Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 23. April 1951 3./51. Jahrgang Sowjetfäden in Paris. Hinter den Kulissen der Kreml- Diplomatie Nicht nur in Deutschland gibt es Leute, die teils aus geschäftlichem Opportunismus, teils Aus Angst unter die sogenannten ‚Rückversi- cherer“ gegangen sind. Auch in Frankreich erfreuen sich die kommunistischen Organisa- tionen mancher diskreten Mäzene, die durch- Aus freiwillig ihren Beitrag leisten, damit der ungeheuere Gelder verschlingende Apparat der Fünften Kolonne Stalins funktioniert. Ihre Identität nachzuweisen, ist in der Regel unmöglich, denn sie haben gute Gründe, ihre Handlungsweise vor der Oflentlichkeit zu ver- bergen. Um so erstaunlicher ist es, wieviele Indu- Strielle und Geschäftsleute es in Frankreich gibt, die heute solche Hemmungen nicht mehr kennen. Ihre Anzeigen füllen die Spalten der „L'Humanitél, des„Ce Soir“, der„Action“ und der„Lettres Frangaises“. Von der Wasch- maschine bis zum Parfüm, der elektrischen Eisenbahn und der modernen Wobhnungsein- cichtung, vom Theater bis zum Warenhaus sind alle Sparten der Wirtschaft vertreten, die den Lesern dieser Blätter mre Angebote unter- breiten und zugleich die Gewinne der kom- amunistischen Parteipresse finanzieren. und niemand riskiert es, sie deshalb zur Rechenschaft zu ziehen! Nicht einmal ein Mi- mister könnte es Wagen, mit Repressalien zu drohen, z. B. mit dem Entzug öffentlicher Auf- träge. Die Genossen Marty und Duclos Wa- cen schnell bei der Hand, ihn einer Verlet- gung demokratischer Freiheiten zu zeihen, cas in Frankreich bekanntlich als kKapitales Verbrechen gilt, auch wenn es zur Rettung des Landes vor seinem größten Feind ge- schieht. 5 Der Einfluß der Kommunisten auf die fran- zösische Wirtschaft ist übrigens erheblich stär- Ker, als man gemeinhin annimmt, denn sie verfügen über eine ganze Reihe von Insti- tutionen, deren Charakter nur der sorgfältige Beobachter erkennt. Da gibt es beispielsweise lin Paris eine„Banque Commerciale pour Europe du Nord“(Handelsbank für Nord- europa), die im französischen Außenhandel eine ganz bedeutende Rolle spielt. Als vor Seebohm fordert deutsche Lufthoheil Gleichberechtigung durch eigene Luftverkehrs- gesellschaft— Zulassung des Segelflugs er- Wartet BO un(UP). Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm sprach sich in einem Interview mit der United Press für die Rückgabe der Luft- hoheit über dem Bundesgebiet an Deutschland und für die Bildung einer deutschen Luftver- kehrsgesellschaft aus. Seebohm ging davon aus, daß auch die Wiederherstellung der deutschen Lufthoheit zu der Souveränität gehöre, ohne die eine „echte Partnerschaft mit der westlichen Welt nicht möglich“ sei.„Deutschland braucht wie- der eine Luftverkehrsgesellschaft“, antwortete der Minister auf die Frage, ob wieder eine Art„Lufthansa“ geschaffen werden solle. Allerdings hänge es nicht nur von den Zuge: ständnissen der Alliierten, sondern auch von den finanziellen Möglichkeiten ab, wann und Wie eine deutsche Verkehrsluftfahrt aufge- baut werden könne. Auf alle Fälle müsse die künftige deutsche Gesellschaft eigene Flugzeuge haben, da es wirtschaftlich un- günstiger Wäre, fremde Maschinen zu char- tern. Abschließend befürwortete Seebohm die Aufhebung des Segelflugverbotes im Bundes- gebiet. Er sagte:„Ich hoffe und erwarte mit Hunderttausenden von Segelflugsportlern, daß dieses Verbot nunmehr baldigst aufgehoben Wärd, damit vor allem der deutschen Jugend micht länger mehr diese sportliche Betätigung Forenthalten wird, die in der sowietisch be- setzten Zone schon seit 1951 gestattet ist“ Der neue Präsident des Bundesfinanz- hofes in München, Dr. Hans Müller, wurde durch Bundesfinanzminister Fritz Schäffer in sein Amt eingeführt. Müller wWar im ersten Ehard-Kabinett Staatssekretär im bayerischen Finanzministerlum. Er ist der Nachfolger des mit 72 Jahren àus dem Staatsdienst àus- geschiedenen Dr. Schmittmann. „Opposition um jeden Preis“ Bundeskanzler Dr. Adenauer verurteilte in einer CDU- Wahlkundgebung in Ludwigshafen nachdrücklich die Opposition der SPD gegen die meisten Maßnahmen der Regierung. Besonders im Zusammenhang mit dem Schuman-Plan beschuldigte der Kanzler die Sozialdemokratie der unfruchtbaren Agi- tation“ und Warf ihr„Negation in allen Din- gen“ vor. Dr. Adenauer betonte, jede Partei müsse dem Wohle Deutschlands dienen. Die SED scheine aber immer mehr Selbst- Zweck zu werden. Er habe den Eindruck, als treibe die Sozialdemokratie„Opposition um jeden Preis“. Damit aber arbeite sie der SED und rechtsradikalen Elementen wie Remer und Dorls in die Hände. Gegenüber der„Agitation der Sozialdemo- Kratie ermahne der Kanzler das deutsche Volk, sich mehr um außenpolitische Fragen zu kümmern. Die Außenpolitik entscheide darüber, ob Deutschland weiterlebe, während die Innenpolitik bestimme, wie das Volk wei- terlebe. Der Kanzler warf der SpD vor, die Tatsachen zu verdrehen, wenn sie behaupte, der Schuman-Plan verewige die französische Zesdtzungspolitik und festige die Hegemonie Frankreichs über Deutschland. Mit derartigen Argumenten füge man der französischen Re- gierung schweres Unrecht Zu. Frankreich hätte lediglich auf dem Ruhrstatut zu bestehen brauchen, wenn es wirklich eine für Deutsch- (and ungünstige Besatzungspolitik betreiben Wollte. Schumacher für Verteidigung Der Schumanplan sei nicht ein Schritt auf dem Wege zu Europa, sondern die große Bar- eiere gegen Europa, erklärte Pr. Schumacher auf einer Mitgliederversammlung der SPD In Hannover. Die Regierung hätte niemals die Zustimmung zu einem Abkommen geben dürfen, dessen Ziel es sei, unter„Migachtung des Gleichberechtigungsgedankens dem na- tionalstaatlichen Egoismus eines Landes zu dienen“. g Zur Frage des deutschen Verteidigungsbei- trages erklärte Schumacher, daß die SPD nicht grimdsätzlich eine Teilnahme ver weigere, daß die Sozialdemokratie aber weiterhin nein sagen werde, solange der Westen keine offensive Abwehrkonzeption erkennen lasse. Deutschland werde sein Schicksal in der er- sten Schlacht entscheiden, aber nur dann, Wenn auch die militärisch potenten Nationen mren Beitrag in die Waagschale werfen. Amerlika-Tag der Schwarzwälder IHK Dr. Lais für Freiheit und Gleichberechtigung Villingen(id). Mehr als 7000 deutsche Firmen nehmen heute am Export nach den USA teil, sagte der Direktor der Gesellschaft zur Förderung des deutsch- amerikanischen Handels, Dr. Dehne, Frankfurt, auf einem „Amerika-Tag, der in Villingen von der Schwarzwälder Industrie- und Handelskam- mer und vom amerikanischen Generalkonsulat in Stuttgart für die am Export interessierte industrie Südbadens und des benachbarten cyürttembergischen Kammerbezirks Rottweil veranstaltet wurde. Dr. Dehne ermahnte die EX Portfirmen u. à., die amerikanischen Ver- cwendungsverbote für Materialien zu beach- ten, an denen Mangel herrscht. Die ameri- Karlische Wirtschaft werde wohl kaum damit einverstanden sein, wenn sie solche Roh- stoffe in deutschen Waren der gleichen Art verarbeitet sehe. Der südbadische Wirtschaftsminister Dr. Lais forderte die freie westliche Welt auf, „sich der Drohung und Heuchelei aus dem Osten in gemeinsamem ehrlichem Handeln zu rwehren“, Zur Ehrlichkeit gehöre aber auch die Freiheit und Gleichberechtigung eines je- den Partners. Alle Anstrengungen seien ver- geblich, wenn in Deutschland als Brennpunkt der Ausein andersetzung zwischen West und Ost nicht ein sozial und politisch erträgliches Klima herrsche. Der amerikanische Generalkonsul in Stutt- gart, Mallon, erklärte, die Qualitätserzeug- Aisse des Schwarzwaldes würden in den US seit jeher geschätzt. Die deutschen Industriel- len sollten die Dienste der amerikanischen Konsulate mit ihren wertvollen Handels- bibliotheken, ihrer regelmäßigen wirtschaft- lüchen Berichterstattung und ihrer Markt- torschung möglichst rege in Anspruch neh- men. Diplom-Kaufmann Spielvogel vom ECA Büro zur Förderung des Handels gab Hin- Weise auf die Psychologie des amerikanischen Käufers und empfahl u. a., die Eigenheiten des Schwarzwaldes bei der Werbung und in der Aufmachung der Waren zu verwerten. Polens Staatspräsident in Berlin Pieck verkündet neue Kampfparolen— Pro- fessoren verlassen Ostsektor Berlin(UP), Der polnische Staatspräsi- dent Bierut traf am Sonntag zu einem „Freundschaftsbesuch“ der Deutschen Demo- einigen Monaten die Regierung sich gezwun- gen sah, den in der Grubenindustrie sich häu- ee e Für Informationen“ appellierte an die Bevöl- ö kenden Sabotageakten und Streiks entgegen- A autreten, machte sie die sensationelle Ent- deckung, daß die Finanzierung dieser Aktio- nen durch ebendiese Bank erfolgte. Minister Moch hat damals zum Erstaunen mancher harmlosen Bürger festgestellt, daß 97 Prozent des Kapitals der„Bandue Commereiale pour Europe du Nord“ zwei sowjetischen Staats- banken gehören. Diese Bank ist aber nicht nur das Finanz- institut sämtlicher kommunistischer Organisa- tionen