Erscheint: montags, mittwochs, freitags i und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag 5 abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuxgl. Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6. gespaltene Milli- msterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden ö Nr. 105 Montag, den 2. Juli 1951 3.51. Jahrgang Vorwort des Friedens? Von Paul Bour din Auch autoritäre Regime müssen mit ihrer öffentlichen Meinung rechnen, sonst brauch- ten sie ja keine Propaganda. Erst wenn diese nicht mehr ausreicht, tritt an ihre Stelle der Terror. Es wäre daher falsch, die sowjetische oder chinesische Propaganda verächtlich ab- zutun. Sie läßt frühzeitig erkennen, worauf eine Bevölkerung, der man praktisch alles verschweigen Könnte, vorbereitet werden soll. Untersucht man unter diesem Gesichtspunkt die Propgganda Moskaus und Pekings in den letzten Wochen, so erweist sich der Waffen- stillstandsvorschlag Maliks als eine von lan- ger Hand vorbereitete Initiative der Sowjets, der die Chinesen zögernd gefolgt sind. Am 16. Mai veröffentlichte die„Prawda“ eine Besprechung des 13. Bandes der Werke Stalins, der vor einiger Zeit erschien. Auf- schlußreich an dieser Rezension ist weniger ihr Umfang von anderthalb Seiten, als die Auswahl der Zitate. Dieser 13. Band behan- delt den Zeitraum vom Juli 1930 bis zum Ja- ahuar 1934. Stalin erzählt darin— und vor allem„Prawda“ gibt diese Stelle genau wie- der, Was er 1932 dem amerikanischen Jour- nalisten Barnes auf seine Frage über die Hal- ö tung des sowjetischen und des amerikanischen aolkes zu der Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts zwischen ihren beiden Ländern ge- antwortet hat. 5% Wochen später, am 23. Juni — stell. st tstr.51 9 * 1951, wiederholt Malik im Rundfunk der UN 1 1 in aller Ausführlichkeit diese Antwort, von 1e dier wir hier nur den entscheidenden Satz an- 2 führen können:„Die Völker und die Regie- rung der Sowjetunion wünschen, daß niemals und unter keinen Umständen ein bewaffneter Konflikt zwischen den beiden Ländern ent- steht.“ ankark Am 18. Mai 1951 verbreitet der Moskauer 5 61 Rundfunk einen in Washington selbst kaum i 5 91 beachteten Vorschlag des Senators Johnson, straße dier Senat solle die UN auffordern, am Jah- hnung! restag des Kriegsausbruchs einen Waffenstill- 1 stand am 38. Breitengrad zustande zu brin- 18e 41 5 gen., Die Sendung wird mehrfach wiederholt, und am Tage darauf erscheint Johnsons Vor- 9 Schlag auch an hervorragender Stelle in den Moskauer Zeitungen. Zum ersten Male ist also fünf Wochen vor dem Angebot Maliks en 8 der öffentlichen Meinung der Sowjetunion ein Waffenstillstand am 38. Breitengrad als ernst- zunehmende Lösung des Korea-RKonflikts vor- nere sesetzt worden. N Selbstverständlich ist kein sowjetischer Vor- schlag von propagandistischen Absichten frei. Das schließt keineswegs aus, daß er einen ernsten Zweck verfolgt, und wäre es nur der, die Weltöffentlichkeit und— was für die Be- urteilung seiner Aufrichtigkeit wichtiger ist— die eigene Bevölkerung an eine neue Beurtei- lung und Entwicklung zu gewöhnen. Vor al- lem aber erfolgt durch eine solche Propa- ganda gleichzeitig eine Festlegung gegenüber der eigenen öffentlichen Meinung. Im Falle Korea ist dies bereits weitgehend geschehen. Der Kreml hat sich durch die Erklärung Maliks amtlich zum Schutzpatron des schwer kämpfenden China und zum Waffenstillstands- Vermittler gemacht und müßte ein eventuel les Scheitern dieser Mission nicht nur gegen- über seinem eigenen, sondern auch gegenüber dem chinesischen Volke plausibel begründen. Der Rundfunk und die Presse Moskaus ha- ben dem Vorschlag Maliks seit dem 23. Juni eine große Publizität gegeben. Am 25. Juni schrieb die Prawda“ in einem auch von Radio Moskau wiedergegebenen Leitartikel: „Das erste Echo zeigt, daß die von Malik vor- Setragenen Gedanken eine breite Unterstüt- zung in den demokratischen Kreisen aller Länder finden, selbst in der konservativen bürgerlichen Presse.“ Am 26. Juni kommen- tierte die TASS-Agentur die doch sehr reser- n r e 12.. 1 Vierte Rede Trumans:„Der Präsident war . Sezwungen, dem Vorschlag Maliks seine Zu- 8 stimmung zu geben.“ Die chinesische Presse veröffentlichte zwar die Rede Maliks mit 362 stündiger Verspätung, dann Aber begrüßte die Pekinger„Volkszeitung, das Blatt Mao-Tse- Tungs, in einem vom Rundfunk verbreiteten artikel diesen Vorschlag mit befohlener 26. Juni folgte schlieglich Und aus einer Schrift die Pekinger„Volks- uß er seine Ideen dem Ge- scheitern.“ Das auch Journalisten einbezogen. m:„Wenn jemand erfolg- ren Welt anpassen, sonst wird ist solch ein Halensünstandsb Radio Peking antwortet Ridgway— Verhand- lungen erst in etwa zehn Tagen TOKk IO(UP). Die Oberbefehlshaber der nordkoreanischen und rotchinesischen Trup- ben haben den Vorschlag zur Feuereinstellung und Aufnahme von Waffenstillstandsverhand- lungen, den der Oberkommandierende der UN- Streitkräfte in Korea, General Ridgway am Samstagmorgen über alle verfügbaren Radiostationen verbreiten ließ, am Sonntag- abend angenommen. Die über Radio Peking erteilte Antwort lautet:„Ihre Erklärung vom 30. Juni ds. Js. bezüglich Friedensbesprechungen haben wir erhalten. Wir sind ermächtigt, Ihnen mitzutei- len, daß wir bereit sind, Ihre Vertreter zu treffen, um Besprechungen für die Einstellung der Waffenhandlungen und die Schaffung des Friedens zu führen. Wir schlagen vor, daß die Zusammenkunft im Gebiet von Kaesong am 38. Breitengrad stattfindet. Sollten Sie Ihre Zustimmung geben, werden unsere Ver- treter bereit sein, hre Repräsentanten zwi- schen dem 10. und 15. Juli zu treffen. Gezeich- net: Kim il Sung, Ober kommandierender der koreanischen Volksarmee; Peng The Huai, Befehlshaber der chinesischen Freiwilligen.“ Ein Sprecher des nordkoreanischen Rund- funksenders Pyongyang erklärte einige Stun- den später, daß die UN sich um einen Frie- den in Korea bemühten, weil ihre militäri- schen Operationen gescheitert seien. Anschlie- gend wurde der Vorschlag auf Feuereinstel- lung von General Ridgway und die Antwort des nordkoreanischen und des chinesischen Oberbefehlshabers verlesen. Die Stadt Kaesong, ungefähr 54 km nord- westlich von Seoul und etwa dreieinhalb km südlich des 38. Breitengrades, war durch Jahrhunderte die Hauptstadt. Koreas. Sie liegt nun im„Niemansland“ am westlichen Ende der von den Kommunisten und den Truppen der UN errichteten Verteidigungsstellungen. Vor etwa einer Woche waren alliierte Panzer- einheiten in Kaesong eingedrungen und fan- den es verlassen. Sie zogen sich jedoch zurück und stehen nun in Sichtweite der alten Hauptstadt. Weder General Ridgway noch seine Mitar- beiter waren am Sonntagabend bereit, die Verlautbarung von Radio Peking zu kommen- tieren. Es ist jedoch bekannt geworden, daß es für General Ridgway notwendig sein werde, neue Instruktionen abzuwarten, da sein Feuereinstellungsangebot dahin lauten sollte, Verhandlungen an Bord des dänischen Lazarettschiffes„Jutlandia“ zu Führen. Das Korea- Programm der UN Während die offiziellen Stellen in Washing- ton sich bei der Beurteilung der Lage in Ro- rea größte Zurückhaltung auferlegen, wandte sich der republikanische Senator Taft dage- gen, daß von den kommunistischen Oberbe- kehlshabern Bedingungen hinsichtlich Zeit und Ort der Verhandlungen gestellt worden sind. ausdrücklich rscnlag Wird * Azebtert Dies gebe Anlaß zu einigen Zweifeln an der Ernsthaftigkeit der kommunistischen Bereit- schaft zu einem Waffenstillstand. Der Vorsit- zende des Außenpolitischen Ausschusses des Senats, Tom Connally Demokrat) sagte da- gegen, er sei„sehr glücklich über die Aussich- ten auf einen Waffenstillstand und Friedens- schluß“. Unterstaatssekretär Rusk erklärte, er plane augenblicklich keine Beratungen mit den anderen 15 Nationen, die Truppen in Nordkorea stehen haben, halte sich jedoch zur Verfügung, falls Besprechungen erwünscht seien. Präsident Truman wird für Sonntag- abend in Washington zurückerwartet. Die UN sind bereit, schleunigst einen Uber- Wachungsausschuß nach Korea zu schicken, der für die Einhaltung eines Feuereinstel- lungsabkommens zwischen den kämpfenden Armeen zu sorgen hätte. Den Verlauf der Verhandlungen denkt man sich in Kreisen der UN folgendermaßen: Zu- nächst müßten die Oberkommandierenden oder ihre Beauftragten sich über die Einstel- lung der Feindseligkeiten einigen. Da beide Seiten bereit zu sein scheinen, die Kampf- handlungen zu beendigen und vorerst keine Politischen Probleme anzuschneiden, ist anzu- nehmen, daß die sogenannte ‚Feuereinstel- ljungl'schon bei der ersten Zusammenkunft be- schlossen wird. Danach hätten die Parlamen- täre die Aufgabe, ein„Waffenstillstandsab- kommen“ auszuarbeiten, in dem die entmili- tarisierte Zone zwischen den Armeen, die beiderseitige Räumung des Kampfgebietes durch die Truppen und die Uberwachung der Kampfruhe kestgelegt werden. Diese Ver- handlungen werden wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Wenn schließlich der Waffenstillstand beschlossen worden ist, können die politischen Verhandlungen begin- nen, die sich aller Voraussicht nach sehr lang- wierig und schwierig gestalten werden. Der britische Verteidigungsminister Ema- nuel Shinwell erklärte in einer Versamm- lung der Labour-Party in Manchester:„Wir müssen vorsichtig sein und nicht zur rasch vorgehen“, Er begrüßte jedoch die Entwick- lung, die sich angebahnt hat und sagte vor- aus, daß nun in Kürze mit einer Konferenz der Außenminister zu rechnen sei. Ein Spre- cher des britischen Außen ministeriums sagte: „Die Annahme des Vorschlages für einen Waf- Tenstillstand begrüßen wir. Wir hoffen, daß es zu einer Feuereinstellung kommt. Man muß sich nur fragen, ob die Verzögerung um min- destens zehn Tage notwendig ist.