9 2 N 12 nns enn — Erscheint: montags, mittwocha, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. fg. Zustellgeid. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anreigenpreise: die 6, gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Preisliste Nr. 5) Abbestellungen körnen nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 111 Freitag, den 13. Juli 1951 3.51. Jahrgang *— Adenauer beharrt auf Versprechungen der Alliierten— SPD blieb bei der Ablehnung Bonn(UP). Der deutsche Bundestag hat das Ratifizierungsgesetz zum Schuman-Plan in erster Lesung angenommen. Die Billigung erfolgte durch Uberweisung an die Ausschüsse für Wirtschaftspolitik und für auswärtige An- gelegenheiten. Gegen diesen Beschluß stimm- ten die Sozialdemokraten, die Kommunisten und die Sozialistische Reichspartei. Bundeskanzler Dr. Adenauer brachte das bedeutsame Gesetz im Namen der Regierung persönlich ein. Er appellierte an das Parla- ment, dem Vertragswerk seine Zustimmung zu geben. Gleichzeitig kündigte der Kanzler jedoch an, der Schuman-Plan werde von Deutschland nicht ratifiziert, wenn die Alli- jerten ihre Zusicherung bezüglich der Besei- tigung der Ruhrbehörde und anderer Wirt- Schafts kontrollen nicht einhielten. Bei der Begründung der Vorlage ging der Kanzler noch einmal auf die von ihm schon mehrfach geschilderten politischen und wirt- schaftlichen Vorteile des Schuman-Plans ein und unterstrich die Bedeutung der Montan- Union für die Integration Europas. Abände- rungen im Vertragstext seien nicht mehr öslich, ohne die geplante Union zu gefährden. f 625 Bundesregi rung habe die berechtigte Jofkfnung, daß sich auch Großbritannien mit der Kohle- und Stahlunion assoziieren werde. In der 8 ½ stündigen Aussprache bekundeten die Sozialdemokraten, die Rommunisten und die SRP erneut ihre Ablehnung. Die Redner Aller anderer Fra achen sich für die Montan- Union auf der Grundlage des einge- brachten Gesetzes Der Bundestag ist das erste direkt 8 Opäische Parlament, das im Anschluß an Debatte eine Ab- stimmung über den Schuman-Plan vornahm. Der Bundesrat hatte im ersten Durchgang be- reits ein Ja mit Vorbehalten ausgedrückt. Für die SPD erklärte Professor Schmid, die Sozialdemokratie bejahe nach wie vor die Prinzipien des Schumen-Plans, lehne jedoch den Montan-Vertrag in der jetzt vorliegenden Form ab. Er legte dem Bundestag am Schluß seiner längeren Ausführungen einen sozial- demokratischen Antrag vor, wonach die zweite Lesung des Gesetzes erst nach Erfüllung be- stimmter Forderungen stattfinden sollte. Die- Ser Antrag wurde zusammen mit dem Rati- flzierungsgesetz den gleichen Ausschüssen Überwiesen. Die SPD verlangt in diesem Antrag ver- bindliche Zusagen der Alliierten über die Be- Jseitigung Wirtschaftlicher Kontrollen durch die Alliierten sowie eine befriedigende Re- gelung des Investitionsbedarfs für die Stahl- industrie, die Verbundwirtschaft und den deutschen Kohlenverkauf. Ferner soll eine ausreichende deutsche Verfügung über den deutschen Kohle- und Stahlexport sowie eine Klarstellung der Position des Saargebietes im Schumen-Plan herbeigeführt werden. Schmid kritisierte vor allem die vorgesehene Hohe Behörde des Schuman-Plans und nannte das Jetzt eingebrachte Vertragswerk eine„Kari- katur“ der Idee Schumanns. Zuvor hatte sich Dr. Henle(CDV) im Namen der Regierungsparteien für eine Billigung des Ratifizierungsgesetzes ausgesprochen. Er setzte sich vor allem mit der SPD-Kritik am Schu- man-Plan auseinander und hob die Möglich- keiten zur Verbesserung des deutsch-franzö- sischen Verhältnisses hervor. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Euler, bezeichnete den Schumanplan als einen An- fang auf dem Wege zu einem einigen Europa. Im Namen der christlichen Gewerkschaftler hob der CDU-Abgecrdnete Albers die Vorteile der Montan-Union für die Arbeiterschaft her- vor und wies auf die Steigerung des Lebens- standards hin, die einem solchen Zusammen- schluß folgen könne. Der SpD- Abgeordnete Henssler warnte an- schließend davor, die Außerungen von Albers als die allgemeingültige Meinung der Gewerk- schaften zu werten. Henssler trug sleichfalis SOzialdemokratische Argumente gegen die Montan-Union in der vorgeschlagenen Form vor und meinte, es bestehe keine Gewähr, daß die Hohe Behörde des Schumanplans nicht Tradionsträger der Ruhrbehörde werde. Kom- munisten und SRP- Abgeordnete wandten sich später ebenfalls gegen das Vertragswerk. Die Sprecher der Deutschen Partei, der Bayern- Partei, des Zentrums, der Gruppe der BHE und der WAV traten grundsätzlich für den Schumanplan ein. 0 Intermezzo der E Der Vorsitzende der westdeutschen KP, Max Reimann, erschien am Donnerstag zum ersten Male seit Monaten wieder im. Bundeshaus Von seiner Fraktion wurde bestritten, daß da die Oberstaatsanwaltschaft in Hannover dem Ersuchen des Bundestags, einen solchen Aftbefehl zu erwirken, nicht nachgekommen eimann wurde bekanntlich beschuldigt, Intführung des ehemaligen KP-Abge- n Kurt Müller beteiligt gewesen zu gegen Reimann ein Haftbefehl bestanden habe? Aeuman-Pan in erster Lesung angenommen Mitten in der ernsten Debatte über den Schumanplan erlebte der Bundestag einen er- heiternden Zwischenfall. Aus dem Fenster einer Toilette unterhalb des KPD-Fraktions- zimmers flatterte plötzlich eine FDJ-Fahne. Unbekannte hatten am Lüftungsfenster des „geheimen Ortchens“ eine kleine Papierbombe befestigt, deren Sprengsatz das Papier nach wenigen Minuten zerfetzte und eine FDJA- Fahne zum Entrollen brachte. Die Polizei nahm Fahne und Bombenreste in Verwahrung. Die „Attentäter“ werden noch gesucht. Peuerungszulagen gebilligt Der Bundestag verabschiedete nach der Schu- manplandebattè ein Gesetz über die Gewäh- rung einer Teuerungszulage von 3 DM je emp- fangsberechtigte Person und Monat für ge- Wisse Gruppen von Unterstützungsempfän- gern. Die Teuerungszulage ist als Ausgleich für die Erhöhung der Preise der Grundnah- rungsmittel vorgesehen und soll mit Wirkung vom 1. Juli bezahlt werden. Sie wird gewährt für Empfänger von Be- zügen aus dem Bundesversorgungsgesetz, von Unterstützungen der Arbeitslosenfürsorge, von Kranken- und Familiengeld der Unfallver- sicherung, von Kranken- und Hausgeld der Krankenversicherung und der Unterhaltshilfe nach dem Soforthilfegesetz. Für den Empfän- ger der Bezüge, die Ehefrau und die übrigen Familienangehörigen werden 3 DM je Kopf gezahlt. Die Teuerungszulage wird den Empfängern von Renten aus der Invaliden-, Angestellten- und knappschaftlichen Renten versicherung nur gewährt, wenn der Zuschuß nach dem vom Bundestag am Vortage beschlossenen Renten- zulagegesetz gleich null ist oder unter 3 DM liegt. Dies trifft im wesentlichen nur auf Emp- fänger von Mindestrenten zu. Die vom Bun- desrat vorgeschlagene Gewährung der Teue- rungszulage auch auf die Bezüge aus der Arbeitslosen versicherung wurde von der Mehr- heit des Bundestages abgelehnt. Der Bundeskanzler wird möglicherweise die Einberufung des Bundestages während der Parlamentsferien verlangen, wenn sich herausstellen sollte, daß durch die Verschie- bung des Investitionshilfegesetzes wesent- liche Interessen! der deutschen Wirtschaft Verletzt werden. Nach dem Grundgesetz kann der Bundeskanzler vom Bundestagspräsiden- ten die Einberufung des Parlaments verlan- Sell. Blank berichtet dem Bundeskanzler Meinungsverschiedenheiten über Europa- Armee noch nicht beseitigt Bonn(Up). Bundeskanzler Dr. Adenauer empfing den neuen Chef der deutschen Plevenplan- Delegation, Sicherheitskommissar Blank, zu einem Bericht über den Fortgang der Pariser Besprechungen über den Aufbau einer Europa-Armee. Blank soll dabei dem Kar haben, daß die deutsch- französischen Mei- mungsverschiedenheiten in grundsätzlichen mi- litärischen und politischen Fragen noch nicht beseitigt werden konnten. Nach Informatio- nen aus Paris hält die deutsche Delegation nach wie vor an ihrer Forderung nach voller deutscher Gleichberechtigung in der geplanten Europa-Armee fest. Diese gleiche Behand- jung müßte sich auch in der Größe der zu- gestandenen deutschen Formationen und dem Ausmaß der Beteiligung an der oberen Füh- rung widerspiegeln. Während die Franzos noch immer für kleinere deutsche Kampf- gruppen eintreten sollen, setzen sich die Bon- ner Vertreter für volle Divis sionen ein. Sachverständige unterstreichen die„unge- heure Komplexität“ der Pariser Verhandlun- gen, die sich weit schwieriger gestalten als beispielsweise beim Schumanplan. Für dessen ellung wurde bekanntlich fast ein ganzes Jahr benötigt. Daraus schließen Bon- ner Politiker, daß eine endgültige Einigung über die Form eines deutschen Vertéidigungs⸗ beitrags auf der Basis des Plevenplans viel- leicht nicht vor dem Zeitpunkt möglich sein Wird, zu dem der Westen eine Verteidigungs- bereitschaft nötig hat. Es wird daher nicht kür ganz ausgeschlossen gehalten, daß sich die Wiederbewaffnung Deutschlands mög- licherweise zunächst außerhalb des Pleven- plans und auf der Grundlage anderer Vor- schläge— beispielsweise der Petersberger Empfehlungen— vollzieht und die deutschen Verbände dann später in eine Europa-Armee überführt werden. Die Petersberg-Vorschläge sahen nach den Angaben des Bundeskanzlers die Bildung von 12 deutschen Divisionen und die Aufstellung einer Armee in Stärke von 250 000 Mann vox. Man hält es in Bonn nicht für unmöglich, daß die USA zu einem späteren Zeitpunkt ihren Einfluß geltend machen, um die Pariser Be- sprechungen voranzutreiben. Der belgische Ministerpräsident Pholien er- klärte, daß der Kriegszustand zwischen Bel gien und Deutschland mit Wirkung vom Don- nerstag beendet sei. Derselbe Schritt wurde von Costa Rica und Nicaragua angekündigt. Japan erhält volle Souveränität Entwurf eines Friedensvertrags veröffentlicht — Ein„vertrag der Versöhnung“. Washington(Up). Der Entwurf eines japanischen Friedensvertrages ist in Washing ton und in 40 anderen Hauptstädten veröffent- licht worden. John Foster Dulles, der als Be- auftragter Trumans den Hauptanteil an der Ausarbeitung hatte, kennzeichnete das Doku- ment vor der Presse als einen„Vertrag der Versöhnung“. „n modernen Zeiten“, erklärte Dulles, ha- ben die Sieger nach eirlem großen und erbit- terten Krieg dieses Prinzip der Versöhnung niemals angewendet. Im Namen des Friedens haben sie den Besiegten Kränkungen zugefügt und ihm Benachteiligungen auferlegt, die schließlich zum Ausgangspunkt eines neuen Krieges wurden., Der neue Vertrag wird die- Sen Irrtum vermeiden.