Frankreichs, sondern über ihre Konten laufen auch die Geldgeschäfte namhafter In- dustrieller und Händler. Denn es liegt natür- lich auf der Hand, daß keine andere Bank so rasch und zuverlässig Transaktionen mit Län- dern hinter dem Eisernen Vorhang bewerk- stelligen kann. Sie verfügt über unbegrenzt scheinende Devisenbestände, sie vermittelt Gold oder auch Kredite. Diplomaten, die aus Osteuropa mach dem Westen kommen, benö- tigen keine gespickten Brieftaschen, die ihnen vielleicht einmal gefährlich werden könnten, Es genügt, wenn sie einige Schecks mit sich führen, die von der„Banque Commerciale pour Europe du Nord“ eingelöst werden, Französische, schweizerische, schwedische, hol- ländische, italienische, ja sogar spanische Ge- schäktsleute bedienen sich dieser Bank, wenn die Abrechnungen ihrer Importe, bzw. Ex- porte auf dem normalen Wege nicht funk- tionieren, 5 Dieses Verfahren hat für alle Betelligten gewisse Vorteile: Die Kunden der Bank sind mit den erfolgreichen Transferierungen zu- krieden, die zugleich das vermeintliche Akti- vum einschließen, sich den Agenten des Krem gefällig erwiesen zu haben, und andererseits kin Weißbuch der Bundesregierung 9,5 Milliarden DW „indirekter Verteidigungsbeitrag-“ Bonn(UP). Uber die gegenwärtige Lage der Westdeutschen Wirtschaft hat die Bun- desregierung ein Weißbuch zusammengestellt. Aas voraussichtlich in dieser Woche der Of- Kentlichkeit übergeben wird. 1 Die besonderen Schwierigkeiten der west- deutschen Wirtschaft werden auf folgende Ur- sachen zurückgeführt: 1. Die strukturelle Un- vLollkommenheit der Gesamtwirtschaft durch die Abtrennung Ostdeutschlands. 2. Der Zu- strom der Vertriebenen und die sich daraus ergebenden sozialen Lasten. 3. Die Notwendig- keit, Westberlin Wirtschaftlich zu unterstüt- 26h. 4. Die außergewöhnliche Verschlechterung der Preisrelationen im Außenhandel durch die übermäßige Verteuerung der Rohstoff- und Nahrungsmittelimporte. 5 Die Gesamtinvestitionen seit der Währungs- reform werden mit mehr als 60 Milliarden DM angegeben. Ungefähr 50 Prozent dieser In- vestitionen flossen nach Angaben des Weiß- buches dem Wiederaufbau und der strukturel- jen Anpassung der Industrie und der Energie- wirtschaft zu. 20 Prozent wurden für den Wohnungsbau verwendet, ca. zehn Prozent ür das Verkehrswesen und der Rest vor- nehmlich für die Landwirtschaft. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß bereits im Oktober 1950 70 Prozent aller hei- matvertriebenen FHrwerbslosen wieder in den Arbeitsprozeß eingeschaltet worden waren. Der Betrag der hierfür aufgewendeten öffentlichen Mittel wird für das Jahr 1950 mit 1,241 MII- nionen DM angegeben. Der Wobhnungsbe- schaffung sind nach dem Weigbuch 773 Mil- die Festigung der wirtschaftlichen und so- zialen Grundlagen der freien Welt in der Ar- beitsleistung besteht, die von den zur Zeit noch unbeschäftigten deutschen Menschen Als Beitrag zur Sicherung des Friedens geleistet werden kann“. 8 Das Weilbbuch kommt zu dem Schluß, dab Westdeutschland einer zusätzlichen Hilfe von außen bedarf. g ö Dr. Maier gegen Sonderumsatzsteuer Kritik an der Bonner Wirtschaftspolitik Weinheim) Bergstraße dwb). Der Mini- sterpräsident von Württemberg-Baden, Dr. Maier, unterzog die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung auf einer DVP- Kundgebung in Weinheim/ Bergstraße einer scharfen Eri- chaftsminister schluß an kerung des Sowietsektors, der„Sroßgen natio- malen und internationalen Bedeutung“ dieses Besuches durch reichen Flaggen- und Trans- parentschmuck Rechnung zu tragen.„Neues Deutschland“, das Zentralorgan der Sozialisti- schen Einheitspartei, huldigte Bierut mit der Schlagzeile: Srüßt den großen Freund des Volkes.“ Die Hauptziele der künftigen SED-Politik legte der Präsident der Sowjetzone Wilhelm Pieck am fünften Jahrestag der Gründung der SED den Parteifunktionären dar.„Das deutsche Volk braucht keine Remilitarisierung 5 deutschen und keine Aufrüstung. Es braucht wetler den „Die Hauptstadt Deutschlands Marshallplan noch den Schumenplan“, er- klärte Pieck.„Das deutsche Volk braucht nur eines: den Friedensvertrag für 1951 und die Wiederherstellung seiner nationalen Einheit.“ Die„Aussicht auf Krieg und Untergang“ könne nur durch die Herstellung der Aktions- einheit der Arbeiterklasse und die Schaffung einer„großen gemeinsamen Front aller frie- densgewillten, nationalbewußten Menschen in Westdeutschland“ verhindert werden.. Als„Richtschnur“ des künftigen„Kampfes“ der SD bezeichnete Pieck die vom„gro- Ben Stalin“ im Jahre 1925 aufgestellten zwölf Forderungen für die Entwicklung gimner„Par- tei vom neuen Typus“, In den von Pieck zi- tierten Thesen forderte Stalin di e ii stellung mit einem Maximum an Elastizität und Manöprierfähigkeit“ und die Säuberung der Partei von„zersetzenden opportunisti schen Elementen.“ Die Professoren der veterinärmedizinischen ner Ostsektor haben geschlossen die sität verlassen, um ihre Arbeit an d Universität im Westen Ber Damit ist die wissenschaftliche Fakultät an der Humboldtuni TeritAt 2 Der Retter Portugals N Von Eduard Funk Als am 28. Mai 1926 eine nationale Revo- lution den portugiesischen Staat vor dem Zu- sammenbruch bewahrte, trat General Antonio Oscar de Fragosco Carmona ein schweres Erbe an. Seit dem Sturz der Monarchie im Jahre (1910 wankte das Land von einer Krise zur andern; Minister kamen und gingen, zwei von ihnen fielen durch Pistolenschüsse; Portugal stand vor dem finanziellen Bankrott. Fast wie ein Treppenwitz der Geschichte er- (scheint die Tatsache, daß kurz vor der eigent- lichen Revolution drei Offiziere als Verschwö- ſrer verhaftet und vor ein Kriegsgericht gestellt Wurden. Als Ankläger wurde der Divisions- general Carmona bestimmt, der sein Plädoyer mit den sensationellen Worten abschloß:„Un- ser Land ist krank. Die drei Offiziere haben es retten wollen. Ich beantrage deshalb für sie einen Freispruch“. 5 Noch aber zögerte der General, selbst in den politischen Kampf einzugreifen. Erst Als Mar- schall da Costa, als Held vieler Kolonialkriege eine der populärsten Figuren Portugals, Armee und Volk zum Aufstand gegen die korrupte und unfähige Regierung aufrief, folgte Carmona dem an ihn ergangenen Appell. In da Costas (Kabinett übernahm er den Posten eines Außenministers. Aber das Experiment einer zweifelhaften Militärdiktatur war doch sehr rasch zum Scheitern verurteilt. Mit den Me- thoden eines Kolonialoffiziers ließ sich Portu- gal nicht regieren. Im Konflikt zwischen da Costa und Car- mona setzte sich letzterer durch. Der Mar- schall wurde zum Rücktritt gezwungen und Carmona übernahm das Amt des Minister- (präsidenten in Personalunion mit der Funk- (tion des Staatschefs. Freilich trug auch sein Regime zunächst noch das Gepräge einer Mi- Aitärdiktatur, aber im März 1928 wählte das portugiesische Volk Carmona zum legalen Präsidenten der Republik. Von der Universi- tät Coimbra holte er sich als tüchtigsten Mit- arbeiter den bis dahin kaum bekannten Pro- fessor Salazar, dem das beinahe unglaubliche Kunststück gelang, binnen zwei Jahren die Finanzen Portugals zu sanieren und seiner Wirtschaft einen Auftrieb zu verleihen, der (dieses Land zu einem der heute gesündesten und reichsten Staaten der Welt machte. S800 war es auch selbstverständlich, daß Car- mona im Februar 1935, als er sich zum zweiten Mal zur Wahl stellte, mit genau 85 Prozent aller Stimmen erneut das Vertrauen des por- tugiesischen Volkes bescheinigt bekam. Aller- dings war er so klug, Salazar immer größere Vollmachten zu überlassen und den bewähr- ſten Finanzminister zum Ministerpräsidenten 2u ernennen, denn es zeugt für Carmonas menschliche Qualitäten, daß er seine Mit- arbeiter, sofern sie sich als tüchtig und zuver- Jàssig erwiesen hatten, ungehindert in ihren (Ressorts Wirken lieg, zumal in jenen, die sei- ner eigenen Ausbildung und Erfahrung fern lagen. Carmona war im Grunde nur Soldat mit (diplomatischer und organisatorischer Bega- ung. Aus einer alten Adelsfamilie stammend wurde er am 24. November 1869 in Lissabon in ein äußerlich glänzendes Milieu hinein- geboren. Das prachtvolle Regime des Königs Carlos, das im Widerschein einer ruhmvollen Geschichte die inzwischen längst zerbrochene Weltmacht der portugiesischen Eroberer spie- (Zelte, bestimmte auch das Schicksal des jun- gen Carmona. Erfüllt von stolzen Traditionen, m vielseitiger Geistesbildung erzogen, strebte der Offizier einer raschen Karriere zu, die 1922 mit der Beförderung zum General hren Höhe- punkt erreicht zu haben schien. War Carmona auch mit Leib und Seele Sol- dat, hart im Dienst und unerbittlich auf Dis- so milderte er doch diese 151 ziplin bedacht, strenge Seite seines Wesens durch eine ge- winnende Liebenswürdigkeit, gepaart mit weltgewandter Klugheit und politischem In- stinkt. So wie einst die Truppen mit Begeiste- rung seinen Befehlen folgten, scharte sich darum auch fast das gesamte portugiesische Voll hinter ihm, als er die Lenkung seiner Geschicke übernahm Der Tod des 82jährigen Carmona ist für Portugal ein schwerer Verlust. Seine in 25jäh- riger Regierungszeit schon legendär gewordene Gestalt war ihm das Symbol eines wunder- baren Wiederaufstiegs vom kleinen Operetten- Staat zu einer geachteten Nation, die im klug pewahrten Frieden während der turbulenten reignisse des spanischen Bürgerkrieges und des zweiten Weltkrieges zur Stellung eines Hedeutenden Faktors im Kreis der Völker, zum Gläubiger Englands und Frankreichs und zum Vorbild eines wirtschaftlich soliden Lan- . 