SA Erscheint: abgeholt 1.70, montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzenle 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. den Monatsersten angenommen werden Greisliste Nr. J) Auf Nr. 117 Montag, den 23. Juli 1951 3.51. Jahrgang + Blick in die Welt Kommentare zum Tagesgeschehen Die Reihe der„ZKalten Kriege ist dieser Tage durch den sogenannten Milchkrieg be- reichert worden. Unter diesem Begriff wird die Tatsache verstanden, daß einige Bundes- länder— 50 z. B. die Hansestädte und Nord- rhein- Westfalen— sich bislang noch nicht dazu verstehen konnten, die ihnen von der Bundesregierung freigegebene Erhöhung der Milchpreise durchzuführen. Darob ist zwischen den Hansestädten— die als Stadtstaaten reine Verbraucherinteressen wahrnehmen— und den Bauernverbänden Schleswig- Holsteins und Niedersachsens mitten im Hochsommer ein eben der Milchkrieg, entbrannt. r zu so unschönen Erscheinungen eines Verbrauchsstr 8 Lieferstreiks von der VOII der eil andern Seite E der Strecke bleibt bei touren dieser Länderregierungen in Linie die Bundesautorität. Denn es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die nach mo- gem politischem Tauziehen schließlich ausgehandelte Milchpreiserhöhung neben ihrer sachlichen Notwendigkeit auf einem politi- schen Versprechen beruhte, welches der Bun- deskanzler im Rhöndorfer Agrarprogramm vor der GOfkentlichkeit den Bauernverbänden abgegeben hatte. Werden solche politischen Wechsel nun nicht eingelöst, so schwindet das Vertrauen in die Wechselunterschrift der Bundesregierung. Wechselproteste aber sind kein geeignetes Mittel, den Kredit zu stärken, Weder im wirtschaftlichen noch im politischen Leben. Eine besondere Abart des Milchkriegs ist sheben in Stuttgart beigelegt worden. Dort War die Landesregierung zwar bereit, ent- sprechend dem vom Bund gegebenen Rahmen den offenen Frinkmilchpreis um 2,8 Pfennig 16 Liter zuzüglich 1,2 Pfennig je Liter für die Erhöhung des Fettgehalts um 0,2% Fett her- aufzusetzen, d. h. also je Liter offener Trink- lch mit 3% Fettgehalt auf 40 Pfennig. Um die Verteilung dieser 4-Pfennig-Erhöhung entbrannte aber nun ein Krieg zwischen den Bauern, der Württ. Milchverwertung-AG. als rer Erfassungs- und Bearbeitungszentrale und den Stuttgarter Milchhändlern als Ver- tellern. Nach scharfen, öffentlich ausgetausch- ten„Notenwechseln“ besann man sich jedoch darauf, daß Erzeuger, Molkerei und Milch- handel insofern eine Familie darstellen, als sie allesamt gleichzeitig Aktionäre der WMV Sind. So entschloß man sich rechtzeitig, den Milchkrieg als internen Familienstreit zu be- trachten und ihn auch im Schoße der Familie zu liquidieren. Als Kompromiß kam heraus, daß sowohl die Erzeuger, der Milchhandel wie dle Molkerei einen abgestuften Anteil an der Preiserhöhung bekommen, um ihre nachge- wWiesenermaßen erheblich gestiegenen Unko- sten in etwa abdecken zu können. Das Aus- maß der Abstufung erläuterte Dr. Herrmann von der WMV vor der Presse in dem folgen- den humorvollen Bild: Alle drei Mitglieder der„Milchfamilie“ hätten eigentlich eine neue Hose nötig gehabt und auch erwartet; es habe aber für den Bauern nur zu einer Hose ohne Umschläge, für den Milchhandel zu einem Paar Knickerbocker und für die WMV nur zu elnem Paar Shorts gereicht! Wo der Humor so zu Hause ist, kann es nicht fehlen und man kann den streitenden Früdern an der Wasserkante nur empfehlen, sich ebenfalls lieber mit einem Paar Shorts zu begnügen, als eines Tages alle nackt herum- solchen Extre SETS lufen zu müssen. Denn auch Verbraucher und Erzeuger sitzen heute schließlich alle in einem Boot! ** Das neue Interzonen Handelsabkommen, welches in Berlin paraphiert, jedoch noch nicht ratifiziert worden ist, sieht auf jeder Seite Lieferungen im Werte von 482 Mill. Verrech- nungseinheiten(VE) vor. Eine Verrechnungs- einheit entspricht dabei im Bundesgebiet einer IM- West, in der Ostzone einer DM-Ost. Da- mit gilt im vertragsmäßigen Interzonenhandel praktisch Mark gleich Mark. Die Ostzone will unter dem Abkommen auf dem Agrarsektor Zucker für 20 Mill. VE, Brotgetreide für 6,5 Mill. VE, Futtergetreide und eiweißhaltige Kraftfuttermittel für 17 Mill. VE, pflanzliche Fette für 5,5 Mill. VE und Schweineborsten für 4,5 Mill. VE liefern, Dazu kommt noch ein Posten von 40 Mill. VE für sonstige land- Wirtschaftliche Erzeugnisse. Weiter bietet die Ostzone forstwirtschaftliche Erzeugnisse für 15 Mill, VE an, Andererseits will die Bundesrepublik an er- nährungs wirtschaftlichen Erzeugnissen für 10 Mill. VB Hopfen, für 2 Mill. VE Zucht- und Niutazvieh, für 50 Mill. VE Erzeugnisse der Fisch erischatt für 2.5 Mill. VE Tabak und „Fortschritte der Pariser Konferenz Interimsbericht über Plevenplan fertig London ist einverstanden Paris(UP). Die Delegierten der Bundes- republik, Frankreichs, Belgiens, Italiens und Luxemburgs gaben in Paris bekannt, daß sie auf dem Wege zur Einigung über die Bildung einer Europa-Armee, der auch deutsche Trup- pen angehören sollen,„wichtige Fortschritte“ erzielt hätten. Ein Kommuniqué der europäischen Vertei- digungskonferenz stellte jedoch zur gleichen Zeit fest, daß wichtige Fragen noch ungelöst geblieben sind und weiteres Studium erfor- derlich machen. Dem Kommuniqué kann Weiter entnommen werden, daß die Delegier- ten einen Interimsbericht fertiggestellt haben, der an die Regierungen geleitet wird. Bei der genannten Konferenz waren die USA, Groß- britannien, Kanada, Portugal, Norwegen und die Niederlande durch Beobachter vertreten. Die Haltung der britischen Regierung zur Frage einer Wiederbewaffnung Deutschlands wurde von Kreisen, die der britischen Hoch- kommission sehr nahe stehen, wie folgt zu- sammengefaßt: Ein deutscher Verteidigungs- beitrag muß in das gemeinschaftliche west- liche Verteidigungssystem unlösbar eingefügt Werden. Er muß von Deutschland bereitwillig und gemäß den verfassungsmäßigen Bestim- mungen geleistet werden. Damit allein wird bereits der Grundsatz der Gleichberechtigung anerkannt, da allgemein bekannt ist, daß nu Unter dieser Bedingung mit einem deutschen Beitrag gerechnet werden kann. Ein deutscher Verteidigungsbeitrag muß so gestaltet sein, daß die Gefahr eines neuen litarismus“ ausgeschlossen wird. Die britische Regierung stimmt nach Mit- teilung der gleichen Kreise ferner mit der Auffassung Washingtons überein, daß ein deutscher Verteidigungsbeitrag ein dringen- des Problem ist. Sie teilt gleichfalls die Auf- Fassung General Eisenhowers, dag Deutsch- land nicht gedrängt werden soll, bevor die richtige Atmosphäre vorhanden t; man glaubt jedoch in London aus verschiedenen Anzeichen schließen zu können, daß sich die ökfentliche Meinung in Deutschland eher gün- stig entwickelt. Das Ausmaß eines solchen Umschwungs in Deutschlands sei schwer ab- zuschätzen, aber jedes Zeichen eines positiven Fortschrittes werde in London begrüßt. Die Zeit sei jetzt gekommen, allgemeine Grundsätze in ein praktisches Programm über- zuleiten. Ubereinstimmung sollte unter ande- rem über die technische Lösung folgender Fragen herbeigeführt werden: In welcher Form soll ein deutsches Kontingent in das westliche Verteidigungssystem eingegliedert Werden, entweder durch direkte Unterstellung unter General Eisenhowers Oberkommando oder auf dem Weg über eine europäische Ar- für 30 Mill. VE sonstige land wirtschaftliche Erzeugnisse, ferner für 8 Mill. VE Erzeug- nisse der Holzwirtschaft liefern. Insgesamt bietet die Bundesrepublik für 102,5 Mill. VE land- und forxst wirtschaftliche Erzeugnisse, die Ostzone für insgesamt 108,5 Mill. VE an. 5 2 Auf einer Pressekonferenz wurde kürzlich dem Bundesernährungsminister Dr. Niklas die Frage vorgelegt, ob die Bundesregierung die Rhöndorfer Zusagen des Bundeskanzlers an die Landwirtschaft als erfüllt ansehe. Dazu erklärte Minister Niklas u. a.:„Der Ausgangs- punkt der Rhöndorfer Zusagen war die Tat- sache, daß die Preisverzerrungen auf dem agrarischen Sektor und zwischen diesem und den übrigen Sektoren der Wirtschaft endlich beseitigt werden mußten. Die Landwirtschaft War jahrelang gezwungen, bei ihren wichtig- sten Erzeugnissen mit gebundenen Preisen zu arbeiten, während die Preise in der übrigen Wirtschaft sich frei entwickelten. Dadurch ent- stand die furchtbare Schere zwischen Pro- duktionsmittelpreisen und Produktenpreisen. Vor allen Dingen mußte hier eine Korrektur erfolgen, weil die höheren Industrielöhne die Arbeitskräfte von der Landwirtschaft abzie- hen. Fast 200 000 Arbeitskräfte sind im Jahre 1950 wiederum der Landwirtschaft verloren- gegangen. Daß die Bundesregierung sich sehr ungern dazu entschlossen hat, die„ zu erhöhen, das brauche ich wohl nicht beson- ders darzulegen, Es ist immer noch so, daß nicht die Millionäre und Kommerzienräte die vielen Kinder haben, sondern die kleinen Leute. Und Milch ist ein Kindernahrungsmit- tel! Aber wir mußten hinaufgehen mit dem Preis, um unserer Landwirtschaft die Mög- lichkeit zu geben, weiter existieren zu können und um die katastrophale Landflucht zu be- seitigen.“ Für den Obst- und Gemüsebau sei ein Marktgesetz in Vorbereitung, erklärte Dr. Niklas, welches auch auf diesem Gebiet die notwendigen Maßnahmen für die gerade hier vorherrschenden kleinen Familienbetriebe ermöglichen werde. Dr. R. „expansiven Mi- mee, die dem Obersten Befehlshaber falls unterstehen würde? Welche Sta len das deutsche Kontingent sowie die einzel- nen deutschen Kampfverbände haben und wie Soll ihre Organisation beschaffen sein? Großbritannien habe im übrigen niemals grundsätzlich 5 deutsche Verbände in Di- Visionsstärke Stellung genommen, vorausge- setzt, daß sie in die Atlantikarmee eingeglie- dert werden. Mit britischen Einwänden sei auch nicht zu rechnen, wenn eine Einigung zwischen den betroffenen europäischen Län- dern erzielt und sichergestellt werden kann, daß eine europaàische Armee eine 1 1 leistungsfähige Organisation sein 5 habe in London volles Verständnis für ver- schiedene deutsche Bedenken und Be nisse. Aber jede Entscheidung bedeute ein wWisses Risiko. Wenn eine deutsche Ents dung davon abhängig gemacht werde, daß die Alliierten zuerst genügend Streitkräfte im Feld haben müßten, um eine bestimmte Linie mit absoluter Sicherheit behaupten zu kön- nen, dann müßte jedoch die ganze Entwick- Hung auf unabsehbare Zeit stecken bleiben. Man stimmt endlich in London völlig über- ein mit der Erklärung Mecloys, daß die Ver- teidigung so weit östlich wie möglich geführt werden müßte und daß mit einem deutschen Verteidigungsbeitrag eine Verteidigung weiter östlich möglich wäre als ohne deutsche Mit- Wirkung. Damit werde jedoch in keiner Weise die westliche Sicherheitsgarantie abgeschwächt, die bedeutet, daß bei jedem Angriff auf ein Gebiet, für das die westlichen Verteidigungs- kräfte verantwortlich sind, die Beistandsklau- sel des Atlantikpaktes wirksam würde. Westmächte organisieren Luftschutz London(UP). Die Chefs der Zivilver- teidigung der fünf Mächte des Brüsseler Pakts (Großbritannien, Frankreich, Belgien, Hol- land, Luxemburg) haben— wie offiziell mit- geteilt wird— auf einer mehrtägigen Kon- ferenz in London eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Luftschutzes vereinbart, um die Zivilbevölkerung im Fall eines Krie- ges vor Luftangriffen zu schützen. Dabei Wurde vor allem ein umfassendes Warnsy⸗ stem beraten.