Nr. 106 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 4. Juli 1951 neine opa und der Wak- räsi- Ge- aAben rden Aston men? Usti- Ste- tiker, der der „Es Pro- g ist, „ Ex Iran Eidi- nicht 7 1588 N Zu- mit e et- ublik eine iser uro- Re- an Vor- bis- und 1 hirtschult um Scheideweg Von Dr. Her mann Reis chle Als Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard pei seiner oftmals angekündigten und immer Wieder verschobenen Reise in die USA jetzt die Freiheitsstatue am New Vorker Hafen überflog, mögen ihn zwiespältige Gefühle be- wegt haben. Denn ausgerechnet am Vorabend dieser Reise hat ihm sein bisheriger Gegen- spieler, der Direktor für Wirtschaftsangele- genheiten bei der US-Hochkommission und Chef der ECA-Sondermission in Westdeutsch- land, Jean Cattier, einen Vorgeschmack dessen übermittelt, was ihn bei seinen Verhandlun- gen in den USA erwartet. Jean Cattier gab zunächst seiner Uberzeugung Ausdruck, daß die Bundesrepublik weiterhin die erforder- liche Wirtschaftshilfe erhalten, daß sich diese jedoch in Zukunft weniger nach den deut- schen wirtschaftlichen Bedürfnissen als nach dem von der Bundesrepublik erwarteten Beitrag zur Verteidigung des Westens rich- ten werde. Mit anderen Worten: Man wird uns zum Beispiel unsern Anteil an den lebens- und vertèeidigungswichtigen Rohstoff- fen nicht nach den Bedürfnissen unseres zivi- len Verbrauchs, sondern nach rüstungswirt- schaftlichen Gesichtspunkten zuteilen. Die Folge davon ist, daß nicht mehr die Geld- scheine der Verbaucher, sondern Kontingent- schein, Prioritäten und Fertigungsauflagen darüber entscheiden, was beispielsweise aus Gummi hergestellt werden soll. Logischerweise hat Mr. Cattier aus einer solchen Lage auch die einzig richtigen Folge- rungen bezüglich des Künftig für uns gelten- den Wirtschaftsprinzips gezogen. Das Gesetz, nach dem Prof. Erhard angetreten ist, war die freie Marktwirtschaft. Dieses Prinzip aber hat Cattier— wie gesagt, am Vorabend der Ame- rikareise Erhards— als einen„höchst unan- gebrachten Anachronismus und Luxus“ be- zeichnet. Der von der Bundesrepublik für die gemeinsame Verteidigung erwartete Beitrag setze eine Drosselung der Inlandsbedürfnisse, umfangreiche Verbrauchskontrollen, Lenkung der Investitionen und des Kredits voraus, Maßnahmen, vor denen Bonn nicht zurück- schrecken dürfe, da wir in unserer Rohstoff- versorgung„absolut abhängig“ vom Wes sten seien. In dem Prof. Erhard überreichten Strauß von Petersberger Wünschen und Er- mahnungen fehlen auch Preiskontrolle, Er- höhung des Reallohns und Gewinnanteils der Arbeiterschaft, Eindãmmung unnützer Inve- stitionen aus den Gewinnen unserer Geschäfts- Welt und ähnliche Blüten nicht. Es ist anzunehmen, daß Mr. MecCloy darü- ber nach seiner Rückkehr aus USA sehr ge- genständliche Richtlinien erteilen wird, nicht ohne einen Hinweis darauf, welch scharfe Ein- griffe in die Wirtschaftsfreiheit der Präsident der USA bereits vorgenommen, beziehungs- weise im Interesse der Rüstung und der Inflationskontrolle gerade in diesen Tagen angekündigt hat. Die freie Marktwirt⸗ schaft, welche von den Amerikanern bis vor kurzem als unabdingbarer Teil jener Freiheit des Individuums verfochten wurde für welche die Freiheitsstatue ihre brennende Fackel hoch hält, wird als eine Schönwetter- einrichtung in eben demselben Maß und Tempo in die Ecke gestellt, in welchem das Weltpolitische Barometer auf Sturm fällt. Wird es Prof. Erhard gelingen, angesichts solcher Zeichen erfolgreich für sein Prinzip der freien Marktwirtschaft zu streiten? Sein Kollege, der Vizekanzler und ERP-Mi- nister Blücher, der neben Prof. Erhard für ein umfassendes Gebiet westdeutscher Wirtschafts- politik verantwortlich zeichnet, ist weniger dogmatisch eingestellt. Er sieht unsere Lage so, daß ohne eine sofortige Stabilisierung von Löhnen und Preisen— d. h. also ohne grund- legende Eingriffe in die freie Marktwirtschaft — der Inflationsgefahr nicht begegnet wer: den könne. Dies schon deshalb, weil eine wei- tere Drehung der Lohn- und Preisschraube vnsere Wettbewerbsfähigkeit an den Export- märkten gefährden müsse. Blücher scheint also dem von Erhard vertretenen Selbst- heilungsprozeß der freien Marktwirtschaft zu mißtrauen. Er fordert deshalb z. B. eine staat- liche Vorratsbildung an Lebensmitteln und lebenswichtigen Rohstoffen, um„die Preise wieder in die Hand zu bekommen“. Ein sehr ernstes Wort richtete der Vize- kanzler auf einer Tagung der chemischen In- dustrie in diesem Zusammenhang an die Un- ternehmer verbände. Es gilt sicherlich ebenso auch den Bauernverbänden und den Gewerk- schaften. Die Industrieverbände, so erklärte Blücher, müßten aus dem unverantwortlichen Zustand von„Interessenklubs“ herausgeführt und zu echten Selbstverwaltungskörperschaf- ten umgebaut werden, die ihnen vom Staat übertragene Funktionen in voller Selbstver- antwortung durchführten. Dazu gehöre z. B. eine Regelung der„zu großen Produktions- kapazität“ in der Textilwirtschaft. Blücher tritt also hier für eine Marktordnung in Selbstverwaltung ein. Diesem Vorschlag kann man nur voll zustimmen. Mit freier Markt- Wirtschaft im Erhardschen Sinne hat dies aber nichts mehr zu tun. Einen ähnlichen Vorschlag macht übrigens das„Sonntagsblatt“ Hamburg, in seiner Num- mer 26/1951 unter dem Stichwort„Wann kommt der Bundeswirtschaftsrat?“ Es heißt dort u. a.:„Der Versuch, eine liberale Plan- wirtschaft unter dem Begriffsbastard der so- zialen Marktwirschaft zu treiben, muß schei- tern, wenn die Interessengruppen ihren egoi- stischen Standpunkt rücksichtslos vertreten. Eine rücksichtslose Interessenvertretung be- deutet in ihrer Konsequenz eine Sabotage der deutschen Politik.. Die tragische Weltlage wird zum Ausgangspunkt einer Politik ge- macht, die nur noch die Möglichkeit des eige- nen Vorteils und der Gewinnchancen sieht, unbekümmert um die Vorzeichen der Kata- strophe und der Situation der Deklassierten.“ Die Wirtschaftsverbände sollten u. E. den von Blücher gewiesenen Weg freiwillig be- schreiten, wenn sie nicht wollen, daß aus dem Zwang der Lage heraus die staatliche Büro- kratie diese Aufgaben der Marktordnung an sich zieht. Dieser Weg k ist allerdings mit Erfolg nur gangbar, wenn industrielle Unternehmer ebenso wie Bauern und Handel die gleiche Selbstdisziplin und Opferbereitschaft zeigen, (wie sie dem gewerkschaftlich organisierten Arbeitertum sind. heute noch selbstverständlich . 5 Revolution im Einzelhandel? Günther Latscha von der Frankfurter Einzel- handelsgesellschaft„Latscha“ sagte in einer Pres- se konferenz in Washington eine Revolution“ im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel durch Einführung amerikanischer Verkaufsmethoden voraus. Latscha und neun weitere deutsche Ein- zelhandels-Fachleute trafen in Washington ein, nachdem sie auf Einladung der amerikanischen Regierung ein vierwöchige Reise durch die Ver- einigten Staaten unternommen hatten, um die dortigen Verkaufsmethôden zu studieren. Nach ihrer Ankunft in Washington wurden sie vom Chef der Marshallplan-Verwaltung, William G. Foster, empfangen. Die deutschen Hausfrauen würden schon in den nächsten Monaten die Er- gebnisse dieser Reise merken, sagte Latscha. Vor allem sei geplant, die Selbstbedienung einzu- führen, Lebensmittel noch mehr als bisher fertig zu verpacken und die Auswahl zu vergrößern. „Die amerikanischen Verkaufsmethoden haben uns ungeheuer beeindruckt“, versicherte Latscha. „Hier ist wirklich der Kunde König.