Nr. 102 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 27. Juni 1951 hren wan, Ulsefe DMark hatte Geburtstag es In- 5 8 dem Von Dr. Hermann Reis chle ertre- Die DMark hat jüngst ihren dritten Ge- Sehen, burtstag gefeiert. Es ist bei ihr vergangen wie ischen so oft im Leben: Gedeihen die Kinder gut, so se melden sich die Väter, geraten sie aber 5 Ab- schlecht, so Will es keiner gewesen sein! Unser issung DM- Geburtstagskind hat sich nun über Er- it der warten passabel entwickelt. So hat sich denn onen- zum Festtag eine Reihe von gratulierenden Sache Vätern eingestellt, die ihre Verdienste um das Kind ins rechte Licht zu setzen sich be- strebten. Von der Schattenseite seiner Geburt, aämlich der weit über alle volks wirtschaft- 15 der lichen Notwendigkeiten hinausgehenden Zu- 10 sammenstreichung der Reichsmarkguthaben 15 G8 der Sparer, war weniger die Rede. Sie wir Anlag in erster Linie den legitimen Vätern, nämlich ckung den Besatzungsmächten, angekreidet. „ Natürlich entbrannte zu diesem Geburtstag 0 auch wieder der Meinungsstreit darüber, ob zusern der DMark als solcher das„Wunder“ des go gen westdeutschen Wirtschaftsaufschwungs zuzu- Nevol⸗ schreiben sei oder aber dem in ihrem Gefolge Larten von Dr. Erhard gestarteten Wirtschaftsprin- zip der„sozialen Marktwirtschaft“. Uns scheint t dieser Streit heute ziemlich müßig. Der deut- 5 sche Wirtschaftsaufschwung ist zunächst ein- nische mal darauf zurückzuführen, daß die neue Auft⸗ Währung wieder einen mengenmäßig kontrol- (050 lierten Geldumlauf gebracht hat. Das Ver- chat trauen darauf lockte alle jene Hortungslager Mini- an den Markt, welche im ersten Stadium e des nach der Währungsreform die güter wirtschaft- et und liche„Deckung“ der DMark abgaben. Daß listers gewisse Wirtschaftskreise sich dabei in über- reten- triebener Weise gesund machten, steht auf 8055 einem anderen Blatt. Der zweite positive Bei- Ber-. 7 151 trag zum Gelingen der Währungsreform die wurde durch die großzügigen Warenlieferun- Sters gen der USA, insbesondere aus ER und Mar- über- shallplan, geleistet. Das deutsche Wirtschafts- wunder insgesamt beruht aber auf einem sehr einfachen volks wirtschaftlichen Tatbestand, nämlich dem durch alle Katastrophen nicht gebrochenen Lebens- und Arbeitswillen unse- res Volkes, seiner Arbeiter, Betriebsinhaber, Bauern, Handwerker, Beamten, seiner geisti- gen Berufe und sonstigen Erwerbstätigen, nicht zuletzt der Flüchtlinge und den stillen Leistungen seiner Hausfrauen. 5 Daß im Ablauf dieses Wirtschaftsaufschwungs Ein auch sehr viele Schattenseiten sich einstellten, stung,— 80 vor allem eine völlige Verzerrung des dann Einkommengefüges— darf freilich nicht über- schen sehen werden. Diese auszugleichen wird aus n de- Gründen einer sozialen Gerechtigkeit, ohne isten⸗ die kein Staatswesen bestehen kann, dring- 1 liche Aufgabe vor allem des Lastenausgleichs ugust sein. Diese Aufgabe wird leichter gelöst wer- . den können, wenn es auf der Grundlage einer 1 stabil gehaltenen Währung gelingt, das So- zialprodukt unserer Wirtschaft von den Grund- lagten industrien und der Landwirtschaft her wei⸗ r des ter zu steigern, Löhne und Preise zu stabili- Male sieren, ja die letzteren im Bereich der Ver- enge brauchsgüterindustrie sogar zu senken. Daß 15 5 Raum hierfür vorhanden ist, zeigen die DM- aligen Kapitalumstellungen unserer Kapitalgesell- ürgen schaften im durchschnittlichen Verhältnis von man- nahezu 1:1. Denn wenn diese Gesellschaften end, in den drei Jahren seit der Währungsumstel- 1 0 lung praktisch die Zusammenstreichung ihrer „dem Aktienkapitalien schon wieder aufholen konn- 5 11 ten, so kann dies letztlich nur aus zu hohen i Preisen erfolgt sein. Wurde In einem Augenblick, in dem wir mühsam wei⸗ die Stabilisierung unserer inneren Währungs- Höhe Verhältnisse erreicht und durch die scharf an- Hake gezogene Kreditbremse eine Voraussetzung für eine nachhaltige Exportsteigerung geschaf- ken haben, will es uns wenig gefallen, daß in der Finanzwelt schon wieder mit dem Gedan- glück ken gespielt wird, an der Währungsschraube 105 herumzudrehen. Nichts anderes aber bedeutet der Vorschlag, die vor zwei Jahren durchge- führte Abwertung einer Anzahl europäischer Währungen nunmehr durch eine ebenso me- chanische Alif wertung wieder in das Gegen- teil zu verkehren. Eine Erhöhung des Außen- Wertes unserer DMark würde zunächst einmal mit aller Sicherheit eine schlagartige Ver- Pchlechterung unserer Exportchancen, vor allem nach den USA, mit sich bringen. Der Vorgang dabei wäre folgender: wenn ein USA- Importeur heute für einen Dollar beispiels- weise fünf Einheiten einer deutschen Export- ware kaufen kann, so könnte er nach einer Zwanzigprozentigen Aufwertung der DMark für seinen Dollar nur noch vier Einheiten er- werben. Dieser Vorgang hätte einen mengen mähßigen Rückgang des Exports der betreffen- den deutschen Herstellerfirma und damit, bei verringertem Umsatz, eine Steigerung der fixen Kosten je Stück der hergestellten Ware im Gefolge. Andererseits würde eine Aufwer- tung der DMark gegenüber dem Dollar theo- retisch allerdings eine Verbilligung unserer Einfuhren aus den USA bedeuten. Das würde uns aber praktisch wenig nützen, weil die entscheidenden Rohstoffe heute gar nicht in jeder Menge frei käuflich sind. Statt irgend welchen Wäbrungsmanipulationen muß uns daran gelegen sein, daß die international knappen Rohstoffe gerecht verteilt werden und daß wir daran unseren angemessenen Anteil gesichert bekommen.— Gegen Wäh- rungsveränderungen sind wir als mehrfach gebrannte Kinder denkbar mißtrauisch! Baby-Bonds verkaufen sich gut Die vom Bundesfinanzminister gemeinsam mit der Bank deutscher Länder zum Verkauf ge- stellten 50 Millionen DM Prämien-Schatzanwei- sungen, die sogenannten Baby-Bonds, verkaufen sich nach einem Zwischenbericht so gut, daß die Auflage weiterer 50 Millionen DM in Aussicht genommen werden kann. Die auf 10 DM gestük- kelten„Kleinschätze“, die bei Banken und Post „über den Ladentisch verkauft werden, sind be- kanntlich zinslos, berechtigen aber zur Teil- nahme an einer Ausspielung mit erheblichen Gewinnchancen. Nach fünf Jahren werden die Stücke zum Nennwert zurückbezahlt. Lebenshaltung 11% teurer als im Vorzahr Rund 287 DM monatlich mußte die durch- schnittliche Arbeitnehmerfamilie im ersten Vier- teljahr 1951 für die Lebenshaltung ausgeben. Das sind etwa 11 Prozent mehr, als die zur Er- rechnung des Durchschnitts herangezogenen 230 Arbeiter familien im gleichen Zeitraum des Vor- jahres aufbringen mußten, wie aus einer Ver- öfkentlichung des Statistischen Bundesamtes her- vorgeht. Unter Berücksichtigung der zwischen- zeitlichen Preiserhöhungen hat sich der Ver- brauch von Nahrungsmitteln gegenüber dem Vor- jahr um 12 Prozent und bei Bekleidung um 11 Prozent erhöht. Bei den Nahrungsmitteln trat der Verzehr von Brot, Backwaren und Nährmit- teln zugunsten eines höheren Verbrauchs an Fleisch und Fett zurück. Niklas auf dem Konsumgenossenschaftstag Der„Konsumgenossenschaftstag 1951“ wurde im Kongreßsaal des Deutschen Museums in Mün- chen eröffnet. Bundesernährungsminister Niklas sagte in seiner Festansprache, die deutsche Land- wirtschaft könne sich nur durch Verbesserung der Qualität ihrer Erzeugnisse vor der ausländi- schen Konkurrenz schützen. Eine Senkung der Verdienstspannen zwischen Erzeuger- und Ver- braucherpreisen sei unbedingt notwendig. Die Produkte der Landwirtschaft müßten dem Ver- braucher möglichst billig zugeführt werden. Der Direktor des Internationalen Genossenschafts- pundes, Mr. Watkins, wies darauf hin, daß eine Zusammenarbeit zwischen den landwirtschaft- lichen und den Konsumgenossenschaften erfor- derlich sei. IG-Bergbau stellt Ultimatum Mit 255 gegen 158 Stimmen beschloß die In- dustriegewerkschaft Bergbau, die Unternehmer aufzufordern, innerhalb der nächsten fünf Tage einer 14prozentigen Erhöhung der Löhne und Gehälter zuzustimmen. Im Falle der Ablehnung werden die Bergarbeiter in den Streik treten. Damit haben die Delegierten den von den Ta- rifpartnern unter Mitwirkung der Bundesregie- rung ausgearbeiteten Vorschlag abgelehnt, die Lönne und Gehälter mit Rückwirkung vom 1. Juni um 12 Prozent zu erhöhen. Wiriſchaftliches Vorkonferenz über deutsche Schulden Vorkriegsgläubiger wollen 8,7 Milliarden Eine Vorkonferenz zur Regelung der deutschen Auslandsverschuldung hat in London mit Bera- tungen über eine Reihe von Verfahrensfragen begonnen, deren Klärung für die geplante große internationale Schuldenkonferenz im Herbst die- Ses Jahres erforderlich ist. Ab 5. Juli beteiligt sich daran auch eine deutsche Delegation unter Führung von Dr. Abs, dem Direktor der Wie- deraufbaubank. Schweden, die Schweiz, die Nie- derlande und Belgien nehmen an allen Verhand- lungen als Beobachter teil. Bei der großen Konferenz aller Gläubiger- und Schuldnerstaaten im Herbst, an der 66 Na- tionen teilnehmen, und bereits bei der derzeiti- gen Zusammenkunft in London sollen Wege für die Abgeltung der deutschen Vor- und Nach- kKriegsverschuldung gefunden werden. Die Vor- kricgsschulden betragen nach Angaben Sachver- ständiger rund 8,7 Milliarden DM. Hauptgläubi- ger