Erscheint: montags, mittwochs, freitag und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. Oreisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 88 Samstag, den 2. Juni 1951 2 3.51. Jahrgang Elhisierung der Arbeit Von Helmut Kreppein Menschlicher Erfindergeist schenkte den schaffenden Menschen diejenigen mechani- schen Hilfsmittel, die sie befähigen, die stän- dig wachsenden Anforderungen der modernen Produktion zu bewältigen. Aber die zuneh- mende Mechanisierung auf allen Teilgebieten der Industriebetriebe hatte zur Folge, daß die eigentliche handwerkliche Arbeit durch die Maschine verdrängt und der Mensch seiner o Seits zum Werkzeug wurde. Nun hat man ver- 5 sucht, diesem Ubelstand durch verschiedene * 15 2 2 225 spielsweise die Monotonisjerung dadurch be- Heben, daß man dem Arbeiter durch Aufklä- Malznahmen zu begegnen. Man wollte bei- rung über den Sinn der Teilarbeit Wieder ein 1 Vollendungsgefühl gegenüber seiner Arbeit 88 zu wecken gedachte. Nur wenn der schaffende 5 Mensch die Uberzeugung gewinnt, daß seine 11 und seiner Kameraden Arbeit das herzustel- el dende Gesamtstück vollenden, wird er wieder 585 das beglückende, schöpferische Arbeitserlebnis genießen können. Oder: die berühmten Enzy- kliken Rerum Novarum(1891) von Leo XIII. und„Quadragesiroao Au“(1931) von Pius XI. beschäftigten sich eingenend mit den Grund- 1 gen der christlichen und bürgerlichen Ord- ung. Papst Pius XI. Wandte sich vornehm- lich an das Gewissen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer; er rief zur christlichen Sozial- reform und berufstandigen Ordnung auf. Aus allen diesen Bestrebungen erwuchs das Grund- Prinzip eines praktischen Christentums im modernen Betrieb: die Ethisierung. Ohne die 9 Besinnung auf den Menschen als Persönlich- . keit kann eine soziale Neform nicht durch- geführt werden. Es gibt heute noch manchen Betrieb, in dem Wohl die sozialen Gesetze beachtet, aber im übrigen die Beziehungen zwischen Arbeit- geber und Arbei ter nicht in dem Maße gepflegt werden, wie das im Interesse einer vollen REetriebsbetriedigung nothwendig wäre. Wenn beide Teile zich ler Notwendigkeit einer engen Zusa moenscbeit ee Werden, erhält die Arbeit ihren eigentlichen, frucht- baren Sinn. Denz nicht vertraglich umi ge- setzlich geregelte Rechite nd Pflichten cSnren auf die Dauer das Werk zu eme guten p- schluß bringen, sondern uu die masnschlich sönlichen Beziehungen ewschen Betriebs. tung adac Arbefterscheft. Mar ben aber wen nicht von 1 Stellung oder als Arbeiter tätig, mus von sich aus den Willen haben, freiwillig und bewußt die moralisch-ethischen Beziehungen so zu gestalten, daß damit eine Grundlage für die Behandlung anderer wictitiger Probleme ge- Schaffen werden kann. Voraussetzung für giese einzig möglichie Basis eines Betriebes aber ist die richtige umere Haltung. In einem Relrisb, int dean nur das Kapital, die Maschen und die„Herr- schenden“ etwas gelten, kan niemals eine ersprießliche arbeit geleistet Werden. Hier Wird der Mensch zar 8 Arbeiltssklave, als Nummer bewertet, Der Mensch derf jedoch nicht Kostenfaktor sein, sondern er Hiuß als Produktionsfakum angesehen werden. Die richtige Haltunz zußert sich deshalb in der Ehrfurcht v,. en Wertsthen. Begegner men dem Menschen s deen DBerifsträger mit Ver- ständnis gegentiber seigen Forderunsen, sei- nem Freiheitsbewpstseltt urid seinem natür- 11e hen Geitungshodurfuis, daun wd sich auch der Arbeiter der Führe Willig citer- ordnen. Er sieht ies, e rn Nun beiten Lasten, die auf Virri nesen,. deen, (keine Leute brauchen, de W] ein ven Euer Qualifikation aereust elrec, Ge le Gar- über das Mere hei eres Wer Führen, leiten aue seterdhet: ils, n zuerst den strengster Maßstab an sich set legen; erst dann karm er A worttst fi sie in An- spruch nehmen und an zin Unergebenen Will und dag man bereit t, die Srücrenqen Wir können derte in den læftender Stellep toris zurück, wWo er sein vorläufiges„Haupt- Nur 5 Milliurden Bundeshaushalt beträgt 14,9 Milliarden DM— Fehlbetrag gedeckt Bonn(UP). Bundesfinanzminister Schäffer kündigte an, der deutsche Steuerzahler werde nur für rd. 5 Milliarden DM der Besatzungs- kosten aufzukommen brauchen. Den Rest hoffe er auf dem Wege der Kreditnahme decken zu können. Ursprünglich hatte der Voranschlag der Alliierten die Besatzungskosten auf ins- gesamt 9,3 Milliarden DM festgesetzt. Der Fehlbetrag im neuen Bundeshaushalt sei gedeckt, so versicherte Bundesfinanzmini- ster Schäffer vor der Presse in Bonn. Uber die Einzelheiten der Deckung sei allerdings noch keine endgültige Einigung zwischen den Koalitionsparteien und dem Kabinett erfolgt. Die Bundesregierung habe daher bis jetzt nur den Hauptplan des ordentlichen und außer- ordentlichen Etats in Höhe von insgesamt 