Nr. 114 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 18. Juli 1951 verlagte Investitionshilfe Von Dr. Hermann Reisch! 2 Be Bundeswirtschaftsminister Dr. Erhard ist be- von seinen Verhandlungen in den USA zu- St. rück; seine Mitarbeiter, an ihrer Spitze der and Rohstoffberater Friedrich, hat er zu weiteren eits Einzelbesprechungen mit den amerikanischen SSel Fachleuten zurückgelassen. Er hofft, seine Ge- 1 5 sprächspartner von der Notwendigkeit erhöh- ee ter Marshallplan- Zuwendungen an die Bun- 26 desrepublik überzeugt und die Lieferung er- 128 höhter Kohlenmengen aus den USA sicherge- ten stellt zu haben. Eine Unterstützung seitens ten der Amerikaner bei unseren Bemühungen um Se- die Herabsetzung der deutschen Kohlenexport- das quote schein dagegen nicht erreicht worden 1e zu seit 0. Damit bleibt die Kohleversorgung der deut- schen Wirtschaft nach wie vor Engpaß Nr. 1. Er Kann nur durch eine nachhaltige Steige- rung Unserer eigenen Kohlenförderung auf- gebrochen Werden. Dafür bleibt neben einer Steigerung der Schichtleistung die Zuführung von Investitionskapital zum Ausbau und zur technischen Rationalisierung unserer Zechen die entscheidende Voraussetzung. Die Bereit- stellung solchen Investitionskapitals sollte be- kanntlich die freiwillige Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft in Höhe von zu- nächst einer Millierde DM dienen, von wel- cher etwa 200 bis 300 Millionen DM. den Koh- lenzechen zufließen sollten. a Grundsätzlich besteht darüber seit Monaten Ubereinstimmung zwischen der Bundesregie- rung und dem Gemeinschaftsausschuß der gewerblichen Wirtschaft, der seinerzeit dieses Angebot einer freiwilligen Investitionshilfe gemacht hatte, um Minister Erhard in seinem Kampf um die Rettung des Prinzips der freien Marktwirtschaft zu unterstützen. Uber die Erklärung einer solchen grundsätzlichen Be- reitschaft ist man jedoch in dem nun schon monatelangen Tauziehen um die Einzelteile dieser Hilfe kaum hinausgekommen. Im Ge- genteil: eine Reihe von Wirtschaftsgruppen ficht bereits auf dem Rückzug, um sich aus diem Kreis der Aufbringungspflichtigen wie- dier herauszumogeln. Dazu gehören neben Gruppen der gewerb- lichen Wirtschaft und des Handels vor allem die land wirtschaftlichen Genossenschaften, die Spitzen Kreditinstitute, Zentralgeschäftsan- stalten und srößere Genossenschaften, die ohne Vorherige Verhandlungen als gleichfalls aufbringungspflichtig erklärt werden sollten. Man wird den scharfen Widerstand der Dand- Wirtschaft verstehen können, da sie als einer der Wichtigsten Grundstoffproduzenten selbst Investitionshilfe braucht und deshalb eine Heranziehung ihrer kapitalaktivsten Institute — eber der Genossenschaften— zur Hilfe- In den Beratungen zwischen Wirtschaft und Bundesregierung um die Investitionshilfe ste- hen heute nicht weniger als vier verschiedene Pläne zur Debatte. Am ehesten Zustimmung findet noch der Plan, nach welchem eine Ab- gabe vom Rohertrag der Unternehmungen vorgesehen ist. Eine gewisse Modifizierung dieses Planes bedeutet jener, welcher die Ab- gabe vom Reinertrag nehmen will. Ein drit- ter, der„Abs- Plan“, will eine 25prozentige Abgabe aus den von den Unternehmen aus- gewiesenen Abschreibungen vorsehen und eine vierte Gruppe von Abgeordneten der FDP will schließlich wieder ganz von der frei- willigen Investitionshilfe loskommen. Th Vorschlag will die notwendigen Investitions- mittel aus einer generellen Erhöhung der Kohlens und Stahlpreise gewinnen, wodurch zweifellos aber wieder das gesamte Preis- und Lohngefüge in Bewegung gebracht würde, Da man sich bislang auf einen dieser vier Pläne nicht zu einigen vermochte, konnte der Bundestag vor seirrer Vertagung in die Som- merferien das erforderliche Gesetz nicht mehr erlassen. Der Bundeskanzler hat daraufhin mit einer Sondersitzung während der Ferien stellung kür die Industrie icht billigen kann. gedroht, worauf die Abgeordneten ihrerseits Sauer reagiert haben. ES wird also wohl dabei bleiben, daß vor dem Herbst mit einer Ent- scheidung über die Aufbringung der Investi- tionshilfe nicht gerechnet werden kann. In- zwischen soll die Bank deutscher Lider, falls alle zuständigen Stellen ihre Genehmigung erteilen, einen Teil der Investitionen vor- finanzieren. Die Unternehmerschaft, die sich durch ihre Verbände zunächst einsichtsvoll zur freiwilli- gen Hilfe bekannt hat, erweist sich selbst jetzt durch ihre Verzögerungstaktik den aller- schlechtesten Dienst. Denn wenn sie zur Ret- tung des von ihr vertretenen Prinzips der freien Marktwirtschaft keine Opfer zu brin- gen bereit ist— zudem soll sie ja keine Ge- schenke machen, sondern Aktien der Zechen etc. als Gegenwert erhalten— wird man für das Prinzip der freien Marktwirtschaft in der Zukunft nur schwarz sehen können. Man kann immer nur wieder darauf hinweisen, Wie ge- schlossen im Gegensatz zur Unternehmer- schaft der Deutsche Gewerkschaftsbund ope- riert. Jedes Versagen der Unternehmerschaft ist Wasser auf seine Mühlen. 21000 Schuhmodelle werden gezeigt Die zweite rheinisch-pfälzische Schuhmuster- ausstellung, zugleich die erste in diesem Jahre. Wurde im Koblenzer„Leseverein“ eröffnet. An dieser Schau beteiligen sich 130 Aussteller aus Rheinland-Pfalz Baden, Hessen und Nordrhein- Westfalen mit etwe 21 000 Modellen aus 350 Fa- briken. 5 Aus den Darlegungen der Aussteller ging her- Lor, daß der Schühhandel bestrebt ist, die Preise für Damen- und Herrenmodelle zwischen 29,50 und 35,50 DM zu halten. Elegante und hochwer- tige Ausführungen liegen jedoch wesentlich hö- her. In der Herbst- und Wintermode wird sich der zwiegenähte Sportschuh für Damen und Herren durchsetzen, auch Rahmenware mit dop- Pelter Sohle in durchgenähter Ausfertigung wird die Produktion entscheidend beeinflussen. Bei den Damenschuhen sind in der Luxusausführung die hohen Absätze vorherrschend. in der Klasse der Gebrauchsschuhe dominiert der Blockabsatz in Ago- Ausführung(geklebt). Die Gummisohle wird in Zukunft einen gleichwertigen Platz ne- ben der Lederschle einnehmen Als ausgespro- chener Damen- Winterschuh dürfte der mit ech- tem und unechtem Futter versehene halbhobe Stiefel den ersten Platz einnehmen. Upper 140 000 Wohnungen in fünf Monaten In den ersten fünf Monaten dieses Jahres konnten über 140 000 neue Wohnungen fertigge- stellt und bezogen werden, gab das Bundesmini- sterium für den Wohnungsbau bekannt. Die Zahl der Beschäftigten in den großen Baubetrieben erreichte Ende Mai 604 000. Die Arbeitslosigkeit der Bauarbeiter nahm weiter von 190 000(Ende April) auf rund 165 000(Ende Mai) ab. Die Er- zeugung von Baustoffen ist beträchtlich gestie- gen; die amtliche Indexziffer erhöhte sich nach den vorläufigen Berechnungen auf 118. Die Preisbildung läßt wegen der im April und Juni erfolgten Lehnerhöhung im Baugewerbe neue Preissteigerungen befürchten, die sich auch auf die gesamten Baukosten auswirken dürften. 9,6 Millionen für die deutsche Forschung Das Bundesministerium für den Marshallplan hat zur Förderung von Forschungsvorhaben, de- ren„praktische Auswirkungen der Steigerung des Exports dienen“, aus ERP-Gegenwertmitteln 9 612 200 DM als verlorene Zuschüsse bereitge- stellt. Davon erhalten die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft 2 225 00 DM, die Max- Planck- Gesellschaft 521 00 DM, Institute der Universitäten und technischen Hochschulen so- Wie sonstige wissenschaftliche Organisationen: 1. im Bereich der Grundlagen- und der angewand- ten Forschung 6 362 00 DM, 2. im Bereich der medizinischen Forschung 504 200 DM. Cattier sieht deutschen Aufschwung Der ehemalige Leiter der ECA in der Bun- desrepublik, Jean Cattier, erklärte in New Lork, das Aufrüstungsprogramm der Westmächte sei die Grundlage eines großen Aufschwunges in Deutschland. Wenn diese Lage weiter andauere, werde die Bundesrepublik im nächsten Jahr keine wirtschaftliche Auslandshilfe mehr benö- tigen. Wenn die Spannung zwischen Osten und Westen sich verringern sollte und das Auf- rüstungsprogramm sich verlangsame, werde Deutschland noch mehrere Jahre hindurch Aus- landshilfe brauchen. Wirſſchafliches Höhepunkt der Preise erreicht? Erhard erwägt Auslandstauschabkommen Bundswirtschaftsminister Erhard erklärte in einem Interview mit dem„Journal of Com- merce“, die Bundesrepublik sei zwar grundsätz- lich gegen Tauschabkommen, sie werde jedoch möglicherweise einige Abkommen abschließen, um dringend benötigte Produkte wie Kohle, Baumwolle und Glsamen zu erhalten. Deutsch- land werde jedoch keine dreiseitigen oder multi- lateralen Tauschabkommen eingehen. 