nat sich sehr zu ihrem Vorteil verstärkt und ist rar den Fo St. Pauli eine Gefahr. Auf Osnabrücks Mithilfe hoffen aucli die Mannen von Werder Bre- men. Nach einer Unglückssträhne wWiIII man durch einen sieg über die klügge gewordenen Kieler „Störche“ doch noch mitmischen, wenn es um den zweiten Platz geht. 8 Die Spiele: Hamburger SV— Bremer Sv Eintracht Osnabrück— Fe St. Pauli Werder Bremen— Folstein Kiel Bremerhaven— VfL. Osnabrück Hannover 96— Concordia Hamburg Göttingen— Arminia Hannover VII. Eimsbüttel— Altona 93 VIB Oldenburg— S Itzehoe Frage A. S. Meine Schwester hat ein im Jahre 1947 geborenes uneheliches Kind. Der in West- deutschland wohnhafte Vater Wurde schon vor der Währungsreform zur Zahlung einer Unterhaltsrente 5 verurteilt. Bisher verstand er es, sich um die r- füllung der Unterhaltspflicht ständig zu drücken. Er behauptet immer Weder, vermögenslos zu sein und mit seinem Verdienst selbst kaum auskommen zu können. Außerdem wechselt er häufig die Ar- beitsstelle. Weicher Weg empflehlt sich, um endlich zu der Unterhaltsrente zu kommen, auch hinsicht- lich der rückständigen Beträge? Antwort: Nachdem bereits ein rechtskräfti⸗-⸗ ges Urteil vorliegt, kann Segen den säumigen Alimentenschuldner jederzeit im Vollstrek⸗ kungswege Vorgegangen werden. Falls er kein Pfändbares Vermögen besitzt, muß eben ein Pfändungs- und Uberweisungsbeschluß zur Vollstreckung in die Lohnforderung des Schuldners erwirkt Werden. Die notwendigen Schritte werden aber nicht von der Kindsmut- ter, sondern vom Jugendamt als Amtsvor⸗ mund eingeleitet. Dabei leisten auch die Be- hörden am Wohnsitz des Schuldners bei der Klärung der Verhältnisse auf Ersuchen Un- terstützung. Die bis zum 21. 6. 1948 als dem Währungsstichtag bereits fälligen Vierteljah- resraten werden nach 8 16 Umstellungsgesetz im Verhältnis 1:10 umgewertet. Die fälligen Raten nach dem 21. 6. 1948 hat der Schuldnern in vollem Nennbetrag zu leisten. Dem Vater des unehelichen Kindes verbleibt von seinem Lohneinkommen nur ein Betrag zur Bestrei- tung des notdürftigen Lebensunterhalts. Eine Freigrenze nach der Lohnpfändungsordnung Sibt es bei Pfändungen unterhaltsberechtigte unehelicher Kinder nicht. Im übrigen kann gegen böswillige Unterhaltsschuldner jeder- zeit ein Strafverfahren eingeleitet werden. Mühlburgs neue Chance Die Spiele der 1. Liga Süd am Wochenende Von den drei Spitzenvereinen des Südens hat nur der VfB Mühlburg den Vorteil des eigenen Platzes. Segen Hintracht Frankfurt sollte es der Fauchert- Ef zu einem Siege reichen, Schwerer haben es der „lub“ beim VfR Mannheim und der VfB Stuttgart beim SV Darmstadt 98. Die Mannheimer sind meist wie umgewandelt, wenn sie den Rückhalt eigener . Zuschauer haben. So wird es für den„Club“ nicht ohne weiteres Pluspunkte geben. Der VfB Stuttgart mußte schon in der Vorrunde erfahren, daß die Darmstädter durchaus nicht harmlos sind. Die gast- Lebenden Mannschaften haben in den übrigen Spie- len klare Chancen, ihre Punktkonten zu verbessern. Die Spiele: 1860 München— VfL Neckarau VfR Mannheim— 1. Fe Nürnberg SV Darmstadt— VIB Stuttgart Mühlburg— Eintracht Frankfurt SpVgg. Fürth— SV Waldhof 9 Schweinfurt— Bayern München Reutlingen— Schwaben Augsburg BO Augsburg— Fe Singen 04 FSV Frankfurt— Kickers Offenbach Vi Müblburg mit zahlreichen Verletzten Der Tabellenführer der süddeutschen 1. Liga, der VfB Mühlburg, wird in den kommenden Spielen uf vier Spieler seiner ersten Mannschaft verzichten missen. Der Verteidiger Willi Fritscher mug sich emer Leistenbruchoperation unterziehen, K. Hauer leidet an einer Kreuzverletzung, Hermann Lehmann Uegt noch mit einer beim Spiel gegen Neckarau er- littenen Gehirnerschütterung im Bett und Heinz Groke leidet an einer Furunkulose am rechten Enie. Die Spieler 8 für die Repräsentativtreffenn Gegen West und Nord am 18. März Der Süddeutsche Fußballverband hat die end gul- tige Nominierung der Spieler für die beiden Re- präsentativtreffen am 18. März gegen Nord- bzw. Westdeutschland bekanntgegeben. Gegen NOT d Wird folgende süddeutsche Mannschaft antreten: Skudldrek( Waldhof); Mas Fischer Uf Mühl burg), Picard(Oftenbacher Kickers); Rudi Maier VfR Mannheim), Gärtner und Trenkel(beide VfB Mühlburg); Siegfried Kronenbitter Stuttgarter Eickers), Langlotz VfR Mannheim), Lipponer(8 Waldhof), Buhtz und Kunkel Geide VfB Mühlburg). Die Mannschaft gegen Westdeutschland tritt mit folgender Aufstellung an: Schaffer(l. Fo Nürnberg); Knoll und Plawky Beide SpVgg. Fürth); Bergner, Baumann, Ucko(alle 1. Fe Nürnberg); Hofmann(SpVgg. Fürth), Morlock G. F Nürnberg), Schade, Appis, Nöth(alle SpVgg. Fürth). t NE RUNDE 5 19 51 VON SONNTAG, 11. MAR Z i BIS SAMSTAG, 17. MA RZ 1931 3 Sonntag, 11. März * 16.00 Nachmittagskonzert. 16.45 Uber neue Bücher 17.00 G. Ph. Telemann: Kammer- musikwerke aus der Samm- jung„Der getreue Musik- meister“ 217 18.25 Beliebte Operettenmelodien 20.05 Musik für gedermann 1 21.00 Sendung d. Landeskommission Württemberg-Baden 8 21.18 Rendezvous am Montagabend . mit dem Orchester Kurt Wege und Wolfgang Geri. Dazwi- schen spricht Thaddäus Troll 5„anz unter uns“ 5 21.55 Zur Lage in Ostasien. 