Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G. gespaltene Milli- Mmeterzeile 15 Pig. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Preisliste Nr. J) Nr. 86 Mittwoch, den 30. Mai 1951 3.51. Jahrgang * — 8 — . dN F. V Da Was wird aus Korea? Eine militärische Zwischenbilanz Von neuem kommen aus Korea Berichte von Journalisten und Kommandeuren, die kopf- schüttelnd und von Grauen erfaßt die Frage Stellen, was auf kommunistischer Seite mit diesem Massenmord eigener Soldaten letzten Endes bezweckt wird. Bisher glaubte man, Mao sei der Uberzeugung, daß er mit der Masse seiner Infanterie, mit einer großen zah- lenmäßigen Ubermacht die alliierten Linien schlieglich überfluten und dann mit mobilen Reserven nachstoßen und in einem Blitzkrieg die ganze koreanische Halbinsel überrennen könne. Die geringen Erfolgsaussichten der- artiger Vorstöße ohne genügende Panzer- und Artillerie- Unterstützung wurden schon in den vergangenen kommunistischen Offensiven der- art offensichtlich, daß man sich in den alliier- ten Stäben wunderte, warum Mao es noch einmal mit dieser Taktik versuchte. Mao unternahm seine Offensive, obschon Amerika mit der Entlassung Macarthurs de- monstrierte, daß die„Kriegspartei“ in der Minderheit und ein Vorstoß nach dem kon- tinentalen China nicht geplant ist. Wenn hier- über noch ein Zweifel bestand, mußte er mit den Erklärungen Trumans, Marshalls und anderer Regierungsvertreter nach dem Mac- Arthur- Zwischenfall längst beseitigt worden sein, Ferner mußte Mao einsehen, daß er mit der Fortsetzung seiner aggressiven Politik auch jene Nationen des westlichen Lagers, die grundsätzlich einer Anerkennung Pekings das Wort redeten, wie zum Beispiel England oder Indien, immer stärker gegen sich aufbringen würde. Daher die in der amerikanischen Of- kentlichkeit hin- und herdiskutierte Frage, ob nicht eine höhere Autorität“ die Durchführung der kommunistischen Offensive anordnet und zu welchem Zweck diese Massenangriffe trotz Mrer geringen Erfolgsaussichten durchgeführt Werden. Wie einzelne Beobachter hier glauben, be- deutete die Entlassung Macarthurs insofern einen schweren Rückschlag für den Kreml, als es das Ziel der Sowietmachthaber war, das Cros der amerikanischen Armee tief in das ostasiatische Kontinentalgebiet hineinzulocken und dort voll zu engagieren, um dann an an- deren, weit entlegenen Punkten der Weltfront des„kalten Krieges“, wie zum Beispiel in Europa, mit der vollen Schlagkraft der in Re- Serve gehaltenen Sowzetstreitkräfte vorzusto- Ben, Bekanntlich fesselte Tschiangkaischeck Mit relativ geringen, schlecht ausgerüsteten Streitkräften während Jahren mehr als eine Million Mann hochqualiflzierter japanischer Truppen, darunter zahlreiche Eliteeinheiten. Eine Entfaltung der amerikanischen Streit- Kräfte in den endlosen Weiten des ostasiati- schen Raumes würde die amerikanische Armee in eine ähnliche Situation bringen.. Amerika sich, den Außerungen dieser Beobachter zufolge, nicht in diese Falle locken eg, wird der Kommunismus seine fernöst-⸗ chen Militärpläne ändern müssen, und man wird erst die militärischen Entwicklungen der nächsten Wochen abwarten müssen, um ver- muten zu Können, welch neue Pläne die Kom- munisten im Schilde führen. Verschiedene Fachleute erklären, die chinesischen und nord- koreanischen Streitkräfte würden nun die al- Hierten Truppen in Rores festnageln und ver- suchen, ihnen entweder in immer neuen, aber nicht entscheidenden Schlachten möglichst große Verluste zuzufügen, oder bei einem ge- ljungenen größeren Durchbruch die gesamte Koreanische Halbinsel zu erobern. Die Nützlichkeit dieser Taktik für die Kom- munisten wird von manchen amerikanischen Militärkfachleuten jedoch angezweifelt, da bei der gegenwärtigen Bewaffnung und der Be- herrschung des koreanischen Luftraumes durch die Alliierten die Kommunisten unverhältnis- mäßig höhere Verluste(man spricht von eins zu sieben) in Kauf nehmen müßten. Andere Beobachter sagen daher voraus, daß Mao ent- edler bald mit neuen wirksameren Waffen, ie größeren Panzer- und Luftstreitkräften, Auf den Platz treten oder, falls ihm dies nicht möglich ist, noch einmal einen letzten Versuch unternehmen werde, die Alliierten ins Meer tu Werfen, Wenn ihm dies nicht gelingt, so wird behauptet, würde Mao eine friedliche Beilegung des koreanischen Konfliktes anstre- ben. Dieser Uberlegung entsprangen in den letzten Tagen neue Friedensgerüchte, die in Lake Success und einigen Hauptstädten in Omlauf kamen. Doch die amerikanischen Mi- Uitärexperten bezweifeln ernstlich, ob der Kreml ein so billiges und risikoloses militäri- sches Versuchsfeld, das sich in seinem Ausmaß nur mit dem spanischen Bürgerkrieg der drei- 8 iger Jahre vergleichen läßt, ohne Weitere ver fallen lassen Wird. IN Aaenauer versucht Ria Eine Aussprache mit Francois-Poncet— Wachsende Bedenken gegen Schumanplan Bonn(Up). Der Bundeskanzler hat am Montag einen Versuch zur Bereinigung der neuen deutsch- französischen