Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Werlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. lg. Zustellgeld. Emnzelnummer 15 Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. reisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 104. Samstag, den 30. Juni 1951 3.51. Jahrgang Blick in die Welt Kommentare zum Tagesgeschehen hade Zur Frage der voraussichtlichen Preisent- O- m- ichen Wicklung liegen jetzt zwei wissenschaftliche chen Außerungen vor, die sich im wesentlichen mit 153,2 der von uns mehrfach vertretenen Auffassung N decken. Sowohl das Münchener Ifo-Institut 1 1 für Wirtschafts forschung, als auch das Deut- g sche Institut für Wirtschaftsforschung in Ber- Iin bezeichnen die augenblickliche Konjunk- turlage in Westdeutschland nur als eine„Zwi- schenphase“. Obwohl vom Ausland her kurz- fristig nicht mehr mit entscheidenden Ver- teuerungen zu rechnen sei, würden im Inland Lohn-, Gehalts-, Rentenerhöhungen sowie der steigende Bedarf des Bundeshaushalts im Herbst zu einer neuen Expansion überleiten. Die gegenwärtig noch absteigende Bewegung im Zyklus der Lagerhaltung wird in den nächsten Monaten auch in der Bundesrepublik auslaufen und dann vermutlich einer Tendenz zur neuen Anreicherung der Lager Platz ma- chen. Das jetzige Abflauen der Nachfrage könne also durchaus nur ein vorübergehender Zustand sein. In dieser Rechnung befinden sich zwar einige Unbekannte. So ist, wenn die im April erst- mals erzielte Aktivierung der deutschen Au- HhBenhandelsbilanz anhält, vermutlich zum HFerbst mit einer Wiederaufnahme der Libe- ralisierung, also mit einer Erhöhung der Ein- fuhr zu rechnen. Dies würde sich zweifellos als Preisbremse auswirken. Zweitens kann angenommen werden, daß die Bank deutscher ge- Länder an ihrer den Kredit verknappenden 8 Politik festhalten wird. Andererseits ist frag- en lich, wie sich die Weltmarktpreise entwickeln ten werden. Zur Zeit ist die Tendenz, nicht zuletzt mal Verstärkt durch die Erklärungen Maliks, bei 425 einer ganzen Reihe wichtiger Rohstoffe und nen Lebensmittel eindeutig nach unten gerichtet. bin- Es kann jedoch auch bald das Gegenteil ein- Wei treten, denn die Preise werden ja nicht so orks-» sehr von der Marktlage als von der 0 N schen Stimmung beeinflußt. 8 Auf jeden Fall aber ist bis zum Herbst im 8 8 Bundesgebiet aus den oben angeführten Grün- 8 den mit einem nicht unerheblichen Zuwachs er- an Kaufkraft zu rechnen. Damit liegen aber 5 die Agrarpreiserhöhungen, terminmäßig gese- 1 hen, nicht so falsch wie man auf den ersten er. Blick annehmen könnte. Freilich besteht die ine N Gefahr, daß die Gewerkschaften auf die etwa abt, noch geplante Heraufsetzung der Preise für b Brot, Zucker und Margarine mit weiteren Ser 4 Lohnforderungen antworten werden. Die Ge- fahr der„Schraube ohne Ende“ besteht also „ nach wie vor weiter. 5 Die deutsche Private Krankenversicherung n, hat eine schwere Existenzkrise hinter sich, „ deren Ursache nicht allein im Untergang der i rüneren beträchtlichen RrMlark-Reserven lag * Offensichtlich war nach der Währungsreform 4 auch ein„medizinischer Nachholbedarf“ zu befriedigen. Arzte und Patienten haben sich bedeutend vermehrt. Früher ging man zum Arzt, wenn man krank War, heute bereits, wenn man sich krank fühlt. Die medizinische Forschung entdeckte neue und teuere Ver- fahren. So waren es gleichzeitig verschiedene, aber zur gleichen Zeit wirksame Erscheinun- gen finanzieller, versicherungstechnischer und medizinischer Art, die den privaten Versiche- rungsschutz von rund acht Millionen Men- schen ernstlich gefährdeten. Im Sommer 1949, dem Höhepunkt dieser Krise, hatten die Ge- sellschaften keine Reserven und gerade noch bare Mittel für durchschnittlich eine Woche in Mmren Rassen, Durch Krisenmaßnahmen, wie Beitragserhöhungen und Eingriffe in die Lei- stungstarife gelang es, zunächst etwas Luft zu schaffen. Hleute verfügt die Private Krankenversiche- rung immerhin wieder über eine Ausgaben- deckung für drei Wochen und alle Anzeichen Sprechen für eine weitere Stabilisierung der Verhältnisse. Reserven, wie sie zur dauernden Er füllbarkeit der Versicherungsverträge von der staatlichen Aufsichtsbehörde gefordert werden, konnten allerdings noch nicht wieder in nennenswertem Maße gebildet werden. diesjährigen Verbandstagung 8 nburg bekannt gegeben bei ihr e eit der Walenslüsladls- Jernanaungen ul uf forderung Ridgways an kommunistischen Oberbefehlshaber Washington(UP). Der Oberkomman- dierende der UN-Truppen in Korea, General Ridgway, hat vorgeschlagen, an Bord eines dänischen Hospitalschiffs vor dem nordkorea- nischen Hafen Wonsan Verhandlungen über eine Feuereinstellung zu führen. Gleichzeitig ersuchte der General den kommunistischen Oberbefehlshaber in Korea, ein Datum für die Verhandlungen zu nennen. Ridgway ließ seinen Appell über alle ver- kügbaren Rundfunksender in Korea verbrei- ten. Wörtlich Sagte er:„Ich bin informiert Worden, daß Sie eine Zusammenkunft wün- schen, auf der über einen Waffenstillstand mit dem Ziel einer Einstellung der Feindseligkei- ten und aller Kampfhandlungen zwischen den Streitkräften mit ausreichenden Garantien für die Erhaltung eines solchen Waffenstill- standes diskutiert werden soll. Sobald ich von Ihnen die Bestätigung erhalten habe, daß ein solches Treffen erwünscht ist, bin ich bereit, einen Vertreter zu nennen.