“ In ähnlichem Sinne äußerte sich ein Spre- cher des Pariser Außen ministeriums, der die Hinauszögerung des Verhandlungsbeginns als „unnötig bezeichnete. Auch aus den übrigen Hauptstädten Europas, in denen man die Ent- spannung um Korea mit großer Erleichterung zur Kenntnis nahm, hört man Stimmen der Freude und die Hoffnung, daß ein wichtiger Schritt zur Erlangung des Friedens erfolgt Sei: 8— Erhöhte Umsatzsteuer in Krait getreten Regelung der Sonder- und Aussleichssteuern — Handelsabkommen mit Italien BOnn(UP). Das„Gesetz zur Anderung des Umsatzsteuer- und Beförderungssteuergeset- zes“ ist im Bundesgesetzblatt verkündet wor- den und damit in Kraft getreten. Der wesent- liche Inhalt des Gesetzes ist die allgemeine Erhöhung der Umsatzsteuer von drei auf vier Prozent mit Wirkung vom 1. Juli. 4 Ausgenommen von der Erhöhung sind Wich- tige Nahrungsmittel, um einen eventuellen Preisanstieg für diese Waren zu vermeiden. Für Frischmilch, Nahrungsfette, Zucker, Grieß und Teigwaren wird künftig eine dreiprozen- tige Umsatzsteuer erhoben und für Getreide, Mehl und Backwaren einundeinhalb Prozent. Die Krankenhäuser der öffentlich rechtlichen Körperschaften und die amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege wurden von der Umsatzsteuer befreit. i. Die Sondersteuer für Unternehmen mit einem Gesamtjahresumsatz von mehr al einer Million DM entfällt künftig. Die bis- Bherige Freigrenze für die Besteuerung der Privatgelehrten, Künstler, Schriftsteller, Hand- lungsagenten und Makler wird vom 1. Januar 1951 an auf den doppelten Betrag, nämlich auf 12 000 DM jährlich, erhöht. In diese Vergün- stigung werden von demselben Zeitpunkt an Die Ausgleichssteuer, die bei der Einfuhr Ausgleich der Belastung von inländischen Er- machen. Gegenvo konkreter sein Wort seiner Propa- 5 Verant- 7 neben den Zöllen erhoben wird und die zum 5 zeugnissen durch die Umsatzsteuer dient, Wird im allgemeinen ebenfalls auf 4 Prozent er- Höht. Die bei der Umsatzsteuer geltenden er- mäßigten Steuersätze werden auch bei der Ausgleichssteuer aufrechterhalten. Für die Einfuhr von land wirtschaftlichen Erzeugnis- sen, Nahrungs- und Genußmitteln, sowie von Halbwaren und Fertigwaren kann die Aus- gleichssteuer nach näherer Bestimmung der Bundesregierung allerdings auch auf 6 Pro- zent erhöht werden.“ Gleichzeitig mit dem Umsatzsteuerände- rungsgesetz tritt die„Verordnung zur Ande- rung und Ergänzung der Durchführungsbe- stimmungen zum Umsatzsteuergesetz“ in Kraft. Danach wird die Zusatzsteuer grundsätzlich auf Fabrikationsunternehmen, die ihre selbst- hergestellten Erzeugnisse direkt an den Ver- braucher liefern, ausgedehnt. Außerdem wer- den zur Förderung des Exports die Ausfuhr händlervergütung und die Ausfuhrvergütung erhöht. Mit der Inkraftsetzung des abgeänderten Einkommen- und Körperschaftsänderungsge- setzes fallen vom 1. Juli an die Steuervergün- stigungen für den Mehrarbeitslohn weg. Erst- malig für den Lohnzahlungszeitraum, der nach dem 30. Juni beginnt, muß der Arbeitgeber den Mehrarbeitslohn wieder dem Normala der mit zahlreichen zerbrechlichen und 8 Schumacher betont „Die Internationale dient der Freiheit“ Großkundgebung der Sozialisten in Frank- furt— Die Zweite Internationale neu gegründet Frankfurt(UP). Die Internationale So- zialistische Konferenz in Frankfurt, an der Delegierte aus 33 Ländern teilnehmen, fand am Wochenende ihren Höhepunkt mit der Wiedergründung der„Zweiten Sozialistischen Internationale“. Die Neugründung erfolgte am Samstag ge- mäß einer Empfehlung des„Komitees der Internationalen Sozialistischen Konferenz (COMITSCO) vom März 1951. Das SOMISCO wurde gleichzeitig in den„Generalrat der Sozialistischen Internationale“ umgewandelt. Die Delegierten der wiedergegründeten Inter- nationale billigten den Statutenentwurf für die vier Institutionen der Internationale, den Kongreß, den Generalrat, das Büro der In- ternationale und das Sekretariat. Das Statut legt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Vier Institutionen fest. Der Wiedergründung der Internationale ging am Samstag eine Vollversammlung der Kongreßteilnehmer voraus, auf der Dr. Schu- macher die Begrüßungsansprache hielt. Er richtete dabei heftige Angriffe gegen den Ka- pitalismus, die bürgerlichen Parteien und ge- gen den„Geist der Restauration“. Der SPD- Vorsitzende sagte, bei der Auseinenderset- zung mit dem sowjetischen Totalitarismus leide die Sache der Demokratie unter dem Versuch, den liberalen Kapitalismus mit der Demokratie gleichzusetzen. Die„schwach- sinnige Formel“ des Antimarxismus drohe Millionen von antikommunistischen Rämp- kern zurückzustoßen. Die christlich-demo- kratischen Parteien verschiedener Länder seien in einem Prozeß der Schrumpfung und Zersetzung begriffen. Die westliche Welt könne den Bolschewismus nicht mit anti- kommunistischen Deklarationen überwinden, sondern müsse durch Leistungen auf so- zialem Gebiet in einer Welt der Freiheit ge- genüber den unzosialen Zuständen in einer Welt der Diktatur bestehen. Die Eröffnung der eigentlichen Konferenz erfolgte durch den Vorsitzenden des COMlSCO und Generalsekretärs der britischen Labour- Party, Philips, Unter den Teilnehmern sah man den Präsidenten des Europa-Rates, Spaak, den österreichischen Vizekanzler Dr. Scharf, den Vorsitzenden der Sozialdemo- Kratischen Partei Dänemarks, Hedtoft, den französischen Minister für europäàische Ange- lIegenheiten, Mollet und den Vorsitzenden des Auhenpolitischen Ausschusses der framzösi- schen Kammer, Grumbach. Die Aussprache begann mit einem Referat des Chefredak- teurs der belgischen Sozialisten-Zeitung „Peuple“, Larock, über die Notwendigkeit der Neugründung der Internationale. Dieser betonte, daß die Internationale der Sicherung der Zivilisation und der Freiheit dienen und der kommunistischen Expansion entgegen- treten werde. Nach eingehender Debatte über das Grundsatzreferat Larocks wurde die Neuordnung der Internationale beschlossen. Im Anschluß daran übergab Ollenhauer vom SPD- Parteivorstand Philips eine große rote Fahne, die in goldenen Lettern in deutscher Sprache die Worte:„Sozialistische Inter- nationale“ trägt. 5 Am Sonntagvormittag hatten sich mehr als 10 000 Zuhörer auf dem Frankfurter Messe- gelände eingefunden, um die Großkundge- bung der Sozialistischen Internationale mit- zuerleben. Eine Anzahl prominenter Redner, darunter die Witwe des ehemaligen lettischen Staatspräsidenten, Anne Kalnins, der japa- nische Sozialist Mosuotuso Zuzuki und Wil- fried Burk von der Labour-Party, sprachen über die Bedeutung des Sozialismus. Guy Mollet bezeichnete den Kampf der deutschen Sozialdemokraten um das Mitbestimmungs- recht als ein Symbol des Kampfes der Ar- beitnehmer in der ganzen Welt. Larock(Bel- gien) bekundete die Entschlossenheit der in- ternationalen Sozialisten, einen neuen Krieg zu verhindern. Der dänische Sozialist Hedtoft forderte das deutsche Volk auf, alle Pflichten zu übernehmen, die sich aus einer etwaigen Wiederherstellung seiner vollen Gleichbe- rechtigung ergäben. 8 5 2 Zum Abschluß der Großkundgebung ert noch einmal Dr. Schumacher das verglich Europa mit einem„Porzel bparen Gegenständen überfüllt Amerikener müßten endlich begreif der SPD-Vorsitzende, daß man in chen Europa„nicht Fußball 8. dag Internationale kein Sozialismus“, 1 Land für vertriebene Bauern Lastenausgleich durch freiwillige Abgabe?— Kultivierung von Gdland Bonn(UP). Eine freiwillige Landabgabe, die beim Lastenausgleich angerechnet werden S0ll, wurde in einer Konferenz der„Arbeits- gemeinschaft zur Eingliederung der Heimat- vertriebenen auf dem Lande“ angeregt, die Unter dem Vorsitz des Bundesvertriebenen- ministers Dr. Lukaschek stattfand, und an der u. a. der Kölner Kardinal Dr. Frings, der Präses der Evangelischen Kirche, Dr. Held, Bundesernährungsminister Dr. Niklas, der Präsident des Deutschen Bauernverban- des, Dr. Hermes und die zuständigen Exper- ten der Bundesministerien und Siedlungs- tionen teilnahmen. ter Lukaschek unterstrich in seinem Referat die Notwendigkeit einer beschleunig- ten Sebhaftmachung des heimatvertriebenen Ss. Mit Hilfe des Flüchtlingssied- 2 zes seien von insgesamt 292 000 einst selbständigen Bauern bis Juni 1951 rund 15 000 Wieder seßhaft gemacht worden. An- dere Konferenzteinehmer wiesen auf die große Gefahr hin, die eine Proletarisierung des Bauerntums mit sich bringen könne. Nach längeren Diskussionen wurde ein- Stimmig eine Entschließung angenommen, in der eine großzügige Erschließung unzurei- chend bewirtschafteter, aber kultivierungs- Würdiger Moor- und Gdländereien gefordert Wird sowie von Rodumgsflächen, bei denen eine land wirtschaftliche Nutzung der Auf- Forstung vorzuziehen ist. Die praktische Aus- bildung und Schulung der bäuerlichen hei- mat vertriebenen Jugend soll gefördert und hre Mitarbeit bei der Kultivierung und Siedlung durch Selbsthilfe herangezogen Werden. Schließlich wurde die Bereitstellung Von ausreichenden Mitteln in den Haushalten des Bundes und der Länder aus dem Lasten- Ausgleich und durch die ECA-Verwaltung und andere ausländische Quellen verlangt. Vertriebene appellieren an die Weit Ohne Rückgabe der Heimat keine Freiheit Frankfurt(UP). Der erste Bundeskon- greß der Vereinigten Ostdeutschen Lands- mannschaften in Westdeutschland erneuerte in Frankfurt im Namen von 9 Millionen Flücht- Iingen das Treuegelöbnis zur deutschen Hei- mat im Osten. Die Delegierten aus allen Gauen des deutschen Ostens appellierten gleichzeitig an die Welt, die Heimatvertrie- benen in Europa nicht zu vergessen und da- für einzutreten, daß sie in einem vereinten Europa in Freiheit in ihre Heimat zurückkeh- ren können. Vizekanzler und ERP-Minister Blücher er- klärte in der Frankfurter Paulskirche, die Heimatvertriebenen hätten mit ihrem Be- kenntnis zu einem freien und vereinten Europa ein wesentliches Stück zur deutschen Wieder- gutmachung beigetragen. Ihre Charta, in der sie auf jede Rache und Vergeltung für Aus- treibung verzichten, sei ein positives Zeichen für den Friedens- und Aufbauwillen der Deutschen. Blücher betonte:„Wir glauben micht, daß die Freiheit in Europa gerettet werden kann obne die Wiedervereinigung Aller Deutschen und die Rückgabe ihrer Hei- mat.