zwe Erscheint montagu, mittwochs, frettagn ö und samstags. Frei Haus 1.75, im Verlag abgeholt 1.55, durch die Post 15 Kuzgl. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 25 Pig.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. aul 10 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. den Monatsersten angenommen werden St ñĩ 4 3 a 4 Nr. 50 Mittwoch, den 28. März 1951 3.51. Jahrgang 10 12 Umriiſe europäiſcher Wirtſchaft 18 Von Dr. Hermann Reischle Von Walter Rathenau stammt der Satz, daß ndie die Ausschaltung des wirtschaftlichen Wett- 1 bewerbs zwischen den Staaten einen hervor- 1 4 ragenden Beitrag zum Frieden bedeute. Die ung jetzt von Belgien, Frankreich, Italien, Luxem- „I burg, den Niederlanden und Deutschland auf 1 50 Jahre geschlossene„europäische Gemein- el schaft für Kohle und Stahl“ wird in erster auf. Linie unter diesem Gesichtspunkt zu werten Ok. sein. Daß sich im übrigen jeder der 6 Partner 1 der Montanunion etwas andere Vorstellungen tun vom Wert und Nutzen dieses Unternehmens bal macht, ist zweifelsfrei. So mag Frankreich vor allem der Gedanke einer rechtzeitigen Zwi- 9090 schenstaatlichen Bindung der schwerindu- striellen Kräfte der Ruhr, Westdeutschland 95 mehr die Taktik wirtschaftlicher Vorleistun- 815 N gen zugunsten einer beschleunigten politischen 188. Handlungsfreiheit vorgeschwebt haben. Daß 30,2 schließlich England beiseite bleibt, dürfte so- O W Wohl auf außenpolitische Tradition und Ver- eins Pflichtungen wie auf innerpolitische Erwägun⸗ 4350 gen der Labour-Regierung zurückzuführen der sein. 1 Rein wirtschaftlich und grundsätzlich gese- — hen ist die Montanunion zu begrüßen. Sie räumt mit der Zwangsvorstellung auf, dag 5 aus dem sogenannten freien Spiel der Kräfte. * dem Auspendeln der Preise nach Angebot und „ der ö Nachfrage, dem wirtschaftlichen Kampfe aller rd gegen alle die bestmögliche Harmonie und der Ni- 8 45 8. 8 umfassende Nutzen für alle entstehen müßte. nen Man gibt sich vielmehr bewußt eine gemein- mi- same, handfeste Ordnung, die gewiß man- nen cherlei Beschränkungen für den einzemnen Lal, Partner mit sich bringt, Aber es wird wenig- ö stens mutig auf das Ziel des europäischen Zu- sammenschlusses von den Grundindustrien her losmarschiert. Daß wir Deutschen— auch Wenn wir die greifbarsten Opfer an Geld Ab- Ausgleichsabgaben) und organisatorischen md Porteilen(zentraler Kohlenverkauf) bringen sei- Sollen— einen solchen Zusammenschluß prin- der] Apiell fürchten müßten, ist ein Märchen. Es ere kann nur bei denen verfangen, die durch unseren Zusammenbruch jegliches Selbstver- aun trauen verloren haben oder denen allein npf schon der Gedanke der Planung und Lenkung Pein bedeutet. Natürlich kann aus der„Ho- be⸗ hen Behörde“,— der Begriff will uns im Hin- um- g 0. 5 77 ck auf andere, aus der Besatzungspraxis mmende„Hohe“! Institutionen allerdings wenig gefallen— eine Mammutbürokratie entstehen. Ihre Bewährung wird daher davop Abhängen, wieweit es ihr gelingt, der Ini- FHstive aller an Produktion und Markt betei- alt Asten Wirtschafts-Stufen einschließlich der 25 Verbraucher freie Entfaltungsmöglichkeit 20 0 Essen. Kurz gesagt: Der sogenannte„Bera- Ssausschuß“ der Montanunion müßte zu nem echten Selbstverwaltungsor- An ausgebaut werden. Wir sehen in der Selbstverwaltung der Urtschaft und ihrer Entstaatlichung en den Grundsätzen sozialen Wirt- tsdenkens diejenige Wirtschaftsform, die schöpferischer Gegenpol zur Staatsplan- schaft des Ostens sein könnte. Eben des- b haben wir die bereits vor Jahresfrist altete Initiative der europaischen Bauern- bände in Richtung eines„Grünen Schu- planes“, einer europäischen Bauernunion, Bt. Es ist nur schade, daß dieser gute anke nicht viel zielstrebiger verfolgt wor- ist. Wenn jetzt offiziell von der fran- chen Regierung die Einladung ergeht, in Aussprache über einen solchen Zusam- 1 chluß einzutreten, so fürchten wir, daß 1 in die Frage— wie beim Schumanplan 29 zu sehr auf die staatlich- diplomatische en e verlagert wird. Seinen Namen für die- Plan gibt übrigens— nach dem Lothrin- Schuman für die Montanunion— ein El- r: der derzeitige französische Landwirt- sminister Pflimlin. Es ist erstaun- ie sehr die französische Agrar führung Sit im Elsaß liegt, denn auch der Präsi- ae r französischen Bauernverbände, Graf ist im Elsaß ansässig. Er verbindet mer Stellung in der landwirtschaftlichen Snorganisation Frankreichs zugleich die Siddenten der„CEA“(confédération 8 ** ed c Europa und der Welt verfügt, der Schwerpunkt der vorbereiten- mdlungen zu einer europäischen