— 0 nahmen vorzubereiten, die das Verständnis ollen. Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.—[reisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 122 Mittwoch, den 1. August 1951 3.51. Jahrgang Weckt das christliche Gewissen! Quintessenz der Laientagung in Bad Boll Nach Abschluß der Europaischen Lalentagung in Bad Boll fand in Stuttgart im Hotel Mar- quardt eine Pressekonferenz statt, bei der führende Persönlichkeiten der Gkumene über die Arbeitstagungen berichteten. Der große„Grüne Saal“ des Hotels Mar- quardt in Stuttgart ist nicht nur sehr schön, sondern wirkt durch seine gedämpften Farb- töne beruhigend auf die Gemüter. Dies zeigte sich wieder einmal bei der Abschluß konferenz der Europäischen Lajentagung, zu der auslän- dische Gäste und deutsche Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens eine Stunde nach Be- endigung des Abschlußgottesdienstes in Bad Boll eintrafen. Da es sich um eine Laientagung handelte, und wir uns auch durchaus als solche fühlten, mußte Oberkirchenrat Glockenburg(Olden- purg), führendes Mitglied der deutschen Dele- gation für Flüchtlingsfragen in Genf zuerst den Begriff des Laien“ Klären. Jeder Christ, der kein kirchliches Amt inne hat, so erläu- terte er, sei ein Laie. Die Laſentagung fand vor allem deshalb statt, um mit den 200 Dele- gierten aus vielen europaischen Ländern Maß- kür die Kirche bei allen Menschen erweitern „Heraus aus dem innerkirchlichen Ghetto!“ rief er,„die Kirche muß gerade jetzt vor allem auf soziale und ethische Probleme der Menschen eingehen.“„Im ersten Weltkrieg beteten die Christen gegeneinander, im zwei- ten miteinander und füreinander. Und den- noch war Krieg. Es gebe nur einen Weg, um KEKriege zwischen christlichen Völkern zu vermeiden: das in jedem Menschen vorhan- dene christliche Gewissen müsse geweckt wer- den. Die Christliche Gkumene will dazu verhel- ken. Sie war es, die vor Gewerkschaften und Sport die erste Verbindung nach dem Kriege über die Grenzen herstellte. 1946 war eine Gkumenische Konferenz, 1948 eine Tagung zur Behandlung von Flüchtlingsfragen in Ham- burg. Uber 150 christliche Kirchen der Erde, protestantische, anglikanische und orthodoxe sind in der Gkumene vereinigt. Sie ist das „imerkirchliche Zusammenrücken gegen die Angriffe der Welt“ Mehr plaudernd als be- richtend, und nicht belehrend, sondern erklä- Hrend, bewies der Oberkirchenrat, daß direkte Beziehungen bestehen zwischen der Bruder- lebe der Bibel und der Völkerverständigung von heute, zwischen der Gerechtigkeit der Bibel und dem Aufbau einer Völkerordnung unserer Zeit. 5 Immer wieder richteten sich die Blicke der Anwesenden auf einen untersetzten beleibten Herrn, der— ebenso wie der Oberkirchenrat — mit sichtlichem Genuß seine Pfeife rauchte. Erst recht aufmerksam wurde man aber, als Sich dieser Herr als Monsieur Finet vorstellte, Herausgeber der Reforme“ der rasantesten“ evangelischen Wochenzeitung Europas, des un- erreichten Vorbildes von„Christ und Welt“ und des Sonntagsblattes“, Er war der Leiter der Abteilung für europäische Fragen in Bad Boll und schilderte, wie wichtig solche auf übernationsler Basis abgehaltene Besprechun- gen seien. 5 Mister Lorenz in Cordweste und Cordjackett — wahrend des Krieges britischer Presse- Attache in Moskau— in Bad Boll Leiter der Arbeitsgruppe Können Christen und Nicht- christen im politischen und sozialen Leben zu- sammenarbeiten?“, ließ durch, Oberkirchenrat Slockenburg, das Sprachgenie des Tages, dol- metschen, wie sehr er sich freue, gerade in Deutschland mit einem internationalen Kreis verständnisvoller Menschen zusammengetrof- ken zu sein. Die Kirchengemeinde— so sagte er— ist eine Opposition gegen Unrecht, Hag, Egoismus und soziale Ungerechtigkeit.“ Ein Mitglied der schottischen Delegation erzählte noch kurz, daß man ohne jegliches Ressenti- ment gekommen sei. Mig Frazer, eine liebens- würdige junge Dolmetscherin, bemerkte lä- chelnd, er verstehe so gut schottische Witze zu Erzählen. Leider unterließ er es im„Grünen Saal“. 1 Abschließend gab Professor Kramer, der Leiter der Tagung, der theologischer Lehrer in Indonesien war, Professor für Missions- angelegenheiten in Leyden und Berater der holländischen Königin in Missionsfragen, einen Uberblick über die einzelnen Arbeits- tagungen, deren Zweck er in einem Satz zu- sammenfaßte:„Die Konferenz soll ein Stoß, eine Anregung sein zu neuer Sicht.“ Die wich- lüssten Arbeitsgruppen befaßten sich mit den Themen„Was ist Gemeinschaft?