Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf 17 60 den Monatsersten angenommen werden 1 9 Preisliste Nr. J) 1 Montag, den 2. April 1951 3.51. Jahrgang 1 „ Jean Monnet besucht Dr. Adenauer Pariser Einladung angenommen— Ungelöste Probleme des Schumanplans— Wirtschaft- liche Erleichterungen BOn n(UP). Frankreichs Planungskommis- sar und Finanzexperte Jean Monnet wird am Montag zu Besprechungen über den Schuman- plan nach Bonn kommen und dort mit Bun- deskanzler Dr. Adenauer zusammentreffen, um mit ihm verschiedene politische Fragen zu erörtern, die von der bevorstehenden Außen- ministerkonferenz über den Schumanplan in Paris behandelt werden sollen. Dr. Adenauer hat die Einladung des fran- zösischen Außenministers Robert Schuman, am 12. April an einer Außenminister konferenz in Paris teilzunehmen, angenommen. Wie in Bomm verlautete, soll auch die Frage der Zu- gehörigkeit des Saargebietes zum Schuman- is plan auf die Tagesordnung dieser Außen- ministerkonferenz gesetzt werden. Von deut- Scher Seite ist in diesem Zusammerhang er- klärt worden, daß die endgültige Regelung Dp des Statuts der Saar einem Friedensvertrag 3e Vorbehalten bleiben müsse und alle Maßnah- 8 men, die einer solchen Regelung vorgreifen. a abzulehnen seien. 8 Noch nicht gelöst ist ferner die Frage der Einbeziehung des Schumanplanes in die Orga- nisation des Europa-Rates. Englische Kreise hatten sich bekanntlich gegen die Verkoppe- lung Europa-Rat— Schumanplan ausgespro- chen, da England wohl Mitglied des Europa- Rates, aber nicht an der Fusion der europä- ischen Kohle- und Stahlpreduktion beteiligt 18t.. Die alliierte Hohe Kommission bat dem Bundeskanzler in zwei Schreiben Kenntnis von ihren Beschlüssen über Abänderungen des Entflechtungsgesetzes Nr. 27 und von Entschei- dungen im Zusammenhang mit der Unterbrin- gung alliierter Truppen in Deutschland ge- geben, Britische Beamte halten es für mög- lich, daß der Hohe Kommissar Sir IVone Kirk- patrick(Großbritannien) den Bundeskanzler am Montag über weitere Erleichterungen unterrichtet, die auf dem Gebiet der so- genannten verbotenen Industrien von alliier- ter Seite vorgesehen wurden. Sie betreffen 8 voraussichtlich die Stahlproduktion, den 8 Schiffsbau sowie die Herstellung von Chlor und Aluminium 8 55 Bundeskanzler Adenauer und der sozial- F. demokratische Oppositionsführer Dr. Schu- N macher wurden inzwischen vom politischen . Berater des amerikanischen Hohen Kommis- 1 sars John Mecloy über den Fortgang der Pariser Vorbesprechungen für eine eventuelle Viererkonferenz unterrichtet. Kam p⁰fAnS age Schumachers dern das ganze Volk gegen die Ratifizierung des Schumanplans aufrufen, da er die Herr- schaft des intérnationalen Kohlenhandels über 4 deutet, erklärte der Vorsitzende der Sozial- demokratischen Partei, Dr. Kurt Schumacher, . in Bonn. Die Ablehnung des Schumanplans erfolge vor allem, weil er eine Schwächung der Ruhrproduktion zum Ziel habe und ein Ausländisches Verfügungsrecht über das deut- Sche Industriezentrum an der Ruhr anstrebe. Durch ihre Intervention zur Auflösung der Verbund wirtschaft und des gemeinsamen Kocohlenverkaufs hätten die Amerikaner eine kurchtbare Verantwortung“ auf sich geladen: J die Verantwortung der sozlalen Zersetzung ——————— ee Die SPD wird nicht nur das Parlament, son- Menschen und Produktion an der Ruhr be- donn wuünsent Verlangerung der Ep He Sonderumsatzsteuer soll ckeeken— Blücher über das programm B Om n(UP). In einem Interview mit dem NWDR über die wirtschaftspolitischen Pläne der Bundesregierung sagte Vizekanzler Blü- cher, die Einnahmen aus der vom Finanzmini- ster vorgesehenen Sonderumsatzsteuer soll- ten für die geplanten Rentenerhöhungen ver- wendet werden. Die Liste der Waren des Luxuskonsums, die mit einer Sonderumsatzsteuer belegt werden sollen, sei vom Kabinett noch nicht fertigge- stellt worden. Daher sei auch noch keine Be- nennung der Güter des sogenannten gehobe- nen Massenbedarfs erfolgt, auf die sich das Sparmarkensystem des Bundeswirtschafts- ministers beziehen soll, vorausgesetzt, daß es die Zustimmung des Kabinetts findet. Falls das Kabinett derartige Maßnahmen beschlie- Ben sollte, sind besondere Regelungen vorge- sehen, um die ungerechtfertigte Verteuerung anderer Güter auf alle Fälle zu verhindern. In diesem Zusammenhang wies Blücher darauf hin, dag der Konsumbrotpreis unbe- cüngt gehalten werden solle. Uberhaupt sei es die Politik der Bundesregierung, die Preise zu halten, eine Stabilität der Deutschen Mark und eine gesicherte Beschäftigung zu erzielen. Ein im Kabinett erörterter Sparplan soll In- vestitionsmittet für die Grundstoffindustrien verfügbar machen. Danach soll jeder, der über zin gewisses Mindesteinkommen verfügt, zu Spareinlagen verpflichtet werden. Zur Besserung der Außenhandelsbilenz und der Devisenlage würden von der Bundesre- gierung alle Anstrengungen unternommen, durch die Einführung von Prioritäten für die Ausfuhr bei der Rohstoffversorgung den Ex- port zu fördern. Auf diesem Gebiet sei die Zusammenarbeit der Ministerien untereinan- der und der Bank deutscher Länder wesent- lich verbessert worden. Ein Memorandum, u deni die Bundesregie- rung für die Verlängerung der Marshallplan- hilfe eintritt, werde zur Zeit im ERP-Mini- sterium vorbereitet. In diesem Memorandum Soll dargelegt werden, wie sehr sich Deutsch- land bemüht, mit eigenen Kräften voranzu- kommen. Ein gemischter Ausschuß der betei- ligten Bundesministerien verhandele zur Zeit mit amerikanischen Vertretern, um auf diese Weise einen engen Kontakt in der Wirt- schaftspolitik zu gewährleisten. 15 Prozent mehr Gehalt Eine fünfzehnprozentige Gehaltserhöhung für die Beamten und Angestellten des Bundes hat das Bundeskabinett auf seiner letzten Sitzung beschlossen. Der Bundesfinanzmini- Rentenerhöhungen Wirtschafts- ster ist bereits ermächtigt worden, am J. April mit der Auszahlung von Vorschüssen auf die Erhöhung der Beamtengehälter bis zur Ver- aAbschiedung eines entsprechenden Gesetzes zu beginnen. Diese Ermächtigung bedarf noch der Zustimmung des Haushalts ausschusses. des Bundestages, mit der jedoch fest in Bonn ge- rechnet wird. Etwa 300 000 Bundesbeamte, einschließlich der Bundesbahn und Bundes- postbeamten, sowie 60 000 Angestellte des Bundes kommen in den Genuß der Erhöhung, die allein den Bund etwa 144 Millionen DM jährlich kosten wird. Die in den unteren Besoldungsgruppen auf Grund der erhöhten Lebenshaltungskosten ge- Zahlten Zulagen sollen nach der neuen Rege- lung durch Sonderzuschläge ersetzt werden. Für die Angestellten der Länderverwaltungen hat die Tarifgemeinschaft deutscher Länder eine Gehaltsaufbesserung von elf bis zwölf Prozent vorgesehen, wurde in diesem Zusam- menhang in Bonn bekannt. Insgesamt belau- fen sich die Kosten der geplanten Erhöhungen der Beamten- und Angestelltengehälter beim Bund sowie bei den Ländern und Gemeinden Auf etwa 400 Millionen DM. Hilfe für Notgebiete Zur Behebung von wirtschaftlichen und kulturellen Notständen in den Grenzgebieten sollen Bundeshaushaltsmittel in Höhe vop 100 Millionen DM zur Verfügung gestellt wer- den, fordert ein Antrag aller Fraktionen des Bundestages, mit Ausnahme der Kommuni- sten. Im Hinblick auf den außerordentlichen Notstand in Ostbayern verlangten die CSU- Abgeordneten die Bereitstellung eines„Ost- hilkekonds“ aus dem Bundeshaushalt 1951/52 in Höhe von 20 Millionen DM, die dem Lande Bayern zur Verfügung gestellt werden sollen Die Bundesregierung soll ersucht werden, die Erhöhung der Besatzungskosten von 4,6 Milliarden DM auf 6,6 Milliarden DM so lange abzulehnen, bis alle Möglichkeiten einer Ein- sparung von einem deutsch- alliierten Aus- schuß geprüft und ausgeschöpft worden sind, lautet ein Antrag der Bundestagsfraktion der Bayernpartei, der dem Bundestag zur Be- schlußfassung zugeleitet würde. In einem Gesetzentwurf zur Ergänzung des sogenannten Wärtschaftssicherungsgesetzes haben die Regierungsparteien weitere Er- mächtigungen der Bundesregierung vorge- schlagen. Im Fall seiner Annahme kann die Bundesregierung mit Zustimmung des Bun- desrates die bevorzugte Belieferung der Ex- bortindustrien mit knappen Rohstoffen an- ordnen, Zur Verhinderung von Mißbräuchen soll mit Geldstrafen bis zu 100 O0 DM be- legt werden; wer sich unrechtmäßig eine be- vorzugte Belieferung verschafft. Lord Henderson in Berlin Fremdenlegionäre in der Ostzone? Berlin(UP). Der parlamentarische Unter- Staatssekretär im Foreign Office, Lord Hen- derson, ist zu einem dreitägigen Besuch in Ber- lin eingetroffen Lord Henderson wird mit dem regierenden Bürgermeister von Berlin, Reuter, und anderen führenden Berliner Poli- tikern zusammenkommen. Ein eindrucksvolles Bekenntnis für die in- ternationale Zusammenarbeit als einziges Mit- tel zum Schutz der Freiheit legte Haakon Lie, Generalsekretär der norwegischen Arbeiter- partel, Während eines kurzen Besuches in zwei Reden vor der Westberliner Bevölkerung ab. „Nicht nur der Friede, auch die Freiheit ist unteilbar“, betonte Lie vor dem„Sozlalisti- schen Forum“ in der Verwaltungsakademie. „Ein Schutzwall für die Freiheit Kann nur er- richtet werden durch eine echte, verpflich- tende, internationale Zusammenarbeit, bei der jede Nation nicht nur fordert, sondern auch Willig ist, Opfer zu bringen“. In 14 Räumen des Charlottenburger Schlos- ses wurde eine Ausstellung Kunst der Kirche“ eröffnet, Bischof P. Pipelius würdigte die Ausstellung als eine Begegnungsschau, die zu der Frage anrege, was von dem Gezeigten in der christlichen Gemeinde Wurzel schlagen Kkörme. 