Unstimmigkeiten über die Saarfrage auf diplomatischem Wege unternommen und sich in einer Aussprache mit dem französischen Hochkommissar um eine direkte Klärung der Meinungsverschie- denheiten zwischen Bonn und Paris bemüht. Dr. Adenauer legte Frangois-Poncet den Standpunkt der Bundesregierung zum Verbot der Demokratischen Partei des Saarlandes und zu der Rolle dar, die der französische Außen- minister Schuman in diesem Zusammenhang gespielt haben soll. Francois-Poncet versi- cherte seinerseits, die Haltung der Regierung Frankreichs habe sich seit dem Briefwechsel Schuman-Adenauer vom 18. April nicht ge- andert. Darin hatte die Pariser Regierung erklärt, 88 endgültige Schicksal der Saar könne nur durch einen Friedensvertrag ent- schieden werden. In Bonn sieht man jedoch in der neuen französischen Einmischung in inner- saarländische Angelegenheiten eine Präjudi- zierung eines solchen Vertrages, Das Bestreben der Bundesregierung, einen offenen Konflikt mit Paris über die Saarfrage und eine Ausweitung der Kontroverse auf den Schumanplan zu vermeiden, erhält vor allem deshalb besondere Bedeutung, weil zwei Regierungsparteien die FDP und die Deutsche Partei— im Hinblick auf die Ent- Wicklung an der Saar bereits eine Uberprü- fung ihrer Ansichten zum Schumanplan für notwendig erachten. Während die FDP mittei- len lieg, die Atmosphäre für eine schnelle Ra- tiflzierung des Montanpakt habe sich ver- schlechtert, gab die DP offiziell bekannt, sie werde ihre Haltung zum Schumanplan unter den gegebenen Umständen einer„umfassen- den Uperpri ükung“ unterziehen müssen. Vor Beginn seiner Besprechungen mit Fran- cois-Poncet ließ sich der Bundeskanzler einen Bericht aus Saarbrücken vorlegen, der sich mit der Entstehung des Briefes des franzö- sischen Außenministers Schuman an Minister- Präsident Hoffmann befaßt. Nach diesen In- formationen soll Schuman den bewußten Brief, der das Verbot der DPS angeblich auslöste, auf Grund des Telegramms der Sozialistischen Reichspartei an den Europa-Rat verfaßt ha- ben. Dieses Telegramm, in dem Remer und Dorls gegen das Verbot der Saarbrückener DOPS-Rundgebung protestierten, hat sich in- Zwischen als Fälschung erwiesen. Aung der Saarirabe Nach seiner Zusammenkunft mit dem fran- z6sischen Hochkommissar führte der Bun- deskanzler Besprechungen mit den Fraktions- vorsitzenden der Regierungsparteien im Bun- destag. BOnͥn(UP). Die Bundesregierung hat die drei Westmächte in einer Note gebeten, keine Handlungen im Saargebiet zuzulassen, die eine endgültige Entscheidung über das Schicksal des Saargebiets präjudizieren könnten. Die Note präzisiert nach Angaben des Bun- deskanzleramtes den deutschen Standpunkt, wobei die Regierungen in Washington, Paris and London auf die Entwicklung im Saarge- diet aufmerksam gemacht wurden, Ein for- meller Protest soll in der Note nicht enthalten sein. Ihre Einzelheiten werden wahrschein- lich vom Bundeskanzler am Mittwoch vor dem Bundestag bekanntgegeben, wenn er im Ver- lauf der S vorgesehenen Saardebatte eine Re- Sierungserklärung abgibt. Zur Vorbereitung der Saar Debatte im Bun- destag fanden noch einmal Besprechungen wischen dem Kanzler und den Vorsitzenden der Regierungsfraktionen statt. Die einzelnen KGalitionsparteien werden unabhängig von- einander in die Aussprache am Mittwoch ein- greifen; für die sozialdemokratische Opposi- tion spricht Professor Carlo Schmid. Rüstungsproduktion in der Ostzone Das Bundes ministerium für gesamtdeutsche Fragen hat einen umfangreichen Bericht über das Ausmaß der Rüstungsproduktion in der Sowꝛietzone veröffentlicht, in dem über ein- hundert Betriebe genannt werden, die Waffen- teile herstellen. Darunter befinden sich schwere Waffen und Zubehör, Panzerteile, schwere Eisenbabhngeschützteile, sonstige Ge- schütze, Zugmaschinen für Artillerie, Muni- tion, Nachrichtengeräte, Teile für U-Boote, Flugzeuge und Flugzeugbedarf. Ferner berich- tet das Ministerium, in der Ostzone würden Chemikalien für die Sprengstoffherstellung, Kampfstoffe, Treibstoffe, Vorpostenboote und Ausrüstungsgegenstände— wie Uniformtuch kür die Rote Armee— hergestellt. Fast die gesamte Rüstungsproduktion in Ostdeutsch- land liegt in den Händen von volkseigenen Betrieben oder Sowietaktiengesellschaften. Diese Tatsachen— S0 folgert der Bericht zeigen, daß die Sowjetunion im Laufe der letzten Jahre dazu übergegangen sei, das krühere Rüstungspotential ihrer Besatzungs- zone nicht zu zerstören, sondern wiederher- zustellen, zu erweitern und auszubauen. dundeshabineit beschegt Renten-Erhöhung Gesetzentwurf verabschiedet Erhard ver- handelt um Kohle Bonn(UP). Das Bundeskabinett hat einen Zesetzentwurf verabschiedet, wonach die 8 Als der Inwaliden-, Angestellten- und nappschafts versicherung um durchschnitt- lich 25 Prozent erhöht werden sollen. Das Ge- setz soll am 1. Juni in Kraft treten. Nach dem Entwurf sollen die Kinderzu- schüsse einheitlich um 5 DM monatl. für jedes ind erhöht werden. Die