Nr. 110 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 11. Juli 1931 Kündigungsschutz nach 6 Monaten Ein Kompromiß im Bundestag— Regierung wünscht Sondersitzung Bonn(UP). Der Bundestag verabschiedete das Kündigungsschutzgesetz. Die dritte Lesung brachte eine Ausdehnung des Kündigungs- schutzes, dem die FDP, die DP und die B aus allgemeinen betriebstechnischen und wirt- schaftlichen Gesichtspunkten nicht zustimm- ten. Nach der von der Mehrheit des Bundestages nunmehr gebilligten Fassung genießen Arbeit- nehmer, die länger als sechs Monate im Be- trieb tätig sind und das 20. Lebensjahr voll- endet haben, unbedingten Schutz gegen sozial ungerechtfertigte Kündigungen. Die Bestim- mungen des Gesetzes sollen keine Anwendung finden auf Betriebe mit fünf oder weniger Arbeitnehmern. Der Bundestag verabschiedete ferner das Gesetz über die Errichtung einer Bundesan- stalt kür Arbeitsvermittlung und Arbeits- losen versicherung. Die SppD lehnte es ab, da es das Prinzip der Selbstverwaltung nicht be- rücksichtige, Dis Abstimmung über den Sitz der Bundesanstalt führte zu keinem Ergeb- nis, Weder Kassel noch Koblenz fanden eine Mehrheit. Der Sitz soll nun durch Sondergesetz bestimmt werden, das noch am Mittwoch in allen drei Lesungen zur Verabschiedung ge- langen soll. Dagegen sprach sich eine überwiegende Mehrheit für den Raum Frankfurt als Sitz der Bundesmonopolverwaltung für Brannt- wein aus. Das Gesetz über die Errichtung der Bundesverwaltung wurde verabschiedet. Die endgültige Entscheidung über das Ge- setz betreffend Preise für inländisches Ge- treide im Wirtschaftsjahr 1951/52 wurde auf Mittwoch vertagt. Es bestanden im wesent- lichen unterschiedliche Auffassungen, ob das Gesetz eine Andienungspflicht vorsehen soll oder nicht. Die SPD sprach sich bereits gegen das Gesetz im ganzen aus, da die vorgesehe- nen Preise in der augenblicklichen wirtschaft- lichen Lage ohnehin nicht durchgesetzt wer- den könnten. Als wesentliche Finanzgesetze verabschie- dete der Bundestag das zweite Uberleitungs- gesetz von Lasten und Deckungsmitteln auf den Bund und das Gesetz über die Verteilung des Gewinns 1950 der Bank deutscher Länder. Die Bundesregierung hat ein Schreiben an „den Präsidenten des Bundestages vorbereitet, Tin dem dieser gebeten wird, das Parlament in der kommenden Woche zu einer zweitägi- gen Sondersitzung über das bedeutsame In- Vestitionshilfe-Gesetz einzuberufen. Der Bun- destag wollte an sich seine Arbeiten am Don- nerstag abschließen und bis Anfang Septem- ber in die Ferien gehen. Ursache zu diesem Schritt der Regierung sind die Schwierigkei- ten, die bei der geplanten Verabschiedung der Investitionsanleihe aufgetreten sind, gegen die sich SPD und FDP gemeinsam wenden. Jerhandlungen zwischen einzelnen Abgeord- neten der RKoalitionsparteien haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Man rechnet daher mit weiteren Besprechungen am Wochenende, wenn Bundeswirtschaftsminister Erhard aus den USA zurückgekehrt ist. Wieder neue Steuern Neue Aufschläge auf das Notopfer Berlin und zweckgebundene Zuschläge zum Einkom- mensteuertarif und zu den Rundfunkgebüh- ren wurden im Bundeshaus angekündigt. Sie sollen zur Deckung weiterer Fehlbeträge im Bundeshaushalt dienen. Dazu gehören neben den bereits bekannten 725 Millionen DM wei- tere 2 Milliarden DM, von denen 1,6 auf „ Besatzungskosten und 240 Millionen DM auf zusätzliche Hilfeleistungen für Berlin ent- fallen. Hiermit würde Berlin 850 Millionen DM oder mehr als das Doppelte dessen er- halten, was die Bundesregierung für den so- zialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen kanm. Für eine Verringerung der Besatzungsko- sten bestehen nach Auffassung offizieller Regierungsstellen kaum noch Aussichten. Trotzdem soll nichts unversucht gelassen werden, die Westmächte zu einem Entgegen- kommen zu bewegen. Zuständige Regierungs- kreise denken dabei an Auslandsanleihen, für die seit der Aufhebung des Kriegszu- standes keine rechtlichen Schwierigkeiten mehr bestehen. 5 5 Wenig Gegenliebe für Erhards Pläne Keine Zugeständnisse in der Kohlenfrage Washington(UP). Uber die sechsstün- dige Unterredung zwischen Bundeswirt- schaftsminister Erhard und dem Leiter der Marshallplan-Verwaltung, Foster, sowie lei- tenden Beamten der ECA ist bekannt gewor- den, daß Erhards Vorschläge, die Stahlpro- duktion an der Ruhr durch Abzweigung grö- Berer Kohlenmengen dorthin zu erhöhen, nur wenig Gegenliebe gefunden habe. Dem Bun- deswirtschaftsminister sei gesagt worden, daß Westdeutschland die eigene Kohlenför- derung erhöhen müsse, falls es eine Schlüs- selstelllung in der westeuropäischen Vertei- digung einzunehmen, gedenke. Erhard wurde von amerikanischer Seite Material vorgelegt, aus dem hervorgehen soll, daß die Bundes- republik in der Lage sei, ihre Ausfuhrver- pPflichtungen zu erfüllen und gleichzeitig die eigene Industrie mit genügend Kohle zu be- liefern. Bei einem Interview äußerte Erhard in Washington, daß die Erhöhung der deutschen Industrieproduktion für die Sicherheit der Westlichen Welt von größter Bedeutung sei. Darauf habe er bei seinen Besprechungen in Washington immer wieder hingewiesen. Er Habe erläutert, daß die deutsche Industrie trotz ihrer Wichtigkeit für die westliche Welt immer noch über eine ungenutzte Kapazität verfüge. Ande thalb Millionen Arbeitslose Warteten nur darauf, in die Produktion ein- gespannt zu werden. Möglichkeiten für eine Produktionsausweitung seien demnach in Deutschland durchaus vorhanden. Sie könn- ten aber nur durch Zufuhr ausreichender Mengen an Rohstoffen, durch Schließung der Dollarlücke und durch Kapitalinvestierung genutzt werden. Im großen und ganzen zufrieden Erhard, der sich nach New Vork begeben gat, sagte nach Abschluß seiner Besprechun- gen in Washington:„Im großen und ganzen din ich mit dem Erfolg meines Besuchs sehr zufrieden,“ Seinen Aufenthalt in den USA be- zeichnete er als sehr nützlich, Sein Begleiter Prenzel und Ministerialdirigent Keiser wer- den noch in Washington bleiben, um die Er- örterung schon angeschnittener Probleme fort- zusetzen. Keiser wird sich besonders mit dem Jeutschen Kohlenmangel beschäftigen. Für Reisen in die Schweiz Neue Bestimmungen in Kraft— Teilweise Parität der Währung Für den deutschen Reiseverkehr nach der Schweiz sind neue Bestimmungen in Kraft ge- treten. Reisen aus gesundheitlichen Gründen sind voll liberalisiert. Ebenfalls liberalisiert sind Reisen aus kulturellen Gründen. Für den son- stigen nichtgeschäftlichen Reiseverkehr(Touris- mus) nach den OEEC- Landern im Zeitraum vom I. April bis 30. September 1951 ist ein Betrag in Höhe von 7 Millionen Dollar(ca. 30,1 Millio- nen Schweizer Franken) zur Verfügung gestellt worden, wovon Mitte Juni der Restbetrag von 4 Millionen Dollar freigegeben wurde. Hiervon werden mindestens 2 Millionen Dollar für Ge- sellschaftsreisen, Erholungs- und Urlaubsreisen ohne Prüfung des Reisegrundes zugeteilt wer- den. Für die restlichen 2 Millionen Dollar bleibt eine Prüfung der Dringlichkeit der Reise vor- behalten. Im Kleinen Grenzverkehr ist entsprechend dem schweizerischen Wunsche durch autonome deut- sche Anordnung der Höchstbetrag, den Grenz- bewohner mit Grenzausweis oder andere Per- sonen mit Tagesschein je Tag ein- und aus- führen dürfen, mit Wirkung vom 30. Juni 1951 von 5 DM auf 10 DM erhöht worden. Nach dem Anstieg der DM-Notierung, die im Schweizer Devisen- Freiverkehr praktisch die amtliche Parität erreicht hat, nahmen verschie- dene Geschäfte und Gaststätten in Basel erst- mals deutsche Zahlungsmittel auf der Wechsel- basis 1:1 entgegen. Falls der DM-Freikurs auf seinem augenblicklichen Stand verharrt, wird diese Verrechnungspraxis voraussichtlich weiter um sich greifen. Man sieht zahlreiche Schilder mit der Aufschrift: DM werden angenommen“. Den Hauptvorteil aus der neuen Entwicklung dürfte das grenznahe Schweizer Gastwirtsgewerbe ziehen. Auch der Einzelhandel hofft auf zusätz- liche deutsche Kundschaft, die sich vor allem für die in der Schweiz billigeren Kleintestilien, Strijmple und ähnliche Bedarfsgüter interessiert. e Wirtſchaftliches Abnahme der Auftragseingänge Konsumgüterindustrie besonders betroffen Im Bundesgebiet lag die Gesamtindexziffer des Auftragseinganges bei den in die Berechnung einbezogenen Industriezweigen im Mai dieses Jahres mit 177% des Standes bon 1949 um 2,7% unter dem April-Niveau, wie aus dem Lagebe- richt des Bundeswirtschaftsministeriums hervor- geht. Gemessen an der Indexziffer der Erzeu- gerpreise, die von April auf Mai nicht weiter anstieg, dürfte die volumenmäßige Abnahme im Auftragseingang insgesamt nicht stärker gewesen sein als die wertmäßige. Die Entwicklung des Auftragseingangs wies in den einzelnen Stufen und Sparten der industriel- len Erzeugung wieder erhebliche Unterschiede auf. Nicht alle Gruppen nahmen an der rück- läufigen Entwicklung teil. Am stärksten wurden die Konsumgüter-Industrien betroffen, die einen Rückgang um 10,8% zu verzeichnen hatten. Im März und April waren bereits bei einigen wich- tigen Konsumgüterzweigen infolge der ausge- sprochenen Kaufzurückhaltung des Handels grö- Bere Rückgänge eingetreten. Bei den Grundstoffzweigen war nach der Ab- nahme in den beiden Vormonaten im Mai wie- der ein Anstieg zu verzeichnen. Dieser betrug gegenüber April 3,5. Im Investitionsgüterbe- reich blieb der Rückgang mit 3,4% ungefähr dem im April gleich. Neben den weiter wirksamen restriktiven Maßnahmen bei der Gewährung kurzfristiger Kredite wirkten sich im Berichtsmonat neben anderen Faktoren vor allem wieder die abwärts gerichteten Preiser wartungen der Abnehmer retardierend und begrenzend auf die Auftrags- erteilung an die Herstellerbetriebe aus. Dies galt besonders für die Verbrauchsgüter- Industrie. In einigen Zweigen des Investitionsgütersektors haben die wachsenden Schwierigkeiten in der Kohle- und Vormaterialversorgung die Bereit- schaft der Werke zur Auftragshereinnahme viel- fach weiter verringert. 