“ Der Appell des Oberkommandierenden der UN- Truppen erfolgte auf Anweisung des US- Verteidigungsministeriums nach vorheriger Billigung durch die anderen 15 UN- Mitglied- staaten, die Truppen in Korea haben. Weitere Komentare wurden nicht gegeben. Nordkorea stellt Bedingungen Der nordkoreanische Außenminister Pak Hon Vong hat, wie der Sender Pyongyang berichtet, dem Generalsekretär Trygve Lie und dem Präsidenten des Sicherheitsrats fol- gende Forderungen übersandt: 1. Der Feind Soll seine Aggression einstellen; 2. Die Politi- ker der USA und Südkoreas, die für den Krieg Verantwortlich seien, sollen als Kriegsver- brecher bestraft werden; 3. Die nordkoreani- schen Zivilisten sollen die Genehmigung er- halten, wieder nach Nordkorea zurückzu- kehren. beschlagen Wie ausgezeichnet die Regie Moskaus klappt, beweist die Duplizität einer Resolu- tion, welche die„Internationale Demokratische FHrauenvereinigung“ durch Malik dem Sicher- heitsrat der UN Überreichen ließ. In ihr heißt es nämlich ebenfalls:„Die Verantwortlichen für die Verbrechen gegen das koreanische Volk, insbesondere General MacArthur und General Ridgway, sollen der FKriegsverbre- chen angeklagt werden, wie es in der alli jerten Deklaration von 1943 vorgesehen ist“. Französische Wünsche Ein Sprecher des französischen Außenmi- nisteriums forderte, daß bei eventuellen Waf- kenstillstands- Verhandlungen in Korea das gesamte Fernostproblem einschließlich Indo- china miteinbezogen werden sollte. Der Spre- cher wies darauf hin, daß die kommunisti- schen Viet-minh-Truppen in Indochina in den vergangenen Monaten in immer stärkerem Maße von den chinesischen Kommunisten Unterstützung erhielten. China habe nicht nur in Korea seine Hand im Spiel, sondern im gesamten Fernen Osten. Malik als Gastgeber Im New Lorker Waldorf-Astoria-Hotel gab Malik inzwischen das angekündigte Diner für die Delegierten des Sicherheitsrats. Nur der nationalchinesische Vertreter hatte keine Ein- ladung erhalten. Malik entfaltete einen unge- heuren Luxus und zeigte sich als charmanter Gastgeber, der über alles nur nicht über Po- litik sprach. Bereitwillig stellte er sich mit dem britischen Chefdelegierten Jebb und sei- nem amerikanischen Kollegen Gross vor die Wochenschaukameras, verbat sich aber Mi- krophone. Lächelnd überblickte Jebb die Bat- terie der Kameras und fragte:„Welche ist von TASS? Ob wir wohl jetzt in allen Kinos erscheinen, sogar in Sibirien?“—„Kann sein“, meinte Malik und lächelte zurück. Elropavertefdigung Zwischen Rhein ung Ehe Einigung über Europa-Armee, in großen Zü- gen“— Deutschland muß sich beteiligen Paris(UP). Hervé Alphand, der Vertreter Frankreichs im Nordatlantikpakt-Rat und bei den Plevenplan- Verhandlungen, erklärte vor der Pariser Presse:„Europa muß vor allem zwischen dem Rhein und der Elbe verteidigt werden. Daher kann sich niemand vorstellen, daß eine Verteidigung Europas ohne Deutsch- lands Beteiligung möglich ist.“ „Die Strategie des Westens“— 80 fuhr Alphand fort—„sieht keine Niederlage mit anschließender Befreiung vor. Deutschland muß sich an der Verteidigung beteiligen, die soweit östlich wie möglich erfolgen muß.“ Zwischen den fünf Mächten, die sich an den Beratungen des Plevenplanes über eine euro- f Päische Armee beteiligten, sei eine Einigung in großen Zügen erzielt worden, jedoch noch nichit über die Größe der einzelnen militäri- schen Einheiten. Frankreich vertrete den Standpunkt, daß sie so klein wie möglich und 5 schlagkräftig sein Sollten. 5 Bei der Beantwortung verschiedener Fra- gen erklärte Alphand, eine direkte Beteili- gung Deutschlands am Nordatlantikpakt sei nicht Vorgesehen. Jedoch solle die ganze euro- päische Armee in den Pakt eingebaut Werden. Neben der europäischen Armee sollen die USA und Kanada im Rahmen des Paktes eine weitere Gruppe und das Commonwealth eine dritte Gruppe darstellen.„Schließlich wird es keine Einzelarmeen mehr geben und keinerlei nationale Streitkräfte könnten mehr den Zwecken einer einzelnen Nation dienen. Un- sere Ziele sind rein defensiver Natur und Stellen einen weiteren Schritt in Richtung auf die Einheit Europas dar, die allerdings noch in weiter Ferne liegt.