ö Sehr schwerwiegend, der 7 erne den nen Erzeugung Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zugl. Pfg. Zustellgeld. Enzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6082 meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Spaltene Milli- Preisliste Nr. Nr. 112 3.51. Jahrgang Blick in die Welt Kommentare zum Tagesgeschehen Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge m Persien werden die Briten bereit sein müs- sen, destens vorübergehend auf den Ab- transport des Ols oder Benzins aus Abadan zu Verzichten. Sie nehmen wohl an, daß die Perser nicht in der Lage sein werden, Bohr- türme und Raffinerien in geordnetem Betrieb zu halten, wenn die britischen Fachleute ab- Zehen und neue mindestens nicht rechtzeitig zur Stelle sein werden. Schon heute findet das aus den Quellen weiter fliegende Gl nur noch Unterkunft in den großen Vorratstanks, deren Fassungskraft jedoch bald erschöpft sein wird. Dann müssen die Quellen zugestopft werden. Auch dies wird sich technisch noch bewerk⸗ stelligen lassen. Wann, wie und von wem werden sie aber wieder zum Laufen gebracht werden? Zunächst einmal ist nur eines sicher: der Ausfall der Erdölproduktion wird mit Gewig- heit den finanziellen Ruin Irans selbst mit sich bringen. Denn seine Staatsfinanzen sind in erster Pinie von den wenn auch schäbigen nes anssbesben der Anglo-Iranien ab- hängig. Für die britische und w. esteuropaische r Würde der Verlust des per- sischen Ols zunächst zwar ein harter Schlag, ber noch kein FBnock-out werden, Der Aus- all von rund 32 e ee Rohöl wäre * KRaffinerie-Rapa- er, aber in Saudi⸗ auf den Bahrein- Inseln haben die amerikanischen Ol-Ronzerne in den letzten Jahren noch weit größere Vorkom- men als das persische erbohrt, die schon heute über 45 Millionen Tonnen jährlich erbringen. Zität von Abadan noch h Arabien, EI Kuwa Die Amerikaner brauchen hier nur im wah- ren Sinn des Worts die Hähne voll aufzu- drehen, um in verhältnismäßig kurzer Zeit die Produi tion stark zu erhöhen. Da sie weit bessere Abgaben an Ibn-saud und die an- deren Machthaber im vorderen Orient bezah- len als die Briten bisher an Persien, wird man m Arabien kaum Lust verspüren, aus mosle- mitischer Solidarität den Amerikanern Schwie- rigkeiten zu bereiten. Schlimmstenfalls wird also bei dieser Umlagerung eine weitere Schmälerung der britischen Erdölmacht zu Gunsten der amerikanischen und eine Ver- schlechterung der Dollarbilanz Englands her- auskommen. Natürlich würden die Sowjets in Persien lachenden Dritten spielen. Ein „Schluck aus der Erdölpulle“ von über 30 Mil- lionen Tonnen pro Jahr käme ihnen bei der begrenzten e ahigkeit ihrer eige- sicher gerade recht. Dem stehen jedoch N das gegenteilige In- teresse der persischen Großgrundbesitzer, und wirtschaftlich die Unmöglichkeit eines Ab- tranisportes des südpersischen ls über Land oder per Tanker nach Sowietrußland ent- gegen. Irgendwann und irgendwie müßte da- her ein Kompromiß zwischen Persien und den Angelsachsen— vielleicht unter Führung der Amerikaner— fällig werden. *. Die fragwürdige Kohleversorgung des kom- menden Winters läßt wieder die Gefahr eines übersteigerten Brennholzbedarfs heraufziehen. Schon während des Kriegs wurde im Wege auberordentlicher Durchforstungen jeder eben noch entbehrliche Stamm aus unseren Wal- ern her ausgeschlagen. Dann mußten in den Jahren 19451948 umfangreiche Kahlschläge auf Veranlassung der Besatzungsmächte durch- geführt werden. Die Kahlflächen erreichten 15948 den Stand von 420 000 ha oder durch- Schmittlich 7% der gesamten Waldfläche der Bundesrepublik. Da eine umgehende Wieder- dukforstung, die einen Aufwand von rund 400 Millionen DM erfordern würde, nicht möglich War, ist mit nachhaltigen landeskul- rellen Folgeschäden zu rechnen. Die ungünstigen Auswirkungen dieser Groß- ahlschläge reichen nämlich noch weiter über unmittelbar betroffenen Flächen hinaus. Der Wald hat im Gesamthaushalt der Natur enswichtige Aufgaben zu erfüllen. Er re- iert den Wasserhaushalt des Bodens, ver- hindert oder mildert die Hochwasserbildung, gt für gleichmäßigen Wasserabfluß in Trok- eiten, schützt das Ackerland vor Aus- ocknung und Winderosion und insbesondere 8 bergige Land auch vor Wassererosion, Da- 85 sichert er die Bodenfruchtbarkeit des 7 chlands. erhebliche 5 Der Wasserhaushalt großer 55 ist empfindlich gestört. Eine mög- schnelle Wiederaufforstung, welche eine nders günstige Einsatzmöglichkeit für een sent 8 Entscheidung so schnell wie mö 30 nn(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer em] 1 den britischen Hohen Kommissar Sir Tvone Kirkpatrick zu einer längeren Aus- sprache über wichtige aktuelle Probleme, da- bei sollen Fragen eines deutschen Vverteidi- gungsbeitrages, die bisherige Entwicklung im Fall Helgoland und die für Ende August ge- plante Reise Dr. Adenauers nach London im vo rdergrund gestanden haben. Der amerikanische Hohe Kommissar