5 des fand. Es ist durchaus kein Zufall, daß Por- tugal als einzige Kolonialmacht der Welt sich der Zuneigung seiner farbigen Untertanen erfreut und daher mit keinerlei Schwierig- keiten in seinen überseeischen Besitzungen zu kämpfen hat. In einer unruhigen und bangen Velt ist Portugal unter der Führung Salazars 0 1 Carmonas zu einer fast. Insel des und des Wohlstandes 5 N 2 Der„Uhrenprinz“ wieder frei Vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen 5 Tach(UP). Prinz Hans von. t aus dem Gerichtsgefängnis in Lörrach sen worden. Die Strafvollzugsbehörden inn in Freiheit, obwohl er die Wert- f in Höhe von 540 00 DM nicht auch die als Ersatz verhängten kängnis noch nicht verbüß 150 8 Februar W. 8 Atuees Regferung wurde gesprengt Arbeitsminister Bevan trat zurück— Ernste Krise der Arbeiterpartei London(UP). Die seit einiger Zeit in- nerhalb der Labour-Regierung schwelenden Meinungsverschiedenheiten kamen am Sonn- tag abend zum offenen Ausbruch. Arbeitsmi- nister Aneurin Bevan, der in letzter Zeit den neuen Haushaltsplan der Regierung verschie- dtentlich scharf kritisiert hat, ist von seinem Posten zurückgetreten. Möglicherweise wer- den sich Handelsminister Wilson und Kriegs- minister Strachay dem Beispiel Bevans an- schließen. Die„Revolte“ des temperamentvollen Be- Van stellt ohne Zweifel eine sehr ernste Ge- ktahr für das Kabinett Attlèee dar. Es erscheint 80 gut wie sicher, daß etwa 30 Unternausab- geordnete, die wie Bevan zum linken Flüge der Labour-Party gehören, sich hinter den Exminister stellen werden. Bei der augen- blicklichen Kräfteverteilung im Unterhaus, Wo die Regierungsfraktion über eine Mehr- heit von nur sechs Stimmen gegenüber der Opposition verfügt, brauchen die Bevan-Leute nur einmal gegen die Regierung zu stimmen und das Schicksal des Kabinetts Attlee ist besiegelt. 5 Arbeitsminister Bevan richtete ein persön- liches Schreiben an den Ministerpräsidenten, der sich wegen seines Magenleidens zur Zeit in einem Londoner Krankenhaus in Behand- lung befindet. Darin erklärt Bevan, er habe vergeblich Einwendungen gegen den Haus- haltsplan zu machen versucht. Da man seine Argumente nicht berücksichtigt habe, bleibe ihm nur der Rücktritt übrig. Nach seiner Auffassung enthalte das Bud- get den grundsätzlichen Fehler, dag es die Bürde der Ausgaben nicht gleichmäßig auf die verschiedenen sozialen Klassen verteile. Der eme steigende Tendenz der Preise in Rech- nung zu stellen, die als Regulator des zi- vilen Verbrauchs dienen sollten, aber die Ge- fahr von Unruhen unter der Industriear- beiterschaft nicht zu beachten Der Haushalts- plan sei schließlich falsch, weil er den Be- ginn der Zerstörung der sozialen Dienste be- deute, in welche die Labour-Party ihren be- sonderen Stolz gesetzt habe und die Groß- britannien die moralische Führung in der Welt verschafft hätten. Ministerpräsident Attlee beantwortete das Rücktrittsgesuch Bevans mit einem Schreiben, in dem er den Entschluß seines Kabinetts- Kollegen bedauert und erklärt, unter den ge- gebenen Umständen bleibe ihm keine andere Wahl, als dem Rücktrittsgesuch seine Zustim- mung zu geben. Er müsse feststellen, daß die Meinungsverschiedenheiten Bevans mit seinen Kabinettskollegen weit über jene spezifischen Angelegenheiten hinaus angewachsen seien, gegen die er(Bevam) ursprünglich opponiert habe. KoOnservativer Wahlsieg Die Nachwahl für den Bezirk West Harrow wurde vom konservativen Kandidaten Sir Al- bert Braithwaite gewonnen. Er erhielt 22 826 Stimmen, während für Thomas Littlewood. dem Kandidaten der Labour-Party, nur 8 877 Stimmen abgegeben wurden. Nach dieser Wah! verfügt die Labour-Party nur noch über eine Mehrheit von sechs Sitzen im Unterhaus. Auf Anordnung der Admiralität müssen Anordnung der britischen Admiralität müssen alle Unterseeboote der„A-Klasse— zu wel- cher das verunglückte Boot„Affray“ gehörte — in den Häfen bleiben, bis eine Untersu- chung des Unglücks dessen Ursachen ergeben hat. Spezialschiffe und Taucher suchen noch 8 5. 3 i immer nach dem Wrack der„Affray“, dessen e bisher nicht bestimmt werden Grundlage der militärischen Ausgaben fuß, 20 507 die viel zu hoch seien. Es sei ferner falsch, ee Zwei Millionen Worte ohne Erfolg Gromyko lehnte wiederum ab Paris(UP). Mit der 35. Plenarsitzung der Außenministerstellvertreter der vier Groß- mächte ging am Samstag die sechste Ver- handlungswoche zu Ende. Schätzungsweise zwei Millionen Worte wurden— ohne die Upersetzungen— bisher von den Delegierten der vier Großmächte gesprochen, ohne daß die geringste 5 erzielt worden Wäre. Parodi, der Chefdelegierte Frahkreichs, sagte nach der letzten Sitzung, er entnehme den Erklärungen Gromykos, daß die Sowiet- danion auf dem besten Wege dazu sei, die be- reits zwischen den Ansichten der Westmächte und denjenigen der Sowjetunion liegende Kluft noch zu vergrößern. Der UsS- Delegierte Jessup hat Gromyko er- neut aufgefordert, der Konferenz eine„voll- ständige Tagesordnung“ anstelle von„isolier- ten und sich gegenseitig überschneidenden Vorschlägen“ zu unterbreiten. Gromyko lehnte dies erneut ab. Davies, der britische Chefdelegierte, erklärte bei seiner Ankunft in London, wo er über das Wochenende weilte, er hoffe, daß es noch immer möglich sei, zu einer Einigung über eine Tagesordnung zu gelangen. Er betonte Sleichzeitig, daß die Pariser Besprechungen einen„wichtigen und wahrscheinlich entschei- denden Punkt“ erreicht hätten. Die Sowjetunion hat 200 Divisionen 25 Divisionen neu aufgestellt Shinwell sieht Friedensmöglichkeiten London(UP). Der britische Verteidigungs- minister Shinwell erklärte in einer Ansprache, er habe allen Grund zu der Vermutung, daß die Sowjetunion ihre Landstreitkräfte im Ver- lauf des vergangenen Jahres um 25 Divisio- nen verstärkt habe.. Shinwell meinte, die sowjetische Armee verfüge zur Zeit über insgesamt 200 Divisio- nen, von denen„viele bereit sind, im Westen in Aktion zu treten, wenn Rußland einen solchen Beschluß faßt“. Die Sowjetunion rüste nach wie vor in ungeheurem Umfang. Dieses beziehe sich auch auf ihre Luftstreitkräfte. Die britische Regierung sei„gewillt und von ganzem Ferzen bestrebt, den Frieden zu fördern.“ Zu der Abberufung Macarthurs meinte Shinwell, es sei möglich, daß dieser ntsehluß Präsident Trumans die Lage im Fernen Osten verbessern werde. Jetzt biete sich eine Gelegenheit für die UN und die Pe- bFing- Regierung, sich zu Verhandlungen zu- sammenzufinden und den Koreakrieg zu be- enden. Gn ee nd undd mürkei Griechenlands und der Türkei in den Atlan- tikpakt zu rechnen sei. Auch eine spätere Aufnahme Balten sie für nicht unbedingt an- gebracht. Einwände gegen dite Einbeziehung beider Tänder in die Paktorganisation sind von meh- deren Mitgliedstaaten geäußert worden. Bri- tische Regierungskreise versichern, die gegen- cwärtigen Sicherheiisregelungen mit der Tür⸗ ei und Griechenland seien durchaus zurei- 5 Nach Bildung des Mittelmeer-Rom- os sei sowieso damit zu rechnen, daß Desde Länder mit ihm direlet oder indi- t verbunden werden. Aus gut unterrichteter Quelle verlautet, dat Sroßbritannien sich grundsätzlich dazu bereit erklärt hat, anzuerkennen, daß das iranische ¹ Eigentum des iranischen Staates ist. Lon- don will nun mit der iranischen Regie erhandeln, um die Glfrage neu zu regeln. Die USA haben der britischen Regierung 1 raten, die Verstaatlichung der iranischen ele anzuerkennen, da durch eine Nicht- * nichts erreicht worden wäre. Die de Sowi 5 hätte daraus Vorteile ziehen weren, ie ran hätte nur zugenommen und 0 Fresbritannien 2 885 ——— Japan und die USA sind sich einig Bezüglich eines Friedensvertrages— Ein pa- zifisches Sicherheitsprogramm TOKIO(UP). Der japanische Ministerpràsi- dent Joschida gab bekannt, daß zwischen der japanischen Regierung und dem amerika- nischen Botschafters John Foster Dulles eine vollkommene Einigung über den Friedens- Vertrag für Japan erzielt wurde.. Für die Sicherung des Pazifikraums ent- Warf Dulles fogendes Programm: 1. Eine Si- cherheitsvereinbarung zwischen Japan und den USA, die auf den Abschluß des Friedens- vertrages folgen solle. 2. Unterhaltung ameri- kanischer Streitkräfte auf der Insel Okinawa. 3. Anerkennung des Umstandes, daß ein be- Waffneter Angriff auf die Philippinen von den SA als Gefährdung des eigenen Friedens und der eigenen Sicherheit betrachtet werde. 