“ Wie aus dem Text des Entwurfs hervorgeht, erhielt Japan seine volle Souveränität und volle Freiheit in der Aufrüstung sowie das Recht, seine Industrie uneingeschränkt auszu- bauen. Hingegen muß es auf einige seiner pazifischen Besitzungen und Mandate verzich- ten. Das in der UN-Charta verankerte Recht der Selbstverteidigung wird ihm zugestanden und außerdem anerkannt, daß es sich an kol- lektiven Sicherheitsabkommen und an zwei- oder mehrseitigen Abmachungen über die Sta- tionierung ausländischer Streitkräfte auf ja- panischem Boden beteiligen darf. Eine Betei- ligung an kollektiven Sicherheitsabkommen, betonte Dulles, würde die Möglichkeit eines „Rachekrieges“ ausschalten.. Im Vertragsentwurf verzichten die Sieger- mächte auf wesentliche Reparationen. Den ehemaligen Feindstaaten wird lediglich das Recht zugestanden, Rohstoffe an Japan zu Uefern, die es nach Verarbeitung wieder zu- rückgeben muß. In Bezug auf internationale Handelsabkommen erhält Japan im allgemei- nen denselben Status wie andere souveräne Staaten. 8. Zu den pazifischen Besitzungen und Manda- ten, die Japan auf Grund des Vertrages Auf- geben muß, gehören: Formosa, Korea, die Ku- rilen, Süd- Sachalin, die Karolinen, die Ma- rianen, die Marshall-Inseln, sowie die Bonin- und Ryukyu- Inseln, einschließlich Okinawa. Bei Entscheidung, ob die nationalchinesische oder die chinesisch-k istische Regie- rung den Vertrag unterzeichnen soll, bleibt Tokio überlassen.„„ . Mit der Unterzeichnung des Vertrags wird sich Japan unter der Voraussetzung der Ge- genseitigkeit bereiterklären, auf die in der Zeit nach dem 1. September 1939 bis zum 1. September 1945 einschließlich erworbenen Rechtsansprüche gegenüber Deutschland 2u verzichten. Ferner bringt Japan seine Bereit- wWilligkeit zum Ausdruck, die auf seinem Ter- ritorlum befindlichen deutschen Vermögens- werte nach den von den Alliierten auf der Potsdamer Konferenz von 1945 vereinbarten Richtlinien als Reparationsgut zu behandeln. Bis zur endgültigen Disposition über die in Betracht kommenden Vermögenswerte wird Tokio die Verantwortung für ihre Erhaltung und Verwaltung übernehmen. Japan verzichtet auch auf alle Rechte aus den Verträgen von St. Germain vom 10. September 1919, von Montreux vom 20. Juli 1936, aus Artikel 16 des Vertrages von Lausanne vom 24. Juli 1923, aus dem Abkommen zwischen Deutschland und seinen Gläubigerstaaten vom 20. Januar 1930 sowie aus der Konvention über die Bank für internationalen Zahlungsausgleich vom 20. Januar 1930. 0 Wie aus dem Us- Außenministerium ver- lautet, soll der Entwurf nach Uberprüfung durch die beteiligten Nationen noch einmal überarbeitet werden. Anschließend werden alle früheren Feindstaaten für den 3. Septem- ber zu einer Konferenz nach San Franzisko eingeladen, auf der die Unterzeichnung voll- zogen Werden soll. Rom fühlt sich benachteiligt RO m(UP). Während Italien den Vertrag mit Japan begrüßt, sei es doch ziemlich ent- täuscht, daß es als Alliierter härtere Frie- densbedingungen als Japan auferlegt bekom- men habe, verlautete aus untrrichteten Krei- Sen. Japan, das bis zum Ende gekämpft habe, sei besser weggekommen. Die Nachrichten- agentur„Italia“ brachte folgende Stellung- nahme, die die Ansicht der Regierung ver- treten soll:„Der japanische Friedensvertrag kommt der Wirklichkeit sehr viel näher als zukünftiger Angreifer der Illusion verfallen könne, daß eine der drei Mächte im Pazifik Entweder Steuern oder Inflation Schäffer über die Finanzen des Bundes und der Länder Bonn(UP). Die Bundesrepublik habe keinen Rapitalmarkt, auf dem sie öffentliche Anleihen unterbringen könne, und stehe da- her vor fler Wahl, entweder die Währung zu gefährden oder Steuern zu erheben, erklärte Bundesfinanzminister Schäffer in einem Ge- spräch mit einem P- Korrespondenten. Der Bundesfinanzminister erhalte war immer Beifall, wenn er die Währung sichern wolle, aber die Beifallspender überlegten sich Selten, wie schwer eine solche Politik sei, bemerkte Schäffer.„Eine Inflation entsteht durch Mangel an moralischem Mut, die Aus- gaben auf das Unvermeidbare und Notwen- dige zu beschränken und hierfür die Eirmah- men zu beschaffen. Inflation treibt jeder, der Ausgaben ohne Deckung beschließt.“ Die Bundesrepublik habe diese Gefahren vermieden. Zwar sei die Bruttolohnsumme zwischen Januar 1950 und März 1951 von 885 auf 1179 Millionen DM gestiegen, doch stehe dieser Steigerung von 33 Prozent ein Anstieg der industriellen Produktion von 43,8 Prozent gegenüber, so daß Lohn- und Pro- duktionsstelgerung einander entsprächen. Die Verschuldung des Bundes sei seit dem I. 4. 1950 um 589,5 Millionen DM gestiegen, Wo- bei gleichzeitig eine Vermögensvermehrung um 6674 Millionen DM eingetreten sei. Bei den Ländern stehe einem Schuldenanstieg um 1050 Millionen eine Vermögensvermeh- rung von 1750 Millionen DM. gegenüber. Der Bundesfinanzminister betonte, er wolle bei seiner seitherigen Praxis bleiben, die durch die bisherigen Erfolge im Kampf ge- gen die Inflation gerechtfertigt würde. Die Abwehr der Inflation sei ihm durch das Schicksal und das Grundgesetz gestellt wor- den. Weitere Staaten beenden Kriegszustand Ein Kommentar der Tass— Gartenfest beim Bundeskanzler BOnn USH. Wiederum haben einige Staa ten in Bonn wissen lassen, daß sie den Kriegs- zustand mit Deutschland beendet haben oder ein diesbezüglicher Schritt sich in Vorberei- tung befindet. Die Dominikanische Republik hat durch De- kret den Kriegszustand aufgehoben. Das Außenministerium von Montevideo stellte fest, daß sich Uruguay überhaupt nicht im Kriege mit Deutschland befand. Nationalchina und Venezuela haben die Beendigung des Kriegs- zustandes angekündigt, Panama und Kuba er- Wägen zur Zeit einen solchen Schritt. Die sowjetische Nachrichtenagentur Tass nahm hierzu wie folgt Stellung:„Es ist ganz klar, daß die Beendigung des Kriegszustan- des mit Deutschland seitens der Kapitalisti- schen Mächte ein bestimmtes Ziel verfolgt und zwar: die Teilung Deutschlands zu verlängern und einen neuen Vorwand zu schaffen, den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutsch- land so lange wie möglich hinauszuzögern, obwohl die Sowjetunion vorgeschlagen hatte, sofort mit den Vorbereitungen eines Friedens- vertrages mit Deutschland zu beginnen. Die- ser Schritt stellt zweifellos eine neue offene Verletzung des Potsdamer Abkommens dar, das keine formelle Beendigung des Kriegszu- standes durch einseitige Erklärungen vorsieht, sondern die Schaffung eines Friedensvertra- ges mit einer gesamtdeutschen Regierung.“ Bundeskanzler und Zußenminister Dr. Aden- auer empfing die Missionschefs der in Bonn akkreditierten diplomatischen Vertreter mit ren, Damen zu einer Gartengesellschaft. Ein- gangshalle und Terrassensäle waren mit exo- tischen Blumen und Pflanzen aus dem Bon- ner Botanischen Garten dekoriert. Der von zahlreichen Scheinwerfern angestrahlte Park bot auch den Zaungästen ein imposantes Bild. 1 Pazifikpakt paraphiert Zwischen USA, Australien und Neuseeland Washington(UP). Die USA, Australien und Neuseeland paraphierten am Donnerstag in Washington den Entwurf eines Vertrages für einen gegenseitigen Sicherheitspakt. Auf Grund dieses Abkommens verpflichten sich die drei Signatarmächte zur gegenseitigen Hilfeleistung, wenn eine von ihnen angegrif fen wird.: Der Vertrag, der noch von den Regierungen ratifiziert werden muß, stellt fest, daß die drei Staaten ihre Einmütigkeit„formell und öffent- lich“ erklären wollen, damit kein eventueller Gebiet allein stehe. 5 5 Die Paraphierung wurde von John Foster Dulles für die USA, Botschafter Perey Spen- der für Australien und Botschafter Carl Be. rendsen für Neuseeland vorgenommen. In der sowjetischen Gesan varna wurde eine Bombe gef. entschärft werden, ohne Sch * Reuter, dankte der Kirche Bruderschaft im gemeinsamen Glauben Die Bedeutung des Deutschen Evangelischen Kirchentages Berlin(Up). Unter dem Leitwort„Wir sind doch Brüder“ begann mit einem Festgot- tesdienst in der Ostberliner Marienkirche der 3. Deutsche Evangelische Kirchentag. Den FEröffnungsfeierlichkeiten wohnten hohe Würdenträger der evangelischen Geist- lichkeit bei. Das politische Regime der So- Wjetzone war durch Präsident Pieck, den Minister für kirchliche Angelegenheiten Nuschke, und Volksbildungsminister Wandel vertreten. Als politische Repräsentanten des Westens hatten sich Bundestagspräsident Eh- lers und Ferdinand Friedensburg eingefun- den. Mitglieder der Bundesregierung waren micht anwesend, da sie nicht mit den Macht- Habern der Ostzone zusammentreffen woll- ten. Der Präsident des Kirchentages, von Thad- den-Trieglaff, wandte sich in seiner Eröff- nungsansprache nachdrücklich gegen eine po- lätische Mißgdeutung des Themas:„Wir sind doch alle Brüder“. Er betonte:„Mit jedem, der unserem Vorhaben einen politischen Sinn Unterstellt, haben wir nichts zu tun. Eine Bruderschaft gibt es für uns nur dort, wo Menschen eins sind im gemeinsamen Glau- ben.