“„Die Ver- antwortlichkeit des Menschen im politischen Leben!,„Der Lale als Repräsentant der Kirche in der Welt“,„Moralische Konflikte des Chri- Adenduer zwei Jage in Straßburg Blank und Grewe auf dem Bürgenstock— Eine Polizeihauptabteilung in Bonn BOnn(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am 3. und 4. August an der Tagung des Ministerausschusses des Europa-Rates in Straßburg teilnehmen. In politischen Kreisen Bonns rechnet man dalht, daß der Bundes- kanzler bei dieser Gelegenheit auch das Saar- problem zur Sprache bringen wird. 5 Der Bundeskanzler empfing auf dem Bür- genstock in der Schweiz den Leiter der deut- schen Delegation bei der Pariser Verteidi- gungs konferenz, Sicherheitskommissar Blank, und den Leiter der deutschen Delegation bei den Bonmer Besprechungen über die Ablösung des Besatzungstatuts, Professor Grewe. Sie unterrichteten Dr. Adenauer über die ihrem Ressont entsprechenden Verhandlungen. In den vorgesehenen deutsch-alllierten Ver- einbarungen, die das Besatzungsstatut ablösen Werden, sol! laut einem Schreiben des Pritischen Hohen Kommissars an die Länder- chefs der britischen Zone— auch die Wieder- gutmachung geregelt werden. Wie aus dem Brief Sir IVone HFirkpatricks hervorgeht, Will die britische Regierung Vorkehrungen tref- fen, um die Beibehaltung des Gesetzes Num- mer 59(Wiedergutmachung in der britischen Zone) in den deutsch- alliierten Vereinbarun- gen zu sichern. Die Polizeiabteilung des Bundesinnenmini- steriums wurde in eine„Hauptabteilung“ um- gewandelt. Bisher wurden die Polizeifragen in einer Unterabteilung behandelt, die einer Gruppe von Abteilungen unter Leitung des Ministerialdirektors Dr. Hans Egedi ange- hörte. Egedi hat nunmehr die Leitung der neuen Polizei- Hauptabteilung übernommen. Der bisherige Chef der Unterabteilung, Ge- heimrat Dr. Max Hagemann, übernimmt die Leitung des Bundeskriminalamtes in Wies- baden, bleibt aber gleichzeitig Referent für Kriminalpolizei-Fragen im Bundesinnenmini- Sterium. Dank für die US- Hilfe Die Bundesregierung hat beschlossen, eine größere Anzahl Pumpaggregate zur Unter- stützung der Hilfsmaßnahmen in den Uber- schwemmungsgebieten des mittleren Westens der USA zu senden. Wie das Bundespresse- amt bekanntgab, will die Bundesregierung auf diesem Wege„in bescheidenem Maße den Dank abstatten“, den das deutsche Volk den USA und ihrer Bevölkerung für die groß- zligige Hilfe in den Jahren nach 1945 schulde. treter des Grundsätzliche Aussprache zwischen Regierung und DGB Weitere Verhandlungen vereinbart— „Entschärfüng“ der Lage? Eine B On n(UP). Die Bundesregierung und Ver- Deutschen Gewerkschaftsbundes haben am Montag„offen und ausführlich“ alle Meinungsverschiedenheiten erörtert und wei- tere Besprechungen zur Klärung der Einzel- fragen vereinbart. Der Vorsitzende des DGB, Fette, erklärte der United Press nach der dreistündigen Aussprache mit Vizekanzler Blücher und an- deren Vertretern der Bundesregierung:„Wir haben die fraglichen Punkte sehr sachlich er- örtert; bei dem Umfang der zur Diskussion stehenden Probleme kann mam nicht erwar- ten, daß wir schon heute ein positives Ergeb- nis erzielen konnten.“ Vizekanzler Blücher schloß sich dieser Auffassung an und bestä- tigte, daß die Beratungen fortgesetzt werden Sollen. Es ist beschlossen worden, in Einzelgremien alle zur Debatte stehenden Probleme durch Fachleute weiter erörtern zu lassen. Die Ein- berufung des DGB-Bundesausschusses zur Entscheidung über die Drohung des DGB- Vorstandes, alle gewerkschaftlichen Vertreter aus den wirtschaftspolitischen Gremien der Bundesrepublik abzuberufen, wird vom Er- gebnis der noch vorgesehenen Besprechungen abhängig gemacht. Ob sich der Bundeskanzler noch persönlich in die Verhandlungen einschaltet, hängt eben- falls von dem Ausgang der weiteren Bespre- chungen ab, erklärten seine Mitarbeiter. In politischen Kreisen der Bundesrepublik sieht man im Frgebnis dieser ersten Aussprache eine Entschärfung der gespannten Lage. Bundeskonferenz für Hirnverletzte BOonn(UP). Nach Mitteilung des Verban- des der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterblie- benen und Sozialrentner Deutschlands wird in Kürze eine Bundeskonferenz für Hirnver- letzte stattfinden. In Zusammenarbeit mit an- erkannten Neurologen will sich der VdK auf dieser Konferenz mit der Frage befassen, ob angesichts der großen Zahl von Hirnverletz- ten im Bundesgebiet fünf bis sechs Fachkran- kenhäuser errichtet werden können. Der VdK zählt unter seinen 1,2 Millionen Mitgliedern 35 000 Hirnverletzte. Morrison-Interview in der, Pruwda Ein mißlungener Aufklärungsversuch— Moskau antwortete mit Angriffen London(UP). Auf Grund eines Vorschla- ges des britischen Außenministers Morrison, dem russischen Volk die Ansichten Großbri- tanniens über die Gründe der augenblicklichen Sparnungen bekanntzugeben, veröffentlichte die Moskauer Prawda“ eine Erklärung, Mor- risons zusammen mit ihrer Erwiderung. Nach der Abmachung würd auch die britische Presse Sowohl Morrisons Ausführungen als die kom- munistische Antwort veröffentlichen. Morrison bedauerte in seiner Erklärung die Tatsache, daß die sowqetische Bevölkerung keine Gelegenheit habe, unbehindert in die Westlichen Staaten zu reisen, um sich eine eigene Meinung zu bilden, Er hatte darauf kingewiesen, daß die Presse und der Rund- funk in der Sowjetunion der Bevölkerung Viele Tatsachen vorenthielten und die aus dem Westen stammenden Rundfunksendungen ge- stört würden.