Hegen und nicht in den Händen 5 0 haben durchaus eindeutig er- e Sachverständigen land- Berufsvertreter in Europa tlich zu verständigen ver- Könnte. Adenauer plont Reise nuch Poris Kabinett berät neues Wirtschaftsprogramm Bonn(UP). Bundeskanzler und Außen- minister Adenauer wird an der für den 12. April vorgesehenen Außenministerkonferenz der Schumanplan- Staaten in Paris Wahr- scheinlich teilnehmen, verlautet aus dem Aus- wärtigen Amt. 5 Aufgabe dieser Außenministerkonferenz wird es sein, die noch offenen politischen Fragen des Schuman-Planes 2u Klären, ins- besondere die Stimmverteilung bei den ein- zelnen Behörden der neuen Organisation, so- Wie die Frage einer Beteiligung der Saar am Schuman-Plan. Bundespräsident Heuss wird Anfang April auf einem großen diplomatischen Empfang in Bonn die Beglaubigungsschreiben der Bot- schafter und Gesandten derjenigen Staat i Empfang nehmen, die sich bis dahin ents S sen haben, ihre diplomatischen Vertreter be der Bundesregierung akkreditieren zu lassen. Die Berichte englischer Zeitungen, West- deutschland subventioniere die Ausfuhr von MWirtschaftsgütern nach der Südafrikanischen Mmion, wurden von Vizekanzler Blücher de- Mentiert. Angeblich sollte die Bundesrepubl 250 000 Dollar bereitgestellt haben, um da- mit den Einkauf von Rohstoffen für die Her- stellung von Lokomotiven für Südafrika 2¹ kinanzieren. ET h Ghung der Län derabgaben Das Buridesfinanzministerium wird dem Bundeswirtschaftsministerium bis Mittwoch eme Reihe von Vorschlägen für Gesetzent- Würfe zuleiten, mit deren Hilfe die Finan- tlerung des neuen Wirtschaftsprogramms der Bundesregierung durchgeführt werden soll. Das Bundeskabinett wird sich dann am Frei- tag mit diesen Entwürfen beschäftigen und ebenso mit neuen Vorschlägen des Wirt- schaftsministers. Spätestens über das Wochen- ende soll dann der interministerielle Aus- schuß des Bundeskabinetts, dem neben dem Zundesfinanz- und Bundeswirtschaftsminister auch die Bundesminister für Wohnungsbau, Landwirtschaft, Verkehr, Arbeit und Mar- shallplan angehören, die endgültige Fassung der Gesetzentwürfe beschließen. Wenn auch Einzelheiten über den Umfang der künftigen Belastung für Wirtschaft und Verbraucher offiziell noch nicht bekannt sind, 50 steht bereits nach Aussage zuständiger 8 kest, daß neue Mittel u alle drei disher vorgeschlagenen Belastungsarten auf- gebracht werden sollen: L Sonderumsatz- steuer, das Aufbausparen bei erhöhtem Ver- brauch und die Abführung von Abschreibungs- beträgen durch die gewerbl. Investitionen in den 5 Der Bedarf an billigem Konsumbrot könne nicht gedeckt werden, da die Versorgung mit dem entsprechend billigen Mehl durchaus unzureichend sei, gab der„Zentralverband des deutschen Handwerks“ im Namen der Bäcker in der Bundesrepublik bekannt. Das Bun- desernährungsministerium i bisher ohne Erfolg auf diesen Zustand aufmerksam 82 macht worden. Das Bäckerhandwerk lehne daher jede Verantwortung ab. Mehr Ehen— weniger Kinder Sterbeziffer hat sich auf 126 123 erhöht BOn n(UP). Im letzten Vierteljahr 1950 haf die Zahl der Eheschließungen stark zugenom- Men, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Geburtenziffer sank weiterhin, während die Zahl der Sterbefälle mit 10,5 je 1000 Ein- wohner fast wieder den Stand von 1947 er- reichte. Im letzten Vierteljahr 1950 wurden im Bundesgebiet 145 729 Ehen geschlossen. Ge- senüber der Zahl der Eheschließungen im Sleichen Zeitraum des Vorjahres ergab sich eine Zunahme von sieben je 10 000 Einwoh- ner. Die Zahl der Geburten ging auf 186 25) zurück. Auf 1000 Einwohner Kamen noch 15,5 Lebendgeborene. Dagegen hat sich die Zahl der Sterbefälle auf 126 123 erhöht. Arn auffälligsten war die Zunahme der Sterbe- källe durch Herzkrankheiten. Kurswechsel in Ost-Berlin? Separatfrieden Ostzone—Sowzetunion geplant Berlin UP). Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik soll ihre Haltung gegenüber der Bundesregierung geändert und ihre Bemühungen zur Herbeiführung eines gesamtdeutschen Gespräches aufgegeben haben. Wie dazu von unterrichteter Seite verlautet, soll diese Anderung in der politischen Ein- stellung gegenüber Bonn maßgeblich durch angebliche Zusicherung der Sowjets beein- flußt worden sein, daß die Sowjetunion noch im Jahre 1951 einen Friedensvertrag mit der DDR abschließen werde. Die Sowjetunion habe ferner der Ostzonen-Regierung gegen- über geäußert, daß man in Moskau stark mit dem Zustandekommen einer Pariser Außen- ministerkonferenz rechne, auf der ein Frie- densvertrag mit Deutschland und der Abzug