“ Alphand betonte, daß die einzelnen mili- tärischen Einheiten voll gleichberechtigt sein sollen. Der deutsche Verteidigungsbeitrag werde aber in einem bestimmten Verhältnis zu dem der anderen Länder liegen, Deutsch- land werde über taktische Luftstreitkräfte verfügen ebenso Wie die anderen Nationen.. An den Beratungen über eine europäische Armee nehmen fünf Staaten teil: Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und Luxemburg, Während die Niederlande, die 8 Kanada. die Frage der Bagatellschaden“ eine beson- dere Rolle spielen. 8 Wenn man bedenkt, daß die Private Kran- kenversicherung als kreiwilliger Zusammen- schluß von vielen Millionen ein letztes Boll- Werk Segen eine schematische Einheitsversi- der we. überwinden und dann finden sich trotz vieler Un- 2 Reiten der letzten Jahre auch zahl- 15 reiche Lichtpunkte in diesem Versicherungs- 5 der es besonders schwer hatte, die Fol- e 5 1 anzu- 8 Großbritannien, Dänemark und Norwegen durch Beobachter vertreten sind. Wie Alphand mitteilte, ist um den 10. Juli ein Zwischen- bericht über die bisherigen Verhandlungen zu erwarten. Auf die Frage, was geschehen würde, wenn ein Verhandlungspartner sich Mit der Größe der militärischen Einheit nicht einverstanden erklärt, antwortete Alphand, das Würde keineswegs den Zusammenbruch der Verhandlungen bedeuten.„Wichtig ist, daß der Grundsatz der europäischen Armee, d. h. die Zusammenlegung der Streitkräfte der einzelnen Staaten, angenommen wurde.“ Alles in Washington geregelt Der britische Verteidigungsminister Shin- Well, der im Hauptquartier General Eisen- howers in Paris eine Pressekonferenz abhielt, erklärte, daß die zukünftige Rolle West- deutschlands in der Verteidigungsfront der Westmächte„in Washington geregelt Worden ist“ Auf die Frage, ob die Möglichkeit be- stehe, die im französischen Plevenplan vorge- scehene Größe der von Deutschland zu stellen- den Einheiten(Kampfgruppen unter Divi- Sionsstärke) zu erhöhen, erwiderte Shinwell: „Das liest bei der deutschen Bundesregie- rung.“ Der britische Verteidigungsminister gab bekannt, daß eine vierte britische Divi- sion bald soweit sei, daß sie die bereits in Deutschland stehenden drei Divisionen ver- stärken könnte. Europas Rüstung geringer als erwartet Für 3,5 Milliarden US-Waffenhilfe Washington(OP). Präsident Truman teilte dem Kongreß mit, daß die Steigerung der westeuropäischen Rlistungsproduktion Hinter den ursprünglichen Erwartungen 2 rückgeblieben sei. Es bestehe jedoch kein Zweifel, daß die Regierungen der Natlonen in Westeuropa fest entschlossen Sind, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Dieser Kommentar ist in dem dritten Halbjahres- Bericht über das US-Unterstützungsprogramm auf militärischem Gebiet enthalten. Danach wurden in der Zelt vom Oktober 1950 bis März 1951 insgesamt 5,5 zur Bewaffnung und Fördler — 11 ta- 8 8 ee 3 533 Pan- 5 Waffen den Alliierten nicht beabsichtigt, die deut- zum Saarproblem erklärt, die endgültige Ent- allen. Würde das Saargebiet Deutschland zu . von den USA für 3 Aus- Brotversorgung gesichert Niklas erläutert die Ernährungslage BOonn UP). Zur Preisentwicklung auf dem land wirtschaftlichen Sektor sprach Bundes- ernährungsminister Niklas vor Pressevertre- tern in Bonn. Er betonte insbesondere, daß die Brotversorgung Westdeutschlands auf Alle Fälle gesichert sei. Der Minister unterstrich die Bedeutung der Beibehaltung des Konsum- brotpreises von 48 Pfennig pro Kilo, wobei zu berücksichtigen sei, daß heute 40 Prozent des gesamten Brotumsatzes auf Konsumbrot entfalle. Das Mischverhältnis bei Konsumbrot Sei jetzt 50:50, während es früher zu 80 Pro- zent aus Roggen und 20 Prozent Weizen be- 0 standen habe. Eine Anderung des bestehenden Getreidegesetzes solle die Bäcker zur Kon- sumbrotherstellung zwingen können. 5 Allerdings sei Westdeutschland auch im kommenden Wirtschaftsjahr auf freie Einfuh- ren angewiesen, da die Lieferungen aus Mar- shallplanmitteln nicht vor Ende Januar kom- menden Jahres zu erwarten sein dürften. Die Frühdruschprämien in Höhe von 20, DM für Weizen und 30,— DM für Roggen seien keineswegs„Liebesgaben an die Landwirte“, sondern eine notwendige Maßnahme, durch die eine ebenso schnelle wie ausreichende Ablieferung gewährleistet werden solle, um den Anschluß an die Marshallplanlieferungen zu erreichen. ö Der Minister erwähnte dann, daß zur Si- cherstellung der Fleischversorgung nur noch 10 Prozent durch Einfuhren gedeckt werden müßten, da der Schweinebestand sich seit dem vergangenen Jahr um 2,5 Millionen Stück erhöht habe. Erhebliche Devisenbeträge erhalte die Bun- desrepublik auch durch die Ausfuhr von Do- senschinken nach England und demnächst auch nach den USA. Die so gewonnenen De- visen werden in erster Linie für Kauf von Fett Verwendung finden. Tabaksteuer in Kraft Wie das Bundesfinanz ministerium am Frei- tag mitteilte, ist das Gesetz zur Anderung des Tabaksteuergesetzes mit seiner Veröffent- lichung im Bundesgesetzblatt am 29. Juni 