Nr. 130 Neckar-Bote(2. Blatt) * Mittwoch, 15. August 1951 Wenn die Shorts 2u Kufz sind Von Dr. Her mann Reis chle In den Lohnverhandlungen, welche die süd- westdeutschen Molkereibetriebe vergangene Woche mit der Industriegewerkschaft Nah- rung, Genuß, Gaststätten geführt haben, mug- ten sie den vom Arbeitsminister für Würt- temberg-Baden gemachten Vermittlungsvor- schlag ablehnen, die Parteien sollten sich einem für beide Teile verbindlichen Schieds- spruch vorweg unterwerfen. Sie konnten nur erklären, die Milchversorgungsbetriebe seien Anfang Oktober zu neuen Verhandlungen be- reit, offensichtlich deshalb, weil dann der finanzielle Ertrag der diesjährigen Ernte für den Bauern erst überschaubar ist. Denn beim jetzigen Stand der Dinge müßte jede Lohn- erhöhung in den Molkereibetrieben unmittel- bar auf das bäuerliche Milchgeld zurückschla- gen, weil die Verarbeitungsspannen eben zu knapp sind. Dies ist nicht etwa eine neue Feststellung, denn bereits bei den Juliverhandlungen um den Milchpreis hatte die Württembergische Milchverwertung AG., darauf hingewiesen, daß ihr bei den heutigen Verarbeitungsspan- nen ein bedeutender monatlicher Abmangel verbliebe, der auf keinen Fall eine etwa ge- forderte Lohnerhöhung zulassen werde. Die obige Gewerkschaft wird nun ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung über die zu ergreifen- den gewerkschaftlichen Maßnahmen aufrufen. Nachdem in Südwestdeutschland ein Ernte- streik der Landarbeiter dank der vernünfti- gen Haltung beider Sozialpartner glücklich vermieden und damit die ungestörte Finbrin- gung der Ernte gesichert wurde, droht nun Also ein Streik in der Milchwirtschaft. Damit tritt folgende merkwürdige Lage ein: In Nordwestdeutschland will der Deutsche Ge- Werkschaftsbund in diesen Tagen einen Milch- abnehmerstreik der Verbraucherschaft aus- rufen, um damit gegen die vom Bundesernäh- rungsministerium für richtig gehaltene Milch- Preiserhöhung zu protestieren und die Bauern zu zwingen, zum alten Preis weiter zu liefern, nachdem sie eben erst ihren Lieferstreik ge- gen die Städte Bremen und Hamburg im Vertrauen darauf abgebrochen haben, daß die Milchpreiserhöhung vereinbarungsgemäß durchgeführt wird. In Südwestdeutschland dagegen will die Gewerkschaft durch einen Lohnstreik die Auslieferung von Milch seitens der Molkereien an die Verbraucher verhin- dern, um dadurch höhere Arbeitslöhne für die Molkereiarbeiter zu erzwingen. Man muß Wirklich schon Fachmann sein, um zu wissen, aus welchem Grunde wer gegen wen streikt! Schuld an dem ganzen Wirrwarr trägt aber leider die unentschlossene Haltung der Bun- desregierung, die ausgangs des Winters durch den Bundeskanzler den Bauern die Anpas- sung der Milchpreise zugesagt, aber anschlie- Bend über ein halbes Jahr die Erfüllung die- ser Zusage verzögert hat. Man wird die Geschäftsleitungen der süd- westdeutschen Molkereibetriebe, die überwie- gend in genossenschaftlicher Hand sind, für einsichtsvoll genug halten dürfen, anzuerken- nen, daß die Löhne ihrer Arbeiter, gemessen etwa an denen der Metallarbeiter, zurückhän- gen. Die Monatsverdienste der letzteren lie- gen nach den neuesten amtlichen Feststellun- gen etwa zwischen 300 und 550 DM, Beträge, welche die Arbeiter in den Molkereibetrieben nicht entfernt erreichen. An diesem Beispiel zeigt sich die volks wirtschaftlich gefährliche Verzerrung unseres Lohngefüges, die wiede- rum eine Folge der Verzerrung des Preisge- küges ist. Im Schutze einer seit Korea noch gesteiger- ten Preiskonjunktur haben gewisse Gruppen der gewerblichen Wirtschaft— angefeuert noch durch das mißgverstandene Schlagwort von der freien Marktwirtschaft— aus über- höhten Preisen Ubererträge erzielt, an denen sie ihre Arbeiterschaft durch Lohnerhöhungen beteiligen konnten. Andere Gruppen unserer Volkswirtschaft aber, vor allem die der durch Fest- oder Höchstpreise gebundenen Ernäh- rungs wirtschaft, konnten diese Lohnbewe- gung nicht in gleichem Maße mitmachen. Sie kommen heute dadurch in den Geruch man- gelnden sozialen Verständnisses. Man kann den Arbeitnehmern der Ernäh- rungswirtschaft deshalb nur den dringenden Rat geben, gemeinsam mit ihren Arbeitgebern um eine Angleichung des Preisspiegels der Ernährungswirtschaft an jene Gruppen der gewerblichen Wirtschaft zu kämpfen. Natür- lich kann derselbe Effekt grundsätzlich auch dadurch herbeigeführt werden, daß die Preise jener gewerblichen Gruppen. ge- senkt werden. Bei den Verhandlungen um die Milchpreis- erhöhung hat der Direktor der Württember- gischen Milchverwertung AG., Dr. Ludwig Herrmann, den humorvollen Vergleich ge- braucht, es habe bei der Verteilung des Preis- aufschlages für den Bauern gewissermaßen nur zu einer einfachen Hose ohne Aufschläge, für den Milchhandel zu einem Paar Knicker- bocker und für die Württembergische Milch- verwertung AG. als Verarbeiter der Milch nur zu einem Paar Shorts gereicht. Bei den Ver- handlungen über eine Lohnerhöhung der Mol- kereiarbeiter zeigt sich nun bei der WMV wie bei den übrigen südwestdeutschen Molkereien, daß die Shorts auch noch zu kurz sind. Trotz- dem beweisen die Geschäftsleitungen der Mol- kereien, daß sie, wenn irgend möglich, ihrer Gefolgschaft eine. Hilfe leisten Wollen. LN Handelsgespräche in Berlin Baldige Wiederaufnahme des Warenverkehrs? Der Leiter der Interzonentreuhandstelle in Berlin, Dr. Kaumann, und der Regierungsbe- auftragte für den innerdeutschen Handel der Sowjetzone, Orlopp, werden am Wochenanfang neue Verfahrensvorschläge für die baldige Wie- deraufnahme des Interzonenhandels für einen ungehinderten Warenverkehr zwischen West- berlin und dem Bundesgebiet besprechen. Ein Sprecher des Berliner Bundeshauses äuhßerte sich optimistisch über die Aussichten der Unterzeichnung des bereits paraphierten Inter- zonenhandels-Abkommens und die baldige Wie- deraufnahme des innerdeutschen Warenaustau- sches. Wie es heißt, sollen nach dem westlichen Kompromißvorschlag die Handelsbeziehungen in der alten Form vom Mai wieder aufgenommen werden. Nach einer offiziell noch nicht bestä- tigten Version soll die umstrittene Frage der Herkunftsnachweise in dem Sinne geregelt wer- den, daß sie künftig nicht mehr den sowieti- schen Dienststellen, sondern den ostdeutschen Amtern für den innerdeutschen Handel vorge- legt werden sollen. Unter der Voraussetzung, daß von östlicher Seite der freie Gütertransport von Berlin nach dem Westen garantiert wird, sind die west- deutschen Verhandlungspartner, nach Mittei- lung gut unterrichteter Wirtschaftskreise, bereit, die Frage des illegalen Interzonenhandels mit der des legalen Handelsverkehrs zu koppeln und über beiderseitige Zusicherungen gegen ille- gale Ausfuhren zu verhandeln. Berlins Oberbürgermeister, Reuter, und der Beauftragte des Bundes für Berlin, Dr. Hein- rich Vockel, verhandeln zur Zeit in Bonn über die Einbeziehung Berlins in das Finanzsystem des Bundes. Wie Dr. Vockel erklärte, hofft man, bis zum Wiederbeginn der Parlaments- sitzungen mit den Vorarbeiten so weit zu sein, daß der diesbezügliche Plan dem Bundestag zur Entscheidung vorgelegt werden kann. — Wirtſchaftliches Kohlen- Konferenz in Bonn Erhebliches Absinken der Kohlenförderung