Nie 1129 11 N ee S rr * — Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld, Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 g2 meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Spaltene Milli- Preisliste Nr. 1) Nr. 115 Freitag, den 20. Juli 1951 3.51. Jahrgang Ker R Boden. Spanische Reiter. Von Eduard Funk 5 Zwischen den spanischen Militärs und dern amerikanischen Flottenchef, Admiral Sbermar Wurde ein Vertragsentwurf diskutiert, wonach sich die USA verpflichten würden, die 8 rüstung für 20 spanische Divisionen zu lie- fern, wenn diese Divisionen notfalls General Eisenhower zur Verfügung gestellt werden. Außerdem hat sich Spanien bereit erklärt,, den USA Flotten- und DLuftstützpunkte zu überlassen, wenn es von Washington die drin- gend Benstigte Wirtschaftshilfe erhält. Die Planung dieses Abkommens geht schon in das Jahr 1950 zurück. Damals begann die Wiederanknüpfung eines besseren Kontakts zwischen Washington und Madrid durch die Entsendung von drei amerikanischen Militär- attaches und sechzehn weiteren Offizieren nach der spanischen Hauptstadt. Auch in Tan- Ser etablierte sich ein amerikanischer Mili tärattaché, der von dort aus Beziehungen nach Spanisch-Marokko anknüpfte. In der Folge- zeit besuchten mehrfach amerikanische Gene- rale und Admirale, sowie eine Reihe einflug- reicher Politiker die Iberische Halbinsel. Die Auswirkung ihrer Bemühungen war die Auf- hebung des Boykotts Francos seitens der IN, die in der Entsendung diplomatischer Ver- treter der Westmächte nach Madrid auch Auherlich sichtbaren Ausdruck fand. Im Pentagon, der militärischen Zentrale Washingtons, war man sich schon längst dar- über im klaren, daß eine wirksame Verteidi- gung Westeuropas ohne Spanien nicht denk- bar ist. Nur in London und Paris lehnte man beharrlich jede Zusammenarbeit mit Franco Ab, obgleich diese Haltung den Verzicht auf die beste Armee Westeuropas im Falle eines Krieges nach sich ziehen müßte. In Washing ton dachte man jedoch nicht so doktrinäar; Truman, Marshall und Acheson haben sich schon oft als bessere Europäer erwiesen als die maßgebenden Politiker in London und Paris. Unbekümmert um deren Proteste—„Lie- ber gehen wir unter, als daß wir uns von Franco helfen iassen“, sagte Bevin einmal begab man sich im Pentagon an die Arbeit, Weil man dort sehr schnell begriff, daß ohne Spanien, Griechenland, die Türkei und nicht zuletzt die Bundesrepublik jeder Versuch einer Verteidigung Westeuropas illusorisch Wäre. Zudem stellte man sich auf den Stand- Punkt, dag man keinesfalls von den USA verlangen könne, Westeuropa durch ameri- kanischen Truppen schützen zu lassen, solange die der Gefahr am nächsten liegenden Völ- keine ausreichenden Anstrengungen machten, selbst die ihren Kräften entspre- chenden Opfer für die Sicherung ihrer Exi- Stenz zu bringen. Rein rechnerisch bot sich zum Beispiel General Eisenhower das Fak- tum, daß das spanische Heer stärker und schlagkräftiger ist als die Armeen sämtlicher europaischen Partner des Atlantikpaktes zu- sammengenommen. Nur einen Mangel weisen die spanischen Divisionen auf: es fehlt ihnen an Waffen und sonstigem Kriegsmaterial. Aus diesem Grunde hat man sich in Washington entschlossen, mit Franco ein Abkommen zu treffen, das im bei- derseitigen Interesse liegt. Die USA liefern die gesamte Ausrüstung und Bewaffnung für 20 spanische Divisionen, darunter drei Pan- zerdivisionen, Ferner erhalten die Spanier Ausreichende taktische Luftstreitkräfte. Diese 20 Divisionen müssen als Gegenleistung we- nigstens teilweise General Eisenhower— und zwar auch außerhalb Spaniens— zur Ver- kügung stehen, wenn er sie im Ernstfall an irgendeiner Front in Europa oder Afrika braucht. 2 Im weiteren Verlauf dieser Planung hat Admiral Sherman in Madrid die Verlegung der 6. US-Flotte ins Mittelmeer angekündigt, der Franco die erforderlichen Stützpunkte überlassen wird. Die Häfen von Cadiz. El Ferro! und Cartagena sind hierfür bereits instandgesetzt. In Santa Cruz auf Teneriffa und in Santander befinden sich neue Molen im Bau. In den Häfen von Tarragona, Barce- ona, Huelva und Melilla arbeiten amerika mische Bagger. Komplettiert werden diese Vorbereitungen eines Militärpakts durch Flugstützpunkte für die amerikanische Luftwaffe auf spanischem Mit amerikanischer Unterstützung sind die Lufthäfen von Madrid, Barcelona 5 und Sevilla bereits fertig ausgebaut. Erwei- cterungen der Flugplätze von Granada, Irun, Santander, Burgos und Jorez erfolgten zur leichen Zeit. Nunmehr wurde verabredet, 5 daß auch in Vigo, Bilbao, Cadiz und Lagreno neue Anlagen geschaffen werden, SoWie auf Ernste Lage der württb.- bad. Staatsfinanzen Haushaltplan 1951 weist 79,4 Millionen Defi- zit auf— Große Etatdebatte im Landtag Stuttgart(ZSH/ ub). Finanzminister Dr. Frank legte dem württemberg- badischen Landtag den Staatshaushaltplan für das Rechnungsjahr 1951 vor, der mit 816,3 MII- lionen DM Einnahmen und 895,2 Millionen DM Ausgaben einen Fehlbetrag von 78,9 Mil- lionen DM aufweist. Wie der Finanzminister mitteilte, erhöht sich nach den letzten Beschlüssen des Fi- Danz ausschusses das Defizit auf 79,4 Millio- nen. Für den Landesbezirk Württemberg Weist der Ordentliche Haushalt mit 344,3 Millionen DM Einnahmen und 517,1 Millionen DM Ausgaben einen Uberschuß von 27,2 Mil- ionen DM auf,. 975 0 den 8 des- bezirk 5 81 PN Ei i- nahmen und 3 Fehlbetrag von Wurde. Der im Pan 80 1K lionen DM Einnahmen Landesbezirk Baden mit 37,28 P Einnahmen und Hau 85315 mit 51,17 M Uusgaben. Württemberg und A im onen DM Ausgaben ausgeglichen. Finanzminister Dr. Frank konnte dem Ple- num mitteilen, daß der ursprünglich errech- nete Fehlbetrag des Staatshaushaltsplans 1950 von 133,3 Millionen auf 91,6 Millioner gesenkt werden konnte. Von diesem Fenl- betrag seien 25 Millionen in den neuen Haus- Haltplan übernommen worden. In den neuen Haushaltplan sei eine starke Unsicherheit durch das lange Hinauszögern wichtiger fi- nanzpolitischer Entscheidungen durch den Bund hineingetragen worden. Vor allem sei die Frage der Finkommen- und Körperschafts- steuer noch nicht klar zu übersehen. Es sei noch völlig ungewiss, ob der Beschluß des Bundestages, daß das Land 31 Prozent auf- bringen müsse oder der neueste Vorschlag des Bundesrats, nach dem dem Bund 25 Pro- zent zukommen, durchgeführt wird. In die beiden Haushaltpläne wurden 157 Millionen DM an Investitionsleistungen ein- gesetzt, von denen 104,75 Millionen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen sind. Trotz aller Einsparungen auf der einen Seite habe sich eine Erhöhung des Personalstandes um 2505 Stellen nicht vermeiden lassen. Dies Wurde vor allem durch Einrichtung der Be- reitschaftspolizei, Vermehrung der Lehrer- stellen, Verstärkung des Steuerpersonals und Ubernahme des Personals der Durchgangs- und Wohnlager für Vertriebene und Kriegs- gefangene notwendig. Ferner ist eine Ver- mehrung der Personalausgaben infolge der Erhöhung der Beamtenbezüge um 22 Millionen in Nord württemberg und 16 Millionen in Nordbaden eingetreten. Dr. Frank wandte sich in seiner Etatrede erneut gegen die vom Bund auferlegten Zah- lungen für den horizontalen Finanzausgleich und die Neuregelung der Interessenquote, die dem Lande einen Nachteil bringt. Er erhoffe durch eine Klage beim Bundesverfassungsge- richt eine Korrektur der früheren Finanzaus- Sleiche und eine Anderung der derzeitigen Regelung. Daneben werde die Regierung eine einstweilige Anordnung beantragen, wonach die Leistungen für 1950 und 1951 bis zur rechtskräftigen Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts gestundet werden. Der innere Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinden mußte(infolge der Neurege- lung des Bundesanteils an Einkommen- und Körperschaftssteuer) im Landesbezirk Würt⸗ temberg um 8,8 Millionen DM, im Landes- bezirk Baden um rund eine Million DM ge- senkt werden. Zum Schluß seiner Rede betonte der Fi- nanzminster, daß es sich als besondere Fr- schwernis herausgestellt habe, daß für den Landesbezirk Württemberg und für den Lan- den Balearen, denen ganz besondere strate- gische Bedeutung zukommt. In Ganda zum Beispiel soll ein Flughafen errichtet werden, auf dem selbst schwere Bomber vom Typ B-36 stationiert werden können. 5 In London ist man hierüber bitterböse. Morrison protestierte, so laut und so deutlich es ihm möglich war. Sein Leibblatt, der „Daily Herald“, schrieb: Die Mittel, durch welche die spanische Regierung an die Macht gelangte, und ihre Regierungsmethoden kön- nen nicht vergessen werden. Sie machen es der britischen Regierung unmöglich, der Mei- nung beizupflichten, daß die demokratischen Kräfte des Westens durch die Hinzuziehung des gegenwärtigen spanischen Regimes ge- stärkt würden.