„Es gibt keine Redefreiheit und es gibt keine Möglichkeit, in voller Freiheit festzustellen, wie der Rest der Welt lebt und denkt, etwas das von wesentlicher Bedeutung ist, wenn man einander verstehen Wille“, schreibt Morrison. — sten im weltlichen Beruf“ und Die besondere Verantwortung der Christen in der gegen- J Wärtigen Lage Europas“. Die Konferenz gipfelte in dem Vorschlag, die Kirchen Europas sollten sich, ähnlich dem amerikanischen Vorbild, zu einem„Rat der evangelischen Kirchen Europas“ zusammen- finden und gemeifisam arbeiten. Wenn daher die Beschüsse der Lalentagung in Bad Boll nur zu einem Teil verwirklicht werden können, dann dürfen wir dennoch hoffen, das drohende Ungewitter abgewandt und Katastrophen ver- mieden werden. Im Bericht einer der Arbeits- gruppen stehen die bedeutungsvollen Satze: „Wir alle sind davon überzeugt, daß das Wort Gottes für alle Zeiten verbindliche, Allgemeine Weisungen nicht nur über den einzemen Men- schen gibt, sondern auch über seine Beziehun- gen der Gesellschaft zu ihm. Das Wort Gottes stellt immer wieder neu die Aufgabe an den Menschen, solche Weisungen in der Zeit zu realisieren.“ 285. * P. Stähle Hierauf erwidert die Prawda, daß Morri- son sich„gründlich irrt“. In keinem anderen Lande gäbe es eine so große Redefreiheit, eine Solche Pressefreiheit oder persönliche Freiheit, Wie in der Sowjetunion. Dieser Behauptung fügt allerdings„Prawda“ das Geständnis hinzu:„In der UdSSR gibt es keine Redefreiheit, keine Pressefreiheit und keine Versammlungsfreiheit für die Feinde des Volkes, für die Grundbesitzer und Kapi- talisten, die von der Revolution gestürzt wur- dern. Es gibt sie auch nicht für unverbesser- liche Diebe, für umstürzlerische Agenten, die von ausländischen Geheimdiensten entsandt werden. Für diese Herrschaften gibt es die Gefängnisse und Arbeitslager, nur für Sie.“ Bezüglich der Außenpolitik stellte die „Prawda“ folgende Schlüsselprobleme fest: Sowꝛjetstreitkräfte:„Die sowjetische Armee ist zur Zeit ungefähr so stark wie sie in Frie- denszeiten vor dem zweiten Weltkrieg War. Im Gegensatz hierzu sind die Streitkräfte Großbritanniens und der USA doppelt 80 groß wie vor dem zweiten Weltkrieg.“. Deutschland:„Nicht die Sowets, sondern die Briten und die Amerikaner lehnen eine Zusammenarbeit bezüglich Deutschlands aA, weil sie Wissen, daß die Sowjetunion sich nicht damit einverstanden erklären würde, dort den Faschismus wiederherzustellen und West deutschland in eine Basis für die Aggression umzuwandeln.“ a Osteuropa: Die Behauptung Morrisons, daß die Regime in den Oststaaten durch Gewalt zur Macht gelangten, sei„grundlos“; sie seien durch allgemeine Wahlen an die Macht ge- langt.„Natürlich haben die Völker dieser Länder die Ausbeuter und alle Arten von Agenten der ausländischen Geheimdienste herausgeworfen. Aber, das War der Wille des Volkes und die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes.“ 5. i FKominform:„Prawda“ erklärt, daß das EKEominform nieht die Gewalt propagiere. „Gar im Gegenteil. Die Geschichte hat be- Wiesen, daß es die Feinde des Rommunis-⸗ mus und alle Arten von Agenten der aus- ländischen Geheimdienste sind, die Gewalt- methoden anwenden.“ Nordatlantikpakt; dies sei ein Pakt der Aggression, erklärt die„Prawda“ und nicht wie Morrison behauptet, für die Verteidi- Sung Seschaffen. Die Zeitung fragt dann: „Warum haben die Gründer des Paktes nicht die Sowjetunion eingeladen, sich an ibm zu nien? Berlins Bischof inthronisiert Die Kirche kennt keine Grenzen Berlin(UP), Unter dem Gelaut der Glok- ken aller katholischen Kirchen des Berliner Bistums fand am Dienstag in der Sankt-Se- Dastian-EKirche am Wedding die feierliche In- thronisation des vierten Bischofs von Berlin, Wilhelm Weskamm, statt. an ihr nahmen der Bimdes bevollmächtigte für Berlin, Dr. Vockel, Bürgermeister Reuter, Mitglieder des Senats und der evangelische Generalsuper- intendent Krummacher teil. Die Regierung der Sowjetzone ließ sich durch einen Refe- renten vertreten. Außerdem waren Vertreter der westlichen Besatzungsmächte erschienen. Nach Verlesung der päpstlichen Ernen- rumgsbulle und dem feierlichen Pontfikalamt erteilte der neue Bischof den ersten Segen. Anschliegsend nahm er die Huldigung des Weihbischofs Tkotsch, des Berliner Dom- Kapitels und der vielen hundert Priester des Bistums entgegen. In seiner Predigt sagte Bi- schof Weskamm, das menschliche Geschlecht Warte auf Gottes Wahrheit, nachdem es durch „lauter Relativismen, durch Lehren und Um- ordnungen dureheinandergebracht worden Sei“ Das höchste und größte Grumdgesetz Christi sei die Bruderliebe. Der Bischof ver- sicherte:„Auch in unserer Gegenwart, die S0 zerrissen, gegensätzlich und Selbstmörde- risch ist, kennt die Kirche keine Grenzen, anerkennt keine Trennung und versucht, Brücken