Mit Problemen der Kohlenwirtschaft befaßte sich in Bonn eine Sachverständigenkonferenz unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher. Wie ein Sprecher des Bundespresseamtes bekanntgab, konzentrierten sich die Erörterungen in erster Linie auf folgende Fragen: Verschiffung ameri- kanischer Import-Kohle, Gestaltung des Kohlen- Preises ünd Vorschlag eines europäischen Koh- lenpreis-Pools, Verteilung der der deutschen Wirtschaft zur Verfügung stehenden Kohlen- mengen. An der Aussprache nahmen neben Sachverständigen der einzelnen Bundesministe- rien auch Vertreter der Deutschen Kohlenberg- bauleitung teil. Die westdeutsche Steinkohlenförderung ist im Juli auf 9,81 Millionen Tonnen gesunken. Sie betrug im Juni 10,04 Millionen Tonnen. Die aArbeitstägliche Durchschnitts-Förderung ging um 3500 auf 374 300 Tonnen zurück. In Sonder- Schichten wurden im Juli nur 82 000 Tonnen gefördert gegenüber 219 000 Tonnen im Vor- monat. Dagegen stieg die Zechenkokserzeugung von 2,54 Millionen auf 2,67 Millionen Tonnen. Ebenfalls gestiegen ist die Braunkohlenförde- rung von 6,59 Millionen auf 6,68 Millionen Tonnen. Interzonen-Gespräch wieder aufgenommen Besprechungen über die baldige Wiederauf- nahme des Interzonenhandels und einen unge- hinderten Warenverkehr zwischen Westberlin und dem Bundesgebiet sind jetzt in Berlin offi- ziell wieder aufgenommen worden. Der Leiter der westdeutschen Interzonen-Treuhandstelle, Dr. Kaumann, und der Regierungsbeauftragte für den innerdeutschen Handel der Sowietzone, Orlopp, erörterten die Verfahrensvorschläge, die von Sachverständigen der Bundesregierung und der Hohen Kommission in Bonn formuliert und in denen gewisse Anregungen der ostdeutschen Stellen verwertet wurden. Nach den Vorschlägen des Westens sollen die umstrittenen Ursprungsnachweise für die verar- beiteten Rohstoffe Berliner Exportgüter künftig wegfallen. Lediglich bei drei oder vier Waren- gruppen, wie Süßwaren und Textilien, soll auch weiterhin nachgewiesen werden, woher die Roh- stoffe stammen, damit nicht Zucker und vor allem Seidenstrümpfe sowie andere Mangel- produkte aus der Sowjetzone illegal ausgeführt werden. Die Warenbegleitscheine für diese Grup- pen sollen künftig nicht mehr an die sowieti- schen Stellen in Karlshorst, sondern an ost- deutsche Behörden gehen. Einigung über Inter zonenhandel in Berlin Die westdeutsche Inter zonen-Treuhandstelie und der Regierungsbeauftragte der Sowjetzone für den innerdeutschen Handel haben sich in Berlin grundsätzlich über die Abwicklung des Interzonenhandels und über den Warenverkehr von Westberlin nach dem Bundesgebiet geeinigt. Der Ostzonen- Beauftragte Orlopp hat den Vor- schlägen des Westens grundsätzlich zugestimmt. Zur Klärung von Zweifeln oder Streitfällen soll eine gemischte ost- westdeutsche Kommission ge- bildet werden. Herbsttagung des Deutschen Weinbauverbandes Der Deutsche Weinbauverband veranstaltet am 29. und 30. August in Trier seine Herbsttagung. Am 29. August finden vormittags Ausschußsit- zungen statt und am Nachmittag eine Vorstands- sitzung des Deutschen Weinbauverbandes. In einer öffentlichen Sitzung wird der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Graf Ma- tuschka-Greiffenclau, der Geschäftsführer der Deutschen Weinwerbung, Cornelssen, und der Bundestagsabgeordnete P. Sibbert sprechen Die ersten Investitionsgelder Die ersten Kredite der Bank deutscher Länder für die Investitionshilfe der gewerblichen Wirt- schaft würden bereits in Kürze verteilt, gab das Bundeswirtschaftsministerium bekannt. Das für die Verteilung dieser Mittel gebildete Vorkura- torium hat dem Wirtschaftsministerium seine endgültigen Vorschläge für die Aufteilung der von der Bd bereitgestellten Vorfinanzierungs- mittel in Höhe von 120 Millionen DM unterbrei- tet. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich 1018 N Vorschlag bereits einverstanden er- Ar Einzelhandel empfiehlt planvolleres Kaufen Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- handels fordert Verbraucher und Einzelhandels- kaufleute auf, durch richtiges und planvolles Einkaufen zu einer Erhöhung der realen Kauf- kraft beizutragen. Bei einem sorgfältigen Ver- gleich der Preise, Sorten und Qualitäten könne die Hausfrau von 100 DM Haushaltsausgaben jeweils 2 bis 3 DM einsparen. Gegen eine Erhöhung der Bierpreise In Karlsruhe wurde eine Delegiertenversamm- lung des württemberg- badischen Landesverban- des für das Hotel- und Gaststättengewerbe er- öffnet. Der Vorsitzende des Verbandes, W. Pauly, Stuttgart, betonte, daß es in Württemberg-Ba- den an geeignetem Nachwuchs für das Hotel- und Gaststättengewerbe fehle. Aus diesem Grunde habe der Verband einen Landesausschuß- für Berufserziehung gegründet, der geeignete Kräfte heranbilden solle. In Bad Uberkingen werde am 10. September eine Gebietsfachschule eröffnet, die in achtwöchigen Kursen Nachwuchs- kräfte ausbilden solle. Pauly teilte mit, daß der Landesverband beim Landtag beantragt habe, die Getränkesteuer in eine höchstens drei- Prozentige Sondersteuer umzuwandeln. Der Red- ner empfahl, dem Verkauf über die Straße mehr Aufmerksamkeit zu widmen, weil dieser nicht der Getränkesteuer unterliege. Die Delegierten wandten sich in der Aussprache scharf gegen eine Erhöhung der Bierpreise, Sie betonten, daß sich die Preise nach ihrer Freigabe durch Ange- bot und Nachfrage von selbst regeln. Wirtschaft in Kürze Der Verband Hannoverscher Warmblutzüchter hat einen Vertrag über die Lieferung von Re- monten für die schweizerische Armee geschlos- sen. Danach sollen innerhalb eines Jahres min- destens 700 niedersächsische Pferde exportiert werden. Der„Zweite Bundestag des deutschen Wein- handels“ findet am 31. August und 1. Septem- ber in Bad Dürkheim statt. Die verstaatlichte britische Stahlindustrie hat Preissteigerungen bis zu 20 Prozent bekanntge- geben. Als Grund wird die Heraufsetzung der Eisenbahnfrachttarife und der Kohlenpreise so- wie der Preise für importiertes Eisenerz und Schrott angegeben. Die Regierung des australischen Staates Vie- toria gab bekannt, daß sie zwei Beamte nach Europa entsenden werde, um Eisenbahner für Australien anzuwerben. Es sei geplant, insge- samt 3000 Eisenbahner— hauptsächlich aus West- deutschland— zu verpflichten. Der indische Gesandte in der Bundesre Ublik, Prem Krishen, wohnte in München der 88 10 5 8 ven für Indien bestimmten Loko- ei. iese wurden Krauß- Maffei gebaut.„ „ 78 Mannheimer Produktenbörse vom 13. August Die lebhafte Nachfrage nach Weizen neuer Ernte und das zu erwartende Uberangebot an ROg gen veranlaßt die Landwirtschaft zu einer Koppelung der Weizen, und Roggenverkäufe. Das Roggenangebot ist genügend. Mit einem Sinken des Höchstpreisniveaus ist zu rechnen, Die aus dem Frühdrusch angebotenen Brotgedreidepartien mit mehr als 17 Prozent Wassergehalt werden mit einem gestaffelten Preisabzug belegt, der mit 0,25 DM beginnt und bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 23 Prozent 3,35 DM beträgt.— Die Knappheit in Futtergetreide hält an. sSommergerste alter Ernte wurde ab Hamburg zu 49,50 DPM ange- boten, neue Sommergerste ab Würzburg per Okto- ber zu 46,50 DM. Ausländische Gerste frei Ham- burg zu 48,25 bis 49 DM. Für Futtergerste besteht allgemein feste Preistendenz bei gleichbleibender Nachfrage.