22.05 Seitgenöss. Opernschaffen 5 ern. 23.30 Wie ein Gedicht entsteht 17.00„Der Tod des Handlungsrei- 28.50 Zum Tagesausklang denden“, Hörspiel von Artur 8 3 85 Miller 5 5 Dienstag, 13. März n e 12.00 Kulturelle Vorschau 15.30 Teddy H. Leyh am Klavier 16.00 Englische Kammermusik. John . Heland: Sonate Nr. 2, a- moll, kur Violine u. Klavier. Frank Bridge: Noveletten; Howard Ferguson: Adagio u. Allegro aus der zweiten Sonate für Violine und Klavier 16.50 Du u. das möblierte zimmer 147.10 Das Orch. Hoffmann-Clewe 16.25 Schöne Opernmelodien v. Da- niel Frangois Auber, Adolphe Adam, Giacomo Mererbeer u. Jacques Halevy 5 5 20.05 Ein Bunter Abend 21.00 Es 58118 die Rundfunk- Tanz. 8 Kapelle N 15 8 5 5 22.05„Der Zirkus brennt“, Schau- 17.15 Hausmusik. Vierhändige Kla- Spiel von Jochen Thiem Viermun von Franz Schu. 23.00 Nachtkonzert. Musik des 17. ö bert: Phantasie f-moll, op. 108; 23.50 Nacht-Feullleton 5 1% Srand Rondo, A-Dur, 0.05 Jazz im Funk. Eine J33.20 Musil zum Feierabend mit Dieter Zimmerle 20.05„Der Postmichel von 5 3 21.90 Beliebte Volkslieder 2. ir n 20,05 Symphoniekonzert. Das Städt. Orchester Heidelberg. Leitung: Ewald Lindemann. Solist: Hel- mut Roloff, Klavier... 21.15„In dem Lande der Pygmäen? Eine Reportage in Versen 22.05 Die neue Weltschau. Prof. Weizsäcker, Göttingen:„Des neue Bild vom Weltall“ 22.35 Ein heiteres Wort— klotte Melodie sobbkurschER RUNDFUNK Radio Stuttgart 523 m. KBE 12.00 Musik am Mittag(W, 80 12.45 Nachr., Wetter(W, S) 13.00 Echo aus Baden W) 5 18.10 Werbefunk mit Musik(WÄ 15.00 Schulfunk(-- 5 15.45 Aus der Wirtschaft(.] r 17.45 Südwestd. Heimatpost( 18.00 Zum Zeitgeschehen(W 19.00 Stimme Amerikas(W, S) 19.30 Interessant und neu(W) 19.45 Nachr., Wetter(W) 2445 Nachr., Wetter(W) 28.45 Letzte Nachrichten W Gleichbleibende sendungen 00 Musik, Nachr.(W) 1 80 Morgengymnastik. ꝰ. 0 Stidwestd. Heimatpost Ohoral, Tageswort(Ss) Morgenmusik(W,. S) 5 Nachr., Wetter(W, S) ö Das geht alle an(W) Wasserstandsmeldungen. Unterhaltende Klänge(.˖ „00 Nachr., Wetter, Musik W) 9.45 Suchdienste a 10.15 Schulfunk(W) 23.00 Songs u. Chansons von Wal- ter Nehme? l 23.30 Kleine Barmusik 5 23.50 Zum Tagesausklang Ulittwoch, 14. März 7.00 Evang. Morgenandacht 10.45 Die Krankenvisite 11.48 Landtun n e 3 Finderfu 5 8 2300. 8 N Fü P» Sn eine 8 80 SS N 8. 81 Samstag. 17. März 7.00 Christen im Alltag 5 10.45 Konzertstunde. Studierende& Heidelb. Hochschule f. Musik 11.45 Landfunk 8 5 13.45 Quer dur — * 80 85 8 aten i man gerne hör r 5 28.55 Toto-Ar gebnisse 1. 55 5 Sport am Sonntag 1 unde n J77Cͤã ꝝù́é¹[1i a 6.00 Nachmittagskonzert des Rund. 00 J. Haydn: Streichquartett 855 3 8 30 Traneript n ee chssters auenfunx 5 Sendung 53 7 asskonzert Freitag. 16. März utschlanc 77.00 Andacht um Tanz. 22.05 Geraldo und sein Orchester 10.45 D 3 est 81 Pa Chansons und 1715 Klelfes Koneet 22.85 Wer war Macchiavelll Wirklich? 11 5 K mamusik aus Frankreim 1420 Surge Heimat, 5 5 8..„ 5 3 l W 5 5 8 20.05„Die Freunde v. Salamanca 6.00 er am 5 Dor 15. März 117.00 Pre 5 35 Bun singspiel v. Franz Schr FVV 8„„ 5 Dill 25 5 15 . NM. nan 118.20 zum Feierabend 8 0 8 5 3 sche 3 musik N 24.58 Bllele in die Weltt e 5 22.05 Tanzmusik 1 5 ndfunk. 5 1 4* Lusik 8 1. 8 5 19.30 In Namen des Gesetzes. 22 5 Berrmann Mostar sprit 1 5 8 Südwestdeutsche Rundschau Heidelberg erhält Stadthalle zurück Heidelberg SWE). Nach der Beschlag- nahme der Stadthalle unmittelbar nach dern Zusammenbruch im Jahre 1945 durch die Amerikaner fehlte es in der kongreß- und tagungsfreudigen Stadt am Neckar empfind- lich an entsprechendem Versammlungsraum. Dadurch mußten besonders im vergangenen Jahre zahlreiche Großveranstaltungen, Kon- gresse und Tagungen von überörtlicher Be- deutung entweder abgesagt oder in dem ab- Seits gelegenen Vorort Leimen abgehalten Werden. Der Stadt wie auch allen anderen Fremdenverkehrsbetrieben entging dadurch eine nicht unerhebliche Einnahmequelle. Wie 1 jetzt zuverlässig Verlautet, soll die Stadthalle Seitens der Amerikaner spätestens am 1. Juni As. Js. Wieder freigegeben werden. Unbescha- det dieser Rückge amerikanische Dienststellen je nach Bedarf bei Veranstaltun- gen die Stadthalle ebenfalls benutzen. Regierung besichtigt Rheinhafen 1 Million DM ü soll bereitgestellt werden Karlsruhe dw). Vertreter der Regie- rung werden die Anlagen des Karlsruher e zi Rheinhafens besichtigen. An dieser von der iche Stadtverwaltung Karlsruhe angeregten Infor- mationsfahrt werden stelly Stender Mini- Sterpräsident und Wirtschaktsminister Dr. Veit, Finanzminister Dr. nk, Landesbs- Airkspräsident Dr. Unser, Landesarbeitsamts- präsident Dr. Heinz und Landtagsabgeordne- ter Möller in seiner Eigenschaft als Vorsitzen- der des Finanzausschusses des Stuttgarter Landtags teilnehmen. Bekanntlich wurde der Stadt vom früheren Landtag schon vor eini- gen Monaten 1 Million DM für den weiteren Wiederaufbau des Karlsruher Rheinhafens Dewilligt. Der Landesregierung ist daran ge- Jegen, diese Zusage endlich einzulösen und das Darlehen schon bald zur Verfügung 2 Stellen. Vorher wollen sich aber die genann- ten Kabinettsminister noch einmal an Ort und telle von der Notwendigkeit des angeforder- ten Kredits überzeugen. Neubesetzung der Oberfinanzdirektion Karlsruhe(swyk). Finanzpräsident Dr . Strobel, der am 15. November interimistisch Deben seinen Stuttgarter Amtsgeschäften auch die Leitung der Oberfinanzdirektion Baden in 4 Karlsruhe übernahm, sollte am 15. Februar nach Ernennung eines Nachfolgers wieder mach Stuttgart