„ WII Admiral Sherman plötzlich gestorben Einem Herzanfall erlegen— Er wollte nochmals nach Madrid Neapel(UP). Admiral Forrest Percival Sherman, der Stabschef der amerikanischen Seestreitkräfte, ist am Sonntag in Neapel nach einem Herzanfall unerwartet gestorben. Er War 34 Jahre alt. Sherman befand sich auf einer Europareise, die ihn in der vergangenen Woche zuerst nach Madrid führte, wo er mit General Franco zu- sammentraf und mit der spanischen Regie- rung vorbereitende Verhandlungen über mi- litärische Abmachungen zwischen Spanien und den USA führte. Von Madrid begab sich Ad- miral Sherman zu General Eisenhower nach Paris und zu einem Besuch der britischen Admiralität nach London. In der Nacht auf Samstag flog er nach Neapel, um dort mit hohen italienischen Militärs und dem ame- rikanischen Admiral Carney, dem Oberkom- mandierenden der Atlantikpakt- Streitkräfte in Südeuropa, über die V Steidl des Mittel- meerraumes zu beraten. Auf dem Rückweg nach Washington wollte er am Montag noch- mals in Madrid Station machen, um weitere Einzelheiten der militärischen Arbeit Spaniens mit den USA zu besprechen, Vizeadmiral L. D. MeCormick ist beauftragt worden, provisorisch die Führung der ameri- kanischen Seestreitkräfte zu übernehmen. Mecormick war bisher Shermans Stellvertre- ter. Admiral Carney wird wahrscheinlich nach den USA gerufen werden, weil er wahrschein- lich die einzige Persönlichkeit ist, der Sher- man eingehend über seine kürzlichen Ver- handlungen in Spanien berichtet hat. Als Nachfolger Shermans werden in erster Linie die Admirale MeCormick, Carney, Radford und Fechteler in Frage kommen. Marschall Petain liegt im Todeskampf. Seine Arzte rechnen mit seinem baldigen Ab- leben. Prinz Bernhard der Niederlande traf auf dem Londoner Flugplatz ein. Königin Juliana wird ihm später folgen. Der Herzog und die Herzogin von Windsor werden mehrere Wochen Urlaub in St. Wolf- gang in Osterreich verbringen. Neue Vorschläge der Roten erwartet Diplomatische statt militärische Verhandlun- gen?— Gründe der Vertagung in Kaesong TOKIO(OP). Die chinesischen Kommuni- sten haben am Sonntag die von ihnen in Kae- song vorgeschlagene Tagesordnung bekannt- gegeben. Sie beschuldigen dabei die Alliier- ten, sich hartnäckig gegen die Einbeziehung des dritten Punktes, der Zurückziehung der ausländischen Truppen aus Korea, gestraubt zu haben. Radio Peking meldet jedoch, die Verhandlungen hätten zu„einem teilweisen Erfolg“ geführt. Eine endgültige Einigung sei aber letztlich durch die Weigerung der Alli- ierten, den Abzug der Truppen in die Tages- ordnung einzubeziehen, verzögert worden. Die Kommunisten bezeichnen dieèse Frage als „sehr wichtig als Garantie dafür, daß der Krieg nicht von neuem ausbreche“. Die von den Kommunisten vorgeschlagene Tagesordnung enthält folgende Punkte: 1. Praktische Maßnahmen für die Feuereinstel- lung und den Waffenstillstand. 2. Einigung auf den 38. Breitengrad als Demarkationslinie. 3. Rückzug aller ausländischen Truppen aus Korea. In Tokio laufen inzwischen Gerüchte um, wonach die Verhandlungen in Kaesong nicht Wieder aufgenommen, sondern auf höherer diplomatischer Ebene weitergeführt werden sollen. Die nordkoreanischen und die chine- sischen Delegierten haben am Samstag eine dreitägige Vertagung der Verhandlungen vor- geschlagen, um„Zeit zur Uberprüfung der von beiden Seiten vorgetragenen Vorschläge zu haben“. In amerikanischen Kreisen erwartet man, daß die Kommunisten nach Einholung von Instruktionen aus Peking und Moskau vielleicht neue Vorschläge machen werden. Die Hongkonger Zeitung„Takung Pao“, die gewöhnlich als das Sprachrohr der chinesi- schen Kommunisten gilt, schreibt, die Kom- munisten seien entschlossen, einen Waffen- stillstand herbeizuführen, selbst wenn sie da- zu Zugeständnisse in grundsätzlichen Fragen machen müßten. An der Front kam es zu mehreren Zusam- menstöhen zwischen Patrouillen und zu teil- weise heftigem Artilleriefeuer. Im Osten der Front wurden zwei kommunistische Vorstößhbe zurückgewiesen. Amerikanische Superfestun- gen führten von Okinawa aus Angriffe auf zwei Flugplätze in Nordkorea. In Tiefangrif- fen wurden die nach Pyongyang und Wonsan führenden Eisenbahnlinien mit Bomben be- legt. An der Ostküste beschoß alliierte Schiffs- Artillerie die kommunistischen Nachschubwege. USA fordern mehr Truppen Ernest A. Gross, der stellvertretende Chef- delegierte der USA bei den UN forderte deren Mitgliedstaaten exneut auf, mehr Truppen für N Korea bereitzustellen und die wirtschaftliche Unterstützung der in Forea kampfenden alliierten Truppen zu verstärken. ö Ein Transporter mit holländischen und gischen Truppenverstärkungen für Korea h Rotterdam verlassen. Das holländische Ron- tingent besteht aus 22 Offlzieren, 13 Unter- Offizieren und 215 Mannschaften. Die 1 Einheit hat 5 Offlziere, 19 Unteroffiziere and 155 Mannschaften.. Irans Armee unter amerikanischer Leitung 12 Militärinstrukteure und 9 Polizeioffiziere eingetroffen— Harriman bot Anleihe an Teheran G 8/UP). In Iran sind 9 ame kanische Polizeioffiziere sowie 12 militäris Instrukteure, an ihrer Spitze zwei Generale, eingetroffen. Der stellvertretende Genera- stabschef der US-Armee, General Ma Taylor, wird in Teheran erwartet. Aus gut unterrichteten Kreisen erfährt daß die Offerte Harrimans, Iran durch ein amerikanische Anleihe vor dem Staatsban- krott zu retten, beim Schah auf fruchtbare Boden gefallen ist. Der Schah hat seinersei eine ausreichende Sicherung seiner Situatio zur Bedingung gemacht, wobei er auf eine weitgehende Ausrüstung der iranischen Streit- kräfte mit amerikanischen Waffen besteht. Die iranische Armee besteht zur Zeit aus rund 160 000 Mann, die in 11 Divisionen auf- geteilt sind, mit Unteroffizieren und Offizieren an der Spitze, die nach dem amerikanischen Reglement ausgebildet werden und mit neuen amerikanischen Waffen umzugehen verstehen. Der iranische Ministerpräsident wies das Kriegsministerium an, den ehemaligen Poli- zeichef in Teheran, General Hassan Bagad, vor ein Kriegsgericht zu stellen. Die Regie- rung macht ihn für die Todesopfer bei den kürzlichen Demonstrationen verantwortlich, da er es versäumt habe, ausreichende Sicher- Hheitsvorkehrungen zu treffen, Der britische Botschafter überreichte dem iranischen Außen- ministerium eine Note, in der gegen die Be- schuldigungen protestiert wird, daß Agenten der britischen Olgesellschaft diese Unruhen angestiftet hätten. Im Glzwist ist es inzwischen zu keinen neuen Entwicklungen gekommen, außer daß die iranische Regierung dem Beauftragten der Anglo-Iranian Oil Company, Seddon, eine neue Aufenthaltsgenehmigung ausstellte; die bisherige war ihm vorige Woche entzogen worden. 8 Der britische Kreuzer„Mauritius“, der in den letzten Wochen vor Abadan im Schatt el Arab vor Anker lag, wurde durch den Kreu- zer„Eurvalus“ abgelöst. 880 „Am Anfang war das Handwerk“ Dr. Maier und Dr. Veit Ehrenmeister— 50 Jahre Handwerkskammer Stuttgart Stuttgart dw). In einer Festansprache zum 50jährigen Bestehen der Handwerks- kammer Stuttgart sagte Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, daß am Anfang der gro- Ben Industrieunternehmen des Landes immer die Werkstätte eines Handwerksmeisters ge- standen habe. Als Kernstück der praktischen Arbeit Handwerkskammern bezeichnete der erpräsident die Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses. ES sei weder Eigensinn der Deutschen, noch eine Animosi- tät gegen die Besatzung gsmacht, sondern eine Wohlbegründete, jederzeit beweisbare Sach- liche Uberlegung, wenn sich alle politischen Parteien entschieden für die Beibehaltung der obligatorischen Meisterprüfung aussprächen. Die Volkswirtschaft unseres Landes stehe und falle mit der Qualität. Wirtschaftsminister Dr. Veit, der seinen Krank urlaub unter- brochen hatte, betonte, dag auf dem be- sten Wege seien, zur alten Handwerksordnung Zurbee Zul gehren. Für ein Nachgeben der Be- gsmacht in dieser Frage seien sichere Anzeichen vor! en. Im Bundestag werde eine Novelle vorbereitet, durch die den Hand- Werkskammern ihre hoheitlichen Funktionen i werden sollen. Der Hauptge- der Handwerkskammer Stutt- e beklagte in seinem Rechen- richt die ungenügende Vertretung des 1 Ks in den Parlamenten. Die Arbeitsgemeinschaft württemberg-ba- Aischer Sterpräsident Dr. Maier und Wirtschafts Ster Dr. Veit zu Ehrenmeistern des wür Perg-badischen Handwerks. Den Geehrten wurden mit den Verleihungsurkunden Ehren- ringe mit dem Handwerkszeichen überreicht. Die Ringe sind von dem Gmünder Gold- schmiedemeister Professor Möhler angefertigt worden. Wird das Porto erhöht? Finanzielle Schwierigkeiten der Bundespost Bonn(UP). Die Möglichkeit einer Gebüh- renerhöhung im Postdienst wird in einer Verlautbarung des Bundespostministeriums Angedeutet. Das Ministerium nahm damit zu Presseberichten Stellung, die von einer beab- sichtigten Erhöhung der Portosätze um 25 Prozent wissen wollten. Die Erörterungen über den Haushalt der Bundespost seien So wird betont— noch nicht abgeschlossen. Es könne daher von den verantwortlichen Stellen noch nicht übersehen werden, ob der Notwendige Etat-Ausgleich durch Kredite her- peigeführt werden könne oder ob daneben noch Gebühren-Erhöhungen notwendig sein werden. Es lasse sich jedoch bereits jetzt er- Kermen, daß die durch Lohn- und Preissteige- Tungen eingetretene Kostenerhöhung nicht Allein durch innerbetriebliche Sparmaßnah- men ausgeglichen werden körme. Ferner müsse die Bundespost darüberhinaus noch mit wei- teren Belastungen durch die voraussichtliche Upernahme der Westberliner Post, sowie durch notwendige Wiederaufbau- und Erweiterungs- Arbeiten rechnen. 