14,9 Milliarden DM verabschiedet. Der Fehl- betrag werde im Nachtragshaushalt gedeckt. Der Fehlbetrag durch die geplanten Mehr- auf wendungen habe zunächst 3,8 Milliarden betragen, von denen 2 Milliarden gestrichen worden seien. Eine Reihe von Einsparungen — Uu. a. bei den Besatzungskosten— sowie die Einführung einer Warenhaussteuer Würde das verbliebene Deflzit auf 800 Millionen DM mindern, Eine Erhöhung der Steuereinnahmen ohne neue Steuergesetze könne weitere 200 Millionen einbringen, da mit einer Steigerung des Sozialproduktes um 10 Prozent 2u rech- nen sei. Die restlichen 600 Millionen DM 801 jen entweder durch eine Sonderumsatzsteuer (300 Millionen) bezw. eine ihr ähnliche Luxus- steuer oder durch einen„neuen Weg“ sowie durch Mehreinnahmen(Wahrscheinlich aus Zöllen) in Höhe von weiteren 300 Millionen DM gedeckt werden. Was man sich unter dem neuen Weg“ vorstellen soll, wurde von Schaf- fer nicht erläutert. Einzelheiten des Etats Der Hauptplan des Bundeshaushalts 1951/52 Schließt mit 13 391 745 500 DNN fr ördterrtifchen und 1 57/1 482 50 DM im außberordentlichen Etat ab. Die Mehrausgaben entstanden u. à. durch den Aufbau des diplomatischen Dien- Sstes(37 Millionen), die Verstärkung der Poli- zei(180 Millionem), sowie den Fortfall der sechsprozentigen Gehaltskürzung für Beamte. Der Haushaltplan enthält u. à. folgende Einnahmeposten: Bundesbahn 50 Millionen, Bundespost 150 Millionen, Umsatz- und Be- körderungssteuer 5700 Millionen, Zölle und Verbrauchssteuern 4910 Millionen, Interessen- quote der Länder 1200 Millionen, Gewinn aus Müneprägung 380 Millionen, Notopfer Berlin 600 Millionen, Reingewinn der Bank deutscher Länder 80 Millionen, Verwaltungseinnahmen 321 Millionen. Auf der Ausgabenseite sind außer den be- reits genannten Besatzungskosten u. à. ol gende Beträge veranschlagt: Sozialausgaben 6291 Millionen, Berlin Hilfe 610 Millionen, Münzprägung 80 Millionen, Schuldendienst 375 Millionen, Entschädigung der Länder 112 Millionen, Grenzlandhilfe 505 Millionen, Ver- waltungsausgaben 456 Millionen, Pensions- dienst 76 Millionen. Dazu kommen noch Auf- Besdlzungskosten wendungen für die Unterhaltung der Binnen- Wasser- und Fernverkehrsstraßen sowie Aus- gaben für die Vorratshaltung wichtiger Nah- gungsmittel. Die Bundesregierung hat beschlossen, einen Kredit in Höhe von 20 Millionen DM für den Aufbau von Lehrlingswerkstätten im Rahmen des Bundesjugendplans bereitzustellen. Das Geld soll aus STEG-Mitteln entnommen und durch den Finanzminister garantiert werden, Bundestag gedenkt der Toten von Hamm Haushalt 1950 angenommen— Zuckerversor- gung soll gesichert sein BOonn(UP). Der Bundestag gedachte zu Beginn seiner letzten Sitzung der Opfer des Grubenunglücks in Hamm. Bundestagspräsi- dent Ehlers sprach den Hinterbliebenen der tödlich verunglückten Bergleute die Teilnahme des Parlaments aus. Zur gleichen Zeit als das Bundeskabinett den Haushaltsplan 1951/52 beriet, verabschie- dete der Bundestag den 16-Milliarden-Haus- nalt 1950 in zweiter Lesung. Der Vertreter des Finanz ministeriums versicherte dem Par- lament, die Regierung sei pemüht, in Zukunft die Haushaltspläne rechtzeitig vorzulegen, 80 daß sie vor Beginn des entsprechenden Haus- haltsjahres verabschiedet werden könnten. Das„Gesetz über steuerliche Maßnahmen zur Förderung der Ausfuhr“ wurde in dritter Lesung verabschiedet. Danach können Aus- fuhrbetriebe steuerfreie Rücklagen bilden; Exporteuren sollen bestimmte steuerfreie Be- träge und durch Rechtsverordnungen Umsatz- steuervergütungen gewährt Werden. Zur Zucker versorgung während der Ein- machzeit erklärte der Bundesernährungsmini- Ster, für die Monate Juli und August würden voraussichtlich 150 000 Tonnen Zucker je Mo- nat, bestimmt aber 120 000 Tonnen, zur Ver- fügung stenlen. Damit sei nach seinen Berech- nungen die Verwertung der Obsternte nicht gefährdet. Die SPD beschuldigte die Bundes- regierung, die Zuckerknappheit durch ihre Wirtschaftspolitik, insbesondere durch ihre Devisenpolitik, verursacht zu haben. Ein Ersuchen an die Regierung, 150 Millio- nen DM im laufenden Rechnungsjahr für die Remontage zur Verfügung zu stellen, wurde gebilligt. Die Remontage sei die schnellste und billigste Art der Produktionssteigerung und Arbeitsbeschaffung.. Der von dem ESU- Abgeordneten Horlacher gestellte Antrag, das notwendige Material für die Beratungen über eine europäische Land- Wirtschaftsunion zu beschaffen, wurde fast einstimmig gebilligt. Horlacher forderte die Hinzuziehung land wirtschaftlicher Sachver- ständiger zu den geplanten Besprechungen einer„grünen Union“, die er unbedingt be- grüße. 1 Gegen die Stimmen der SPD, des Zentrums und der Kommunisten verabschiedete der Bundestag in zweiter Lesung den Haushalt 1950 des Bundeskanzlers und des Bundes- Eanzleramtes.