— Mühlennach produkte knapp, Olsaatenschrote prompter Lleferung, besonders Sojaschrot, zeigen teste Tendenz.— Der Mehl- markt ist nach vereinzelt lebhafter Nachfrage wieder ruhig.— Der Braugersten markt hat sich noch nicht belebt. * Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 13. Aug. Auftrieb: Großvieh 468, Kälber 345, Schweine 1941, Schafe 69. a Preise: Ochsen 2A jung 103-07, A 97102, 91—96; Bullen AA jung 104—03, A 98-103, B 92-97; Kühe A jung 90-94, A 82-87, B 73-80, C 65—71, D bis 63; Färsen AA 10408, A 97103, B 90-96; Kälber A 138-43, B 130—37, C 118-27, D bis 108: Schweine A 125-29, B I 126—30, B II 127—31, C 128 bis 132, D 12732; Sauen G I 11418,& II 104—08; Schafe bis 7.— Marktverlauf: mittel, kleiner Uberstand, Spitzentiere über Notiz; Kälber lebhaft, schwere norddeutsche Mastkälber über Notiz; Schweine langsam, Uberstand. erer. . ON N ον., H SU SFE Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (13. Fortsetzung) „Wie wir aus seinen Papieren gesehen haben, arbeitete er für die Firma Torsten& Co-, stellte Riedler fest. „Ja, er machte gute Geschäfte“. „Was für Bedienung haben Sie außer dem Oberkellner in Ihrem Lokal?“ „Eine Barfrau; Alette Edzard heißt sie. Sie wohnt aulzerhalb und kommt erst nach fünf Uhr ins Geschäft.“ „Wie ist die Adresse der Barfrau?“ „Bernhard- Nocht- Straße sechzehn, drei Treppen links.“ „Bestanden vielleicht Beziehungen zwischen Thiele und der Edzard?“ Frau Spiekermann hob die Hände. i 5 8 um ihren Mund. 5 8 Hoffnungen, oder anständige Frau.“ Ward. „Aber nein— gar nicht.“ Ihre Wangen färbten sich mit einer hellen Röte. Ein geziertes Lächeln Riedler begriff.„Ach 80, Thiele 1280 8 sich „Ganz recht, er 8 sich um mich, Herr Rat. Allerdings in allen Ehren. Ich bin eine „Um so mehr Interesse verden Sie haben, dasz das Verbrechen, dem Thiele zum Opfer Sieich 2. 25 Die holte 8 ihr Taschentuch ein wenig spät.“ 5 „Und was antwortete er darauf?“ Frau Spiekermann ließ eine kleine Pause eintreten. Verstohlen blickte sie zur Tür, in der Erwartung, Geisselbrecht endlich wieder „Herr Thiele ließ sich nicht gern ausfragen. Er hat mir nichts darauf auftauchen zu sehen. geantwortet.“ Freundinnen?“ hier war, saßen wir immer zusammen.“ Riedler blickte durch das halbgeöffnete Fenster auf die Straße hinaus. Das junge Mäd- chen fiel ihm ein, das so fluchtartig das Hotel verlassen hatte. Warum nur? Minuten hier War?“ fragte er scharf. „Es tut mir leid, den Namen kenne ich nicht. offenbar war es eine Kundin.“ „Und warum lief sie fort?“ hinaus.“ mann?“ Sie wandte den Kopf ab, als schämte Sie sich. „Dreiundvierzig“, hauchte Sie. Arm. Vor sich her auf den Flur. Bar ninein. ö 5 5 „Der Orlando? Und später ist er dann noch mehrere Male allein in den Zirkus gegangen?“ „Ich weiß nicht, wie oft. Abends ging Thiele fast immer aus. Gestern hat er mir erzählt, daß er in den Zirkus geht. Ich begleitete ihn noch bis an die Tür und meinte, es sei doch schon „Mit Wem verkehrte er? Hatte er Freunde, „Nicht, daß ich wüßte, Herr Rat. Wenn er „Wie hieß das junge Mädchen, das vor zehn Die Spiekermann erschrak vor dem Ton. „Das junge Mädchen?“ stotterte sie. Sie run- zelte die Stirn, als müsse sie eifrig nachdenken. Das Mädchen fragte allerdings nach Thiele, „Mein Gott— solch junges Ding. Als sie hörte, daß Thiele tot ist, rannte sie einfach 12 Riedler blickte die Frau mit stiller Freund- lichkeit an.„Wie alt sind Sie, 1 Spieker- Die Tür zur Bar ging auf und Lenk kam zu- rück. Er trug einen Stoß Zeitungen unter dem Sofort ging ihm der Kriminalrat entgegen. Draußen, Lenk“. Er schob seinen. Der Mixer Sing an N d. in die Gedämpft berichtete Lenk.„Ein paar An- züge ohne Papiere, Wäschekoffer, der Schreib- tisch voller Bestellbücher und Abrechnungen einer Weinfirma. Auf dem Schrank lag dieses Bündel Zeitungen.“ Riedler nahm ihm die Zeitungen ab.„Gazetta di Napoli“, las er halblaut.„Alte Zeitungen, die vor fünf Jahren erschienen sind. Da ist ja Überall etwas ausgeschnitten.“ „Ja, das war es eben, was mich wunderte, Herr Rat. Aus jeder Nummer ist ein Artikel her ausgeschnitten. Es handelt sich immer um den gerichtlichen Teil.“ „Haben Sie nach den Ausschnitten gesucht?“ „Ueberall. Die Ausschnitte sind. 2u finden.“ „Notieren Sie, sofortige 11 An- frage bei der, Gazetta di Napoli und Bitte um Uebersendung der betreffenden Nummern. Er- ledigen Sie das dringend, Lenk.“ Der Assistent verließ das Hotel. Riedler ging in die Bar zurück. Geisselbrecht hatte sich wieder an seine Arbeit gemacht, obwohl Tup- ferplatten und Hähne bereits fleckenlos glänzten. „Kennen Sie diese Zeitungen, Frau Spieker- mann?“ fragte Riedler und legte das Bündel auf einen Tisch. Neugierig glitten die Blicke der Frau dar- über hin. vor ungefähr acht Tagen und ging damit gleich auf sein Zimmer.“ f „Und Sie, Herr Geisselbrecht, wissen Sie, warum Thiele diese Zeitungen aus Neapel besorgt hat?“ Der Mixer kam langsam näher.„Keine Ahnung, ich kümmere mich nicht um das, was die Gäste machen.“ „Wo waren Sie 8 gestern abend, Herr Geisselbrecht?“ er Mann blieb ruhig vor dem Tisch stehen, den Kopf gesenkt.„Ich hatte Ausgang. Ich war auf der Reeperbahn und in der Großen Freiheit. Im Hippodrom— den Wirt kenne ich von früher. als wir noch beide als Stewards zur See fuhren.“. „Wie lange sind Sle zur See gefahren „Die Zeitungen nicht, aber das Packpapier. Herr Thiele erhielt das Paket Zwölf Jahre. Seit fünf Jahren bin ich hier täti 5 85 hätte er kein Interesse mehr an Geis selbrecht, wandte sich der Kriminalrat an Frau Spiekermann.„Jeder Mensch hat nun einmal Freunde und Feinde. Das bringt das Leben so mit sich, nicht wahr, Frau Spieker- mann? Welche Feinde hatte nun Hugo Thiele?“ Aus den Augenwinkeln beobachtete er bel dieser Frage Geisselbrecht, der mit wiegenden Schritten hinter seine Theke zurückgegangen War. Der Mann War blaß, tiefe Schatten lagen Unter seinen Augen. Die Spiekermann zupfte an ihrem Taschen- tuch.„Feinde? Nein, Thiele hatte keine Feinde.“ Sekundenlang e Riedler ins Nach- denken.„Keine Feinde“, wiederholte er ab- wesend. Plötzlich fragte er:„Wie heißt doch Ihre Barfrau? Alette Edzard?“ Ein angstvoller Blick der Spieker flatterte zu Geisselbrecht hinüber.„Jawohl, Alette Edzard.“ „Danke schön, Frau Spiekermann. Wenn wir Sie brauchen, bekommen Sie eine Vorla-. dung. Auch Sie, Herr Geisselbrecht.