2,6 MIIliarden Soforthilfe Aus dem Soforthilfefonds Wurden bis zum 30. Juni 1951 insgesamt etwa 2,6 Milliarden DM gezahlt. Davon entfielen auf die Unter- Haltshilfe rund 1,2 Milliarden DM und die Hausratshilfe 417 Millionen DM. Ferner Wur- den vom Hauptamt für Soforthilfe 561 Mil- lionen für den Wohnungsbau, 229 Millionen ür den Existenzaufbau, 86 Millionen für die Flüchtlingssiedlung und 53 Millionen DM für die Ausbildungshilfe gewährt. Handwerkskammern ernannte Mini- ini Protest gegen militärische Ränge Stuttgart(P). Gegen eine etwaige Ein- führung von militärischen Rängen beim Bun- desgrenzschutz und bei der Bereitschaftspoli. Zel erhebt die Hauptabteilung Polizei bei dei Gewerkschaft Offentliche Dienste, Transpor und Verkehr in einem Memorandum scharfer Protest. Die Gewerkschaft erblickt in dei vom Bundesinnenministerium vorgeschlagenen Maßnahme„einen gefährlichen Versuch, au! ministeriellem Wege der allgemeinen Restau- ration Vorschub zu leisten“. Schumanplan oder Verzicht auf Europe Heidelberg dw). Staatssekretär Prof. Haällstein erklärte in der Heidelberger Stadt- Halle vor 1500 Zuhörern, es gebe heute nur die Alternative: Annahme des Schumanplanes oder Verzicht auf Europa. Der Entschluß der Bundesregierung, zur Idee des Schumanplanes ga zu sagen, entspringe der politischen Wirk- lichkeit der gegenwärtigen Situation, nämlich der Idee der Einigung Europas. Das nächste Ziel der Montan-Unien müsse notwendiger- Weise ein Wirtschaftspolitisches sein, nämlich die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, der nach rein wirtschaftlichen Gesetzen funk- Honieren müsse. Das Fernziel sei die poli- tische Föderation Europas. Die nationalen Werte der einzelnen Staaten müßten erhalten bleiben, Prof. Hallstein sprach auf Einladung der Industrie- und Handelskammern von Mannbeim und Heidelberg sowie der Wirt⸗ schaftshochschule Mannheim und der Univer- sität Heidelberg. Verständnis für Wehrbeitrag im Wachsen? Heidelberg dyb). Der Heidelberger CDI-Bundestagsabgeordnete Prof. Wahl er- klärte auf einer Kreisversammlung der CDU des Stadt- und Landkreises Heidelberg, das Verständnis für die Notwendigkeit eines deut- schen Wehrbeitrages habe in den letzten Mo- naten im deutschen Volke zugenommen. Die Uperzeugung, daß eine wirksame Hilfe des Auslandes nur dann zu erwarten sei, wenn Deutschland selbst zur Sicherung seiner Gren- zen beitrage, scheine sich mehr und 8 durchzusetzen. Bergunfall des Bundespräsidenten München(UP). Bundespräsident Heuss erlitt bei seiner Bergtour einen Unfall, Wo- 5 er sich sein rechtes Schultergelenk aus- te. Der Bundespräsident, der sich gegen- 5 1 5 tig zu einem mehrwöchigen Urlaub in . Oberbayern, befindet, muß nach Aus- sagen des behandelnden Arztes mehrere Tage 8 8 hüten. 5 Jordanien trauert um ahdufan Staatsbegräbnis am Montag— Sicherheits- maßnahmen der Regierung Amman(UP). Arabische Legionäre, die Gewehre über die Schulter sehängt. bewach- ten die Straße vom Flugplatz zum königli- chen Palast in Amman, in dem sich Staats- männer aus allen Teilen der Welt versam- melt haben, um dem ermordeten König Ab- dullah von Transjordanien die letzte Ehre zu erweisen. Die ganze Stadt— sie zählte 6000 Einwohner als Transjordanien 1921 zum Für- stentum erhoben wurde; heute sind es 150 000 — trauert um den Monarchen. Geschäfts- und Regierungsgebäude, Wohnhäuser, sogar die modernen Taxis, haben schwarz geflaggt. Die sterblichen Uberreste des Königs sind im Ragdan-Palast aufgebahrt. Sie wurden n Freitag nach Amman überführt, kurz nachdem der Herrscher am Eingang der Omar-Moschese in Jerusalem von einem jun- gen fanatischen Mohammedaner niederge- schossen worden war. Am Montag wird das Staatsbegräbnis stattfinden. Es wird auf das sorgfältigste vorbereitet. Nur Personen mit Sonderpassen dürfen das Gebiet um das Fa- miliengrabmal betreten. Regent Abdu] Illah von Irak, Abdullahs Neffe, fuhr am Sonntag zum Aufbahrungs- Ort. In einer persöalichen Botschaft an die United Press teilte er mit, daß er den Plan des ermordeten Königs Abdullah zur Schaf- fung eines„Groß- Syrien“ fortführen werde. In allen erabischen Ländern ist Staats- trauer angeordnet worden. Viele Staatsober- hnäupter, unter ihnen Präsident Truman und König Georg, sandten Beileidstelegramme Für die 15 000 Mann starke arabische Le- gion, die von britischen Offizieren ausge- bildete und befehligte Armee Jordaniens, ist eine Urlaubssperre verfügt worden. Die Be- setzung der Grenzposten wurde verstärkt. Arabische Legionäre durchsuchten die Alt- stadt von Jerusalem nach Mittätern des Mör- ders Mustafa Schukri Ascho. Der Großgmufti von Jerusalem, Haj Amin Al Husseini de- mentierte, daß ihm der Mörder König Ab- dullahs bekannt sei. Der Mufti betonte, dag seine Differenzen mit Abdullah rein politi- scher und niemals persönlicher Art gewesen Seien. Die jordanische Regierung hat strenge Maßnahmen getroffen, um eine Erhebung ge- gen den Regenten, Em Ir Naiv, im Keim zu ersticken, falls die Gegner dieses angeblich englandfreundlichen zweiten Sohnes des er- mordeten Königs sich zu organisieren ver- suchen. Molotow in Warschau Pieck bestätigt Oder-Neiße-Linie Warschau(OP). Der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident und ehemalige Außenminister, Molotow, erklärte in War- schau, Marschall Tito werde sich nicht lange halten können. wenn er seine Macht weiter- hin„durch blutigen Terror“ stütze. Molotow sprach vor 1500 Zuhörern im Nationalthea- ter in einer Feier, die am Vorabend des pol- nischen Nationalfeiertags veranstaltet wurde. An ihr nahmen auch der SED-Generalsekre- tar und stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Ulbricht, Sowietmarschall Schukow, sowie Delegierte aus acht volksdemokrati- schen Ländern teil. Molotow widmete den größten Teil seiner Rede einer Würdigung des polnischen Wie- deraufbaus und den sowjetisch- polnischen Beziehungen. Er sprach jedoch auch über Jugoslawien und die Kriegsgefahr, die durch die USA hervorgerufen werde. Der Präsident der Sowjetzone, Pieck, und räsident der Volkskammer. Dieckmann, ätigten in Telegrammen an den polni- Staatspräsidenten und an den Parla- den„Bestand der Frie- densgrenze“ und damit die Oder-Neiße-Li- Pieck und Dieckmann gaben in ihren unschen zum polnischen Nationalfeier- Erwartung Ausdruck, daß die„Frie- die Freundschaft beider Völker möge. n hat Schwierigkeiten, seinen Ver- ungen aus dem Handels- und Zahlungs- mit der Sowjetzone vom ver- schen mentspräsidenten Pflic abkommen gangenen Jahr nachzukommen. Ulbricht will sich daher bei seinem augenblicklichen Be- such in Warschau für eine Abdeckung der bohischen Verpflichtungen einsetzen. Vor 21- lem blieben die zugesicherten Steinkohlen- und bestimmte Erzlieferungen aus. Dadurch wird besonders die Schwerindustrie der So- Wjetzone gehemmt. Ruhige Wahl in Portugal Lissabon(UP). Das portugiesische In- nen ministerium schätzt, daß sich 78 Prozent der Wahlberechtigten am Sonntag an den Präsidentschaftswahlen beteiligt haben. Der Wahlsieg des Regierungskandidaten General Francisco Higino Craveiro Lopes stand be- reits seit Tagen fest, weil sein einziger Geg- ner, Admiral Manuel Quintao Meireles, auf seine Kandidatur verzichtet hatte. Zwischen- källe haben sich nicht ereignet. r— nr Aachener Heiligtumsfahrt beendet Feierliche Schlußprozession durch die Stadt Aachen(UP). Der päpstliche Nuntius, Erzbischof Münch, sowie Aachen, Metz und Straßburg zeigten am Sonntag etwa 50 000 Gläubigen zum letzten Mal bei der diesjährigen Aachener Heiligtums- fahrt die„Vier Großen Heiligtümer“. Die Reliquien wurden dann wieder in Seidentü- cher gehüllt, versiegelt und in den Marien- Schrein gelegt, dessen Vorhängeschloß nach Altem Brauch mit Blei ausgegossen wurde. Der Schlüssel wurde zerbrochen und je eine Hälfte dem Domkapitel und dem Oberbür- germeister übergeben. 14 Erzbischöfe, Bischöfe und Abte aus Deutschland, Frankreich, England, Gster- reich, Südafrika und Japan geleiteten am Nachmittag die beiden Reliquienschreine des Aachener Domes, das mit über 40 000 Perlen geschmückte Gnadenbild, die Karlsbüste und andere Kostbarkeiten des Domschatzes zum Abschluß der Heiligtumsfahrt durch die Stra- Ben Aachens. 20 000 Männer gingen in der feierlichen Prozession mit. Schützen aus dem gesamten Fheinland bildeten Spalier. De Gasperi sucht einen Kompromiß RO m(UP). De Gasperi soll einen Kompro- mißplan ausgearbeitet haben, linke Flügel seiner Partei bekanntgegeben Nat, daß er mit der erneuten Besetzung des Postens des Schatzministers durch Pella nicht einverstanden sein wird. De Gasperi will des- halb Pella einen Ministerposten obne Porte- feuille geben, damit er Italien auf internatio- nalen Wirtschaftskonferenzen vertreten kann. An Stelle Pellas soll der bisherige Finanz- minister Vanoni das Schatzministerium über- nehmen. Rense Mayer scheint Erfolg zu haben Am Dienstag Vorstellung im Parlament PaTrIS(UP). René Mayer, bisheriger fran- 2z068ischer Justizminister, hat den Auftrag zur Bildung einer Koalitionsregierung auf brei- ter Grundlage offiziell angenommen. Er be- gab sich zu Staatspräsident Auriol und teilte diesem mit, daß er am kommenden Dienstag die Nationalversammlung um deren Ver- trauensvotum bitten werde. Mayer führt seit drei Tagen Verhandlun- gen mit den führenden französischen Par- teien der Mitte sowie der gemäßigten Rech- ten und der gemäßigten Linken. Er will eine Koalitionsregierung unter Ausschluß der Kommunisten und der Gaullisten bilden. Es scheint ihm aber noch nicht ganz gelun- gen zu sein, mit seinen künftigen Koalitions- partnern völlige Upereinstimmung über die beiden grundlegenden Fragen der staatlichen Zuschüsse für Konfessionsschulen und der Lohnerhöhung für die Arbeiterschaft zu er- Zielen. Fr hofft aber, daß ihm die National- versammlung das Vertrauen ausspricht, das beißt, es müssen mindestens 314 Abgeordnete für Mayer stimmen, che er mit der tatsäch- lichen Bildung des 17. französischen Kabi- netts Seit Kriegsende beginnen kann. Außenminister Romulo gab bekannt, daß chen den Philippinen und den A Ver- handlungen über den Abschluß eines Ver- 0 e aufgenommen wurden. Eine Freundschaftsadresse für Berlin über- reichte der Leiter der Handelsabteilung der Stadt New Vork, Walter T. Shirley, dem re- glerenden Büngenmelster N Reuter. 