5 7 „38. Breitengrad Huropas“ Ministerpräsident Grotewohl ließ in einer längeren Rede zum Abschluß des„Monats der „Gesellschaft für deutsch-polnische Freund- Schaft“ durchblicken, dag selbst Funktionäre N den. der St; bürger ger N über die Bedeutung der neuen soll das Recht erhalten, an der Bestellung der däeutsch-polnischen Grenze nicht im klaren seien. Er forderte größere propagandistische Aktivität in dieser Frage und warf dem We- eignung, und der Schutz des„Eebens im Mut- deutsch-polnischen Freundschaft? von der terschobe vom Augenblick der Empfängnis sten vor, daß er aus der Oder-Neiße-Linie den „38. Breitengrad Europas“ zu machen suche. Wie das ostzonale„Amt für Information“ mitteilt, haben bisher zahlreiche deutsche An- gehörige der französichen Fremdenlegion dem Aufruf der Ostzonen-Regierung vom 3. Febr. Folge geleistet, mit dem„schmutzigen und verbrecherischen Krieg“ in Vietnam Schluß zu machen und zur Volksarmee“ überzulau- fen, Die ersten 69 ehemaligen Legionäre seien auf Grund einer Vereinbarung zwischen der „Volksrepublik“ Vietnam und der Ostzonen- regierung jetzt in der Ostzone eingetroffen. Politische Freiheit gefordert Deutschland im Juni in der UNESCO? Limburg(UP). Internationale Rechtsga- rantien für ein Mindestmaß an politischer Freiheit und das Verbot der gewaltsamen Austreibung von Menschen aus ihrer Heimat werden in einer Entschließung gefordert, die der internationale Jabhreskongreg der„Pax Romana“ i Limburg an der Lahn angenom- men hat, In der Resolution, die an die IN, die UNESCO und den Europarat Weitergelei-⸗ tet werden soll, verlangen die 150 Delegieren der katholischen Intellektuellen aus 10 Län- Vereinbarung das Erziehungsrecht der Eltern an ihren Kindern, der Schutz des Eigentums, eine Sicherung vor entschädigungsloser Ent- and garantiert werden. Jeder Stzätsbürger * leitenden Organe des Staates a teilzunehmen. Redner der Regierungsperteien in Großkund- tiger“ Staatsbürger über wacht, die Einfuht malen Republiken üblich ist. steht ihnen zwar völlig frei, dern ferner, daß in einer völkerrechtlichen Vergangenheit ihrer parlamentarischen G. genheit jener Herren unter die Lupe nit 1 Ein Wahlerfolg der Saar- Opposition Saarbrücken(UP). Bei der Sicherheits- männer-Wahl auf den saarländischen Gruben Konmte die Sozialistische Einheitsgewerkschaf einen Sieg über die Christlichen Saararbeiter erringen, die den Kurs der Regierung Hoff- menm unterstützen. Von 242„Sicherheitsmän- nern“ gehören jetzt 17/6 dem Industrieverband Bergbau der Sozialistischen Einheitsgewerk- schaft an. Dieser Industrieverband erregte vor einem Jahr Aufsehen, als er seine Stimme ge- gen die Saarkonventionen erhob und seine Delegierten kurz nach Beginn der Verhand- lungen, die zur Verpachtung der Saargruben an Frankreich führten, aus Paris abreisten, an der ablehnenden Haltung des Industrie- verbandes hat sich seitdem nichts geändert. Der Leiter des Informationsamtes der saar- ländischen Regierung, Karl Hoppe, setzte sich in einer Rundfunkansprache des Senders Saarbrücken mit der oppositionellen Demokra- tischen Partei des Saarlandes auseinander. Seine wesentlichsten Vorwürfe liefen darauf hinaus, daß von der Demokratischen Partei keine konstruktive, sondern lediglich eine de- struktive Oppositionspolitik betrieben werde. Weiterhin machte Hoppe der Demokratischen Partei zum Vorwurf, die Mehrzahl ihrer Funktionäre habe der NSDAP angehört oder habe zum mindesten die Maßnahmen dieser Partei geduldet, Er forderte deshalb eine Un- tersuchung ihrer Vergangenheit. Von der Demokratischen Partei des Saar- landes Wird zu der Rundfunkrede Hoppes er- Klärt, daß man jetzt offenbar zum Funmdfunx seine Zuflucht nehme, nachdem verschiedene gebungen der Opposition ausgelacht worden seien, Die Männer der Saarregierung vergäßen völlig ihre eigene Vergangenheit. Hoppe habe als Mitglied der kommunistischen Partei im Landtag heftig den wirtschaftlichen Anschluß an Frankreich bekämpft. Hoppes Angriff auf die saarländischen De- mokraten hat taktische Gründe, Ihm voraus ging nämlich eine Erklärung des saarländi- schen Justizministers, der die Einbeziehung sei- nes Landes in den Schumanplan verlangte, Wr bei er es nicht an unfreundlichen Seitenhieben Segen Bonn fehlen lieg, das angeblich die gu- ten Beziehungen zwischen Saarbrücken und Paris stören Wolle. Der Minister tat dabei so, als wäre das Saar-statut bereits die Grund- lage der endgültigen Lösung des Saarp blems, weshalb die Bundesregierung eigent- lich überhaupt kein Recht zur„Einmischung“ habe. Herr Hoppe schlug auffallenderweise in dieselbe Kerbe, Wobei er meinte, der Kürz⸗ liche Besuch der beiden Führer der saarländi schen Demokratischen Partei bei Pr. Adenauer sei nur ein„Akt der Höflichkeit“ und daher völlig bedeutungslos gewesen. 5„ Wir begreifen zwar, daß es Herrn Hoppe 8 Außerst unsympathisch ist, wenn der Bundes- kanzler über die wirkliche Lage an der Saar informiert wird. Und überdies muß in diesein Zusammenhang die wesentlichste Grundlage des gegenwärtigen Saarstatuts betont werden nämlich die Bestimmung, daß das endgültige Schicksal dieses Landes erst im Künftige Friedensvertrag geregelt werden darf, Jede Versuch der Saarregierung, jetzt schon dau ernde Vebindungen mit fremden Staaten ei zugehen, die über den Autonomie- Status hin ausgreifen, sind daher illegal.. Erstaunlicherweise scheint die Saarre. rung nicht zu begreifen, daß ihre jetzige Po- litik von einem erheblichen Teil der Bev kerung abgelehnt wird. Die Kundgebunge der Oppositionsperteien erfreuen sich größten Zulaufs, obwohl den Demokraten bisher 2 Reclit auf Herausgabe einer eigenen Zeitu verweigert wurde. Sehr„demokratisch“ wir überhaupt nicht in Saarbrücken regiert, Wo man Aphördienste für, Telefongespräche gerichtet hat und den Postverkehr„verd 1 westdeutscher Zeitungen unterbindet und auch Sonst mehr von Polizeimaßnahmen gegen die Bevölkerung Gebrauch macht, als dies in nor“ und seine Auftraggeber gefährlich werden: Eines allerdings könnte für Herrn 9 5 die polit. ner zu untersuchen; es könnte jedoch passie ren, daß man sich in der saarländischen Of fentlichkeit auch einmal genauer di, ge U 1 Heuss besichtigt Salzgitter Eine„Internationale Woche der Jugend“ Salzgitter(UP). Auf dem Boden Salz- Sitters sei im Kampf um die Demontage eine entscheidende Schlacht geschlagen worden, er- klärte Bundespräsident Heuss auf einer Fest- sitzung des Rates der Stadt Salzgitter. Im Rin- Sen von Kriegspsychose und Einsicht habe die Vernünftige Einsicht hier an Boden gewonnen: Alle Worte über eine Sicherung des Westens egen die Radikalisierung sei Gerede, wenn 8 Taten folgen. Der Bundespràsident gab bekannt, dag der Bund für Salzgitter beson- dere Aufgaben zu erfüllen habe. Die Groß- stadt Salzgitter müsse auf Grund ihrer geo- 1 graphischen Lage Leben und Willenskraft zu 1 unseren deutschen Brüdern im Osten aus- 5 strahlen. Auf einer Besichtigungsfahrt durch das Not- standsgebiet besuchte der Bundesprasident das 4 Hüttenwerk Watenstedt mit dem Vielgenann- 1 ten Hochofen 5 und die gesprengten Anlagen 1 der Kokerei II, die jetzt zu einem Vtong- Werk ausgebaut werden, das nach schwedischem Verfahren aus Flugasche Bausteine hersteller Soll. Im Rahmen der„Internationalen Woche der Jugend“, die dieser Tage in Salzgitter statt- findet, rief Bundesminister Jakob Kaiser er- neut zur Bildung eines Selbstschutzes gegen den Kommunismus auf und forderte Freiheit für den deutschen Osten. Es müßten sich iv den Betrieben, in den Stadt- und Dorfgemein- den entschlossene Gemeinschaften über alle Partei- und Standesgrenzen hinweg zusam- menfinden, die den Verfechtern des heutigen Kommunismus furchtlos ins Auge schauen. Versuche, zu einem gesamtdeutschen Gespräch zu kommen, als einen Propagandatrick und als inen Versuch, den Sowjets bei den geplanten Viererbesprechungen eine günstige Ausgangs- Position zu verschaffen. Bundestagspräsident Ehlers wandte sich in sei. ner Rede gegen die„Ohne uns-Haltung“, hin- ter der sich die Feigheit verberge. Der regie rende Bürgermeister von Berlin, Professor Reuter, stellte die Haltung der Bürger West- berlins nach 1945 als Beweis dafür hin, daß ein Mensch nur leben könne, wenn er ein Klares Ziel habe. An der Kundgebung nahme Jugendliche aus fünfzehn Nationen teil. Gerstenmaier will zurücktreten Als Leiter des Evangelischen Hilfswerks Stuttgart(NPD). Da in der Offentlich. keit das Gerücht aufgetaucht ist, Dr. Eugen Gerstenmajer wolle von