“ Worauf die New Lorker „Daily News“(ein bezeichnender weise isola- tionistisches Blatt) gallig antwortete:„So- lange wir durch den brüchigen und gefährli- chen Nordatlantikpakt gebunden sind, wollen wir versuchen, das spanische Regime einzu- beziehen, wenn es geht. Spanien wird wahr- scheinlich ein zuverlässigerer Verbündeter sein als manche. die den Vertrag unterzeichnet hab ö desbezirx Baden ein getrennter Etat geführt Werde. Die schematische Anwendung des Schlüssels 60:40 sei unbefriedigend, führe Im- mer wieder zu Zweifelsfragen und störe eine harmonische Zusammenarbeit. In einem zu- Klinftigen Südweststaat könne es nur einen einheitlichen Staatshaushaltsplan geben. Da- bei betonte der Finanzminister ausdrücklich, daß der Landesbezirk Baden keinesfalls in irgendwelchen wesentlichen Aufgaben und Ausgaben zu kurz gekommen sei. Möller(SPD) kritisiert Bonn Als erster Diskussionsredner übte der Vor- sitzende der SPD-Fraktion, Alex Möller, scharfe Kritik an der Wirtschafts- und Fi- namzpolitik des Bundes. Diese Politik belaste die I nder derart, daß eine selbständige Haus- nalt führung nicht mehr möglich sei. Möller forderte eine radikale Anderung des gesam- ben Finanz- und Steuerwesens, damit die Zundesausgaben aus einem Topf finanziert and die Einnahmen der Lander sichergestellt werden können. Ferner forderte Möller eine Senkung der Besatzungskosten. Die ODU be- zichtigte er einer destruktiven Opposition und Mmeinfe, daß die Etatrede des Finanzministers Dr. Frank im Vergleich zu der Rede des Fi- gannzministers von Nordrhein- Westfalen, Dr. Weitz(CDT), der das Bundesfinanzministe- rium als„Schäffersche Giftküche“ bezeichnet hatte,„fast wie eine Liebeserklärung“ wirke. Möller schloß seine Ausführungen mit einem Bekenntnis zum Südweststaat. Er betonte, dag sich Sozialdemokraten, die im Lager der Süd- Weststaatgegner stünden und eine„muffige Kleinstaaterei“ trieben, innerlich längst von den Grundsätzen der SPD gelöst hätten. CDU beanstandet Preis kontrolle Sprecher der CDU- Opposition kriti- der ehemalige Finanzminister Dr. Kauf- mann die mangelnden Maßnahmen der Lan- desregierung auf dem Gebiét der Preisüber- Wachung. Dr. Kaufmann warf der DV vor, daß sie im württemberg- badischen Landtag einem Bekenntnis zum Schumanplan aus Rücksicht auf ihren Koalitionspartner, die SPD, ausgewichen sei, obwohl die FDP dem Plan in Bonn zugestimmt habe. Das sei ein Zeichen dafür, daß in Württemberg-Baden nicht mehr die Demokratie, sondern eine Par- tei herrsche. Als DVP: Bundestreue führt zu weit Als Sprecher der DVP betonte der Frak- tionsvorsitzende Dr. Haußmann, der Bund mute dem Land Württemberg-Baden zu viel zu. Die Bundestreue des Landes dürfe nicht dazu führen, daß man sich über seine eigenen Interessen hniwegsetze. Haußmann bemän- Selte vor allem auch die Bonner Finanzpoli- tik. Ihre Unsicherheit belaste die Arbeit der Länder und die gesamte Wirtschaft ebenso, Wie die noch ungewisse Auswirkung der neuen Steuerpolitik des Bundes. DGx„Uber den Daumen gepeilt“ Als letzter Sprecher beanstandete der Vor- sitzende der DG-BHE-Fraktion, Finanzmini- ster a.D. Mattes, daß die voraussichtlichen Ausgaben von den Ministerien über den Daumen gepeilt“ worden seien,. Ferner wies Dr. Mattes darauf hin, daß das Mehraufkom- men des Landes an Einkommen- und Rör- Perschaftssteuer im Jahre 1951 nach der Schätzung des Bundesfinanzministeriums vor- aussichtlich 175 Millionen DM betragen werde. Finanzminister Dr. Frank habe jedoch nur 83 Millionen DM als voraussichtliche Mehrein- nahme in den Etat eingestellt. Aus diesem Grunde werde nach der Auffassung der DG BHE das im Haushaltsplan auf 79,4 Millionen DM errechnete Defizit nicht eintreten. Einzelpläne für Justizverwaltung und Rech- nungshof verabschiedet Stuttgart dwb). Der württemberg-ba- dische Landtag setzte am Donnerstag die Be- ratung des Staatshaushaltsplanes 1951 fort. Dabei kam es zu so lebhaften Auseinander- setzungen zwischen den Parteien, daß die CDU eine zweistündige Unterbrechung der Sitzung beantragte. Mit geringfügigen Anderungen wurden die Etatposten des Landtags und des Staatsmini- steriums, die den Einzelplan I e ange- nommen. Der Zuschußbedarf dieses Planes ist mit rund 3,15 Millionen DM um 130 000 DM höher als im Vorjahr. Für die Landesbeam-⸗ tenstelle wurde ein Zuschuß vor 205 00 PM gegenüber 224 00 DM im Vorjahr bewilligt. Ferner nahm der Landtag die Einzelpläne für die Justizverwaltung und für den Rechnungs- of an. Der Einzelplan für die Justizverwal- tung schließt bei Rohausgaben in Höhe von 58 Millionen DM und Roheinnahmen in Höhe von 19,5 Millionen PM mit einem Zuschuß bedarf von 38,5 Millionen DM ab. Für den Rechnungshof ist ein Zuschuß von 348 050 DRM gegenüber 336 850 DM im Jahre 1950 vorge- sehen. Erst Waffenruhe oder Friedensguruntie) Teilweise Einigung in Kaesong— Umstrittene „neutrale Zone“ Seoul(UP). Die Tagesordnung für die for- mellen Waffenstillstandsverhandlungen, wor- über die Parlamentäre der UN und der Kom- munisten gegenwärtig in Kaesong verhan- deln, scheint allmählich Form anzunehmen. Aus einem Kommuniqué geht bervor, daß die Verhandlungspartner sich jetzt über zwei der drei wichtigsten Punkte geeinigt haben. Der Inhalt dieser beiden Punkte und des noch offenstehenden dritten Themas der Ver- handlungen wird jedoch vorläufig geheim ge- halten. Dennoch war aus dem Hauptquartier der UN in Tokio zu erfahren, daß die Delegier- ten der Westmächte einem Ersuchen der Kommunisten, sofort eine Feuereinstellung zu Vereinbaren, nicht nachgekommen sind. Die UN hätten sich seit Beginn der Verhandlun- gen auf den Standpunkt gestellt, dag zuerst Garantien für einen dauernden Frieden ge- schaffen werden müßten, Die Kommunisten dagegen hätten gefordert, daß die Verhand- lungen über die Feuereinstellung an erster Stelle stehen sollten. Ferner haben die Kommunisten den Abzug aller ausländischen Truppen aus Korea ver- langt. Da dieses Ansinnen jedoch als poli- tisches Problem angesehen wird, haben die IIN-Parlamentäre seine Erörterung abge- lehnt. Eine weitere Forderung der Roten ist offenbar die Schaffung einer entmilitarisierten Zone in einer Breite von ungefähr 20 Kilo- metern, deren Mitte die Demarkationslinie des 38. Breitengrades bilden soll. Bußerdem sollen sie die Wiederherstellung des Status quo vom 25. Juni 1950, dem Tag des Beginns des Koreakrieges, verlangt haben, Die Pele- gierten der UN sollen aber erklärt haben, dal sie nicht beabsichtigen, Gebiete aufzu- geben, die sie in blutigen Kämpfen eroberten. An der Front kam es nur zu beiderseitigen Erkundungsunternehmen. Die Kampftätig- keit war wieder etwas lebhafter. Verschie- dentlich wurde über neue kommunistische C im Mittelabschnitt berichtet. „„ 3 auf Truppenrückzug Seoul!(U). Die Waffenstillstandsver- handlungen in Kaesong haben sich festge- fahren. Wenn die Abordnungen sich am Frei- tag erneut treffen, werden die Delegierten der UN ihren Verhandlungspartnern vielleicht zum letzten Mal Gelegenheit geben, sich für die Einstellung der Kämpfe zu entscheiden. Der kritische Punkt in den Verhandlungen von Kaesong wurde nach Ansicht politischer Beobachter erreicht, als die Kommunisten vor- schlugen, den Abzug Aller ausländischen Truppen als Punkt in die Tagesordnung auf- zunehmen. Ein Sprecher der UN sagte klipp und klar:„In der heutigen Sitzung wurden keine Fortschritte erzielt.“ Gleichzeitig gab er aber bekannt, daß nach Ansicht der ame- rikanischen Delegierten eine Feuereinstellung schon auf der Basis der bereits von beiden Seiten gebilligten Punkte der Tagesordnung Abgeschlossen werden könnte, Daraus“ geht hervor, daß die Delegierten sich über folgende Punkte geeinigt haben: 1. Einstellung des Feuers, 2. Einrichtung einer entmilitarisierten Zone, 3. Uberwachung der Waffenruhe. In Tokio herrscht die Ansicht vor, daß die Kommunisten, falls sie wirklich dieses Sta- dium der Verhandlungen mit einer politischen Angelegenheit belasten wollen, damit einen bestimmten Zweck verfolgen. Sie wollen viel- leicht den Eindruck erwecken, als sträubten sich die UN, über einen„wirklichen“ Frieden zu verhandeln, während sie an der Front weiterhin kommunistische Truppen„ angrif- fen“. Ein ie Sprecher gab anderer- seits bekannt, daß die Kommunisten nach Meldungen des Nachrichtendienstes am Frei- tag oder Samstag so weit sein werden, daß sie erneut mit aller Kraft angreifen können. An der Front kam es auch am Donnerstag zu keinen größeren Kampfhandlungen. Gele- gentlich stießen Spähtrupps zwischen den Li- nien zusammen, doch nirgendwo traten grö- Bere Einheiten zu Angriffen an. Auch die Tätigkeit der Flieger wurde durch Regen und eine niedrige Wolkendecke Stark einge- schränkt. 