zu bauen und sucht zusammenzu- führen in der Kraft der menschenverbinden- den und völkerverbindenden Liebe“. Zum Berliner Bistum gehören gegenwärtig rund 663 000 Seelen, davon 435 000 in Groß Berlin und 228 000 in der Sowjetzone. Sie werden von 353 Geistlichen in 107 Pfarreien und 148 Kuratien mit 325 Kirchen und Ra- pellen betreut. Kemritz-Urteil für nichtig erklärt Aussprache mit der UsS-Hochkommission BOnn(UP). Das Bundeskabinett wird Sich — laut Mitteilung des Bundespresseamtes— am Donnerstag erneut mit dem Fall Rem Titz befassen. Hochkommissar Mecloy hat auf Grund einer Bitte des Bundeskanzlers i Zwischen Bevollmächtigte beauftragt, mit der Bundesregierung alle Tatsachen zu erörtern, die bei der vom Amt des US- Hochkommissars durchgeführten Untersuchung des Falles EKemritz möglicherweise nicht zum Vorschein gekommen sind.“ Der amerikanische Stadtkommandant in Berlin hat Bürgermeister Reuter angewiesen, Alle Zivilklagen gegen Kemritz zurückzu- ziehen. Das vom Berliner Landgericht Zu- gunsten von Frau Elli von Hake, deren von Kemritz den Sowiets aüsgelieferter Manm im KZ starb, ergangene Urteil wurde vom US- Kommandanten von Berlin für null und nich- tig erklärt. In einer Erklärung des Hohen Kommissars heißt es, es sei die„erklärte Po- litik der USA“, ein straf- oder zivilrechtliches Vorgehen gegen Deutsche zu verhindern, die „michts welter tun, als im Rahmen des Ges setzes bei der Erfüllung eines Teiles des von den USA anerkannten Besatzungsprogramms behilflich zu Sein“. Der Oberbürgermeister von Tübingen, Dr. Wolf Mülberger, hat es abgelehnt, die neu zu gründende Abteilung für Luftfahrt im Bun- desverkehrsministerlum zu übernehmen. Dr. Mülberger will in Tübingen bleiben. Indien hat die USA aufgefordert, aus dem japanischen Friedensvertrag jeden Passus herauszunehmen, der eine Stationierung ame- rikanischer Streitkräfte„in und um Japan“ vorsieht. König Georg hat 34 Engländer zu Rittern geschlagen, darunter den Direktor der Fest- spiele Gerald Barry, den Schauspieler God- frey Tearle, den Komponisten William Wal- ton und den Botschafter in Brüssel Chri- Stopher Warner. beteiligen? Warum sperrten sie sich von der Sowjetunion ab? Warum schlössen sie den Pakt hinter dem Rücken der Sowjetunion g und verheimlichten ihn ihr?“ In ihrer Weiteren Erwiderung richtet die „Prawda“ heftige Angriffe gegen die Briten und Amerikaner als die Anstifter eines neuen Weltkrieges“. Die Behauptungen Mor- risons, Großbritannien sei nur daran inter- essjert, den Frieden zu erhalten und einen Weltkrieg zu vermeiden, und daß das Au rüstungsprogramm des Westens die Folge der seit Kriegsende von der Sowjetunion verfol ten Politik sei, enthalten nach Ansicht des N Blattes„kein Körnchen Wahr- eit“ e Die britische Regierung soll die folgenden künk Fragen beantworten, falls sie Wirklich für die Erhaltung des Friedens ein 1. Warum lehnt sie einen Frieden fünf Großmächte ab? 2. Warum wid sich der Verminderung der Rüstun Großmächte? 3. Warum wid,. dem Verbot der Atomwaffen folgt sie diejenigen, die für Friedens eintreten? 5. W. v nicht die Kriegspropaganda in Ein Vorschlag f für gesamtdeutsche Wahlen Zur Einberufung einer verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung Frankfurt(OP). Der Verfassungsausschuß des„Königsteiner Kreises“ der aus der Ost- zone geflüchteten Juristen und Verwaltungs- beamten hat in Frankfurt in Anwesenheit von Vertretern des Bundesministeriums für ge- samtdeutschen Fragen und des Bundesinnen- ministeriums einen Gesetzentwurf über die freie Wahl einer verfassunggebenden deut- schen Nationalversammlung ausgearbeitet und der Bundesregierung und den gesetzgebenden Körperschaften der Bundesrepublik eee, Die Tagung leitete der früher in Leipzig tätig gewesene Völkerrechtler Professor Weber (Göttingen). Der Vorsitzende des Bundestags- ausschusses für gesamtdeutsche Fragen, Weh ner, sowie die Professoren Abendroth(Mar- burg), Peters(Köln), Scheuner(Bonn) und Schneider(Tübingen) waren an der Ausarbei- tung maßgebend beteili, Der jetzt zur Diskussion gestellte, 10 Para- graphen umfassende Entwurf sieht freie, ge- Bheime, allgemeine, glei und unmittelbare Wahlen zu einer ver kassunggebenden deut- schen Nationalversammlung nach den Grund- Sätzen der Verhältnisv/ ahl vor. Im Para- graph 2 wird ein einheitliches Wahlkreis- system festgelegt, wobei 9 55 Wahlvorschlag von mindestens 10000 Wahlberechtigten unter- zeichnet sein muß. Auf je 60 000 Stimmen soll ein Abgeordneter entfallen, ein Rest von mehr als 30 000 Stimmen wird vollen 60 000 gleich- geachtet. Ein Wahlvorschlag muß, wenn er be- rücksichtigt werden will, mindestens fünf Pro- zent der in einem deutschen Lande abgegebe- nen Stimmen erreichen. In den Paragraphen 4 bis 6 wird die Freiheit der politischen Be- tätigung zur Vorbereitung und Durchführung der Wahl und ihre Geheimhaltung behandelt. Alle Beschränkungen im Personenverkehr z wischen den