seinem Posten als Leiter des Evangelischen Hilfswerks zurück treten, erklärte Dr. Gerstenmaier einem ND. Vertreter, er habe schon im Vergangenen Jahl bereits mehrfach dem Rat der EKD dieses Amt zur Verfügung gestellt. Das letzte Mal Wiederaufbauausschusses des Hilfswerks im November 1950 geschehen. Der Rat der EKD Habe zu diesem Angebot bisher noch nicht Stellung genommen. Wie der CN Weiter er fährt, sind die Rücktrittsabsichten Dr. Ger- stenmaiers von der Leitung des Hilfswerks Bundestagsabgeordneter und Mitglied dei deutschen Delegation beim Europarat zurück- zuführen, haben jedoch nichts mit der Küürz. lichen Kontroverse mit dem württembergi⸗ schen Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier Eu tun. „Volksstimme verboten Die alliierte Hohe Kommission hat die in Stuttgart erscheinende kommunistische Zei- tung„Die Volksstimme“ für neunzig Tage ver- boten. Der Schwäbischen Verlagsgesellschaft, die die Zeitung herausgab, wurde für die gleiche Dauer jede Drucktätigkeit untersagt. Das Verbot erfolgte Wegen eines von der „Volksstimme“ am 22. März veröffentlichten Alrxlikels, in dem die Bevölkerung aufgefordert Wurde, die Beschaffung von Räumen für die Besatzungsbehörden mit allen Mitteln zu ver- hindern. Großer Fremdenverkehrstag g Als Auftakt zum Reisesommer 1951 ver- anstaltet die Deutsche Zentrale für Fremden- verkehr(ZFV) vom 4. bis 6. Mai in Stuttgart den 2. Deutschen Fremdenverkehrstag. In sei- nem Mittelpunkt wird am 5. Mal eine große Kundgebung stehen. Nach der Begrüßung durch Ministerialdirektor Dr. Baumann wer- von Württemberg-Baden, Maier, der Präsident des Verwaltungsrats der erbände, des Deutschen Reisebüro-Verbandes vorauf. „Ostpreu- mit 60 Tra- ten zu erhalten. Für eime gebaut, es orb 75 Der Minister bezeichnete die kommunistischen sei dies auf der Aschaffenburger Tagung de: lediglich auf seine Arbeitsüberlastung als Kompromiß zwischen West und Ost ange- bahnt— Verzicht auf beiden Seiten Paris(UP). Die Aussichten auf eine vor- läufige Einigung in den Gesprächen zwischen Ost und West scheinen sich etwas gebessert zu haben. Bei einem Essen, das der US-Dele- gierte Jessup für die anderen Delegationschefs gab, stimmten beide Seiten darin überein, naß sie die Zeitverschwendung mit am Rande liegenden Problemen aufgeben und sich da- rauf konzentrieren Wollen, eine Angleichung der Tagesordnungsvorschläge Zu erreichen. Die für Samstag Vorgesehen gewesene Sit- Zung wurde abgesagt, um das Einholen neuer Instruktionen bei den Regierungen zu er- möglichen. Im einzelnen soll der Sowjetdelegierte Gromyko seine Forderungen auf Diskussion des Atlantikpakts und der amerikanischen militärischen Stützpunkte in Europa und dem Mittleren Osten, sowie des angeblichen Bruchs des italienischen Friedensvertrages durch die Westmächte und die Frage der Entnazifizie- bung und der Kriegsverbrechen in Deutsch- land und Gsterreich zurückgestellt haben. Dagegen kamen die Westlichen Delegierten überein, ihre Forderungen nach einer Aus sprache über die Verletzungen der mit den Gute Aussichten für Pariser Konferenz Satellitenstaaten der Sowjetunion auf dem Balkan abgeschlossenen Friedensverträge auf- Zugeben. Es bleibt Allerdings immer noch die so W-jetische Forderung bestehen, daß die Trie- stiner Frage zur Diskussion gestellt wird. Queuille sucht Auswege Das Kabinett Queuille trat am Sonntag 2u einer Sondersitzung zusammen, um das Wirt- schaftsprogramm und Maßnahmen zur Bei- legung der Streiks zu beraten. Auch am Mon- tag findet eine Kabinettssitzung statt, auf der die neuen Preise für Kohle und Stahl festgesetzt werden Sollen, nachdem die Lohn- erhöhungen bewilligt wurden. Ferner sollen Fragen des Budgetausgleichs zur Sprache kommen.. Verkehrsminister Pinay verhandelte in- zwischen mit den Vertretern der streikenden Angestellten der Autobuslinien und der Un- tergrundbahn. Die Streikenden scheinen zu Sewissem Entgegenkommen bereit zu sein. Dagegen werden die Gewerkschaften der Staatsangestellten am Montag zusammentre- ten, um einen Beschluß darüber zu fassen, ob sie in den Streik treten sollen. In Tou- louse ist ein 2 stündiger Verkehrsstreik aus- gebrochen. —— Pan-Amerika warnt Moskau Eine„Deklaration an Washington“ Friedensentwurf für Japan Washington(Up), Die Außenminister der 21 Republiken des amerikanischen Kon- tinents veröffentlichten eine„Deklaration von Washington“, in der die an den Rommunismus Zerichtete Warnung enthalten ist, daß die amerikanischen Staaten fest entschlossen seien, sich gemeinsam jeder eventuellen Ag- gression zur Wehr zu setzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Republiken Nord- und Südamerikas und Westeuropa forderte der französische Staats- Präsident Vincent Auriol in einer Ansprache auf der Pan- amerikanischen Außenminister- konferenz. — Der In einer Rede in Los Angeles gab John Fo- ster Dulles die Grundzüge des amerikanischen Entwurfs für einen Friedensvertrag mit J Apan bekannt. Darnach soll die Präambel des Ver- trages zum Asdruck bringen, daß Japan Falls es das wünsche einen Antrag auf Auf- nahme in die UN stellen könne. Japans Ho- heitsrechte sollen auf die vier großen Heimat- inseln und die angrenzenden Kleineren Insel gruppen beschränkt werden. Die Ryukyu- und die Bonin-Inseln sollen unter Treuhandver- Waltung der USA bleiben. Der Anspruch der Sowqetunion auf die Kurilen und auf Süd- Sachalin, der bereits bei der Jalta- Konferenz im Prinzip gutgeheiſßen Wurde, soll nur dann anerkannt werden, falls die Sowjetunion den japanischen Friedensvertrag unterzeichnet. Der Vertrag soll das Recht Japans auf Selbstver- teidigung garantieren. Nach Unterzeichnung des Vertrages würden sich die USA darum bemühen, mit Japan„in- dividuelle Abmachungen“ zu erzielen, um zum Schutze Japans Land-, See- und Luftstreit- Kräfte in Japan stationieren zu können. Die SA beabsichtigten, im Paziflkraum eine Reihe von bilateralen Pakten abzuschließen, um in diesem Raum eine Sicherheit gegen das eventuelle Wiederaufleben des japanischen Mi- litarismus zu schaffen. An einen allgemeinen Militärpakt nach dem Muster des Atlantik- paktes sei von seiten der USA nicht gedacht. Die USA seien der Ansicht, dag Japan nicht in der Lage sei, Weitere Reparationen zu zahlen. In einer aus Anlaß des dritten Jahrestages der Gründung der ECA abgegebenen Erklä- tung stellte William C. Foster test, dag auch einige andere Marshallplanländer in der Lage Wären, dem Beispiel Englands zu folgen und auf weitere Marshallplanhilfe zu verzichten. Der Marshallplan habe in den ersten drei Jahren fast alle Ziele erreicht, die erst inner- halb von vier Jahren hätten erreicht werden Sollen. Dies sei vor allem darauf zurückzu- kühren, daß die europäischen Völker selbst große Anstrengungen unternommen hätten, um ihre Wirtschaft neu zu ordnen. 2 5 Foster schätzt, daß für das vierte Marshall Olanjahr weniger als eine Milliarde Dollar be- nötigt werden, falls es möglich sel, die Ver- teidigungsbeihilfe von der Aufbauhilfe zu trennen. Aufbauhilfe werde vor allem noch in Gsterreich, Griechenland, Deutschland und Italien benötigt. N n Attlee lehnt Wahlen ab Auch in England wird das Brot teurer London(OP). Der britische Premiermini- ster Attlee wies in einer Rundfunkansprache, die Forderung Churchills nach sofortigen Neu- Wahlen entschieden zurück., Attlee verließ für die Dauer der Ansprache das Bett in dem Krankenhaus, in dem er Wegen eines Magen- Darmgeschwürs in Behandlung ist. Der Pre- mierminister gab zu, daß die Bevölkerung mit vielem nicht eden sei. Doch schrieb er die augenblicklichen Schwierigkeiten dem All- gemeinzustand der Welt zu. 5 Das britische Ernährungsministerium gibt bekannt, daß ein 800 Gramm schweres Brot mit Wirkung vom 8. April um einen halben Penny teurer werden wird(Von fünfeinhalb anischen Bürgerkrieges am auf sechs Pence). Das Ministerium macht für lese Maßnahme die steigenden Weizenpreise Verantwortlich. Großbritannien konnte das am 31. Mürz be- endete Haushaltsjahr 1950/51 mit einem Uber- schuß in Höhe von 720 Millionen Pfund Ster- Ung(rund 8,5 Milliarden DMW) abschließen. Die Sesamteinnahmen betrugen 3978 Millionen, die Ausgaben 3258 Millionen Pfund Sterling. 5 Zustandes Kräfte übernahm Wesenheit von Vertretern der Staatsregierung, des Landeskommissars und der karitativen Verbände wurde 2. Bayern eröffnet.. spinalen Kinderle hmung dienende Sammel- aktion wird vom 1. bis 30. April durchgeführt. 