durch das Gesetz ent- stehenden Mehraufwendungen werden vom Bund getragen, Das Gesetz wird auch auf Westberlin. Sobald Berlin ein ent- sprechendes Gesetz beschließt und die bun- desrechtlichen Vr über die Renten- versicherung einführt. Bundeswirtschaftsminister Hrhard führte auf dem Petersberg Verhandlungen mit den lijerten Wirtschaftssachwerständigen über die durch die internationale Ruhrbehörde lestgesetzte deutsche Kohlenexportquote. Er- nard hat dabei betont, dag der Export von 6,2 Millionen Tonnen Kohle im dritten Quar- tal! vor allem die Hausbrandversorgung für den nächsten Winter gefährde und die in- Austrielle Produktionskapazität empfindlich beeinträchtigt werde. SPD und BHE einig Die Besprechungen zwischen SPD und BHE in Bonn behandelten als Hauptthema den La- stenausgleich. Wie in einem gemeinsamen Kommuniqué mitgeteilt Wurde,„bestand Ein- mütigkeit darüber, daß ein echter Lastenaus- gleich nur durch einen Wirklichen Eingriff in die Vermögenssubstanz bei sofortiger Fällig⸗ geit der Abgabe möglich ist“. Der Gemeinschaftsausschuß der gewerbli- chen Wirtschaft hat einen Geèsetzentwurf fer- tiggestellt, nach dem die Wirtschaft etwa eine Milliarde DM für Investitionen in der Grund- stoffindustrie aufbringen Will. Er enthält u. a. Bestimmungen über den Kreis der zur Auf- bringung der Anleihe Verpflichteten, über die Höhe und die Einziehung der Beträge. Der Entwurf wird dem Wirtschaftsministerium and dann dem Bundeskabinett zur Beschluß- kassung zugeleitet. Man hofft, dag das Ge- setz noch vor den Parlamentsferien verab- schiedet werden kann. Die Veröffentlichung des Entwurfs erfolgt erst nach der redaktio- e e Westmächte erwägen Note an Moskau Pariser Vorkonferenz erscheint aussichtslos PAT IS(UP). Die Augßenminister-Stellver- treter der vier Großmächte tagten am Montag 45 Minuten. Irgendwelche Fortschritte wur- den nicht erzielt. Einziger Beratungsgegen- stand war die sowietische Forderung, den Atlantikpakt und die amerikanischen Stütz- punkte in Europa in die Tagesordnung auf- Aumnehmen. Wie von zuverlässiger diplomatischer Seite verlautet, planen jetzt die Westmächte, eine neue Note an die sowjetische Regierung zu Lichten, um die Pariser Vorkonferenz aus der Sackgasse berauszuführen. Eine solche Note Wird besonders von den USA und Grogßbri- tannien befürwortet, während Frankreich einen derartigen Schritt für wenig aussichts⸗ ceich hält, da Gromyko genau nach den In- struktionen seiner Regierung handele. In der geplanten Note soll die Sowietunion gefragt werden, ob sie bereit ist, auf der Grundlage der fast fertig ausgearbeiteten Ta- gesordnung einer Außenminister- Konferenz 2zUZzustimmen oder ob sie durch Bestehen auf rer Forderung nach Aufnahme des Atlantik- Pakts und der amerikanischen Stützpunkte in Europa in die Tagesordnung die Verantwor- tung für einen Zusammenbruch der Ost-West- Verhandlungen auf sich nehmen will. Eir EK und Collins in Paris Der amerikanische Botschafter in Moskau, Admiral Alan Kirk, konferierte nach seiner Ankunft in Paris mit Sonderbotschafter Jes- sup. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet dazu, daß über etwaige Möglichkeiten zur Uberwindung des bei den Verhandlungen ein- getretenen Stillstandes gesprochen worden sei. Anschließend traf sich Firk mit General Eisenhower. Auch der Stabschef der amerikanischen Ar- mee, General Lawton Collins, hatte in Paris eine lange Unterredung mit Eisenhower, der den Stabschef über die augenblickliche Stärke Westeuropas und die Pläne berichtete, nach denen die Verteidigungsstreitkräfte aufgebaut werden sollen, Collins wird sich außerdem nach Heidelberg zu Besprechungen mit Off- zieren des Europäischen Kommandos der 8 Streitkräfte begeben. 5 tag überein, Engere Fühlungnahme mit dem Bund Einzelheiten aus dem Sechs-Punkte-Pro- gramm— Maßnahmen für die„Förder- bezirke“ Stuttgart(Z 8H). Das Ergebnis der er. sten sogenannten„‚Bonner Landeskonferenz“ wurde von der württemberg-badischen Re- gierung, wie wir bereits berichteten, in einem Sechs- Punkte- Programm zusammengefaßt. Wie der Ministerpräsident mitteilte, sieht das Programm folgende Punkte vor: 1. Zwischen den Landesministern und den zuständigen Zundesministern soll eine intensivere Füh- Hungnahme angestrebt werden. 2. Jede der drei großen Bundestagsfraktionen soll zwei Abgeordnete namhaft machen, die für die Intensivierung der Beziehungen zwischen der Landesregierung und dem Bundestags- Abgeordneten Württemberg-Badens sorgen sollen. 3 Diese sechs Bundestagsabgeordne- ten, sowie die Vorsitzenden der Lendfags- fraktionen der drei großen Parteien werden von Ministerratsentscheidungen, die Bundes- tags angelegenheiten betreffen, sofort unter- richtet. 4. Die Vertretung des Landes 801] die Ausschußver handlungen im Bundestag Stärker als bisher verfolgen. 5. Die Bundes- tagsabgeordneten werden gebeten, der Lan- desregierung über wichtige Ausschußgver- handlungen sofort Informationen zuzuleiten. 