8 Von maßgebender Seite in Washington wurde erklärt, daß die USA das Ersuchen Südkoreas um Beteiligung am Friedensver- trag fur Japan, ablehnen werden, Eine Uber- gabe der Insel Tschuschima an Korea komme 1 nicht in Frage. g g Das koreanische Volk habe sich überhaupt nicht im Kriegszustand mit Japan befunden; 5 es sei vielmehr ein Teil Japans gewesen und hätte zu seinem militärischen Potential beige- tragen; die USA hätten die Interessen Ko- reas genüg end berücksichtigt, indem sie ihm die Selbstendt eit gewährten. Die Forderung i einer Ubergabe Fschuschimas sei unbegrün- det, da die Insel von 50 000 Japanern und 30⁰⁰ 1 1 Koreanern bewohnt N — Keine Senkung der Besatzungskosten Schäffer verhandelte mit den Alliierten— Bonn plant ein Gesundheitsamt Boun(UP), Bundesfinanzminister Schaf- fer erörterte mit alliierten Sachverständigen eine Reihe von„technischen Finanzfragen“. wobei auch die Besatzungskosten diskutiert vrurden. In unterrichteten Kreisen glaubt man Grund zu der Annahme zu haben, daß Schäffer und die alliierten Finanzberater nicht über die Höhe der Besatzungskosten für das laufende Haushaltsjahr, sondern lediglich über den Umfang der Posten verhandelt ha- ben, die in den außerordentlichen Haushalt übernommen werden sollen. Die Bemühungen der Bundesregierung, die voraussichtliche Gesamtlast von rund sie- ben Milliarden DM Besatzungskosten im Rechnungsjahr 1951/52 zu senken, scheinen nach Angaben zuständiger Kreise gescheitert. Eine entsprechende deutsche Note soll nur unbefriedigend durch die Alliierten beant- Wortet worden sein. Offenbar seien die Alli- 2 jerten aber bereit, mit deutschen Sachver- ständigen über jene Lasten in Besprechungen einzutreten, die über den eigentlichen Be- Satzungskostenaufwand hinausgehen. Das Bundesinnenministerium hat alle er- forderlichen Vorbereitungen für die schnelle Bildung eines Bundesgesundheitsamtes ge- troffen, obwohl der Bundestag das entspre- chende Gesetz noch gar nicht verabschiedet hat, Dieses Bundesgesundheitsamt wird sich aus einer Verwaltungsstelle in Bonnn, einer Opiumstelle und den in Berlin verbleiben- des früheren Reichsgesundheits- Robert-Koch-Insti- tutes und der R alt für Boden-, Was- ser und Luft- zusammensetzen. Als n ist ein Bundesgesund- (med ische interessierter Mitgliedern ter Hohe Kommission billigt Anleihen Zur teilweisen Deckung der Besatzungskosten BOn n(UP). Die Hohe Kommission sich mit der Deckung eines Teils der B Zzungskosten durch eine Investition einverstanden erklz Sab ein Sprech Alliierten in Bonn beker Es handelt sich hierbei um jene Au ben. die zur irie von Gebäuden und II stallationen für die alli- ierten Truppen notwen werden und der Bundesregierung als Besatzungskosten auf- erlegt sind. Diese Kosten sollen im außer- ordentlichen Haushalt verbucht werden. Bundesfinanzminister Schäffer hatte inzwi- schen noch einmal mit Finanzsachverständigen der Alliierten Besprechungen über die neuen Besatzungskosten. Dabei wurde ihm mitge- teilt, daß die Finanzsachverständigen nicht er- Mmächtigt seien, über die Höhe der Besatzungs- lasten zu verhandeln. Die Beratung hatte auf Wunsch Schäffers zur Klärung der Finanzie- rungsmethoden des Betrages stattgefunden, der die Summe von 5,8 Milliarden DM über- steigt. Diese Summe ist bereits im ordent- lichen Haushalt aufgenommen und durch ent- sprechende Einnahmen gedeckt. Pie Bundes- regierung hat der Hohen Kommission schon Vor einiger Zeit mitgeteilt, daß dies der auberste Betrag sei, der im ordentlichen Haushalt verbucht werden könnte. Der Spre- cher der Hohen Kommission betonte in die- 5 sem Zusammenhang, daß die Besatzungs- kosten auf 6,595 Milliarden DM festgesetzt Worden seien. Dazu käme noch ein Uberhang aus dem letzten Rechnungsjahr. Granatwerfer für den Grenzschutz Einsatz auch als Bundespolizei— Bundestag soll Verdoppelung bewilligen Bonn(UP). Das Bundesinnenministerium halte eine Ausrüstung des Bundesgrenzschut- zes mit gepanzerten Fahrzeugen und Granat- Werfern für unerläßlich, um in schwierigen Fällen voll einsatzbereit zu sein, erklärte Staatssekretär Ritter von Lex vor Pressever- tretern. Granatwerfer halte man z. B. für not- wendig, um Barrikaden und andere Straßen- Sperren schnell überwinden zu können. Lex erläuterte die Gliederung des Bundes- grenzschutzes und wies dabei sozialdemokra- tische Vorwürfe einer„heimlichen Aufrüstung“ zurück, Der Grenzschutz sei eine Polizei und bleibe auch dem Innenministerium unterstellt. Sliedern sich in 12 Landabteilungen, eine See- grenzschutzabteilung und eine Bauabteilung. Die restlichen 1000 Mann sind mit der Pag Kontrolle beauftragt. Für je vier Landabtei- lungen sind in Bonn, Hannover und Nürnberg Mittelbehörden als vorgesetzte Instanzen ein- gerichtet. 8 der 12 Landabteilungen sind mit Lastkraftwagen, die anderen 4 mit Volkswagen usgerüstet. a Für den Fall größerer Unruhen sowie aus- edehnter Sabotageakte soll der Grenzschutz unter Berufung auf Artikel 91 des Grund- gesetzes auch außerhalb der für ihn vorge- schriebenen 30 Kilometer-Zone eingesetzt wer- dien. Dieser Artikel der Verfassung gibt dem Bund das Recht, im Falle der Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung die Polizei ein- Lusetzen. Damit würde der Grenzschutz in solchen Fällen als Bundespolizei“ in Aktion treten. Aus diesem Grund wünscht das Innen- nisterium auch die Verdoppelung des Grenz- chutzes auf 20 000 Mann. Eine Entscheidung 5 liegt beim 5 Der Bremer Sens tspf Kaisen e ch im Kraftwagen in Begleitung von Ver- retern des Senats und der Schiffahrt zu nach Rotterdam. 5 tellen der belgischen Regierung teilten Belgien den britischen Streit 0 migung zum Bau von militärisch. n Alter von 51 seine 9000 Mann der insgesamt 10 000 Grenzjäger. em Gegenbesuch des Rotterdamer e 5 e Stützpunkte in Belgien. Zusa räften n den Provinzen Limburg und Ettal(Oberbayerm), 8 Sherman berichtel Eisenhower Am Freitag Verhandlungen in London— USA schicken Sondermission nach Madrid EA TS OF) Der amerikanische Flotten- chef, Admiral Sherman, weilte am Donners tag in Paris, um Generel Eisenhower und andere amerikanische Persönlichkeiten über. Besprechungen in Madrid zu unter- richten. Auch mit dem französischen Marine- stabschef hatte er eine Unterredung. Am Freitag stehen Verhandlungen mit bri- tischen und amerikanischen Marinestabsof- Tiziereh in London auf dem Programm; von dort wird sich Admiral Sherman nach Nea- pel begeben, wo er mit Admiral Carney, dem Chef der amerikanischen Mittelmeerflotte, zusammentrifft. 5 Wie aus Washington verlautet, werden die USA in allernächster Zeit eine Sonder- mission nach Madrid entsenden, die dort die Einzelheiten der Uberlassung spanischer See- und Luftstützpunkte an die amerikanische Wehrmacht festlegen sollen, Ferner will die US-Regierung darauf dringen, daß der Au- BZenministerrat der Nordatlantikpaktstaaten zu einem möglichst frühen Termin zusam- mentritt, um zu versuchen, den Streit über Spanien zu schlichten und die Türkei und Griechenland als Mitglieder in den Pakt auf- zunehmen. Es kann nicht geleugnet werden, daß der um Spanien ausgebrochene Streit die bereite sehr gespannten britisch- amerikanischen Be- ziehungen ernstlich kompliziert hat. Man er- Wartet aber, daß Attlee versuchen wird, ohne zu einem dramatischen Schritt Zuflucht 2 nehmen, weiter zu„wursteln“. Im vergange- nen Herbst flog Attlèe nach Washington, um mit Präsident Truman zu verhandeln. Er hatte dabei nicht allzuviel Glück. Eine neue Reise nach Washington würde, wie seine Rat- geber betonten, sein politisches Ende bedeu- ten. Diese Ratgeber meinen, es sei jetzt an Truman, nach London zu kommen, wenn er verhindern will, daß Bevan die augenblick liche politische Führung in Großbritannien zu Fall bringt. Die USA hätten auf Anraten des Verteidi- gungsministeriums Verhandlungen mit Spa- nien aufgenommen, um restzustellen, inwie- Weit Spanien auf dem Gebiete der Verteidi- Zulig zur Zusammenarbeit bereit ist, erklärte Präsident Truman auf seiner allw öchentlichen Pressekonferenz. Die Spanien-Politik der SA habe sich in der letzten Zeit„in einem ge- wissen Grade geändert.“ Die Unterredung Admiral Shermans mit Genaralissimus Franco in Madrid habe aber nur„informatorischen Charakter“ gehabt. Truman lehnte es ab, sich zum Verlauf der Waffenstillstandsverhandlungen in Korea zu äußern. Auch die Frage, ob er eine baldige Entscheidung bei diesen Verhandlungen er- Warte, lieg er unbeantwortet. Spekulationen über den Ausgang der Verhandlungen wies er ab. Auch über die Glkrise im Iran wollte sich der Präsident nicht äußern. Francos neues Kabinett Nur vier Minister bleiben im Amt Madrid(UP). Die schon seit längerer Zeit erwartete Umbildung des spanischen Kabi- netts wird am Freitag bekanntgegeben. Sie dürfte folgende Zusammenstellung aufweisen Staatschef und Ministerpräsident: General Franco, Außeres: Artajo, Arbeit: Giron, Luft- fahrt: General Gallarza, Inneres: Perez, In- dustrie und Planung: Planell, Handel: Arbura, Offentliche Arbeiten: Graf de Vallellano, Ar- mee: General Grande(ehemaliger Komman- deur der„Blauen Division“), Marine: Admiral Moreno, Landwirtschaft: Cavestany, Justiz: Iturmendi, Finanzen: Llanos, Erziehung: Ji- minez, Unterstaatssekretär im Außenministe- rium: Navasques. Zwei der neuen Minister— Graf de Val- lellano und Iturmendi sind prominente Monarchisten Nichts deutet jedoch darauf hin, daß Francos Beziehungen zu den Monarchisten irn Allgemeinen sich in letzter Zeit ge- bessert haben. Im Gegenteil soll es zwischen Franco und dem Thronprätendenten Don Juan jüngst zu Spannungen gekommen sein. Nur vier Minister des alten Kabinetts— die für Außheres, Inneres, Luftfahrt und Arbeit— Wurden ins neue Kabinett übernommen. —⁰ rj— Kommt de Gasperi wieder? Nenni distanziert sich von Togliatti RO m(UP). Der Präsident der italienischen Republik Einaudi hat jetzt zwei Tage lang mit den italienischen Politikern aller Schat- tierungen verhandelt, um den geeigneten Mann für die Bildung einer neuen Regierung zu finden. Unter ihnen befand sich auch Pietro Nenni, der Vorsitzende der linkssozia- Iistischen Partei. Diese Partei unterstützt zwar in der Regel die Kommunisten, doch hat Nenni diesmal der kommunistischen Forde- Tung nach Neuwahlen keine Sekundanten- dienste geleistet, sondern vielmehr dem Prä- sidenten mitgeteilt, daß seine Partei am lieb- sten einen Vertreter des linken Flügels der Christlichen Demokraten als Ministerpräsi- denten sehen würde. Vielleicht hofft Nenni, daß ein Regierungschef aus diesem Lager ihn mit ins Kabinett aufnehmen würde. Am Don- nerstag wird Einaudi seine Besprechungen fortsetzen und dabei auch Außenminister Graf Sforza aufsuchen, der krank im Bett liegt. In politischen Kreisen erwartet man im- mer noch, daß Einaudi den bisherigen Mini- sterpräsidenten de Gasperi bitten wird. wie- der die Bildung einer Regierung(seiner sie- benten) zu übernehmen. Nur ein Kandidat in Portugal Lissabon(UP). Admiral Guintao Mei- reles, der als einziger Kandidat der Oppo- sition an den am Sonntag stattfindenden por- tugiesischen Präsidentschaftswahlen teilneh- men sollte, hat seine Kandidatur niedergelegt. Damit steht nur der Kandidat der Regierung, General Francisco Higino Craveiro Lopes, zur Wahl. Meireles begründete seinen Verzicht mit der Feststellung, daß seitens der Regie- rung sowohl für die Stimmenabgabe als auch für die Stimmenzählung die notwendigen Si- cherheiten nicht gewährleistet worden seien. Flüchtlingscharta ohne Nürnberg Genf(UP). Die Flüchtlingskonferenz der UN kam überein, dem Ersuchen der Bundes- republik Rechnung zu tragen und aus dem Entwurf einer Konvention über den Status der Flüchtlinge eine Bezugnahme auf die Nürnberger Kriegsverbrecher prozesse zu ent- fernen. Dr. Jacob Robinson, der Delegierte Israels, protestierte gegen diesen Beschluß, den er als„den letzten Schritt“ einer Politik bezeichnete, mit der das Ziel verfolgt werde, Deutschland zu Vergeben, um es für den einen oder anderen der 2 Wei Blocks der Großmächte zu gewinnen. * . 