2 5 e Fast 229 000 Mann Verluste Eine Bilanz der UN— Die Lage in Korea TO k IO(UP). Nach einer Aufstellung der UN betragen die verluste ihrer Streitkräfte in Korea bis Anfang März 228 941 Mann. Da- von wurden 25 374 getötet, 128 394 verwundet und 75 173 werden vermißt. Die größten Verluste hatte Südkorea mit 16 182 Gefallenen, 88 511 Verwundeten und 63 959 Vermißten— zusammen 168 652 Mann. An zweiter Stelle stehen die USA mit 57 120 Mann, davon 8511 Gefallene, 37918 Verwun- dete und 10 961 Vermißte. Die türkischen Ver- luste betragen 1169 Mann, von denen 298 Ge- fallen sind. Dann kommt Großbritannien mit 892 Mann Verlusten, davon 145 gefallen, Frankreich mit 396, davon 84 gefallen, Austra- lien mit 265, davon 62 gefallen, Niederlande 112, davon 28 gefallen, Thailand 108, davon 9 gefallen. Griechenland hatte 89 Mann Verluste bei 28 Toten, Kanada 68 darunter 17 Gefallene. Amerikanische Kampfgruppen drangen am Sonntag mit Panzerunterstützung an drei Stellen der Front in Korea über den 38. Brei tengrad nach Nordkorea vor und fügten den überraschten kommunistischen Streitkräften schwere Verluste zu. an der West- und Mit- telfront hat der kommunistische Widerstand abgenommen. An der Ostfront haben Südkorea- nische Truppen den Ort Taepori erreicht, der 20 km nordöstlich des 38. Breitengrades liegt. Wieder ein Attentat im Iran Vetter der Kaiserin schwer verwundet— Moskau beschwert sich Teheran(UP). Jahya Bakhtiari, ein Vet- ter der iranischen Kaiserin Soraya, wurde in Isfkahan von einem Unteroffizier der Armee durch einen Pistolenschuß schwer verletzt. Der Täter, Unteroffizier Ghaffari, wurde fest- genommen. Das Geschoß drang von schräg oben in den Unterkiefer Bakhtiaris ein, verletzte ihn am Hals und blieb in der Lunge stecken. Der Ver- wundete wurde sofort ins Krankenhaus ge- bracht, Sein Zustand wird als ernst, aber im Moment nicht lebensgefährlich bezeichnet. Die iranische Regierung hat für Montag eine Sondersitzung des Parlamentes anberaumt, auf der 1 die Verhängung des Ausnahme- Über Teheran und die von den Streiks betroffenen Olfelder beraten werden Wird. Gemäß der Verfassung muß das Par- lament der Verhängung des Ausnahmezustan- des formell zustimmen, sobald dieser Zustand länger als acht Tage dauert. Die Abgeordneten der„Nationalen Fronté, die nach der Ermor- dung von Ministerpräsident Razmara im Par- lament die Verstaatlichung der Olindustrie durchsetzten, dürften sich Wahrscheinlich auf das schärfste gegen die Verhängung des Aus- nahmezustandes aussprechen. Die Sowjetunion versucht anscheinend, aus der kritischen Lage im Tran Kapital zu schla- gen, indem sie gegen die angebliche Nicht- erfüllung der Bedingungen des im letzten November abgeschlossenen Handelsabkom- mens Einspruch erhob. Angeblich soll Iran mit seinen Lieferungen von Baumwolle, Wolle, Ziegenhaar, Olsaaten und anderen Ausfuhr- artikeln hinter den Vereinbarungen zurück- geblieben sein. 1 5 f Politik in Kürze„ f Mechee in London eingetroffen. George e Ghee, der Leiter der Nahostabteilung im ame- rikanischen Außenministerium, traf, aus Kairo kommend, in London ein. Er teilte mit, daß er vor seiner Rückkehr nach Washington mit britischen Regierungsbeamten über Nahost fragen konferferen werde. 5 5 8 Das Oberkommando der schwedischen Streit- General Nils Swedberg als Nachfolger von General Helge Jung, der pen- sioniert wurde. 5 Ver internationale Suchdienst, der unmittel- bar nach Kriegsende von der UNRRA ins Le- ben gerufen wurde und in den letzten drei Jahren der Internationalen Flüchtlingorgani- sation(IRO) unterstand, ging am die alliierte Hohe Kommission Über. 1. April auf Pfennig parade in Bayern eröffnet. In An- 42 Todesopfer Gehaltserhöhungen stattfanden. badischen Grenzzone verbreitetes Plakat, das J 8 2u: W. diem deuts Südwestdeutsche Rundschau Dr. Maier zum Finanzausgleich N Württemberg-Baden schwer benachteiligt 5 Stuttgart dub).„Württemberg-Baden üst beim Finanzausgleich 1949 schwer benach- Fr teiligt worden. Es wurde mit 129 Millionen DM veranlagt, das sind 23,4 Prozent der von den Ländern aufzubringenden Ausgleichsmasse.“ Zu dieser Feststellung kommt der Württem⸗ berg- badische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier in einer Betrachtung zum Lastenaus- gleich. Den von Württemberg- Baden zu zahlenden Summen stellt Dr. Maier die Veranlagung des Landes Nordrhein-Westfalen zum Vergleich Segenüber. Dieses Land, das dreieinhalb Mal 50 groß sei wie Württemberg-Baden, habe nur 117,5 Millionen zu bezahlen,. Auf jeden Ein- wohner Württemberg-Badens kämen für den Finanzausgleich 1949 34 DM, in Nordrhein- Westfalen 9 DM. Um diese Zahlung leisten 2u können, habe Württemberg-Baden 11 Prozent seines Steueraufkommens abliefern müssen, Nordrhein- Westfalen nur 3 Prozent. Auf Grund dieser Gegenüberstellung kommt Dr. Maier zu dem Ergebnis, daß der Veranlagung zum Finanzausgleich wesentliche Fehlerquellen zugrundeliegen müßten. Der Ministerpräsident weist dann darauf hin, daß die Landesregierung den neuen Fi nanzausgleich für 1950 nicht anerkannt habe. Sie habe vielmehr in der Bundesratssitzung vom 16. Februar dieses Jahres erklärt, daß sie gegenüber dem Gesetz das Bundesverfassungs- 82 gericht anrufen werde. Bisher sei aber der N 1 binanzminister Württemberg-Badens im Bun- desrat jeweils einer„geschlossenen Front“ ge- genübergestanden, nämlich einerseits den Ver- tretern der notleidenden Länder, die Mittel 7 brauchten, und andererseits den sogenannnten leistungsstarken Ländern, die mehr zahlen müßten, wenn Württemberg-Baden mit einem Weniger veranlagt werden würde. Die glei- chen Erfahrungen seien auch bei der Flücht⸗ Iingsaufteilung gemacht worden. Dr. Maier stellte abschließend fest, daß der Bund in den noch nicht zwei Jahren seines Bestehens über das Land Württemberg- Baden „ein Füllhorn von Benachteiligungen“ ausge- Sossen habe. Die geschilderte Entwicklung sei dazu angetan,„die Hand an die Existenz un- seres Staatswesens“ zu legen. Das Land dürfe jedoch überzeugt sein, daß diesen Dingen „sorgfältig und zielbewußt nachgegangen wird.“ Kein gemeinsames Versorgungsamt Württemberg- badischer Vorschlag abgelehnt Freiburg wb). Das südbadische Kabi- nett befaßte sich mit dem Vorschlag der Wwürt⸗ i temberg- badischen Regierung, für die drei südwestdeutschen Länder ein gemeinsames Landesversorgungsamt zu errichten. Es wurde beschlossen, mit Rücksicht auf die noch un- 9 Seklärte Ländergrenzenfrage dem Vorschlag Zunächst nicht näherzutrefen. Dies schliese jedoch nicht aus, daß die südbadische Regie- rung zu einem späteren Zeitpunkt auf den Vorschlag zurückkomme. Demgegenüber hat das Staatsministerium von Württemberg-Hohenzollern dem Entwurf eines Staatsvertrages zwischen den Ländern Württemberg-Baden und Württemberg-Hohen- zollern über die Errichtung eines gemein- samen Landesversorgungsamtes zugestimmt. Der Entwurf sieht Stuttgart als Sitz des neuen Amtes vor. 7 Kriegsbeschädigte protestieren Gegen Maßnahmen des Versorgungsamts Freiburg(ids). Der Landesverband Ba- den der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterblie- benen und Sozialrentner Deutschlands hat ge- gen die vom Versorgungsamt Freiburg ange- 8 Wandten Maßnahmen bei der Uberleitung der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen in das Bundesversorgungsgesetz schärfstens pro- testiert. Das Versorgungsamt habe solche Fälle 5 übergeleitet, für die nach dem Bundesversor- Sungsgesetz die Rente entfällt, obwohl ver- langt worden sei, daß in erster Linie solche Versorgungsfälle behandelt Werden, bei denen sich eine Erleichterung der Wirtschaftlichen Lage durch die Uperleitung ergibt. Gegenwär⸗ tig seien mit der Landesregierung Verhand- lungen im Gange, einen Beschluß des Land- tages vom 6. Oktober 1950 in die Tat umzuset- 3 zen, durch den eine tragbare Ubergangsrege- 3 lung für die Versorgung derjenigen Kriegs beschädigten und Hinterbliebenen bei der. Bundesregierung erwirkt Werde, die sich naecß dem Bundesversorgungsgesetz schlechter stel- 3 len als nach dem badischen Versorgungsgesetz. 8 1 Die finanzielle Beteiligung des Landes würde 10 sich bei einem Mehrbedarf für Baden von 5 rund 20 Millionen DM im Jahr, etwa auf sie- Se ben Millſonen belaufen. f 5 Er Im die Gewährung dieser Mittel zu errei-“ 8 chen, wurden vom Verband bereits Vorver- handlungen mit der Direktion Af beit und dem badischen Wirtschaftsminister Dr. Lais„ Führt, wobei vor allem auf die schlechte so? Ziale Lage der Kriegsbeschädigten hinge wie- sen und betont wurde, daß die Renten der Eriegsopfer gekürzt würden, während überall Seltsame Schmuggel bekämpfung 2 Der Kreisverbnad Lörrach des Vdk wendet sich in einer Erklärung gegen ein in der si vor dem Ankauf von Schmuggelwaren warnt. Das Plakat zeigt im Vordergrund ein Krücken. Irn Begleittext Eriegsversehrten mit n wird betont, die Hinterziehung von Zollge- Kriegsopferversorgung. Der VdK bemer Wir lehnen mit Entrüstung 5 ischen Akademie Baden“ 5 ers den und des Krankheitsbil- materialistischen Menschenbildes der Vergan- 5 genheit gesprengt. Dies sei die Voraussetzung de Bild des Menschen als Ebenbild Gottes. der Belegschaft und der freiwilligen Feuer- 9 Karlsruhe(d). ird Nordbaden eidelberger Gespräch: Wandel der Medizin Heidelberg(ub). Im Rahmen des weiten Heidelberger Gespr achs der evange- Sprach Professor Dr. Siebeck(Heidelberg) über das obige nema. Professor Siebeck betonte, daß an die Stelle der alten streng natur wissenschaftli- hen Medizin ein neues Verständnis für die örperlich-seelischen Zusammenhänge der des getreten sei. Der moderne Arzt könne eine Krankheit nicht mehr