sind die USA(2,7 Milliarden), Großbritan- nien(1,1), die, Schweiz(0,8), Frankreich(0, 7), Schweden(0,2) und die Niederlande(0,4 Milliar- den DM). Das deutsche Auslandsvermögen kann dagegen nicht aufgerechnet werden, da es sich hierbei um beschlagnahmtes Reparationsgut han- delt. 120 Millionen Eier als Wintervorrat Die dem Bundeslandwirtschaftsministerium un- tellte Einfuhr- und Vorratsstelle hat ihre -Ankäufe mit 120 Millionen Stück abge- schlossen. Hiervon sind 80 Millionen Eier aus lem Ausland, vor allem Holland, eingeführt orden. Man hofft, mit dieser Menge, die ge- genüber dem Vorjahr um 30 Prozent größer ist, und den zu erwartenden Einfuhren die Eier- Versorgung der westdedtschen Bevölkerung im kommenden Winter sichern zu können. Eine Wiederaufnahme der Ankäufe durch die Vorrats- stelle ist möglich, zumal die Erzeugerpreise ge- genwärtig teilweise unter 14 Pfennig gesunken sind. Obst aus Jugoslawien Jugoslawien liefert gegenwärtig auf dem Luft- wege Pfirsiche, Aprikosen und Birnen nach der Bundesrepublik. Für die Tonne Pfirsiche erhal- ten die jugoslawischen Staatsfarmen 380 Dollar. In dieser Woche sollen sechs Tonnen Aprikosen nach München geflogen werden. Außerdem soll von Westdeutschland eine größere Menge grüner Pfeffer zum Preis von 150 Dollar per Tonne be- Stellt worden sein. CDU für zentrale Finanzverwaltung Der Wirtschaftsausschuß der rheinischen CDU setzte sich„mit Nachdruck“ für die Schaffung einer zentralen Bundesfinanzverwaltung ein. An- laß zu dieser Forderung war die Neuregelung der Spesenbesteuerung mit der nur 60prozen- tigen Abschreibungsmöglichkeit. Der Wirtschafts- ausschuß vertrat die Auffassung, daß diese Re- gelung einer Pauschalbelastung aller Steuer- Pflichtigen gleichkomme. Die steuerliche Er- kassunng und Eontrolle des Wirtschaftslebens müsse aber exakt und lückenlos durchgeführt werden. Diesem Bestreben stehe die Länder- hoheit auf dem Gebiet der Finanzverwaltung zentgegen. Auch aus Gründen des Finanzaus- Zleichs innerhalb der Länder sei eine zentrale Finanzverwaltung notwendig. Raiffeisentag in Stuttgart vom 3. bis 5. Juli Zum„Deutschen Raiffeisentag 1951“, der vom 3. bis 5. Juli auf dem Killesberg in Stuttgart veranstaltet wird, haben neben Vertretern der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Frank- reich, Belgien, Luxemburg und Holland der öster- reichische Landwirtschaftsminister Josef Kraus, der Nestor der schweizerischen Landwirte, Pro- essor Dr. Lauer und der Präsident der italieni- s hen land wirtschaftlichen Genossenschaften, Ro- dino, ihr Erscheinen zugesagt. Die Tagung wird am 3. Juli mit einer ordentlichen Mitgliederver- sammlung eingeleitet. Am gleichen Tage wird der Präsident des Verbandes, Reichsminister à. D. Dr. Hermes, vor der Presse zu aktuellen land- Wirtschaftlichen Problemen Stellung nehmen. Den Höhepunkt bildet eine Kundgebung am 4. Juli, an der auch Bundesminister Niklas teilnehmen Wird. Der Raiffeisenverband unterhält in den zwölf Landesverbänden im Bundesgebiet über 11 000 Kreditgenossenschaften und 10 000 Warengenos- senschaften. Im vergangenen Jahr hatten die land wirtschaftlichen Genossenschaften 80 Prozent der Milchproduktion erfaßt, in Nord württemberg sogar 98 Prozent. Von den anderen landwirt- schaftlichen Erzeugnissen waren rund 60 Prozent erfaßt worden. ist kaum nennenswert.— Am Mehl markt Manheimer Produktenbörse vom 25. Juni Die Geschäftslage für lands brotgetreide ist unverändert still. Alte Ware ist nicht mehr am Markt und neue wird zu den hö 5 en Prei- sen bereits gesucht; die geforderte reise wer- den jedoch vorerst nicht bewilligt.— Am Hafer markt ist das Angebot in Inlandsware sehr knapp, lediglich eine kleine Partie ab Bremen wurde 2 49,75 DM angeboten, Marokkohafer war zu 50,25 DM ab Bremen erhältlich. Das Angebot an Bre alle Typen liefer r.— Der Futtermittel markt hat weiter stille Umsatztätigkeit. Von öl- haltigen Futtermitteln ist Soyaschrot besser ge- fragt bei einem Preis von 36 DM per 100 Kg. Malz keime, Trockenschnitzel und Biertreber liegen im- mer noch vernachlässigt. Futterhaferflocken er- zielten 78 bis 79 DM frei Mannheim. Raps neuer Frnte hat gute Aussichten bei noch abwartender Sgestaltung. Für Kleine Partien wurden 100 bs DM genannt.— am Rauhfutter markt Pre 101 besteht für Heu alter Ernte zur Zeit keine Nach- Frage; für neue Ware ist noch kein großes Int esse festzustellen. Die Preise bewegen sich zwi- schen 6 und 6,50 DM für jose, und 7 DM für draht- gepregte Ware, Stroh hat weiter stilles Geschäft. — Kartoffeln alter Ernte sind schwer zu be— kommen. Inländische Frühkartoffeln stellen sich auf 22 DM per 100 Kg ohne Sack.— Wir notieren: Inladnsweizen 42; Inlandsroggen 38; Futtergerste ausl. 44; Weizenmehl Type 630 64, 20; Type 1050 58,70; Brotmehl Type 1600 53; Roggenmehl Type 1370 51,25; Weizenkleie prompt 25,50— 25,75; Roggenkleie 23; Trockenschnitzel 1513, 25; Biertreber 20,5021; Malzkeime 19 bis 19,50; Soyaschrot 3535,50; Mais 46—48,50; Milocorn zu Futterzwecken 34,85 35,50; Kartoffeln per 50 kg 5,50; Kokosschrot 27,50; Palm: Kkernschrot 25 DM. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 25. Juni Auftrieb: 355 Stück Großvieh, 352 Kälber, 1403 Schweine und 5 Schafe,— Preise; Ochsen; AA jung 102-106, A 94101, B 65—93. Bullen; AA. jung 100-105, 4 94—99, B 87-92. Kühe: A jung 87-93, A 79—85, B 71—78, C 62—70, D bis 61. Färsen: AA 103108, A 97102, B 90—95. Kälber: A 125 bis 130, B 114121, C 100-108, 0 bis 80. Schweine: A 114—117, B 1 114—117, B 2 115—118, C 116120, D 114—118. Sauen: G 1 100106,& II 92-98. Schafe nicht notiert.— Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt, Kälber langsam, Spitzentiere über Notiz, Schweine langsam, kleiner Uberstand. Häutemarkt noch nicht gefestigt Beli mäßiger Kauflust nahm die 27. südwest⸗ deutsche Häuteauktion in Mainz einen schleppen- den Verlauf. Leichte Häute konnten sich gegen- über der letzten Stuttgarter Veranstaltung festi- gen. Das Interesse für Schaffelle war gering, die Nachfrage für Roßhäute sehr stark. Im Durch- schnitt notierten: Kalbfelle bis 4,5 kg: Hessen 5,80 DM, Rheinland-Pfalz 6,65 DM Fresserfelle 3,6 bis 3,7, leichte Häute 4,05, Leichte Ochsen 3,82, schwere Ochsen 2,50, leichte Rinder 4,84, schwere Rinder 3,05 leichte Kühe 3,83, schwere Kühe 3,05, Bullen 4,173,660, Vollwollige schaffelle 4,21, mittellange 4,15, Kkurzwollige 4,05, Roghäute 66,50, leichte Roßhäute 64,00, Fohlen 24. Warenaustausch mit der Ostzone Während die Lieferungen aus der Sowietzone in das Bundesgebiet im Mai von 23 Millionen Verrechnungseinheiten auf 24 Millionen stiegen, sank nach Mitteilung des Statistischen Bundes- amtes der Wert d egenlieferungen von Millionen Verr 8 nheiten im April auf 24 Millionen. Dieser Rückgang ist auf die ge- ringere Belieferung der Ostzone mit Maschinen, Stahlerzeugnissen und Hopfen zurückzuführen. 36 Erdöl-Industrie soll rentabel werden Eine Erhöhung der Preise für deutsches Rohöl in der Preisklasse I von 165 auf 190 DM, in der Klasse II von 148 auf 175 und in der Klasse III von 135 auf 160 DM per Tonne, empfiehlt der Wirtschaftsausschuß des Bundesrates auf Grund einer von ihm veranlagten Kostenuntersuchung. Bei einem Durchschnittspreis von 145 DM je Tonne im Jahre 1950 beliefen sich die Geste- hungskosten bei der relativ besten deutschen Erd- lgesellschaft auf 168,04 DM, während der durch- schnittliche Aufwand bei allen anderen Gesell- schaften 174,77 DM betrug. Wirtschaft in Kürze Die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke VDEW) und der Verband Deutscher Gaswerke (VDG W) nahmen gegen den Gesetzentwurf über die Investitionshilfe in seiner gegenwärtigen Fassung Stellung. Die Energie wirtschaft müsse es ablehnen, als eigentlicher Empfänger der auf- zubringenden Investitionsmittel gleichzeitig auch Selber an der Aufbringung beteiligt zu werden. In den Kohlenfeldern von Hammerstein, und Kloster Osede in Niedersachsen werden nach Mitteilung des VLandeswirtschafts ministeriums in Kürze neue Notbergwerke in Betrieb genom- men. Die hier geförderte Kohle soll in erster Linie der Hausbrandversorgung dienen. scharf EN 70 i b n An Noti ROMAN ON DORIS EI GK E Verlag Oertel /spörer, Reutlingen 26. Fortsetzung Als Hedwig aus dem Bett stieg, um das Licht u löschen, nickte sie ihr in ihrer derb- e enen Art noch einmal zu. ö „Du bist ja für die Alte ein gefundenes essen, 80 ein Lamm hat sie sich schon im- 1er gewünscht“, sagte sie mit gutmütigem 1425 „Ach— ich bin gar kein solches Lamm, wenn es mir zu bunt wird, werde ich schon lie Krallen zeigen“, wehrte sich Nori be- üückt. Sie blieb noch lange wach, das unge- ohnte Bett, der fremde Geruch des Zimmers jeßen sie keine Sekunde vergessen, dag Sie nicht daheim, im Lienert-Häuschen War. Wie war doch das Dienen schwer für einen Men- chen, der allzu früh an die Freiheit gewöhnt worden war und dessen Meinung immer etwas gegolten hatte! Ganz so schlimm hatte es sich Nori nicht vorgestellt. Zurückschauend begriff sie plötzlich, daß sie es in den letzten ahren trotz aller Arbeit und Verantwortung abt hatte, niemand hatte sie kontrol- emand sie gequält, und keinem wäre ingefallen, auf sie