“ 14 788 Fahrzeuge für den Güterfernverkehr Die Zahl der Kraftfahrzeuge, die im Bundes- gebiet für den Güterfernverkehr zugelassen werden dürfen, ist vom Bundesverkehrsminister pis auf weiteres auf 14 788 festgesetzt worden. Nach Ländern teilt sich diese Gesamtzahl wie kolgt auf: Baden 501, Bayern 2 186, Bremen 400, Hamburg 1 032, Hessen 1 042, Niedersachsen 1 434, Nordrhein- Westfalen 4 369, Rheinland-Pfalz 933, Schleswig- Holstein 1 050, Württemberg-Baden 1 265, Württemberg- Hohenzollern 576. Wirtſchaftliches Kohlen-Verteilungsplan für die Industrie Die zwischen dem Bundeswirtschaftsministe- rium, der deutschen Kohlenbergbauleitung und der gewerblichen Wirtschaft zustandegekommene Vereinbarung, die über eine Tagesförderung von 373 000 Tonnen hinausgehende Förderung zu einem höheren Preis an die Inlandsverbraucher abzugeben, habe die Aufstellung eines neuen Kohlen-Verteilungsplanes erforderlich gemacht, wurde in Bonn erklärt. Nach den bisher vorlie- genden Angaben stehe fest, daß die eisenschaf- fende Industrie im dritten Quartal 1951 2,6 Mil- lionen Tonnen Steinkohle zum alten Preis er- halten soll. Der darüber hinausgehende Bedarf von rund 400 000 Tonnen müsse zu erhöhten Prei- sen gedeckt werden. Am schwierigsten gestalte sich die Lage bei der Gruppe„Übrige Industrie“. Dieser sollen im dritten Vierteljahr nur 1,4 Millionen Tonnen Kohle zum Normalpreis zugewiesen werden. Da- gegen habe diese Gruppe im zweiten Quartal 3,75 Millionen Tonnen erhalten, wobei der effek- tive Verbrauch wahrscheinlich noch wesentlich höher gelegen haben dürfte. Neben der eisen- schaffenden Industrie hätten bestimmte Zweige der Chemie- Industrie, der Industrie Steine und Erden, die Aluminium-Industrie sowie die Me- tallhütten und die Papier- und Pappefabriken die besten Aussichten, einigermaßen ausreichend mit Normalpreiskohle beliefert zu werden. Unternehmer über Zusammenarbeit im Betrieb Die Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unter- nehmer e. V. betont in einer auf ihrer Boppar- der Tagung gefaßten Entschließung, daß sie sich „in Erweiterung ihrer in Königswinter am 9. und 10. Februar 1951 entwickelten Grundsätze zu einer auf der menschlichen Begegnung im in- nerbetrieblichen Leben beruhenden Zusammen- arbeit“ bekenne. Die Arbeitsgemeinschaft ver- steht darunter u. a.„die Mitberatung(der Ar- beitnehmer) in allen für den Betrieb bedeuten- den wirtschaftlichen Fragen“, In der Resolution wird jedoch unterstrichen, daß die„betriebliche Leistungsgemeinschaft ein Mitwirken Betriebs- fremder“ ausschliege. Auch eine„Beteiligung der Mitarbeiter am Leistungsergebnis des Betriebes oder am Erfolg des Unternehmens“ wird in der Bopparder Entschließung gefordert. Vor Lohnerhöhungen bei der Bundesbahn Nach einer Mitteilung der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands stehen die Lohnver- handlungen mit der Hauptverwaltung der Deut- schen Bundesbahn vor ihrem Abschluß. Für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1951 soll rückwir⸗ kend ein Teuerungszuschlag von je 11 DM ge- zahlt werden. Mit Wirkung vom 1. Juli ist eine Erhöhung der Stundenlöhne um 10 bis 14 Pfen- nig je Stunde vorgesehen. Die neue Lohnver- einbarung soll im Hinblick auf die unsichere Preissituation nur kurzfristig abgeschlossen wer- den. 5 Mehr Eiweiß oder mehr Getreide? Anläßlich des zur Zeit in Düsseldorf stattfin- denden„Fleischerverbandstages 1951“ versicherte Bundesernährungsminister Niklas erneut, daß der Anschluß der Brotversorgung an das nächste Wirtschaftsjahr gesichert sei, Wogegen bei der Futtermittelversorgung„ein großes Loch“ gähne. Nach letzten Unterlagen werde zur Zeit mit einem Schweinebestand von 11,2 Millionen Stück zu rechnen sein. Dies bedeute ein Mehr von rund 2,5 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Er müsse nun entscheiden zwischen einer befrie- digenden Deckung des Eiweißbedarfs durch Ver- mehrung, oder einer Sicherung der Versorgung mit Brotgetreide durch eine Verminderung des Schweinebestandes.„ 6 Wirtschaft in Kürze Der Gehaltstarif für die Arbeitnehmer im pri- vaten Bankgewerbe ist nach einer Mitteilung der Gewerkschaft Handel, Banken und Versiche- rungen zum 15. August 1951 gekündigt Worden. In der vergangenen Woche ist die westdeutsche Steinkohlenförderung mit einem Gesamtergebnis von 2 295 295 Tonnen gegenüber 2 337 017 Tonnen in der Vorwoche leicht abgesunken. Eine generelle Befreiung der kommunalen Be- triebe von der Aufbringungspflicht für die Inve- stierungsanleihe für die Grundstoffindustrie for- derte der Verband der kommunalen Unterneh- men, da diese selbst sehr viel fremdes Kapita- brauchen. Rund 400 Millionen DM seien allein Während der nächsten fünf Jahre zur Sicherung der Energie- und Wasserversorgung sowie für den Ausbau des Nahverkehrs erforderlich. Die US-Regierung schloß ihre Bücher für das Fiskaljahr 1951 mit einem Uberschuß von 3,3 Milliarden DM ab. Die Nettoeinnahmen betrugen 48,1 und die Ausgaben 44,6 Milliarden Dollar. IIRO in Wiesloch produziert wieder Die Tiefkühlkonservenfabrik Bronner und Heuss Nachfolger(TIKO) in Wiesloch bei Hei- delberg hat Verhandlungen mit einer Hambur- ger Industriegruppe erfolgreich abgeschlossen. Wie der Inhaber der Firma mitteilte, kann mit der Wiederaufnahme der Produktion sofort be- gonnen werden. Die für das sofortige Anlaufen der Produktion notwendigen Betriebsmittel stün- den bereit. Es sei der TI KO gelungen, größere Aufträge der amerikanischen Armee zu erhal- ten. Die TIKO hatte sich vor einiger Zeit in einer schweren Absatzkrise befunden. Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg-Ba- den ist im Juni um 1265 auf 51 424 zurückgegan- gen. Wie Arbeitsminister Stetter vor dem Pi- nanzausschuß des Landtages weiter mitteilte, betrug die Zahl der Arbeitslosen Ende Juni i Landesbezirk Nord württemberg 19 407, in Nor baden 32 017. Im zweiten Vierteljahr 1950 ist die Zahl der Beschäftigten von 1 312 327 auf 1 327 038 gestiegen. Keine deutschen Kohlenreserven Die Haldenbestände im westdeutschen Stein- kohlenbergbau betrugen nach Mitteilung der Deutschen Kohlenbergbauleitung in der zweiten Junihälfte nur 45 000 bis 51 000 Tonnen, während sich allein eine Tages förderung schon auf durch- schnittlich 385 000 Tonnen beläuft. Es handelte sich bei den Haldenbeständen jeweils um ganz geringfügdge Mengen, die bei einigen Zechen ge- legentlich einen Tag lang liegen blieben, bevor sie abtransportiert wurden, Ein Streik im Koh- lenbergbau von nur kurzer Dauer würde daher nicht nur die gesamte Industrie zum Erliegen bringen, sondern auch innerhalb von zwei Ta- gen die Elektrizitätswerke und die Bundesbahn zu schwerwiegenden Einschränkungen zwingen. Produktionsergebnis noch zu steigern Die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirt- schaft auf den Weltmärkten könne noch gestei- gert werden, wenn es gelinge, das Produktions- ergebnis pro Arbeitsstunde auf den Vorkriegs- stand zu heben. Wie wirtschaftspolitische Sach- verständige der Bundesregierung erklären, lag im Kohlenbergbau im Monat März die Leistung pro Arbeitsstunde nur bei 72,6 Prozent des Stan- des von 1936, in der Stahl- und Eisenindustrie bei 83,9 Prozent, in der Verbrauchsgüterindustrie bei 91,3 Prozent und in der allgemeinen Pro- duktionsgüterindustrie bei 95,6 Prozent. * Mannheimer Produktenbörse vom 2. Juli Die Umsatztätigkeit am Brotgetreide markt ist sehr begrenzt. In Mittel- und Norddeutschland Wird Ware neuer Ernte bereits zu den höchst zu- lässigen Preisen mit Zuschlägen gesucht, während Süddeutschland sich zurückhaltend zeigt.— Am Hafer markt übersteigt die Nachfrage das kleine Angebot.— Der Gersten markt ist ruhig. Die Aussichten der neuen Ernte werden als gut bezeichnet. Neue Wintergerste auf Basis von 41,50 DM ab Niederrhein, Friesland und Hannover offeriert. Marokkogerste zu 47,5% DM, Irakgerste zu 44 DM und syrische Gerste zu 44,50 DM ab Seehafen angeboten. Eine Zurückhaltung des Konsums ist zu beachten. Am Mehl markt laufendes Bedarfsge- schäft. Hellere Sorten, besonders Type 630, sehr ge- fragt, da anscheinend das Importmehl zur Neige geht. In Konsummehl besteht sehr gutes Angebot. — Der Futtermittel markt hat ruhigen Um- satz. Kleie hat starke Nachfrage, die nicht befrie- digt werden kann. Slhaltige Futtermittel ruhig. Fütterhaferflocken sind mit 76—79 Dm in klemmen Mengen abzusetzen. Bei Raps stärkeres Interesse, wobei von den Simühlen zuletzt 98 DM angelegt wurden. Nachfrage besteht nach Brasilmais, der zu 46 DM offeriert wird, während UsaA-Gelbmais æu 46,50 DAI und Angdamais zu 46,25 DM ab Seehafen angeboten werden. Bei freiem Miloeorn t ein Preisanstieg auf 40 DM festzustellen.— Am Rau- futter markt besteht für neues Heu noch we nig Interesse. Die Preisbasis ist noch nicht einheit- lich.