sprach sich in einer Pressekonferenz für eine bal- dige Entscheidung über einen deutschen mili- tärischen Verteidigungsbeitrag aus., Von dieser Entscheidung hängen nach Ansicht Mecloys Wesentliche strategische Entscheidungen für clie Verteidigung Europas und für die Bildung einer europäischen Armee ab. Er àußerte sich daher optimistisch über die Möglichkeiten einer Verständigung zwischen Paris und Bonn über die Form und das Ausmaß einer deut- schen Beteiligung. Zwischen dem Ergebnis der Petersberg- Besprechungen und den Pariser Ver- handlungen bestehen nach Auffassung Mecloys soviel Parallelen, daß zweifellos ein KRompro- miß zu erzielen sei, der von den USA begrüßt Würde. „Es ist mir sehr daran gelegen“,— so sagte er— daß eine Entscheidung möglichst bald Fällt, damit andere sehr grundlegende Pro- bleme gelöst werden können. Wir sollten mög- lichst bald die Zusammensetzung unserer Streitkräfte kennen, um außerordentlich Wich- tige strategische Entscheidungen treffen 2⁊u Können.“ Der Hohe Kommissar weigerte sich, einen genauen Termin zu nennen, bis zu dem eine Entscheidung gefallen sein mug. Mit deutscher Hilfe könne Europa weiter ostwärts verteidigt werden, antwortete Mecloy auf die Frage, ob die USA Europa am Rhein oder an der Elbe zu verteidigen gedenken. Zum Saarproblem 1 der Hohe Kom sar, auch er hoffe auf eine baldige befrie- ende Lösung. Der„Fall Kemritz“ soll von 8 11 und amerikanischen Beamten noch Einmal besprochen werden, wenn in Berlin die deutschen Verfahren in Sachen Remritz eingestellt würden, Der Bundeskanzler habe ihm mitgeteilt, daß deutschen Stellen be- stimmte Seiten der Angelegenheit Kemritz bekannt wären, von denen die Amerikaner nichts wüßten. Die US-Hobe Kommission habe Kemritz nicht fallen lassen können, da er wie zehntausend andere„rechtmäßig und mora- lisch“ tätig gewesen sei. 1 1. glich Schumacher: Die SPD lehnt ab „Inn der Frage des deutschen Verteidi eitrages hat sich nichts wesentli dert“, erklärte Dr. Kurt Schur 7 Presse in Bonn. Auf seiten der Alliierten habe sich keine neue Grundlage ergeben und daher müßten die Sozialdemokraten ihre fu talen Voraussetzungen für eine Betei 8 Deutschlands an der Verteidigung aufrecht- erhalten. Ebenso habe sich die Einstellung des deut- schen Volkes zu dieser Frage nicht geändert. Die„‚unentschlossene und ungekonnte Politik“ der Bundesregierung gerade in dieser Frage habe die Position der SPD gestärkt.„Im uns in der Frage des Verteidigungsbeitrages zu entscheiden, müssen wir Deutsche die strate- Sisch- politische und die strategisch-militä- rische Konzeption d jenigen kennen, die un- sere Hilfe beanspruchen wollen“, erklärte Dr. Schumacher. Auf der Grundlage der augenblicklichen Verhandlungen werde die SPD niemals einem Vertaunedbentes 2u- stimmen. An der Versteifung der fr— schen Haltung in den Pleven-Plan-Verhand- lungen seien letzten Endes die Amerikaner sebst schuld, die den Franzosen weitgehende Konzessionen gemacht hätten. Die von den Alliierten im Rahmen Vertrag Mcher Vereinbarungen mit der Bundesrepublik in Aussicht genommene Umwandlung der Ho- hen Rommission in einen Botschaftsrat würde keinen wesentlichen Schritt auf dem Wege zur vollen deutschen Souveränität bedeuten, sagte Dr. Schumacher weiter. Solange die Alliierten Kollektiv in einem Gremium vertreten seien, Würden sie die letzte regierende Gewalt in Deutschland bleiben und den Rechtszustand nach der Generalklausel Sieger und Besiegte“ rente raten Schumacher kritisierte ferner den Aufbau und den Einsatz der Bundesgrenzschutzpoli- zei. Und schließlich beschäftigte er sich mit dem Gesetzentwurf für die Investitionshilfe, dle er als„völlig unzulänglich“ bezeichnete. 1 diesem Entv vurf würden die Schuldigen an der augenblicklichen wirtschaftlichen Lage in der Grundstoffindustrie noch Extraprofib“ machen. Die gewerbliche Wirtschaft wolle für 15 Aufbringung der Mittel zur Investition in Srundstoffindustrie Beteiligungen erwer⸗ 1 Ein solches völlig ungenügendes Gesetz könne auf keinen Fall im Parlament durch- gepeitscht werden. Für J Milliarde Einfuhren dus U5A Erhard dementiert Cattier— 175 Millionen aus ECA-Mittelin Bonn(UP). Bundeswirtschaftsminister Er- hard kündigte nach seiner Rückkehr aus den USA eine stärkere Intensivierung des deut- schen Exportes nach den Ländern des Dollar- raumes an. Die Kritik des ehemaligen Leiters der ECR Sonder mission für Westdeutschland, Jean Cat- tier, die freie Wirtschaft der Bundesrepublik sei unter den gegenwärtigen Verhältnissen ein nicht vertretbarer Luxus, decke sich nicht mit der Auffassung der verantwortlichen Stellen in Washington. Die Bundesrepublik werde in dem am I. Juli begonnenen neuen Haushaltsjahr der USA Güter im Gesamtwert von einer Milliarde Dol lar einführen müssen. Bei seinen Besprechun- gen mit den Marshallplan-Behörden sei ihm zugesagt worden, die Bundesrepublik werde m ECAH-Jahr 1951/2 mindestens 175 Millio- gen