5—— Finnlands zweites Nachkriegsparlament schließt am Freitag seine Sitzungsperiode. Das am 2. Juli neugewählte Parlament wird am darauffolgenden Mittwoch zusammen. treten. Sir David Kelly, der britische Botschafter in Moskau, wird wegen Erreichung der Al- tersgrenze in den Ruhestand treten. Als mög- licher Nachfolger wird Sir Alvary Gascoigne, seit 1946 Großbritanniens Vertreter in Tokio, genannt. Das Oberste 8 8 und das Büro des amerikanischen Oberstaatsanwalts, die bisher in Nürnberg ansässig waren, wer- den am 23. Juli in Frankfurt ihre Eatis e aufnehmen. General William Arnold der Chet der mi- litärischen Hilfsmission der USA in der Tür- kei, ist zu„dringenden„ nach Washington geflogen. Die sowzetische Reglerung hat Fi mland eine 3 von 177 000 1 für 2 5 Wenig Aussichten für Harriman Niemand macht Konzessionen— Iranische Panzer in Abadan Teheran(UP). Die Aussichten auf eine Beilegung der jranischen Olkrise durch die Bemühungen des amerikanischen Sonderbot- schafters Harriman schwinden mehr und mehr, da man auf beiden Seiten bisher zu keinen nennenswerten Konzessionen bereit War. Harriman führte am Mittwoch mit mehre- ren Politikern und ausländischen Diplo- maten Besprechungen, darunter den Vor- sitzenden beider Häuser des Teheraner Par- laments, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Hussein Ala und dem britischen Botschafter Sir Francis Shepherd. Wie inzwischen in Abadan verlautet, wird die Evakuierung des britischen Fachpersonals stetig fortgesetzt, jedoch soll eine kleine Zahl britischer Techniker in Abadan bleiben, damit die Raffinerie gegebenenfalls rasch wieder in Gang gesetzt werden kann. In den Straßen von Abadan erschienen zwei iranische Pan- zerwagen, nachdem der amtierende General- direktor der Anglo-Iranian Oil Company, Ma- son, die iranischen Behörden gebeten hatte, Wirksamere Maßnahmen zum Schutz der Eng- länder anzuordnen. Teheran(UP). Kasem Hassibi, der Ver- treter des iranischen Finanz ministeriums im Vorstand der Glindustrie, teilte dem amerika- nischen Sonderbotschafter Harriman mit, daß die iranische Regierung bereit sei, die Ver- handlungen mit Großbritannien wieder auf- zunehmen. Die Gewährsleute erklärten, Hassibi habe Harriman diese Mitteilung während einer Zu- sammenkunft des amerikanischen Sonderbot- schafters mit dem Glvorstand gemacht. Die Besprechung dauerte etwa zwei Stunden. Has- sibi habe aber erneut darauf hingewiesen, daß Iran nicht bereit sei, vom Grundsatz der Verstaatlichung der Olindustrie abzu- gehen. Harriman habe darauf gesagt, gegen den Grundsatz der Verstaatlichung habe er nichts einzuwenden,„weil die USA an der Unab- hängigkeit aller Länder interessiert sind“. Und er fügte hinzu:„Einen konkreten Vor- schlag habe ich nieht mitgebracht. Ich spreche nicht im Auftrag oder Interesse der Briten, sondern bin ausschließlich an einer kriedllichen Regelung dieses Zwists interessiert. Dies ist durch Verhandlungen möglich.“ Harrimaa habe ferner erklärt, der OI markt der ganzen Welt werde von einigen großen Gesellschaften kontrolliert, Worauf die Iraner ihm erwidert hätten:„Wir sind bereit, über den Glverkauf zu verhandeln — aber nur auf der Grundlage des Ver- staatlichungsgesetzes.“ Norman Seddon, der Hauptvertreter ler Anglo-Iranischen Erdölgesellschaft 1 ene ran, muß das Land innerhalb von fünf Tagen verlassen. Wie verlautet, müssen zwei briti- sche Techniker aus Abadan wegen angeb- licher Sabotage am Freitag ebenfalls den Iran verlassen. Der Polizeipräsident von Teheran, General Bagai, ist auf Anordnung von Ministerpräsi- dent Mossadeg seines Postens enthoben wor- den. Ihm wird vorgeworfen, nicht genügend Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in der e getrof- fen zu haben. 5 1 General Ramcke forderte bei einer Feier für Heimkehrer in Schleswig, die Entlas- Sung der letzten deutschen Soldaten aus kremden Kerkern, ehe von der Bundesre- gierung entscheidende Zusagen über einen deutschen FF. wer- 8 den. 5 Professor Dr. Karl Bräuer, einer der be- eee deutschen Finanz wissenschaftler, N am 16. Juli seinen 8 N 8 Es geht um die Köpfe der Kraftfahrer Soest(UP). Ein Soester Werkmeister hat für Autofahrer eine Sicherheitsvorrichtung geschaffen, durch die verhindert werden soll, 0 daß Fahrzeuglenker bei plötzlichem Abstop- pen des Fahrzeuges mit dem Kopf gegen die 1 1 Windschutzscheibe schlagen. Er fertigte ein g hauchdünnes Schutznetz an, das vor der 5 Windschutzscheibe befestigt werden und jeg- 5 lichen Druck auf das Glas aus dem Innern ö. des Wagens heraus abfangen soll. Das bereits ö 5 patentamtlich angemeldete Netz sôll eine Be- 5 lastung bis zu 50 Zentner ausgehalten haben. de Sicht und Bewegungsfreiheit werden angeb- 5 lich in keiner Weise behindert. 5 Gewerkschaft gegen zu hohe Löhne ur Berlin(UP). Der„Freie Deutsche Ge- B. Werkschaftsbund“(FDGB) der Sowjetzone w hat zahlreiche Privatbetrisbe angewiesen, die D Löhne für ihre Arbeiter und Angestellten auf 5 das Lohnniveau der volkseigenen Betriebe 1 herabzusetzen. In der Verfügung werden die. privaten Unternehmer beschuldigt, sie zahl- 4 ten bewußt höhere Löhne, um sich bei den di Arbeitern Liebkind zu machen, die Steuer S zu schädigen und damit indirekt den Fünf- jahresplan zu sabotieren. Westberliner Gewerkschaftskreise meinen hierzu, es sei wohl das erste Mal in der Geschichte, daß eine Gewerkschaft die Herabsetzung von Löhnen fordere. Ohrenstein vor deutschem Gericht? München(UP). Der amerikanische Lan- 5 N 5 1 1 5 5. deskommissar für Bayern, Shuster, teilte in einer Pressekonferenz mit, er habe dem bay- 25 rischen Landesrabbiner Dr. Karon Ohrenstein 1 1 angeraten, sich deutschen Gerichten zu unter- 1 stellen. Gegen den Landesrabbiner wurde be-* Kkanntlich eine gerichtliche Voruntersuchung 1 4 eingeleitet, weil gegen ihn der Verdacht des. Betruges vorliegt. Ohrenstein soll zum Scha- 1 den des württ.- badischen Staates die für Wie- dergutmachungsansprüche von 111 DPS not- wendigen Aufenthaltsbescheinigungen erteilt haben, deren Angaben gefälscht sind. Außer- dem soll Ohrenstein sich bei der Einfuhr von Liebesgabensendungen der Steuerhehlerei schuldig gemacht haben. 5 Verkehrsflugzeuge mit Atomantrieb Amsterdam U. Der Präsident der Königlichen Niederländischen Luftverkehrs gesellschaft(KLM), äußerte in einem Inter- view, daß der zivile Luftverkehr sich in etwa 10 Jahren nahezu ausschließlich auf Flug- zeuge mit Strahltriebwerken stützen werde. 1968 wird seiner Ansicht nach die Atom- energie zum Antrieb von Verkehrsflugzeu- gen verwendet werden. Plesman sagte u. a,, von der Gegenwart bis 1954 werde der Kol- benmotor weiterhin seine dominierende Stel- lung im Luftverkehr behaupten. Dann werde der Düsenantrieb langsam vordringen und mit ihm Reisegeschwindigkeiten von 800 Studenkilometern und mehr selbstverständ- lich werden. Wenn der passende Augenblick gekommen sei, werde auch die KLM. nicht 26gern, den Düsenantrieb bei ihren Flag zeugen einzuführen. Bis dahin könnten aber noch zehn Jahre vergehen Mississippi bedroht St. Louis Vor einer neuen Katastrophe— Kansas City beruhigt sich West Alton, Missouri(UP). Männer, Frauen und Kinder der kleinen Stadt West Alton schichten Tag und Nacht Sandsäcke auf die Uferdämme, da der Wasserstand des Missouri immer höher steigt. St. Louis, dicht unterhalb des Zusammenflusses von Missouri und Mississippi. trifft alle Vorbereitungen, 5 um sich vor dem Hochwasser zu retten. Tief- 5 gelegene Teile der Stadt stehen schon unter d Wasser. Mehrere Häuser mußten geräumt werden, Während bisher nur die Neben- 3 flüsse des Mississippi Hochwasser führten, 80 B F n hat die Flutwelle jetzt auch den Mississippi Selbst erreicht, so daß der„Ol Nn River“ 5 rapide zu steigen beginnt. Inzwischen kehrt Kansas City Wieder zum normalen Leben zurück. Eine sogenannte „Katastrophengesellschaft“ hat die Leitung der Aufräumungsarbeiten übernommen. ES gilt mehrere tausend Kubikmeter übelrie- chenden Schlammes zu beseitigen. Die Zahl der Toten der Uberschwemmungskatastrophe ist inzwischen auf 36 gestiegen. Nach den Angaben der Pionierabteilung in Kansas City wurden insgesamt 500 000 Personen eva- kuiert, von denen jedoch ein großer Teil wieder in seine Wohnstätten zurückgekehrt ist. Armähernd 800 000 Hektar Land standen unter Wasser. Viele tausend Stück Vieh sind in den unübersehbaren Uberschwemmungs- gebieten ertrunken. 