zurückkehren. Vermutlich auf Grund der inzwischen erfolgten Regierungs- 3 umbildung in Württemberg-Baden wurde die Karlsruher Amtstätigkeit Dr. Strobels bis zum 15. April verlängert. Bis zu diesem Zeit- Punkt wird der Posten des Präsidenten der Oberfinenzdirektion Baden endgültig neube- setzt werden. Im Staatsanzeiger für Württem- pberg-Baden wurde die Stelle bereits vor eini- ger Zeit ausgeschrieben. N a Karlsruhe behält Speiseeisabgabe bei Karlsruhe(wb). Der Karlsruher Stadt- rat hat in einer geheimen Sitzung die weitere Beibehaltung der Speiseeisabgabe beschlos- Sen. Dieser Schritt wird von der Stadtver- Waltung damit begründet, daß die Finanzlage dier Stadt nach wie vor schwierig sei. Außer- dem habe der Karlsruher Senat des württem- berg-badischen Verwaltungsgerichtsnores in seiner Entscheidung vom 30. Januar 1951 die Zulässigkeit der Erhebung einer Speise- Sisabgabe inn den nordbadischen Gemeinden cnerkannt. Die Ungültigkeitserklärung der Speiseeisabgabesatzung der Stadt Heidelberg durch den Verwaltungsgerichtshof beziehe 5 ien in keiner Weise auf die Rechtsgültigkeit o der Abgabesatzung Karlsruhes. 8 1 Tagung der Reichsbahn-Sterbekasse 8 3 Karlsruhe dwb). Die Deutsche Reichs- c ahn- Sterbekasse DRS), mit über 700 000 Ver- „ Sicherten, die in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen feiert, veranstaltet am 14. und 15. März in Karlsruhe ihre Hauptversammlung. In Verbindung mit dieser Versammlung wird am 16/17. März hier die Jahresversammlung des Versicherungsvereins deutscher Eisenbahn- bediensteter stattfinden. Zu den Tagungen der „beiden Versicherungsanstalten werden rund 200 Teilnehmer erwartet. 4 85 3 Baden-Baden(sw). Die erste„Visi tenkarte für die Besucher des Weltbades ist der Bahnhof Baden-Oos. Das Babnhofsge- Alnde macht nun seit vielen Jahren alles an- Here als einen freundlichen Empfangseindruck. Bahnsteiganlagen und das Bahnhofsgebäude — selbst zeigen auch heute noch arge Spuren des Krieges. Bemühungen, diese Wunden zu be- seitigen, scheiterten bisher an der Aufbrin- Sung der erforderlichen Mittel seitens der Bundesbahn. Jetzt beschloß der Verwaltungs- rat der Bäder- und Kurverwaltung, der Bun- desbahn zu helfen und ihr ein Darlehen von 150 00 DMA zur Wiederherstellung und In- Standsetzung des Bahnhofsgebäudes in Baden- Dos zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig Sollen auf diesem 80 wichtigen Durch- Sangs- und Umsteigebabnhof umfangreiche .— und FErgänzungsbauten durchgeführt Werden. Freiburg(UP). Die drei Parteien Südbadens, karitati nen und die Bezirksstelle des Werkeschaftsbundes sowie zahl Bersönlichkeiten, darunter Wohleb, forderten vom südb: minister ein Verbot des Vei „Unsterbliche Geliebte“ Der 8 im Hinblick auf zu befürchtende Demonstra- Harlans. Innenminister Pr. Schühly erklärte. er habe keine gesetzliche Handhabe, des 0 verbieten. Wenn es zu Demonstrationen käme, müsse die Polizei gegen die Demon. e erst wenn dies nich! n sollte, könne er 12 tionen und die politische Vergangenheit Veit den Film der öffentlichen Ruhe Aale munuschau Kleine Indiskretionen Wir haben fast schon wieder herrliche Zei- ten, liebe Leser. Wir dürfen denken, reden, telefonieren, warm und was wir wollen. So steht es im Bonner Grundgesetz. Aber trotz- dem, Freunde, muſ ich Euch warnen: seid vorsichtig in Euren Briefen! Obwohl in dem- Selben Grundgesetz behauptet wird, daß die Wahrung des Briefgeheimnisses zu den Vor- rechten eines demokratischen Staatsbürgers gehört. Das ist nämlich noch nicht wahr! Gestern bekam ich Nachricht von einem Kollegen aus Osterreich. Dabei stellte ich mit Erstaunen fest, daſz unterwegs sich irgendein neugieriger Zeitgenosse dafür interessiert Hatte, wie es der Frau des Absenders ergeht, daß er selbst einen herrlichen Skiurlaub hin- ter sich hat und seine älteste Tochter sich demnächst verloben will. Um diese Indiskre- tion zu bemerken, bedurfte es keiner krimi nalistischen Vorbildung, denn am Rand des Auf geschlitzten Briefumschlags prangte ein Stempel mit der Aufschrift:„Civil Censorship“. Nach gutem demekratischem Brauch wollte ich mich beschweren. Aber schnell wurde mir die Belehrung zuteil: die Alliierten haben nach wie vor das Recht, unsere Post zu zen- sieren. Trotz Grundgesetz und allen Beteue- rungen, wir seien ein freies, beinahe schon Sleichberechtigtes Volk. Und warum wurde dieses Relikt des Jahres 1945 noch nicht auf- gehoben? Gibt es etwa alliierte Funktionäre, die gerne deutsche Geschäftspost lesen, um daraus für sich selbst zu profitieren? Gibt es etwa noch schriftliche Gefahren für die Be- satzungsmächte? Ich weiß es nicht, liebe Freunde! Aber umso erfreulicher ist es, daß wir wie- der reisen dürfen. Sogar ins Ausland, wenn Wir die nötigen Devisen bekommen. Denn Pässe werden seit kurzem von deutschen Dienststellen ausgegeben. Allerdings mit Ein- schränkung. Denn es existiert eine Liste mit 12 000 Namen, deren Träger laut Anweisung der Alliierten im Inland bleiben müssen. Auf diese Weise erfuhr man zum Beispiel, daß einem gewissen Adolf Hitler kein Reisepagßg ausgefertigt werden darf. Vermutlich wird er Auch keinen beantragen. Aber der Amts- Schimmel freut sich. Und das ist auch für uns ein Anlaß zur Freude. Jodokus Diebstahl von Nähmasckinenteilen Karlsruhe(hb). Das Karlsruher Schöf- kengericht verurteilte 