„ Brentano bei Staatspräsident Einaudi Rom(Up). Clemens von Brentano,) der erste Botschafter der Deutschen Bundesrepu- blik, hat am Freitag vormittag dem Präsi- denten der italienischen Republik, Luigi Einaudi, im Quirinal-Palast sein Beglaubi- gungsschreiben überreicht. Von Brentano versicherte dem italienischen Staatspräsidenten, dag er alles in seiner Macht stehende tun werde, um die kulturel- len und wirtschaftlichen Beziehungen zwi- schen Deutschland und Italien zu verbessern. Er betonte dabei, daß er Vertreter eines Deutschland sei, das sich von den verhäng- misvollen Anschauungen der Vergangenheit losgesagt habe.. i Nach Uperreichung des Beglaubigungs- schreibens kehrte Brentano ins Hotel Vic- quartier“ aufgeschlagen hat.“ Er empfing dort die Vertreter der in- und ausländischen Presse, denen er u. a. sagte, daß er sehr viel Arbeit vor sich habe. Es gelte 2 B., den zahlreichen in Italien lebenden und gegen- Wärtig zum größten Teil verarmten deut- schen Staatsangehörigen zu helfen. Insbe- sondere Aher Wolle er die guten Beziehungen zwischen Italien und Deutschland weiter Ausbauen. Persönlichkeit muß oberstes Ziel jedes einzel- Die Frage der Errichtung einer deutschen Botschaft beim Vatikan sei bereits entschieden. Es müsse der Botschafter nur noch offiziell ernannt werden. Brentano deutete dabei an, daß im Gegensatz zur Vorkriegstradition kein Protestant, sondern ein Katholik mit diesem Amt betraut werden soll. a Der Botschafter wird in Kürze von Mini- sterpräsident de Gasperi empfangen werden, um das Programm des bevorstehenden fünf- tägigen Italjen-Besuches des Bundeskanzlers kertigzustellen. Adenauer wird am 14. Juni in Rom erwartet. 5 a 3 Wo bleiben die Wahlergebnisse? Während sowohl die kommunistische als auch die nichtkommunistische Presse die Er- gebnisse der ersten Runde“ der italienischen Gemeindewahlen in der widersprechendsten Weise beurteilen, sind sie sich nur in einem einzigen Punkt einig: in ihrer Kritik am ita- lienischen Innenministerium, das die Zählung der Stimmen vornimmt. Bisher wurden erst rund 4 Millionen der über 9 Millionen abge- gebenen Stimmen amtlich gezählt. Die kom- munistische Presse beschuldigt deshalb das Innenministerium, daß die Ergebnisse mit Ab- sicht zurückgehalten und in einer Weise ver- öffentlicht würden, damit die„Wahlnieder- lage“ der Christlich- Sozialen Regierungspartei micht offensichtlich werde. Die Christlichen De- mokraten hätten über 1 Million Stimmen ein- gebüßt. 7 CV! Die Blätter anderer politischer Richtungen sprechen— je nach ihrer politischen Einstel- lung— von Erfolgen der Christlichen Demokraten, der Republika kfaschist O 1 dent Sebhard Müller, hat— wie er der United r oder der Neo- Schuljahr-Beginn ab 1952 an Ostern Kultministerium arbeitete Gesetzentwurf aus Stuttgart(hob). Der württemberg-ba- dische Ministerrat wird am Montag den vom Kultministerium ausgearbeiteten Ge- setzentwurf„über Schulzahranfang und Be- ginn der Schulpflicht“ beraten. Nach diesem Entwurf wird das Schuljahr ab 1952 an allen Schulen grundsätzlich mit“ Ablauf der Osterferien beginnen und en- den. Um einen Ubergang zu schaffen, wird jedoch das Schuljahr 1951/52 wie bisher im Herbst beginnen und im Frühjahr 1952 en- den. Zu Anfang des Schuljahres 1951/52 Wer- den alle Kinder schulpflichtig, die bis zum 31. Mal dieses Jahres das sechste Lebens- Jahr vollendet haben. Alle Kinder, die nach diesem Tag sechs Jahre alt geworden sind, dürfen im Herbst 1951 noch nicht in die Schule aufgenommen werden. Abgesehen von diesen Ubergangsbestim- mungen werden künftig grundsätzlich Alle Kinder, die bis zum 31. März das sechste Le- bensjahr vollenden, im Frühjahr schulpflich- tig. Darüber hinaus körmen Kinder, die erst zwischen dem I. April und dem 30. Juni sechs Jahre alt werden, auf Antrag der Er- ziehungsberechtigten zu Beginn des Schul- jahres in die Schule aufgenommen werden, wenm sie die für den Schulbesuch erforder- liche geistige und Körperliche Reife besitzen. Der Gesetzentwurf soll am 1. August 1951 in Kraft treten. Bei einem Zustandekommen des Südweststaates sind in der Frage des Schulanfangs keine wesentlichen Schwierig- keiten zu erwarten, da Württemberg- Hohen- Zollern bereits ein entsprechendes Gesetz er- lassen hat und da Südbaden den Schuliahr- begimn auch vom Herbst ins Frühjahr ver- legen WiIII. Bundesjugendplan wird verwirklicht Lehr:„Alles nur Mögliche für die Jugend“— 29 Millionen DM stehen zur Verfügung Bonn(epd).„Der Bundesjugendplan wird voll und ganz verwirklicht“, erklärte Bundes- inmnenminister Lehr in einem Interview.„Ein- zig die vorgesehene Kreditaktion hat sich etwas verzögert.