“ Der Bischof von Be und Brandenburg, Dibelius, knũ kte an die Zurückweisung po- litischer Spe ationen die Feststellung:„Das Eirchentum ist eine Brücke, die sowohl vom Westen als auch vom Osten betreten wer- den kann.“ Diese Brücke solle die verschie- denen politischen Bekenntnisse verbinden. Die„brüderlichen Grüße“ des Katholiken- tages überbrachte Professor Dovifat gerprediger übermittelte G und Wünsche der n an der Goldküste Afrikas. Der Beauftragte der evangelischen Kirche bei der Regierung der Sowjetzone, Propst Grüber, ermahnte in seiner Schluß Ansprache die Protestanten, die„brüderliche Begegnung auch mit den ganz anderen zu suchen.“ Er sagte:„Gott ist der Vater aller, auch derer, die fern von uns sind, und jener, die wider uns stehen.“ Pausende von Men- schen, die in der Marienkirche und auf dem Kirchenplatz dem Gottesdienst beiwohnten, fielen zum Schluß in das gemeinsame Vater unser ein, mit dem Probst Grüber den Segen Gottes für den dritten Deutschen Evangeli- schen Kirchentag erbat. Der Evangeli Pr b 0 Berlin(UP). 91 r Vors 79 5 nde des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bi- schof Dibel 1 grend des Deut- schen Ev tags, die Kirche Treue sich über die G t, daß in Ber- Iin Menschen aus allen Deutschlands zusammentreffen und miteinander sprechen Könnten. Auf einem Empfang des Berliner Se- nats betonte der Bischof erneut, wie wichtig es sei, daß Deutsche aus dem Westen und dem Osten wieder„Worte füreinander finden kön- nen“. Er sprach von den glücklichen Gesich- tern jener, ‚die als Brüder und Schwestern zusammeng N sind“. Der regierende Bürgermeister von Berlin, „ihr mutiges 8 auf dem„Schnitt punkt Zweier Welten die Kinder es Volkes wieder zu gemeinsamen Gespr en zusammenzufüh- ren“. Bundesminister Hellwege überbrachte dem Kirchentag die Grüße des Bundespräsi- denten und der Bundesregierung. Bei der praktischen Arbeit des Kirchentags, die am Donnerstag begonnen wurde, steht in Vier Arbeitsgruppen das Thema zur Debatte: „Wir sind doch Brüder— in der Kirche, zu Hause, im Volke und bei der Arbeit“. Vor 9000 Zuhörern entwickelte der frühere Bundesinnenminister und Präses der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands, Hei- nemann, in der Arbeitsgemeinschaft„Wir sind doch Brüder— in der Kirche“ eine„Demon- tage falscher Vorstellungen und Erwartungen von der Kirche“. Die Kirche dürfe nicht als Vorspann im Kampf„um die Throne dieser Welt“ migbraucht werden. Natürlich solle die Kirche beim Ringen um den Frieden aktiv sein. Sie könne sich aber nicht jeder Art von Friedenspropaganda verschreiben. In einem HKorreferat sprach Pfarrer Krause aus Meerane in der Sowjetzone von„Geistern der Unter- Welt“, die am Werke seien und die Existenz der Kirche in Frage stellten. Helga Krummacher, die Frau des Berliner Generalsuperintendenten, beklagte sich dar- über, daß Kinder häufig nicht mehr Kinder sein dürften, weil sie für politische, wirt- schaftliche und gesellschaftliche Ziele miß- braucht würden. Missionsdirektor Lokies be- mängelte, daß jede Mehrheitspartei die Schule als„Ubungsplatz für ihr politisches System“ Auffasse. Die Schule des Ostens entwickele sich immer mehr zu einer Bekenntnisschule des dialektischen Materialismus und versuche, an die Stelle des Christentums eine poli- tische„Ersatzreligion“ zu setzen. Dibelius zum Lastenausgleich BOnn(UP). Bischof Dibelius kritisiert in einem Schreiben an den Bundesvertriebenen- Minister die bisherige Fassung des Gesetzent- wurfes über den Lastenausgleich und warnt vor einer unzureichenden Regelung, die zu einer Verschärfung der Gegensätze zwischen den Geschädigten und den Verschonten und damit zu einer weiteren Erschütterung des Vertrauens führen werde. Er bittet, die Frage, in welcher Richtung das Aufkommen für den Lastenausgleich ausgeweitet werden könne, erneut zu überprüfen. Er tritt für eine weit- gehende Vermögensumschichtung ein, die der gegenwärtige Entwurf jedoch nicht gewähr- leiste. Es müßte erwogen werden, ob nicht die Aufbringung der Mittel für den Lastenaus- Sleich ebenso wie die„ sozial gestaf- felt werden sollte. rc Generaloberst von 1 der lage der Verhandlungen in Macsong unterbrochen UN- Pressevertreter zurückgeschickt Ridgway besteht auf Zulassung Soeul(UP). Die Waffenstillstandsbespre- chusgen sind am Donnerstag unerwartet ab- gebrochen worden, da sich die Kommunisten geweigert haben, einer Presseabordnung der Alliierten wenige Kilometer von Kaesong den Zutritt zur Stadt zu gestatten. Die UN-Dele- gation ist jedoch bereit, die Verhandlungen sofort wieder aufzunehmen, wenn die kom- munistischen Befehle zur Zurückweisung der Korrespondenten rückgängig gemacht werden. Der kommunistische Delegations führer, Ge- neral Nam Il, hat auf eine entsprechende Bot- schaft von Vizeadmiral Joy noch nicht geant- wortet. Joy hat dem Gegner mitgeteilt:„Weitere Verhandlungen werden nicht stattfinden, falls die von kommunistischer Seite erfolgten Ein- griffe gegen das amtlich beauftragte Perso- nal und gegen die Fahrzeugkolonnen der UN nicht eingestellt werden“. UN-Oberbefehls- haber Ridgway hatte den mamunistischen Unterhändlern bereits am Mittwoch durch den Leiter der UN-Delegation mitteilen lassen, dag die Presseberichterstatter, die am Donnerstag die UN- Waffenstillstandskommission nach Kaesong begleiteten, als Teil der Delegation anzusehen seien. Das war geschehen, nachdem Nam II verschiedene Male ohne Erfolg auf- gefordert worden war, Pressevertreter der Alliierten zuzulassen. Nam II soll geàugßert haben:„Ich will nicht sagen, daß ich es ab- lehne, den Presseberichterstattern zu gestat- ten, an dem Sitz der Konferenz zu weilen. Die gelegenheit muß aber vorläufig noch in der Schwebe bleiben“. Die Zensur 5 11 tag offiziell 2 RKommun Werden. ierten P Imjin-Fl n kom- muni sich diese Be- hauptung aber ni icht mehr belten, ET KIärung Peking Der Sender Pel Betonung, daß 3 er die„wahren 8 schildere, zur Un- terbrechung der Verhandlungen in Kaesong verlauten lassen, daß das alliierte Oberkom- mando ohne Genehmigt und unter Ver- letzung der sucht habe, eigenmöchtig Pre m KRaesong zu entsenden. Die tten mit einer die Ab- lehnung e die Kommunisten m und damit den Grundsatz verletzt, das„Alles auf der Grund- Verständigung erfolgen sollte“. Daraus könne geschlossen werden, daß der Wunsch nach einer Friedensregelung nicht aufrichtig sei. Von kommunistischer Seite habe man sich nur gegen die Anwesenheit der Pressevertreter und nicht gegen die Ent- sendung der regulären Delegation der UN ge- Wandt. Beunruhigende Die Unterbrec der V 1 gen in K aes on g Nach- richten von onten zusammen, na und Chinesen dort ziehen In militärischen Kreisen der Alliier- ten daher ein gewisser Fe i zu verzeichnen, der darauf beruht, dag die Kom- munisten erneut, besonders an der Mittel- front, etwa eine halbe Million Mann zusam- mengezogen haben. Von der Front und von den Luftaufklärern laufen ständig neue Berichte darüber ein daß weitere 180 1 sich von Nordkorea aus auf dem Marsch nach der Front befinden. Ferner wurde 188688 bellt daß die Nordkorea- ner hinter der gegenwärtigen Frontlinie pro- Vvisorische Flugplätze anlegen, die für die Landung von Düsenjägern eingerichtet wer- den. Der Pessimismus wurde auch dadurch ver- gröhbert daß Ridgway und van Fleet über- raschend am Westabschnitt der Mittelfront eintrafen. Eine weitere Uberraschung löste der Besuch des Oberbefehlshabers der briti- schen Commonwealth-Truppen in Japan und Korea, Generalleutnant Robertson, aus, der eneral Ridgway aufsuchte. Dieser Besuch Wird als„beispiellos“ bezeichnet. USA erhalten Flugplätze in Marokko Prof. Erhard nach Deutschland zurückgeflogen Washington(UP). Die amerikanischen Luftstreitkräfte teilten mit, daß Frankreich sich bereit erklärt hat, sieben Flugplätze in Französisch-Marokko den USA zur Verfügung Zu Stellen Es handelt sich um die Flugplätze in Casa- blanca, Rabat, Sidi Slimane, Nouasseur Mechr, Bel Ksiri und zwei weitere, die noch nicht teststehen. Die Flugplätze werden von Bom- bern B29 und B-50 sowie Düsenbombern B-47 im Rahmen des Nordatlantik-Pakts benutzt werden. Wirtschaftsminister Dr. Erhard ist am Don- nerstag nach zwölftägigem Aufenthalt in den SA nach 8 zurückgeflogen. Zwei seiner Mitarbeiter, Keiser und Dr. Pren- zel, sind dagegen in 9 geblieben, um mit den amerikanischen Behörden die deut- schen Rohstoffbedürfnisse und die eventuel- len deutschen Lieferungen an die USA weiter zu beraten. Dr. Erhard sagte vor seinem Ab- lug, Deutschland sei in der Lage, diejenigen Güter hei tellen, für die in den USA ein „Engpaß“ bestehe, deren Ursache der Mangel an Werkzeugmaschinen, Chemikalien oder ge- lernten Arbeitskräften sei. Seine Besprechun- gen in Washington seien durchaus„erfolgreich“ Verlaufen. Entscheidungen seien nicht gefällt Worden, doch hätten die amerikanischen Re- gierungsbeamten seinen Ausführungen„ver- ständnisvoll“ gelauscht. Der Vorsitzende des Außgenausschusses des amerikanischen Repräsentantenhauses, James Richards, brachte die Entschließung über die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutsch- land ein, Der diesbezügliche Vorschlag Prä- sident Trumans muß vom Senat und dem Re- Präsentantenhaus angenommen werden. Ri- chards gab dazu eine Erklärung ab, in der es heißt, die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland werde viel dazu beitragen, das deutsche Volk davon zu überzeugen, daß die USA aufrichtig gewillt seien, Deutschland als souveränen Staat zu behandeln.