4. Abschluß von Verträgen mit Australien and Neuseeland, auf Grund deren ein An- griff auf einen dieser Staaten eine gemein- same Aktion aller drei Staaten gegen die ge- meinsame Gefahr auslösen soll. 5 Dulles gab zu, daß zur Zeit eine gewisse Gefahr hinsichtlich eines allgemeinen Krieges oestehe, äußerte aber Zweifel daran, daß die nerrschenden Kreise in der Sowjetunion einen solchen Krieg wünschten. Heute sei nämlich die Aussicht größer, der Gefahr einer direkten Aggression mit Erfolg begegnen zu können, als jemals zuvor. Die USA haben inzwischen Australien und Neu- Seeland aufgefordert, zunächst ihre eige- nen Verteidigungsstreitkräfte zu verstärken, bevor ein Verteidigungspakt zwischen den drei Ländern abgeschlossen werden kann. Vier Sowietjäger abgeschossen Luftgefecht am Lalu— Van Fleet erwartet „dritte Runde“ TO ki O(UP). Vier Düsenjäger vom sowze- tischen Typ Mig-15 wurden am Sonntag in einem Luftgefecht am Falu zwischen 12 ame- rikanischen Düsenjägern vom Typ F-86 „Sabre“ und 36 gegnerischen Flugzeugen ab- geschossen. Die Us-Jäger kehrten sämtlich zu ihren Flugplätzen zurück. Die Truppen der UN rückten am Sonntag im Westen von Hwachon längs eines unver- teidigten Frontabschnittes von fast 50 Kilo- meter Breite weiter nach Norden vor. Andere alliierte Truppenverbände sind von Sachang aus in Richtung auf KRumwha vorgestoßen. Aus den Frontabschnitten bei Chorwon und Kumwha wird berichtet, daß sich der Wider- stand der Kommunisten— offensichtlich nach dem Eintreffen von Nachschub— noch weiter verstärkt habe. Selbst duch starken Artillerie- beschugß und Angriffe amerikanischer Jagd- bomber gelang es nicht, den Strom der in die- sem Raum zur Front vorrückenden kommu- Maßgebliche britische Kreise sind der An- sicht, dag kaum mit einer baldigen Aufnahme aistischen Einheiten zu unterbrechen. Generalleutnant van Fleet, der neue Kom- mandeur der 8. Armee, äußerte in einer Pressekonferenz, es seien Anzeichen vorhan- den, die auf die Vorbereitung einer„dritten Runde“ im Korea-Krieg hindeuten, an der ne- ben chinesischen und nordkoreanischen Kom- Munisten„vielleicht verschiedene andere so- genannte Freiwilligenverbände“ ins Kampf- geschehen eingreifen dürften. Van Fleet be- tont weiter, daß die Gefahr einer umfassen- den Gegenoffensive der chinesischen Kommu- aisten gegenwärtig größer sei als je seit dem Wiedereindringen der e in nord- koxeanisches Gebiet. 5 Gescheiterte. 10 1 Der Sender der Kommunisten in Pyongyang verbreitete einen Bericht über ein angeblich gescheitertes L. Truppen, an dem 23 Schiffe teilgenommen ha- ben sollen. Der Sender gab weder Zeitpunkt aoch Ort des angeblichen Unternehmens be- kannt. Der Bericht endete mit folgender Dar- stellung:„Obwohl die Schiffe neun Stunden lang die Küste beschossen, verhielten sich un- sere Truppen und Panzer verbände ruhig und Warteten auf den Angriff. Als die Schiffe ver- andungsunternehmen der UN- 1 . suchten, Truppen zu landen, kam der Feuer- 5 Zwei 3 wurden 5 getrof- lia“, hat ein neuartiges Fahrgestell für Flug- MacArthur soll Senator werden Persönlicher Zwist mit Marshall— USA kon trollieren Preise Washington(UP). Beim Gouverneu des Staates Michigan, den Vandenberg in Senat vertrat, sind zahllose Telegramme ein W gelaufen mit der Forderung, General Mae plen Arthur zu beauftragen, bis zum Ablauf det etw gegenwärtigen Legislaturperiode den Sitz Van Lane denbergs einzunehmen. Kurs Das eigentliche Ziel, das General Macrthurf(For bei seiner Kritik der amerikanischen Fernost. Vers politik im Auge hat, ist weder Präsident Tru- mar: noch Außer mimister Acheson, sondern General Marshall, der jetzige Verteidigung minister. Es ist nicht zum ersten Mal, daß di beider alten Offiziere hettig zusammen 1 Stolen. Die Meinungsversctiederbeiten wi Gäu! schen Washington und MacArthurs Ob Fi kommando in Tokio sind lediglich eine Fort setzung des Zwistes zwischen Washington un Macarthurs paziflischem Oberkommando zweiten Weltkrieg, als Marshall Generalstabs, chef war und häufig gegen Macarthur Stel lung nahm. 0 Der republikanische Senator Nicon aus Ka. lifornien beschuldigte das Verteidigungsmini. sterium, daß es im Auftrage des Weißen Hau ses eine„gemeine Verleumdungskampagne“ gegen General MacArthur vorbereite. Im Ver teidigungsministerium würden alle Akten durchstöbert, um Material zu finden, mit dem MacArthur als Truppenführer und als Raf geber in außenpolitischen Fragen diskreditiert f werden könne. Der Beauftragte für die wirtschaftliche Sta- bilisierung in den Vereinigten Staaten, Epi tun; Johnston, hat einen neuen Preiskontrollplan run bekanntgegeben, der vorsieht, daß Kostener höhungen bei verschiedenen Industrien nicht 5 auf den Verbraucher abgewälzt werden dö— ken, sondern aus den bisherigen Gewinnen ge Bod tragen werden müssen. Jedem Industrie-Be- trieb ist es künftig verboten, seine Preise zu erhöhen, falls die Gewinne gegenwärtig 85% oder mehr des Durchschnittsgewinnes im be- sten Jahr zwischen 1946 und 1949 betragen. Iranische Studenten demonstrieren 5 Teheran(UP). Unter Migachtung des Versammlungsverbotes führten am Sonntag etwa 15 000 Studenten in der Innenstadt von Für Teheran eine groge Sympathiedemonstrationg für die streikenden Glarbeiter durch. Sie mar schierten durch die zum Parlament führen- den Straßen und wurden dabei von einer Zroßen Zuschauermenge mit Blumen bewor ken. Hungerkrawall in Walen Es gab zahlreiche Tote und Verletzte Kalkutta(UP). Sechs Personen wurden Sch getötet, als Polizeibeamte auf die 5000 Teil“ er nehmer an einem Hungermarsch in der rund ma 300 Kilometer nordöstlich von Kalkutta lie- Sen genden Stadt Gooch das Feuer eröffneten, Zu Sch dem Zusammenstoß kam es, nachdem die De. Sch monstranten zwei Polizeibeamte mißhandelt ver und in einen See geworfen hatten, aus dem sie. später jedoch lebend geborgen werden konn- ten. Mindestens 22 Polizeibeamte und 33 De- monstranten wurden zum Teil schwer verletzt. 95 Gooch liegt inmitten eines der größten Hun- Aus gergebiete Indiens, Die Behörden hoffen, daß J in Kürze Reislieferungen eintreffen werden, so“ Ne daß sich die Lage dann wieder entspannen de dürfte. cen . Scl Drei Züge zusammengeprallt 3 Schweres Eisenbahnunglück in Schottland 3 Glas gOowM(UP). Auf einem Vorortbahnhof Lon Glasgow ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall, der drei Todesopfer und 69 Verletzte zur Folge hatte. Ein Personenzug, der Fußballfreunde zu einem Ligaspiel außer- halb der Stadt bringen sollte, stieß aus bisher noch ungeklärter Ursache mit einem anderen Personenzug zusammen. Auf einem Neben- gleis fuhr im Augenblick des Zusammenstoges ein Leerzug vorbei, von dem ebenfalls ein Wagen entgleiste. Von den Verletzten befin-. m den sich mehrere in Lebensgefahr. 48 Per- 5 sonen konnten, nachdem sie in den Kranken- K häusern erste Hilfe erhalten hatten, wieder 0 Entlassen werden. 3* 5 1 8 Nur 10 Tote geborgen Tanker im Mexiko- Golf ausgebrannt New Orleans(OP). Eine Rettungsmann-⸗- schaft erreichte das glühende Wrack des aus- gebrannten Tankers„Esso Greensboro“ und konnte bisher 10 Leichen von Besatzungsmit- gliedern bergen. Man nimmt an, daß auf dem Tanker 37 Personen ums Leben gekommen sind. Der Tanker„Esso Greensboro, der 61 aus Texas geladen hatte, war im Golf von Mexiko mit dem Tanker„Esso Suez“ zusam- mengestoßen. Letzterer ist inzwischen in den Hafen von South West Pass in der Missis- sippi-Mündung eingelaufen. Der Rumpf des Schiffes weist überall Spuren des Brandes auf. Von der Besatzung der„Esso Suez“ ist 0 5 ein Mann bei dem Unglück ums Leben ge- kommen. Vier weitere erlitten lebensgefähr- 1 liche Brandwunden. Start über Baumstämme und Kisten Ein neues Fahrgestell für Flugzeuge— Sen- sationelle Erfindung eines Italieners RO m(UP), Graf Giovarmi Bonmartini, der ehemalige Herausgeber des„Giornale d'Ita- zeuge erfunden, das sichere Landungen auf anebenem Gelände gestattet. Das Fahrgestell besteht aus einer Anzahl beweglich gelagerter Räder und je einer Raupenkette. Bei einer Vorführung auf dem Urbe- Flug- platz vor Vertretern der in- und ausländischen Presse, landete ein mit dem neuartigen Fahr- gestell ausgerüstetes Flugzeug glatt auf einem Gelände, das mit meterhohen Steinhaufen und etwa einen Meter tiefen Gruben und Gräben speziell für diese Vorführung hergerichtet Wa. Nach der Besichtigung, startete die Maschine auch wieder ohne sichtliche Schwierigkeit über die gleichen Hindernisse. Um die Qualitäten seines Fahrgestelles 2 demonstrieren, lud der Graf nachdem 3 1 5 8 8 War Süd westdeuts ehe Rundschau Probleme der Selbstverwaltung g Weinheim/ Bergstraße dwyWb). Mit Pro- plemen der Selbstverwaltung befaßten sich etwa 100 Gemeinde- und Stadträte aus dem Landkreis Mannheim auf einem Wochenend- Kurs, der von der Selbstverwaltungsschule (Kommunalakademie) Ettlingen in Weinheim Heranstaltet wurde. Landrat Dr. Gaa(MdL) begrüßte die aufklärende Arbeit der Kommu- gnal akademie. Der Oberbürgermeister von Weinheim, Engelbrecht, befaßte sich mit „brennenden Fragen der Selbstverwaltung“ und beanstandete dabei, daß der Staat zu chaufig in die Rechte der Kommunen eingreife. Fünf bis sechs Bundesländer vorgeschlagen Heidelberg dwb). Die Bildung von fünf is sechs Bundesländer empfahl Senatspräsi- dent Dr. he. Walz, Heidelberg, in Ludwigs- Hurg auf einer Arbeitstagung des„Rings poli- tischer Jugend“. Die Neugliederung dürfe je- doch nicht nur Verwaltungsbezirke, sie müsse EkEinanziell, wirtschaftlich, sozial und kulturell an sich ausgeglichene Länder schaffen, die in der Lage seien, ihre gliedstaatlichen Aufga- ben in föderalistischem Sinn zu erfüllen, das dgeiße, einer Machtkonzentration entgegenzu- wirken. Diese fünf bis sechs Länder müßten mit„Schwerefeldern der großen wirtschaft- lichen Agglomerationen“ zusammenfallen.