aller Besatzungstruppen bis 1952 diskutiert Würde. Durch die Forderung des Bundeskanzlers Dr. Adenauer nach freien und geheimen Wah- len unter alliierter Kontrolle in ganz Deutsch- jand soll die Position der Ostregierung im Kampf für Deutschlands Einheit erheblich ge- schwächt worden sein, so daß diese Kam- pagne jetzt abgeblasen und eine neue für einen„Friedensvertrag noch im Jahre 1951“, gestartet werden wird. Diese neue Propa- gandawelle hat schon nach Otto Grotewohls Ietzter Rede am 14. März eingesetzt und wird ständig verstärkt. Für die Weltjugendfestspiele wird in der Wuhlheide, im Osten Berlins, eine„Inter- Zudem bietet sich für das Gelingen sol- cher berufständischer Verhandlungen heute noch eine einzigartige persönliche Garantie an. Man setze für sie das Prestige des schwei⸗ zerischen Altbauernführers, Prof. Ernst Laur, ein, der am gestrigen Tage in voller körper- licher und geistiger Frische seiner 80. Ge- burtstag begeht. Laur, Ehrendoktor der Uni- versitäten bzw. Hochschulen von Wien, Hohen- heim, Bern, Brünn und Budapest, kurz vor dem letzten Weltkriege zum Nobelpreis vorge- schlagen, ist eine so einmalige europäische Persönlichkeit, daß unter seiner Agide solche Onionsverhandlungen unter dem bestmögli- chen Stern stehen würden. Wir zweifeln nicht daran, daß Laur, der erst im vorigen Jahre in Straßburg die offizielle Führung der CEA aus der Hand gab, als deren Ehrenpräsident sich für die oberste Koordinierung solcher Verhandlungen zur Verfügung stellen Würde, wenn ihn seine zahllosen Freunde in Europe darum bitten würden. Es wäre eine einzig- artige Krönung seines Lebenswerkes, wenn er diesen Erfolg noch mitgestaltend erleben 2 und des ehemaligen Oberfeldkommandanten von Lüttich, Georg Bertram, sowie des ehe- maligen Chefs der deutschen. Itung nationale Pionier-Republik“ entstehen. Wie ADN berichtet, sollen dort 20 000 junge Pio- niere aus allen Ländern der Welt in vorbild- lich eingerichteten Zelten für vier Wochen untergebracht werden. Gegenwärtig wird an der Fertigstellung einer großen Sportanlage, einer Freilichtbühne und eines Künstlichen See's gearbeitet. Ganz Südkorea ist befreit Verhandlungen zwischen Tibet und Rotchina TOKIO(UP). Der Feldzug der Streitkräfte der Vereinten Nationen zur Befreiung Süd- koreas war am Dienstag praktisch beendet, da sich die nordkoreanischen und chinesischen Truppen fast überall über den 38. Breitengrad zurückgezogen haben. Südkoreanische Verbände haben als erste seit Dezember den 38. Breitengrad über- schritten und das Dorf Vongpori an der Ost- Küste besetzt. Die Front verläuft jetzt über das Gebirge quer durch Korea in einer Breite von etwa 200 km. Im Norden der Hauptstadt Seoul folgen die Amerikaner den chinesischen. Truppen langsam nach. Nur im Westen halten die Kommunisten einen schma- len Streifen an der Küste südlich des 38, Breitengrades. Der Präsident des internationalen Roten Kreuzes Paul Rügger ist zusammen mit vier anderen Delegierten aus Peking, wo er Be- sprechungen mit dem Premierminister der chinesischen Kommunisten, Tschou fn Lai, liber mögliche Hilfeleistungen des Roten Rreu- 2s für die Opfer des koreanischen Krieges geführt hatte, nach Hongkong zurückgekehrt. Aus unterrichteten indischen Kreisen ver- lautet, daß die Pekinger Regierung bereit ist, Tibet eine interne Autonomie zuzugestehen, bei der sich die Chinesen jedoch die Kon- trolle der Außenpolitik und die Verteidigung des Landes vorbehalten. Die Tibetaner hin- gegen sollen bereit sein, die Oberhoheit Chi- nas anzuerkennen, doch wünschen sie Keine Stationierung chinesischer Truppen innerhalb Tibets oder an den Grenzen des Landes. Un- ter diesen Aspekten wird wahrscheinlich eine tibetanische Delegation, die sich am Mittwoch nach Peking begeben wird, mit der kommu- nistischen Regierung verhandeln. Falkenhausen freigelassen Ebenso Bertram und Reeder Brüssel(UP). Der belgische Justizmini- ster Moyersoen hat die Freilassung des ehe- maligen Militärbefehlshabers von Belgien und Nordfrankreich, Alexander von Falkenhausen Staatssekretär Dr. Westrick übernimmt am 28. Mars den Posten eines Staats“ ge ſeretürs im Bundestbirtschaftsministerium als Nach- olger des bisherigen Staatssekretärs Schalfejeib. Dr. Ludgar Westrict studierte Rechitstoissenschaf- ten und tar zeln Japire als Auslonds kaufmann a dem Balkan tälig. Dann wurde er Direktor der Ver- einigten Aluminium- MWerke- AG. Er ist ferner Auf- vichetsrats mitglied bei den Kalk-Sticlstoſfiberken- AG. und hei den Inn-Werken- Ad, außerdem Zen- trallræuhander fur die Vereinigten