herabzuschauen. Sie ur im Dorf um ihrer Tüchtigkeit willen je- nd gewesen, jetzt wẽwar sie über Nacht nie- and mehr als Nori, Amreins Magd. * Neubeginn ist schwer und erfordert Mühsam gewönte sich Nori an ihr N 8 verändertes Leben und schaffte sich auf Hed- wigs Zureden hin eine seelische Hornhaut an, die sie bisher nicht besessen hatte. Sie lernte re Dienstherrin beobachten und genau kennen, so daß sie sie nach einiger Zeit besser zu nehmen wußte. Frau Amrein hatte auch ihre guten Seiten, und es war nicht ihre Schuld, wenn diese Nori beinahe ebenso quälten wie ihre schlechten. So hatte sie von Zeit zu Zeit Anwandlungen von Großmut und schenkte ihren beiden Mädchen etwas aus ihrem reichen Kleidervorrat oder Geld. So geschickt Nori im Nähen war und so leicht sie sich aus diesen guterhaltenen, stoffreichen Stücken etwas Hübsches hätte machen kön- nen, so wanderten doch alle diese Gaben zu den Zwillingen nach Hause. Sie empfand eine unüberwindliche Abneigung dagegen, densel- ben Stoff auf der Haut zu fühlen, den zuvor Frau Amrein getragen hatte. Wohl schalt sie sich selbst wegen solch törichter Empfindlich- keit, doch war diese stärker als ihre Ver- nunft. Auch in der Verpflegungsfrage zeigte sich Frau Amrein großzügig, sie fragte nie nach den Resten einer Mahlzeit, und was auf den Herrschaftstisch kam, fand auch den Weg auf die Teller der Mädchen. Nori lernte viele neue Gerichte kennen und ließ sich von Hedwig ihre Zubereitung erklären. Manch- mal machte sie sich einen Spaß daraus, an einem freien Nachmittag eines dieser Back- werke für daheim herzustellen. Frau Amrein, die so gerne mit ihrer Kochkunst prahlte, erlaubte es ihr nicht nur bereitwillig, son- dern stellte sogar ihre eigenen Zutaten dafür zur Verfügung. Wenn sie dann am Sonntag eine solche wohlgelungene Torte nach Hause tragen konnte, verzieh sie ihrer Dienstherrin die verschiedenen unnötigen Schikanen der Woche, gegen die sie allmählich unempfind- licher wurde. 3 1 8 8.*. Immer, wenn Nori nach Hause kam, be- ragten sie des Vaters Augen besorgt, wie es ihr bei Amreins wohl ergehe, und immer be- ruhigte ihn das gleiche muntere Nicken, das sie sich abrang. Allmählich schläferte sie so seine Besorgnis ein, und er hörte auf, sich Vorwürfe zu machen, daß er Noris Opfer nicht nur angenommen, sondern beinahe er- zZwungen hatte. Seit sie ihn nicht mehr Tag für Tag vor Augen hatte, merkte sie mit ge- schärftem Blick, wie unnatürlich schnell er alterte, ein geheimes Leiden physischer oder seelischer Natur schien an ihm zu zehren, und Nori nahm mit Recht an, daß der Uber- gewissenhafte Bianchinis Tod und seine Be- gleitumstände noch immer nicht überwunden Hatte. Oft machte er einen beängstigend gei- stesabwesenden Eindruck, und einmal hatte er ihr am späten Abend, als er sie ins Am- reinhaus zurückbegleitete, gestanden, Bian- chini rufe des Nachts nach ihm und verlange, daß er sich der Polizei stelle. An diesem Tage Waren sie noch lange im Dunkeln auf- und abgegangen, bis Nori es wagte, den Verstör- ten allein zu lassen. Als es gegen Weihnachten ging, verlor Lienert in seinem Arbeitskameraden Lenz eine wichtige seelische Stütze. Dieser ruhige, freundliche Mann hatte ihn seit Noris Dienst- antritt regelmäßig besucht und ihm gut zu- geredet, und Lienert zeigté sich nach diesen Besuchen stets ein wenig widerstandsfähiger. Nun war Frau Lenz, die aus dem Schwäbi- schen Jura stammte, durch Erbschaft ein Bauerngütlein zugefallen, das wohl imstande War, die Familie zu ernähren, ohne daß der Vater zwecks Beschaffung baren Geldes länger in die Fabrik ging. Lenz setzte darauf- hin seinen ältesten Buben in sein Häuschen, übergab ihm seine beiden abschüssigen Acker und zog mit der übrigen Familie über die Grenze. Als dies geschehen war, schien Lie- nert vollends tiefsinnig zu werden, und Nori verließ nach ihren Feierstunden das Vater- haus mit stets drückenderer Sorge. Sie wagte Jetzt kaum mehr an die Verwirklichung ihre eigenen Pläne zu denken, obwohl Werne Wütbrich immer dringender riet, doch den großen Sprung zu wagen. Sie wußte nur all- zugut, was sie dem Vater bedeutete, und es schien ihr mehr, als ob der schwache Trost, den er aus ihrer zeitweiligen Anwesenheit schöpfte, die einzige schwache Stütze sei, die ihn noch aufrecht erhielt. Manchmal, wenn Nori nach solchen Be- suchen ganz verzweifelt in ihrem Bett lag, erwog sie allen Ernstes, ob es nicht des Vaters Wegen ihre Pflicht sei, Werner zu heiraten. Er hätte sicher nichts dagegen gehabt, daß der Grubenmeister und Gritli mit in den meuen Hausstand kämen. Lienert war schon einmal jahrelang drüben gewesen, er kannte die Landessprache und würde durch einen Vollständigen Szenenwechsel am besten von seinen unfruchtbaren und gefährlichen Grü⸗ beleien erlöst. Werner hatte in letzter Zeit mehrmals angedeutet, daß er sich einsam fühle und gern eine Familie gründen möchte, nur„ein Schweizer Mädchen müßte es sein, und am besten eine, die ich schon lange kenne“. Das war deutlich gewesen, und Nori würde sich nichts vergeben, wenn sie auf die verhüllte Aufforderung einginge. Alles sprach dafür, dies zu tun: Pflicht, aus langer Be- Währung geschöpftes Vertrauen, ehrliche Zu- neigung. gebundener Mensch, ohne weder gegen Werner 5 Vorbild oberrheiniſcher Der selige Bernhard von Bad en soll hei „Herzlich willkommen ihr wackeren Jung- männer aus dem ganzen Badnerland, vom ensee, vom Schwarzwald, vom Tauber- grund, vom Odenwald und Neckarstrand, will- kommen in der alten Markgrafenstadt, die dem ganzen Land den Namen gegeben! kommen ruft euch zu das Schloß Hohenba „Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, geweiht.“ Ja, geweihter, heiliger Boden dort. Die. des N M. Knabenj⸗ ahre verlebt. Dort he 85 n v trautes Kapellchen eingerichtet, 2 schlossen in den Schloßruinen, in ster Nahe des Gemaches, wo St. Be Licht der Welt erblickt. soll ein W Plätzchen werden für unsere Jungmänn — auf dieser herrlichen Höhe mit dem Sroßartigen Weitblick — da sollen eure Herzen sich Weiten, der Geist sich erheben Zum idealen Vorbild der Pflicht- treue, der Heimattreue, der Glaubenstreue, der Herzens- reinheit, zum seligen Bernhard von Baden.“ Mit diesen Worten begrüßte im Jahr 1928 Stadtpfarrer Mar- tin die jungen Männer, die zur 500-Jahrfeier des Geburts- tages unseres badischen Mark- grafen Bernhard nach Hohen- baden gekommen waren. Seit 500 Jahren steht dieser badi- sche Fürstensohn als Vorbild der Pflichttreue vor uns. Treu in den Pflichten des Alltags, aber auch treu in dem hohen Dienst für Heimat und Vater- land. Wie liebte doch der Selige seine badische Heimat, wie zog es inn immer wieder von frem- den Landen und fremden Für- stenhöfen, wohin ihn sein Va- ter, Markgraf Jakob, geschickt Hatte, nach seiner badischen Heimat, besonders nach dem Schloß Hohenbaden. Wir kennen Bernhard von Baden aber auch als den glau- benstreuen Sohn seiner Kirche und wissen von seinem mu- tigen Einsatz für die Rettung des christlichen Abendlandes. Nach der Eroberung Konstan- tinopels durch die Türken Wa- ren auch im Abendland christ- licher Glaube und Sitte schwer bedroht, und darum wollen abst und Kaiser die christ- 1 Machthaber zu einem reuzzug gegen die Türken einigen. Für diesen heiligen Zweck fanden sie keinen geeigneteren Menn Als unseren Bernhard v. Baden, der sehr an- 3 und mit vielen europäischen Fürsten- ausern verwandt war. Jahre hindurch wid mete sich Bernhard dieser heiligen Sache mit Allem Eifer. Er hat diesen Eifer mit seinem Leben bezahlt. Auf seiner letzten Gesandt- Bchaftsreise durch eine pestverseuchte Gegend suchte er die Bergstadt Moncalieri bei Turin Auf. Er war auf dieser Reise von der Pest be- reits angesteckt und erlag dieser Seuche am 15. Juli 1458. Er wurde in der St. Marienstifts- Kirche in Moncalieri ehrenvoll beigesetzt, wo heute noch seine Gebeine unter dem dortigen Hochaltar ruhen. Bernhard steht aber auch als Vorbild der Herzensreinheit vor uns. Von frühester Kind- heit an zur Gottesfurcht erzogen, bewahrte Bernhard sein ganzes Leben in aller Reinheit. Als er am Hof des Kaisers längere Zeit diente, War er weit entfernt von den Lastern der 57 38 P. F. Swmighzeit sprochen werden Höflinge, vielm ehr var er in Gesinnung und Handeln imm er ommen Mönch äbn- licher als einem raub t den Jah- ren nahm d d en immer reiner zu bewa ine all- 1 Baden, der E dle ernst mit dem Gebot der Got S0 ernst mit dem der von ihm erzähl zängen am nch, einen armen mittelten Landmann oder traf, der seines niedri 80 oft er bei enn Hof einen hen, einen unbe- irgend jemand an- gen Standes oder seiner t, dag Biidnis des seligen Markgrafen Bernhard v. Baden( 1458), 1779 von Fischer für das Ettlinger Rathaus gemalt. (Foto: Brenner) Dürftigkeit halber keinen Zutritt zum Kaiser oder dessen Beamten erhalten konnte, aus Liebe zu Gott das Amt eines treuen Fürspre- chers ausübte; er betrieb mit Eifer die Ange- legenheiten der Verlassenen und lieg nicht ab, bis er dem Hilfesuchenden zu seinem Recht verholfen hatte. Als Schwager und Rat des Kaisers war er den Bittenden der beste Ver- mittler und Helfer in der Not. Ein Drittel seines Einkommens soll er den Armen stets gegeben haben. Kein Wunder also, daß das Volk ihn liebte und ehrte. Und diese Liebe folgte ihm über seinen Tod hinaus. Aber auch seine Hilfe blieb nicht aus, wie uns die Be- richte über viele Gebetserhörungen und Wün- der auf seine Fürbitte hin beweisen. Diese Verehrung dauert an bis auf den heutigen Tag. Bald nach seinem Tod erklärte Papst Pius II., dag Bernhard nicht ohne den Ruf der Heiligkeit aus diesem Leben geschieden Sei. Das ist ein Zeugnis von höchster Kirch- licher Autorität, Seligen persönlich tember 1768 1 seres! 