“ Alle Deutschen hätten die innere Pflicht, in menschlicher Gemeinschaft mit den Ver- triebenen am kulturellen und sittlichen Wer- den einer neuen Welt mitzuarbeiten. Dem Bundeskongreg wohnen auch Mitglie- der diplomatischer Missionen des Auslandes, die Bundesminister Kaiser und Lukaschek, sowie Vertreter des Bundestages der Kirche und des öffentlichen Lebens bei. Lübke verhandelt mit BHE Proteste gegen einen„Nordweststaat“ Kiel!(UP). Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Lübke(CDU) erklärte vor Pressevertretern, daß er Verhandlungen mit dem Block der Helimatvertriebenen und Ent- rechteten über eine Beteiligung an der Lan- desregierung aufgenommen habe. Er hoffe, daß der BHE-Landesvorsitzende Waldemar Kraft sich auf Grund der ihm in Bonn vom Bundeskanzler und vom Bundesfinanzmi- nister gegebenen Zusage bereit erklären Werde, die bisherige Koalition zwischen BHE und dem„Deutschen Wahlblock(CDU, FDP, DP) fortzusetzen. Die SPD-Opposition werde Zwar laufend unterrichtet, doch sei nicht be- Absichtigt, mit ihr in Verhandlungen einzu- treten. Schleswig- Holstein sei in der Lage, als eigenes Land zu bestehen, es komme nur darauf an, ‚daß die Bundesländer ihm 80 lange ein Stück Not abnehmen, bis es im- Stande ist, sich selbst zu helfen.“ Diese Be- merkung wird in unterrichteten Kreisen als Ablehnung der Pläne des Bundestagsaus- schusses für innergebietliche Neuordnung ausgelegt, in die auch Schleswig- Holstein einbezogen wurde. Der Bremer Senatspräsident Kaisen und die Fraktion der FOp in Bremen protestier- ten ebenfalls gegen den Vorschlag der Bil- ung eines„Nordweststaates“, Die Selb- ständigkeit der Hansestädte, so erklärten sie, müsse unter allen Umständen aufrecht- erhalten werden Schäffer denkt an fünf Milliarden Aufbringung des Verteidigungsbeitrags Regensburg(UP). Zur Frage eines deutschen Verteidigungsbeitrages erklärte Bundesfinanzminister Schäffer auf einer SU- Kundgebung in Regensburg, er sei be- reit, bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit des deutschen Steuerzahlers zu gehen,„aber Wo diese Grenze ist, bestimmt der deutsche Finanzminister und nicht die Besatzungs- mchte, Schäffer sagte, er habe hierfür vor- läufig einen Betrag von fünf Milliarden DM vorgeéschen.„Sollte das nicht genügen, müßte man sich über andere Möglichkeiten freund- schaktlich- gleichberechtigt aussprechen“. Der Hlinlster ließ durchblicken, daß er in diesem C an Auslandskredite denke. eee lit Carl Orffs„Die Bernauerin“ wurden die 5 dlesjahrigen Münchner Opernfestspiele eröff- ö net. Auf den weiteren Programmen stehen 20 Richard-Wagner-Aufführunge n und i und Mozart. Opern r Komponisten, wie Richard Strauß Haager Urteil„zu gegebener eit“ Pause im Glstreit— Mossadeg hält sein Ver- Sprechen Den Haag(ZS). Der Internationale Ge- richtshof trat im Friedenspalast unter dem Vorsitz des Franzosen Basdevante zusammen, um die Klage der britischen Regierung gegen den Iran wegen des Glstreites zu verhandeln. Die Vertreter der Briten nahmen gegenüber dem Präsidenten des Gerichts ihre Plätze ein. Eine dreiköpfige iranische Delegation nahm an den Verhandlungen als Beobachter teil, ohne sich selbst zu der Streitfrage zu äußern. Nachdem der britische Kronanwalt Soskice seine Ausführungen, mit denen er eine einst- Weilige Verfügung gegen die Verstaatlichung der Anglo-Iranischen Olgesellschaft durch die iranische Regierung erwirken will, vor den zwölf Richtern beendet hatte, wurde bekannt- gegeben, daß der Tag der Urteilsfällung zu gegebener Zeit“ mitgeteilt werde. Soskice sagte nach seiner Rückkehr aus Den Haag in London, er erwarte die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes innerhalb der nächsten Tage. 8 In Teheran ist das„Anti-Sabotagegesetz- inn der letzten Sitzung des iranischen Parla- mentes nicht erörtert worden. Damit wurde das von Minister präsident Mossadeg dem US- Botschafter Grady gegebene Versprechen er- füllt. Neue Schwierigkeiten wurden den Briten dadurch gemacht, daß iranische Militärpa- trouillen den Befehl erhielten, den Besuch von Angestellten der Anglo-Iranischen Erdöl- gesellschaft auf dem vor Abadan liegenden Pritischen Kreuzer„Mauritius“ zu verhindern. Voraussetzung für einen Besuch des Schiffes ist ein Ausreisevisum, da sich der Kreuzer in irakischen Gewässern aufhält. Jedoch sind die von den iranischen Behörden angeordne- ten Beschränkungen für den Hafenverkehr in Abadana zum größten Teil wieder aufgeho- ben worden. Die Raffinerie in Abadan fördert zur Zeit nur noch 50 Prozent Ol; diese fließen in die Lagertanks. In ungefähr 14 Tagen dürften diese voll sein und die Raffinerie müßte dann e Auf Grund der neuen Anordnun- en der iranischen Behörden, daß jedes nach dem Iran kommende Flugzeug sich fünf Tage vorher anmelden muß, werden in den näch- sten zwei Wochen wahrscheinlich keine Eva- kuierungsflugzeuge in Abadan eintreffen. Regierungskrise in Athen Athen(UP). Ministerpräsident Venizelos 8 te, daß er zurücktreten wolle. König Paul von Griechenland ersuchte ihn jedoch, im Amt zu bleiben. Vorher hatte der stell- vertretende Ministerpräsident Papandreou an- gekündigt, er wolle zurücktreten, da Venize- los lebenswichtige wirtschaftliche Probleme Landes vernachlässige. Papandreou gab annt, daß sieben weitere Minister, die alle Mitglieder seiner sozlaldemokratischen Par- tei sind, ebenfalls aus der Regierung aus- scheiden würden. Indische Vorwürfe gegen Pakistan Neu Delhi(UP). Der indische Minister Iyengar stellte fest, daß die fortgesetzten Ver- Stöße Pakistans gegen das Feuereinstellungs- Abkommen in Kaschmir zu einem Frieg zwi- schen Indien und Pakistan führen könnten. Jyengar warf dem Nachbarland„mutwillige Upergriffe“ vor, die vermuten liegen, daß lahinter ein wohldurchdachtes System stehe, für das die Regierung Pakistans verantwort- lich sei. Die Bildung eines Mittelmeerpakts verlang- ten vier Mitglieder des US- Kongresses in einer Resolution. Sollte dies nicht möglich sein, dann müßten Griechenland, die Türkei und Spanien in den Atlantikpakt aufgenom- men werden. Pieck gibt keinen Gefangenen heraus Appell von Dibelius ohne Wirkung Berlin(UP). Der Präsident der Sowjet- zone, Pieck, hat die Bitte des evangelischen Bischofs von Berlin, Dibelius, zurückgewiesen, aus den Strafanstalten der Ostzone alle schwerkranken Häftlinge zu entlassen. Pieck begründete seifle Weigerung mit der Feststel- lung, er könne nicht Menschen„vom Straf- Vollzug befreien, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht“ hätten. Durch eine Amne- stie würden sie„nur die Möglichkeit erhalten, ihre Verbrechen fortzusetzen“, Das Anerbie- ten des Bischofs, kranke Häftlinge in kirch- liche Heime aufzunehmen, wird mit der Be- hauptung zurückgewiesen, die ärztliche Be- handlung in den Krankenabteilungen dei Strafanstalten der Sowjetzone reiche vollstän- dig aus. Pieck weicht in seiner Zurückweisunę dem Gnadenappell des evangelischen Bischofs mit der Beschuldigung aus, Dipelius habe lediglich gegen den Strafvollzug in der Sowiet- zone 5 Wollen. S t- LDP gegen Neutra lität 585 4. Parteitag der Liberal- Demokratischen Partei der Sowjetzone wurde in Eisenach von dem LDP- Vorsitzenden Hamann eröffnet, dei sich gegen jede deutsche Neutralität und für zunverbrüchliche Freundschaft“ mit den Ost- block- Staaten aussprach.„In dem weltum- spamnenden Kampf um Krieg oder Frieden gibt es keine Neutralität, am allerwenigsten für das deutsche Volk, durch dessen Land die Grenze geht, zwischen dem Lager des Frie- dens und der Einflußsphäre der zum Kriege treibenden Mächte“, erklärte Hamann vor den rund 1000 Delegierten. Putschversuch in Thailand Nach 24 Stunden zusammengebrochen Ban g KOR(UP). Thailändische Armee- Luft- und Polizeistreitkräfte bekämpften mif Bomben und Panzern revoltierende Marineein- heiten in Bangkok. Der thailändische Premier- minister Feldmarschall Phibul Songgram Wurde von einigen Marineofflzieren gefangen genommen und entführt. Im Anschluß an diesen Putschversuch entstanden in ganz Siam Unruhen, so daß von der siamesischen Regie- rung der Ausnahmezustand verhängt wurde Die Marine warf dem Regime Phibul Kor- ruption und Uberschreitung ihrer Machtbe- fugnisse vor. Der Staatsstreich hatte allem Anschein nach keine kommunistischen Hin- tergründe. Nachdem es zu teilweise heftigen Kämp- fen gekommen war, hörte nach 24 Stunden jeder organisierte Widerstand der Rebellen auf. Der festgenommene thailändische Mini- sterpräsident wurde freigelassen und hat wie- der die Regierung übernommen. In einem Offiziellen Rommuniquè wurde bekanntge- geben, daß das Hauptquartier der Rebellen zerstört worden sei und ihre Führer sich auf der Flucht befänden. Wahlen in Finnland Die neue Volkspartei vor ihrer Probe Helsinki(UP). Die sechs politischen Par- teien Finnlands beendeten den Wahlkampf. Ab Montag und Dienstag werden die 200 Ab- geordneten des finnischen Parlamentes, die in den kommenden drei Jahren die Geschicke des Landes bestimmen sollen, ermittelt. Zur Zeit setzt sich das Parlament aus 56 Abgeordneten der Agrarpartei, 54 Sozialdemo- kraten, 38 Kommunisten, 33 Konservativen, 14 Angehörigen der Schweden-Partel und 3 Liberalen zusammen. Die Liberalen haben diesmal keine Kandidaten aufgestellt, da sie seit etwa einem Jahr durch die sogenannte Volkspartei vertreten werden. Die groge Frage ist, wieweit es in der in der Mittè stehenden Volkspartei gelingen wird, Stimmen von der und Rechten abzuziehen. Im übrigen 5 mit einem Zuwachs der Stimmen 8 Sozialdemokraten. Der Wahlkampf wurde sehr heftig geführt. 