11 Personen wegen fort- Sesetzten Diebstahls, Beihilfe zum Diebstahl und Hehlerei zu Gefängnisstrafen zwischen drei und zwölf Monaten. Die Verurteilten hatten als Arbeiter einer Nähmaschinenfabrik in Karlsruhe von August 1949 bis Mai 1950 sbändig Nähmaschinenteile aus dem Betrieb gestohlen, die Teile dann zu Hause zusam- mengesetzt und die selbst montierten Maschi- nen verkauft. Von der Kriminalpolizei konn- ten noch 50 auf diese Art gefertigte Maschi- nen sichergestellt werden. Der Wormser Zigeunerkrieg geht weiter Worms dn). Bei einer schweren Messer- stecherei zwischen Zigeunerfamilien, die seit der berüchtigten Wormser Zigeunerschlacht vom November 1949 in Fehde liegen, gab es in der Nacht am Stadtrand von Worms eine Anzahl Verletzter. Das Oberhaupt einer der beteiligten Familien wurde mit Lungenstichen ins Krankenhaus eingeliefert. An seinem Auf- kommen wird gezweifelt. Autofalle zwischen Worms und Oppenheim Worms(dn). Fernlastfanrer stellten in der Nacht auf der Bundesstraße 9 zwischen, Worms und Oppenheim eine Autofalle fest, Der Fahrer gab, als er die auf der Straße ge- stapelten Holzkreuze bemerkte, Vollgas, über- fuhr die Sperre und alarmierte in der näch- sten Ortschaft die Uberfallkommandos der umliegenden Polizeistellen. Nach den Tätern wird noch gefahndet. CDU fordert Rücktritt Dr. Maiers Stuttgart(UP). Den Rücktritt des Mini- Sterpräsidenten Dr. Maier fordert das Organ der württembergischen CDU, die„Union“ in ihrer neuesten Ausgabe. Das Blatt erwähnt, daß im Zusammenhang mit der Affäre„Dr. Maier gegen Dr. Gerstenmaier“ eine Reihe Westdeutscher Zeitungen das Abtreten Dr. Maiers gefordert habe. Die„Union“ erklärt, „dieser Forderung haben wir nichts hinzuzu- fügen“. Verwaltungsklage in Sachen Allgaier Stuttgart(dw). Rechtsanwalt Dr. Ru- singer wird beim Verwaltungsgerichtshof Stuttgart wegen Suspendierung des Geislinger Oberbürgermeisters Dr. Allgaier Klage erhe- ben, Dr. Ruisinger will beantragen, daß die Suspendierung Dr. Allgaiers aufgehoben wird. Wie Dr. Ruisinger mitteilte, haben seine Be- mühungen, mit dem Geislinger Gemeinderat eine gütliche Lösung herbeizuführen, zu kei- nem Ergebnis geführt. In Geislingen stellt gegenwärtig eine sus drei Beamten beste- hende Kommission des württembergebadli- 5 8 5 a isteriums Ermittlungen im FVoerbot des Harlan Hnjjö- an. Die Beamten haben es Forderung der demokratis welche Auskünfte zu erteilen. z Arbeiter ins Elsaß I(dn). Deutsche und fran- Werden in den nächsten Ta- ederaufbau durch den Krieg scher Gemeinden beginnen. fünf Jahre berechnete Bau- Die I gez 1 Wie die Industrie- Bewölkung gelegentlich auflockernd. Zum Sommertagszug Seckenheims Vorbereitungen auf Hochtouren. Noch eine Woche trennt uns von Secken⸗ heims Sommertagszug, einem Ereignis, dem nach unſeren Feſtſtellungen der größte Teil der Seckenheimer Kinder bereits entgegen⸗ fiebert. Man hat von Seiten der Seckenhei⸗ mer Vereine, die im Geſamten fungieren, keine Mühe geſcheut, um durch eine reibungs⸗ loſe Organiſation den Erfolg dieſes erſten Zuges nach langen Jahren nach menſchen⸗ möglichem Ermeſſen zu garantieren. Man muß wirklich lange in den Annalen unſeres dörflichen Geſchehens zurückblättern, um auf den letzten Sommertagszug zu ſtoßen, bei dem die Kinder fröhlichen Herzens und mit freudigem Sang die Straßen durchzogen. Die Jahre des dazwiſchenliegenden Krieges taten ihr Uebriges, um den Gedanken an dieſen großen Kinderfreudentag verſiegen zu laſſen, ſodaß heute ſchon die mittlere Ge⸗ neration tüchtig ins Gedankenkäſtlein grei⸗ fen muß, wenn die Kleinſten darum betteln, Näheres über dieſen Tag zu wiſſen, an dem ſie mit ihren Stecken ſich in den Zug der Freude einreihen ſollen. Eine kleine Gedankenſtütze ſollen deshalb die nachſtehenden Ausführungen ſein, die ſich mit dem Sinn und der tieferen Bedeutung dieſes Tages beſaſſen und ſollen vor allen Dingen mithelfen, den wahren Sinn des Tages nicht in dem lauten Jubeln und Lär⸗ men untergehen zu laſſen. Wie es bei der⸗ artigen Volksbräuchen üblich iſt, kann man heute nicht mehr feſtſtellen, wann die Som⸗ mertagszüge eigentlich entſtanden ſind. Feſt ſteht nur die Tatſache, daß ſie eine eng hei⸗ matlich gebundene Veranſtaltung in der frü⸗ heren Kurpfalz waren, die ja von Eberbach bis Zweibrücken reichte. Aus dem Glauben des Volkes an das Vertreiben des Winters und die ſymboliſche Verbrennung des ſtren⸗ gen Herrn wuchſen, ſo glaubt man feſtlegen zu dürfen, aus den früheren großen Faſt⸗ nachtsfeuern zu Abſchluß der Faſtnacht or⸗ ganiſch wie die Sprache und alle alten Volks⸗ ſitten langſam die Sommertagszüge heran, wurden mehr und mehr Sache der Kinder, die mit heller Begeiſterung dem nahenden Frühling entgegengingen. Die Sommertags⸗ bräuche finden wir deshalb bereits in den alten Epen„Kyrie eleiſon“ und„Alt Hei⸗ delbergs Not“ aufgezeichnet, während das beredteſte Zeugnis wohl das tiefe Heimweh in dem Brief Liſelottes von der Pfalz im Jahre 1696 aus Paris vermittelt, in dem ſie wörtlich ſchreibt„mögte man ſingen kön⸗ nen, wie die buben zu heydelberg taten vom berg, wenn ſie den Sommer und Winter herumb führten. Nun ſind wir in der faſten da leeren die Bawern den Kaſten Wen die Bawern den Kaſten leeren wolle uns Gott ein gutt Jahr beſcheren Strü, ſtrü, ſtro, der Sommer der iſt do. Ich bin verſichert, daß es Euch wundern