1 Papst Cl Schon . Bernhard von Baden durch us XIV. lange, lange ist es der Wunsch des daß nunmehr auch die immer wieder 1 85 bene Heiligsprechung Bernhards Wiederholt wurde in den ver- seit seinem Tod Vorbere gen begonnen. Aus Gründen stockte das Verfahren Das Volk aber stand allzeit en und wünscht ihn in die hen der Heiligen aufgenommen zu sehen. zin tugendhaftes Leben. N seliger Tod und 0 die e seine Fürbitte Bin geschahen, g en Volk den GI en und da 1 zen Bern- har ieSsem ch dürfte sich auch 588080 das badische Volk an- e und sich tatkräftig einsetzen für Cie 1 eiligsprechung des Fürst uns von Hohen- aden. Dort auf seinem Heimat chlog sollen sich wirklich die Herzen aller B beson- ders weiten, dort soll sich der Geist erheben, von dort soll auch eine Kraft av hen, die mächtig ist, unserer Heimat ein Frieden zu schaffen. Marß Baden, der Schutzpatron der auch der schützende und helfende Patron des ischen Landes, soll uns Helfer sein in un- serer gegenwärtigen politischen Not. Der welt- eschlossene Fürst seiner Zeit, der muti; Pfer für das christliche Abendland, hat e Wohl die gleiche Mission. Darum— ba- es Volk, deutsches Volk, schau auf deinen zen Markgrafen Bernhard von Baden. Dr. E. L. 7 5 graf B 1 Badiſche Schelmenſtreiche nicht gla Man darf zuben, daß die Badener keine Schelmenstreiche zu Wege gebracht hät- ten. Das stimmt ganz gewiß nicht. Sie sind nur nalb nicht so wie die der Schildbür- ger bekannt, weil sich in früheren Zeiten keiner bereitgefunden hat, die Schwänke zu sammeln. Da sind z. B. unten am Neckar die von Eberbach, die man„Säckbren-⸗ mer“ heißt. Einmal wollten sie eine Anzah! Säcke kennzeichnen, und damit es schnelle geht, stempelten sie mit einem glühenden Eisen, so daß die Säcke durchgebrannt Wa- ren.— Ein andermal fuhren sie mit Holz den Neckar abwärts. Sie hatten so viel geladen, daß sie fürchteten unterzugehen. Deshalb nahmen sie einige Balken auf die Schulter damit das Schiff leichter werde. Wir sind der festen Uberzeugung, daß die Schwänke angedichtet wurden, umso unbe- fangener hann man sie erzählen. Die Oschelbronner bauten einmal einen Steg über den Schwarzbach, leider zu kurz. Sie suchten ihn zu strecken, Deshalb nennt man sie„Stegs trecker“, In Ber ghau- Sen legte man einem Esel Gänseeier zum Brüten unter; daher der Ubername„Brüh- Säcke“. Als man in Wössingen bei Bret- ten eines Abends den Mond im Wasser spie- geln sah, glaubte man, er brenne und holte lie Feuerwehr. Seitdem heißen sie„Mond- 8 Prit zer“,„Gänsbrüher“ nennt man Warum? In einem die von Katzental. harten Winter wurde in einem Brunnentrog eine eingefrorene Gans gefunden. Der Bürger- meister ließ jeden Bürger auffordern, einen Kessel mit heißem Wasser zu machen, um die Gems heraus zu brühen, Wird der Rheinfall verſchwinden? Die Nutzbarmachung der Naturkräfte für den Menschen ist eine der wichtigsten Auf- gaben, die sich die Technik stellt. Nicht zu- zt ist es das Wasser, dessen Energien ge- ige Leistungen vollbringen und dem es verdanken ist, daß reichlich elektrischer 2 U Strom fließt und daß Turbinen, Dynamos und 0 men sich unablässig drehen können. dem schon an mehreren Stellen des heins Anlagen zur Kraftgewinnung ent- en, soll nun. Schaffhausen und u ein neues Kraftwerk mit großen aumauern e Der Entschluß, in der nten Gegend eine riesige Anlage auf- bauen zu wollen, ist von großer Tragweite. Dadurch würde nämlich ein landschaftlicher Punkt von einmaliger Schönheit, der Rheinfall bei Schaffhausen, verschwinden, und somit Europas wohl schönster Wasserfall zu einem Begriff werden, den unsere Nachkommen nur noch aus Bildern und Büchern kennenlernen können. Die beiden erbitterten Gegner des„Fhein- fall“-Streites sind die Naturschutzkreise und die deutsch- schweizerischen Ronzessionsträger für das Großkraftwerk Rheinau, Sollte das Fremdenverkehrs-Interesse die Oberhand ge- winnen— ein wichtiger Punkt der Beweis- führung derer, die für die Frhaltung des Falles eintreten— so könnte das Rheinfall- Projekt und damit allerdings auch die Schiff- barmachung der Strecke Basel Konstanz zum Scheitern verurteilt sein. Tatsächlich würde ein Kraftwerk beim Rheinfall eine„Verschan- delung“ der Landschaft bedeuten, denn die schöne Rheinschleife bei Rheinau ist eine Ge- gend, die zu Südbaden und zum Rhein gehört Wie nur etwas. Deutsche und Schweizer hän- gen mit großer Liebe in diesem Stück Land- schaft, dem Vater Rhein sein reizvolles Ge- präge gibt. Immerhin ist zu sagen, daf von den schwei- zerischen Behörden der Widerruf der bereits im Jahre 1940 erteilten Konzession erwogen Wird. Große Aufregung bemächtigte sich dar- über aller Interessenten diesseits und jen- seits der Grenze, unter denen sich auch die deutschen Siemens-Schuckert-Werke befinden. Der Baubeginn war auf 1. Februar festgelegt worden und alle die kostspieligen technischen und organisatorischen Vorarbeiten schon ge- leistet. Es ist damit zu rechnen, daß nunmehr die Industrie- und Handelskammern beider Länder für die endgültige Freigabe des Baues eintreten werden, die nur aus formellen Grün- den verzögert wurde. Das Kraftwerk Rheinau wäre ein Glied der insgesamt 12 Großkraftwerke, die am Hoch- rhein zwischen Basel und Konstanz im Zuge der Schiffbarmachung des Stromes errichtet Werden. 7 der Werke sind schon vollendet, ein 1 5 im Bau befindlich. Rheinau wäre also Projekt Nummer 9 des Gesamtunternehmens. Der Rheinfall soll für die Schiffahrt durch Schleusen von je 14,40 Meter Hubhöhe und einen Umgehungskanal von etwa 1000 Metern Passjerbar gemacht werden. Auch für den Gegner des Planes sind die technischen Ex- perimente interessant, wie z. B. die„Unter- fahrung“ des Schloßberges von Laufen in einem 500 Meter langen Schifftunnel. Dem Ausgang des Streites um den Rheinfall von Schaffhausen kommt größte internationale Zedeutung zu, da die Verhinderung der Er- Stellan eines weiteren Gliedes der Kraft- werk Kette Basel Konstanz den ganzen Bodensee-Schiffahrtsplan zunichte machen könnte. Interessiert an den Vorgängen sind also die Anlieger Deutschland, Schweiz und Osterreich, aber auch Frankreich, Belgien, Holland und Luxemburg, ja sogar England. Aber etwas anderes ist auch nicht zu über- sehen: Das Herz sollte bei dieser Angelegen- heit im Gegensatz zu anderen technischen Vorgängen mitsprechen. Die Freude an land- schaftlichen Schönheiten, das Gefühl, sich stets in eine herrliche Gegend— wie es das Hoch- rheinufer ist— begeben zu können, wiegt mehrere Kraftwerke auf. Der Urlaub beginnt mit Kofferpacken Eine Reise beginnt in dem Augenblick, in dem man die Schränke und Kästen aufmacht, um die Koffer zu packen. Die Koffer? Hof- fentlich nicht! Wer allein reist, sollte sich mit einem Koffer begnügen, den er zur Not auch selbst über Bahnsteigtreppen oder fremde Landstraßen schleppen kann. Am besten setzt man sich zuerst einmal mit Bleistift und Papier hin und überlegt, was man für die vorgesehene Zeit brauchen könnte. Bei der Auswahl der Kleider und Schuhe ist die Gegend wichtig, die man besuchen will. In einem winzigen Dorf erübrigt sich das große Abendkleid, beim Aufenthalt in einem Kurbad wird es nötig sein. Man darf sich auch nicht auf das„Gefühl“ verlassen, daß während der ganzen Urlaubs- dauer herrliches Wetter herrschen wird. Selbst Engeln sollen auf Reisen schon die Flügel naß geworden sein, Man muß sich also auf alles Vorbereiten, aber doch ohne Ballast weg- fahren. Auf der Reise selbst trägt: eine Frau am besten ein Kostüm, dazu eine nicht zu empfind- liche Sportbluse und eine kleine Kappe. Den Mantel oder Regenmantel nimmt sie über den Arm. In den Koffer gehört dann noch eine Bluse für festlichere Gelegenheiten und ein Pullover für kühle Tage. Unter Umständen genügt ein Strandkleid, das mit einer Jacke auch ein hübsches Prome- nadenkleid ist. Natürlich braucht sie Wäsche zum Wechseln, aber es ist nicht nötig, mehr als zwei Garnituren mitzunehmen. Die Som- merwäscke kann leicht selbst ausgewaschen werden und trocknet über W am offenen Fenster der Pension. Wichtig dagegen ist die Schuhkrage. Die Fußbekleidung muß bequem sein. Am besten nimmt man zwei Paar mit und vergißt auch die Hausschuhe(und evtl. die Tanzschuhe) nicht. Schließlich gehören zur Reiseausstattung natürlich die Toilettensachen und Alles, was 2 täglichen Körper- und Schönheitspflege b. aumtressende- Frotté handtücher 5. mitzunehmen.. der Regel wird man in der Unterkunft n Handtüchern versorgt. Auch mit Briefpapie Verbandsmaterial oder Nähutensilien Wird man sich nicht belasten(außer dem passenden Stopffaden für die Strümpfe), die gibt es ip jedem Ort zu kaufen. Der Ehemann reist ebenfalls im