Industrięumter- geſimen und Miiglied des Direktoriums der Deut- schen Kohlenbergbauleitung Bild: dpa Brückenschlag von Land zu Land Wieder Rheinfähren- verbindung zwischen Deutschland und der Schweiz Am Hochrhein(SWE/ APD). Fröhlich klatterten die aargauischen Kantonsfarben blauschwarz und das weiße Kreuz im roten Feld der Eidgenossen am Rheinufer von Mumpf, während von der Säckinger Seite aus die gelb-rot-gelbe Flagge Badens grüßte, als wenige Stunden vor dem Osterfest 1951 unter riesiger Anteinahme der ganzen Bevölkerung zu beiden Seiten des jungen Stroms die Rheinfähre erstmals wieder„Brücken“ schlug von Land zu Land, von Mensch zu Mensch. Ein Ereignis von völkerverbindender Bedeu- tung. Prominenz aus beiden Ländern war in Sroßer Zahl erschienen. Die Schweizer Gaàste wurden am deutschen Ufer von Bürgermei- ster Fehrenbach und der Säckinger Bevöl- kerung berzlich willkommen geheißen. Das Stadtoberhaupt übergab dem Oberregierungs- dat Seeger von der Oberzollbehörde in Lör- rach den Schlüssel des neuerbauten Zollhauses. Schweizerischer Nationalrat Triebold gab ebenfalls seiner Freude über die Wiederan- müpfung traditioneller Freundschaftsbande Ausdruck. Anschließend vereinigte ein Bankett alle of- Tiziellen Teilnehmer an dieser Zweifellos hi- storischen Feierstunde. Wiederum kam in kurzen Ansprachen von beiden Seiten die Erwartung zum Ausdruck, dag das, was hier im Kleinen geschehe, dazu beitragen möge, emen dauerhaften Frieden herbeizuführen und im Großen Wirklichkeit werden zu lassen, Was hier in so kurzer Zeit durch verständnis- 8 Zusammenarbeit beider Völker möglich wurde. Konflikt um Stacheldraht Wer bezahlt die„Abrüstung“ an der Grenze? Konstanz(UP). Um die Uberreste der etwa 100 kri langen Stacheldrahtgrenze zwi- schen Deutschland und der Schweiz ist ein Konflikt zwischen den Grundstückseigen- tümern und dem südbadischen Staat ausge- brochen. Niemand will die Kosten für die Entfernung dieses„Souvenirs“ aus dem Kriege, das stellenweise noch ein mehrere Meter brei- tes und gefährliches Hindernis darstellt, über- nehmen. Die Genehmigung für die Beseiti- gung ist formell längst durch die„gemischte Kommission für deutsch- schweizerische Grenz- fragen“ erteilt. Nun hat das südbadische Innenministerium die Grundstücksbesitzer und Gemeinden an- gewiesen, die Abrüstung auf eigene Kosten vorzunehmen. Die Betroffenen weigern sich jedoch mit der Begründung, daß sie das „nicht bestellt“ hätten. Der Staat sei dafür verantwortlich und müsse die Kosten tragen. Der Konflikt dürfte vor dem badischen Ver- Waltungsgerichtshof entschieden werden Der belgische Ministerpräsident am 1. April f Hinricktungsaufschub beantragt Neue Fristverlängerung für die Landsberger? Landsberg(UP). Kurz vor Ablauf des durch den obersten amerikanischen Gerichts- Hof(Supreme Cour) in Washington verfügten Zotägigen Hinrichtungsaufschubes für die sie- ben zum Tode verurteilten Landsberger Häft- Uinge, der am 26. März abgelaufen ist, hat der amerikanische Rechtsanwalt und Verteidiger Oswald Pohls, Frederick Wiehl, beim gleichen Gerichtshof eine neue Verlängerung dieser Frist um 30 Tage beantragt. Als Begründung für diesen Antrag führte Wiehl an, er sei bis- er noch nicht im Besitz aller entlastenden Dokumente, die er einem neuen Verfahren Zugrundelegen will. Der oberste amerikanische Gerichtshof wird seine Entscheidung über die- ses Gesuch am 28. März fällen. Lehrgang für Bereitschaftspolizei- Führer Stuttgart(wb). In Stuttgart beginnen die ersten beiden Lehrgänge der Bereit- schaftspolizei Württemberg-Badens für Zug- und Gruppenführer. Die Teilnehmer Aus Nordwürttemberg werden den Lehrgang in der Polizeifachschule in Stuttgart-Vaihingen, die aus Nordbaden in Karlsruhe absolvieren. Auf dem Lehrplan stehen neben Unterricht in Stagtsbürgerkunde sowie Straf- und Pro- zeBrecht die Vorbereitung des Einsatzes für den großen Aufsichtsdienst und Waffenkunde. Die württemberg-badische Bereitschaftspolizei Wird insgesamt 815 Mann umfassen. Das Kon- tingent für Nordwürttemberg wird in Göp- pingen, das für Nordbaden in FKarlsruhe- Durlach stationiert. Internationale Verkehrstagung am Bodensee Konstanz(SWE). In der Landeshaupt- stadt von Vorarlberg, Bregenz, findet am 4. April eine große Tagung der Träger des Fremdeanverkehrs des gesamten Bodensee- Beckens und seines Hinterlandes statt, auf Welcher Deutschland, die Schweiz und Gster- reich vertreten sein werden. Nachdem am Vormittage die ordentliche Hauptversamm- Jung der„Arbeitsgemeinschaft für Fremden- Verkehr am Bodensee“, die nur