Nr. 86 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 30. Mai 19512. Oesterreichs Wahl Eine Uberraschung und ihre Folgen Die Wahlen in Osterreich zeitigten ein Er- gebnis, das wahrscheinlich nur von den we- nigsten Politikern für möglich gehalten wurde. Vor drei Wochen noch lag bei der Vorentschei- dung Dr. Heinrich Gleißner als Kandidat der sterreichischen Volkspartei mit 1 726 000 Stimmen knapp an der Spitze vor seinem Ri- valen, dem Sozialdemokraten Körner, der 1683 000 Anhänger sammeln konnte. Die par- lamentarischen Arithmetiker hatten sich des- halb einen sicheren Erfolg des Führers der Christlichen Demokraten ausgerechnet, denn ihm sollte ja jetzt der größte Teil jener 660 000 Wähler zufallen, die am 6. Mai den unabhän- gigen Kandidaten Burghard Breitner zum Bundespräsidenten erheben wollten. Anderer- seits durfte Körner auf rund 200 000 kommu- nistische Stimmen zählen, nachdem die Kom- munistische Partei die Unterstützung des SPo-Mannes empfohlen hatte. Etwas voreilig hatten die Parteitaktiker der GVP hieraus schon die Schlußfolgerung gezogen, daß viele bürgerliche Wähler und vor allem die Unab- hängigen sich nun zwangsläufig Gleißner zu- wenden würden, weil sie die„sozialistisch- kommunistische Allianz“ ablehnten. Diese Prognose war eine gründliche Fehl- spekulation: mehr als die Hälfte der Anhän- ger Breitners entschied sich für Körner. Diese Tatsache ist aber im Grunde doch nicht so überraschend, wie man vielleicht annehmen könnte. Ihre Ursache ist nämlich die zumeist völlig falsche Einschätzung der politischen Herkunft der in Gsterreich von Jahr zu Jahr stärker gewordenen Gruppe der Unabhängi- gen. Die Parteistrategen in Wien und viele ausländische Kommentatoren hatten es sich be- reits zur Gewohnheit gemacht, die Unabhän- gigen als„Neo-Faschisten“ zu diffamieren und die Wiedergeburt des Nationalsozialismus in Osterreich als Schreckgespenst an die Wand zu malen. Gewiß dürfte es richtig sein, daß viele frühere Nationalsozialisten sich hinter Breitner stellten. Neben sie gesellten sich je- doch die großdeutsch gesinnten Kreise, die früheren Landbündler und alle jene Staats- bürger, die das mitunter recht zweifelhafte Gebaren der herrschenden Parteikreise de- monstrativ ablehnen wollten. Denn es ist ja kein Geheimnis, daß in allen Behörden und selbst in Weiten Bezirken der Wirtschaft die Erlangung irgendeiner Stellung von der Mit- gliedschaft bei einer der Koalitionsparteien abhängig war, die nach festgelegtem GQuoten- system die Posten und Pöstchen untereinander aufteilten. Wenn von diesen Wählern sich nun der größte Teil für Körner und gegen Gleißner entschied(Körner erhielt einen Zuwachs von 489 000, Gleigner ein Plus von 278 000 Stim- men), dann dürfte der Grund dieser Schwen⸗ kung am ehesten in der Tatsache zu suchen sein, daß die Gsterreichische Volkspartei in den vergangenen Jahren am schärfsten gegen die Liga der Unabhängigen aufgetreten ist, deren Anhänger in den Augen der führenden Syp- Politiker„Staatsfeinde“ sind, die man mit allen Mitteln unschädlich machen möchte Und ferner darf nicht vergessen werden, daß während der Kanzlerschaft von Dolffuß und Schuschnigg in den Jahren 1934 bis 1938 32 nicht nur die Nationalsozialisten, sondern auch die Sozialdemokraten in Osterreich verboten waren, Viele Sozialisten sind darum zweifellos ins Lager der NSDAP abgewandert, als diese auch in Wien an die Macht strebte. Sie sind bei der Entscheidungswahl am 27. Mai lieber zu Körner als zu Gleißner gegangen. Der neue österreichische Bundespräsident ist übrigens eine recht populäre Figur, weil er sich nicht nur als Bürgermeister von Wien un- bestreitbare Verdienste erwarb, sondern auch in dem ungewöhnlichen Rufe steht, der ein- Wirtſchaftliches Auskunftsstelle für Postwurfsendungen Zur Erleichterung der Auskunftseinholung über Empfängerzahlen für Postwurfsendungen wird ab 15. Juni beim Postamt Frankfurt/ Main 1 für das Bundesgebiet eine zentrale Auskunftsstelle für Postwurfsendungen einge- richtet. Sie gibt Auskunft über die Empfänger zahlen für bestimmte, in dem neuen Empfän- gergruppen verzeichnis für Postwurfsendungen kursiv gedruckten Gruppen, wenn die Wurf- sendungen in mindestens zwei Oberpostdirek- bionsbezirken verteilt werden sollen. Die Zen- tralstelle wird außerdem auf Antrag des Auf- traggebers das Verpacken der Sendungen und den Versand nach den einzelnen Verteilerorten übernehmen. Auskunft über die Benutzungs- bedingungen und Gebühren erteilen die Post- ämter. Tagung der Lebensversicherungsunternehmen Der diesjährige Verbandstag der Lebensver- sicherungsunternehmen in der Bundesrepublik Wird am 31. Mai in Berlin eröffnet. Vizekanz- ler Blücher, Bundeswirtschaftsminister Erhard and der Berliner Bürgermeister Reuter sowie zahlreiche Gäste aus Frankreich, Großbritan- nien, Belgien, Holland, Italien, Spanien, der Schweiz, Schweden, Finnland und Gsterreich werden teilnehmen. Ersatz bei Vermietung von Baugeräten In zwei Urteilen hat der Bundesgerichts- aof entschieden, daß die Vermieter von Bau- geräten nach 8 11 des„Einheitsmietvertrages ür Baugeräte“ von den Mietern auch Ersatz ür solche Verluste und Schäden beantragen cönnen, die„infolge der Kriegsverhältnisse urch höhere Gewalt“ eingetreten sind. Die Mieter können sich gegenüber diesem An- pruch nicht darauf berufen, daß sie selbst für den Kriegsschaden keine Entschädigung er- galten haben. In der Regel ist der Schaden- ersatz in Geld im Verhältnis 10:1 zu leisten. zige österreichische General zu sein, der wäh- rend des ersten Weltkrieges nie eine Schlacht verlor. Allein elf Siege am Isonzo stehen auf seinen Ruhmesblättern. Trotzdem aber blieb er stets ein bescheidener Mann, obgleich er aus dem Milieu einer alten Offiziersfamilie stammt und eigentlich den Titel eines Barons von Siegringen führen müßte. Der„rote Ge- neral“ verzichtete jedoch auf solche„Ver- zierungen“, wie er auch nie die zahlreichen Orden trug, die ihm vor und während des ersten Weltkrieges verliehen wurden. 1920 trat er als Generalstabschef der österreichischen Armee zurück und ging als sozialdemokrati- scher Abgeordneter ins Wiener Parlament. Trotz seiner 78 Jahre ist Theodor Körner noch ein recht vitaler und energischer Herr. Er wird das Staatsruder Osterreichs mit kräftigen Fäusten ergreifen und vielleicht manche An- derungen in Wien herbeiführen, In sozialisti- schen Kreisen spricht man z. B. nach dem jet- zigen Erfolg bereits von Neuwahlen für das Bundesparlament, in dem die Sozialdemokra- ten nur 67 Sitze innehaben, während die GVP Uber 77 Mandate verfügt. Ob es soweit kommt, dürfte in erster Linie von der nun bevorste- henden Neubildung der Regierung abhängen. Bundeskanzler Figl wird nämlich nach dem 20. Juni, dem Tag der Amtseinführung Kör- ners, dem neuen Bundespräsidenten sein Portefeuille zur Verfügung stellen müssen, Worauf er allerdings als Vertreter der stärk- sten Partei wiederum mit der Bildung eines Kabinetts beauftragt werden dürfte. Die So- zialdemokraten haben es daher nun in der Hand, ob sie eine Koalition zustandekommen lassen oder ob sie eine Neuwahl erzwingen wWolleff. In diesem Zusammenhang spielt mög- (icherweise auch der Umstand eine Rolle, daß Cörner seine Wahl zu einem erheblichen Teil den Kommunisten verdankt; diese werden also zweifellos ihre Belohnung fordern. Fk Weitere Verhandlungen mit der UT Das letzte Wort fällt in Königswinter Nach Mitteilung der Gewerkschaft Offent⸗ liche Dienste, Transport und Verkehr sind die Verhandlungen mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände(VR) über die Erhöhung der Arbeiter- und Ange: stelltenbezüge in Bad Nauheim vorläufig be endet worden. Sie sollen am 31. Mai in Kö- nigswinter fortgesetzt werden. Die Tarif- gemeinschaft deutscher Länder hat sich nun bereiterklärt, über eine 20prozentige Erhö- hung der Grundgehälter für die Länder- und Gemeindeangestellten sowie über eine Lohn- erhöhung für die Arbeiter zu verhandeln Der Vorstand des GTV weist darauf hin, daß die Streiks sofort beginnen würden, wenn die Zusammenkunft in Königswinter zu kei- ner Einigung führen sollte. Industrie kritisiert Steuergesetze Gegen die„wirtschaftsfremden Beschlüsse“ des Bundestages bei der Beratung des Gesetz- entwurfes zur Anderung des Einkommen- und Körperschaftssteuergesetzes nimmt der Bun- desverband der Deutschen Industrie(BD) in einer Erklärung Stellung. Er kritisiert insbe- sondere die Bestimmung, daß Ausgaben für die Bewirtung von Geschäftsfreunden nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden kön- nen. Diese Regelung werde den Interessen der Wirtschaft im Hinblick auf die Exportförde- rung nicht gerecht. Sie greife in internatio- nale Gepflogenheiten ein. Dadurch werde der Wirtschaftsablauf gestört und der Abschluß von Geschäften erschwert. Die Offenlegung der Steuerlisten lehnt der Bundesverband mit dem Hinweis auf den Mehraufwand für un- wirtschaftliche Verwaltungsarbeit und die Ge- fahr von Denunziationen ab. Mehreinnahmen aus erhöhten Benzinpreisen Die von der CDV/ CSU vorgeschlagene Er- höhung der Preise für Benzin und Dieselöl um 10 Pfennig je Liter würde dem Bund für die letzten neun Monate des laufenden Haushalts- jahres eine Mehreinnahme