— Jede Neugliederung dieser Art müßte jedoch in einer Neuordnung der inneren Verwal- tungsstruktur der neuen Länder ihre Ergän- kung finden. 5 Nahrungsbedarf zu 65 Prozent gedeckt Sinsheim dw). Ministerialdirektor Maier- Bode vom Bundeslandwirtschaftsministerium erklärte vor einer Kreisbauernversammlung zun Sinsheim, Deutschland decke gegenwärtig trotz der verringerten Anbaufläche seinen Nahrungsbedarf zu 65 Prozent aus der eige- nen Scholle. Dabei müßten in Deutschland 100 Hektar Anbaufläche 324 Menschen ernähren. VWVor dem Kriege habe Deutschland bei einer Wesentlich größeren Anbaufläche seinen Be- AGarf bis zu 80 Prozent selbst decken können. Für die Erhaltung des deutschen Volkes sei die Steigerung der land wirtschaftlichen Pro- duktion unbedingt notwendig, damit man in- neren und äußeren Erschütterungen gewach- gen sei. Aus dieser Erkenntnis heraus seien n Bonn die vier Marktgesetze geschaffen worden, in denen die Einlagerung wichtiger Jahrungsmittel vorgesehen sei. Maier-Bode trat dafür ein, daß die Zusammenarbeit zwi- schen Erzeuger, Händler und Verbraucher die Schwierigkeiten der Landwirtschaft überbrük- Ken helfe. Wenn das nicht geschehe, so werde man das Farmertum oder die Kolchosenwirt- schaft heraufbeschwören, In der Landwirt- schaft nehme ein Mensch im Jahr durch- Schmittlich 1200 DM Bargeld ein. Kein ande- rer Berufsstand habe so geringe Einkünfte. 5 8* Kreuz und quer durch Baden Singen. Mit einem schweren Schädelbruch uns Krankenhaus eingeliefert wurde ein 42 jähriger Mann, der beim Einbiegen in eine Nebenstraße Singens aus unbekannten Grün. den mit seinem Motorrad auf einen Leitungs- mast aufgefahren und vom Motorrad ge- Schleudert worden war. Der frühere Besitzel dies Motorrads ist vor einigen Monaten mit der gleichen Maschine tödlich 1 80 (Ids). Konstanz. Vom 25. bis 27. April hält der Verband großstädtischer Milchversorgunss- betriebe e. V. in Konstanz seine diesjährige flauptversammlung ab, an der Vertreter Aus der Bundesrepublik, der Schweiz, Oster- reich, Frankreich, Schweden und den Bene- Jux-Ländern teinehmen werden.(Ads). Konstanz. Im Konstanzer Stadtteil Woll matingen wurde ein dreieinhalbjähriges Kind, das über die Straße sprang, durch die Tür- Klinke eines ihm ausweichenden PR Ws 80 unglücklich am Kopf erfaßt, daſs; es nach 3 Starb.(ds). (28. Fortsetzung) „Shi Tam! Das ist deine Frau!“ Der Chinese, Mutter“.. Estrade emporzusteigen. Es herrschte atemlose Stille im Saal. Gieses sonderbare Geräusch hörte. Es klang wie ein fernes Donnern, Grollen eines Gewitters. Aber es war kein Donner, War etwas anderes. Ein gellender Ruf aus 5 „Flugzeug el W ei ge Teuf e111 Das mußten Flugzeugmotoren sein! Aann mit einem Sprung in Fstrade stansgsg wenigen Stunden infolge eines Schädelbruchs AIESE EO MAN AU CR VON AN HUN TEE Copyright by Hamann-Meyerpress Die Große Mutter deutete auf Jennifer. den sie den Tiger nannten, war nun ganz dicht an J ennifer herangetreten. „Nimm sie!“ pefahl die Stimme der„Großen „Lege deine Hand auf ihre Achsel, zur Zeichen, daß du sie zum Weib nehmen Willst!“ Shi Tam begann langsam die Stufen zur wieder Vielleicht war es deshalb, daß man plötzlich Wie das dieses Geräusch 5 der einen Ecke des ciesigen Kaisersaales lies alle herumfahren. Ja, nun hörte es Jennifer auch ganz deutlich. mur Kopf flog herum, sie suchte mit ihren Blicken Oliver. Sie sah, wie er lauschte und d 5 der Nähe der an konnte sie sich Eine unbeschreib- Vergewaltigte fordert 10 000 Mark Stuttgart(hpd). Das Mädchen, das im Dezember vergangenen Jahres auf der Auto- bahn von zwei Ausländern vergewaltigt wor- Lohale Rundschau den war, hat gegen den Griechen Konstantinos Kawainidis, der vom UsS- Bezirksgericht be- kanntlich freigesprochen wurde, Zivilklage beim Landgericht Stuttgart erhoben. Sie for- dert in ihrem Klageantrag die Verurteilung zur Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 10 000 Mark. Durch den damaligen Frei- spruch wird die Entscheidung des Zivilgerichts in keiner Weise beeinflußt. Francois-Poncet dankt Hettier de Boislambert Mainz Gdn)., Anläßlich des Wegganges des kranzösischen Landeskommissars für Rhein- land-Pfalz, Hettier de Boislambert, hielt der französische Hohe Kommissar, André Fran- cois-Poncet, in Mainz eine Abschiedsan- sprache, in der er das Ausscheiden des Lan- deskommissars aus seinem seit fünf sahren innegehabten Amt bedauerte. Hettier de Bois- lambert habe sich, so sagte Francois-Poncet, im höchsten Maße verdient gemacht und habe Während seiner Amtszeit mit Hingabe, Ge- Wissenhaftigkeit, Disziplin und Loyalität ge- arbeitet. Er habe dabei die charakterliche Fe- stigkeit jener Männer bewiesen, die sowohl zu gehorchen, wie auch zu befehlen verstehen. Er habe stets für jedermann menschliches und edelmütiges Verständnis an den Tag gelegt. Dies gelte insbesondere für die Ubergangs- zeit von der direkten Verwaltung auf die „wohlwollende Kontrolle“, Der französische Hohe Rommissar fuhr fort:„Ich bin davon überzeugt, daß die Deutschen in Boislambert einen Franzosen der besten Art kennen und schätzen gelernt haben, dessen Scheiden sie bedauern Werden, da der Abschied sie nicht Weniger tief als uns berührt.“ Reise französischer Journalisten verschoben Mainz(id). Die für Ende Mai vorgesehene Reise französischer Journalisten durch Rhein- land-Pfalz, Württemberg-Baden, Württem- berg- Hohenzollern und Bayern ist Wegen der Wahlen zur französischen Nationalversamm- lung, die am 10. Juni stattfinden sollen, ver- schoben worden. Als neuer Termin für den Beginn der Reise ist nach einer Mitteilung der Landespressestelle in Mainz der 23. Juni vor- gesehen. 3 Landesbischof Haug zum Hilfswerk Stuttgart(wb). Der evangelische Lan- desbischof von Württemberg, D. Haug, haf nach Beilegung der Kontroverse zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. Maier und dem Lei- ter des Evangelischen Hilfswerkes, Dr. Ger- stenmaier, die Gemeinden im Namen der Württembergischen Firchenleitung gebeten, sich aufs neue in treuer Mitarbeit zum Hilfs- Werk zu bekennen und sich gleichzeitig hin- ter den verantwortungsvollen Dienst der lei- tenden Männer des Staates zu stellen. Ausschuß abtrünniger Sozialdemokraten Frankfurt(UP). Rund 800 Sozialdemo- Kraten aus dem gesamten Bundesgebiet traten sich am Sonntag in Frankfurt zu einer von der kommunistischen„Sozialdemokratischen Ak- tion“ einberufenen Konferenz. Unter den Ta- gungsteilnehmern befanden sich eingetragene Mitglieder der SPD und solche Anhänger, die aus der SPD) ausgeschlossen worden sind. Sie gründeten einen„Sozialdemokratischen Aus- schuß zur Verhinderung der Remilitari- sierung“ und forderten in einer Entschließung den Parteivorstand der SPD auf, sich— ent- sprechend den Parolen der SED der Ostzone um eine Volksbefragung gegen die Remili- tarisierung und für den Abschluß eines Frie- densvertrages im Jahre 1951 zu bemühen. Den Vorsitz führte der Kasseler Gewerk- schaf tsfunktionär Josef Backe. Die Referate hielten der frühere Stadtrat Hermann Har- tung aus Nordrhein-Westfalen, der Wegen seiner pro- kommunistischen Haltung aus der SPD ausgeschlossen wurde, und der SPD- Kreisvorsitzende von Sinsheim. Walter Stau- bitz. Die Redner beschuldigten den SPD- Par- teivorstand der Unduldsamkeit und des Ver- rats der Grundlinie der Sozialdemokratie. Der geſtrige Sonntag war ein herrlicher Frühlingstag, der wohl alles in ſich barg, was der Frühling zu ſchen⸗ ken vermag. Vom blankgefegten blauen Him⸗ mel ſtrahlte ſchon in den frühen Morgenſtun⸗ den die Sonne mit aller Kraft und erinnerte um die Mittagsſtunden ſchon an die kommen⸗ den Mai⸗ und Junitage, während ſich gegen Abend die friſchen Nordwinde doch wieder etwas bemerkbar machten. Draußen aber ſtan⸗ den in dem herrlichen Sonnenſchein die Flu⸗ ren und Bäume in ihrer herrlichſten Früh⸗ lingspracht. Roſa und weiß leuchtete es allenthalben den zahlloſen Spaziergängern, Radfahrern und motoriſierten Landſchafts⸗ bummlern entgegen, verführte jeden zu ei⸗ nem ausgedehnten Spaziergang, um das herrliche Naturerleben in vollen Zügen zu genießen. Ein unendlicher Strom wälzte ſich natürlich zur nahegelegenen Bergſtraße„die das herrliche Blütenwunder