„Der Haupt- Zweck dieser Maßnahme besteht darin, West- deutschland in die Lage zu versetzen, zusam- men mit uns und anderen europäischen VöI- kern die gegenseitige Sicherheit zu verstär- ken.“: e eee ———ͤ—— Anzeichen für Entspannung in der Ulkvise Harriman vermittelt im Iran— Mäßigung in Teheran Teheran(UP). In der Glkrise scheint sich eine Entspannung anzubahnen. Anzeichen er- geben sich daraus, daß sich die Regierung in Teheran bereit erklärte, den Us-Sonderbot- schafter Harriman zu Beratungen über den Olstreit zu empfangen, und daß gleichzeitig ein prominentes Mitglied der iranischen 61- kommission das Parlament aufforderte, Ver- handlungen mit Großbritannien und anderen interessierten Ländern über den Verlauf des Erdöls zu billigen. Das Weiße Haus hat die „Abreise Harrimans innerhalb 48 Stunden“ bereits angekündigt. Abgeordnete und politische Kreise in Tehe- ran ließen durchblicken, daß sie sowohl die Beratungen mit Harriman als auch die vorge- schlagenen Gl- Verhandlungen gutheißen. Poli- tische Beobachter vermerken, daß in der Hauptstadt des Iran eine Atmosphäre der Ma- gBigung Platz zu greifen beginnt. Ministerpräsident Mossadeg hatte eine lange Konferenz mit der Glkommission und emp- Hing anschließend den US-Botschafter Grady, um ihm seine Antwort auf den Brief Präsi- dent Trumans vom vergangenen Monat zu übergeben. Darin heißt es, der Brief sei zu- spät gekommen, als daß Iran noch der Bitte entsprechen könne, die Empfehlung des In- ternationalen Gerichts zu befolgen; doch sel die iranische Regierung gern bereit, Botschaf- ter Harriman zu Beratungen zu empfangen, der in Teheran wegen seiner großen Erfah- rungen sehr geschätzt sei. Senator Daftari, ein prominentes Mitglied der Olkommission, der noch am Vortage die Ubernahme der Industrieanlagen in die Regie der iranischen nationalen Glgesellschaft ab- geschlossen hatte, forderte nach einer Zusam- menkunft mit Mossadeg das Parlament auf, Verhandlungen mit Großbritannien und ande- ren interessierten Ländern über den Verkauf des persischen Ols zu billigen. Sollte sich in diesem Punkt keine Ubereinstimmung erzie- len lassen, müsse der Betrieb auf den Olfel- dern eingestellt werden. Der Appell Daf taris Wurde vom Parlament günstig aufgenommen. Daftari befürwortete ferner eine Auflösung der Militärregierung in Abadan und sagte, die meisten der britischen Fachkräfte wollten in ihren Stellungen bleiben und müßten auch nach Einstellung der Arbeiten ihre Gehälter weiter bekommen. Das Glfeld von Gacksaram wurde, wie be- A- reits angekündigt, von der Anglo-Iranian SS8eben N 5 Nicht vor den Sicherheirsrat Wie aus dem Hauptquartier der UN in New Vork verlautet, wollen die USA den Regie- rungen des Irans und Großbritanniens abra- ten, den Glzwist vor den Sicherheitsrat zu bringen. innten befürchtet, daß sich die U Während der Diskussionen im Si- cherheitsrat so erhitzen könnten, daß sich die Kluft zwischen London und Teheran noch mehr vertieft. Außerdem wären die USA dann gezwungen, eine eindeutige Haltung ein- zunehmen— wovor sie sich scheuen, da sie Weder den Iran noch Großbritannien vor den Kopf stoßen wollen. Harriman auf dem Weg nach Teheran Station in London?— Mossadeg gibt schwere Krise im Iran zu Teheran(UP). Der Us-Sonderbotschaf- ter Harriman, der heute nach Teheran abfliegt, um dort über Möglichkeiten zur Beilegung der Olkrise zu beraten, wird nach Mitteilung Präsi- dent Trumans nicht nur mit der iranischen, sondern auch mit der britischen Regierung Verhandeln. Wie aus US-Regierungskreisen Verlautet, soll sich Harriman nach seiner An- kunft in Teheran vor allem anderen darum bemühen, eine Stillegung der iranischen Glpro- dulction abzuwenden. Der iranische Botschaf- ter in Washington, Entezam, meinte:„Ich glaube, gag Harrimans Mission hundertpro- zentigen Erfolg haben wird.“ Der britische Botschafter in Teheran, Shepherd, sagte da- gegen:„Unter den derzeitigen Umständen ist die Reise Harrimans ziemlich zwecklos.“ Die neuesten Entwicklungen in der Glkrise wurden in London in einer Kabinettssitzung besprochen. Wie aus informierten Kreisen ver- lautet, hat die britische Regierung beschlossen, den Rat der Opposition zu befolgen und Te- heran gegenüber eine festere Haltung einzu- nehmen. Der iranische Ministerpräsident Mossadeg gab im Parlament offen zu, daß der Iran durch den Ausfall an Einnahmen aus der Gl industrie in eine schwere Krise geraten sei. Gleichzeitig meinte er, der Weltfrieden sei ernstlich gefährdet, wenn die Empfehlung des „„ 5 aufrechterhalten wer Israel ruft die UN an Sperre des Suezkanals ein„Piratenakt“ New YOTk(UP). Israel forderte den Si- cherheitsrat der UN auf, die teilweise Sper- rung des Suezkanals durch Agypten Zzu de- seitigen. Das Vorgehen Agyptens sei ein„Pi- ratenakt“, durch den Frieden und Sicherheit im ganzen Mittleren und Nahen Osten ge- kfährdet würden. Klapproth aus der Haft entlassen Fran R furt(UP). Das Amtsgericht Frank- furt hat den Haftbefehl gegen den suspendier- ten Frankfurter EKlapproth 2 Waltschaft die Aufrechterhaltung der Polizeipräsidenten Willy aufgehoben, obwohl die Staatsan- Haft we. gen weiter bestehender Verdunklungsgefahr ausdrücklich beantragt hatte. Klapproth wurde sofort freigelassen. Er war am 21. Juni fest- gesetzt worden, nachdem er noch am Vor- abend einige im ze verwickelte Beamte durch telsmann hatte aufsuchen lassen, Kripo- Bestechungspro- einen Mit- um diese angeblich auf bestimmte Aussagen festzule- gen. Oberstaatsanwalt Dr. Kosterlitz hat be- reits Beschwerde gegen den Freilassungsent- scheid des Amtsgerichts eingereicht. 10 Monate für Hedler beantragt Ki e!(UP). Im Strafprozeß gegen den Bun- destagsabgeordneten Hedler beantrage Vertreter der Anklage nach fünf Verhandlungsdauer eine Gefängnisstrafe von insgesamt 10 Monaten. Die Anklagevertre- tung sah es als erwiesen an, daß Hedler vor- sätzlich und in fortgesetzter Handlung in seinen Reden im Herbst 1949 die Männer der zivilen und militärischen deutschen Wider- standsbewegung, sowie die deutsche Juden- schaft gekränkt und beleidigt hat. Als er- schwerend wurde geltend gemacht, daß er die Außerungen als ed der höchsten parlamentarischen Körperschaft der Bundes- republik getan habe. — Opfer des Spree-Unglücks beigesetzt Berlin(UP). Unter Beteiligung von etwa 10 000 Menschen wurden auf dem Zentralfried- hof in Berlin- Friedrichsfelde(Sowietsektor) 15 Todesopfer der Schi ikskatastrophe auf der Spree, darunter 14 Kinder, in einer gemein- samen Gruft beigesetzt. Die sterblichen Hüllen von weiteren 12 Kindern wurden in Einzel- gräbern bestattet. Ober bürgermeister Ebert und Volksbil- dungsminister Wandel ermahnten in ihren Ansprachen die Eltern der Verunglückten, aus dem Tode ihrer Söhne und Töchter die Ver- Pflichtung abzuleiten, künftig noch stärker für eine„bessere Gesellschaftsordnung und für den Frieden zu kämpfen, damit keine Mutter mehr ihren Sohn beweint“. Die geistlichen Trostworte sprach Generalsuperintendent Krummacher. Nur 87 Us. Riesen Washington(UP). B ey, Chef der Planungsabteil berichtete dem Militärausschuß 5 in geheimer S Sitzung er die Fortschritte beim Bau schwerer Bom- ber und neuer Luftstützpunkte. Mitglieder des . sagten nachher, General Swũ Qↄnne; Zz6gernd“ mitgetel It, daß die Luft- genwärtig nur über 87 einsatz- bereite Großllügzeuge vom Typ B-36 verfü- gen. Viele Mitglieder des Ausschusses hätten diese Enthüllung mit„Erschütterung“ aufge- nommen. Sweeney habe weiter berichtet, daß etwa 60 weitere Bomber vom Typ B-36 gegenwär⸗ tig umgebaut würden und zu ihren sechs Kol- benmotoren zusätzlich vier Düsentriebsätze erhielten. Monatlich würden zwei bis drei weitere Bomber dieses Typs hergestellt. Die umgebauten Bomber vom Typ B-36 kosteten Pro Stück Millionen Dollar. Die jetzt pro- duzierte modernisierte Maschine koste pro Flugzeug 3,5 Millionen. adegeneral Swee Frag sperrt Grenzgebiete Prag(UP). Das tschechoslowakische Parla- ment billigte ein Gesetz über den„Schutz Staatsgrenzen“, in dem der Sicherheits Ster ermächtigt wird,„das Betreten gevriss Staatsgebiete zu verbieten“ oder anzuordnen, daß der Zutritt nur auf Grund einer Sonder- genehmigung erlaubt wird. Sicherheits ster Kopriva erklärte bei der Begründun Gesetzes, es sei seine Pflicht, die R vor der Einsickerung imperialistischer Spione, Agenten und Mörder zu schützen und dafür zu sorgen, daß konter revolutionäre Kräfte nicht über die Grenze fliehen, um im Westen Zuflucht zu suchen, von wo sie als Agenten zurückkehren“. Großbritannien hat in Kairo gegen die Durchsuchung und angebliche Beraubung eines britischen Dampfers protestiert. Ein zweiter Protest soll an den Sicherheitsrat der UN we gen der Verkehrsbeschränkungen im Suez- kanal gerichtet werden. Der neuseeländische Premierminister gab die Ausschreibung von Neuwahlen nach der Vorlage des Budgets im August bekannt. Die Amtszeit seiner Regierung hätte normaler- Weise im November 1952 geendet. Präsident Truman gab bekannt, daß er Prinzessin Elizabeth und den Herzog von Edinburg eingeladen habe, die USA zu be- suchen. Eine Antwort habe er noch nicht er- halten. Der äthiopische Außenminister Akilou kün- digte eine baldige Wiederaufnahme der diplo- matischen Beziehungen mit Italien an. Willy Klapproth, der suspendierte Frank- furter Polizeipräsident, ist erneut verhaftet worden, nachdem die erste Strafkammer des Landgerichts Frankfurt der vom Oberstaats- ung der US- Luft“ anwalt gegen die Haftenlassung eingelegten Beschwerde stattgegeben hatte. In einer Fabrik für Düsentriebsätze des zeneral- Motors- Konzerns in Indianapolis S) ereignete sich eine Gasexplosion, die grobes Schadenfeuer hervorrief. Sieben beiter wurden getötet. 