1 Bei seinem Besuch auf der Constructa-Bauaus- stellung in Hannover sagte der Wirtschaftsmini- ster, daß die Bundesrepublik auf dem besten Wege sei, wieder zur wirtschaftlichen Ruhe zu- rückzukehren. Die Bevölkerung brauche nicht zu befürchten, daß die Preise noch weiter steigen Auch hier sei der Höhepunkt erreicht. Unter- nehmer, denen bisher die Möglichkeit gegeben worden sei, unbehindert von Zwangsmaßnahmen aufzubauen, müßten den Mut aufbringen, an einer„Wende der Entwicklung auch einmal Geld zu verlieren“. Hohe Wirtschaftsleistung des Gartenbaues Die wirtschaftliche Leistung des westdeutscher Gartenbaues lag im vergangenen Jahre mit 1, 6. Milliarden DM nur wenig unter der des west deutschen Kohlenbergbaues. Die vrirtschaftliche Leistung des Kohlenbergbaues wird für 1950 mi 1,73 Milliarden DM angegeben. Scharfe Kontrolle des Osthandels Warenverkehr und Post werden überwackt Neue scharfe Kontrollen für den Waren- und Geldverkehr mit der sowjetischen Besatzungs- zone und dem Ostsektor von Berlin sind von der Bundesregierung im Bundesgesetzblatt ver- kündet worden. Danach wird der Warenverkehr jetzt an besonderen Stellen überwacht. Die Grenze wird durch den Zoll-Grenzdienst kon- trolliert. In einer Tiefe von 10 Kilometern wird längs der Grenze ein Zonengrenzgebiet gebildet, für das ähnliche Vorschriften hinsichtlich der Untersuchung von Gebäuden und dem Betreten Von Privatgrundstücken durch Zollbeamte An- Wendung finden wie im eigentlichen Zollgrenz- bezirk. Die Post hat Auftrag, von und nach dem sowzjetisch besetzten Teil Deutschlands, die Waren enthalten könnten, den Zollstellen zuzuleiten. Schrumpfender Interzonenhandel Der Umfang des Warenaustausches zwischel der Bundesrepublik und der sowietischen Besat. zungszone Deutschlands hat im Juli weiter ab. genommen. Der Wert der Warenlieferungen au! der Sowjetzone in das Bundesgebiet ist von 2 Millionen Verrechnungseinheiten im Mai auf 2 Millionen im Juni zurückgegangen. Die Gegen- lieferungen aus dem Bundesgebiet sanken von 24 Millionen auf 16 Millionen Verrechnungsein- heiten. Aus dem Bundesgebiet wurden vor allem weniger Eisen und Stahl, Hopfen, Tabak, Fisch waren und Textilien geliefert. 5 Lebensstandard in Ost und West Der französische Hohe Kommissar Francois Poncet verglich in seiner Rede vor den ameri- kanischen Kreisverbindungsoffizieren in Frank-. furt den Lebensstandard in West- und Ost: deutschland durch folgende Zahlenbeispiele: Ir der Bundesrepublik müsse ein Arbeiter für ein Pfund Butter zwei Stunden und sieben Minuten arbeiten, in der Ostzone dagegen zwölf Stunden Ein Paar Socken erfordere in der Bundesrepu- blik zwei Stunden und 18 Minuten, in der DDH sieben Stunden Arbeit. Bei anderen Waren er gibt sich nach der Darstellung des Hohen Kom- missars folgendes Bild: Ein Paar Damenschubh- im Westen 16 Std und 10 Min., im Osten 97 Std. ein Paar Herrenschuhe 20 Std. bzw. 94 Std., ein Baumwollkleid 20 Std. und 177 Std., ein Herren- anzug im Westen 105 Std. 3 Min., im Osten 32 Std. Arbeitszeit. Schlechte Kohlenzuteilung für Textilindustrie Alle Sendungen Die vom Bundeswirtschaftsministerium für die Textilindustrie festgelegte Kohlenrichtmenge fü, das 3. Quartal 1951 in Höhe von 45 000 Tonnen wurde von Kreisen der westdeutschen Textil- industrie als völlig unzureichend bezeichnet. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Textilindu- strie zur Aufrechterhaltung ihres jetzigen Be- schäftigungsstandes monatlich mindestens 180 000 Tonnen Kohle benötige. Die ihr im 3. Quartal zugeteilte Menge betrage jedoch nur ein Viertel des notwendigen Bedarfs. Der Kohlenvertei- lungsplan des Bundeswirtschaftsministeriums lasse jedes Verständnis für die Bedeutung dei Textilindustrie vermissen. d 5 Auslandsniederlassungen deutscher Firmen Durch eine Note hat die Hohe Rommission die Bundesregierung ermächtigt, deutschen Firmen die Genehmigung zur Errichtung von Zweignie- derlassungen im Ausland zu erteilen. Solche Ge- nehmigungen und auch der Erwerb von Betei- ligungen an ausländischen Firmen sollen auf jene Fälle beschränkt bleiben, in denen nachge- wiesen werden kann, daß die hierfür aufgewen⸗ deten Ausgaben eine baldige Steigerung der deutschen Ausfuhr zur Folge haben. Abnahme der Automobilproduktion Im Bundesgebiet wurden nach dem abschlie- genden Ergebnis der vom Verband der Auto- mobil-Industrie e. V.(VDA) in Frankfurt ver- ö rfentlichten Produktionsstatistik im Juni 1951 32 316 Kraftwagen und Straßenzugmaschinen fertiggestellt. Arbeitstäglich berechnet, sank die Produktion im Juni(26 Arbeitstage) um 2,927 gegenüber der im Mai mit 24 Arbeitstagen. Wäh- rend bei den Perspnenwagen, arbeitstäglich ge- sehen, fast das Vormonatsergebnis erreicht wurde, War bei Liefer- und Lastkraftwagen so- wie Omnibussen ein Rückgang um 9,6% zu ver- zeichnen. Nach der Mitteilung des VDA ist das Juni- Ergebnis wieder durch die Unterversorgung mit Kohle und Eisen, vor allem Feinblechen, beein- lußt worden. Die Nachfrage nach fabrikneuen Automobilen übersteigt, im ganzen gesehen, immer noch das Angebot. Die Lieferfristen für Kraftwagen hätten sich kaum vermindert. Es müsse mit Nachdruck darauf hingewiesen wer- den, daß selbst die Aufrechterhaltung des ge- genwärtigen Produktionsstandes in der Auto- mobilindustrie gefährdet sei, wenn es nicht ge- linge, die Kohle- und Feinblechversorgung zu verbessern. 1 Im ersten Halbjahr 1951 wurden im Bundes- N gebiet insgesamt 190 986 Kraftwagen und Stra- Benzugmaschinen produziert.. Mannheimer Produktenbörse vom 16. Juli Am Brotgetreide markt war die Nachfrage nach Welzen und Roggen neuer Ernte etwas 82. ringer. Weizen neuer Ernte wurde eif Mannheim zu 47,30 DM gehandelt. Der erste Weizen neuer Ernte aus dem fränkischen Raum wird in ea. 14 Tagen bis 3 Wochen erwartet.— Der Men- absatz bei den Mühlen ist sehr zurückgegangen. Ausländisches Mehl wird in zum Peil besserer Qualität wesentlich billiger angeboten. Nie Nach- frage nach Wintergerste war sehr rege. Zwei- zellige Wintergerste frei Mannheim 41,50 DM, vier- zeilige Wintergerste 43,50 bis 44 DPM. Futter- hafer aus bayerischen und hessischen Stationen Wird zu 44 bis 44,50 DM angeboten. Die Nachfrage ist klein. In Industriehafer ist die Nachfrage etwas besser geworden, jedoch fehlt das Angebot.— Am Futtermittel markt wird Weizenkleie sehr Wenig angeboten. Für prompte Ware werden 26,50 bis 26,75 DM frei Schiff Mannheim angelegt. Wei- zenkleie zu späteren Terminen wurde zu 26 DM gehandelt. Weizenfuttermehl wird zu 30 DM, Wei- zennachmehl zu 41 DM und Roggenmehl zu 40,0 DM gehandelt. Brasilmais waggonfrei Mannheim zu 40,50 DM, mandschurischer Mais waggonfrei Frankfurt bzw. Mannheim zu 50,50 DM. Der Markt tür ö6Ihaltige Futtermittel ist sehr ruhig, Preise sind unverändert. Malzkeime erzielten 17,50 DM ab bayer. Station. Für Raps eif Nieder- rhein wurden auf Basis 10 Prozent Feuchtigkeit 3 Prozent Zucker Zusatz 80 DM bezahlt. Fischmehle 5 werden preiswert ab Hamburg zu 56 DM gekauft. 1 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 17. Juli Auftrieb: Großvieh 512, Kälber 286, Schweine 1666, Schafe 19.— Preis e: Ochsen AA jung 98 bis 103, A 92-97, B 35-91, Bullen AA jung 96 bis 102,& 9095, B 34-89. Kühe AA jung 95-90, K 7684, B 70, C 6270, D bis 60, Färsen A 101 bis 105, A 95100, 8 99-94. Kälber A 135140, B 125132, C 110115. Schweine A 120123, B 1 120 bis 124, B 2 121124, C 122-125, D 118— 122. Sauen G 1 105110, G 2598104. Schafe bis 85.— Markt- verlauf: Großvieh schleppend, Uberstand, Käl- ber ausverkauft, Spitzentiere über Notiz, Schweine mittel, ausverkauft. Wirtschaft in Kürze Die deutsche ERP-Mission in Paris ist ange- wiesen worden, bei der OEEC die Bildung eines europäischen Kohlepreispools vorzuschlagen. Auf- gabe dessen soll es sein, die Kosten für die teure amerikanische Kohle gleichmäßig auf die euro- päischen Wirtschaften zu verteilen. In Bonn wurde ein Ergänzungsprotokoll zum deutsch- finnischen Handelsabkommen unterzeich- net. Es enthält Aufstockungen auf beiden Seiten für die zweite Hälfte dieses Jahres in Höhe von 24 Millionen Dollar. Damit erhöht sich das Volu- men des Warenaustausches auf 55 Millionen Dol- lar nach beiden Seiten. 5 Die Paraphierung eines neuen deutsch-irischen Handelsabkommens für die Zeit vom 1. Juli 1951 bis 30. September 1952 wurde in Dublin bekannt- gegeben. Sein Inhalt soll nach der in Kürze zu erwartenden Unterzeichnung veröffentlicht wer- den. 1 Gertel/spörer. Reutlingen 38 Fortsetzung. f , Vater!