Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6. gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Montag, den 4. Juni 1951 3.51. Jahrgang Gleiches Arbeitsrecht Probleme der Arbeitsgerichtsbarkeit Das Arbeitsrecht umfaßt heute die soziale und wirtschaftliche Lebenssphäre von Vielen Millionen von Arbeitnehmern und Arbeitge- pern. Gerechtigkeit und Rechtssicherheit sind die tragenden Fundamente unserer Kultur. Diesen Zielen müssen auch die arbeitsrecht- liche Gesetzgebung und Rechtsprechung die- nen. Es ist gewiß zu bedauern, daß in den Jahren nach 1945 die Rechtseinheit gerade auf dem Gebiet des Arbeitsrechts weitgehend ver- lorengegangen und an ihre Stelle infolge der Vielzahl von Landesgesetzen eine kaum noch übersehbare Rechtszersplitterung getreten ist. Daher kann nur begrüßt werden, daß auch im Bereich des Arbeitsrechts die Wiederherstel- lung der Rechtseinheit in Angriff genommen Wurde. Die Arbeiten an einem neuen Gesetz über die Arbeitsgerichtsbarkeit, das an die Stelle der voneinander abweichenden Ländergesetze treten soll, sind schon seit einiger Zeit im Gange. Zwei Grundsätze sollten dabei Be- rücksichtigung finden: Einmal das Streben nach einer unparteiischen, unabhängigen und 2 unpolitischen Rechtsprechung, die von Kennt- nis des Rechts und vom Verständnis der so- zialen und wirtschaftlichen Verhältnisse ge- Fragen ist, Zum anderen die Einsicht, daß das . Zutsche Arbeitsrecht, ungeachtet Aller un- pestreitbaren Sondereigenschaften, ein Teil der allgemeinen Rechtsordnung ist und bleibt und eng mit den allgemeinen Rechtsverhält- nissen zusammenhängt, die alle Bürger be- treffen. Die Begriffe und Grundlagen des allgemeinen bürgerlichen Rechts, beispiels- weise die Grundsätze über die Auslegung von Verträgen, von Treu und Glauben, der An- kechtung, des Verzugs, der Fahrlässigkeit, der Schadenshaftung aus Vertrag oder unerlaub- ter Handlung usw. sind ständig bei der Be- Urteilung arbeitsrechtlicher Streitigkeiten an- zuwenden und zeigen ihren engen Zusam- menhang mit der allgemeinen Rechtspflege. Aus der Bejahung oder Verneinung dieser peiden Grundsätze ergibt sich bereits die Stel- lungnahme zu den wichtigsten Problemen der Arbeitsgerichtsbarkeit. Von diesen sollen als besonders wesentlich hier die folgenden drei Fragen hervorgehoben werden: I. Das Ver- hältnis zwischen Arbeitsgerichtsbarkeit und ordentlicher Gerichtsparkeit. 2. Die Voraus- Setzung für die Ernennung der Berufsrich- ter bei den Arbeitsgerichten und ihre Rechts- stellung. 3. Die Prozehvertretung vor den Ar- peitsgerichten. 8 5 Hinsichtlich der ersten Frage dürfte der Streit der Meinungen, ob die Arbeitsgerichts- barkeit zum Bereich der Justiz oder zur Ar- peitsverwaltung gehört, durch das Bonner Grundgesetz zunachst als im Sinne der Ar- beitsverwaltung entschieden anzusehen sein. Damit ist indessen das Problem noch Nicht erschöpft. Bei der effektiven Verknüpfung des Arbeitsrechts mit dem allgemeinen Recht legt es sowohl im Interesse der Arbeits- gerichtsbarkeit als auch der Justiz, die Wech- Selseitige Verbindung unbeschadet der verfas- sungsrechtlich begründeten ressortmäßigen Zu- In der Richterfrage handelt es Sich i die richterliche gehörigkeit wesentlich enger zu gestalten, als . dies etwWa zwischen der ordentlichen Gerichts- barkeit und anderen Zweigen der Sonderge- Tichtsbarkeit Wie der Verwaltungs- oder Fi- nanizgerichtsbarkeit erforderlich sein mag. Ferner ist von aktueller Bedeutung die Er- richtung des Bundesarbeitsgerichts, dessen baldige Bildung im Interesse der Rechtsein- heit als Vordringlich anzusehen ist. 5 vor allem zum Richterarat haben. er Hervorhebung, Arbeitsgerichts in eue Enlscheidung über die Steuem Differenzen um die Grundstoffindustrien— Vielseitiges Programm in Bonn BO hn(UP). Eine Reihe von bedeutsamen Entscheidungen wird der Bundestag in die- ser Woche zu treffen haben, falls die vorge- schene Tagesordnung für die drei Plenarsit- zungen am Mittwoch, Donnerstag und Frei- tag keine Anderung mehr erfährt. So ist zunächst die zweite und dritte Be- ratung eines Gesetzentwurfes zur Anderung der Umsatz- und Beförderungssteuer beach- tenswert, die am Mittwoch und Freitag er- folgen soll. Beide Steuern sollen bekanntlich erhöht werden. Für die Umsatzsteuer ist eine Steigerung auf vier Prozent in Aussicht ge- nommen. Am Mittwoch will sich der Bundestag fer- ner mit einem sozialdemokratischen Antrag beschäftigen, der eine beslcheunigte Neuord- nung der Grundstoffindustrien verlangt. Hier kann mit einer spannungsgeladenen Debatte über die Frage„Sozialisierung oder Repriva- tisierung der Schwerindustrie?“ gerechnet Werden. Der Bericht des sogenannten Spiegel-Aus- schusses über angebliche Abgeordneten-Be- stechungen steht am Dornerstag im Mittel- Punkt der Verhandlungen. Bei seiner Bera- tung werden gleichzeitig zwei Anträge der Zentrumsfraktion behandelt, die sich gegen Subventionen an die Industrie und Zahlun- gen an politische Fonds wenden. Am Freitag dürfte eine Schlacht“ Zwi- schen den Zentralisten und Föderalisten im Bundestag entbrennen, wenn ein FDP- Antrag zur Errichtung einer Bundesfinanz- verwaltung behandelt wird. Seine Ver wirk- lichung würde eine Anderung des Grund- gesetzes notwendig machen. Schließlich findet ein Vorschlag der CDU/CSU Interesse, der ebenfalls am Freitag besprochen wird und die Bildung einer Sachverständigen- Kommis- sion vorsieht, die eine Neugliederung des Bundesgebietes vorbereiten soll. 1 frdhkreieh veptrüt seine Nechle“ an der Saar Grandval: Deutschland hat den Krieg verloren — Angebliche„Meinungsfreiheit“ Völklingen(Saar)(UP). Der französi- Sch Hochkommissar an der Saar, Grandval, erklärte in Völklingen, daß es sowohl auf sei- ten der Sieger als auch auf seiten der Be- siegten Rechte und Pflichten gebe. Frankreich habe das Gefühl, seine Pflicht getan zu haben. Es habe seine Rechte angemeldet und sei in keiner Weise bereit, darauf zu verzichten oder das Rechtsverhältnis, das im freien Einver- nehmen zwischen Frankreich und der Saar zustandegekommen sei, zu revidieren.. „Meine Worte sind natürlich nicht an das Saarländische Volk gerichtet, denn zwischen der Saar und Frankreich gibt es keinen Schat- ten. Meine Gedanken richten sich vielmehr an die deutsche Bundesrepublik, und ich be- dauere, daß man im Osten ein solch kurzes Gedächtnis hat und daß man sich nicht daran erinnert, daß ein Krieg verloren ging. Wenn die Deutschen gegen das Saarstatut angehen, dann muß ich feststellen, daß das Statut der Bundesrepublik denselben Aus- gangspunkt hat. Die Saar besteht aus Gem Willen der Saarbevölkerung heraus und mit der Zustimmung der drei Westlichen Alllier- ten. Das Gleiche gilt für die Bundesrepublik. Ich darf betonen, daß man entgegen allen Gerüchten an der Saar die Meinungsfreiheit duldet und schätzt. Ich beweise das allein damit, dag wir anläßlich des Parteikongres- ses der saarländischen Sozialdemokraten De- legierte aus Deutschland, Holland und Frank- reich haben sprechen lassen, daß ihre Stel- jungnahme zu der Saarfrage im vollen Wort- lauf in der Volksstimme abgedruckt worden A i Bundes wirtschaftsmimister Erhard wird vor- aussichtlich Ende Juli zu Rohstoffbesprechun- gen nach den USA reisen. Ueber die Dauer Seines Aufenthaltes in den USA ist jedoch noch nichts bekannt. Die Reise erfolgt Auf Grund einer schon vor einigen Monaten über- mittelten Einladung seitens der amerikni- schen Regierung. Erhard wird in Washington Besprechungen mit führenden Beamten der US-Regierung— darunter auch dem Pla- nungskommissar Wilson Führen. Der Mißbrauch der Volkszählungslisten Die Stellungnahme des württemberg-ba- dischen Innen ministeriums zur Frage des Migbrauchs der Volkszählungslisten ist nun- mehr fertiggestellt und dem Justizmini- sterium mit einem Sofortvermerk“ über: geben worden. Nach einer Auskunft des Ge- Deralstaatsanwalts Dr. Schmid, war jedoch diese Stellungnahme bis jetzt noch nicht bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Die Stellungnahme des Innenministeriums ist von entscheidender Bedeutung für die seit Mo- naten offene Frage, ob gegen Beamte des Inmen ministeriums wegen des Mißbrauchs der Volkszählumgslisten Anklage erhoben oder Ob das Ermittlungsverfahren eingestellt Werden soll. Jonathan Hoffmann in sein Amt eingeführt Innenminister Ulrich führte in einer Feier- stumde den neuernannten Präsidenten des Verwaltungsgerichts Stuttgart, Jonathan Hoffmann, in sein Amt ein. Der Innenmini- Ster betonte in einer Ansprache, die Verwal- zungsgerichte hätten in erster Linie die Auf- abe, den einzenen gegen die Allmacht des Staates“ zu schützen. Der Präsidenf des Württemberg- badischen Verwaltungsgerichts- hofes, Koransky, betonte, eine der ersten Aufgaben des neuen Präsidenten sei es, wie seil Vorgänger die Einheitlichkeit der Rechtsprechung der einzelnen Kammern zu Wahren. Zum Verbot der DPS sagte Grandval:„ES handelt sich hier um eine innere Angelegen- heit der Saar. Als Vertreter Frankreichs er- Kläre ich dazu, daß es an der Saar nichts Wichtigeres gibt als den sozialen Frieden, der es uns erlaubt, in gemeinsamer Arbeit das Saarland weiter auszubauen, Wir haben die Pflicht, diese Arbeit vor Störunten zu schüt- zen. Die Rechte von Hunderttausenden von Arbeitern dürfen wir nicht vergessen, Das Entstehen Europas wird viel leichter sein, Wenn man in den kommenden Monaten ge- nügend Takt hat. In seiner Haltung dem Saarland gegenüber stützt sich Frankreich auf die Zustimmung der Usa und ebensc auf die Großbritanniens.