5 Präsident Truman hatte mit seiner Frau und Tochter die Katastrophengebiete aus der Luft besichtigt. Nach seiner Rückkehr teilte er mit, daß er den Kongreß umgehend um 25 Millionen Dollar zur Linderung der Not bitten werde, Die Schäden in Kansas Eity und Umgebung allein werden jedoch auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt. Einige Sachverständige sprechen sogar von Schäden in Höbe von 2 Milliarden Dollar. Liberien hat den Kriegszustand mit Deutsch- land beendet. Präsident Tubman verkündete in Monrovia eine entsprechende Proklama- tion. Der Haushaltsausschuß des Bundestages bewilligte bei der Etatberatung des Bundes- verkehrsministeriums 275 400 DM zur Er- richtung einer zivilen Luftfahrtabteilung. Der DGB. vorsitzende Fette, stattete Bun- desarbeitsminister Storch einen Besuch ab. Dabei wurden aktuelle Wirtschafts- und so. zialpolitische Probleme besprochen Das zum Schutz der persönlichen Freiheit erlassene Gesetz trat mit seiner Veröttent. chung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Der Haushaltsplan Bremens wurde von de SPD gegen die Stimmen der CDU, P U KPD angenommen. Er ist ohne i 894,4 Aulllenen 8 1. und 1 5 vurde 3 * N ben, daß man die Mittel für Karls rube. Elf Süd westdeuts ehe Rundschau Ein Aufsehen erregender Fund Wollten US-Soldaten Dynamit verkaufen? Heidelberg(wb). In einem Feld der Nähe von Wilhelmsfeld im Landkre Heidelberg sind insgesamt 18 amerikanische Heereskisten mit Dynamit, wertvollen Medi- kamenten, Munition und anderen Gegenstän- den gefunden worden. Ein 13jähriger Junge hatte eines Abends an der Stelle, Wo später die Kisten gefunden wurden, etwa 20 ameri- kanische Soldaten bei Erdarbeiten beobachtet und sofort die Landespolizei verständigt. Beamte der Landespolizei gruben nach und machten dabei den aufsehenerregenden Fund. Die Gegenstände sind inzwischen von der amerikanischen Kriminalpolizei sichergestellt Worden. Nach den bisherigen Ermittlungen Wird vermutet, daß die Soldaten, die der Junge an der Fundstelle beobachtet hatte, die Gegenstände vergraben haben, um sie Später zu verkaufen. Besatzungsgeschädigte fordern Freigabe Heidelberg db). Der Heidelberger Verband der Besatzungsgeschädigten fordert in einer an die Hohen Kommissionen der Westmächte gerichteten Resolution die Auf- Bebung des Freigabestops für den durch die Besatzungsmächte beschlagnahmten Wohn- raum. Nach übereinstimmenden Erklärungen der Hohen Kommissare seien die Zwecke der Alliierten Truppen in Deutschland als Besat- Zungstruppen erreicht, heißt es in der Reso- jution. Damit sei der eigentliche Anlaß, Be- sSatzungstruppen und Dienststellen im Bun- desgebiet zu unterhalten, weggefallen. Vor sechs Jahren seien jedoch die Wohnungen und Häuser nur für diesen Zweck beschlagnahmt worden. Der Bau des Heidelberger Bahnhofs Heidelberg(wb). Finanzminister Dr. Frank betonte im Landtag, man dürfe seine Etatrede nicht so auslegen, als würde die Elektrifizierung der Bundesbahn und der usbau des Heidelberger Bahnhofes durch die Abgabe der Mittel des Arbeitsstocks an die Bundesanstalt endgültig gefährdet. Die Re- gierung lege auf die Weiterführung dieser Bauvorhaben besonderen Wert. Der Ober- pürgermeister von Heidelberg. Dr. Swart, Hatte zuvor erklärt, er könne es nicht glau- die Weiterfüh- rung des Bahnhofsneubaues in Heidelberg gestrichen habe. Dr. Swart betonte, daß die Bundesbahn bereits alle Aufträge für den Bahnhofsneubau vergeben habe. Eine ungewöhnlich milde Strafe Heidelberg dwb). Ein amerikanisches EKriegsgericht in Heidelberg hat einen ameri- kanischen Sergeanten wegen fahrlässiger Tö- tung und Fahrerflucht zu einer Geldstrafe von 600 Dollar verurteilt. Der Angeklagte hatte mit einem Personenauto zwei deutsche Radfahrerinnen mit großer Geschwindigkeit von hinten angefahren und anschließend Fah- rerflucht begangen. Eine der beiden Radfah- krerinnen, ein 21 Jahre altes Mädchen aus Eppelheim bei Heidelberg, war kurze Zeit nach dem Unfall ihren Verletzungen erlegen. Die beiden Mädchen waren vorschriftsmäßig e änder 8 Der ameri Kanische 5 konnte erst zehn Tage später nach dem festgenommen werden. Die Strafe von den im Gerichtssaal Anwesenden ls ungewöhnlich mild empfunden schwedische Haus- und Landwirtschaftslehrerinnen besuchten auf Einladung der nordbadischen Landesbezirk 1 die Stadt Karlsruhe. 1(Ib). Mannheim. Der„Rheinblock fünf“ der Mannheimer Lagerhäuser am Rheinkai, ein Setreide- und Stückgutspeicher, ist seiner Bestimmung übergeben worden. Er hat ein Fassungsvermögen von rund 1000 Ton- nen.(Iv). Baden-Baden. Auf der Strecke Baden- Oes-Rastatt wurde die Leiche eines Mecha- nikermeisters gefunden. Der Tote hatte sich von einem Zug überfahren lassen: die Mo- tive der Tat konnten bis jetzt nicht geklärt Werden.(lid). direktion für Landwirtschaft und Ernähr ing Daneben getippt Es ist wohl keine übertriebene Anmaßung, Wenn ich uns Journalisten zu den Geistes Arbeitern zähle, wenngleich es immer einige Leser gibt, die gegenteiliger Ansicht sind. Aber so ganz fern sind uns die manuellen Dinge doch nicht. Die Zeitung ist ja nicht nur ein geistiges, sondern auch ein technisches Produkt. Und schließlich erfordert es unser Beruf, mit allen Schichten der Bevölkerung Kontakt zu halten, sie bei ihrer Arbeit zu beobachten. Wobei man eine ganze Menge lernen kann. Zum Beispiel die Erfahrung, daß mitunter in einem Schmied oder Bau- arbeiter mehr gesunder Menschenverstand Wohnen kann als in manchem Parlamenta- Tier. Es wäre darum kein Fehler, wenn die so- genannten Geistesarbeiter nicht nur mit der Füllfeder oder den Tasten einer Schreib- maschine umzugehen verstünden. Wenn sie den Bleistift einmal mit Hammer oder Säge, das glatte Papier mit einem rauhen Brett ver- tauschen und die Hand nicht nur zum Do- zieren, sondern auch einmal zum, Holzspalten erheben würden. Aus diesem guten Grunde bastle ich nicht nur, an Leitartikeln und Lo- kalplaudereien, sondern auch i Haushalt. Wenn die Lichtleitung nicht funktionier Kochtopf gelötet werden muß, ein B locker geworden ist oder ein gestaffelte teenbrett mein Fenster zieren soll. Dazu gehört jedoch das erforderliche Werk- zeug. Und solches zu kaufen, schickte ich kürzlich meine Frau zum Eisenhändler. Sie erledigte meine Wünsche zu meiner vollen Zufriedenheit. Als Rechnung las, weiteten sich m maßlosem Erschrecken: meine F auch ei Drahthaarbürste erstanden. E Setzt stürzte ich in die Küche, um zu fr seit wann es Mode sei, diese rose Wäschepikanterien aus Eisengeflecht herzu- stellen und ob sie neuerdings solche Unter- stützung nötig habe. Da zog sie lachend aus der Einkaufstasche— eine Drahthaarbürste. Erleichtert atmete ich auf: Die Bürste war nur ein unfreiwilliger Scherz der rechnung- schreibenden Stenotypistin. Jodokus Kak- ich jedoch die mitgebrachte ine Augen in Au ha ttèe u. da. ut Ne twe mit einer Flasche e Neuenburg am Oberrhein(UP). We- gen„akuter Geldverlegenheit“ ermordete der 32 Jahre alte Metzger Franz Elsäßer die 52 jährige Witwe Maria Zitter, Inhaberin eines Kolonialwarenladens in Neuenburg. Elsäßer, der wenige Stunden nach der Tat dank der Mitarbeit der Bevölkerung verhaftet wurde, ist geständig. Er batte die Frau nach einem Scheineinkauf gewürgt, mit einer Wein- Hasche niedergeschlagen und ihr mit dem abgeschlagenen Flaschenhals die Halsschlag- ader aufgeschnitten. Seine Beute waren ganze 60 DM, die er der Ladenkasse ent- nahm. Elsäßer zeigte bei der Gegenüberstel- lung mit der Leiche keinerlei Gemütsbewe- gung. Wie die Freiburger Polizei bekannt- gibt, ist dies der 31. Mord, der seit 1945 in Südbaden verübt wurde. Bis auf zwei Fälle sind alle Morde aufgeklärt. Karlsruhe. Beim Rangieren erhielt ein 62 jähriger Eisenbahnbeamter von einem abrollenden Waggon einen so heftigen Stoß gegen die Brust, daß er den erlittenen Ver- letzungen erlag(SWS). Hei delber g. Die Technische Hochschule Darmstadt hat dem ehemaligen Vorstands- mitglied der Brown, Boverie und Cie AG., Dr. Ing. Heinrich Meyer-Delius die Würde eines Ehrendoktors verliehen. 5(Ib). Heidelberg. Die im„Handschuhs- heimer Schlößchen“ und in der„Tiefburs“ eingerichtete Jugendherberge beging ihr 30— jähriges Stiftungsfest. Sie verfügt gegen- Wärtig über 282 Betten.(lb). Weitenau bei Freiburg. Zwei Tage lang wurde in Weitenau ein zehnjähriger Bube von seinen besorgten Eltern und den Nach- barn gesucht. Am dritten Tage erst fand man den Rnaben auf dem Heubsden des elter- lichen Anwesens in— tiefem Schlaf.