wird, daß ich mich noch dieſer ſchönen„ſach ſo wol erinnere“. So weit Liſelotte von der Pfalz, die den ſchönen Brauch aus der Ferne mit eigenen Augen ſah und damals ſchon die erſten Zeilen des heute ſo bekannten„Strih, Strah, Stroh“ anführte. Wie wir bereits anführten, ſoll alſo der Sommertag ſinn⸗ bildlich dem Sommer endgültig zum Sieg verhelfen. So iſt dieſer Tag eigentlich ein richtiges Naturfeſt, tief verwurzelt in den Sagen unſerer Altvorderen, die mit ihren ſinnbildlichen Bräuchen an eine Aenderung des Wettergebarens glaubten und vor allen Dingen die böſen Geiſter der Dunkelheit zu vertreiben und neue Segenskräfte zu er⸗ wecken hofften. So ſtehen ſich im Sommere⸗ tagszug im Kampf Winter und Sommer ge⸗ genüber und die lärmfreudige Jugend ſoll mit ihrem Sang und Lärm den müden Win⸗ ter endgültig wegſcheuchen. Aber auch die anderen Sommertagsinſignien, wie Stecken, Brezel undd Eier ſind nicht ungefähr, ſon⸗ dern haben ebenfalls wie der ganze Zug eine feſtumriſſene Bedeutung und Sinn. Der Stecken ſelbſt, in bunter Verzierung, ſtellt die früher bei den Alten ſo gebräuch⸗ liche Lebensrute dar, deren Berührung neue Lebenskraft bringen ſoll. In alten Ueber⸗ lieferungen finden wir noch heute Hinweiſe auf dieſe Verwendung, beſonders bei der alten Rechtſprechung. Sinnbild der neuen Fruchtbarkeit aber ſtellen die Eier auf dem Stecken dar, während die Brezel Erinnerung an die noch anhaltende Faſtenzeit ſein ſoll, die dann in kurzer Zeit beſchloſſen wird. So hat ſich der Sommertagszug über die Jahrhunderte erhalten, in jugendlicher Fri⸗ ſche und Freude ragt er auch in unſere nüch⸗ terne, realiſtiſche Zeit hinein. Warum ſoll es denn auch wundern, wenn ſich ein neues Leben draußen in der Natur anbahnt, daß ſich die Menſchen und vor allen Dingen die Kinder freuen an dem Wiederanſtieg neuen Lebens, und dieſer Freude herzlichen Aus⸗ druck geben in einem Zug voller Farben⸗ pracht und frohen Schreitens. r— r tu 7˙²².— Visumfälscher wird ausgewiesen Mannheim(wb). Nach einem Beschluß der alliiekten Hohen Kommission wird der Italiener Bellc ti für die Dauer von fünf Jah- ren aus der Bundesrepublik ausgewiesen wer- den. Bellotti war im August 1950 von einem amerikanischen Gericht in Mannheim wegen Beteiligung an Fälschungen von sechs Visa zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wor- den. Er soll der führende Kopf einer illegalen Organisation für die Einwanderung von Ita- lienern nach Deutschland sein. Außerdem sol] er sich in Deutschland mit falschen Papieren guf gehalten haben. Bellotti ist zur Zeit im Mannheimer Landesgefängnis untergebracht Sterben für ein Besatzungsstatut? Mannheim Gdwb). Der Vizepräsident des Bundestages, Professor Carlo Schmid(SPD), erklärte in Mannheim, wenn ein deutscher Verteidigungsbeitrag überhaupt in Frage kom- men solle, dann müßten die Deutschen auf militärischem und politischem Gebiet unbe- dingt gleichberechtigt sein.„Für ein Besat- zungsstatut hat sich noch niemand totschießen lassen“, rief der Redner aus. Professor Carlo Schmid, der auf einer Mitglieder versammlung der Mannheimer SPD sprach, Wiederholte dann seine Ansicht, daß eine Verteidigung Europas nur dann einen Sinn habe, wenn die Alliierten so viel Truppen in Deutsch- land stationierten, daß sie zusammen mit den Deutschen stark genug seien, die Sowjets so. fort zu stoppen, zurückzuschlagen und das Schlachtfeld in die Gebiete jenseits der Weich- sel zu verlegen. Garantien der Alliierten nütz- ten uns nichts, die Streitmacht müsse da sein. Steuerbeamter unterschlug 18 000 DM Mannheim dwb). Ein 51 Jahre alter städt. Steuerbeamter wurde von der Gro: Ben Strafkammer des Landgerichts Mannheim wegen schwerer Amtsunterschlagung zu ein- einhalb Jahren Gefängnis und zu 1500 DM Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte, der seit 1939 bei der Stadt Mannheim als Beamter auf Lebenszeit beschäftigt war und über gute Zeugnisse verfügte, hatte von Februar 1949 bis Dezember 1950 Steuergelder in Höhe von 18 000 DN unterschlagen. Ermäßigung der Luftpostzuschläge abgelehnt und Handelskammer Duisburg mitteilte, hat das Bundespostmini- Sterium die vom Deutschen Industrie- und Handelstag im Interesse der deutschen Aus- kuhrwirtschaft vorgeschlagene Ermäßigung der Luftpostzuschläge abgelehnt. Wettervorhersage Am Samstag meist bedeckt, zum Teil auch neblig, strichweise leichter Niederschlag. Am tag im allgemeinen niederschlagsfrei, a Vor allem in der Nacht zum Montag stellenweise Frost. Tageshöchsttemperatutren in tieferen Lagen zwei bis sechs Grad über Null. Meist schwache veränderliche Winde. e Nacht- böw. Sonntagsdienſt der Apotheken- Vom 10. 3. bis 17. 