von 110 Millionen DM einbringen. Die Mehreinnahme könnte 165 Millionen betragen, wenn auch die Preise kür die sogenannten privilegierten Verbraucher erhöht würden. Exportanstieg— Einfuhrrückgang Nach den endgültigen Außenhandelsergeb- nissen für April dieses Jahres hatten die Aus- fuhren der Bundesrepublik im Berichtsmonat einen Gesamtwert von 1153 Millionen DM. Während der Wert der Exporte damit um 5,7 Prozent über dem Märzergebnis lag, ging der Wert der deutschen Einfuhren um 14,2 Pro- zent auf 1079 Millionen DM zurück. Dechema-Tagung in Frankfurt Die„Informationstagung 1951“ der Deut- schen Gesellschaft für chemisches Apparate- wesen ODechema) begann in Frankfurt mit einer Ansprache ihres Vorsitzenden, Berg- Werksdirektor Dr. H. Broche(Essen), der darauf hinwies, daß die Entwicklung der chemischen Technik auf ihr gegenwärtig ho- hes Niveau obne das chemische Apparate- wesen nicht möglich gewesen wäre. Der Chemiker müsse beute mit dem Werkstoff- Fachmann, dem Physiker und dem Ingenieur eng zusammenarbeiten. Professor Dr. Moh- ler(Zürich) sagte als Sprecher der aus- ländischen Teimehmer, daß die Dechema in den 25 Jahren ihres Bestehens auch rich- tungweisend für die entsprechenden In- dustrien des Auslandes geworden sei. Streik trotz Senkung der Treibstoffpreise Die Kutterfischer sind im gesamten Bundes- gebiet aus Protest gegen die Erhöhung der Treibstoffpreise in ihren angekündigten Streik getreten, obwohl Bundesernährungsminister Niklas in Hamburg angekündigt hatte, die Bundesregierung wolle den Treibstoffpreis für die Kutter und Küstenfischer von 470 DM auf 180 DM je Tonne herabsetzen. Die Streiken- den wollen nicht mehr als 120 DM pro Tonne bezahlen. Wie aus Kiel verlautet, haben die Behörden der Sowjetzone seit Bekanntwerden der Protestaktion ihre Bemühungen verstärkt, die westdeutschen Fischer zu bewegen, ihren Bedarf an Treibstoff in ostdeutschen Häfen zu decken. Die Fischer sollen dafür ihre Fänge in der Sowjetzone abliefern. Bedenken gegen erhöhte Gewerbesteuer Handels- und Gewerbevereine wehren sich In einer Eingabe an den württemberg-ba- dischen Innenminister meldete die Arbeits- gemeinschaft der Handels- und Gewerbe- vereine ihre stärksten Bedenken gegen die Absicht vieler Gemeinden an, ihren Haushalts- plan mit Hilfe einer Gewerbesteuer-Erhöhung auszugleichen, obgleich die steuerliche Lei- stungsfähigkeit fast aller Betriebe bereits bis zum Außersten in Anspruch genommen wor- den sei. In der genannten Eingabe heißt es A.:„Der gewerbliche Mittelstand ist sich be- wußt, daß zur Erfüllung der gemeinnützigen Aufgaben einer Gemeinde von jedem Opfer gebracht werden müssen. Es scheint uns aber nun die Grenze erreicht, an der die Gemein- den von ihrem Hoheitsrecht weiterer Steuer- erhebung nicht mehr Gebrauch machen kön- nen, vielmehr ihre Ausgaben wie es jeder Ge- werbebetrieb zu tun gezwungen ist, von den Einnahmen abhängig zu machen haben, und nicht umgekehrt. Wir sprechen die Bitte aus, bei Anträgen von Gemeinden auf Gewerbe- steuererhöhung über 300 Prozent die Geneh- migung zu versagen, bzw. in geeigneter Weise davon Kenntnis zu geben, daß die Genehmi- gung für eine Gewerbesteuer-Erhöhung nur im äußersten Ausnahmefall gewährt wird.““ Wirtschaft in Kürze Der Bier verbrauch im Rechnungsjahr 1950/51 War mit 18 Millionen Hektoliter um fast ein Orittel höher als im Vorjahr. Je Kopf der Be- völkerung wurden damit im Bundesgebiet 38,1 Liter Bier abgesetzt. Bayern steht wie schon immer mit weit über dem Bundesdurch- schnitt mit einem Ausschank von 82 Liter je Kopf der Bevölkerung. Die Grundig-Radio- Werke G. m. b. H. in Fürth haben die drei Werke der Nürnberger „Lumophon“- Radiofabrik übernommen. Die Grundig- Werke beschäftigen gegenwärtig 3200 Personen. Mannheimer Produktenbörse vom 28. Mai Die Lage am Brotgetreidemarkt hat sich kaum verändert. An Inlandsgetreide kommen kaum Anlieferungen an den Markt, so daß die Versor- gung der Großmühlen ausschlieglich durch Zutei- lungen von Auslandsware befriedigt werden muß. Im Hafer markt wurden nur kleine Posten aus Bayern mit 44 DM gehandelt.— Am Gersten- markt ist das Angebot und die Nachfrage nac! Beendigung des Braugerstengeschäftes sehr gering Sommergerste 51 DM ab Würzburg bzw. Hamburg: Irakgerste 45 bis 46 DM ab Nordsee, 43,50 DM ah Rotterdam; nordafrikanische Gerste 46 bis 47 D ab Niederrhein.— Am Hülsenfrüchte markt ist die steigende Preistendenz zum Still, stand gekommen. Für Raps neuer Ernte werder von den Oimühlen 100 DM geboten.— Der Mehl markt hat sich weiterhin beruhigt und ist flüssig am Futter mittel markt ist die Lage ruhig Gelbmais 47/50 DM, Mandschurischer Mals 50,5% DM Brasilmais 47 DM ab Nordseehäfen. Milocorn 39 bi: 40 DM ab Seehafen. Mühlennachprodukt- nach wie vor fest. Weizenkleie 25 DM inkl. Papier. sack; Roggenkleie 22,50 DM; Roggenbollmehl 27 DM Slhaltige Futtermittel vernachlässigt, Malz keime 19,30 bis 20 DM.— Am Misenfutter- markt besteht laufendes Bedarfsgeschäft, wobe“ Körnerfutter bevorzugt ist. Fischmehle unverändert. am Rauhfutter markt ist die Nachfrage be guten Vorräten alter Ernte gering. Wiesenher drahtgepreßt zirka 10,50 bis 10,75 DM. Stroh 181 ebenfalls vernachlässigt. Drahtgepregte Ware 4 bi 5 DM ab badisch- pfälzischer Station.— Die Vor- räte am Speis ekartoffel markt gehen nur langsam ab; auch in Futterkartoffeln ist wenig Umsatz. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 28. Mai Auftrieb: 246 Stück Großvieh, 474 Kälber. 1730 Schweine, 11 Schafe.— Preis e: Ochsen AA jung 98-103, 4 90—97, B 30-89; Bullen 4 jung 97102,& 88-96, B 80—87; Kühe AA jung 383-88. A 76-82, B 6875, C 5967, D bis 58; Färsen AA 100106, 4 9499, B 88-93; Kälber& 130-135, B 120 bis 128, C 100110, D bis 85; Schweine A 110-4114. 81 106115, B 2 107116, C 107-116, D 103110; Sauen G1 98-105,& 2 9096; Schafe nicht notiert Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt; Kälber langsam, Uberstand, Spitzentiere über No- liz; Schweine schleppend, Uberstand; Kühe ten- dlerten durchweg zwel Pfennig höher. Ein merk- cher Abschlag war bei Kälbern(bis zu 10 Pfg.) and Schweinen 085 zu 18 Pfg.) ee e aun Moti 5 9. Fortsetzung uns“, gebot Amrein. R O M A N VON DORIS EICE E Verlag Oertel /Spörer, Reutlingen „Hole dir auch ein Bier und setze dich zu Werner holte sich ein Clas und ließ sich neben seinem chemaligen Schulkameraden mieder. Er hatte ein breites, gutmütiges Ge- sicht, das von einer Überraschend hohen, schönen Stirn gekrönt wurde. Die Augen lagen tief unter wuchtigen Jochbögen, und das blonde, kurz Sehaltene Haar stand aller Mühe zum Trotz wie eine Bürste in die Höhe. „Was gibt's Neues, Werner?“ Der junge Mann spielte mit einem Bierfilz und zuckte wegwerfend die Achseln. „Bevor ich das Geld für die landwirtschaft- 55 liche Schule beisammen habe, gibt es für mich nichts Neues. Ich arbeite, was das Zeug hält. ze mehr Uperstunden, desto besser. Jeder Franken bringt mich näher zum Ziel.“ „Wie lange Wird's denn noch dauern?“ öchstens ein Jahr. Zum nächsten Früh- de ich mich an.“ Ind nachher willst du Wirklich über den Eroßen Teich?“ »Das ist ganz sicher“, sagte Werner ruhig. 5 das nicht. Du kaufst . mit der Aussicht, dein nicht morgen, in einem Jahrzehnt vielleicht. Aber ich bin ja noch jung.“ „Und macht es dir nichts aus, so einfach auf Nimmer wiedersehen fortzugehen aus der alten Heimat, von deiner Mutter und“ Setzte Ulrich halb wider Willen hinzu—„von Nori?“ Werner Wüthrich fühlte sich durch diese Frage vollkommen überrumpelt. Er wurde rot bis über beide Ohren, hauptsächlich wegen des alten Amrein, der verwundert aufhorchte. „Ach— Nori will ja auch hinüber.“ „Das sind so Mädchenträume—“ „Da kennst du sie schlecht.“ „Ubrigens kommt sie gerade“, warf Amrein ein. Sie schauten alle durch das Fenster auf die Straße, in deren Mitte Nori mit ihrem kleinen Bruder eilends kam, Sie trugen beide Spaten, und das Mädchen außerdem noch ein Holzkreuz und ein paar Blumen. Werner riegelte das Fenster auf, und die beiden jungen Burschen lehnten sich neben- einander hinaus, den alten Amrein unwill- kürlich verdeckend. „Wohin so eilig, Nori?“ „Moritz begraben. Warum tust du es nicht selbst. Ul“ kragte sie vorwurfsvoll. „Hah— wo er mir doch einen Franken gegeben hat!“ schrie Hans-Joggeli entrüstet. „Ich mag ihn nicht mehr sehen“, wehrte Ulrich verlegen ab. 8 „Das ist nicht schön von dir! So viele Jahre War er dir ein treuer Freund, und jetzt, Wo er dir keine Freude mehr machen kann, verleugnest du ihn“, sagte Nori tadelnd. i bin““ .„Nichts Aber ich mag Veüte nicht, die nicht reu sein önnen.“ „Nori!“ mahnte Werner veadlitena. „Was hat er N davon, wenn ich e „Ich sag's, wie ich denke, und wenn er zehnmal der Uli Amrein ist“, beharrte sie zornig, und ihre blauen Augen hefteten sich in bitterer Anklage auf den ehemaligen Freund. „In Gottes Namen, dann sollst du deinen Willen haben, du Trotzkopf“, sagte Ulrich zur nich! geringen Uberraschung der anderen und setzte leicht über die Fensterbank hin- weg ins Freie. Ein befriedigtes Aufleuchten belohnte ihn. „Die Nori hat so viel Gemüt, nur manchmal eine rauhe Schale“ sagte Werner entschuldi- gend und schloß das Fenster. „Sie hat es ihm nicht schlecht gegeben“, kicherte Florian Amrein.