Dollar erhalten. Er glaube aber mit höhe- ren Zuwendungen rechnen zu können, da man bei der Marshallplan-Verwaltung die Stich- haltigkeit der höheren deutschen Anforderun- gen anerkannt habe. Die mit der deutschen Rohstoff- und vor allem Kohlenversorgung zusammenhängenden Probleme seien ebenfalls erörtert worden, tagte der Bundeswirtschaftsminister. Man ver- golge in den USA die deutsche Kohlenfrage mit einer gewissen Sorge. Die USA seien be- 8 würde, ist daher im Interesse der gesamten Landeskultur dringend geboten. Die westdeutsche Kohle wird in Zukunft einen„gespaltenen Markt“ haben. Der bisher einheitliche Inlandspreis, neben dem bekannt- lich ein selbständiger, künstlich niedrig ge- haltener Exportpreis besteht, wird jetzt ge- spalten. Der Großteil des inländischen Ver- brauchs, vor allem auch an Hausbrand, soll auch in Zukunft zu unveränderten Preisen be- liefert werden. Dagegen soll die sogenannte Produktionsspitze, d. h. der über 373 000 Ton- nen Tagesförderung hinausgehende Anteil, künftig zu einem Aufpreis von 35 DM je Tonne an solche industriellen Betriebe zusätz- lich abgegeben werden, bei denen der Kohle- Anteil in ihren Gestehun gskosten So un wesent- lich zu Buch schlägt, 445 sie den Mehrpreis 85 3. e Vers eit, unbegrenzte Mengen von Kohle an die Bundesrepublik zu liefern, wobei auch der Transport keine Schwierigkeiten bereiten dürfte. Uber die Frage der deutschen Kohlen- Exportquote sei nicht gesprochen worden, da Hierfür ausschließlich die Internationale Ruhr- behörde zuständig sei. In den USA sei man sich heute darüber im klaren, daß Europa ohne Deutschland nicht denkbar sei. Die Ver- teidigung Deutschlands sei gleichbedeutend mit der Verteidigung Buropas. Preiserhöhung für Margarine vertagt Der Bundesrat vertagte eine Entscheidung über die Erhöhung der Margarinepreise. Der Regierungsentwurf über die Aufhebung der Margarine- Subventionen, der eine Preis- erhöhung von 2,44 auf 2,84 DPM je Kilogramm vorsieht, soll erst in der nächsten Woche noch- mals beraten werden. Bundesernährungsminister Niklas begrün- dete die Verminderung der Subventionen mit emem allgemeinen Absinken der Weltmarkt- Preise, während Staatssekretär Hartmann vom Finanz ministerium hervorhob, daß die Ent- nahme der Subventionsmittel für Margarine zur Stützung des Konsumbrotpreises benötigt würden. Zur Diskussion stand, ob der Preis des RKonsumbrotes von 48 auf 64 Pfennig je Kilogramm erhöht werden sollte. Da dies ver- mieden werden soll, sind die Mittel aus der Margarinesubvention zur Stützung des alten Preises erforderlich. Neue Verkehrsregelung Den vom Vermittlungsausschuß zum Ge- setzentwurf zur Anderung des Gewerbesteuer rechts ausgearbeiteten und vom Bundestag gebilligten Anderungen versagte die Mehrheit des Bundesrates seine Zustimmung. Das Ge- setz zur Bekämpfung von Unfällen im Stra- Benverkehr wurde nach einigen e Anderungen gebilligt. Die Ländervertreter anstandeten vor allem die Zweigleisigkeit des Verfahrens beim Entzug von Führerscheinen. Das Gesetz droht betrunkenen Kraftfahrern bis zu zwei Jahren Gefängnis an und gurt für„leichte Verkehrsübertretungen“ me Drei-Mark- Strafe ein. Es trifft auch zahl- reiche andere Neuregelungen für die Straf- bemessung bei Beeinträchtigung der Verkehrs- sicherheit. LK Ws von über- 9 Tonnen Gesamt- gewicht und 8 e Zug- und Trans- Portfahr allen mit einem Ehr ten. Bundesverfassungsgericht verschoben Keine Einigung über die Richter— Streit zwischen CDU und SPD % nun(ZS. Die Wahl der Richter für das 1desverfassungsgericht wurde bis Anfang gstember verschoben, da über ihre Nominie- rung zwischen der CDU und der SPD keine Einigung erzielt werden konnte. Das Bundes- verkassungsgericht wird daher kaum vor 20. September konstituiert werden können. Die SPD hat in einer offiziellen Erklärung die Schuld an dieser Verzögerung der CDU/ SU zugeschoben. Die Opposition behauptete nämlich, die CDU/CSU habe gegen jeden Kan- didaten gestimmt, mit dem sich die SPD ein- nden erklärt habe, auch wenn dessen No- rung durch die Regierungskoalition er- sei. Die CDU bezeichnete ihrerseits diese 20 der Sozialdemokraten als„unge- lich und unrichtig“. Praktische Folge dieses unerfreulichen sites ist, daß das Bundesverfassungsgericht Triibhestens nach den Bundestagsferien in Funktion treten kann. Dadurch werden auch alle bei ihm bereits anhängig gemachten Ver- fahren verzögert. Unter inen befindet sich bekanntlich die Klage des badischen Staats- präsidenten Wohleb gegen das Gesetz über die Volksabstimmung in den drei südwestdeut- schen Ländern, die am 16. September statt- inden soll. Angesichts der jetzigen Situation ist es fraglich geworden, ob das Bundesver- fassungsgericht vor dem Abstimmungstag überhaupt noch eine Entscheidung herbei führen kann. Kabinett berät Vertriebenengesetz Das Bundeskabinett beschloß, den Entwurf eines Bundes-Vertriebenengesetzes noch in der nächsten Woche zu