“ Die Behauptung, die Mittel für den Plan seien lediglich aus vorhandenen Etatposten zusammengetragen worden, be- zeichnet der Minister als falsch. Die im Haus- haltplan ursprünglich vorgesehenen 1,5 Millio- nen seien um 16 Millionen erhöht worden, wozu noch aus der KRriegsfolgenhilfe 13 Mil- lionen DM für die laufenden Kosten der Grundausbildungslehrgänge und der Jugend- gemeinschaftswerke kämen. Für Watenstedt⸗ Salzgitter seien 1 Million, für die Jugendför- derung in Berlin 1,5 Millionen bereitgestel worden, Bis auf die noch erwarteten 20 Mil- lionen Kredite ständen alle Mittel bereit und würden täglich durch die Länder und Jugend- organisationen abgerufen. 5 Zu der am Bundesjugendplan geübten Kri- tik meinte der Minister, sie gehe, soweit sie nicht böswillig sei, von felschen Vorausset- zungen aus. Häufig werde übersehen, daß der Bundesjugendplan nur den Beitrag des Bun- des zu den Jugendförderungsmaßnahmen dar- stelle, die in erster Linie Sache der Länder seien. Bundesminister Lehr erhofft in diese Sache noch viel von der Privatinitiative, vo allem von seiten der Wirtschaft. Er unter“ strich, daß sich der Bundesjugendring auff seiner Mainauer Tagung sehr positiv zu den Plan eingestellt habe, f„„ „Wir wollen keine Staatsjugendé, meinte der Minister im Hinblick auf die Vorgäng hinter dem Eisernen Vorhang,„wir wollen nicht uniformieren und nicht gleichschalte Außerdem wollen wir nicht nur die organi- sierte Jugend, sondern gerade auch die nicht organisierte Jugend ansprechen.“ Es sei nicht einfach, die Skepsis der Enttäuschten zu zer, streuen. Die Jugend solle jedoch die Uber- zeugung gewinnen, daß man alles nur Mg liche für sie tue.„Daß die Bundesregierun diese feste Absicht hat, kann ich zusichern“, Wird Dr. Müller 1 Präsident des Verfassungsgerichts? Auch Dr. Josef Beyerle in engerer Wahl Tübingen(UP/Z SH. Der Staatspra von Württemberg- Hohenzollern, r. Press mitteilte— aus Bonn die offi Anfrage erhalten, ob er den Posten de Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes äbernehmen wolle. Dr. Müller hat sich gicht entschieden. 8. Wie aus Bonn verlautet, wurde der el malige Justizminister von Württemberg den, Dr. Beyerle(CDU), als 8 wärter für diesen Posten genannt. Dr. haben. Für Für und wider das Farbentragen Stellungnahmen aus Mainz und Tübingen Tübingen Gch). Zu der Kritik des rhein- Iand- pfälzischen Ministers Dr. Süsterhenn am Verbot des öffentlichen Farbentragens teilt die Universität Tübingen mit, daß sie mit Allem Nachdruck an den Beschlüssen der Rektorenkonferenz festhalten Werde, die sie mit guten Gründen für rechtskräftig halte. Die Universität Tübingen wahre ihren Stand- Punkt, der sich gegen das 6ffentliche Far- bentragen richtet, aus sozialen Gründen ung im Hinblick darauf, daß der Weg zu den Wirklichen Fragen der Persönlichkeit jedes Volkes durch solche Lebensformen eher ver- Sperrt als erleichtert wird. Die Rektoren und Senate Sämtlicher Hoch- schulen in der Bundesrepublik vertreten ausnahmslos den Standpunkt, dag es sehr Wohl zur Körperschaftsgewalt der Hoch- schule gehöre, über Fragen des Farbentra- gens ihrer Studierenden in der Oflentlich- keit ordnungen Zu treffen, erklärte der Rektor der Johannes-Gutenberg- Universität in Mainz, Professor Isele, anläßlich einer Im- Matrikulationsfeier. Die Frage des Farben- tragens berühre wesentliche Probleme des Sozialen Friedens, die auf rein örtlicher Ebene nicht zu lösen seien. Es erscheine da- ner Wenig förderlich, von außen her und etwa auf dem Wege Verwaltungsgerichtlicher Klagen die pis! ge tolerante Atmosphäre der Mainzer Universität zu belasten. Polizeichef muß sich verantworten Steuerhinterziehung wird untersucht Frankfurt(OP). Gegen den Frankfurter Folizeipräsidenten Klapproth ist von der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Steuerhinter ziehung eingeleitet worden. Eine sofortige Unter- suchung sei selbstverständlich gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit, nachdem Klapp- roth bei seiner eidlichen Vernehmung im Frankfurter Kripo- Prozeß ausgesagt habe, Wöchentlich zwei Stangen(400 Stück) ameri- Canische Zigaretten von US-Beamten empfan- gen zu haben. Erfahrungsgemäß werde das Ermittlungsverfahren längere Zeit in An- spruch nehmen, da die deutsche Rechtspre- Hung bei Verdacht auf Steuerdelikte vor et- Waiger Strafverfolgung eine steuerliche Uber- Prüfung verlange. Auch NGG verlangt Mitbestimmung Stuttgart dwW-/ UP). Der Gewerkschafts- tag der Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten(NGG) in Stuttgart- Feuerbach hat den Vorsitzenden des Deutschen Gewerk- schaftsbundes in einer Entschließung eèrsucht, sich für die Verwirklichung des Mitbestim- Mungsrechtes in der Nahrungsmittelindustrie Sinzusetzen. Der Hauptversammlung der„Süddeutschen Zucker AG., Mannheim, hat die Gewerk- schaft den Vorschlag Unterbreitet, ein Ge- Werkschaftsmitglied als Vertreter der Ver- braucherschaft und Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat zu wählen. Vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates würde dieser Antrag je- doch abgelehnt, da his jetzt lediglich in der Schwerindustrie das Mitbestimmungsrecht Sesetzlich verankert sei und die Firma einer Regelung durch den Bundestag nicht vor- Sreifen wolle. 