bezaubernd dar⸗ bot. Und kam man aus der Mauer des ört⸗ lichen Gebildes heraus, lag zauberhaft in kriſtallklarer Luft die Bergſtraße mit ihren Bergen und blütenbeſäten Abhängen wie ein farbenfroher Teppich vor den Augen. Frohgeſtimmte Wandergruppen mit Lie⸗ dern auf den Lippen durchwanderten die engen Dörfchen und ſtrebten hinein in eine blühende Welt, die dieſer herrliche Frühlings⸗ ſonntag für alle Menſchen bereithält. Und faſt ſchien es uns, als ob das immerwährende Lächeln der Sonne ſich auf die Menſchen übertragen hätte und alles frohgeſtimmter und heiterer gemacht hätte. Wirklich, ſooft man dieſes Wunder einer Frühlingszeit er⸗ lebt, eben ſooft packt und berührt es die Menſchen auf eine eigenartige Weiſe, der ſich niemand entziehen kann, ſofern er in ſich noch einen kleinen Funken der unverſiegbaren Le⸗ bensfreude trägt. Der St. Georgstag. Der 23. April bringt einen Gedächtnistag, der ſeit alten Zeiten ſchon einen tiefen Ein⸗ ſchnitt in das Jahr gemacht hat und bei den Landleuten in vielen Gegenden gern gefeiert wird. Es iſt der Georgstag mit dem die warme Jahreszeit erſt recht beginnt. In den ſlawiſchen Ländern gilt der Georgstag ſogar als Frühlingsanfang. In Schwaben und in Bayern wurden früher am Georgstag Um⸗ ritte um die Georgstabellen gehalten, mit denen eine Pferdeweihe verbunden war. Da und dort ſpricht man heute noch von den Jör⸗ genritten, in denen die Erinnerung an jene Umzüge fortlebt. Im Norden erſcheint der heilige Georg an vielen Orten als Viehpa. tron. Wo Weideland vorhanden iſt, wird das Vieh an dieſem Tag zum erſten Mal wieder ausgetrieben, und es ſind früher mit dieſem Austrieb immer gewiſſe feſtliche Veranſtal⸗ tungen verbunden geweſen. Da das Wieſen⸗ gras jetzt kräftig zu wachſen beginnt, ſo iſt vom Georgstag ab das Gehen durch die Wie⸗ ſen verboten. Die Rebe ſoll um den Georgs⸗ tag noch blind ausſehen. Treibt ſie zu früh aus, ſo iſt Gefahr, daß die Geſcheine erfrie⸗ ren; denn„St. Georg und St. Markus(25. April) drohen oft viel Args“.„Iſt am Georgi die Rebe noch blutt und blind, ſo ſoll ſich freuen Mann, Weib und Kind“, lautet ein Sprichwort, das man in Weingegenden gerne anführt. f Finanzminister Dr. Frank in Mannheim Mannheim Gb). Der württemberg-ba- dische Finanzminister Dr. Frank, hat persön- lich die Leitung des Finanzamtes Mannheim an Oberregierungsrat Dr. Gröling(Freiburg) übergeben. Der bisherige Amtsvorsteher Schreinert wurde in den Ruhestand versetzt. In einer kurzen Ansprache hob der Finanz- minister die Bedeutung der Finanzverwaltung hervor und dankte dem scheidenden Leiter des Finanzamtes für seine Arbeit. Landesbe- irkspräsident, Ministerialdirektor Dr. Unser (Karlsruhe), überbrachte die Grüße der nord- badischen Landesbezirksverwaltung und sprach ebenfalls den Dank seiner Verwaltung kür den ehemaligen Finanzamtsvorsteher aus. Chauffeur rettet VfB Stuttgart vor Autounfall Mannheim(b). Die VfB-Mannschaftb hat es dem Chauffeur ihres Omnibusses zu verdanken, dag sie ohne Verletzungen im Neckarauer Stadion— wenn auch mit 45 Mi- guten Verspätung— gegen den VIL Neckarau antreten konnte. Der Omnibus wäre in der Nähe von Bruchsal beinahe verunglückt, wenn der aufmerksame Chauffeur nicht rechtzeitig bemerkt hätte, daß sich eines der Vorderräder selbständig machen wollte. Der Fahrer konnte den Wagen noch rechtzeitig zum Stehen brin- gen, so daß außer dieser Panne kein Unglüch passierte. Mit Taxis, die herangerufen worden Waren, kam die VfB-Mannschaft wohlbehalten m Neckarau an. „Er steigt auf's Radl. „Er steigt aufs Radl, sie steigt aufs Radi ....— 80 singt unsere Jugend und beweist mit diesem Schlagertext, wie populär das Fahrrad auch bei uns geworden ist. Nicht ganz so wie in Holland, aber immerhin! Mit den schönen ersten Sonnentagen be- ginmt wieder die Fahrradsaison. Hochbepackt fährt man morgens in aller Frühe in die Weite und kommt abends müde vom Radeln, aber scherzend und lachend nach Hause, Gruppen- weise fahren fröhliche junge Menschen und auch die ältere Generation in die lachende Natur hinaus, um für einen Tag, Arbeit und Pflicht hinter sich zu lassen. Unsere Mädchen und Frauen stehen in dieser Beziehung in nichts zurück. Würde irgend jemand Beden- ken dagegen äußern, er müßte sich auf einen gewaltigen Heiterkeitsausbruch seiner Zu- hörer gefaßt machen. Hört man jedoch, dag es noch 1895 in Deutschland Vereine gab, die das Radfahren für Mädchen und Frauen als unsittlich er- klärten und es verboten wissen wollten, so wird man doch etwas nachdenklicher. 1896 erklärte einer der geistlichen Herren einer Kirchen versammlung in London das Radfah- ren für eine grobe Sonntagsentheiligung. Ein zweiter war toleranter, er sagte, wenn er eines seiner Gemeindemitglieder nach einer arbeitsreichen Woche des Sonntags auf einem Rad treffe, so blicke er nach der anderen Seite, um nichts sehen zu müssen. Ein dritter war die Großzügigkeit in Person. Er meinte: „Ich halte die Radfahrer an und spreche freundlich mit ihnen. Ich wünsche ihnen eine angenehme Fahrt und gebe zuletzt der Hoff- nung Ausdruck, zurückkehren zu sehen.“ In einigen Graf- schaften von England bestand tatsächlich für einige Jahre das Verbot des sonntäglichen Rad- fahrens. Das erste moderne Niederrad, im Gegensatz zu den vorher gebräuchlichen Hochrädern, wurde 1885 von dem Engländer Starley ge- baut. Als dann 1889 die massiven Gummi- reifen durch hohle Kissen- und Polsterreifen ersetzt wurden und 1891 der schottische Arzt Dunlop die heutigen Preßgluftreifen erfand, da eroberte das Fahrrad mit beispielloser Ge- schwindigkeit trotz anfänglicher großer Geg- nerzahl den Erdball. Der Fahrradbau wurde einer der bedeutendsten Industriezweige. Wettervorhersage Uperwiegend wolkenlos mit Tageser war mung am Montag bis um 18 Grad, am Diens- tag bis um 20 Grad. Schwache Ost- bis Süd- ostwinde. Nachts windstill und klar mit ven- inzeltem leichtem Frost. 5 sie zum Abendgottesdienst = 5 Stimme der ‚Großen Mutter“ verklang macht los im Getümmel. i Jennifer hatte den kleinen Prinzen an sich gerissen. Sie warf ihm ein Tuch über den Kopf und hielt ihn dicht an sich gepreßt. Shi Tam, der Tiger“ streckte die Hand nach ir aus, doch im gleichen Augenblick taumelte er unter einem Faustschlag zurück.. Jennifer fühlte sich von einem starken Arm umschlungen, sie sah in Olivers prennende Augen.. 7 „Keinen Laut folgen Sie mir sofort!“ Sie reichte ihm das Eind, von der Wand riß Oliver einen seidenen Vorhang und hüllte den kleinen Prinzen ein. 5 Die Männer kämpften um den Ausgang. die wie eine Statue unbeweglich auf ihrem seidenen Eissen saß. Aber ihre wWachsamen Augen sahen alles, sie sahen auch, daß Jen- nifer und der kleine Prinz von einem Chinesen fortgeführt wurden, der fremd war, den sie spürte, daß ihr eine Gefahr drohte. Sie sah alles, ihre kleinen schwarzen Augen kunkelten. Sie fürchtete sich nicht, Jennifer würde nicht weit kommen! 5 5 Flugzeuge? Wie lächerlich! Hier kamen keine Flugzeuge her. Ihre Stadt War in all diesen Jahren, in denen sie hier gelebt hatte, noch nie von einem der fliegenden Teufel besucht worden. H.. Mutter! kich Sie würde Bann beko. wenn sie se Und dann v — die kein die Männe Kreuze kri- Mit einen Keiner kümmerte sich um die Große Mutter“, nicht kannte— und von dem sie instinktiv erl. Die Große 88 5 der Priester, die still auf ihrem Platz gesessen hatten, zu sich. Demütig beugte er das Knie vor der alten Frau. 5 Sie flüsterte lange mit ihm. Allmählich über zog das Gesicht des Chinesenpriesters ein Lächeln. Aber es War ein unheimliches, ein unheil- schwangeres Lächeln XIV. Kapitel. Sie liefen durch die endlosen Gänge des alten Palastes. Jermifer fühlte, wie ihr das Herz in härten Schlägen pochte. Sie hielt sich dicht hinter Oliver, der den kleinen Prinzen auf dem Arm trug, aber sie stolperte über ihr langes Kleid. 0 g 5 Die Gänge waren menschenleer, draußen im Hof und in den Gärten hörte man das auf- geregte Schreien der Männer. Und über allem schwang, wie eine ferne, fremde Melodie, das Dröhnen der Flugzeug- motoren, das sich allmählich in F or. Das war der Augenblick, in Webster auf Grund des dre sturms von der vorgeschrieber drehte Wieder stolperte Jennifer übe Rock. Sie wäre beinahe gefalle Oliver Persham wandte sich „Ziehen Sie das Kleid aus!“, K Eine brennende Röte stiet Wangen. Das Kleid auszieher gen goldglänzenden Buddhabild. BA „Ziehen Sie die Sachen an, schnell, dort schlüpfte in den Schatten der Statue. Mit einem Griff hatte sie das hellblaue Seidenkleid 85 5 über den Kopf gestreift und zog das Srob- leinene Kasakgewand mit den engen Hosen an. „Fertig?“ i „Ja, kertig!