1951 in Kraft getreten. Unter dem Abände- rungsgesefz wird die Tabaksteuer mit Wir- kung vom 1. Juli dieses Jahres um 2 Prozent gesenkt, um einen Ausgleich für die Erhöhung 0 der Umsatzsteuer auf Tabakwaren zu schaf- fen. Eine Anderung der Kleinverkaufspreise für Tabakwaren tritt hierdurch nicht ein. Note über Auslandsver mögen Die Bundesregierung will noch einmal auf. die Frage der deutschen Auslandsvermögen zurückkommen und bereitet eine entspre- chende Note an die Alliierten vor. Der Unter- ausschuß„Schuldenanerkennung und Aus- jandsvermögen“ des Bundestages hat die Ver- rechnung des deutschen Auslandsvermögens mit den deutschen Auslandsschulden der Vor- und Nachkriegszeit gefordert. Bisher war von schen Auslandsguthaben gegen die Schulden aufzurechnen, da das Auslandsvermögen als Reparationsgut angesehen wird. USA zur Saarfrage Volksabstimmung zur Zeit nicht erwünscht Washington(COP). In US-Kreisen wurde scheidung über die Zukunft des Gebiets sollte bis zur Regelung der Deutschlandfrage ver- schoben werden. Als Grund für diese Stel- lungnahme wurden angeführt: 1. Die Saar- Frage berührt die deutschen Grenzen. Sie soll daher nur gleichzeitig mit den anderen Grenz- fragen gelöst werden, einschließlich der de sowjetischen Oder-Neiße-Linie und Ostpreu- Bens. 2. Die Saarfrage kann in jedem Fall vonn den Kommunisten für ihre Zwecke ausge- schlachtet werden, wenn jetzt Entscheidungen 5 rückgegeben, würden die Kommunisten 0 die Wiederherstellung Deutschlands unter de Schutz der Alliierten hinweisen. Fiele es à Frankreich, würden die Kommunisten versu- chen, nationalistische Gefühle bei den Deut- schen zu erwecken. 3. Jede endgültige Rege- jung der Saarfrage würde die deutsch- franzö sischen Beziehungen belasten. Jede Ver schlechterung dieser Beziehungen sollte Jede besonders jetzt vermieden werden. D komme auch eine Volksabstimmung 1 nicht in„ wWegischen Flotte, Vizeadmiral 1 . Wurde entlassen. Zum Nachfe behörde der Nordatlantikbg London ist. Die Entlassung von Dan 1 folgte nach monatelangen Kämpfen Rheinland-Pfalz soll aufgeteilt werden Teilweiser Anschluß an Altbaden oder Süd- weststaat— Neuordnung des Bundes wird vorbereitet Bonn(UP). Der Bundestagsausschuß für innergebietliche Neuordnung hoffe, noch bis Weihnachten den Entwurf eines Gesetzes über die Neugliederung der Bundesländer vorlegen zu können, erklärte der Vorsitzende dieses sses, Abgeordneter Euler FDP), vor Pressevertretern in Bonn. Euler legte gleichzeitig einen Aufriß der territorialen Probleme vor, die, wie er sagte, Gegenstand einer Neuordnung des Bundes- gebietes sein müßten. Neben dem Südwest- staat— über dessen mögliche Bildung am 16. September in einer Volksabstimmung ent- schieden werden soll— stellen sich dem Aus- chuß und seinen Gutachtern zwei Hauptpro- leme: die Neugliederung des No rest Raums und das künftige Schicksal des Lan- des Rheinland-Pfalz. Der Nordwest- Raum Für die Lösung des Problems„Nordwest- Raum“ werden drei ichkeiten genannt, die Euler wie fo zierte: 1. Niedersach- sen, Schleswig- Holstein und die beiden Hanse- Städte werden zu einem Land vereinigt. Die beiden Hansestädte erhalten innerhalb des neuen Landes ein Sonderstatut, mit dem eine 2. Niedersachsen und Bremen werden zu einem Lande, Schleswig-Holstein und Hamburg zu einem anderen Lande vereint. 3. Niedersach- sen und Schleswig-Holstein werden vereinigt. Hamburg und Bremen bleiben Länder. Rheinland-Pfalz Das Schicksal des Landes Rheinland-Pfalz läßt sich nach den von Euler aufgezeigten Möglichkeiten auf zweifache Weise bestimmen: Entweder wird das Land aufgeteilt und sein Gebiet fällt an Nordrhein-Westfalen, Hessen Urd an den Südweststaat, bezw. an Alt-Baden Oder Bayern, oder das Land wird mit Hessen Vereinigt. Im ersten Fall würde Nordrhein-Westfalen erhalten: die rechtsrheinischen Kreise Alten- kirchen und Neuwied, das linksrheinische Ge- biet mit dem Moseltal bis zur Hunsrückklinie (einschließlich der Kreise Trier, Zell, Cochem, des Kreises Bernkastel bis auf dessen nord- Sstliche Spitze und des nördlichen Teiles von St. Goar). Zu Hessen würden bei der ersten Lösung kommen: die rechtsrheinischen Kreise Ober- Westerwaldkreis, Unter- Westerwaldkreis, Un- ter-Lahnkreis und der Kreis St. Go gusen mit Ausnahme seines nordwestlichen Rand- gebiete, vom linksrheinischen Gebiet das frü- here Rheinhessen mit den Kreisen Bingen, Mainz, Alzey, dem nördlichen Teil des Kreises Worms, ferner die Kreise Kreuznach, Birken feld, Simmern, der größere südliche Feil des Freises St. Goar, die Nordostspitze des Rrei- ses Bernkastel und die nördlichen Teile der Kreise Rockenhausen und Bolanden. Der Südweststaat, Alt-Baden oder Bayern Würden erhalten: die Rheinpfalz, außer den nördlichen Teilen der Kreise Rockenhausen und Bolanden sowie den südlichen Teil des Kreises Worms. Im zweiten Fall— der