“ Es schlug zwölf von den Türmen der Stadt, Großvien 2 als der Kriminalrat auf die Straße trat. Von den Werften bliesen alle Sirenen hell das 1 zur Mittagspause. VIII. 8 Peter Breest stand vor dem Hause Dolktor Falcks. Er war entschlossen, das e 4 Aus der Tiete schossen Feuerzungen Entfesselte Elemente in der melanesischen Südsee Sidney Anfang März dieses Jahres stürzte sich der erste wolkenkratzerhohe Wasserberg auf das Festland von Neuguinea, und damit begann es unter dem einer Schildkröte ähnlich sehenden Landesteil unaufhörlich zu beben. An den Felsspalten der Nordküste, unweit der Geel- Vink-Bucht, mischten sich die aus der Tiefe heftig hervorschießenden Feuerzungen zweier Seevulkane mit dem tobenden Gischt. Dampf- wolken standen über Neu-Guinea. Unter der Drohung neuer Beben und Ausbrüche und der mit dem Wind herüberwehenden siedend hei- Ben Dampfsäulen floh die Bevölkerung panik- artig von dem niederländischen Teil des Landes in den östlichen britischen, um dem„verderb- lichen Feuermaul der Schildkröte“ in letzter Minute zu entgehen. Die Katastrophenwelle im Norden der Südsee greift seit zwei Jahren immer weiter um sich. Damals erlebten die Molukkenfischer, wie in stetem Wechsel Inseln aus der Tiefe des Mee- res auftauchten und nach wenigen Stunden, noch vor Nasse tropfend, mit zappelnden und Springenden Seeungeheuern auf der troknen- den Oberfläche, wieder in den Abgrund des Ozeans versanken. Einem solchen Seebeben flelen dann auch die Boote einer ganzen Fischerflotte zum Opfer. Sie gerieten in einen Hexelkessel. Die gewal- tigen Strudel zogen die schwachen Wasserfahr- zeuge mit unwiderstehlicher Gewalt hinab. Ein fernab vorbeikreuzender Dolmetscher brachte die Schreckensnachricht nach Borneo. Von diesem Schicksalstage an scheint ein unterirdischer glühender Lavastrom sich all- mählich in Richtung auf Neu-Guinea und die melanesische Südsee zu ergießen. Jede Woche etwa zehn Kilometer, teilweise auch schneller, dringen die Feuerfluten unter dem Meeresgrund vor und versetzen die Eingeborenen in Angst und Schrecken. Seit Mitte April hat nun offenbar das unter- irdische Feuer den Kopf der„Schildkröte“ von Neu-Guinea auf der einen Seite und die Geel- vink-Bucht auf der anderen erreicht, Draußen auf See sind Wirkungen der Erschütterung und das sturmflutartige Toben des Meeres für die Schiffahrt von oft schickselhafter Bedeutung. Seitdem jedoch das Grollen und Rumoren unter dem Felslande immer stärker wird und einen Streifen des Kontinentes nach dem ande- ren in Besitz nimmt, wird die Frage akut, was werden soll, wenn die Riesenschildkröten- Inseln sich zu einem ungastlichen Saurier ent- Puppen. Wenn auch Neu-Guinea nur dünn besiedelt 18t, so würde doch das Räumen dieses bedeu- tungsvollen Landes in der Südsee nicht nur für viele Menschen die Aufgabe ihrer Heimat bedeuten, sondern auch wertvolle Plantagen müßten im Stich gelassen werden. Im nieder- ländischen Teil Neuguineas wird die Frage einer eventuellen Räumung bereits lebhaft diskutiert. Im australischen Gebiet der Großinsel er- innert man sich noch genau des Tages, an dem der Kakacopflanzer Faran von dem schreck- lichen Ende seiner Familie und Angestellten erzählte. Sein Anwesen lag an der Innenseite der Geelvink-Bucht. Eines Morgens ging er zum Strand hinunter, um noch einige Arbeiter für die weiter landeinwärts gelegenen Besitze zu holen. Frau und Kinder begleiteten ihn. Als sie noch mit den Schwarzen verhandelten, wer mitgehen sollte, schoß aus dem völlig ruhigen Seewasser urplötzlich mit einem ohrenbe- täubenden Knall eine 50 Meter hohe, sehr star- ke Wasserfontäne hoch. Noch ehe sich Faran von seinem Schrecken erholt hatte, brodelte es in der ganzen Bucht. Auf der Flucht zu den Behausungen öffnete sich, ebenfalls unter hef- tiger Explosion, eine Erdspalte. in die Faran seine Angehörigen stürzen sah, ohne daß es ihm möglich war, Hilfe zu bringen. Inzwischen laufen täglich Meldungen über neue Opfer der entfesselten Elemente in Mela- nesien ein. Niemand weiß, wie lange das unter- irdische Toben anhalten wird und ob vor allem das Feuer unter der Schildkröte von Neu- Guinea bald zur Ruhe kommt, damit nicht Menschenleben und wertvolles Kulturland verloren gehen. „ABN BATUITAð EINGANG ZUM PALAST VN TELOVET(MAROKKO) Von hier aus gelangt man geradewegs zum Turm des Schweigens, in dem die Frau des Glaoui, umgeben von ihren Dienerinnen, in Pracht und Reichtum, und doch wie eine Gefangene lebt. Sie darf nicht einmal durch die Fenster auf die nahen Berge schauen, die das Tal von der übrigen Welt abschließen.(Aufnahme: Overseas News Agency Center). MACHT SI UNOEBROCHEN- Großscheikh Salamai verteidigt die Gesetze der Sahara Tunis Der mächtigste Herrscher der Sahara ist in unseren Tagen der Großscheikh Salamai Ibn Rhan, ein 50jähriger Tibbu, Angehöriger eines Oasenvolkes also, das seinen Hauptsitz im Gebiet von Ghat, Mursuk und Kufra hat. Hauptsächlich im Gebiet der bis auf die Oasen völlig vegetationslosen Libyschen Wü⸗ ste, dem Ostteil der Sahara, gilt nach wie vor die Macht des Stärkeren. Seit im 14. Jahrhun- dert Ibn Batuta und später Leo Africanus erste Kunde aus der Wüste und Timbuktu brachten, versuchten es nur einmal die Eng- länder und der ägyptische König, Teile der Sahara in eine feste Staatsform zu zwängen. Sie scheiterten am hartnäckigen Widerstand der Wüstenvölker, die nach ihrer Freiheit leben wollen. Das„reisende Ungeheuer“ eniſaryl Sechs Frauen wurden im D-Zug seine Opfer En Eine anscheinend ältere Dame plagte sich mit einem schweren Koffer auf dem Gare de Bordeaux ab.„Nicht einmal die paar Francs kür einen Gepäckträger hat man“, murrte sie vor sich hin, als ihr der Angestellte an der Aufbewahrung den zentnerschweren Reise- koffer aus der Hand nahm. sie ob des Ge- wichts erstaunt musterte und ihr den Auf- bewahrungsschein aushändigte. gene„Dame“ jedoch entwickelte eine mit ihrem Alter und ihrer Würde gar nicht in Einklang zu bringende Tätigkeit. Flink wie ein Wiesel schlug sie den Weg zum nächsten Gasthaus ein, ließ sich. nachdem sie sich als Madame Cornel eingetragen hatte, ein Gast- zimmer geben, und verschwand in der Stube. Zehn Minuten später kam ein freundlicher, junger Herr die Treppe herab. der sich beim Wirt höflich entschuldigte, daß er sich nicht angemeldet habe. Aber er hätte nur schnell einen Besuch bei Madame Cornel zu erledigen gehabt. Der Gastwirt hätte zwar schwören mögen, daß dieser Herr niemals sein Hotel betreten hatte,. Bevor er sich jedoch zu einer Frage entschloß, war der Unbekannte längst aus dem Hause. Seit diesem Vorfall waren 10 Tage ver- „Zangen. Der Mann auf der Gepäckaufbewah- rung musterte zum soundsovielten Male den Koffer der alten Dame der immer noch nicht abgeholt worden war. Als er zufällig einmal näher trat, stieg ihm ein süßlicher Verwe⸗ sungsgeruch in die Nase. Er stutzte, fragte seine Kollegen um Rat, und schließlich ver- ständigte man die Polizei. Bei der Oeffnung flel die Leiche der 22 Jahre alten Angestellten Hanette Sousa her- aus, die vor einiger Zeit in Pèrigueux als ver- mißt gemeldet worden war Das„reisende Ungeheuer“, wie man den Mörder nannte, Hatte sie erstochen, in den Koffer gepfercht und sich selber als alte Dame verkleidet. Auf dem Bahnhof Bordeaux gab er den Koffer mit der Leiche ab. Hanette Sousa war sein sechstes und letztes Opfer. Die fünf vorhergehenden Morde, denen ebenfalls junge Französinnen zum Opfer ge- fallen waren, wurden in den verschiedensten Gegenden des Garonne- Distrikts begangen. Der Zahnarzt Ewald de Bareques aus Limoges war der Mörder. Während seine Praxis seit Wochen von einem Assistenten betreut wurde, ließ er sich von seinem Mordfleber durch das Land treiben. Jeder seiner Morde aber ging auf ähnliche Weise vor sich: Ein höflicher Mann in mittleren Jahren betrat das Abteil eines D-Zuges, in dem je- weils nur eine alleinreisende junge Dame saß. Monsieur de Bareques zerrte seinen noch leeren Koffer hinterher Der