(SWE). Eine muſikaliſche Feierſtunde mit erleſenem Programm ö Würdiger Abſchluß der leaſt— dieſes große engliſche Sprichwort als primärſtes Zeichen über der muſikali⸗ ſchen Feierſtunde am kommenden Sonntag, die von der Liedertafel im Vereinshaus veranſtaltet, der Ehrung Max Adams gewidmet iſt. Zuletzt, aber nicht das Letzte, dieſe deutſche Uebertragung kennzeichnet in deutlicher Weiſe dieſe Feierſtunde, denn Max und viel ſteht wohl Laſt not gebrauchte Adam, deſſen Perſon wir bereits in aus⸗ führlicher Weiſe anläßlich des Tages, an dem er wirklich ſein 25⸗jähriges Jubiläum beging, würdigten, iſt ſeit 25 Jahren der mu⸗ ſikaliſche Leiter der Seckenheimer Liedertafel, die ihm nun am Sonntag als der wirkliche Ehrenträger als Letzter der von ihm betreu⸗ ten Vereine gratulieren kann. Aber wie dem auch ſei, die Liedertäfler wiſſen, daß der Schluß und der Grund die weſentlichſten Merkmale des Willens enthalten und deswegen haben ſie, natürlich durch die Umſtände be⸗ dingt, ihre Ehrung zum Letzten aufgehoben, um ſie in würdigſter Weiſe zu begehen und ihrem Chorleiter, der ſie wirklich und wahr⸗ haftig von Erfolg zu Erfolg führte, zu gra⸗ im Schifferkinderheim Seckenheimer Stunden für die Frohe Die neue Leitung des Schifferkinderheims iſt ernſthaft bemüht, in engeren Kontakt mit den Seckenheimern zu kommen. Es will kein Fremdkörper in unſerem Vorort ſein, ſondern als ein lebendiges an den Geſchicken Secken⸗ heims anteilnehmendes Glied teilnehmen. Zu dieſem Zweck ladet dieſes Heim auf kommenden Sonntag, den 22. Juli, nach⸗ mittags um 14 Uhr alle Seckenheimer zu „Frohen Stunden im Schifferkinderheim“ ein. Im erſten Teil des abwechflungsreichen Programms werden die Kinder mit Muſit, Geſang und einem Märchenſpiel im Saale und im zweiten Teil mit Singſpielen und Reigen im Freien aufwarten. Der dritte Teil wird alle Beſucher bei Kaffee und Ku⸗ chen zu einer zwangsloſen Gemeinſchaft im Saal vereinigen, um darüber hinaus auch näheres über die Aufgaben und Arbeiten des Heims zu hören. Die Heimleitung wür⸗ de ſich ſehr freuen, wenn die Seckenheimer ohne Unterſchied ſich recht zahlreich einfin⸗ den würden. * Wir gratulieren! Herr Peter Gruber, Landwirt, wohnhaft Staufenerſtraße 17, feiert heute ſeinen 90. Geburtstag. Der Jubilar iſt körperlich und geiſtig noch ſo Ehrungen für Max Adam. tulieren. In dieſer Stunde werden ſicher alle jenen Erinnerungen wach, die ſich nicht nur an die Erfolgſkala der Liedertafel anknüp⸗ fen laſſen, ſondern in gleichem Maß den Gen bildlichen, denn in den 25 Jahren ſeiner Wirkungszeit in Seckenheim liegt an ſich der ſteile Aufſtieg ſeiner geſamten muſikaliſchen Perſönlichkeit. So nimmt es ſchließlich nicht wunder, daß die muſikaliſche Feierſtunde um den im Mit⸗ telpunkt ſtehenden Ehrungsakt ein Programm gruppiert hat, das wirklich erleſene Perlen aus dem großen Schatz unſeres 1 Liedſchaffens birgt. Eingeleitet wird die Vor⸗ tragsfolge, die in geſchickter Weiſe ſoliſti⸗ ſche und choriſche Darbietungen vereint, von Neumanns„In Epiphania Domini“, jenem Chor der ſoviel an Empfindungskraft in, ſich birgt. Gefolgt von drei Schubertliedern, die Gertrud Jenne in gewohnter Meiſter⸗ ſchaft zum Vortrag bringen wird, denen zwei Schubertchöre mit einem Tenorſolo und Kla⸗ vierbegleitung folgen werden. Sopranſolis von Richard Strauß wechſeln dann mit ei⸗ nem bunten Strauß volkstümlicher Lied⸗ ſätze, deren Letzter durch Hornbegleitung un⸗ terſtrichen wird. Nach dem Ehrungsakt aber bildet die mehrfach genannte„Motette“ und das„Trutzlied“ von Willy Sendt in der Darbietung von uber 300 Sängern, die aus der Liedertafel 1840 Mannheim und der Seckenheimer Liedertafel, der Teutonia Feu⸗ denheim, wie dem Sängerbund Käfertal zu⸗ ſammengeſetzt ſind, den krönenden Abſchluß der Feierſtunde. Ein Abſchluß, der wahr⸗ haft die Aufgeſchloſſenheit des und des Chores in feinſter Weiſe demon⸗ ſtrieren kann. Nach dem geſchloſſenen Programm der Feierſtunde wird in frohgelockerter Form anſchließend ein Sänger⸗Kommers gehalten bei dem die zahlreich erwarteten aus der näheren und weiteren Umgebung gar manch frohen Liedbeitrag in angeregter Unterhaltung bringen werden und ſo dem Ganzen einen feſttäglichen Anſtrich mit ern⸗ ſter und heiterer Muſe geben, der wirklich krönender Abſchlußtag eines Jubiläums für einen wahrhaft verdienten Muſiker und Chor leiter ſein wird. eee eee rüſtig, daß er die tägliche Feldarbeit ver⸗ richten kann. Der Hochbetagte läßt es ſich nicht nehmen, nach Feieraben,„ſogar ohne Brille“, ſeinen lieben und altgewohnten „Neckar⸗Bote“ zu leſen. Wir wünſchen dem Jubilar, der wohl einer der älteſten Ein⸗ wohner Seckenheims iſt, noch einen vecht ge⸗ ruhſamen und friedlichen Lebensabend. 8 Ein Ratgeber für die Reisenden Die Bundesbahn hat ein Kleines Heftchen zusammengestellt, das über die wichtigsten Beförderungsbestimmungen und Fahrpreise Auskunft gibt. Auch Fahrpreisermäßigungen sind darin verzeichnet, ferner Hinweise über Reiseerleichterungen, über die Benutzung von Schreibabteilungen, Gepäckbeförderung usw. Dies Heftchen(64 Seiten Umfang) ist bei allen größeren Fahrkartenschaltern ge- gen eine Gebühr von 10 Pfennig erhältlich. 5 2 Wettervorhersage Am Freitag vorübergehend wieder et s; Wolkiger, besonders in Nordostbaden, jedoch trocken. Tageshöchsttemperaturen in der Rheinebene um 27 Grad, in höheren Lagen gegen 25 Grad. In der Nacht wieder meist Klar, Abkühlung bis unter 15 Grad. Am Sams tag überwiegend beiter und warm mit Höchsttemperaturen über 25 Grad. 1 Winde wechselnder Richtungen. N v oN DORIS BSR Verlag Oertel/ Spörer. Reutlingen 39. Fortsetzung a Selbstverständlich würde er sie sicher- stellen, auch wenn er darum noch um Eini- ges kleiner und bescheidener beginnen mußte. Die Hauptsache blieb, daß der neue Betrieb durch und durch gesund War; denn er war nicht der Mensch, der dem Kampf aus dem Wege ging, im Gegenteil: Selber etwas aufzubauen reizte ihn ungemein. Ein hartes, arbeitsreiches Leben würde vor ihm liegen, das schadete nichts, nur eben— man sollte dazu nicht allein sein! Zwei Hände sollten neben einem werken und am gleichen i ehen, deen würde jede Mühsal zur Lust. Obwohl die Verkaufsvorbereitungen in aller Heimlichkeit vor sich gingen und Ulrich auch seine Mutter erst dann unterrichten wollte, Wenn sich ein positives Ergebnis abzüzeich- nen begann, entstand plötzlich in den Dör- kern das Gerücht, die Fabrik würde in andere Hände übergehen. Niemand wußte, wer diese ensationelle Nachricht aufgebracht hatte und Was daran Wahres War, aber jeder redete sie mit fliegender Zunge Welter. So gelangte sie ges auch zu Nori und erschreckte sie i 1 0 daß rich Solche 5 war immer arm gewesen, sie kannte nichts anderes; was aber mußte ein solcher Abstieg für Menschen bedeuten, die ihr Leben lang aus dem Vollen gewirtschaftet hatten? Eines Tages— es war darüber Frühling geworden— war es so weit, daß Ulrich seine Mutter einweihen konnte und mußte. Sie verbrachten einen ganzen Vormittag mitein- ander in seinem Privatbüro, und wer daran vorüberging, konnte wohl Frau Amreins kassungsloses Weinen herausdringen hören. Gegen diese Nachricht schien selbst der Tod ihres Mannes ein erträglicher Schlag; sie hatte plötzlich das Gefühl, daß man ihr, der alternden, alleinstehenden Frau, buchstäblich den Boden unter den Füßen fortziehe. Die Fabrik und das Haus verkaufen, sich nur auf eine kleine Stadtwohnung beschränken und aus einem genau festgelegten, nicht über- mäßig üppigem Einkommen leben zu müssen, das waren ungeheure Zumutungen für die verwöhnte und standeseitle Frau. Ulrich brauchte viel Zeit und Geduld, um ihr Klar- zumachen, daß ihr künftiger Lebensstil noch immer weit über den der großen Masse hin- ausragte, und daß dieser radikale Schnitt im Grunde barmherziger war, als ein allmäh- liches, totales Abbröckeln der jetzigen Herr- lichkeit, Wie er es als e voraus- sehen mußte. Am Nachmittag kam der Anke 0818 An- Walt aus Basel und redete nun auch seiner- seits so lange auf die verängstigte Frau ein, bis sie ihrem Sohne Vollmacht gab, auch in ihrem Namen den Verkauf rechtskrättis vor- zunehmen. Nun ging alles Schlag auf Schlag. Die Be- auftragten des Syndikats erschienen an einem nden 1 und bevor die neue An- und Fabriken hatten aufgehört, Amreinschei Besitz zu sein. 5 Ulrich, der nur das Notwendige getan und dieses gut getan hatte, hielt bei seinen über- reizten Nerven das endlose Weinen und Jam- mern seiner Mutter nicht mehr aus und floh. Er selbst hatte das Gefühl, von niederziehen- den Ketten befreit zu sein, als er den Höhen zuschritt und oberhalb des Dorfes in den Wald bog, der im Begriff war, sich mit dem ersten österlichen Grün zu schmücken. Wie Viele Jahre war er nicht mehr durch einen Wald gegangen und hatte seine feierliche Stille auf sich wirken lassen! Im Dahinschrei- ten wurde er ruhiger, und seine natürliche, aus dem Bewußtsein unverbrauchter Kraft schöpfende Zuversicht gewann wieder die Oberhaid. Er hatte einen durch und durch faulen Betrieb abgestoßen und ihn in Hände gegeben, die ihn zu sanieren fähig waren. Kein einziger Arbeiter würde dabei sein Brot verlieren. Der Erlös aus dem Verkauf mußte nach Lage der Dinge als günstig bezeichnet werden. Seine Mutter Würde auf Lebenszeit gesichert sein und keine Not leiden, ihm aber blieb genug, um sich in kleinerem Rahmen von neuem selbständig zu machen. Wo War in dieser klaren Rechnung eigentlich ein Wirk- licher Grund zur Klage? Zum ersten Mal seit * er die Fabrik übernommen hatte, fühlte sich Ulrich als freier Mann, nur dem eigenen Ge- Wissen verantwortlich, aus den Bindungen seines Standes und den Vorurteilen seiner Familie gelöst, auf der er viel zu lange hatte Rücksicht nehmen müssen. Er würde in Kürze dieses Tal verlassen, nicht ohne. 8 iter. Hochwasser verdankte er es, daß ihm über mühevoll dazu, dennoch empfand er ihn, so keinen seiner Schritte missen mögen. gegengehen zu Wollen, Wieder Sing. N. 818 tete Nori, dieses tapfere, aufrechte Menschen- kind, das für einen, der dem Kampf entgegen- ging, die ideale Gefährtin war; tüchtig, an- spruchslos und treu. Sie hatten bisher, jedes für sich, ihre Liebe getragen, wie eine bitter- süße Gabe des Schicksals, ohne Glanz und ohne Hoffnung. Das war nun vorbei. Er würde mit Nori auswandern, vielleicht nicht gerade nach Südamerika. Mit ihr zusammen würde er das neue Leben anpacken und meistern, mit ihr die Heimat in die Ferne tragen, in inrer Zunge reden und re alten Gebrauche Pflege Tlef unter ihm rauschte die Birs, die Un- ermüdliche. Ihr und ihrem ungebärdigen Noris Wert und Wesen die Augen aufgegan- gen waren—, in jener düsteren Nacht vor Jahren. Weit war sein Weg gewesen und nahe am Ziel, als wunderbar, und er 1 Im Lienert-Häuschen erregte Ulrich Am- reins Auftauchen keine geringe Verwirrung. Der Vater war nicht da, den Gast willkom- men zu heißen, und Nori War vor einer Vier-. telstunde in die Kantine zum Einkaufen ge- gangen. Susi kühlte sich daher erleichtert, als er mit dem Bemerken, der Schwester ent. rig auf sein 7 h 1 Hand ein Prallgefülltes Netz, preſite sie einen großen B ö Weg Max Adams mit verſinn⸗ Chorleiters Vereine * Rheinschwaben Ein viel mißbrauchtes Volk Walafrid Strabo, der berühmte Abt des Be- nediktinerklosters auf der Reichenau, schrieb im 9. Jahrhundert den Satz:„Alemannen oder Sueben— es sind zwei Namen für ein Volk Alemannen nennen uns die benachbarten Völker, welche Lateinisch reden— Schwaben nennen uns die Nichtlateiner.