14,4 Zentner Kohle je Haushalt Das Kohlenkontingent in Württemberg-Baden Das Land Württemberg-Baden wird auf Grund der Zuteilung durch das Bundeswirtschaftsmini- sterium bei der ersten Ausschüttung 911 000 Ton- nen Hausbrandkohle erhalten. Im Wirtschafts- jahr 1951/52 entfallen auf jeden Haushalt in Württemberg-Baden 14,4 Zentner Hausbrand kohle. Der Bundesdurchschnitt, der vom Bun- deswirtschaftsministerium auf rund 16 Zentner Hausbrandkohle je Haushalt errechnet worden ist, wird, wie amtliche Stellen erklären, in Würt- temberg-Baden deshalb nicht erreicht, weil in der von Bonn bekanntgegebenen Zahl das Holz- und Gasaufkommen mit eingerechnet wurde. 5900 Tonnen badisches Erdöl in diesem Jahr Die Erdölproduktion in der nordbadischen Rheinebene bei Karlsruhe wird sich in diesem Jahre voraussichtlich auf insgesamt 5930 Tonnen belaufen. Die Produktion des gesamten Bundes- gebietes beträgt jährlich rund 1 118 000 Tonnen. Wie in der Sitzung des Finanzausschusses des Württ.-badischen Landtags mitgeteilt wurde, ist beabsichtigt, die Erdölvorkommen in der nord- badischen Tiefebene planmäßig zu erfassen, nachdem das Gebiet im Vorjahre schon geolo- gisch 1 5 derartige Vorkommen untersucht wor- den ist. Rekord-Obsternte und kein Absatz Notruf aus dem mittelbadischen Gebiet Im mittelbadischen Frühobstgebiet wird in diesem Jahr mit einer Rekordernte an Pflaumen, Pfirsichen und besonders Bühler Frühzwetschgen gerechnet. Es wird erwartet, dag während der drei Wochen dauernden Haupternte täglich 20 000 bis 30 000 Zentner Zwetschgen abgeliefert werden. Auf Grund dieser günstigen Ernteaussichten hat Landrat Grüninger-Bühl Bundesernährungs- minister Niklas in einem„Notruf“ gebeten, wäh- rend der Haupterntezeit im mittelbadischen Frühobstgebiet Maßnahmen gegen die Auslands- einfuhren zu ergreifen und sich dafür einzuset- zen, daß die Brennsteuer für die Kleinbrenner gesenkt wird. Bühler Obstmarktpreise Auf dem Bühler Erzeuger- Obstmarkt wurden tolgende Pfund-Preise notiert: Kirschen 25 bis 32; Heidelbeeren 32 bis 34; Johannisbeeren 12½ bis 14; Himbeeren Marktware 70 bis 73; Himbeeren Indu- Strleware 68; Pfirsiche 40 bis 65; Blau Pflaumen 42 Bis 54; Stachelbeeren 20 bis 25. Erdbeere wurden dem Markt nicht mehr zugeführt. Anfuhren reich- lich, Absatz flott. terzonenhandels- Abkommen paraphierk 5 nen der Bundesrepublik und der Scwiet zone ist in Berlin ein neues Interzonen handels abkommen paraphiert worden, Das Abkommen regelt den Warenaustausch zwischen den beider Währungsgebieten im Anschluß an das Frank furter Abkommen von 1950, das nach seinem Ablauf durch Zwischenverträge und durch For kksvereinbarungen bis zum 2. Juli verlängert .Es betrifft lediglich den Güter austausch und nicht die Regelung des Warenverkehrs, Die Sowjetzone bezieht nach dem neuen p kommen unter anderem Hopfen im Werte Lon 6 Millionen Verrechnungseinheiten, Mineralöl erzeugnisse für 200 000, Eisen und Stahl für 22 Millionen und Gießereierzeugnisse für eine Mil, lion Verrechnungseinheiten, Westdeutschland er, hält aus der Ostzone: Zucker, Roggen, Gruben, holz, Rundholz, Dieselkraftstoff, Buna, Vergs serkraftstoffe, Mineralöle, Grudekoks und n. dere Bergbauerzeugnisse. f Neufassung des Aufwandsteuer-Gesetzes Das Gesetz über die Aufwandsteuer Wers gegenwärtig im Bundesfnanz ministerium nes gefaßt; verlautet von zuständiger Seite in Bonn. Auch der für die Zufwandsteuer vofgsseheng Waren-Katalog werde völlig neu zusammesge stellt. Hierdurch soll ein übermäßiger Kauf- andrang nach bekanntgewordenen Warengruß⸗ pen verhindert werden, durch den das Künftige Aufkommen aus einer Auf wandsteuer ver ringe oder die Preisentwicklung ungünstig beeinfluſt werden könnte. 0 1 Wirtschaft in Kürze Für die Einführung eines Leistungslohns 11 Kohlenbergbau setzten sich wirtschaftspolitischs Kreise der Bundesregierung ein; ie verßieseg hierbei auf das Nachlassen der Förderungslei⸗ stung seit der Bewilligung der Lohnzuschläge in Bergbau. Die Zahl der in Westberlin beschäftigten Per sonen hat mit 889 703 im Juni 1951 den Höchst stand seit 1949 erreicht. Gleichzeitig ging die Zahl der Arbeitslosen um 383 auf 286 161 zurück Zwel Bremer Zuckergroßhändler wurden durch den Bremer Wirtschaftssenator Wolters mit je 5000 DM bestraft, weil sie laufend Zucker zu Uberpreisen verkauften. Spanien hat nach einer Mitteilung der Export Import-Bank zwei neue Kredite über insgssam 5,75 Millionen Dollar erhalten. Hiervon in 3,5 Millionen für Kohle und 2,25 Millienen Polls für den Kauf von Weizen in den Us besiug Mannheimer Produktenbörse vom am Inlandsgetreide marker zen und Roggen neuer Ernte gesucht. reserve sind 1000 t Weizen zugewiesen Brotversorgung 4500 t Weizen kfreigeste — Am Hafer markt hat die Näh ritt etwas Interesse. Ab baverischer Station discher Hafer für Futter zwecke mit 44 Der Gersten markt ist allgemein Wintergerste neuer Ernte ist bis zu 2 derrhein gesucht, wo allerdings aut 51,50 DM angeboten wurde. Tunisgerste Syrische Gerste 44 DM ab Bremen. markt hat befriedigende Versg rung typen. Der Bedarf an Weizenmehh pe 89 schwer zu decken. Konsummehl bei Men satz sehr gut angeboten. Der Futte m mar kt hat kleines Bedarfsgeschäft, e Wie vor bei 25.75 DM gesucht, Anglo Maß Gelbmais stellen sich auf 47 DM, mange Mais auf 50 DM ab Norddeutschland, His termittel haben stilles Geschäft bei ut Preisen. Bei Futterhaferffocken sii deutschen Offerten, die bei 76 DM= Nachfrage und kleinem Angebot Hege sangen.— Am Rauhfutter mark Heu reichlich im Angebot; die Nachts bescheiden. Verlangt werden: Wiesenne bis 6.50 DM, Rotkleeheu zu 6.5 YM unn ee lose 7 DM. Bel Stroh hat nur die aas Interesse,— Am Kartoffelm ark t alte Ware kein Angebot mehr, Neue Rat sehr, reichlich angeboten und haben Nachfrage, Preisbasis 6.50 DM. 8 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom Auftrieb: Großvieh 452; Kälber 326 8 1558; Schafe 18.— Preis e: Ochsen A8 bis 104, A 92—99, B 85-91. Bullen A jung A 90—95, B 34—89, Kühe AA jung 88-9, B 7I—77, C 6270, D bis 62. Färsen A 1 95100, 8 8994. Kälber& 131137 8 10 194112, D bis 95. Schweine A 116118, 81 B 2 116-119, C 117 120, D 116120, W ung chen. Sauen G1 104-108, G 2 96103. Senate notiert.— Mar ktverlauf: Großvien Uberstand, Kälber belebt, ausverkauft, Spitze über Notiz, Schweine gut, ausverkauft. 1—— 5 Me ROMAN VON DORIS EIK Verlag Oertel lSpörer, Reutlingen 34. Fortsetzung 4 „Um Gotteswillen, Uli! Eine Magd! Du Wirst mir doch diesen Affront nicht amtun? Bedenke doch, eine Liebschaft im eigenen Hause „Keine Sorge, Mama, dafür ist Nori viel 2 stolz. Wie schlecht du sie doch kenmst.“ „Wie anders soll ich darm verstehen?“ „Verstehen wirst du es überhaupt nicht aber das ist auch nicht nötig. Das Einzige, Was ich verlange, ist, daß du mir in bezug auf sie keine derartigen Anordnungen mehr übst!“ „Vielleicht ist es doch besser, werm ich sie entlasse“, meinte Frau Amrein schwer e- „Das bleibt sich gleich. Ich hätte ihr das Dienen bei uns gerne erspart— aber ich sehe, daß es ihr nichts von ihrer Eigenart genom- men hat. Sie ist sich treu geblieben.“ Frau Amrein schmeckte von diesem Augen- blick an das Morgenessen nicht mehr. Der Schreck saß ihr in allen Gliedern. Niemals Bätte sie es für möglich gehalten, daß Uli über all diese Jahre hinweg diese Kinder- Freundschaft nicht vergessen habe. Es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, daß ein so gut aus- sehender junger Mann, der ihrer Uberzeu- gung nach an jede Türe klopfen durfte, sich Ausgerechnet ihrem Mädchen zuwenden sollte, 80 Sehr sie Noff Als Häusliche Hilfe schätzte, 80 Absurd fand sie doch eine derartige Ver- irrung. Auf so etwas konnte nur ein Mamms- pild kommen]! Wenn sie nur gewußt hätte, Was jetzt am besten zu bun seil Sollte sie Nori entlassen oder behalten? Hier hatte sie die beiden wenigstens unter den Augen; War Nori aber zu Hause, verlor sie die Möglich- Kelt zu jeder Kontrolle. Es war doch schreck- lich, Was da alles auf sie einstürmte, urd nun war Florian nicht mehr da, um ihr zu raten und zu helfen. Als das Begräbnis vorüber war, Wartete eine unvorstellbare Fülle von Arbeit Auf Ulrich Amrein. Die persönlichen Verhältnisse des Toten und die geschäftliche Lage erwile- sen sich als verwickelter, als ex je angenom- men hatte, obwobl er seinen Vater nie für einen guten Organisator gehalten hatte. Daß man als Betriebsführer die Zügel in dieser Weise schleifen lassen konnte, schien Ulrichs Tatkraft unfaßbar. Wohin er auch schaute, war alles in Unordnung, in der Fabrik, im Büro, in seinen privaten Transaktionen. Die Bücher waren unordentlich und lückenhaft geführt, die Steuerzahlungen im Rückstand, Und einigen Kunden waren Kredite von einer Langfristigkeit eingeräumt, die Ulrich schwin-⸗ deln machten. Das Testament brachte keine Uberraschun- gen, außer einigen kleinen Legaten an ver- diente Arbeiter wie Lienert, und je tausend Franken für Hedwig und Nori. Diese Bestim- mungen waren jüngsten Datums, Also hatte Florian Amrein die Warnungen seines Arztes doch nicht so leicht genommen, wie er seine Umgebung glauben ließ. Nori War tief ge- rührt, daß er auch ihrer gedacht hatte, aber sie blieb ohne Freude. Diese Schenkung Werde, allein schon durch Hedwig, im Dorfe bekannt wergen und Kebi-Eranz zu neuen Er Prainngen veranlassen. So war sie rasn Scher, daß diese tausend Franken für sie Rur einen vorübergehenden Besitz bildeten. Eines morgens kam Hedwig zu ihr und richtete ihr aus, Herr Amrein wünsche sie in seinem Privatbüro zu sprechen. Beunruhigt ging Nori sofort dorthin. Ulrich hatte an- scheinend schon auf sie gewartet, er schob ihr einen Stuhl hin und forderte sie auf, Platz zu nehmen. „Dein Vater hat mir geschrieben, Nori.