Vereinigung von Rheinland-Pfalz mit Hessen— würde der Kreis Altenkirchen an Nordrhein- Westfalen fallen und die Rheinpfalz ohne die nördlichen Teile der Kreise Rockenhausen und Bolanden soW-²ie der südliche Teil des Kreises Worms an den Südweststaat bezw. Alt-Baden. Und die Saar? Euler betonte, der Bundesrat werde bei der Entscheidung über die Neugliederung der Län- der nicht mitzuwirken haben. Der Volksent- scheid in einem bestimmten Teil des Bundes könne in diesem Zusammenhang durch einen Volksentscheid im gesamten Bundesgebiet Überstimmt werden. Die Saar körme sich später ohne weiteres dem Südweststaat anschließen, meinte Euler. Die Auffassung des Minister präsidenten von Rheinland-Pfalz, sein Land sei die natürliche Auffangbasis für die Saar, könne er nicht tei len. Aber auch ein Selbständiges Saarland im Verband des Bundes sei denkbar, wenn künf- tige deutsch- französische Vereinbarungen über die Saar dies erforderlich machen sollten. Kanzler sucht Steuerkompromiß Wildermuth will 355 000 Wohnungen bauen BOnn(UP). Der Bundeskanzler unternahm m Beisein von Bundesfinanzminister Schaf- zer einen neuen Versuch, zwischen den Roali- zionsparteien eine Einigung über die Dek- tungsvorschläge des Finanzministers zum Kusgleich des Haushaltsdefizits herbeizufüh- en. Im Mittelpunkt der Besprechungen stand die Ankündigung des Fraktionsvorsitzenden der FDP, August Martin Euler, dem Finanz- minister keine neuen Steuern zu bewilligen, olange nicht eine genaue Ubersicht über die zatsächlichen Einnahmen des Bundes vorliege and das Defizit im einzelnen festzustellen sei. Zuler hatte diese Haltung der FDP als„das detzte Wort“ bezeichnet. in unterrichteten Kreisen der Koalitionsparteien glaubt man jedoch nicht, dag die FDP mit dieser Drohung ernst machen wird. Die Errichtung von 355 000 Wohnungen in Mesem Jahr stellte der Bundesminster für den Wohnungsbau, Eberhard Wildermuth, in Aus- Skcht. Als wesentliche Hemmnisse auf dem Baumarkt sieht Wildermuth das Fehlen der erst. Hypotheken und die durch Kohlen- dtnappheit bedingten Engpässe in Baustoff und Bauleisen an. Nach seiner Ansicht ist die Pro- Auktion zwar noch nicht abgesunken, sondern che Materialien würden zum Teil dem Markt ferngehalten in der Hoffnung, daß höhere Preise erzielt werden könnten. Der Minister dehnte jedoch Zwangsmaßnahmen zur Besei- tigung derartiger Mangelerscheinungen ab, da nur der Schwarze Markt hiervon profitieren Würde. Im übrigen glaubt er, daß die Preise ohnedies auf das Niveau von 1949 absinken werden.* i fing den regierenden Bürgermeister von Ber- 2 Ernst Reuter und den ersten Bürgermeister a urgs, Max Brauer. i Botschafter Dr, Dumant Uberreichte Köni- Juliane von Holland sein Beglaubigungs- reiben als erster deutscher diplomatischer rtreter in Holland nach dem Kriege. innere Lerwaltungsgliederung verbunden ist.“ Der britische Aubenminister Morrison emp- US-Minister befürchten Defaitismus Eventuelle Folgen eines Koreafriedens— Marshall vertritt Hilfsprogramm Washington(UP).„Die amerikanische Nation darf nicht wieder in Schlaf fallen und sich vormachen, daß kein Alarm gegeben wor- den ist, ganz gleich wie die Lage in Korea sich entwickeln wird“, sagte der US-Armee- minister Pace. Selbst wenn es zu einer Waf- genruhe in Korea kommen sollte, wäre es „lächerlich“, das Verteidigungsprogramm zu beschneiden. Auch der Staatssekretär im US- Verteidi- gungs ministerium, Lovett, drückte die Befürch- tung aus, daß die Beendigung des Krieges in Korea zu einem Nachlassen der Verteidigungs- bereitschaft der Bevölkerung führen könnte. Das Ende des Krieges in Korea, sagte er, könmte durchaus das Signal für die Kommu- nisten sein, Druck in einem anderen Teil der Welt auszuüben. Verteidigungsminister Marshall forderte den Kongreß auf, das von der Regierung vorge- schlagene Auslandshilfsprogramm(8,5 Milliar- den) so schnell wie möglich zu billigen, selbst wenn es„den Anschein haben sollte, als hät- ten einige europäische Staaten noch nicht alles in ihrer Kraft Stehende getan“. In einer Stel- lungnahme vor dem Außenpolitischen Aus- schuß des Repräsentantenhauses formulierte Marshall das Verhältnis des gegenseitigen mi- litärischen Beistands mit dem Hinweis, daß die USA Dollars bereitstellten, während die Westeuropäischen Nationen„Menschenleben— Männer zum Kämpfen“ in die Schanze wer- fen würden. Im Zusammenhang mit der Koreakrise stellte Marshall fest, daß die USA im Falle einer Beilegung des Konfliktes noch stärkere Kräfte für die Verteidigung einsetzen müg- ten. Korea sei nur ein Einzelfall im Weltpa- norama. Sollten die chinesischen Kommuni- sten aus Korea abziehen, würden allerdings nur noch geringe Chancen für ein erneutes Eingreifen amerikanischer Streitkräfte be- Stehen. Präsident Truman beschuldigte eine kleine Gruppe„skrupelloser Politiker“ der Gefähr- dung der Sicherheit der Nation und der Hoff- nung der Welt auf Frieden, indem sie alles daran setzten, die gemeinsame Außenpolitik der beiden großen Parteien der USA zum Scheitern zu bringen. Nichts könne die Nation mehr schwächen als eine Inflation. Es sei deshalb lebenswich- tig, für mindestens zwei Jahre Kontrollen zu haben, um die Kosten der Lebenshaltung nie- derzuhalten.