Besatzungszonen und Groß-Ber- lin sollen spätestens drei Monate vor der Wahl aufgehoben und die Verbreitung von Zeitun- gen und Zeitschriften sowie der Empfang von Rundfunks sendern im ganzen Wahlgebiet ga- rantiert werden. Der Entwurf bestimmt aus- drücklich, daß die Stimmabgabe geheim bleiben muß. Vorbereitung und Durchführung der Wahl sollen unter internationalem Schutz stehen und die gewählte Nationalversammlung am 30. Tage nach der Wahl in Berlin zusammen- treten. Gemäß Paragraph 10 des Gesetzent- wurfes steht der Nationalversammlung mit ihrem Zusammentritt die oberste deutsche Staatsgewalt zu. Sie regelt bis zum Inkraft- treten der von ihr beschlossenen Verfassung auch die Ausübung der deutschen Regierungs- und Gesetzgebungsgewalt. Ministerialdirektor Külz betonte in der Pressekonferenz, man habe deshalb das reine Verhältniswahlrecht im Entwurf verankert, um jeden Argwohn von irgendeiner Seite aus- Zuschliegen, ohne damit das künftige deutsche Wahlrecht präjudizieren zu wollen. Professor Abendroth(Marburg) unterstrich, daß der Entwurf auch für die Verantwortlichen in der sowjetischen Besatzungszone akzeptabel sei, wenn man dort die Einheit Deutschlands wirk- lich wolle. Der Entwurf solle dazu dienen, nach dem Scheitern der Pariser Viermächte- Konferenz und aller Bemühungen der Bundes- regierung den eingetretenen Stillstand zu überwinden und der Einheit Deutschlands in Freiheit den Weg zu ebnen. Für deutsch-tschechisches Gespräch Vertriebene fordern neue Politik— Tschechen bei der„Ackermann- Gemeinde“ Frankfurt(OP). Auf der Jahrestagung der sudetendeutschen„Ackermann-Gemeinde“ in Königstein bei Frankfurt wurde eine grund- sätzliche Revision der Haltung gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen gefordert. In einer Entschließung heißt. es, die Vertriebenen dürkten nicht mehr unter dem Gesichtspunkt eines engstirnigen Nationalismus oder als Ob- jekt opportunistischer Politik„ehemaliger Al- lHiierter“ betrachtet und behandelt werden, Wenn es die Westmächte mit der deutschen 80 chberechtigung ehrlich meinten. Der Vorsitzende der Ackermann-Gemeinde, der CSU-Bundestagsabgeordnete Schütz, er- klärte vor der Presse, das Ziel bleibe ein deutsch- tschechisches Gęespräch. Solange das tschechoslowakische Volk in der ständigen Furcht leben müsse, bei einer Rückkehr der Deutschen aufgehängt zu werden, würde es lieber weiter unter dem Bolschewismus leben. Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukaschek be- grüßte während des Treffens den Wunsch der Ackermann- Gemeinde, nach einer deutsch- tschechischen Aussprache, da neuen Soldatenfriedhöfen vorbei den Weg in die alte Heimat zurückgehen“ Wolle. Der vor zwei Jahren in die Bundesrepublik eflohene ehemalige slowakische Minister Zernak bezeichnete das im August 1950 zwi- en dem Vorsitzenden des tschecho-slowaki- chen Nationalausschusses, General Prchala, ad der sudetendeutschen Interessengemein- t abgeschlossene Abkommen über die Rückkehr der Sudetendeutschen in ihre alte eimat als eine geschichtliche Großtat und Beweis der Abkehr vom Benesch-Impe- dalismus““, Prchala, der zum ersten Male auf 588 deutschen Kundgebung sprach, meinte, as Abkommen habe den Kommunisten ae ſchärfste Waffe, nämlich den Nationalitäten ab, aus der Hand geschlagen. e Wes kat Ade rehm Berlin Berlin(UF), Der neue katholische Bischof n Berlin, Weskamm, hat dem Berliner 1 die päpstliche Bulle über seine ng überreicht und damit sein Bistum ernommen. et am Dienstag Statt. ti kanst a d t(UP). Die Ede eg des Heiligen Offlziums hat ein Dekret ver- tlicht, in dem festgestellt wird, daß die 85 Jungfrau 8 Heroldsbach in der Erzdiézese Bam- en übernatürlichen Charakter tru- angeblichen Visionen seien durch 8 ale und Konsultoren geprüft 8 eblichen Erscheinungen der g ulthandlungen in Heroldsbach 8 rten wurden verboten. „hiemand an Die feierliche Inthronisation Zukunft an diesem unstatt- Ult e werden eckommuni- i UN erwägen Kompromiß in Kaesong Verbreiterung der neutralen Zone?— Fort- gesetzte Bombenangriffe Seoul(UP). Nach Informationen aus Wa- shington besteht die Möglichkeit, daß General Ridgway zu einem Kompromißangebot an die Kommunisten bezüglich der zu entmili- tarisierenden Zone ermächtigt wird. Der tote Punkt in Kaesong kann nur durch eine„drastische Aktion“ überwunden werden, meinten Beamte der UN. Auch am 15. Ver- handlungstag beharrten beide Seiten bei ihrer Auffassung über das Gebiet, in dem die ent- militarisierte Zone geschaffen werden sollte. General Nuckols deutete jedoch vor der Presse an, daß die Lage sich in kurzer Zeit radikal bessern könnte. Obgleich die offiziel- len Kreise keine konkreten Angaben über die beabsichtigte„radikale Aktion“ machen wol- len, findet sich ein interessanter Hinweis in einer Erklärung des südkoreanischen Außen- ministers Lung Tao Pyun. Dieser hat in Pu- san in einer Ansprache vorgeschlagen,„eine breite entmilitarisierte Zone zu schaffen, die sowohl die Kampffronten als auch den 38. Breitengrad einschließen könnte.