15 Tote in Hamm Ha m m(UP). Die Zahl der Todesopfer bei dem Bergwerksunglück auf der Schachtan- lage„Heinrich Robert“ in Hamm-Herringen Bat sich auf 15 erhöht, nachdem im Laufe des Freitag einer der Schwerverletzten im Kran- Kenhaus gestorben ist, Von den 19 noch im Krankenhaus befindlichen Bergleuten schwe- ben drei in Lebensgefahr. Die Familien der tödlich Verunglückten erhalten aus einem Sonderfonds neben den üblichen Sterbegel dern 1000 DM in zwei Raten zusätzlich aus- gezahlt. MecCloy soll Gnade üben Studenten sammeln Unterschriften— Beru- fungsklage in Washington München(Up). Münchener Studenten Wollen ein Gnadengesuch für die sieben Rot- Jacken in Landsberg an den amerikanischen e richten. Sie haben in der Mensa Unterschriftenlisten aufgelegt und außerdem kursieren in den Hörsälen der Uni- Fersität während der Vorlesungen ähnliche Listen. Der Allgemeine Studentenausschuß Weist darauf hin, daß es sich hierbèei um eine Private Aktion„im Namen der Menschlich- Reit handelt. Der amerikanische Rechtsanwalt Warren Magee legte inzwischen beim Bundes-Beru- Tungsgericht in Washington Einspruch gegen die Entscheidung des Distriktsgerichts ein, das Ale Zivilklagen gegen Auhenminister Acheson und Verteidigungsminister Marshall zurückge- Wiesen und sich für nicht zuständig erklärt Hatte. Die Verhandlung in der Berufungsin- stanz wird wahrscheinlich am Montag statt- Hnden. Drei Tschechen wurden von einem Gericht in Prag wegen Hochverrats, Sabotage und Spionage zum Tode verurteilt. Zwei Angeklagte erhielten lebenslängliche Gefängnishaft, Zwei Weitere wurden zu 30 und 18 Jahren Gefäng- mis verurteilt. Zürich feierte den 600. Jahrestag seines Ein- ſtritts in die Eidgenossenschaft mit großen keucgebungen, Trachtenfesten und Freuden- euern. 5 5 Italien baut eine eigene Walfang flotte auf, die in etwa zwei Jahren fertiggestellt sein soll 51e Flotte soll aus einem Mutterschiff und 2 Fangbooten bestehen. Der frühere ungarische Staatspräsident Ar- ad Szakasits soll nach Aussagen ungarischer 5 im vergangenen Winter wegen Anngeblicher Spionage ⁊zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden sein. Direktoren von zoologischen Gärten aus 2 Staaten werden vom 5. bis zum 7. Juni in f dam an einem internationalen Kon- teilnehmen. Aus der Bundesrepublik n Dr. Grzimek(Frankfurt a. M.) und rau Heinroth(Berlin) nach Amsterdam fah- Westberlin fordert freie Wanlen Sowzetisches Militär gegen unzufriedene Leuna- Arbeiter Berlin(UP). n einer gemeinsamen Er- Klärung lehnten der Westberliner Senat und die Foalitionsparteien die bevorstehende Volksbefragung kategorisch ab und bezeich- weben freie Wahlen in ganz Deutschland als Sinzige„wirklich demokratische Entschei- dung.“ U. a. heißt es in der Verlautbarung: Jeder Gegner der Diktatur muß solche dema- Sogischen Befragungen grundsätzlich aAbleh- nen, auch wenn sie scheinbar den Lebensin- teressen aller Deutschen entsprechen. Wer sich der sogenannten Volksbefragung nicht entziehen kam, ohne unnötige Opfer zu bringen, soll vorher wissen: Die freie Welt Slaubt nicht an diesen Schwindel. Demgegenüber erklärte der amtierende Mi- nisterpräsident der DDR, Ulbricht, auf einer Großkundgebung im Berliner Ostsektor: Wer der Volksbefragung fernbleibt, versündigt sich gegen das Volk und hilft den Kriegstreibern. Ulbricht schloß seine Rede mit Hochrufen auf das starke Bollwerk des Friedens“, die So- Wi etunion, und den„besten Freund des deut- schen Volkes“, Josef Stalin. Eine scharfe Rüge hat laut„IWE“ das Po- Jitbüro der SHD dem geschäfts führenden Vor- Sitzenden der KpD in der Bundesrepublik, Schleifstein, erteilt, In einem Schreiben heißt es, die Kommunistische Partei in der Bundes- nf rr. Truman greift in Ulstreit ein Persönliche Briefe an Attlee und Mossadegh London(UP). Präsident Sowohl dem britischen Ministerpräsidenten Attlee als auch dem iranischen Premier Mos- Sadegh persönliche Schreiben übermitteln las- Sen, in denen er zu einer friedlichen Regelung des Streits über die britisch kontrollierte Anglo- Iranische Erdölgesellschaft rät. Unmittelbar nach Erhalt des Briefes berief Mossadegh eine Sondersitzung des iranischen Kabinetts ein. Am Samstag will er voraus- sichtlich das Parlament mit dem Inhalt von Trumans Schreiben vertraut machen. Iran hat zwei ausländische Journalisten, darunter einen