— Am Kartoffelmar kt sind alte Speise- kartoffeln kaum am Markt, während das Angebot in neuen inländischen Speisekartoffeln als sehr gut bezeichnet werden kann. Der Absatz ist gut. Die Preise sind von 10,50 auf 7,50 DM zurückgegangen. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 2. Juli Auf trieb: Großgvieh 507, Kälber 306, Schweine 1724, Schafe 30.— Preise: Ochsen A jung 10% bis 104, K 9299, B 3591; Bullen AA jung 96101 A 9095, B 3489; Kühe A jung 85-90, K 6884, B 71-77, C 62—70, D bis 61; Färsen A 101-405, A 95100, 8 3994; Kälber A 128134, B 117125. C 102110, D bis 35; Schweine A 106-110, B L 107 bis 110, B II 108114, C 108114, D 106-114; Sauen G I 95100, G II 90—94; Schafe nicht notiert. Mark t verlauf: Großvieh schleppend, Uber- stand, Kälber mittel, gegen Schluß abflauend, Schweine schleppend, Spitzentlere in Großvieh und Kälber über Notiz. SCHATTEN 5 2 . un Nori R OM AN VON DORIS E I C R E Verlag Oertel /Spörer, Reutlingen 30. Fortsetzung Nori Warf einen verächtlichen Blick auf den Gescholtenen und eilte dann in die herrliche Maiennacht hinaus. Aber so süß die Linden auch dufteten, und so hell der Mond auch am Klaren Nachthimmel stand, Nori hatte diesmal weder Blick noch Gedanken für diese Schönheit. Am nächsten Sonntag brachte Nori Aebi- Franz dreihundert Franken von ihrem eige- nen Geld, aber sie war auf keine Weise dau zu bewegen, es auszuhändigen, bevor er ihr auf einem schmierigen Zettel eine Quittung ausschrieb. Er tat es sehr ungern, aber die Geldgier war stärker, außerdem fürchtete er das Gefängnis nicht im gleichen Maße Wie Lienert, falls seine kleine Erpressung ans Tageslicht käme, er war doyt bereits eine Art. Stammgast, besonders in Wintermonaten. „Eine Anzahlung, nicht der Rede Werte, sagte er verächtlich, als er das Geld einstrich. „Wenns ausgegeben ist, melde ich mich Wie- der; ich weiß ja, wo du zu finden bist, und du hast beim Amrein sicher einen schönen Lohn. Du bist ja noch jung, Meitli. kannst gut einmal eine Weile für einen Aebi-Franz schaffen.“ r lachte laut auf, als Nori in ohn- mächtigem Grimm die Türe zuschmetterte, und dieses Gelächter verfolgte sie bis auf die 98 Straße hinaus wie ein Gekicher der Hölle. Allmählich begannen Noris schlechtes Aus- schen und ihre gedrückte Stimmung Amreins aufzufallen, und da ihr Verhältnis 2 dem 7 Madchen in letzter Zeit doch ein rast herz. liches geworden War, begannen sie r mit Fragen zuzusetzen. Wie gern Hätte Nori sich Herrn Amrein eröffnet, aber wie konnte S8 das, da sie doch ihren Vater schonen mußte? Er wußte so gut wie jedermann in den bei- den Dörfern, daß sich die feindselige Stim- mung gegen ihn seit Bianchinis Tod ver- schärft hatte. So menschlich er sich auch ihr gegenüber zeigte, so War doch nicht zu er- Warten, daß er Lienert diese ernste und unverdiente Herabsetzung seines Ansehens Ohne weiteres verzeihen würde, Nein, Nori Plieb nichts anderes übrig, als weiter zu schweigen und ihre langjährigen Ersparnisse nach und nach ins Oberdorf zu tragen, um sie in Aebi-Franzens unersättliche Hände zu legen. Er hatte seine Rache und genoß sie uneingeschränkt. Der Grubenmeister ahnte nichts von dem archenden Unheil, das über seinem Haupte schwebte. Er war ein müder alter Mann ge- Worden, dem die Tagesarbeit schon sauer Würde und dessen Blick oft nachdenklich Auf seiner Jüngsten lag, als Überlege er, Ob es ihm noch vergönnt sein Werde, ihr das tägliche Brot zu verschaffen, bis sie selbst dazu in- Stande war. Alice begann jetzt ihr drittes Lehrjahr und wohnte ganz im Oberdorf Hans-Joggeli, der gar zu gerne Süßes schleckte, War in Delsberg bei einem Bäcker in die Lehre getreten, da er gar keine Neigung zur Fabrik- Arbeit zeigte. Suse hatte jetzt noch ein zwei- tes Kammerchen vermietet und tat redlich das Ihre, um den Verdienst des Vaters zu strecken und das vorhandene Geld einzutei- len, So jung sie war, hatte sie schon Bekannt- schaft mit einem Burschen und Lienert er- Iaubte das nur darum, weil er von diesem dite beste Meinung hatte. ES War jener Karl, der in der schicksalshaften Hochwassernachf, in der Noris Herzensverwirruns mren An- * 5 fang genommen, die Wache am Wehr gehabt hatte. Was er bei der älteren Schwester nicht erreichte, das gelang ihm nun bei Susi besser, und an jedem Sonntagnachmittag konnte man die beiden miteinander in den Höhen über den Dörfern herumklettern sehen. An ihrem achtzehnten Geburtstag würde Susi die Ver- lobung mit Karl bekannt geben dürfen, dar. aluf Wartete sie nun voller Freude und Glück. Als der Sommer, der überaus heiß und regenarm gewesen war, seinen Höhepunkt erreicht hatte, war Nori weiter als je von der Eyfüllung ihrer überseeischen Pläne entfernt. Ihre Hoffnung war denn auch müde gewor- den, und die Vorahnung kommender Ent- Selgünng beschattete sie bereits. Es gab außer Nori noch jemanden im Am- Teinhaus, dessen sonst gesundes Aussehen 2u Wünschen übrig ließ. Herr Amrein, der an- scheinend Unverwüstliche, hatte die Hitze des Sommers schlecht vertragen. Sein Herz machte im neuerdings ernstlich zu schaffen, der Blutdruck war beängstigend hoch. Der Haus- Arat riet dringend zu einer totalen Umstel- jung der Lebensweise: leichtere Weine, kein Nikotin, bekömmliche, leicht verdauliche Speisen in mäßiger Quantität, und mehr Be- Wegung in frischer Luft. Florian Amrein, der überzeugte Anhänger Epikurs, Warf alle diese Ratschläge in den Wind. Ihm käme es weni- ger darauf an, lange, 31s Vielmehr gut zu leben. Wenn es nachher Kurzschluß gäbe, 80 sei das eben nicht zu ändern., Er hielt nicht einmal die verordnete Spritzenkur durch, die die Herztätigkeit unterstützen sollte Zwar Wär er zu höflich, dem Arzt zu sagen, daß er diesem Zeug nicht das geringste zutraue, aber er War merkwürdig oft gerade dann im Be- trieb unauffindbar, wenn der Wagen des Arztes vorfuhr. Schließlich hatte der es satt, Seinem unwilligen Patienten nachzurennen, und wandte sich dankbareren Klienten zu, Florian Amrein aber schüttelte sich bei der fürchterlichen Hitze den starken Wein liter- Welse in die ausgedörrte Kehle. an einem Montagmorgen brachten sie ihn heim, kaum eine Stunde, nachdem er das Haus verlassen hatte. Er war an diesem Mor- gen früher als sonst aufgestanden, da der Hochofen, an dem eine notwendige Reparatur gemacht worden war, neu angeheizt werden sollte. Aus irgendeinem Grunde war er— Wohl zur letzten Inspektion— die schmale eiserne Feuerleiter hinaufgestiegen; auf Hal- ber Höhe hatte er sich plötzlich ufngedreht und mit merkwürdig erstickter Stimme etwas heruntergerufen, was niemand verstand. Da- bei hatten die Untenstehenden mit Befremden bemerkt, wie er, der diese Leiter hunderte male begangen hatte, plötzlich vornübersank, sich an die eisernen Tritte klammerte, gleich- Wohl das Gleichgewicht verlor und abstürzte, bevor ihm noch jemand zu- Hilfe kommen Konnte. Nori telephonierte verzweifelt Hinter deri Arzt her, der überall, wo sie anrief, entweder schon gegangen oder noch nicht gekemmen War und atmete erst auf, als sie ihn endlich erreicht hatte. Frau Amrein wẽãsar seit dem Augenblick, da man den lebensfrohen Hünen bewußtlos zu ihr hereingetragen hatte,. keinerlei Tun mehr fähig und überließ, Hilf los wie ein Find, alles Noris bewährten Händen. 