3. die Brücken⸗Apotheke. VVV * Platz genommen— in wilder Fahrt die Sta micht von seiner Seite, während ihre Filmſchau. Ein neuer großer Bergfilm nach Motiven von Ludwig Ganghofer zeigen die Palaſt⸗ lichtſpiele über das Wochenende. Damit wird die berühmte Reihe der Ganghoferfilme, die ſich einer großen Beliebtheit beim Film⸗ publikum erfreuen durften, fortgeführt. Der neue Film Mittenwald“ darf ſich in ſeiner ausgezeich⸗ neten Geſtaltung, ſchauſpieleriſchen Glanz⸗ leiſtung von Paul Richter und Franziska Kinzler, herrlichen Naturaufnahmen aus den Bergen, mit vollſter Berechtigung neben die bereits gezeigten Filme ſtellen. In dramati⸗ ſcher Wucht wird hier das Leben der Geigen⸗ bauer geſchildert, wo menſchliches Erleben und Fühlen gegen die berechneten Intrigen ſtehen. Die ſcheinbar unentwirrbaren Ver⸗ kettungen, in die der junge Geigenbauer Vitus durch die Berechnungen einer Frau verſtrickt wird, löſen ſich erſt mit dem Op⸗ fertod von dem alten Geigenbaumeiſter, der zwei ſcheinbar geſcheiterten Leben wieder Sinn und Inhalt gibt. Das Filmwerk ſtrahlt in ſeiner Geſtaltung ſoviel Lebensnähe und wuchtiges Geſchehen aus, daß es jeden Be⸗ ſucher in ſeinen Bann zieht. In einer Nachtz⸗ vorſtellung am Samstag wird außerdem der große engliſche Abenteuerfilm„Unter der roten Robe“ gezeigt, in dem Annabella und Conrad Veidt das Wiederfinden zum Leben eines zum Tode Verurteilten durch die Liebe geſtalten. Für die Kinder aber bedeutet am Sonntag Nachmittag der Märchenfilm„Der geſtiefelte Kater“ ſicher eine willkommene Freude. d„ Am Rande bemerkt a 5 Spaziergang Ein Staatsoberhaupt geht spazieren Indes schwer bewaffnete Wachen vor dem Portal seiner Residenz jeden ungebetenen Be- sucher fernhalten, Dort harrt seiner eine ganze Kolonn Kraftwagen. Hinter den Scheiben aus 8 heitsglas blinkt da und dort eine Maschinen- Pistole. Freundlich grüßend steigt der Ch. in eine der Limousinen, die— kaum hat durchrasen, um erst irgendwo in Gegend wieder zu halten. N Das Staatsoberhaupt geht spazieren. Me rere Beamte des Geheimdienstes in weitem Umkreis die dem Fluß patrouilliert eit selbst ein„Landungsangri Herrn nicht möglich ist. Wege absperren. Auf btorboot, damit „Der Geigenmacher von schlüpft der hohe Herr durch eine Hintertür in eine einsame Straße. Aus der Christlichen Welt Die christliche Gewerkschaftsbewegung Wachsender Einfluß in aller Welt Der Internationale Bund Christlicher Ge- wWerkschaften zählt heute 3 271 000 Mitglieder m seinen Reihen und kann seit 1945 auf eine erfreuliche Auf wärtsentwicklung zurückblik- ken. Den stärksten Anteil haben die christli- chen Gewerkschaften der westeuropäischen Länder, nämlich Frankreich(950 000), Italie 900 000), Belgien(550 000), Holland(470 000), Schweiz(73 000), Osterreich(110 000) und Saarland(50 000). Aber auch in außereuropài- schen Ländern ist die chrästliche Gewerk schaftsbewegung gewachsen. Uperall, wo christliche Gewerkschaften be- stehen, treten sie als gleichberechtigte Ver- handlhungspartner auf. Der IBCG wurde ge- nau wie der Weltgewerkschaftsbund und der Internationale Bund freier Gewerkschaften vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen als beratende Organisation der Kategorie A anerkannt und gehört zu den beratenden Organisationen der Internationa- 1en Arbeitsorganisation. Seine Vertreter wa⸗ ren am der Vorbereitung der Allgemeinen Er- klärung der Menschenrechte in der Kommis- sion für Menschenrechte namhaft beteiligt. Frings wünscht katholische Arbeiterverbände „Um das Vertrauen der Arbeiterschaft zu Kirche zu wecken und zu festigen“, fordert der Erzbischof von Köln, Kardinal Frings, in einem Erlaß zur Neugründung katholischer Arbeiterverbände in den Pfarreien auf. Der Kardinal meint in dem Erlaß, daß die letzten Wochen die Notwendigkeit einer besonderen Unterstützung der katholischen Arbeiterbe- Wegung durch die Geistlichkeit und das Voll Sezeigt hätten. Die katholischen Arbeiter trü- gen eine besondere Verantwortung für den Aufbau der christlichen Gesellschaftsordnung und könnten heute ihre Angelegenheiten nur noch in den katholischen Vereinen unter „Standesgenossen“ besprechen. Friedensstafette der katholischen Jugend Der Bund der Katholischen Jugend wird, wie im vergangenen Jahre, auch 1951 eine Lchtstafette durch das gesamte Gebiet der Bundesrepublik durchführen. Sie wird unter dem Leitwort„Maria, Königin des Friedens“ stehen und eine Art Marienverehrung sowie einen Friedensbeitrag der Jugend darstellen. Das Licht wird am I. Mai vor der Madonne von Altenberg entzündet und in den beiden folgenden Wochen durch Läufer von Ort Zu Ort bis in alle Kapellen und Kirchen der Bundesrepublik gebracht werden. Zum ersten Male werden in diesem Jahre auch die katho- lischen Jugendbünde der Nachbarländer an den Grenzen das Licht und eine hendgeschrie- bene Urkunde übernehmen und als Friedens- Stafette in ihre Länder weitertragen. „Pabelli- straße“ in München Auf Beschluß des Münchner Stadtrates wurde die im Stadtzentrum gelegene Pfand- hausstraßze zu Ehren Papst Pius XII. in„Pa- celli-Straße“ umbenannt. Die Straße hatte ihren bisherigen Namen von dem 1734 ge- gründeten Städtischen Leihamt, das vorher ein Karmeliterinnenkloster gewesen War. In der Straße befindet sich auch die 1711 erbaute barocke Dreifaltigkeitskirche. Die bisher tiefste Erniedrigung Ein deutscher Kriegsgefangener, der zusam- men mit Kameraden aus dem französischen Gefängnis in Fresnes in ein anderes Gefäng- nis nach Paris gebracht wurde, schreibt in einem Brief an seine Angehörigen, den der Evangelische Pressedienst veröffentlichte, daß die Häftlinge dort die„bisher tiefste Ernied- rigung“ in ihrer 75 monatig en Leidenszeit er- lebt haben.„Selbst die grausamen Foltern der ersten Monate verblassen vor dem gegen- Wärtigen Elend. Mit unseren französischen Kameraden wurden wir gefesselt in das be- rüchtigte, jeder Menschenwürde hobhnspre- chende Gefängnis Frankreichs überführt. Alle Sachen, die man uns nach der Fesselung in Fresnes unter der Zellentür aus der Tasche 20g, sind verschwunden, 2z. B. ein griechisches Neues Testament, die Losungen u. a. m.