“ „Ja? Er wrird sich bedenkt haben?“ fragte sie unsicher. 5 „Das auch, aber— nun, lies selbst.“ Er schob ihr ein linlertes Blatt hin, auf dem Nori sofort die altmodischen, aber peinlich regelmäßigen Schriftzüge ihres Vaters er- kannte. 5 „Sehr geehrter Herr Amrein! Mit Staunen habe ich erfahren, daß Ihr Herr Vater mir zweitausend Franken ver- „macht hat und danke herzlich für die gute Meinung. Annehmen kann ich das Geld nicht. Ich habe einmal treulos an Ihrem Vater gehandelt; wäre mir Zeit geblieben, es ihm zu sagen, so hätte er diese Ver- fügung nicht getroffen. Aus diesem Grunde steht mir das Geld nicht zu, und ich würde die Schuld, die schwer genug auf meinem Gewissen lastet, verdoppeln, wenn ich an- nähme, was ich nicht verdient habe. Hochachtungsvoll Joseph Lienert.“ Während Nori absichtlich langsam las, um. Zeit zu gewinnen, beobachtete Ulrich, wWie das Blut auf hren Wangen kam und ging, und. sie schwerer atmete als sonst. N „Was hast du, Nori?“ fragte er warm„Du weißt anscheinend. um Was es sich handelt.“ „Ja, jich weiß es, aber es ist meines Vaters Geheimnis und nicht das meine, ich Fan es Ihnen nicht sagen.“ ö 8 „Ich frage nicht aus Neugier, das mußt au mir glauben. Es kam mir nur vor, als lite dein Vater unter dieser Sache; wenn man sie kennte, könnte man ihm vielleicht helfen““ „Ach, wenn das möglich wäre! Er quält 80, der arme Mensch— und ich mit fügte sie leise hinzu. 5 „Mein Vater ist jetzt tot, ung en Grab hinaus soll man keinen Groll Außerdem— gar so schlimm kann Vergehen nicht gewesen sein. Ein Mannf Ern der Grubenmeister ist zu einer schle en Tat von innen heraus einfach unfähig. eig 21 „Ich danke Ihnen von Herzen, daß s 2 von meinem Vater sprechen“, sagte Nor leuchtenden Augen.„Sie haben recht,, Schuld wiegt nur darum so schwer, Well 88 Gewissen überempfindlich ist.“ 5 „Sag mir alles, Nori, Du kannst Vert zu mir haben.“ 5 Nori schwieg, aber nicht, weill sie Aufforderung nicht nachkommen Wollt dern viel eher, weil sie von der platz Möglichkeit, sich diese heimliche Last der Seele zu reden, überwältigt Wu Ende— 80 dachte sie in jäher Hoffe — würde sie auch gegen Nebi- Er unerwarteten Verbündeten finden. s Ulrich in ihren Gedanken wie in sine nen Buch gelesen, fragte er plötzlich 3 voll, ob Kebi-Franz etwas mit der tun habe. Nori nickte. Als hätte ihr verhaßzte Name die Zunge gelöst, nun zusammenhängend zu erzi pei Bianchinis Tod abgespielt h ihr Vater von Lenz und Sutter nung zu dem Betrug gedrängt eee. 5 g „ Heuschrecken überfielen Rodagio Die größte Insekten-Invasion seit Jahrzehnten Corrientes. In Südamerika, vor allem in Argentinien, existieren Großunternehmen, die nichts an- deres tun, als die Heuschreckenplage zu be- kämpfen. Sie verfügen über die modernsten Insektengiftvorräte und eine Anzahl Hub- Schrauber. Daneben stehen ihnen motorisierte Kolonnen zur Verfügung. Im Hochsommer ist die Hauptschwarmzeit der Heuschrecken. Dann sammeln sie sich irgendwo im Urwald und den Sumpfgebieten, um zu Hunderttausenden bis Millionen Erntefelder, Obstplantagen und die ganze Vegetation zu Überfluten. In wenigen Stunden haben sie alles kahlgefressen und in die Millionen gehende Schäden angerichtet. Im vorigen und in diesem Jahre hat die Plage in Argentinjen seit 23 Jahren einen Höhepunkt erreicht. Hinzu kommt noch, daß die Termiten in besonderem Umfange un- ruhig geworden sind. Sie dringen in Scharen in bewohnte Gegenden vor, wo selbst die menschlichen Behausungen nicht vor ihnen sicher sad. Welche nicht zu unterschätzende Gefahr diese beiden Insektenarten darstellen, geht aus einem umfangreichen Bericht einer Bekämpfungsgesellschaft in Corrientes, Argen- KHrnien, hervor, der es gelang, die Ortschaft Rodagio von dem größten Insektenüberfall am Salado zu befreien. NMichts ahnend gingen die Einwohner von FSodagio, etwa 120 Kilometer nordöstlich von Santiago, am Morgen des 6. Juni ihrem Tage- werk nach. Sie wollten gerade bei der Plan- tagenarbeit eine Pause einlegen, als sich der Horizont verdunkelte und mit einem eigen- artigen Schurren ein etwa 100 Quadratkilo- meter großes Heuschreckenfeld angeflogen kam. Die Argentinier erreichten mit Mühe und Not ihre Behausungen, um dem lästigen Vieh- zeug aus dem Wege zu gehen und einen Hilfe- ruf nach Corrientes zu senden, Inzwischen übersäten die Heuschrecken die ganze Gegend und vernichteten binnen kurzem die Arbeit des ganzen Jahres. Deberdies waren die Einwohner vom Pech verfolgt. Ausgerechnet an diesem Tage erwies sich die einzige Telefonleitung des abgele- genen Ortes als gestört. So blieb nichts an- deres übrig, als einen Kurier nach Corrientes zun entsenden. Eine Benachrichtigung des Asher gelegenen Santiago war zwecklos, da Hler keine Bekämpfungsstation besteht. wWaänrend sich der Kurier mit einem ziem- ch altertümlichen Ford mit der Alarmnach- i zu den Weg machte, hatten die Heu- en genügend Gelegenheit, ihre ver- de Mahlzeit zu halten. Am Abend nach Zuschreckeninvasion gingen die Ein- von Rodagio zur Ruhe mit der Hoff- Atestens in zwei Tagen von dem Un- befreit zu sein. Als sie jedoch am Morgen die Augen auftaten und sich Fafkeetisch setzen wollten, mußten sie in Frschrecken feststellen, daß in der „ider Speisekammer, im Vorratskeller, „ine auf allem Egbaren ganze Bündel Ter- miten saßen. Durch die Räuzalichkeiten Elten sie geschäftig hin und her. Ihr kilo- meterlanger Weg zog sich quer durch den Fribbellden Heuschreckenteppich auf den Blantagen, wo bereits zahlreiche von dieser Ameisenart überfallene tote Heuschrecken lagen und verschwand schließlich im unweg⸗ Samen Gelände des Dschungel. Die zinwohner von Rodagio suchten zu ret- ten, was zu retten war. Die Termiten hatten per Jacht jedoch ganze Arbeit geleistet und e wurde im wahrsten Sinne des Wortes in den Behausungen nichts Genießbares mehr bdborgefunden Wie Trauben hingen sie an allem 5 Agbaren. Keine Frucht war vorhanden, die gicht mit einer Unzahl von Löchern versehen ein Nest dieser Insekten darstellte Außerdem Fbonnten sich die Menschen gar nicht um die Le- Henstmittel kümmern Sie mußten sich auf die Bekämpfung der Termiten mit den zur Verfü- gung stehenden Mitteln konzentrieren, um wenigstens bis zum Eintreffen der Expedition Sus Corrientes einen Raum in jedem Haus be- wonnbar zu halten. Die Mulionen Heuschrecken gerieten ange- Slents der in die Behausungen eingedrungenen TPropenameisen direkt in Vergessenheit. Man entsann sich des einzig helfenden Mittels. Wasserschläuche wurden herbeigeschleppt, an lle Leitung angeschlossen und die Wohnungen einfach unter Wasser gesetzt. Fünf Tage lang schien die Ortschaft aus- gestorben. Das heißt, es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Dafür brodelte und wogte es auf den Feldern, in den Gärten und anter den Bäumen, auf den Wegen, den Ge- rätschaften von Heuschrecken, und in Ställen und Räumen kribbelten und wibbelten die Termiten Kein Verschluß einer Holzkiste, der Kiten aufwies, kein Lebensmittelbehälter vor den Eindringlingen sicher. Mit Not Ihe schleppten sich die Menschen über „ künf Tage Hungersnot hin. Acllich, am sechsten Tage, nachdem der dier nach zwei Autopannen die Bekämp- Esstation alarmiert hatte, trafen die ersten Hubschrauber ein, besprühten die Felder mit einer Art starkem Flit, vergasten Waldgebiete und warfen anschließend einen dichten Teppich mehlartigen Pulvers ab, so daß die ganze tro- pische Gegend wie von einer Schneedecke ein- gehüllt schien. Der Heuschreckentod hielt reiche Ernte. Nur noch wenige Minuten konn- ten sich die gelähmten Tiere bewegen. Die Leute von Rodagio bahnten sich durch die Ameisen einen Weg und gelangten ins Freie, nicht ohne daß sich zahlreiche Termiten an Füße, Beine und Hosen hängten. Spezial- kommandos verschlossen die Häuser luftdicht und vergasten sie. Mit Wassersprengwagen und Giftpulver ge- lang es, die Ameisennachschubstraßen aus dem Urwald zu zerstören. Die Gefahr witternden Insekten zogen sich, soweit sie diese Aktion überlebten, zurück. Die Heuschrecken blieben jecloch restlos auf der Strecke. 