neue Fahrgast verstand es, vorzüglich zu plaudern. Plötzlich fragte er, wie es sich später herausstellte, ob das junge Mädchen sehr am Leben hänge und ob es sich wohl leicht mit dem Gedanken vertraut machen könnte, daß es sterben müßte. Die Verwirrung über diese ungewöhn- liche Frage benutzte er, um sein Opfer mit einem Stilett zu erdolchen. Mit der Gewandt- heit eines Artisten und seinen Bärenkräften zwängte er die Tote in den Koffer, stieg auf einer der nächsten Stationen aus und gab das Todesgepäck an der Aufbewahrung ab. De Bareques wurde nie überrascht. Er hinterließ nicht die geringsten Spuren. Im Todeskoffer von Bordeaux fand sich jedoch auch ein Knopf von einer Männer- jacke, den die Tote mit letzter Kraft abge- rissen hatte, Also mußte der Mörder während der Tat noch Männerkleidung getragen haben. Eine kriminalchemische Untersuchung zeigte Spuren eines Mittels, das Zahnärzte für Ein- lagen und Plomben in Zähnen zu verwenden pflegen. Die Fahndung setzte ein und nach einer aufregenden Jagd durch die Saintonge gelang es, den verbrecherischen Zahnarzt im letzten Augenblick zu fassen, als er sich aus dem dahinrasenden D-Zug stürzen wollte. „Ich bereue meine Taten nicht“, erklärte er ungerührt vor Gericht.„Es war interessant, den Gesichtsausdruck der Frauen kurz vor dem Tode zu studieren.“ Vor drei Jahren verkündete der Tibbu- Scheikh Ibn Rhan das neue Gesetz der Wüste: „Von Mauretanien bis Fessan und von Wadai bis Tugurt gilt die Macht des gerecht denken den Stärkeren, der sich in diesem Land der Sonne und des Sandes zu behaupten weiß. Gegen Räuber und Verbrecher haben sich die Stämme der freien Tibbu und Araber zu- sammengeschlossen. Sie sind entschlossen, den räuberischen Völkern von Tebesti, den Tua- regs in die Bergen, entgegenzutreten, bis der große Tuareg mit abgetrenntem Haupt vor Salamai Ibn Rhan liegt.“ In Tebesti, dem bis zu 2700 Meter hohen Ge- birgsmassiv der Zentral-Sahara, leben heute die wildesten und gefährlichsten Stämme des ganzen großen Wüstengebietes, das sie tausen- de Kilometer weit durchstreifen Der moder- ne, mit Maschinenpistole und Fernrohr aus- gerüstete Räuberhauptmann, der 8000 bis 10 000 Bandenmitglieder 35 weit verstreuter Wüstenvölker hinter sich hat, ist der„blutige Tuareg“. Vor ihm erzittern noch heute Kara- wanen und Wüstenreisende. Kleine Banden- führer ergreifen die Flucht, wenn seine Kund- schafter mit dem wehenden roten Turban auftauchen. Selbst Ibn Rhan in seiner sicheren Oase ist nicht immer ganz wohl, wenn seine Meldegänger neue Nachrichten von den Un- taten des großen Räubers bringen. „Ibn Batutas Macht ist ungebrochen“, singen die Scharen des„blutigen Tuareg“, wenn sie abends am Lager die Beute vor einem Ueber- fall untereinander verteilen. Doch haben sie damit, so wie sie das Wirken Batutas ausle- gen wollen, unrecht. Dieser erste Wüsten- gänger äußerte vor gut 600 Jahren, daß er die Wüstenromantik liebe und sie erhalten bleiben nröge, So schloß er maurische, ara- bische Stämme, Tuaregs und Tibbus zusam- men, eine für die damalige Zeit bravouröse Leistung, und errichtete eine Macht gegen jede Zersetzung in den Wüstenstämmen. Ibn Batuta verband sie also zu Freundschaft und Verstehen, während der„blutige Tuareg“ durch seinen Raub und Mord Zwietracht sat und so eine anders gemeinte Macht aufrecht erhält. Ihm sind seit Anfang 1950 sogar 21 eu- ropäische und amerikanische Karawanenrei- sende und 8 Aegypter zum Opfer gefallen. Der große Räuberhauptmann Tuareg, der sich nach seinem Stamm so nennt, macht keine Gefangenen. Doch trotzdem ist der gerechte Gedanke in den Wüstengesetzen, ist das Vermächtnis Ibn Batutas erhalten. Vor kurzem trafen sich auf Halbem Wege in der Oase Tuat Salamai Ibn Rhan und der populärste Maurenfürst Soromi Schiwadana. Sie wollten die arabischen, au- rischen Bewohner und die Tuaregs der öst- lichen Sahara zusammenschließen und einen in diesem Falle von den Engländern prote- gierten Wüstenfeldzug gegen Pibesti und den zweiten Schlupfwinkel Ahaggar des„blutigen Tuareg“ unternehmen. Wer jedoch glaubt, das Schicksal des„blutigen Tuareg“ werde bald besiegelt sein, vergißt, daß neben den Ge- birgsstrecken, etwa 480 größeren, mittleren und kleineren Oasen, einigen einsamen Wü⸗ stenbrunnen, den belebten Karawanenstraßen, zwei größeren Automobilstrecken und zwe der Wüste trotzenden Eisenbahnstrecken ir der westlichen Sahara mit Strecken üppigel Tropenvegetation sich noch viele Schlupfwinke! bieten. Es gilt, den großen Räuber Tuareg au! einem der unzähligen Verstecke zu locken., Bis dahin wird er jedoch seinen Feinden auf den weiten Salzseen und Wadis noch manche Falle stellen. Ueber die trügerische Salzdecke, welche in der Sonne bläulich glitzert, führen nur wenige, nicht allen bekannte, sichere Zick- Zackpfade. Ein Fehltritt bedeutet Versinken im zähen und schleimigen Untergrund. Sa- lamai Ibn Rhan und der„blutige Tuareg“ sind beide Kenner des Salzes, und sie wer- den sich daher einen Kampf bis aufs Messer liefern, der leicht auf dem Salzmeer von Sok- na enden kann, wo der Räuber so oft sein Unwesen treibt. Mr. Hayns' Kuriose Sammlung Er opferte 3 Millionen für einen Lippenstift New Lor k Zur Zeit macht Jack Hayns, Konserven- kabrikant, in New Lork von sich reden. Er hat die Sparten fanatischer Sammler um eine weitere bereichert: Er jagt hinter Lippen- stikten aller Schattierungen möglichst pro- minenter Persönlichkeiten her, wobei es ihm weniger auf den Stift selber, als vielmehr auf die verzierte Umhüllung ankommt. Sechs Millionen Dollar hat Mister Hayns kür sein Lippenstift-Archiv vorgesehen. Vier davon hat er bereits angelegt: Im März hörte Hayns, daß bei der Frei- legung der Grabkammer der ägyptischen Pha- raonin Seostrania zum ersten Male ein rich- tiger, mit zehn Rubinen besetzter Läppenstift aus einem bisher noch nicht bekannten roten, Farbstoff gefunden worden sei. Er befinde sich mit den anderen Funden im Kairoer Altertumsmuseum. Hayns fuhr also nach Kairo. Alle N verhandlungen scheiterten jedoch. Die Fund- kommission und der Museumsdirektor Woll- ten den pharaonischen Läppenstift nicht von den anderen Schätzen trennen. Erst König Faruk befürwortete den Verkauf des Stiftes al Mister Hayns, als dieser sich bereit- erklärte, für ägyptische Krankenhäuser drei Millionen Dollar zu stiften. Dafür bekam er das rund 2000 Jahre alte Schönheitsmittel der Seostrania. Als er hörte, daß die niederländische Köni- gin Juliane aus Taktgründen über einen be- sonders konstruierten Liliput- Lippenstift ver- füge, den man bei seiner Anwendung so im Handinnern verbergen könne, daß niemand das Nachschminken gewahr werde, schrieb er Ihrer Majestät. In ihrer Antwort wies sie Mister Hayns jedoch ab.„Ihre Majestät be- dauern. Ein derartiger Lippenstift war nie in ihrem Besitz und kann daher nicht verkauft werden“, schrieb das Privatsekretariat. Das hinderte Mister Hayns jedoch nicht, seine Sammlung inzwischen auf 819„wertvolle Stücke“ zu bringen. Mun umu. Heul hunill, eee 40 5 7 55 Eine Anleitung zum Ab- fassen von Briefen und Schriftstücken für alle Fälle des Lebens durch 160 Seiten, geb. DM 4,20 Porto und ver Nachnahmegebühren und Verpackung krei, der reinen Portospesen — Musik verständnis für jedermann von Kapellmeister Walter Möller Oleses Büchlein beantwortet Hunderte von Fragen, z. B.: Was sagt uns eine Sinfonie, Songte, Ouvertüre? 