„Ieh kann mir nicht helfen, das Kröttli gefällt mir.“ „Mir auch“, dachte Werner Wehmütig, aber er sprach es nicht aus. Der alte Schnauzer Moritz hatte hinter der Weide, deren Wurzeln sein weiteres Dahin- treiben verhindert hatten, ein seiner treuen Dienste würdiges Grab gefunden. Alle, außer Hans-Joggeli, für den ein toter Hund eben nichts anderes war als ein toter Hund, hatte es mitgenommen, dem braven Tier so Pplötz- lich den letzten Liebesdienst erweisen zu müssen, und Nori bat Ulrich insgeheim ihre bitteren Worte ab, als sie sah, daß ihm bei seinem Anblick das Wasser in die Augen schoß. Sie zeigte hm dies ohne viele Worte, indem sie verstohlen seine Hand faßte und sie einmal herzlich drückte, worauf er sich zu einem Lächeln aufraffte, das erfüllt War von einer neuen, ihm noch unbewußten Zärt- lichkeit. Als Nori seinem Blick begegnete, wandte sie sich fast bestürzt zur Seite, als nabe sie verbotenerweise in etwas Einblick zenommen, Was 5 18 sie 5 gewe- 5 und trotz meiner vielen Arbeit richte 10 nicht darüber vernachlässi e, agt Stumm gingen sie miteinander ee der Bub abseits von ihnen am Ufer der Birs, deren schmutzig-gelbe Wogen alle Augen- blicke etwas anschwemmten, was sie auf ihrem unbotmäßigen Wege mitgerissen hat- ten. Ihr Wasserspiegel war noch immer er- schreckend hoch, aber die Wolken, jetzt nicht mehr dunkel, und unheilschwanger, sondern flockig- weiß und leicht, hingen nicht mehr tief über dem engen Tal, wie sie es die ganze letzte Woche getan hatten. Kurz bevor Nori an ihrer Haustüre anlangte brach der erste Sonnenstrahl hindurch und tastete zögernd über die beiden jungen Menschen hinweg. „Die Sonne!“ sagte Ulrich, so recht von Herzen froh, und er wußte nicht, ob es das liebe Himmelslicht oder das Mädchen an sei- ner Seite war, das die letzte Trauer um den d verlorenen vierbeinigen Freund aus seinem Herzen fegte und ihn in eine glückliche Stim- mung versetzte.„Nun kannst du deine Wäsche aufhängen“, neckte er sie. „Die hängt schon seit dem frühen Morgen, aber hinter dem Haus, weil es doch Sonntag ist. Seit Tagen lag sie schon herum, es W. höchste Zeit, daß sie auf die Leine kam, Sonntag hin oder her“ „Du bist ein tüchtiges Madchen, Nori.“ Sie lachte und schnitt eine Grimasse. „Es hat keinen Zweck, daß man etwas schlecht macht, was doch getan sein m viel lieber möchte ich lernen, wie darfst. ES ibt sO viel, das ich wissen mö so ein, daß ich jeden Tag eine kann. Ich bin nicht ganz sicher es gerne sieht; weil ich aber me „Was liest du denn?“ f 1 ironisch.„Liebesromane?“ ——— PALAST DER MARIE LOUISE IN COMPIEGNE Dieses prachtvolle Palais in Compiègne wurde, nach dem Vorbild von Schönbrunn, für die heimwehkranke Kaiserin Marie Louise in klassischem Stil errichtet. Es birgt aus- erlesene Sammlungen von Gobelins und Empire-Möbeln. Grandiose Statuen von Napoleon Bonaparte, Laetitia Bonaparte und Napoleon III. finden sich hier.(Aufn.: Orbis-Archiv) Die Schwindelprinzessin von Bains d'Azur Dreitägiges Abenteuer einer Monte Carlo. Seebäder haben oft das Schicksal von Men- schen. Während es dem einen ausgesprochen gut geht, kann der Nachbar nur notdürftig sein Leben fristen. Es gehört eben immer wieder etwas Glück dazu, wenn man sich durchsetzen will. Und dieses Glück hatte der kleine Fischerort Bains d'Azur leider nicht. Er liegt an der französischen Riviera, Seite an Seite mit den berühmten Lukxusorten, in denen Fürsten, Millionäre und berühmte Künstler rauschende Feste feiern. Nach Bains d Azur aber verirrte sich nicht einmal der Autobus eines Pariser Reisebüros; unscheinbar liegen die Fischerhäuser am Strand und die vier Fremdenzimmer im „Hotel Napoleon“ stehen seit Jahren leer, wenn nicht der Reisende einer Firma für Fischfangzubehör dort über Nacht bleibt. Man kann sich also die Aufregung des Gastwirtes vorstellen, als er eines Morgens auf einer einfachen Postkarte eine Zimmer- bestellung erhielt, die mit dem klangvollen Namen„Antoinette, princesse de Gascaron“ Unterzeichnet war. Hiliger als ein Möwenflug zog die Nachricht durch den Ort. Man wun- derte sich zuerst, schüttelte ungläubig die Köpfe, um dann aber plötzlich zu begreifen. dag damit dem Ort eine große Chance ge- boten sei. Eine Fürstin, eine richtige Fürstin mit der Beziehungen in die große Welt, hatte das be scheidene Bains d'Azur ausersehen, sie 2 beherbergen. Wenn man es geschickt an- king, konnte der Ort dadurch die Aufmerk- samkeit der ganzen Welt auf sich ziehen Und vor allen Dingen das Urteil einer Fürstin über Lage, Klima, Unterkunft und Verpflegung würde selbst die Pariser Reise büros umstimmen. Der Besuch der Fürstin von Gascaror wurde also nicht nur zu einer Sorge für den Hotelbesitzer Craigneau, sondern zu eine: Angelegenheit des Gemeindeparlamentes, das auch die notwendige finanzielle Unterstüt Zung Zzusagte Das ganze Dorf stand am Rande der ein zigen, parallel zum Strand laufenden Straß Als der Nachmittagszug in den Bahnhof fub mit dem Antoinette ankommen wollte. Une Sie kam wirklich Denn ohne Zweifel wan die junge, schlanke Dame die Fürstin. hinter der zwei hilfsbereite Schaffner große, mit der Fürstenkrone verzierte Schrankkoffer durch die Sperre trugen Eine sehr, sehr junge Fürstin kreilich; aber das machte sie nur noch sympathischer Hotelbesitzer Craigneau und drei Gemeinderäte empfingen Antoi- nette de Gascaron mit tfefen Verbeugungen. dann folgte eine Triumphfahrt in der offenen Kalesche durch die fassungslos erstaunten Einwohner Holdselig und huldvoll winkte die kleine Fürstin mit der Hand Jeder Zoll an ihr verriet die Dame von Welt. Eine Stunde nach ihrer Ankunft begann die Fürstin zu„residieren“ Sie empfing der Reihe nach alle möglichen Leute, arrangierte eine Abendtafel, zu der sie die nettesten ein- lud, ging auf alle Bitten, durch ihre Beziehun- gen das kleine Bains d'Azur zu einem großen Bad 2u machen, bereitwillig ein und war im übrigen so charmant, daß sich alle Männer Hals über Kopf in sie verliebten Bains d Azur träumte den Traum, ein zweites Monte Carlo zu werden Und es träumte diesen Traum drei Tage lang Dann gab es ein jähes Erwachen. Denn am Abend des dritten Tages erhielt der Polizeiposten von Bains d'Azur den Steck- brief einer Zofe mit Namen Jeanette Pollin, die mit einem Teil des Reisegepäcks ihrer Herrin, einer italienischen Gräfin, flüchtig geworden sei. Der Steckbrief paßte genau auf Antoinette. Ind 80 zögerte der Polfzeisergeant nicht lange, sondern nahm das Mädchen fest. Sie gestand noch im Hotel die Gesuchte zu sein, bezahlte die drei Tage Verpflegung aus Ihrer eigenen Tasche und gab zu Protokoll, daß sje die Schrankkoffer nicht geöffnet hätte, sondern sie nur als Requisit für ihr abenteuerliches Spiel verwenden wollte Dann sollten sie ungeöffnet der Eigentümerin wie- der zugestellt werden. Nat cheser Erklärung gab sich sogar die 10 ne Gräfin zufrieden; sie äußerte so- N . 7 80 kleinen, romantischen Zofe gar die Absicht, Jeanette Pollin wieder einzu- stellen, wenn diese feumütig zurückkehren würde.„Das Mädchen ist noch jung“, erklärte die Italienerin einem Reporter,„ich habe noch ganz andere Dummheiten gemacht, als ich so alt war, wie Jeanette. Alle Mädchen sind romantisch veranlagt. Ich hätte auch mehr acht auf sie geben müssen.“ So wird also das kleine Abenteuer wohl noch glimpflich für die Schwindelprinzessin abgehen. Und die Einwohner von Bains d Azur, die bei der ganzen Geschichte ein wenig die Dummen sind, konnten auch be- sänftigt werden. Ein kleines Reisebüro aus Toulouse wird nämlich in diesem Sommer die ersten Gäste bringen Loũette gſieſ dem, Chicago. Kurz nach acht Uhr an einem Freitagabend traf sich die braungelockte Louette MeDon- nell mit dem eleganten 23jährigen Frank Suarez. Er war an der verabredeten Straßen- ecke pünktlich zur Stelle. Fuhr mit seinem schicken braunen Chrysler vor, hielt und reichte dem jungen Mädchen lächelnd mehr Als 150 Kapseln Heroin aus dem Wagenfenster, Während er mit der anderen Hand 62 Dollar jafür in Empfang nehmen wollte. Im nächsten Augenblick aber lächelte er ncht mehr. Das junge Mädchen hatte blitz- zchnell eine Pistole gezogen und hielt ihm ihre Polizeimarke vor die Nase. Frank Suarez versuchte, die Detektivin zu überfahren und zu fliehen. Sie wich aber geschickt aus, und im nächsten Augenblick verstellten ihre zwei männlichen Kollegen, die sie begleiteten, mit ihren Wagen dem Rauschgifthändler den Weg. r mußte sich ergeben und behauptete, es gätte sein letzter Verkauf sein sollen, er habe sich dann einem„anderen Leben“ zuwenden vollen, Er bot den Detektiven 500 Dollar, denn man ihn freiliege. Das Geld wurde ihm bgenommen, die Freiheit aber sah er nicht. Damit war der erste Streich gegen die zande geführt, die in dieser Nacht zur strecke gebracht werden sollte. Louette Me- Donnell begab sich mit ihren Begleitern zu mem geheimnisvollen Haus im westlichen peil der 103. Straße Sie kannten die Haus- zummer nicht, hatten nur eine Beschreibung zes Hauses gehört und wußten, daß es ein rotes Tor habe. Sie fanden es. Louette läu- ate— genau nach dem„Gebeimzeichen“: zweimal lang, einmal kurz. Eine Frau er- schien am Fenster, blickte durch die Vor- hänge sah nur das Mädchen und drückte den elektrischen