“ „Volksbefragung“ programmgemäß Vielfach schon am Sonntag abgeschlossen Berlin(UP) Die für drei Tage ange- setzte„Volksabstimmung! im sowietisch be- setzten Teile Deutschlands, deren Ergebnis der Osten als Propaganda Waffe gegen eine mögliche Wiederbewaffnung der Bundesre- Püblik benutzen Will, wurde Wie in Wo- chenlanger, fieberhafter Propaganda gefor- dert worden war— an vielen Orten bereits An Sonmtag beendet. 8 Schon vor Beginn der eigentlichen Abstimn⸗ mung begann in allen Teilen der Ostzone und des Sowyfetsektors von Berlin die den ganzen Tag andauernde„Propagandaschlacht“ um die Wahlbeteiligung. Durch die Straßen fuhren oder marschierten Sprechchöre der in ihre Blauhemden gekleideten Fd. Die Kinder- gruppen der„jungen Pionſere“ veranstalteten vor den Abstimmungslckalen Rollerrennen. Babywagen waren mit handgemalten Plaka ten versehen, die den angekreuzten JA Kreis und die Auffosderung: Denkt an mich zeigten. In vislen Kirchen, So behauptete DN, Setzten sich die Pfarrer bei ihrer Sonntags predigt für die Volksbefragung ein und marschierten mit ihren Gemeinden geschlos- sen zu den Wahlurnen. Remer bestreitet Ostbindungen Sen Handelskammer verteidigt Unternehmer Gegen die Kritik des Generals Gross Stuttgart(wb). Die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Würt- temberg-Baden hat in einer Erklärung gegen die Behauptung des Landeskommissars Gross, daß mit dem in Deutschland verbreiteten Lehrlingssystem die Jugend zum großen Nut- zen der Arbeitgeber ausgebeutet werde, Stel- lung genommen. Weiter richtet sich die Hr- klärung gegen die scharfe Kritik des Generals An der Haltung der Wirtschaft gegenüber der Gesamtheit. In Württemberg-Baden sei der Sinn für Sparsamkeit und bescheidene Le- benshaltung ein hervorstechender Wesenszug auch der Unternehmerschaft, heißt es in der Erklärung. Auch die Kritik des Landeskomis- sars, daß die Industrie in der Behandlung des Lohnproblems keine einsichtsvolle Hal- tung gezeigt habe, stehe in krassem Gegen- satz zu den Tatsachen. Gerade die Tarifver- einbarungen in der württembergischen Metall- industrie, deren Ecklöhne nun an der Spitze im Bundesgebiet stünden, habe das Verständ- nis der Arbeitgeber für die Arbeitnehmer be- wiesen. Eine unberechtigte Kritik sei nur da- zu geeignet, den mühsam aufrecht erhaltenen sozialen Frieden zu gefährden. Innenministerium contra Jellinek Stuttgart Gp). Das württemberg-ba⸗ dische Innenministerium hat in einer Erklä- rulig an die Stuttgarter Staatsanwaltschaft die Aliffassung von Professor Dr. Jellinek, das Ministerium habe gegen das Volkszählungs- gesetz verstoßen, zurückgewiesen. Professor Jellimek hatte in einem Gutachten erklärt, das Innenministerium habe gesetzwidrig gehan- delt, als es die Auswertung der Volkszäh- lumgslisten zur Ergänzung der Einwohner- Mmeldekarteien den Einwobnermeldeamtern übergeben habe, da die Einwobnermeldeam- ten Polizeiliche Dienststellen seien, die keine Kenntnis von den Erhebungslisten hätten er- Halten sollen. Das Ministerium vertritt in seiner Gegen- darstellung die Auffassung, daß es sich bei der Auswertung der Volkszählungslisten durch die Emnwꝛohnermeldeämter nur um eine sta- tistische und um keine steuerliche Maßnahme gehandelt habe. Auch seien die Einwohner, meldeamter keine Polizeidienststellen, W. schon daraus hervorgehe, daß die Einwohner- meldeamter dem Amt für öffentliche Ordnung unterstünden.. DG-BIIE lehnt Schumanplan ab Stuttgart(wp). Vorstand und Land- tagskraktion der DG-BHEH in Württemberg Baden haben auf einer gemeinsamen Tagung den Schumanplan abgelehnt, weil der Bun- desrepublik dadurch große Wirtschaftliche Nachteile entstünden. Frankreich wolle sich, S0 wird in einer Sechs Punkte Erklärung festgestellt, des Schumeanplans bedienen, un die wirtschaftliche Vorherrschaft in Europa zu erobern. Die DG-BHE könne nur eine eu ropäische Wirtschaftsunion bejahen, die au der Grundlage völliger Gleichberechtigun Aufgebaut sei. Vorstand und Landtagsfraktio der DG BHE begrüßten ferner die Bestre bungen, alle der DG-BHE nahestehende Gruppen im Bundesgebiet zu einer einheit lichen Organisation zusammemufassen. Di Pläne für diesen Zusammenschluß sollen der nächsten Vorstandssitzung ende Juni örtert werden. 5 Gegen Links- und Rechts-Radlikalismus Stuttgart(Gwp). In einer Veranstaltung des„Ringes politischer Jugend“ Gungdemo- Kraten, Jungsozialisten und Junge Union würde auf Antrag der DVP-Bundestagsabge ordneten Dr. Pfleiderer, darüber abgestimm ob die Oder-Neiße- Grenze zu bejahen oder zu verneinen sei. Nür acht Versammlungs teilnehmer bejahten die Oder-Neiße-Grenz Der Bundestagsabgebrdnete bezeichnete die Kommunistische Partei in Westdeutschland als eine politische Aktionsgruppe im Diens eines fremden Staates“. Die SFD versue nmationalrussische Politik mit nationald schen Phrasen zu betreiben, Auf den schenruf eines Kommunisten, warum m. stimmung der Sp den Generslen Bensic nen bezahlt würden, antwortete Dr. Pfleide- rer, es sei besser, den Generalen Pensi zu zahlen als sie, wie in der V. zu beschäftigen. SPD- Bundest Lausen betonte, daß die Demokra Pflicht Habe, ihren Zerstörern von 5 rechts das Handwer Gruppen, die zur Unter die Macht anstrebten Wirkt, über irgendwe Stieren, die zum lassen Werden. 8 te 20 Kundgebung gegen den Bolschewismus Für freie Staaten hinter dem Eisernen Vorhang München(UP). Sprecher des Zentral- komitees des Antibolschewistischen Blocks der Nationen(ABN) forderten auf einer öffent- Uchen Kundgebung in München die Auflösung des russischen Imperiums und Mederherstel- lung der selbständigen Nationalstaaten. In Simmer von den 2000 Teilnehmern angenom- menen Resolution werden die Westmächte Auf gefordert, den Kampf der Völker hinter dem Eisernen Vorhang für Wiederherstellung Mrer nationalen Souveränität zu unterstüt- Zen. Nur die bedingungslose Zusammenarbeit mit den antibolschewistischen nationalen VI kern könne„die Liquidierung des russischen Imperialismus“ herbeiführen. Im Kampf ge- Sen die moskowitische Weltaggression dürften sich die Westmächte nicht allein auf die ma- terielle Uberlegenheit der Waffen Verlassen. Nur der ideologische Kampf gegen die„mos- Kowitischen Theorien“ könne zum Siege füh- ren. In der Resolution wird ferner die Zulas- Slug Von Vertretern der unterjochten Völker der UdssR zu allen Institutionen der UN Sefordert. Freispruch für frühere Polizeibeamte „Notstand“ bei Juden-Evakuierungen Nürnberg(UP). In einem Wiederauf- nahmeverfahren, bei dem es um die Schuld an der zwangsweisen Evakuierung von Juden Sing, wurden der ehemalige Ss-General und Nürnberger Polizeipräsident Dr. Martin und zwölf ehemalige Polizei- und Gestapobeamte aus Würzburg vom Nürnberger Schwurgericht freigesprochen. Gegen einen Weiteren An- Zeklagten, den früheren Nürnberger Polizei- juristen Dr. Rudersdorf, wurde das Verfah- ren auf Grund des Amnestiegesetzes einge- Stellt. Das Gericht kam zu der Auffassung, daß sich Dr. Martin, der nur an einer Evakuie- rung beteiligt war, zu jener Zeit der Rechts- Widrigkeit seines Tuns nicht bewußt gewesen sei. Vor allem hätten Martin und die Würz burger Angeklagten die Unmenschlichkeit dieser Evakuierungen nicht erkannt. Bei den Würzburger Angeklagten wurde vom Gericht ferner Amgenommen, daß sie im Notstand ge- handelt hätten. Papst Pius X. seliggesprochen Diplomatisches Korps gratulierte Pius XII. RO m(UP).„Papa Sarto“, der als Pius X. Papst der römisch-katholischen Kirche war und im Jahre 1914 verstarb, wurde in der Pe- terskirche in Rom seliggesprochen. An der Zeremonie nahmen 60 000 Personen teil, die sich in der Kirche und auf dem Petersplatz versammelt hatten. Dies stellte ein besonderes historisches Ereignis dar, da seit der Selig- sprechung Pius V. im Jahre 1672 kein Papst dieser hohen Auszeichnung teilhaftig gewor- den ist. Auf einem besonderen Platz neben dem Altar kniete in stillem Gebet Schwester Benedetta, eine Nonne aus dem norditalieni- schen Ort Boves, deren Heilung von einem bösartigen Tumor vom Vatikan als ein Wun⸗ der anerkannt worden War, das Pius X. voll- brachte. Aus allen Teilen Italiens und der Sanzen katholischen Welt strömten etwa 100 000 Pilger nach Rorn. Papst Pius XII. besuchte an seinem Na- menstag die neugeweihte Kirche von Santa Eugenio. Die Kirche war tags zuvor von Kar- dinal Micara geweiht worden. Der Heilige Vater zelebrierte kurz nach seiner Ankunft im Beisein von hohen geistlichen Würdenträ- gern und Tausenden Gläubigen eine Messe. Anschließend begab er sich in die italienische Botschaft beim Heiligen Stuhl. Fr begrüßte die Mitglieder des Diplomatischen Korps beim Heiligen Stuhl, die sich dort versammelt Hatten. Der italienische Botschafter di So- ragna Tarasconi beglückwünschte den Hei- ligen Vater zu seinem Namenstag und dankte ihm dafür, daß er die neue Kirche unter sei- men Schutz genommen habe, Der Papst kehrte f aum in den Vatikan zurück und lieg 1 Mil- jilon Lire an die Armen der neuen Pfarrei St. Eugenio verteilen. ——Z John Erskine, der bekannte