verabschieden und den gesetzgebenden Körperschaften dann unver- züglich zuzuleiten. Das Gesetz wird sich nicht mir auf die Definition des Begriffes Flücht- ling und die Ausstellung eines Flüchtlingsaus- Weises beschränken, sondern auch andere Fra- gen klären. Norwegen, Dänemark und die Türkei haben den Eriegszustand mit Deutschland beendet. Jugoslawiens Außenminister kündigte den leichen Schritt bis Ende nächster Woche an. Der amerikanische Hohe Kommissar John J. MecCloy empfing eine Delegation des Deut- schen Gewerkschaftsbundes in Bad Godesberg, um die mit der geplanten Auflösung der deut- schen Kohlenverkaufsorganisation zusammen- hängenden Fragen zu erörtern. Tito lobt den Westen London(UP). Marschall Tito erklärte, Jugoslawien habe die schwierigste Periode seiner Isolation schon überstanden. Die Ko- minformländer hätten jetzt keine Möglich- Reiten mehr, dem jugoslawischen Volk Scha- den zuzufügen. Der Westen“, fuhr Tito fort, „hat für das jugoslawische Volk mehr Ver- ständnis aufgebracht, als die Länder, die den Alispruch erheben, sozialistisch zu sein. Der Westen hat uns in den allerschwierigsten Stunden geholfen, so daß wir uns ein bes- Seres Leben und eine bessere Zukunft schaf- fen können. Jugoslawien hat sich dabei nicht an die Kapitalisten oder die sowjetischen Imperialisten verkauft.“ Wie die Nachrichten- agentur„Tanjug“ meldet, sprach Tito auf einer Feierstunde zum 10. Jahrestag der Er- hebung des montenegrinischen Volkes. Der jugoslawische Generalstabschef, Ge- neraloberst K. Popovic, ist nach Belgrad zu- rückgekehrt, nachdem er die Hauptstädte der Westmächte besucht hatte, um dort Waffen- hilfe zu erlangen. Stre ——————— Die„Europäische Bewegung“ wird vom 21. bis 23. September unter dem Vorsitz des bel Sischen Sozialistenführers Spaak in Hamburg tagen. Das französische Innenministerium hat den Sekretär der polnischen Grubenarbeiterge- Werkschaft in Nordfrankreich, Stephan LA noner, wegen umstürzlerischer Tätigkeit aus- gewiesen. Der Spanische Staatschef, Generalissimus Franco empfing acht Mitglieder des Außen- ausschusses des amerikanischen Senats. Zu- Vor hatten die Senatoren Besprechungen mit spanischen Ministern, Bankiers und Indu- striellen. In Guatemala ist ein 30tägiger Belage- rungszustand zur„Erhaltung der inneren Si- cherheit“ verhängt worden. Mit 8 346 137 Einwohnern ist S don die größte Stadt der Welt. Groß- New Vork zählte 1950 nur 7835 099 Personen. Die Gesamtbevölkerung der britischen Inseln be- läuft sich auf 50 368 455 Seelen. Der Allgemeine Luftschutzverband in Wies- baden ist von der Bundesregierung ermäch- tigt worden, die westdeutsche„ über künftige Br 1 klären und Freiwillige über das Ver dei Luftangriffen zu unterrichten. Zwei weitere KP-Zeitungen, nämlich der „Deutsche Wähler“ in ee 1 i 8 in Hannover, sind für 90 T 9 4 4 1 1 mit eine ALettengegenständen gestiftet. Die seelische Not der Ostzonen- bevölkerung Gegensätze Ost-West beim Evang. Kirchentag Berlin(UP). In den Diskussionen der Arbeits gemeinschaften des Evangelischen Kir- 8 Berlin wurden in verstärktem Maße die Gegensätze zwischen westlicher und östlicher Auffassung deutlich. Mit 9000 Be- suchern waren die Werner-Seelenbinder-Halle im Sowjetsektor und das Westberliner Messe- gelände überfüllt. Vor der Arbeitsgruppe Bnüder in der Kirche“ grenzte Propst Jänicke aus Halle die Gemeinde gegen die modernen politischen Or- ganisationsformen ab.„.. Und wenn einer meint, das Leben einer christlichen Gemeinde bestehe darin, daß man zu allen anderen Solls auch noch ein christliches Soll zu erfüllen hat, so befindet er sich in demselben fundamen- talen Irrtum wie derjenige, der die Gemeinde m Haufen von Idealisten verwechselt“, rief der Hallenser Propst in die überfüllte Halle im Sowjetsektor hinein. Ihm versuchte der Ostberliner Bürgermeister Gohr(Ost- CDU) mit der Feststellung zu begegnen:„Wir be— grüßen die große Friedensbewegung, die von der Sowjetunion getragen wird.“ Starkes Hü- steln und Räuspern zeigte an, inwieweit die Zuhörer in der vollbesetzten Halle mit Gohr nicht übereinstimmten. Upber die elische Not der Bevölkerung der Sowjetzone richteten 20 Diskussionsredner in der Arbeitsgruppe„Kirche im Volk“. Ein 17 jähriger Schüler aus der Lausitz rief aus: „Ich muß dauernd lügen, ich muß meine Seele verkaufen.“ Eine Schulamtskandidatin aus Thüringen schilderte, sie sei täglich gezwun- gen,„die brutale Vergewaltigung der gottes- gläubigen Kinder“ mitzuerleben. Ein Arbeiter aus Sachsen appellierte an die Teilnehmer, den fehlenden Mut von diesem Kirchentag mit nach Hause zu nehmen. Eine große Ausein andersetzung brachten die Referate und Diskussionen der Arbeits- gruppe„Brüder bei der Arbeit“. Der Präses der Landessynode Sachsen, Mager aus Dres- den, stellte an die„Männer des Staates“ die Frage:„Habt Ihr nicht selbst Angst vor Menschen, die innerlich zerbrechen und die Auch Euch zu zerbrechen drohen? Es ist keine Ordnung, wenn Menschen mit ihrer Meinung nicht frei herauskommen können. Verlangt micht Leistungen, die durch Täuschungen herbeigeführt werden!