5 N„„ Etwa anderthalb Stunden nach seinem Un- Fall, bevor der Arzt noch zur Stelle War, Sing ein leichtes, kaum wahrnehmbares Zu. begierig wartend seinem Bett glaubten zuerst, daß sich das wiederk Bewußtsein auf diese Weise ant tauschten einen erleichterten Blick VVV Santiago Roger Adam galt bis 1920 als einer der reichsten Fabrikbesitzer Chiles. Aber er War nicht glücklich; denn um seine Gesundheit bemühten sich seit 20 Jahren zahlreiche HKerzte. Obwohl sie ein Vermögen verdienten, konnten sie das Ende Adams nur hinaus- zögern. Der Krebs fraß unerbittlich weiter. Ende 1920 traf er schließlich den Lebensnerv des unglücklichen, wohlhabenden Mannes. Da Lydia Adam, die Frau des Fabrik- besitzers, längst tot war, hatte Roger seinen einzigen Sohn Ilia als Universalerben seiner Fabrik und des zurückgelassenen Vermögens von zwei Millionen Dollar eingesetzt. Ilie Adam, schon seit frühester Jugend ein Son- derling, dachte jedoch gar nicht daran, das väterliche Werk fortzusetzen. Das Geld wollte er auch nicht haben. Die kleine Stadt Temuco in Südchile erlebte eine ungewöhnliche Ueber- raschung, als Ilia Fabrik und Millionen ein- kach einem armen Ingenieur schenkte. Er brauchte 10 Tage, um dem armen Manne sein Vermögen aufzureden. Dann verschwand er spurlos. Adam junior wurde zum Welttramp. Er haßte, wie erst später aus seinem zufällig auf- gefundenen Testament hervorging, diese Welt, in der er leben mußte. Er wollte„sich mit der Natur versöhnen“ und zog als Landstreicher in aller Herren Länder umher. Der einst so wohlhabende Sohn achtbarer Eltern führte nie einen Pfennig Geld bei sich. Nach wenigen Monaten trug er nur noch ab- gerissene Kleidung. Er erbettelte sich sein täglich Brot und Nachtquartier. Auf zahl- reichen kleineren Frachtschiffen heuerte er an und fuhr als Bordarbeiter zwischen den Kontinenten hin und her. 17/%mal landete Ilia Adam in Gefängnissen 68 Strafen verbüßte er wegen Landstreicherei in 18 Ländern., Dreimal stand er in Verdacht, Agent oder Spion zu sein und entging nur mangels ausreichender Beweise längeren Freiheitsstrafen und dem Todesurteil in der Türkei. in Bombay gab das Schicksal dem Hadern- den einen Wink, den Welttramp an den Nagel zu hängen. Der Maharadscha von Gorato, ein Freund seines Vaters, erkannte Ilia Adam Wieder und war erschüttert über seinen selt- samen Entschluß, als Landstreicher sein Leben zu verbringen. Er erbot sich, die Fabrik in Temuco zurückzukaufen und ihm sein ver- schenktes Vermögen zu ersetzen, Ilia wies die helfende Hand entschieden zurück und Ilia verzichfeſe auf zwei Millionen Dollar Sonderling führt das Leben eines Vagabunden trampte weiter durch China, Rußland, Polen und ganz Westeuropa. Dreimal hat Welttramp Adam zu Fuß und, wenn es nicht anders ging, per Schiff die Welt umrundet. Die Unruhe trieb ihn von Ort zu Ort. Nirgends fand er nach seinen Worten unter den Menschen ein Zuhause. Alt und grau geworden kam dieser unstete Mensch in diesen Wochen, 64 Jahre alt geworden, wie- der in Chile an. Er strich um sein einstiges Anwesen, sah bekannte Arbeiter und frühere Bekannte, aber niemanden sprach er an. Vor Temuco setzte er sich, schon seit Tagen von einer schweren Lungenentzündung be- fallen, im Straßengraben nieder und verfaßte das„Testament mit den Erinnerungen des Welttramps Ilia Adam, einst Fabrikbesitzer in Temuco“, Er schilderte sein ganzes Land- streicherdasein und kam auf seinen damaligen Entschluß, Vermögen und Besitz zu verschen- ken, nur mit drei Sätzen zurück:„Ich hasse die Menschen, wie sie nach Reichtum streben und dabei oft zu Bestien werden. Ich ging den anderen Weg und mir ist wohl dabei. Ich wollte keine Menschen sehen und auch keine Hilfe von ihnen!“ Danach drückte dem Welt- landstreicher Ilia Adam der Tod die Augen zu. Ingenieur Bernardo Gellie nahm tief er- schüttert das Schicksal seines Spenders zur Kenntnis, für den er eine feierliche Beisetzung an der Seite seines Vaters veranlaßte und einen Ehrenstein setzte. — IM SEEN- PARADIES VON IRLAND Eine sehenswerte Abwechslung im strengen Gebirgscharakter des Carrantuo Hill- Berglandes bieten die berühmten Seen von Killarney im Südwesten der Grünen Insel. Hier bieten sich herrliche Ausblicke auf die grandiose Bergwelt ringsum. Diese Seen sind Uberreste aus der Eiszeit, jener Epoche aus der Urgeschichte unserer Erde, als Großbritannien und Irland noch von einer festen Eisschicht bedeckt waren. Blick auf den Großen See bei Killarney.(Orbis) Seine Majestät der Bettlerkönig von Halkutta Das wunderliche Gewerbe des seltsamen Rechtsgelehrten Ibah Dschi-Han Kalkutta In der elegantesten Wohnstraße von Kal- kutta steht eine große Villa in einem riesigen Park, der sich wie ein grüner Teppich zwi- schen den schneeweißen Häusern des Viertels ausnimmt und dessen rückwärtiger Eingang an einer ganz anderen Straße liegt. So groß ist dieser Garten an dem stets verschlossenen Portal dieses schlogähnlichen Hauses findet man den Na- men des Besitzers nicht. Dafür hängt an dem unscheinbaren Rückeingang des Parkes, in einer kleinen Nebenstraße, unter Glas in einem schmalen Messingrahmen eine schon vergilbte Visitenkarte mit den wenigen Wor- ten:„Ibah Dschi-Han, Rechtsgelehrter“. „Man muß Geduld haben, Euer Gnaden!“ Englands Einbrecherkönig nach zwanzig Jahren endlich gefaßt London Der untersetzte Mann, der kürzlich in Dartmoor den eleganten Herrenanzug für zehn Jahre gegen die Sträflingskleidung mit den eingewebten Pfeilen vertauschte, machte mit seinem gutmütigen Alltagsgesicht auf der Anklagebank keineswegs den Eindruck eines Schwerverbrechezs. Auf die Frage des Rich- ters, wieso er nahezu zwanzig Jahre unent- deckt seinen Verbrechen nachgehen konnte, erwiderte Henry Bryan mit leiser Freund- lichkeit:„Man muß eben Geduld haben, Euer Gnaden!“ Geduld bewies Henry bereits in jungen Jahren, als er den Plan faßte, die Panzer- schränke der großen Geschäfte, der Banken, Juweliere und Postkassen auszunehmen. Nicht mit Hilfe von Sauerstoffgebläsen oder Brech- eisen, nein, so plump wollte Henry nicht vorgehen Er suchte sich bei jeder ausbaldo- werten Gelegenheit einen Abdruck des Geld- schrankschlüssels zu verschaffen, und wenn er den hatte, war der Einbruch nur noch eine elegante Angelegenheit von wenigen Minu- ten. Das Beschaffen des Abdruckes freilich er- forderte viel Zeit, meistens zwei, drei Jahre. Aber Henry hatte ja Geduld, und er scheute keine Mühe und Kosten, um zu seinem Ziel zu kommen. Er, der große Planer in Einbruchs- diebstählen, und seine Leute, die er vor- schickte, konnten als Boten, als Kontormäd- chen, Briefträger oder Nachtwächter eisern warten, bis der einmalige, erregende Augen- blick kam, in dem sie den begehrten Schlüssel hastig in die Wachsmasse drückten. Alles weitere besorgte dann ein Schlosser, der ein wahres Genie im Anfertigen von Nachschlüsseln zu den komplizierten Sicher- heitsschlössern war. Als er starb, verpflichtete sich Bryan den Chefmecheniker einer be- kannten englischen Geldschrankfabrik und zahlte ihm allmonatlich ein sagenhaftes Ge- halt. Die hohen Unkosten kamen wieder herein; denn in den 407 Geldschränken, die Henry im Laufe von 20 Jahren ausplünderte, erbeutete er fast sechs Millionen Pfund. Erwischt wurde er nie, denn mit seinen Nachschlüsseln und Lederhandschuhen hinter- ließ er keine Spuren. Zwanzig Jahre lang stand die Polizei vor einem Rätsel. Man wußte, daß alle diese Einbrüche nur mit Nachschlüsseln durchgeführt worden sein konnten, und kontrollierte daher unauffällig Tausende von Schlossern und Tausende von Panzerschrankschlüsseln, Die zeitraubende und umfangreiche Kleinarbeit rentierte sich aber, größere Geldausgaben von Bryans Mechaniker und winzige Wachsreste an einem Schlüssel der Bank von Waterlooville brachten die entscheidenden Hinweise, Anderthalb Tage nach dem Einbruch in jene Bank konnten die meisten Bandenmitglieder verhaftet werden. Bryan erhielt zehn Jahre, seine Genossen etwas weniger, Hinter den Gittern von Dart- 11 0 können sie sich nun weiter in Geduld üben. Das ist alles; und doch könnte über diesem Namen eine kleine Krone stehen, denn der Besitzer dieses Hauses ist der ungekrönte König der Bettler von Kalkutta. Um recht zu ermessen, was dies eigentlich bedeutet, muß man Kalkutta genau kennen, über das Gewerbe der Bettler dort genau un- terrichtet sein und wissen, daß sie seit Jahren in den selben Straßen und an den gleichen Ecken und Plätzen ihren Stammplatz haben. Sie sind den Einwohnern genau bekannt; aber sie kennen auch alle Einwohner und wissen viel mehr, als die ganze Polizei. Aber sie sind verschwiegen und geben nur ganz selten etwas von ihrem Wissen preis. Schon als ganz junger Mann fühlte sich Ibah Dschi-Han zu den Bettlern irgendwie hingezogen. Er traute ihnen, nicht mit Un- recht, eine besondere Geheimwissenschaft zu, er hatte gehört, daß viele von ihnen eigent- lich wohlhabende Leute waren und hielt die alten Männer an den Straßenecken für weise und lebensklug. Es war für ihn, den jungen Rechtsgelehrten, nicht einfach, den Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Bei den ersten Versuchen, mit Bettlern über ihr Gewerbe zu plaudern, stieß er auf eisige Ablehnung; als er später in einem