amerika- nische Schriftsteller, der sich auch einen Na- men als Historiker, Kritiker und Konzert- pianist schuf, ist im Alter von 71 Jahren in New Vork einem Herzschlag erlegen. „ Waffenstillstand ist vorbereitet Starke Bemühungen um Beilegung des Koreakrieges Washington(UP). Außenminister Ache- son teilte mit, daß das Gremium der amerika- nischen Stabschefs Bedingungen für einen Waffenstillstand in Korea ausgearbeitet habe, die es erlauben würden, daß„am oder in der Nähe des 38. Breitengrades“ die Feindselig- keiten beendet werden. Acheson, der zum zweiten Male vor dem Vereinigten außenpolitischen und Militäraus- schuß des Senats erschien, äußerte, daß die Kommunisten jederzeit Gelegenheit hätten, um Frieden zu bitten. Er ist davon über- zeugt, daß sie es auch tun werden, sobald sie eingesehen haben werden, daß sie in Ko- rea nicht siegreich bleiben können. Auf die Frage, ob gegenwärtig in Asien oder Europa die größere Kriegsgefahr bestehe, antwortete der Außenminister, die gegen wär- tige Weltlage sei so ernst und es gäbe so viele Gefahrenpunkte, daß niemand sagen könne, Wann und wo plötzlich ein Konflikt ausbre- chen könne. Acheson, der betonte, daß ihm von neuen „Friedensfühlern“ wegen Korea nichts be- kannt sei, sagte über Formosa, daß diese In- sel in der Hand der Nationalchinesen bleibe. Hongkong nannte er„einen bedeutenden Be- obachtnugsposten“ im Fernen Osten. Acheson gab zu, daß es den USA nicht gelungen sei, andere Alliierte dafür zu gewinnen, über Rot- china eine völlige Wirtschaftsblockade zu ver- hängen. Man könne annehmen, daß die UN auch einer Seeblockade des kommunistischen China nicht zustimmen würden. Im Falle eines rotchinesischen Angriffs auf Formosa würden die USA gegebenenfalls auch mit mi- litärischen Machtmitteln eingreifen, da die USA die Pflicht hätten, die Insel nicht in feindliche Hände fallen zu lassen. Immer stärker häufen sich die Berichte, die von neuen Bemühungen um die Beilegung der Feindseligkeiten in Korea sprechen. Ent- sprechende Meldungen kamen aus Korea selbst, aus Tokio, Washington, London sowie aus Kreisen der UN. Außer der Erklärung Achesons über die Ausarbeitung von Waf- ktenstillstandsbedingungen liegt eine Außerung von Generalleutnant van Fleet vor, der im Hauptquartier der 8. US-Armee von einer „nheuen Phase des Korea-Krieges“ sprach. Mit seiner Feststellung, daß die Alliierten die Verfolgungsaktion beendet hätten und dazu übergegangen seien, eventuelle neue Versuche der Kommunisten, nach Süden vorzustogen, zu blockieren, deutete er an, daß es nunmehr an den Kommunisten liege, ob es noch einmal zu schweren Kämpfen komme oder nicht. Aus London verlautet, daß die Regierungen der Commonwealth-Staaten mit„interessier- ten Regierungen“ Fühlung aufgenommen ha- ben, um die Möglichkeit eines Waffenstill- standes zu prüfen. Verhandlungen über Japans Friedensvertrag London(UP). Der Sonderbeauftragte Pra- sident Trumans für Fernost-Fragen, Dulles, erklärte nach seiner Ankunft in London, es Sei unklug, über einen Bruch zwischen Groß- britannien und den USA wegen der Formu- erung eines Friedensvertrages mit Japan zu sprechen. Beide Länder stimmen darin überein, Japan „milde“ Friedensbedingungen aufzuerlegen, Meinungsverschiedenheiten bestehen nur dar- über, ob die Kommunisten oder die Natio- nalisten die rechtmäßige Regierung Chinas darstellen und welchen von beiden die Insel Formosa übergeben werden soll. Es steht schon fest, daß weder national- noch rot- chinesische Vertreter am Vertragsentwurf teilnehmen werden. eee Truman unterzeichnet unter Protest Gefahren bei der Sperrung von Auslandshilfe Washington(UP). Präsident Truman unterzeichnete die Gesetzesvorlage über die Verweigerung der Wirtschafts- und Finaflz- hilfe an diejenigen Staaten, die Kriegsmate- rial nach der Sowjetunion oder nach anderen kommunistischen Staaten exportieren. In emer besonderen Erklärung Protestierte er jedoch gegen eine Reihe von Kontrollbestim- mungen, Das Gesetz berücksichtige nicht, daß jeder Handel zweiseitig sei. Deshalb würden die freien Nationen, die in ihrem Import von den Staaten des Sowijetblocks abhängen, durch eine Verringerung ihrer Exporte in Schwie- rigkeiten geraten. Das Gesetz sei micht ge- nügend auf eine Zusammenarbeit bei der Ausübung der Kontrollen abgestellt, sondern versuche, seinen Zweck durch die Anwen- dung amerikanischer Methoden 2u erfüllen. „Rein Staat vermöge sein eigenes Kontroll- system mit Erfolg einem anderen Staat auf- zwingen“. Durch die Sperrung der Wirt- schaftshilfe an befreundete Staaten könnten die USA sich mehr Schaden Zufügen, als der Sowjetunion„ Verteidigungschefs tagen in Brüssel Atombomben- Schutz wird beraten Brüssel(UP). Die Leiter der Organisa- tion für die zivile Verteidigung der fünf Län- der der Westunion(Großbritannien, Frank- reich, Belgien, Luxemburg und Holland) sind in Brüssel zusammengetreten. Sie diskutieren Probleme, die sich aus der zivilen Verteidi- Sung, insbesondere im Hinblick auf Schutz- maßnahmen gegen Atombomben- Angriffe, er- geben. Wie es heißt, betrachten die Delegier- ten den ungeheueren und plötzlichen Luft- drucke und die damit verbundene Brandgefahr bei einer möglichen Benutzung von Atombom- ben als die größte Gefahr für die Zivilbevöl- kerung. Gleichzeitig stellten sie jedoch fest, daß die Benützung von Luftschutz-Einrich- tungen, wie sie im letzten Weltkrieg entwickelt wurden, zu einem hohen Grade auch Schutz Segen Atomangriffe gewähren. Besondere tragbare Instrumente für die Feststellung von radio- aktiver Strahlung wurden vorgeführt und überprüft. Vor Verstaatlichungs- Verhandlungen in Iran Kein Kompromiß zugebilligt— Wenig Ver- ständnis für Trumans Botschaft Teheran(UP). Der iranische Senat trat zu einer Geheimsitzung zusammen, um über den Brief Präsident Trumans zu beraten, der dem iranischen Minister präsidenten Mossa- degh durch den US-Botschafter Henry Grady überreicht wurde. Vorher hatte Ministerpräsi- dent Mossadegh angedeutet, daß er Trumans Empfehlung zur Beilegung des Glkonfliktes zurückweisen werde, falls sich Großbritannien nicht bereiterklären sollte, dem iranischen Be- schlug zur Verstaatlichung der Anglo-ITrani- schen Gigesellschaft vorbehaltlos zuzustim- men. In diesem Sinne wies auch der Leiter der iranischen Kommission zur Durchführung der Erdölverstaatlichung und Führer der Na- tionalen Front, Makki, jede Möglichkeit eines Kompromisses mit der Erdölgesellschaft zu- rück und betonte, daß die Verstaatlichung bis zum letzten Buchstaben durchgeführt werde. Im Hinblick auf die Botschaft des amerika- nischen Präsidenten gab Makki seinem Er- staunen darüber Ausdruck, daß„Diplomaten einiger Großmächte“ einen Rompromig mit der Erdölgesellschaft vorschlagen. Solange die AIO sich noch im Iran aufhalte, sei an eine Unabhängigkeit der Nation nicht zu denken. Kurz darauf teilte die Glgesellschaft in einem Schreiben mit, daß sie Vertreter nach Teheran entsenden werde, wo diese mit den zuständigen iranischen Regierungsvertretern „Umfassende und offene Diskussionen“ über die Olverstaatlichung führen sollen. Das Schreiben war die Antwort auf ein iranisches Aide memoire, in dem die Geschäftsleitung der AlOC aufgefordert wurde, bis spätestens Montag Vorschläge zur Nationalisierung zu unterbreiten. Makki äußerte darauf seine Be- kriedigung über den Entschluß der Gesell- schaft. Diese Entscheidung habe die Lage entspannt. Die iranische Regierung hat bereits ein Di- rektorium ernannt, das die Leitung der G- gesellschaft in Abadan übernehmen soll. Radio Teheran meldete, die Botschaften Trumans an die Ministerpräsidenten Groß- britanniens und des Iran, in denen er um eine Beilegung des Konfliktes auf dem Verhand- lungswege ersuchte, seien vertauscht worden. Mossadegh habe die Botschaft erhalten, die für Attlèe bestimmt war und umgekehrt. Of- fizielle Kreise in London bestätigten die Ver- Wechslung, die insofern möglich War, als der Text der Briefe ziemlich gleich lautete. Die schwedische Regierung hat„mit dem Ausdruck des Bedauerns“ einen iranischen Vorschlag abgelehnt, schwedische Glsachver- ständige nach dem Iran zu entsenden. IN-Truppen vor Chorwon Sonst geringe Geländegewinne— Verstärkte Frontpropaganda TO Kk IO(UP). Truppen der UN, die Von- chon besetzten, haben ihren Vormarsch fort- gesetzt und stehen etwa 20 km vor dem kom- munistischen Stützpunkt Chorwon. Einheiten der 8. Armee drangen stellen Weise 6 Kilometer nach Norden vor und stie- Ben im Gebiet von Langgu, östlich des Hwa chon-Staubeckens, auf sehr starken Wider- stand der Kommunisten. An der Mittel- und Ost-Mittelfront kamen die Truppen der UN wenige Kilometer voran. Sie haben damit nördlich von Inje wichtige Stellungen inne. Die Informationsabteilung im Hauptquartier der 8. Armee hat neue und verschärfte Zensurbestimmungen für Presseberichte über den Kampfverlauf in Korea erlassen. Die US-Armee gab bekannt, daß zur Inten- sivierung der psychologischen Kriegführung in Korea die Anwendung neuartiger Propaganda maßnahmen in Erwägung gezogen werde. So sei geplant, ferngelenkte Geschosse statt mit Sprengladungen mit Flugblättern zu füllen, in denen die Kommunisten zur Ubergabe auf- gefordert werden sollen. Kleine Katapult flugzeuge, die ferngelenkt über den kommuni- stischen Linien kreisen werden, sollen mit an Bord befindlichen Lautsprecheranlagen in chi- nesischer und koreanischer Sprache den kom- munistischen Truppen die Sinnlosigkeit ihres Kampfes darlegen und sie zur Ubergabe auf- fordern. Die US-Armee hat bereits eine Gra- nate entwickelt, die bei ihrer Explosion 40 bis 50 Kleine Metallplättchen verstreut, auf denen in koreanischer und chinesischer Sprache zur Ubergabe aufgefordert wird. Kaschmir will selbst entscheiden Neu Delhi(UP). Scheich Mohammed Ab- dullah, der Ministerpräsident von Jammu und Kaschmir kündigte an, das Volk von Kaschmir werde über seine Zukunft selbst ent- scheiden, weil es den UN nicht gelungen sei, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob Kaschmir zu Indien oder zu Pakistan gehöre. Es sei nunmehr beschlossen, daß eine verfas- sunggebende Versammlung einzuberufen 88 die über die zukünftige Form und die Staats Zugehörigkeit Kaschmirs entscheiden Werde. Abdullah machte den UN den Vorwurf, Paki- stan begünstigt und die Tatsache übersehen zu haben, daß ganz allein Pakistan der Ag gression gegen Kaschmir schuldig geworden Sei. 40 000 Liter Benzol explodiert Bottrop(UP). 