Türöffner. Natürlich betrat Lou- ette das Haus nicht allein Die Detektive kanden in der Wohnung der 20 jährigen Evelyn Romon 150 Kapseln Heroin. Das Gift wurde eschlagnahmt, die Frau verhaftet. Weiter ging die nächtliche Jagd. Man fuhr zum Haus 37 West, 19. Straße. Hier wohnte der 19jährige Rocco d' Agostino, bekannt als „zäher Bursche“ Er wurde zu Hause über- rascht und schlug bei seiner Verhaftung wild um sich. Auch er bot den Detektiven 209 Dollar für seine Freilassung— mit dem glei- chen negativen Erfolg wie sein Genosse Sua- rez. D'Agostino hatte in dem Rauschgift-Ring die Aufgabe, Halbwüchsige zum Rauschgift zu „erziehen“ und sie in Abhängigkeit von Heroin zu bringen. Die nächste Station War 111 West, 84. Straße. Hier fanden die drei Mitglieder der Rausch- gift⸗Squadron der Polizei den 19jährigen Johann Diaz und seine 20jährige Frau Olga. Das Ehepaar Diaz hatte sich in der schillern- den Vergnügungswelt von Harlem mit seinem „Mamba- Tanz“ einen bedeutenden Namen ge- macht. Die Mamba ist bekanntlich eine ge- kährliche exotische Schlange, und schlangen- Artig waren die Darbietungen des Tanzpaares auf den spiegelnden Tanzflächen hintergrün- diger Kabaretts. Johann und Olga Waren rasch überführt und kestgenommen. Nach Mitternacht fuhr Louette mit ihren beiden Kollegen zur Ecke 103. Straße und Wenn die sdiwarze Volksseele kocht Ab und zu ein Wasserguß von oben Monrovia Die Kolonialregierung von Liberia gehört Wohl zu den unerschütterlichsten der Welt. Sie tat noch nichts dagegen, daß die Zuhörer, wenn ihnen etwas in der Parlamentsdebatte nicht paßt, einfach einige Gießkannen Wasser über die Volksvertreter aus der Empore hinabschütten. Dies kommt seit geraumer Zeit immer dann vor, wenn der Punkt über die Bewilligung von Mitteln zur Erweiterung des Parlamentsgebäudes auf die Tagesordnung ge- setzt wird. Dann entsteht unter den verschieden- karbigen Gästen ein unwilliges Rumoren, blitzartig fahren die mitgebrachten Regen- schirme der Läberischen Volkspartei, der Bür- gerlichen und der Eingeborenenpartei in die Höhe, möglichst rechtzeitig gegen einen un- erwarteten Guß von oben Schutz bietend. Da die Eingeborenenpartei und ein Peil der Volkspartei eine derartig unmigverständliche Meinungsäußerung für„noch vertretbar“ halten, gelang es den Bürgerlichen bisher nicht, das Verbot über das Ausgießen von Wasser im Tagungssaal durchzusetzen. Zwar ist die Wache des Gebäudes angewiesen, Be- sucher mit Gießkannen festzuhalten und sie zur Abgabe dieses Gartengerätes an der Pförtnerloge bis nach Ende der Tagung zu veranlassen. Bisher hatte dies jedoch wenig Zweck; denn Aktentaschen fallen nicht unter die Sicherstellung und gerade sie sind es, die Wasserspritzwerkzeuge nebst Gießkannen kleinerer Form beherbergen, die während der Sitzung wiederholt auf den WCs gefüllt werden. Die Debatte der von der Tropenhitze ohne- hin überge wöhnlich erhitzten Häupter erfährt eine recht merkliche Abkühlung, wenn sich plötzlich auf das vielleicht doch nicht recht- zeitig regenschirmbewehrte Parlament das Naß in Tropfen, Strahlen und manchmal einem ganzen Schwall ergießt. Dreimal hatten die drei Fraktionen einen gemeinsamen Nen- ner für die Erweiterung des Regierungs- gebäudes, den Bau eines Dachgartens und Zzu- Sätzlicher Fraktionszimmer gefunden, als die beschlußwillige Einheit im Geklapper und Brausen der Gießkannen wieder zerstört wurde. So verhandeln die verschiedenen Partei- vertreter seit nicht weniger als 12 Monaten mit den parteilosen Interessenvertretern Li- berias, die verantwortlich für die Wasser- aktionen zeichnen. Diese aber lehnen die Bau- pläne für das Reglerungshaus in Monrovia 80 lange ab, wie sie nicht im Parlament vertreten sind. Sie stehen auf dem Standpunkt, daß man auch den Parteilosen, welche etwa 30 Pro- toßßen Lieblhalen die Ein„kleines Mädchen“ auf Verbrecherjagd Columbus Avenue. Hier hatte sie sich mit dem 32jäbrigen Rauschgifthändler Marcellino Morales verabredet, der in Verbrecherkreisen als der„große Liebhaber“ bekannt war. Er trug an seinem Halstuch einen Clip mit der Inschrift„Ich bin in der Stimmung zu lieben“. Seine Spezialaufgabe innerhalb des Rausch- giftringes war es, junge Mädchen zum Rauschgiftgenuß zu verführen und sie so zu Dauerkunden zu machen. Ebenso wie Suarez, das erste Opfer, nä- herte sich Marcellino lächelnd dem„kleinen Mädchen“, das ihm zu mitternächtlicher Stunde entgegenkam. Das Mädchen aber stieß ihm völlig überraschend die Pistole in die Rippen. Hinter ihr warteten bereits ihre Kollegen. Morales wich höflich vor der Pistole zurück, bis er in den Armen der zugreifenden Detektive landete. Der„große Liebhaber“ hatte ausgespielt. zent der Bevölkerung ausmachen, Sitz und Stimme geben müßte. Das Grundgesetz Lüberias sieht jedoch vor daß nur politische Parteien im Parlament ver- treten sein können. Die Parteien, d. h. die einzelnen Fraktionen, können auch nur eine Aenderung des Gesetzes beschließen, und dies werden sie nicht tun, weil sie wissen, daß dann die Gruppe der Parteilosen sogar die einfache Mehrheit erhalten kann. Das ist der eigentliche Kern der so feuchten Obstruktion des liberischen Volkes gegen seine Minderheitenregierung. Daß diese Regierung sich auf Kosten ihrer Gegner noch das Haus ausbauen möchte, geht den nicht organisierter Bürgern über die Hutschnur, so daß sie eben zur Gießkanne griffen. Leider hat sich dieses Mittel als nicht wirkungsvoll genug zur Ab- änderung der Verfassung erwiesen. Die Bür- gerlichen sind darüber hinaus entschlossen, in diesem Jahre auch den Ausbauplan für das Tagungshaus und den angrenzenden Regie- rungsbehördenkomplex durchzusetzen. Dieser Gleichmut brachte gerade in den letz- ten Wochen die großenteils„schwarze“ Volks- seele zum Kochen. Die meisten Eingeborenen Feinde jedes parteilichen Zusammenschlusses sind sich beinahe einig, in Massen vorüber- Curꝛe Hes clliellten Englische Stalljungen„dopten“ lahme Gäule dadurck, daß sie Ihnen vor dem Start Säure auf den hinteren Unterleib sprühten. Die Start- spritzen waren in Regensckirmen eingebaut. * „Abschmieren!“, sagte Archie Crawford las- sig zu dem Tankwart in Norfolk und ließ sich samt seinem Auto von der mechanischen Hebe bünne emporwuckten, Nachdem er seine Ziga- rette ausgeraucht hatte, stieg er aus— mit gebrochenem Bein kam er ins nächste Spital. gehend in die Eingeborenen- und Liberische Volkspartei einzutreten und sich auf diesem Wege Einfluß zu verschaffen. Damit stehen wohl die Parlamentsdebatten mit Regenschirm in Monrovia vor ihrem bal- digen Ende, aber es fragt sich doch, was nun Wohl erträglicher ist für die Bürgerlichen und die beiden anderen Parteien, ab und zu ein Wasserguß von oben oder in eigenen Reihen mit nicht parteitreuen Elementen durchsetzt zu werden. Vielleicht findet man auch eine Zwischenlösung und verzichtet auf den Re- gierungsbauplan. Pistole in die Nppen Der Morgen graute, langsam wurde es hel um die Spitzen der Wolkenkratzer, aber die Jagd ging weiter, Den letzten Schlag kührte Louette MebDonnell am gleichen Ort. Wie derum an der Ecke der Columbus Avenue traf sie sich mit dem 19jährigen Augustino Castilo. Er war eine„Kanone“ unter den Rauschgifthändlern, denn ihm lag es ob, dort einzugreifen, Wo alle anderen versagt hatten Und wie hatte Louette MeDonnell selbst die abenteuerliche Nacht überstanden? hre Kollegen sagten, sie habe sich nur etwas Sorgen darüber gemacht, daß sich am näch- sten Morgen ein paar kleine Fältchen um ihre Augen zeigten. Aber in dem erbitterten Kampf gegen die Rauschgifthändlerbanden, die nicht davor zurückschrecken, ihre gefähr- lichen Mittel an Kinder und Jugendliche zu verkaufen, ist der Sieg der Polizei damit wohl nicht zu teuer erkauft. z fort gebrauchsferilg. schötzt die Wunde vor Ver- onteinigong. Hitkt heilung · lötdernd und „hochbokterizid“ egen Meilauencdlgeit * an den Zehen: Ihnen knipsen zurück. TANAIFOT? NEU FUR DEUTSCHLAND „IFT eine aufnahmefähige Camera leihweise. Sie und uns die Camera wieder Nach einigen Tagen erhalten Sie die fertigen Bilder EINE IDEE die in Kürze Tausende begeistern wird! Anfragen TAXIFTOT- WIESBADEN Nerobergstr. 16. WAS 18T Ji e. 8. Kits clieii ſgeii cle. T 8 sendet geladene, Foto- schicken Heims trick sschine n dne omann: fguch 7 5 SCHWANENWCEI8s 8 Heidel auch s Heidel gründe eigene 1 Zwei T Au main-f bayeris schlags langem derart War. Heim Schloß. Wicht Sachscl nicht Garten von de Obster 70 Pro einer Aer Me gepeits Tauber schlag Großgsc Opfer 200 000 E Bac Wimpl der Ne cascht. Art a1 schrecł konnte einen den Z tötet o Stelle Bü K 1 Aussch echte gun Verlau der P. Bervor Tatsac Sanisa beweg behöre And a Der E t t findet Tagun bezirk Schule Stadt- Aber Arbeit richter Zwan PFO „Tage Am 21 erde nter JHaeiste es 8 5A d Late“ Poster von — All echten Gie 80 Gelege Kufga wWürdi versal Jäger eimer Erken. ner 8c Jagdh Schutz Werde Sen d Satzur einer Diens BaAtZ ur Südwestdeuts che Rundschau Heidelberg. Weil die offizielle„Miss Heidelberg“ keine Heidelbergerin war und auch sonst erhebliche Mängel hatte, haben die Heidelberger eine„Anti-Miss-Bewegung“ ge- gründet und wollen nun von sich aus eine eigene„Miss Heidelberg“ wählen.