8 Verkehrsflugzeug mit Ein brasilianisches Fluggästen und 4 Mann Besatzung ist in Sol-Fluß gestürzt. sind ums Leben gekommen. 176 Tote und 107 Vermißte verzeichnen japa- che Blätter als Folge der durch die starken Regenfälle verursachten Uberschwemmungen. Acht Personen wurden getötet und neun schwer verletzt, als eine„Dakota“-Militär- maschine kurz nach dem Start in der Nähe des Flugplatzes Gao in Westafrika abstürzte. In der Nähe vo zeug ab, wobei den Tod fanden. Oran stürzte ein Privatflug- ——— 5 Sämtliche Insassen i er Pilot und drei Passagiere ö 2 e %%%%%ꝙꝙꝙc%fC!C!.(5 „ 44. FKriegsteilnehmer und jüngeren Studenten bei Südwestdeuts che Rundschau 5000 Schieg gelzigaretten sichergestellt Heidelberg dd). 50 Beamte der Zoll- fahndungsstellen Karlsruhe und Frankfurt führten die bisher größte Zollfahndungsaktion nach dem Kriege in Heidelberg durch. In rund 150 Geschäften und Geschäftshaushalten wur- den etwa 5000 amerikanische Zigaretten, 40 Pfund Kaffee(größtenteils amerikanischen Ursprungs), ein amerikanischer Radiokoffer- apparat sowie größere Mengen an unverzoll- tem Tabak, Zigarren, Tee, Spirituosen und Rakao sichergestellt. Die beschlagnahmten Waren sollen nach Auskunft der Zollfahn- dungsstelle zu Großhandelspreisen an Kran- kenhäuser und karitative Organisationen ver- Aubert werden. Korporationen— überlebt oder nicht? Heidelberg dyb). Dreizehn studen- tische Korporationen haben dem Allgemeinen Studentenausschuß der Universität Heidelberg in einer gemeinsamen Erklärung auf dessen Kürzlich veröffentlichte Stellungnahme zum Korporationswesen geantwortet. Gegenüber der Ansicht des AStA, der die Korporationen Als„überlebt“ bezeichnet hatte, betonen die Korporationen, dag die in ihren Vereini- gungen zusammengeschlossenen ehemaligen mren Bemühungen, eine zeitgemäße Form des Studentischen Gemeinschaftslebens zu finden, gerade bei den„alten Herren“ auf volles Ver- ständnis gestoßen seien. Der ASt müsse es jeder studentischen Vereinigung schon selbst überlassen, die ihm gemäßen inneren und Zußeren Formen des Zusammenlebens und Auftretens zu suchen. Meister Adebar im Schornstein Heidelberg(sw. Ein junger Storch stürzte bei Flugversuchen in den Schornstein Eines Fabrikgebäudes. Reichlich rußbedeckt, wurde er wieder herausgeholt und zunächst einer gründlichen Reinigung unterzogen. Lei- der hatte der Vogel bei dem Sturz eine er- hebliche Beinverletzung davongetragen., Er Wurde daher zunächst im Heidelberger Tier- garten untergebracht. Ladenburg gratuliert dem gleichaltrigen Paris Ladenburg dwb). Der Stadtrat der 2000 Jahre alten Stadt Ladenburg am Neckar hat beschlossen, an die„gleichaltrige“ Stadt Paris ein Glückwunschschreiben zu der 2000-Jahr- teler zu richten und Vertreter von Paris zu seinem Besuch nach Ladenburg einzuladen. La- Aenburg, das römische Lopodunum, ist wie Paris, das Lutetia Parisiorum der Römer, ur- Sprünglich von den Kelten gegründet worden. Im ersten Jahrhundert v. Chr., genau wie Paris, tritt die Siedlung am Neckar in die Geschichte ein. Die Sueben Ariovists, die sich aim Gebiet um Ladenburg niederließen, haben das gleiche Schicksal wie die damaligen Be- wohner von Paris erlitten: beide wurden von Cäsar unterworfen. 5 tigung rassischer Vorurteile Karlsruhe(wb). In Anwesenheit des Präsidenten der„World Brotherhood“, Dr. Clinchy, und des Professors an der Tennessee University, USA, Dr. Goslin, ist in Karis- ruhe ein Kuratorium der„Gesellschaft für christlich- jüdische Zusammenarbeit“ ge- Sründet worden, dem namhafte Persön! ich- Feiten des öffentlichen Lebens, der Indu- strie, des Handwerks und des Handels 2 gehören. Vor Pressevertretern sagte Dr. Clinchy, die Grundhaltung der Amerikaner gegenüber den Negern sei ähnlich dem Ver- Bältnis der Deutschen zu den Juden in der Zeit von 1933 bis 1945. Nur die Spannung Habe nicht dieselbe Schärfe angenommen wie in Deutschland vor dem Kriege. Dr. Clinchy Sprach sich für eine Verständigung zwischen Israeliten und Deutschen zum Wohle der Menschheit aus. Karlsruhe. In Nordbaden ereigneten Sich im Juni insgesamt 1383 Verkehrsunfälle. Dabei wurden 17 Personen getötet und 930 Verletzt.(Yb) Karlsruhe. Der ehemalige außer ordent- Ziche Professor für Elektrotechnik an der Tech- nischen Hochschule Karlsruhe, Dr. Herbert Hausrath, feierte seinen 75..(vyb) Für Besei P fOr Zheim(ids). Im Prozeß gegen den 24 Jahre alten Kraftfahrer Raisch aus Pforz- heim, der beschuldigt wird, den Pforzheimer Kohlenhändler Bertsch ermordet zu haben, er- klärte die Witwe des Ermordeten als Zeugin, daß ihr Mann kurz vor seinem Tode ihr ge- genüber zwei Burschen im Alter von 20 bis 25 Jahren als Täter bezeichnet habe. Diese Aussage wurde auch von einem Arzt des Krankenhauses Siloah bestätigt. Ihr Mann, teilte Frau Bertsch ferner mit, habe bereits am Vortage zwei junge Leute beobachtet, die sich in der Nähe des Anwesens herumtrieben und erklärt:„Ich möchte nur wissen, was die hier wollen“. Das Gericht besichtigte den Tat- ort und verglich die in Raischs Geständnis enthaltenen Angaben, die der Angeklagte spä- ter allerdings widerrufen hatte, mit den ört- lichen Verhältnissen. Nach diesem Geständnis Raischs hat ein noch flüchtiger Mann Namens Lisewsky den Kohlenhändler erschlagen, wäh- rend Raisch das im Kassenschrank vorhan- dene Geld raubte und seinem Komplicen aushändigte. Dabei sei er um seinen Anteil betrogen worden. 8 Brudermord wegen einer Nichtigkeit Heilbronn Gdwb). In der Spinnerei des Heilbronner Vorortes Sontheim hat sich eine grauenvolle Bluttat abgespielt. Wegen eines nichtigen Anlasses geriet der 38 Jahre alte Hausmeister Albert Mangold mit seinem 45 Jahre alten Bruder Wilhelm in Streit. Verlauf des Wortwechsels erschlug der jün⸗ gere den älteren Bruder mit einem! Hammer. Ber Streit war dadurch entstand daß sich die Brüder über die Art des Bodenbe- 18755 nicht ei n konnten, der in der neu zerzurichtenden Wohnung des elterlichen Hau- ses gelegt werden sollte. Schwerer Hagel entblätterte die Bäume Stellenweise Totalausfall der Ernte Lörrach(ids). Ein schweres Unwetter richtete in den Mittagsstunden des Mittwoch im Hochrheingebiet erhebliche Schäden an. In der Umgebung von Lörrach sowie in Lörrach selbst entblätterte starker Hagel- schlag mit taubenei- großen Körnern die Bäume. Früchte und Gemüse wurden abge- schlagen oder zerfetzt. Da die mit grober Wucht niederprasselnden Hagelkörner auch Ziegeldächer, Fenster und leichtgebaute Ver- kleidungen durchschlugen, entstanden an ver- schiedenen Stellen auch Gebäudeschäden. In Industriebetrieben und Gärtnereien der Stadt Lörrach und Umgebung sowie im Kan- dertal, in Haagen und in Brombach wurden Aurch das Unwetter 2000 bis 3000 Fenster- Scheiben zerstört. In den am meisten betrof- kenen Gebieten einschließlich des oberen Tei- les des Markgräflerlandes ODreiländerecke) ist mit einem zwei Drittel- bis Totalausfall der Ernte zu rechnen. Vor allem litt der Ohnehin schwache Obstbestand. Auch in den Weinbergen ist der Schaden sehr groß, Während des Unwetters wurden mit Ha- gelschutzraketen, deren Donner sich mit dem Gewitter und dem Geprassel des Hagels Auf der badischen Seite vermischte, gute Erfolge erzielt. 1 Kreuz und quer durch Baden Heidelberg. Der amerikanische Landes- kommissar für Württemberg-Baden, Gross, überreichte der juristischen Fakultät der Uni- versität Heidelberg nahezu 1300 amerikanische rechtswissenschaftliche Bücher als Geschenk des amerikanischen Volkes.(U eb) Heidelberg. Die Dozentin und stellver- tretende Leiterin der katholischen„Sozialen Frauenschule Heidelberg“, Theodora Aberle, hat das päpstliche Verdienstkreuz„Pro ec- clesia et pontifice“ erhalten.(wb) Heidelberg. In Heidelberg hat sich eine schon seit längerer Zeit dem Namen nach be- stehende ‚Deutsch- französische Gesellschaft“ konstituiert. Professor Gadamer wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.(wb) Weinheim. Der„Verein Alt- Weinheim“ Wird vom 4. bis 8. August dieses Jahres im Rahmen der Weinheimer Woche ein Trachten- fest veranstalten, an dem rund 1500 Trachten- träger teilnehmen werden.