das deutsche Ufer umfaßt, zusammentreten wird, ist für den Nachmittag die Gründungsversammlung des„Internationaler Bodensee-Verkehrs-Ver- Ein“ angesetzt. Die Vorverhandlungen wur- den im Geist freundnachbarlicher Verbun- denheit und in voller Einmütigkeit geführt. Ein neues syrisches Kabinett bildete der bisherige syrische Ministerpräsident Nazim e Kudsi; er selbst übernimmt zusätzlich das Amt des Außenministers. Das neue Kabi- nett stützt sich nur auf die Volkspartei. Man mimmt daher an, daß es später zu einem Roa- Utionskabinett umgebildet wird. Wegen Spionage für den jugoslawischen Ge- heimdienst sind in Sofia 21 Personen zu Ge- kängnisstrafen zwischen 15 und 3 Jahren ver- urteilt worden. Alle Angeklagten sollen um- fassende Geständnisse abgelegt haben. Der bulgarische Geschäftsträger in Belgrad wurde wegen„gegen Jugoslawien gerichteter Tätigkeiten“ des Landes verwiesen. Die bul⸗ garische Regierung hat diesen Schritt mit der Ausweisung des jugoslawischen Geschäfts- trägers in Sofla beantwortet. Die Immunität von fünf polnischen Abge- ordneten wurde aufgehoben., Sie werden be- schuldigt,„enge Mitarbeiter“ des im Oktober 1947 aus Polen geflüchteten Führers der pol- nischen Bauernpartei, Stanislaw Mikolajczyk, zu sein. ö Ein neuer amerikanischer Panzer des Typs T4„Walker Bulldog“ wird am Dienstag zum erstenmal vom Fließband rollen. Der Panzer ist 26 Tonnen schwer und mit einer 7,6- em- Kanone ausgerüstet. Ein schweres Verkehrsunglück in Kolum- bien, bei dem 8 Personen getötet und 9 lebens- gefährlich verletzt wurden, ereignete sich, als ein Autobus von einer regennassen Straße Einen 50 Meter hohen Abhang hinabstürzte. Prinz Bernhard der Niederlande traf von Rio de Janeiro kommend mit dem Flugzeug in Montevideo ein. Acheson ſormullerl Soldaritätsgrogramm Vorschläge für die amerikanischen Republi- ken Welles warnt vor deutschen„Gefahren“ Washington(UP). Außenminister Ache son forderte die in Washington versammel- ten Außenminister der süd- und mittelameri. kanischen Republiken auf, zur gemeinsamen Verteidigung gegen den Kommunismus auf militärischem, politischem und wirtschaftli- chem Gebiet eng zusammenzuarbeiten und die dabei unumgänglichen Opfer gerecht und gleichmäßig zu verteilen. Die USA— so sagte er— könnten nicht die ganze Last der Verteidigung allein tragen Die amerikanischen Republiken müßten daher 1. Maßnahmen beschließen, die die interame- rikanische Verteidigungsbehörde in die Lage Versetzen, die koordinierte Verteidigung der Westlichen Hemisphäre zum frühest möglichen Zeitpunkt vorzubereiten; 2. Mittel und Wege finden, um die innere Sicherheit in den ein- zelnen Ländern zu gewährleisten und ihre demokratischen Einrichtungen sicherer zu un- termauern, und 3. die wirtschaftlichen Hilfs- quellen ganz Amerikas rationell erschließen und für die Verteidigung nutzbar machen. In seinen weiteren Ausführungen beschul. digt Acheson die Sowjetunion einer unver- antwortlichen Erpressung der Völker, die nicht m Frieden leben dürften, weil sie einen gro- gen Teil ihrer Vermögen für Rüstungsaus- Saben ausgeben müßten. Man sei daher ge- Zwungen, jetzt endlich in aller Stärke aufzu- treten, um den Kreml zu belehren, daß map 7085 von ihm nicht länger unter Druck setzen Asse. Der ehemalige Staatsekretär im amerikani- schen Außenministerium, Sumner Welles, wandte sich in einem eben veröffentlichten Buch„Seven decisions that shaped history“ (Sieben Entscheidungen, die Geschichte ma- chen) entschieden gegen die Aufrüstung der Westdeutschen Bundesrepublik. Welles schreibt, die„ungeheuren Gefahren für die Zukunft“, welche die Wiederbewaffnung Westdeutsch- lands heraufbeschwört, stünden in keinem Verhältnis„zu der geringen militärischen Un- terstützung“, die die Deutschen leisten könn- ten. Welles macht der Politik Präsident Tru- mans den Vorwurf, sie habe keine feste Linie und habe den großen Fehler begangen, von der durch den verstorbenen Präsidenten Roo- sevelt vorgezeichneten Linie abzuweichen. Weltlage ernster geworden Anläßlich einer Pressekonferenz, bei der über die allgemeine Waffendienstpflicht und andere gesetzgeberische Maßnahmen militäri- scher Art gesprochen wurde, stellte Verteidi- gungsminister Marshall fest, die Weltlage sei gegenwärtig ernster als im November vorigen Jahres. Die amerikanische Regierung habe aber nicht die Absicht, mehr als sechs Divi- sionen nach Europa zu senden, um der ge- Hlanten atlantischen Streitmacht unter General Eisenhower eingegliedert zu werden. Dies be- deute, daß noch vier Divisionen nach Europa geschickt