losgelöst von der keib- seelischen Gesamtstruktur sowie von den wirtschaftlichen und sozialen Umweltbe- dingungen des Erkrankten behandeln. Nach Beendis. ung der Epoche der materialistisch- optimistischen Wissenschaft sei sich der heu- ige Hrzt wieder der Grenzen alles Wissens bewußt. Auch die genaue Kenntnis der phy- Fikalischen Gesetze Vermöge nicht das Wesen der Lebensordnung, in die der Mensch in einer leib-seelischen Gésamtheit eingebettet Sei, zu erklären. Die Erkenntnis von den renzen des Wissens habe die Fesseln des ür, daß der Blick wieder frei werde für Schadenfeuer in einer Metallwarenfabrik Heidelberg Gwyb). In einer Metall- e in Walldorf im Landkreis Hei- dlelberg brach in den späten Abendstunden aus bisher noch ungeklärter Ursache ein Brand aus, dem fast der gesamte Warenbe- Stand einer Lagerhalle, größtenteils Kinder- wagen, zum Opfer fiel. Das Feuer konnte von wehr in kurzer Zeit gelöscht werden. Der Sachschaden wird auf etwa 7000 DM geschätzt. Bereitschaftspolizei für Nordbaden Wie die Landespolizei- direktion Nordbaden in Karlsruhe mitteilte. in den nächsten Monaten ei Hundertschaften mit je 150 Mann Bereit- e erhalten. Sie soll in der Landes- polizeischule in Karlsruhe-Durlach unterge- bracht werden, Am ersten Lehrgang für Zug- nd Gruppenführer der Bereitschaftspolizei, der am 30. März in Karlsruhe-Durlach be- gann, nehmen 80 Mann teil. Insgesamt soll Württemberg-Baden 815 Mann Bereitschafts- polizei erhalten. Polizei kontrollierte Fahrräder ö Karlsruhe(lp). In Württemberg-Baden sind im Laufe des Februar an verschiedenen agen die im Verkehr befindlichen Fahrräder von der Polizei auf ihre Verkehrssicherheit Baden-Baden(h. wird bis zum 15. April eine Ausstellung fast aller in der Welt erschienenen Rote-Kreuz- Briefmarken, zahlreicher Vignetten, über das Rote Kreuz geleitete Kriegsgefangenen-Briefe Sowie Wohlfahrts- Briefmarken verschiedener Länder gezeigt. Die Ausstellung, die in Anwe- Kommissars Frangois-Poncet sowie zahlrei- cher Behörden eröffnet wurde, steht unter der Irprüft worden. Insgesamt wurden 7568 eigen und 6393 Meldungen, bei denen die ebung der festgestellten Mängel über- prüft werden muß, erstattet. Als Hauptman- stellte sich das Fehlen von Fahrradlampen, ſchlußlichtern oder Rückstrahlern heraus. Das württemberg- badische Innenministerium hat allen Radfahrern dringend empfohlen, ihre Fahrräder in vorschriftsmäßigen Zustand zu f bringen, da mit einer empfindlichen Ver- Schärfung der polizeilichen Maßnahmen ge- krechnet werden müsse. Rote-Kreuz- Briefmarken aus aller Welt In Baden-Baden senheit von Frau Wohleb, von Vertretern des französischen Postministers und des Hohen Schirmherrschaft des französischen Roten Kreuzes. Die einzelnen Kollektionen wurden n bekannten französischen und deutschen Fbamein zur Verfügung gestellt. Für die dauer der Ausstellung, die durch eine ein- Idrucksvolle Sammlung des Roten Kreuzes aus aller Welt und durch von Werbeplakaten Frinnerungsstücke aus der Zeit der Gründung des Roten Kreuzes im Jahre 1863 ergänzt Wird, haben die Bundespost und die französi- sche Post Sonderpostämter eingerichtet. sche Finanzminister Dr. Walldürn im Kreise Buchen, die Probleme des badischen Hinterlandes könnten nur mit Hilfe von Württemberg gelöst werden. Diese Erkenntnis habe er bei der Aufstellung des Staatshaushaltsplanes gewonnen. Ein Landes- teil müsse den anderen ergänzen, wenn wir mit den schwierigen Verhältnissen dieses Landesteils fertig werden wollen. einführung des neuen Leiters amtes Walldürn, Amtmann Schütz, haus der Stadt vor Vertretern der Behörden und der Bevölkerung. rungsabteilung Brandenburg mitteilte, französischen Truppen am Dienstag, den 3. 4., 9.30 Uhr, in Pforzheim eintreffen. Die Trup- den werden in der Buckenberg-Kaserne un- tergebracht. Frank im badischen Hinterland „Ein Landesteil muß den anderen ergänzen“ Walldürn dds). Der württemberg-badi- Frank, erklärte in Der Minister sprach aus Anlaß der Amts- des Finanz- im Rat- „L- Aktion“ zum Aufbau Ludwigshafens Ludwigshafen(dn). Die Landesregie- rung Rheinland-Pfalz stellte der Stadt Lud- wigshafen 240 000 DM für die„L-Aktion“ zur Verfügung. von je 10 000 DM jedem Unternehmer eines Ae zur Verfügung gestellt, der in er will und über die restlichen Geldmittel ver- fügt. Die„L- Aktion“ verfolgt den Zweck. den Stadtkern Ludwigshafen so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Diese Summe wird in Beträgen Inmenstadt ein Ladengeschäft errichten Tödlicher Unfall infolge Volltrunkenheit Worms Gd). Auf der Bundesstraße 9 Zwi- schen Worms und Bobenheim verunglückte am Sonnabend eine 53 Jahre alte Händlerin aus Worms im Rausch tödlich. Sie torkelte in total betrunkenem Zustand zwischen dem Motor- wagen und dem Anhänger eines Lastzuges, dessen Fahrer sich geweigert hatte, sie mit- zunehmen. Beim Anfahren des Lastzuges ge- riet sie unter den Anhänger, sem überfahren und war sofort tot. Nach den bisherigen Ermittlungen trifft den Fahrer des Lastzuges keine Schuld. wurde von die- Bilanz der Entnazifizierung 23 200 Gnadengesuche in Württemberg-Baden Stuttgart((b). Bei der Entnazifizie- des württemberg- badischen Innen ministeriums sind bis Ende Februar ins- gesamt 23 200 Gnadengesuche eingegangen. 8700 Gesuchen wurde stattgegeben, 7 600 sind abgelehnt worden. Die übrigen Gesuche sind durch die Bestimmungen des Gesetzes über den Abschluß der politischen Befreiung vom 3. April 1950 erledigt. An Sühnegeldern und Verfahrenskosten sind in Württemberg-Baden noch rund 2,5 Millionen DM einzuziehen. Von den etwa 8000 Angestellten des ehema- ligen Befreiungsministeriums haben 3717 An- träge auf Zusicherung einer neuen Stelle ge- stellt. 1368 Zusicherungen sind erteilt worden. Von den Staatsbehörden wurden 307, von Gemeindedienststellen 193 Zusicherungsinha- ber eingestellt. Zwei Tote bei Schmelzofenexplosion Basel(ds). Unmittelbar vor Arbeitsbeginn ereignete sich im Schmelzofen eines Alumi- niumwerkes in Binningen bei Basel eine Ex- plosion, als ein Arbeiter die Brücke des Ofens, in dem sich geschmolzenes Aluminium befand, öfktnete streute. Durch die austretende Stichflamme erlitten zwei Arbeiter schwere Brandwunden, denen sie kurz darauf erlagen. und ein Reinigungspulver hinein- Kreuz und quer durch Baden Pforzheim. Wie Oberbürgermeister Dr. Werden die ersten (dvb) Karlsruhe. Die diesjährige Frühjahrstagung der südwestdeutschen Konferenz der Inneren Mission findet am 4. 4. in Heidelberg statt.(d) Kembs(Elsag). Unterhalb der Kembser Schleuse wurden in der letzten Zeit von der Oberelsàssischen Vereinigung für Fischerei und Fischzucht über 100 000 Lachsbrütlinge ausge- setzt. Auf diese Weise hofft man, die im Oberrhein spärlich gewordene Fischart wieder stärker einbürgern zu können. ds) wird, ner feſtlichen Bedeutung Lokale Rundschab April, April!!! April, April.. ſo tönte es geſtern von vielen Lippen, wenn es einem Witzbold ge⸗ lungen war, irgend einem guten Freund ei⸗ nen netten Aprilbären aufzubinden, der ihn jeweils zu einem Tun veranlaßte, zu dem kein Grund vorhanden. Humorvoll trugen es die einen, etwas bärbeißiger die anderen, auf jeden Fall löſte auf beiden Seiten die Feſtſtellung in den April geſchickt worden zu ſein, eine Ueberraſchung aus, die warnend über den weiteren Andeutungen ſtand. Auch wir haben uns in unſerer Samstagausgabe einige nette Aprilſcherze erlaubt, die doch hoffentlich niemand ernſt genommen haben und ſeine koſtbare Sonntagsruhe dem April⸗Phantom geopfert hat. Denn die große „Wunſchkommiſſion“ ließ ſich am 1. April ebenſowenig blicken, wie dje großen Vollblut⸗ kanonen auf dem Waldremmplatz. So waren dieſe kleinen Aprilſcherze ein kleiner Tribut an den luſtigen Geſellen April. Falls ſich da und dort ein Leſer wirklich bemüßigt fühlte, den April⸗Einladungen Folge zu le⸗ ſten, dann müſſen wir natürlich um Entſchul⸗ digung bitten, wenn wir uns auch freuen, dieſen Leuten zu einem ſicherlich netten Sonn⸗ tagsſpaziergang verholfen zu haben, bei dem ſie die vergängliche Humorphiloſophie des 1. April eingehend würdigen konnten. * Der 1. Aprilſonntag war in dieſem Jahr der beſondere Ehrentag der Erſtkommunikanten, die in einem feierlichen Gottesdienſt am Vor⸗ mittag das erſte Mal innige Vermählung mit dem göttlichen Herrn feiern durften. Die feſtliche Gottesdienſthandlung wurde fei⸗ erlich durch den Kirchenchor und Knabenchor umrahmt und war für die kleinen Chriſtus⸗ träger ſicherlich ein unvergeßliches Erlebnis. Nicht minder beeindruckt zeigten ſich auch die zahlreichen Eltern und Verwandten, die an dieſem Tag an ihre J. hl. Kommunion zurückerinnert wurden. Der Nachmittag ge⸗ hörte dann den Familienfeierlichkeiten, wo dieſer Tag dann auch im Familienkreis ſei⸗ entſprechend be⸗ gangen wurde. Von der Wetterſeite her geſehen, war die⸗ ſer erſte Sonntag im April ein würdiger Be⸗ ginn des wetterwendiſchen Monats. Obwohl die milde Witterung manchen Spaziergänger in die Natur lockte, machte doch ein friſcher Wind, der die Wolkenberge vor ſich hertrieb, den Gang durch