6. Die Bonner Landeskonferenz soll minde- Stens alle acht Wochen abgehalten werden. Das Kabinett beschloß ferner, dem Er- suchen des Bundesfinanzministers um Uber- weisung des Anteils des Landes aus den Er- trägnissen der Einkommen- und Körper- schaftssteuer für Juni in Höhe von 19 Millio- nen DM zuzustimmen. Außerdem stimmte das Kabinett einer Vorweggenehmigung von Haus- Baltsmitteln für die Bereitschaftspolizei in Höhe von 3 639 000 DM Zu. Der Wirtschaftsausschuß des Landtags be- schäftigte sich eingehend mit Maßnahmen Für die Besserung der Wirtschaftlichen Lage in den Förderbezirken Nordbadens und Nord- Württembergs. Der Ausschuß beschloß ein- stimmig, dem Landtag einen Antrag zur Armahme zu empfehlen, in dem die Regie- ung gebeten wird, für die Neuansiedlung von Industrien und für die Erweiterung der bestehenden Betriebe im ordentlichen Haus- halt 1951 für diesen Zweck 0,7 Millionen DM für die Förderbezirke Nordwürttembergs und 1,3 Millionen DM für die Nordbadehs einzusetzen. Zusätzlich soll die Regierung im auherordentlichen Haushalt Darlehen in Höhe von insgesamt drei Millionen DM Nord- württemberg eine Million, Nordbaden wiel Mͤillionen) an Gemeinden und Betriebe zug Geländeerschließsung und Ansiedlung von Industriebetrieben in den Förderbezirken Zur Verfügung stellen. Der Landtag soll künftig Anträgen des Ju- Stizministeriums, in denen um die Aufhebung der Immunität von Abgeordneten ersucht Wird, die sich Verkehrsdelikte zuschulden kommen liegen, stattgeben. Der Geschäfts- ordnungsausschuß des Landtags kam am Mon- an den Landtag eine entspre- chende Empfehlung zu richten. Sofort 316 Mann Bereitschaftspolixei Finanzausschuß bewilligt dafür 1,7 Millionen Stuttgart(b). Der Finanzausschug des württemberg-badischen Landtags hat für die Aufstellung der Bereitschaftspoligei 1723 000 DM im Vorgriff auf den Staats- haushalt 1951 bewilligt. Von den 815 Mann Bereitschaftspolizel, die Württemberg-Baden erhält, sollen nun sofort 316 eingestellt und uf die Landesteile Württemberg und Bader Aufgeteilt werden. Die Bereitschaftspolizei Wird in Göppingen und in Karlsruhe sta- tioniert werden. Für den Weiterbau des Neckarkanals be- Willigte der Finanzausschuß im Vorgriff auf den Staatshaushalt 1951 den Betrag von 1 564 000 DM. 5 f Mattes fordert Suspendierung Kletts Stuttgart(Ib). Der Vorsitzende der DG-BHE- Fraktion im württemberg- badischen Landtag, Dr. Mattes, forderte vor Vertretern der Presse die sofortige Suspendierung des Oberbürgermeisters von Stuttgart, Dr. Klett, und des Bürgermeisters Hirn. Der Antrag der Staatsanwaltschaft auf Voruntersuchung gegen die beiden und sechs andere Mitglieder des Verwaltungsrates der Stuttgarter Spar- und Girokasse wegen des Verdachts der Untreue im FKreditfall Bürkle habe das Ansehen des Oberbürgermeisters und des Bürgermeisters derart schwer geschädigt, daß diese nicht meh in der Lage seien, ihre Amter mit der notwen- digen Autorität zu verwalten. Baden ruft Verfassungsgericht an „Blitzgesetz“ soll nichtig erklärt werden Freiburg(ds). Die badische Regierung in Freiburg hat ihre angekündigie Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Sie stellt. Wie dpa erfährt, Antrag auf Feststellung der Nichtigkeit des ersten Gesetzes über die Neu- gliederung im Südwesten, des sogenannten „Blitzgesetzes“ über die Verlängerung der Landtagsperioden in Südbaden und in Sü⸗ württemberg, sowie des zweiten Gesetzes über die Neugliederung, welches das Verfahren der N N 8 Beschleunigte Zahlungen an die 131el Anweisungen des Bundes an die Länder— Abschläge ab 1. April Bonn(UP). Das Bundesministerium des Innern hat Richtlinien an die Länder ausge: geben mit der Bitte, die Auszahlungen dei Bezüge oder der Abschlags zahlungen für die unter Artikel 131 fallende Personen be- schleunigt aufzunehmen. Danach sind vom 1. April an Abschlagszahlungen zu leisten, so- fern die Höhe der Bezüge nicht ohne Ver- zögerung festgestellt werden kann. Dies trifft im allgemeinen für ehemalige Berufssolda- ben und berufsmäßige Angehörige des Ar- beitsdienstes zu. 960 DM monatlich erhalten die berechtig- ten Beamten, die der höchsten Besoldungs- gruppe angehört haben. Die Abschlagszah- lungen auf Ruhegehalt, nach Dienstgraden und Dienstzeit abgestuft, verringern sich bis zu 100 DM. für einen versorgungsberechtig- ten Beamten der untersten Besoldungs- gruppe beziehungsweise für einen ehemali- gen RAD-Truppenführer mit weniger als viereinhalb Dienstjahren. Eine ehemalige Maidenunterführerin, die dem weiblichen Reichsarbeitsdienst berusfmäßig angehört hat, erhält ebenfalls 100 DM monatlich. Die Abschlagszahlungen für die versor- gungsberechtigten Hinterbliebenen betragen für Witwen 60 Prozent, für Halbwaisen 12 Prozent, für Vollwaisen 20 Prozent der oben- genannten Pauschalbeträge. Bei der Festsetzung der Abschlagszahlun- gen nach den ehemaligen ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen wird ein etwaiges Einkom- men für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst Voll angerechnet. Bei privaten Arbeitsein- künften ist davon ein Drittel, mindestens Aber 100 DM monatlich abzusetzen. Amerikanischer Doktorhut für Heuss Auch Adenauer und Mecloy wurden geehrt Bonn(UP). Bundespräsident Heuss, Bun- deskanzler Adenauer und Hochkommissar Mecloy wurde in einer Feierstunde in der Bonner Universität der Ehrendoktortitel der amerikanischen Universität Maryland ver- liehen. Die gleiche Ehrung wurde auch dem Rektor der Freien Universität Berlin, Hans von Kress, und dem Rektor der Universität Bonn, Ernst Friesenhahn, zuteil. Die Verlei- hungen erfolgten durch den Rektor der Uni- versität Maryland, Harry C. Byrd. In der Urkunde für den Bundes präsidenten heißt es unter anderem:„Die Handlungen des Gelehrten und Staatsmannes Dr. Heuss als Präsident der Bundesrepublik haben dem deutschen Volke den schlüssigen Beweis er- bracht, daß Humanität und Demokratie voll vereinbar mit Führereigenschaften sind.“ In der Urkunde für den Bundeskanzler wird ge- bagt:„In der kurzen Zeitspanne seit der 5 Gründung der Bundesrepublik verhalf Dr. Adenauer der Bundesrepublik zu einem wür- nigen Platz und erwarb ihr das Vertrauen und die Achtung der freien Nationen.“ Mecloy wurde mit dem Ehrendoktor für seine Bemü- hungen um die Errichtung einer demokrati- schen Regierung in Deutschland ausgezeichnet. Große Finanzsorgen der Bundesbahn Auf einer Tagung der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Bezirksgruppe Karlsruhe, in Singen, sagte der stellvertre- tende Generaldirektor der Bundesbahn, Präsident Dr. Gerteis, einzig die Finanzlage der Bundesbahn sei der Grund dafür, daß die Erneuerungs- und Modernisierungsarbei- ten nicht schneller vorwärts getrieben wer- den könnten. Aus Uberschüssen seien die für diese Arbeiten erforderlichen 1,8 Milliarden nicht aufzubringen, auch Kredite reichten dazu nicht aus, da die Bundesbahn schop jetzt eine Zinsenlast von 1,22 Millionen 20 tragen habe. Hier könne nur der Staat mit Zinslosen Krediten praktisch also mit Zu- Wendungen à fonds perdu, helfen, wobei es Lunächst einmal darauf ankomme, bereits Volkzogene Erneuerungen abzutragen. Magees Klagen wurden abgewiesen Bastian: Kriegszustand noch nicht beendet— Magee legt Berufung ein 5 Washington(UP). Bundesdistriktrichter Bastian wies am Dienstag die Zivilklage ab, die der Rechtsanwalt Warren Magee im Na- men der Landsberger Rotqacken gegenüber Außenminister Acheson und Verteidigungs- minister Marshall angestrengt hatte, um die Hinrichtung der sieben zum Tode Verurteilten au verhindern. Bastian wies jedoch gleichzeitig ausdrück- lich darauf hin, daß der von ihm verfügte Hinrichtungsaufschub bis nächsten Dienstag in Kraft bleibe, damit Magee Gelegenheit habe, beim Appelationsgericht in Washington gegen seine Entscheidung Einspruch zu er- heben. Magee gab sofort bekannt, daß er als nächste Instanz das Berufungsgericht in Wa- shington anrufen und seine Klage notfalls bis vor das Oberste Bundesgericht der USA brin- gen werde. Da das Oberste Bundesgericht am kommenden Montag in die bis Oktober wäh- renden Sommerferien gehen will, hätte Magee die Möglichkeit, den weiteren Aufschub der Hinrichtungen bis zum Herbst zu erreichen. Der Bundesdistriktrichter begründete seine Klageabweisung mit der Erklärung, daß der Kriegszustand zwischen Deutschland und den USA noch nicht beendet sei. Die Verurteilten seien daher feindliche Ausländer und hätten Als solche nicht das Recht, bei amerikanischen Bundesgerichten gegen ihre Urteile Einspruch einzulegen. Bastian lehnte auch die Erwägung politischer Momente ab, womit er sich auf die Ausführungen Magees bezog, wonach die Stimmung in Deutschland gespannt sei und die USA von der Bundesrepublik eine Mit- beit auf militärischem Gebiet erwarteten. Dies in Betracht zu ziehen, so meinte der Richter, sei nur Sache der Exekutive. agee wird seinen Einspruch beim Appe tionsgericht wahrscheinlich erst nach agen einlegen. Von seiten des Ge alts wurde vergeblich versucht, vo erfügung zu erwirken, wonach inem Einspruchsrecht innerhalb Stunden Gebrauch machen 4 Kriegswichtiger Jessup führt Moskaus Konferenzinteresse bezweifelt— Streit um Korea Paris(UP). Der amerikanische Delegierte Jessup erklärte am Dienstag in der Pariser Vorkonferenz, es sei„ganz offensichtlich“, daß die Sowjetregierung an einem Treffen der Außenminister der vier Großmächte nicht interessiert sei. In seiner schärfsten Rede seit Beginn der Konferenz sagte Jessup, die„brutale“ kom- munistische Aggression in Korea sei die Ur- sache der zunehmenden internationalen Span- nung. Die Sowjetunion habe den Angriff der Nordkoreaner„politisch und materiell!