“ Das kostbare Seidenkleid aus dem Kleinen vornehmen Geschäft in der Nähe der Regent- street in London blieb hinter dem Götzenbild liegen. Einen Moment lang mußte Jennifer an die Rechnung denken und die vielen Pfund- noten, die sie für dieses Kleid, in dem sie ja, wie die Verkäuferin gesagt hatte, ihren Brau- tigam kennenlernen sollte, bezahlt hatte. Un- willkürlich mußte sie lächeln. Das Ende dieses Kleides, das da zerknittert auf dem Boden lag, war so ganz anders, als sie es sich gedacht Cr Aurir müssen in * — U 8 — port und Spiel Handball der Bezirksklaſſe TV 98 Seckenheim— HSV Hockenheim 8:7 (4:2). Ein ſchönes, tempo⸗ und kampfbetontes Handballſpiel wickelte ſich geſtern auf den Wörtelwieſen ab. Die Einheimiſchen waren ſich der Bedeutung des Treffens bewußt und legten ein ſcharfes Tempo vor, das ihnen auch 45 Minuten lang eine ſicher ſcheinende Führung brachte. Immer wieder liefen ihre Angriffe nach vorn, bei denen geſtern Treiber 5 Mal mit energiſchen Würfen Vollſtrecker ſein konnte. Auch die Hintermannſchaft war bis zu dieſem Zeitpunkt dicht. Doch dann ka⸗ men bange Minuten; ungeſtüme Angriffe der Hockenheimer brachten die Reihen der Ein⸗ heimiſchen in Bedrängnis und holten bis 8:7 auf. Nun wird am kommenden Sonntag auf dem Platz an den Brauereien gegen den BfR. Mannheim das erſte Entſcheidungs⸗ tveffen ſteigen. Fußball. SV 07 Seckenheim— JV Brühl 2:2. Ein überaus harter Kampf mit auf bei⸗ den Seiten ſchwachen Stürmerleiſtungen, hat ein Spiel gezeigt, das die Zuſchauer nicht ganz befriedigen konnte. Vom Anſpiel weg verteiltes Feldſpiel, das einem Sommerfuß⸗ ballſpiel gleich kommt, nicht aber einem ent⸗ ſcheidenden Meiſterſchaftsſpiel. Brühl, mit langen Vorlagen ſpielend, hatte das Glück die weitaufrückende Hintermannſchaft der Einheimiſchen zu überſpielen und konnte da⸗ durch zu 2 Treffern kommen. Von dieſem Zeitpunkt an wußten nun die Einmeimiſchen, um was es ging. Sie konnten aber erſt kurz vor Halbzeit zu einem Erfolg kommen. Nach dem Wechſel war es nur noch Seckenheim, das ſpielte, aber Brühl hat verſtanden, mit viel Geſchick und Glück ihr Heiligtum ſauber zu halten. Seckenheim drängte immer mehr, ſo gelang es Kaltſchmitt, den vielumjubelten Ausgleich zu erzwingen. Brühl, nun mit der ganzen Mannſchaft verteidigend, wollte we⸗ nigſtens einen Punkt mit nach Hauſe nehmen und hat es ihrem vorzüglichen Tormann zu verdanken, daß es ſo kam. Dieſer Seitenſprung der Seckenheimer wird nun vorausſetzen, daß ſie alle Spiele gewin⸗ nen müſſen, wenn ſie noch ein Wörtchen mit⸗ reden wollen um die Meiſterſchaft. 07 Mannheim— 98 Seckenheim 6:1(4:0). Ein überraſchendes Ergebnis kam auf dem 07 Platz zuſtande. Gleich vom Anſpiel weg ſpielte 07 groß auf und man merkte, daß ſich die Mannſchaft etwas vorgenommen hatte. Im zügigen Spiel trug ſie Angriff auf An⸗ griff vor das gegneriſche Tor und erzielte in gleichmäßigen Abſtänden bis zur Pauſe vier Tore. Nach der Halbzeit war Seckenheim et⸗ was überlegen, und wenn der Sturm etwas intenſiver ſich ins Zeug gelegt hätte, wäre wohl ein Erfolg nicht ausgeblieben, ſo konnte 07 das fünfte Tor erzielen, und erſt dann glückte Seckenheim der Ehrentreffer. Kurz vor Schluß konnte 07 das ſechſte Tor ſchießen und beſchloß damit den Torreigen. Knalleffekte in der 1. Liga Süd 2 8 Waldhof Eintracht Frankfurt 2:0(0:0) Durch zwei in der letzten Viertelstunde von Lapponer erzielten Toxe hat sich der SV Wald- hof nun endgültig den Verbleib im Oberhaus gesichert, Die Mannheimer sowie auch die Frankfurter Adllerträger enttäuschten die 6000 Zuschauer. 15 BO Augsburg— Kickers Offenbach 4:1(0:0) Es war ein Spiel, bei dem es um nichts ging. Der erste BCA-Treffer flel in der 50. Minute durch Nettel. Schreiner gelang zwar 5 Minuten später der Ausgleich, doch 3 Platzer-Tore a sorgten kür den Sieg des BC. SV Darmstadt— Fs Frankfurt 11 6 5 achdem der FSV schon in der 10. Minute urch das einzige Tor von Gonschorek sein 25 eg verurteilten Darmstädter in der 22 ö te durch Ziegler den verdienten Ausgleich * 88. Fürth Schwaben Augsburg 4:2(1:0) von Appis verwandelter Foulelfmeter F. 28 12 der 28. Minute in Führung 25 0 1 anschliehend marklerte Mai n Treffer. Hoffmann schoß in der e zum 4:0 ein, ehe Harlacher und 0 Kopfball) das Ergebnis etwas Freund- lich estelten konnten. SSV Reutlingen— VfR Mannheim 1:1(1:1) Rauh und wenig herzlich ging es im Spiel SSV Reutlingen und VfR Mannheim in der Achalmstadt zu. Schwer erkämpfen mußte sich der VfR Mannheim diesen einen Punkt, dei der erste auf gegnerischen Plätzen errungene ist. Ein Kopfballtor de la Vignes brachte in der 19. Minute das Mannheimer Führungstor, doch zehn Minuten vor Halbzeit glich Reut- lingen durch Pflumm aus. FC 04 Singen— 1. FC Nürnberg 1:4(0:3) Für die Vorspielniederlage nahm der mehr- fache Deutsche Meister Revanche. Der„Club“ hatte wieder Morlock und Brenzke zur Verfü- gung, während Singen auf seinen Linksaußen Schultz verzichten mußte. Bergner und Willi- Mmowski wurden zu Beginn des Spieles verletzt und wirkten bis zum Schlußpfiff als Statisten mit. Die Nürnberger ließen nur ein Tor zu, das Boden durch Verwandlung eines Hand- elfmeters erzielen konnte. Bis dahin stand es aber durch Tore von Winterstein, Herbolds- heimer und Morlock 3:0 für Nürnberg. Ein Klares Abseitstor von Brenzke fand in der 75. Minute Anerkennung. VIB Mühlburg— Schweinfurt 05 1:3(0:2) Für eine Uberraschung sorgte diesmal die Elf Schweinfurts. Die Oser liegen diesmal den Aspiranten auf einen der beiden vorderen Plätze in der Süd-Tabelle stolpern. Das Kunst- stück, die gefürchteten Torjäger Buhtz und Rastetter kaltzustellen, gelang den Schwein kurtern und damit war Mühlburg schon ge- schlagen. Lotz und Meusel brachten die Gäste mn der 40. und 43. Minute zur 2:0-Führung. 6 Minuten nach Seitenwechsel verkürzte Mit- telstürmer Grobs auf 1:2, doch ein Tor von M. Kupfer stellte den alten Abstand wieder ner. VIL Neckarau— VfB Stuttgart 6:3(2:8) Einen verdienten 6:3-Sieg feierte zur Sta- dionweihe am Waldweg der VfL. Neckarau ge- sen den Deutschen Meister, VfB Stuttgart. 15 000 bangten bis zur Halbzeit um den Sieg der Mannheimer Vorstädter. Doch nachdem aach Seitenwechsel die Neckarauer den Aus- gleich erzielt hatten, wurde der VfB ausge- spielt. Torwart Schmid im Gehause des VIE Stuttgart war nicht sicher und hätte minde- stens drei Treffer verhüten können. Der Tor- ceigen wurde in der 12. Minute von Neckarau durch K. Grammingen eröffnet. Blessing(2) and Wehrle brachten die Stuttgarter bis zur 32. Minute jedoch mit 3:1 in Front, ebe K. Gramminger das Halbzeitergebnis herstel- len konnte. Nach Seitenwechsel gelang Eh- Mann der Ausgleich. K. Gramminger(2) und Gärtner stellten das Schlußergebnis sicher.(isk) Lage in der 2. Liga noch nicht klar FO Freiburg überraschend gut Da Jahn Regensburg den absteigenden Ar- heilgenern nicht 2 Punkte abnehmen konnte and Viktoria Aschaffenburg Bamberg mit 3:0 giederkanterte, ist die Frage, wer Zweiter in der 2. Liga wird, noch immer nicht entschie- den. Die Chamer vergaben ihre letzte Chance, als sie beim Meister Stuttgarter Kickers mit. it unterlagen. Die Frage ist jetzt nur noch, ob die Hessen, Aschaffenburg oder die Re- gensburger mit ins Oberhaus einziehen. Eine Sensation lieferten die Freiburger. Sie schlu- gen Wacker in München mit 4:1, eine glän- zende Leistung. Hoch verloren auch die See- hasen aus Konstanz beim SV Wiesbaden, die mit 8:3 aus diesem Treffen hervorgingen. Gut schlug sich Hessen Kassel beim ASV Durlach, wenn auch der ASV die bessere Mannschaft stellte. Dagegen mußten Tübin- gen und Union Böckingen die Uberlegenheit der Platzherren anerkennen und sich Zahlen- mäßig hoch geschlagen geben. Die Ergebnisse: ASV Durlach— Hessen Kassel Stuttgarter Kickers— ASV Cham Wacker München— Fe Freiburg 1. FC Pforzheim— Bayern Hof Vikt. Aschaffenburg— Fe Bamberg SV Wiesbaden— VfL Konstanz TSG Ulm 46— SV Tübingen Jahn Regensburg— SG Arheilgen TSV Straubing— Union Böckingen S e de.. 25S SUK Die Fußballspiele in West und Nord Macht Preußen Münster das Rennen? 1. Liga West: Dortmund 0:0, Preußen Münster— RW Essen 5:1, Spfr. Katernberg— I. FCC Köln 0:1, Fort. Düsseldorf— RW Oberhausen 0:1, Rheydter SV— Duisburger SV 3:1, Preußen Dellbrück gegen STV Forst 10, Bor. Münch.