die mehr und mehr erwa⸗ chenden Fluren nicht zu einem reinen Ver⸗ gnügen. Mehrmals ſah es ſogar aus, als ob der Himmel ſeine Schleuſen zu einem kleinen Aprilſpritzer öffnen wollte, aber Frau Sonne ſetzte ſich dann doch immer im entſprechenden Augenblick wieder durch und lächelte für Au⸗ genblicke tröſtend und verheißungsvoll hin⸗ ter den Wolken hervor. Motor⸗Sport⸗Glub in Seckenheim gegründet. Am Freitag Abend wurde wieder ein „Motor⸗Sportelub Seckenheim“ in Anweſen⸗ heit von etwa ſechzig Motorſportintereſſenten in der Kapelle aus der Taufe gehoben. Herr Albert Rieſenacker eröffnete die Ver⸗ ſammlung und führte aus, welchen Zielen ein Motor⸗Sportelub zu dienen habe. Eine Zuſammenfaſſung motorſportlich intereſſier⸗ ter Kreiſe ſei in vieler Hinſicht von Vorteil. Neben gemeinſamen Zielfahrten und Veran⸗ 8 3 5 auch größere 3 — SER OMAN AU GNA vA HN NUN ER 5 Copyright by Hamann-Meyerpress (16. Fortsetzung) Jennifer wußte, daß die kleine Su ihr plind ergeben war, Seit dem Tag, an dem sie der jungen Chinesin ein schmerzstillendes Mittel gegen die immer wiederkehrende heftige Mi- gräne gegeben hatte, blickte das junge Mäd- chen zu ihr auf wie zu einer Zauberin. Aber noch War die Furcht vor der Großen Mutter mächtiger, als die aufkeimende Liebe zu der schönen, so fremden Europäerin, deren Haare 0 leuchteten wie die untergehende Sonne. Su teilte die Blätter der Blüte auseinander. Sie war ans Fenster getreten. Jennifer folgte ihr. „Hier, mitten in der weißen Blüte sitzt ein kleiner, roter Kern.. begann Su ihre Er- klärung,„sie hier, Missy le Jennifer beugte sich zu der jungen Chine- sin, es sah aus, als sei sie sehr interessiert, das Geheimnis der Blüte zu erforschen. 15 keststellen, daß das Auge des Drachen wieder zurückgeschoben wurde, der Spion War also unbeweglich 5 war ein keines Rot mug sehr vorsichtig seil“. nervösen Bewegung 1 9 8 5 Sich ae in über die Schläfe. a Wenige Sekunden später Konnte Jennifer verschwunden. Sie atmete auf, auch in Su's 5 allein“, Aisterte eie,„teen GN ne Su nickte. „Es sitzt ein Dämon in meinem 8 seufzte Sie. Jennifer nahm aus ihrem 18e ein weißes Pulver. Aus der großbauchigen Kanne, die immer mit kaltem Tee gefüllt war, goß sie ein wenig Flüssigkeit auf einen Löffel. Aber sie reichte Su nicht den Löffel. Su streckte die Hand nach dem schmerz- stillenden Mittel aus, aber Jennifer schüttelte nur den Kopf. „Ich kann deinen Dämon nur bezwingen, Wenn du mir sagst, wo ich die Große Mutter finden kann.“ Sie kam sich selbst grausam vor, sie sah, dag Su Schmerzen hatte, aber sie wußte, daß sie alle Mittel benutzen mußte, wenn sie etwas erreichen wollte. Noch einmal warf die junge Chinesin einen furchtsamen Blick auf die Wand. Nichts regte sich. 0 1 5 Ganz dicht trat Su an Jennifer heran. Sie deutete mit der Hand auf ein großes Gebäude, das mitten in einem der blühenden Gärten lag. „Der Lotus-Tempel“, flüsterte sie,„dorthin f geht die Große Mutter oft! Dort. du sie finden Sie Vertu eite und preßte die Hände an die Stirn. Eben wieder jagte ein heftiger Schmerz durch den schmalen, feinen Kopf. „Hier“, sagte Jennifer. 5 Gierig schluckte die Seine das weiße Pulver. Jennifer blickte zum e hinaus. Noch immer läuteten die sieben silbernen Glocken von den hohen Türmen. Draußen regte sich nichts, all die vielen Frauen, die sonst zu sehen Waren, schienen heute verschwunden 2u sein. „Wann kommen die Männer, 8 Su?“ tragte sie. Ein Plan reifte in Jennifer. Aber sle spürte, daß sie unendlich vorsichtig vorgehen Sie mußte, um nicht alles zu verderben. . 1 7 das sie alles auf eine Karte setzte, aber sie hatte keine Furcht. Zum ersten Male seit langer Zeit war sie aus dieser Lethargie erwacht, die sie so selt- sam überfallen hatte, seit sie hier in dieser Stadt der Frauen war. Sie fühlte, dag sie wieder die alte Jennifer Stone wurde, das junge Mädchen, das auf eigenen Füßen stehen mußte. Sie mußte eine Möglichkeit finden, mit der Außenwelt in Kontakt zu kommen. Und heute würde man die großen Tore der Mauern öfnen, heute, wenn die Männer kamen. „Die Männer kommen um die Abendstunde, wenn die Sonne untergeht!“ sagte Su.„Sie gehen in den großen Saal, den Kaisersaal, Wo die goldenen Drachen die Wände schmücken. Dort empfängt sie die Große Mutter, und dort hören sie, was sie ihnen zu sagen hat. 8 Su fühlte, wie eine N Hand ihr die Schmerzen von der Stirn nahm. Ein un- endliches Gefühl der Dankbarkeit stieg in ihr auf. Sie zitterte bei dem Gedangen an die Große Mutter, aber sie wollte Jennifer zeigen, Wie dankbar sie war. „Missy, ich gehe jetzt.“ Sie warf schnell einen scheuen Blick auf die Wand, aber die Augen des Drachen blieben tot und starr. Da beugte sie sich schnell vor. „Missy,. ist hier, wenn ich gegangen bin.“ Jennifer Strich der kleinen Chinesin über die Stirn. „Die Schmerzen sind fort, Su. Sie e nicht wieder, wWwenn ich es nicht will. i Lautlos verschwand Su. IX. Kapitel. binen Moment lang wartete J. ennifer.. sah Su“ 8 schmale Gestalt über den Hof huschen und in einem der vielen Gärten verschwinden. Jennifer griff nach der Tasche. Sie wollte und mußte um 15 Preis 2u ven Sei. Das Kind 5 sie 5 anſtaltungen im Rahmen des Clubs beſucht werden. Man wolle geſellig zuſammen ſein und dabei dem Clubgedanken Rechnung tra⸗ gen und die jungen Männer erzieheriſch und techniſch beraten. ö tach dieſen einführenden Worten trugen ſich 45 der Anweſenden als Mitglieder ein. Herr Rieſenacker wurde anſchließend einſtim⸗ mig zum 1. Vorſtand gewählt. 2. Vorſtand wurde Herr Prätzel, während Herr Löffler die Finanzen verwaltet. Die Beratung wurde in die Hände des Herrn Lacroix, Friedrichs⸗ feld gelegt, der, ehemals Einfahrer bei BMW; ein erfahrener Fachmann in techn. Belangen iſt. Der erſte weſentliche Schritt iſt alſo getan. Die Zukunft wird zeigen, ob das Ideengut ſtark genug iſt, daß ſich dieſe junge Gemein⸗ ſchaft entwickeln kann. Ein zu beachtender Schößling iſt ſchon vorhanden: Willi Kern konnte neuerdings eine ausgereifte Renn⸗ maſchine erwerben, und es ſoll eine der ſchön⸗ 88 Aufgaben des Clubs ſein, ihm bei ſeinen diesjährigen Rennen die moraliſche Unter⸗ ſtützung zu geben. Der junge Club wird ſicher noch viele Freunde und Anhänger finden, wenn er die angehenden Sportkanonen daingehend über⸗ zeugen kann, daß die Straßen Seckenheims keine Rennbahn ſind und daß die Ohren der der Nachtruhe bedürftigen Einwohner keine Schalldämpfer haben. April-Scherze Die Frage, woher der April-Scherz und das In-den-April-Schicken stammt, läßt sich wohl nicht ganz klären. Vermutlich liegt der Ur- sprung in der lebensvollen Renaissance-Zeit. Etwas für sich hat die Begebenheit, die sich 1550 in Augsburg zutrug und Anlaß gibt, dort die Wiege des Aprilscherzes zu suchen. Damals beschäftigte sich der Reichstag mit der Neuregelung der Münzordnung. Es sollte kür den 1. April eine neue Münze herausge- geben werden. Da aber der Reichsrat, wie heute der Bundesrat, nicht so schnell zum Entschluß kommen konnte, verzögerte sich der Termin, mit dem die Bankiers gerechnet hatten. Sie wurden, sagt man, in den April geschickt. In diesem Zusammenhang sei an zwei Anekdoten erinmert, die mit dem 1. April in Verbindung gebracht werden: Philipp von Burgund, der Gütige geheißen, hatte einen klofnarren, dem er versprach, seine Kappe mit Gold zu füllen, wenn es ihm gelänge, ihn amzuführen. Brächte er das nicht zu Wege, 50 sollte er den Kopf verlieren. Von Soldaten betrunken gemacht, wurde er am anderen Morgen, es war der 1. April, zum Schafo. gebracht. Der Narr legte seinen Kopf auf 1 Block, und der Henker schlug zu— jedo Mit einer Wurst. Der Narr fiel um, vermutlich vor Schreck. Als aber der Herzog zu jammern“ begann, rief der Narr:„Zahlen! Herzog! Zah- len!“ Er hatte also den 1 doch ange- Führt. Rußland war schon in der Zaren zeit ein Reich der Schrecken. Der Zar Peter Wollte im Scherz seine Untertanen an ei 1. April ängstigen und lieg mitten in Peters burg durch Soldaten in aller Stille einen“ Riesenberg von Holz und Stroh aufschichten, den er in der Nacht entzünden ließ. Nun muß man sich vorstellen, dag Petersburg heute Leningrad) fast durchweg aus Holzhäusern bestand und eine Feuersbrunst gewöhnli ganze Stadtteile vernichtete. So War es d ein Wunder, daß die Einwohner in 8701 Schrecken gerieten und in Nachfkleidern à die Straßen eilten. Auch die Bewohner 50 Umgebung eilten herbei, um die Stadt retten. Alle wurden sodann von den Soldaten ausgelacht und nach Hause geschickt. 