“ Diese histo- Tische Wahrheit stellt August Lämmle an die Spitze einer Betrachtung über Volkstum und Heimat in Baden und Württemberg. Er be- Tührt damit ein Thema, das in unseren Tagen Aktueller ist denn je, nachdem dieses Volks- tum zur Entscheidung aufgerufen wurde, ob es sich zur alten Heimat und zu seinem ge- Schichtlichen Erbe bekennen will. Es ist ohne Zweifel ein Irrtum in engen Horizonten befangener Politiker, wenn sie heute den Anschein zu erwecken suchen, als ob dynastische Hausmächte oder die Willkür fremder Gewalten ein Staatsbewußtsein zu Prägen vermöchten, das in Jahrhunderten keine Wurzel fand. Die Söhne einer Familie mögen wohl im Leben getrennte Wege gehen und sich auch verschiedene Namen beilegen lassen, aber das Erbe ihres Blutes und ihrer Herkunft wird doch immer stärker sein als jede eingebildete Individualität, wenn das Schicksal an ihre Existenz greift. Anders Sollte es auch nicht sein zwischen den Bade- nern und Württembergern, die ein Jahrtau- send lang unter einem Familiendach wohnten, is man ihr Haus durch Mauern in getrennte Zimmer teilte. 5 Seit rund 1500 Jahren sitzen die suebischen Stämme zwischen Vogesen und Lech, von den Hochpässen der Alpen bis an die Schwelle des Unterlandes. Franken und Bayern engten ihre Lebensräume; die Eidgenossen sprangen ab. Schwäbische Gaugrafen griffen nach fer- nen Kronen und sperrten ihr viel mißbrauch- tes Volk(wie Lämmle es nennt) in die Ge- hege fürstlicher Souveränität. Unter den Stau- fern entstand ein schwäbisches, unter den Zähringern ein alemannisches Land. Von den Vorder österreichischen Gauen aber streckte sich die Hand der Habsburger über Ober- Schwaben und den Breisgau bis an den Rhein. Erst 1512 fand der größte Teil dieses zer- Splitterten Gebietes wieder im„Schwäbischen Kreis“ zusammen, zu dem nach Lämmles in- teressanter Darstellung folgende Partikel ge- hörten: 20 Fürsten, Grafen und Herren, 24 Prä- laten und geistliche Stifter, über 30 Reichs- Städte. Darunter sind berühmte alte Namen: die Bistümer Konstanz und Augsburg, die Fürstabteien Kempten und Ellwangen, die Prälaten und Abte von Einsiedeln, Reichenau, St. Gallen, Marchtal, St. Blasien, Maulbronn, Hirsau, Bebenhausen, Ottobeuren, Weingar- ten; die Deutschherrn-RKommenderie Alsch- hausen— der Herzog von Württemberg, die Zähringer als Markgrafen von Baden-Baden, Baden- Durlach und Hochberg; die alten, be- rühmten schwäbischen Grafenhäuser von Für- stenberg(Urach), von Habsburg(der Kaiser), von Montfort, von Gttingen, von Zollern, von Königsegg, von Rechberg, von Thengen, von Waldburg, von Zimmern— die Reichsstädte Aligsburg, Ulm, Eglingen, Reutlingen, Heil- bronn, Gmünd, Fall, Lindau, Dinkelsbühl, Memmingen, Ravensburg, Wangen, Isny, Leut- Kirch, Wimpfen, Weil der Stadt, Pfullendorf, Aalen, Offenburg, Gengenbach, Kempten, Kaufbeuren, Uberlingen. Napoleons Tagesbefehl vom 19. Dezember 1805 fegte die alten Fürstentümer und das stolze Bürgertum der freien Städte von der Landkarte. Statt dessen zeichnete er in den schwäbischen Raum- ein Königreich Würftem- berg und ein Großherzogtum Baden. Künst- lch wurden damit staatliche Begriffe geschaf- ken, die nur politischen, aber nie historischen Sinn hatten. Wobl gab es seitdem 140 Jahre lang einen Württembergischen und einen ba- dischen Staat, aber nie ein württembergisches und ein badisches Volk. Noch vor fast hundert Jahren setzten die beiden Badener Eichrodt und Kußmaul vor „Das Buch Biedermeier“ die Datumsangabe: „Schwaben im Wonnemonat des Jahres 1853“, 8 und seinen Gedichten in Karlsruher Mundart gab derselbe Eichrodt den Titel:„Rhein- Schwäbisch“. Wie sinnvoll ist es daher, daß nun in der alten Markgrafenstadt Durlach, der Heimat Eichrodts, im Verlag A. Dups das Büchlein des Schwaben Lämmle erscheinen konnte, das wiederum eine Brücke schlägt über Grenzen hinweg, die nicht trennen, son- dern verbinden sollten,(„Ein viel migbrauch- tes Volk“— DM 1.—.) Zu einer Vereinigung Badens und Württem- bergs— so schreibt darin Lämmle, der mit dem empfindsamen Herzen eines Poeten Ge- ichte und Gegenwart unserer südwestdeut- Heimat durchleuchtete— bringt j ges mit. Durch eine Ver- 2 ärmer ohne einander. miteinander, Baden und Württemberg sind zwei organisch reicher ammengebörige und einander ergänzende Länder und Völker. Zusammen können sie leisten, was Schwaben schon einmal in der Weltgeschichte geleistet hat. Seinem Buch Biedermeier stelite Ludwig Eichrodt die Worte voran:„Gesegnetes Schwa- and, voll Obst und Wein, Schwaben und 82 berühmten Männern! Da ist kein Gau zu klein, er liefert der letzteren einige.“ Und August Lämmle rühmt den Schwäbischen Kreis:„Welch schöne Welt liegt hier vor uns, welcher Schatz an Kunst und Wissenschaft, Glanz und Macht und Geltung, wieviel per- sönliche Größe und welch gemeinsame Lei- stung unseres Volkes! Gott will nicht, daß Großes verloren gehe!“ Eduard Funk Wirtschaft Rekordernte für 1951 zu erwarten Vor allem gute Weizen-, Heu- und Zucker- Erträge Bei Fortbestand der günstigen Wetterlage ist in der Bundesrepublik in diesem Jahre eine Rekordernte zu erwarten, teilte die Abteilung kür Ernährung und Landwirtschaft der US- He kommission mit. Uber den Erträgen d gangenen Jahres dürfte der Ertrag bei Zucker und Futterrüben sowie Heu liegen. Da- 5 en werde der Ertrag der Roggenernte etwas hinter dem Jahr 1930 zurückbleiben. Die Rekord- getreideernte des letzten Jahres von 5,8 Millio- nen Tonnen dürfte auch in diesem Jahr erreich werden. Der Ertrag an Futtergetreide dürfte den vorjährigen Ertrag von 4,4 Millionen Ton- nen übersteigen. Bisher vorliegende Angaber über die Heuernte ließen erkennen, daß die Er- träge im Bundesgebiet mit Ausnahme Schles- wig- Holsteins hoch sein werden, Die Anbaufläche für Zuckerrüben ist in diesem Jahr mit 220 000 Hektar gegenüber 193 000 Hektar 1950 um 15 Prozent größer. Die Anbaufläche für Olfrüchte, einschließlich Raps, Rübsamen, Hanf Flachs und Senfsamen ist etwa auf dem Stand des Vorjahres von 53 000 Hektar geblieben. Dei Zustand der Frucht wird mit zufriedenstellend bis gut bezeichnet und ist, im ganzen gesehen etwas besser als im letzten Jahre. Die diesjäh- rige Kartoffelanbaufläche liegt mit 1,1 Millionen Hektar um drei Prozent unter dem im ver- gangenen Jahre. Sonderzüge nach Frankfurt Fahrpreisermäßigungen für die Herbstmesse Zur„Internationalen Frankfurter Herbstmesse“ vom 2. bis 6. September werden von der Deut- schen Bundesbahn Sonderzüge mit Wirtschafts- betrieb von den Ausgangsbahnhöfen Basel Bad Bhf.), Besigheim, Dortmund, Würzburg, Ulm, Idar-Oberstein, Karlsruhe und Pirmasens einge- setzt. Ein Flügelzug verkehrt von Schweinfurt aus nach Gemünden. Inhaber eines Messe-Aus- weises erhalten die Sonderzugkarte mit 60 Pro- zent Fahrpreisermäßigung bei allen Fahrkarten- ausgaben der Deutschen Bundesbahn und bei Allen Reisebüros mit amtlichem Fahrkartenver- kauf. Anschlußkarten mit 50 Prozent Ermäßi- gung werden auf eine Entfernung bis zu 100 Km ausgegeben. 