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Einwohner Dossenheims — Süd westdeuts elle Rundschau Altbadener antworten im Flaggenstreit Heidelberg wb). Die Arbeitsgemein- schaft der Badener hat in einem offenen Brief an den Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Swart erklärt, daß die gelb-rot-gelben badischen Flaggen, die in der vergangenen Woche in Heidelberg gehißt und später auf anordnung Dr. Swarts wieder entfernt wor- den waren, im Gegensatz zu den Behauptun- gen des Oberbürgermeisters zum größten Teil nicht auf städtischem Boden, sondern auf Schiffen, schwimmenden Bootshäusern und dem Gelände einer Staatsdomäne aufgezogen gewesen seien. Dr. Swart hatte behauptet, Jag die Flaggen, von einer Ausnahme abge- sehen, auf stadteigenem Boden gehißt wor- den seien. In ihrer Rückantwort verweist die Arbeitsgemeinschaft der Badener darauf, daß in Württemberg auch beute noch die alte Württembergische Fahne gezeigt werde, ohne daß ein wäürttembergischer Bürgermeister daran denke, dies zu verbieten. f Römerfunde in Heidelberg Heidelberg(wb). Bei Straßenarbeiten im Heidelberger Stadtteil Neuenheim ist ein vollständig erhaltener Keller eines römi- schen Villenhauses entdeckt worden. Es wird vermutet, daß der Keller in der römischen esatzungs in den Jahren 100 bis 260 nach Chr. chen Zwecken diente. Die Fu- gen der 40 em starken Mauer sind mit roten Farben verziert, die heute noch genau 80 leuchten wie vor 1700 Jahren. In die Mauer ist eine Nische eingelassen, in der vermut- uch ein Götterbild stand. Ein Teil der Mauer soll im kurpfälzischen Museum in Heidel- berg ausgestellt werden. — Fahrerflucht bei tödlichem Unfall Heidelberg dwb). In Heidelberg ein 50 Jahre alter Mann aus Eschelbach don einem Lastkraftwagen angefahren und S0 schwer verletzt worden, daß er kurz nach Seiner Eir kerung in die Chirurgische Klinik Starb. Der Fahrer des Lastwagens ergriff die Flucht. Feigen an der Bergstraße Dossenheim(Sl). Eigentlich gedeihen Feigenbäume nur in wärmeren Gegend Daß sie jedoch auch in dem milden Klima Bergstraße nicht nur wachsen, sondern au hat vor etwa 20 Jahren zwei Feigensetzlinge mit nach Hause gebracht. Wider erwarten glückte sein Pflanz- Versuch gut. In diesem Jahr Wird sogar eine „Rekordernte“ von rund 35 Pfund erwartet. In den südlichen Ländern werden die Früchte Auf großen Sieben in der beißen Sommer- Sonne getrodmet und dann importiert. an der Bergstraße allerdings ist man gezwun- gen, den Backofen des Bäckers als Sonnen- ersatz gelten zu lassen. Mit dem Schlächtermesser auf die Wirtin Wertheim(wk). In einem Gasthaus in Windsheim ging ein US-Soldat mit einem Schlächtermesser auf die Wirtin los und ent- wendete ihr die Geldkassette. Nachdem er sich einen Teil des Kassetteninhalts angeeig- net hatte, ergriff er die Flucht. Die alarmierte Mp nahm sich Später seiner an. 2 Vierjähriger als lebende Fackel Neustadt/ Schwarzwald(sw). Ein in Bonndorf zu Besuch weilender vierjähriger Knabe erwischte nachts beim Erwachen eine Schachtel Streichhölzer, die zum Anzünden einer Kerze bestimmt gewesen Waren. Das Find brachte ein Hölzchen zur Entzündung. Dhe Hilfe zur Stelle war, stand das Nacht- hemd des Kleinen in hellen Flammen. Er erlitt so schwere Brandwunden, daß er einen Tag später im Krankenhaus starb. 29 Tote als Opfer von Unfällen Karlsruhe(Gb). In Nordbaden war im Juli mit 1473 Unfällen die bisher höchste Un Fallziffer in diesem Jahr zu verzeichnen. Bei deri Unfällen wurden 29 Personen getötet und 1037 verletzt. Die Zahl der Unfälle lag um 11 Prozent höher als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die hohe Zahl der Verkehrsunfälle, die einen Gesamtschaden von 714177 DM verursachten, wird in der Hauptsache auf falsches Uberholen und zu hohe Geschwindiglceit zurücdgeführt. Bei den rund 1000 Autounfällen wurde in 35 Fällen Fah- werflucht begangen. 5 1 Zwel Einbrüche in Pfarrhäuser Karlsruhe(WE). In den frühen Mor- Zenstunden der letzten Tage wurde in die Pfarrhäuser in Mörsch und Forchheim einge- brochen und Geldbeträge in beträchtlicher Höhe entwendet. Vermuflich handelt es sich bel den Tätern um Personen, die umherxei- Sen und bei Einbrüchen die Pfarrämter be- Vorzugen. In beiden Fällen erfolgte die Tat, Als die Pfarrer bei der Morgenandacht in der Firche waren und die Hausangestellten sich Dleichfalls außerhalb des Hauses befanden. Es bleibt beim Urteil: lebenslänglich f Karlsruhe ddm). Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes verwarf die Revisign des Wilhelm Sauer aus Inzigkofen, der inn Marz dieses Jahres vom Schwurgericht He- chingen wegen Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub zu lebenslänglichem Zucht- f und Verlust der bürgerlichen Ehren- rechte auf Lebenszeit verurteilt worden War, als unbegründet. Sauer hatte 1950 eine Frau mt einem Beil erschlagen und beraubt. Die Lei hatte er in die Donau geworfen. Nordbadische CDU bleibt neutral Karlsruhe dds). Der Landesvorstand der nordbadischen Bü tritt am g. Septem- ber in Pforzheim zu einer Si 5. un sich mit Gegen wartet e des DU. im Oktober 0 tages zu Bürkle erhielt die Anklageschrift Anklage auch gegen Girokassen-Direktoren Lämmle und Richter erhoben Stuttgart wb). Die Stuttgarter Staats- anwaltschaft hat dem Stuttgarter Unterneh- mer Willy Bürkle die Anklageschrift zuge- Stellt. Mit Bürkle sind die früheren Direk- toren der Stuttgarter Girokasse, Martin Rich- ter und Rudolf Lämmle, sowie der Stuttgarter Bankkaufmann Walter Schmidt und Franz Pfitzenmeier angeklagt. Bürkle werden in der Anklageschrift ein Verbrechen des betrügerischen Bankrotts So- wie mehrere Vergehen des einfachen Ban- Krotts, der fortgesetzten Untreue, der er- schwerten Unterschlagung, des fortgesetzten Betrugs, der Abgabe falscher Erklärungen über Wirtschaftliche Verhältnisse, der Anstif- tung zur Untreue, der Beamtenbestechung und der Beihilfe zur Untreue zur Last gelegt. Von Dezember 1948 bis Juni 1951 habe Bürkle Vermögenswerte beiseitegeschafft, um seine Gläubiger zu benachteilgen, erdichtete Schul- den angegeben und sich Gegenstände rechts- widrig zugeeignet, die ihm anvertraut worden Waren. Bei Kreditanträgen an die Girokasse habe Bürkle unrichtige Angaben über seine Verbindlichkeiten und über die Zwecke ge- macht, für, die ein großer Teil der Kredite verwendet worden sei. Dem früheren Direk- tor der Kasse, Richter, habe Bürkle 12 000 DM gegeben, damit Richter die Kreditanträge un- terstütze. Richter wird in der Anklageschrift beschul- digt, diese 12 00 DM angenommen zu haben. Außerdem habe Richter dem Unternehmer Bürkle einen Kontokorrent-Kredit in Höhe Von 1,5 Millionen DM bewilligt, ohne die Ge- nehmigung des Verwaltungsrats einzuholen. Ferner wird Richter vorgeworfen, er habe hohe summen des Kaufmanns Lebherz, die dieser nicht habe versteuern Wollen, verwal- tet und gegen Zinsen ausgeliehen. Dem suspendierten ehemaligen Direktor der Girokasse, Lämmle, wirft die Staatsanwalt schaft vor, er habe die gesetz- und Satzungs- widrigen Kreditbewilligungen Richters Zebil- ligt und damit gegen die Interessen der Kasse verstoßen. Dem Verwaltungsrat habe er über Sicherheiten berichtet, bevor diese abgetreten oder geprüft worden seien. Außerdem habe Lämmle ungünstige Außerungen von Gutach- tern über die Bürkle'schen Betriebe ver- schwiegen. Entgegen dem ausdrücklichen Be- schluß des Verwaltungsrats habe er Bürkle weitere Kredite eingerdumt und Spekulations- geschäfte Bürkles dem Verwaltungsrat gegen- über als günstige Geschäftsvorgänge bezeich- net.