“. Trotz aller Bemühungen der katholischen und evangelischen Pfarrer sei dort noch nicht ein- mal ein wöchentlicher Gottesdienst möglich. Neue Ordnung der Altpreußischen Union Auf einer außerordentlichen Generalsynode der Altpreußischen Union wurde die neue Firchenordnung angenommen. Der Evangeli- sche Kirchenrat der Altpreußischen Kirche Wird künftig die Bezeichnung„Kirchenkanz- lei der Evangelischen Kirche der Altpreu- Bischen Union“ führen. In einer Entschließung Wurde die Kirchenleitung gebeten, zu prüfen, Welche praktische Hilfe die Kirche zur Wie- derherstellung der Einheit unseres Volkes unter Wahrung von Gerechtigkeit und Wahr- heit leisten könne. „Lutherische Rundschau“ erscheint Unter dem Titel„Lutherische Rundschau“ gibt der Lutherische Weltbund vom 1. April an eine illustrierte Zweimonatsschrift heraus, die umfassend über die Arbeit des Weltbün- des unterrichten soll und nicht zuletzt auch der Vorbereitung der 1952 in Hannover statt- findenden Vollversammlung des Weltbundes dienen wird. Verantwortlicher Schriftleiter ist der bekannte Publizist Dr. Hermann Uuimann (Genf). Die Pressestelle des Lutherischen Kir- chenamtes Hannover-Herrenhausen, Böttcher- straße 7, stellt kostenlose Probenummern der Zeitschrift zur Verfügung. Verein zur Förderung des Bach-Instituts Unter dem Vorsitz von Professor Flachs- barth, Hannover, wurde ein Verein zur För- derung des Joharm-Sebastian-Bach- Institutes gegründet. Aufgabe des Instituts ist die Her- Ausgabe einer neuen großen wissenschaftlichen Bachausgabe. Das Institut soll mit Hilfe des Bundes, der Länder und der Göttinger Univer- sität ins Leben gerufen werden. Dem Verein traten zahlreiche Musik wissenschaftler, Ver- treter der Bachgesellschaften und der west- deutschen Kultministerien bei. 952 000 Bände bei Pustet Seinen 50. Geburtstag konnte dieser Tage zusammen mit seinem 25jährigen Berufs- jubiläum der Verleger Otto Müller feiern. Müller übernahm 1930 die Leitung des Pustet- Verlags und gründete 1937 den Otto Müller- Verlag zur Verbreitung christlichen Geistes- gutes im deutschen Sprachrum. Nach der zwangsweisen Schließung des Verlags im Jahre 1940 wurde 1945 wieder mit der Buchproduk- tion begonnen, die seit Bestehen des Verlags insgesamt 952 000 Bände beträgt. Der gut geplante Frühjahrs-Hausputz Noch ist er nicht da, der Termin, an dem man den winterlichen Staub an die Frühlings- zonne schüttelt, aber er läßt sich doch schon absehen. So anstrengend die Arbeit auch sein mag, es ist doch ein Tag, auf den man sich kreut. Von Grund auf Ordnung zu schaffen und sauber zu machen ist wirklich ein Fest. Nur sollte man sich nicht dabei überanstren- gen und„alles auf einmal“ machen wollen. Die Wohnung darf nie ungemütlich sein, so daß der Ehemann abends lieber Ueberstunden macht, weil er genau weiß, daß er bis Mitter- nacht doch über Eimer stolpern würde und keine Matratzen im Bett liegen. Fangen wir es diesmal rechtzeitig und mit gründlicher Ueberlegung an. Planen wir das Grogreinemachen! Das spart uns später man- chen überflüssigen Aufenthalt. Bevor wir die Möbel abrücken, die Tapeten abfegen, den Boden schrubben oder das Parkett abziehen, wollen wir zuerst einmal all die Dinge über- prüfen, die als Handwerkszeug dazu nötig sind. Sitzt der Stiel fest in Besen und Schrubber? Ist die alte Müllschaufel mit ihrer schartigen Kante wirklich noch aufnahmefähig? Hat der Staubsauger keinen Defekt? Haben wir pas- SSS r SSS Uhr und Pendel Du bist der Pendel, ich die Ihr und beider Sinn erfüllt sich nur, wenn Du das Räderwerk bewegst, Dich selbst und mick, die Uhr, erregst. Die Uhr allein wär totes Ding, das oline Pendel niemals ging. Dem Pendel wiederum allein erfülle ich, die Uhr, das Sein. Du schlägst den Takt, ich sag! die Zeit in Glück und Liebe im Zuziweit. Und bleibt einmal das eine stehn, wird auch das andre nicht mehr geßm KARL BROD HACKER sende Bürsten für die Fensterrahmen, die Zen- tralheizung? Genug Zeitungspapier zum Nach- polieren der Fenster? Schauen wir auch in den Flickkasten, ob eine ausgediente Hose nicht ein gutes, weiches Bohnertuch abgäbe. Sind Sal- miakgeist, Salzsäure, Bohnerwachs, Möbel- politur, Seifenflocken für die empfindlichen gestrichenen Türen und Möbel, Ata usw. vor- handen? Wackelb auch die Trittleiter nicht? Und vielleicht wäre es auch gut, die Möbel, Türen und Fenster zu kontrollieren, ob nicht hier und da eine kleine Reparatur nötig ist, die am besten vor dem großen Hausputz er- ledigt wird. Allmählich können wir schon anfangen, uns einzelne Dinge vorzunehmen. Fangen wir mit den verpackten Sommersachen an. Vielleicht ist hier und da noch etwas auszubessern oder es läßt sich aus diesem und jenem etwas ganz Neues machen. Damit verschaffen wir uns gleich einen kleinen Vorgeschmack auf vor- sommerliche Freuden. Sind alle Behältnisse, Schrank, Koffer, Kisten oder Kartons leer, werden sie gut ge- lüftet und zur Aufnahme für die nun schon langsam entbehrlich werdende Wintergarde- obe vorbereitet, also entstaubt, evtl. ausge- scheuert, gut getrocknet, mit frischem Papi. ausgelegt und mit mottenvertilgenden Chemi- kalien behandelt. Etwaige Risse im Holz des Schrankes oder der Kiste müssen unbedingt verklebt oder verschmiert werden, damit di Motten kein Einschlupfloch finden. Die Wintersachen selbst gehen erst zur Rei- nigung oder in die Wäsche und werden repa riert, ehe sie in Mottensäcke oder Zeitung papiertüten verklebt und gut verpackt werden. Sie wissen ja, Schweigränder, Schmutzstellen und Staub lieben die Larven der Motten ganz besonders. 