Reuter- Korrespondenten, aus- gewiesen. Der stellvertretende iranische Mini- sterpräsident erklärte dazu, man könne keine „Verdächtigen Elemente“ mehr im Lande dul- den. 5 Truman hat Mißlungener Putschversuch in Athen Generale wollten die Regierung stürzen Athen(UP). In der Nacht zum Donnerstag versuchten Truppen der Athener Garnison, die griechische Regierung zu stürzen. Unter Füh- rung von zwei Brigadegeneralen und fünf Obersten besetzten kleine Truppenabteilungen den Athener Rundfunksender und umzingel- ten das Parlamentsgebäude, das Kriegs-, Lufttahrt- und Marine ministerium sowie die Hauptpost. Ministerpräsident Sophocles Venizelos for- derte sofort den als Oberbefehlshaber der griechischen Armee zurückgetretenen Feld- Marschall Papagos auf, seinen Einfluß zu ver- wenden, um die Offiziere zur Vernunft zu bringen. Es gelang Papagos nach sechsstün- digen Verhandlungen, die Offiziere zu ver- anlassen, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen, Die Führer des Aufstandes wurden verhaftet. Das Heer und die Polizei befinden sich immer noch in Alarmzustand. 5 Die Offiziere sollen den Putsch unternom- men haben, weil sie mit dem Rücktritt von Feldmarschall Alexander Papagos nicht ein- Lerstanden Waren, Sie waren der Ansicht, daß dieser Rücktritt eine erzwungene Entlassung gewesen sei. Offiziell war der Rücktritt des Feldmarschalls aus„Gesundheitsgründen“ er- kolgt. 4. F Dreimal Tod auf elektrischem Stuhl Wegen Bombenattentat auf ein Flugzeug Manila(UP). So sehr liebte Crispin Verzo die schöne Frau des Geschäftsmannes Fructuoso Suzara, daß er sich entschloß, den unbequemen Ehemann der Geliebten aus dem Weg zu räumen. Mit seinen Freunden Salazar und Largo fertigte er eine Bombe an und versteckte sie in dem Flugzeug, mit dem Süzara eine Reise antrat. Kurz nach dem Aukstieg explodierte der Sprengkörper, das Flugzeug stürzte brennend àb Und alle In- Sassen, einschließlich des Gatten der schönen Frau Suzara, kamen ums Leben. Das war im Jahre 1949. Nun, fast auf den Tag zwei Jahre nach dem Mord, wurden die drei Freunde zum Tod auf dem elektrischen Stuhl ver- Ur teilt. Vom Ost-West- Handel profitiere Großbri- tannien mehr als die kommunistischen Han- delspartner, erklärte Handelsminister Shaw cross im englischen Unterhaus. König Haakon von Norwegen trifft am Dienstag zu einem Staatsbesuch in der briti- schen Hauptstadt ein. Die französische Nachrichtenagentur, Agenee France Presse“ schloß ihr Büro in Prag, nach- dem der leitende tschechoslowakische Ange stellte und gegenwärtige Bürochef Dr. Josef Siska verhaftet worden ist. Die Bundesleitung der SPD ist von Han- Dover nach Bonn umgesiedelt, wo sie vorläu- ig eine Baracke bezog. „Wenn die Oder-Neisse-Friedens-Grenze heute den Westmächten ein Willkommener Anlaß zur Hetze ist, so mögen sich alle Um Siedler darüber klar sein, daß ein Marsch ge- gen diese Grenze nicht ein Weg in die Hei- mat, sondern ein Weg ins Massengrab sein Wird, sagte der Ostzonen Außenminister Dertinger in einer Rede. Der spanische Botschafter Antonio Maria Aguirre Gonzalo überreichte Bundespräsident Heuss sein Beglaubigungsschreiben. Graf Coudenhove-Calergi hatte eine längere Unterredung mit dem französischen Hoch- kKommissar Francois-Poncet in Bad Godesberg. Graf Coudenhove wird auch dem Bundeskaftz- ler einen Besuch abstatten. republik habe bisher jegliche Aktivität bei der Vorbereitung der Volksbefragung vermis- sen lassen. Bisher hätten nicht einmal 10 Pro- zent der eingeschriebenen KPD Mitglieder Mmre Ja- Stimme der Volksbefragung gegeben. Zu ernsten Unruhen soll es, Wie der Ber- liner„Telegraf“ berichtet, vor kurzem in den Leunawerken bei Merseburg gekommen sein. Nachdem eine Rede über die Volksbefragung gehalten worden war, sprach ein FDGB-Ver- treter über einen neuen FKollektiv- Vertrag, der eine Herabsetzung der Löhne vorsieht. Die Arbeiter wWaren erregt, und nachdem ein kom- munistischer Vertreter der Betriebsgewerk⸗ schaft die Arbeiter als Saboteure bezeichnete, steigerte sich die Unruhe. Die Werksleitung eg eine Volkspolizeibereitschaft herbeirufen. Nun forderteff die Arbeiter die Räumung des Werkgeländes von der Volkspolizei, die je- doch mit den Karabinern Segen die Arbeiter Vorging. Im Laufe der Ausein andersetzung, 80 berichtet der„Telegraf“, traf sowjetisches Militär ein, das die Arbeiter mit Schlägen und Kolbenstößgen auseinandertrieb. Es gab eine Reihe Verletzter unter den Arbeitern. 