werden sollen. Marshall lehnte es im übrigen ab, zum letzten Waffenstillstands- angebot General Macrthurs an Rotchina Stellung zu nehmen. Vereinigung Irlands wird erwogen London sondiert mit Vorschlägen in Dublin London(OP). Ein Plan, der die Beendi- gung der„Spaltung Irlands“ und die Auf- nahme eines„vereinigten Irland“ in den Atlantikpakt vorsieht, wird zur Zeit nach zu- Verlässigen Informationen in britischen Re- Sierungskreisen in Erwägung gezogen. Dieser Plan soll angeblich folgende Vorschläge ent- halten: I. dem Parlament von Nordirland jene Vollmachten zu überlassen, die zur Zeit von Westminster ausgeübt werden; 2. ein gesamt- irisches Parlament zu schaffen; 3. König Georg VI. in der gleichen Weise an die Spitze des irischen Staates zu stellen, wie er zur Zeit Titular-Oberhaupt der Republik Indien ist. Ein führendes Mitglied der Labour-Partei soll in Kürze nach Dublin reisen, um dort die Meinung der irischen Regierungskreise 2u sondieren. Der ehemalige irische Ministerprä- sident Eamon de Valera soll bereits die An- sicht geäußert haben, daß die Regierung von Eire dem Vorschlag als„letzter Zuflucht“ höchst wahrscheinlich zustimmen werde. Be- kanntlich dringen die USA schon seit langer Zeit darauf, ein„vereinigtes Irland“ zu schaf- fen, das in den Atlantikpakt aufgenommen Werden könnte. Streik in Irans UGlgebiet Britischer Botschafter bittet um Schutz Teheran(UP). In dem ölreichen Gebiet der persischen Provinz Khusistan ist ein Streik ausgebrochen, der sich in erster Linie gegen die Anglo-Iranlan Oil Company richtet, die dort über eine größere Zahl von Bohrtürmen verfügt. Der britische Botschafter in Teheran, Sir Francis Shepherd, hatte eine Unterredung mit dem iranischen Ministerpräsidenten Hus- sein Ala, den er gebeten haben soll, den bri- tischen Arbeitern auf den Olfeldern Schutz zu gewähren. Es verlautet, daß die Regierung bereits Truppenverstärkungen nach Khusistan ent- sandt habe. In fünf Städten der Provinz ist der Ausnahmezustand erklärt worden. Am ge- fährlichsten soll die Lage in Abadan sein, das nahe der irakischen Grenze und nicht weit vom britischen Protektorat Kuweit entfernt ist, WðW2o sich ebenfalls reiche Olquellen befin- den. Vorwürfe mit Vertragsbrüchen Jessup verweist auf den Balkan— Gromyko auf Potsdam Faris(UP). Auch die 18. Sitzung der Au- Benministerstellvertreter am Dienstag, die 5 Stunden dauerte und damit zur bisher läng- sten dieser Viermächte- Konferenz wurde, er- brachte keinen Fortschritt. Dr. Philip Jessup unterbreitete im Namen der Westmächte die Forderung, der Außen- Ministerrat möge über die Militär- und Men- schenrechtsklauseln der Friedensverträge mit Bulgarien, Ungarn und Rumänien beraten, segen die von seiten dieser Staaten und von der Sowietunion„systematisch und ständig“ berstoßgen worden sei. Der Sowjetunion wurde dabei vorgeworfen, die Bildung von Streit- Kräkten, die stärker seien, als es gemäß den Friedensverträgen gestattet ist, begünstigt und die Bestrebungen der Westmächte, für die Finhaltung der Friedensverträge zu sorgen, oereitelt zu haben. Der sowjetische Delegierte Gromyko nahm davon Abstand, auf die Forderung der West- Mächte direkt zu antworten. Er führte aber einen scharfen Gegenangriff gegen die West- Mächte, die er bezichtigte, das Potsdamer Ab kommen„brutal“ gebrochen zu haben, ein Wettrüsten durchzuführen und in Deutsch- land mit„Hitler-KAgenten“ zusammenzuarbei- ten Jessup wies die sowjetische Behauptung zurück, daß die USA ein Wiederaufleben des deutschen Militarismus begünstigten. Um Asyl in Prag bat der Sekretär des fran- Zzösischen Generalkonsulats in Preßburg, Georges Falkan, die tschechoslowakische Re- Slerung. Falkan— ein naturalisierter Fran- Zzose— Soll die französischen Diplomaten be- tschuldigt haben Spionage zu treiben. US-Unterstaatssekretär George Medhee traf in der israelischen Neustadt Jerusalems ein. Er war vorher in Amman mit König Abdullah von Jordanien zusammengekommen und wird vom jordanischen Flugplatz Calandia bei Jeru- salem aus im Flugzeug nach Kairo weiter- reisen. Neuer Stellvertreter bei der ECA- Sonder- mission für Westdeutschland wurde Frank J. Miller, als Nachfolger des kürzlich zurückge- tretenen Charles E. Marshall. Porträt eines Verlegers Zum 60. Geburtstag von Peter Suhrkamp am 28. März Unter den Hunderten von schöngeistigen Verlagen in Deutschland gehört der Suhrkamp Verlag zu den sechs oder sieben, deren Namen einer breiteren Offentlichkeit geläufig sind. Dabei kann man Peter Suhrkamp, seinen In- haber und Leiter, fast als Außenseiter be- Zeichnen: erst als Vierzigiähriger fand er in den so vielseitigen und anspruchsvollen Beruf es Verlagsbuchhändlers. Freilich war sein Leben bis dahin, wenn es auch dem Außen- stehenden recht inkosequent und bunt er- 3 mag, eine einzige große Vorberei- tungszeit darauf. Er stammt aus èiner Bauern- Tamilie im Oldenburgischen, wurde zuerst Lehrer, dann Dramaturg und Regisseur und schließlich Redakteur bei der Ullstein-Zeit- Schrift„Uhu“. Von dort holte ihn der alte Samuel Fischer als Redakteur der Monats- schrift„Die Neue Rundschau“ in seinen Ver- lag. S. Fischer war damals der Verlag, der Hauptmann und Hesse, Wassermann, Schnitz. 