40 000 Liter Benzol sind durch eine Explosion in der Schwefelsäure Wäsche einer Benzolreinigungsanlage in Bott- rop vernichtet worden., Innerhalb Weniger Se- kunden war die ganze Umgebung in einen schwarzen Rauchpilz gehüllt, der bis zu ein- hundert Meter hoch war. Die Schwefelsaure Wäsche wurde durch den entstandenen Ex- Plosionsdruck zerstört. Menschenleben sind nicht zu beklagen, lediglich ein Ziegeleiarbei- ter erlitt Verbrennungen und mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Eamon de Valera, der irische Oppositions- führer, erklärte, daß auf Grund der Wahl- ergebnisse seine Partei allein in der Lage sei, eine stabile Regierung von Dauer bilden 1 Können. General Efisio Marras, der Chef der ita lienischen Verteidigungsstabes, ist nach Paris deuts Baris Regis zeitig Ostdde 5 1 lütten nen Wert len 8 daeuts Sich „Ver abgereist, wo er mit General Eisenhower une General Bradley zusammentreffen wird. General Omar Bradley, der Vorsitzende des S-Generalstabes, deutete bei seinem Besuch in Paris an, daß er vom militärischen Stand- Punkt eine Einbeziehung Spaniens, Griechen lands und der Türkei in die atlantische Ver- teldigungsorganisation befürworte. Paul Hoffman, der ehemalige Leiter der Marshallplan- Verwaltung, hat eine Europareise angetreten, die ihn auch nach Deutschland führen wird. Außerdem will er Frankreich, England, Portugal und Spanien besuchen. 5 7 5 6 Ne R OMAN VON un Nori DORIS EICEKER Verlag Oertel /Sspörer, Reutlingen Fortsetzung Ein wenig spielen wird er wollen, so wie s noblen jungen Herren das tun, und zu- Tällig bis du ihm in den Weg gelaufen, aber — es könnte ebensogut eine andere sein. Ihm Ht's wohl um das Spielen, nicht um dich.“ Ach, Vater, du tust ihm unrecht.“ 5 Das kanm gar nicht sein, Nori! Du wirst doch nicht denken, daß du ihn für eine ehr- bsicht gut genug bist?“ e Waren im Verlaufe des Gespräches im- 0 ngsamer gegangen, und jetzt wollte es ends scheinen, als hätten sie Blei an den uf seinen verteidigte 81e n, Tränen nicht mehr Du bist mir zu gut aß ein junger Herr dich zu seinem 4 dern. Es war ein rechtes „Vielleicht nicht, jetzt noch nicht, aber wir sind alle nur Menschen, Nori. Ich kehre jetzt um, du mußt hier in den Wald hinein. Ver- Sig nicht, was ich dir gesagt habe, und halte dich brav. Bevor's dämmern will, bist du da- heim, wie sich's gehört.“ Als er ihr betrübtes Gesichtchen sah und an all die gemordete Freude dachte, tat sie ihm leid. 0 5 „Probierst es halt, wirst ja bald merken, Wo ex hinaus will. Die Hauptsache ist, daß du den Kopf nicht verlierst. Traust dir das zu?“ „Aber ja, Vater!“ „Dann geh' in Gottes Namen. Leicht fällt es mir nicht, zu wissen, daß du in Gefahr bist. Ich werde den ganzen Nachmittag an dich denken müssen. Denke auch du einmal an mich, vielleicht gibt es dir Kraft.“ „Die brauche ich nicht, die habe ich selber“, sagte Nori stolz und richtete sich gerade auf. Und wie ein Sonnenstrahl, der durch das Gewölk blinzelt, kam ihr ein kleines Lachen in die noch nassen Augen. Wir nehmen alles viel zu schwer, Vater. Es ist doch kein Un- glück, wenn ich mit Uli ein wenig durch den Wald streife. Hab's doch mit Werner ein dutzendmal getan, ohne daß du dir Sorgen gemacht hast. Es wird heute nicht anders sein; sei nur ganz ruhig.“ f 8 Der Grubenmeister machte mit der Hand eine Bewegung, als würfe er etwas hinter sich. Je nun, bist ein junges Blut, brauchst ein wenig Freude, schaffst ja genug während der Woche. Adieu, Nori!“ e Ohne ihr die Hand zu geben, wandte er sich bergab. Das Mädchen blieb noch eine Weile stehen und schaute ihm nach. Sein gesenkter Kopf und seine ein wenig hängenden Schul- tern rührten sie unwillkürlich. Der Vater hatte es nicht leicht Als Witwer mit fünf Kin- Glück daß er trotz- dem nie an eine neue Heirat dachfe. Er würde der Mutter treu bleiben bis zu seiner letzten Stunde, er konnte nicht anders. Seine Ge- fühle waren einfach und stark und kannten kein Schwanken. Nori liebte ihn sehr. „Vater!“ rief sie in dem Bedürfnis, noch einmal sein gutes, redliches Gesicht zu sehen. „Was ist?“ 5 „Nichts. Ich komme bald wieder heim.“ „Ist recht!“ Er verzog das braune Gesicht zu jenem kargen Lächeln, das doch so voller Güte war, und nickte ihr noch einmal zu. Trotz der nichtssagenden Worte hatte er genau verstanden, was sie meinte:„Ich zürne dir nicht, daß du mir die Freude verdorben hast; ich weiß ja, wie gut du es meinst.“ * Geduld war nicht Ulrichs stärkste Seite. Als Nori eine Viertelstunde nach der ver- einbarten Zeit noch nicht auf dem Waldweg erschien, verblich seine frohe Stimmung und wechselte in ärgerliches, graues Unbehagen über. Nori schien sich sehr viel darauf ein- zubilden, daß er sich wieder neu und anders Als früher für sie zu interessieren schien. Schließlich war er nicht der erste beste und hatte schon etwas mehr Zuvorkommenheit verdient. Ob der Grubenmeister ihr vielleicht verboten hatte zu kommen? Als er am Bahn- hof vorbeigeschlendert war, hatte er ihn aussteigen und nach Hause gehen sehen. Nori mußte ihm geradewegs in die Arme gelaufen sein. Er war neugierig, ob sie ihm die Wahr- heit gesagt hatte. Einerlei; der Name Amrein würde ins Gewicht fallen; es war undenkbar, daß men inn nier einfach stehen lief. Er kam sich ohnehin dumm genug vor, jede Verspaä- tung hatte schließlich ihre Grenzen. Er schaute auf die Uhr und nahm sich vor, noch fünf Minuten zuzugeben, nicht mehr, dann 8 Wohnt, als an 5* Würde er in entgegengesetzter Richtung fort- gehen. Gerade, als er diesen Entschluß gefaßt hatte, sah er Nori auftauchen. In ihrem gelben Kleid wirkte sie auf dem dämmerigen Wald- weg wie ein Sonnenstrahl. Wenn er aber geglaubt hatte, sie würde mit flatternden Locken dahergerannt kommen, unglücklich über ihre Verspätung, so hatte er sich geirrt. Sie zeigte nur mäßige Eile und setzte, da der Weg noch feucht war, achtsam die zierlichen Füge. Sie hatte den Kopf gesenkt und schien über etwas nachzudenken; einen erwartungs- vollen oder gar aufgeregten Eindruck machte sie keinesfalls, und ohne, daß Ulrich es sich eingestand, wurmte ihn das. Gleichzeitig aber schien es ihm, als sähe er Nori zum ersten Mal mit vollem Bewußtsein, nicht mehr als das temperamentvolle, wilde Kind, sondern in ihrer neuen lieblichen Jungfräulichkeit. Damit war auch sein Arger verflogen. Die dort gemessen näherkam, hatte das volle Recht zu ihrem Selbstbewußtsein, sie war nicht nur die Lienert-Nori, sondern eines der reizvollsten Mädchen, das er je gesehen hatte. Als sie an die Lichtung kam und die mäch- tige Buche hinter deren Stamm er sich ver- barg, schon überschritten hatte, hob sie den Kopf und schaute suchend nach allen Seiten. Ein bestürzter und ratloser Ausdruck, der Ulrichs verletztem Selbstbewußtsein Wohltat, zeigte sich auf ihrem Gesicht. Dann aber tat 8 sie etwas, das ihn überraschte: Sie machte ungesädumt den Rückweg an. „Nori!“ rief er erschrocken. Sie blieb stehen, suchte ihn i und lächelte. „Wollen wir V. munter. Daran Wi! rave Spa⸗ du schon lange?