9 1 die Kandidaten der Sozialdemokratie der„Bourgeoisie“ erhoben die Rommu- nisten den Vorwurf, sie seien in Krlegspläne segen die Soujettinlon verwickelt. Gefecht bei Kumsong Bevor sich die Kommunisten zu den von. General Ridgway vorgeschlagenen Waffen- Stillstandsverhandlungen bereit erklärt hat- ten, kam es nördlich von Kumsong zu einem größeren Gefecht. Die Artillerie der Alliierten eröflnete das Feuer auf einen kommunisti- schen Verband in Bataillonsstärke, der fliehen und ein paar hundert Tote auf dem Schlacht- feld zurücklassen mußte. An den übrigen Teilen der Fronten kam es nur zu Kämpfen zwischen Spähtrupps. Das Flugfeld von Pyongyang wurde von Us-Flugzeugen mit Bomben, geliertem Benzin und Raketen be- legt und das Hauptquartier der Chinesen von Düsenjägern angegriffen. Israel besteht auf Reparationen Deutschland soll 1,5 Milliarden bezahlen Washington(UP). Der israelische Bot- schafter in Washington, Eban, überreichte dem Leiter der Deutschland- Abteilung im US- Außenministerium, Byroade, ein detail- Uertes Aide Memoire über die isrealischen Reparations forderungen an Deutschland, die in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar geltend gemacht werden. Byroade soll dem Vortrag EHbans„mit Interesse“ zugehört haben, jedoch keine endgült ige Verpflichtung eingegangen sein. Eban wies darauf hin, daß der Lebens- staridard in der Bundesrepublik in vieler Hin- sicht höher als der in Israel sei. Die Wieder- gesundung des deutschen Wirtschaftslebens mache die geforderte Reparationsleistung an Isreal durchaus möglich. Die Richter von Grösz exkommuniziert Vatikanstadt(UP). Papst Pius XII. exkommunizierte alle Ungarn, die an der Verhaftung und Verurteilung von Erzbischof Sroesz zu 15 Jahren Gefängnis beteiligt sind. Das Exkommunizierungsdektret wurde von der heiligen Kongregation des Konsistoriums herausgegeben. Das letzte Exkommunizie- rungsdekret war von der Heiligen Kongrega- tion anläßlich der Verbannung und Inhaftie- rung des tschechoslowakischen Erzbischofs Beran erlassen worden. Auf den Pfaden des Apostels Paulus Athen(UP). Pilger aller Kirchen, mit Ausnahme der römisch-katholischen, russisch Orthodoxen, nahmen an den Feiern teil, die zu Ehren des Apostels Paulus in Griechenland stattfanden und jetzt ihren Abschluß fanden. Sie begannen am 15. Juni in Cavalla, dem alten Nicopolis, Wo St. Paulus vor 1900 Jah- ren zum ersten Male griechischen Boden be- trat. Von hier aus wandelten die Pilger auf des Apostels Pfaden und besuchten Verroia, Sa- loniki, Kreta, Rhodos, Korinth und Athen. An allen diesen Orten fanden Gedächtnisgot- tesdienste statt. In Athen wurde eine Messe auf dem Areopag gehalten, wo einst Paulus den Athenern gepredigt hatte. Die Pilger wurden auch vom König von Griechenland empfangen. 50 Tote bei einem Flugzeugabsturz Denver OP). Ein US- Passagierflugzeug, das sich auf dem Weg von San Franzisko nach Chikago befand, ist Ungefähr 90 km nordwestlich von Denver auf einem bewalde- ten Berg des Felsengebirges abgestürzt. Alle 50 Insassen sind ums Leben gekommen. Die Rettungsmannschaften mußten einen 3000 mn hohen Berg ersteigen, ehe sie die Trümmer der Maschine fanden. Sie gaben durch Radio bekannt, daß es keine Uberlebenden der Ka- tastrophe gebe. Wie Mitglieder der Rettungs- Kolonne berichteten, handelt es sich um eine der schlimmsten Plugzeugkafastrophen. die jemals vorgekommen sind. Von der Maschine sei kast nichts übriggeblieben. Umgestürzte Bäume, etwas Rauch und viele Aluminium- bruchstücke kennzeichneten die Umgebung des W Bisher konnten nur 30 Leichen 50 Passagiere und Besatzungsmitglieder eekanden werden. Der deutsche Gewerad von New Vork, Heinz Krekeler, der kürzlich zum Geschäfts- träger bei der US-Regierung ernannt wurde, hat seine Dienststelle in Washington eröffnet. Süd westdeuts che Rundschau Wohleb eröffnete Abstimmungskampf Auch außerhalb ihrer Heimat wohnende Ba- dener sollen abstimmen München(dlwb). Staatspräsident Wohleb eröffnete auf einer Kundgebung im Münch- ner Hofbräuhaus den Abstimmungskampf für die Wiederherstellung des alten Landes Zaden. Zu der Kundgebung waren neben den Mit- gliedern und Anhängern des badischen Hilfs- vereins München zahlreiche Teilnehmer aus Allen Teilen Badens gekommen. Ihre Volles trachten und die badischen gelb-rot-gelb gaben dem Fest bräuhauses eine betont bad atmosphäre. In einer an die Bundesregierung und an den Bundesrat gerichteten Resolution ver- Wahrten sich die Teimehmer an der Rund- gebung dagegen, dag die außerhalb ihrer Heimat lebenden Badener an der Abstim- mung nicht teinehmen können, In der Re- Solution wurde die sofortige Anderung des Gesetzes und die Bildung eines einheitlichen badischen Abstimmungsbezirks gefordert. Vor der Kundgebung war Ein 5 Manifest“ verteilt worden, in dem vor dagegen Stellung genommen wird, daß das Bundesgesetz über die Volksabstimmung die Bildung des Südweststaates begünstige. Wohleb erklärte in seiner Ansprache, es komme im Verhältnis der Bundesländer un- tereinander nicht auf die Einheit, sondern Auf die Einigkeit an. Die badisthe Bevöl- kerung wolle nichts als ihre Freiheit. Die Ba- dener seien aber durch das Blitzgesetz des Bundes, das die Legislaturperioden der Land- tage in Südbaden ind Südwürttemberg ver- längere, einf erfahren“ worden. Der Kampf 1 dener gegen den Süd- Weststaat richte sich! Endes gegen die Tendenz, den im Grundgesetz festgelegten föderativen Charakter der Bundesrepublik „Auszuhöhien“. Gewisse politische Kreis- Wollten einfach keine echte deutsche„Eid genossenschaft“ sondern den Zentralismus Wohleb betonte, er lehne zwar den Süd- Weststaat unbelingt ab, sei aber für eine enge Zusammenarbeit mit Württemberg. De eine Grenze zwischen Württemberg und Ba- den auf wirtschaftlichem Gebiet nicht exi- stiere, stoße auch das Argument ins Leer= dab man einheitliche Wirtschaftsgebiet“ e. Baden brauche auch keine che Finanzhilfe, da es sich bis jetzt immer aus eigener Kraft erhalten habe Der südbadische Staatspräsident sagte, ex verbitte sich endgültig das Geschwätz, dal sein Land franzosenhörig sei. Weiter betonte Wohleb, Südbaden brauche bei der Abstim- mung über die staatliche Neuordnung am 16. September die Hilfe aller Badener, be- sonders auch der Badener in Amerika. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaf! der Badener, Landtagsabgeordneter Dr. Wer: ber, erklärte, eine Auflösung Badens würde den Todesstoß für alle geschichtlich gewach⸗ senen deutschen Länder bedeuten. Die bay: rische Staatsregierung sei zwar ein gute Freund der Altbadener, man müsse sie abel tragen, ob sie auch alles gut durchdacht habe She sie ihre Stimme im Bundesrat abgegeber habe. Vor allem wandte sich Dr. Werber ge gen die Bestimmung des Bundesgesetzes, da, den außerhalb Badens lebenden Badenern die Teinnahme an der Abstimmung über da Schicksal ihrer Heimat verwehrt. Im übriger Würde durch die Bildung eines Südwest. schaffen müs Württember staates nichts eingespart, sagte Werber. 8* der gegenwärtig bestehenden drei Staatsre“ Sierungen würde es vier Regierungsbezirks. Verwaltungen und eine„Oberregierung“ ge. ben. Nach der Ausführung Dr. Werbers sanger die Teinehmer der Kundgebung das Bade- ner-Lied. Der Chefredakteur des Bayerischen Rund- Funks, Walter von Cube, erklärte, nicht Ba- — den und seine Selbständigkeitsbestrebungen sondern ‚die Bundeszentralbakterien“ stör: ten die deutschen Interessen. Noch sei Hei. Matliebe gestattet, aber Wohleb, der aus sei- ner Heimatliebe politische Konsequenzer Ziehe, werde nicht toleriert. Die Südwest: stagtanhänger bezeichnete von Cube als dit „Sroß deutschen Henneckes der Vereinheit- lichung“. Kaiser fordert Abstimmung an der Saar „Das Selbstbestimmungsrecht des Saar- volkes wurde verletzt“ Landau dn). Bei der Eröffnung der Waänderausstellung„Deutsche Heimat im Osten“ in Landau forderte der Bundesmi- nister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, eine Volksabstimmung an der Saar. Kaiser sagte:„Es liegt mir völlig fern, das Geschehen an der Saar mit dem im Osten zu ob in Zukunft gemeinsame Ste vergleichen, aber Unterschiede verwandeln Unrecht nicht in Recht. In Erwiderung der Außerung des französischen Hohen Kom- müssars an der Saar, Grandval, es bedeute einen großen psychologischen Fehler, die Saar an Deutschland zurückzugeben, machte Kaiser den Vorschlag, doch ie Probe aufs Exempel zu versuchen und die Bewohner der Saar in Freiheit ihren Willen bekunden zu Lassen. Als einen echten Psychologischen Fehler sqhe er es an, wenn es die freie Welt, mitten in der Ausein andersetzung mit dem Kommunismus, in ihrem eigenen Bereich dulde, dag das Selbstbestimmungsrecht eines Nolkes verletzt werde. 4 Waffenstudenten im Feihufber ASTA Freiburg dds). In den Freiburger All- gemeinen Studentenausschugß wurden erst- mals drei Mitglieder von Studentenverbini- dungen gewählt, die am Prinzip der Bestim- mungsmensur festhalten. Sie erhielten mehr Stimmen als ihre Verbindungen Mitglieder zählen und sind demaufolge auch von Stu- denten aus anderen V. n unterstützt worden. Dadurch ist es fraglich 3 bei den alete Auseinendersetzü Mensur und Duell abgegeben Wer Nen. N 2 3 5 8 2 ane G.. 1 0 — — * —.— 2 SF. 1 0 27 S e red Ks. 855 au einem kurzen „Zusammenarbeit SPD-BHE möglich“, Heidelberg(wb). Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im württemberg- badischen Landtag, Alex Möller, erklärte auf einer SPD- Versammlung in Heidelberg, daß eine Verständigung der SpD in Württemberg-Ba- den mit der BHE(Richtung Waldemar Kraft) durchaus möglich sei. Zur Südweststaatfrage erklärte der Abgeordnete, daß in der ge- samten Bundesrepublik keine klaren staat- lichen Verhältnisse geschaffen werden könn- ten, wenn eine vernünftige Neugliederung des südwestdeutschen Raumes mißhlinge. Ferner gab Möller, der bekanntlich Vor- Sitzender des Finanzausschusses im Landtag ist, bekannt, daß im Etat 1951 eine Summe in Höhe von 4583 000 DM gegenüber 3 077 000 DM im vergangenen Jahr für die Universi- tät Heidelberg bereitgestellt worden sei. Den Vorschlag eines Heidelberger Stadt- rates, aus den Zuschüssen für die Staats- theater in Stuttgart und Karlsruhe 40 000 DM für die Aufrechterhaltung des Heidel- berger Schauspiels abzuzweigen, wies Möl- ler als undurchführbar zurück. Er sagte je- doch zu, sich im Rahmen eventuell auf tau- chender ander lichkeiten für das Hei- 81 Gelberger Sche einzusetzen. Das Hei- delberger Schauspiel war ver einigen Wo- chen durch Stadtratsbeschluß aufgegeben worden. Hörerbeirat berät Programmgestaltung Heidelberg(lp). Ein aus Mitgliedern der Interessengemeinschaft badischer Rund- Lunkhörer ildeter Hörerbeirat soll künftig Im Einvernehmen mit dem Rundfunkrat an der Programmgestaltung der Sendestelle Hei- dGelberg- Mannheim des Süddeutschen Rund- Funks beratend mitwirken. Diese Vereinba- rung wurde in Heidelberg in einer Bespre- chung des Rundfunkinte ten Dr. Eberhard Und seiner Mit rtretern der In- teressengeme troffen. Vor allem Wurden die Mögli eit einer stärkeren Be- teiligung nordbadischer Künstler an den Sen- dungen des Süddeutschen Rundfunks erörtert. Vor einer Neubesetzung leitender Posten bei Gen Sendestellen Heidelberg und Karlsruhe Soll sich der Süddeutsche Rundfunk mit Ver- tretern der Interessengemeinschaft verstän- Aigen. Agyptischer Sozialminister in Heidelberg Heidelberg(lob). Der ägyptische So- Zialminister Dr. Ahmed Hussein Pascha weilte Besuch in Heidelberg. Der Minister besichtigte in Begleitung seiner Gat- tin und seines Presseattachés das Tuberkulose- krankenhaus in Heidelberg-Rohrbach sowie die im Bau befindliche Heilstätte für Kreis- laufstörungen auf dem Kohlhof oberhalb des Heidelberger Osses. Beide Anstalten ge- Hören der Landesversicherungsanstalt Baden (Karlsruhe). Der Präsident der LVA, Dr. Kühn, sowie ein Vertreter des Bundesarbeitsmini- steriums hatten sich zur Begrüßung des àgyp- tischen Ministers in Heidelberg eingefunden. Franzosen bewarfen das Bismarck- Denkmal Baden-Baden(ids). Einer alten Sitte Folgend, pflegen die französischen Abiturien- ten, die nach bestandenem„Baccalaureat“ eine gewisse Narrenfreiheit genießen, vor irgend ein Denkmal zu ziehen und es mit ihren Tin- tenfässern zu bombardieren. Dasselbe ereig- mete sich in Baden-Baden, wo zahlreiche Abi- ſturienten aus dem französischen Besatzungs. gebiet zu einer Abschlußfeier zusammenge- kommen waren. Einige von ihnen vergriffen Sich dabei jedoch— zum Teil unter dem Ein- fluß von Alkohol— erheblich im Objekt und suchten sich als Ziel für ihre Tintenfässer das Bismarck-Denkmal vor dem Rathaus in Ba- den-Baden aus. Auch die lebhaften Mißfal- 8 lensäußerungen und Proteste deutscher Pas- santen konnten die jungen Leute nicht von ihrer Bombardierung abhalten. Die zustän- dige Besatzungsdienststelle hat sofort zu dem Zwischenfall Stellung genommen. Sie weist darauf hin, daß die bedauerliche Denkmal- schändung nur auf den in Frankreich üblichen Brauch, nicht aber auf Ressentiments gegen Deutschland oder die politische Persönlichkeit Bismarcks zurückzuführen seil. Die Verant- wortlichen für den Zwischenfall würden sofort ermittelt. Meckar-Bote, Südu. Heimatzeitung für Maunhelm-Seckenhetm amd Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürde Druck und Verlag: Buchdruckerel Gg Zimmermann nhabes Beorg Härdlel, Maunhelm-Seckenhelemn, Fernsprecher 47216 ö Lokale Rundschau Der erſte Juliſonntag zeigte ein weſentlich freundlicheres Geſicht als ſeine Vorgänger im Juni, wenn auch von einem hochſommerlichen Wetter noch keine Rede ſein konnte. Trotzdem konnte man es an den frohen Geſichtern ableſen, daß ſie auch mit dem noch etwas ſparſamen Son⸗ nenſchein zufrieden waren und dieſen Tag dann auch dementſprechend nutzten. Große Scharen von Radlern und Fußgängern zogen zu den nahegelegenen Odenwaldbergen, wäh⸗ rend ſich die Schwimmbäder wieder einer geſteigerten Beliebtheit erfreuen konnten. Bereits am Samstag lauſchten natürlich die Fußballfans an den Lautſprechern dem Großereignis der deutſchen Meiſterſchaft, die endlich der 1. FC Kaiſerslautern wieder nach Süddeutſchland entführen konnte. In Mannheim fand das erſte Mannheimer Strandfeſt ſtatt, das ſich lebhaften Zuſpru⸗ ches erfreuen durfte, während es für die Seckenheimer natürlich nur den großen Ba⸗ zar gab, der für gute Unterhaltung und frohe Sonntagsſtimmung für die Seckenhei⸗ mer ohne Anſehen des Standes, der Ein⸗ ſtellung und der Religion ſorgte und bewies, daß er eine große Anziehungskraft auf alle Menſchen ausübt. So konnte man am Sonn⸗ tag im wahrſten Sinne des Wortes Secken⸗ heim feiern ſehen. CDU für„echte Neugliederung“ Sigmaringen(UP). Auf einer Konfe- Süd- renz von führenden CDU- Mitgliedern badens, Südwürttembergs und Hohenzol in Sigmaringen wurde eine„echte Gl rung“, das heißt eine noch stärkere tellung des künftigen Südweststaates landschaftlichen, wirtschaftlichen und rellen Gesichtspunkten gefordert. Die jetzt vorgesehenen vier Landesteile könnten nur Als Ubergangslösung betrachtet werden. Im Übrigen begrüßen die Konferenzteinenhmer lebhaft den Beschluß des Hauptausschusses der Arbeits gemeinschaft für die Vereinigung von Baden und Württemberg, an den Grund- gedanken der Karlsruher Vereinbarungen vom 24 August 1948 festzuhalten. Das auf Antrag der den Unterneh- Stuttgart(bb). Stuttgal Girokasse gegen mer Willy Bürkle eröffnete Konkursverfah- ist auf Grund einer Entscheidung des Landgerichts Stuttgart rechtskräftig sewor- den. Die Kammer hat die Beschwerde Bürk- les gegen die Konkurseröffnung als unbe- gründet zurückgewiesen. Kreuz und quer durch Baden KArlsruhe. Die Stadt Karlsruhe ist vom I. April 1950 bis 31. März 1951 von 100 428 Fremden, darunter 11 928 Ausländern, besucht worden. In der gleichen Zeit wurden 165 666 Ubernachtungen gezählt.(ids). P fOT ZZ heim. Die Pforzheimer Kriminal- polizei konnte einen 22 Jahre alten Mann festnehmen, der sich bei Bregenz von einer Kraftfahrerin zusammen mit seinem noch flüchtigen Komplicen mitnehmen ließ und ihr daum unter Drohungen Geld, Zigaretten und einen Koffer abgenommen hatte.(ds). Oberkirch. Infolge der Rekordernte an Kirschen sind die Preise auf dem Obst- Großmarkt in Oberkirch bis auf 10 Pfennig pro Pfund gefallen. Beste ausgewählte Quali- täten erzielen höchstens 25 Pfennig. Gd). 125 Jahre Staatliche Blindenschule IIVvesheim, Kreis Mannheim(lib). Die Staatliche Blindenschule in Ilvesheim feierte die Feier ihres 125 jährigen Bestehens. Die Schule war kurz nach rer Gründung von Donaueschingen nach Bruchsal verlegt Wor- den. Als der badische Staat die Anstalt über- nommen hatte, kam sie zunächst nach Frei- burg und fand dann im Barockschloß von Ilvesheim ihre endgültige Heimstätte. Bazar war Treffpunkt Seckenheims Wieder einmal bewies der Bazar der Ev. Kirchengemeinde auf dem Gelände des Turn⸗ vereins 1898 ſeine große Anziehungskraft. Ganz Seckenheim, das konnte man beim An⸗ blick des dichtgefüllten Zeltes und der ver⸗ ſchiedenen Räume der Turnhalle ſagen, gab ſich ein großes Stelldichein und— das war ſchließlich die Hauptſache— amüſierte und freute ſich großartig über die zahlreich ge⸗ botene Unterhaltung, in deren Dienſt ſich faſt alle Seckenheimer Vereine und Gemein⸗ ſchaften geſtellt hatten. Trumpf Aß war natürlich die unermüdlich aufſpielende Ka⸗ pelle Schary, die es in ihrer eigenen fabel⸗ haften Weiſe verſtand, das Stimmungsbaro⸗ meter immer noch um einige Grad höher zu drücken und den feſtfrohen Maſſen ihre Wein⸗ und Lieblingsſchunkellieder nahezu⸗ bringen. In Verſen und Proſa bemühten ſich die beiden Anſager Wilhelm Hartmann und Karlheinz Ries über die bisher abge⸗ laufenen zwei Tage, die hochgehende Stim⸗ mung noch maßgeblich zu beeinfluſſen und trugen durch ihre witzigen Perſiflagen un⸗ ſerer Zeit⸗ und Ortsverhältniſſe ebenſo An⸗ teil an dem frohen Geſchehen, wie die Verei⸗ ne und Gemeinſchaften. Mit einer Begrüßungsanſprache eröffnete Herr Stadtpfarrer John am Samstag Abend den Bazar und dankte in herzlichen Worten den Organiſatoren und Mitwirkenden, dem Turnverein 98 für die Ueberlaſſung des Gebäudes und Geländes und der Polizei für die Ueberlaſſung des Lautſprechers. Nicht zuletzt aber galt ſein Dank den erſchienenen Seckenheimern, die mit ihrem Beſuch zum guten Gelingen für einen wohltätigen Zweck beitrugen. Eine bunte Unterhaltung, be⸗ ſtritten von den drei Geſangvereinen und dem Ev. Kirchenchor, wie dem Ev. Mädchen⸗ kreis durch Volkstänze und den Turnerinnen. des Tv. 98 mit einer feinen Keul⸗ und Reifenübung beſcherte dann unter den Klängen der Kapelle Schary allen Anweſen⸗ den frohe Stunden. Am Sonntagnachmittag brachte dann die Ev. Mädeljungſchar mit Reigen und ſonſtigen Darbietungen für die Kinder einen unterhaltſamen Nachmittag, während ſich gegen Abend unabläſſig Men⸗ ſchenſtröme dem Feſtplatz zubewegten und damit ihre Anteilnahme und ihr Intereſſe bekundeten. So war denn am Abend das große Feſtzelt und die anderen Räumlichkei⸗ ten bis auf das letzte Plätzchen beſetzt und wiederum herrſchte, aufgepulvert durch die beiden Anſager und die Kapelle Schary eine Hochſtimmung, die viele bis in die ſpäten Nachtſtunden ausharren ließ. Schülerinnen des Turnerbundes mit einem Tanz aus dem Schwarzwaldmädel und die Turnerinnen mit dem Holzſchuhtanz aus Zar und Zimmer⸗ mann, wie geſangliche Darbietungen der Geſangvereine rundeten wiederum das un⸗ terhaltſame Bild in ſchöner Weiſe ab, ſo⸗ daß für jeden Beſucher etwas geboten wurde. Nätürlich fand auch die reichhaltige und wertvolle Tombola regen Zuſpruch, wäh⸗ rend der Handarbeitsſtand bis abends faſt ausverkauft war, wie auf der anderen Seite die geweſenen und kommenden„Schützen“ am Schießſtand ihr Können unter Beweis ſtellten und die„blauen Bohnen“ glücklicher⸗ weiſe einem äußerſt friedvollen Zweck op⸗ ferten. 