“ un- terstützt. Auf der Pariser Vorkonferenz scheine die Sowjetunion nur ein Ziel zu ver- folgen: Der Tagesordnung des Außenmini- stertreffens das Aussehen„eines Propaganda- plakats des Kominform“ zu geben. Der sowjetische Delegierte Gromyko meinte dagegen, niemand könne leugnen, daß die Be- ziehungen zwischen Ost und West sich seit Abschluß des Atlantikpaktes verschlechtert hätten. Die Sowietregierung sei daher der An- sicht, daß für ein Außenministertreffen we- der ein Grund noch eine Notwendigkeit be- stehe, wenn auf ihm nicht über den Atlantik- Großbritannien gibt Verhandlungen pessimistisch beurteilt— Not- programm für Glversorgung London(UP). Großbritannien beugte sich den durch die Politik der iranischen Regie- cung herbeigeführten Glverstaatlichungsmaß- nahmen, forderte jedoch zur gleichen Zeit eine faire Entschädigung der Anglo Iranischen 61 gesellschaft. 5 Außenminister Morrison, der vor dem Un- terhaus eine Regierungserklärung verlas, hielt zwar formell an der britischen Einstellung test, daß Iran nicht das Recht habe, durch einseitige Handlungsweise die Anglo-Irani- sche Olgesellschaft zu verstaatlichen. Anderer- seits aber sprach er von der Bereitwilligkeit der Regierung Großbritanniens, über eine Lö- sung zu verhandeln, die auf einer gewissen Form der Olverstaatlichung aufgebaut sein würde, wenn Iran bereit sei, einer in anderer Hinsicht zufriedenstellenden Regelung zuzu- stimmen. Vor einem Monat war der Verstaat- lichungsbeschluß von den Briten noch als „Enteignung“ bezeichnet worden. Churchill, der sich in die anschließende De- batte mehrmals einschaltete, sprach seine Ge- nugtuung darüber aus, daß bereits Schritte unternommen wurden, das Leben britischer Staatsbürger im Iran zu schützen. Die Oppo- sition würde diese Maßnahmen 8 unter- stützen. Geschütz auf pakt und die amerikanischen Stützpunkte in Europa beraten werde. Im übrigen wisse jedermann, daß die„südkoreanische Mario- nettenregierung“ auf Anweisung der Vereinig- ten Staaten Nordkorea überfallen habe. Die Zusammenkunft der Außenminister Stellvertreter ist auch durch die letzte Sitzung um keinen Schritt aus ihrer Sackgasse her- ausgeführt worden. Inzwischen verstärkten sich in Paris die Gerüchte, wonach die drei Westmächte die Sowjetunion in einer neuen Note um klare Antwort ersuchen wollen, ob und unter welchen Bedingungen sie an einer Außenminister konferenz interessiert sei. Arbeit der ECE sehr erschwert Genf(OP). Die 6. Sitzungsperiode der UN- Wirtschaftskommission für Europa(ECE) wurde in Anwesenheit von Delegierten aus 23 Staaten Ost- und Westeuropas eröffnet. Der geschäftsführende Direktor der ECE, Gunnar Myrdal, erklärte, daß die politische Entwick- jung der letzten Zeit die Arbeit der ECE sehr erschwere. Die Ausschüsse für Handel, Land- Wirtschaft sowie Industrie und Rohstoffe seien Während des letzten Jahres überhaupt nicht zusammengetreten, da die politische Lage eine sinnvolle Arbeit unmöglich gemacht habe. im Oelkonflikt nach Die Aussichten auf erfolgreiche Verhand- ungen mit der Regierung in Teheran wer den n London keinesfalls sehr günstig beurteilt die britische Regierung arbeitet deshalb ein Notprogramm aus, das unter anderem eine Zenzinrationierung vorsieht und in Kraft ge- setzt Wird, wenn die Ollieferungen an den Westen ausbleiben. dachleute erklären dazu, daß der Ausfall der ſfranischen Vorkommen für die Versorgung Aroßbritanniens durch eine gesteigerte Pro- duktion in den übrigen Erdölgebieten des Mittleren Ostens sowie durch eine Auswel⸗ tung der verfügbaren Raffinationskapazitat erst in einigen Jahren ausgeglichen werden Köme. Großbritanniens Erdölversorgung cwird zu 25 Prozent von den iranischen Vor- kommen gedeckt. Bei einem Ausfall der per- sischen Versorgungsduellen müßten rund 0 Millionen Tonnen OI jährlich zusätzlich be- schafft werden. Mossadegh nachgiebiger? Der iranische Ministerpräsident Mossadegh s0ll sich bereiterklärt haben, Vertreter der Anglo- Iranischen Erdölgesellschaft zu emp- kangen, selbst wenn es sich um die beiden pri itischen Regierungsvertreter im Aufsichts- rat handeln sollte. Der Ministerpräsident lehnt jedoch nach wie vor ab, über die Ver- staatlichung der Gesellschaft direkt mit des britischen Regierung zu verhandeln. —— ä ².. t.—— Franco fordert Gibraltar Interview in der„Daily Mail“— Kampf gegen den Kommunismus London(UP). Die Londoner Zeitung „Daily Mail“ veröffentlichte ein Interview, das Generalissimus Franco ihrem Korrespon- denten Ward Price gewährte. In seinen Aus- führungen stellte der spanische Staatschef fest, daß„Spanien durch die kommunistische Gefahr im eigenen Lande bedroht war“ und daß es sich gegen sie zur Wehr setzte.„Spa- gien ist immer bereit, die Verbreitung dieser Teufelei zu bekämpfen und sich anderen Na- tionen anzuschließen, die ebenfalls dieser Ge- kahr ernsthaften Widerstand entgegensetzen“. Franco betonte, daß die westliche Welt nicht in 50 grober Furcht vor einer kommunisti- schen Aggression zu leben brauchte,„wenn Alle westeuropäischen Länder in den vergan- genen 15 Jahren dem Kommunismus so viel Widerstand entgegengesetzt hätten wie Spa- aien“. Erstaunlicher weise wies er in dem Inter- view auch auf Gibraltar hin, wobei er er- klärte, angesichts der modernen Kriegführung lasse die Bedeutung des Felsens von Gibral- tar mehr und mehr nach; sie gehe auf die gesamte spanische Halbinsel mit ihren Kü sten und ihren Flugplätzen über.