“ Er forderte eine staatliche Ordnung, in der sich der Christ Amerlich aufrecht bewegen könne. Ermittlungen über Auerbach beendet München(UP). Oberstaatsanwalt Kurz vom bayerischen Kassationshof hat als Gene- ralkläger der Spruchkammer im Einverneh- men mit dem Leiter des Befreiungsministe- riums, Sachs, die Einstellung des Spruchkam- mer-Ermittlungsverfahrens gegen Dr. Auer- bach verfügt. Die Behauptungen, daß sich Auerbach im Konzentrationslager der Miß handlung von Mithäftlingen und anderer Vergehen schuldig gemacht habe, erwiesen sich als nicht stichhaltig. e Streit um Flüchtlingskonvention Einwände der Bundesrepublik Genf(UP). Uber die Definition des Be- graffles„Flüchtling“ und die Ansprüche und Rechte der Flüchtlinge ist in Genf ein erbit- terter Streit ausgebrochen. Die Vertreter von 32 privaten Hilfsorganisationen machen den Delegierten von 24 Regierungen den Vorwurf, eine Konvention auszuarbeiten, die in keiner Weise auf die Lage der Flüchtlinge Rücksicht nimmt. Der Delegierte der deutschen Bundesrepu- blik, Dr. v. Trutzschler, erklärte, seine Regie- rung werde die Konvention nicht billigen, solange nicht eine Bezugnahme auf die Charta des Internationalen Militärtribunals in Nürn- berg gestrichen worden sei. In der jetzigen Form schreibt der Entwurf vor, daß die Kon- vention nicht für Personen gelten soll, die Kriegsverbrechen laut Artikel 6 der Charta des Nürnberger Gerichts begangen haben. Trutzschler sagte, die Bundesregierung wolle keineswegs Kriegsverbrecher in den Schutz der Konvention stellen, Doch solle man ihrer Ansicht nach den Begriff„Kriegsverbrecher“ mit dem entsprechenden Absatz der Rot- Kreuz- Konvention von 1949 und nicht mit Arti- kel 6 der Charta des Nürnberger Gerichts definieren. Kinder verschleppt Warnung an die Eltern! Düsseldorf(UP). Auf einem Waldweg in der Nähe von Düsseldorf fand ein Arbeiter einen Koffer, in dem sich die Kleider eines 13 und eines 15 Jahre alten Mädchens be- Fanden. Die Polizei stellte bei den Müttern Fest, daß eine Frau angeblich im Auftrage der Volkshilfe erschienen War, die vorge- Schlagen hatte, die Kinder für ein Entgelt Von je 20 DM in den Teutoburger Wald zur Erholung zu bringen. Die Mütter hatten, so teilten sie der Polizei mit, die Kinder dann zu einem verabredeten Sammelpunkt ge- bracht, wo bereits mehrere Mädchen und Jun- gens Warteten. Von einer unbekannten Person seien die Kinder dann weggebracht worden. Seitdem wurden sie nicht mehr gesehen. Nach polizeilicher Ansicht besteht kein Zweifel mehr, daß die Kinder nicht in den Teutobur- ger Wald, sondern in die Ostzone gebracht worden sind. Alle Eltern werden in einem Aufruf gewarnt, ihre Kinder unter ähnlichen Umständen in Erholung zu schicken. 5 US-Truppen für Nordbaden? Bremerhaven(UP). Die ersten 1000 Mann der 2. amerikanischen Panzerdivision, die insgesamt 15 000 Mann umfaßt, trafen in Bremerhaven ein. Sie wurden von ihrem Di- visionskommandeur, General Palmer, und dem Oberkommandierenden der US-Streitkräfte in Europa, General Handy, begrüßt. Wie ver- Hautet, sollen die neuen Truppen im Raum von Mannheim stationiert werden. 4 has amerikanische Jugend- Rot- Kreuz hat 11 deutsche Flüchtlingskinder wieder 12 544 Soeschenkschachteln mit Schulbedarf und Toi- 1 Reue Forderungen Ragways General Peng Teh Huai, übermittelt wurden, ist von kommunistischer Seite noch nicht ein- gegangen. idgway, der in seiner Botschaft den Kom- Neutraler Verhandlungsort und gleiche Bedingungen verlangt Soeul(UP). Die Aussichten für eine bal dige Wiederaufnahme der Waffenstillstands- verhandlungen sind geringer geworden, nach- dem sowohl General Ridgway als auch die kommunistischen Führer nicht gewillt schei- nen, Konzessionen bei der Zulassung von Pressevertretern zu machen. Der nordkoreanische General Nam Il hat angeboten, die Verhandlungen unter der Be- dingung wieder aufzunehmen, daß die strit- tige Frage bei den Verhandlungen durch bei- derseitige Ubereinkunft entschieden wird. Ge- neral Ridgway, der Oberkommandierende der UN- Truppen, ist dem Vorschlag durch neue, scharfe Forderungen entgegengetreten. Er ver- langte im einzelnen: 1. e en Verhand- lungsort im Zentrum von Kaesong mit einer neutralen Zone von fünf Kilometern im Um- Kreis. 2. Beide Seiten nehmen von allen„feind- lichen Handlungen“ in dieser Zone während der Konferenzdauer Abstand. 3. Dieses Ge- biet sowie alle Straßen, die in dieses Gebiet führen, dürfen von keinen bewaffneten Mann- schaften besetzt sein. 4. D zesamte Personal in der neutralen Zone hat sich auf 150 Mann zu beschränken. 5. Die Zusammensetzung der Delegationen ist den einzelnen Delegationslei- tern selbst überlassen(Ridgway betrachtet Pressevertreter als einen„integralen“ Be- standteil einer Delegation). 