5 Die beiden langjährigen Leiter des Ostber- liner Großkraftwerkes Klingenberg, Edler und Löslein, sind nach Westberlin geflüchtet. Die beiden anerkannten Fachleute sollen angege- ben haben, daß man sie für Propaganda- Zwecke der SED ausnützen wollte. Sowjetunion wegen KZs verurteilt 5 Prozeß in Brüssel abgeschlossen Brüssel(UP). Ein Tribunal der Inter- nationalen Kommission gegen Konzentrations- lager„verurteilte“ die Sowjetunion, weil sie Konzentrationslager nazistischer Art unter- halte. Der Präsident des Tribunals, Bala- chowski(Frankreich) verkündete dieses„Ur- teil“ im Egmont-Palast, während kommunisti- sche Demonstranten versuchten, das Gericht mit Protestrufen niederzuschreien. Balachowski gab bekannt, daß sieben Rich- ter das von 25 Zeugen unterbreitete Material eingehend geprüft hätten. Es sei als erwiesen anzusehen, daß die Geheimpolizei in der So- Wietunion einen Staat im Staate geschaffen habe, in dem Männer, Frauen und Kinder in unmenschlicher Weise ausgebeutet würden. Die Lagerinsassen müßten täglich 12 bis 14 Stunden hart arbeiten und erhielten dabei Hungerrationen. Der Präsident forderte, daß Recht an die Stelle von Gewalt treten müsse and daß die Konzentrationslager abgeschafft Werden. Kurz vor Beendigung der Sitzung kam es zu einem neuen Störversuch, als so- eialistische Demonstranten riefen:„Und Was ist mit den Konzentrationslagern in Spanien?“ Lie empfiehlt Waffenstillstand Verstärkte Lufttätigkeit der Kommunisten TORE IO(UP). Die Frontlage in Korea ist io grogen und ganzen unverändert. Lediglich im Westen gewannen die UN- Truppen unter Uberwindung sehr starken Widerstandes 2 bis 3 km an Boden, Die Kommunisten ent- Wickelten gestern ihre intensivste Lufttätigkeit seit Beginn der Kampfhandlungen. In größe- ren Schwärmen attackierten sie nach Nord- korea einfliegende Superfestungen. Trygve Lie, der Generalsekretär der IN, sprach sich für neue Bemühungen um die Bei- legung des Konfliktes aus. Dabei vertrat er die Ansicht, daß die Kampfhandlungen„etwe längs des 38. Breitengrades“ beendet werden sollten. Mit allem Nachdruck Wandte sich Lie Segen eine Beschwichtigungspolitik, betonte Aber, daß die UN keine Möglichkeit übersehen dürften, Friedensverhandlungen auf ehren voller Grundlage herbeizuführen. Sollte es in naher Zukunft nicht zu einem Waffenstill. stand kommen, dann wäre es die Pfliclit Aller Mitglieder der UN, zusätzliche Truppen für den Kampf in Korea bereitzustellen. Eine Million„Saboteure“ in China getötet Hongkong(UP). Der Premierminister des Pekingregimes Tschou En Lai gab be- kannt, daß seit der Begründung der kommu- nistischen Herrschaft vor Zwanzig Monaten eine Million antikommunistischer Guerilla Kämpfer und Saboteure getötet worden seien In der Zahl der umgekommenen Guerilla- Kämpfer sollen die etwa 50 000 Opfer nicht einbegriffen sein, die bei den Reinigungsaktio- men gegen die„Gegenrevolutionäre“ ihr Leben lassen mußten. Die offizielle kommunistische Nachrichten- agentur„Neues China“ gab die Ausweisung des französischen Bischofs Vienne aus Tientsin bekannt. Der J4jährige Prälat, der die letzten 50 Jahre in China verbrachte, soll seine Geg- nerschaft zu den von den Kommunisten auf- gezogenen religiösen Parteien nicht geleugnet Haben. Kommunisten bedrohen Hanoi Bedeutsame Fortschritte der Vietminh- Offensive Hanoi(UP). Kommunistische Vietminh⸗ Truppen, deren Stärke auf etwa 40 000 Mann Seschätzt wird, nahmen ihre Offensive Segen das Delta des Roten Flusses in Tonking auf. Sie überschritten dabei den Fluß Day und Stehen zur Zeit noch etwa 50 km von der Hauptstadt Hanoi entfernt, Die Stadt Phuong Tong fiel bereits in ihre Hände. Der Stoß der Kommunisten richtet sich An- scheinend wieder auf den strategisch wichti- Sen und bereits früher umkämpften Ver- Kehrsknotenpunkt Ninh Binh. In militäri- schen Kreisen wird Angenommen, daß die Wietminh das ganze reiche Delta des Roten Flusses erobern wollen, wWo die Reisernte in diesen Tagen beginnt. Malan droht London Kapstadt(UH). Der südafrikanische Pre- mierminister Malan erklärte, falls die Kritik Londons, die Südafrika der Verfolgung der farbigen Einwohner bezichtigt, anhalten Sollte, sehe sich das Land unter Umständen gezwun⸗ gen, eine freie und unabhängige Republik zu begründen. Die britische Kritik an südafrika- nischen innerpolitischen Angelegenheiten werde die Ursache für diesen Schritt sein. Malan er- Irnerte an die Errichtung des Burenstaat 8 in Transvaal, die aus ähnlichen Gründen ertolgt 8el. Südwestdeuts ene Rundschau Von der Zerreißmaschine verstümmelt Heidelberg(SWE). In den Glanzstoff- Werken Obernburg geriet ein 47 Jahre alter Maschinenwärter, der mit dem Einlegen von Zellstoffplatten in eine Zerreig maschine be- schäftigt war, ins Getriebe und wurde getötet Die zu Hilfe eilenden Arbeitskameraden konn- ten nur noch die entsetzlich Verstümmelte Leiche bergen. Jugendstadtratssitzung im„offenen Rathaus“ Weinheim Bergstraße(ub). Die Wein heimer Aktion„Offenes Rathaus“ wurde mit iner„Stadtratssitzung“ beendet. Sechs Ju- Sendliche stellten die Stadtverwaltung und 24 andere den Stadtrat dar. Mit viel Eifer Wurden auf der mehrstündigen Sitzung Ju- Sendprobleme, wie die Erstellung, eines Ju- gendheimes, Filmkontralle und die Frage von Jugendabonnements bei den Theaterveran- staltungen der Kulturgemeinde diskutiert und Vorschläge für den„Seniorenstadtrat“ Zusgearbeitet. Die Jugendlichen befaßgten Sich auch mit Themen, die ihren alten „Stadtrats kollegen!