5 für die erlösten Rodagioer nur noch übrig, von ihren Befreiern unterstützt, mit Harke, Schaufel und Besen in tagelanger Arbeit die Heuschrecken zusammenzuraffen und in Säcke abzufüllen. Sie werden in Corrientes gemahlen und Zzu Futter verarbeitet. Die Termiten wurden ver- brannt. Die Dorfbewohner atmeten auf. Künf- tig kreisen über den entlegenen Gebieten lau- fend Patrouillenflugzeuge, um neue Ansamm- lungen der 5 bis 6 em langen Heuschrecken beizeiten aufzuspüren. HEUERNTE IN DER DAUPHINE FRANRREICE) Eine fruchtbare Gegend des südöstlichen Frankreich ist die Dauphiné, gangsland nach und von Italien. Besonders die Nieder-Dauphiné, die Umgebung der Stadt Grenoble, ist reich an Getreide, Wein und Oelbäumen. Bei der Heuernte bedient man sich dieser merkwürdigen Hausten, die man jetzt überall auf den abgemähten Wiesen sieht. das alte Durch- Ein IO Meter Hoher Schoten std an der Häuserfron Wie der Nantes. An der dunklen Ecke der Rue de Marseille in Nantes stand gegen 11 Uhr abends der un- ermüdliche Hausarzt Dr. Laigair und steckte sich seine Tabakspfeife in Brand. ES War stockdunkel in diesem Stadtbezirk. Da plötz- lich ein fernes Surren. Dr. Laigair blickte auf. Er erbleichte. Vor ihm auf der schwarzen Rückwand eines Mietshauses stand das Schattenbild eines 10 Meter großen Mannes Der Arzt begann zu zittern. Er war un- fähig, einen Schritt zu gehen. Jetzt mußte der mordende Riesenschatten den Hut zie- hen. Da griff er auch schon nach der Kopf- bedeckung, nahm sie ab, als wolle er den Doktor im Jenseits begrüßen. Dr. Arnold Laigair röchelte schwer auf und fiel aufs Ge- sicht. In seinem Rücken steckte ein langes, noch federndes Stilett. „Schrecken von Nantes zur Strecke gebracht wurde Ganz Nantes war in Aufregung. Der Fall des Dr. Laigair war der vierte dieser Art in- nerhalb weniger Wochen. Die Aufwäscherin Lisa Heure, der Kellner Marcel Munier und der Hausmeister des Gymnasiums vernahmen vor ihm an einer entlegenen Stelle der Stadt das nun schon bekannte Todessurren, sahen den offenbar höflichen Riesen oder vielmehr sein Schatten- bild an einer Häuserfront auftauchen und Waren wenig später rücklings erdolcht. Der bekannte dänische Detektiv van Bloom kand die Mordfälle so interessant, daß er nach Nantes kam. Vierzehn Tage lang durch- streifte er die ganze Stadt. Er fand sogar eine Spur. Er stellte nämlich fest, daß je- weils am Tatort in einem Mietshaus eine Fa- milie wohnte, die mit der an der anderen Mordstelle verwandt war, Vernehmungen „Die SIEBEN hat uns der Himmel geschenkl! Eine Glückszahl bestimmt das PAT s. Zehn Familienmitglieder des Pariser Hotel- hauses Anette& Jacob König sind am 7. 7 geboren. Das sind die Großmutter mütter- licherseits, die Eltern und ihre 7 Kinder. Vater König gründete am 7. 7. 17 seinen Hotelbetrieb und seitdem geht es fast nur bergauf. Jedes Jahr bei der Massengeburtstagsfeier wird die Glückszabl sieben gefeiert. Ueber dem Ar- beitsplatz des Hausherrn hängt ein 2 Meter langes, 80 Zentimeter hohes Schild:„Die 7 hat uns der Himmel geschenkt!“ Das scheint in diesem Falle wirklich so zu sein. Königs sind nicht abergläubisch. Sie glauben lediglich an den gutwilligen Zufall, welcher die Glückszahl 7 zum König über die Familie König erhob. Mit den Geburtstagen und der Gründung fängt die Bedeutung dieser Zahl nämlich erst an. Im Jahre 1927 gewann Anette König mit dem Los Nr. 770 210, die auch noch durch sieben teilbar ist, 120 000 Francs in der Lotterie, so daß der Geschäftsfrau bei Abzug der Steuer 87 700 Francen ausgezahlt wurden. Der vierte Sohn Jacob Königs, Jules, erblin- dete vor 20 Jahren durch die Explosion eines Fieberthermometers. Das Thermometer hatte nicht funktioniert, als bei Jules, der an Grippe krank lag, Fieber gemessen werden sollte, und der Vater wollte es durchaus mit einem entflammten Streichholz in die Höhe treiben. Die Familie verlor schon den Glauben an die Glückszahl, während das unglückliche Kind von einem Arzt zum anderen geschickt wurde. Schließlich bekam der Junge durch eine Schockbehandlung bei dem schweizerischen Professor Dober das Augenlicht wieder. Der Mediziner hatte sein Sanatorium in den Straßennummern 7 bis 17. Nach dieser wohlgelungenen Heilung tauch- ten an der Wohnungstür der Königs erstmalig Zahlendeuter auf, die ein Geschäftchen witter- ten. Sie erzählten etwas von„magischen Ein- Flüssen“, der„übersinnlichen Bedeutung der Mathematik und des Zahlensystems“ und ihrem angeblichen Vermögen„neue Glücks- fälle mit der 7“ heraufzubeschwören. Jetzt griff aber Großmutter ein und meinte, man solle das Schicksal nicht herausfordern. Also 5 So machis Das Herz lacht uns im Leibe, Masser läuft emem im Munde zusammen, wenn wir das Wirklich hübsche„Neue Maggi- Kochbuch“ von Erns Horn durchblättern, uns an den farbenfrohen, ganzseitigen Bildern erfreuen und die 441 Rezepte über- fliegen, die in bunter Folge Revue passieren. Mlerdings— auch hier gilt: Probieren geht ber Studieren; doch welche Hausfrau würde Wohl ein Kochbuch zur Hand nehmen, ohne und das ctisch zu erproben? Frauen denkbar leicht gemacht. Hauptabschnitt(Suppen, kleine Vor- Pikantes, Fleisch, Geflügel, Mari che, Gemüsegerichte, Pilze, Salate, gastronomischen Ratschläge auch einmal Die Verfasserin hat es unseren vielge- Freude. Beilagen, Soßen, Mehlspeisen, Aufläufe, Nach- und Obstspeisen, Gefrorenes, Backen) bringt eine auf die Praxis abgestellte und offenbar aus der gastronomischen Praxis ge- schöpfte Einleitung, der die 5 Rezepte in unmigverständlichen ngaben folgen. Jeweils am Rande 0 11 Kurz zu- sammengefaßt, in sehr übersichtlicher An- ordnung die notwendigen„Zutaten“ zu den einzelnen Rezepten. Der Titel des neuen Maggi-Kochbuches „So machts Freude“ ist also gewiß berechtigt. Das außerordentlich preiswerte 103 Seiten starke Büchlein kostet gebunden nur DM 1.—. Es ist eine rechte Jubiläumsausgabe der nun- mehr bereits 60 Jahre bestehenden Maggi- Gesellschaft in Singen(Hohentwiel. Schicksal der Familie König zogen die Zahlendeuter unverrichteter Dinge wieder ab. Nach 1945 schien die Macht der Glückszahl das Haus König verlassen zu haben. Das Hotel war verschuldet Aber da kam ausgerechnet Wochen vor d angesetzten Verkaufstermin ein reicher Jüngling aus Amerika und ver- liebte sich in die Tochter Lisa. Am nächsten Gesamtgeburtstag fand die Hochzeit statt Das Hotelhaus Anette& Jacob König war vor dem Schlimmsten gerettet: Jim Faber brachte ein Vermögen von 700 000 Dollar mit, das er zur Modernisierung der im Laufe der Jahrg etwas veralteten Gasträume verwandte. Das letztemal stellte sich das Zufallsglück der Sieben im Jahre 1947 ein, als scheinbar gerade in einem Jahre mit dieser Ziffer ein neues Unglück über den Königschen Hotel- betrieb hereinbrechen sollte. Auf einem tur- bulenten Ball entstand ein Feuer, das sich schnell ausbreitete. Die Pariser Feuerwehr fand sich jedoch mit sieben schweren Spritzen- wagen ein und löschte rechtzeitig, Den Schaden übernahm die Versicherungsgesellschaft. Nach diesem Vorfall. wo offenbar die böse und gute Macht der Sieben im Widerstreit gestanden hatten, hielt die Familie eine Bera- tung ab, ob das Schild im Arbeitszimmer des Vaters sich als unwürdig erwiesen habe und lieber entfernt werden sollte. Nach längerem Hin und Her nahm man jedoch einstimmig den Vorschlag des Schwiegersohnes Faber an und versöhnte sich mit dem„Fehltritt der Sieben“, indem man das Schild über dem Schreibtisch abänderte:„Die 7 hat uns doeh der Himmel geschenkt!“ und Haussuchungen blieben jedoch erfolg- los. Die betreffenden Familien und Personen hatten sich an den Mordabenden nicht zu Hause aufgehalten. Als van Bloom, in, seine Kombinationen vertieft, die Rue de Gare durchschritt, be- merkte er nicht einmal das Surren und als der Schattenriese in seiner gefährlichen Freundlichkeit vor ihm stand, war es auch schon zu spät, heimzufahren. Ein herbeieilender Polizist hörte ihn nur noch hervorstoßen:„Dort, dort, das Fenster!“ Und dabei verkrampfte sich die richtung- weisende Hand im Pflaster der Straße. Man kand nichts. Nur daß eben auch hier Ver- wandte der letzten Mordstelle wohnten. Ein sechstes Mal ereilte das Ungeheuer ein junges Mädchen, das vergeblich auf den Freund an einer abgelegenen Stelle der Stadt wartete. Wieder jagte der 10 Meter große Mann seinem Opfer in den letzten Lebenssekunden Furcht und Schrecken durch Mark und Bein. Aber diesmal war zufällig eine Razzia in einer benachbarten Gaststätte. Die Streife sah, gerade aus der Tür tretend, den Riesenschatten ein letztes Mal auf- tauchen und dann verschwinden. Die Beamten eilten in das gegenüberlie- gende Haus. Ein Poltern. Ein Hasten und Jagen. Jemand hetzte die Treppe hinauf. In einer Wohnung stand an einem Fenster ein Lichtbildapparat, der noch warm war. In- spektor Neulier knipste an, und durch eine Vergröherungslinse geworfen entstand an der Häuserfront vis-à-vis unter dem Surren des Gerätes jener sonst mordende Riesen- schatten. In der Eile der Flucht hatte der Mörder das Gerät zurückgelassen. Zwei Tage später sprang der Täter, als er beim Versuch, seinen Foto-Apparat zurückzu- stehlen, ertappt wurde, von der Brüstung des Treppenflures in einen schweren Kronleuchter. Dieser stürzte ab und begrub ihn unter sich, noch ehe er eine Aussage machen konnte. Der Todesspringer entpuppte sich als der Schlosser Paul Molles, der früher auch im Varieté als Messerwerfer aufgetreten war. Eigentlich lebte er in Paris. Eigens zur Aus- führung dieser unheimlichen Taten hatte er sich seines großen Verwandtenkreises in Nantes entsonnen, wo er die Wohnungen für die Aufstellung seines Lichtbildapparates und zum Messerwurf aus dem Fenster miß- brauchte. Diejenigen, die Paul Molles kannten, mei- nen, er habe aus Tötungslust gehandelt; denn schon als Kind habe er Spielkameraden gewürgt bis sie blau und rot im Gesicht an- liefen. Erst dann ließ er sie laufen. Mat NMVEA elf lud un J. för e Brabpwerden Wie bisher Niveg- Creme. 