6. Uber die im Konferenzraum anwesenden Personen muß Von beiden Seiten eine beiderseitige Zustim- mung vorliegen. Eine Antwort auf diese For- derungen, die dem nordkoreanischen Ober- kommandierenden Kim Il Sung und dem Kommandeur der chinesischen„Freiwilligen“, en die volle Verantwortung für den Abbruch der Verhandlimgen zuschob, er- Klärte:„Der Abbruch der Verhandlungen und die Verzögerung in der Wiederaufnahme der Besprechungen durch die alliierte Delegation ist lediglich auf die unvernünftigen und un- nötigen Restriktionen(gegen die alliierte Pressedelegation), gegen die meine Vertreter Wiederholt protestiert haben, zurückzufüh- Ten. Von seiten des UsS-Verteidigungsministe- riums wird die Ansicht vertreten, daß der Streit um die Berichterstatter nicht„der An- laß sein wird, der die Konferenz zum Schei- tern bringt“. General Ridgways Entschluß, die Verhandlungen zu unterbrechen, bis die An- gelegenheit mit den Berichterstattern geklärt sel, findet beim UsS-Kongreß starke Unter- stützung. Außenminister Acheson sagte in Washing ton, daß sich die Besprechungen auf der Grundlage der Gegenseitigkeit abspielen müßg- ten. Man könne nicht verhandeln, wenn eine Seite kommen und gehen könne, wie es ir beliebe, und die andere Seite sich den An- ordnungen der ersten fügen müsse. Am Mittelabschnitt der Front und in der Luft gingen indessen die Kämpfe weiter. Bei Rumsong gewannen die Truppen der Al- liierten etwa 2 km an Boden, blieben aber dann im Abwehrfeuer der Kommunisten lie- gen. Am östlichen Frontabschnitt herrschte Kampfruhe. Superfestungen und Jagdbomber vom Typ F-80 griffen den Güterbahnhof bei Sunchon an. Atlantikmächte brauchen 18000 Flugzeuge Die USA sollen 150 Geschwader aufstellen— Ernste Warnungen Bradleys Washington(UP). Der republikanische Senator Lodge forderte in einem Sonderaus- schuß für Militärausgaben die Verstärkung der amerikanischen Luftsreitkräfte auf 130 Geschwader. Allein 10 000 Flugzeuge sollten die USA nach Europa schicken. Das„Weiterwursteln“ in der Aufrüstung müsse aufhören, sagte Lodge, sonst sei eine Katastrophe für die USA und die westliche Welt nicht zu verhindern. In Europa müßten die Westmächte in der Luft eine zahlenmäßige Uberlegenheit von 2:1 gegenüber der Sowiet- union aufweisen. Kern der westlichen Luft- streitkräfte in Europa müßten taktische Flie- ger verbände bilden, die den Landtruppen Un- terstützung gewähren könnten. Nach seinen Schätzungen seien die takti- schen Angriffsverbände der Sowjetunion und ihrer Verbündeten in Europa etwa 9000 Flug- zeuge stark. Die Atlantikpakt-Mächte brauch- ten daher mindestens 18 000 Flugzeuge, von denen die USA 3600 bauen und bemannen müßten. Weitere 6000 Flugzeuge müßten sie an ihre Verbündeten liefern. Die von Lodge vorgeschlagene amerikanische Luftstreitmacht würde sich wie folgt aufglie- dern: 38 Geschwader Jagdflugzeuge, 62 Ge- schwader Lang- und Mittelstreckenbomber und 50 Geschwader taktischer Luftstreitkräfte Jagdbomber und leichte Bomber). General Bradley forderte eine Fortsetzung und nach Mögli it eine Erweiterung des amerikanischen kenhilfeprogrammes, weil die östliche Verteidigungslinie der USA nach Wie vor„im Herzen Europas“ liege. Der Ge- neral wies darauf hin, daß die USA dem Nordatlantikpakt beigetreten seien, weil sie Verbündete brauchten, weil sie mit dem indu- Striellen Potential Europas als„einem kriti- schen Faktor“ in der westlichen Welt rech- neten und weil außerdem die geographische Lage Westeuropas zur eigenen Sicherheit bei- trage. Der Pakt diene der Abwehr und als Abschreckmittel gegen eine Aggression. Die in den ersten zwei Jahren seit Inkraft- treten des Paktes erzielten Fortschritte seien zufriedenstellend. Darum empfehle er eine Fortsetzung und nach Möglichkeit eine Erwei- terurm des Programmes. Die Erhöhung der Militärbudgets in den Mitgliedstaaten lasse vermuten, daß sie an einer Verbesserung ihrer Verteidigungsbereitschaft interessiert seien. Niemand wisse jedoch, ob die freie Welt ge- nügend Zeit zur Stärkung gegen einen Ag- gressor habe. Geheime Stütz punkt- Gelder Der Militärausschuß des US-Repräsentan- tenhauses befürwortete in geheimer Sitzung eine Gesetzesvorlage, wonach die Luftstreit- kräfte 1071 638 000 Dollar zum Ausbau neuer Stützpunkte im Ausland und im Gebiet der USA selbst erhalten sollen. Der Inhalt des Gesetzentwurfes wird geheimgehalten. Das Plenum wurde von der Regierung gebeten, die Vorlage zu billigen, ohne sie gesehen zu haben. Die amerikanische Marine gab bekannt, daß sie einen 59 000 Tonnen groben Flugzeugtra- ger mit einem Kostenaufwand von 218 Mil- lionen Dollar in Auftrag gegeben habe. Die Bauzeit soll drei Jahre betragen. Das Riesen- schiff wird eine einziehbare„Insel“ erhalten, die es selbst Großbombern gestatten wird, auf ihrem Flugdeck zu starten und zu landen. Das Schiff wird fast 350 m lang und sein Flugdeck 83 m breit sein. ——— p— Sehr schwierige Aufgabe Harrimans London über seine Iran-Reise wenig erfreut Teheran(OP). In unterrichteten Kreisen der iranischen Hauptstadt ist man über die bevorstehenden Verhandlungen Harrimans nicht optimistisch, sondern betont, daß es Tru- mans Sonderberater schwer fallen dürfte, den Glstreit einer Lösung zuzuführen. Ein Führer der iranischen Nationalisten. Baghal, erklärte:„Wenn Harriman ein gerecht emp- findender Mensch ist, muß er den Briten emp- fehlen, ihre Haltung zu ändern. Wenn er es nicht tut, wird sein Besuch unsere Politik nicht beeinflussen.