“ keinerlei Anstalten, zu warten, sondern trat jetler Kontroversen im Amend- Prozeß a Nicht nur der Angeklagte Karlsruhe dwyb). Auch am dritten Ver- andlungstag im Amend- Prozeß kam es im- r Wieder zu scharfen Kontroversen ZWI- chen dem Staatsanwalt und den Vertei- digern. Das Gericht befaßte sich mit der Un- terhaltsbeihilfe, die Dr. Amend für die Zeit eines Aufenthaltes im Vinzentiuskranken- haus in Karlsruhe erhalten hatte. Die Oberin des Krankenhauses sagte aus, daß nicht nur Dr. Amend, sondern auch andere hohe Be- te der Landesbezirksdirektion Nordbaden nicht als Patienten, sondern als Mieter in dem Krankenhaus gewohnt hätten. Als der Staatsanwalt die Frage stellte, ob Dr. Amend für die Zeit seines Aufenthaltes im Vinzen- lus-Haus seine Lebensmittelkarten abgege- pen habe. rief der Verteidiger:„Sie wollen Dr. Amend unter allen Umständen etwas an- hängen“ Dr. Sambeth, der Dr. Amend in Hei- delberg behandelt hatte, sagte als Zeuge aus, er habe Dr. Amend nur unter der Bedingung nach Heidelberg entlassen, daß er Unterkunft in einem Krankenhaus finde. Der Bearbeiter der Beihilfeanträge in der Landesbezirksdirektion sagte aus, er habe keine Bedenken gehabt, dem Antrag Dr. Amends auf Gewährung einer Unterhaltsbei- life stattzugeben. Man habe seinerzeit je- dem Beamten, dem hohe Krankenkosten ent- standen seien. Beihilfen gewährt. Die Ver- handlung wird am 8. Juni fortgesetzt. Gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle Karlsruhe dwb). Auf der ersten nord- padischen Elterntagung des Landesbezirks rdbaden im Ettlinger Schloß forderten die Teilnehmer eine volle Schulgeldfreiheit für Alle Schulgattungen. Die Eltern vertraten die Ansicht, daß nicht nur eine privilegierte Schicht des Volkes die Möglichkeit erhalten dürfe, hre Kinder in eine höhere Schule zu Schicken. Die Eltern sprachen sich ferner für eine vierjährige Grundschule aus. Es wurde verlangt, daß die Aufnabmeprüfungenu für die Mittel- und Höheren Schulen nach modernen Grundsätzen erfolge. Auf der Tagung wurde 5 ferner von den Vertretern der Eltern der * Stadt- und Landkreise Nordbadens über die * Arbeit in ihrem Kreis berichtet. In einer Entschließung fordert die Eltern- 15 schaft eine möglichst baldige gesetzliche Ver- * ankerung der Elternbeiratsarbeit. Gleichzeitig wird die Eingliederung der gewählten Eltern- treter in die Schulausschüsse der Gemein- g erwartet. Ministerialrat Schneckenburger 0 Kultusministerium teilte mit, daß Eltern- schaft und Lehrerschaft gleichberechtigt in den geplanten Orts- und Landesschulratbei- raten zusammenarbeiten sollen. In den Vorstand des Landesbezirkselternausschusses Nordbaden wurden Rudolf Müller, Karlsruhe, Kurt fleidkamp, Heidelberg und Martha Wöhrle gewählt. 4. Registrierung für den Lastenausgleich Karlsruhe dw). Die Vereinigten Ost- deutschen Landsmannschaften„OIL. in Karlsruhe veröffentlichen einen Aufruf zur Registrierung für den Lastenausgleich. Gleich- zeitig werden zur Feststellung des von den Ostdeutschen Vertriebenen in der Heimat er- ttenen Schadensprüfstellen bei den einzel- nen Landsmanmschaften errichtet, die den Wert des verlorengegangenen Gutes feststel- jen sollen. Die Landsmannschaften der Ost- deutschen im Landesbezirk Nordbaden haben sich im April zu einer Arbeitsgemeinschaft „Vereinigte Ostdeutsche Landsmarmschaften (VOL)“ zusammengeschlossen. a Ji Zehntausende beim Blutfeiertag Walldürn dw). Am höchsten Wall- agcrtstag der Stadt Walldürn, dem Blutfeier- tag am ersten Donnerstag nach Fronleichnam, Sprach der Würzburger Bischof Dr. Döpfner vor rund 10 000 bis 15 000 Glaäupigen, die sich min der Wallfahrtskirche und auf dem Wall- bhfkahrtsplatz versammelt hatten, An das Ponti- flkalamt schloß sich die große Blutprozession Al. Kreuz und quer durch Baden 5 Karlsruhe. Die Halbmonatszeitschrift dier CDU„Südwestdeutsche Union“ erscheint Seit 1. Juni als„Badische Rundschau“ in W6- i chentlicher Folge. wb) Dberbach. Die Bavaria- Filmgesellschaft will in Kürze in Eberbach mit den Aufnah- men zu einem kommunalen Lehrfilm„Fri- scher Wind in alten Gassen“ beginnen. dw) Bü hlI. Die Aussichten für die mittelbadi- sche Steinobsternte sind sehr gut, für die Kernobsternte gut. Für die Entwicklung des Beerenobstes War die bisherige, immer wie- der von Regen unterbrochene Witterung Zut.(Id) Bühl. Die Obstbauvereine Badens veran- stalten vom 4. bis 6. August in Bühl einen „Badischen Obstbautag“.(d) Kehl. Der durch das Schiffsunglück an der Kehler Rheinbrücke entstandene Schaden beläuft sich nach einer Mitteilung der Basler Binnenschiffahrtsreederei, in deren Besitz sich der gesunkene Vorschlepper befand, auf eine halbe Million Schweizer Franken.(lid) 5 Marlen. In Marlen und in Kork ist in mehreren Gehöften wieder die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Größere Teile der Kreise Offenburg, Lahr, Kehl und Brühl wurden zum Sperrgebiet erklärt.(ds) Wiesloch. Der Landesjugendausschufi Nordbaden hat das Schloß Rotenberg bei Wiesloch erworben. Nach Abschluß der erfor- derlichen Instandsetzungsarbeiten wird das Haus allen Jugendorganisationen für Schu- lungszwecke offenstehen. 5(CN D)) e und Umgebung. Verantwortl. Seckenheim im Banne des Männergeſangverein⸗Jubiläums Mit einem ſchön verlaufenen Sängerfeſt, unter deſſen Auswirkungen Seckenheim über das Wochenende ſtand, feierte der Männer⸗ geſangverein ſein 90 jähriges Jubiläum, das wohl als denkwürdiges Ereignis in die tra⸗ ditionsreiche Geſchichte des Vereins ein⸗ gehen wird. Man hätte ſich zu der umſich⸗ tigen Vorbereitung dieſes Feſtes keinen glän⸗ zenderen Rahmen wünſchen können, als ihn der Schloßgarten als Metropole bot und zu dem der Wettergott noch ein Uebriges tat, um alles zuſammenklingen zu laſſen zu einem Hohelied des deutſchen Männerge⸗ ſangs. Das Jubiläum ſtellte in ſeiner ge⸗ ſamten Anlage und Durchführung, für die der rührige und umſichtige Feſtausſchuß unter der bewährten Leitung von Hermann Bauer verantwortlich zeichnete, die Krönung der wechſelvollen Geſchichte des Seckenheimer Vereinspioniers dar, die man ſich nicht beſ⸗ ſer hätte wünſchen können. Seckenheim ſelbſt ſtellte durch die Ausſchmückung der Häuſer, Beflaggung und durch das Anbringen von Spruchbändern deutlich ſeine Verbundenheit mit dem Jubilar und im Allgemeinen mit dem deutſchen Männergeſang, der hier eine gute Pflegeſtätte hat, eindrucksvoll unter Beweis. Gleichzeitig wurde aber auch offen⸗ bar, daß im Männergeſangverein Kräfte am Werk ſind, die alles daran ſetzten, dem Verein und dem deutſchen Lied zu einer würdigen Feier und Demonſtration zu ver⸗ helfen, die ihre Ausſtrahlungen über die lokalen Grenzen hinaus wirkſam werden ließen. Eingeleitet wurden die feſtlichen Veran⸗ ſtaltungen durch eine Kreisvorſtandsſitzung unter Leitung des Kreisvorſitzenden Franz am Samstag Nachmittag im Kaffee Schladt, wo die brennenden Probleme des Männer⸗ geſangs im Kreis Mannheim zur Debatte ſtanden und auf der eine Ehrung der lang⸗ jährigen Chorleiter im Herbſt beſchloſſen wurde. Mit einer würdigen und eindrucks⸗ vollen Totenehrung auf dem Friedhof, die von Chorälen der Kapelle Schary und Ge⸗ ſangvorträgen umrahmt war, eröffnete der Verein die Feſttage. Nach einer Gedenkrede legte Vorſitzender Bauer am Ehrenmal für die Toten und Gefallenen des Vereins einen Kranz nieder. a ö Feſtbankett. In dem großen Feſtzelt im Schloßgarten folgte dann am Abend des Samstag der offizielle Höhepunkt mit dem Feſtbankett, an dem als Vertreter der Stadtverwaltung Stadtrat Leonh. Raufelder auch der Leiter des hieſigen Gemeindeſekretariats Albert Erny, Pfarrer John, die Rektoren der Volks⸗ ſchule teilnahmen. Nach der Begrüßung durch den ſtellv. Vorſitzenden Kaſtner gedachte in ſeiner Feſtrede der 1. Vorſitzende Hermann Bauer der traditionsreichen Geſchichte des Vereins und der ſtarken Wurzeln, die den Verein mit Seckenheim und ſeiner Bevöl⸗ kerung verbinden. Der Kreisvorſitzende Franz ſtellte die hohen ethiſchen Werte des deut⸗ ſchen Liedes in den Mittelpunkt ſeiner Aus⸗ führungen und konnte ſodann für 50 jäh⸗ rige Treue Guſtav Heid und Philipp Seitz mit der goldenen Ehrennadel und für 25 jährige Tätigkeit Hermann Bauer, Gu⸗ Das ſtav Erny, Friedrich Hertlein, Emil Kaſtner! Karl Klumb, Karl Wetzel, Emil Wolf, Al⸗ bert Hauck, Ernſt Sponagel und Alb. Zahn mit der ſilbernen Ehrennadel des Bad. Sängerbundes auszeichnen. Für paſſive Mitgliedſchaft wurden durch den Verein ge⸗ ehrt: 50 Jahre: Gg. Leonh. Rudolph, 40 Jahre: Wilhelm Möll, Arthur Pfiſterer, Adolf Seitz, Karl Frey, Oswald Seitz, Gg. Volz, Jakob Möll, Anton Grieſer und Her⸗ mann Bühler, die alle zum Ehrenmitglied ernannt wurden, während ſechs weitere Mit⸗ glieder für 25 jährige Tätigkeit durch Ueber⸗ reichung von Urkunden ihre Anerkennung fanden. Einen beſonderen Höhepunkt ſtellte die Ehrung des verdienten Ehrenchormeiſters Heinrich Roſer dar, deſſen 50 jährige Tätig⸗ keit als Chorleiter durch den Bundesſchrift⸗ führer Leß, Karlsruhe, im Auftrag des Bad. Sängerbundes in eindrucksvollen Worten gewürdigt und durch Ueberreichung des Ehrenbriefes des Bad. Sängerbundes ihre äußere Auszeichnung erfuhr. Im Namen des Vereins gratulierte Hermann Bauer dem langjährigen Dirigenten und Chormeiſter Heinrich Roſer in bewegten Worten und ſtellte noch einmal das leuchtende Beiſpiel dieſes mit allen Faſern ſeines Herzens dem deutſchen Lied verſchriebenen Mannes heraus. Als äußeres Zeichen der allgemeinen Ver⸗ ehrung überreichte er unter den langanhal⸗ tenden Beifallskundgebungen des Feſtzeltes ein künſtleriſches Relief mit Widmung und einen anſehnlichen Präſentkorb. In beweg⸗ ten Worten dankte der Geehrte für die ihm von allen Seiten zuteil gewordenen Ehrun⸗ gen und richtete gleichzeitig die Mahnung an alle Sänger, die Treue zum Lied zu be⸗ wahren. So fanden in würdiger Weiſe die Verdienſte Roſers für das deutſche Lied, beſonders in Seckenheim, eine Anerkennung, die ſich der Ausgezeichnete durch ſeine Be⸗ reitſchaft, ſeine Treue und ſein umfaſſendes chorleiteriſches Können im wahrſten Sinne des Wortes erdient hat. Für beſondere Verdienſte wurde dann noch er Ehrenvorſitzende Otto Müller durch die Ueberreichung einer Urkunde und für 50 jäh⸗ rige aktive Mitgliedſchaft Philipp Seitz durch den Verein geehrt. Das Feſthankett ſelbſt war im erſten Teil von konzertanten Darbietungen der Kapelle Schary und dem Männerchor des Jubel⸗ vereins