8 2. Bei längerem Sormenbad oder stärkerer Strahlung Niveg- Ultra- Ol mit verstärktem Lichtschutz. „ Bräbne besser mit 90 endende ee 5 Virchosan- Dragees. Meist in kurxer Zeit merkliche Gewichtszunchme, volle Körpertormen, frisches Aus- sehen(für Damen volle Figur) stär- ken Arbeſtslust, Blut und Newen. Völlig unschödſch, auch für Kinder. packung(120 Drugees) 2, 50 D, Kur 452 egen Mleliueucliqeu an 3 Zehen: 82 Belege 0. ee (dreiſach 6,50 b M. Broschüre gratis Or. fiene emdt, Beflin W 45/429 Jod enthält der Fisch in den Geweben, und der Mensch kann ohne Jod nicht leben and. 30 Se ten, 10 d anfordern. ostenlos en le(glalog Rik AHRR RRADFAB b S f N 1 1 elskeld“ 10 2 — 1 eren ein 1„„ Ei Adelberge Hhaftem Absatz im allgemeinen ais; akt wurde Sleichzeitig Südwestdeutsche Rundschau Wahrscheinlich Unfall und kein Mord H ei delber g G wb). Der 54 Jahre alte Hausmeister r am 17. Juni in unmi ittelbar er Nähe des Radiumsolbades Neckarufer n Verletzungen aufge- funden wurde und wenige Tage später starb, den neuesten Ermitt lun der Hei- r FEriminalpolizei sehr wa geinlich Es wird an- Dunkelheit özschung hin- mit schwere einem Unf genommen, Der Sa Heidelberg hpd nner brach- ten einer Frau eine r dabei hef- tiger Schreck ver ändlich. Die Frau 0 r beru- igen, 2 ung festgestellt Wurde. t lange, und an der Glastür nfrau. Auch der Lei 5. Schließ- lich Leichenträger die Trepp rau abzuholen. öknet Schwurgericht Karlsruhe imm die Ver- Handluns 3 8 ten Kraft- i der be- WIT d, am 8. Nov ember 1949 den Pforzheimer Kohlenhändler Rudolf Bertsch in dessen Büro durch Schläge mit einer Axt und ren Gegenständen ermordet und aus dem Kassenschrankk des Getöteten mindestens 1200 DM entwendet zu haben. Raisch kam im Jahre 1938 in Fürsorgerziehung. Wegen Ge- fährdung der Insassen mußte er jedoch meh- rere Male die Anstalt wechseln, In allen Be- urteilungen der Anstalten wird Raisch als ein mit allen Eigenschaften eines Schwerverbre- chers behafteter Mensch bezeichnet. Im Alter on 14 Jahren erhielt er seine erste Strafe. Zwei tödliche Unfälle in Karlsruhe Karlsruhe(wk). Bei Reparaturarbei- ten an der elektrischen Leitung in der Knie- linger Kaserne kam ein 18 Jahre alter Ge- Selle mit dem Starkstromkabel in Berührung und wurde auf der Stelle getötet.— Beim Baden im Baggersee bei Hagsfeld ertrank ein 24 Jahre alter Arbeiter. Seine Leiche konnte geborgen werden. 7 Amer B ett rikanischer Soldat als Automarder en(dub). Ein 20 Jahre alter ameri- Soldat, der kürzlich in Ettlingen agen eines amerikanischen Offiziers gestohlen hatte, wurde auf der Gemarkung Dieselsheim bei Bretten gestellt und nach kurzem Feuergefecht festgenommen. Einem jungen Dieselsheimer, der bei der Suchak- tion nach dem Soldaten Hilfe geleistet hatte, Sprach der amerikanische Kreisoffizier in Karlsruhe seine Anerkennung aus. Gute Geschäfte mit Briefmarken Heidelberg dw). Auf der 26. Auktion Jer Wilhelmy- Briefmarken: Großhandlung, die in Heidelberg stattfand, wurden bei leb- gute Preise Erzielt. Einen Rekordpreis in Höhe von 110 DM brachte 2 8„Oberrandstück 8 Perg erste Ausga drei 1 0 gelb, des- Sen Katologpreis 390 mur 2, DM Test gesetzt War. Die holländischen N Nr. 1-3, Spe- Zialsammlung, kamen auf 2000 DM. Für die „überrandige Baden“,„Thurn und Sowie„Preußen“ wurden ebenfalls Preise über dem Katalogwert erzielt. Ausbau des nordbadischen Fernsprechnetzes Mannheim(lid). Das nordbadische Fern- Sprechnetz soll soweit modernisiert werden, daß es als Teilstück eines westdeutschen Ver- pundnetzes zunächst den Selbstwählverkehr Zwischen Heidelberg und Mannheim schon in den nächsten zwei bis drei Monaten ermög- licht. Im gesamten westdeutschen Netz wird Aann anschließend der Selbstwählverkehr zwi- schen Mannheim, Heidelberg, Frankfurt, aArken Karlsruhe und Stuttgart aufgebaut. Die schon Seit längerem bestehenden Pläne wurden in ihrer Verwirklichung gehemmt, weil die Um- stellung vom Handbetrieb auf die automa- tische, vollmechanisierte Vermittlung einen hohen Kapitalaufwand für umfangreiche tech- mische Einrichtungen bedingt, deren Preise in letzter Zeit stark angestiegen sind und deren Lieferfristen vielfach ungewöhnlich lang sind. Mit jährlich über einer Million Ferngesprä⸗ chen zählt Mannheim zu den Brennpunkten dies Telefonverkehrs. Odenwaldklub zählt 10 000 Mitglieder Sins hein(web). Das 64. Jahrestreffen des Odenwaldklubs hat über 2000 Wander- freunde aus Südhessen, der Pfalz und Nord- baden nach Sinsheim geführt. Bei einem Fest- der Ortsgruppe Sinsheim, die ir 30jähriges Bestehen feierte, die Fahne des Odenwaldklubs überreicht. Tamdrat Dr. He N, der die Schirmherr N 1 übernommen hatte, die Naturverbunden- Kraft eines Volkes Bei der Hauptversamm- der inneren Verwal- tung in E 0 Kultus und Un cht in Karlsruhe habe angeordnet, dag künftig in allen Schulen monatlich Wieder ein Wandertag abgehalten werden solle. Der Seschäftskührende N zende des Odenwaldklubs, Studienrat Dr. 5 Götte, teilte mit, daß der Odenwaldklub Zur Zeit rund 10 000 Mitslieder Zählt. Mannheim(wd). In einer Wirtschaft 1 b chen amerikanischen Soldaten und Zivi- en, in. gab ein auch 1 WI 5 5 ger und war in den Fluß gestürzt. Wegelagerer mit Schreckschußpistole PfOrZheim(HE). In der Nahe der Auto- bahn bei Ispringen wurde abends ein 27jähri- Mann von einem Unbekannten mit einer Pistole bedroht und zur Herausgabe seiner Barschaft aufgefordert. Der Erpreßte entwand dem Unbekannten die Pistole, die sich als Schreckschußpistole entpuppte. Der Täter konnte entkommen. Lustmord an acht jährigem Mädchen Wuynlen/ Hochrhein(ds). In einem Stein- bruch bei Wyhlen zwischen Rheinfelden unf Lörrach wurde die Leiche eines acht Jahre al- ten Mädchens aus Wyhlen mit eingeschlage- nem Schädel und allen Spuren eines Lust- des aufgefunden. Der Tat dringend ver- tig ist ein bisher nicht ermittelter Mann en 40 und 30 Jahren, der bei einem vereinsfest in Wyhlen sich an das Kind herangemacht und ihm sowie seinem zünge- ren Bruder Geld geschenkt hatte. Anschlie- Bend nahm er das Mädchen nach dem etwa 200 Feter von der Straße entfernten Stein- bruch mit. Eine Suchaktion nach dem Mäd- chen hatte erfolglos abgebrochen werden müssen. 0 Das anitlich befohl. Protest gegen den„Tag KOH SAZ(UP). zuschriften an die Upd offizielle Stellen zu südbadischen Innenminist menden der Heimat“ In zahlreichen Leser- Presse nehmen pri vate der Verordnuns 8 Stellung, ir der für den kom Sonntag in sämtli- chen Gemeinden Landes die Abhaltung eines„T imat“ angeordnet wird. nden süd- einer dieser Der Zuschrt gen.„Pin Minis im oder ein atsamt ist nicht gut be n, wenn es und. bekie und Bür- zu Befehlsempfängern macht, wie War.“ Der Absender weist man nicht in 14 Tagen ein test und eine von oben kann. Es ni Sammlung ausenden von zum 8 d Heimat“, die 17675 von Lebkuchenherzen haben und 30 Pfennig pro Stück osten Sollen. gelungenes 1 . che Wei 1 Bu Aus Al- 1 B, die an- durchzuführen und S 1. 8 Me nahme 8 vor der Südwestst den fatalen Ver- dacht“ Wollten die der g Propagandi- Heimatliebe 0 bestimmte politi- stisch und finanan sche Ziele migbraue Kreuz und quer durch Baden Hockenheim. Auf dem Friedhof in Hockenheim sind einige Grabkreuze entwen- det worden. Die Polizei nimmt an, daß die Kreuze an Altmetallhändler verkauft wer- den.(Ib) Mannheim. Angehörige der Fachgruppe Banken der Deutschen Angestellten-Gewerk- schaft forderten eine Urabstimmung über die Arbeitsniederlegung in allen Banken des Bun- desgebiets, um bessere Gehaltstarife zu er- 2Zwingen.(Wb) Wein hei mBergstraße. Vom 29. Juli bis 4. August findet in Weinheim der 25. badische Schachkongreß statt. Das Protektorat für diese Veranstaltung hat Bundestagsabgeordneter Richard Freudenberg übernommen.(eb) Schönfeld, Kreis Tauberbischofsheim. Das v rige chen eines Bauern klet- terte 41 ein estelltes Motorrad. Dabei kippte das Fahrzeug und fiel auf das daneben- stehende eineinhalbjährige S des Jungen. Das Kind starb kurz nach dem Un- fall. GwWb) Baden-Baden. Das belgische Konsulat in Baden-Baden wird mit Wirkung vom 1. 8. 1951 aufgelöst. Das ihm unterstellte Gebiet Wird vorläufig dem Bereich des belgischen Ge- neralkonsulats in Frankfurt, Siesmayerstr.“ 62 angegliedert.*(Id) Säckingen. Eine 61 Jahre alte Frau aus Schachen wurde im Bett der nur wenig Wasser führenden Alb tot aufgefunden. Die Verunglückte hatte Heidelbeeren e (S Karlsruhe. Die Deutsche Therapie- Woche, der Kongreß des Chefärzteverbandes und die Deutsche Heilmittelausstellung wer- den, wie Dozent Dr. Kienle mitteilt, diesem Jahr in Karlsruhe stattfinden, und zwar in der Zeit vom 1. bis 9. September.(id) Karlsruhe. Ein 53 Jahre alter Elektro- meister aus Karlsruhe-Durlach geriet in Ra- statt mit seinem von einem Hilfsmotor ange- triebenen Fahrrad unter die Räder eines Last- kraftwagens und wurde auf der Stelle ge- tötet.(ic) Karlsruhe. Künftig soll jedes Jahr in Staffort ein„Meisterschaftsrennen in Holz- schuhen“ rund um das Dorf abgehalten Wer- den, weil das Rennen zum 65jährigen Stif- tungsfest des Stafforter Gesangvereins über- raschenden Anklang gefunden hatte.(lid) Ettlingen. Nachdem vor einiger Zeit der Bund badisch-württembergischer Forstmänner neu gegründet worden War, Wird vom 14. bis 16. Juli hier die erste Haupt-Mitgliederver- sammlung der Landesgruppe Baden des Bun- des stattfinden.(Sch.) Leutershausen bei Schriesheim. Beim Kirschenpflücken ist ein 65 Jahre alter Mann tödlich verunglückt. Er war auf einen Baum gestiegen, der dann plötzlich, da er Völlig morsch war, Zee e e und den Mann unter sich begrub.