„Die Freund- schaft Spaniens ist heute von unmeßbar grö- gzerem Wert als der Nutzen, den der Besitz des Stützpunktes Gibraltar mit sich bringt, den die Mehrheit der Spanier als einen Sta- chel im Rücken empfindet“, sagte Franco. Hierauf antwortete die„Daily Mail“ mit der Feststellung, daß die Herausgabe Gibraltars niemals der Preis für die spanische Freund- schaft sein könne. US-Verluste durch Inflationstendenzen Marshall: 7 Milliarden schon wertlos— Foster über Exportausnahmen Washington(UP), Durch Inflationsten- denzen seien bereits 7 von den insgesamt 35 Milliarden Dollar wertlos geworden, die für die Versorgung der US-Streitkräfte im laufen- den Etatjahr zur Verfügung gestellt wurden, erklärte der amerikanische Verteidigungsmi- nister Marshall vor dem Bewilligungsaus- schuß des Senates. Der Ausfall an Gewehren, Panzern und Flugzeugen, den die USA durch die inflationi- stische Entwicklung bereits erlitten hätten, sei genau so schwerwiegend, als wenn sie von einem unsichtbaren Feind zerstört worden wären. Marshall bat den Ausschuß, den Re- gierungsantrag zu befürworten, der eine Ver- längerung des Verteidigungsproduktions-Ge- setzes um zwei Jahre vorsieht. Ohne dieses Gesetz sei es nicht möglich, die von den Mili- kärs gesteckten Ziele zu erfüllen. Der Leiter der ECA, Foster, erklärte, daß in der Frage der B. schränkungen der Ausfuhr ter nach kommunistischen Staaten gewisse Ausnahmen zu Gunsten 5 Osberreiehs gemacht werden müßten. Oster- eil von sowjetischen Truppen d liefere manche Güter, wie zum freiwillig an die Sowiet- uch e sein, Richt- terner in Betracht ziehen, dag N Staaten gezwungen seien, Kohle aus Polen zu importieren, da sie nicht über genügend Schiffsraum verfügen, um die Kohle in den USA zu kaufen. Staaten wie Großbritannien führten aus der Sowjetunion Holz ein, da die US und andere Staaten nicht in der Lage seien, ihren Holzbedarf zu befriedigen.„Wil müssen die Tatsachen des Welthandels be- rücksichtigen“, sagte Foster. Weitere Geländegewinne der Alliierten in Korea Versteifter Widerstand der Kommunisten— Heftige Kämpfe am Hwachon-See TO k IO(UP). Die Streitkräfte der UN setz ten auf der ganzen Breite der Front in Korea ihren Vormarsch fort, obwohl der Widerstand des Gegners sich erheblich versteifte. Die größten Geländegewinne erzielten die südkoreanischen Einheiten an der Ostküste Wo sie an einem Tage über 20 km vorrückter und den Straßenknotenpunkt Kanspng, 42 kn nördlich des 38. Breitengrades, besetzten. Sie stießen dabei auf keinen nennenswerten Wi- derstand. In der Mitte und im Westen der Front hat- ten die Alliierten dagegen erbittert zu kämp- fen, um Geländegewinne von 10 bis 12 km zu erzielen, Das deutet darauf hin, daß die kommunistischen Truppen ihren Rückzug 20 beenden suchen. Seit kurzem rollen auch wie der lange Lastwagen- Kolonnen mit Nachschub- material im nordkoreanischen Hinterland nach Süden. 5 Kernpunkt des gegnerischen Widerstands War das Gebiet um das Hwachon- Staubecken. Die Kommunisten versuchen dort verzweifelt, ihren noch weiter südlich stehenden Einheiten einen Rückzugsweg offenzuhalten. Besonders heftige Nahkämpfe werden aus der Gegend südlich Langgu am Ostufer des Stausees ge- meldet. Der südkoeranische Außenminister Lung Tai Pyun bezeichnete vor dem Parlament in Pusan die umlaufenden Gerüchte über angeblich be- Vorstehende Verhandlungen zur Friedensrege- lung in Korea als„grundlos“. Nach seiner An- sicht werden weder die USA noch die UN einen Waffenstillstand anstreben, durch den eine„Pufferzone“ geschaffen würde. US- Flugzeug verluste General Vandenberg, der Stabschef der ame- rikanischen Luftstreitkräfte, gab vor den Außenpolitischen und Militär- Ausschüssen des Senats zu, die Verluste der amerikanischen Luftstreitkräfte in Korea seien größer als die der gegnerischen Flieger. Bis Anfang Mai hätten die Amerikaner 212 und die Kommu- aisten 149 Flugzeuge verloren. Es sei jedoch zu beachten, daß die Amerikaner etwa 500mal 50 viel Anertte fliegen wie ihre Gegner. Weitere 1300 Offziere und Mannschaften. der 4. amerikanischen Infanterie-Division tra- N ken in Bremerhaven ein. Dreißig deutsche Delesierte flogen von Düs- seldorf nach den USA, um an der Weltkon- ferenz der„moralischen Aufrüstung“ vom 1. bie 12. Juni 1951 in Mackinac teilzunehmen. ver Weltkirchenrat tagt vom 11. bis 13. vent 1 Kurhaus von e 8 worden War. 75 Es bleibt beim Todesurteil für Janzen Britisches Gericht lehnte Berufung ab Herford(UP). Das oberste britische Be- rufungsgericht bestätigte das Urteil des briti- schen Obergerichts Düsseldorf gegen den 28 Jahre alten Deutschen Friedrich Janzen das auf Tod durch Erhängen lautet. Jan- zen hatte im März dieses Jahres in Duisburg einen britischen Soldaten mit dem Taschen messer erstochen. Der Verteidiger machte in seiner Berufungsbegründung geltend, Janzep