“ An der Front herrschte mit Ausnahme der Lufttätigkeit Ruhe. Luftstreitkräfte der UN setzten die Bombardierung militärischer Ziele und der Verkehrs verbindungen in Nordkorea fort. Die nordkoreanische Hauptstadt Pyong- ang wurde mit Bomben belegt. Indische Einwendungen gegen Japan-Frieden Washington(UP). Indien hat in einem dem Sondervertreter Präsident Trumans, qohn Foster Dulles, übermittelten Aide Memoire gegen verschiedene Abschnitte des japani- schen Friedensvertragsentwurfs Verwahrung eingelegt. Es fordert die Streichung jedes Pas- sus, der eine Stationierung amerikanischer Streitkräfte„in und um Japan“ nach Unter- zeichnung des Vertrages vorsieht. Die Hhsel Formosa soll als zu China gehörig bezeichnet werden. Außerdem bezweifelt Indien, ob es klug sei, die Ryukyu- und Bonin-Inseln unter die Treuhänderschaft der USA zu stellen. Der Sprecher des amerikanischen Außenmi- nisteriums sagte in diesem Zusammenhang, daß bisher nur ein Land— Neuseeland— formal die Einladung zur Teinahme an der in San Francisco vorgesehenen japanischen Friedenskonferenz angenommen habe. Andere Länder hätten allerdings„informell“ zugesagt, nach San Francisco zu kommen. Die USA seien aber besonders daran interessiert, daß Indien als das größte nicht- kommunistische Land Asiens Vertreter zu der Friedenskon- ferenz entsendet. Ben Gurions Partei überlegen Bildet er Koalitionsregierung in Israel? TeI AVI(UP). Nach der offiziellen Zäh- lung von 90 Prozent der bei den Parlaments- Wahlen in Israel abgegebenen Stimmen hat sich der Führungsabstand der Partei des Mi- mister präsidenten David Ben Gurion weiter Vergrögert. Auf die einzelnen Parteien fallen bisher 43 1 1 Stimmanteile(in Progenten): Mapai: 43,1; Allgemeine Zionisten: 16,7; Mapam: 11,9; Herut: 6,7; Hapoel Hamizrahi: 655 Kommu- nisten: 4 03 For tschrittspartei: 3,53 Splitter- 2 teien: 7, 185 ES scheint jedoch, als ob die Mapai nicht die absolute Mehrheit der Sitze im neuen„Rnes- set“ gewänne. Als stärkste Partei dürfte ihr Führer jedoch vom Staatspräsidenten den Auftrag erhalten, eine Roalitionsregierung zu bilden. Für eine Koalition mit der Mapai- Partei kommen die Zionisten, die Liberal Fort- schrittlichen und die religiöse Partei„Hapoel Hamizrahi“ in Frage. Kommunistischer Mord in Vietnam Bombenwurkf gegen den Gouverneur und Offiziere Saigon(UP). Der Gouverneur von Süd- Vietnam(Cochinchina) Tai Lap Tan und der französische General Charles Ch den von einem kommunistischen ermordet. Dem Bombenattentat le weitere französische Offiziere, die sich in Be- gleitung des Gouverneurs befanden, zum Opfer. Einige der Verletzten waren sofort tot, andere starben kurz nach dem Anschlag. Der Gouverneur befand sich auf einer In- spektionsreise im Gebiet von Sadec, etwa 130 Kilometer südwestlich von Saigon. Der Attentäter wurde durch die Bombenexplosion mit in Stückce gerissen. Der Mord folgte auf eine verhältnismäßig ruhige Periode in Co- chinchina. In den vergangenen Monaten war es den Behörden weitgehend gelungen, die Aufständischen zu unterdrücken. Dewey in Malay a Gouverneur von New Vork, Thomas Dewey, der zur Zeit Südostasien bereist, empfl eine Delegation der nicht- kommu- nistischen Chinesen aus Malaya, die ihm ein Memorandum überreichten, in dem darauf Hingewiesen wird, daß die USA der chine- sischen Nationalregierung unter Tschiangkai- sSchelk helfen sollten, das chinesische Festland, vom kommunistischen Joch zu befreien. Das Memorandum ist von etwa 20 000 Chinesen unterschrieben, die 500 chinesische Verbände umfassen. Darin wird ausgeführt, daß der Erfolg einer Landungsaktion Tschiangkai- scheks auf dem Festland im wesentlichen von der militärischen und wirtschaftlichen Hilfe der USA abhänge. Der Petsches KRompromiß programm Löhne— Preise— Industrien— Schulen— Verfassungsreforn PAT Is(UP). Der mit der Ausarbeitung eines Regierungsprogramms beauftragte frü- here Finanzminister Maurice Petsche mühte sich am Dienstag verzweifelt um die Zustim- mung der Mittelparteien. Petsche hat ein Kompromißprogramm aufgestellt, das in sei- nen Hauptpunkten folgend rmaßen aussieht: Die Löhne sollen von September ab an die Preise angeglichen werden, so daß sie wieder die Kaufkraft aus der Zeit vor Beginn des Koreakrieges erhalten. Eine Regierungskom- mission soll alle drei Monate die Preise über- Prüfen. Falls sie um acht bis zehn Prozent steigen, sollen auch die Mindestlöhne erhöht Werden. Staatliche Unterstützung für Kirchenschu- len; Aus einer Erhöhung der Abgaben für die Sozialversicherung soll ein Fonds geschaffen Werden, aus dem die Gehälter der schlecht- bezahlten Lehrer verbessert werden sollen. Die Regierung soll ein Mindestgehalt lest- setzen. Verstaatlichte Industrien: Die Verwaltung der Industrien, die mit Verlust arbeiten, soll reformiert werden. Grundsätzlich wird an der Verstaatlichung nichts