(vb Bühl. Der erste diesjährige„Obst-Ex- preßé“ wurde auf dem Bühler tbahmhof dàbpgefertigt. Der Zug bringt täglich badisches Obst in 15 Stunden nach lamburk und in 80 5 Stunden nach Berlin. Freibur. Aus Anlaß des 30]ahrigen Be- 85 des n hat der Vorsitzende ene Lebkuchen-Herz auch in 5 Finanzminister Dr. Eckert * sit Die Braunen und die Weißen Da gehen sie, die kraftstrotzenden Günst- linge der Sonne, die Haut dunkel gebräunt wie Kaffee. Man sieht es ihnen an: Schwim- mer sind sie; mit kräftigen Schlägen vermö- zen sie das Wasser zu teilen und 100 Meter Traul in 1:05 oder gar in noch kürzerer Zeit zurücklegen. Tja, so eine braune Farbe ist dicht zu unterschätzen. Sie gibt den Menschen das Gefühl gesunden Aussehens und den Män- nern das Siegesbewußtsein bei der Annähe- rung an Frauen. Du stehst daneben mit Deiner käsigen Haut, und Dein Selbstbewußtsein schwindet. Das muß anders werden, denkst Du, und marschierst schnurstracks zum Freibad, um zuch so einer zu werden wie jene. Und stellst fest: Sie sind ja gar nicht alle so, diese Kaffee- braunen. Für sie sind Liegestuhl und Sonnen- brille Wichtiger als das erfrischende Naß, und von den 1:05 Minuten für 100 Meter Kraul sind sie noch weit entfernt. Dein Selbst- bewußtsein kehrt langsam zurück, so Du ein Schwimmer bist. J Dann läßt Du Deinen Blick über zweiteilige und einteilige Badeanzüge schweifen, über lange Beine, nackte Schultern und gelockte Haare. Alle, alle sind sie braungebrannt. Du schämst Dich ein wenig ob Deiner Weißheit (Wohlgemerkt: mit scharfem 6). Bis— ja, bis Dir ein weibliches Geschöpf auffällt, das noch Viel weißer ist als Du. Nun stellst Du fest, daß es gar nicht so sehr auf Sonnenbräune ankommt, und diese Erkenntnis bereitet Dir — zusammen mit jener weißen Haut und dem, was darin steckt— einen schönen Tag. Und Dein Selbstbewußtsein hast Du wieder. 1 8 Wir gratulieren. Am vergangenen Mon⸗ tag konnte Herr Hauptlehrer a. D. Oskar Leitz mit ſeiner Gattin, Hauptſtraße 165, das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Dem verdienten Erzieher, der jahrelang an der hieſigen Volksſchule wirkte, gingen zahlreiche Glückwunſchſchreiben Aus ſeinem Bekannten⸗ und Schülerkreis zu. Wir ſchließen uns nach⸗ träglich dem Glückwunſchreigen an und wün⸗ ſchen dem Jubelpaar für die Zukunft alles Gute und einen friedvollen Lebensabend. . Seckenheimſchule als beſte Mannheimer Ab⸗ teilung gewinnt den Wanderpreis. Am Samstag fand im Mannheimer Sta⸗ dion das alljährliche Schülerſportfeſt der Mannheimer Volksſchulen ſtatt, das in jedem Jahr vor Beginn der Ferien den Höhepunkt der ſportlichen Ertüchtigung unſerer Schul⸗ jugend darſtellt und die erzieheriſche Brei⸗ tenarbeiit während des Jah der Oeffent⸗ lichkeit zeigt. Selbſtverſtändlich iſt es gerade bei den Kleinen und Kleinſten aus ehrlicher Begeiſterung ſo, daß ſich die einzelnen Schul⸗ abteilungen in ihren ſportlichen Leiſtungen in ſtärkſtem Maße konkurrieren und was das Schönſte an der Sache iſt, ſchon jetzt als an⸗ gehende Sportler ein hohes Maß an„Fair play“ verraten, deſſen Erhaltung man für die Zukunft wünſchen möchte. Dem großen Eifer und der erfreulichen Aufgeſchloſſenheit unſerer Mannheimer Schulbehörde hätte man nur von Seiten der Allgemeinheit einen beſſeren Beſuch wünſchen mögen, denn hier am Urquell der ſportlichen Freude, frei von jedem trübenden Profi⸗ und Vertragsgedan⸗ ken, kann der Sportfreund mitleben in dem Geiſt eines wirklichen profitfreien Sport⸗ idealismus. Das Fazit der erfreuliche n Ver⸗ anſtaltung war beſonders für die hieſige Schulabteilung günſtig, errangen doch die Seckenheimer in den Einzelwettkämpfen den Löwenanteil der Preiſe. So gingen neben dem Wanderpreis in den leichtathletiſchen Konkurrenzen auch ſieben wertvolle Einzel⸗ preiſe nach Seckenheim— Zeugnis einer gu⸗ ten ſportlichen Breiten⸗ und turneriſchen Er⸗ ziehungsarbeit in unſerer Schule und natür⸗ licherweiſe in unſeren Turn⸗ und Sport⸗ vereinen, aus denen ſich die meiſten Sieger rekrutieren. Unſere Schülerinnen und Schü⸗ ler zeigten ſo in aller Deutlichkeit das ſportliche Dominat Seckenheims im Stadr⸗ kreis und werden— ſo hoffen wir doch— auch in geiſtiger Beziehung dieſes in Anſpruch nehmen dürfen. Die große De monſtration ſportlichen Lebenswillens 8 eröffnet durch den Aufmarſch von über 2000 Schülern und Schülerinnen, dem ſich gemein⸗ ſame Uebungen der Knaben und Mädchen, die letzteren beſonders durch einen fein einſtu⸗ dierten Bändertanz, anſchloſſen. Beſonderes Intereſſe fanden natürlich die Einzelkonkurrenzen, wo bei den Knaben im 75 m⸗Lauf Ernſt Jakob in 9,7 und bei den Mädels Renate Herre in 10,2 Sek. den erſten Preis für die Seckenheimſchule holten, wäh⸗ rend im Dreikampf ebenfalls die Seckenheimer Knaben die Stadtmeiſterſchaft und damit den Wanderpreis errangen. Die anweſenden Ehrengäſte Prof. Langer, Stadtdirektor Schell, Polizeipräſident Dr. Leiber und Schulſportreferent Landhäuſer, Karlsruhe zeigten ſich außerordentlich beeindruckt von dem Leiſtungswillen unſerer Schüler und ſprachen den verantwortlichen F Stadtſchulrat Stengel und Schulrat Hellmuth für die geleiſtete Vorarbeit der Organiſation das höchſte Lob aus, das in gleichem Maße ja für jeden einzelnen Schulleiter und Leh⸗ Schule rer gilt, wobei 5 e einheimiſche Die tödlichen Verkehrsunfälle in Mannheim reißen nicht ab. Verkehrsunfälle, die faſt täglich ihre fordern, verdichten ſich in den letzten Wochen beſonders in Mannheim zu einer un⸗ unterbrochenen Folge, die zu ſchwerſten Be⸗ denken Anlaß geben. Wenn nicht in Bälde die mangelhafte Verkehrsdiſziplin einer gründlichen Reviſion von Seiten aller Ver⸗ kehrsteilnehmer unterzogen wird, dann wird es nicht mehr allzu lange dauern und der Verkehr wird gleichbedeutend mit dem Tod ſein, der nach dem engliſchen Verkehrs 1 wort„ewig währt“. Womit geſagt ſoll, daß wenige Augenblicke ein Menſchenleben auslöf ſchen können. Was nützen alle techniſchen und polizeilichen Maß⸗ 3 ſein Unachtſamkeit nahmen, wenn es an der Diſziplin des Einzelnen mangelt. Mögen doch endlich die zahlreichen Unfälle als abſchreckendes Bei⸗ ſpiel wirken. Am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr ereignete ſich wiederum ein ſchwerer Unfall an der Autobahnbrücke über den Neckar, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Laſtzug mit Anhänger ſtürzte aus bis⸗ her ungeklärten Urſachen die Böſchung hinun⸗ ter. Tragiſcherweiſe hatte der Laſtzug vier jugendliche Radfahrer aufgenommen, die ſich auf einer Ferientour befanden, von denen der eine ſofort getötet wurde und rer ſich noch in Lebensgefahr befindet. Die beiden anderen trugen leichtere Verletzungen davon. Am Sonntagnachmittag wurde be⸗ reits wieder in der Caſterfeldſtraße ein fünf⸗ jähriger Junge beim achtloſen Ueberquerenf der Straße von einem Perſonenwagen an⸗ gefahren. Der Fahrer verbrachte das ſchwer⸗ verletzte Kind ſofort ins Thereſienkranken⸗ haus, wo es nach der Einlieferung verſtarb. Wenn dieſe ſich ſtändig mehrenden Alarm⸗ zeichen der Verkehrsgefahren nicht Zeugnis genug ſind, wie ſehr eine geſteigerte Diſzi⸗ plin notwendig iſt, dann wird ſich die Zahl von 15 Verkehrstoten täglich im Bundesge⸗ biet noch weiter ſteigern. Ilvesheim feierte mit ſeiner Feuerwehr. Feſtlich wurde über das vergangene Wo⸗ chenende das 70⸗jährige Jubiläum der Freiw. Feuerwehr begangen, das mit einem Volks⸗ feſt verbunden war und in Anbetracht des hochſommerlichen Wetters einen großen Zu⸗ ſtrom insbeſondere durch die befreundeten Wehren aus der Nachbarſchaft erfuhr. In Anweſenheit von Landrat Dr. Gaa, Bürger⸗ meiſter Vögele, reisbrandinſpektor Ströh⸗ lein und Dengler(Speyer) und Branddirektor Magnus von der Berufsfeuerwehr Mannheim fand am Samstag ein Feſtbankett ſtatt, in deſſen Mittelpunkt die Feſtanſprache von Ehrenkommandant Hammann ſtand, der auf die Verdienſte der Wehr während 70⸗jährigen Bewährung im Dienſte aller Mit⸗ bürger hinwies. Nach den anſchließenden Gra⸗ tulationen von Landrat Dr. Gaa und Bür⸗ germeiſter Vögele ergriffen nacheinander die verſchiedenen Vertreter der Feuerwehr das Wort, um die feſte Verbundenheit zwiſchen den einzelnen Wehren zu verſichern. Sinnige und praktiſche„ ergänzten zu⸗ meiſt das geſprochene W 50⸗jährige Tätigkeit Ehrenbrandmeiſter Karl Wagner, für 25⸗jährige Willi Anna und Karl Zeh und zwölf weitere Wehrmitglieder für 20⸗ bzw. 12-jährige Mitgliedſchaft ge⸗ ehrt. Höhepunkt des Ehrungsaktes war die perdiente Anerkennung des greiſen ders Michael Feuerſtein. Der wurde würdig umrahmt durch Beiträge von Wilhelm Stein Rezitationen von Annamaria gen der Turnerinnen des hieſigen SV 07. Seckenheims Ziegenzüchter melden Erfolge 8 bei der Bezirksſchau. Bei der am vergangenen Sonntag in Hei⸗ delberg⸗ Wieblingen ſtattgefundenen ezirks⸗ 5 ſchau der Ziegenzüchter beteiligten ſich Sek⸗ kenheims Züchter mit gutem Erfolg und dur ten bei den 91 ausgeſtellten Tieren beſo dere Anerkennung ernten, was deutlich für die gute Zuchtarbeit im hieſigen Verein ſpricht. So erzielte Georg Gruber einen 2 Preis, während Emil Lang, Rudolf 1 Wilhelm Erny J. und II. je über einen 3 Preis quittieren durften. Den erfolgtes Züchtern unſere Gratulation. Für den paritätischen wonltahrtsverband Der badische Landesverband des deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes e. V Lahr, Bürklinstraße 17, der im vergangenen Jahr seine Tätigkeit wieder aufgenommen hat, wendet sich zum ersten Mal seit 18 Ja ren mit einer Sammlung an die Offentli keit. Die Einrichtungen des deutschen tätischen Wohlfahrtsverbandes hochherziger Bürger aus dem vorigen J. hundert) sind Auf deen N Gede ein ande⸗ ihrer Wort. Durch den Land? rat und Bürgermeiſter