“ Die britische Regierung ließ klar durch- blicken, daß sie über den Entscheid Präsident Trumans, Sonhderberater nach dem Iran zu senden, nicht sonderlich erfreut ist. Die kon- Servative„Daily Mail“ schrieb:„Präsident Truman hat durch die Entsendung ohne Zwei- rel in bester Absicht gehandelt und wir schul- den ihm Dank. Aber welch Zugeständnis des Versagens unserer eigenen Regierung. Einem großen britischen Posten in Ubersee steht be- Vor, ausgelöscht zu werden, und unsere Füh- rer tun nichts dagegen. Würde Amerika in derselben Lage, in der wir uns jetzt befinden, ein ähnliches Angebot von uns annehmen? Un wahrscheinlich! Sie würden sagen, sie seien imstande, ihre Angelegenheiten selbst zu er- ledigen.“ Keine Anderung des Saar- Statuts Paris(UP). Ein amtlicher Sprecher des Quai d'Orsay erklärte, Frankreich habe nicht die Absicht, das Saarstatut aufzuheben oder zu revidieren. Deutsche Pressemeldungen, Wonach eine Anderung des Saerstatuts be- Vorstehen soll, entbehren jeder Grundlage“, Sagte er.„Die Angelegenheit wird hier nicht einmal erwogen. Die Absichten Frankreichs. sind Wohlbekannt, Sie haben sich nicht ge- ändert. Frankreich will dem Saarland die Möglichkeit geben, sich innerhalb der wirt- schaftlichen Union mit Frankreich selbst zu entwickeln.“ Endgültig könne die Saarfrage erst bei Unterzeichnung eines Friedensver- trags mit Deutschland geregelt werden. Die Bundesregierung hat dem brasiliani- schen Generalkonsul in Hamburg, Victor Ferreira da Cunha, das Exequatur erteilt. Sein Amtsbereich umfaßt Hamburg, Bremen. Schleswig Holstein, Niedersachsen, Nord- rhein- Westfalen Rheinland-Pfalz sowie West- berlin 5 1 i Triest und Italien untrennbar Ziviles Verteldigungs-EKorps gesichert RO m(UP). Ministerpräsident de Gasperi sagte während einer Debatte im Senat:„Nie- mand kann bestreiten, daß Triest einen Teil Italiens darstellt.“ Er betonte, daß Italien auch in Zukunft die alliierte Militärregie- rung in Triest anerkennen werde, solange dessen endgültiges Schicksal nicht in irgend einer Weise in Zweifel gezogen werde. Die Erklärung der Westmächte aus dem Jahre 1948 über die Rückgabe der Provinz an Ita- lien sei„ein integrierender Bestandteil des Nordatlantikpakts“, Er richtete einen Appell Ann die Westmächte, die italienischen An- sprüche zu unterstützen. Der italienische Se- nator und frühere Ministerpräsident Orlando, verlangte darauf, daß sich Italien aus dem Atlantikpakt zurückziehe, falls die„Alliierten Triest nicht an Italien zurückgeben sollten. Das Gesetz über die zivile Verteidigung, das die Bildung eines zivilen Verteidigungs- Korps in Stärke von 40 000 bis 50 00 Mann Vorsieht, ist von der italienischen Abgeord- netenkammer mit der geringen Mehrheit von 18 Stimmen angenommen worden. Es geht jetzt an den Senat, wo die Annahme gesi- chert ist. De Gasperi für Kabinetts-Umbildung ROom(UP). Der italienische Ministerprä- sident de Gasperi erklärte sich prinzipiell“ mit einer Umbildung seines Kabinetts ein- verstanden. Beabsichtigt ist die Aufnahme der Liberalen und Rechtssozialisten in die Regierungskoalition. Der Ministerpräsident, der auf einer Zusammenkunft der Parla- mentsgruppen seiner Partei, der Christlich Sozialen, eine Ansprache hielt, meinte aber, daß die endgültige Entscheidung über eine Umbildung der Regierung erst nach den letz- ten Gemeindewahlen dieses Jahres im Okto- ber erfolgen könne. i Vereidigung Balduins am Dienstag Brüssel(UP). Der zwanzigjährige Prinz Balduin Baudouin) wird am Dienstag als fünfter König von Belgien vereidigt werden. Prinz Balduin, Albert, Karl, Leopold, Axel, Marie, Gustav folgt seinem 49jährigen Vater Leopold III. auf den Thron. Die Vereidigung Wird im belgischen Parlament erfolgen. Sein Vater wird am Montag offiziell zugunsten seines Sohnes abdanken. . 4 ihr mehrere hun Gesendte in Griechenland, überreichte KG. Paul sein Beglaubigungsschreiben. 