1* die- Bischöfe von nachdem der England beschleunigt Luftrüstung Londoner Professor darf nicht nach Moskau London(UP). Premierminister Attlee sprach auf einer großen Bergarbeiterver- sammlung in Durham, wo er erklärte, daß Vorbereitungen für die Serienherstellung mo- derner Panzer und neuester Flugzeugabwehr- kanonen getroffen würden. Die Luftstreit- kräfte eihielten jetzt eine ‚erheblich höhere Anzahl von Flugzeugen“, Den Behauptungen, daß das britische Rüstungsprogramm zu um- Tangreich sei, müsse er entgegenhalten, daß es nach Auffassung der Regierung nur das umfasse, was„wir als unseren unumgäng- lichen Beitrag zu den Streitkräften für den Frieden erachten.“ Außenminister Morrison erinnerte daran daß die britische Aufrüstung eine Folge der Tatsache sei, daß die Sowjetunion ein Land nach dem anderen„geschluckt“ hätte. Es läge aber nicht in der Absicht Großbritanniens, das sowjetische Satelliten-System mit Gewalt zu bekämpfen. Jugoslawien werde voraus- Sichtlich 10 Millionen Pfund Sterling(rund 120 Millionen DM) von Großbritannien vor- geschossen erhalten, um die durch den Ver- lust seiner osteuropäischen Märkte entstan- denen Schwierigkeiten zu überbrücken. Ein britischer Wissenschaftler durfte eine „Freundschaftsreise“ nach der Sowjetunion nicht antreten. Zugleich ist ein Beamter des Außen ministeriums seines Postens enthoben worden. Bei dem Wissenschaftler handelt es sich um den Mathematikprofessor Dr. E. H. S. Burhop von der Londoner Universität, der zusammen mit 19 Mitgliedern der Gesellschaft für anglo- sowjetische Freundschaft nach Mos- kau fliegen wollte. Ein Sprecher des Außen- ministeriums gab als Grund für das Aus- reiseverbot an, daß die Reise gegenwärtig „nicht im nationalen Interesse“ liege. Der Be- amte im Außenministerium sei seines Po- stens auf Grund„gewisser Untersuchungs- ergebnisse“ enthoben worden. Francos Regierungsprogramm Verstärkte Rüstung und erhöhte Produktion Madrid(UP). Das Programm der neuen spanischen Regierung wurde der Presse von Informationsminister Salgado dargelegt. Vor Allem zielt es auf eine Stärkung der Streit- Kräfte zu Lande, zur See und in der Luft ab,„soweit diese mit Unterstützung des Aus- landes möglich ist“. Die Produktion strate- gisch wichtiger Rohstoffe werde erhöht wer- den, die Regierung werde ihr Augenmerk auf eme Stabilisierung der Preise, Erhöhung der industriellen und land wirtschaftlichen Pro- duktion und die Erweiterung des bisherigen Programmes öffentlicher Arbeiten richten. Auf außenpolitischem Gebiet werde sie die bisherige Politik freundschaftlicher Bezie- hungen zu Portugal und den amerikanischen Ländern weiter verfolgen,„besonders zu den- jenigen amerikanischen und arabischen Län- Gern, die durch ihr Blut, ihre Geschichte und mren Glauben mit Spanien verbunden Since 8 Ungarns Bischöfe leisten Treueid Budapest(UP). Die römisch-katholi- schen Bischöfe Ungarns haben der volksde- mokratischen Regierung den Treueid gelei- stet. Nach einer offiziellen Verlautbarung schworen ein Erzbischof, acht Bischöfe, vier TTilfsbischöfe und die Oberen von vier katho- Uschen Orden, daß sie der ungarischen Re- publik, dem ungarischen Volke und der Ver- fassung Treue halten werden. a In der Burgkapelle aufgebahrt Am Donnerstag Beisetzung des Kronprinzen Tübingen(UP). Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen wird am Donnerstag in der sogenannten Kronprinzengruft auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen beigesetzt. Die sterbliche Hülle des Kronprinzen Wil- helm von reußen ist am Samstag in einem schlichten braunen Sarg, der als Ver- schalung eines Zinnsarges diente, nach der evangelischen Kapelle der Burg Hohenzollern Worden. Das Geleit gaben Kron- sin Cäcilie, die Witwe des Kronprin- Prinz Louis Ferdinand, der zweitälteste Sohn, der jetzt Oberhaupt des Hauses Ho- henzollern ist, Prinz Fritz Josef von Hohen- zollern-Sigmaringen und Graf Ferdinand von Zen, Hardenberg, der Vermögensverwalter des Hauses Hohenzollern. Der Kronprinz trägt die Uniform des 1. Ohusarenregi- ments Danzig, dessen Kommandeur er vor dem ersten Weltkrieg war. Vizekanzler Blücher, der gegenwärtig die Regierungsgeschäfte für Bundeska N Adenauer wahrnimmt, hat dem Ho- henzollern telegrafisch sein Beileid zum Ab- leben des Exkronprinzen aus; men, Von nahezu allen deutschen Fürs Tl tra- fen Beileidstelegramme ein. A und die Königin von Dänemark Beileid felegrafisch übermitteit. der König haben ihir Professor Dr. Schmitt gestorben Ulm dwb). Der Ordinarius für Kunstge⸗ schichte an der Technischen Hochschule in Stuttgart, Professor Dr. Otto Schmitt, ist am Samstag in Uim im 61. Lebensjahr gestorben. Professor Dr. Schmitt war bis 1950 Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart und Wirkte außerdem als Honorarprofessor an der Universität Tübingen. UsS-Stimme zum Fall Kemritz Frankfurt(UP). Die Amerikanische Union für Bürgerliche Freiheiten American Civil Liberties Union) hat den Deutschen Bund für Bürgerrechte davon unterrichtet, daß sie gegen die Entscheidung der ameri- kanischen Besatzungsbehörden im Fall Kem- Titz ebenfalls Einspruch erhebt. Die Amerika- nische Union vertritt die Auffassung, daß die US-Behörden„kein moralisches Recht“ ha- ben, die deutsche Gerichtsbarkeit auszuschlie- Ben. Wenn die US-Behörden dies tun, 80 kompromittieren sie nach Ansicht der Union den Anspruch der westlichen Mächte auf Ge- rechtigkeit und schwächen das Vertrauen in ihre Treue zu den Prinzipien der Menschen- rechte. UsS-Landwirtschaftsminister in Bonn BOon n(UP). Der amerikanische Landwirt- schaftsminister Brannan ist in Begleitung von höheren Beamten seines Ministeriums und der Pariser Dienststelle der ECA-Verwaltung zu einem fünftägigen Deutschland-Besuch in Bonn eingetroffen. Zu Ehren des US-Ministers veranstaltete Bundesminister Niklas, am Samstag abend einen Empfang. Am Sonntag besichtigt Brannan auf einer Rundfahrt im Raum Bonn-Köln einige land wirtschaftliche Betriebe. Niklas wird seinen Gast dann im Sonderzug nach München begleiten, von Wo aus am Montag einige Betriebe und Schulen besucht werden. US-Transportflugzeug vermißt Anchorage, Alaska(UP). Auf dem Wege ron den USA nach Japan ist über Alaska ein amerikanisches Transportflugzeug Verlo- cengegangen. Die Suche nach ihm ist bisher ergebnislos verlaufen. An Bord der Maschine, 5 die wahrscheinlich in einem schweren Regen- sturm verunglückt ist, befanden sich 31 Sol- daten und sieben Mann Besatzung. Vierte Scheidung Barbara Huttons Cuernavaca, Mexiko(UP). Barbara Hutton, die Erbin der Woolworth- Millionen, wurde von ihrem vierten Mann, dem litaui- schen Fürsten Igor Troubetzkoy, geschieden. Der Fürst war nicht zugegen. Die Scheidung wurde auf Grund von„Grausamkeit“ ausge- sprochen. Der Anwalt des Fürsten teilte aus San Framzisko mit, daß das mexikanische Scheidungsurteil„völlig wertlos“ sei und mit allen gesetzlichen Mitten angefochten werde. Sturmkatastrophe in Minnesota 60 000 Liter Benzin explodiert St. Louis(UP). In der Gegend von St. Louis scheint der Mississippi seinen höchsten Stand erreicht zu haben. Im Stadtgebiet hat der Fluß unter der Macgrthur-Brücke eine Breite von 3, km und eine Tiefe von 26 m erreicht. Normalerweise beträgt der Wasser- Stand bei dieser Brücke etwa 5 m. In Kansas City explodierte wiederum ein Tank mit 60 000 Litern Benzin. In seiner un- mittelbaren Nachbarschaft stehen drei weitere Behälter mit je 60 000 Litern Treibstoff. Der Staat Minnesota wurde von einem Or- kan mit wolkenbruchartigen Regenfällen heim- gesucht. Die Wind geschwindigkeit erreichte zeitweise 160 Stkm. Besonders schwer Wur- den die Städte Minneapolis und St. Paul ge- troffen. Der Sturm deckte Gebäude ab und prachte andere zum Einsturz. Auf einem Flug- platz sind 38 Flugzeuge zerstört worden. Ein Augenzeuge berichtete, der Sturm habe die Flugzeuge wie mit einem riesigen Besen zu“ sammengefegt und in einer Ecke des Platzes — zum Teil 300 bis 400 Meter von ihrem ur- sprünglichen Standort— zu einem Wirren Haufen aufgetürmt. Das amerikanische Repräsentantenhaus bil- ligte die von der Regierung unterbreitete Preis- und Lohnkontrollvorlage. Der holländische Finanzminister, Pieter Lieftink wird zurücktreten und eine führende Stellung bei der internationalen Wiederauf- baubank in Washington annehmen. Agyptens Gesandtschaft in Bern 8 h Chef des Protokolls im schweizerischen A Benministerium das Bedauern seiner Reste * 3 En „ S ee erde eee. Fee — 1 Nr Ne 5— 1 die 5 7 N * Südwestdeutsche Rundschau Die ersten Plakate der Altbadener Heidelberg Gdyb). Auf einigen Plät- zell in Heidelberg waren die ersten Zeichen der Wahlpropaganda der Arbeitsgemeinschaft der Badener zu sehen. Die Arbeitsgemein- schaft hatte einige Seiten aus der in Karls- zuhe erscheinenden Zeitung„Badnerland“ Zfkentlich angebracht. Weinheim. Für die Ergreifung des Man- nes, der vor kurzem den Raubüberfall auf zwei Angestellte eines Weinheimer Möbel- Hauses ausführte, wurde vom Inhaber dieser Möbelfirma eine Belohnung von 10 O DM Ausgesetzt.