6 Die erſten zwei Tage bewieſen deutlich die große Anziehungskraft, die eine ſolch lokalgebundene und eingeführte Veranſtal⸗ tung mit einem großen volksfeſtlichen Ge⸗ präge ausübt, das alle Komponenten, die zu einem ſolchen Feſt notwendig, in ſich vereinte. Denn neben der guten Unterhal⸗ tung, der frohen Stimmung der Menſchen⸗ maſſen, war es vor allen Dingen der Wet⸗ tergott, der mit einem gütigen Einſehen durch gutes Wetter die Veranſtaltung in beſter Weiſe zu fördern verſtand. Heute aber ruft der Ausklang, der wiederum mit geſanglichen und turneriſchen Darbietungen beſte Unterhaltung bieten dürfte und des⸗ halb ſicher Anlaß ſein wird, dem Ruf des Bazars als Hochſtimmungsmetropole zu folgen Das Programm des heutigen und letzten Abends des Bazars werden in der Haupt⸗ ſache neben dem Kath. Kirchenchor und der Kapelle Schary die Turnerinnen des SV 07 und zwar im 1. Teil mit ernſten und im 2. Teil des Abends mit originellen Dar⸗ bietungen humoriſtiſcher Art beſtreiten. 3— i.— Neue Milchpreise ab 1. Juli in Kraft Erhöhung um vier Pfennig pro Liter Stuttgart Gwb). Das württemberg- ba; dische Wirtschaftsministerium hat die neuer Verbraucherköchstpreise für Trinkmiich Lest zesetzt, die vom 1. Juli ab gültig sind. Ver Fettgehalt der Trinkmilch wurde auf Vor- zehlag des Landwirtschaftsministeriums ein- heitlich aaf drei Prozent(bisher 2,8 Prozent) kestgesetzt. Der Höchstpreis beträgt 40 Pfen- aig. 8 Damit ist die Milch in Württemberg-Ba- den um vier Pfennig je Liter teurer gewor- den. Von diesen vier Pfennigen sind 1,2 Pfennig für die Verbesserung der Trink- milch zu verwenden, 2,1 Pfennig sind für die Erzeuger und 0, Pfennig für den Milch- handel bestimmt. Das Wirtschaftsministerium hat den Anteil der Erzeuger bewußt höher festgesetzt(auf 2,1 Pfennig statt auf 1,8 Pfennig), als im Vorschlag der Bundesre- gierung vorgesehen ist. Das Wirtschaftsmini- Sterium erwartet, wie in einer Verlautbarung mitgeteilt wird, daß dieser Anteil Au der Er- böhung tatsächlich den Erzeugern überlassen wird und nicht bei den Molkereien hängen bleibe. Schluchsee Im Heim für internatio- nale Begegnung in Schluchsee, Schwarzwald, veranstaltet der Jugendausschuß beim Lan- desverband Baden der Europa-Union vom 6. bis 10. Juli ein europäisches Jugendtreffen, zu dem 40 Teilnehmer aus acht Ländern er- Wartet werden.(Ids). Neuer Frachttarif für Baustoffe Die Bundesbahn will die Frachttarife für Bau- stoffe neu regeln, verlautet aus dem Bundes- verkehrs ministerium. Aus diesem Grund sei auch der Antrag an den Bundestag zurückgestellt worden, zur Verbesserung der Absatzmöglich- keiten die Frachttarife für Schottersteine wie- der auf den alten Stand zurückzuführen. Als weitere Begründung für diesen Beschluß nann- ten die Vertreter der Bundesministerien bei den entsprechenden Verhandlungen die ange- spannte Finanzlage der Bundesbahn und die bei einer Frachtermähßigung für Schottersteine zu erwartenden Ansprüche weiterer Industriezweige. Erläuterungen zur Mehrphasensteuer Die vom Bundestag bereits gebilligte„Mehr- phasensteuer“(8 8 des Umsatzsteuergesetzes) werde keineswegs solche Betriebe treffen, bei denen mehrere Handelsstufen in einem Betriebe veremigt sind, verlautet aus dem Bundesfinanz- ministerium. Dagegen seien diejenigen Betriebe einbezogen, bei denen Produktion und Vertrieb von einem Unternehmen wahrgenommen wer- den. Ausnahmen hiervon seien geplant für Be- triebe mit weniger als zehn Arbeitskräften oder mit mehr als zehn Arbeitskräften aber weniger als 20 000 DM Umsatz im Monat. Die Befreiung von der Mehrphasensteuer sei jedoch auch nur dann möglich, wenn sich Produktion und Ver- trieb auf dem gleichen Grundstück befinden. Wettervorbersage Am Montag und Dienstag meist heiter, niederschlagsfrei, Temperaturen am Montag bis 25 Grad, am Dienstag zum Teil bis über 25 Grad ansteigend. Vorwiegend schwache Winde aus Nord bis Ost. Nachts Abkühlung His gegen 10 Grad. ISchrr RN 5 un Noti ROMAN VON DORIS EIC EK E Verlag Oertel“ Spörer, Reutlingen 29. Fortsetzung Sie hatte mit Gritli einen großen Spazier- Zang gemacht und die Hand voller Wiesen- lumen, als ihnen an einem Rain ein ver- Wahrloster, zerlumpter Strolch entgegenkam, der theatralisch seinen schäbigen Filz lüftete. „Aha, die Jungfer Nori, die mir vor einigen Jahren einen Strich durch die Rechnung ge- macht hat“, sagte er höhnisch, und das Mäd- chen erkannte unter Bartstoppeln und Schmutz das Gesicht des früheren Fabrik- Arbeiters Aebi-Franz.„Der junge Herr Am- rein soll im Ausland sein. Da kann sich unsereiner wieder einmal hier sehen lassen.“ a Zwischen Mitleid und Widerwillen schwan- kend, blieb Nori unwillkürlich stehen, obwohl Gritli sich ängstlich an sie schmiegte und sie Wegzuziehen versuchte. „Die Jungfer erkennt mich am Ende nicht mehr?“ Doch, doch, Ihr seid der Aebi-Franz. Ich habe jene Nacht nicht vergessen, in der Ihr 8 1 armen Hund ins Wasser geschleudert 8 5 5 2 Der Landstreicher kicherte vor sich hin. „War gut gezielt, der Tritt—“ a „a, aber die Prügel auch, die Uli Amrein Euch gegeben hat“, unterbrach ihn Nori böse. Daran hättest mich lieber nicht erinnern sollen, Meitli! Ich habe noch eine offene Rech nung mit dem jungen Schnaufer“ „Da müßt mr aber weit laufen, bis Frank- reich!“ „Ich habe Geduld, einmal wird er schon Wiederkommen, und entgehen tut er mir nicht. Auch du nicht“, fügte er mit tücki- schem Blick hinzu. 0 „Komm doch“, flüsterte Gritli furchtsam, aber die ältere Schwester wehrte sie mit Stirnrunzeln ab. „Ich? Was wollt Ihr damit sagen?“ „Nichts weiter, als daß der Aebi-Franz nichts vergißt, Gutes nicht und Böses erst recht nicht. Grüß Gott miteinander!“ Mit einem unbehaglichen Gefühl in der Magengegend schaute Nori dem verkommenen Menschen nach, der anscheinend durch den Wald zum Oberdorf hinaufsteigen wollte. Gritli traf ihn schon wenige Tage darauf im Dorf, als es in die Christenlehre Sing. Er Saß vor einem der schäbigen Häuschen und Wärmte sich an der Mittagssonne. Uprigens Sah er bereits viel manierlicher aus als bei der ersten Begegnung. Als er sie kommen sah, wief er ihr zu, er habe eine Bestellung für Nori— sie solle ihr ausrichten, er habe bei Sutter eine Stube gemietet und erwarte sie An einem der nächsten Abende. Gritli schämte sich inbrünstig vor ihren Kameradinnen. „Da könmt Ihr lange warten, die Nori hat nichts mit Euch zu schaffen!“ rief sie zornig sie mit bezeichnender Be als zerdrücke er jemanden darin.. An diesem Nachmittag strich Gritli so large beim Amreinhaus herum. bis Nori sie endlich von einem Fenster aus entdeckte und auf ihre eschwörenden Zeichen hin zu ihr auf die Straße trat, Wichtig und voller Abscheu er- zählte das Mädchen ihr das Vorgefallene. Zuerst lachte Nori verächtlich auf. Plötzlich Aber schoß ihr ein Verdacht durch den Kopf. „Bel wem wohnt der Framz?“ „Beim Sutter, der mit dem Vater in der Steingrube arbeitet.“ „Weist du das genau? Es gibt noch mehr Sutter im Dorf.“ 8 „Gamze genau weiß ich's, ich kenn' doch das Haus, es kracht jetzt bald zusammen, wenn's keiner stützt“, sagte Gritli altklug. Nori“ fühlte, daß jeder Blutstropfen aus ihrem Gesicht entwich: Sutter war seit Len- zens Auswanderung außer ihr der einzige Mitwisser des Geheimnisses. Wenn Rebi-Franz das herausbekommen hatte, dann gnade imen Gott! Sie schlief schlecht in dieser Nacht und War am andern Tag zerstreut bei der Arbeit. Kaum konnte sie abwarten, daß Feierabend Wurde. Frau Amrein, mit der sie seit dem Zerwürfnis ausgezeichnet auskam, hatte nichts dagegen, daß sie noch eine Stunde oder zwei wegging. Sie tat so, als ginge sie den üblichen Weg nach Hause, in Wirklichkeit aber hastete sie mit angstvollem Herzen am Lienert-Häuschen vorbei und nahm den Weg ins Oberdorf. 5 Zebi-Franz empfing sie mit hämischem Grinsen. „Wenn man nicht gern kommt, so kommt man doch ungern. Die Angst hat dich schnell heraufgetrieben, bist also auch ein Mitwisser?“ „Ich wein nicht, was Ihr redet“, tat Nori harmlos, aber ihre Stimme klang halb er- tickt, so setzte t, 80 Vater zu. 8 ö „Spiel hier kein Theater“, ließ Rebi-Franz schnell die Maske fallen.„Sage deinem Vater. ihr die Angst um den dem Herrn Grubenmeister, ich wüßte etwas, was mir ein Vöglein ins Ohr gepfiffen hat. Gehe ich damit zur Polizei, so sitzt der Herr Papa, gehe ich zum Amrein, verliert er die Arbeit. Es gibt aber noch einen dritten Weg: Zahlen, dann schweige ich!“ Nori starrte dem Landstreicher voller Ab- scheu in das verwitterte Gesicht. 5 „Ihr erzählt mir Märchen“, widerstand sie ihm noch einmal. „Die Märchen hat Lienert der Polizei er- zählt, nur ist's da nicht um eine Prinzessin gegangen, sondern um ein Seil.“ Er weidete sich mit bösem Triumph an Noris herzbeklem- mender Bangnis.„Also, weiß ich's oder weiß ich's nicht?“ „Wieviel verlangt Ihr?“ fragte das Mäd- chen mit äußerster Uberwindung. „Tausend.“ „Ihr seid verrückt! Woher sollen Wir soviel Geld nehmen?“ 6 „Für die Freiheit und einen ehrlichen Namen ist's nicht zuviel,. Wir machen Halb- part, der Sutter und ich.“ Ohne ein weiteres Wort machte Nori kehrt und eilte hinaus. Unter der Haustüre prallte sie mit Sutter zusammen, der verlegen zur Seite trat. g „Ihr seid ein Lump, Sutter!“ zischte Nor, flammend vor Empörung.„Erst habt Ihr den. Vater überredet, es zu tun, und jetzt erpreßt Ihr ihn.