8 Wettervorhersage Am Montag und Dienstag zeitweise auch stärkere Bewölkung mit einzelnen Regen- schauern. Tageshöchsttemperaturen 12 bis 15 Grad. Tiefsttemperaturen in der Nacht um zwei Grad, höchstens vereinzelt. i sie vermissen, 1 Fellen Weinen. Aber dann wollte sie mit der Großen Mutter sprechen. Vorsichtig öffnete sie die Tür, nichts regte sich draußen. Die schweren goldgelben Seiden- gardinen und die buntgestickten Draperien, die den Gang bekleideten, bewegten sich im Wind, als ob sie atmeten. Ein riesiger Buddha aus Chrysopras saß auf seinem Sockel und lächelte sie an. Sie trat auf den sonnendurchglühten Hof hinaus. Wo war der Weg zum Lotustempel? Alle Wege sahen gleich aus. Der Ton der sieben silbernen Glocken verschlang den Laut Ihrer Schritte. Jennifer sah sich um. Immer wieder wurde sie von der Schönheit dieser Gärten über- Wältigt, von der Majestät, die von der Natur ausging. Mitten aus den Blüten erhob sich der uralte Palast mit den tausend Zimmern. Und wie bunte Steine aus einer Spielzeugschachtel Sruppierten sich die seltsam und bizarr ge- formten Häuschen mit den vielen einzelnen Höfen um das Hauptgebäude. Der welt- berühmte Himmelstempel in Peking konnte nicht schöner sein als dieser Bau. Vielleicht war es schon tausend Jahre her, daß schweißtriefende Kulis hier Bausteine geschleppt hatten. Geniale Baumeister mußten den Plan des Palastes erdacht haben. Rosen- farbene Steine wölbten sich in Bogen und Kaskaden über das feste Fundament. Gir- landen, die wie feingewebte Spitzen aus. sahen, aber von Künstlerhand aus Stein ge- arbeitet waren, hingen Wie ein Vorhang herab. In zahllosen kleinen, 1 und. e P Fußball. SV 07 Seckenheim— Sp. ⸗Vgg. 07 Mann⸗ heim 6:0. Für den nicht erſchienenen Schiedsrichter ſtellten die Gäſte aus ihren Anhängern einen Erſatzmann, der das fair durchgeführte Spiel auch zur Zufriedenheit aller leitete. Das Ganze war eine eindeutige Angelegenheit der Einheimiſchen, die in jeder Beziehung eine Klaſſe beſſer waren als der Namensvetter aus Mannheim. Schon in der erſten Minute roch es ſtark nach Tor, aber der Ball rollte knapp neben dem Pfoſten ins Aus. In der 3. Minute behinderten ſich zwei Stürmer vor dem Gäſtetor und vergaben dadurch wie⸗ der die Führungschance, bis in der 5. Min! Herdt mit ſchönem, flachen Schuß in die lange Ecke den Torreigen eröffnen konnte. In der 12. Minute köpfte Kaltſchmitt dem Gäſtetorhüter den Ball vor den fangbereiten Händen zum 2:0 ein. 7 Ecken bringen nichts ein. Doch in der 26. und 34. Minute gibt Kaltſchmitt dem Gäſtetorhüter wieder das Nachſehen. Nach dem Seitenwechſel ſpielten die Gäſte mit dem Wind, ohne aber dem Spiel eine Wendung geben zu können, während die Platzherren durch Herdt in der 48. Minute das 5. Tor buchen konnten. Alle Angriffe der Gäſte blieben auch in der Folge in der ſiche⸗ ren Abwehr hängen. Erſt in der 69. Minute konnte Mayer mit hartem Schuß unter die Latte das Endergebnis herſtellen. Die Ueber⸗ legeſtheit der Seckenheimer Elf wird auch durch das Eckenverhältnis 16:0 unter Beweis geſtellt. Die 2. Mannſchaften trennten ſich 310. * 98 Seckenheim— Pol. Mannheim 215(1:3) Dieſes bedeutende Punktſpiel der A⸗Klaſſe hatte eine große Zuſchauermenge angelockt, welche den ſpannenden Kampf mit großem Intereſſe verfolgte. Es muß hier gleich be⸗ tont werden, daß die 98 er weit unter ihrem Wert geſchlagen wurden. Es hätte genau ſo gut umgekehrt lauten können. Die Glücks⸗ göttin hatte ſich während des ganzen Spieles auf die Seite der Poliziſten geſchlagen, welche praktiſch nur die erſte Viertelſtunde für ſich buchen konnten. Trotz der drückenden Ueber⸗ legenheit der 98 er, welche ſchöne Angriffe vortrugen, waren die beſtgemeinten Schüſſe und herausgeſpielten Chancen zum Scheitern verurteilt. Die Poliziſten brachten keinen ver⸗ nmünftigen Schuß aufs Tor. Pech auf der gan⸗ zen Linie für die Platzherren. Auernheimer im Tor hatte wirklich einen ſchwarzen Tag. Als in der 7. Minute das erſte vermeidbare Tor für die Gäſte fiel, erhöhte Kraft danach durch Eigentor auf 2:0 Einen von Winkler G. getretenen, feinen Strafſtoß verlängerte der unermüdliche Gruber A. zu Hartmann, der durch ſchönes Tor auf 211 verbeſſerte. Drei weitere, durchaus haltbare Tore brachte dann den Gäſten den Sieg. Durch einen pla⸗ zierten 1m ſtellte Winkler das 5:2 Ender⸗ gebnis her. f Die Spitze der 1. Liga bleibt fest Schwaben Augsburg— VfR Mannheim 2:0 Ein Spiel ohne Niveau. Bester Spieler auf dem Platz war der Augsburger Mittelstürmer Strittmatter. Der erst in den letzten Wochen wieder in volle Fahrt gekommene Hx-Singener schoß in der 9, Minute das 1:0 und auch der zweite Trefler kommt auf sein Konto, Nach Vorarbeit Strittmatters schoß Schiffer in der 82 Minute das zweite Tor für die Schwaben, die in dieser Höbe auch verdient gegen den deutschen Exmeister gewannen. 8 5 Eintracht Frankfurt— BCO Augsburg 7:1(4:0) Der hohe Sieg kam durch die mäßige Tor- 5 Wäartleistung des Augsburger Schmid zustande. Der Torreigen wurde in der dritten Minute f Je 2:1 siegreich blieben. Erwartungsgemäß kommt ihn in der 70. Minute, Pfaff war mit vier Tref- tern der erfolgreichste Torschütze, während Krauß II und Heilig einen Treffer anbringen Konnten. 1 port ud Spiel SSV Reutlingen— VfL Neckarau 2:4(1:2) Es war das schlechteste Spiel, das der SSV Reutlingen seit seiner Zugehörigkeit zur 1. Liga Süd auf eigenem Gelände vorführte Die 4000 Zuschauer sahen einen verdienten 4:2-Sieg von Neckarau, für das K. Grammin- ger(2), M. Gramminger und Ehmann verant- wortlich zeichneten. Habrich gelang in der 15. Minute der Ausgleich zum 1:1, während Pflum zwei Minuten vor Spielende den zwei- ten Reutlinger Treffer anbrachte. SV Waldhof— FC 04 Singen 4:2(3:1) Bis zur 16. Minute lag Waldhof durch Tref- ker von Trautmann und Kling mit 2:0 im Vorteil, ehe Singen durch einen 16-m- Schuß von Schulz zum Anschlußtreffer kam. Fünf Minuten vor Seitenwechsel verwandelte Her- bold einen Foulelfmeter zum 3:1. Nocheinmal kam Singen durch Schroff auf 3:2 heran, doch eine Viertelstunde vor Spielende stellte Traut- wein den 4:2-Hndstapd sicher. Bayern München— SV 98 Darmstadt 3:2(2:1) Eine Uberraschung schien sich anzubahnen, als die Gäste bereits in der 7. Minute durch Becker zum Führungstreffer kamen. Der Aus- gleich fiel durch Schweizer in der 25. Minute und wenig später gelang Bachl das 2:1. Nach Seitenwechsel waren dann die Darmstädter Wieder zum Drücker und Mittelstürmer Thal heimer schoß drei Minuten nach der Pause zum 2:2 ein. Eine Viertelstunde vor Schluß wurde jedoch Brandweier im Strafraum gelegt und Mayer verwandelte den Elfmeter zum 3.2 für Bayern München. FC 05 Schweinfurt— FSV Frankfurt 0:1(0:0) Ohne Anderl Kupfer mußte Schweinfurt das Spiel gegen den FSV Frankfurt bestreiten. Die Oer rannten die ganze Spielzeit über ver- gebens auf das von Rado gehütete FSV-Tor. Während die Kugellagerstädter wohl mehr vom Spiel hatten, schossen die Gäste in der 54. Mi- nute durch ihren Linksaußen Niebel den ent- scheidenden Treffer. Kickers Offenbach— VfB Mühlburg 1:2(0:0) Der„Bieberer Berg“ glich einem Hexenkes- sel, als 20 000 Zuschauer beim Spiel Kickers Offenbach gegen VfB Mühlburg 1:2(0:0) in seinem Oval waren. Das Treffen selbst war an Härte nicht zu überbieten. Die Offenbacher Deckung hielt den schweren Mühlburger An- griffen bis zur 71. Minute stand. Erst da brach- ten die Gäste durch Bechtle das 1:0 zuwege. dem bereits nach 45 Sekunden durch Gärtner das 2:0 folgte, Der Mühlburger Torhüter Scheib mußte zehn Minuten später den Bal! aus seinem Gehäuse herausholen, als Baas ein Kopfballtor erzielte. SpVgg. Fürth— 1. FC Nürnberg 1:0(0:0) Es war ein Spiel der Härte unter der die Technik litt. Fürth spielte ohne Bauer und Nöth im Sturm. In der 50. Minute gelang dem Ersatz-Stürmer Mai mit einem la-m-scharf- schuß das 1:0 für Fürth. Der Club wurde nun etwas rauher in seiner Gangart und der Hr- kolg war, daß Mittelstürmer Brenzke nach einem Foul an Erhardt von Schiedsrichter Alt- Frankfurt vom Platz verwiesen wurde. Keine Tabellenänderung der 2. Liga Kleine Uberraschungen am Wochenende Zwar gelang es dem Spitzenreiter der 2. Liga Süd, den Stuttgarter Kickers, nicht, den Bamberger Rei- tern die erste Heimniederlage beizubringen; sie hol- ten aber durch das 2:2 einen sehr wertvollen Punkt Dieses Remis genügte den bis zur Halbzeit mit 2:1 in Führung liegenden Stuttgartern, um den Abstand zu Jahn Regensburg und ASV cham zu vergrößern, die beide auswärts Niederlagen bezogen. Die Tore der Durlacher resultierten aus Migverständnissen. Als in der 20. Minute Popp mit der Abwehr zögerte und das Leder Niemann überlassen wollte, hatte inn der dazwischen gelaufene Baier, ehe der Schluß mann am Ball war, zum 1:0 eingeschossen. u ähnliche Weise fiel in der 79. Minute der spielent- scheidende zweite Treffer durch Sommerlatt, als Schammriß über den heranstürzenden Niemann hin- weg aufs eigene Tor köpfte, so daß Durlachs Mit- telstürmer nur noch einzulenken brauchte. An der Reihenfolge der ersten Drei ändert sich allerdings nichts. Einen Platz nach unten rutschte Bayern Hof crotz des 110 über Hessen Kassel, während nun Aschaffenburg den Platz der„Bayern“ einnimmt. Die Viktoria-Elf blieb nämlich in Arheilgen mit 3:1 erfolgreich. Zu Auswärtssiegen kamen auch der 1. FS Pforzheim und der 1. Fc Freiburg, die beide überraschend bei Ulm 46 bzw, VII. Konstanz mit das 0:0 zwischen Urion Böctingen und Sy Wies⸗ baden, während der knappe 1:0 Sieg von Straubing über das Schlußlicht Sy Tübingen in seiner Höhe enttäuscht. V Die Ergebnisse: 1. FC Bamberg— Stuttgarter