(Ib) Bundesgerichtshof- Bibliothek erweitert Karlsruhe Gdwb). Die Biblothek des Bun- desgerichtshofes, die in einem Nebengebäude des ehemaligen erbgroßgherzoglichen Palais untergebracht ist, wurde jetzt durch die Fer- tigstellung eines Anbaues erweitert. Ein neuer Arbeits- und Lesesaal bietet mit 42 Arbeits- Plätzen den etwa 70 Bundesrichtern und Bun- Gesanwälten, die infolge der räumlichen Be- schränkung im Hauptgebäude vielfach nicht über eigene Arbeitsplätze verfügten, bessere Arbeits möglichkeiten. Im Arbeitsraum ist eine Handbibliothek von mehreren tausend Bän- den untergebracht. Im Kellergeschoß können 70 000 bis 80 000 Bände untergebracht werden. Die Bibliothek des Bundesgerichtshofes, die Disher etwa 20 000 Bände umfaßte, hat ihren Bestand durch den Erwerb zweier Bibliotheken und eine amerikanische Schenkung auf rund 30000 Baade erhöht. Die Bibliothek des Reichsgerichtes in Leipzig hatte 35000 Bände gezählt. Schuljahrverkürzung soll verhindert werden a Ettlingen wb). Der Bezirkslehrerver- and Ettlingen hat sich in einer Resolution an den Landesverband der nordbadischen Lehrer gegen die geplante Schuljahrverkür- zung ausgesprochen. In der Resolution wird Aer Landesverband beauftragt, die im Zusam- menhang mit der Verlegung des Schulbeginns Auf Ostern vorgesehene Schuljahrverkürzung 2 Verhindern, damit in einer Schuljahrver- längerung bis Ostern 1952 die Mängel der Schüler in Bildung und Erziehung der Kriegs- und Nachkriegszeit ausgeglichen werden können. Todesfahrt in den Weizenacker Lampertheim(wb). Ein 22 Jahre Alter Mann aus Lampertheim raste mit einem Motorrad, das er zur Reparatur bringen wollte, in einer scharfen Kurve über den Straßenrand, stürzte in einen Weizenacker und war sofort tot. Der junge Mann besaß keinen Führerschein und hatte überhaupt keine Ahnung vom Motorradfahren. Er wurde Einige Zeit nach dem Unfall vom Besitzer des Ackers aufgefunden, als dieser seinen Wei- zen mähen wollte. Kabeldiebstahl vor den Augen des Feldhüters Lampertheim dwb).„Frechheit siegt!“ dachten sich Kabeldiebe, die zwischen Hütten- feld und Lampertheim am helllichten Tage von einer unter Strom befindlichen Starkstrom- leitung Kabel abmontierten. So ließen sie sich auch nicht stören, als ein Feldschütz in dieser Gegend seines Amtes waltete. Der Feldhüter ließ sich auch tatsächlich täuschen und schaute deri„Spezialisten“, die er für Arbeiter des Elektrizitätswerkes hielt, eine Weile zu. Die Diebe konnten anschließend mit 100 Metern Kupferkabel unerkannt entkommen. Nur sechs Fälle von Kinderlähmung Karlsruhe(lypb). Der Gesundheitsab- teilung des Innen ministeriums sind aus dem Lande Württemberg-Baden in diesem Jahr bisher nur sechs Fälle von spinaler Kinder- jähmung gemeldet worden. Im vorigen Jahr War die spinale Kinderlähmung in Württem- Herg- Baden epidemisch aufgetreten. Bis Ende Juli 1950 Waren insgesamt 86 Fälle, darunter Zahlreiche mit tödlichem Ausgang, verzeich- Bet worden. LIohale Rundschau Geiſtl. Rat Spinner 65 Jahre alt. Morgen vollendet der Seelſorger der hie⸗ ſigen kath. Pfarrgemeinde, Geiſtl. Rat Spin⸗ ner ſein 65. Lebensjahr. An dieſem beſon⸗ deren Ehrentag des verdienſtvollen Pfarr⸗ herrn, dem bald 30 Jahre ſegensreich in Seckenheims Weinberg zu wirken vergönnt war, gedenkt neben der katholiſchen Pfarr⸗ gemeinde die geſamte Bevölkerung dieſes „Mannes des Geiſtes— und Mannes der Tat“. Unlösbar iſt ſein Name mit den ſtän⸗ digen Verbeſſerungen und der ſeelſorgeriſchen Betreuung verbunden, ſeine Saat iſt hun⸗ dertfältig aufgegangen in einem fruchtbaren Acker, die ihm Seckenheim als Wirkungsfeld bot. Vor einem Jahr konnte Geiſtl. Rat Spinner, der 1910 in St. Peter zum Prie⸗ ſtek geweiht wurde und nach Kaplantätigkeit in Wallſtadt ſeit 1922 in Seckenheim wirkt, ſein 40⸗jähriges Prieſterjubiläum feiern. Unlöslich iſt ſein Name auch mit dem Kir⸗ chenaufbau in Seckenheim verbunden, der ſeine größte Lebensaufgabe darſtellt und mit einer ungewöhnlichen Energie und Ar⸗ beitsleiſtung gemeiſtert wurde. Wie ſchrieben wir doch vor einem Jahr„eine Welle der Sympathie und Verehrung ſtrömt dem See⸗ lenhirten entgegen“ und dieſe Tatſache wird ſicherlich der ſchönſte Geburtstagsſtrauß ſein, der ihm aus den Herzen ſeiner Pfarrkinder dargereicht wird.. 8 1050 Vom Geſellen zum Meiſter geſprochen wurden geſtern von der Bäcker⸗Innung in einer feierlichen Schlußſitzung mit Begut⸗ achtung der Meiſterarbeiten im„Hirſch“ in Mannheim 26„neugebackene“ Bäckermeiſter, darunter auch 2 weibliche. Aus Seckenheim waren es drei Teilnehmer, die mit Erfolg beſtanden und zwar die Herren Walter Rau⸗ felder, Lothar Schüßler und Theo Theurer. Den jungen Meiſtern gratulieren wir. * Wiederholung des Märchenſpieles im Schifferkinderheim. Um vielen Seckenheimern, die am Sonntag keine Gelegenheit hatten, dem frohen Nach⸗ mittag im Schifferkinderheim beizuwohnen, hat ſich die Heimleitung entſchloſſen, am kommenden Donnerstagabend um 20 Uhr das mit großem Beifall aufgeführte Märchen⸗ ſpiel, umrahmt von Liedern des Kinderchors, zu wiederholen. Ab 19.30 Uhr finden Füh⸗ rungen durch das Haus ſtatt. Es iſt ſomii erneut Gelegenheit geboten, ſowohl die Ein⸗ richtungen wie auch das Leben im Schiffer⸗ kinderheim zu ſehen und kennen zu lernen. Für 75 Mill. EKasernenbauten in Mannheim Mannheim dwb). Mit einem Aufwand von 75 Millionen DM werden im Norden von Mannheim Kaserne für amerikanische Fan- zereinheiten gebaut. Wie der Oberbürgermei- ster von Mannheim, Dr. Heimerich, weiter mitteilte, müssen eigens Betonstraßen von den Kasernen zum„Hessischen Wald“ dem Ubungs- gelände für die Panzer, angelegt Werden. Wettervorhersage Am Montag gewittrige Bewölkung und ein- zelne Regenfälle, Erwärmung auf 21 bis 23 Grad, zeitweise schwül, am Nachmittag auf- klarend, dann erneut Gewitterbildung. Am Dienstag wieder einzelne schauerartige Re- genfälle mit Tagestemperaturen um 20 Grad. Tiefsttemperaturen der dazwischenliegenden Nacht um 15 Grad. Im allgemeinen mäßige Winde aus Südwest. „Licht zu ſenden, in die tiefe Not der Herzen“ Erhebende muſikaliſche Feierſtunde zu Ehren Max Adams. Max Adam zum Ehrenchor meiſter der Liedertafel ernannt Welches Wort vermag wohl in deutlicher Weiſe den wahren Wert des deutſchen Män⸗ nergeſangs und all der Menſchen, die ſich ihm verſchrieben haben, zu verſinnbildlichen als jenes, das Max Adam in ſo beſcheidener Weiſe beim Abſchluß der Ehrungen zu den zahlreichen Zuhörern im Vereinshaus ſprach: „Licht zu ſenden in die tiefe Not der Her⸗ zen“. Unter dieſem bedeutſamen Goetheſchen Leitwort könnte die ganze erhebende Feier⸗ ſtunde des Sonntagnachmittags geſtanden haben, die einen wirklich krönenden Abſchluß der Ehrungen für den feinſinnigen Künſt⸗ ler und Chorleiter Max Adam bildete. Liedertafel ſelbſt ſchien an dieſem 75 11* 1 1 85 Nachmittag durch ihre hervorragenden Glanz⸗ Die leiſtungen mit fortgeriſſen von der impul⸗ ſiven und begeiſternden Stabführung ihres jubilierenden Chorleiters und präſentierte ſich in geſchloſſener Form, die wohl zu den Beſten zählen dürfte, in der wir die Lieder⸗ tafel bisher gehört haben. Mit dieſer Feier⸗ ſtunde voll würdigem Ernſt und erhebender Feierlichkeit hat der Chor dem Leiter und in gleicher Weiſe der Leiter dem Chor die ſchönſte Feſtesfreude bereitet und die wahr⸗ haft Bereicherten waren die Zuhörer, die trotz der hochſommerlichen Temperatur den großen Saal bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt hielten und mit reichem Beifall für das Gebotene dankten. Eingeleitet wurde die Feierſtunde mit dem Männerchor„In Epiphania Domini“ von Neumann, wo der Chor bereits durch ſeine ausgewogene ſtimmliche Leiſtung erahnen ließ, daß er in fabelhafter Weiſe diſponiert ſich zu dieſem Ehrentag geſtellt hatte. Mit ihrer beſeelten Stimme brachte ſodann Ger⸗ trud Jenne vom Mannheimer National⸗ theater mit der feinfühligen Begleitung von Max Adam drei Schubertlieder und anſchlie⸗ ßend drei Lieder von Richard Strauß zu Gehör, die ihrer wohltemperierten und vari⸗ ablen Stimmkultur alle Möglichkeiten zur Auszeichnung bot. Langanhaltender Beifall dankte der begnadeten Künſtlerin für ihre ausgezeichnete Leiſtung. Zwiſchen den Solo⸗ parts hatte der Männerchor die beiden Schu⸗ bertlieder„Nachthelle“ und„Im Gegenwär⸗ tigen Vergangenes“ zu Gehör gebracht. Wieder zeigte ſich hier die fließende Stimm⸗ geſtaltung, die wohltuende Akzentuierung und die befeuernde Stabführung des Leiters. Die den erſten Teil abſchließenden drei Volksweiſen waren wiederum Glanz⸗ ſtücke einer feinen choriſchen Geſtaltung, die auch noch dann ihren ureigenſten Ausdrucks⸗ wert in den feinſt geſtalteten Pianiſſimo⸗ ſtellen behielten und zu einem wahren Ohren⸗ ſchmaus wurden. Die Flektujerung bei dem letzten Chorſatz, das Ineinanderſchleiſen der Stimmen und betonte Akzentuierung mit der voluminöſen Herausarbeitung in allen Nu⸗ ancen zeugten von einer unermüdlichen Schulungsarbeit hohen Grades. Beim letz⸗ ten Chorſatz„Es blies ein Jäger wohl in ſein Horn“ hatte Fritz Schüßler den Horn⸗ part, gut abgeſtimmt, geboten. Nach dieſen bravouröſen Leiſtungen nahm zunächſt Wilhelm Hauck zur Begrüßung das Wort, während Philipp Bauer in launigen Worten ein Bild des zu ehrenden Chor⸗ leiters zeichnete und dabei darauf hinwies, daß Seckenheims Liedertafel der Mannheimer Verein geweſen ſei, der Max Adam vor ei⸗ nem Weggang nach Pforzheim bewahrt habe und damit Mannheim einen Muſiker und Künſtler erhalten hat, deſſen Namen heute weit über die engeren Grenzen hinaus Klang und Farbe hat. Mit dem Schlußſatz aus unſerer veröffentlichten Biogrophie„Ein Leben im Dienſte der viva muſica“ wür⸗ digte er ſowohl den Künſtler wie auch Men⸗ ſchen Max Adam. Als äußeres Zeichen der dankbaren Verehrung wurde Max Adam ſo⸗ dann zum Ehrenchormeiſter der Liedertafel, ernannt. In feiner Weiſe gedachten auch die Sängerfrauen dem Dirigenten durch Ueberreichung einer wertvollen Jahresuhr. In beſonderer Verbundenheit gratulierten ſodann der Sängerbund Germania Eppel⸗ heim und Männergeſangverein Sandhofen. Die Eppelheimer, die mit den Liedertäflern beſonders verbunden ſind, ernannten ſchließ⸗ lich noch als Zeichen dieſer Verbundenheit, Philipp Bauer zum Ehreumitglfed. Nach all dieſen Ehrungen nahm ſchließlich Max Adam ſelbſt das Wort, um in ſeiner beſcheidenen und feinſinnigen Art auf die ethiſchen Werte der Beſtimmung des Chorleiters und des geſamten Geſanges überhaupt, hinzuweiſen. Es ſei ihm ſtets ein inneres Bedürfnis, die hohe Sendung, für die ein„Höherer“ ver⸗ antwortlich ſei, zu erfüllen und Menſchen zum reinen Tempel der Muſik zu führen, denn Geſang ſei letztlich die Aufgabe, Licht zu ſenden in die tiefe Not der Herzen. Er gedachte in dieſem Zuſammenhang der vie⸗ len ſchönen Stunden, die er im Kreiſe der Sänger verbracht habe und erinnerte beſon⸗ ders an die zahlreichen Erfolge der Lieder⸗ tafel. Abſchließend dankte er für die Treue der Sänger, denen er ſeinerſeits ſeine Treue für die Zukunft verſicherte. 