5 Benutzer von fahrplanmäßigen Zügen erhalten gegen Vorlage des Messeausweises Sonntags- rückfahrkarten mit 33½ Prozent Ermäßigung. Für zuschlagpflichtige Züge sind die vollen Zu- schläge zu bezahlen. Die Benutzung von Fern- schnelltriebwagen ist zugelassen. Die Sonntags- rückfahrkarten gelten für die Hinfahrt vom 27. August bis 6. September, für die Rückfahrt vom 2. bis 9. September. Keine Vorfinanzierung der Investitionshilfe Der Zentralbankrat hat sich damit einverstan- den erklärt, daß die Bank deutscher Länder der Kreditanstalt für Wiederaufbau auf die Zins- einnahmen, die der Anstalt zum nächsten Ter- min zufließen, einen Vorschuß in Höhe von rund 100 Millienen DM gewährt, Die Bank deutscher Länder teilte ihrerseits mit, der Vorschuß werde die Weiterfnanzierung wichtiger Investitions- vorhaben in den Grundstoffindustrien ermög- lichen, Zu einer Vorfinanzierung auf Grund des von den gesetzgebenden Körperschaften noch nicht verabschiedeten Entwurfs des Investitions- Gesetzes für die Grundstoffindustrie sehe sich der Zentralbankrat nieht in der Lage. Neckar- Bote, Südd. Hebmatzeltung für Manuheim-Seckenhetse and Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg FHärdle Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabers oore sede, Manubelm-Secdtenbeim, Rerusbrecher 476 Sport und Spiel Rhein⸗Neckar⸗Odenwald⸗ Orientierungsfahrt des ASA. Am vergangenen Sonntag fand eine Rhein⸗ Neckar⸗Odenwaldorientierungsfahrt ſtatt, an der ſich unter den 248 Teilnehmern eine große Anzahl Mitglieder des hieſigen Motor⸗ ſportelubs befand, die mit Erfolg den neu gegründeten Club vertraten. Eine Minute vorm Start erhielten jeder von beiden Startenden die Startkarte, auf welcher ſich eine Anzahl Orte des Oden⸗ waldes als Kontrollpunkte verzeichnet be⸗ fanden, welche die Fahrer anzuſteuern hatten. In Mannheim beginnend waren die Orte über den Odenwald bis Mosbach verteilt, mußten erſt auf der Karte zurechtgelegt wer⸗ den und Mosbach als Kontrolle mit 30 Mi⸗ nuten Zwangspauſe als Ende der erſten Hälfte der Fahrt paſſiert ſein. Rappenau, Sinsheim uſw. bis Bretten, Bruchſal Luß⸗ hof bei Speyer, Walldorf, Friedrichsfeld waren die letzten Kontrollen vorm Ziel: Heidelberg. Sechs Stunden einſchl. der 30 Minuten Pquſe ſtanden zur Verfügung fü die insgeſamt 348 km ige Strecke. Jede über dieſe Zeit benötigte Minute achte einen Strafpunkt ein, wogegen das reſtloſe Auffinden aller Kontrollſtellen 490 Gut⸗ punkte einbrachte. Vom Motorſport⸗Club Seckenheim betei⸗ ligten ſich 10 Fahrer an dieſer Prüfung, und trotz der enormen Anforderungen an Fahrer und Maſchine konnten alle 10 Fahrer die Fahrt mit Erfolg beenden. Es erhielten bei der am Abend in Heide erg erfolgten Preis⸗ verteilung folgende Fahrer des Clubs Aus⸗ zeichnungen: i Klaſſe 500 eem: Kurt Neureuther, Secken⸗ heim(BSA), und Wilh. Durler, Rheinau (Matchleß) die Gold⸗Plakette. Klaſſe 350 cem: Gerd Rieſenacker, Seckenheim(Jawa) die Gold⸗Plakette. Klaſſe 250 cem: Gerhard Kühnel, Seckenheim(Jawa) Gold⸗Plakette. Peter Schmidt, Feudenheim Goldplakette, und Joſef Wettengel, Seckenheim(Ardie) die Silber⸗Plakette. Klaſſe 125 cem: Ger⸗ hard Arnold, Neuoſthheim(DW) Gold⸗ Plakette. Klaſſe 100 cem: Theo Bernhard Schwetzingen(NSU) Gold⸗Plakette, Peter Theiß, Neuoſtheim(NSU) Gold⸗Plakette, und Jürgen Netzer(NSli) Bronek⸗Plakette. Der Motorſport⸗Club Seckenheim hatte nicht nur die höchſte Beteiligungsziffer, ſon⸗ dern die erreichten Erfolge der einzelnen Fahrer waren für den Club ein J00goiger Erfolg. N f Münsters Turner treten in Mannheim an Die Turnriege des TSV Stuttgart tritt am Sams. tag in Mannheim beim TSV 1846 zu einem Kunst- turnkampf ah. Die Hauptstützen der Riege vor Münster sind die Gebrüder Wied. Mannheim; Spitzenturner ist Anna. Deutschland gegen Schweden Um den Davis-Pokal in Baastad Deutschland wird im Europazonen-Finale um den Davis-Cup vom 27. bis 29. Juli in Baastad gegen Schweden antreten, das sich durch eine 3:0 Führung gegen die Philippinen für die Schlußrunde qualifizierte, Die Schweden gewan- nen, nachdem sie bereits am Dienstag die ersten Einzelspiele gewonnen hatten, auch das ent- scheidende Doppel gegen die Philippinen. Hugo Koblet wird Spitzenreiter Drei der großen Favoriten kamen bei der 14. Etappe der„Tour de France“ auf die ersten Plätze. Den Sieg holte sich auf der 142 km lan- gen Etappe von Tarbes nach Luchon der Schwei- zer Hugo Koblet in 4:41,41 Std., zwei Radlängen vor dem Italiener Fausto Coppi. Dritter wurde in 4:43,45 Std. Bartali Utalien) vor dem Franzo- sen Lazarides. Koblet hat durch seinen Sieg in der heutigen Etappe die Führung im Gesamt- klassement übernommen. * 1 8 Müller darf Starosch nicht kommen lassen Peter Müller verteidigt am 22. Juli in Essen seinen Mittelgewichtstitel gegen den dortigen Lokalmatador Leo Starosch. Piets Dynamit in beiden Fäusten sollte dabei ausreichen, selbst einen hungrigen Leo auszupunkten. Aber Sta- rosch hat ein Training hingelegt, das selbst Ex- perten verblüffte. An Piet wird es nun liegen, seinen Gegner gar nicht erst kommen zu lassen. Fraus seinem — Canvas und wurde ausgezählt. Hechts Einspruch abgelehnt 8 g 5 Boxverbandes igen der US- jederlagen für samte deut- var. 1 Deutsch 1.87 m i jell nicht bekam und or, so daß er in 34,8 hen Studentenmeisters r 44100-m-Staffel 1 ner nicht stark Meister, Preußen Leichtathletikfest mit USA- Gästen Spitzenkräfte in Ludwigshafen am Start Leichtathletik Das große Leichitathletikfest des verbandes Pfalz fndet am Samstag, 17.30 Uhr, im Südweststadlion in Ludwigshafen statt. Es sieht auch deutsche Leichtathleten von Rang und Na- men am Start. Uber 100 Meter kam eine„Gala- zustande. In Fütterer(Karlsruhe), 0 (München), Sturm Ehönix Ludwigshafen), Spitzmüller Nordrach), Fuchs(1. Fe Kaiserslau- tern) sieht sich Goliday- Us einer starken Kon- kurrenz gegenüber. Zu diesen Startern kommen im 200-m-Lauf noch Gruber und Ruppert von Phö- nix Ludwigshafen. Uber 400 m wird es Wahr- scheinlich zu einem Zusammentreffen zwischen Ul- neimer Frankfurt) und Haas Nürnberg) kommen.. Auf der 800-mestrecke treffen sich Lehmann von Phönix Karlsruhe und Bonah(Werder Bremen), während sich im 5000-m-Lauf Kaindl(1860 Mün- chen), Scheibbs Frankenthal) und Eckeel n Ludwigshafen) treffen. in der 4 c100-m-St affe! gehen USA, Phönix Ludwigshafen 1. und 2. Mann-. schaft sowie Nordrach, verstärkt durch den Karls- ruher Fütterer, an den Start. In den Rahmen- kämpfen messen sich vorzügliche Kräfte des Nach-“ wuchses, und unter den Frauen befinden sich die hervorragenden Kurzstrecklerinnen Sander-Doma- galla Dinslaken) und Sönbuchner 6. FC Nürn- berg). besetzung!“ Walcott neuer Weltmeister R. o.-Sieg in der 7. Runde über Charles Jersey Joe Walcott, in Deutschland bekannt durch seinen Punktsieg über Hein ten Hoff in Mannheim, schlug im Titelkampf um die Welt⸗ meisterschaft im Schwergewicht den Titelvertei-⸗ diger Ezzard Charles in der 7. Runde k. o. g Mit dem Motto„Beharrlichkeit führt zum Ziel“ hat der 37jährige Vater von sechs Kindern bee fünften Ansturm den titel aller Klassen erobert, und dabei einem Mann geschlagen, der in den letzten vier Jah-“ ren nicht besiegt worden war, Walcott ist nach f seinem Sieg der älteste Mann, der jemals die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht errin-⸗ gen konnte.* Das Stadion der„Pirates“ in Pittsburgh schien unter dem qubel der 30000 Zuschauer zu bersten, die den Sieg Walcotts feierten. Der Kampf ver- lief bis zur sechsten Runde fast ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für den Herausforderer. Nach anfänglichem Abtasten ging die 1. Runde mit knappen Vorteilen an den Titelverteidiger.“ Die 2. und 3. Runde konnte Walcott für sich bu-⸗- chen. In der 3. Runde erhielt Charles auf einen linken Haken Walcotts eine klaffende Platz- wunde unter dem rechten Auge. Die 4. Runde verlief ausgeglichen, Beide Boxer konnten einige Treffer anbringen. Charles Konnte die 5. Runde durch wirksames Einsetzen seiner Rechten für sich gewinnen, während die 6. Runde fast ausge- glichen verlief. Waleott traf zu Beginn zwei Mal rechts, mußte gegen Ende jedoch selbst einige Treffer einstecken. 1 1 Das Ende kam in der 7. Runde. Charles wurde von einem linken Kinnhaͤken zu Boden ge. schleudert, versuchte hochzukommen, stand b „neun“ fast aufrecht, fiel jedoch erneut auf de Der Vorstand des Berliner lehnte die Revision des Urteils im Kampf Robinson— Hecht em 24. Juli ab. Der Vorstand führte aus, daß weder Robinson noch Hecht den Rampf durch die ungewollten Schläge des ehe- maligen Weltmeisters beenden wollten. Der Box- verband hat seinem Mitglied Hecht für die er- littenen Körperschäden einen zwei- bis drei- wöchigen Kuraufenthalt gewährt. Kurz— aber wichtig„ Der für Samstag in Mannheim vorgesehene Berufsboxkampftag des„Deutschen Boxrings“ 9 Wurde auf 28. Juli verschoben. 8 Der Belgier Rosseel hat die 15. Etappe der „Tour de France“ gewonnen, Die Etappe ging über die 213 km lange bergige Strecke zwischen Luchon und Carcassonne. 5 75 Der Württembergische Fußballverband hat sich um die Ausrichtung des für den 23. September 1951 geplanten Fußball-Länderspieles Deutsch- land— Osterreich beworben. Das Eänderspiel soll im Stuttgarter Neckarstadion ausgetragen wWerdlen, das bis zu diesem Zeitpunkt mit einem Rostenaufwand von 600 00% DM völlig renoviert sein wirg.. 1 7 Turnerbund„Jahn“. Sonntag um 10.30 Uhr Turnstunde für das Vereinsturnen in Offenburg. Niemand darf fehlen.— Restliche Melde-Quartiergelder und Fahrtgelder sind un- verzüglich beim Vereinsvorstand zu entrichten. [Vereins Kalender 1 5 San erb id 1865. Betr.: Große Schwarz waldfahrt itag, 22. Juli 1951. Die Teilnehmer unseres Aus- erden gebeten, sich zur Abfahrt um 6.00 Uhr ſohem den, ges treift 00% 9.50 Sonder- Angebot! Davon einige Beispiele: Sommerkleider Trägerschürzen„ 1.95 Damen- Garnituren„ 3.95 Herren-Sportsadko, flerren-Polohemden Herren-Arbeitsbemden, Sportwolle W. MEIER- II Hlaus für Bekleidung und Ausstattung e alast- Theater Seckenheim ab 24 9.50 22.50 6.50 6.50 2.95 100 gr„ — Freitag 20.30 Uhr] Samstag Spätv. 22.00 Uhr Samstag 20.00 Uhr Sonntag 19.00 Uhr Sonntag 16 und 21.00 Uhr Dienstag 20.30 Uhr Im Wirtshaus Zum goldenen Herzen 0 Oer Seelenbräu) pal Hörbigers humorvolle Schadspielkunst als Landpfarrer. Der ſagesanzeiger von Zürich! schreibt zu diesem Film: Schönster Erfo Missisippi-Exprel eee eee eee kin großer Farbfilm von 3000 Meter Länge. Eine Indiqnerprinzessin fi den Weißen ingenieur un opfert ihr Leben för ihn. Ein Spitzenfim aus romantischen Tagen. 5 Sonntag. 13.30 Uhr dugendvorstellun g seit — mino- Weltmeister- r Eda da 4. TT— „