würdig umrahmt. Im zweiten Teil zeigten die Turnerinnen der drei Turn⸗ vereine, der TB. Jahn mit einem Walzer, der TV. 98 mit einer Keulübung und der SV 07 mit ſeiner Petersburger Schlitten⸗ fahrt Ausſchnitte aus dem profunden Lei⸗ ſtungsſtand, während der Sängerbund und die Liedertafel mit Chören die geſangliche Umrahmung beſtritten. Der Feſtſonntag wurde mit dem obligatoriſchen Weckruf er⸗ öffnet und ließ durch ſein ſtrahlendes Wet⸗ ter alle Tageshoffnungen in hellſtem Lichte erſtrahlen, die ſich dann auch rechtfertigten. Der große Saal des Vereinshauſes war über den ganzen Vormittag von einem ſachver⸗ ſtändigen Publikum bis auf den letzten Platz gefüllt, als ſich zehn Vereine beim Wertungsſingen vorſtellten. Alle Vereine gaben ihr Beſtes und die erreichten Zenſuren, die ſich durch⸗ weg zwiſchen ſehr gut und gut bewegten, ſprachen allen teilnehmenden Vereinen ein beſonderes Lob aus. Die beſten Leiſtungen, die über dem Geſamtrahmen lagen, boten der hieſige Sängerbund und der MGV Aurelia⸗Ilvesheim, die mit der Zenſierung „hervorragend“ ihre gebührende Anerkennung fanden. Unter der ausgezeichneten Stabfüh⸗ rung von Kreischormeiſter Willi Bilz bot der ſtarke Chor des Sängerbundes mit Chö⸗ ren von Schrader„Es haben zwei Blüme⸗ lein geblühet“ und Deſch„Erde wir glauben an Dich“ eine ausgezeichnete Leiſtung, die deutliches Spiegelbild der Leiſtungsfähigkeit des Vereins war. Die Aurelia unter Martin Ruland zeigte mit den„Knappen“ von Rein und den„Luſtigen Tagen“ von Sendt eben⸗ falls eine gute choriſche Fundierung und beſtes Stimmenmaterial. Dieſen beiden über⸗ durchſchnittlichen Chören folgten der Männer⸗ geſangverein Neckarhauſen und Sandhofen, die beide für ihre Leiſtung ein„ſehr gut“ ernten durften. Der Zenſor, Stud.⸗Rat Schmitt⸗Frankfurt⸗Langen wies in ſeiner abſchließenden allgemeinen Kritik auf die beſonderen Erforderniſſe des deutſchen Chor⸗ geſangs hin und zeigte ſich überraſcht von dem hohen Leiſtungsſtand der Mannheimer Vereine, der ſeinen deutlichen Niederſchlag beim großen Bad. Sängerſeſt in Karlsruhe gefunden habe. Er bedauerte beſonders das Fehlen der gemiſchten Chöre als Zeichen des Dranges nach ſchöpferiſcher Vollkommenheit. Er ſtreifte weiter die große Lücke, die der Krieg bei der Jugend geriſſen hat und be⸗ zeichnete deren Aktivierung als weſentliches Moment der Belebung des Chorgeſangs. Ein farbenfreudiges und eindrucksvolles Bild bot am Nachmittag der Feſtzug, der ſich durch die feſtlich geſchmückten Straßen zum Feſtplatz bewegte und durch vier Feſt⸗ wagen ſeine Ausgeſtaltung erfuhr. Der Feſtnachmittag brachte dann mit dem Freundſchaftsſingen und der Geſelligkeit im dichtbeſetzten Feſtzelt und der ſtändig um⸗ lagerten Neckarterraſſe einen neuen Höhe⸗ punkt des ſangesfrohen Geſchehens. In buntem Wechſel boten zehn Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung Perlen aus dem großen Liedſchatz volkstümlichen Chorgeſangs und durften für ihre oft auf hohem Niveau ſtehenden Darbietungen rei⸗ chen Beifall ernten. Ausklang dieſes feſt⸗ frohen Tages bildete dann der Unterhal⸗ tungsabend im Feſtzelt, das wieder bis auf den letzten Platz gefüllt war. In buntem Wechſel boten am Abend die Schülerinnen der Turnvereine Ausſchnitte aus ihrem Pro⸗ gramm, während geſangliche Einlagen des Sängerbundes die Programmfolge würzten. Die Kapelle Schary ſteuerte ſchließlich in altgewohnter Weiſe mit flotten Weiſen zu der feſtlichen Hochſtimmung im Zelt bei, die den Großteil der Maſſen bis in die frühen Morgenſtunden ausharren ließ. Das feſtliche Geſchehen klingt heute Abend mit einem großen Volksfeſt im Schloßgarten aus, bei dem die Verantwortlichen ſicher noch einmal alle Regiſter eines variablen Geſtaltungswillens ziehen werden. Preissenkung besser als Lohnerhöhung Unternehmer sollen sich zum Staat bekennen Düsseldorf(UP). Ein Bekenntnis des deutschen Unternehmertums zum heutigen Staat forderte in Düsseldorf Bundesver- kehrsminister Dr. Seebohm vor nordrhein- Westfälischen Unternehmern. Uber die Auf- gaben ihrer Betriebe hinaus müßten sich die Unternehmer durch echte und aufrichtige Mitarbeit an den allgemeinen Problemen hin- ter den heutigen Staat stellen. 5 Gegen die„großzügige Gewährung“ von zwölf und fünfzehnprozentigen Tariferhö- hungen wandte sich der Präsident der Ver- emigung der Arbeitgeberverbände von Nord. rhein- Westfalen, Wilhelm Vorwerk, es Sei besser, die Preise zu reduzieren, als Sroße Lohnerhöhungen zu bewilligen. Der Lohn sei der Eckpfeiler der deutschen Währung und bei uferlosen Lohnerhöhungen drohe die Ge- fahr einer Inflation. Auch die Arbeitnehmer müßten bereit sein, Opfer zu bringen, denn die Folgen des verlorenen Krieges müßten von allen getragen werden. Das wichtigste Problem sei heute die Steigerung des deut- schen Exports, denn nur so körme ein an- gemessener Lebensstandard für das deut- sche Volk gesichert werden. g Bundesarbeitsminister Storch wandte sich gegen die Einführung eines staatlichen Schlichtungswesens für die Behebung von Tarifstreitigkeiten in der Wirtschaft. Eine Solche staatliche Stelle würde, so betonte er, die Gewerkschaften ihres Sinnes berauben. Es sei jedoch eine Schlichtungsordrumg zu er- Wägen, die aber nur bei Schwierigkeiten in lebenswichtigen Betrieben angewandt werden dürfe. 5 heilm-Seckenhel tung für NI Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann Inhaber N Georg Härdle), NMannheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216 w Geschältsstelle Mannheim: Holzstraße 8. Fernsprecher 51866 Neckar- Bote, Südd. Hei Anfänge neuer Preisgestaltung Bericht des Wirtschaftsminsteriums „Eindeutig scheint mindestens zu sein, daß die vom Korea-Boom ausgelöste Preishausse nun- mehr ihren Höhepunkt überschritten hat und sich eine neue Entwicklungsphase abzuzeichnen beginnt.“ Diese Feststellung wird im Lagebericht des Bundeswirtschaftsministeriums über die Wirtschaftsentwicklung im Bundesgebiet im April dieses Jahres getroffen. Die Tatsache, daß die Preisrückgänge die Preis- Steigerungen eindeutig überwogen haben, führt das Wirtschaftsministerium auf das Nachlassen der Kauffreudigkeit der Konsumenten sowie auf das Abklingen der Unruhe und Angst nach dem Ausbruch der Korea-Krise zurück. Der Aufwärtstrend der westdeutschen Wirt- schaft konnte im April— wenn auch nicht un- Wesentlich abgeschwächt— durchgehalten wer- den. Die industrielle Produktion stieg erneut, und zwar um vier Prozent auf 132 des Standes im Jahre 1936. Die Einzelhandelsumsätze lagen im April erstmals seit längerer Zeit unter den Umsätzen des Vormonats. Infolgedessen hat die Wirtschaft auch wieder eine größere Werbetätig- keit entfaltet. 5 Die weitere Entwicklung dürfte nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums im Zeichen „widerstrebender Tendenzen“ stehen. Der hohe Auftragsbestand und die guten Exportchancen bürgten zwar für einen befriedigenden Beschäf- tigungsstand, jedoch dürfte der Kohle- und Stahlmangel zu Beengungen und Störungen führen. 2 3 Vorerst kein Streik im öffentlichen Dienst Nach Billigung der neuen Tarifvereinbarungen durch den Hauptvorstand und die Große Tarif- kommission der Gewerkschaft Offentliche Pienste, Transport und Verkehr ist die Streikgefahr im öffentlichen Dienst vorerst gebannt. Die Verein- barung von Königswinter sieht eine Erhöhung der Angestellten- Grundvergütungen um 20 Pro- zent sowie zusätzliche Sondervergütungen, u. a. für Lehrlinge und jüngere Angestellte vor. Diese Erhöhung entspricht einer Aufbesserung der Bruttogebhälter um 15 Prozent. Die bisher ge- zahlten Teuerungszulagen fallen fort. Ausdrück- lich wurde vorgesehen, daß die effektive Gehalts- erhöhung mindestens 20 DM betragen muß. In den Ländern Württemberg-Hohenzollern und Südbaden warde eine Mindesterhöhung um nur 10 DM festgelegt, um die Tarife in den drei südwestdeutschen Ländern zu vereinheitlichen. Explosion durch Druck auf den Klingelknopf Mannheim(wb). Einen gehörigen Schreck erlebte der Besucher einer Neubau- wohnung in Mannheim-Neckarau. Er drückte auf die Hausklingel, als plötzlich mit lautem Knall Holz- und Glassplitter um seinen Kopf flogen. Wie sich nachher herausstellte, war in dem Haus eine Explosion erfolgt, weil aus- geströmtes Gas durch die Funkenbildungen der elektrischen Klingel in Brand gesetzt wor- den war. Das Gas war aus einer noch unge- prüften Leitung entströmt, Bei der Explosion wurden mehrere Türen, Fenster und Rolläden verstört. ö Unter sechs Namen vorbestraft Mannheim dwb). Die erste Große Straf- 5 kammer des Mannheimer Landgerichts ver- urteilte den 28 Jahre alten Kurt Theine we gen unerlaubter Titelführung, wegen zahl- 5 reicher Betrügereien sowie wegen einiger Diebstänle zu drei Jahren Gefängnis. Theine, der nach dem Kriege bereits unter sechs ver- schiedenen Namen vorbestraft ist, bereiste in den letzten Jahren das gesamte Bundesgebiet 5 und gab an, er habe Pakete aus der Sowiet- zone abzuliefern. In etwa 50 Fällen glaubten ihm die so Angesprochenen und leisteten ihm Anzahlungen oder Spesenersatz. Die Pakete aus der Ostzone kamen jedoch nie an. Wettervorhersage 5 Am Montag und Dienstag überwiegend hei teres und warmes Wetter, zum Teil Höchs temperaturen bis um 25 Grad. Tiefsttemper, turen um 10 Grad. Schwache bis ma Winde aus südlichen Richtungen. 