Sportanzug und packt noch ein oder zwei Sporthemden und einen Pullover in seinen Koffer ein. Zweckmäßig ist im Sommer außerdem eine graue Flanellhose. Für gesellschaftliche Ver- anstaltungen genügt in den meisten Fällen der dunkle Anzug. Wie packt man nun den Koffer am zweck- mähßigsten? Man breitet alles— nach der Liste — auf dem Bett oder der Couch aus und legt zuerst die Schuhe und die anderen schweren Sachen in den Koffer. Zuvor werden die Schuhe mit Strümpfen vollgestopft oder au Leisten gezogen und jeder für sich in ein Tuch eingeschlagen, Das ist vorteilhafter als dei Schuhbeutel, in dem sie sich aneinander reiben können. Darauf kommen die Stricksachen und Handtücher, danach die Unterwäsche, Taschen- tücher, der Morgenrock, falls man ihn für nötig hält. Als nächstes folgen die Röcke und obenauf liegen die dünnen Kleider. Jede Lage muß glatt und gleichmäßig ge- packt sein. Es empfiehlt sich, zwischen die Kleider Seidenpapier zu legen, denn es ist nicht gut, wenn sich Stoffe verschiedener Art und verschiedener Farbe aneinander reiben Daß alles in der Größe des Koffers gefaltet werden muß, versteht sich von selbst. Besonders sorgfältig muß auf den Verschluß der Flaschen mit Mundwasser, Oel oder Ge- sichtswasser geachtet werden. Eine Hand- tasche, die eingepackt werden soll, schlägt man in ein weiches Tuch ein, damit sie keine Schrammen bekommt. Wer öfter reist, wird sich auch daran ge- wöhnen, jeder Sache im Koffer ihren bestimm- ten Platz zu geben Dann braucht man nicht Alles durcheinanderzuwerfen, wenn unter wess e etwas N Wird. i„ Ring. , cllen Au Jemagin 12 Jabletten lindern schon in kurzer Zeit die Schmerzen, 1 pont ist ein Zeichen besonderer Göte fördern die Durtchblotong, be. seifigen das Krankheitsgeföh und heben das Wohlbefinden. remagin wird auch yon empfind. lichen Menschen gut vertragen. Jemagin hilft zuverlässig. S 1 ben 2 en ue an den Zehen: an 15 v. Sohlen; in allen Apotheken. 10 Tabl. DM 90. Heidelbeeren(Staube ten) diteki frisch 2 8 on den Verbraucher 10 lrock 1 zucker- süße Beeren, 20 bund incl. Frccht u. Verp. trel don 11,— did vertendet jeden Posten Express- Muchnahme. Miele Dunktschreiben · Brune Roch(130) Wernberg /Opl. 207 ü nahrhaft 0 11 Nich iat m gesund 10 10 . Wertvoll 1 5. 7 5 — ee r . EES K Süd westdeuts elle Rundschau Heidelberger Schloß im Magnesiumlicht Heidelberg Gdwb). Nahezu 30 000 Men- schen waren nach Heidelberg gekommen, um große Beleuchtung des Heidelber- Schlosses in diesem So ner mitzuel ch einem lauter die romantische zuine w in rotem M' 8 At. In Ul früheren Schlo* 5 le große Fe t dem ne NS der Auflage? Heidelberger sich Jahre über ze 8 rund 18 Sele. 50 Betriebe mit smitgliedern im „orden. Diese Zahl habe jedoch bei wei- gereicht, um den aus riearmen Bezirk Kri machen. CDU erstrebt Zusammenarbeit mit Bonn Bruchsal dwyb). Die CDU-Fraktion des Württemberg- badischen Landt 1 1 einer Fraktio tzung Bruchs sammenarbeit mit 0 8 hen Bundestagsabgeord- neten der CDU aus. An der Sitzung nahmen Sämtliche Mitglieder der CDU-Landtagsfrak- tion teil. 3177 Kioske müssen sonntags schließen Karlsruhe Gb). In Karlsruhe ist es zwischen dem Einzelhandel und den Kiosk besitzern zu einer Kontrover 7 Frage gekommen, ob die Verke Sonntagen offen gehalten werden di Einzelhandelsverband weist darauf hin, daß die Kioskbesitzer an Sonntagen nicht nur die erlaubten Waren, sondern auch andere Ge- nußmittel verkauften, was die Kioskbesitzer wiederum abstreiten. In einer Besprechung zwischen den Vertretern der Stadtverwal- tung und der beiden Streitenden Parteien einigte man sich schließlich, daß die Kioske sonntags geschlossen gehalten werden sollen. Für den Eis- und Obstverkauf sollen jedoch Hestimmte Zeiten an Sonn- und Feiertagen bestimmt werden. Sie stieß ihr Kind aus dem Fenster Ettlingen dw). Wie wir bereits melde- ten, war im Ettlinger Schloß ein zweieinhalb- jähriges Kind aus dem Fenster gefallen und Wenige Minuten danach gestorben. Wie die Polizei nun mitteilt, hat die Mutter des Kin- des in der Absicht, zusammen mit ihm aus dem Leben zu scheiden, das Kind aus dem Fenster gestoßen. Da die Frau unmittelbar nach der Tat obhnmäcktig zusammenbrach, Konnte sie ihre Selbstmordabsicht nicht mehr ausführen. Der Grund zu der Tat wird in seelischen Depressionen gesehen. Die Frau lebte seit längerer Zeit in zerrütteten Ehe- verhältnissen. Erstickt aufgefunden Rastatt(ids). In seinem bei Lautenbach (Murgtal) gelegenen Landhaus wurde ein Rastatter Geschäftsmann tot aufgefunden. Wie die Polizei mitteilt, bat die Obduktion Ger Leiche ergeben, daß der Tod durch Er- sticken eingetreten ist. Da vermutet Wird, daß der Todesfall im zusammenhang mit dem Genuß von Rauschgiftmitteln steht, wird noch eine chemische Untersuchung des Mageninhalts vorgenommen. Die Fhefrau des Toten, die sich mit ihm in dem Landhaus aufhielt, wurde festgenommen. Kraftwerk Rheinau wird gebaut Entscheidung des schweizerischen Bundesrats Basel(lid). Der schweizerische Bundesrat Hat jetzt entschieden, daß die Konzession für den geplanten Bau des Kraftwerkes Rheinau am Rheinfall von Schaffhausen nicht zurück- gerogen wird. Um den Vertretern des Natur- Schutzes, die in der letzten Zeit besonders gegen dieses Kraftwerk vorgegangen Waren, entgegenzukommen, sollen der Vorgesehene Wasserkanal als Tunnel in den Felsen gelegt und außerdem die Trockenlegung der Rhein- schleife um die fFheinau und irgendwelche Bauten auf der Klosterinsel nicht gestattet Werden. Darüber hinaus sollen sämtliche Werksbauten möglichst unauffällig errichtet und der Landschaft angepaßt werden. Die Mehrkosten dafür belaufen sich auf zehn Mil- lionen Schwelzer Franken oder 15 Prozent des Gesamtaufwandes. Wie ergänzend zu erfahren ist, hatte das badische Fmanzministerium dem schweizeri- Schen Bundesrat mitgeteilt, daß ein Widerruf nur gegen Entschädigung und nur beim Vor- liegen neuer Vorschläge erfolgen könne. Ba- den könne auf die zusätzliche Stromquelle nicht verzichten und sehe außerdem keine rechtliche Möglichkeit, die on ihm für Rheinau erteilte Rongzession aufzuheben. Lokale Rundschau Von Feſt zu Feſt — Kommenden Samstag, den 30. Juni, Sonntag, den 1. und Montag, den 2. Juli wird die Ev. Kirchengemeinde in den Räumen und dem Vorplatz des Turnvereins 1898 ihren diesjährigen Wohltätigkeitsbazar durch⸗ führen. Wiederum haben alle hieſigen Ge⸗ ſang⸗ und Turnvereine ihre aktive Mitwir⸗ kung zugeſagt. So werden am Samstagabend beginnend um 20.30 Uhr, der Männerge ſang der Ev. Kirchenchor mit geſa lichen, die Turnerinnen des T 98 mit 5 gymnaſtiſchen und tänzeriſchen Darbietungen und der Ev. Mädchenbund mit Reigen und Spielen bei dem reichhaltigen Unterhaltungs⸗ programm mitwirken. Am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr wird die ev. Geſang, Reigen und Sy am Abend der Geſangverein Lieder igerbund und die Turnerinnen Sa! Jahn mit geſanglichen bzw. gymnaſtiſchen und tänzeriſchen Darbietungen zu ihrem Teil das Programm bereichern. Am Mon tagabend werde dann der h. Kirchen⸗ chor und die Turnerinnen d 97 8 Abend das Gepräge geben. In die Anſage werden Wilhelm Hartmann und Heinz Ries Den muſikaliſchen T wird 18 die hier beſtens bekannte reiten. Eine reichhaltige eßſtand bieten um zu wertvollen Gewinn zu gelangen. Nicht beſonders 1 werden aucht, daß auch für die leiblich Bedürfniſſe in jeder Hinſicht Rechnung tragen iſt. Nicht vergeſſen ſoll hierbei blei⸗ ben, daß am Montag ab 15 Uhr für die Frauen ein im Saal ein⸗ geſchaltet iſt. * Auch die Kleingärtner bereiten ſchon große nge vor. In zwei Wochen, am 14. und 15. Juli wird der Kleingärtnerverein 1 Sommerdamm) in ſeiner Anlage ein gro⸗ ßes Gartenfeſt ſtarten, bei dem die Erklä⸗ rung des Sommerdammgeländes zur Dauer⸗ anlage würdig gefeiert werden ſoll. Einen weiteren Grund wird bis zu dieſem Zeit⸗ punkt die Fertigſtellung und Anſchluß der Waſſerleitung zu den Gärten bilden, die den Kleingärtnern eine große Hilfe bedeu⸗ tet, wenn ſie auch in dieſem Jahr noch nicht beſonders zum Tragen gekommen iſt. Den Kleingärtnern wäre nur zu wünſchen, daß ſie bei ihrem Feſt im Grünen recht rege die Gießkannen in Bewegung ſetzen können und eine ſtrahlende Sonne für einen guten Be⸗ ſuch der Veranſtaltung ſorgt und ihnen ne⸗ ben dem geſellſchaftlichen Erfolg auch für den notwendigen finanziellen Rückhalt ſorgt, den ſie durch die großen Projekte notwendig haben. F.* bbb Di 2 7 0 Kreuz und quer durch Baden Mannheim. Ein junger Mann, der nachts in einer Wirtschaft des Mannheimer Stadtteils Neckarstadt eine 7,65- mm- Pistole um 120 DM verkaufen wollte, wurde von der Mannheimer Polizei festgenommen.(Byb) Heidelberg. In Hollerbach gerieten zwei Männer in eine heftige Ausein andersetzung. Der eine schlug mit einer Mistgabel, der an- dere mit einer Mistkratze so heftig zu, daß einer der beiden„Duellanten“ zusammen- prach.(SWE) Heidelberg. Die Studentenschaft der Universität Heidelberg sammelt am 2., 3. und 5. Juli dieses Jahres in den Hörsälen und Instituten der Heidelberger Universität für Heidelberger Studenten aus der Sowjetzone. Heidelberg. In sämtlichen Räumen des Heidelberger Schlosses findet am Sams- tag ein großes Sommerfest der Universität Heidelberg statt. Mit diesem Fest soll die Fradition der früheren Universitätssommer- feste fortgesetzt werden.