“ Es geschah selten, daß Nori „Ach, 5 8 8 mit diesem Unterton von Urigeduld zu ihm wenig wie für seine bisherige das in Gefahr kommt, den Kopf zu gab sofort nach. „ Isch sprach:„Es schickt sich für mich genau so Schließlich sind wir kein Lie- echt sein, wie du 2 als sie es mr armes, leidendes Herz aber blieb in die- sem stillen Jurawinkel zurück 8 f das Alltagsleben sei- nen gewohnten Gang, wenn auch andere Hände für die makellose Sauberkeit der zahl- reichen Stuben sorgten. Die„Neue“ lebte sich allmählich ein und hörte auf, diese Bezeich- nung zu verdienen, Frau Amrein sah ihr scharf auf die Finger, was sie bei Nori seit In Amreinhaus ging Monaten nicht mehr getan hatte. Ulrich war noch stiller und wortkarger ge- worden. Er war von früh bis spät im Betrieb und setzte danach die Arbeit im Privatbüro seines Vaters die Nacht hindurch oft bis zum Morgengrauen fort. Er wurde mager und verlor seine gesunde Gesichtsfarbe. Oft ge- nug ließ er sich im Büro ein frugales Abend- prot servieren, nur um die Arbeit nicht unterbrechen zu müssen 55 Frau Amrein sah diesem Raubbau der Kräfte machtlos und voll schwerer Unruhe zu. Irgend etwas tri irn Sohn um, sie wußte nicht, was. Nori— Vielleicht? Sie glaubte diese Frage verneinen zu dürfen. Eine solch übertriebene Reaktion traute sie Ulrich nicht zu; schon aus Stolz würde er sie nicht derart sichtbar werden lassen. Was also War es, Was ihn zu 80 unmäßiger Verausgabung seiner Kräfte Wußte kaum dem Worte nach, was Sorge be- deutete. Stellte sie eine vorsichtigte Frage, s0 Wies Ulrich sie ab:„„ g damit nicht zu belasten, u, an seine Gesundheit trieb? Stimmte etwas nicht mit der Fabrik? Frau Amrein verstand nichts von Geschäften, sie hielt sich für vermögend und über nach, wie unnatürlich das Leben War, das er, ein junger, vermögender Mann in der Blüte seiner Jahre führte. 5 War er zu einer geschäftlichen Reise ge- zwungen, kehrte er stets auf dem kürzesten Wege wieder zurück. Den wenigen Getreuen, die seiner Mutter als gesellschaftlicher Ver- kehr geblieben waren, ing er geflissentlich aus dem Wege; er gönnte sich keine Zer- streuung, keine Atempause, nicht einmal jene kulinarischen Genüsse, die sein Vater so hoch geschätzt hatte. a Dieses mönchisch einsamen Lebens wurde sich Ulrich erst bewußt, als Nori das Amrein haus verlassen hatte. Vorher hatte ihm nichts gefehlt. Jetzt spürte er eine trostlose Leere an jener Stelle, Wo bis vor kurzem noch Alles blutvolles Leben gewesen War. Dankbar empfand er die Wohltat der Ablenkung, die ihm die Arbeit schenkte, mochte sie auch mit noch so großer Verantwortung verknüpft und mit schweren Sorgen belastet sein, denn daran war wahrhaftig kein Mangel. 255 Vier Monate kämpfte Ulrich wie ein LGWẽWe um sein väterliches Erbe, dann mußte er sich eines Tages die brutale Wahrheit eingestehen: Es hatte alles keinen Zweck! 5 heruntergewirtschaftet, der Apparat im Ver- hältnis zum Umsatz viel zu Weitläufig und kostspielig. e Überall die moderne durch erhebliche u War, außerdem sträklicher dag chlässigt, Konkurr: 10 2 nur darum, weil der Betrieb seit drei Gene- * Wirklich Schmerzliche schien, war das Los- Der Betrieb war tur oder Flaute hindurchretten,. Ulrich aber verknüpft gewesen wäre; dafür sah er seine satz lohnte. länger auf seinem väterlichen Erbe sitzen und es mit Ach und Krach durch die verschie- denen Situationen wirtschaftlicher Konjunk- war zu gesund in seinem Leistungswillen, um sich entschließen zu können, diesem Faß ohne Boden seine Lebensarbeit zu widmen, Wohl! wurde es ihm schwer, sich mit dem Gedan- ken eines Verkaufs vertraut zu machen, aber rationen in der Familie war, und nicht etwa, Weil er selber durch starke Bande mit ihm Mängel viel zu deutlich. Das, was ihm das reißen aus der engeren Heimat, die Uber- gabe des Amreinhauses in fremde Hände, das Verlassen der angestammten Scholle Aus dem Briefwechsel mit seinem Vater War ihm nicht unbekannt, daß das Syndikat sich seit langem, für einen Kauf des Betriebes interessierte. Nach langem, reiflichem Up, legen, entschloß er sich, seine Fühler 1 ser Richtung auszustrecken, Das Syndikat ausbaufähig juan Lo Pina stieg einen heiseren Schrei aus Minensuchgeräte entdeckten eine Schatztruhe auf Juan Fernandez Lima Der Zeiger des Minensuchgerätes schlug auf der Kuppe des kleinen Hügels scharf aus. Juan La Pinta stieß einen heiseren Schrei aus Hastig begann er den Boden aufzuwühlen, doch wegen der Wurzeln kam er nicht weiter und mußte seine Gefährten zu Hilfe rufen. Erst nach mehrstündigen gemeinsamen Be- mühungen gelang es, eine schwere Eisentruhe von etwa fünf Fuß im Quadrat freizulegen und emporzuheben. Als man sie öffnete, lag vor den Schatzsuchern ein Teil des Goldes, das der englische Seeräuber Francis Drake vor nunmehr 350 Jahren auf dem verlassenen Eiland im Pazifischen Ozean eingegraben hatte. N Die der chilenischen Küste vorgelagerten Juan-Fernandez-Inseln galten seit jeher als der Ort, dem der Korsar den größten Teil sei- ner Beute anvertraut hatte. In rücksichtslosen Raubfahrten hatte er sie den spanischen Sil- berschiffern abgejagt und auch, mit einem Kaperbrief der englischen Majestät ausge- stattet, nichtspanische Kauffahrteischiffe ge- Der beite Ne⸗ Da in einem Bergdorf im Trentino häufig Brände ausbracken, beschloß der Bürgermeister die Schaffung eines Feuerwehrkorps, das ihin zu seinem Rommandanten ernannte. Als es wieder brannte, ließ er die Sturmglocken läu⸗ ten, Bald erschienen die wackeren Feuerwehr- männer bis auf einen und begannen mit der Bekämpfung des Feuers, Nach einer Viertel- stunde fand sick auck det sàumige Mann ein.— „Herr Kommandant, entschuldigen Sie die Ver. spätung“, stammelte er,„Sie wissen doch, daß ich abseits wohne und einen weiten Weg habe.“—„Schon gut!“ nickte der Komman- dant,„hoffentlich brennt es das nächste Mal in Ihrer Nähe.“ plündert. Viel Gold, Silber und sonstige Wert- gegenstände ließ er vergraben und tötete dann seine Mitwisser. Oft schon wurde versucht, den Juan-Fernandez-Inseln ihr Geheimnis zu entlocken, aber nur einem Manne war es bis- her geglückt, und der machte sich nichts aus Reichtümern und verstand ebenso zu schwei- gen wie die von Francis Drake ermordeten Freibeuter, deren Skelette man jetzt wenig- stens gefunden hat. Donald Day hatte ein abenteuerliches Leben als Mormonenprediger, Löwenjäger, Welt- reisender und buddhistischer Mönch hinter sich, als er sich müde und alt Ende vorigen Jahrhunderts auf der Juan-Fernandez-Insel Mas- a-tierra niederließ und die Zeit damit verbrachte, nach den alten Flibustierschätzen xu fahnden. In dunklen Nächten fuhr er allein zu den benachbarten Klippen und Inseln und begann dort systematisch zu forschen. Er hatte Erfolg, seinen wenigen Freunden wies er ein- gelegte Dolche, goldene Trinkgefäße und ha- selnußgroßge Rubinen vor, die er lose in der Westentasche zu tragen pflegte. Das meiste sei in einer Höhle verborgen, die er bei seiner Suche entdeckt habe, erklärte er kurz vor sei- nem Tode. Ueber ihre Lage würde sein Testa- ment Auskunft geben. Als der Sonderling 1898 starb, war das Testament verschwunden und nicht aufzutrei- ben. Wahrscheinlich hatte es sein Diener an sich genommen, oder es war überhaupt nie geschrieben worden. Auch die goldenen Po- kale und Edelsteine tauchten nicht wieder auf. Ueber ein halbes Jahrhundert verging, bis sich Wieder Schatzgräber mit Erfolg an dem Aufspüren von Drakes Erbe versuchten. Mit einigen aus dem Krieg stammenden Minen- suchgeräten durch forschten sie die Inseln, und einer von ihnen fand tatsächlich eine silber- und goldgefüllte Eisentruhe, weiterhin alte Waffenteile und neben ihnen drei Skelette, denen der Schädel eingeschlagen war, Zeugen eines blutigen Geschehens. Die Höhle Ronald Days hingegen wurde noch nicht entdeckt, wahrscheinlich enthält sie den größten Teil des Piratengoldes. Die ver- grabene Truhe dürfte der Aufmerksamkeit des Sonderlings entgangen sein. Der Santiago In diesen Wochen veröffentlichte die chile- nische Presse Einzelheiten über den größten Bankraub Südamerikas. Der Bericht zeigt die großen Schwierigkeiten der Verbrecherbe- kämpfung in manchen Gebieten dieses weiten Kontinents. „Der Blauäugige“ aus Santiago hatte zuerst den Einfall, die südamerikanische Unterwelt den Zugriffen der Kriminalpolizei und Geheim- agenten auf eine gewiß nicht alltägliche Art und Weise zu entziehen. Bisher war es ihm immer gelungen, seinen Häschern zu entgehen, obwohl er nicht weniger als acht Raubmorde auf dem Gewissen hatte. Nun schien jedoch seine letzte Stundé gekommen. Die Gendar- merie