8 8 Sport und Spiel Fußball. SV 07 Seckenheim— Sc Rheinau 113 Das am Samstagabend angeſetzte Freund⸗ ſchaftsſpiel erfüllte nicht ganz die Erwar⸗ tung, die man erhofft hat. Mit Schuld da⸗ ran geben wir den 28 Meiſterſchaftsſpielen, die Sonntag für Sonntag die Kräfte der ein⸗ zelnen Spieler in Anſpruch genommen haben. Vom Anſpiel weg übernahm Seckenheim das Kommando, vergaß aber dabei die vie⸗ len Möglichkeiten auszunützen, um Tore zu ſchießen, die man einmal braucht um zu ſiegen. Nach der Halbzeit machte ſich die Schnellig⸗ keit der Rheinauer Spieler bemerkbar, die es auch verſtanden Tore zu erzielen und ſo⸗ mit als verdienter Sieger das Feld verließen. Allerdings, das 2. Tor und vielleicht das entſcheidende reſultierte aus einem mehr als fraglichen Handelfmeter. Kaiserslautern im Finale— Nürnberg zurückgefallen 1. FC Nürnberg, HSV oder Preußen Münster können Partner werden Von en großen Favoriten für den Einzug in die Schlußrunde rechtfertigte der 1. FC Kaisers- lautern das Vertrauen seiner treuen Anhänger. Die Walter-Elf, die ohne ihren Mittelstürmer Ottmar spielen mußte, zerstreute im Fürther Ronhof alle Sorgen, die durch ein eventuelles Wiederholungsspiel zu exrwarten gewesen wären, indem sie Fürth mit 3:1 besiegte. Damit können Hie Pfälzer in der Gruppe I mit 9:1 Punkten von keinem der Teilnehmer mehr erreicht werden, auch von Schalke 04 nicht, das bei St. Pauli in einem niveaulosen Spiel 1:0 siegte. In der Gruppe II leistete sich der 1. FC Nürnberg einen neuerlichen Seitensprung; Preußen Münster schlug den„Club“ mit 6:4, nachdem sie in einem gewaltigen Zwischenspurt innerhalb von fünf Minuten von 3:2 auf 6:2 davongezogen waren. Die Favoritenstellung des„Clubs“ Jruppe II ist mit einem Schlage verschwunden Zenn mit je 6:4 Punkten machen sich der Ham- ourger SV, der 1. FC Nürnberg und Preußen Münster jetzt gleich große Hoffnungen auf Ein- zug in das Finale. Neben Preußen Münster keierte auch der Hamburger SV einen, allerdings Knappen 1:0-Sieg bei Tennis-Borussia Berlin. Schalke siegte zufällig in Hamburg Die 20 000 Zuschauer Waren von den Leistun- gen beider Mannschaften dieses Meisterschafts- gruppenspiels keineswegs befriedigt. Das einzige Tor des Tages fiel in der ersten Halbzeit, als die Hamburger Gastgeber im Feld Vorteile hat- cen und die Schalker sich auf Gelegenheitsdurch- brüche beschränken mußten, Bei einem solchen, in der 13. Minute, erzielte Dargaschewski das slegbringende Tor. Der Schalker erhielt von rechts den Ball zugespielt. Er hatte noch viel Zeit, gemütlich den Angriff zu vollenden. Sein überraschender Schuß durch die Beine zweier Hamburger fand den sichtbehinderten Schön- beck nicht auf dem Posten. Nach der Pause lie- Ben es die St. Paulianer an jeglichem Angriffs- geist fehlen. Schalke kam stark auf, ohne aller dings die gute St. Pauli-Abwehr nochmals zu bezwingen. Torwart Schönbeck, Famulla und Dzur waren beim Gastgeber die besten Leute. Malinowski, Kersting, Dargaschewski und Mat- zek gefielen bei den Königsblauen am besten. „Preußen-Geist“ bezwang Nürnberg mit 6˙4 Wer hätte nach dem kläglichen Versagen von Preußen Münster gegen die Berliner Borussen und den Hamburger SV auch nur einen Pfiffer- Ung darauf gegeben, daß die Münsteraner den siebenfachen Deutschen Meister und aussichts- reichsten Kandidaten auf die 1. F Nürnberg schlagen würden und dies mit 6:42 Auf dem Preußen-Platz, der mit 40 000 Zu- schauern gefüllt war, spielte Münster auf und trieb mit dem„Club“ ein richtiges Katz-und- Maus-Spiel. Rein spielerisch haben die Nürnber- ger, nicht enttäuscht, doch waren sie mit den Nerven fertig, als sie 2:3 im Rückstand lagen. Bronzke erzielte für den Club in der siebten Minute den Führungstreffer, wenig später glich Preißler aus und dann kamen die Nürnberger durch Morlock in Front. Nicht lange dauerte die Freude, dann hieß es durch Gerritzen 2:2. Was dann kam, war eine Katastrophe für den Club, denn innerhalb sechs Minuten schossen Lamers, Rachuba und Gerritzen drei weitere Tore, ehe Rachuba noch den sechsten Treffer Anbrachte. Schaffer im Tor hatte scharfe Schüsse in der „Deutsche“ 1951 Das erste Pferderennen in Haßloch. Das erste Pferderennen des pfälzischen Renn- vereins in Haßloch wurde ein voller Erfolg. Wenn auch die Bahn durch einen starken Ge- witterregen kurz vor Beginn des Rennens etwas aufgeweicht war, so gab es doch in allen Rennen sehr gute Leistungen. Amazonen-Rennen, 1200 m: 1. W. Keck, Heddesheim, auf Bijou. Preis vom Rhein, 2000 m: 1. Stall Nobiliac, Frankfurt, Erlkönig; 2. Gestüt Palatia, Lud- Wigshafen, Stolios. Preis der Landwirtschaft für Pfälzer Pferde, 1600 m: 1. Aug. Trauth, Landau-Queichheim; 2. Lehmann, Heidelbingerhof, Flave. Preis von Deidesheim, 3400 m Jagdrennen: 1. F. Rinkkleib, Frankfurt, Fafner; 2. Gestüt Palatia, Ludwigshafen, Tasso. Zuchtrennen, 1200 m: 1. A. Trauth, Landau- Queichheim, Nordine. Jagd mit Auslauf: Queichheim, Asta. Bei dem Jugendreiten, das fast nur von Seckenheim bestritten wurde, konnte Richard Karl, Seckenheim den lange führenden Heinz Treiber auf den letzten Metern abfangen und als Erster durchs Ziel gehen. Den 8. Platz be⸗ legte Rudolf Karl vor Albert Karl, während 2 Weitere Pferde des Ger-Feldes, ausbrachen. 1. A. Trauth, Landau- schon in der Hand, doch der nasse Ball schlüpfte ihm durch die Finger. Erst in den letzten Minu- ten kam wieder System in die Reihen des Clubs. In der 82. Minute konnte Winterstein auf 6:3 verkürzen und zwei Minuten später war es Kal- lenborn, dem der vierte Nürnberger Treffer gelang. Fürth spielte, Kaiserslautern gewann Es war ein recht glücklicher Sieg, den der 1. FC Kaiserslautern vor 30 000 Zuschauern im Fürther Ronhof über das Kleeblatt mit 3:1 da- Vontragen konnte. Die Gastgeber waren meist feldüberlegen, besonders während der zweiten Halbzeit. Die Gäste aus Kaiserslautern spielten aus der Defensive heraus und versuchten mit wenigen Vorstößen— die aber in Tore umge- Wandelt werden konnten— die Fürther aus dem Sattel zu heben. Doch dem vortrefflichen Spiel von Eckel, Basler und Fritz Walter haben es die Gäste zu verdanken, daß sie siegreich bleiben Konnten. Tore: 18. Minute 0:1 durch Basler, 20. Minute 0:2 durch Eckel, 38. Minute 1:2 durch Appis, 63. Minute 1:3 durch Basler. In der 22. 1 9 hatte Adam einen Appis-Elfmeter ge- alten Sechs Mniuten vor Schluß 1:0 für HSV 65 000 Zuschauer erlebten im Berliner Olympia- Stadion ein schönes und kampfbetontes Spiel. Besonders die Berliner spielten das Spiel ihres Lebens. Die Veilchen“ kämpften wie die„Lö- wen“. Schon rechnete man mit einem unentschie- denen Ausgang, als es den HSV-Stürmern sechs Minuten vor Schluß doch noch gelang, Berlins Torwart Steinbeck zu überlisten. Ein Woitko- wWiak- Schuß wurde zu kurz abgewehrt und der Nachschuß von Adamkiewiez brachte den Ham- burgern einen knappen und glücklichen 1:0 Sieg. Der Tabellenstand nach dem vorletzten Spieltag Gruppe I Kaiserslautern 5 12:5 97 FC Schalke 04 5 44 52 Spygg. Fürth 5 828 1 FC St. Pauli 5 5712 2 2 Gruppe II Hamburger SV 5 118 6˙4 2. F Nürnberg 5 13:12 624 Preußen Münster 5 14:14 674 TeBe Berlin 5 8:12 278 Bayern und Westfalen ausgebootet Die Vorrunde zur Deutschen Amateur-Meister- schaft brachte überraschende Ergebnisse. In Bayreuth unterlag Bayerns Vertreter dem VfL Sindelfingen 0:1 nach Verlängerung, und Röh- Iingshausen(Westfalen) vermochte sich bei Del menhorst nicht durchzusetzen und unterlag 12. Troisdorf distanzierte den VfL. Neuwied 4:1, Borussia Fulda kam über Sc Zweibrücken zu einem knappen 1: 0-Sieg und Karlsruher FV schaltete Villingen 3:2 aus, während der VfL. Nord Berlin gegen die Schröder-Elf von 1860 Bremen 1:4 unterlag. Um den mittelbadischen Pokal: ASV Durlach-Fe Rastatt 810, Rastatt Phönix Karlsruhe 024. VFR Pforzheim FPhönix Karlsruhe 0:0, 1. Fe Pforzheim ASV Durlach 3.1. Aufstieg zur 1. Amateurliga: Fc Weinheim gegen FC Rüppurr 2:3; Sg Kirchheim— Fe Kirrlach 0:2. 4 Ich habe meine Schrotmühle Guterh. Schubkarren auf das Neueste modernisiert. billig abzugeben. Weis, Zähringerstraße 35. prompter Bedienung, bittet Um weiteren geneigten Zuspruch, bei. und Heinrich Bresch, Staufenerstraße 6 goch in schweren Fällen d. Rusmasdi (Salbe u. Zäpfchen). 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KUPFER Messing, Blei, Zink usw. verkaufen 5 vorteilhaft 5 in der eersbügerstfabe 24 Telefon 47¹¹2 N Internationale Atmosphäre beim Nürburg-Ring-Rennen Kurz nach dem Start zog sich das Feld der Rennwagen Formel III(bis 300 cem) ausein- ö Ander, Sieger wurde der Engländer Burges auf Cooper mät einem Schmitt von 102,9 Stam II. Liga Süd(Aufstiegsspiele): VfR Aalen gegen Olympia Lampertheim 4:1. 8 Feudenheim gegen VII. Neustadt 4:1.. 