„ Bürkle Ausschuß nieht einig um„Bürkle- Ausschuß“ des württemberg- badischen Landtags wurde sich der vier- köpfige Redaktionsausschuß über die For- muülierung der politischen und sachlichen Fol- gerungen, die der Untersuchungsausschuß aus den Ermittlungen ziehen will, nicht einig. Da- gegen wurde der Bericht über den tatsäch- lichen Sachverhalt fertiggestellt. Der Unter- suchungsausschuß wird am Donnerstag zu einer Vollsitzung zusammentreten, um über die strittigen Formulierungen zu entscheiden. Ehrlichkeit— noch nicht ausgestorben Mühlacker(wi). Ein Heimatvertriebe- ner hatte in der Tasche den immerhin nicht geringen Betrag von nahezu 4000 DPM, mit dem er Anschaffungen für sich und seinen Betrieb tätigen wollte. Er verlor das Geld auf dem Wege zur innenstadt. Ein ehrlicher Mann fand die Geldtasche mit der Summe und lieferte beides wieder an den Verlierer Aus. Treffen der Mährisch- Schönberger Ludwigsburg dwb). Mehr als 2000 Hei- matvertriebene aus dem Bundesgebiet kamen in Ludwigsburg zu einem Treffen der Mäh- risch- Schönberger zusammen. Im Laufe der Zusammenkunft wurde beschlossen, eine Such- Kartei für die ehemaligen Bewohner der Stadt und des Kreises Mährisch- Schönberg einzu- richten. 190 Paratyphusfälle in Lörrach Lörrach(ids). Trotz verschärfter Iso- ierungsmagnahmen hat sich die Zahl der Paratyphuserkrankungen im Grenzkreis Lör- rach seit Wochenbeginn weiter erhöht. Beim Gesundheitsamt Lörrach waren bisher 190 Fälle gemeldet,. Da zur Beschaffung der not- wendigen Medikamente beträchtliche Geld- mittel notwendig sind, haben sich die zu- ständigen örtlichen Stellen an den Kreis und an die südbadische Regierung gewandt und um finamzielle Unterstützung gebeten. Ein Er- regerherd wurde in Dauerwürsten festgestellt, die aus einer Lörracher Metzgerei stammten. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Der Karlsruher Stadtrat hat beschlossen, alle Werbung treibenden Firmen daran zu erinnern, daß die Außenwerbung genehmigungspflichtig ist. Das Anbringen von Plakaten müsse nach dem Bauordnungsrecht vorher durch die Stadt genehmigt wer- den. 5(ub) Forehhei m. Die 1000-Jahrfeier der Ge- meinde Forchheim wird vor dem Strafrichter noch ein Nachspiel haben. Einige Personen mußten wegen gefährlicher Körperverletung zur Anzeige gebracht werden, da sie sich ge- genseitig mit Bierkrügen und Schlagringen N Verletzungen beigebracht ha- (Swe) Bruchsal. Ein 18 jähriges Mädchen wurde Schwerverletzte schwebt in Lebensgefahr. Weinheim. Am Weinheimer Kirchwein- ee e eee e ern. Die Bäckerei befindet Sich Seit 14 Gene mae dender kt le Ling e 1 rks Nordbaden hat der richtung ein bach zugestm 1 eee Ie Nünoschau Maria Himmelfahrt Seit Jahrhunderten schon singt und jubelt die katholische Christenheit am 15. August, dem Tag Mariä Himmelfahrt, ihr„Assumpta est Maria in caelum, in caelum“. Noch nie aber war dieser Gesang so fröhlich wie in diesem Jahr, da das Fest zum ersten Mal seit der Verkündigung des Dogmas von der leib- lichen Verklärung gefeiert wird. Seitdem muß der Festtag Maria Himmelfahrt zu den be- deutendsten Festen des katholischen Kirchen- jahres gezählt werden. Die katholische Kirche begründet das Dog- ma damit, daß die Jungfrau Maria frei war von jeglicher Erbsünde, ja sogar frei von jeglicher Begierde. Sie ist die Gebenedeite unter den Frauen, weil sie den Erlöser mit reinem Herzen empfing, trug und gebar. Ma- ria, die Sündelose, kamm nicht dem Tod an- heimfallen, kann nicht in Verwesung über- gehen, denn die Heilige Schrift verkündet, daß der Tod der Sünde Sold ist. Darum wurde nach katholischem Glauben Mariens Leib mit der Seele vereint und in die himm- lische Herrlichkeit aufgenommen, wo Gott die Jungfrau zur Himmelskönigin krönte. Als der Heilige Vater die Verkündung des Dogmas bekanntgab, sagte er:„Wenn es Wahr ist, daß die Katholische Kirche in h- rer Gesamtheit nicht in Irrtum führen noch in Irrtum geführt werden kann, da der gött- üche Erlöser, der die Wahrheit selber ist, den Aposteln das Versprechen gegeben Hat: „Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis arts Ende der Welt“, so folgt daraus, daß die Verkündung dieses Dogmas von Gott ge- offenbart ist und daher durch unsere höchste Autorität definiert werden kann.“ Der alte fromme Glaube der führenden Männer, der katholischen Kirche, eines Al- bertus und eines Thomas von Aquin, wurde damit zu einem festen Bestandteil der kath. Kirche, und die vielen herrlichen Marienbild- nisse— wir denken dabei an Tilman Riemen- schneiders Marienaltar in der Herrgottskirche zu Creglingen— erscheinen daher heute in einem glänzenden hellen Lächte. r. * Wer will zur Bereitschaftspolizei? Für die Bereitschaftspolizei Württemberg Baden werden immer noch zahlreiche Bewer- ber gesucht. Interessenten zwischen 19 und 22 Jahren— in Ausnahmefällen auch bis zu 27 Jahren— können sich schriftlich bei den An- nahmestellen in Göppingen oder Karlsruhe Durlach bewerben. Es ist vorgesehen, die Be- reitschaftspolizisten nach einer Vorbereitungs- zeit von sieben Jahren in die Landes- oder Gemeindepolizei zu übernehmen. Für Flieger- und Währungsgeschädigte Dem Geschäftsteil 9 des württemberg-badi- schen Innen ministeriums ist jetzt als weitere Aufgabe die Betreuung der Flieger- und Wäh- rungsgeschädigten übertragen worden. In die- ser Abteilung des Ministeriums werden die Allgemeinen und einzelnen Fälle der Kriegs- folgenhilfe und damit auch die der Flieger- geschädigten und Währungsgeschädigten be- arbeitet. Wettervorhersage Am Mittwoch und Donnerstag trocken und vielfach heiter, nachts noch frisch. Piefsttem- peraturen um 10 Grad. Tagestemperaturen am Mittwoch etwas über 20 Grad, am Don- nerstag bis zu 25 Grad ansteigend. Mannheim. Ein 44jähriger Mann wurde in Mannheim von drei Personen überfallen und niedergeschlagen. Er muß e mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert Werden, Einer der Täter konnte festgenom- men werden.(l * Mannheim. Ein 21jähriger Mann, der in Köln einen Straßenpassanten überfallen, niedergeschlagen und ausgeraubt hatte, konnte dieser Tage in Manmbeim-Käfertal festge- nommen werden.