1er und Hoffmannsthal herausbrachte. In kurzer Zeit wurde Suhrkamp Verlags. Ureßtor, und als nach 1935 die Erben des alten S. Fischer mit einem Teil des Verlages in die Emigration gehen mußten, übernahm er die Führung des in Deutschland verbliebenen Stammhauses. Schon seit 1933 war das Be- Streben der Machthaber der Nazizeit darauf gerichtet, den Verlag, aus dem eine ganze von Autoren von der symbolischen verbrennung betroffen waren, in ihre nd zu bekommen und für Partelzwecke 20 wenden. Aber Suhrkamp wußte den Geist 5 Tradition des Verlages gegen alle n zu 5 Von seiner Hal- Hor zu erheben; deshalb wurde Suhrkamp schließlich auf direkte Veranlassung von Kal- tenbrunner Anfang 1945 ins KZ Sachsenhau- sen gebracht. Im Herbst desselben Jahres hatte er die Genugtuung, daß ihm nach der Beset- zung Berlins durch die Alliierten die erste bri- tische Verlagslizenz erteilt wurde. Vor einem Jahr wurde den inzwischen aus der Emigration zurückgekehrten Erben S. Fischers der deutsche Teil des Verlagshauses wieder übergeben. Ein großer Teil der Auto- ren, die in den vergangenen anderthalb Jahr- zehnten Suhrkamp ihre Werke anvertraut hatten, bildet die Grundlage seines neuen Ver- lages, dem Suhrkamp in der Beschränkung auf schöngeistige und essayistische Werke mo- derner deutscher und ausländischer Schrift- steller ein für jeden unverkennbares spezi- fisches Profil gegeben hat. Autoren wie Her- mann Hesse und T. S. Elliot— die beiden No- belpreisträger nach 1945—, Bernhard Shaw, R. A. Schröder und Hermann Kasack, Bert Brecht und Ernst Penzoldt geben Suhrkamp die Möglichkeit, auch weiterhin sein Ziel zu Verfolgen und als Präzeptor und Bewahrer des Geistes tätig zu sein. Dieter Wolf Jubiläum von Geheimrat Benoit. Geheimrat Hofrat Dr. Ing. e. h. Georg Benoit, emeritier- ter O. Professor für Maschinenbau, begeht das 50 jährige Jubiläum seiner Ernennung zum ordentlichen Professor an der Technischen Maschinenbauschule in Hagen wurde 1901 Karlsruhe berufen. Er b. berühmt gewordene Schule auf te der- und Transportanla- Als Ordentlicher Prof. 5 ündet Die Regierung von Neufundland hat dem f e Sprachen- und Literaturkongreß eröffnet Der 5. internationale Kongreß für mo- derne Sprachen, Literatur und bildende Kün- ste wurde im historischen Palazzo Vecchio“ m Florenz eröffnet. An ihm nehmen Vertreter von 20 Staaten teil, darunter aus Westdeutsch- land, Italien. Frankreich, Großbritannien, den USA, Osterreich, der Schweiz, einer Reihe südamerikanischer Staaten, Indien, der Tür- kel und Agypten. Gigli singt in Südafrika Der italienische Tenor Benjamino Gigli ist nach Südafrika geflogen, um eine Konzert- tour in der Südafrikanischen Union zu ab- solvieren. g Willem Mengelberg gestorben Professor Willem Mengelberg, der ehe- malige Leiter des Amsterdamer Concert- gebouw- Orchesters, ist am Donnerstag mor- zen in Zuort in der Schweiz verstorben. Men- Zelberg litt an einer Lungenentzündung. Er hatte bereits vor mehreren Tagen das Be- wuhtsein verloren, das er vor seinem Tode auch nicht wWiedererlangte. Die Beerdigung Mengelbergs, der in wenigen Pagen seinen 80. Seburtstag hätte begehen können, wird am kommenden Mittwoch nachmittag in Luzern stattfinden. Shaw hinterließ 367 000 Pfund Der im November 1950 verstorbene Dichter George Bernard Shaw hat ein Vermögen von 367 233 Pfund Sterling hinterlassen; von denen 180 571 Pfund Erbschaftssteuer erhoben wer- den. Dazu kommen allerdings noch die Au- torenrechte in den verschiedenen Staaten der Welt, die den Erben zusatzliche Einnahmen rür 50 Jahre— bis zum Jahre 2000— sichern. Düsseldorfer Architekt nach Neufundland dorfer Architekten Wilh. 98 neral Macgarthur mit seiner Erklärung, Niemand hatte den General zu einer 80 Neues aus aller Welt Prozeß um 342 Millionen Dollar 1 Ingenieur bezichtigt Ford des Patentdiebstahls New VO rk(UP). Die bisher größte Scha- deniersatzklage, mit der sich ein