“ 5 „Tausend“ staunte Sutter Saen 25 „Rindvieh, el a hinter Sport uud Jer Deulscde Meter net fe. N Nach 0:1-Rũü Tore— F stand 2:1-Sieg durch O. Walter- * S Leistung spielent- Die Frage nach dem Deutschen Fußballmeister Wurde vor 95 000 Zu uern im Berliner Olym- piastadion zugunsten des 1. FC Kaiserslautern entschieden. Die Pfälzer siegten im Endspiel gegen Preußen Miinster 2:1(0:0). Wenn ihr Sieg Auch als glücklich bezeichnet werden muß, 80 War er dennoch verdient. Man erlebte eine Pa- rallele zum Vorjahr, Wo es den Kickers aus Of- fenbach im Endspurt ebenfalls nicht mehr ge- lang, das 2:1 des VfB Stuttgart abzuändern. Gemessen am Auftrieb der Vorjahre verlief dieses 40. Finale relativ ruhig. Die Stimmungs- macher fehlten. Man sah nur wenige Spruch- bänder, und die wenigen Schlachtenbummler tra- ten nur spärlich in Erscheinung. Die Lauterer Hatten etwa 500 Mann mit nach Berlin gebracht, und man bemerkte in ihrem Block, recht be- scheiden, zwei Vereinsfahnen und einige Fan- farenbläser. Auf der Seite der Münsteraner wur- den von Jugendlichen etwa ein Dutzend schwarz- Weißg-grüne Fahnen geschwenkt. Woran lag die- ses Fehlen des sonst so belebenden Drum und Dran? Nun, es gab leider zahlreiche Schwierig- Keiten, um vielen Tausenden von Fußballfr— den die Reise zu ermöglichen. Mehrere Sonder züge, deren Reisende sich über die Fahrpreis- Ermäßigungen gefreut hatten, machten beim Zwangsstop an der Grenze ein saures Gesicht, als sie, hörten, dag der verbilligte Fahrpreis nicht aherkannt wurde., Teilweise verlud man die Schlachtenbummler in Onmibusse, was aber die Fahrtkosten wieder verteuerte. Manche Zu- schauer kamen überhaupt nicht mehr rechtzeitig zum Spielbeginn, weil die Abfertigung an der Zonengrenze allzu schleppend vor sich ging. Ein ritterlicher Kampf Die Partie wurde von den 22 Akteuren sehr ritterlich gestaltet. Es gab während der 90 Minu- ten nur zwel wirkliche„Fouls“. Wenn dem 1. FC Kaiserslautern nach seinem mißglückten Anlauf in den Jahren 1940 und 1949 diesmal der große Wurf gelang, so War dies auf seine Kraftreserve zurückzuführen, die er im entscheidenden Augen- blick einzusetzen hatte. Dagegen vermochte Preußen Münster seine Form nicht mehr zu stei- gern. Zwar wirbelte der berühmte 100 O0-DM- Sturm gehörig im Felde herum, aber vor dem Tor War es dann vorbei. 5 Fritz Walter, der große Regisseur Der 1. Fe Kaiserslautern überraschte mit einer ganz neuen Taktik. Der sonst gewohnte Wirbel Wurde in ein betontes Sicherheits-System um- geformt, und es ist kein Geheimnis, daß Fritz Walter als Regisseur hinter dem Schlachtplan stand. Die„Roten Teufel“ spielten taktisch glän- zend. Aus der Defensive heraus ließen sie plötz- lich einfallsreiche Angriffsaktionen mit einem ständig rochierenden 3-Männer- Sturm: Ottmar Walter— Basler— Eckel vom Stapel. Fritz Wal- ter selbst riß das Steuer herum, als ér 20 Minu- ten der zweiten Hälfte wie in seinen besten Ta- gen spielte und mit glänzenden Einfällen und klugen Schachzügen aus dem 0:1-Rückstand her- aus den 2:1-Sieg vorbereitete. * Mierzowski an den Toren schuldlos Die Mannschaften kamen mit folgenden Leu- ten aufs Spielfeld: 1. FO Kaiserslautern: Adam; Rasch, Kohl- meyer; Ernst Liebrich I, Werner Liebrich II, Jer- gens; Eckel, F. Walter, O. Walter, Basler und Fuchs. FC Preußen Münster: Mierzowski; Lesch, Schulte; Rickmann, Pohnke, Lezgus; Gerritzen, Preißler, Schulz, Rachuba, Lammers. Ottmar Walter vollzieht zwar den Anstoß, aber dann geht er sofort auf Linksaußenposition und taucht zeitweise auch auf dem rechten Flügel Auf. In der Abwehr wird Fuchs als zweiter Stop- per und spezieller Bewacher Preißlers eingesetzt. Dem berühmten Preußenflügel Preißler-Gerrit- zen nimmt man mit dieser Taktik den Wind aus den Segeln, zumal Liebrich II und der linke Ver- teidiger Kohlmeyer in der Abwehr voll auf dem Posten sind. Bei den Preußen kommt zunächst vor allem der linke Flügel mit dem blonden Lammers und Rachuba ins Spiel. Die Pfälzer Verteidigung wird mehrfach ausgespielt, aber 5 es fehlen doch die Vollstrecker. Die ersten 45 Mi- 58 nuten verlaufen torlos! jel Nassers lauern In der 47. Minute erzielt Gerritzen mit einem Bombenschuß hoch in die rechte Ecke den Führungstreffer für Mänster. Nur eine Viertelstunde dauert die Freude, dann schießt Ottmar Walter zum 1:1 ein. Nationalver- teidiger Kohlmeyer hatte aus der Deckung her- aus den Ball an Fritz Walter gegeben, der mit einer kurzen Körperdrehung an seinen Bruder Weiterleitete. Zehn Minuten später fällt (in der 73. Minute) der 2:1-Siegestreffer. So wie es die beiden Brüder zu Hause mehrfach geprobt und in ihren Spielen exerziert hatten, führen sie eine Ecke aus. Fritz Walter bringt den wun- derbar abgezirkelten Eclsstoß genau in die Flug- richtung des hochspringenden Bruders Ottmar, und von dessen Kopf springt der Ball über Tor- Wart Mierzowski ins Preußentor. Münsters Tor- v ist an beiden Treffern schuldlos. Ebenso hatte Adam das Führungstor der Preußen nicht halten können. Stimmen zum Finale in Berlin Alle Prominenten sind sich darüber einig, daß dieses 40. Finale ein erfreulicher Ausklang einer nicht immer ganz befriedigenden Meisterschafts- saison war. Dr. Bauwens, der DFB-Präsident bezeichnete den 1. FC Kaiserslautern als Pro- totyp einer deutschen Fußballmannschaft, die die moderne Spielweise pflegt und damit ver- dient gewonnen hat. Bundestrainer Her ber- ger war von dem schönen Spiel beeindruckt. Der SWF- Vorsitzende Fahrbach strahlte über das ganze Gesicht, daß erstmals ein Verein seines Südwest- Verbandes Deutscher Fußball- meister geworden war und auch der Spielaus- schußg-Vorsitzende Körfer zeigte eine befrie- digendes Lächeln, weil durch ein vermiedenes Uneftschieden das Gespenst einer Wiederholung im August verscheucht worden war. Nur Curt Müller, der gewiegte Paragraphen-Fachmann, schüttelte etwas ächtig sein Haupt, als er bedäc sagte:„Es war ein schönes und faires Spiel, aber die ganz große Klasse früherer Begegnungen schimmerte nicht ganz hindurch. Upper Schieds- richter Adolf Reinhard(Stuttgart) hörte mar nur Stimmen des Lobes Karlsruhe unterlag ganz knapp ATSV Bremen Deutscher Amateurmeister durch 3:2 Sieg vor 95 000 Zuschauern Man war auch diesmal wieder beeindruckt von dem Rahmen des Berliner Fußball-Volks- bestes rund um zwei Deutsche Meisterschaften im Olympiastadion. Vor den Menschenmassen standen sich im Amateur-Endspiel der ATSV Bremen 1860 und der Karlsruher Fußballverein gegenüber. Nach interessanten 90 Minuten, die von Schiedsrichter Pucha(Alemannia Berlin) ge- leitet wurden, war Bremen mit 3:2(1:0) sieg- reich. Die 22 Akteure des Amateur-Endspiels: ATSV Bremen 1860: Otten; Stehmeier, Scher- rer; Neuhaus, Meseberg, Neumann; Nagel, Haase, Schröder, Körner und Gratz. Karlsruher FV: Ratzel; Buhlinger, Weber; Scheurer, Heeger, Ehrmann; Benz, Kittlitz I, Ott, Kittlitz II, Koch. Groß war die Freude, als die Bremer sich nach dem Schlußpfiff in den Armen lagen. DFB- Präsident Dr. Peco Bauwens überreichte ihnen den„Karl-Riegel-Wanderpreis“. Mit dem„All- gemeinen Turn- und Sportverein 1860 Bremen“ hat sich zweifellos die beste allèr Amateurmann- schaften durchgesetzt, die das schwere k.o.-Spiel- system überstanden. Was bedeutete alle Erfahrung oder Tradition des Karlsruher Fußball- Vereins, eines ehemali- gen Deutschen Fußballmeisters, wenn der Elan der Bremer sie einfach überrollte! Die Bremer führten mit 3:0. Das erste Tor fiel in der 44. Mi- nute durch Schröder. Damit ging es in die Pause. Hatte man dort die Gefährlichkeit Schröders im KFV-Lager noch immer nicht begriffen? Bereits z wel Minuten nach der Pause schoß der Mittel- stürmer des ATSV zum 2:0 ein Tor und in der 54. Minute war es Körner, der das 3:0 buchte. In der 65. Minute verkürzte Kittlitz II auf 1:8, und in der 70. Minute holte der KFV durch Ehr- mann sogar das wichtige zweite Anschlußtor zum 2:3 auf. Jetzt wurde noch einmal hart ge- kämpft. Aber die Bremer überstanden dank trefflicher Torsicherung die letzten Minuten und wurden so erstmalig Deutscher Fußballmeister der Amateure. Die Bremer spielten flach und schnell und hatten eben in Schröder den wichtig- sten Vollstrecker. 5 in Hamburg 0 Vereins-KRalen e der 0 Turnerbund„Jahn“. Die Teilnehmer am Vereinswetturnen üben jeweils dienstags und freitags im„Kaiserhof“. Mannheimer Hausfrauen! 925 K 5 8 8 Verblüffendes Auch aus jedem Modehe nommen, sehen und staunen! Zuschneide Nach nur einmaligem Besuch kann jeder sofort alle Nodelle für sämtliche Kleidung in allen Größen, ohne jede Hilfe, genau passend, zuschneiden. 1—— 1 Klein-Anzeigen 23 8 Können Sie Rut 47216 t telefonisch aufgeben 75 Spielend leicht alles arbeiten, was Ihnen gefällt! Stets modern gekleidet— für wenig Geld! Versäumen Sie auf keinen Fall die Vorführungen: im Paradeplatz-Hotel„Bunker“ in Mannheim Montag, den 2. bis einschl. Freitag, den 6. Juli täglich um 11 Uhr und 15 Uhr a Dienstag. Mittwoch u. 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Nach dem zweiten Tor, an dem Torhüter Weyh nicht ganz schuldlos war, gaben die Bay- ern resigni (8. Min.), Boxhein ler(61. Min.). Di waren Mittelläufe termannschaft, während bei Neustadt lediglich Verteidiger Wittig zu gefallen wußte. ten Spieler beim Sieger Scheid und die übrige Hin- Fußball in Zahlen Rhein-Main-Saar-Pokal: VfB Neunkirchen S8 Waldhof 3:0, VfL. Neckarau Eintracht Trier 41, Wormatia Worms Darmstadt 98 2:1, Hassia Bingen gegen TSG Rohrbach 3:1. Aufstieg 2. Liga Süd: ASV Feudenheim— VfL Neu- ztadt 3:0. Freundschaftsspiele: Belgrader 8K 1860 München 7:0, Kickers Offenbach-I1. Fe Nürnberg 2:2, Hes- sen KasselGättingen 0:5 28, Wormatia Worms gegen Fe Schweinfurt 05 Tus Neuendorf VfL g gafen— Preußen Dell- 59 Köln 0:1, Phönix Ludwigs brück 3:2, Darmstadt 98—FC St. Pauli 13. 1. FC Zaarb en Schalke 04 5:0. Hamburger SV Ad- mira Wien 2:0, Rheinfelden—sStuttgarter Kickers 1:5, Arminia Bielefeld- VfB Bielefeld 3:0, Bayer Lever- Mry Braunschweig Ein- zunschweig Wormatia Worms gegen 5 einfurt 05(in Sinsheim) 3:2, Freiburger FC 32 Fe St. Pauli 018, VfL. Konstanz VfB Fried- eichshafen 3:2, SV Schopfheim Basel 3:3, Sc Basel 4:6, Spielvereinigg. 