geändert. Verfassungsreform: Die Nationalversamm- lung soll die Verfassung und ihre eigene Ge- schäftsordnung s0 abändern, daß die Regie- rung leistungsfähiger wird. * Die bulgarischen Generalmajore Slawko Trnski und Krum Milanoff-Borimetschka sind verhaftet worden, weil sie sich für eine„Brü- derschaft“ zwischen Jugoslawien und Bulga- rien eingesetzt haben sollen. Die Niederlande haben den UN mitgeteilt, dalz sie in Anbetracht ihrer militärischen Hilfe für Korea und ihrer Verpflichtungen unter dem Atlantikpakt keine Truppen für die ge- plante UN-Streitmacht stellen können. Der Chefbuchhalter des italienischen Außen- ministeriums wurde verhaftet, weil er zwi- schen 15 und 18 Millionen Lire(100 00 bis 0 000 DM) unterschlagen haben 80lI. Sieben„fliegende Güterwagen“ e ter 5 erwartet. in Büeseburs Wegen Spanien, Griechenland und der Verschiebung der Ottawa-Ronferenz möglich Kreisen verlautet, sind am Mont tag in Frankfurt eingetroffen. Weitere 53 auch Kaschmir umschließt“. Aurch Besetzung eines Teils von 5 einen 0 der 5 begangen. 0 Teheran prüft Harrimans Bericht Raffinerien in Abadan vollends stillgelegt Teheran(UP). Das iranische Kabinett und die gemischte Glkommission traten zu 2 Sondersitzung zusammen, um den Be- icht zu prüfen, den Averell Harriman nach 12 Rückkehr nach Teheran über seine Ver- handlungen mit Großbritannien vorgelegt hat. Nach der Sitzung sagte der stellvertretende Ministerpräsident Hussein Fatemi, das Kabi- nett habe„gewisse Punkte überprüft, die Mr. Morrison klargestellt haben möchte“, Die Ant- Wort des Iran werde durch Harriman erfol- Fatemi drückte die Ansicht aus, daß die sche Delegation am Wochenende im Iran eintreffen werde. Die Glrafflnerien in Abadan, die größten der Welt, sind am Dienstag wie angekündigt Stillgelegt worden. Die Produktion mußte ein- gestellt werden, weil das fertige Gl nicht mehr gelagert werden konnte. Sämtliche Vorratsbe- hälter sind bis an den Rand gefüllt. Der Ab- W des Ols durch die Gltankschiffe ist seit Beginn der Glkrise unterbunden. Durch die Schließung der letzten noch arbeitenden Destillationseinheit Wurden rund 12 000 ein- heimische Arbeiter brotlos. Der technische Direktor erklärte nach dem Abschalten der Obpumpen, es werde mindestens einen Monat. dauern, bis die Anlage wieder in Gang ge- setzt werden könne. Auf den Glfeldern und in den Werken bleibt ein kleiner technischer Stab zurück, der die Anlage in Ordnung hält. Das iranische Parlament hat den Ausnahme- zustand über die Provinz Ruzistan, in der Abadan mit dem Glgebiet liegt, um zwei Mo- nate verlängert. Differenzen unter den Atlantik Mächten Türkei Washington(UP). Aus diplomatischen daß die für Mitte Septem- ber geplante Tagung des Nordatlantikpakt- Rats in Ottawa vielleicht verschoben werden muß, weil die USA und Großbritannien sich in einigen entscheid Nen Punkten noch nicht geeinigt haben. Dabei handelt es sich vor allem um die um- Strittene Stellung Spaniens bei den Verteidi- gungs vorbereitungen Westeuropas und um die Aufnahme Griechenlands und der Türkei in den Pakt. Aus Paris wird berichtet, daß die spanische Protestnote voraussichtlich nicht be- antwortet wird, in der sich die Madrider Re- gierung über die französischen Einwände ge- gen die Einbeziehung Spaniens in das Vertei- digungssystem des Westens durch ein Abkom- men mit den USA beschwerte. Der Stabschef des amerikanischen Heeres, General Collins, soll Mitgliedern des Senats gesagt haben, Spanien werde aus der für die millitärische und wirtschaftliche Auslandshilfe beantragten Summe einen Anteil erhalten. Die führenden amerikanischen Militärs stimm- ten darin überein, daß N eine Schlüs- Selstellung in den Plänen für eine Verteidi- gung Westeuropas einnenme. Liaquat Ali soll Nehru besuchen Gegenzug des indischen Regierungschefs Neu Delhi(OP). Der indische Minister- Präsident Jawaharlal Nehru hat den paki- stanischen Ministerpräsidenten Liaquat Ali Khan nach Neu-Delhi eingeladen, um die Streitigkeiten zwischen beiden Staaten zu regeln. Vorher hatte der pakistanische Mini- sterpräsident seinen indischen Kollegen zu einem Besuch in Karatschi aufgefordert. Nehru erklärte in seiner Gegeneinladung: „Sie haben mich unter gewissen Bedingungen eingeladen. Diese Bedingungen sind derart, daß die Einladung gegenstandslos wird. Ich bin aber vollkommen bereit, mit Ihnen zu sammenzutreffen und alle Fragen zu erörtern, ohne daran irgendwelche Bedingungen 26 knüpfen. Nehru betonte, daß Indien keiner- lei aggressive Absichten Pakistan gegenüber habe, solange Pakistan keine militärischen Maßnahmen auf indischem Gebiet trifft.