5 Als nächstes nehmen wir uns die Fächer mit Wäsche oder Geschirr und Haushaltsgeräten vor. Dabei können wir gleich das aussortieren, Was nicht täglich gebraucht wird und es 80 unterbringen, daß es uns nicht immer wiede in die Hand fällt. Schubkästen, die viel ge braucht werden, könnte man von innen farpi Anstreichen. Das sieht hübsch aus und spar Papier und die Arbeit des Auslegens. Ma nimmt dazu am besten eine Lackfarbe. Di Fächer im Wäscheschrank schlägt man à besten mit Stoff aus. Nicht immer ist de Schrank innen ganz eben. Da kann es leich einmal geschehen, daß an einem vor witzigen Holzsplitterchen ein Wäschestück hängenbleib Und zerreißt. Dann müssen wir uns auch über die Gar dinen ein paar Gedanken machen. Sind die alten es wirklich noch wert, geflickt, gestopft, gewaschen und gespannt zu werden? Gardine können den Charakter eines Zimmers voll ständig verändern, versuchen wir es doch ein- mal mit einem gestreiften Leinenvorhang ode einem Baumwollstoff, bunt und lustig. Die Polstermöbel werden nicht nur geklop gebürstet oder gut abgestaubt, sie werden mit Schaum gereinigt. Das geht so vor sich: Au einem Liter weichem Wasser, drei EBlöffe Seifenflocken und drei Eglöffeln Tetrachl. Kohlenstoff, den jede Drogerie führt, schl man einen Schaum. Der wird nun auf klein Teilabschnitte des Polstermöbels aufgetrage und der Stoff nun mit dem Schaum ausge pürstet. Je nach der Beschaffenheit des Ge webes muß die Bürste hart oder weich ein! oder auch durch einen Schwamm oder einen weichen Lappen ersetzt werden. Sowie des Schaum sich auflösen will, muß er mit einem weichen Tuch abgenommen werden, da er sonst, den aufgelösten Schmutz erst richtig in das Polster hineintragen würde. Gegebenenfalls muß diese Behandlung ein paarmal wieder- holt werden.* Der Bezug der Couch sieht auch nicht mehr sehr einladend aus. Ist er nun wieder sauber geworden, dann wäre es schade, schwarzen Hosenböden sleich wieder ver- schandeln zu lassen. Nähen wir uns aus einem billigen bunten Stoff eine Couchdecke. Auch die eventuellen Kissen werden damit über- 20 gen. So ein Stoff ist leicht gewaschen un wir haben außerdem einen anderen Anblick im Zimmer. Schließlich wollen wir nicht vergessen, un vor der gröbsten Arbeit ein paar Gummihand- 5 schuhe zu kaufen, damit man uns des Grog. reinemachen nicht gleich von den mitgenom menen Fingern ablesen kann. Und dann wollen Wir auch bei unserem guten Vorsatz bleiben Nicht zuviel auf einmal zu machen, ein Zim mer immer fertig und gemütlich zu haben Sechs oder acht Stunden Grogreinemachen am Pag sind reichlich genug! Beate Wendland 7 Einheirat in erstkl. Autove mietung biet. WWe., 40 J. dur ihn von Turnverein 98 Seckenheim(CFlandballabtiga) Morgen Sonntag, 14.30 Uhr im Wörtel Handball-Verbandsspiel Iv. 08 l.— I. Lumpertheim l. 13.15 Uhr: 2, Mannschaften. 2. den Spielen ladet ein Der weiteste Weg lohnt! Große Auswahl! Kleine Preise! California ab DM 15.50 Damenpumps„ 19.50 Absatzhausschune,„ 3.90 Herren- sowie Kinderschuhe Schul- Etage. of. Mannheim, Seckenheimerstrage 68a Senau an der Haltestelle 13 und 25 Pestalozzischule Auslage: Schaukasten in O 2 Für Preiswürdigkeit bekannt Kredit über Badische Beamtenbank 2 Medlulesen im Flächenmaß von 53 ar zu verpachten. Georg Röser, Hauptstr. 72 Ein Baumacker f 23 ar in Ortsnähe zu verkaufen. Zu exfr. in d. Geschäftsst. d. Bl. 1 elektr. Shümeule Cüür 30 Kücken) weit unter Preis 2u verkaufen. Achernerstraße 2a 3 Tel. 47081. — Frau Romba, Fheanbahnungs Inst Mannheim, Friedrich-Ebertstr. (Montags geschlossen) Schöne — stecken verkauft 5. August Schmid Inhaber: Neuthinger) Kloppenheimer Str. 46 Gott der Allmächtige hat heute früh plötzlich und unerwartet nach langer, schwerer Krankheit meine liebe, treusorgende Frau, meine herzens- gute, unvergeßhliche Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Maria Kneller geb. Eder Wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von nahezu 68 Jahren, zu sich in die F abberufen. Die Spielleitung. 3 Landwirte, die Zuckerrüben anbauen, wollen die Anbaufläche bei mir melden. Speisesyrup kann sofort bestellt werden(gegen Barzahlung). In tiefer Trauer: Karl Kneller Erna Margareta Kneller und Verwandte ihm. Sectenheim, 9. März 1951 f Offenburgerstraße 62 1 Die Beerdigung findet am Montag, 12. März, 15 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. 1. Seelenamt am Dienstag, den 13. März, 7 Uhr. Philipp Seitz, Maxauerstr. 27. Touren Sporträder in grober Auswahl und neuesten Modellen Hinder- Räder in allen Größen Motor- Räder 3 5 bequem N 5 Teilzahlu g f Seklalzimmer L Küchen; in bekannter Qualitat finden Sie im lübehens ARTUR Hauck sade Lähringeretraße 101 6 Telefon 47100 Wäsche 8 9 5 laufend gewaschen werden. f W auf unsch abgeholt und wieder ura gebracht d MW˖etaäscherel Nch. 1 5 5. 5 5 2 I innergesangve ein 1861. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. erbund 186 leute Samstag 20.00 Uhr Probe. Laufend bester