55 Höhepunkt und Abſchluß war die in Ver⸗ bindung mit mehreren Gaſtchören gebotene „Motette“ und das„Trutzlied“ von Sendt, wo Adam noch einmal die Gelegenheit hatte, ſeine ganze künſtleriſche Geſtaltungskraft und die Qualität ſeiner choriſchen Erzie⸗ hungsarbeit auszuſpielen. Bis in die fein⸗ ſten Nuancen ſaß hier jeder Satz, und der Text war getragen von einer Durchdringung aus jenen Werten, die den weſentlichen Ge⸗ halt des deutſchen Männergeſangs ausmachen. Ausklang des feierlichen Nachmittags bil⸗ dete ein anſchließender Sängerkommers, bei dem in froher Runde die Verbundenheit der einzelnen Vereine deutlich zu Tage trat und bei dem die verſchiedenen Vereine Pro⸗ ben aus dem urwüchſigen Schatz des deut⸗ ſchen Volksliedes boten. In angeregter Un⸗ terhaltung blieben die Sänger bis in die Abendſtunden beiſammen. er. Kultur Schöpfer der Zwölftonmusik gestorben Der Komponist Arnold Schönberg ist nach einer langen Krankheit in Los Angeles ge- storben, Er ist durch seine„12-Ton-Skala“ zum Mitbegründer und Wegweiser der neuen Musik geworden. Schönberg wurde am 13. 9. 1874 in Wien geboren und wirkte in Berlin, Amsterdam und Los Angeles. Seine bekann- testen Werke sind die„Verklärte Nacht“ und die Tondichtung„Pelleas und Melisande“ Er hinterließ eine noch nicht aufgeführte Oper „Moses und Aron“. 8 Missionsfilm„Station Afrika“ Die Evangelische Filmkammer Hannover er- öffnet am 1. September ihre neue Filmsaison mit dem Missionsfilm„Station Afrika“, der einen Querschnitt durch die Arbeit der Auße- ren Mission gibt. 1 0 2 2 RASSEN ON E D BAUMGARTEN Copyright by Carl Duncker, Berlin, 1 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 1 In der Bar des Hafenhotels Spiekermann Spielte das Radio. Hinter der Theke stand der Mixer Kurt Geisselbrecht und rieb die ver- nickelten Tabletts nach, auf denen die Liköre Serviert wurden. Er hatte sein weißes Jackett ausgezogen und sich eine grüne Schürze um- gebunden. Auf seinem muskulösen linken Un- terarm war ein blauer Anker eintätowiert. Er hob den Kopf, als die Tür aufging. Mit einem schrägen Blick streifte er den hageren Mann, der, ohne die Tür hinter sich zu schlie- Ben, in der Mitte des Schankraumes stehen geblieben War.„Ich dachte, Sie wollten wie- der in den Zirkus gehen, Herr Thiele.“ Der Weinreisende Hugo Thiele schnippte den schwarzen, steifen Hut ein wenig in den Nacken. Ueber sein langes, blasses Gesicht ging ein klüchtiges, etwas hämisches Lächeln.„Komme schon noch zurecht, Geisselbrecht. Es ist erst halb neun. Verdammt neblig heute, wie?“ Er wandte sich an die rosig geschminkte Barfrau, die in einer Box saß und an einem Pullover Strickte. 5 Die Nadeln, die ihre langen, schmalen Hände geschickt handhabten, Klirrten.„Die Frau ist in der Küche, Thiele, das wollen Sie ja nur wissen.“ Imre Stimme klang verbraucht. Die Lider kielen schwer über die mandelförmig ge- Scimittenen, graugrünen Augen. Das hell- blond gebleichte, in kunstvolle Locken ge- drehte Haar hatte keinen Schimmer von Na- türlichkeit. Es saß wie eine tote Perücke um das regelmäßige Oval, ihres Gesichts. Das Radio spielte ununterbrochen. Manch- mal, wenn es für Sekunden leiser wurde, Hbörte man die dumpfen Sirenen der Schiffe, Hie ihre Nebelhörner aufhenlen liegen. Die einzige Birne, die an der Decke slühte, konnte den langen, schmalen Raum der Bar nicht erhellen. Die Boxen lagen tief im Schatten. Der Weinreisende Thiele stieß einen kurzen Pfiff durch den Eckzahn.„Schlecht gelaunt, Fräulein lette? Gar keinen Grund, mein liebes Kind. Und dabei haben Sie mir neulich eine interessante Geschichte erzählt.“ Selbst- zufrieden rieb er sich die knochigen Hände. „Die Menschen sind töricht. Sie wissen Oft gar nicht, was für Werte sie in ihren Er- innerungen verborgen haben. Memoiren sind stets gewinnbringend. Man muß nur den richtigen Mann dafür finden.“ Die Barfrau Alette Edzard legte mit einer heftigen Bewegung das Strickzeug auf den Tisch.„Ich will nicht, daß Sie das Ausnutzen, Was ich Ihnen erzählt habe, Thiele. Ich sage es sonst der Frau, hören Sie?“ J a Mit ein paar raschen Schritten stand Thiele vor ihr.„Ausgerechnet Sie, Alettchen! Sie haben doch wohl allen Grund, den Mund zu Halten, nicht wahr? Was schadet es, Wenn diesen Geldprotzen was abgenommen wird?“ Wütend unterbrach sie ihn.„Orlando ist kein Geldprotz.“ 5 Sein Lachen schepperte.„Wer will denn was von dem Zirkusreiter? Der wird sich schon früh genug das Genick brechen.“ Mit wiegenden Schritten war Kurt Geissel brecht hinter dem Schanktisch hervorgekom- men. Er drehte das Radio aus,.„Machen Sie, daß Sie auf Ihr Zimmer kommen, Herr Thiele. Ich will nicht, daß sie mit der Klette solche Heimlichkeiten haben.“ f Er stand ein wenig schlapp, die Schultern hängenlassend, vor dem viel größeren Thiele. Aber in seinen blauen Augen drohte eine Solch kalte Feindschaft, daß Thiele den Kopf zurückwarf, als wollte er einem Schlag aus- weichen. Die Haustür schlug polternd auf. Laute Stimmen erfüllten den Korridor. Mit einer raschen Bewegung drehte sich der Mixer um, nahm seinen weißen Rock vom Haken und 20g ihn an. Thiele aine auf die Tür zu. über der ein Schild„Privat! Eintritt verboten!“ hing. Die Barfrau Alette Edzard stopfte das Strickzeug unter ein Kissen in einer Box und strich sich den seidenen Rock zurecht. Ihre Augen lockten, als sie hüftenwiegend den eintretenden Gästen entgegenschlenderte. „Wollen die Herren in einer Box Platz neh- men?“ Die acht jungen Matrosen sahen sich un- entschlossen um. Der Aelteste von ihnen faßte Klette derb um die Taille.„Meinetwegen in einer Box!“ rief er, sich aufspielend.„Kommt rein, Jungens. Ich bin hier wie zu Hause.“ Er machte eine weitausladende Handbewegung. „Meine Crew von der„Montevideo, Alette. Setzt euch, Kinder! Und nun los, Musik!“ Der Mixer hatte das Licht angedreht. Jah lag die Bar in einem so grellen Lampenschein, daß die Gäste, die aus dem trüben Nebel- abend hereingekommen waren, blinzelten. Geschäftig machte Klette sich an dem Plattenspieler zu schaffen. Unter Lachen und derben Witzen nahmen die Seeleute Platz, fielen auf die weichen Kissen, die die Holz- bank um den runden Tisch in der Box be- deckten. „Runde Grog! Wir sind verdammt durstig!“ Die rauhen, fröhlichen Stimmen lärmten durch die Bar.. 5 Alette klapperte ihre Blechmarken vor Geisselbrecht hin, der die Gläser auf einem großen Tablett ordnete. Sie neigte sich über die Theke.„Mach doch keinen Streit mit dem Thielel Die Frau hält zu Du ziehst nur den kürzeren.“ 5 Der Mixer ließ ein Glas nach dem anderen voll kochenden Wassers laufen. Seine Brauen Waren dicht zusammengezogen. Sein Gesicht mit der festen, geraden Nase und dem vollen Mund zeigte düstere Entschlossenheit.„Ich lag mir das nicht länger von dem Thiele gefallen“, erwiderte er langsam, wie es seine Art War zu sprechen.„Traurig genug, daß die Frau sich von solch einem und beschwatzen läßt. Was hast du Ihen Kür Geschichten erzählt, dag er sich jetzt so aufspielt, das hängt doch mit dem Zirkus zusammen.“ Die Barfrau stellte noch einmal das Tablett mit den Groggläsern nieder. Nervös zuckten re Augenlieder.„Ich hab ihm nur ein Er- lebnis aus Neapel erzählt, es fiel mir ein, als ich den Orlando im Zirkus erkannte. Mein Gott, du weißt ja— wir hatten alle zu Viel getrunken an dem Abend. Da schwatzt man manches.“ i „Ich möchte mal Wẽissen, was die Frau dazu sagen würde, wenn sie wüßte, daß du an jenem Abend mit dem Thiele aufs Zimmer gegangen bist.“ Klette warf einen schnellen, ängstlichen Blick über ihre Schulter zurück.„Sprich doch nicht 80 laut, Herrgott— manchmal packen einen eben die alten Erinnerungen, und da muß man sein Herz ausschütten. Ich kenne doch den Orlando und seinen Freund Thomas Holten von Neapel her, als ich noch in der Küche bei Zirkus Verani war. Du hättest den Orlando damals kennen müssen. Wir waren alle ver- rückt nach ihm, solch ein schöner, strahlender Mensch var das!“ Ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. „Ich brauche nur in den Spiegel zu sehen, um zu erkennen, was das Schicksal in fünf Jahren aus einem Menschen machen kann. Ja, Geissel- brecht— wenn man alles voraussehen könnte. .. Bei Verani wurde unsere Schulreiterin An- glolina ermordet... Der Orlando wurde an- geklagt. Damals war er noch gar kein Artist, aber er war mit der Anglolina zusammen ge- Weser.“ Sie lachte kurz und bitter auf,„an seinen Freund Holten dachte niemand— der war ja bei Nacht und Nebel abgereist, der. Nein, man hält besser den Mund. Der Holten ist ja jetzt ein großer Mann geworden. Schlimm genug, daß ich es dem Thiele erzählt habe!“ Ein lauter Zuruf ließ sie herumfahren. „Kommst du endlich, Puppe? Hier bei uns ist dein Platzl Stimmung— Humor! Kinners Sport und Spi Münster besiegte Mannheim Der Kunstturn- Wettkampf zwischen dem Ver- einsmeister von Nordwürttembe dem TSV Stutt- art-Münster und dem Vereinsmeister von Nord- baden, dem TSV 1846 Mannheim in der Turnhalle des TSV 1846 g tete sich zu einem erbitterten Ringen. Die besten Einzel ner des Wetkkampfes Waren die Brüder Theo und Erich Wied, die beide 39,05 Punkte erreichten. An fast allen Geräten, be- sonders aber am Reck, erhielten sie Sonderbeifall. Die beiden Meisterturner waren auch die einzigen Wettkämpfer, die die höchste Punktwertung erziel- ten. Nach ihnen waren der Mannheimer Anna und der Stuttgarter Schweizer die besten Turner. Die Ergebnisse: Münster: Leininger 52,5, Fin- kel 51,8, Bodamer 37,1, Breg 534,4, Botta 382, 48, Schweizer 35,5, Erich Wied 39,05, Theo Wied 59,05. Mannheim: Brico 49,83, Ranfft 35,85, Heger 55,05, Achatz 53,85, Eschwei 55,20, Anna 56,55. Ed ergebnis: Stuttgart-Münster: 384, 75, TSV 1846 Mannheim: 376,85. * Schade revanchierte sich Nur ein deutscher Sieg in Ludwigshafen Der deutsche Rekordläufer Schade-Barmen be- Wies beim zweiten Amerikaner-Start in Deutsch- land, daß man aus einer Niederlage lernen kann. Der Westdeutsche hatte drei Tage vorher in Oberhausen ein zu starkes Tempo vorgelegt und sein Rennen gegen den Amerikaner Stone(und Segen Braun-Barmen) knapp verloren. In Lud- Wigshafen beging er denselben Fehler nicht mehr. Er sparte sich seine Reserven für den Endspurt und rang dann den Amerikaner 80 nieder, daß dieser um glatte 100 m distanziert Wurde. Schade siegte in 14:40, 4 Min, vor Stone SA 15:15,6 und Eberlein-München 15: 22,0. Dies War aber auch der einzige deutsche Erfolg. In Allen anderen Konkurrenzen, in denen die Gäste an den Start gingen, gab es Amerikaner-Siege. m besten hielten sich noch der Nürnberger Sprinter Haas, der von Weltrekordmann Rhoden Über 200 m(21,0 nur um eine Zehntelsekunde Seschlagen wurde, Dengler-Fürth, der im Schlepp- tau des Amerikaners Browne eine 800-m-Zeit von 1:34.8 erzielte und vor allem Schneider, der im Stabhochsprung-Duell mit Jensen-USA(4,20 m) erneut die beachtliche Höhe von 4,11 m er- reichte. Sepp Hipp-Balingen wurde im Kugel- stoßen mit der erfreulichen Weite von 14,86 m von dem Amerikaner O'Brien ‚nur“ um einen Meter geschlagen, im Diskuswerfen kam er aber nur auf den dritten Platz. 