178, 32 Fe Köln Schwenningen—Stadtelf Schramberg SpVgg. kfenburg 1:1, Idarf Ober- Schramberg Spoygg. Offenburg 1:1, Idar-Ober- Handball: Saarland sterreich 10.22. Länderspiel: Island- schweden 4:3. Der Rhein-Main-Saar-Pokal wurde vom FEE Pirmasens gewonnen, der in zehn Spielen 17:3 Punkte(bei 30:15 Toren) erzielte. Auf den Plät- zen folgen: Wormatia Worms, VfB Neunkirchen, Kickers Offenbach, Darmstadt 98, Phönix Lud- wigshafen, SV Waldhof, Tus Neuendorf, SV Wiesbaden, Eintracht Trier, VfI. Neckarau. Ta- bellenletzter ist der VfR Mannheim, der seine Mannschaft nach sieben Spielen zurückzog und in die Ferien schickte. Polizei Hamburg Handballmeister Deutscher Handballmeister wurde mit einem klaren 12:4-(7:2)-Sieg die Polizei Hamburg vor 15 000 Zuschauern auf dem Rothenbaumsportplatz gegen den Titelverteidiger TV Hassee Winterbek, Kiel. Damit ist den Polizisten, die bereits in den beiden vergangenen Jahren nur knapp gegen Rasensport Mühlheim und Hassee Winterbek im Endspiel unterlagen, endlich der große Wurf ge- lungen. Sie sind durch diesen Sieg Deutscher Feld- und Hallenhandballmeister zugleich. Die Hamburger spielten wesentlich konzen- trierter und waren im Sturm entschlossener und durchschlagskräftiger, während die Kieler zeit- weilig im Felde dominierend Waren, jedoch sehr ungenau und unkonzentriert auf das Tor War- fen. Die Polizisten konnten bereits bis zur 17. Minute auf 7:0 davonziehen. Die Tore flelen bei der Polizei durch: Mychrzak(4), Bossenz(2), He- bel(2), Höhns 2), Wanke und Vick, während für die Kieler Ochs(2) Dahlinger und Rohwer er- folgreich waren. Hoher Leistungsstand der badischen Leichtathleten Die Meisterschaften in Lörrach Rund 180 Leichtathleten aus 44 Vereinen von Ge- samtbaden nahmen an den zweiten gesamthadi- schen Leichtathletikmeisterschaften in Lörrach teil. Bei idealen Witterungs verhältnissen gab es trotz des gleichzeitig laufenden Motorradrennens vor zahlreichen Zuschauern zwei Meisterschaftstage mi! spannenden Kämpfen und suten Leistungen. Die Sportanlage genügte allen Ansprüchen. Die Meister 1951 Männer 200 m: 1. Wolters, Nordrach, 22,2 Sek. 400 m: 1. Baas, Sc Freiburg, 49,6 Sek. 9800 m: 1. Lehmarm, Phönix Karlsruhe, 1:56,83 Min. 5000 m: 1. Fischer. Rheinau, 16:12,6 Min. 110 m Hürden: 1. Müller, Phö- nix Karlsruhe, 16,3 Sek. 400 m Hürden: 1. Köster sc Heidelberg, 57,0 Sek. 44100 m: 1. ASV Nord- rach 43,3 Sek.; 3. Fy Freiburg 45,1 Sek 44400 m: 1. Phönix Karlsruhe 3:27, Min.; 3. FF Freibure 3:30, Min. Weitsprung: 1. Bieser, SV Nordrach, 7 m. Kugelstoßen: 1. Mersinger, TSC Heidelberg, 13,99 m. Speerwurf: 1. Berg, Fre Freiburg, 36,87 m. Ham- merwurf: 1. Hagenburger, Mannheim, 48,15 m Stabhochsprung: 1. Schneider, Se Pforzheim, 3.90 m 100-m-Lauf: 1. Fütterer, Phönix Karlsruhe, 10,8 Sek. 1500-m-Lauf: 1. Lehmann, Phönix Karlsruhe, 4:05,“ Min. 10 O00-m-Lauf: 1. Gesell, Singen, 34:02,0 Min 200 m Hürden: 1. Eisenlohr, TSG Heidelberg 27,3 Sek.; 3. Mahnke, Freiburg, 28,8 Sek. 341000-m- Staffel: 1. Rot-Weiß Lörrach 7:52,0 Min.; 2. TV Rheinau-Mannheim 8:00, Min. Dreisprung; 1. Mül- ler, Pforzheim, 13,30 m. Hochsprung: 1. Marx, H Heidelberg, 1½ m. Diskus: 1. Neubert, Lörrach, 21,69 m. 1 Frauen 200 m: 1. Klein, 86 Mannheim, 26,2 Sek. 30 Hürden: 1. Hauck, Sc Mannheim, 13.5 Sek. 4400 m . Usc Heidelberg 52,3 Sek. Hochsprung: 1. Gersch- ler, FF Freiburg, 1,53 m. Diskus: 1. Buttler, SG Mannheim, 34,97 m. 1 5 100-m-Lauf: 1. Knab, Usc Heidelberg, 12,5 Sek. Weitsprung: 1. Klein, Sc Mannheim, 5,21 m. Kugel- stoßen: 1. Tape, Phönix Karlsruhe, 11,23 m. Speer- Werfen: 1. Tape, Pnönix Karlsruhe, 36,27 m. 4100 m: Us Heidelberg, 52,3 Sek. 5 Baden hat eine starke Jugend Meisterschaften der Ringer und Gewichtheber Zum ersten Male nach dem Kriege wurden in Freiburg-St. Georgen die gesamtbadischen Schwer- athletik-qugendmeisterschaften im Ringen(grie- chisch- römischer Sti) und im Gewichtheben aus- getragen, an denen sich über 200 Jugendliche betei- ligten. Beim Gewichtheben überraschten die Süd- badener mit guten Leistungen, mit denen sie den J routinierten Nordbadenern nicht nachstanden. Harte Auseinandersetzungen gab es in den Ringkämpfen. Nur dem Deutschen Jugendmeister Götz, Viern- heim, war im Leichtgewicht der Sieg nicht zu nehmen. 5 5„„ el: Weber, Sandhofen. Hal 80 sch(60.„ Uberraschungen auf der Avus Robert Zeller, ein neuer Mann— Ulmen knapp geschlagen— Sieg von Schorsch Meier Vor 350 000 Zuschauern wurde das erste Ren- nen auf der Berliner„Avus“ seit 13 Jahren aus- getragen. Unter den Zuschauern befanden sich auch der regierende Berliner Bürgermeister Reuter, die drei Westberliner Stadtkommandan- ten und andere führende Persönlichkeiten des öfkentlichen Lebens. Herzlichen Beifall erhielt Altmeister Carraciola, als er seine Ehrenrunde auf der wiedererstandenen„Avus“ drehte. 1 Die absolut schnellste Runde des Tages fuhr Toni Ulmen Oüsseldorf) auf Veritas beim Ren- nen der Rennwagen nach der internationalen Formel II mit 189,95 Stdkm. In der 350-Cꝙοnmn- Klasse der Motorräder siegte Robert Zeller, Of- kenbach, der 1950 noch Ausweisfahrer war und der zu den größten Hoffnungen berechtigt. 5 Die Sieger Motorräder 500 cem: 1. Meier-München auf BMW 24:08,1 Min. 165,0 Stdkm., 2. Zeller- Hammerau(BMW). 350 cem: 1. Robert Zeller- Offenbach(AJS) 27:53,5 Min.= 153,8 Stdkm., 2 Knees-Ahlshausen(AS), 3. Baltisberger-Reut- lingen(AJS), 4. Schnell-Karlsruhe(Moto-Parilla) 250 cem: 1. Thorn-Prikker-Godesberg(Moto- Guzzi) 27:29,2 144,9 Stdkm,, 2. Gablenz-RKarls- ruhe(Moto-Parilla), Seitenwagen: 1. Kraus/ Hu“ ser-München(BMW) 21:44, 7 137,4 Staükm., 2. Erause/ Trinkhaus-Berlin(BMW), 4. Schmid/ EKölle- Sindelfingen(NSU) 133,8 Stdkm. 5 Rennwagen, Formel III: I. Richardson(Hol- land) auf Beels 29:19, Min. 140,62 Stdkm., 2. Hansen Dänemark) auf Effyh, 5. Toni Kreuzer München auf Cooper. Formel II: 1. Paul Greifzu- Suhl auf BMW. Eigenbau 1:08, 42,6 Std. 181,18 Stdkm., 2. Toni Ulmen-Düsseldorf auf Veritas 1:09,26, 4 Std.= 179,7 Stdkm., 3. Fischer- Schweiz auf Ferrari, 4. Helfrich-Mannheim auf Veritas. Fangio gewinnt in Reims Rennen um den„Großen Freis von Europa“ Der Argentinier Fangio auf Alfa Romeo ge- wann auf der de Geux-Rennstrecke bei Reims den„Großen Preis von Europa“, den vierten Lauf zur Automobil-Weltmeisterschaft vor dem Italiener Ascari auf Ferrari. tter wurde der Italiener Luigi Villoresi auf Engländer Parnell, ebenfalls Weltmeister von 1950, Farina, führt hatte, kam nur auf den fü Der Große Preis von Europa Runden= 601 km. Fangio durcł Ferrari 1% Strecke 5 1 2 9 4 un in einer Gesamtfahrzeit von 3 11 Stunden und 5 einer Durchschnitts geschwindigkeit von 178,3 der Stdkm. i a 85 Sig Rux— Neuhaus unentschieden die Im Hauptkampf der Dortmun veranstaltung im Stadion„Rote sich vor 30 000 Zuschauern der schwergewichtler Conny Rux und haus Dortmund) über 10 Runden une In den 2 ichenen Anfangsrunden mußten beide mehrere Treffer hinnehme: In der 8. Runde versuchte Neuhaus die Entscheidung zu erzwingen, traf Rux, kam dabei aber auch selbst in Schwierigkeiten, Das linke Auge von Rus war halb geschlossen, während Neuhaus in der lie: 9. Runde stark aus der Nase blutete und einen 5 scharfen Herznaken hinnehmen mußte. In der 1 10. und letzten Runde mußte Conny Rux auf eine Rechte von Neuhaus bis 7 zu Boden und begann darauf zu klammern. Rux zeigte starke Wirkung, Neuhaus hatte jedoch nicht mehr Kraft genug, um die Entscheidung zu erzwingen. Im ersten Kampf hatten sich im Halbschwer⸗ Baumjochann Dortmund) und Schirrmann Ham- burg) unentschieden getrennt. Wiegand Dort- mund) schlug den Italiener Ferrari im Schwer- durch k. o. in der 7. Runde. Die Begegnung Grupe (Hamburg) gegen Kohlbrecher(Osnabrück) en- dete nach schwachen Leistungen mit einem Pfeif- konzert und unentschieden. 2 N Klein und Lehmann siegten in Wien Deutschlands Schwimm-Asse Herbert Klein und Günther Lehmann errangen bei den inter- nationalen Schwimmwettikämpfen in Wien über- legene Siege. Klein siegte über 200 m Brust im Butterfly-Stil in 2:43,3 Min, vor dem Jugoslawen 1 Trojanovic. Beim Freistilschwimmen über 400 N blieb Günther Lehmann in 458,3 Min. erfolg- reich und verwies den Jugoslawen Stafancvie auf den zweiten Platz. a 3 Die letzten Vier in Wimbledon ermittelt Vor 27 000 Zuschauern wurden die„All-Eng- land!-Tennismeisterschaften in Wimbledon fort- Sesetzt. Im Herreneinzel wurden die restlichen Vier für das Viertelfnale ermittelt. Schwedens Bergelin schlug den„Drobny- Bezwinger“ Mott- ram(England); der Amerikaner Flam Hatte gegen den holländischen Davis-Cup-Spieler van Swo wenig Mühe und gewann sicher; die Uberra- schung des Tages lieferte der Brasilianer Vieira, der den Besieger von Titelhalter Patty(US), den 17jährigen amerikanischen Juniorenmeister Richardson, besiegte. Ebenfalls für das Viertel- finale qualiflzierte sich Savitt(USA) durch eine Slatten Sieg über den Ungarn Asboth. Kurz— aber wichtig Das Deutsche Derby, der Höhepunkt des deut- schen Galopprennsports, wurde auf der traditio- nellen Horner Rennbahn von dem Favoriten „Neckar“ aus dem Gestüt Erlenhof unter Jockey Otto Schmidt leicht vor der Röppkener Stute „Wacholdis“ und„Burgeff“ aus Gestüt Erlenhof gewonnen. 3. Der amerikanische Federgewichtsmeister Sandy Saddler besiegte in Buenos Aires den argentini- 8 0 1 Olivieri durch k. o. in der Runde. 5 85 In einem internationalen Leichtathletikver- gleichskampf siegte im Koblenzer Stadion die Theinische Verbands-Auswahl über den„Belle vue“ Idrottsclub Stockholm mit 31:70 Punkte Serse Coppi, der Bruder des berühmten itali nischen Radrenn- Champions Fausto Coppi, ist in Turin den Verletzungen erlegen, die er sich bei einem Sturz auf der ersten Etappe der„Tour von Piedmont“ zugezogen hatte. Serse Coppi war für die„Tour de France“ nominiert worden. Beim internationalen Steherrennen in Hanno- ver über insgesamt 100 km in 3 Läufen zu 20, 30 und 50 km siegte Lohmann Gochum) mit 99.839 Em vor Eittsteiner Nürnberg) und dem Italien Martino. 55 5 8 Box weltmeister„Sugar“ Robinson besiegte Turin den Belgier Delannoit durch Aufgabe. 1 Totoergebnisse der„goldenen Achte