( Pauberbischofsheim. Im Kalkwerk Wild stürzte ein 46 Jahre alter Arbeiter aus Enzingen bei Abräumungsarbeiten an einer 20 Meter hohen Steinwand in die Tiefe. Er war sofort tot. Lonale Runas Zeit voller Sonne wie hungerten wir ihr entgegen in den ver⸗ gangenen Wochen, als die düſteren Regen⸗ wolken Tag für Tag den Himmel bedeckten und mit ihrem grauen Einerlei langſam Fuß faſſen konnte in der regneriſchen Stim⸗ mung der auf Sommer eingeſtellten Gemü⸗ ter. Nun aber iſt ſie da: mit aller Macht ſtrahlt, die Sonne vom blankgefegten Him⸗ mel und gibt jetzt ſchon ratenweiſe kleine Vorſchüſſe auf die kommenden Hundstage. Wen hält es zu dieſer herrlichen Zeit voll trächtiger Reife und Ernteahnung noch in ſeiner Behauſung? Draußen lockt das bunte, vielfältige Leben der Natur und der froh⸗ geſtimmten Menſchen. Blau wölbt ſich des Himmels hohe Kuppel über die der Ernte entgegengehenden Felder; auf der nahen Bahnſtrecke eilen Ferienzüge über die Ge⸗ leiſe, um die Menſchen in grüne Taleinſam⸗ keiten oder in die ragenden Felskoloſſe der Berge und in die Geſtade der Seen und Flüſſe zu tragen. Alle Pracht des wahren Sommers iſt nun um uns aufgehäuft, die Blumen locken in verführeriſchen Farben, die e e Wälder und blinkenden Höhen in der Ferne ſind Attribute unſerer — mit verſchwenderiſchem Sonnenſchein erfüllt— ſteigt der glühende Ball der Sonne hinter den Bergen hervor und klingt aus in dem Glanz des Abendrotes. Am Abend ſenkt ſich dann der Frieden des geſchäftigen Tages über das Land, das ſtö⸗ rende ſchwindet in einer wunderſamen Stille In der Dämmerung zwiſchen Tag und Nacht ſcheint ſich die zauberhafte Natur in ihrem Zeit. Tag um Tag variantenreichen Spiel noch mehr zu ver⸗ vollkommnen, in den ſtündlich wechf ſelnden Nuancen der Farben und Schatten bieten ſich immer neue Bilder. Das Zirpen der Grillen und Quaken der Fröſche vermiſcht mit dem Abendlied eines Vogels zu einer friedlichen Symphonie des Sommers ſchenkt allen bereiten Menſchen das Frohgefüh' t. einer, wenigſtens innerlich, friedvollen Zeit voller Sonne. * Gartenfeſt am Gommerdamm. Ueber das kommende Wochenende ver⸗ anſtaltet der Hhieſige Kleingartenverein I (Sommerdamm) anläßlich der Erklärung zur Daueranlage ein großes Gartenfeſt auf den Wörtelwieſen, das nach den Vorbereitungen zu ſchließen zu einem feſtlich⸗frohen Ereignis für Seckenheim wird. Haben doch die Klein⸗ gärtner gerade in ihrer ſchönſten Zeit allen Grund zum Feiern, nachdem ihr jahrelanger, mühevoller Kampf um die Erweiterung der Anlage und ihre Erklärung zur Daueranlage, wie auch die Anlage einer Waſſerleitung von Erfolg gekrönt wurde. Die mannigfachen Veranſtaltungen des diesjährigen Sommers haben bereits bewieſen, daß Seckenheim feſt⸗ freundlich und aufgeſchloſſen wie eh und je iſt, und ſo dürfen die Kleingärtner ſicher hof⸗ fen, daß auch ihrer Veranſtaltung ein voller Erfolg beſchieden ſein wird, wenn ihnen der Wettergott ſeine Gunſt nicht verſagt. Das feſtliche Geſchehen wird am Samstag Abend mit einem Feſtbankett eröffnet, in deſſen Mittelpunkt eine Anſprache von Oberrechts⸗ Reinemuth ſtehen wird. Die muſikaliſche Ausgeſtaltung wird von den hieſigen Ge⸗ ſangvereinen beſtritten. Am Sonntag Nach⸗ mittag beginnt dann das große Volksfeſt, zu dem die Kapelle Schary den guten Ton und bewährte Humoriſten die gute Laune hervorrufen werden. Beſonderes Intereſſe bei den Gartenfreunden werden natürlich die Anlagen ſelbſt finden, die am Sonntag um 2 Uhr zur Beſichtigung offen ſtehen, wobei auch die Obſtanlagen von Bedeutung ſind. Am Abend wird eine feſtliche Lampionbe⸗ leuchtung für eine heimelige Gartenlauben⸗ ſtimmung im Festzelt ſorgen, wo die Expo⸗ nenten Kapelle Schary und die Humoriſten für die gute Laune ſorgen. Eine reichhaltige Tombola mit Obſt⸗ und Gartenerzeugniſſen winkt den Glückspilzen, während bei einem großen Bockſtechen ſogar ein echter Hammel zu„erſtechen“ iſt. Alles in Allem, den Be⸗ ſuchern des Gartenfeſtes ſtehen nach den Vor⸗ bereitungen zu ſchließen, vergnügliche und frohe Stunden im Kreiſe der großen Klein⸗ gärtnerfamilie des Sommerdamms bevor, die ſicher zahlreiche Gäſte in ihrer ſchmucken und fein hergerichteten Anlage willkommen heißen kann. Abenteuerliche Flucht„Bimbos“ Mannheim(lub). Ein 21 Jahre Ater Gefangefler, der gegenwärtig wegen einer Diebstahlssache im Mannheimer Polizeige- fängnis in Untersuchungshaft sitzt, ist aus- gebrochen. Der junge Mann, der den Polizei- beamten unter seinem Spitnamen„Bimbo eins! gut bekannt ist, hatte sich von einem Polizeibeamten zur Toilette führen lassen. Bei der Rückkehr in die Zelle drehte sich der Gefangene plötzlich um und streckte den Polizeibeamten mit mehreren wuchtigen Fausthieben nieder. Er schlug dann außer- dem noch mit dem Schlüsselbund, an dem die Zellenschlüssel hingen, auf den Beamten ein. Dann öffnete er die Haupttür des Gefäng- nisses und verschwand. Bisher konnte er noch nicht festgenommen werden. Mannheim(swik). Die Zahl der inter- nationalen Vertreterinnen des„schönen Ge- schlechts“, die schon zu allen Zeiten den Armeen folgten, hat in letzter Zeit in Mann- heim so zugenommen, daß man schon von einer Invasion sprechen kann. Um den wei- teren Zuzug zu bremsen und um die vor- handenen„leichten Mädchen“ zu kontrollie- ren, führte die Polizei in einer der letzten Nächte eine größere Aktion durch. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Gesundheitskon- trolle sind über 30 Prozent der rumd 100 vor- geführten Frauen geschlechtskrank. Mangelhafte Fahrzeuge werden sichergestellt Das württemberg- badische Innenministe- rium hat angekündigt, daß die Polizei künf- tig in größerem D ka als bisher Fahrzeuge sicherstellen werde, die im Straßenverkehr mit betrieblichen Mängeln angetroffen wer den. Wer beispielsweise mit unzureichenden Bremsen oder mangelhafter Beleuchtung fahre, müsse damit rechnen, daß sein Fahr- zeug solange in Gewahrsam gehalten werde, pis der Mangel beseitigt sei. Die Behebung des Mangels werde polizeilich überwacht. Außerdem soll eine G Hühr erhoben Werden. Sowzetische Lager wechseln ihre Namen Seit einigen Wochen sind auf den Karten, die Angehörige von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion erhalten, neue Lagernum- mern angegeben. Der württemberg- badische Hilfsdienst für Kriegsgefange und Vermißte in Stuttgart und die Stuttgarter Abteilung der Nachforschungszentrale Wehrmacht ver- muten, daß lediglich die Nummern der Kriegs- gefangenenlager gewechselt haben, die Ge- fangenen jedoch nicht in neue Lager ver- bracht worden sind. Der Hilfsdienst ist da- her an der Mitteilung neuer Lagernummern stark interessiert. 5 Fahrpreisermäßigung bei Kriegsgräber- Besuch Die Hauptverwaltung der Bundesbahn Hat auf Antrag des Volksbundes deutsche Kriegs- gräberfürsorge ab sofort die Fahrpreisermä- Bigung beim Besuch von Eriegsgräbern auch auf die Geschwister von Gefallenen ausge- dehnt. Auskünfte und Antragsformulare er- teilen die Geschäftsstellen des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge. 8 Wettervorhersage d. Am Freitag und Samstag überwiege ktreundlich, zum Teil auch örtliche Gewitt Höchsttemperaturen 24 bis 28 Grad. 5 bis mäßige Winde aus Südost bis Südwest. „ ae e, R O M A N VON DORIS EICK E Verlag Oertel /“Sspörer. Reutlingen 35. Fortsetzung Mit bewegten Worten, wie sie nur treue Liebe findet, schilderte sie die furchtbare Ge- Wissensqual des redlichen Mannes und ver- schwieg auch nicht, daß sie die eigentliche Ursache ihres Opfers gewesen war, die Stelle im Amreinhaus anzunehmen., Sie hätte ge- meint, durch treue Dienste etwas von dem Unrecht sühnen zu können, das ihr Vater Herrn Amrein unwissentlich zugefügt hatte. Schließlich kam sie auch auf Aebi-Franz zu Sprechen. Ihre Augen sprühten vor Haß, als Sie erzählte, wie er sie erpreßt, und wie sie Ammer wieder gezahlt hatte, um ihren Vater vor ihm zu schützen. In unverhohlener Erschütterung hörte- rich zu. Er ließ kein Auge von dem Mädchen, Tständlichen Aufforderung kaum bewußt, se heimliche Tragödie vor ihm entrollte. icht war dies der Augenblick, in lem ein zutiefst begriff, warum er en lieben mußte, mit einem 1 6 efübl, und daß 5 188 Liebe iger denn je fertig- a och 5 verstand nicht, das völlig unpathetisch, seiner ihm selbst- steher und schaute mit ruhiger Freundllich⸗ keit auf sie hinab. „Nori, versprich mir, in dieser Sache nichts mehr zu unternehmen und auch nicht mehr zum Aebi-Franz 2u gehen, falls er rufen sollte.“ „Er wartet Franken.“ „Die bekommt er nicht. Höre, Nori, ich fahre morgen nach Basel und spreche den ganzen Fragenkomplex mit unserm tüchtigen Anwalt durch. Wir werden hören, zu was er uns rät, nachher können wir weitersehen. Ist es recht so?“ „Ja— ja, Uli— Herr Amrein,— ich bin Ihnen so dankbar!“ „Nori, weißt du, was ich sein möchte?“ „Nein— „Ein junger Arbeiter, der nichts ist und nichts hat als seine kräftigen Hände, nie- mandem verpflichtet ist, nach keinem 2u fragen braucht. Herrgott, haben solche 1 schen es doch gut!“ „Ja, aber— warum denn?“ verwundert. „Weil“, sagte Ulrich Amrein langsam,„sie tun können, was ihnen ihr Herz eingibt, Weil— aber das interessiert dich nicht, Nori. Ich will dich auch nicht länger aufhalten!“ Verwirrt stand Nori auf Sie wußte nicht, was sie von diesen merkwürdigen Reden halten sollte. Die Reichen stellten sich das so leicht vor, ein Arbeiter zu sein! „Nochmals vielen Dank, FHerr Amrein“, 5 sagte sie unsicher unter der Türe. „Ist 5 recht, Nori.