ganz an- deren Stadtviertel den Versuch wiederholte, mußte er erkennen, daß sein Vorhaben längst „Weitergemeldet“ worden und er allen Bett- lern von Kalkutta bereits signalisiert war. Sie hielten ihn, wie er später erfuhr, für einen Spitzel der Polizei. Aber der junge Mann gab sich nicht ge- schlagen Er bemühte sich darum, Bettler, die sich irgendeines Vergehens schuldig ge- macht hatten, der Polizei gegenüber zu ver- treten und mit der Zeit wurde er bei allen solchen Fällen hinzugezogen. Er setzte sich so gut für die Verdächtigen und Angeklagten ein, daß die Bettler allmählich doch Zutrauen zu ihm faßten und ihn sogar zu den Wochen- versammlungen, die sie distriktsweise ab- hielten, hin und wieder einluden, zumal dann, wenn Fragen zu erörtern waren, die in sein Arbeitsgebiet flelen. Nach und nach liefen alle wichtigen Fäden bei ihm zusammen. Er war der Mann, der in Kalkutta am besten Bescheid wußte, denn das weit aus- gebaute Signal- und Verständigungssystem der Bettler stand ihm zur Verfügung: Kanal- röhren, Zaunwege über Hinterböfe, Kreide- striche und Geheimzeichen an den Autobussen, die alle an dieser Autobahnlinie sitzenden Bettler in Minuten informieften. Durch das Wissen, das ihm auf diese Weise zugänglich war, wurde er zum besten Ver- teidiger in Kalkutta überhaupt. Er konnte es sich erlauben, die höchsten Honorare zu for- dern und sich eine Villa zu kaufen, die an ein Schloß erinnert Ursprünglich hatte er die Absicht gehabt, die Bettlef kostenlos rechtlich zu vertreten. Aber sie hatten sich heftig da- gegen gewehrt und gemeint, daß jede Arbeit Hane lauvee Heselſiauſten „Für Bobby Ochsenbouillon mit Toast und Gemüse, für Putzi gehacktes Fleisch mit Spinat, für Doggen Rindsknocken und Sckinkenbein und für Ihren vegetarischen Liebling frisches Ge- müse mit Nudeln“— das hat die Speiseb arte des Dampfers„Ilse de France“ für die Hunde der Passagiere bereit Mancher Arme wäre froh, könnte er an Bord dieses Schiffes solch ein Hundeleben führen.“ . 2 In einem neu eröffneten Lokal in Lansing⸗ USA, das vorzüglichen Griechenwein aus- schenkt, kann man kostenlos zu Mittag essen, wenn man den griechischen Wirt ohne zu stottern mit seinem vollen Namen anredet. Er heißt Papavlabodimitrakopeules. * Dernier ori in Paris: Zur farbigen Toilette der farblich passende Hund] Purpurrot gefärbte Schäferhunde, rosa budel und himmelblaue Foxterrier werden von den mondanen Damen im Bois de Boulogne an der Leine geführt. Wie wär's— bei der wechselnden Mode— mit Chamäleons? auf der Welt ihren gerechten Lohn haben müsse. Und da er inzwischen ihre wirtschaft- lichen Verhältnisse kannte, nahm er von ihnen auch die allgemein üblichen Vergütun- gen an. Ibah Dschi-Han ist inzwischen alt gewor- den, Jahrzehnt um Jahrzehnt hat er sich mit der Polizei und mit den Richtern berum- geschlagen und will sich, wie er seinen vielen Klienten bekanntgab, zur Ruhe setzen, Nur seinen Bettlern bleibt er treu. Er wird auch weiter ihr Rechtsanwalt sein, wenn es nötig ist. Die Bettler aber, die mit ihm sprechen wollen, kommen durch den Hintereingang in jener Nebenstraße, wo unter Glas die gelbe Visitenkarte hängt, über der unsichtbar die Bettlerkrone von Kalkutta schwebt e DAS EUKUTOL-STSTEM: Das fetthaltige biologische Hauttonikum Eukutol 6 nach gründlicher Reinigung g der Haut stark auftragen und über Nacht gut einwirken lassen(Hautnchrung) J EUKRU TOC 1 E. ei: cs HTS Dag EUKUTOLTI-Ss YSTEM gibt Ihnen die Gewißheit einer Diologiech richtigen und kosmetisch hochwertigen Hautpflege Die durch erhöhte biologische Aktivität der Haut verurscchten Absonderungen Fründlich mit einem mit Gesichistau gut getränkten Wattebausch entfernen Gen Gag. bunurot; Dis hauimattierende Hormon-Schönheitscreme dünn auftragen und gutverreiben. 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Eine FHausbesitze- rin aus Schlierstadt hatte gemeinsam mit ih- rem Sohn eine in ihrem Haus wohnende Neubürgerfamilie mit drei kleinen Kindern Ausgespęerrt. E! nach langen Verhandlungen des Bürge S mit der Wobnungsin- nhaberin ko die Familie ihr Heim wie- der betretet zuvor. e die Mieter Singeschlossei seine Wol dem genen Zimmers Ur 57 c ei mes im zwe verlassen. Sprung Us Stock gele- 13ler-Gesetz für Sandhausen undurchführbar Heidelberg(wb). Der Gemeinderat von Sandhausen im Landkreis Heidelberg er- 5 die Bestimmungen des Bun- Artikel 131 nicht erfüllen einem an die Geschäftsführung des Ver bande 28 0 cher Gemei n in Karls- Tuhe Seri ichteten Schreiben erklärte der Ge- 1 die Planstellen in Sandhausen restlos besetzt,. Man könne also uri glich 20 Prozent des gesamten Besol- Aungsgufwandes für Helmatvertriebene so- Wie verdrängte Beamte und Angestellte auf- wenden. zum Aderat, er- und Paul-Fest in Bretten Bretten(lub). Die Stadt Bretten feierte vom 30. Juni bis 2. Juli das Volksfest„Peter und Paul“, dessen Höhepunkte der Empfang der Bürgerwehren aus Württemberg, Baden und Hessen, ein historischer Festzug und ein Festspiel um den Empfang von Kaiser Karl V. zin Bretten bildeten. Unter anderem wohnten auch die Minister Ulrich und Schenkel den Festlichkeiten bei. Ulrich unterstrich in einer Länder Württemberg und Baden. Das diesjährige Pe- ter-und-Pauls-Fest war eines der eindrucks- Vollsten der letzten Jahre. Aus ganz Nordba- den waren rund 25 000 Besucher erschienen. 25 000 beim Pet Pfarrer müssen Volksmissionare sein Mosbach Gwp). Der badische Landesbi- Schof D. Bender erklärte auf einer Tagung der Landesgruppe Baden des evangelischen Pfarrvereins in Mosbach, die Pfarrer müßten darum ringen, einfacher zu predigen. Man müsse die Außenstehenden in die Kirche und Zu den Quellen des Christentums führen. D. Bender sagte wörtlich:„Wir müssen der Vor- Stellung, daß die Pfarrer die Kirche sind, den Kampf ansagen. Wir müssen Volksmissio- näre sein“. Saarländische Schulkommission in Weinheim Weinheim) Bergstraße(leb). 30 Schul- Träte, Schulleiter und Vertreter des Erzie- Hungsministerfuras des Saarlandes trafen in Weinheim ein. Die saarländischen Erzieher Wollen sich an den Weinheimer Volksschulen mit der sogenannten„‚Ganzheitsmethode“ vertraut machen. Diese Unterrichtsweise weicht von der üblichen Simultenlehre 5 Ommen ab. Außerdem interessieren sich d „Reife- Test“, der 85 Neugeborenes im Ofen verbrannt Mosbach(leb). Eine geschiedene Frau aus dem oberen Schefflenztal hat vor kur- zem ihr Kind nach der Geburt getötet und die Leiche im Ofen verbrannt. Die Frau wurde in Haft genommen. Todesurteil in Freispruch umgewandelt Rastatt Gch, Das französische Oberste Gericht in Rastatt hat den 34 Jahre alten Kraftfahrer August Brucker aus Zweibrücken. der vor einem Jahr wegen Kriegsverbrechens zum Tode verurteilt worden war, in letzter Instanz wegen Mangels an Beweisen freige- sprochen. Das französische Gericht erster Instanz in Neustadt/ Weinstraße hatte im Juni 1950 das Todesurteil aufgrund der Aussagen von acht Zeugen ausgesprochen, die in Bruk- Ker einen Wachmann des Konzentrations- lagers Buchenwald erkannt haben wollten und ihn beschuldigten, auf dem Aubenkom- mando Aschersleben Häftlinge mißghandelt zu haben sowie für deren Tod verantwortlich ge- Wesen zu sein. In der Revisionsverhandlung Saen außer Brucker noch drei Männer als Statisten auf der Anklagebank. Die als Be- lastungszeugen auftretenden ehemaligen Häft- Unge erklärten, daß sich Brucker unter den vier Männern nicht befinde. Ehemalige Ka- meraden des Angeklagten rekonstruierten dessen Einheitszugehörigkeit So, daß er als Täter gar nicht in Frage kommen konnte. Der . Freigesprochene, der nahezu fünf Jahre Haft Vverbſigt hat wurde sofort freigelassen. 