wurden ſodann für Grün⸗ Ehrungsaljʒtkt geſangliche (Tenor) und der Geſangvereine Aurelia und Germania, Schliesmann, wie ausgezeichneten turneriſchen Darbietun⸗ 4,8 Millionen für Mannheimer Hafen Finanzausschuß verabschiedet außerordent- lichen Haushalt und Etat der Finanzverwaltung Stuttgart(Wb). Der Finanzausschuß des Württemberg- badischen Landtags hat den Etat der Finanzverwaltung und den außzerordent- chen Haushaltplan verabschiedet. Der Etat der Finanzverwaltung schließt bei Roheinnahmen über 15 148 500 DM mit einem Zuschußbedarf von 37 623 500 DM ab. Das sind 588 000 DM weniger als im Vorjahr. Der Aus- schuß erörterte bei seinen Beratungen beson- ders die Frage der Stellenvermehrung bei der Steuerverwaltung. Die Zahl der Angestellten bei den Finanzämtern wurde in Nordwürt- temberg um 140 und in Nordbaden um 95 auf 1066 erhöht. Für Straßen- und Wasserbauten in Nord- baden sind in den Etat insgesamt 2 602 000 DM eingesetzt worden. Diese Beträge waren vom Plenum schon im Vorgriff auf den Staatshaus- Baltsplan bewilligt worden. Für den Ausbau und die Wiederinstandsetzung des Mannhei- mer Hafens sind 4,8 Millionen DM. eingesetzt worden. Die Beträge für den Straßen- und Wasserbau im nordwürttembergischen Lan- desteil sind im Etat der Innenver waltung ent- Halten. Aus dem, Vermögen ehemaliger NS- Organisationen erhält die Finanzverwaltung Zim FEtatjahr 1951/2 einen Zuschuß von 621 000 DM. Der Entwrurf des außerordentlichen Haus- altplans weist einen Betrag von insgesamt 88 450 000 DM in Einnahmen und Ausgaben Aus. Außerdem wurden weitere Mittel für die Arbeitsbeschaffung in den Förderbezirken des Landes genehmigt. Das württemberg badische Finanzministe- rium hat die Klageschrift des Landes an das Bundesverfassungsgericht, die sich gegen das Finanzausgleichsgesetz des Bundes richtet, fertiggestellt. Die Klage wird dem Gericht voraussichtlich Ende Juli vorgelegt werden, wenn es seine Tätigkeit aufgenommen hat. Linszuschüsse an karitative Krankenhäuser Stuttgart Gdwb). Der Sozialpolitische Ausschuß des württemberg-badischen Land- tags hat beantragt, daß die Regierung durch Gewährung von Zinszuschüssen an die kari- tativen und privaten Krankenhäuser deren gegenwärtige Notlage lindern solle. Der Aus- Schuß forderte ferner, daß die Landesregie- rung in Bonn für eine rasche Neuregelung der Bezüge bedürftiger Zivilblinder eintritt. Wie im Ausschuß mitgeteilt wurde, finden zur Zeit iin Bonn Verhandlungen statt, ob bedürftigen 5 Zivilbl inden künftig feste Mindestbeträge durch die Wohlfahrt ausgezahlt werden sollen. l Falls eine schnelle Regelung in Bonn nicht ge- troffen Werden kann, soll für Württemberg Baden eine Ubergansregelung getroffen Wer⸗ den, die den Bonner Bestrebungen entspricht. 3* 8 Schulg zeldfreiheit-Gesetz gebilligt Notstandsg ebiet Nordbaden wurde von Bonn nicht berücksichtigt Stuttgart Gb). Der Ministerrat von Württemberg-Baden verabschiedete den Etat der Kultusverwaltung und der allgemeinen Finanzverwaltung. Am nächsten Montag wird das Kabinett mit der Verabschiedung des Staatshaushaltsgesetzes die Etatberatungen pbeendigen. Grundsätzlich billigte der Minister- rat den Gesetzentwurf über Schulgeldfreiheit und Erziehungsbeihilfe. Ferner billigte das Kabinett 190 00 DM als Vorgriff auf den kommenden Staatshaushalt. Der Betrag soll zur Deckung der vermehrten Kosten dienen, die durch die Erhöhung der Bezüge des Kir- chenpersonals entstanden sind. Zum Nachfol- ger für den ausscheidenden Präsidenten der TDandesbeamtenstelle, Fellhauer, wurde Mi- Nmisterialrat Anton Schmid vom Innenministe- rium ernannt. a Wie Ministerpräsident Maier nach der Sit- zung mitteilte, haben die Minister„mit gro- Bem Befremden zur Kenntnis genommen, daß dis Bundesregierung noch vor Gründung der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar- beitslosenversicherung über 200 Millionen DM aus Mitteln der Arbeitslosen versicherung für die Notstandsgebiete Schleswig- Holsteins, Hes- Sens und Niederbayerns verfügen wolle. Da- mit würden die Notstandsgebiete Nordbadens wiederum nicht berücksichtigt werden. Millionen aus Mitteln des Bundes. Eltern fordern mehr Lehrer Die Arbeitsgemeinschaft der Elternbeiräte von Württemberg-Baden hat den Landtag in einer Eingabe ersucht, im neuen Staatshaus- Haltsplan so viele Lehrerstellen vorzusehen, daß ein geordneter Schulunterricht ermöglicht wird. Die Eingabe der Elternbeiräte stützt sich auf den el 35 der Landesverfassung, nach dem jede ind Anrecht auf eine seinen Amagen entsprechende Schulbildung hat. Diese Bildung sei bei dem gegenwärtigen Mangel an Lehrkräften gefährdet In einer Weiteren Eingabe verlangen die Elternbeiräte, daß die Lernmittelfreiheit an allen Volks- und Berufsschulen sofort eingeführt wird. APOthe kKkengesetz zurückgestellt Der Rechtsausschuß des Landtags stellte die ratung der Gesetzentwürfe des Innenmini- riums und der DVP über Zulassungsbe- schränkungen für neue Apotheken bis zur Staatlichen Neuordnung in Südwestdeutschland zurück. Dieser Beschluß wurde damit begrün- det, daß in den amerikanisch besetzten Teilen Württembergs und Badens volle Gewerbefrei- heit herrsche, während dies im französischen Besatzungsgebiet nicht der Fall sei. Die Regierung legte dem Ausschuß den Entwurf eines neuen Erlasses über die Zwangs- Vollstreckung von Räumungsurteilen vor. Der Entwurf sieht vor, daß sich der zuständige Richter zuerst über die künftigen Wohn mög lichkeiten eines zur Zwangsräumung verur- teilten Mieters informieren soll, ehe er die Vollstreckung des Räumungsurteils anordnet. Aus politischen Gründen entlassen Das Stuttgarter Innenministerium gab die Entlassung zweier württemberg badischer Staatsbeamter wegen politischer Unzuverlaäs- sigkeit bekannt. Die beiden Beamten hatten sich gewei einen Erlaß des Ministeriums über die politische Verläßlichkeit von Beam- ten zu unterschreiben. In dem betreffenden Erlaß war den Beamten mitgeteilt worden, daß die Zugehörigkeit zu den von der Bun- desregierung als verfassungsfeindlich be- zeichneten radikalistischen Organisationen mit den Dienstpflichten eines Beamten nicht ver- einbar sei und einen Entlassungsgrund dar- stellen könne. Ob die Entlassenen irgend- welchen extremen Organisationen angehörten, wurde vom Munisterium nicht. bekanntgege- ben N 4 5 W e 14 103 Mill. für sozialen Wohnungsbau Stuttgart((b). Innenminister Ulrich teilte dem Wohnungsbauausschuß des Land- tags mit, dag nunmehr 103,4 Millionen DM zur Förderung des Wohnungsbaus in Würt- temberg-Baden für das Jahr 1951 bereit- stünden. Von dieser Gesamtsumme stamm- ten 15 Millionen aus Landesmitteln und 88,4 Obgleich die gesamte zur Verfügung stehende Summe den Mitteln der Vorjahre gleichkomme, be- tonte Ulrich, könnten nicht so viele Woh- nungen gebaut werden wie in den Vorjah- ren, weil die Baupreise inzwischen um 20 bis 25 Prozent gestiegen seien. Fall Bürkle—„Tragödie ohne Helden“ Stuttgart(Pub). Der Direktor der Stutt- garter Spar- und Girokasse, Dr. Mahringer, verwahrte sich vor dem Bürkle- Ausschuß des Württemberg-badischen Landtags gegen den Vorwurf, daß man Bürkle gegenüber im Laufe des letzten Jahres zu nachsichtig ge- Wesen sei. Der. beschloß, seine Un- tersuchungen über den Kreditfall Bürkle nur bis zum Zeitpunkt des Abschlusses des sogenannten Gentleman Agreements zwischen der Girokasse und Bürkle im Sommer 1950 zu erstrecken. Die DG-BHE forderte dage- gen, daß auch die Abwicklung des Kredit- Falles vom Ausschuß nachgeprüft werde. Diese Forderung würde jedoch mit der Begründung Abgelehnt, daß dies über den dem Ausschuß gestellten Antrag hinausgehen würde. Mini- Sterialdirektor Fetzer vom Innenministerium betonte, es habe seiner Ansicht nach keinen Sinn, gegen die verantwortlichen Verwal- tungsratsmitglieder der Girokasse für aus dem Bürklegeschäft entstandenen Ver- luste Regreßansprüche zu stellen, wenn es micht gelinge, den Verwaltungsratsmitslie- dern bei der Behandlung des Kreditfalles grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen. Der ganze Fall Bürkle sei eine„Tragödie ohne Helden“. Au die uns anla ib unserer goldenen Mochzeil erwiesenen Qufmerltsamſeilen danſten wir herelichol. Oskar Leitz u. Frau. dnn Sectenheim, im n 1951 klauptstraße 165 a Schöne Frünkartoffel zu verkaufen. ö kKloppenheimerstr. 45. 10 ar Gerste (auf dem Halm) im Wörthfeld 2u verkaufen,' 3 57. Ihre Vermäflung geben bekannt: Arthur Wahl Hilde Wahl geb. Hembd Mhm.