umstellte sein Haus und es kam zu einem Feuergefecht zwischen seinem Gang und den Hütern des Gesetzes. Da lockte Curtis, wie der„Blauäugige“ hieß, seinen Mordfreund Campella, der ihm in Statur und Aussehen einigermaßen glich, in eine Kammer, schlug ihm mit einem Hammer den Schädel ein, bekleidete den Toten mit seinen Kleidern, steckte ihm seine Papiere zu und Warf ihn aus dem Fenster in den Garten, bevor Siebzehn jahre lang trug er einen falschen Höcter Sekt und Chlorylhydrat brachten ihn um sein gestohlenes Vermögen Chicago. Zum ersten Male seit 17 Jahren fehlt Mike Thompson an seinem Arbeitsplatz, und die Kollegen von der Bank sind verwundert, daß der sonst so pünktliche Kassierer nicht er- scheint. Als er auch am nächsten Tag nichts von sich hören läßt, schickt nian in seine Woh- nung. Die Pensionsinhaberin teilt mit, ihr Mieter sei seit vorgestern nicht mehr 8 55 gekehrt und auch nicht verreist. Ein Un- glücksfall oder ein Verbrechen? Zur gleichen Stunde sitzt ein jüngerer Mann mit blondem Haar und frischgebräuntem Ge- sicht im Expreßzug nach Los Angeles. Alles hat geklappt, der große Schlag ist gelungen: Das Haar wurde entfärbt, der Bart abrasiert, der falsche Höcker flog ins Feuer— und in dem kleinen Koffer befinden sich 67 000 Dol- lars aus der Bank. Siebzehn Jahre lang hatte Mike den buck- ligen ehrlichen Angestellten gespielt, sich lang- sam das Haar grau gefärbt, eine müde Stimme and krumme Haltung angenommen, so daß hn jedermann für zwanzig Jahre älter ansah. Mit rafkinierten Fälschungen und Buchungen war Posten auf Posten beiseite geschoben worden, bis sich der Coup lohnte, Mike Thompson für immer verschwinden und an seiner Stelle George Brown mit einem Koffer Geld in die Welt fahren konnte, um das große Leben zu genießen, In Los Angeles macht Brown die Bekannt- schaft von Gloria, einer langbeinigen, schwarz- haarigen Schönheit. Er läßt Geld sehen, viel Geld, und viele Sektpfropfen knallen. Gierig stürzt Brown ein Glas nach dem andern hin- ab. Er hat nicht bemerkt, wie das Mädchen eine winzige weiße Perle in das Getränk hat gleiten lassen, Schon nach wenigen Minuten beginnt das Chlorylhydrat zu wirken Schlaff sinkt er zurück, die Sinne schwinden ihm. Brown kommt erst im Krankenhaus wieder zu sich. An seinem Bette sitzen zwei Detek- tive„Sie haben Glück gehabt, Mister Brown. Gestern abend sind Sie einem K. O-Girl in die Hände gefallen, der Barkeeper konnte uns noch rechtzeitig benachrichtigen. Die schwarze Gloria sitzt— wieviel hat Sie Ihnen gestohlen?“ Wozu die Frage, will man ihm eine Falle stellen? Hat man——„Nein, sie hat mir nichts gestohlen!“—„Aber da sind doch die 67 000..“ Brown streitet alles ab, die Polizei wird stutzig, quetscht ihn aus— und erfährt Alles. Die Bank hatte noch garnichts gemerkt. DIE BERUHMTEN„NEEDL ES“ DER INSEL WIGHT züdküste Englands liegt die wegen ihres besonders milden Klimas und ihrer Kurorte gern besuchte 381 Quadratkilometer große Insel Wight. Nach Westen zu lösen sich die Kreidehügel des Eilandes in den berühmten„Needles“(Nadeln) auf, die wir hier sehen. Vor der Se oB Bonub in Geheimnisvoller Handel mit Sterbeurkunden ein Polizist das Gewehr auf die Gestalt am Fenster richten konnte. Nach fünfstündigem Kampf war die Bande aufgerieben. Ueber ihre genaue Zahl lagen keine 1 ben vor. Für die zuständigen Stellen bestand kein Zweifel, daß Curtius kurz vor dem Ende mit Schrecken von seinen Komplizen ermordet und in den Garten geworfen worden War. In Santiago atmete die Lebewelt auf, in der der Verbrecher sonst seine Opfer zu suchen pflegte. Niemand ahnte, daß er durch einen hinter einem Bibliothekschrank befindlichen Geheimgang entkommen war, den er wohl- weislich seinen Leuten verborgen hielt.. Ein Jahr später bezog die einstige Ver- brechervilla des Curtis-Gangs ein hoher chile- nischer Regierungsbeamter, der von Valparaiso nach Santiago versetzt wurde. Er wußte nichts von der Geschichte, die sich mit diesem Haus verband. Als er sie erfuhr, erschrak er zwar im ersten Augenblick, faßte sich jedoch bald Wieder, da er den Umfang und die Entsetzlich- keit der Mordtaten des„Blauäugigen“ nich an Ort und Stelle miterlebt hatte. Als Dr. Temuco, der fragliche Regierungs- beamte, im Juli 1948 eines Tages in der Biblio- thek in einem Geschichtswerk blätterte, drehte sich plötzlich der Schrank und zu dem Ver- dutzten trat durch die Wand ein Mann, der ihm mit einem un mißverständlich vorgehaltenen Colt zu verstehen gab, wer hier der Herr sei. Curtis bedrohte das Leben des Beamten und beteuerte, er würde seine ganze Familie aus- rotten, wenn er Verrat übe. Er habe in der Villa jeder Zeit die„Hand auf dem Drücker“. Als Bote aus der„Unterwelt der Toten“ brauche er neue Papiere auf einen x-beliebigen Namen und später laufend amtliche Todes- erklärungen für Personen, die er angeben werde. Im selben Maße müßten dann auch neue Papiere beschafft werden. Dr. Temueo tat wie ihm geheißen und erhielt für die Erledigung eines jeden Auftrages eine stattliche Summe. In den nächsten Monaten setzte ein angeb- liches Massensterben unter den Verbrechern Chiles ein, An den ärztlich bescheinigten Todesursachen hegte die Polizei anfänglich einige Zweifel, fand die Unterlagen jedoch nach eingehender Prüfung genau so echt, wie die von den Verwandten vorgelegten Sterbe- urkunden. Innerhalb von 18 Monaten„star- ben“ in Chile 1256 karteimäßig registrierte Verbrecher. Nach einem bestehenden Gesetz werden Verbrechen nach dem Tode des Schul- digen gelöscht. Aber die chilenische Gesetz- gebung geht noch weiter. Sie amnestiert von vornherein jede Tat, die nach dem Tode eines Menschen aufgedeckt wird, und sei es selbst ein Mord. Wenn die Polizei auch stutzte, dag gerade die„schweren Jungen“ plötzlich von Sudametiko einer regelrechten Sterbeseuche befallen wur- den, so war sie doch auf andere Art froh, ihre Beamten und Agenten nicht mehr der Lebensgefahr aussetzen zu müssen. Allmählich gelang es dem„Blauäugigen“, Dr. Temuco unter gewissem Druck für seine Ziele zu gewinnen. Die beiden schmiedeten einen Plan, nach dem im Laufe der nächsten Jahre die gesamte Verbrecherwelt„sterben“ sollte., Chile würde auf diese Weise am ein- kachsten von einer unsäglichen Last befreit, meinte der Organisator, und Dr. Temuco habe dem Staat einen großen Dienst erwiesen. Davon, daß er bereits mit einem sogenannten „Totengang“ einen Generalüberfall auf die Bank von Santiago plante, ließ Curtis kluger- weise nichts verlauten, um Dr. Temuco nicht kopfscheu zu machen. Wäbrend sich der Handel mit gefälschten und doch offiziellen Sterbeurkunden in den Monaten Juni, Juli 1950 zu einem Millionen- geschäft für den Staatsbeamten entwickelte, denn die Verbrecher verfügten nach Schät- zungen des Hauptkriminalamtes über ein Vermögen von mindestens 50 Millionen Dollarwert, tauchten die ersten„biederen Bürger“ mit ihren Papieren in der Nähe der Zentralbank auf und studierten alle Einzel- heiten. An einem Augusttag fuhr plötzlich ein riesiger Möbelwagen vor und zehn Männer schleppten je einen riesigen feuer- kesten Tresor in den Bankvorraum. Direktion und Angestellte zeigten sich ob dieser Liefe- rung höchst verwundert, und die Bankkund- schaft schüttelte nicht minder die Köpfe über die unvorhergesehene Abstellung dieser Ko- losse im Kassenraum. Telefondrähte zer- schneiden, Türen abriegeln und das ganze Gebäude besetzen war ein Werk von Augen- blicken. Drei beherzte Männer wollten Widerstand leisten oder Alarm nach draußen geben. Ihnen fuhr ein Dolch ins Herz. Sie erlitten den„stillen Tod“ und mußten so ihr Vor- haben gewiß teuer genug bezahlen. Riesige Schmuckwerte und Millionenbarbeträge fielen Dr. Malengo, wie sich der„Blauäugige“ seit Vortäuschung seines Ablebens nannte, in die Hände. Die Bande entkam mit dem Möbel- wagen, ehe die Polizei die Verfolgung auf- nehmen konnte. Dieser letzte große Bankraub Südamerikas sollte indessen nicht ungesühnt bleiben. Spe- zialisten aus dem ganzen Kontinent setzten sich die Aufgabe, die Bande zur Strecke zu bringen. Anfang August kam es zu Massen- Verhaftungen, 850 Personen wurden auf einen Schlag festgesetzt. Es gelang, Dr. Malengo alias Curtis lebend zu fangen, und auch sein Helfer Dr. Temuco mußte daran glauben. 