8 Mordprozeß Stanek eröffnet Karlsruhe dw). Vor dem Schwurge- richt Karlsruhe begann der Prozeß gegen den 4 Jahre alten Kraftfahrer Albert Stanek aus berschlesien. Stanek, der seit dem Jahre 1948 in Karlsruhe wohnt, Hatte in der Nacht zun 17. September 1950 seine Geliebte, eine 35 Jahre alte Frau aus Karlsruhe, durch 20 lesserstiche getötet. Als Motiv der Tat hatte nek, der sich bei früheren Vernehmungen Schuldig bekannt hatte, angegeben, er Seglaubt, seine Freundin wolle ihn ver- Elagte bestreitet jedoch, die a haben. Er habe Lokale Rundschau Bazar brachte frohen Ausklang Noch einmal war Hochſtimmung beim Bazarausklang Trumpf, heraufbeſchworen durch ein großes volksfeſtliches Treiben an der Turnhalle, unterſtützt durch einfalls⸗ reiche Darbietungen aller Beteiligten und nicht zuletzt von der ausgelaſſenen Stim⸗ mung der Anweſenden, die mit einem la⸗ chenden Auge auf die„Bomben“ ſtimmung und mit einem tränenden Auge auf den leicht lädierten Geldbeutel Abſchied nah⸗ men von dem dreitägigen, bunten Leben, die Volksfeſtſtimmung und auch Volksfeſt⸗ wetter neben einer guten Organiſation ge⸗ zeitigt hatte. Am Montag gaben ſich die Frauen in der Turnhalle bei einem„offi⸗ ziellen Kaffeegroßklaſch“ ein ſehr zahl⸗ reiches Stelldichein. Soweit die Unterhal⸗ tung nicht aus eigenen Mitteln beſtritten wurde, ſorgte der ev. Mädchenkreis und die Jungmädelſchar mit luſtigen Spielen und Tänzen für frohe Laune und gute Stimmung. Der Abend ſelbſt erlebte natür lich im Feſtzelt ſeinen Höhe. war es wieder die Kapelle Schary, die ſämtliche Regiſter des unepſchöpflichen Re⸗ pertoiers zog, um die glänzende Stimmung am Sieden zu halten, auf der anderen achmittag 9 Tur Seite die Turnerinnen des SV 07, die mit der Aufführung eines und dem abſchließenden Negertanz haltenden Beifall ernteten und ein„da capo“ bieten mußten. Eingeleitet wurde der Abend mit zwei Volksliedern, die der kath. Kirchenchor in herzlicher Verbundenheit zum Vortrag brachte Das ſich in Hochſtimmung befind⸗ liche Publikum hielt natürlich lange in fro⸗ her Laune aus und das„Auf Wiederſehn“ beim Abſchied war wohl der ſchönſte Dank für Organiſatoren und Teilnehmende, wäh⸗ rend ſich der„Rechner“ ſicher auf arbeits⸗ reiche Nachfeſttage gefaßt machen muß. Die erfolgreichen Schützen beim Preis⸗ ſchießen waren: Richard Erny(., Albert Bühler 2., Hans Daibel 3., Ernſt Gropp 4., Fritz Dietz 5. Franz Zeiske 6., Edgar Volz 7., Michael Beckenbach 8., Michael Treiber 9., Wilhelm Schmoll 10. Preis. Aus dem Bohnenraten ging die Zahl 620 als glücklicher Gewinner hervor. Genau waren es 619. Walzers, Tamburintanzes langan⸗ ſchließlich Motorradunfall. In der Frühe des geſtrigen Tages ſtießen bei der Ausfahrt des Verbindungsweges Schwabenſtraße— Heckweg zwei Motorräder zuſammen. Ein Armbruch auf der einen und leichtere Verletzungen auf der anderen Seite neben 2 beſchädigten Rädern waren die Folgen. Auf der Autobahn durch PR W⸗Zuſammenſtoß 3 Tote In der Nähe der Friedrichsfelder Brücke ſtießen geſtern abend gegen 22.15 Uhr zwei Perſonenwagen lein deutſcher und ein ame⸗ rikaniſcher) auf der z. Zt. wegen Straßen⸗ arbeiten einbahnig linken Fahrbahn zuſam⸗ men. Der deutſche Wagen ging ſofort in Flammen auf. Dabei fanden 3 Inſaſſen den Tod. Das Unglück geſchah, als auf dieſer einbahnigen der Reihe fuhr ur Kreuz und Karlsruhe. von der Technise (Niederlande) traf Earlsruher Tdu Sen. Karlsruhe. der Alb nach Km einer Länge von baut. Dieses Bauve Bauabschmitt zur leitung vom Kai nach dem im Auf gelände der Sieme! Karlsruhe. der jetzt vor dem begann, mußte i Mitglieds des Ger- Zeit vertagt werde Mannheim. F kaner wurde vom richt zu zwei Jahre Angeklagte hatte ein neunjähriges J führt. Mannheim.( kaserne zwischen! Kafertal Tag und sten bewacht wire tern gelungen, dort. Eisentor zu stehlen und mit einem bunt een. „(A Baden Baden. Well er sich mehrfach Einmal, Strecke ein dritter Wagen aus f Blindenſchule, 01159 MEHR OUANTITAT= MEHR MUAIIMHATr Ilvesheimer Blindenerziehung Wegbereiter in ein vollwertiges Leben Das ſonſt ſo verträumt daliegende Ba⸗ rockſchloß in Ilvesheim hatte über das ver⸗ gangene Wochenende ſeinen großen Tag. Ueher und über mit Girlanden, Blumen und Fahnen geſchmückt, harrte es der Gäſte aus dem geſamten Bundesgebiet, die als Freunde der blinden Kinder und als Förderer der Blindenbildung und Erziehung waren. Ueberall herrſchte bei Gäſten wie bei den Kindern, denen dieſer Ehrentag beſonders in das Bewußtſein gerufen wurde, eine feſtlich⸗frohe Stimmung beim Geden⸗ ken eines Tages, der vor 125 Jahren den Beginn einer Wegbereitung für die vom Schickſal hart betroffenen Blinden in ein vollwertiges Leben darſtellte. Von dieſem denkwürdigen Tage an hat ſich die Blin⸗ denbildung in einer ſtändigen Aufwärts⸗ entwicklung befunden, die den Blinden alle jene Vorbedingungen ſchaffen ſoll, daß ſie ſich in ihrem ſpäteren Leben weitmöglichſt ſelbſt voranhelfen können. Unter dieſen Aſpekten e durfte Direktor gemalten Ra⸗ äſte begrüßen. atulationsebur Kultus⸗ und iſterialdirektor ſeiner dienſt⸗ Gerbundenheit brachte, die h Ilvesheim tion ſprach „der gleich⸗ Staatspräſi⸗ id erinnerte Weſſenberg, Blindenbil⸗ ktor Boſſart indesbezirks⸗ hilderte den er Anſtalt, ie Gewogen⸗ gen der An⸗ ev. Kirchen⸗ Katz, wäh⸗ ofs für die r. Fritz die lindenvereins baren Ver⸗ den Kindern neben einer ie für das nimende Leben ai bezaie Menſchen auszurüſten. Dr. Heimers, Hannover, als Vertreter der deutſchen Blindenlehrer, Frau Dir. Speidler von der Staatl. Bayriſchen „mit der Suren dein erſchienen Sträle als beſonderes Beiſpiel der Schaf⸗ fenskraft eines Erblindeten abhob. Die Feſtanſprache hielt ſchließlich Direktor Maier und ſchilderte aus eigener Erfahrung den Werdegang der Schule und Anſtalt, um ſchließlich auf die geſamten Probleme über die Entwicklung der Blindenbildung einzu⸗ gehen. Den Rahmen der Gratulationen und Feſt⸗ anſprache bildeten rezitative und muſikaliſche Darbietungen, an denen ſich neben den Kin⸗ dern der Anſtalt der blinde Pianiſt Ludwig Kühn und Guſtel Schön beteiligten. Die zahlreichen Gäſte nutzten dann ausgiebig die Gelegenheit, dem Unterricht eine kleine Stippviſite abzuſtatten und nahmen von den einzelnen Gruppen das ſichere Gefühl mit, daß in Ilvesheim alles Menſchepmögliche für die Kinder getan wird, um ihnen den Weg ins Leben zu erleichtern. Beſondere Aufmerkſamkeit und Anerkennung fanden die turneriſchen Vorführungen der Kinder un⸗ ter Blindenoberlehrer Joh. Das ausgezeich⸗ net einſtudierte Märchenſpiel fand lebhaften Beifall aller Zuſchauer und bildete den würdigen und wirklich paſſenden Abſchluß eines Feſttages, in deſſen Mittelpunkt die Würdigung des vom Schickſal betroffenen Menſchen und deſſen Hilfe/ ſtand. Ein Feſt⸗ tag, der den Namen der Ilvesheimer An⸗ ſtalt als den einer vorbildlichen Einrich⸗ tung in hellſtem Lichte erſtrahlen ließ. Der Sterbekaſſenverein„Einigkeit“ wirbt. Bekanntlich iſt das Eintrittsalter in obi⸗ gen Verein bis zum 45. Jahre feſtgeſetzt. Der Verein hat den Monat Juli nun als Werbemonat angeſetzt und bietet während dieſer Zeit Gelegenheit, bis zum 55. Le⸗ bensjahr noch Mitglied der Kaſſe zu werden. Der Eintritt beträgt.— DM. und der monatliche Beitrag ebenfalls 1.— DM. Das Sterbegeld beträgt z. Zt. DM. 170.—. Intereſſenten melden ſich bei Beauftragten des Vereins, oder bei den Vorſtandsmitglie⸗ dern, oder bei der Einkaſſiererin Frau Herdt, Offenburgerſtraße 27. Mannheim kümmert sich um Heimkehrer Mannheim(wb). Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Heimerich schre schon seit Jahren jedem 4 einen persönlichen such eines Vertreters der 3 Glückwünsche zum Unabhängigkeitstag Stuttgart Gyyb). Ministerpräsident Dr. Maier hat im Namen des Landes Württem- berg-Baden anläßlich der 175. Wiederkehr des Tages der amerikanischen Unabhängig- Keitserklärung an Präsident Truman, an den Hohen Kommissar MecCloy und an Landes- Gross Glückwunschtelegramme Namen des württemberg- badischen Landtags hat Präsident Wilhelm Keil dem Landeskommissar Gross Glückwünsche über- mittelt. Keil schreibt in seinem Brief:„Seien Sie versichert, Herr General, daß die Mehr- heit des deutschen Volkes an der Seite der Amerikanischen Nation steht, wenn diese Alle Kräfte einsetzt, um der Welt den Frie- den zu sichern“. Dr. Schenkel rühmt badische Tugend Karlsruhe(wb). Anläßlich des 350 jährigen Bestehens der Durlacher und des 230 jährigen Bestehens der Karlsruher Schüt- Zzerl gesellschaft wurde in Karlsruhe der ba- dische Landesschützentag begangen. Kult- minister Dr. Schenkel rühmte in seiner Rede auf dem Schützentag die alten badischen Tugenden: Den Geist der Freiheit, den Wil- len zum Fortschritt und die Toleranz. Diese Tugenden, die in Baden schon zu einer Zeit gepflegt worden