8 Polizisten unterstützten Räuberbande Pistolen für Raubüberfälle entliehen Bielefeld(OP). Elf Mitglieder der„Hal- ler Rãuberbande“ und drei Polizeibeamte des Polizeibezirks Halle in Westfalen haben Sich zur Zeit vor der Bielefelder Strafkammer we Sen schwerer Raubüberfälle, Einbrüche, Dieb Stähle, Hehlerei und Begünstigung zu verant- Worten. Der 31 Jahre alte Polizeiwachtmeister E. Höfmann hat vor Geri zugegeben, Anführer der Bande, Russen Dros vor Beginn der nächtlichen Raubzüge tolen geliehen zu haben. Die Banditen hätten die Waffen nach„Benutzung“ wieder abgeliefert Höfmann und die beiden anderen ebenfalls geständigen Beamten erklärten, sie seien durch kleinere Verfehlungen in die Gewalt der Bande geraten. Es sei schon früher üblich Sewesen, mit Spitzeln aus Verbrecherkreisen zu arbeiten. Man habe Drosdow als Vertrau- ensmann der Polizeibeamten gewonnen. Der spätere Bandenchef hätte dann erfahren, daß sie— die Polizeibeamten— kleinere Mengen Zigarren und Schnaps aus wiedergefundenem Diebesgut unterschlagen hatten. Von diesem Augenblick an wollen die Polizeibeamten von den Verbrechern unter Druck gesetzt worden Sein. Wie die Beweisaufnahme des Prozesses, der etwa vier Wochen dauern wird, bisher ergab, wurde sogar der Dienstwagen des Po- Iizeikommandos für die Straftaten verwandt und die Diebesbeute zum Teil in der Dienst- wohnung der Polizeibeamten sichergestellt“ Die„Haller Räuberbande“— in der Haupt- sache Russen und Polen— wurde Anfang April vorigen Jahres in dem DP-Lager Künse- beck bei Halle i. W. ausgehoben. Es wurden rt Rau] erfälle und Ein- brüche nachgewiesen. Sie plünderte vor allem Textilgeschäfte in kleineren Städten Nord- deutschlands aus. 5 129 Strafgefangene amnestiert Mainz(UP). Der französische Hochkom- missar Fangois-Poncet hat 129 deutschen Strafgefangenen, die von französischen Mili- tärgerichten verurteilt worden sind, zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli eine Amnestie gewährt. Nach Mitteilung eines französischen Sprechers wird 92 Ver- Urteilten ein Teil ihrer Strafe erlassen, wä- rend 37 Personen freigelassen werden. Eine Kaserne eingestürzt Wien(UP). Die Zeitung„Presse berichtet daß in der ungarischen Stadt Szegedin peil Einsturz einer Kaserne 60 Soldaten getöte und 140 verletzt worden seien. Dar Organ der jugoslawischen Armee„Na- rodna armija“ meldet, daß die russische Sprache jetzt offiziell in der ungarischen Ar- mee eingeführt worden ist. In Zukunft wür den alle Befehle in ungarisch und russisch ge- geben. Die ungarische Armee werde von 80“ Wjetischen Instrukteuren ausgebildet. Todesurteile in der Tschechei Prag(UP), In der mährischen Stadt Iglau hat ein Hochverratsprozeß gegen 14 Tschechen — darunter 2 Priester— begonnen. Sie sind angeklagt, drei Mitglieder des kommunisti- schen„Nationalkomitees“ in Babice ermordet 2zu haben. Drei Tschechoslowaken wurden von einem andern Gericht zum Tode verurteilt und fünf Weitere erhielten Gefängnisstrafen zwischen 18 Jahren und lebenslänglich, weil sie Lebens- mittelkarten gefälscht haben sollen. In der Urteilsbegründung heißt es, die Angeklagten hätten aus„Klassenhaß“ der Nationalwirt- schaft Schaden zugefügt. Und es regnet immer weiter Kansas City, USA(UP). Die Stadt Kan- Sas erlebt zur Zeit die größte Uberschwem- mungskatastrophe seiner Geschichte. Als am Freitag ein großer Damm brach, ergossen sich die Fluten in die naheliegende Kansas City. In 75 Häuserblocks steht das Wasser drei Meter hoch. Polizei und Feuerwehr ret- teten mit Booten die von den Fluten einge- schlossenen Hausbewobner. 10 000 Einwoh- ner der Stadt wurden aufgefordert, ihre ge- kährdeten Häuser zu verlassen. Die Fleisch- KRonservenindustrie der Stadt. eine der größ- ten der USA. ist bedroht. Auch die Hälfte der Stadt Topeka ist über- schwemmt. Die Wasserversorgung von 100 000 Personen ist in Frage gestellt. Ein zwischen Chicago und Los Angeles verkehrender Strom- Iinienzug blieb mit 350 Passagieren im Was- ser stecken. Vier andere Züge mit 1200 Rei- senden liegen in Emporia fest. Eim Dutzend anderer Städte in Kansas steht teilweise unter Wasser. Seit Wochen sind die Flüße durch heftige Regenfälle an- geschwollen. Auch am Freitag regnete es un- unterbrochen. Das Personal der umliegen- den Militärflugplätze wurde alarmiert. Die ersten Flugzeuge haben Arzneien, Lebens- mittel und Rettungsboote an Fallschirmen Aber Topeka abgeworfen. Mehrere Städte in Kansas unter Wasser- 7 Flutwelle auch in Japan TOok iO(U). Schwere Regenfälle im Ge- biet von Kyoto-Osaka-Robe haben zu wei⸗ teren Uberschwemmungen geführt. Wie die Polizei mitteilt, wurden bisher 59. Tote, 110 1 Vermißte und 173 Verletzte gezählt. Die Flüsse sind durch die andauernden Regenfälle soweit angeschwollen, daß zahlreiche Ort⸗ schaften überflutet wurden. Die Wetterwarte teilte mit, daß die Regenfälle noch ein bis zwei Tage anhalten würden. Die Eisenbahn- verbindungen nach Tokio sind auf der Haupt- verkehrsstrecke unterbrochen. Bisher wurden über 100 Brücken durch die Fluten fortgeris- den. Die japanischen Behörden haben eine Warnung an alle Küstenbewohner erlassen, daß Sturmfluten zu erwarten seien. Das Bundesjustizministerium hat dem han- noverschen Oberstaatsanwalt im Zusamm bang mit der Verschleppung des RPD-Ab- Seordneten Müller belastendes Material ge gen Max Reimann übermittelt, Man erwWär tef daher die Wiederaufnahme des Verfah DSS 0 Werner von Grundherr, der neue deutse