5 2 Die Ergebnisse: 200 m;: 1. Rhoden-USA 21,4; 2. Haas-Nürnberg 21,5; 3. Spitzmüller-Nordrach 22,5; 400 m: Rhoden-USA 47,8; 2. Vogt-München 49,4; 3. Baas-Freiburg 50, 4; 800 m: Browne-USA 1:54, 2; 2. Dengler-Fürtn 1:54, 8; 3. Schmalzl-Koblenz 1:55,0; 5000 m: 1. Schade-Bar- men 14:40, 4; 2, Stone-UsA 15:15,6; 3. Eberlein-Mün- chen 15222, 110-m-Hürden: 1. Attlesey-USA 14,4; 200-m- Hürden: 1. Taylor-Us 24,6; 2. Kohlhoff-Ro- blenz 25,1, 3. Dengler-Fürth 25,4; 4. Scharr-Feuer- bach 26,0; Hochsprung: 1. Webb-UsA 1,90 m; Stab- hochsprung: 1. Jensen-UsA 4, 20 m; 2. Schneider- Pforzheim 4,11 m; 3. Winkler-Ludwigshafen 3,40 m; Kugelstoßen: 1. O'Brien-USA 15,86 m; 2. Hipp-Ba- ngen 14,86 m; 3. Theurer-Stuttgart 14,46 m; Diskus: 1. Dovle-USA 50,80 m, 2. Marktanner-Stuttgart 17,12 m; 3. Hipp-Balingen 44,83 m. Wettbewerbe ohne Amerikaner: 100 m: Sturm- Ludwigshafen 11,1; 4100 m: Phönix Ludwigshafen 12,9 vor ASV Nordrach 43,3; Speer: Hippner-Schwet- Eingen 57,05 m vor Sick- Stuttgart 52,74 m; Frauen: 100 m: Knab-Heidelberg 12,4; 80-m-Hürden: Soen- buchner-Nürnberg 11,7: Kugel: Kähler-Heidelberg 12,16 m; Speer: Groß-Nürnberg 41,39 m; Weitsprung: Schmelzer-Kassel 5,74 m. Sieg der US-Leichtathleten trotz deutscher Glanzleistungen Vier neue Jahresbestzeiten— Siege von Zandt, Vogt und Hertneck Obwohl bekannt war, daß mit dem Start der amerikanischen Leichtathletikmannschaft im Stuttgarter Neckarstadion sportliche Höhepunkte erreicht werden würden, wurden alle Erwar- tungen der 12 000 Zuschauer und der Sportfach- leute bei weitem übertroffen. Für uns Deutsche Sind die überragenden Leistungen der Ameri- Kaner, die zu 90 Prozent besser sind als die un- serer Leute, nicht so wichtig. Für uns ist die Sroße Uberraschung, daß acht Tage vor den deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Düs- Selderf vier Jahresbestzeiten(400 m Hürden von Kohlhoff, 400 m von Haas, 4100 m Frauenstaf- fel vom I. FC Nürnberg und 4100 m Männer- staffel von den Stuttgarter Kickers) erreicht Wurden, daß die Zeit der 44100 m Männerstaffel Zugleich ein neuer württ. Rekord ist und daß ferner eine Reihe sehr guter Einzelleistungen, z. B. von Zandt über 100 und 200 m, von der Klei- nen Hertneck über 100 m und von Vogt im Weit- Sprung erzielt wurden. Wenn neun Siegen der 7 8 Us-Leichtathleten nur zwei der Deutschen gegen- überstehen, so ist das keineswegs ein Werturteil über den deutschen Leichtathletiksport, der viel- mehr bewiesen hat, daß er auf dem besten Wege ist, an die internationale Klasse— deren Elite die Us A mit ihrem unerschöpflichen weißen und Schwarzen Menschenmaterial besitzen— anzu- schließen. 22,54 m: Die Ergebnisse: Männer: 100 m: 1. Golliday(OS) 10,5, 2. Zandt(Stuttg. EKickers) 10,5 3. Sturm Fhönix Ludwigshafen) 10,7 Sek. 400 m: 1. Rhoden(US) 47,3 2. Nürnberg) 47,5. 1500 m: 1. Laufer(Hannover 78) 3:55,6, 2. Frie- singer(München) 3:56,8, 3. Schlegel Eßlingen) 3:57, 0. 400 m Hürden: 1. Taylor(OCS) 53,0, 2. Kohl- off(Koblenz) 54,2, 3. Scharr Feuerbach) 34,5. Weitsprung: 1. Vogt(Stuttgarter Kickers) 6,96 m, 2. Webb(US) 6,93 m, 3. Jettle(Schwennin- gen) 6,66 m. Kugelstoßen: 1. O'Brien(USA), 15,60 m, 2. Hipp (Balingen) 14,64 m, 3. Theuerer Feuerbach) 14,15 Meter. 3000 m: 1. Beyer(Stuttgarter Kickers) 8:51,0, 2. Philippin Uf Stuttgart) 8:53,0, 3. Trinkle(SV Wernau) 8:53, 2. 200 m: 1. Zandt(Stuttgarter Kickers) 21,5, 2. Gehring Feuerbach) 22,5, 3. Rupprecht Lud wigs- hafen) 22,6. 800 m: 1. Brown(US) 1:51,0, 2. Dengler Fürth) 1:52,6, 3. Erhardt(VfB Stuttgart) 1:54,68. 110 m Hürden: 1. Attlesey(USA) 14,0, 2. Hidas (VfL München) 15,2. Hochsprung: 1. Webb(USA) 1,95 m, 2. Koppen- Wallner(1860 München) 1.85 m. Diskus: 1. Doyle(USA) 48,56 m, 2. Hipp GBalin- gen) 47, 10 m, 3. Marktanner(Stuttgarter Kickers) 44,70 m. Stabhochsprung: 1. Jensen(USA) 4,20 m, 2. Schneider Pforzheim) 4,00 m. 4%00 m: 1. Stuttgarter Kickers 41,9(neue Jah- resbestzeit), 2. Phönix Ludwigshafen 42,2. Haas(1. FC Frauen: Diskus: 1. Hümmer(1. FC Nürnberg) 39,86 m, 2. Hettich(Stuttgarter Kickers) 39,66 m, 3. Merkle (Feuerbach) 38,61 m. 100 m: 1. Hertneck(Stuttgarter Kickers) 12,2, 2. Seonbuchner(l. FC Nürnberg) 12,3, 3. Fauth (Stuttgarter Kickers) 12,3. 44100 m: 1. 1. FC Nürnberg, 48,9 eue Jahres- 20180. 2. Stuttgarter Kickers, 49,4(württ. Re- ord). Baden hat gute Fünf- und Zehnkämpfer 3000-Punkt-Grenze in Ottenau überschritten — Meisterschaften der Junioren Erstmals nach dem Kriege wurden in Ottenau im Murgtal die gesamtbadischen Meisterschaften der Fünf- und Zehnkämpfer, der Fünfkämpferinnen und der Junioren ausgetragen. Es gab teilweise recht beachtliche Leistungen. Vor allem die Ergeb- nisse der Fünfkämpfer lagen weit über dem üb- lichen Durchschnitt. Wenn auch die Leistungen von Sepp Hipp nicht ganz erreicht wurden, so kamen doch mehr Athleten über die 3000-Punkte-Grenze, als am vergangenen Sonntag bei den süddeutschen Leichtathletikmeisterschaften in Balingen. Franz Weiland(Tus Heidelberg) sicherte sich mit einem 13,38-m-Stoß mit der Kugel im Fünf- kampf einen so großen Punktevorsprung, daß ihn der in den Lauf- und Sprungwettbewerben durch- Weg bessere Vorzjahresmeister Müller, Sc Pforz- heim, nicht mehr erreichen konnte. Am Sonntag wurden dann die restlichen Ubun- gen der Zehnkämpfer und Fünfkämpferinnen ne- ben den Meisterschaftskämpfen der Junioren ab- gewickelt. Beachtlich war die 800-m-Zeit des Em- mendinger Zimmermann, der schon mehrmals un- ter 2 Minuten lief und diesmal nur 2:00, Min. be- nötigte. Der erst 20jährige Lehmann vom 7 Rheinau siegte über 3000 m in der guten Zeit von 9:14, Min. und im Hammerwerfen sicherte sich der Karlsruher Camisar mit 42,54 m den ersten Platz. ine Uberraschung brachten die Einzelergebnisse Zehnkampfes, wo gleich zwei Athleten die Er- se der süddeutschen Meisterschaften überbie- nten, Handrich überflügelte mit 4:39,6 Min. 9 m seine bis dahin vor ihm liegenden Kon- kurrenten, zumal der Favorit und Fünfkampfsieger Weiland sich beim Stabhochsprung eine Muskelzer rung zuzog und nur auf 6 Minuten kam. Beachtlich gut sind auf den beiden nächsten Plätzen die sũd- badischen Vertreter Seitz, Turnerbund Gaggenau, mit 4911 und Katzenberger, TV Bühl, 4720 Punkte. Erfolgreichster Verein der Junjorenmeisterschaf- ten war Tus Heidelberg, die sich 6 Titel sicherte, vor TV Rheinau mit 3 Meisterschaften. Zu Doppel- siegen kamen Karlsruher Turnverein, Heidelberger Turnverein und Tus Meersburg. 5 Die Ergebnisse: Juniorenmeisterschaften: 100 m: Heinz Sonnen- hald, KTV Karlsruhe, 11,4 Sek.; 400 m: Dieter Raff, Tus Heidelberg, 54,2 Sek.; 800 m: Alfred Zimmer- mann, FV 03 Emmendingen, 2:00,66 Min.; 3000 m: Emil Lehmann, TV Rheinau, 9:14,2 Min.; 110-m- Hürden: Helmut Eisenlohr, uss Heidelberg, 18,5 Sek.; 400-m-Hürden: Dieter Schumacher, KTV, 1:0, 4 i Mn. Hochsprung: Gerhard Marx, TV Heidelberg, 1.70 m; Dreisprung: Frido Liesenfeld, Sc Freiburg, 12,45 m; Diskuswerfen: Rainer Ballreich, Usc Hei- delberg, 34,41 m; Hammerwerfen: Edmund Camisar, 200-m- Hürden: Helmut Eisenlohr, Tus Heidelberg, 28,0 Sek. 200 m: Schweighart, TV Heidelberg, 23,5 Sek.; 1500 m: Schmäh, us Meersburg, 4:19,11 Min.; 3 1000 m: Tus Meersburg, 8:34, Min.; 4100 m: Tus Heidelberg, 46,0 Sek.; 49400 m: Tus Feidelberg, 23-4296 Min.: Weitsprung: Maier, TG Stockach, 6:41 m; Speer: Hermann, VfB Gaggenau, 30,04 m: Kugel: Hofmann, TV Rheinau, 11,96 m. 5 erfreuliche Verbesserung Das interessanteste Ereignis war wohl der 1500 m-Lauf, bei dem Titelverteidiger Anderko(TH athleten der SpVgg. B-Klasse Fünfkompf der Männer: 1. Weiland, Tusc Heidel- berg, 12,1 Sek., 6.30 m, 13,38 m, 1,65 m, 58,2 Sek. 3244 Punkte; 2. Müller, Sc Pforzheim, 3171 Punkte; 3. Handrich, TV Rheinau, 3145 Punkte. Bel den Fünfkampfmeisterschaften der Frauen sicherte sich Heppes Agon Karlsruhe) wiederum die Meisterschaft mit 8,56 m, 1,36 m, 5,25 m, 238,5 Sek., 15,6 Sek. Eine Auswertung konnte nicht er- folgen, da für die neu eingeführten 200 m keine Punktwertungstabelle vorlag. Anderko Hochschulmeister über 1500 m Hochschulmeisterschaften in Gießen Die studentischen Leichtathleten bewiesen bei den akademischen Sommerspielen in Gießen eine der Vorjahresform. Stuttgart), bekannt als einer der besten Leicht- Feuerbach, im Endspurt Dörsing(Uni Köln) in 3:56,66 Min., schlug. Der Norddeutsche Golgert siegte über 200 m in 22,1 Sek. Leider zog sich Keller(Stuttgart) schon am ersten Tag beim Weitsprung des Fünfke eine Zerrung zu, die seine weitere Teilr unmöglich machte. Im 400-m- Hürdenlauf Heidelberg durch Köster(656,7 Sek.) auf ersten Platz. Ohne Nationalspieler Thome ver 1or Uni Heidelberg gegen den Titelverteidiger Uni Köln das Handballendspiel mit 611(35) Toren. 