0 DAS EUKRUTOL-STSTEM: Das EUEKUTOTL- SYSTEM gibt Ihnen die Gewißheit einer a biologisch richtigen und kosmetisch hochwertigen Haufipflege Die durch erhöhte biologische Aktivität der Haut N ö gründlich mit einem mit Gesichtstau gut getränkten Wattebausch entfernen Die hautmattierende Hormon- Schönheitscreme dünn auftragen und qutverreiben. Hautbelebend und hautverschénend und zugleich eine idegle pudergrundlage 1* 5 Das fetthaltige biologische Hauttonikum Eukutol 6 nach gründlicher Reinigung 5 der Haut stark duftragen und über Nacht gut einwirken lassen(Hautnahrung) Heidelbeeren(Bidubeeren) direkt frisch vom Wald un den Verbrauchet id trockene saubere handverlesene zucker- süße Beeten. 20 biund incl. Fracht u. Verp. tei dort 11,— Did vetsendet jeden posten Exptess-Rachnahme. 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Lippa Versandbuchhandlung Wiesbaden/ Postf. 786 P. Sch. Konto. Frankfurt/ M. 110 66 * . * Süd westdeuts che Rundschau Finanzverwaltung mit 80 Mill. Defizit Etatberatungen abgeschlossen— Heute große Haushaltsdebatte im Landtag Stuttgart(ub). Der Finanzausschußg des Württemberg-badischen Landtags hat den Haushaltplan der allgemeinen Finanzver- Waltung gebilligt. Nach dem Plan wird für das Rechnungsjahr 1950/51 ein Gesamtsteuer- Aufkommen von 720 Millionen DM erwar- tet. Das sind rund 83 Millionen mehr als im vergangenen Jahr, Der Mehreingang er- gibt sich u. a, daraus, daß infolge der Lohn- und Gehaltserhöhungen größere Steuerbe- träge bezahlt werden. Dennoch schließt der Plan der allgemeinen Finanzverwaltung mit einem Fehlbetrag von 79,4 Millionen DM ab. Diese Summe ist die Differenz zwischen dem Fehlbetrag von 106,3 Millionen DM im Lan- desbezirk Nordbaden und dem Uberschuß von 26,9 Millionen DM im Landesbezirk Nordwürttemberg Da dem Bund nach vor- läufigen Schätzungen 140 Millionen DM aus der Einkommens- und HKörperschaftssteuer zugeführt werden müssen, sind die tatsäch- lichen Steuereinnahmen des Landes in die- sem Jahr um 57 Millionen DM geringer als im Vorjahr. Im Verlauf der Beratungen bat der Finanzausschuß einige Posten des Etats der allgemeinen Finanzverwaltung gestri- chen. Die dadurch freigewordene Summe von 1,1 Millionen wird dem sozialen Wohnungs- bau zugeführt, der nun zusammen mit d'en Zuschüssen des Bundes 105 Millionen erhal- ten wird. Finanzminister Dr. Frank wird beute vor dem Landtag die Etatrede halten, an die sich die Generaldebatte anschließen wird. Wieder Aufzug im RKönigstuhl-Turm Heidelberg(wb). Der 25 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Gipfel„Königstuhl“, der Endstation der Heidelberger Bergbahn, hat nach längerer Pause wieder einen Auf- zug erhalten; Der neue Fahrstuhl Kann 10 ersonen befördern, Die Fahrzeit beträgt 22 Sekunden. Der Aussichtsturm hoch über der Stadt gewährt einen Fernblick bis zu 150 Kilometern. Bei sehr klarem Wetter ist so- Zar das Straßburger Münster sichtbar. Streik im Gußwerk Faber beigelegt Tauberbischofsheim wb). Ein drei- Wöchiger Streik der 31 Arbeiter des Guß- Werks Horst Faber in Tauberbischofsheim ist nach einer Verhandlung zwischen der Indu- Striegewerkschaft Metall und der Leitung des Gußwerks beigelegt worden, Da die Firma Faber dem Verband der Metallindustriellen * Geme id n einem Auf wan die N* von 12,8 D nen den Bau aumen. 1.„5 ganzen Lande Württe einem Aufwand von 29,1 wil. 899 Schulräume geschaffen Von 419 Schul 1949 waren Baden mit lionen DM nur worden. irn Der Leiter der Bereitschaftspolizei Stuttgart(ob). Ministerpräsident Maier hat den ehemaligen Hauptmann der früheren württembergischen Schutzpolizei, Emil Deffner, zum Polizeirat ernannt und mit der Leitung der Bereitschaftspolizei in Württemberg-Baden betraut. Deffner, der aus Weinsberg stammt, steht im 52 Lebensjahr. Er War vom Jahre 1921 bis 1935 bei der Württembergischen Schutzpolizei vor allem im Flugüberwachungsdienst tätig. Zum Stell- Vertreter Deffners und zum Leiter des Auf- stellungsstabes wurde Hauptkommissar Ei- lian Weimer ernannt, der gleichfalls der al- ten Wäürttembergischen Polizei angehört hatte. 5 Neuer Direktor des Landesversorgungsamtes Stuttgart(lurb). Im Einverständnis mit der Tübinger Regierung hat das württemberg⸗ badische Kabinett den Oberregierungsrat Kar! Lang, Stuttgart, zum Leiter des gemeinsamen Landesversorgungsamtes für Württemberg Baden und Württemberg- Hohenzollern er- nannt. Dem Landesversorgungsamt unterste. hen in den beiden Ländern insgesamt 21 Ver- sorgungsdieststellen. Karl Lang wurde am 25. Mai 1889 in Weinsberg geboren. In über 30 Jahren praktischer Arbeit in der Versor- gungsverwaltung und während seiner Tätig keit in zentralen Regierungsstellen hat sich Direktor Lang vor allem für eine soziale Ge- staltung der Kriegsopferversorgung einge- Setzt. Zusammenstoß fordert drei Tote Donauesehingen(ids). Bei einem Autounfall in Zindelstein im Kreis Donau- eschingen wurden drei Personen getötet und eine schwer verletzt. Ein französischer Mili- tärkraftwagen stieß in einer gefährlichen Kurve mit einem deutschen Personenkraft- Wagen zusammen. Der Fahrer des deutschen Wagens, Gefängnisoberpfarrer Gänzler aus Freiburg, wurde sofort getötet, während seine Mutter und zwei andere Verwandte sellwer nicht angehört, hatte sie sich bei der Einfüh- rung des neuen Tarifs für die Metallarbei- ter im April dieses Jahres nicht an die neuen Tariflöhne gehalten. Als am 10. Mal zwar für die Zeitlohnarbeiter die neuen Tarifsätze an- erkannt, für die Akkordarbeiter jedoch nur Ein Kompromiß vorgeschlagen wurde, Faber entließ alle Streikenden fristlos Wegen Arbeitsvertragsbruchs und stellte 12 neue Ar- beiter ein. Nachdem sich Faber bereit erklärt War die ganze Belegschaft in den Streik getreten. Hatte, 23 der entlassenen 31 Arbeiter wieder einzustellen und einen eigenen Haustarif mit der IG Metall abzuschliegen, kam bei einer Abstimmung der Streikenden die für eine Fortführung des Ausstandes erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht mehr zustande. Die Arbeit wird wieder aufgenommen. Altbadener rüsten sich Karlsruhe(wb). Die„Arbeitsgemein- schaft der Badener e. V.“ wird Anfang August dieses Jahres den Wahlkampf für die Volks- Abstimmung über den Südweststaat am 16. September eröffnen, In Karlsruhe findet am 4. August ein Heimatabend statt, bei dem Voraussichtlich der württemberg- badische Landtagsabgeordnete Dr. Werber(CDU) und Senatspräsident Weiler sprechen werden. Für den Wahlkampf sind in den nordbadischen Städten Bruchsal,. Heidelberg, Mannheim, Sinsheim, Mosbach, Buchen und Tauber⸗ bischofsheim Kreiskeschüktsstellen eingerich- tet worden. Keine Handhabe für Versammlungsverbot Karlsruhe dwb). Das Verwaltungsge- richt Karlsruhe hat einer Anfechtungsklage des„Friedenskomitees Mannheim“ wegen eines von der Stadt Mannheim erlassenen Versamm- Iungsverbots stattgegeben und in seinem Ur- teil darauf hingewiesen daß nach Artikel 8 des Bonner Grundgesetzes das Recht der Ver- sSammlungsfreiheit nur durch ein Gesetz ein- Sgeschränkt werden könne. Ein Gesetz im Sinne dieses Artikels sei jedoch noch nicht er- gangen. Da die Stadt Mannheim keinen Ein- spruch erhob, ist das Urteil nunmehr rechts- kräftig. Das„Friedenskomitee Mannheim“ anschließenden Fackelzug veranstalten. Die, Kundgebung wurde damals jedoch vom Amt Kür Ordnung 8 Sicherheit in eee Verboten. PfOTEZheim(SWE). Seit mehreren Tage! ird in der Enz ein Massenfischsterben beob- achtet, das seinem Umfang nach alle früheren lichen Katastrophen übertrifft. Das Fisch- sterben erstreckt sich auf einer Länge von über zwei Kilometern bis nach Pforzheim. r Schaden ist außerordentlich hoch. Unter 1 auch die eingesetzten Fisch- nommen 5 Als Wollte am 1. Oktober 1950 in Marmheim eine Kundgebung unter freiem Himmel mit einem Bischsterben. giftige Chemikalien verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wur- den. Die beiden Verwandten, ein Obersekre- tär aus Hüfingen und seine Frau, erlagen wenig später ihren Verletzungen. Die Schuld- frage ist noch nicht geklärt. Der Rhein führt Hochwasser LG Trach(d). Da der Wasserstand des Rheins in Basel die Gefahrenmarke von 4,30 Meter bereits um sechs Zentimeter über- schritten hat, ist der Rheinschiffahrtsverkehr gesperrt und diese Verfügung den anderen Rheinuferstaaten bekanntgegeben worden. Das Hochwasser hat allerdings seinen Höhe- Punkt erreicht und geht zentimeterweise wie- der zurück. 8 Zwei Jahre altes Kind brannte lichterloh Bauerbach bei Bretten(SWF). Eine Frau in Bauerbach wollte das Essen auf dem Spirituskocher aufwärmen, Zwischendurch ging sie noch vor dem Haus anderen Be- schäftigungen nach. Der alleingelassene zwei- jährige Bub bemächtigte sieh des Fochers, wobei die Flamme seine Kleider entzündete. Das Kind stand bereits nach wenigen Minu- ten lichterloh brennend da. Den Krankenhaus- ärzten gelang es nicht, es am Leben zu er- Balten. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Die FKarpathendeutschen der Städte Karlsruhe und Pforzheim sowie der umliegenden Landgemeinden Haben in Karlsruhe einen„Kreisverband Karlsruhe- Pforzheim der karpathendeutschen Lands- mannschaft“ gegründet“.(Ib). Karlsruhe. Bei Ausschachtungsarbei- ten in Grötzingen wurde ein 13 em langes Steinbeil ausgegraben, das nach Ansicht des Landesdenkmalamtes Karlsruhe aus der Zeit Um 2000 v. Chr. stammt. Das Beil wurde dem Pfinzgaumuseum in Ettlingen Überge- ben.(b). pf oO Zz heim. Der vom Schwurgericht Karlsruhe in Pforzheim wegen der Ermor- dung und Beraubung des Altmetallhändlers Kammeter zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte 33 Jahre alte Karftfahrer August Heiler hat gegen das Urteil Revision einge- legt. Gb). Ma h Bei dem Flug um die sil- berne Verbandsmedaille, zu dem 3000 Brief- tauben in Linz gestartet Waren, traf die erste Taube, fünfeinhalb Stunden nach ihrem Start, in ihrer Mannheimer Behausung ein. Sie war mit 85 km/std. Geschwindigkeit ge. flogen.(Ib). Mannheim. Eine Großzgarage, die 500 Kraftwagen aufnehmen kann, ist in Mann- heim eröffnet worden. Es handelt sich um eine. mit 1 90⁰⁰ am Abstell- raum. 5(Iwo). Karlsruhe. Der e Karlsruhe beabsichtigt, nach der Freigabe der Jagd eine Jagdsteuer zu erheben, weil der Kreis nur dann Staatszuschüsse erwarten könne, wenn die eigenen e. a aAusgenſitzt seien. 5 Karlsruhe. ger auf der Landkarte weitergleiten. ſiger arbeit und für Sormtags- und sind jedoch wie bisher steuerfr nale Rundschau Der Finger auf der Urlaubsreise Tja, so ist es nun mal: Wer Urlaub nimmt und sich keine Reise leisten kann, der mug sich schon anderweitig behelfen. Jeder macht's auf seine Weise, der eine mit mehr, der an- dere mit weniger Fantasie. Ich jedenfalls nolte meinen alten Schulatlas hervor und ließ geniegßerisch meinen Finger über die ver- schiedenen Karten gleiten. Meine Frau durfte mitfahren.' Gleich zu Anfang unserer großen Ferien- reise, die im Zimmer stattfand, gab es Krach. Denn der Finger meiner Frau gleitete gen Süden, meiner dagegen nach Norden. Nun, unsere gemeinsame Fahrt war ja auch sym- bolisch gemeint. Schließlich siegte der stär- kere Wille, und— wir fuhren nach Süden, an den sonnigen Bodensee. Wir überquerten das Wasser, und als wir am Schweizer Ufer anlegen wollten, hörten wir plötzlich ein Ge- schrei.„Der Zoll“, sagte ich. Er War es aber nicht. Das Geschrei kam aus dem Kinder- zimmer. Meine Frau unterbrach die Reise, um nach dem kleinen Thomas zu sehen. Mein Finger lag noch immer auf dem Wasser, und der kleine Thomas auch. Dies hinderte mich nicht, während der Ab- Wesenheit meiner teuren Fhehälfte eine Spa- zier fahrt rund um den Bodensee zu machen. Die Abenteuer, die ich mir hierbei ausmalte, Will ich lieber übergehen. Als meine Frau Wiederkam, sagte ich nur, daß es inzwischen sehr schön gewesen sei. Sie schaute mich von der Seite an, seufzte tief und ließ ihren Fin- In Bel- Iinzona machten wir Halt, weil man dieses Wort so herrlich deklinieren kann: ich bel- Iinzona, du bellst in zona, er bellt in zona (dieser Witz stammt von Curt Goetz). Ich war zwar verärgert, weil ich nicht die Jungfrau besteigen durfte, aber meine Frau wollte par- tout nach Venedig. Ich sang, um ihr einen Gefallen zu tun, schnell das Gondellied, mußte aber schon nach den ersten Takten ab- brechen, weil meine Frau sehr musikalisch ist. Plötzlich entdeckte sie etwas, holte tief Luft und stieg mit einem strafenden Blick hervor:„Scham dich!“ Ich setzte mein dümm- stes Gesicht auf, aber das half alles nichts. Ich mußte wieder nach Hause und mir die Nägel reinigen. Vielleicht war es doch gut, daß wir nur mit dem Finger gereist sind. Wir hätten uns doch nur gezankt. —— Noch einmal trafen ſich am Montagabend anſehnliche Menſchenmaſſen am Sommer⸗ damm, um den frohen Ausklang des ſo er⸗ folgreichen Gartenfeſtes zu begehen. das nach genau zwölf Jahren fröhliche Wiedergeburt feiern konnte. In froher Runde bei ſchmiſ⸗ Schlagermuſik wurde dem Gebotenen noch einmal reichlich zugeſproche n und die Unentwegten ließen ſich auch die aufkom⸗ mende Kühle des trüben Wetters nicht ab⸗ halten, bis in die Morgenſtunden in ihr Glas zu gucken. Am Nachmittag ſelbſt hatten die Kleingärtner für die Kinder eine ſehr nette Kinderbeluſtigung arrangiert, die al⸗ lenthalben großen Anklang fand. 5 Vorbei iſt das feſtliche Geſchehen am Sommerdamm— das Schillerſche Wort— ſaure Wochen— frohe Feſte hat erneut ſeine Bekräftigung erfahren, denn die Kleingärtner werden in ihrer ſchmucken, neugebackemen Daueranlage nun mit beſonderem Eiſer am Werke ſein, die Anlage noch weiter zu ver⸗ vollſtändigen. Insbeſondere wird natürlich der Waſſerleitung das beſondere Augenmerk zugewandt werden, da man ja bereits in einem Vierteljahr mit der endgültigen Fer⸗ tigſtellung rechnet, zumal die Reineinnahmen des Gartenfeſtes ſicher auch einen weſent⸗ lichen Antriebsmotor für die Beſchleunſgung der Arbeiten abgeben dürften. Bundestagsausschuß in Mannheim Mannheim(wb). Der Wohnungsausschuß des Bundestages, der zur Zeit mit dem Bundes- minister für Wiederaufbau, Dr. Wildermuth, eine Infor mationsreise durch Süddeutschland unternimmt, hat in Mannheim verschiedene Bauten besichtigt. Der Ober bürgermeister von Mannheim, Dr. Heimerich, wies darauf hin, daß es unter den 145 000 Berufstätigen in Marmheim 40 000 Pendler gebe. Von diesen Pendlern müßten 20 000 in Mannheim ange- Siedelt werden. Von den 86 700 Wohnungen Mannheims seien 49 Prozent zerstört. In den Jahren 1945 bis 1950 habe man in Mannheim 12 400 Wohnungen mit insgesamt 31 000 Räu- men wieder aufgebaut. Wie von der Stadtver- Waltung Mannheim ferner bekanntgegeben wurde, suchen in Mannheim bei einer Ge- samtbevölkerung von 253 000 insgesamt 44 000 Personen Wohnmöglichkeiten. * Keine„„ bei Mehrarbeit Das württemberg- badische Finanzministe- 5 vium weist darauf hin, daß seit dem 30. Juni die Steuerbegünstigung für Mehraspeitslohn entfällt. Die Lohnsteuer muß daher aus der Summe von Normalarbeitslohn und Mehr- arbeitslohn errechnet werden. Die gesetzli- chen oder tariflichen Zuschläge für Mehr- Arbeitslohn ohne dies 18 5 n Balladen 8 Alice„ von 5 reine Empfindungen paſſende Worte zu den. Wenn man ſo den genannten eine anſehnlich hohe Stufe des Empfi S zum Vorbild genommen, ohne Muſikaliſche Jeierſtunde der Liedertafel. Am kommende n Sonntag Nachmitlag wird der Saal des Vereinshauſes Schauplatz der angekündigten muſikaliſchen Feierſtunde der Liedertafel ſein, die zu Ehren der 25⸗jäh⸗ rigen Dirigententätigkeit von Muſikdirektor Max Adam bei der Liedertafel veranſtaltet wird. Muſikdirektor Adam wird ſich mit dem ſorgſam und fein abgeſtimmten Programm ſicher die ſchönſte Jubiläumsfreude ſelber machen können, wenn er mit den Edelſteinen aus ſeinenm Repertoire vor die e keit tritt. Neben dem Männerchor der Lie⸗ dertafel wirken beim abſchließenden Trutz⸗ lied und der Motette von Sendt weitere befreundete Chöre mit insgeſamt 300 Sän⸗ gern mit, um die wuchtigen Chorſätze in ihrer bebeits ſooft gerühmten Originalität auch dem muſikfreundlichen Seckenheimer Publikum zu Gehör zu bringen. Als Soli⸗ ſtin wird Gertrud Jenne vom National⸗ theater mitwirken, während die Geſamtlei⸗ tung in den bewährten Händen des Jubi⸗ 1 lars ſelbſt liegt, der im Rahmen der Feier⸗ ö ſtunde die Ehrung ſeiner Seckenheimer Sant ger entgegennehmen darf. Nach Abſchluß der Feierſtunde wird mit den befreundeten Sän⸗ gern ein e gehalten, bei dem die einzelnen Vereine mit Liedbeiträgen in froher Runde aufwarten und zu dem vor⸗ angegangenen geſchloſſenen Rahmen ſicher eine begrüßenswerte Auflockerung und Freu⸗ de bringen. ö Am 1. August neue Postwertzeichen Am 1. August 1951 werden die Postwert- zeichen zu 2 Pfennig, 5 Pfennig und 30 Pfen- ö nig der„Ziffernserie 1951“ als Dauerserie 5 eingeführt. Das Motiv ist bei allen Werten 5 gleich. 