(lvob) Eutingen bei Pforzheim. Ein dreiein- Balbjähriges Mädchen hatte im Garten seiner Eltern aus einem Gefäß genascht, das ein Schädlingsbekämpfungsmittel enthielt. Das Eind starb einen qualvollen Tod. pd) Oberweier. Ein Bergarbeiter aus Hes- Selbach wurde beim Abbau eines Stollens im Spatwerk durch herabstürzende Gesteins- massen verschüttet. Er wurde mit schweren Knochenbrüchen geborgen und starb auf dem Weg ins Kranker haus.(d) B ü hl. In Varnhalt bei Bühl stürzte ein Viereinhalbjähriges Mädchen zwei Meter die Kellertreppe hinunter und erlitt 80 schwere Verletzungen, daß es starb.(1d) Donaueschingen, Prinz Max Egon von Fürstenberg erhielt für seine caritative Tätigkeit von Papst Pius XII. die Seltene Auszeichnung des Großkreuzes des St. Gre- gorius-Ordens verliehen. Erzbischof Wende- zin Rauch, Freiburg, überreichte dem Prinzen die hohe Auszeichnung.(S WIEN) St. Georgen. Auf der Bundesstraße zwi- schen St. Georgen und Triberg stürzte ein junger Mann mit seinem Motorrad in einer Kurve, Wobei seine mitfahrende 64 Jahre alte Mutter tödliche Verletzuagen erlitt.(ids) Arbeits gemeinschaft der Badener tagte Reichental wb). Die Arbeitsgemein- schaft der Badener hielt in Reichental im Murgtal eine interne Arbeitstagung ab. Unter dem Vorsitz des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Werber besprachen die rund 60 nordba- cuscher Teilnehmer die Propaganda-Maßnah- men für den kommenden Wahlkampf um die Neugliederung im Südwestraum. 01159 MEHR OUANTITAT S MEHR OGOUAILIUTAT Stimmen aus unſerem Leſerkreis. Wir veröffentlichen auf Wunſch nachſtehend die vom Vorſteher des hieſigen Gemeindeſehretariats, Albert Erny, in der Bürger⸗Verſammlung vom 17. Juni 1951 abgegebene Erblärung auf den Vor⸗ wurf aus der Verſammlung„Die Schloßſaalfrage ſei ein Schandfleck“. Die Bed. Die Behandlung des Schloßſaals durch die Stadtverwaltung Mannheim war kein Schandfleck, ſondern nach Lage der Dinge die einzig mögliche Löſung. Wie lagen doch die Dinge? Nach Freigabe des Gebäudes durch die Beſatzungstruppen wurde das An⸗ weſen vollſtändig ausgeplündert; zum Teil auch Türen und Fenſter mit Rahmen heraus⸗ geriſſen, und auch das Dach war undicht, Es war nur noch der kahle Bau, Mauer⸗ werk und beſchädigtes Dach, vorhanden. Durch den Froſt platzten auch die Waſſerleitungs⸗ röhren. Das Waſſer ergoß ſich in den Saal, der eine Eisbahn darſtellte. In dieſem Zu⸗ ſtand traf der damalige Oberbürgermeiſter Braun den Saal an. Er war von dem An⸗ blick erſchüttert und kam zu dem Entſchluß, eine für die Stadt tragbare Löſung zur Ret⸗ tung des Schloßſaales zu finden. Die er⸗ forderlichen Koſten für die Inſtandſetzung in Höhe von mindeſtens 80 009.— Marl aufzubringen, war 1946 unmöglich. Nach⸗ dem er ſich noch den Rat einer einfluß⸗ reichen, auf Seiten einer Schloßſaal freund⸗ lichen Seite ſtehenden Perſönlichkeit einge⸗ holt hatte, entſchloß er ſich, ein vorliegendes Angebot der Mannheimer Wirkwarenfabrik G. m. b. H. anzunehmen, wonach dieſe ſich verpflichtete, den Saal auf eigene Koſten herzurichten, und ſofern nach 10 Jahren das Pachtverhältnis nicht verlängert werden ſollte, den alten Zuſtand wieder herzuſtellen. Die Firma hat aber nicht nur mehr als 100.000.— Mark aufgewendet für Herrich⸗ tung des Gebäudes, ſondern zahlt auch noch monatlich 1275. DM. Miete an die Stadt Mannheim. Oberbürgermeiſter Braun hat alſo ſo gehandelt, wie jeder andere verant⸗ wortungsbewußte Menſch, gleich welchen Be⸗ rufes oder Standes er auch ſei, auch gehan⸗ delt hätte. Neben der Miete und Zinserſpar⸗ nis für 100 000.— DM. mit jährlich 10 000— DM. erhält die Stadt auch noch die Einnahmen aus Gewerbe⸗ und anderen Steuern, Gas⸗, Waſſer⸗ und Stromgebüh⸗ ren; das zuſammen gibt horrende Beträge. Was hierbei aber gerade für Seckenheim von beſonderer Bedeutung iſt, iſt, daß über 100 Seckenheimer Frauen, meiſt Kriegerswitwen und ſonſtige bedürftige Frauen Arbeit und Brot gefunden haben. Er richtete daher nicht nur an die Verſammlung, ſondern auch an alle Seckenheimer die Frage, ob es einen vernünftigen Menſchen gibt, der es unter den geſchilderten Verhältniſſen verantwor⸗ ten wollte, aus dem Schloßſaal einen Zu⸗ ſchußbetrieb zu machen, für den abſolut kein Bedürfnis vorlag, da Seckenheims Saal⸗ verhältniſſe ausreichen. Das Urteil hie rüber iſt zweifelsfrei. Er erklärte zum Schluß, daß er ſich verpflichtet fühlte, dieſe Darlegungen zu machen, um damit endlich einmal darü⸗ noch einen der Stadt ber Klarheit zu ſchaffen, ob es Menſchen gibt, der die Motive in Sachen des Schloßſaals nicht billigt. Ueber die Eingemeindungsfrage werden wir die Erklärung nachträglich bringen. Siebenschläfer Die Legende von den Siebenschläfern st schon alt und führt in die Zeit der großen Christenverfolgung ums Jahr 251 zurück. Die sieben Heiligen, Maximianus, Malchus, Martinianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Konstantinus, waren damals in große Bedrängnis geraten und hätten, wie viele ihrer Glaubensgenossen, einen grausigen Tod erleiden müssen, wenn sie nicht in einer Höhle Zuflucht gefunden hätten. Doch auch hier wurden sie von ihren Verfolgern ent- deckt. Um die Jünglinge recht martervoll sterben zu lassen, mauerten die Ungläubigen den Höhleneingang zu. Wie durch ein Wunder flelen aber die Märtyrer in einen tiefen Schlaf und erwachten erst wieder im Jahre 446, als die Höhle geöffnet wurde. Nachdem sie ihre wundersame Errettung noch dem Kaiser und dem Bischof von Ephesus bezeugt hatten, starben sie eines sanften Todes Im bäuerlichen Sinn ist der Tag der benschläfer ein Lostag. Wie die Bauernwels heit wissen will, regnet es sieben Wochen lang, wenn am Siebenschläfertag Regenwet- ter herrscht. Allerdings ist dies stark über- trieben, denn es wird sich kaum jemand er- innern können, daß es bei uns sieben Wochen lang hintereinander ununterbrochen geregnet hat. Tatsächlich verhält es sich so, daß sich um diese Zeit die Sommer-Monsunlage ein- stellt, und daß, wenn zwischen dem 27. und 30. Juni gleichmäßiger Regen eintrifft. ein regenreicher Juli folgt. Verständlich wird der Volksglaube allerdings bei der Sorge des Landmannes vor zuviel Regen ünd seiner Hoffnung auf gutes Reifewetter:„Vor J0— Hanni bitt um Regen, nach Johanni kommt er ungelegen“. 4 Normaler Behördenbetrieb an Peter- und- Paul In Stuttgart, Karlsruhe, und Mannbeim Werden die Behörden am Peter-und-Pauls- Tag wie an Werktagen arbeiten. Wie vom Staatsministerium Württemberg-Baden We ter mitgeteilt wird, ist für die Regelung des Dienstbetriebes am Peter- und-Pauls-Tag in den kreisfreien Städten und unmittelbaren EKreisstädten der Gemeinderat und in den übrigen Gemeinden der Kreisrat Zuständig. Telefongespräche von Zug und Schiff aus Moderne UK W- Geräte, die es ermöglichen, vom Zuge oder vom Schiff aus mit jedem Fernsprechteinehmer innerhalb des Bundes- gebietes zu sprechen, würden in nicht allzu ferner Zeit in Betrieb genommen werden, kündigte die Karlsruher Eisenbahndirektion an. Eine Richtfunkwerkstätte der Bundesbahn habe in den letzten Monaten auf der 1 Rheintalstrecke zwischen Karlsruhe und Base erfolgreiche Fernsprechversuche unternommen. Wettervorhersage am Mittwoch wechselnd bewölkt, zeit- weise aufheiternd. Vereinzelt noch örtliche ae 19 bis 22 Grad. er Nacht teilweise aufklarend Ahe Kühlung auf neun bis elf Grad. Am 8 tag heiter bis wolkig und meist trocken, Wirtschafts- und Forst-Etat gebilligt 11,5 Mill. Uberschuß in der Forstverwaltung Stuttgart dwb). Der Finanzausschuß des Württemberg- badischen Landtags billigte bei emen Etatbesprechungen die Einzelpläne der Wirtschaftsverwaltung und der Forstverwal- bung. Der Ausschuß empfahl dem Plenum, die Mittel für die Gewerbeförderung in Nord- württemberg von 1,2 Millionen DM auf 1,9 Millionen DM und in Nordbaden von 800 000 DM auf 2,1 Millionen DM zu erhöhen. Durch diese Erhöhung sollen die den Förderbezir- ken bereits vom Landtag zugesagten zusätz- lichen Mittel im ordentlichen Haushalt einge- Setzt werden. Der Ausschuß rechnet damit, daß die Frage der Deckung der Anleihen für den außerordentlichen Haushalt bereits im Laufe der nächsten Woche geklärt werden Kamm. Der Voranschlag für die Forstverwaltung sieht bei einer Einnahme von rund 35 Millio- nem DM einen Uberschuß von 11,5 Millionen DM vor. Der Ausschuß beschloß, daß von außerplanmäßigen Uberschüssen aus der Ver- Wertung von Holz und Rinde 40 Prozent für die Verbesserung von Wege- und Wasseran- lagen sowie für Maßnahmen des Feuerschut- zes und der Schädlingsbekämpfung verwendet werden sollen. Je 20 Prozent sollen als Bei- träge für die Flurbereinigung und für was- Ser wirtschaftliche Maßnahmen in der Land- Wirtschaft verwandt werden. Die restlichen 20 Prozent sind als Beiträge für die Wiederauf- forstung von Privatwaldungen und als Hilfe für notleidende Landwirte bestimmt. Ferner genehmigte der Ausschuß im Vor- griff auf den neuen Staatshaushaltsplan 300 000 DPM für die württembergische und 220 000 DM für die nordbadische Landespoli- zei. Diese Beträge sollen für Bekleidung und Ausrüstung verwendet werden. 