(lid) Zwei Drittel der Obsternte vernichtet Tauber bischofsheim(swKk/apdh. Das main- fränkische Gebiet an der badisch- bayerischen Grenze war das Hauptnieder- Schlagszentrum eines Unwetters, wie es seit langem nicht mehr in solcher Wucht und mit derart verheerenden Folgen zu verzeichnen war. Uber der Gegend von Tauberbischofs- beim ging ein Hagelschlag nieder, bei dem Schloßen festgestellt wurden, die ein Ge- wicht von 50 Gramm hatten. Der angerichtete Sachschaden allein in diesem Gebiet ist noch nicht annähernd festzustellen. Weinberge, Gartenanlagen, Fluren und Felder wurden bon dem Unwetter zum Teil verwüstet. Die Obsternte in diesem Raum dürfte bis zu 60, 70 Prozent vernichtet sein. Der Hagel flel in einer derartigen Dichte und Heftigkeit, daß ger Main zu einer meterhohen Fontäne auf:. gepeitscht wurde. Im Hof Baiertal(Kreis Tauberbischofsheim) entstand durch Blitz- schlag ein Groghßfeuer, dem drei neuerbaute EGroßscheunen und ein Wohnkomplex zum Opfer fielen. Der Sachschaden wird au 200 000 DM geschätzt. Eisenbahnzug tötet 34 Schafe Bad Wimpfen(wb). Die Herde eines Wimpfener Schäfers wurde auf der Weide in der Nähe der Stadt von éinem Gewitter über- gascht. Ein Blitzschlag sprengte die Herde der- Art auseinander, daß die Hunde die ver- schreckten Tiere nicht mehr zusammenbringen Konnten. Zahlreiche Schafe flüchteten auf einen Bahndamm, wo sie von einem kommen- den Zug erfaßt wurden. 34 Schafe wurden ge- tötet oder so schwer verletzt, daß sie auf der Stelle notgeschlachtet werden mußten. Bürgerrechtsbewegung gegen Radikale Farlsruhe(lid). Der geschäftsführende Ausschuß des Deutschen Bundes für Bürger- bechte hat beschlossen, den örtlichen Vereini- ngen zu empfehlen, die Verbindung zu An- Mmörigen links- oder rechtsradikaler Be- Sgungen abzubrechen. Dies geht aus einer Verlautbarung der Gesellschaft zur Wahrung der bürgerlichen Grundrechte in Karlsruhe mervor. Grund für dieses Vorgehen ist die Tatsache, daß die erwähnten totalitären Or- ganisationen sich der Hilfe der Bürgerrechts- bewegung zu bedienen suchen, um sich gegen behördliche Verbote von Versammlungen and anderen Veranstaltungen zu wehren. Der Landesbezirks-Elternausschuß tagt Ettlingen dw). Vom 1. bis 3. Juri Andet in Ettlingen bei Karlsruhe die erste Tagung des Elternausschusses des Landes- beꝛirks Nordbaden statt. Die Vertreter der Schulen und der Elternschaft aus sämtlichen Stadt- und Landkreisen Nordbadens werden über ihre Erfahrungen in der Zusammen- arbeit zwischen Schule und Elternschaft be- richten. Zwanzig jähriger wird„Oberbürgermeister“ PFfFOTEZheim(SW˖Ʒr/apd). Während dei „Page der Jugend“ wird die Stadt Pforzheim n 21. Juni von Jugendlichen„regiert“. Sie derden alle städtischen Amter besetzen, und enter Aufsicht des wirklichen Oberbürger⸗ eisters, soll ein 20jähriger die Geschäfte es Stadtoberhauptes führen. Im Sitzungs- saal des Rathauses tagen jugendliche„Stadt- ate“ und halten eine Sitzung ab. Sogar der Posten des gestrengen Polizeidirektors wird von einem jungen Manne wahrgenommen — Allerdings ebenfalls unter Anleitung des Schten. Der Sinn der Aktion ist, der Jugend, nie schnell zu voreiliger Kritik neigt, eine Gelegenheit zu geben, die oft recht schwierigen Aufgaben einer Stadtverwaltung kennen und ürdigen zu lernen. äger fordern Anerkennung der Privatqagden Wertheim(wb). Auf der Jahreshaupt- versammlung der württemberg- badischen ägervereinigung in Wertheim wurde in eimer Entschließung unter anderem die An- erkennung der Privatjagden verlangt. Fer- ner sollen die Beschränkungen der deutschen Jagdhoheit aufgehoben werden. Ein Jagd- schutzgesetz soll beschleunigt verabschiedet Werden. Der Präsident der Vereinigung, Riester, schilderte die großen Schwierig- Keiten, die sich mit der Besatzungsmacht wegen der Jagdausübung von Besatzungs- Angehörigen ergeben hätten. Die Württem- perg- Badische Jägervereinigung zählt gegen- Wärtig rund 4000 Mitglieder.— Die Jäger des eises Karlsruhe erwarten von den maß- gebenden deutschen Behörden, daß sie bei der amerikanischen Hohen Kommission We- gen der Beachtung der Schonzeit durch Be- tzungsangehörige vorstellig werden. In einer Beschwerde an die amerikanischen Dienststellen, stellen die Jäger fest, daß Be- in der gegenwärtigen Schonzeit Wild abge- schossen hätten. 8 i Mit dem Messer auf eine Kellnerin. Karlsruhe(lub). Eine Kellnerin, die sich mit einem Fahrrad auf dem Heimweg efand, wurde nachts von einem Unbekann- überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt, daß sie ins Krankenhau racht werden mußte. Obwohl durch die Ulferufe der Schwerverletzten sofort Pas- mien zur Stelle waren, gelang es nicht, den Zu fassen. 5 8 undesverfasstingsgericht ab 16. Juni? aArlsruhe(UP). Das Bundes verfassungs- icht wird vorausichtlich am 16. Juni seine it aufnehmen. Bis zur Fertigstellung des Prir— SBatzungsangehörige in verschiedenen Fällen Max-Palais in Karlsruhe 15 Jahre Zuchthaus für Kouril beantragt Gab es zwei Kourils in Kaunitz?— Schwere Vorwürfe gegen Benesch Karlsruhe(UP/jwb). Im Prozeß gegen den ehemaligen stellvertretenden Lagerleiter in Kleidovka, den Tschechen Johann Kouril, beantragte der Staatsanwalt vor dem Schwur gericht Karlsruhe 15 Jahre Zuchthaus. In seinem Plädoyer erklärte der Staats- anwalt, Kouril habe sich in den tschechischen Interniertenlagern unmenschliche Roheiten zuschulden kommen lassen, darunter einen Totschlag, zwei Körper verletzungen mit Tö- desfolge, sowie zahlreiche Fälle der gefähr- lichen Körperverletzung. Der Staatsanwalt forderte ein gerechtes Urteil. Es habe der Gedanke auszuscheiden, daß in diesem Ver- fahren unter allen Umständen eine Verur- teilung erfolgen müsse, weil der Angeklagte ein Tscheche sei. Der Angeklagte könne nur auf Grund eines einwandfrei geklärten Tat- bestandes verurteilt werden. Der Angeklagte lächelte während des Plädoyers den Staatsanwalt an. Anscheinend nahm er den Antrag auf 15 Jahre Zuchthaus nicht ernst. Vor dem Plädoyer sagte ein Zeuge, der in Kaunitz-HKolleg Totengräber war, es habe im Lager Kaunitz-Kolleg zwei Tschechen na- mens Kouril gegeben: den Angeklagten und einen Wachmann. Der Angeklagte habe die Deutschen zur Arbeit eingeteilt. Im Lager sei über Kouril im allgemeinen nichts Schlechtes gesagt worden, Der Angeklagte be. stritt nach wie vor, im Lager Kaunitz ge- Wesen zu sein. Er wisse ganz genau, sagte er, daß in Kaunitz-Kolleg rund 1800 Deutsche umge- kommen seien, darunter mehrere hundert deutsche Soldaten, die von tschechischen Wachmannschaften erhängt, erschossen oder erschlagen worden seien. Der Zeuge beschul- digte in diesem Zusammenhang den ehe- maligen Präsidenten der Tschechoslowakei, Benesch, der in Kaunitz den tschechischep Wachmannschaften zugerufen habe:„Jede Sermanische Hure gehört liquidiert“. Das Wachpersonal habe damit das Signal zu den Ausschreitungen an den Deutschen erhalten. Der Verteidiger bezeichnete seinen Mandan- ten als„Opfer einer bösen Ideologie“, die aach dem Zusammenbruch in der Tschecho- slowakei um sich gegriffen habe. Ohne sich auf ein bestimmtes Strafmaß festzulegen, bat er das Gericht, dem Angeklagten mildernde Umstände zuzubilligen. In einem letzten Wort wandte sich Kouril an die Richter und die anwesende Presse mit der Frage, was sie tun würden, wenn sie sich im Ausland befänden und in einem Prozeß Zeugen auftreten sollten, gegen die sie sich gicht wehren könnten. Das Verfahren gegen ihn sei„leer und falsch“. Das Urteil wird voraussichtlich am Dienstag gefällt werden. Strenge Strafe für Sils gefordert Heilbronn wb). Der Vater des Arbei- ters Walter Hering, der am 15. März beim Verlassen einer Heilbronner Kaserne von dem lettischen Wachposten Juris Sils erschossen worden ist, hat in einem Schreiben an das amerikanische Gericht in Heidelberg eine strenge Strafe für Sils gefordert. Das Schrei- ben ist außerdem an den Bundespräsidenten und den Bundskanzler sowie an Ministerpräsi- dent Maier gerichtet.„Als aufrichtiger Deut- scher und bisher überzeugter Demokrat“, so schreibt der Vater des Erschossenen,„erwarte ich, daß sich in Zukunft solche Vorkommnisse nicht mehr wiederholen. Weiter hoffe ich, daß meine gerechten Entschädigungsforderungen nach Recht und Gerechtigkeit entschieden Werden.“ 89,7 Prozent für den Streik Die Abstimmung der Behördenangestellten Die von der Deutschen Angestelltengewerk⸗ schaft zur Urabstimmung aufgefrufenen Be- hördenangestellten haben sich mit 89,7 Prozent für eine unbefristete Arbeitsniederlegung aus- gesprochen, um ihre Ansprüche durchzusetzen. Damit ist die Entscheidung für die Durchfüh- rung eines Streiks im öffentlichen Dienst ge- fallen. Der Zeitpunkt der Arbeitsniederlegung wird in einer am Dienstag stattfindenden außerordentlichen Sitzung des geschäftsfüh- renden Hauptvorstandes der Deutschen Ange- stellten-Gewerkschaft festgelegt werden. a. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Uber 2000 Waldenser aus Baden, aus der Schweiz und aus Frankreich feierten das 250 jährige Bestehen der Walden- ser-Gemeinde Neureut bei Karlsruhe. Mannheim. Im Stadtteil Sandhofen stürzte auf der regennassen Straße ein 54 Jahre alter Motorradfahrer. Er starb kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus. wb) Heidelberg. Mit 27 gegen 7 Stimmen Wurde das sogenannte Ilgner-Projekt, auf der Engelswiese in Heidelberg ein Sanatorium für Heimatvertriebene zu errichten, vom Stadtrat abgelehnt. f(b) Heidelberg. Ein 19 Jahre alter Rad- fahrer wurde von einem entgegenkommenden Personenwagen zu Boden geschleudert. Der Verunglückte erlag seinen Verletzungen, dwb) Heidelberg. An zwei verschiedenen Stellen der Stadt wurden zwei Fußgänger von Motorrädern angefahren und lebensgefährlich verletzt. Der eine der Fußgänger, ein 74 Jahre alter Gärtner, ist inzwischen seinen Verlet- zungen erlegen.(dw Wertheim. Ruth Erika von Löwenstein- Wertheim-Freudenberg, die Gattin des Erb- Prinzen Ernst Alfred, schenkte im Kreuzwert⸗ heimer Schloß einem Sohn das Leben und da- mit dem Fürstenhaus den Stammhalter.(Swyk) Kar ISsruhe. Bei 95 Bränden entstand im April in Württemberg-Baden ein Schaden von 620 000 DM. Die Schadensumme hat sich damit gegenüber dem März um etwa 20 Prozent er- n„ wb! Süddeutsche Rundfunk (Geb) 90. Jubelfeſt des Männergeſangvereins Seit Tagen ſchon leuchtet wieder die Lyra, jenes traditionsreiche des Männergeſangs über Seckenheim, kündet von einem beſonde⸗ ren Ereignis, von dem uns nur noch wenige Tage trennen. Der Männergeſangverein 1861 kann über das kommende Wochenende ſein 90 jähriges Jubiläum feiern und wird dieſes Ereignis zum Anlaß nehmen, ein großes Sängerfeſt zu veranſtalten, das ſchon jetzt in ſeinen groben Umriſſen einen Höhepunkt der geſellſchaftlichen Veranſtaltungen dieſes Sommers verſpricht. Dieſes Jubiläumsfeſt ſoll über drei Tage in Seckenheims Schloß⸗ garten zu einem Markſtein in der traditions⸗ reichen Geſchichte des Männergeſangvereins und gleichzeitig zu einem Jubeltag des in Seckenheim beſonders gepflegten deutſchen Liedes werden. Mit dieſem Jubiläum iſt noch das goldene Dirigentenjubiläum des Ehrenchormeiſters des Männergeſangvereins Fachſchulvorſteher i. R., Heinrich Roſer, ver⸗ bunden, deſſen beſondere Verdienſte um das deutſche Lied auf dieſe Weiſe beſonders ge⸗ würdigt werden ſollen. Damit wird eine Perſönlichkeit in den Blickpunkt des Inter⸗ eſſes gerückt, die ſich ein Leben lang dem edlen Sang verſchrieben hat und zu einem bedeutenden Chorerzieher geworden iſt. Nicht unerwähnt ſoll in dieſem Zuſammenhang der in aller Stille begangene 75. Geburtstag des Jubilars bleiben, der allſeits wegen ſei⸗ ner charakterlichen Lauterkeit und ſeiner be⸗ ſonderen Verdienſte um das Muſikleben Seckenheims, wir denken hier an die Chor⸗ Sängergäſte bei der Liedertafel. die Am vergangenen Sonntag empfing Liedertafel im Kaiſerhof die befreundeten Eppelheimer Sänger zu einem gemütlichen Beiſammenſein, das nach der Hochſtimmung in dem voll beſetzten Saal zu ſchließen, die engen Bande der Sangesbrüderſchaft noch feſter zu ketten im Stande war. Die Frauen der hieſigen Liedertafel hatten die Ausge⸗ ſtaltung dieſes Tages übernommen und zeig⸗ ten durch ihre Gaſtfreundſchaft in jeder Be⸗ ziehung, daß nicht allein die Männer im Stande ſind feſtlich⸗frohe Stunden zu arran⸗ gieren. Man mußte ſich nur wundern, wo die auf der Bühne mit humorigen Vorträgen und netten Perſiflagen erſcheinenden Damen Anna Volz, Emma Orth, Mina Fuchs, Frl. Volz und Schäuble dieſe Routine hernahmen, die den Saal immer wieder zu Beifallskund⸗ gebungen reizten. Großen Anklang fand auch das Schmidt⸗Quintett mit den Sängern H. und K. Volz, E. Tranſier, A. Hauck und A. Gropp, die mit ihren ſchmiſſigen Liedvor⸗ trägen den Vogel abſchoſſen. Die Eppelheimer Sänger mit ihren Familien ſchieden erſt zu ſpäter Stunde von den Seckenheimer Sän⸗ gern in dem Bewußtſein, einen Nachmittag des Frohſinns und der Gemeinſamkeit verlebt zu haben, den ſie in erſter Linie den aufge⸗ ſchloſſenen und gaſtfreundlichen Sängerfrauen zu danken haben. Um den Nachwuchs im Elektrohandwerk Auf der Jahreshauptversammlung des In- numgsverbandes des Elektrohandwerks Würt⸗ temberg und Baden in Schwäb. Gmünd stand die Heranbildung eines tüchtigen Nach- Wuchses im Vordergrund. Professor Rößgle- München, der Leiter des Deutschen Hand- werksinstituts, stellte fest, daß sich das Handwerk als lebens- und entwicklungs- fähig erwiesen habe. An der Tagung nahmen etwyd 150 Vertreter aus 38 Innungen teil. Das Elektrohandwerk in Württemberg und Ba- den verfügt über 3303 Betriebe mit 13 654 Beschäftigten. *. N Wettervorhersage Ann Mittwoch wolkig bis heiter, Höchst- temperaturen 17 bis 20 Grad. Am Dormers. tag überwiegend heiter, Erwärmung au, etwa über 20 Grad, Tiefsttemperaturen zwe. bis fünf Grad. Anfangs schwache bis mäßige östliche Winde, später schwachwimdig. führung aller Seckenheimer Vereine während des Krieges, Verehrung und Hochachtung ge⸗ nießt. Die feſtlichen Tage beginnen am Samstag mit einer Totenehrung auf dem Friedhof, während um 20.30 Uhr in dem großen Feſt⸗ zelt auf dem Schloßplatz das Feſtbankett ſtattfinden wird. Zur Ausgeſtaltung tragen neben den einheimiſchen Geſangvereinen die Turnvereine und die Kapelle Schary bei, während im Mittelpunkt des offiziellen Teils die Ehrungen und die Feſtanſprache des 1. Vorſitzenden Hermann Bauer ſtehen wer⸗ den. Der Sonntag beginnt um 9 Uhr im Vereinshaus mit einem Wertungsſingen von 10 Vereinen, an dem der Sängerbund 1865 als einheimiſcher Verein beteiligt iſt. Am Nachmittag bewegt ſich ein aus 34 Gruppen beſtehender Feſtzug mit mehreren Feſtwagen durch die Ortsſtraßen, an den ſich im Schloß⸗ hof ein Freundſchaftsſingen von ebenfalls 10 Vereinen anſchließt, bei dem ſowohl der Sängerbund wie auch die Liedertafel betei⸗ ligt ſein werden. Am Abend findet im Feſt⸗ zelt ein großer bunter Abend ſtatt, der mit Frohſinn, Humor und Geſang den Beſchluß des Haupttages bilden wird. Ausklingen wird das große Feſt am Montag mit einem großes Volksfeſt im Schloßgarten, wo ſicherlich die Wogen des feſtlichen Ereigniſſes noch einmal hochſchlagen werden. Wünſchen wir dem Män⸗ nergeſangverein für ſeine große Jubiläums⸗ feier, die von dem Feſtausſchuß ſehr ſorg⸗ Wettergottes, Blitz tötete einen Fußballspieler Mannheim(Up). Bei einem Fußball- spiel zwischen den Jugendmarmschaften des VER Mannheim und des FC Käfertal schlug in Blitz auf das Spielfeld nieder und tötete den 16 Jahre alten Horst Grabenstein, der dem VfR Manmheim angehörte. Der Blitz kam völlig unerwartet zu Beginn eines schweren Gewitters und warf mehrere Spie- ler und Zuschauer zu Boden. Kein Tabak in Geschenksendungen Nach den von der Bundesregierung be- schlossenen neuen Bestimmungen für den Geschenksendungs- und Liebesgabenverkehr, die am 28. Mali in Kraft getreten sind, dürfen Künftig Tabak, Tabakerzeugnisse, Zigaretten papier und Süßstoff im Geschenksendungs- Verkehr nicht mehr nach Deutschland ein- geführt werden. Kaffee darf bis zu einer monatlichen Höchstmenge von einem halben lg beigepackt sein. Die monatliche Höchst- menge für Schokolade beträgt je Empfängen 1 kg, für Kakaopulver 1 Kg, für Lebensmit- tel insgesamt 15 kg. Ferner dürfen die Ge- schenksendungen Kleidung, Wäschestoffe, Schuhwerk, notwendige Haushalts- und son- stige Gebrauchsgüter enthalten. Die Einfuhr deutscher und ausländischer Zahlungsmittel in Geschenksendungen ist verboten. Luxus- Waren unterliegen hohen Abgaben. 5 Ausflugszüge der Bundesbahn Die Bundesbahn führt bis auf weiteres regelmäßig an Sonntagen erstmals am Sonn- tag, den 3. Juni 1951, Ausflugszüge durch. Für das Gebiet Mannheim-Heidelberg ver- kehrt ein Zug von Ludwigshafen(Rhein) über Heidelberg durch das Neckartal nach Heil- bronn, ein zweiter Zug verkehrt von Heidel- berg über Meckesheim Sinsheim(Elsenz) nach Bad Wimpfen. Zu diesen Zügen werden Zubringerwagen in fahrplanmäßigen Zügen on und nach Karlsruhe gefahren.— Ein wei- terer Zug fährt von Heidelberg über Mann- heim Ludwigshafen(Rhein) nach Neustadt (Weinstraße) und außerdem von dort um die Mittagszeit zum Stadtbesuch nach Heidelberg. Für das Gebiet Karlsruhe werden weiter ge- Fahren: Je ein Zug nach Bühl aden) und Achern, nach Schönmünzach sowie nach Neu- stadt(Weinstraße), außerdem ein Zug zum Stadtbesuch von Achern nach Karlsruhe. Diese Züge haben den Vorteil, daß die ge- wählten Ausflugsziele ohne Umsteigen er- reicht werden können. Sie fahren von ihren Ausgangspunkten zwischen 7 und 8 Uhr ab und kehren gegen 20 Uhr wieder zurück. Zu- steigemöglichkeit besteht von besonders fest- Selegten Unterwegsbahnhöfen. Die Fahrpreise sind mindestens 50% ermäßigt. Nechisfragen dees Mags. Sie fragen Wir antworten! ö Frage L. K.: Im Jahre 1950 habe ich einen Neubau erstellt, der von vier Personen bewohnt wird. Im Hause wird ein Geschäft betrieben. Ohne Rücksicht auf den Geschäftscharakter des Hauses wurde vom Wohnungsamt ein Zimmer beschlagnahmt, um einen Wohnungssuchenden unterzubringen. Ist diese Ver- ktügung nach dem Gesetz zulässig? Antwort: Nach dem Wohnungsgesetz vom 8. 3. 1946(Kontrollratsgesetz Nr. 18) können die zuständigen deutschen Behörden jeden kreien Wohnraum erfassen und einem Woh- nungssuchenden zuteilen. Mit der Erfassung wird zum Ausdruck gebracht, daß der Raum 99975 Genehmigung des Wohnungsamts nicht weitergegeben oder vermietet werden darf. Auch der Bezug eines Wohnraums in einem Neubau aus dem Jahre 1950 hängt von der behördlichen Genehmigung ab. Daß in dem Neubau zugleich ein Geschäft betrieben wird, hat auf die Erfassung des im Hause befind- lichen freien Wohnraums keinen Einfluß. Wohl sind Neubauten nach dem 31. 