1 Anträge auf Rückkehr ins Saargebiet Anträge auf Erlaubnis zur Rückkehr ins Saarland können nur noch bis zum 13. August gestellt werden. Das saarländische Innenmini- sterium weist darauf hin, daß mit diesem Tag die Frist abläuft, die im saarländischen Staats angehörigkeitsgesetz vom 15. Juli 1948 für derartige Anträge gesetzt worden ist. Die Rückkehrmöglichkeit ist für alle Personen ge- geben, die im Saarland geboren sind oder deren Eltern aus dem Saarland stammen. verlustmeldungen für Postsparbücher Das Bundespostministerium teilt mit, daß die Postsparkassenämter Hamburg und Mün- chen nur noch bis zum 15. August 1951 Gele- genheit haben, für Postsparbücher, die ver- joren gegangen sind, die früheren Konto-Un- terlagen zu beschaffen und Ersatzsparbücher auszustellen. Postsparer, die den Verlust ihrer Postsparbücher bisher nicht gemeldet und die am 20. Juni 1948 im Bundesgebiet gewohnt haben, können noch bis spätestens 15. August 1951 die Verlustmeldungen nachholen. Das gilt auch für Kriegsgefangene, die erst nach dem 20. Juni 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt und im Bundesgebiet ansässig geworden sind. Geldumtausch von Kriegsgefangenen 5 achdem bisher das den ehemaligen Kriegsgefangenen zustehende Recht auf Um- tausch der ihnen während der Gekengen- schaft abgenommenen Altgeldbestäande in Neugeld unbefristet war, ist nun eine Aus- schlußfrist für die Geltendmachung dieses Anspruches bestimmt worden. Die Frist en- det für ehemalige Kriegsgefangene, die be- reits vor dem 1. Mai 1951 nach Deutschland zurückgekehrt sind, am 31. Oktober 1951. Für Friegsgefangene, die erst später zurückge- kehrt sind oder zurückkehren werden, Sechs Monate nach der Rückkehr. Noch nicht entlassene, in Untersuchungs- oder Strafhaft befindliche Kriegsgefangene können ihren Umtauschanspruch an ihren Thegatten, ihre Eltern oder ihre Kinder ab- treten. Ist ein Kriegsgefangener gestorben, so besitzen dieselben Familien angehörigen einen Umtauschanspruch, wenn und soweit 812 Erben des Verstorbenen sind. Auch die- Ses Recht muß spätestens innerhalb von sechs Monaten nach dem Zeitpunkt ausgeübt Werden, in dem einer der Berechtigten in den Besitz der erforderlichen Bescheinigung über die dem Friegsgefangenen abgenommenen deutschen Zahlungsmittel gelangt ist. Lag dieser Zeitpunkt vor dem 1. Mai 1951, so muß es spätesten bis zum 31. Oktober 195¹ Aus geübt werden. 5 5 Neckar-Bote, Südd. Hel ung für Manuheſ 0 und Umgebung. W Herausgeber: Georg Hardla Drudt und 1 Buchdruckerel 85. Zimmermann(Inhabas Hedee Hürdlel. N F. echer 1 4* 5* Märchen 758 nere Aut Gartentor. Gedichte, band beurteilt, dann dürfte dieſe 8 lebens eingereiht werden können ihr eigenes Lebensſchickſal dem ſt Lebensanſchauung zu angeborene Konfeſſion Wenn dieſe ſo ſie echt. Nur des i kann die te g rielle Welt üb, den u en Die Frau im Wirtschaftsleben Unter 100 Arbeitnehmern sind über 50 Frauen Nahezu ein Viertel aller in der Industrie des Bundesgebietes beschäftigten Frauen ist in der Industrie Württemberg-Badens, Würt- temberg-Hohenzollerns und Südbadens ta- tig. Demgegenüber beträgt der Anteil der in der südwestdeutschen Industrie beschäftigten Männer nur 15 Prozent der im gesamten Bun- desgebiet beschäftigten männlichen Arbeit- nehmer. Der Anteil der Bevölkerung von Sücdwestdeutschland an der Bevölkerung des Bundesgebiets beläuft sich auf 13,6 Prozent. Männer 13,4 Prozent, Frauen 13,7 Prozent. Hieraus ergibt sich, daß die Frau im süd- Westdeutschen Raum weit stärker in des Wirtschaftsleben eingeschaltet ist als die Frau Im übrigen Bundesgebiet. Das„Institut für südwestdeutsche Wirt- Schafts forschung“, das die Bedeutung der Frauenarbeit in der Wirtschaft der Länder Südbaden, Württemberg Hohenzollern und Württemberg-Baden statistisch nachgewie sen hat, stellt fest, daß ohne die Arbeits- kraft der Frau die Entfaltung der Wirt- schaft im südwestdeutschen Raum, wie sie in den letzten Jahren zu verzeichnen geweser Seil, nicht möglich gewesen wäre, nach der Untersuchungen des Institutes kamen Ende März 1951 auf 100 männliche Arbeitnehmer in Württemberg-Baden 52, in Südbaden 52.8. und in Württemberg- Hohenzollern 357,5 weib- che Arbeitnehmer. Im Bundesdurchschnitt kommen auf 100 männliche Arbeitnehmer Nur 44,5 Frauen. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen ist in Süchwestdeutschland von 567 000 im Juni 1928 Auf 743 000 im März 1951 angestiegen. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf die Aufnahme von Heimatvertriebenen und auf den Aus- tall von männlichen Arbeitskräften durch den Krieg zurückzuführen. Der Umfang der Frauenarbeit ist in den einzelnen Bezirken Südwestdeutschlands sehr unterschiedlich. So kommen im Arbeitsamtsbezirk Balingen auf 100 männlichen 80 weibliche Arbeitnehmer und im Arbeitsamtsbezirk Rastatt auf 100 männliche nur 32 weibliche Arbeitnehmer. Von den Arbeitnehmerinnen sind in Süd- Westdeutschland 46,5 Prozent in industriel- len und handwerklichen Berufen(davon 40 Prozent in der Textil- und Bekleidungsin- dustrie) und 25 Prozent in Handels- und Verkehrsberufen sowie Berufen des Verwal- tungs- und Rechtswesens tätig. 21 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer gehören Be- rufen der Haushalts-, Gesundheits- und Volks- a Pflege an. Wie aus der Statistik ferner hervorgeht, sind 40 Prozent aller Arbeitnehmerinnen heute unter 25 Jahre alt. Der durchschnitt- liche Stundenlohn einer Industriearbeiterin betrug Ende März dieses Jahres 96 Pfennige gegenüber einem durchschnittlichen Stun- denlohn von 1.50 DM bei den Männern. Die Frauenlöhne sind demnach durchschnittlich um 35 Prozent niedriger, als die Löhne der Männer. ö Die Zahl der arbeitslosen Frauen in Süd Westdeutschland betrug Ende März dieses Jahres rund 24 000, dies sind 3,3 Prozent al- 1er weiblichen Arbeitnehmer. Im Bundes- Aurchschnitt waren um diese Zeit 9,2 Pr 1 Aller weiblichen Arbeitnehmer bescli- gungslos. Lehrerbeiräte als„Betriebsräte“ Stuttgart dwb). Das Wwürttemberg-badi- sche Kultministerium beabsichtigt, die Frage der Lehrerbeiräte erst nach der Neuregelung der Ländergrenzen in Südwestdeutschland zu lösen. Die in den drei Ländern Südwest- deutschlands vorliegenden Entwürfe über die Bildung von Lehrerbeiräten müssen nach An- Sicht des Kultministeriums bei einem Zustan- dekommen des Südweststaates aufeinander abgestimmt werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissen- schaft, in der 40 Prozent der Lehrerschaft organisiert sind, hat in den letzten Wochen in verstärktem Maße darauf gedrängt, daß Lehrerbeiräte gebildet werden. Sie strebt eine Organisationsform an, die den Lehrerbeiräten den Charakter eines„Betriebsrates“ verleiht. Dagegen beabsichtigt das Kult ministerium, den Lehrerbeiräten vorwiegend beratende Funktionen zu geben. g Keine Fahrdienstleitung bei Behörden Stuttgart(ob). Ein Antrag der DG- BHE-Fraktion im Württemberg-badischen Landtag, die Kraftfahrzeuge der Mini terien Landtags mit den Stimmen der SpD und der DVP abgelehnt. Die CDU-Vertreter enthielten sich der Stimme. * Warum Fliegenbekämpfung? Dr. med. J. Leſſing, Stade, Die Fliege iſt ein gefährlicher Feind der Menſchheit. Es iſt deshalb notwendig, im⸗ mer wieder auf die großen wirtſchaftlichen und vor allem geſundheitlichen Schäden hin⸗ zuweiſen, die dieſes Inſekt verurſacht. Die Fliegen bevorzugen als Brutſtätten Abfallhaufen und Dunggruben. ſiedeln dann ins Haus über, wo ſie durch ihre Ausſchei⸗ dungen die Lebensmittel verderben und Gardinen, Beleuchtungskörper, Spiegel uſw. beſchmutzen. Die Fleiſch⸗ und Schmeißfliegen machen durch Eiablage Fleiſch und Käſe, un⸗ genießbar und richten dadurch einen Scha⸗ den an, der in die Millionen geht. Bemer⸗ kenswert iſt außerdem, daß Fliegen und Stechmücken unſerem Nutzvieh ſo ſtark zu⸗ ſetzen, daß dadurch eine ſpürbare Leiſtungs minderung verurſacht wird. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß nur ein Fliegenpärchen innerhalb von 5 Mo⸗ naten theoretiſch 400 Billionen Nachkommen haben könnte, wird uns die Notwendigleit einer wirkungsvollen Bekämpfung klar. Zum Glück ſind nicht nur unſere Erkennt⸗ niſſe über die von den Fliegen und Mücken ausgehenden Gefahren gewachſen, ſondern es iſt auch der deutſchen chemiſchen Induſtrie in den letzten Jahren gelungen, wirkungs⸗ volle Bekämpfungsmittel zu entwickeln. hat ſich das Ungezieferbekämpfungsmittel Jaeutin in der Praxis bereits hervorragend bewährt. Eine neue Gebrauchsform des Ja⸗ eutin, die Jacutin⸗Räucher⸗Stäbchen, ge⸗ ſtalten ſeine Verwendung beſonders einfach und billig. Die Räucher⸗Stäbchen zündet man an und läßt ſie abklimmen. Der ent⸗ ſtehende leichte Jacutin⸗Dampf ſchlägt ſich in mikroſkopiſch feiner Verteilung überall im Raum nieder. Dort wirkt er als Berüh⸗ rungsgift zuverläſſig auf alle Inſekten(Flie⸗ gen, Stechmücken, Motten). Gleichzeitig ent⸗ ſtehen jedoch auch durch die Verdunſtung der unſichtbar kleinen Kriſtalle für Inſekten töd⸗ lich wirkende Dämpfe, die die Kontaktwir⸗ kung noch erhöhen. Die Räume bleiben nach einmaliger Behandlung mehrere Tage un⸗ gezieferfrei. Für Menſch und Haustier iſt Jacutin völlig unſchädlich. 