-HRheinau e 24 12. Jul 1951 Heng, Christuskirche Mannheim zu kaufen gesucht. Klaus Möller Hauptstraße 89. die Nlessing, Blei, 1 Zink usw. verkstlen 0 5 Telefon 47¹¹ Korn Measure 20 30 Jahre Badenwerk Weiterer Ausbau ist geplant Die Badische Landes-Elektrizitätsversorgung AG. Gadenwerk) in Karlsruhe feierte ihr 30jäh riges Bestehen. Das Werk, dessen Aktienkapital heute 30 Millionen beträgt, befaßt sich nicht nur mit der Stromversorgung des Landes Baden (Nord- und Südbaden), sondern auch mit dem Bau und Betrieb von Kraftwerken, besonders Wasserkraftanlagen. Während das Werk vor 30 Jahren 23 Prozent der Fläche Badens mit 236 Städten und Gemeinden versorgte, ist dieses Ge- biet heute auf 65 Prozent der Fläche mit 744 Städten und Gemeinden angewachsen. Eine 100 000-Volt-Leitung, die vom Hochrhein bis nach Mannbeim führt, verbindet alle wichtigen Kraft- Werke und bildet gleichzeitig den Anschluß an die Schweiz und an das Rheinisch- Westfälische Elektrizitätswerk. Außerdem besteht nach Osten ein Anschluß über Pforzheim und nach Westen über Offenburg, Straßburg und Rüburg-Schwör- stadt-Kembs nach Frankreich. Die bereitgestellte Energie stieg von 100 Millionen Kilowattstunden vor 30 Jahren auf 1,6 Milliarden im Jahre 1944. Der Absatz an Strom für Haushalte, Landwirt- schaft und Gewerbe wird im laufenden Jahr den gesamten Umsatz des Jahres 1921 überschreiten. Durch die Aufnahme des Verbundbetriebs mit Stromversorgungsbetrieben des In- und Auslan- des konnten im vergangenen Jahr insgesamt 1109 Millionen kWh verkauft werden. Als eigene Kraftquellen dienten dem Werk das Murg- Schwarzenbachwerk bei Forbach. Die Anlagen an der unteren Murg und das Itterkraftwerk bei Eberbach. Wie der Presse bekanntgegeben wurde, sind zur weiteren Deckung des ständig wachsenden Zedarfes Pläne in Bearbeitung, die sich mit der Erstellung eines Dampfkraftwerkes am Rhein- hafen von Karlsruhe mit einer Endleistung von 300 000 Kilowattstunden beschäftigen. Man rech- net damit, daß in etwa zehn Jahren beim Baden- Werk eine weitere Milliarde Kilowattstunden be- nötigt wird. Typotz des durch diese Entwicklung bedingten großen Kapitalbedarfes konnte die Badenwerk-AG. eine Kapitalumstellung im Ver- hältnis 1:1 durchführen. Seit der Gründung der Gesellschaft bis zur Reichsmarkschlußbilanz war ein Anlagenzugang von rd. 63 Millionen erfolgt. Bei der DM- Eröffnungsbilanz ergab sich ein Anlagenvermögenswert von rund 119,1 Millionen, zu dem 20,8 Millionen Mark Beteiligungen kom- men. Nulfur-Wachrichifen Die Operette„Geliebte Manuela“ von Fred Raymond wird am 12. Juli im Mannheimer Nationaltheater in Anwesenheit des Kompo- nisten und der Librettisten uraufgeführt wer- den. Das Libretto stammt von Just Scheu und Ernst Nebhut. Raymond ist der Kompo- nist der bekannten Operetten„Maske in Blau“ und„Saison in Salzburg“ Schauspieler des Wormser Stadtheaters be- schlossen, das Theater als eingetragenen Ver- ein auf privat wirtschaftlicher Basis weiter zu- führen, nachdem der Stadtrat einen Zuschuß von über 50 C00 DM. bewilligt hat. Die Stadt- Verwaltng stellt außerdem den Mozartsaal als Auffübrungsstätte unentgeltlich zur Verfü- gung. Die Initiatoren hoffen mit dem städti- schen Zuschuß und zusätzlichen 25 000 DM aus Landesmitteln und 5000 DM aus Mitteln des, Kreises Worms auszukommen. Albert Schweitzer spricht Der 19 Uhr im Rahmen seiner Zeitfunksendung ein Gesp mit dem bekannten Philoso- phen, Schriftsteller und Arzt, Professor Al- bert Schweitzer. Es— sich dabei um das erste Interview, das Albert Schweitzer einer Rundfunkstation gewährte. Das Gespräch wurde im Heim des Artztes in Königfeid bei Villingen aufgenommen, Schweitzer zur Zeit aufhält. im Südwestfunk Fremdenlegionäre schließen sich zusammen III Wiesbaden wird zur Sinier Vereinigung ehemaliger Fremdenlegio- . Welche den Zweck verfolgt, ionäre einander auch in zu bringen. Die Vereini- alle chemaligen Fremdenlegionare also auch diejenigen, die schon vor 1 der Fremdenlegion in die rt sind. Den Heimkeh- nig mit Rat und mög- 5 Heres ist beim zur Gründung einer Fremdenlegionäre, 2 erfahren. gung w il erfassen, vielen Jal e Aten Ver einigung ger Wiesbaden, Postfach 73, Sperl uncl Spiel Arbeitersportler werden e Aktiv Feuerbach trafen sich die Vertre- er-Turn- u. 8 r Turn- und Sport- eraten. Das Ergebnis r Erklärung zu- um de die bewegur 5erantwortungsbewußte Männer uen aller vor dem Jahre 1933 bestandenen Sportorgan ationen zusammen mit gen kfortschrittlichen Kräften aus der durch die Besatzungsmächte verbotenen Sportorganisàtion (N SRI) eine gemeinsame Sportbewegung geschaf- fen, Es kam zur Gründung von Landessportbün- den und s Blich zur Gründung des Deutschen Sportbund Die Entw. ene bis zum heutigen Tage zeigt, daß diese Gesi nkte nicht mehr gewürdigt ichen deuten vielmehr darauf 1 5 daß ae Weg rückläufig ist und dort zu endisen droht, WO er 1933 seinen Anfang nahm. den Arbeitersportler vertreten den Sbengpanke daß die am Jahre 1945 in die neue meinsamen Bel im e er- halten bleiben m Aus diesem Grunde hal- ten sie die Mitarbeit in allen leitenden Positio- nen zusammen mit allen demokratisch gesinnten Kräften für unerläßlich. g Es geht nicht um eine Tendenz. Es geht um die Erhaltung der gemeinsam begonnenen tur- nerischen und sportli en Arbeit. Das setzt aber voraus, daß die Untfaltungsmöglichkeiten von einseitig orientierten Verbandsleitungen nicht Weiterhin verhindert werden.“ Schweizer und deutsche Erfolge Internationale Ruderregatta in Konstanz Die 30. Internationale Bodensee-Ruderregatta, ver- anstaltet vom RV Neptun Konstanz, brachte auch in diesem Jahr ausgezeichnete Leistungen. Die Schweizer Rudervereine konnten den Löwenanteil der qualifizierten Rennen für sich entscheiden. Sie gewannen von 15 internationalen Rennen neun und belegten sieben zweite Plätze. Deutsche Mannschaf- ten errangen vier Erfolge, wobei vor allem Schwein furt in Front lag und zweimal gab es österreichische Siege. Leider sagten in letzter Minute einige erst- klassige Vereine ab, so daß u. a. auch der Senioren- Einer, in dem man die Landesmeister der Schweiz, Deutschlands und Ssterreiens erwartete, auf der Strecke blieb. Ergebnisse: Jungmann- Vierer m. St. zweite Ab- tellung: 1. RV Friedrichshafen 728,0 Min,, 3. RG Stuttgart 735,1 Min., 2. Jungmann-Vierer m. St., zweite Abteilung: 1. RC Mannheim 7˙27•0 Min,, 3. RG Stuttgart 7:38,4 Min. Senforen-Achter: 1. RC Thalwil 605,2 Min., 2. Mannheimer RCG 619,1 Min. Turpin schlug Robinson Neuer Weltmeister im Mittelgewicht Randolph Turpin, Europa- und Empiremeister in der Mittelgewichtsklasse, holte sich in London die Weltmeisterschaft durch einen Punktsieg über den Titelverteidiger„sugar“ Ray Robinson(US). Beim Einwiegen stellte Robinson 69,5 kg äuf die Waage, Turpin 71,2 kg. Der Kampf ging über 15 Runden. Schon in der ersten Runde mußte Turpin wegen Nierenschlags verwarnt werden; es gab von Anfang an einen farbigen Kampf. Die erste Runde endete ausgeglichen, die zweite ebenfalls. In der dritten und vierten Runde gab es harten Schlagaustausch; beide Bo- ker gingen häufig in den Clinch. In der 5. Runde gab es ein Pfeifkonzert der Zuschauer, weil dauernd geklammert Wurde. einem Punktvorsprung des Titelbewerbers. 858 125 Rund de hatte Robinson.— 1 5 Daraufhin griff Turpin mehrmals an. Die Runde endete N Müller und Komossa siegten in Ingolstadt i Drittes Donauring-Rennen mit setzung— 80 000 Zuschauer— Siege von Bal“ tisberger und Kluge In Ingolstadt Waren beim dritten„Donauring- Rennen“ 80 000 Zuschauer Zeuge packender Kämpfe. Im Mittelpunkt standen die Rennen der 125-αꝙ,fnU.- Klasse sowie der Rennwagen der Formel III, bei denen es um Meisterschafts- punkte ging. Der Lokalmatador H. P. Müller siegte in der kleinen Motorradklasse auf seiner DKW klar vor dem Frankfurter Hoffmann auf Puch und Ewald Kluge auf DKW und hat nun- mehr 10 Punkte in der Kleinstrennwagen bis 300 cem Gormel III) gab es einen dreifachen Erfolg der Scampolos. Sie- ger wurde Walter Komossa-Recklinghausen vor 1555 beiden Lüdenscheidenern Deutz und Ren- rop. Der 3,9-Km-Kurs mit seinen Schlängelkurven und Spitzkehren stellte an die Fahrer groge Anforderungen? Doch gab es außer beim Rennen der Ausweisfahrer, wo der Priener Alois Volk im Rennen der 500er-Maschinen tödlich verun- glückte, keine Zwischenfälle. Bei den Lizenz- fahrern über 500 cem fuhr der Reutlinger Bal- tisberger auf seiner Norton mit 98,0 Stdkm. neuen Rundenrekord und blies der im Vorjahr von Georg Meier mit 97,8 Stäkm. aufgestellten Rekordzeit das Beben aus. Baltisberger ließ Rührschneck und Kellner auf BMW ü weit hinter sich. Bei den 250 α,jꝙñ Maschinen gewann Wünsche auf DRW knapp vor Müller und Kluge. BMW- Siege gab es bei den Seitenwagen durch Ebers- berger/ Strauß und FHillebrandt/Prätorius. Die Ergebnisse: Meisterschaftsläufe, 125 cem: ler- Ingolstadt DKW) 1:23,24 Hoffmann-Frankfurt(Puch), 3 855 Kluge Ingolstadt DKW). Stand der Meisterschaft: Müller 10 P. Felgenheiner 6 P., Hoffmann 4 P., Kluge 3 P. Rennwagen Formel III: I. Komossa- 1. H. P. Mül- Slüdwestfunk bringt am Dienstag um g Zeit die Gründung großer Be- 85,1 Stdkm., 2 wo sich Albert Meisterschaft, Bei den 5 Recklinghausen(Scampolo) 1:19,34 89,3 Stam, 2. Deutz- Lüdenscheid(Scampolo), 3. Rentrop- Lüdenscheid(Scampolo). Stand der Meisterschaft: Glöckner und Kreuzer 10 Punkte, Komossa 7 F. Deutz 6 Punkte 250 cem: 1. Wünsche- Ingolstadt DKW) 91,7 Stdkm., 2. Müller- Ingolstadt 91,5 Stdkm., 3. Kluge Ingolstadt DKW) 87,1; 350 cem: Kläger-Frei- burg(AS) 94,0, 2. Heig-Augsburg GVelocette), 3. Sehring-Ortelsheim(Norton); 500 cem: 1. Baltisberger-Reutlingen(Norton) 98,0, 2. Rühr schneck-Nürnberg(Morton) 96,2, 3. Kellner-Schot- ten(BMW) 91,0 Stdkm. Seitenwagen 300 com: 1. Ebersberger /Strauß-Nürnberg(BMW) 85,2; bis 750 em: Amberg SMW) 86,2 Stakm. Koblet Sieger der 7. Etappe Der Schweizer Koblet wurde Sieger der 7. Etappe der„Tour de France“, die als„Zeitfah-⸗ ren“ ausgetragen wurde. Zuvor war dem Franzo- sen Bobet der Sieg zugesprochen worden. Die Rennleitung erklärte hierzu, daß ihr ein Fehler bei der Zeitnahme unterlaufen sei und nummehr Koblet Sieger dieser Etappe Sei. 5 Neuer europäischer Schwimmrekord Jesn Boiteux Erankreich) stellte in Marseille mit 4:33,3 Min. einen neuen Europa- Schwimm- rekord über 400 m Freistil auf. Die bisherige Rekordzeit betrug 435,2 Min. und wurde Seit 1947 von Ja ny Grankreich gehalten. 5 internationalen Stehe rennen! in ee Loh. mann Gochum Hillebrandt/ Prätorius- 5 eleg. ten d und e Bur bedev perso