seien, als in anderen deut- schen Ländern noch der Untertanengeist, re- Aktionäre Gesinnung und konfessionelle Un- duldsamkeit geherrscht hätten, müßten auch in den ersten Stunden der Gegenwart ge- übt werden. Der Vorsitzende der Durlacher Schützengesellschaft, Rechtsanwalt Jahn, sprach die Hoffnung aus, dag den deutschen Schützen, die ihre Tätigkeit in den vergan- genen Jahren mit der Armbrust ausgeübt haben und die auch heute noch nur mit Luftgewehren schießen dürfen, bald wieder die olympischen Waffen gegeben werden. Um die Freigabe der Hotels Nächste Landeskonferenz am 12. Juli Stuttgart Gdwb). Der württemberg-ba- dische Ministerrat hat beschlossen, bei Lan- deskommissar Gross erneut Schritte zu un- ternehmen, um wenigstens einen Teil der noch beschlagnahmten Hotels in Heidelberg Frei zu bekommen. Der Ministerrat kam ferner überein, die Städtischen Anlagen am Stuttgarter Haupt- bahnhof mit einer festen Umzäunung zu ver- schen. Ministerpräsident Dr. Maier erklärte iin Anschluß an die Sitzung vor Pressever- tretern, in diesen Anlagen trügen sich Dinge zu, die man mit Worten einfach nicht be- Schreiben könne. Die Polizei könne auch keine ausreichende Abhilfe schaffen, da 2zu viele Löcher“ vorhanden seien, durch die das „Üchtscheue Gesinde!“ entschlüpfen könne. Die Bauabteilung des werde beauftragt werden, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Am 12. Juli wird in Bonn die erste Bespre- chung mit den sechs Beauftragten Württem- berg-Badens in Bonn stattfinden. In dieser Sitzung werden vor allem die Fragen der Auf- wandssteuer und der Investitionshilfe behan- delt werden. Bei den sechs Beauftragten han- delt es sich um Angehörige der CDU-, SPD- und FDP- Bundestagsfraktionen, die sich auf Grund des Sechs-Punkte- Programmes der Landesregierung der Belange Württemberg Badens besonders annehmen sollen. F Fürsorge-Sätze sollen erhöht werden Stuttgart wb). Für die Erhöhung der Fürsorgerichtsätze sprach sich der Sozialpoli- tische Ausschuß des württemberg- badischen Landtags einstimmig aus. Ein Antrag der SPD, in dem die Regierung ersucht Wird, die Richtsätze für Wohlfahrtsunterstützungen den gesteigerten Lebenshaltungskosten anzupas- sen, wurde angenommen. Der Ausschuß stimmte auch einem von der DG-BHE ein- gebrachten Antrag zu, in dem die Landesre- gierung aufgefordert wird, sich bei der Bun- desregierung dafür einzusetzen, daß auch die Bezüge der Fürsorge- und Soforthilfeempfän- ger um 25 Prozent erhöht werden. Finanzzministeriums Der Ausschuß ersuchte die Regierung, für die Behandlung der Spätschäden bei den an spinaler Kinderlähmung Erkrankten die er- forderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Diese Rranken sollen in einem Kurhaus des Landesfürsorgeverbandes in Wildbad geheilt werden. Werbeplakate für Südweststaat gesucht Die nordbadische Geschäftsstelle der„Ar- beits gemeinschaft für die Vereinigung Ba- den- Württemberg“, hat für die Schaffung eines Werbeplakates für den Südweststaat einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Pla- kate sollen im Abstimmungskampf für die Südwꝛeststaat-ldee in einleuchtender Weise Propagieren. Teinahmeberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger. Für die besten Pla- kate wurden wertwolle Geldpreise ausge- setzt. Die näheren Bedingungen zur Teil- nahme an dem Wettbewerb sind bei der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft in Heidelberg, Dossenheimer Landstraße, zu er- Halten. Neue Post-Querverbindung im Schwarzwald Zum ersten Mal nach dem Kriege wurde am Sonntag die Post-Querverbindung Furt- Waängen-St. Blasjen wieder befahren. Die Be- deutung dieser Strecke, deren Errichtung vor allem vom Fremdenverkehr gewünscht Wurde, liegt darin, dag sie eine unmittelbare Verbindung zwischen dem mittleren und dem südlichen Schwarzwald und umgekehrt her- stellt und jeweils Anschlüsse an die beiden großen Linien der Schwarzwaldpost in Furt- Wangen und der Schwarzwald-Bodenseepost in St. Blasien ermöglicht. Bereits am ersten Tag war der Kursomnibus Furtwangen-St. Blasien, wie man auf einer von der Ober- Postdirektion Freiburg veranstalteten Be- sichtigungsfahrt feststellen konnte, sehr gut besetzt. Heu kann sich leicht selbst entzünden Die Badische Gebäudeversicherungsanstalt Wendet sich mit einer Mabnung an die d Wirte, der Einlagerung von Heu bes ere Beachtung zu schenken. Feuchtes Heu führt zur Ubergärung und zur fortschreitenden Selbsterhitzung bis zur jähen Selbstenzün- dung. Es soll daher nur äußerlich und inner- lich völlig durchgetrocknetes Heu eingelagert werden. Nach den bisherigen Erfahrun; treten Selbstentzündungen hauptsächlich erhalb des Zeitraumes von drei Tagen bis 2 vier Monaten nach dem Einbringen auf. Ge- rade in dieser Zeit sollte der Landwirt den Heustock regelmäßig gewissenhaft beobach- ten und die Innentemperatur messen. Auf- fälliger Schwitzgeruch, Dunst-, Dampf- oder Rauchbildung, zusammenschrumpfende Sta- pel sind gefährliche Anzeichen. Wird beim Messen eine Temperatur von 60 Grad und mehr festgestellt, muß das Heu eiligst unter Zuziehung der Feuerwehr abgetragen und ausgeräumt werden.— Heu- Selbstentzündung wird vor Gericht als fahrlässige Brandstif- tung ausgelegt. Steuertermine im Juli 10. Juli 1951: Lohnsteuer. Anmeldung und Abfüh- der im Juni einbehaltenen Lohnsteuer(Monats- zahler); Vierteljahrszahler für die Monate April Juni.— Notopfer Berlin abführen von Lohn- und Gehaltszahlungen für Juni(Monatszahler); Vierteljahrszahler für die Monate April bis Juni.— Umsatzsteuer-Voranmeldung für Monat Juni abgeben und Vorauszahlung entrichten (Monatszahler); Vierteljahrszahler für die Mo- nate April bis Juni.— Getränke- und Vergnü- gungssteuer: Steuererklärungen für Juni ein- reichen und Steuer entrichten.— Beförderungs- steuer im Personen- und Gepäckverkehr mit Personenkraftwagen: Nachweisung für Juni einreichen und Steuer entrichten Monatszahler); Vierteljahrszahler für die Monate April bis Juni. 6 Juli 1951: Grundsteuer: Vorauszahlung leisten für Juli. 25. Juli 1951: Beförderungssteuer im Güterverkehr mit Lastkraftwagen: Nachweisung für Juni ein- reichen und Steuer entrichten(Monatszahler); Vierteliahrszahler für die Monate April bis Juni. Urngebung. Verantworti. Herausgeber: Georg Hürais Druck und V Buchdruckerei Og · Zimmermann(hab Georg Hürdle). elm-Seckenheim, Fernsprecher 47216 ͤ Geschgft helm! Holzstrabe& F. her gol aud Sniel Kreisturnſeſt in Hockenheim. Am kommenden Samstag und Sonntag findet in Hockenheim das diesjährige Kreis⸗ turnfeſt des Turnkreiſes Mannheim⸗Stadt und ⸗Land ſtatt. Nach Voranmeldungen iſt mit einer ſtärkeren Teilnehmerzahl an den Wettkämpfen als voriges Jahr in Plank⸗ ſtadt zu rechnen. Die Wettkämpfe beginnen bereits am Samstag nachm. um 17.30 Uhr mit dem Altersturnen und werden am Sonn⸗ tagvormittag um 8 Uhr in den übrigen 36 Wettkampfarten fortgeſetzt. Nachmittags um 14 Uhr beginnt der Feſtzug und anſchließend folgt die Gymnaſtik der Männer und Frau⸗ en, Staffelläufe, Sondervorführungen, Reck⸗ turnen der Beſten und Siegerehrung. Von der Bundesbahn verkehren 2 Sonderzüge. Zug 1 ab Mannheim: 6.40 Uhr, Ankunft in Hockenheim: 7.11 Uhr. Zug 2 ab La⸗ denburg: 7.06, ab Friedrichsfeld: 7.12 Uhr. Hockenheim an: 7.30 Uhr. Rückfahrt 18.50 Uhr. Die Fahrpreiſe betragen ab Mannheim 1.40, ab Ladenburg 1.—, ab Friedrichsfeld 0.80 DM. V. Schach. Der Schachklub 1927 Seckenheim konnte ſein erſtes Aufſtiegsſpiel um den Eintritt in die Schach⸗Oberliga gegen den Meiſter des Bezirkes Heidelberg, Schachklub Kirch⸗ heim, mit 6:2 Punkten gewinnen. Bei dem am 51 ſtattfindenden zweiten Auf⸗ ſtiegsſpiel in Mosbach gegen den dortigen Odenwaldmeiſter genügt Seckenheim ein Remis, um endgültig in die Schach⸗Ober⸗ liga einzuziehen. 22. 