Kickers ASV Durlach— Jahn Regensburg Wacker München— ASV Cham Bayern Hof— Hessen Kassel Ulm 46— 1. FC Pforzheim VfL Konstanz— 1. Fc Freiburg TSV Straubing— SV Tübingen Union Böckingen— SV Wiesbaden Sd Arheilgen— Aschaffenburg rsd * 88 Spiele im Südwesten wie erwartet Phönix-Ludwigshafen FC Kaiserslautern 1:5 In Gegenwart des Bundestrainers Sepp Herberger spielte der südwestdeutsche Fuß- ballmeister in der zweiten Halbzeit in Lud- wigshafen ganz groß auf, Er hinterließ auch ohne den erkrankten Nationalspieler Otmar Walter einen hervorragenden Eindruck. Zu- nächst zeigten die ohne Oster und Blech an- getretenen Gastgeber einige schöne Vorstöße. In der 19. Minute fiel durch Dattinger-Ropf- ball das einheimische Führungstor. Fritz Wal- ter konnte in der 38. Minute ausgleichen. Wanger brachte die Gäste in der 63. Minute in Front. Der endgültige Ludwigshafener Zu- sammenbruch erfolgte in der 68. Minute nach einem Basler-Tor, In der Folge spielte der Meister wie aus einem Guß und kam durch Kopfball Wettigs und Schrägschuß Wangers zu einem klaren Sieg. a Tura Ludwigshafen— Tus Neuendorf 2:0 SpVgg. Andernach— Wormatia Worms 1:4 VfR Kaiserslautern— FV Engers 3:2(1:2) Eintracht Kreuznach— VfL Neustadt 1:3(0:0) Der KFV will an die Spitze Der Führer der 1. Amateurliga geschlagen Die Siegesserie des Tabellenführers Feudenbheim wurde durch einen 2:1-Sieg des KF unterbrochen. Das Spiel der beiden Tabellenführer war kein rei- ner Genuß; erst in der zweiten Halbzeit gab es neben Reklamationen und Härten die drei Tore Der Altmeister liegt jetzt nur noch zwei Punkte hinter dem ASV. Phönix Karlsruhe siegte in Pforz. heim überlegen mit 0:2 Toren und zeigte damit, daß es im Endspurt noch mitmachen will. Ein sehi hartes Lokalderby gab es in Birkenfeld, wo sich der Platzherr und Germania Brötzingen mit 2:2 To- cen trennten. Eine ansteigende Leistung zeigte der Fe Futingen, der gegen die in der Hintermann- schaft etwas schwache Amicitia Viernheim 222 spielte. Einen eindeutigen Sieg errang Germani⸗ Friedrichsfeld über die sieggewohnten Rohrbacher. Dank groger Schnelligkeit und einer guten Gesamt- leistung schlugen sie die Gäste mit 5:0 Toren. Ein weiteres Unentschieden gab es in Hockenheim, Wo die SKd Leimen zu Gast war und mit 3:3 Toren wenigstens einen Punkt mit nach Hause nehmei, Konnte. Ein Überlegenes Spiel zeigte der FV Dax: landen, der den Tapellenvorletzten Mosbach mit 8:0 Toren ablaufen ließ. 5 Die Ergebnisse 1. Fe Eutingen— Amicitia Viernheim 2:2 SpVgg. Birkenfeld— Germania Brötzingen 2:2 Germania Friedrichsfeld— TSG Rohrbach 3:0 FV 08 Hockenheim— SKG Leimen 3:3 VfR Pforzheim— Phönix Karlsruhe 012 FV Daxlanden— FV Mosbach 31 Karlsruher FV- AsV Feudenheim 271 Um die Handball-Meisterschaft TSV Rot— TSV Freilassing 7:6(8:4) Schon nach fünf Minuten erzielte K. Thome den ersten Treffer für Rot, doch glich der Strafwurfspezialist Wunderlich bald aus. E. Weiß schoß zur neuerlichen Führung ein, je- doch konnte Wunderlich abermals im Straf- wurf ausgleichen. Ein drittes Tor von B. Weiß wurde durch Strafwürfe Wunderlichs nicht nur ausgeglichen, sondern sogar zum 3:4 über- trumpft. Nach dem Wechsel schaffte K. Thome den Ausgleich und B. und L. Weiß brachten die herrlich spielenden Roter mit 6:4 in Füh- rung. Durch zwei Strafwurftore schaffte Wun⸗ derlich das Endergebnis. TV Harleshausen— Fa Göppingen 8:9(4:6) Der Titelverteidiger FA Göppingen hatte in seinem Spiel um die Süddeutsche Handball- meisterschaft schwer zu kämpfen. In einem harten Kampf im Mittelfeld blieben die Würt⸗ temberger stets ein oder zwei Tore voraus. In der 58. Minute gelang Burkhardtsmaier im Tor der Sieg, als er einen gefährlichen Schuß des Hessenmeisters hielt. Haupttorschützen Waren bei Göppingen die beiden Rempas und Keßler. Grün-Weis Obermendig— Ravensburg 11:1 Eins eindrucksvolle Partie lieferte der Rheinlandmeister Grün- weis Obermendig Segen den Vertreter von Stidwürttemberg. Die Ravensburger stellten die einheimische Ver- teidigung auf eine harte Probe. Nach der Pause wurden die Gäste fast völlig in ihrer Hälfte eingeschnürt und nahmen zu einer etwas unsauberen Spielweise Zuflucht. In der Torschützenliste trugen sich Hans Schlich(6) Franz Schlich(2) Wolf(2) und Monschauer(1) Ein. 5 2 1 2— 0 2 2 1 0 1 5 SV Niederbühl— 86 Haßloch 7:12 Das Spiel dieser beiden Mannschaften wies einen deutlichen Leistungsuntersch. der durch die Tordifferenz nicht voll 205 Ausdruck kommt. Der Pfalzmeister hatte ne ben seiner guten Hintermannschaft und La 5 ferreihe einen Sturm zur Stelle, der im Ge gensatz zu der Spielweise der Niederbühg Fünferreihe mehr Schwung Hatte. Zeitwe! mit 6 Mann stürmend ließen die Gäste d% Niederbühler- Hintermannschaft durch ihr 96. konmtes Stellungsspiel und ihren Ideenrel tum oft leerlaufen. Klarer deutscher Handball-Sieg N Saarland— Deutschland 12:20 3 Vor rund 5000 begeisterten Zuschauen siegte in Saarbrücken Deutschland-B Handball-Länderkampf gegen das Saarlandes“ klar mit 20:12. Die saarländische Vertretung Konnte bis zur Halbzeit das schnelle Tepe gut mithalten und zeigte sehr schöne Kombi“ nationszüge, so daß das Spiel während der erster halben Stunde durchaus offen. Schon in den ersten Minuten kamen die Sasr länder durch einen 13-m-Wurf in Führung umd dann verlief die Torfolge so, daß jewel die deutsche Mannschaft den Ausgleich e zielte und die saarländische Mannschaft bi zum Halbzeitstand von 9:8 jeweils immer ein Tor vorlegte. Lediglich beim Stand von 3 gelang es der deutschen Elf, einmal währen der ersten 30 Minuten die Führung an sid zu reißen. Nach Wiederbeginn drehte dis deutsche Mannschaft mächtig auf. Bis zum Stand von 11:11 hielten die Saarländer die Partie noch gleichauf. Dann aber schraubten die deutschen Stürmer die Torquote in regel mäßigen Abständen immer höher, wobei si besonders der westdeutsche Torjäger Schad“ 2 lich von Hamborn 07 hervortat. 57 * Miiller schlägt Marcel nach Punkten Vor 12 000 Zuschauern schlug der deutsche Meister Peter Müller in Köln den franzes schen Mittelgewichtsmeister Kid Marcel in einem Kampf über zehn Runden knapp nach 8e Punkten, Beide Boxer präsentierten sich n Se erstklassiger Form. Während sich besondes ds in den ersten drei Runden die größere Erfah-“ k rung und Ubersicht des Franzosen bemerke bar machen, ging mit der längeren Dauer ds fe Kampfes die Initiative doch auf den kraft volleren und jüngeren Kölner über, der Vor 00 allem in der fünften, achten und neunten Runde mehrfach Wirkung bei seinem Gegn de erzielen konnte. In den Rahmenkämpfen 2 schlug der Köner Halpschwergewichtler Ne 88 lekoven Pepper-Dortmund in der 7. Run m. E. O0. In der Schwergewichtsklasse siegte Sal- keld-Röln über Scherbaum-Düsseldorf nach Punkten. Im Weltergewicht schlug der RG, ner Mönnichoff den Westindier Layton Lewis nach fünf Niederschlägen in der achten Runde k. O0. Im abschliebenden Mitteigewichtskamp schlug Szuezina-Bremen den Westfalen Cho mutowski in der dritten Runde entscheidend Ditzinger unter den 20 weltbesten Kraule Der Deutsche Meister im 100-m-Krauf schwimmen, Werner Ditzinger(Braunschwei sah seine Trainingsarbeit durch einen Si über den Italiener Petersoli belohnt. Ihm ge- lang aber nicht nur die Revanche für die knappe Niederlage gegen Petersoli um Hand breite bei den Europameisterschaften in Wien, sondern er kam mit seinen glatten 59 Se die eine deutsche Nachkriegs- Bestleistung dar stellen, auf einen Platz unter den 20 wel besten Kraulern. Er rangiert an 16. Stell der Weltrangliste. Auch beim Münchn Italiener-Start gab es eine ausgezeidmel Leisbung. Sie wurde von Herbert Klein(Is München) über 100-m-Brust in 1:07 7 MI ten herausgeholt. Italiens Wasserball meist, der mit vier Spielern des Olympiasieger Teams antrat, spielte gegen München 99 nur 5:5 und wurde von Bayern 07 Nürnberg so- Sar mit 11:6 geschlagen. Ergebnisse des Sport- Totos West/ Süd 1. Spogg. Fürth— 1. Fe Nürnberg 1˙0 2. Duisburger SV= Borussia Dortmund 3:2 3. Eickers Offenbach— VfB Mühlburg 122 4. Rheydter SV- Schalke 04 021 5. FC St. Pauli— Hamburger Sv 5˙0 6. SYV Horst Emscher— Hamborn 07 112. 7. VIB Stuttgart— 1860 München 5 151 8. Rotweiß Oberhausen— 1. FC Köln 222 9. Schweinfurt 05— FSV Frankfurt 01 10. Schwaben Augsburg— VfR Mannheim 220 11. Pr. Dellbrück— Bor. München-Gladbach 270 12. Concordia Hamburg— Holstein Kiel 31 13. SSV Reutlingen— VII, Neckarau!“ 274 14. Fortuna Düsseldorf— SF Katernberg 2.1 Zusatzwette Württemberg-Baden e e e 1 85 ken 5 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren ben Vater, Bruder, Großvater und Urgroßvater 8 Adam Gärtner lter von nahezu 80 Jahren au sich in die Ewigkeit ee n 1 2 8 Allen, die unserer lieben Entschlafenen Frau Maria Merkel 0 a i geb. Huber 8 durch herzliche Anteilnahme, mit Kranz: und Blumen- spenden, sowie beim letzten Geleit liebevoll gedacht haben, sei auf diesem Wege herzlichst gedankt. a unn Namen aller Angehörigen: 4 rau Lina Herdt geb. Merkel Nhm. Seckenheim, 2. April 1951 8 Papiere 1 kertigt schnellstens an Neckarbote Druckerei