sei von britischen Soldaten provoziert worden. Das Berufungsgericht konnte jedoch keine Provokation feststellen. Die Entscheidung über ein Gnadengesuch liegt beim britischer Hohen Kommissar. Neue dänische Rüstungen Kopenhagen(UP). Verteidigungsmini- ster Petersen unterbreitete dem dänischen Parlament das neue Verteidigungsgesetz, das Grundlage zur Reorganisation der dänischen Streitkräfte für den Dienst in der atlantischen Verteidigungsstreitmacht sein soll. Bei seiner Annahme wird die Armee in der Lage sein, neben den lokalen Verteidigungseinheiten und der Heimwehr 100 000 Mann zu mobilisieren. Auch die Stärke der Marine und der Luft- Streitkräfte, die Düsenjäger erhalten sollen, Wird heraufgesetzt. Die Dienstzeit beträgt 12 Monate. In den ersten Jahren sind rund 150 Millionen Kronen(rund 400 Millionen DMW) für Verteidigungszwecke vorgesehen. Etwa 85 Bergleute eingeschlossen Schweres Grubenunglück in England Easington, England(UP). Durch eine Explosion, die sich bei Schichtwechsel in der Easingtonkohlengrube im nordöstlichen Kohle- distrikt Großbritanniens ereignete, wurder etwa 85 Bergleute in 300 m Tiefe eingeschlos- sen. Die sofort eingesetzten Rettungskolonnen konnten bisher aber nur die Leichen von vier- zehn Bergleuten bergen. Als bisher einzigen Uberlebenden brachte man einen 19jährigen Hauer aus dem zusammengestürzten Schach ams Tageslicht. Auch er verstarb im Kran- kenhaus. Die Hoffnung, die übrigen Einge- schlossenen noch lebend zu bergen, verrin- gern sich ständig. Die Ursache der Katastrophe ist noch nicht Seklärt. Die Explosion, die mit ungeheurer Wucht erfolgte, zerbrach die Stempel der Stol- len und zerstörte auch die Belüftungsanlage des betroffenen Teils des Bergwerks. Hierdurch Wurden die Rettungsarbeiten stark erschwert NSU- Generaldirektor Niegtsch tot Stuttgart(OP). Nach langem, schwerem Leiden ist am Dienstag in Heidelberg im Alter von 49 Jahren der NSU- Generaldirektor Wal. ter E. Niegtsch gestorben. Im Jahre 1946 über- nahm Niegtsch die Gesamtleitung der NSU- Werke, die er mit großer Tatkraft und Ener- gie zur größten Motorradfabrik der Welt aus- baute. Die Motorrad- Weltrekorde, die vor einigen Wochen bei München auf NSU-Ma- schinen gefahren wurden, sind seiner Initia- tive zu verdanken. Wer tötete Giuliano? Hintergründe eines politischen Prozesses RO m(Z SAH). Unter der Anklage des Mor- des stehen vor dem Gericht in Viterbo Gas- pare Pisciotta, einst die rechte Hand des be- rüchtigten Bandenchefs Giuliano, und 20 an- dere Sizilianer. In dem„Mai-Massaker“ des Jahres 1947 soll die Bande unter Führung Giulianos 10 Kommunisten umgebracht haben. Das Gerichtsverfahren ist kein alltäglicher Stralprozeg. Die italienischen Kommunisten haben vielmehr eine Staats angelegenheit aus ihm gemacht. Sie behaupten, daß sich Innen- minister Scelba der Giuliano-Bande in seinem Kampf gegen den Kommunismus bedient habe. Anlaß dazu gab ihnen u. a. ein Schrift- stück, das vom Verteidiger Pisciottas vorge- legt wurde. Es trägt den üblichen Briefkopf des Innen ministeriums und ist von Scelbe unterzeichnet. Das Dokument weist den An- geklagten als einen im Dienst der Panden- bekämpfung des Innen ministeriums stehenden Vermittler der italienischen Bundespolizei aus. Das Gericht wird vorerst zu prüfen haben, ob das Schriftstück echt ist. Weit schwieriger aber dürfte es den Richz tern fallen, das Rätsel um den Tod von Giu- liano zu lösen. Nach der offiziellen Darstel- lung ist der Bandenchef am 5. Juli des ver- gangenen Jahres in Castelvetrano auf Sizi- lien von dem Karabinieri-Major Perence er- schossen worden. Pisciotta dagegen behaup- tet, er habe den Bandenführer umgebracht. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der italieni- schen Bevölkerung sieht in Giuliano einen Michael-Kohlhaas-Typ, einen, der den Rei- chen nahm, um den Armen zu geben. Und deshalb ist man sehr stark an der Beantwor- tung der Frage interessiert:„Wer tötete Giu- ano?“ Figls Sohn festgenommen Wien(UP). Der Sohn des österreichischen Bundeskanzlers Figl wurde von der Polizei festgenommen, nachdem er zusammen mit Freunden in eine Schlägerei mit einer Gruppe österreichischer Jungsozialisten verwickelt Die kommunistische Zeitung „Der Abend“ behauptet, Figl junior sei im Besitze eines mit Stahlkugeln gefüllten N mischlauches sewesen. Heftige Regenstürme und Schneeschmelze haben den Lago Maggiore so stark ansteigen lassen, daß die tiefgelegenen Straßen Locar- nos kast einen Meter unter Wasser stehen. Der norwegische Tanker„Vildfugl“ ist vor der schottischen Küste auf Grund gelaufen Das Deck des Schiffes steht teilweise unter Wasser. Die Besatzung ist sicher an Land ge Hracht worden. Ein Güterzug fuhr in der Nähe. Static Palo bei Rom auf einen haltenden Reisezu auf. 15 Personen wurden n 5 ö künf lebensgefährlich. 5 5 Ein italienisches Segelflugzeug e einer Flugvorführung in Triest auf eine 2 schauertribüne. 1³ eee 55 N e Antwerpen eingetroffen, WO 5 ein Offizielles B.