5 Rhein-Main-Saar-Pokal: Kickers Offenbach g rus Neuendorf 3:2, VII. Neckarau— Worm Worms 2:3, Eintracht Trier— VfR Mannheim 222, SV 98 Darmstadt— Phön. Ludw dafen 2:0, FV Speyer— Sd Arheilgen 2:3, Hassia Bingen— SV Senwetzingen 3:3, Tura Ludwigshafen— VfL Neu- Stadt 2:0. Privatspiele: 1. Fe Köln— 1860 München 322, Schwaben Augsburg— FK Pirmasens 23, Arm Bielefeld— Fortuna Düsseldorf 2:2, Rot Dresden gegen Concordia Hamburg 01, Tus Neuendorf 88 gen 1860 München 514. THW Kiel und FA Göppingen führen Gruppenspiele zur Handball-Meisterschaft Am ersten Spieltag der Zwischenrunde gab es in vier Begegnungen 78 Tore. Die tor- reichste Partie lieferten sich der Deutsche Meister THW Kiel und der zweite süddeut- sche Vertreter SV Harleshausen, der sich mit einer 13:16-Niederlage recht achtbar schlug. Auch der VfL Gummersbach überließ dem Deutschen Hallenmeister Polizei Hamburg emen lnappen 13:10-Erfolg. Eine Ueberra- schung bedeutet der Punktverlust des Welt- Meisters SV Mülbeim, der in Haßloch mit 7:7 zufrieden sein mußte. Die Kempa- Mann- schaft von Frischauf Göppingen besiegte die EKleler Polizisten mit 8:4 Toren. In der Gruppe I ist damit der Titelverteidiger TV Hassee Winterbek Kiel mit 2:0 Punkten in Führung gegangen, während in der Gruppe II Fa Göppingen mit 4:0 Punkten, und 19:10 Poren vor den Hamburger Polizisten(2:0 P.) in Führung liegt. Beiertheim erzwingt Entscheidungsspiel Im letzten Punktspiel der Handballsaison in Ba- den kam Tus Beiertheim zu einem sicheren 1076 Stegs über Gen 8 abellen;. biken SV Ott badi schen Handbal 5 scheidungsspiel 1 W heim notwendig geworden. . und Tus Ser Klarer Turnersieg von Münster Auf dem Killesberg in Stuttgar am Samstag die beiden besten d einsmannschafte 4 Langerfelder Standen sich eutschen Ver- er und der verei müb Münster siegte dabei klar 25 386,3 382,0 P unkten. Bester Einzelturner war Helmut Bantz, Langerfeld, der von 60 erreichbaren Punkten 59,75 erzielte. Theo Wied holte sich viermal die Höchstquote 10 am Langpferd, Barren, Reck und an den Ringen. Langerfeld hatte am Barren und Seitpferd meh- rere Versager und lag nach drei Geräten mit über fünf Punkten im Rückstand. Nur an den Ringen und im Bodenturnen holte Langerfeld etwa zwei Punkte auf, fiel aber am Reck durch eine mißglückte Ubung von Breidenbach, der bis dahin einen guten Durchschnitt erzielt Hatte, wieder um 1,15 Punkte zurück. Theo Wied fiel nur àm Pferd mit 9,4 Punkten etwas zurück. Bantz turnte am Seitpferd, an den Ringen und am Langpferd je eine 10, am Barren und Reck je 9,5 und am Boden 9,85. as Kampfgericht War bei den Mittelwertungen der übrigen Tur- ner manchmal etwas zu nachsichtig. Wettkampf der Ruderer In Flörsheim-Rüsselsheim— Ausländer überlegen Von Flörsheim- Rüsselsheim aus ist nach dem Kriege die deutsche Ruderbewegung kraftvoll neu aufgebrochen. An diesem Wochenende schu- fen die beiden Städte die Plattform für das erste große Kraftmessen der Ruderer nach den Jahren des Auseinanderstrebens. Uber 1000 Ru- derer àus fünf Nationen lieferten sich zwei Tage lang scharfe Rennen. Auf dem Wasser Wurde mit der Nüchternheit der deutschen Rudersport- ler die Frage angeschnitten, wie weit wir vom internationalen Leistungsstand Abgekommen Sind. Eine Antwort darauf vermochten vor allem die Rennen im Skullboot und im Riemenzweier zu geben, wo der Henley- Sieger Rowe(Eng- land) und die Schweizer Europameister Kalt- Schmid unsere Meister und ihre besten Nach- Siferer prüften— und vorläufig noch zu leicht befanden. Ebenso eindeutig war der Sieg der Europameister im Zweier. Skullermeister Wilke wurde im Einer um fast 10 Sek. Ssschlagen Nur Vierter. Bis kurz vor dem Ziel kam der junge Offenbacher Karlo Wagner dem Engländer am nächsten, wurde aber von dem zähen österrei- chischen Meister Fischer(Linz) noch vom zwei- ten Platz verdrängt. Die Altmeister Günther Lange und Waldemar Beck schieden schon in den Vorrennen aus. Im Zweier ohne“ gab es nur Kampf um den 2. Platz, den der Deutsche Mei- ster Marmheimer RG Baden mit Reichert-Keser vom Start bis ins Ziel gegen den Ludwigshafe- ner RV behauptete. Diese Ergebnisse unterstrichen die Forderung nach Kurzstreckenrennen, um die Startgeschwin- digkeit zu fördern. Darin scheinen uns die Ver- treter anderer Nationen noch überlegen, das zeigten auch die fünf international besetzten 400- m- Rennen, die sämtlich von ausländischen Gästen gewonnen wurden. Rundum gab es an beiden Tagen die l Attraktionen mit Wasserskispringern, Lebens- rettungsversuchen, Abendrennen der Alten Ru- dermeister und— ganz neu— der boxsportlichen Einlage der deutschen Juniorenmeisterschaften. Insgesamt besuchten 35 000 Zuschauer die Flörs- heimer Regatta. Beim Wasserskispringen ex- reichte der bekannte Skispringer Ernst Windisch mit 23 m eine in Deutschland noch nie erzielte Leistung. 11. Alemannia Kachen- SSV Wuppertal Meier und Pietsch siegten am Nürburg-Ring Leistungsprobe der Saugmotoren— Zeller (BMW) fuhr Rundenrekord Als technisches Fazit der bisher ausgetragenen motorsportlichen Groß veranstaltungen muß herausgestellt werden, daß in den Motorrad- nen ist. Die BMW- Werke haben nach ihren folgen in der Eilenriede und am Taunus nun- mehr bei Eifelrennen den Beweis dafür ange- treten, daß ihre Saugmotoren- Konstruktionen an die Leistungskapazität der Kompressormaschi- nen heranreichen. Eine Vergleichsmöglichkeit mit den Neukonstruktionen von NSU und Horex wird sich erst im Laufe der weiteren Renn- Saison ergeben. 200 000 Zuschauer säumten den 23,8 Km langen Nürburgring, um Zeuge des 16. Internationalen ADAC-Eifelrennens zu werden. Die erste hand- feste Uberraschung gab es bei den Kleinsten, als bei den 128er Maschinen der drei Runden füh- rende H. P. Müller von dem glänzend fahren- den Frankfurter Hoffmann verdrängt wurde. Hoffmann fuhr auf der Puch den ersten Sieg (95,6 Stakm.) für den Rennstall Hammer herau Bei den Viertellietermaschinen hatte H. FP. M ler einen schlechten Start. So blieb das ergo tate Duell mit dem Godesberger Thorn-Prik Zus, dessen Viertakt-Guzzi mit 109,9 Stdkm. un- angefochten den Sieg davontrug. In der 350er- asse mußte der Karlsruher Roland Schnell eine neue unangenehme Uberraschung erleben. Wie mn Taunusrennen führte der Karlsruher fast über ganze Distanz, um sich kurz vor dem Ziel ran; en zu lassen. Diesmal brachte dieses Kunststück der Augsburger Heiß fertig, der seine Velocette um eine Zehntelsekunde vor Schnell ins Ziel brachte. Im Rennen der Halbliterklasse waren die EMW- Fahrer unter sich, nachdem NSU wegen S Todesfalls von Generaldirektor Niegtsch dem fernblieb und Horex durch Abwesenkleit vor Walter Zeller mit 121,4, der einen ndenrekord fuhr(125,8), während der Reut- linger Baltisberger, an dritter Stelle liegend, seine Norton wegen Maschinenschaden vorzeitig deiseiteschieben mußte. In den Seitenwagenren- nen triumphierten Krauß-Huser BMW) in der Halbliterklasse mit 102,0 Stdkm., während bei den 750er die Amberger Hillebrand-Prätorius auf BMW amit 105,9 Stdkm. den. Klassen- rekord des Tages fuhren. Die Rennen der Wagenklasse verloren durch das Ausbleiben der Ferrarifahrer Ascari und Villoresi an Spannung. Um so reizvoller war dz Rennen der Kleinstrennwagen bis 500 cem, ten Triumph brachte. Nicht weniger als sechs Cooper-Wagen Gier Engländer und Toni Kreu- zer-München als Fünfte zelegten die ersten Plätze vor dem Hockenheim-Sieger Helm Glöck⸗ ler auf Deutsch& Bonnet Im Meisterschaftslauf Auf der Forr 2 88 e 1 Auf 8 2* PI Die Ergebnisse Die Motorräder bis 1: 1. Hoffmann-Frank. furt Puch) 87,6 stdlk P. Müller- Ingolstadt DRW); bis 85 gem: n-Prikker- Godesberg (Guzzi) 10959 5- Freiburg NS 107,7; bis urg(Velocette) 113,0 sdt/ kr ell-Karlsruhe arilla) 01, Sek.: 1. G. Meier-München (BMW) W. Zeller-München GN 121,4 SW bis 500 cer 15 au/ Huser-München (BMW) 102,0, 2. Lip übeck BMW) 95587 SW bis 730 cem: nd/Prätorius-Amberg (BMW) 105,9 sta/ Km neuer Elassenrekord), 2. Mo Müller- Schweinfurt BMW) 0,1 Sek. zurück. Sportwagen bis 1100 cem: 1. Sauter-Schweiz(Sau- ter Spezial) 977 stdſkm, 2. Prenkel-Hannover VV 96,1; bis 1500 cem: 1. Himmerniek- Schweiz(NW 98,0 sta/km, 2. on de Barry-München(Simes- Gordini) 97,6; bis 2000 cem: Rosenhammer- Berlin DAMW) 99,86 stdkm, 2. Wagner- Luxemburg MW Spezia) 97,6. Kleinstrennwagen bis 500 cem: 1. Burgess-England (Cooper) 102,8 std/km, 2. Warton-England(Cooper 102,8, 3. Whitehouse- England(Cooper), 4. Carter England(Cooper), 5. Toni Kreuzer-München(Coo Per), 6. Helm Slöckler-Frankfurt Deutsch- Bonnet). Formelrennen II: 1. Paul Pietsch- Neustadt 2 tas) 115,1 Stdſem, 2. Fritz Rieg-Nürnberg(AD 3. Helfferich-Mannbeim(Veritas), 4. Sreifzu- See (BMW), 5. Toni Uimen- Düsseldorf Veritas). 2 . Ergebnisse des Sport-Tötos West- Spogg. Fürth. Fe Kaiserslautern FPennis Borussis Berlin— Hamburger SV Fe St. Pauli Fe Schalke 04 Preußen Münster. FC Nürnberg 1. Fe Köln München 1860 VII. Neckarau Wormatla Worms „Arminia Bielefeld Fortuna Düsseldorf Eintracht Frier-UfR Mannheim Schwarzweiß Essen- Rotweiß Oberhausen 10. Darmstadt 98 Phönix Ludwigshafen 8 n 8 8 8 e de D e te SSS is 12. VIB Stuttgart—Hearts Edinburgh 13. VI. 99 Röln Rheydter S 5 14. Bayern München- san Sebastian Ergebeisse der WB-Zusatzwette Spogg. Fürth—1. FC Kaiserslautern Tennis Borussia Berlin Hamburger S 3. FCC St. Pauli- Fc schalke 04 4. Preußen Münster I. Fe Nürnberg 5. VII. Neckarau Wormatia Worms 6. 1. FS Pforzheim ASV Durlach 7. VIR alen Olymp. Lampertheim 8. ASV Feudenheim—vff eustadt 9. VIR Pforzheim Phönix Karlsruhe 10. Eintracht Trier- VfR Mannheim 11. Darmstadt 986 Phönix Ludwigshafen 1 Tuttlingen Singen 04 Rheinland-Pfalz- moto: 2, 1 5 5 auszetanen, 1. n 1 1, 0, 2.7 8 * SHS ten 25 b — 5 2 12 21 Seer e S SS tbewerben ein erfreulicher Fortschritt zu ver- Sieger wurde Georg Meier mit 1225 2 der englischen Marke Cooper einen uner wal