639 Millionen Steuern Das Steueraufkommen Württemberg-Badens betrug im Rechnungsjahr 1950 nach einer Auf- stellung des Finanz ministeriums insgesamt 639 590 938 DM. Das Einkommensteuerauf- kommen betrug 186 963 728 DM. Die Lohn- steuer erbrachte 177 170573 DM, die Körper- schaftssteuer 167 667 495 DM. Das Gesamtauf- kommen an Besitz- und Verkehrssteuern be- trug 614 343 218 DM. Die Verbrauchssteuern erbrachten 25 247 720 DM. 5 18 1 1 Jugendliche in neuer Heimat Die Eingliederung der Vertriebenen— Gute Schulleistungen Das Schicksal der Heimatvertriebenen, ihr Weg nach dem Westen, die großen Schwie- rigkeiten in der neuen Umgebung— das sind sehr ernste Themen, die Stoff für Abertau- * sende von Artikeln, Berichten und Aus- Spracheabende boten, Sicher hat man sich auch schon oft darüber Gedanken gemacht, Wie sich wohl die vertriebenen Jugendlichen inn die Gemeinschaft der Einheimischen ein- gliederten, aber praktisch wurde dieses Pro- blem wohl noch nie so untersucht, wie es sich die US-Landeskommission von Württemberg Baden ausgedacht hatte: Einmal mit deut- schen Ministerialbeamten und Journaliste in eine Anzahl von Schulen und Jugendhei- men zu fahren und dort mit den jungen, meine neue Heimat übersiedelten Menschen zu sprechen, aber auch die Männer und Frauen zu befragen, denen die Jungen und Mädel zur Betreuung und Erziehung anver- traut wurden, und bei alledem die Verhält- nisse zu studieren, unter denen Einheimische und Vertriebene miteinander und mit ihren Lehrern arbeiten. Als Untersuchungsfeld war Eßlingen aus- gewählt worden, die Metallarbeiterstadt mit hohem Lohnniveau, wo es für viele Arbeit gibt, wo aber auch scharfe Leistungskonkur- renz herrscht. Die Stadt hat ihre Besonder- heiten. In den Betrieben gibt es 400 offene Lehrstellen! Die Absolventen der staatlichen Ingenieurschule haben keine Existenzsorgen. Der Bedarf der Industrie übersteigt das Fünffache dessen, was die Schule an ausge- bildeten Ingenieuren abgeben kann. Zur Zeit besuchen 668 Studenten die Anstalt. Die In- dustrie Eglingens und die umliegenden Werke brauchen Nachwuchs. Damit eröffnen sich auch den Flüchtlingskindern Chancen, und gerade sie nehmen sie sehr ernst. Aber Wohn- raum und Schulraum ist wie anderswo auch Sehr knapp. Oberbürgermeister Dr. Roser und sein Gemeinderat planen jedoch groß- zügig und schaffen Abhilfe, nicht nur wegen der wirtschaftlichen Seite der ihnen zur Lö- sung aufgegebenen Probleme, sondern weil sie mit dem Herzen bei der Sache für die Jugend sind. Der erste Teil(Kosten 1 Mil- lion DM) der Berufsschule, im ganzen ein 3,5-Millionen-DM- Projekt, soll im Dezember fertig sein. Ein CVIM-Lehrlingsheim, ein dreistöckiges Gebäude, für Lehrlinge ohne Heimat oder solche, die in Eßlingen kein Zuhause haben, wird im November bezieh- bar. Aber auch für die Jugend, deren Mütter auswärts arbeiten, stehen Räume unter städtischer Betreuung im Jugendheim mit Kindertagesstätte zur Verfügung. Die Unter- stützung, die der Oberbürgermeister allen Be- denken zum Trotz dem Bau des jetzt einge- weinten Heimes für heimatlose Jugendliche in Sirnau gab, vervollständigen die Anzei- chen einer verantwortungsbewußten Fürsorge für junge Menschen. Man muß dieses blitzsaubere Heim gesehen und die Lebensläufe der darin aufgenom- menen Vertriebenen oder vor einem autori- tären System Geflüchteten gehört haben, um ergriffen aufatmen zu können, weil der letzte Akt der Tragödien, die jedes einzelne Leben darstellt, nie über die Bühne unserer aus den Fugen geratenen Welt ging. Das Heim ist kein Asyl, es dient nicht zur Uberbrückung einer Arbeitslosenzeit, sondern es soll Platt- korm für den Aufbau neuer Existenzen sein. In ihm erfahren die Aufgenommenen— Abi- turienten bis zum ungelernten Arbeiter— eine allgemeine Schulung, Erziehung zu Staatsbürgern, und, was für die einst Hoff- nungslosen sehr wichtig ist, nach 6 Monaten Wird ihnen eine Stelle vermittelt und damit der Weg zum selbständigen Leben geebnet. Die Jungen haben ihr Heim selbst erbaut. Nun sind sie in Gruppen mit lohnbringenden Arbeiten beschäftigt. Es gibt heute in Süd- deutschland 16 solcher Einrichtungen des Ju- gendsozialwerks im Internationalen Bund für Kultur und Sozialarbeit. Beweise dafür lie- gen Vor, daß die zuerst skeptische Wirtschaft die aus diesen Heimen avisierten Jugend- lichen gern aufnimmt. Uberhaupt scheint es ein Eingliederungs- Problem im Verhältnis von Jugendlichen zu Jugendlichen Wie sich auf den Schulen keststellen ließ— nicht zu geben. Die Assi- miljerung ist sehr schnell gelungen. Große Beachtung verdient das Allgemeine Lob, das man den Flüchtlingskindern zollt. In den Volks- und Berufsschulen liegen sie meist an der Spitze, und das, obwohl sie in meue Verhältnisse kamen, umdenken und nachholen mußten. Erfanrene Pädagogen er- Klären es: Die Kinder wissen bereits, daß sie nur durch Leistungen zu den Stellen kom- men können, die einst die Eltern hatten, und sie haben erlebt, daß man ihnen alles nehmen kann, nur nicht, was sie gelernt Haben. Auf der Oberschule lieg sich feststellen, daß Beihilfen und Freistellen große Unter- stützung bieten. Dennoch fehlt ein Teil der Flüchtlingskinder in den höheren Bildungs- anstalten. Denn selbst, wenn man die rund 180 DM erläßt, die der Besuch der Ober- schule jährlich kostet, kann niemand den Eltern den Verdienstausfall bezahlen, den ihre Söhne haben, wenn sie darauf verzich- ten, als ungelernte Arbeiter im Jahr rund 2000 DM zu verdienen. Nachdenklich stimmen die Zahlen der In- genieurschule, deren Besuch eine so erfolg- reiche Laufbahn verspricht. Nur 11 Prozent der 668 Studenten sind Vertriebene. An Geldnachlässen und Sofort- wie Heim- kehrerhilfe werden 1951 an bedürftige Stu- denten 85 000 DM ausgezahlt. Es gibt ver- illigtes Essen, was nicht zuletzt durch die groge Unterstützung der Besatzungsmacht möglich wurde. Es wird also viel getan! Bilanz aus allem: Von Mensch zu Mensch herrscht zwischen einheimischen und ver- triebenen Jugendlichen gutes Einvernehmen. Die soziale Eingliederung wird noch einige Zeit dauern. Doch die damit verbundenen Probleme und ihre Lösung liegen auf einer höheren Ebene. G. S. Kultur 0 Das Badische Staatstheater in Karlsruhe konnte in dier Spielzeit 1950/1 erneut eine Steigerung seiner Besucherzahl verzeichnen. Die! Aufführungen wurden von insgesamt 21000 Personen besucht. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der vor einiger Zeit gegründete badisch- pfälzische Besucherring. Der„Schneider von Ulm“. Vor 140 Jahren hat Meister Berblinger, der berühmte „Schneider von Ulm“ seine denkwürdigen Flugversuche unternommen. Paul Wanner bat diesen Stoff aufgegriffen und das Schau- Spiel„Der Schneider von Ulm“ geschrieben, das am kommenden Freitag, 29. Juni, in einer Freilichtaufführung auf der Wilhelms- höhe seine Uraufführung erlebt. Neckar-Bote, Südu. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhetn aud Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürdla Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabet Georg Härdlel. elm-Seckenheim, Ferneprecher 47216 CCC ĩͤvddßdßßddßbßd0ßdßdßbß0ß0dß0ééß. Danksagung. Frau Marie Möll geb. Weber Grabe. Mhm.-Seckenheim, 27. Juni 1951 3 unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte im Hause und am Die trauernden Hinterbliebenen. Vom Spor Um den Aufstieg zur 2. Liga Süd Wie der Süddeutsche Fußballverband bekannt- gab, finden die beiden Entscheidungsspiele um den Aufstieg zur 2. Liga Süd endgültig in Würz- burg und Aschaffenburg statt. Am Mittwoch be gegnen sich zunächst in Würzburg der württem- bergische Meister VfR Aalen und der badische Meister ASV Feudenheim. Der Sieger dieser Be- gegnung steigt in die 2. Liga Süd auf. Der Ver- lierer des Würzburger Spiels trifft am Samstag an der Schönbuchallee in Aschaffenburg auf den VfL Neustadt. Auch der Sieger dieser Begegnung hat sich den Aufstieg in die 2. Liga Süd er- kämpft. Enden die Spiele unentschieden, wird sofort eine Verlängerung von 2415 Minuten ge- spielt. Ist auch dann noch keine Entscheidung gefallen, wird das Los entscheiden. 