7. VIB Stuttgart bezieht dritte Niederlage Die Fußballmannschaft des VfB Stuttgart erlitt bei ihrem vierten Spiel in Mexiko die dritte Niederlage und verlor gegen den Fußball- Club Necaxa mit 1:5 Toren. Die Stuttgarter ließen ge- genüber den zangenen Spielen jedes Zusammenspiel vermissen und wirkten beson- de im Sturm langsam und unentschlossen. Im übrigen spielte die mexikanische Elf einen aus- gezeichneten Fußball, so daß die Stuttgarter mlich ausgespielt wurden. Die 30 000 Zu- waren von den Leistungen der deut- euttäuscht. schen Mannschaft Deutsche Leichtathleten in Belgrad Die deutsche Leichtathletikstaffel, die gegen- wärtig eine Wettkampfreise durch Jugoslawien unternimmt, kam in Belgrad zu schönen Erfol- gen. Den ersten Wettbewerb über 5000 m ge- Wann der Hamburger Kruczycki in 14:37,0 Min. Uber 100 m liefen der Frankfurter Wittekindt und der Jugoslawe Peceli in 10,8 Min. die gleiche Zeit. Wittekindt wurde durch Entscheid des Kampfgerichtes zum Sieger erklärt. Im 400-m- Lauf kam Vogt(München) in 49,3 Sek. nur auf den dritten Platz. Auch über 1500 m kam Hö w- ner(Oberhausen) nur auf den dritten Rang. Den Weitsprung gewann Göbel aus Korbach mit 6,82 Metern. Beim Stabhochspringen mußte Kirchner (3,50 m) dem Jugoslawen Milakow(3,80 m) den Sieg überlassen und wurde Dritter. Bähr Neu- münster) belegte beim Hochsprung mit 1,85 m den zweiten Platz. Bei der 4 4400-m-Staffel wurde die deutsche Staffel(Warnemünde, Vie- bahn, Höwner und Vogt) mit 3:20,0 Min. knapp geschlagen. Von Cramm/ Buchholz im Viertelfinale 5 Durch einen hart umkämpften Fünfsatzsieg über die australische Mannschaft Don Candy/ Mervyn Rose sicherte sich das deutsche Paar Gottfried von Cramm/ Ernst Buchholz die Teil- nahme am Viertelfinale im Herrendoppel der Wimbledon- Meisterschaften. Für das Halbfinale im Herreneinzel qualifizierte sich als erster Erie Sturgess(Südafrika), der den brasilianischen Davis-Cup- Spieler Vieira besiegte. Der Austra- lier Ren Mecregor bezwang in einem harten Fünfsatz-Kampf den schwedischen Spitzenspieler Lennart Bergelin. Etwas überraschend kam der Sieg des Amerikaners Herb Flam über den als 1 gesetzten Australier Frank Sedgman, der in fünf Sätzen geschlagen wurde. seinem Verbandstag in Kehl einstimmig für einen baden eine Spielklasseneinteilung Schwimm- Erfolge in Zürich Vorbereitung für den Schwimmländerkampf Beim internationalen Schwimmertreffen mit Teilnehmern aus Pirmasens und Nürnberg sowie den besten Schweizer Schwimmern wurden im Züricher Letzi-Bad folgende Ergebnisse erzielt: Männer: 100 m Kraul: 2. Justus irmasens) 1:04,60 Min. 200 m Brust: 3. Kerth Pirmasens) 3:01,8 Min. 50 m Rücken: 2. Matthes Nürnberg) 34,6 Sek. 3 100-m- Lagenstaffel: 2. Nürnberg 3:47,8 Min. 54 50-m-Kraulstaffel: 1. Pirmasens (Schubert, Pfersdorf, Kerth, Wehrun, Justus) 2:29,44 Min. Das Wasserballspiel zwischen Bayern 07 Nürn- berg und dem Se Zürich endete mit einem über- legenen 13:0-(8:0)-Sieg der deutschen Mannschaft. Ergebnisse Frauen: 100 m Rücken: 1. Herrbruck (Pirmasens) 1:20,2 Min. 3450-m-Lagenstaffel: 1. Pirmasens(Wolf, Lenz, Herrbruck) 2:00, 2 Min. 50 m Kraul: 1. Herrbruck Pirmasens) 34,0 Sek. 100 m Brust: 5. Lenz Eirmasens) 1:42,44 Min. Die deutschen Schwimmer kamen am zweiten Tage erneut zu schönen Erfolgen und lassen die besten Hoffnungen für den Länderkampf Deutschland- Italien zu. Einen Doppelsieg feierte Gertrud Herrbruck, die die 100 m Kraul in 1:14, Min. und die 50 m Rücken in 36,2 Min. für sich entscheiden konnte. Uber 200 m Brust kam Esther Lenz aus Pirmasens nur auf den dritten Platz. Die Damenstaffel aus Pirmasens gewann auch die 4c 50-m-Rraulstaffel in 2:25, 4 Min. Die (50-m-Lagenstaffel der Männer wurde vom Sc Zürich in 134,3 Min. gewonnen d˖meuer Schweizer Rekord). Die Staffel von Pirmasens kam vor der Nürnberger Mannschaft auf den zweiten Platz. Uber 100 m Brust siegte Erwin Kerth(Pirmasens) in 1:17, Min. Gerhard Justus (Pirmasens) gewann zwar das 50-m- Brust- schwimmen im Butterfly-Stil, mußte aber beim 50 m Kraul in 28,8 Sek. mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Auch über 100 m Rücken der Männer kam Berny Matthes in 1:17,4 Min. nur auf den zweiten Platz. Nach ihrem ersten Sieg im Wasserballspiel kam dte Mannschaft von Bayern 07 am zweiten Tag nur zu einem 4:4-Un- entschieden gegen eine Schweizer Auswahlmann- schaft. Auftakt bei den Segelfliegern Als Auftakt der neuen deutschen Segelflugära fand in München ein großes internationales Se- gelfliegertreffen statt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen fand eine Kundgebung statt, in der u. a. Wolf Hirth, der offizielle Weltrekordinha- ber im Dauerflug, Guy Marchand(Frankreich), und der Ehrenprotektor des Treffens, der baye- rische Justizminister Dr. Müller, sprachen. Zur Wiederzulassung der deutschen Fliegerei meinte Dr. Müller, daß nur Ubeldenkende damit „dunkle Kombinationen“ verbinden können. Weltrekordler Marchand gab der Hoffnung Aus- druck, daß er bald über deutschem Boden krei- sen könne. An dem Treffen nahmen u. a. Dr. Slater aus Dunstable in England, Pionier der englischen Segelfliegerei, Professor Proksch ung Dr. Hohenleitner sowie Ing. Hasenkopf(all Osterreich teil. Zusammenschluß wird erstrebt Der Südbadische Fußballverband tagte Der Südbadische Fußballverband sprach sich auf Zusammenschluß mit dem nordbadischen Verband aus. Die Fusion soll im kommenden Jahr auf der Grundlage der Beschlüsse erfolgen, die die beiden Verbandsvorstände im März in Baden-Baden aus- gearbeitet haben. Wesentlichster Punkt dieser Be- schlüsse war die Absicht, eine gesamtbadische Amateurliga mit insgesamt 16 Vereinen zu bilden. Der südbadische Verband erklärte sich am Sonn- tag in diesem Zusammenhang bereit, die Verbands- abgabe der Vereine, die in Südbaden nicht mehr erhoben wird, Wieder einzuführen, um den erhöhten finanziellen Anforderungen dieser Regelung ge- recht werden zu können. Der Nordbadische Fuß- ballverband wird nun am kommenden Sonntag in Eutingen seinerseits zur Frage des Zusammen- schlusses Stellung nehmen. Abgelehnt wurde ein Antrag der Amateurliga- vereine von Rastatt, Baden-Baden, Kuppenheim und Achern, in die Nordbadische Amateurliga ein- gegliedert zu werden. Anlaß zu dieser Ablehnung gab nicht zuletzt die Feststellung der Vertreter des nordbadischen Verbandes, daß der dortige Vorstand die Möglichkeit eines solchen Anschlusses über“ haupt noch nicht erörtert habe und daß die Zu- stimmung der nordbadischen Vereine zu dieser Regelung noch ungewiß sei. Im Jahresbericht hatte Professor Glaser vor allem bedauert, dag die Bemühungen des Verbands um einen Zusammenschluß mit Nordbaden noch nicht weitergekommen sind. Den Grund dafür sieht der Verbandsvorsitzende in der Tatsache, daß Nord- nach wirtschaft- lichen, Südbaden aber nach sportlichen Gesichts- punkten wünscht. 5 Kirchengemeinde un eckenbeim Danksagung. chören, Allen Seckenheimer, die durch ihren Besuch unseres Bazars uns unterstützten, besonders unseren Spendern von Geld und Sachwerten, den Gesang- und Turnvereinen, den Kirchen- sowie allen Helfern beim Bau des Zeltes und beim Wirtschaftsbetrieb für ihre aktive Unterstützung und dem TV. 98 für Ueberlassung seiner Anlagen u. Einrichtungen sagen wir hiermit herzlichen Dank. John, Pfr. NB. Alle Rechnungen für Lieferungen an den evang. Bazar müssen bis spätestens Sonntag, 15. Juli 1951 bei Karl Seitz, Rastatterstr. 25 abgegeben sein. . Rechnungen bleiben unberücksichtigt. D. 3 Später Vereins- Kalender 1 Liedertafel. Singstunde, werden sämtliche Besprechung im„Kaiserhof“ eingeladen. Kommenden 9 1 im Anschluß an die jedertafel-Frauen zu einer Sportverein 07. Nachzügler, die das Kreisturnfest in Hockenheim am kommenden Sonnta den um 12.45 Uhr abfahrenden haus anmelden. Turnverein 1898. Die Teilnehmer am Kreis- Turnfest in Hockenheim, welche Mittagessen wünschen, wollen dies bis Freitag Abend in der Turnhalle melden. Standquartier ist Wirschaft„Deutscher Kaiser“. Abfahrtszeit wird noch an Männerriege heute 1 betracht des Kreis-Turnfestes vollzähliges Erscheinen unbedingt erforderlich. nach Hockenheim mit Auto. dieser Stelle bekanntgegeben. Abend Turnstunde. In besuchen und nur raftwagen benü wollen, müssen sich bis spätestens Freitag im Vereins- Unser Fahrt degen Fliegen, Stechmücken und Motten JACUTN- Raucher- Stäbchen 10 Sbück 65 Pfg.— Erhältlich im Fachhandel. I Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus ARITUR HAUCK deckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 ö Ehrliches, fleißiges Mädchen oder Fruu gesucht. 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