5 Nationales Jugend ſportfeſt Schüler und Jugend des TV 9 erfolgreich. Zu dem beſtens organiſierten nationalen zweiten Jugendturnfeſt des TV 46 Mann⸗ heim waren neben der näheren Umgebung und Pfalz auch Worms, Bingen, Neuwied, Fulda, Wetzlar, Braunſchweig u. a. tveten. Es gab hervorragende Leiſtu 5 100 m⸗Lauf 11,10 Sek., Weitſprung 6,70 m, Hochſprung 1,7 m. Die Schüler des hieſigen TV 98 konnten ſich unter dieſer harten Konkurrenz ſehr gut halten. Marga Orth war mit 57m erſte im Ballweitwurf und konnte ſich auch für die 75m⸗Lauf Entſcheidung qualifizieren. Bei den Schülern gab es einen Mann⸗ ſchaftserfolg in der 4 100 m Staffel. Hin⸗ ter Phönix Ludwigshhafen belegten die Seckenheimer den 2. Platz. Beim Hochſprung überſprang Karlheinz Lohnert 1,47 m, und erreichte dieſelbe Höhe wie der Sieger; außer⸗ dem wurde er beim Ballweitwurf mit 77 m Zweiter. Raule kam bis zum 100 m⸗Endlauf. Schwerer hatte es die B-Jugend. Mehr⸗ fach war es ihnen gelungen, bis zur Ent⸗ ſcheidung vorzuſtoßen, doch unter die erſten drei zu gelangen, blieb ihnen verſagt. Wetzel Herbert ſchaffte mit 5,45 m im Weitſprung den vierten Platz und kam auch im Kugel⸗ ſtoßen unter die erſten ſechs; ebenfalls dran⸗ gen bis zur Entſcheidung vor: Beierlein im 1000 m⸗Lauf und Huber im Hochſprung. Gute Leistungen der Schwerathleten Die badischen Meisterschaften in St. Georgen — Nordbaden stellte mehr Sieger Bei den badischen Schwerathletik-Meisterschaften erwies sich der Karlsruher Bäckermeister Wolf, der im Schwergewicht startete, in blendender Form. Nach verschiedenen Versuchen gelang ihm im Ham- merwerfen mit 58,85 m eine Weltjahresbestleistung. Auch im offenen Gewichtswerfen erreichte er mit 21,15 m eine sehr beachtliche Leistung. Mit an- nähernd 600 Teunehmern war die Veranstaltung, die sich über zwei Tage erstreckte, sehr gut be- Schickt. Gelegentliche Regenschauer vermochten die Wettkämpfe nicht zu beeinträchtigen. Den Titel eines badischen Meisters errangen: Gewienhtheben: Bantam: Greulich, Wein- heim, 445 Pfund: Feder: Blöchle, Schiltach, 530 Pfd.: Leicht: Ankermann, Freiburg-Haslach, 330 Pfund: Mittel: Peter, Neckarau, 365 Pfund; le. Schwer: Mül- ler, Weinheim, 620 Pfund; Halpbschwer: Lang, Nek- Karau, 600 Pfund, Böhler, Mannheim 1884. 600 Pfund; Schwer; Schmidt, Viernheim, 565 Pfund. Rasen kraftsport Dreikampf Gammerwer- Ten, Gewichtwerfen, Steinstoßen): Feder: Schabert, mania Karlsruhe; Leicht: Ganter, Furtwangen; tel: Wolft, Singen; schwer: Wolf, Germania N ruhe; Mannschaftskampf: Germania Karlsruhe 929 Pfund. 5 Ringen: Schlenker, Sandhofen; Mittel: Böhm, Heidelberg: Halbschwer: Rupp, Sandhofen; schwer: Krämer, Lampertheim. Nur ausländische Tennissiegè in Velbert Drobny, der für Agypten spielende Exil-Tsche- choslowake, gewann den Herreneinzel-Titel des Internationalen Tennisturniers in Velbert durch einen Sieg über den ebenfalls im Exil lebenden ehemaligen polnischen Davis-Cup- Spieler Sko- necki. Im Dameneinzel besiegte die Amerika- nerin Brough ihre Landsmännin Dupont in drei Sätzen. Drobny errang im Herrendoppel zusam- men mit seinem Landsmann Cernik den zweiten Sieg. Die beiden Exiltschechen besiegten das argentinisch- amerikanische Paar Weiß/ Garrett. Den Sieg im gemischten Doppel holten sich Du- pont/ Weis mit einem Sieg über Brough/ Cernik. 2 2 2 2 DFB-Länderspiel- Programm nun endgültig Der DFB gab nunmehr die endgültigen Ter- mine bekannt, an denen Deutschlands Fußball- Nationalelf gegen die Vertretungen von Gster- reich, Irland, Türkei und Portugal antreten wird. Das erste Treffen in der neuen Saison ist für den 23. September gegen Gsterreich bestimmt. Der Austragungsort steht noch nicht fest. In Bu- blin trifft Deutschland am 17. Oktober auf Ir land, während das Rückspiel gegen die Türkei am 21. November in Instanbul steigt Der 31. Ja- nuar 1952 ist der Termin gegen Portugal in Lis- sabon und in einer noch zu bestimmenden deut- schen Stadt findet am 4. Mai das Rückspiel Se gen Irland statt. Nur eine Begegnung ist für die B-Mannschaft bis jetzt vorgeséhen. Diese wurde für 14. Okto- ber 1951 in Basel gegen die Schweiz fest verein- bart. Sollte Osterreich am 23. September gegen Deutschlands erste Garnitur antreten, so werden sich auch die beiden B-Mannschaften gegenüber- stehen. 5 Für die im Aufbau befindliche deutsche Ama⸗ teur-Länderelf wurde mit England ein Spiel ab- geschlossen, das am 14. Oktober in London in Szene gehen wird. Mit Island werden noch Ver- handlungen geführt. Deutschland im Finale 3:2-Sieg durch Gottfried von Cramm Ein 3:2-Sieg über Italien sichert Deutschland die Teilnahme in der Europazonen-Schlußrunde um den Davis-Pokal. Im entscheidenden Spiel besiegte Gottfried von Cramm den Italiener del Bello mit 7:5, 6:4, 4:6, 6:4. Von Cramm gewann den entscheidenden vierten Satz, nachdem das Spiel am Tage vorher beim Stand von 2:1 abge- brochen worden War, mit 6:4. Deutschland Wird in der Schlußrunde gegen den Sieger der Spiele Schweden— Philippinen antreten. Führungswechsel bei der„Tour“ Die 13. Etappe der„Tour de France“ von Dax nach Tarbes über 210 km wurde von dem Italie ner Biagoni in 5:47,7 Std. im Spurt vor dem Franzosen Bauvin gewonnen. In der Gesamt- Wertung hat jetzt Bauvin die Führung über- nommen. ADAC löst sich vom OMK Der Deutsche Motorsport-Verband ist Vertrags- Partner des ADAC hinsichtlich der Vereinbarung über die„Oberste Motorsport Kommission“ (OMK). Die bisherige Zusammenarbeit in der OM hat bewiesen, daß das OMK-Statut grund- Sätzliche Mängel aufweist, die sich zwangsläu- fig in ständig steigendem Maße zum Schaden des gesamtdeutschen Motorsportes auswirken mußten. Da der ADAC keine andere Möglichkeit sah, den derzeitigen unbefriedigenden Status zu ändern, kündigte er das OMK-Statut Sowie Alle sonstigen Vereinbarungen bezüglich Gründung und Fortbestand der OMkK zum 31. Dezember 1951. Im Interesse einer geordneten Durchfüh- rung des Motorradsportes auf nationaler und in ternationaler Grundlage hofft der ADAC, mit dem DMV schon im Laufe der nächsten Monate eine neue Vereinbarung treffen zu können, die der international anerkannten Bedeutung des ADAC, vor allem als Mitbegründer des inter- nationalen Motorradsportverbandes(FIM), Rech- nung trägt. 2 Van Est gewinnt 12. Etappe der„Tour“ Die 12. Etappe der„Tour de France“ über 185 Kilometer von Agen nach Dax wurde von dem Holländer Wim van Est gewonnen, der damit auch die Führung im Gesamtklassement über- nahm. Todes- Anzeige. Meine liebe Gattin, die treubesorgte gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin 0 und Tante Frau Margarete Gärtner geb. Sitzler wurde gestern im Alter von 53 Jahren von ihrem schweren Leiden erlöst. In tiefem Leid: Karl Gärtner und Kinder nebst Angehörigen. NMhm.-Seckenheim, 18. Juli 1951. Oberkirchlerstr. 17 Die Beerdigung findet am Freitag, 20. Juli um 14 Uhr von der Frledhofkapelle Seckenheim aus statt. Frau zum Tabakeinnähen gesucht Liedertate 1807, Marmhbeim-Seckemnheirn Sonntag, den 22. Juli 1951, 15.30 Uhr im Vereinshaus Mhm.-Seckenheim ndsilealisclie Teierstuudęe 2u Ehren des Musikdirektors Max Adam anläßlich der 255ahr. Dirigententätigkeit bei der Liedertafel 1907. Es Wirken mit: GERETRLUD IENNE, Sopran ¶ Nationaltheater Mannheim) Der Chor der„LLEDERTAHELV Mannheim-Seckenheim Zuei Massenchöre(Adam'sche Vereine, 300 Sanger) 5 Statt Karten Leituns und Solobegleitung: MAN ADAN „ Nach der Feierstunde Sänger-Kommers im gleichen Saal. 4 Hierzu laden wir die Bevölkerung Seckenheims herzlich ein und bitten vom Vor- verkauf regen Gebrauch zu machen. „Kaiserhof“ erhältlich.- Eintrittspreis DM. 1. Programme bei allen Sängern und im Kloppenheimerstraße 49. 8 weiße Hühner 8 Wochen alt, Stück 1 DM. zu verkaufen. N Würthwein, Meskircherstr. 29. Starke i Läuferschweine Zu verkauf. 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Es wird pünktlich abgefahren! Achtun 91 Heute Mittwoch, nachmittags 5 Uhr b J fündet eine Jugend-Aufführung statt. 4 5 Alle Plätze nur 30 Pfg. 5 N sagen wir unseren innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. 5.— 5 E I Tuhzball. Vereinigung 1898 e. V., Mannheim-Seckenheim 8 Zu dem am Samstag, den 21. Juli 1951, abends— 8.30 Uhr im Lokal„Zum Stern“ stattfindenden i. PVereins-nall laden wir unsere Nitglieder herzlich ein. 5 Es spielt die Hapelle„SCHAR V Einlagen und Veberraschungen. Freunde und Gönner des Vereins herzlich willkommen. V ũ òðͥ. Der Vorstand. hm. Seckenheim, 18. Juli 1951. Zähringerstraße 20„ a 1 * Verlobungs- und Vermdhlungs- Harten i SG Ilicuni nsch Harten e fertigt an: Nechar bote · Druckerei f 1 fertigt schnellstens an 1 10 Nedtarbote· Druckerei 55 7 7