1 Privatspiele: Mittwoch: FC Freiburg— Schwa- ben Augsburg. Freitag: FC Freiburg— FC St. Pauli. In Cochem: Alemannia Aachen— Ham- born 07. Drei Spiele in Nordbadens Aufstiegsrunde Mit drei Wochentagsspielen werden die Auf- stiegstreffen nordbadischen Amateurliga be- endet. Dabei sich die FG Rüppurr bereits am Mittwoch n Limbach den zum Aufstieg noch fehlenden Punkt holen. Kirrlach sollte zwei Tage später aus Limbach mit einem vollen Erfolg en, Wodurch sich auch diese N U Manx die Zugehörigkeit zur nordbadischen 1. Ama liga gesic Gewinnen Rüppurr und 8 lach ihre Sy e gegen den Odenwaldmeister, ist 0 2 3 und Rüp- Deutsche Leichtathleten im Kommen Sander-Domagalla schafft neuen Rekord Bei dem internationalen Leichtathletiktreffen in Dinslaken am Rhein, das mit Prüfungskämp- fen für Deutschlands Frauenvertretungen bei den Länderkämpfen gegen Gsterreich und Jugo- slawien verbunden war, wurden ausgezeichnete Leistungen erzielt. So legte Maria Sander- Do- magalla die 80 m Hürden bei den Prüfungs- kämpfen in der neuen deutschen Rekordzeit von 11,4 Sekunden zurück. Meitere Ergebnisse: Männer: 100 m: Jouken(Krefeld) 10,9; 200 m: Lickes(Krefeld) 22,5; 400 m: Sallen(OSV Hörde) 48,9; 800 m: de Kroon(Holland) 1:51,9; 1500 m: Kluge(Werder Bremen) 3:55,0; 5000 m: Warne- münde(Pinneberg) 15:48,0; Hochsprung: Emme- rich(Krefeld 10) 1,80; Weitsprung: Göbel(Kor- bach) 7,21; Speerwurf: Hauer Düsseldorf) 61,76; Frauen: 100 m: Petersen(Werder Bremen) 12,4; 200 m: Sander-Domagalla Dinslaken) 25,5; 80 Hürden: Sander-Domagalla Dinslaken) 11,6; Hochsprung: Buhtz(Stuttgart) 157; Weitsprung: Schmelzer-Kirchhof(Kassel) 5,65; Kugelstoßen: Kille- Schlüter Hamburg) 13,21; Diskus: Werner (Münster) 40,80 m. Deutsche Leichtathleten, die in Verderlaks Finnland) an den Start gingen, gewannen alle von ihnen bestrittenen Wettbewerbe. Der Nürn- berger Haas gewann die 100 Meter in 10,9 Sek. und die 400 Meter in 50,4 Sek. Dem Frankfurter Uheimer war der 800-m-Lauf in 2:01,7 Min. nicht zu nehmen. Uper 3000 Meter erzielte Her- bert Schade Barmen) mit 8:16,38 Minuten die bis- Ber in diesem Jahre auf der Welt erreichte beste Zeit. Das Hammerwerfen war Storch Fulda) mit 54,60 Meter nicht zu nehmen. Fast fünf Meter hinter ihm landete Tamminen Ginnland). Berliner 10 O00-m-Leichtathletikmeister wurde Körner(SC Charlottenburg) in 33.20,2 Minuten. Bei den internationalen Leichtathletik-Wett⸗ kämpfen in Linköping(Schweden) gewann Gei⸗ ster(Krefeld) den 100-m-Lauf in 10,7 Sekunden und verwies den zur schwedischen National- mannschaft gehörenden Hans Reyden(10,9 Sek) auf den zweiten Platz. Uber die 400-m- Distanz . Geister in 47,5 Sek. einen überlegenen Sieg. Sachsen-Anhalt gewann Leichtathletikkampf Einen Dreiländer-Vergleichskampf der Leicht- athleten im Halberstädter Stadion konnte die Ver- tretung von Sachsen-Anhalt mit 132:109 gegen die Pfalz und mit 120:115 Punkten gegen Baden ge- winnen. Baden wiederum blieb mit 123:111 Punkten Über die Pfalz erfolgreich. Trotz ungünstiger Wet- terverhältnisse gab es einige ausgezeichnete Lei- stungen, darunter eine neue deutsche Jahresbest- leistung von Wolf(Baden) im Hammerwerfen mit 55,83 m. Eine ebenfalls beachtliche Leistung voll- brachte Fütterer, der die 100 m in 10,6 Sek. vor Sturm in 11 Sek. gewann. Die 200 m holte sich Wol- ert in 22,5, während die 4100 m von der Pfalz nur um Brustbreite vor Sachsen-Anhalt in 22,7 Sekunden gewonnen wurden. Bundesjugendkämpfe bis 30. September Die Bundesjugendwettkämpfe 1951 sollen ge- meinsam von Schulen und den Turn- und Sport- verbänden je nach den örtlichen Bedingungen bis spätestens 30. Spetember durchgeführt Wer- den. Nach Mitteilung des Bundesinnenministe- riums sollen sich die Jugendlichen in einem Dreikampf— Laufen, Springen und Werfen— messen. Der Dreikampf soll, dort wo Gelegen- heit besteht, durch Schwimmen und Gerätewett⸗ kämpfe zu einem Mehrkampf erweitert werden. Die Durchführung der Bundesjugendwettkämpfe liegt in den Händen der Landesregierungen, der Kommunalverbände, der Lehrerschaft, des Deut- schen Sportbundes und des Bundesjugendringes. Porsche-Wagen gewann in Le Mans Die deutsche Automobil-Industrie feierte ihren rößten Triumph seit dem Kriege beim klassi- stunden-Rennen in Le Mans in Frank- 1 stellten für diese welt- ragen-Prüfung ihre Spezial- ten und zuverla sten rn anvertraut wren. Es war Beweis für die L ungsfähigkeit Porsche konstrui en und von iter entwickelten Porsche- daß das Stuttgarter Werk E Fahrzeuge für diese alljährlich wie- derholte 24-Stunden-Fahrt von Le Mans meldete. Einer der beiden Porschewagen flel leider durch Trainingsunfall des Wiesbadeners Sauerwein aus. en die deutschen Hoffnungen allein die beiden Franzosen Veuillet/ Mouche, die den Wa- gen zu einem überlegenen Sieg steuerten. Die Freude der siegreichen Mannschaft war unbe- schreiblich, als den verdienten Siegeskranz umgehängt erhielt. Stürmisch umarmten die Franzosen den in Le M anwesenden Kon- strukteur Porsche jr. Ihr Ausruf:„C'est si bon!“ kam aus übervollem Herzen. 2 5 2 3 Deutscher Zweier schlug Olympiasieger Mit den deutschen Ruderern ist wieder Fhre einzulegen! Das wir die Bilanz der Ruderregatta in arlow in England, wo erstmalig seit 1937 wieder deutsche Ruderer am Start erschienen. Zur größten Uberraschung aller gelang es dem deutschen Doppel-Zweier W. Neuberger-R. Wage ner(Flörsheim Rüsselsheim), die englischen Olympiasieger R. D. Burnell und P. Bradley im Vorlauf zu schlagen. Nachdem die Deutschen in 4:49 die Ziellinie passiert hatten, lag Englands Boot eine knappe Länge dahinter an zweiter Stelle. Alles war nun gespannt auf den End- lauf, wo aber die Engländer B. G. Daviseies und A. P. Kemp in toller Revanche-Manier nach Ab- Wechselnder Führung auf der Strecke im kraft- vollen Endspurt noch etwas mehr zuzulegen hat- Obwohl sich Neuberger- Wagener tapfer ten und die Engländer hart bedrängten, ten sie sich doch um einen halben Meter in 4.43 Minuten geschlagen bekennen. Beiden Boo ten galt rauschender Beifall. Deutschlands Achter des Rudervereins Flörs- heim- Rüsselsheim stand vor der schweren Auf- gabe im 8 Vorlauf, sich im„Herausforderungs- Pokal“ gegen die Mannschaft der Universität London zu behaupten. Dank zügiger Wasser- arbeit ruderten die Deutschen zwei Längen Vor- Sprung heraus und siegten unangefochten in 4:22 Minuten. Der Vertreter Deutschlands im Einer, Hans Wilke, imponierte durch einen klaren Vorlauf Sieg vor J. H. Pinches(London Rowing- Club) und P. C. Northam(Thames Rowing-Club) und gab sich auch im Endlauf erst nach harter Gegen- Wehr geschlagen. Robinson-Hecht-Urteil umgestoßen Die Berliner Box- Kommission hob das im Kampf„Sugar“ Ray Robinson gegen Gerhart Hecht ergangene Urteil auf Disqualiflkation des amerikanischen Boxers auf und beschloß, auf „keine Entscheidung“ zu erkennen. Dem Beschluß ging eine sechsstündige Sonder- sitzung der Boxkommission voraus. Manager Fred Kirsch betonte nach der Sitzung, die Kom- mission wolle mit ihrem Beschluß ausdrücken, daß der Kampf zwar stattgefunden habe, daß aber keinem der beiden Boxer der Sieg zuge- sprochen werden könne. Der Kampf selbst sei Also nicht für ungültig erklärt worden. George Gainfore, der Manager Robinsons, sagte anschließend, Robinson sei ohne weiteres bereit, noch einmal gegen Hecht in den Ring zu treten. Wimbledon- Meisterschaften begannen Vor den überfüllten Rängen um den Centre Court von Wimbledon begannen mit dem Spiel zwischen Titelverteidiger Budge Patty(US) und dem Südafrikaner David Durie die 65. in- Offlziellen Tennisweltmeisterschaften in Wim bledon. Patty siegte sicher 6:1, 6:1, 6:4. Deutsch- lands Spitzenspieler Gottfried von Cramm mußte sich schon in seinem ersten Spiel auf den unge- wohnten Grasplätzen gegen den hervorragenden Agypter Drobny mit 7:9, 4:6, 4:6 geschlagen ge- ben. Auch der zweite deutsche Teilnehmer, Ernst Buchholz, kam nicht über die erste Runde hin- Aus. Der Ungar Asboth besiegte den deutschen Davispokalspieler 4:6, 10:8, 6:3, 6:2. Der 42 jährige deutsche Altmeister von Cramm bot eine präch- tige Leistung gegen den Favoriten Drobny, der, obwohl als Nr. 2 gesetzt, von den Buchmachern nach seinem Sieg in Paris als erster Anwärter auf den Titel geführt wird. 5 7——u— Die Quoten des Sport-Fotos West/ Süd Gesamtaufkommen: 2 622 450 DM. ZW ö6If er- Welte: 1. Rang(10 richtige Voraussagen): 163 Gewinner je 1670,60 DM; 2. Rang:(9 richtige Voraussagen); 3430 Gewinner je 79, 20 DM; 3. Rang (8 richtige Voraussagen): 32 654 Gewinner 38 8,20 DPM. Zehner wette: 1. Rang: 64 Ge- winner je 2172,80 DM; 2. Rang: 1726 Gewinner je 80,40 DM; 3. Rang: 16 543 Gewinner je 8,20 DM. WBZ us atz wette: 1. Rang: 6 Gewinnen je 1322,80 DM; 2. Rang: 142 Gewinner je 55,50 DN (ohne Gewähr). Die Quoten des Sporttotos Rheinland-Pfalz Z Wölfer wette: 1. Rang: 6 Gewinner mit je 2243,10 DM, 2. Rang: 99 Gewinner mit je 67.90 DM, 3. Rang: 801 Gewinner mit je 8,40 DM, 4 Rang: 4079 Gewinner mit je 3,30 DM.- Reh nerxrwette: 1. Rang: 121 Gewinner mit je 266,45 DM, 2. Rang: 1433 Gewinner mit je 22, DM, 3. Rang: 8883 Gewinner mit je 3.65 DPM. Kleinti p: 66 Gewinner mit je 74,45 DM. Evangelische Kirchengemeinde Mannheim-Seckenheim Ferkel Zu verkaufen. Freiburgerstr. 11. II 3 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter 5 1 Vereins- Kalender Turnerbund„Jahn“. Letzter Meldetermin für das Landesturnen in Offenburg sowie Einzahlung des Festbeitrags und Quartiergeldes ist Samstag, 30. Juni beim Vereinsvorstand. Näheres siehe Anschlag im. Kaiserhof“. Turnverein 1898. Umständehalber fallen diese Woche die stunden für Schüler und Schülerinnen aus. aller Sechkenhei N 1 11 Samstag, 30. Juni, ab 20.30 Uhr Sonntag, 1. Juli, ab 15 Uhr/ Montag, 2. Juli, ab 2030 Un in den Räumen des Turnvereins 98(am OEG-Bahnhof) Wohllätiekeits-Bazar mit huntem Untferhalftungspregr am unter Mitwirkung mer gesang und Turnvereine. Montag ab 15 Uhr Kaffee- Nachmittag für Frauen.—— Hierzu laden wir die gesamte Bevölkerung freundlichst ein. Evang. Kirchengemeinderat. „Zum Badischen Hof“ Morgen 8 Donnerstag Sbhlachifest 2 Ab 10 Uhr — Wellfleis ch 117 Messing, Blei, Zink usw. 5 verkaufen Sie vorteilhaft in der Meersburgerstrage 24 Telefon 47112 Gummistempe liefert Neckarbote- Drucke KUPEER 8