8 Knapp vor dem Stuttgarter Kamps siegte Kie- sewetter Darmstadt) im 5000-m-Lauf, während Gessinger(Stuttgart) den dritten Platz im 110-m- Hürdenlauf mit 15,9 belegte. Im 100-m-Endlauf siegte Wittekind(Frankfurt) in 10,7 vor Breunig (Heidelberg). Schmid(Stuttgart) erreichte einen vierten Platz im 100-m-Lauf. Uber 800 m lief Baumgartner(Tübingen) in 1:57,9 hinter Stark (Stuttgart) in 1:57,7 als Vierter durchs Ziel; Sie- ger wurde Dörsing. Bei der 34 1000- m- Staffel Als zweiter Mann alle und üb der letzte Mann, Stark, führte dem Ziel. Dennoch erreichten die Stuttgarter nur den zweiten Platz. der 4%100-m- Staffel wurde Frankfurt mit 42,8 vor Heidelberg(43,0) und Karlsruhe(43,4). Ausgezeichnet ist die Speerwurfleistung von Koschel(Marburg) mit 67,65 m. Die Deuschland-Radrundfahrt rollt Schild und Peeters die ersten Etappensieger Es War ein unerhört schnelles Rennen, diese. 212 km vom Hof der Continental-Werke in Han. nover zum Weser-Bergland, dem Teutoburge! Wald, durch die Porta Westfalica bis zur Textil- und Fahrrad-Metropole Bielefeld. Zuerst lag Hans Hörmann in Front, dann der Vorjahres. ger Gyselinck. Gyselinck hätte gar zu gern wieder das weiße Trikot erobert; bei Bückeburg forcierte er scharf das Tempo. Er holte auf 10 km 10 Sek. heraus. Aber das Verfolgertrio Schwar⸗ zer-Richter-Schild kurbelte so wild hinterher daß nichts aus dem Fluchtversuch wurde. Nui wenige Fahrer konnten nicht mithalten, vol ollem solche, die wie Berger, Ziege und dei Osterreicher Valenta durch Defekte zurückfielen Heuser(Bad Lippspringe) gab als erster auf Vorne aber fuhr Peeters in genau 5% Stunden en Etappensieg heraus, so daß er auf den 21: km Einen Schnitt von 38,5 Stdkm. berausholte Die zweite Etappe der Deutschland-Radrund- tahrt von Bielefeld nach Essen über 223 km wurde von dem Chemnitzer Hermann Schild in 6:10,0 Std. im Spurt vox dem Italiener Desautis gewonnen. Dritter wurde der Belgier Keteleer in 6:12,35,0. 4. Bintner Oortmund) 6:12,35, 1 Std. 5. Sauerborn(Bonn) 6:12,50 Std. Gesamtwertung nach der zweiten Etappe: 1. im weißen Trikot Schild, 11:40,30 Std., 2. Bintner, 11:43,30 Std., 3. Pete(Belgien) 11:43, 40 Std., 4. Cerami(Italien) 11:44,05 Std. überholte Anderko nahm die Spitze; Ergebnis der 1. 2. Std., 2. Etappe(Hannover Bielefeld, Peeters-Belgien Rabeneic) 530,0 Schild-Chemnitz(Bismardc) 3:30,1 Std., 3. Ramber- Schweiz(Patria-WRC) 5:30,2, 4. Kir- chen- Luxemburg 5:30,54. 5. Hendrick-Belgien, 6. Deeorte-Belgien, 7. Schwarzer-Hannover, 8. Ce- rami- Italien, 9. Schwarzenberg- Aschen, 10. Rich- ter-Chemnitz(alle gleiche Zeit), 1119. Theißen- Hildesheim 5:34,58 Std., Corrieri-Italien, Schär Schweiz, Impanis-Belgien, Gyselinck-Belgien, Steinhilb- Stuttgart, Janssens- Holland, Siefert- Dortmund, Bintner-Dortmund(alle gleiche Zeit). Lohmann Deutscher Stehermeister 1931 15 000 Zuschauer erlebten in Hannover den Höhepunkt der deutschen Radsportsaison, den Lauf über 100 Km zur deutschen Stehermeister- schaft, und wurden Zeugen eines überlegenen Sieges des 39 jährigen Exweltmeisters Lohmann (Bochum). Lediglich Schorn konnte einigerma- Ben Schritt halten, wurde jedoch fast zweimal von Lohmann überrundet. Die Entdeckung und Uberraschung des Tages aber war der junge Erfurter Rudi Keil, dem es gelang, die alten Hasen wie Kittsteiner, Metze und Bautz hinter sich zu lassen. Lohmann und Schorn werden Deutschland bei den Weltmeisterschaften in Mai- land vertreten. 0 5 „Weinheimer Straßenpreis“ an Mannheim Zum ersten Mal wurde das Rennen um den„ro- Ben Straßenpreis von Weinheim“ ausgefahren. 15 süd westdeutsche Radsportvereine waren mit zu- sammen über 100 Fahrern an den Start gegangen. Als stärkste Fahrer zeigten sich die Vertreter des Mannheimer RRC„Endspurt“. Ergebnisse: Junioren A-Klasse(35 Runden): 1. Hans Hinschütz Endspurt Mannheim); Junioren e(30 Runden): 1. Willi Grieshaber(End- sburt Mannheim); A-Jugend(10 Runden): 1. David Pfister RV Gronau); B-Jugend(6 Runden): 1. Harro Schrittenlocher Endspurt Mannheim). Zwei Tage lang spannende Regatten Ruderelite in Mainz am Start— Worms, Mainz, Flörsheim- Rüsselsheim erfolgreich Der erste Tag der 57. Mainzer Ruderregatta brachte spannende Rennen. Erfolgreichste Ver- eine des ersten Tages waren der RK Worms und der Mainzer RV mit je drei Siegen. 5 Den ersten Höhepunkt des Tages gab es im Senior-Einer um die Rhein-Meisterschaft. Willi Neuburger(RG Nörsheim- Rüsselsheim) und Waldemar Beck vom Kitzinger RV Waren bereits in den Vorrennen ausgeschieden. Bis 500 m üihrte Horst Wilcke. Bei 1000 m ging der Saar- länder Günther Schütt an Lange vorbei. Wilcke und Wagner lagen auf gleicher Höhe, aber bei 1200 m erkämpfte sich Schütt eine leichte Füh- rend Wilcke, Lange und Carlo Wag- ner je mit einer halben Länge Abstand durchs Ziel gingen. Der interessanteste Kampf des ersten Tages war der große Achter, der zugleich uin Hinblick auf die in drei Wochen an gleicher Stelle stattfindenden deutschen Meisterschaften bedeutungsvoll war 1677, RG Mannheim/ Amicitia-Baden Mannheim und RG Flörsheim- Rüsselsheim) kamen gut vom Start weg. Bei hoher Schlagzahl lagen nach 300 m Büsselsheim und Köln auf gleicher Höhe, dicht gefolgt von Mannheim. Bei 1000 m lag Flörsheim sselsheim mit einer Viertellänge vor Köln, Hrend Mannheim um eine halbe Länge zu- rücklag. Bei 1500 m lagen Flörsheim, Köln und Mannbeim je eine halbe Länge voneinander, und in der gleichen Reihenfolge passierten die Boote das Ziel, so daß der Deutsche Meister 1949 vor dem Vorjahresmeister das Rennen machte. 5000 Besucher gaben am zweiten Tag der 57. Ruderregatta in Mainz den Rahmen. Sie konnten wiederum Zeuge spannender Rennen werden. Im ersten Senioren-Einer um den„Rheinpokal“ be- hielt Horst Wilcke von der RG Flörsbeim-Rüs- selsheim— Hann.-Münden das bessere Ende für sich und distanzierte Günther Schütt(Saar Un- dine Saarbrücken) um eine Bootslänge, Dagegen konnte der Mannheimer RV Amicitia im ersten Senjoren-Vierer seinen Vortagssieg gegen Saar- Undine Saarbrücken wiederholen. Bester Rie- men-Zweier wurde im ersten Senioren-Zweier O. St. der RV Gelsenkirchen, der, wie schon am Samstag, im Zweier m. St. die Mannheimer RG Baden auf den zweiten Platz verwies.— Im Frauen-Senioren-Doppel-Vierer dominierte der 7 Nassosia Höchst klar vor dem RV Freiweg rankfurt. Weltbestzeit von Herbert Klein Der Münchener Europameister im Brust- schwimmen, Herbert Klein, hält neben seinem Weltrekord über 200 m mit 227,3 nun auch die Freiwasser-Weltbestzeit. Bei den Bayernmeister- schaften in Nürnberg schwamm er 233,0 Min. und drückte damit die von den beiden Amerika- nern Verdeur und Carter im Jahr 1948 erzielte Zeit von 2:36, 3 ganz erheblich. Müller bleibt Mittelgewichtsmeister Der deutsche Mittelgewichtsmeister Peter Müll- ler(Köln) besiegte in Essen in einem freiwilli- Sen Titelkampf den Essener Leo Starosch klar nach Punkten. 5 Vor 20 000 Zuschauern kam Müller mit einem Gewicht von 70,10 kg in den Ring, Leo Starosch mit 71 kg. Müller erschien völlig ruhig und konzentriert, während Starosch durch sein üb- liches Schattenboxen die Heiterkeit der Zu- schauer herausforderte. In der mußte Müller einen gefährlichen Leberhaken einstecken, den er nur schwer verdauen konnte. Die Linke war die beste Waffe des Esseners, die der Kölner nicht immer vermeiden konnte. Mit zunehmender Rundenzahl setzte sich jedoch das reifere Können des Meisters durch. Zunächst verschaffte die saubere Linksarbeit Müller leichte Vorteile. In den, Schlußrunden boxte Müller, Was die Fäuste hergaben. Immer wieder mußte tarosch die mit aller Wucht geschlagenen Auf- Wwärtshaken Müllers einstecken. Der Punktsieg des Kömers War verdient. Heidelberger Amateurboxer siegreich in Frankfurt standen sich eine Kampf gemeinschaft von Eintracht Frankfurt/ ys und eine Heidelberger Stadtmannschaft in einem Bozmannschaftskampf Segenüber. Die Heidelberger konnten noch in der letzten Begegnung einen knappen Sieg herausboxen, da es dem Waldhöfer Kohl gelang, gegen Polizei- meister Bettendorf im Halbschwergewicht ein Un entschieden zu erzielen, so daß der knappe 9 7-Er- folg für die Heidelberger Gäste zustande kam. Kurz— aber wichtig Bei den internationalen Wettkämpfen auf dem Maschsee bei Hannover bewiesen die Schweden erneut ihre große Uberlegenheit im Kanusport. Sie gewannen den Länderkampf mit 71 Punkten vor Deutschland mit 38, Osterreich mit 34 und Frankreich mit 17 Punkten. Die Schweden ge- dritten Runde ö Alle drei Boote(Kölner RX wannen mit ihrem Sieg auch das vom Bundes- Präsidenten gestiftete silberne Lorbeerblatt. Die 17. Etappe der„Tour de France“ von Montpellier nach Avignon wurde von dem Fran- zosen Bobet gewonnen. Bobet bewältigte die 224 Km in 7:24,44 Std. vor Barbotin(Frankreich). 8 Der Box weltmeister im Halbschwergewicht, Joe Maxim, wird am Montag in Boston gegen Joe Rindone zu einem Revanchekampf antreten. Maxim verlor den ersten Kampf gegen Rindone am 15. Mai durch ein umstrittenes Foul. Die Davis-Cup-Mannschaft der USA konnte in der ersten Runde der Amerika-Zone gegen Ja- pan in Louisville bereits mit 2:0 in Führung ge- hen. Wimpledonsjeger Savitt mußte gegen den Japaner Fumiteru Nakamo hart kämpfen, ehe er Herb Flam gegen Jiro Kumamaru. Sieger bleiben konnte. Den zweiten Punkt holte 8 * Gott der Allmächtige rief meine liebe Frau, unsere herzensgute, unvergeßliche Mutter, Großmutter, Schwester und. Schwägerin Frau Tulngenberve:: nach einem arbeitsreſchen Leben, im A n 0 Jahren, 83 * zu sich in die ewige Heimat. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: schlafenen 5 Danksagung. Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Ent- Frau Margarethe Gärtner N geb. Sitzler 5 sagen wir für die überaus große Anteilnahme, sowie für die vielen Kranz und innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für die trostreichen Worte, sowie Herrn Erny fär den chrenden Nachruf im Namen der Schulkameraden. 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen„ f Karl Gärtner und Kinder. 1 Vereins- Kalender 5 1 TV. 1898. Alle Teilnehmer beim Landesturnen Oſtenburg⸗ die in unserem zugeteilten Lokal Essen wünschen, müssen dies bis spätestens am Freitag, 27. Juli gemeldet haben. Blumenspenden unseren 2 E Beinschäden,, be. Flechten, foronkel und alle Wunden sind heilbar durch Rus ehsalbe. in Apotheken erhältlich. Prosp. gratis d. Chem. lob. Schneidet, Wiesbaden 603 Humusboden ab morgen Dienstag, 24. 7. 1951 abgefahren werden. Junghennen- Konstanzerstr. 19 und guter Baugrund kann Georg Zwingenberger. 1 Nahm. Seckenheim, 23. Juli 1951 Aufbaumehl tür 3. bis 5. 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