“ „ N 8 Tag kam Ulrich mi 888 sie- Bahreus aus Basel schon auf meine tausend fragte Nori 8 temberabend, schon ein wenig dämmerig, aber warm, und die beiden Männer schrit- ten miteinander wohl eine Stunde in Lienerts Gärtchen auf und ab. Susi, die manchmal aus dem Fenster schaute, sah sie eifrig mitein- ander sprechen, allerdings führte Herr Ams rein das große Wort, wie es sich ihrer Mei- nung nach gehörte. Als sie sich endlich trenn- ten, ging der Vater sofort in seine Kammer, aber nicht zu Bett, und Susi hörte ihn noch lange auf und abgehen, immer auf und ab. Ulrich hatte durch den Anwalt ermittelt, daß von einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung, wie Lienert sie befürchtet hatte, gar keine Rede sein konnte. Es gab zahlreiche Zeugen für Bianchinis ständige Weigerung, sich anseilen zu lassen. Damit hatte er die Verantwortung für einen möglichen Unfall selbst übernommen und den Grubenmeister davon entbunden. Ein Delikt lag demnach Nicht vor. Als Geschädigter kam lediglich Florian Amrein in Frage, dem die Schuld wegen des alten Seiles irrtümlich zugeschoben worden War, Er hätte auf dem Wege der Zivilforde- rung Genugtung fordern können. Mit seinem Tode erlosch dieser Anspruch. Uprig blieb die Irreführung der e Da aber Lenz den Toten angeseilt und das Seil durchgescheuert hatte und auch später bei der Vernehmung durch dep Gemeinde- Präsidenten derjenige gewesen war, der an Stelle des völlig verstörten Grubenmeisters, den falschen Hergang erzählt hatte, war er es, den die Hauptschuld traf. Lienert hatte lediglich alles mit 5 Seschehen lassen und Protokoll dankee ben. Ei 5 alt bestimmt erreichen. beim Fabrikanten Amrein. Er Sei 1 5 5 bestimmt auch gewesen war, Mehr als eine Geldstrafe würde für den Grubenmeister nicht herauskommen. ö Am anderen Morgen ging Lienert nicht Wie gewöhnlich zur Arbeit, sondern kam in seinem Sonntagsgewand zum Morgenessen. Er schien Susi frischer als seit langem, seine Haltung war gestraffter. Auf ihre Frage er- fuhr sie nur, daß er in der Stadt zu tun habe. An diesem Morgen stellte Grubenmeister Lienert sich der Polizei, und er tat es so freu- dig und mit solchem Eifer, wie nur je ein redlicher Mann bemüht gewesen war, sein gutes Gewissen wieder herzustellen. Sein treuherziges Geständis, seine sichtliche Reue machten auf den vernehmenden Beamten den besten Eindruck. Er glaubte diesem Manne aufs Wort, daß er seit diesem Betrugsmanöô- ver keine Nacht mehr ruhig geschlafen habe und ein unglücklicher, in sich zerfallener Mensch gewesen sei. Nach seiner Selbstbezichtigung kam 48 nert, von Ulrich Amrein unterrichtet, auf Aebi-Franz zu sprechen und beschuldigt. der mehrfachen Erpressung, begangen 2 seiner Tochter, Nora Lienert, e Polizei Quittungen über elfhundert F. einzusenden, 5 der Lump 1 armen f Landjugend in unserer Zeit 1 Eindrücke vom württ.-bad. Landiugendtag Wer sich am vergangenen Wochenende, vom ernteschweren Neckartal heraufkommend, den 1 jah aus dem Kirchheimer Tal aufsteigenden 1 Albvorbergen um die Teck näherte, konnte bei herrlichem Son chein schon von. E D 0 her Zeltlager und n auf dem N erkennen. Hier oben hatten früher nen Gesellen der Luft, unsere Segeflies horstet, und bald, so hoffen wir, werden 8 von dieser R schweben. I ippe aus wieder ins Land Rink n traditions 1 che Lal 1 Landjugendtreffen in Vorkommando, 25 0 nach 1 15 für ihr Auserkoren. vor von den Schülern de heren Landbausch Nürtinger stellt, hatte in mühevoller Arb den Festpl mit Fahnen abgesteckt 2 1 das Zeltlag für Ausstellung und Unter- 5 Künfte 1 0 in sem Jahr ng gerade 5 ö von der Bauernschaft schmer vermigßte 5 Sonne Scho! 85 55 als der machte Bund der L.: raschend 2 Abordnu Wirtschaftsm ster Dr. Sche Hermann 1 Ströbele ö des ihr N eben Lane und Kultmini- en konnte. mann 8 dem L Schneider und H Zauernd ekühr er 1 815 etern des Landeskom ts, des Landwirtschaf minister rchen und andere hände F 2 80 Steiermark, ö us den 5 1 0 nen Sanne 88 wurden von den vollzäh- lig teilnehr uppen der Land- jugend schenken vom Stall bedacht. Prachten und F jugend selbst den farbenfrohen, unver- gleichlich schönen Rahmen für ein Festpro- gramm ab, das— über den 7. und 8. Juli sich erstreckend— Kunde von der überaus viel- seitigen Tätigkeit der Landjugendorganisation gab und mit bemerkenswertem or ganisatori- schem Können zu einem vollen Erfolg staltet wurde. Das bäuerliche Jahr wird, nach Arbeit und Fest, nach Brauch und Sitte, vom Ablauf des Naturgeschehens selbst bestimmt. Gleich einer ö Perlenkette reihten sich in der im Mittelpunkt ö des Festes stehenden Ausstellung„Die Land- jugend und ihre Arbeit“ eine Darstellung der Feste und Bräuche des N der Feier von Geburt und Tod, aneinander. Taufe, Hochzeit Muttertag, Totengedenken N SOV Fasnet, Maifest, Sommer- und Wintersonnen- Wend, Ernted: ank, Niklastag, Spinnstube und Weihnacht andererseits, fanden ihre Darstel- lung. Sie alle sind für die bäuerliche Familie ö Anlaß und Besinnung und Einkehr, zu Froh- sinn und Fest, zu Sang und Tanz im Jah res- lauf des Hofes und der Dorfgemeins Schwere Arbeit ist für die Bauernfamilie, Enecht und Magd, selbstverständlich; von die- Ser Arbeit wird nicht groß geredet, sie wird getan, wie in Jahrtausenden, so heute auch. Die Arbeitsmethoden wechseln, die Landtech- nik schreitet fort, die Maschine wird heute Als Helfer aufgenommen, der die Mühen er- leichtert. Ernte und Ertrag aber bleiben unge e Garten, alten d mit Gastg Weinberg und und erneuerten in Festkleidern erschienene Land- Die ge- S Wig, Seuchen und Wetterschlag sowie Pre gestaltung machen manchen Strich durch die Rechnung; die Ernte steht in Gottes Hend. Eine kartographische Darstellung der Arbeit in den einzelnen Kreisgruppen Vermittelt ein Ausgezeichnetes Bild des gegenwärtigen Standes. Dies alles erlebt und weiß auch schon die Landjugend. Aber sie ist trotz allem zunächst einmal jung und froh, gegenwartsnah und 1 ö ihrer Kraft wohl bewußt. Sie pflegt Tradition 1 und ist beharrend, konservativ im echten ö Sinne, aber nicht rückschrittlich. Seht diese Bauernjungs nur auf ihren Schleppern sitzen, die sie mit derselben Sicherheit meistern wie der Städter seine Maschinen und Geräte, seine Schiffe und Fernlaster. Diese Landjugend ö pflegt ihr fachliches Können im Berufswett- . kampf, ob Bursche, ob Mädel, Sie treibt Sport . mit denjenigen Mitteln, die eben im Dorf zur 0 ö Verfügung steben. So tand auf dem„Hörnle“ g das Tauziehen der Burschen wie das Wasser- 0 tragen der Mädchen ein ebenso begeistertes Mitgehen aller Teinnehmer wie etwa ein Fuß- 0 Allkampf mit 100 000 Zuschauern in der 43 Stadt, gebändigt bei der Landjugend aller- dings durch ihr etwas besinnlicheres Tempe- rament. Und erst die farbenfrohen Gemein- schaftstänze auf dem grünen Rasen: der fest- liche Auftanz, der Webertanz und wie sie alle heißen, sie waren ein unvergeßliches HFrlebnis für Teilnehmer wie Zuschauer. Gemeinschafts- singen, Laienspiele, Feier am brennenden Holzstoßg, Festgottesdlenste und gemeinsamer Schlußchor als Ausklang umrahmten ein Fest, von dem man gew ünse t hätte, daß auch die Stadtjugend in großer Zahl g gastweise teil- genommen hätte, um Verständnis beiden Fruppen unser oIRes zu Es bleibt noch übrig eine kurze der Festreden, v elche der Jugendobma Württe ember von Si Gefolgs rer 3 Sinn 8 übten, zur Mitarbeit auf- mahnten, d Nefell und e die des Landvolks en und Ve seine Existenznotw ee Ruhig, verhalten send der eine, reigender Feuerkopf de 5 1815 einen guten Zusamm 2 hre Reden wertend, nur mag, macht so weiter! Der Erfolg w 5 mit- auf dem Lande 1a m wachsend— bei Euch sein, wenn Ihr Euch selbst treu bleibt. Dr. H. Reischle Die Umwandlung des Besatzungsstatuts Größte Schwierigkeit: 5 Rechtsbasis für alliierte Truppen Stuttgart IW). Der amerikanische Landeskommissar ür Württemberg-Baden, General Gross, sagte vor der Pres die Srößten Schwierigkeiten bei den Bestrebun- gen zur Umwandlung des Besatzungsstatuts m ein Vertragswerk bereite die Schaffung einer Rechtsbasis für die weiter in Deutsch- and bleibenden alliierten Truppen. Gross be- tonte, daß die Beendigung des Krieg N des 8 Deutschland und den Alliierten keinen unmittelbaren Einfluß auf diese Be- b habe. Auch das Ausscheiden des Stellvertretenden Hohen Komm rs, But- terwieser, für die nächste Zeit erwartet werde, stehe damit nicht in Zusammenhang. Gross betonte, daß Deutschland keine Waf⸗ ken als Ver 1 ingsbeitrag produzieren, son dern ledigli mmte Teile auf kom- merzieller Herstellen werde. Das mi- litärische Sicher 95 itsamt wache noch immer darüber, dag Einerlei Waffen in Deutsch- land hergestellt würden. Der Landeskommissar Einrichtungen der amerikanischen H tion für die deutsche Jugend(GV) nach nach in deutsche Hände übergeführt we sollen. In Ubergangszeit werde das Sendwerk noch amerikanische Unterstützungs- gelder erhalten. teilte mit, daß der Kein Drang zur Bereitschaftspolizei Kar ruhe wb). Für die Bereitschafts- Polizei in Württemberg-Baden sind bisher Zewerbungen eingegangen, davon ärtt he und 150 Bereitschaft bSspolizei. Für 5 0 ist eine Bereitschafts- Stärke von 815 Mann vorgesehen. Landespolizeifachschule Stuttgart- sind in der letzten Woche etwa ihre Tauglichkeit geprüft Nur etwa ein Drittel der Anwärter für tauglich befunden. Da durch die Pisherigen worden Wurde Untersuchungen schon ein gro- her Teil der Bewerber ausgeschieden ist, kann im Augenblick noch nicht einmal die te der für Nord württemberg vorgeseshe- vier Hundertschaften aufgestellt wer⸗ den. Der Mangel an geeigneten Bewerbern wird tätigt dureh einen Aufruf, in dem das Urttemberg-badische Innenministerium be- Fanntgibt, daß für die Bereitschaftspolizei noch Bewerber eingestellt werden. Den Be- Werbern wird in Aussicht gestellt, nach sie- jähriger Dienstzeit in die Landespolizei, städtische Polizei, die Kriminalpol in die Verwaltung übernommen zu wer- Um einen stärkeren Anreiz zum Bei- in die Bereitschaftspolizei auszuüben, in der Zukunft nur solche