„Ich möchte dabei klarstellen, daß dieses Gebiet Pakistan habe Schmuggelkaffee im Lokomotivbauch Aachen(U). Immer neue Tricks Werden von den Schmugglern im Westgrenzgebiet er- sonnen, um begehrte Dinge nach Westdeutsch land einzuschmuggeln. In Eschweiler bei Aachen wurde eine aus Belgien kommende Lokomotive untersucht, in deren Kessel Vier Zentner Kaffee untergebracht waren. Füntf Personen wurden kestgenommen und gaben zu, auf diese Weise insgesamt 20 Zentner Kaffee nach Westdeutschland eingeschmugge zu haben, Die Zollfahndung konnte bei dies Gelegenheit noch einen neuen Opel—Kapit in Empfang nehmen, der gerade angefahren kam, um den Inhalt des„Lokbauches“ in sich aufzunehmen. 5 gskrise in Syrien (UP). Der syrische Minis ssem ist zurückgetret 9 g, vom Parlament di 255 5 0 Seiries Kabinetts notwendige Unterstützung zu erhalten. Der Delegierte Syriens bei der UN, Faris el Chouri Wu: vom Staatspräsidenten ersucht, ein neues Ka- binett der Nationalen Union zu bilden. Urteil über Groesz bestätigt Budapest(UP). Das oberste ungarische Gericht hat den Berufungsantrag des Erz- bischofs Josef Groesz und seiner sechs Mit- angeklagten abgewiesen. Der Erzbischof War Wegen eines angeblichen Komplotts zum Sturz des ungarischen Regimes und anderer Verbrechen zu 15 Jahren Gefängnis verur- teilt worden. Der im gleichen Prozeß zum Tode verurteilte Paulistaner-Mönch Ferenz ſezer wird hingerichtet werden, Er hatte Se- standen“, im Jahre 1944 einen sowjetischen Soldaten ermordet zu haben. Entnazifizierung der Landsberger? München(UP). Der Beauftragte für poli- tische Befreiung in Bayern, Staatssekretàr Camille Sachs, reiste nach Heidelberg, um mit dem Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Handy, zu- sammenzutreffen. Es sind Besprechungen über die Durchführung von Entnaziflzierungsver- fahren gegen die in Landsberg inhaftierten Deutschen vor gesehen. General Handy soll ent- scheiden, ob, wann und wo derartige Verfah- ren durchgeführt werden sollen. Kriegsdienstverweigerer tagten B ra un schweig(UP). Auf einer hiesi gen Tagung der Internationale der Kriegs- dienstverweigerer erklärte der SPD- Bundes- bagsabgeordnete Wenzel, wenn Deutschland sich auf eine Remilitarisierung einlasse, Werde sie ungeheure Summen Verschlingen. Die Wiederaufrüstung Deutschlands sei nicht mur aus moralischen, sondern auch aus wir t schaftlichen Gründen abzulehnen. Eine wei- tere Herabsetzung des deutschen Lebensstan- dards infolge einer Aufrüstung werde eine Wachsende Verzweiflung und gefährliche Radikalisierung der Massen im Gefolge ha- ben. Wer eine solche„Sozialpolitik“ betreibe, bereite dem Komn nunismus den Nährboden. 2500 illegale Grenzgänger sind bis jetzt an der niedersächsischen Zonengrenze festge- nommen worden. 5 Die restlichen Einheiten der zweiten US- Panzerdivision sind in Bremerhaven einge- troffen. Direktflug über 11 500 Kilomete. Buenos Aaires(UP). Die argentinische A Regierung hat sich entschlossen, den Plan 2 Durchführung eines Direktfluges von Buenos Aires über den Südpol nach Melbourne in Australien zu unterstützen. Die Flugstrecke beträgt etwa 11 500 km. Einer der bekannte- sten Sportsmänner Argentiniens hat Präsident Peron einen entsprechenden Vorschlag unter- breitet, den dieser gutgeheißen hat. Der erste Flug ist als ein sportliches Ereignis gedacht. Gleichzeitig soll jedoch geprüft werden, ob eine Verkehrsflugroute möglich ist. Nach den bisherigen Plänen ist nur eine Zwischenlan- dung in Rio Callegos an der Südspitze Argen- tiniens vorgesehen. Der Flug dürfte mit einer Viermotorigen Maschine 18 bis 20 Stunden dauern. „Lange Finger“ bei der Polizei Immer neue Skandale in Düsseldorf Düsseldorf(UP). Im Düsseldorfer Po- lizeiprozeß brachte auch die vierte Verhand- lungswoche weitere Beweise, daß die Ange- klagten ihre Stellungen systematisch zu per- Sönlicher Bereicherung ausgenutzt haben. Als die Anklagepunkte Bestechung, Begünstigung im Amt, Diebstahl von beschlagnahmten Wa- ren und Geldbeträgen, Urkundenfälschung usw. behandelt wurden, herrschte in der An- Kklagebank zumeist tiefes Schweigen. Wie schon in den vergangenen Wochen wurde auch diesmal so gut wie möglich abgestritten oder die Schuld Mitangeklagten zugeschoben. Der ehemalige Kripo Wachtmeister Dickhör- mer sprach von einem Doppelgänger, der die ihm zur Last gelegten Vorfälle„gedreht“ ha- ben soll. Dickhörner behauptete, eine größere Menge beschlagnahmter Zigaretten und ein Geldbetrag seien aus einem Dienstzimmer ge- Stoblen worden. Auf eine verwunderte Frage des Vorsitzenden sagte Dickhörner:„Im Po- lizeipräsidium wurde mehr gestohlen als im ganzen Stadtgebiet“, Ein anderer Angeklagter meinte, man habe sich im Zimmer nur herum- zudrehen brauchen und schon habe jemand „lange Finger gemacht. Eine Votivlampe vom Monte Cassino München(P). Eine vom Abt des Bene- diktinerklosters Monte Cassino gestiftete Vo- tivlampe, die am Grabe des Heiligen Benedikt in der zerstörten Abtei des Klosters entzündet worden ist, wurde von einer italienischen Ab- ordnung dem Katholischen Frauenbund Mün- chen übergeben. Die Upergabezeremonie fand an den Gräbern von rund 1000 italienischen Soldaten auf dem Münchener Waldfriedhof statt. Der Sprecher der Abordnung 1 an die Ubergabe die Bitte der 3 01 von 1 1 in