12. 1949 mit mindestens 80 Prozent Wohnfläche steuer- bende Wirkung Beschwerde einlegen. späteren Auszug zu verpflichten habe. Kann 4 begünstigt; auch darf für solchen neugeschaf- B. in Württemberg-Baden, sind die örtlichen Behörden ermächtigt, bei der Wohnraumzu- teilung an den Bauherrn entgegenkommend zu verfahren. Gegen die Erfassungsverfügung des Wohnungsamtes können Sie ohne aufschie- Frage E. S.: Das Wohnungsamt hat mir vor eini- gen Wochen eine Wohnung zugewiesen. Beim Ein- zug hielt der Vermieter einen schriftlichen Vertrag nicht für notwendig. Kurze Zeit darauf forderte er plötzlich meine Unterschrift zu einem Vertrag, worin ich mich zur Tragung der Kosten für die anfal- lenden Reparaturen und der Instandsetzung beim vom vermieter gezwungen werden, nachträglich einen solchen Vertrag zu unterzeichnen? 3 erten Antwort: Wie schon in ähnlich gelagerten Fällen wiederholt bemerkt, hat der Vermieter die Wohnung in einem mangelfreien Zustand zu erhalten. Die Instandsetzungspflicht k 78. Verbandstag des schaftsverbandes(Schulze- Delitzsch) Der (Schulze- Delitzsch), auf Nord- und Südbaden erstreckt und dem Genossenschaftswesen Vorbild für die Demokratie Batdlischen Genossen- Badische Genossenschaftsverband dessen Arbeitsgebiet sich Immer Tod durch herumliegende Munition Eine erschreckende Bilanz und — Verrostete Munition besonders gefährlich Fast täglich kann 5 späten Opfern des Krieges lesen, obwohl der Krieg schon seit f wieder ihre Lehren man in der Pres sechs Jahren beendet ist Srplodiert Munition oder ein 90 Volksbanken und 113 Waren- und. Fach- Sprengkörper, die als Hinterlassenschaft der genossenschaften mit rund 150 000 Mitgl Kämpfe in der Erde oder im W r liegen, dern angehören, hielt in Freiburg seinen Wenn auch die Kurve der Unfe durch 78. Verbandstag ab. Auf der öffentlichen Selbstentzündung herumliegender Munition Hauptversammlung würdigte Staatspräsident oder durch das Hantieren mit aufgefundenen Wohleb den gesamtbadischen Charakter des 35 von Jahr zu Jahr absinkt. Verbandes, der mutig den durch die Be- S0 ist ihr Ende doch noch nicht abzusehen. satzungsdiktatur geschaffenen Graben zwi- So hat beispielsweise in Südbaden nach schen Oberland und Unterland übersprungen Ei nabe. Zur Organisation der gewerblichen Ge- nossenschaften Regierung fung des Genossenschaftsgedankens in Baden erwarte, was auch für die cepublik Demokratie wünschenswert wäre. Zum zwei- erwarte man von den Genossenschaften Al- el den Aufstand der Selbsthilfe gegen den lesverschlinger, Trotz hungen der freien der auf dem Wege zu einer Planwirtschaft und Zwangswirtschaft, er die Zune Jahres bemerkte Wohleb, daß eine Verbreiterung und Vertie- gesamte Bundes- zum Vorbild und zum Segen der Staat Wir auch wenn es der Wirtschaft seien Steuererhö- Es Alnideres als denn die seien im Grunde nichts amtlichen Munition und Sprengkörpern Statistik die Explosion von seit der Beset- im Jahre 1945 bis Ende März dieses 292 Tote und 350 Verletzte gefordert Wenn auch die Bilanz des ersten Nachkrieg jahres mit insgesamt 249 Toten und 226 Ver- letzten besonders hoch ist, so ist doch auch jetzt die Gefahr noch groß: Sprengkörper-Unglücke in Menschen ums Leben, und auch in diesem Jahr sind bereits wieder zwei Todesopfer durch solche Unfälle zu be- Klagen. ist ein verhängnisvoller Irrtum, wenn men annimmt, daß die noch herumliegenden, 1950 kamen durch Südbaden drei acht wurden verletzt, Lenkung von Produktion und Konsum, mit bereits verrosteten Munitionskörper keinen der eine zunehmende Verbürckratisierung Schaden mehr anrichten könnten. Den des Staates verbunden sei. Diese gefährliche Spreng- und Schießstoffen werden bei der Entwicklung müßten die Genossenschaften Fertigung sogenannte Phlegmatisierungsmit- verhindern helfen.. tel! und Stabilisatoren beigemischt, um sie Aus dem Bericht des Verbandsdirektors träge und gegen Reibung, Stoß und Erschüt⸗ Schnorr ging Re rvok, daß die Gesamteinlagen terung unempfindlich zu machen. Durch jah- der badischen Volksbanken Ende 1950 ins- relanges Herumliegen der Munition untel gesamt 138,4 Millionen DM betrugen. Sie verschiedenen Witterungseinflüssen können haben sich gegenüber 1949 um 15 Prozent ich diese Mittel nach der Oxydation der erhöht, die Spareinlagen nahmen um rund äußeren Umhüllung und Zersetzung der Ex- 35 Prozent zu. Das Eigenkapital der Volks- plosivstoffe lösen. Diese und andere che- Hanken habe eine Höhe von 13,6 Millionen mische Vorgänge machen die Spreng- und erreicht. Die Ausleihungen betrugen 124,2 Initialzündstoffe hochempfindlich, so daß bes Millionen DM. Die bis jetzt eingegangenen unsachgemäßer Behandlung rasch eine De- Berichte der Waren- und Fachgenossenschaf- tonation ausgelöst werden kenn. Eine große ten weis lionen aus gegenüber jahr, w. gel zu bamdsdi berücksichtigen ist. en 1950 einen Umsatz von 96,5 Mil- 77,4 Millionen im Vor- Obei allerdings der höhere Preisspie- Erde Gefahr stellen auch die zum Teil sehr heim. tückischen Zündeinrichtungen dar, die chemischen Zünder, bel den meist in die eingedrungenen vor allem Bombenblindgängern. Zu den Kreditrestriktionen führte der Ver- Nicht minder gefährlich ist die in den Jah- rektor aus, dab die beabsichtigte ren 1945 und 1946 zum Teil in großen Men- Wirkung angesichts der bedeutenden Hor gen eingegrabene Munition aller Art. Eine tungsgewinne und Schwarzgelder, die auf neuerdings weit ver Unsitte ist es 1,6 bis 2 Milliarden DM beziffert werden auch, alte Munition 5 Schrott zu Kkönmten, wohl nicht in dem gewünschten betrachten und sie auf Meist illegale Weise Ausmaß erzielt werde und daß die kleinen Als„Altmetall“ zu verwerten. und mittleren Betriebe, die keine entspre- Jeder Sprengkörper birgt große Gefahren chende Substanz von der Geldumstellung in sich, ganz gleich wo und in weichem Zu- her überbringen konnten, zu hart und unge- stand er sich befindet. Im Interesse des Le- recht b gangkommen eines geordneten Kapitalmark- etroffen würden, Nur durch das In- bens und der Gesundheit der Mitmenschen, besonders der Kinder und Jugendlichen, muß tes sel das Kredit- und Finanzierungs- deshalb das Vorhandensein jeder Munition Problem wirksam zu lösen, was die Rückkehr und jedes Sprengkörpers der Polizei oder der Moral und des geschwundenen Ver- Gendarmerie gemeldet werden, die ihre Be- Frauens zur Voraussetzung habe. seitigung durch Fachkräfte veranlassen. Generaldirektor Hinkel von der Landes- Zentralbank in Freiburg betonte, daß die Genossenschaften im süddeutschen Raum und 8 8„ un Baden innerhalb des Kreditapparates Kommt eine neue„Eiszeit“? Sine bedeutsamere Stellung einnehmen als Es wird kälter und regnerisch— Erst in li übrigen Bundesgebiet. Die Zentralkasse 20 Jahren vielleicht Besserung der südwestdeutschen Volksbanken sei mit gen den vielen Prophezeiungen, daß emer Bilanzsumme von 80 Millionen weit- Sten Jahre und Jahrzehnte eine wei- Aus die größte ihrer Art im Bundesgebiet. vFärmung bringen werden und daß wir Mahnend gestattete er sich jedoch zu bemer- 8 a bei dieser Entwicklung die Li- 1 2 mer warmen Zwischeneiszeit mit ken, d Mitze in mittleren Breiten und Palmen quidität der Volksbankinstitute nicht immer an der Nordsee entgegengehen, hat kürzlich genügend beachtet worden sei. Liquiditat ein führender amerikanischer Meteorologe be- sei ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger, als hauptet, 05 gerade c Gegenteil zu erw Rentabilität. ten sei. Dr. Hurd C. Willett vom Mas Dr. Weidmann von der- Landeszentralbank Ir tes or Technology Zeit Pie liiehr Württemberg-Baden betonte bezüglich der unter Hinweis auf die flecken-Zyklen Kreditgebung, man achte in Stuttgart stets der vergangenen zwei Jahrhunderte für die Peinlich darauf, daß die badischen Bezirke hächsten 15 Jahre eine merkliche Abkühlung des Landes nicht zu kurz kommen gegen- mit vermehrten Nieds rden U. Die Abküh- über den württembergischen. Die badischen Jung soll sich hauptsächlich in den Gebieten Volksbanken würden mindestens ebensogut hem ar machen, die während der verge mit Frediten versorgt wis die württem⸗ genen 25 Jahre eine starke armung v bergischen. 