„Unser Programm für die wirt- schaftliche Stabilisierung ist nicht eine Ange- legenheit, die man nach Belieben und je nach den neuesten Nachrichten aus Korea an- und abschalten kann.“ Großzügige Behandlung Japans TOKIO(UP). John Allison, der Stellvertre- ter des US-Sonderbeauftragten Dulles, er- klärte in Tokio, die USA hofften, daß der ja- panische Friedensvertrag bis zum September unterzeichnet werde. In dem Vertrag seien keine Beschränkungen hinsichtlich der Wie- derbewaffnung und des Handelsverkehrs vor- gesehen. Der Entwurf sei der„liberalste Ver- trag“, den er jemals gesehen habe. Auch die Frage der Reparationen habe man sehr groß- zügig behandelt. Japan werde vermutlich keinerlei Maschinen oder Werkzeuge mehr Abzuliefern haben. Die Forderungen der Geg ner Tokios sollten durch japanischen Besitz außerhalb des Landes abgedeckt werden. Für September werde aller Voraussicht nach eine Konferenz zur Unterzeichnung des Vertrags einberufen, zu der alle 30 Nationen einge- laden würden, die Japan den Krieg erklärt hatten. Die Entwicklung in Korea dürfte kei- nerlei Einfluß auf die Unterzeichnung haben. —— Deutsche Streitkräfte bis 250 000 Mann? Jäger und leichte Bomber— Beteiligung in den Stäben— Der Bericht der Hohen Kom- missare London(UP). Die Hohen Kommissare der drei westlichen Besatzungsmächte haben einen Bericht ausgearbeitet, in dem die Bereitstel- lung von 200 000 bis 250 000 Mann deutscher Streitkräfte zur Verteidigung Europas vor- geschlagen wird. Der Bericht ist das Ergebnis der monatelangen Verhandlungen mit deut- schen militärischen Sachverständigen über den in Aussicht genommenen deutschen Vertei- digungsbeitrag. Er wird im Juli dem Rat der Mitgliedstaaten des Nordatlantik-Pakts vor- gelegt werden. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die eigentliche Streitmacht etwa 150 000 Mann umfassen soll; dazu sollen noch Sonderforma- tionen treten wie taktische Luftstreitkräfte zur Unterstützung der Landtruppen und wei- tere Luftstreitkräfte für die Verteidigung. Das würde bedeuten, daß die Bundesrepublik Ja- ger und leichte Bomber bekommen soll, jedoch keine Langstreckenbomber zu Angriffszwek- ken. Die Zahl der Flugzeuge wurde vorläufig mit 600 bis 1000 angegeben. Die deutschen Streitkräfte sollen leichte Panzer erhalten, jedoch keine schweren Pan- zer zu Angriffszwecken. Deutsche sollen auf allen Kommandostellen vertreten sein, auch im allgemeinen Operationsstab. Wie verlau- tet, ist die Frage der Beteiligung Deutscher an den Stäben ein Punkt, der noch geklärt werden muß. Die deutsche Forderung lautet auch hier: volle Gleichberechtigung. Dabei müssen offenbar einige Widerstände von französischer Seite überwunden werden. Ferner soll die Bundesrepublik für ihren Küstenschutz leichte Marineeinheiten erhal- ten. Der gesamte Mannschaftsbestand der Streitkräfte soll 200 000 bis 250 000 Mann be- tragen. Diese Zahlen sollen das„Minimum“ darstellen, das die deutsche Bundesregierung gefordert habe. In britischen Regierungskreisen wurde dar- auf hingewiesen, daß noch viele Fragen der Klärung bedürfen, bevor ein endgültiges Ab- kommen abgeschlossen werden kann. Die Auffassungen der Westmächte und der Bun- desregierung seien sich weitgehend entgegen- gekommen. Die Westmächte seien aber noch verpflichtet, die Einwilligung der anderen Teilnehmer des Nordatlantikpakts einzuholen. Man rechnet damit, daß die Verhandlungen jetzt schnell weitergeführt werden, da die Französischen Wahlen vorüber sind und keine Außenminister-Konferenz der vier Groß- mächte in Sicht ist. . n Iran erkennt Entscheid in Den Haag nicht an Teheran(UP). Das iranische Außenmini- sterium hat die Jurisdiktion des Internatio- nalen Gerichtshofes über den Ilstreit nicht anerkannt. Trotzdem ist eine Delegation aus Teheran nach Den Haag abgeflogen. Sie wird sich jedoch an den Gerichtsverhandlungen nicht beteiligen. Vor ihrer Abreise hatten sich etwa 10 000 Iraner— unter Führung von Rommunisten auf dem Parlamentsplatz versammelt, um die Durchführung der Verstaatlichung zu fordern. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Die Anglo-Iranian-Oil- Company gab be- kannt, daß sie ihre gesamte Tätigkeit im Iran einstelle. Solange Mossadeg Ministerpräsident Sei, bestehe nach Ansicht der AIO keine Mög- lichkeit für eine Einigung im Glstreit. Die britischen Angestellten der Gesellschaft sind angewiesen, sich nach Abadan zu bege- ben. Die Arbeiten auf den Olfeldern werden Wahrscheinlich innerhalb der nächsten 10 Tage vollkommen eingestellt. 