Perso- den. tritt ist geplant, nen bei der Polizei einzustellen, die zuvor sieben Jahre in der Bereitschaftspolizei Diens getan haben. Bei der ersten Eignungsprüfung für die Bereitschaftspolizei in Nordbaden genügten von 80 Prüflingen nur 27 den körperlichen und geistigen Voraussetzungen, die an die Anwärter für die Bereitschaftspolizei ge- stellt werden. Nach Mitteilung des Leiters der Landespolizei in Nordbaden, Regierungs- rat Gerecke, gehen die Meldungen für die Bereitschaftspolizei nur schleppend ein. Be- sonders gering sei das Interesse der Jugend- lichen, von denen sich bisher nur wenige beim Aufstellungsstab in Karlsruhe- Durlach beworben hätten. Uberraschend hoch sei je- doch die Zahl von Meldungen ehemaliger Offiziere für Führerstellen. Bei der begrenz- ten Zahl dieser Stellen müßte der größte Teil dieser Bewerber abgewiesen werden. Was mit der Rundfunkgebühr geschieht Intendant Eberhard gibt Rechenschaft · e 12. R einem echen- Südde DE. 3 . lichen t geschiel und Entstörung erl rergebühr 44 Fenn ge hard sagte al Betrag. Die 63 funks erhalten an Gel natlich 43 Pfg. von je chnitt 1350) itarbei N der Süddeutsche Rur funk mo 26 fene Aus. I die Abschreibung Abnut⸗ der Anlagen werd hnischen Betriebs gebühren, Au ünf Pfennige wendungen bel aufe Demnach erelbt Ange nen mo- r die(im schuß von 21 dem 1 zuge K neue Funk 5 80 m mit UKW Die Einnahmer betonte, fast nur rund 16 Mil den. hard Höhe von Aus 8 en ha von 627 zum 1. rend di im Landesteil Wür 14,9 Prozent stieg, nah um 16,4 Prozent zu. agen 1 rechnete In nen Hörern vor, rund 0,3 Pfennige ko das Ste. Eberhard Sendestunde nu Umstrittener„Südweststaatunterricht“ he(ob). Der Präsident des s Baden hat in einem Erlaß ver daß die Bediensteten des Landes über Südweststaatprobleme aufgeklärt wer- den sollen. Wie die beiden nordbad. CDU- Landtagsabgeordneten Kühn und Dr. Wer- ber mitteil en, können nach diesem Erlaß die amten sogar vom Dienst befreit werden, sie auch während der Dienststunden esprechungen über die Südwe aat- teimehmen können. Dr Werber und in, beide Anhänger der Wiederherstel- lung Altbadens, haben dies zum Anlaß ge- nommen, um di zierung zu fragen, ob der a3 des Le bezirkspräsidenten auch für solche Beamte und taatsbedienstete 1 die für die Wiederherstellung Altba- eintreten. Sie verlangen ferner Aus- darüber, ob es einem der Beamten Ulten verwehrt werden kann, sich für die WI erherstellung des alten Lan- des Baden einzusetzen. dens 1 Preisprüfung bei der Industrie? Vorschlag der Handels- und Gewerbevereine Die Arbeitsgemeinschaft der Handels- und Ge- Werbevereine, Sitz Stuttgart, ha in einem Schreiben an den Bundesfinanzminister bemer- kenswerte Vorschlag E 1 Unter- breitet. In ihnen he Amlich u. a.: Die heu- tigen sozialen Spe en und 85 zeitweise Mißgverhältnis von Kaufkraft und Preis recht- fertigen zweifellos die Bemühungen der Bundes- regierung, auf die Preisstabilität einzuwirken. Wir begrüßen dabei jeden Weg, der einen wei- teren Preisanstieg verhindert, Kreditrestriktio- nen— trotz ihrer nachteiligen Auswirkung auf die Arbeitsmarktlage— wie auch die Preisprü- kung, denn wir sind uns im klaren, daß nur auf diese Weise Mißgriffe und Gesetzwidrigkeiten, die bei den Mitgliedern aller Wirtschaftsstufen vorkommen können, ausgeschaltet werden. Wenn die Preisprüfung von uns befürwortet wird mit dem Ziel, Mißstände auszuschalten, so halten wir es jedoch für richtig, eine solche Prü- kung auch auf die Grundstoffindustrie auszudeh- nen, da von hier aus die Einwirkung auf das Preisgefüge eine viel stärkere ist als durch die mehr oder weniger größeren Handelsspannen. Wir wissen wohl, daß es nicht einmal den Ge- werkschaften einfällt, die voll auskalkulierten Preise der Industrie, die schon wegen ihrer kom- plizierten Zusammensetzung kaum nachprüfbar sind, anzuzweifeln. Auch ist es eine Selbstver- ständlichkeit, daß Lohn- und Gehaltserhöhungen, sobald sie in Kraft treten, in den Herstellerpreis eingerechnet werden, während sie vom Einzel- handel aufzufangen sind. Ein verstärkter Einfluß auf die Preise scheint uns aber nur dann sicher- gestellt, wenn bei Preissteigerungen der Roh- stoffe diese gesondert ausgewiesen werden. *.. n nud Umgebun 90 3 5 He 2550 geber: Georg gebung. Verantwortl. Heraus Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann nhabes Georg Härdle). heim-Seckenhelm, 8 47216— Hattsstelle Pauaheim Holsstrass& Paraange cher f Vom Sperl — Neue Mannschaft in der Dresdner 80 2. Liga? bei der TSG 78 Heidelberg im geführten Verhand- leitung der TSG 78 Hei- Jungen, e Fußballmann- r Sportelubs, die tzone. flüchtete, Die Dresdner Flucht aus der berlin für Hertha- jetzone 20 V on d en in d: Kurt Schu 2(Spie— T), Kunzmann, Sie- Kreiche, Grämer, n, Jungmittel, t wird, soll de Die 5 Lühr 85 bert, 3 F. 8 Kömar und Tilln Mannschaft in dem Namen 1788 DS Spie ende des Deut- ens, hat einen Antrag auf Spielgene Süd befürwortend Au 1 e die Dresdner spie- sche Fußballver- lienste n die verliehen den nàe n Pe des Hamburx werden. nadel 2 1 8 Frs uen in Graz e St Ane 8 Ju ert: 100 haus(SSV a laken),“ der Diskus: Wer- — Nürn- Koblenz) tenhaus, Petersen, Wird von Cramm gestoppt? Davispokal- Vorschlußrunde gegen Italien Das Vordringen Deutschlands in die Davispo- Kal-Vorschlugrunde war nur Gottfried v. Cramm zu verdanken, der bei neun Starts gegen Jugo- slawien, Dänemark und Belgien neun Siege buchte. Sechs Einzelsiege und drei Doppelsiege mit Göpfert schufen die Grundlagen. Dazu ka- men noch drei Siege des Doppels v. Cramm- Göpfert gegen Mitic-Palada, Nielsen- Ulrich und Washer-Brichant. Was nun die Davispokal-Vor- schlußrunde Deutschland— Italien so interessant macht, ist die Tatsache, daß sich Cramm und Italiens Spitzenspieler Cucelli in dieser Saison bereits zweimal mit wechselndem Erfolg gegen- überstanden. In San Remo siegte Cucelli 2:6, 6:4, 7:5 und beim Testkampf Deutschland— Italien 3:3 in Verona gewann v. Cramm gegen Cucelli 6:4, 6:3. Da in Verona auch Italiens Doppel Cucelli- del Bello unser Team v. Gramm- Göpfert 3:6, 6:1, 5:7, 4:6 bezwang, kann man sich den- ken, wie erbittert in München gekämpft werden wird. Der Sieger der Münchner Begegnung Deutsch- land Italien wird im Europazonen-Finale zweifellos auf Schweden treffen, denn an Siegen Bergelins und Davidssons gegen die Philippinen- spieler Deyro, Ampon und Carmona ist nicht zu aweifeln. Dieses zweite Semifinal-Treffen fin- det in Stockholm statt. Revanchekampf Turpin— Robinson Der Revanchekampf zwischen dem jetzigen Mittelgewichts- Weltmeister Randolph Turpin und dem bisherigen Champion,„Sugar“ Ray Ro- binson ist auf den 6. September 1951 angesetzt worden. Schon wieder Geheimnisse um Mercedes Bekanntlich fuhren Caracciola, Lang und Kling sowie einige Nachwuchsleute auf dem Nürburg ring mit den Mercedes-Silberpfeilen schnelle Trainingsrunden, wobei Lang eine Runde mit 136 Staükim. drehte. Obwohl die Daimler-Benz Leute mit 20 Köpfen aus dem Werk ausrückten, war man bemüht, diese Fahrten völlig geheim zu Halten. Selbst die Presseabteilung des Un- tertürkheimer Werkes hatte keine Ahnung und. hörte von den Versuchsfahrten erstmals nach Tagen durch die Presse! Man wird es uns des- halb nicht verübeln, wenn wir einer nunmehr Moffiziell ausgegebenen Version, es handle sich um Vorbereitungen für eventuelle Starts in Südamerika keinen rechten Glauben schenken, sondern viel eher annehmen, daß Mercedes be- reits im September beim„Großen Preis von Monza“ starten Will. r N großes G Samstag, 20 Uhr FEESTBANMKETT. Sonntag, 14 Uhr Besichtigung der ieee Es ladet freundlichst ein 1 1(Sommerdamm), Mannheim-Seckenheim N Samstag, 14. und Sonntag, 15. Juli auf den Wörtelwiesen verbunden mit Einweihung der Daueranlagen. Es spricht: Oberrechtsrat Reinemuth. Mitwirkende: Hiesige Gesang- Vereine, bewährte Humoristen und eine Musikkapelle. ab 15 Uhr Volksfest mit Kapelle„Schary“ Auftreten der numoristen. Bockstechen um einen lebenden Hammel. Die Tombola bietet wertvolle Preise in Obst und Gartenerzeugnissen. 5 Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt: 5 aArtenfest Anlagen für Interessenten CCC Die Pestleitung. 1 Palast-Theater Seckenbheim Freitag 20.30 Uhr Samstag 20.00 Uhr sowie Dienstag Sonntag 16, 19 u. 21.00 Uhr Montag 20.30 Uhr Zur Der Rebell Ein groß angelegter never Abenteurer- Film in Farben! Noch grandioser als ROBIN HOOD, König der Vagabunden. Schicksale Oroßstadt Verbrechen und Samstag Spätv. 22.00 Uhr roten Laterne am Rande der Seheimnisse eines kleinen Hotels Ein erregender Film um Liebe, Denken Sie daran, daß die Ziehung der 4. Klasse der Süddeutschen Klassenlotterie bereits am 19. u. 20. Juli 51 stattfindet 20.00 Uhr Frau zum Tabakbrechen und-einnähen gesucht. e e Zu exfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Landwirtsch. Ein- und Veftaufsgenossenschaft Seckenheim Eine größere Menge Roggen- u. Welzenstroh zu kaufen gesucht. Näheres 3 eingetroffen Alex., Schmich Landesprodukte dummmistempel liefert e i Neckarbote Druckerei Hämorrhoiden Fan in e Fällen d. dosmaset en). Tausendfach be- Se 1 e 60 eee 2 Chem. Lob.. ö 0 aden 60 füllerhaptolen Na m Ee sen, trans zu v Perse türm zu h. Zzlehe Zur 8 aus Unte Fasst Danr Auch stelIi werd werd Zu. Ausf heit brine erste Konz häng Glve sische ber Wall v Sehr Zität Arab habet letzte men über Die ren drehe die E besse derer len a mn A. mitis. rigke 2180 Schm. Guns Schlee auske Nat erne „Schl lone: begre nen stehe teres: Wirts trans