-Gladbach gegen Hamborn 07 1: 1. Alem. Aachen gegen SpVgg. Erkenschwick 1215 SV ist. Meister 1. Liga Nord: Hamburger SY— VfB Oldenburg 6:4, FC St. Pauli- Holstein Kiel 2:0, VIL. Osnabrück Werder Bremen 4:0, Al- tona 93— Göttingen 05 611, SV Itzehoe gegen 1 2 5 5 8 5 Schalke 04— Borussia Feudenheim ist Meister 2. Platz in der 1. Amateurliga noch offen Erwartungsgemäß sicherte sich der ASV Feuden- meim in seinem letzten Heimspiel gegen den VfR Pforzheim durch einen klaren 570= Sieg die nord- badische Meisterschaft. Offen ist dagegen immer noch das Rennen um den zweiten Tabellenplatz, um den nach wie vor die Karlsruher Altmeister Phönix und KFV kämpfen, Phönix sicherte sich durch einen 3:1 Erfolg gegen die größtenteils nur mit 9 Mann spielenden Baxlander die Punkte, wäh- rend der KFV in Mosbach mit 4:1 Toren erfolgreich War. Daxlanden dürfte trotz der Niederlage der 4. Platz nicht mehr zu nehmen sein, da sämtliche Konkurrenten Punkte einbüßten. Germania Bröt- zingen kam beim Absteiger Eutingen über ein 1:1 nicht hinaus, der VfR Pforzheim unterlag in Feu- denheim mit 0:5 Treffern und Birkenfeld mußte die Uberlegenheit des SKG Leimen auf deren Platz mit 1:2 Toren anerkennen. Phönix Karlsruhe— FV Daxlanden 1. Ee Eutingen— Germania Brötzingen ASV Feudenheim— VfR Pforzheim Mosbach- KFV SV Leimen— FC Birkenfeld TSG Rohrbach— FV Hockenheim Die Tabellenspitze: Feudenbeim Phönix Karlsruhe Karlsruher FV Dazlanden Birkenfeld Brötzingen d en= S SA 84:26 99:29 96:27 60:46 69740 59:49 48:10 44:14 42:14 34:20 33:23 33:25 N m 99 Dem VfL Neckarau zum Lohn— ein Stadiyn Der VfL Neckarau, der den Verlust des National- spielers Balogh noch nicht verschmerzt hat, war dennoch unermüdlich tätig. Fast aus dem Nichts wurde eine Sportplatz-Anlage geschaffen. Unermüd- lich gingen die Mitglieder in freiwilligen Arbeits- stunden daran, das Neckarauer„Waldweg- stadion“ tu bauen. Die Gesamtfläche der Anlage umfaßt 52 200 am, auf denen neben zwei Fußballfeldern noch zahlreiche Nebeneinrichtungen sind. Eine ta- dellose 400-m-Aschenbahn und Hoch-, Weit- und Stabhochsprung- Anlagen gewähren einen großen leichtathletischen Aufschwung. Im Stadion-Rund nden mehr als 20 000 Zuschauer Platz, von denen 1500 auf der Tribüne unter kommen. Ein Schmuck- stück ist das 105468 m große Hauptfeld. Eingeweint Wurde dieses herrliche Stadion mit dem Spiel gegen zen Deutschen Meister des Jahres 1950, VfE 5 art, der mit 6:3 Toren geschlagen wurde. Abstieg im Handball noch offen Die beiden in der nordbadischen Handball-Ver- bandsliga stattgefundenen Spiele hatten für den Verbleib erhöhte Bedeutung. Da jedoch Weinheim 2:9) gegen St. Leon, als auch Beiertheim(6:5) ge- zen Waldhof siegreich blieben, fällt die Entschei- Aung erst am nächsten Spieltag. Allerdings stehen die Weinheimer um 2 Punkte günstiger als der Narlsruher Rivale, so daß ihnen bereits eine Punkte- teilung zum Verbleib in der Klasse genügen würde. Um die Handballmeisterschaft Göppingen südd. Halbzeitmeister In den Spielen um die süddeutsche Hand- ballmeisterschaft konnte Frischauf Göppingen seine Favoritenstellung durch einen 10:19 Sieg in Freilassing bestätigen und damit die Süddeutsche Halbzeitmeisterschaft erkämpfen. Alle anderen Vereine sind nunmehr punkt- gleich, da der TSV Rot zu Hause überraschend gegen den Hessenmeister Harleshausen mit 3:4 Unterlag. Ergebnisse im Südwesten Srünweig Obermendig— SG Haßloch 6:5 Niederbühl— Ravensburg 5:4 Jakob Kiefer wieder Meister Die besten deutschen Kunstturner in Bochum Es wurde nichts aus einem Triumph der Alten. Olympiasieger Schwarzmenn verpatzte seine Reck- und Barrenübung und gab re- signiert auf. Recht wacker hielt sich indessen Inno Stangl, der sich noch für den Endkampf Placierte. Da Willi Stadel infolge Krankheit, Hardy Frenger infolge Verletzung nicht an- treten und der deutsche Zwölfkampfmeister Adalbert Dickhut durch eine Verletzung ge- Handicapt war, gab es nicht das erwartete Duell Kiefer-Dickhut. Vielmehr entpuppten sich Theo Wied und Helmut Bantz als die Bartnäckigsten Widersacher des Titelhalters Jakob Kiefer. Wie sehr man im Ausland diese deutschen Meisterschaften beachtet, bewies die Anwesenheit von Beobachtern aus Hol- land, Italien, Schweden und der Schweiz Durch die widrigen äußeren Umstände ver- Mochten die Turner nicht ihr volles Können Einzusetzen. So gab es überhaupt keine „Zehn“. Die höchste Note bei den Vorkämpfen Bolte sich Erich Wied mit seinem Pferde- sprung(9.95 P.). Am Sonntag waren die Leistungen im End- kampf bei den Deutschen Kunstturn-Meister- schaften auf beachtlich hohem Niveau. Die 14 000 Zuschauer unterbrachen die Darbietun- gen der besten Zehn an den 6 Geräten mi! Beifalls-Salven. Jalcob Kiefer konnte seinen Vorsprung aus den Pflichtübungen durch seine gleichmäßigen Leistungen behaupten und errang damit erneut den Titel des Deut- schen Meisters im Zwölfkampf, Helmut Bantz eroberte sich die Titel an den Ringen(mi! 19,70) und. im Bodenturnen(mit 19,60). Erich Wied holte sich mit 19,85 den Titel im Pferd- sprung, und seinem Zwillingsbruder Theo Wied war der Sieg am Barren mit 19,60 Pkt micht zu nehmen. Kiefer Wär am Seitpferd mii 19,70 der Beste; als er am Reck auf 9,80 kam. Hatte er dei ritel des Ae eker i 3 Müller(1860 München) Waldlaufmeister Favoriten im Hintergrund Deutschlands Waldlauf meisterschaft endete Sulf den Wegen der Lüneburger Heide mit emner großen Sensation. Nicht der deutsche 5000-m-Rekordmann Schade aus Barmen, noch der Titelverteidiger Otto Eitel aus EB lingen landeten im Vordergrund, sondern de Bayernmeister Walter Müller von 1860 Mün- chen. Zweiter wurde Hesselmann aus Dins- laken vor Krucyki(Viktoria-Hamburg). Die Meisterschaftsstrecke betrug 7,6 km und war vom TV 1860 Ulzen so gelegt worden, da 1 nach 2,2 km, dann 2,6 und dann 2,7 Em die Läufer immer wieder den Platz rundeten. So bekamen die 5000 Zuschauer gute Positions Veränderungen zu sehen. Zuerst hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe aus Schade (Earmen), Warnemünde(Altona), Eitel(EBlin- gen) und Walter Müller(München) gebildet. In der zweiten Runde kam dann Warnemünde vor Eitel und Müller, während Schade etwa 30 m Zurück folgte, Seine Beinverletzung Machte ihm wohl auf den vom Vortage noch cegennassen Waldwegen zu schaffen. Auf einer leichten Steigung der dritten Runde fiel dann die Entscheidung. Etwa 1500 m vor Hause cührten zwar noch Warnemünde und Eitel, dann aber spurtete der Bayer Müller davon. Schade fiel ins Feld zurück und auch die EB linger verloren an Boden. Am Ziel wurde dann Müller München) stark gefeiert. Die Ergebnisse 1. Walter Müller(1860 München) 23:55, Min. 2. Hesselmann Oinslaken) 24:01, Min. 3. Krucyki(Viktoria Hamburg) 24:14, 2 Min. Her- bert Schade kam mit 24:59 Min. nur auf den 15. Platz. Otto Eitel-Eglingen, der Sieger von 1949 und 1950, belegte den 10. Platz. 5 Die deutsche Mannschaftsmeisterschaft holte sich der TSV 1860 München mit 10 Punkten Lor ETS Eßlingen mit 26 Punkten und 1 Barmen mit 42 Punkten. Die Boxkämpfe des Wochenendes Burl Charity k. o.-Sieger in Frankfurt Im Hauptkampf der Frankfurter Box- Matinee schlug der Amerikaner Burl Charity den deutschen FHalbschwergewichtler Ver- Meulen/ Mörs in der dritten Runde k. 0. Charity lieferte einen technisch hochstehen- den Kampf und war seinem Gegner in jeder Phase überlegen, In den Rahmenkämpfen be- siegte im Leichtgewicht Monnichhoff/ Koln den Duisburger Schäfer durch k. o. Ebenfalls einen k. O.-Sieg errang der„Arizona- Cow. V Hoy, Al Bishop über den Mannheimer Müncs 7 am Mittelgewicht. Der Frankfurter Imbs weilen kam über Schwering Düsseldorf ebenfalls im 0 Mittelgewicht zum technischen k. o. Imbs 5 Weiler hatte den jungen Düsseldorfer in den vorhergegangenen Runden mehrmals zu Bo- den geschlagen, konnte aber den entscheiden- den Treffer nicht anbringen. Im letzten Rampf trennten sich im Leichtgewicht Petri/ Kassel a und Ganser/ Köln unentschieden. Gertrud Herrbruck schwamm 400 m-Rekord Auf der schnellen 25- Vardbahn im Heidel- berger Stadtbad stellte Gertrud Herrbruck einen neuen deutschen Rekord über 400 m Rücken auf. Die Pirmasenserin verbesserte damit den seit 10 Jahren bestehenden deut- schen Rekord von Lis! Weber, Bayreuth (6.03,9 Min.), mit 5.56,7 Min. um mehr als 7 Sek. Gertrud Herrbruck hält mit diesem neue sten deutschen Rekord alle Rückenrekorde in Deutschland. In Heidelberg startete außerdem Herbert Klein, der seinen kürzlich in Mann- heim aufgestellten Europarekord über 200 unterbieten wollte. Klein hatte einen Ausge- a zeichneten Start und legte die ersten 100 m in einer noch nie gezeigten Zeit zurück. Auf e. den letzten 100 m wurde Klein, der erst eines Grippe überstanden hatte, langsamer, 80 daß er seine kürzlich aufgestellte Europarekordzeit über 200 m um eine Zehntelsekunde ver- hlte. Kleins Zeit betrug 230,3 Min. Uper 100 Lard Brust erreichte Klein bei eine zweiten Start die ee Zeit. 1.00, 4 Mir Ergebnisse des Sport-Totos West/ süd Singen— 1. Fe Nürnberg VfL Neckarau— VIB Stuttgart SSV Reutlingen— VfR Mannheim Darmstadt 98— FSV Frankfurt Katernberg— 1. Fe Köln Schalke 04— Borussia Dortmund Preußen Dellbrück— Horst Emscher Bor. München-Gladbach— Hamborn 07 VL Osnabrück— Werder Bremen Altona 93— Söttingen 05 SV Itzehoe— Eimsbüttel BC Augsburg Oktenpacher Kickers Preußen Münster— Rotweig Essen VIB Neunkirchen— Bintracht Trier Ergebnisse der WB. Zusatzwette(Achtertipp 1. VfL Neckarau VI Stuttgart 8 Singen 04— 1. FC Nürnberg 3. SsyV Reutlingen— VfR Mannheim Darmstadt 98 ESV Frankfurt f Stuttgarter Kickers ASV Cham 6. EV Lahr— Fe Villingen e Eütingen— Germania Brötzingen Fe Tailfingen— VII., Sindelfingen 8 Pforzheim— Bayern Hof 8 0. Wacker München— Fe Freiburg ASV Durlach— Hessen Kassel 8 90 en e e 9 „ *. 8 e 8 e , 8g Win 4 8 Tübingen Sportverein 07. Am 5 N u Weinheim— Buchklingen Trösel. Wer den i Fahrpreis ausnützen will, muß im Vereinsha s melden. un 8 25 ellen. Abian t 820 5 Hälfte. Miete a 0 0 552 hrpr 8 a 5 uns anlaß unserer ehen erbſesenen e 1 60 H teh 40 nen