5 Die Amerikaner bemühen sich nach Wie vor, die iranische Regierung zu einem Kompromiß eu überreden. Mossadeg hat den US-Botschaf- ter jedoch darauf hingewiesen, in welcher Ka- amität er sich befindet. Er betonte, daß gendwelche Verzögerungen in der Durch- Sieruns die Unterstützung des Volkes kosten Würde. 5 besten erklärte vielleicht die Lon- dener„Daily Mail“ die schwierige Situation gegenwärtigen Mossadegs, als sie die Frage untersuchte, Warum er wohl an Truman geschrieben habe: kann nur geschehen sein, weil der vor- ekkliche iranische Ministerpräsident in einem schrecklichen Dilemma steckt. Wenn die G1 industrie zusammenbricht, hat er allerhand fiene klebten zu erwarten. Doch wenn er gen Briten Konzessionen macht, um diesem heil zu entgehen, dann muß er damit rech- nen, von einer Kugel getroffen zu werden.“ „Wir Briten geben nicht so leicht auf“ Der britische Verteidigungsminister Shin- Well sagte in Paris, dag Großbritannien Gründe dafür hat, anzunehmen, daß die Re- Sierung des Iran die Ollage unter einem ver- nünftigeren Gesichtspunkt betrachten wird. „Wir Briten geben nicht so leicht Auf“, sagte er,„Sie werden bemerkt haben, daß sich ein britischer Kreuzer bereits in jenen Gewässern befindet, und daß auch andere Vorbereitungen getroffen wurden. Es darf darüber keine Mig Verständnisse geben“ Shinwell gab zu, daß der Verlust des iranischen Gls sich„militä- risch sehr ernst auswirken könnte“. Hafterleichterung für Pétain Ile d' Veu(UP). Marschall Pétain wurde aus der düsteren Gefängniszelle in der Pièrre- Levée- Festung auf Ile d'Veu in ein privates Wohnhaus auf der Insel überführt. Dies ge- schah, nachdem der französische Staatspräsi- dent Auriol die über Pétain wegen seiner Zu- sammenarbeit mit den Deutschen verhängte lebenslängliche Gefängnisstrafe in eine Strafe umgewandelt hatte, die lediglich die Bewa- chung des Wohnsitzes des Verurteilten vor- sieht. Prag gibt US-Flieger frei Prag(UP). Die tschechoslowakische Re- gierung gab bekennt, daß sie die beiden Jagdflieger, die vor nunmehr drei Wochen bei einem Ubungsflug über Süddeutschland versehentlich über tschechoslowakisches Ge- biet gerieten und dort notlandeten, nunmehr freilassen werde. Auch die beiden Düsen- flugzeuge würden an die US-Behörden in Deutschland ausgeliefert. Angeblich 50 russische Atombomben London(UP). Ein sowiietischer Atom- bomben-Sach verständiger, der vor etwa UdssR nach Großbri- War, schätzt Rußlands Vorrat an Atombomben auf etwa fünfzig. Neben anderen, für die freie Welt wertvollen, Informationen berichtete er, daß die Sowjets vor rund einem Jahr 29 Atombomben besaßen und in einem wei- teren Jahr ihren Vorrat auf 75 erhöht haben werden. Danach solle die jährliche Produk- tion verdreifacht werden. Der Geflüchtete berichtete weiter, daß die Sowjetunion ihre Anstrengungen auf die Herstellung eines Standardtyps von Flutoniumbomben konzen- triere und nicht mit anderen Versuchstypen experimentiere. aus der geflüchtet einem Jahr tannien 1 Herringer Grube brennt immer noch Ha mm(UF). Der Grubenbrand, der seit Erde Mai auf der Schachtanlage„Heinrich Robert“ in Herringen bei Hamm wütet und bei dessen Bekämpfung durch eine Schlag- Wetterexplosion 17 Bergleute ums Leben ka- men, ist immer noch nicht gelöscht. In un- Srmiidlicher Arbeit bemüben sich die Trupps der Grubenwehr, dem Brandherd die letzten Sauerstoffzufuhren abzuschneiden. Dabei wur- 1 55 Donnerstag zwei Grubenwehrleute Verle 8 Präsident Truman unterzeichnete ein Ge- setz, wonach es den„verschleppten Personen“ OP) gestattet wird, bis zum 31. Dezember nach den USA einzuwandern. Bisher war der 30. Juni Schlußtermin. Kosmische Strahlen sind nach einer Mit- teilung von Staatspräsident Peron zum ersten Mal in argentinischen Atom-Laboratorien er- zeugt worden. 5 5 kührung des Verstaatlichungsgese 8 e 0 8 e die Tochter des amerikanischen Präsidenten, Fapst Pius XII. empfing Margaret Truman, zu einer Privataudienz in der päpstlichen Privatbibliothek. 5 und Polizeistatistik haber! Süd westdeuts clie Rundschau Landtag will Manuskripte verbannen „Fragestunden“ werden eingeführt Stuttgart dwb). Im Landtag Württem- berg-Badens sollen künftig keine seitenlangen Manuskripte mehr verlesen werden. Der Ent- Wurf einer neuen Geschäftsordnung, der vom Geschäftsordnungsausschuß nach mehrwöchi⸗ ger Beratung nunmehr dem Plenum vorge- legt worden ist, sieht vor, daß die Abgeord- neten künftig grundsätzlich frei sprechen sol- len; nur noch den Regierungsvertretern und den Berichtezstattern soll das Ablesen von Manuskripten gestattet werden. Die 108 Pa- ragraphen des Entwurfs enthalten ferner eine Reihe weiterer Bestimmungen, die die Arbeit des Landtags straffen und beschleunigen sollen. Als Neuerung sieht der Entwurf die Ein- führung einer sogenannten