“ schon manches Kopf- zerbrechen verursacht hatten: Die Anlegung Con Finderspielplätzen und Parkplätzen im Stadtgebiet, Ermäßigung der Hundesteuer, Neubau eines Krankenhauses und Verschö- Herung des Stadtbildes. Buchen(wb). Ministerialrat Dietrich Von der nordbadischen Unterrichtsverwaltung in Karlsruhe erklärte während einer Dis- kussion in Buchen, in Nordbaden werde es kein Zentralabitur geben, solange er etwas Zu sagen habe. Das Zentralabitur, eine fran- Zzösische Eimrichtung, nach der alle Abitu⸗ rienten des Landes bei der Reifeprüfung die gleichen Aufgaben erhalten, ist im fran⸗ Zzösischen Besatzungsgebiet eingeführt wor- den. Amend brach zweimal zusammen Der Angeklagte in Tränen Scharfe Kon- troversen Staatsanwalt Verteidiger Karlsruhe wb). Am zweiten Tag im Prozeß gegen den ehemaligen Finanzpräsi- denten von Nordbaden, Dr. Amend, erlitt der Angeklagte, der den Eindruck eines schwerkranken Menschen macht, einen leichten Nervenzusammenbruch. 2 Beim zweiten Nervenzusammenbruch bracf Dr. Amend plötzlich in Tränen aus und Mußte von seinen Angehörigen aus dem Saal geführt werden. Die Verhandlung wurde je- Weils für eine halbe Stunde unterbrochen. Vor dem zweiten Zusammenbruch Dr Amends hat Ministerialrat Ahl vom Rech- aungshof Karlsruhe als Sachverständigel AUsgesagt, nach seiner Meinung habe für die Beschaffung des KRraftwagens durch Dr Amend kein dringendes Bedürfnis vorgele- gen. Aus diesem Grund, Sagte Ahl, habe er die außerplanmäßige Beschaffung des Wa- gens als Gesetzes verletzung Beanstandet und den Fall dem Landtag unterbreitet. Außer- dem habe das Vorgehen des Angeklagten eim Eingreifen in dre Budgetrechte des Land- tags bedeutet. Dag Dr. Amend außerdem als Beamter seine Genehmigung in einer Sache gegeben habe, an der er selbst wirt- schaftluch beteiligt gewesen sel, müsse Als ein besonders starker Verstoß Segen die Be- stimmungen der Reichshaushaltsordnung an- Sesehen werden. Demgegenüber stellte Dr. Amend fest, daß er auf Grund der damaligen unübersichtflt chen Verhältnisse nicht immer sichtspunkten habe handeln müssen. Nur so nabe er die ihm gesellten Aufgaben erfüllen können. Der Kraftfahrzeugpark seiner Dienst- stelle sei in Stuttgart im übrigen als vor- bildlich anerkannt Worden. Auch am zweiten Verhandlungstag kam es u zahlreichen Kontroversen Zwischen dem Staatsanwalt und den Verteidigern, die darauf hinwiesen, daß der Prozeß jetzt in mem anderen Lächt erscheine, als auf Grund der Anklageschrift zu erwarten gewesen Wäre. 5 Novelle zum Neugliederungs-Gesetzꝰ? Freiburg(de). Sowohl die badische Re- Zlerung als auch Kreise der badischen CDU tragen sich mit der Absicht, im Bundestag eine Novelle zu dem Neusgliederungsgesetz einzubringen. Die Anderung soll sich haupt- sächlich auf den Paragraphen 10 des Gesetzes beziehen, um bei der Volksabstimmung über den Südweststaat am 16. September eine Durchzählung der Stimmen nach den alten Ländern Baden und Württemberg zu er- ceichen, In seiner jetzigen Form sieht das Gesetz eine Durchzählung nach vier Stimm- bezirken vor, Wobei der Südweststaat als be- schlossen gelten Soll, wenn sich in drei Be- zirken eine Mehrheit für ihn ergibt. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Der Karlsruher Katholiken tag findet am 24. Juni im Hochschulstadion statt. Neben Persönlichkeiten der katholischen Kirche wird der baxerische Kultminister à. B. Dr. Hundhammer sprechen.(Yb) Karlsruhe. In Karlsruhe ist die vom Karlsruher Hausfrauenverband veranstaltete Ausstellung„Fumd um die Familie“ Er öffnet worden. Die Ausstellung vermittelt einen Uberbliek über die gesamte Hallswirt⸗ schaft.(Ib) KEarls ruhe., Im Landkreis Karlsruhe Wurden bis jetzt insgesamt 6 236 598,70 DM an Sokorthilkeleistungen ausbezahlt, und zwar: 4816 398 DM Unterhaltshilfe, 1127 150 DMM Hausratshilfe, 213 500 DM Aufbauhilfe, 69 815 DM Lehrlingsbeihilfe, 97385 DM Schülerbei- hilfe.(Sch). Pf OTAZheIm. Die Michversorgung der Stadt Pforzheim veranstaltet vom 3. bis 9. Juni eine Milchwerbewoche. An jedem Tag der Werbewoche soll eine ganz bestimmte 3 der Bevölkerung angesprochen wer- II.. „(Ab) Sehwetzingen, Bundeswirtschaftsmi- nister Erhard wird am mstag auf d 155 gung des„Zentralverbandes der lektr schen Industrie“ sprechen. 85 8 8 2 S N nach büro d kratischen, sondern nach Wirtschaftlichen Gestes Auf Hoc Sta dus Tn 5 Mi Do ast Sp. We trie Wi! 1 ein