Zivilgericht jemals beschäftigen mußte, wurde von dem in Irland geborenen Erfinder Harry Ferguson Segen die Ford Motor Company erhoben. E handelt sich dabei um eine Summe von 342 Millionen Dollar oder rund 1,43 Milliarde DM, die Ferguson für die angebliche Verle zung von Patentrechten als Schadenersatz in einem New Lorker Zivilprozeß fordert. Ini der Klageschrift wird behauptet, die Ford Motor Company und andere icht genannte) Personen hätten unter anderem das von Fer- guson erfundene System für die Kuppelung von Traktoren mit anderen landwirtschaft- lichen Geräten, die hydraulische Bedienung der Kuppelung und außerdem eine bewegliche Kraftübertragungs Einrichtung vorsätzlich nachgebaut. Demgegenüber behauptete der 1 Rechtsanwalt der Fordwerke, daß die angeb-* lich verletzten Patente von Ferguson bereits 55 im Jahre 1940 und 1945 abgelaufen seien. N 0 2 Ar. ee. r Marokkaner laufen Amok 1 Meuterei wegen eines spröden Mädchens g EPpIn a](UP). Unter den marokkanischen Truppen, die in Epinal in Garnison liegen, brach eine Meuterei aus, in deren Verlauf eine Gruppe marokkanischer Schützen wild um sich schiegend durch die Stadt zogen und neun Personen verletzte. Das Vorspiel fand in einem Lokal statt, als das Mädchen sich weigerte, mit einem ma- rok kanischen Sergeanten zu tanzen. Als dieser darauf hin dem Mädchen eine Ohrfeige ver- Abreichte rief der Inhaber des Lokals die li Militärpolizei zu Hilfe. Diese gehörte aber. zum gleichen Bataillon wie der Sergeant und II Weigerte sich deshalb, gegen ihn vorzugehen. 1 Der Sergeant wurde schließlich von der Kri- 00 minalpolizei verhaftet. dd. Tags darauf veranstalteten etwa 30 Marok- U kaner eine Demonstration und griffen die 22 Polizei mit Steinen und Knüppeln an. Die H Polizei setzte sich zur Wehr und brachte 0 einem der Marokkaner einen Bauchschuß bei, 12 Während sechs Polizisten durch Steine ver- Oe letzt wurden. 0 st Die Marokkaner begaben sich darauf in die 255 Kaserne, brachen das Arsenal auf, versorgten m sich mit Waffen und zogen wieder zum Poli- de zeikommissariat. Sie umstellten das Gebäude, 20 schossen in Türen und Fenster, und mar- h) schierten schlieglich wieder zur Kaserne, 00% a¹ bei sie jeden Passanten beschossen. Ein Mann 5 wurde dabei am Kopf, eine Frau am Bein tr. verletzt. de In der Kaserne verbarrikadierten sich die le Marokkaner, worauf die Kaserne von repu- ur blikanischer Garde umstellt wurde. Schließlich 90 erklärten sich die Marokkaner pereit, die. Waffen niederzulegen, unter der Bedingung, 0d daß ihre neun Landsleute entlassen werden, va die von der Polizei im Gefecht beim Kommis- sariat gefangen genommen wurden. Die Po: 11 Iizei ging auf diese Forderung ein. Der Prä⸗ de fekt des Vogesen-Departements forderte die g Militärbehörden auf, das marokkanische Ba- sie taillon sofort aus der Stadt zu verlegen. r br. . 4 Flugzeugabsturz auf Feuerland. Eine argen- 5 tinische Verkehrsmaschine mit 19 Personen an 7 Bord stürzte in der Nähe des Flugplatzes von Rio Grande auf Feuerland ab. Dabei sind 3 von den 4 Besatzungsmitgliedern und 6 von den 15 Passagieren ums Leben gekommen. cle Die Hochzeit König Faruks mit der 17 Jahre Die Alten Narriman Sadek wurde auf den 6. N 11 festgesetzt. Dieser Tag fällt mit dem 14. K cestag von Faruks Thronbesteigung zusamm Am Rande bemerkfnʒtk MacArthurs Extratour Mr. Acheson ist im allgemeinen ein seine Untergebenen auf Zehenspitzen an seg Bürotüre vorüber, denn ihr Chef ist plötzl sei ebenso zu Waffenstillstandsverhandl. Wie zu Bombenangriffen auf das mand rische Aufmarschgebiet der Chinesen 5 Mitteilung ermächtigt, die in der ganzen ungebheures Aufsehen erregte, weil sie nur als militärische Entscheidung anz ist, sondern in der Tat von größter politi Tragweite sein kann. Die dem Pariser Außenministerium stehende„Le Monde! findet jedenfall die Erklärung Macarthurs„besonders u gen“! käme, weil sie eine„Versteifung Haltung der Pekinger Regierung! zur haben müsse. Entrüstet betont desh Blatt, die UN würden niemals eine nung der Feindseligkeiten und Lufta auf China gestatten, nachdem es do Ziel sei, den Konflikt zu lokalisieren. K Stimmen wurden in London laut die New LVorker Kommentatoren hob nend die Zeigefinger. Zumal nachd. lerausstellte, daß der politisch Tokio Macarthurs„Ultimatum“ terdrücken wollte, es aber auf direk des Generals für die Presse frei Zornig setzte sich also Mr. Ach. Schreibtisch und sandte einen ziem ten Brief“ an das Weiße„ sowie KRriegs ministerium, die darur „der politischen Tätigkeit Mack anzulegen“, Aber deren letzte dessen Wird.