Fragestunde“ Vor, wie sie bereits in den Landtagen ande- rer deutscher Länder bekannt ist. An einem Tag der Woche soll jedes Mitglied des Hau- ses mündliche Anfragen über aktuelle Tages- fragen an die Regierung richten können. Wenn ein Abgeordneter bereits dreimal er- kfolglos zur Ordnung gerufen worden ist, soll ihm der Präsident ohne Beschluß des Land- tags das Wort entziehen und ihn notfalls auch von zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen ausschließen können. In diesem Falle erhält der Abgeordnete kein Sitzungsgeld und darf auch nicht an den Ausschußsitzungen teilneh- Men. Bürkle wieder auf freiem Fuß Steht die nächste Verhaftung bevor? Stuttgart(wb). Der Stuttgarter Unter- nehmer Willy Bürkle wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Der FHaftrichter, dem Bürkle vorgeführt worden war, stellte fest, daß weder Fluchtgefahr noch Verdunkelungs- gefahr bestehe und daß daher kein Haft- befehl erlassen werden müsse. Damit ist Bürkle im Laufe dieser Woche zum zweiten mal aus der Haft entlassen worden. In der vergangenen Woche war er auf Beschluß des Konkursgerichtes verhaftet worden. Dieser Haftbefehl wurde am Mittwoch vom Landge- richt Stuttgart aufgehoben. Sofort nach seiner Haftentlassung wurde Bürkle von der Stutt- garter Friminalpolizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft wieder vorläufig festge- nommen unter der B indung, daß Flucht- und Verdunkelunęe bestehe Zuf Verhaf- rd der Untersuchungsrichter, 7 sich mit strafrechtlichen Seite der ire Bürkle befaßt, zu entscheiden haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage schrift gegen Bürkle im Entwurf, fertigge- stellt und beantragt, einen Haftbefehl zu er- lassen und Bürkle wegen Fluchtverdachts bis zur Hauptverhandlung festzusetzen. Fast 40 Mill. DM Polizeiausgaben Stuttgart(Ib). Die Gesamtausgaben für die Polizei sind im Entwurf des württemberg badischen Staatshaushaltsplans für das Rech- nungsjahr 1951/52 mit 39,4 Millionen DM fest- gesetzt worden. Davon werden für die Bereit- schaftspolizei 3,6 Millionen DM und für die Landespolizei 34,5 Millionen DM. benötigt. Die Ausgaben für die Landespolizei sind damit um fast eine Million niedriger als im ver- Sangenen Jahr. Auch die Aufwendungen für das Landesamt für Kriminslerkermungsdienst sien um hnapp 150 000 DM auf 972 200 DM ermäßigt. Das Amt für Verfassungsschutz erfordert 209 000 DM. Insgesamt haben sich die Polizeiausgaben Uber einen anderen Antrag tung Bürkles wi gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Millionen DM erhöht, was vor allem auf die Aufstellung der Bereitschaftspolizei zurückzuführen ist. DGB-Protest wegen der Rentenfrage Stuttgart Gdwb). Der Württemberg-Baden des Deutschen Gewerk schaftsbundes wandte sich in einer Erklärung gegen die Tatsache, daß Bundestag und Bun- desregierung die schon seit neun Monaten vor- geschlagene Erhöhung der Renten und Unter- stützungen noch immer nicht beschlossen haben. In der Erklärung heißt es, in Bonn fehle offenbar jedes Vorstellungsvermögen darüber, welches Ausmaß die Not heute an- genommen habe. Der DGB erinnert daran, daß demgegenüber Bundestag und Bundes- regierung mit„erstaunlicher Promptheit und Schnelligkeit“ Gesetze und Verordnungen be- schlossen hätten, die die allgemeine Ver- teuerung verschärften. Katzenbuckelturm bald wieder zugänglich Eberbach(ZS). Der Katzenbuckel- turm, das beliebte Ziel aller Odenwald-Wan- derer, wird in wenigen Tagen wieder der Of- fentlichkeit zugänglich gemacht. Der Turm hatte in den Kriegsjahren sehr gelitten und mußte von Grund auf renoviert werden. In Wenigen Tagen wird der Turm wieder ein Punkt sein, der eine herrliche Aussicht über den stillen Odenwald und den Kraichgau bis hinüber zur Rheinebene bietet. Bankeinbruch in Gengenbach Gengenbach(ds). Bis jetzt noch un- bekannte Täter brachen nachts in der Volks- bank in Gengenbach ein und entwendeten aus dem Kassenschrank 22 409 DM. Ferner erbeuteten die Täter zwei Brillantringe im Werte von 900 DM. g Die Täter gelangten durch einen Seiten- Zang von der Hauptstraße aus au die Hinter- seite der Bank und scherten mit einer star- ken Nietenschere einen 18 mm starken Eisen- stab des Gangfensters ab, so daß eine Person durch das Gangfenster in den Hausgang der Bank gelangen konnte. Diese schraubte an der hinteren Eingangstüre von innen das Schloß ab, so daß der Kassenraum den Ein- brechern offen stand. Dem dort aufgestellten Kassenschrank wurde die rechte Seitentüre, in der sich der Schloßmechanismus befindet, ausgesprengt und aufgerissen und das Schloß geöffnet. Der Arbeitsweise nach handelt es sich vermutlich um geübte Bankeinbrecher, von denen bisher jede Spur fehlt. Am Tatort ließen sie eine Halbschlichtfeile und sechs 1 5 Eisenbohrer verschiedener Größe zu- 9 1. 5 Landesbezirk 5 — 5 Ferre enn Dr EN o K g II