1 E 1 Spitzber- gen— Grönland— Island, ferner in Nord- europa, den östlichen USA und Alaska. Von den vielzitierten Gletscherrückgängen in den Polarkreisen meint Dr. Willett, daß sie sich schon bald in ihr Gegenteil verkehren, und daß sich die Gletscher in den nächsten Jahrhunderten wieder auf dem Vormarsch befinden werden. Was nun gar die mehrfach angekündigte Entwicklung in Richtung einer heißen Zwischeneiszeitperiode anlangt, kann Dr. Willett dafür„ganz und gar keine An- haltspunkte“ finden und betont auch, daß die Climaentwicklung der letzten 5000 Jahre die Ansicht, es würde auf der Erde wärmer, kei- nesfalls unterstütze. Bezüglich der„Kurz prognose“(bis zum Jahr 2000) hält sich der amerikanische Meteorologe an die vielumstrittenen Sonnenflecken, von denen er für die nächste Zeit geringere Akti- vität und damit parallel kühlere Tempera- turen auf der Erde erwartet. Ferner sollen nach Dr. Willetts Meinung in den nächsten künfzehn bis zwanzig Jahren auch vermehrte Niederschläge eintreten, wobei er um das Jahr 1960 mit einer m Maximalwa sserstand bei ste- henden Ge ern rechnet. Seiner Voraus- sage nach d rte in den 1970 er-Jahren wieder Umkehr zu armerem Wetter stattfin- eine den, die sich jedoch möglicherweise auch bis gegen Ende dieses Jahrhunderts verzögern Könnte. Vom Sperk Nur olympische Gesetze Der DSB und das NOR Der Deutsche Sport-Bund faßte gelten Beschlũ auf Veran- faßten 8e lassung einiger seiner Sportverbände den Beschluß, mit dem deutschen Nationalen Olympischen Komitee noch während des, Deutschen Sport-Kone ses in Stuttgart eine auherordentliche n einzuberufen. Hauptpunkt war die Ford 18, den Sport- verkehr mit der Ostzone 50 8 zu regeln, um Uberschneidungen oder Ausspielen von einigen Verbänden mit anderen, die bereits in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Sport-Ausschuß standen, zu vermeiden. Es War ein Entschluß von sport- historischer Be- deutung, der nach dreistündiger Verhand- lung aller deutschen Sportpräsidenten und der Vorstände des Deutschen Sportbundes und des NOK's gefaßt wurde. Dem Präsidium 5 NOK wurde von der Stuttgarter Firma uninger, die sich auch um die Finanzie- der Deutschen Sportausstellung ver- 1 gemacht hatte, der voraussichtliche neue Iympia-Anzug der Deutschen vor- Zestellt. Er hat das Aussehen wie der des Jahres 1932 für Los Angeles. Ein korn- blumenblaues Jacket mit grauer und weißer Hose bezw. Rock ist vorgesehen. NOK der DDR tagte in Leipzig In Leipzig tagte das Nationale Olym- pische Komitee der Deutsc chen Demokrati- schen Republik und nahm den Bericht sei- ner Delegation bei den Verhandlungen Hannover und Lausanne entgegen. In eine Entschließung wird„mit Bedauern“ Sestellt, dag die Vertreter des westdeuts Komitees eine einse e Anerkennung Westdeutschen Komit forderten. Schluß spricht die Entschliegung des deutschen NOK die Hoffnung aus, daß eine Vollständige Ubereinstimmung in naher Zu- Kunft erzielt werden kann. des 8-Stunden-Rennens nat ergeben, daß von 5 insgesamt 132 die 5 sogar teil- 5 5 56 Ane 86,0 Stain bis 350 cem Zwischen 77, und 79,5 Stakm., bis 250 cem zwischen 65,1 und 5,6 Stakm., bis 200 cem zwischen 59,6 u. om men 61,2 und 69,3 Stdkm., bis 56,4 und 65,6 Stdkm,, bis 100 cem: 51, 1 und 61,9 Stakm.; Roller bis 125 cem zwischen 50,1 und 54 Stadkm., bis 100 cem zwischen 45,2 u, 51,1 Stdkm,; 68,4 Stükm., Motorfahrräder mit Pedalen bis 100 cem zwischen 10,2 und 45,8 Stdkm,; Fahrräder mit Hilfsmotor bis 50 cem zwischen 26,6 und 39,9 Stdkm., bis 40 cem bei 22,6 Stdkm., bis 20 cem bei 23,2 Stdkm. Die beste Streckenleistung verzeichnete das BMW-Team mit den FHalbliter chinen, auf denen Georg Meier, Rudi Seltsam und Walter Zeller in den acht Stunden über 720 Kilometer fuhren. Spitzen der Leichtathletik Bei den südwestdeutschen Kampfspielen in Landau Die 3. Südwestdeutschen Kampfspiele im Landauer Stadion litten unter den schlechten Witterungsver- nältnissen, die sich auf die Leistungen der Aktiven und auf den Publikumserfolg negativ auswirkten. Zahlreiche deutsche Spitzenkönner aus Koblenz, Stuttgart und Karlsruhe gaben sich hier ein Stell. dichein. Immerhin lief der Stuttgarter Kickersmann Zandt die 200 m in 22,03 Sek., Fütterer(Phönix Karlsruhe) benötigte für die 100 m Sprintstrecke 10,9 Sek., und bei den Hammerwerfern blieb Wolf(Karlsruhe) mit 52,59 m Sieger vox Bl(Rotweigs Frankfurt), der es auf 50,29 m brachte. Im Stabhochsprung war das Nachwuchstalent Schneider Eforzheim) mit 3,90 m nicht zu schlagen. * Mercedes kaufte Die Schweizer Verrechnungsstelle in die ihr im Caracei Oze g“ Mercedes-Wagen Zürich hat zugesprochenen r- Rennwagen dem Meistbietenden zuge- n. Dieser Meistbietende war niemand anders die Mercedes-Benz-Ak Esellschaft Zürich. Preis über Der Käufer legte für beide en die stattliche summe von 225 000 Franken a eine Viertelmillion Mark) auf den Tisch. Da- naben di beiden umstrittenen Wagen ihren U Besitzer gefunden. Dieser hat 1 Eingreifen vermieden, daß die Fahr- fremde Hände kommen, die den Ruf des eimer Werkes s ehemals bester Renn- in Gefahr geb it hätten. Die beiden agen“ werden vorerst in Zürich bleiben. Durch das lebhafte Angebot wurde der rarten hoch getrieben. Kurze Sportnachrichten Zei den Medenspielen gewannen Berlin über Hes mit 8:1, Niederrhein gegen Bremen 4:0, Nord- zen Nordwürttemberg 2:5, Bayern gegen 7805 Deutschen Hockeymeister zeich- Raffelberg durch einen 1:0-Sieg meister HC Uhlenhorst Mülheim zenkriterium in Steinenbronn siegte der Baitinger vor Härle Bad Cannstatt) Dad Kappler(Mas Zwei-Stund Reutli - Mannschaftskriterium nach jegten die Stuttgarter Beim unn. Rebstoe In der Endrunde des i Turniers der Boe berer-Cup“ behaupte bad der Pokalverteid 2:1) Sieg gegen den Der 14. Kunstturner-Länderkampf Schwele und Deutschland soll am 11. ausgetragen werden. 1 deutschen Schwimmer ge- 255 und 26. Juli in Barcelona en Wasserball- eine um den 15 im Konstanzer Ha* er S Rorschach mit eine 9 K Kreuzlingen.. 1 zwischen de ße November in Die Rennwagen Sieger in Bern Grand Prix der 1 für Formel- I- Rennwagen; ra 1 145,405 Stäkm. ina-Italien e lien leine Runde ied- Schweiz Alla Romeo; . 55 5 1 e mn Zurück. Die Quoten des Sport-Totos West/ süd Gesamtaufkommen: 2 636 625.50 DM. Z W GI Ter Wette: 1. Rang: 41 Gewinner je 6 088.10 DM. 2. Rang: 1050 Gewinner je 237,50 DRM, 3. Rang: 10 488 Gewinner je 23.60 DM. Zehner wette: I. Rang: 59 Gewinner je 171.80 DM, 2. Rang: 11 316 Gewin- ner je 14. DM, 3. Rang: 80 718 Gewinner je 2. DM. WB S tte: 1. Rang: 37 Gewinner je 222,20 DM, 2. Rang: 601 Gewinner je 13,55 DM.(Ohne Gewähr).— Die Quoten des Sport-Totos Rheinland-Pfal Zehnerwette: 1. Rang: 112 Gewinner je 390,70 DM. 2. Rang: 1817 Gewinner je 23,90 DM; 3. Rang: 14 010 Gewinner je 3,10 DM.— Kleintip: 191 Gewinner je 58,90 DM.— Zwölferwette: 1. Rang: 25 Gewinner je 794,70 DM; 2. Rang: 436 Gewinner je 22,80 DMz 3. Rang: 3977 Gewinner je 2,50 DM; 4. Rang 18 939 Gewinner ſe 1.05 DM. 0 Vereins-Kalender N Turnve rein 1808. Donnerstag, 7. Juni findet um 20.3 O Uhr eine Mitgliederversammlung statt, wobei besonders die Kreisveranstaltungen und das Landesturnen in Offenburg durchgesprochen werden. Unseren Mitgliedern, besonders den Aktiven, zur Kenntnis, daß sich unser Verei u Am Sonntag, 3. Juni geschlossen am Festzug beim Männer- 8e Beginn an der Turnhalle. angverein 1861 beteiligt. Treffpunkt ½ Stund Aktive in Turnkleidung. e Vor Männergesangverein 1861. Das Grün zum Ausschmücken der Häuser wird am kommenden Freitag, 1. Juni, in der Zeit von 8-19 Uhr in der Kloppenbeimerstraße 4 zum Preise Von DM.-. 50 pro Bündel ausgegeben. Liedertafel. Heute Mittwoch abend ½9 Uhr Vorstandssitzung im Lokal.— Karten zum Sonderkonzert in Mannheim können noch beim Vereinskassier H. Uster abgeholt werden. 5 Schöne Auswahl in Sou t aper. Wie Bavebe ll, Vistra Muslin 5 Dirndl Kreien TEXTILWAREN — Me ersburgerstr. 33 A N f 35 20.30 Uhr Festbankett im Festzelt(Schloßsarten) 11 I Sonntag, 3. Juni: 7.00 Uhr Weckruf 22 9.00 Uhr Beginn des Wertungssingens 1 im„Vereinshaus“ 1 s 14.00 Uhr Festzug zum Festplatz ff a mit anschließendem Freundschaftssingen 1 19.30 Uhr Unterhaltungsabend im Festzelt eingeladen. 7 . ä Astin Brockmanns Futterkalk Emulsion, Fischmehl Grit, Holzkohlen, Hanisaat Hundekuchen Leins, Empfehle: Weizenkeime Garnelen Peitschen aat „Lactina!-Kälbermehl Nährhefe, Viehsalz Wagenfett, Fecerſett „Esso“-Viehschut g- HKartoffelkäfer-Bekämpf.-Mittel Alex. Schmich, Landesprodukte . 5.. 2 5 1 Männer- Gesangverein 1861, Mhm.-Seckenbheim verbunden mit dem goldenen Dirigentenjubiläum des Dirigenten u. Ehrenchormeisters, Herrn Heinrich Roser Entleerung von Abortgrüben am 2., 3. und 4. Juni 1951 1 Samstag, 2. Juni: 19.00 Uhr Totenehrung auf dem Friedhof N Montag, 4. Juni: ab 16 Uhr großes Volksfest auf dem Festplatz. Zu all den Veranstaltungen ist die Bevölkerung recht herzlich Der Festausschuß. PS. Der Festzug nimmt folgenden Weg: Rastatter-, Haupt-, Freiburger, Kloppenheimer-, b Zähringer-, Offenburger, Meersburger-, Mebkircher-, Hauptstraße zum Festplatz. . Wir bitten die Anwohner ihre Häuser recht Zählreich zu beflaggen und aus- 2 Frauen Abr Hackarbeiten(halb- oder ganztags) für Gärtnerei gesucht. ö Gärtnerei Netzer Neuostheim, Mühlfeldstraße 2. ü Anmeldungen Zur n mittels Spezialfahrzeug durch 3 die Firma J. Link, Bensheim 1 nimmt entgegen Martin Hirsch, Kloppenheimerstr. 49 dms tempel liefert Neckarbote- Dructterei. Eine Hausfrau het es nicht leicht, unter den vielen Bohnerwachsen gleich das Beste herauszu- inden. prüfen Sie Nechlk-kHart, glanzwachs! Sie werden 8 teststellen, daß Ihnen das r KL EIN- Au Z ELSE N können Sie telefonisch aufgeben Nationaltheater Mannheim. Mittwoch, 30. 5., 19,30 Uhr: Der Zigeunerbaron. Miete N Nr. 13 und freier Verkauf. Bonnerstag, 31. 5., 19,30 Uhr: Das heiße Herz. Miete M Nr. 13 und freier Verkauf. 5 Sonmtag. 3. 6., 19,30 Uhr: Zum ersten Freitag, 1. 6., 19,30 Uhr: Maria Stuart. Miete& Nr. 14 u. fr. Verk. Samstag, 2. 6., 19,30 Uhr: Maria Stuart. Miete O Nr. 13 u. fr. Verk. Montag, 4. 6., 19,30 Uhr: Maria Stuart. Miete E Nr. 14 u. fr. Verk. Male: Der Konsul. Auß. Miete. UPFER Messing, Blei, Zink usw. 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