( Pilzzeit Das diesjährige feuchtwarme Wetter Wirkt sich besonders günstig auf das Wachstum der Pilze aus, so daß mit einer reichen Pilzernte gerechnet werden kann. Vorerst wird beson- ders der außerordentlich würzige und schmackhafte Pfifferling im Moos der Wälder gefunden. Vereinzelt tauchen am Waldrand auch schon Steinpilze auf, die als die besten Speisepilze bezeichnet werden. Unseren Haus- frauen bietet sich damit eine überaus günstige Möglichkeit, auf billigem Wege eine vielfäl- tige und immer sehr willkommene Abwechs- lung in den Speisezettel zu bringen. Wenn von der Pilzzeit die Rede ist, so muß auf die Gefahren hingewiesen werden, die beim Pilzsuchen auf den Nichtkenner lauern. Obwohl der Prozentsatz der giftigen Pilz- arten im Verhältnis zu den eßbaren wirklich gering ist, kommen doch Jahr für Jahr zahl- reiche Pilzvergiftungen vor. Vor allem das uralte Rezept mit Silberlöffel, Zwiebeln und Schnecken muß als höchst gefährlich abgetan Werden. Das Anlaufen von Silber ist ledig- lich ein Gradmesser für den Eiweißgehalt der verschiedenen Sorten, und was die Schnecken betrifft, so sind diese immun gegen. Pilzgifte. Die Schnecke verzehrt den töd- lichen Knollenblätterpilz mit demselben Be- hagen wie den Pfifferling. Bei den Menschen Wirken jedoch z. B. schon 50 Gramm des grünen Knollenblätterpilzes in einem Pilz- gericht tödlich, da er das blutzersetzende Phallin enthält. Besondere Gefahr besteht, weil er jung leicht mit dem Eierbovist zu ver- wechseln ist. Man sollte sich also unbedingt von einem versierten Pilzkenner die verschiedenen Ar- ten an Ort und Stelle zeigen lassen und auf keinen Fall aufs Geratewohl mitnehmen, Was einem ungefährlich erscheint. Oft sind Pilze die blau, gelb, rot, schwarz oder grün anlau- fen, harmlos; andere wieder mit weißer In- schuldsweste äußerst giftig. Man sollte auch nur junge, gute Pilze sammeln. Bei dem Pilz- reichtum unserer Wälder ist man Keinesfalls darauf angewiesen, alle alten Exemplare Mit- zunehmen. r Hortung von Altpapier unstatthaft Strenge Maßnahmen gegen das Rompen- satiomsunwesen mit Altpapiér forderte der Präsident des Landesbezirks Nordbaden, Dr. Hans Unser, in emem Rundschreiben an alle im untergeordneten Stellen. In dem Rund- Schreiben wird darauf hingewiesen, daß das Kompensationsunwesen den normalen Ablauf des Verkehrs mit Altpapier in erheblichem Umfange störe. Durch seinen zunehmenden TPauschwert werde Altpapier wieder gehortet und gelange nicht mehr in dem Umfang zu den Papiererzeugern, in dem es tatsächlich verfügbar sei. Neckar-Bote, Südd. Helimatzeltung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung, Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle. Bruck und Verlag: Buchdruckerei Gg: Zimmermann(Iuhaber Georg Härdle), Mannhelm-Secttenheim, Herusprecher, 47216— Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Fernsprecher 51806 Kultur Das Pforzheimer Zimmertheater im Indu- striehaus errang mit dem Zeitstück„JOSpi und Joana“ von Rüdiger Syberberg seinen bisher größten Erfolg. Das Stück selbst fand eine gute, wenn auch nicht Sanz einheitliche Aufnahme. 1 Privatdozent Dr. Rixmann wurde vom Prä- sidenten des Landesbezirks Nordbaden für die Dauer seiner Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Technischen Hochschule Karlsruhe zun! planmäßigen Professor ernannt. „Volle Geschichtswahrheit“ wird angestrebt Der zweite deutsch- französische Historiker- Kongreß in Mainz ist beendet. Während des Kongresses, an dem 25 deutsche und 15 fran- zösische Geschichts wissenschaftler teilnahmen, wurden Fragen der Erziehung im Geschichts- Unterricht für die deutsche und französische Jugend besprochen. Auf der Tagung herrschte Ubereinstimmung darüber, daß die Jugend beider Länder„in voller Geschichtswahrheit, in Liebe zum Vaterland zu guten Europaern und zu guten Menschen“ erzogen werden müsse. Kriegsblinden-Bibliothek in Marburg Die Bestände der ehemaligen Berliner EKriegsblinde im gesamten Bundesgebiet ver- liehen werden. Für den Aufbau der Biblio- inzishen Dr. Grimme, und die Gattin des niedersäch- sischen Ministerprzsidenten Kopf, ire Ohler stützung Hothek wird der NI übernehmen. 0 Pater der dramatische als auch der musikalische, sei ultra- konservativ und zu traditionell. Esperantisten wenden sich an die UNESCO Die Sektion für Wissenschaft und Technik des Weltbundes für Esperanto hat in einer Resolution empfohlen, finanzielle Unterstüt- zung bei der UNESCO oder ähnlichen Organi- sationen zu beantragen, um die wertvollsten Wissenschaftlichen Werke, die bisher nur in einer Nationalsprache veröffentlicht wurden, in Esperanto übersetzen zu lassen. Auf dem in München stattfindenden 30 Weltkongreß der Esperantisten wurde em Rednerwettstreit durchgeführt. Der erste Preis wurde an den 28 jährigen Franzosen Adrée Al- bault und den 13jährigen Italiener Nicolo Minnaja vergeben. Den zweiten Preis enhielt der 22 jährige Deutsche Reinhard Uhde. Frankreichs Filmindustrie in Nöten Die französische Filmindustrie sieht sich einer ernsten Krise gegenüber, da sie ihre diesjährige Produktion gegenüber dem letz- ten Jahr um 36 Prozent kürzen mußte. Schuid daran sei, wie aus Filmkreisen verlautet, die Invasion amerikanischer Filme, die Bedro- hung der französischen Filmindustrie durch „die Benutzung der Filmateliers durch die Amerikaner, die Filme in Frankreich drehten, und die schlechtere Qualität der französischen Filme. Die französische Regierung wurde da- her aufgefordert, durch Hilfsmaßnahmen die Filmindustrie zu retten. Münchens„Alter Peter“ feiert Richtfest Die Wiederaufbauarbeiten am historischen „Alten Peter“ sind soweit fortgeschritten, das das Richtfest am 18. August gefeiert werden Kann. Mit dieser rein weltlichen Feier sind ein Volksfest mit Blumenkorso und ein histo- rischer Trachtenzug verbunden. Die kirchliche Feier findet erst nach der Fertigstellung des Turmhbelms statt, der ein fast zwei Meter hohes vergoldetes Kreuz erhalten wird. 9 Wieder „Große Rennwoche von Baden-Baden“ Beste Pferde starten in Iffezheim— Starke französische Konkurrenz— Zahlreiche Ren- nen und Veranstaltungen In wenigen Tagen beginnt nach mehrjähri- ger Zwangspause zum ersten Mal wieder die „Internationale Rennwoche von Baden-Ba- dent, die früher zu den bekanntesten pferde Sportlichen Veranstaltungen des Kontinents gehört hatte. Da die einzelnen Rennen im Durchschnitt 40 und mehr Nennungen er- bracht haben, sind quantitativ und qualitativ Hervorragende Felder gesichert. Ausland stark beteiligt Das wachsende Interesse des Auslamds geht daraus hervor, dag aus Frankreich und der Schweiz zahlreiche Nennungen abgegeben Wurden. Da das Nennungsergebnis bei den deutschen Teimehmern geradezu überwälti- gend gut ist, kann die erste„Große Woche“ der Nachkriegszeit unter Umständen alle ihre Vorgängerinnen an Umfang und Bedeutung bereits übertreffen. „Großer Preis von Baden“ Aber auch dualitativ sind alle Vorausset- Zungen dafür gegeben, daß die„Große Woche“ einem Vergleich mit den großen Ereignissen des internationalen Pferdesports durchaus Stamdhält. Das Hauptereignis der„Woche“ ist traditionsgemäß der„Große Preis von Ba- deri, der mit 40 000 DM Geldpreisen bemer- kenswert hoch ausgestattet ist. Das Rennen ist offen für dreijährige und ältere Hengste, sowie drei- und vierjährige Stuten. Es führt über 2400 m und ist eine Prüfung, in der die Besten des Derbyjahrgangs sich erstmalig mit den besten älteren Jahrgängen, vor allem „uch des Auslandes, messen. Deutsche Eläte vertreten Das Gestüt Erlenhof wurd mit Niederländer, Neckar, Imperator und Güldensöller vierfach vertreten sein. Von ihmen ist Neckar der diesjährige, Niederländer der vorjährige Der- bysSeger. Auch Wacholdis aus dem Gestüt Röttgen, zweite im diesjährigen Derby und beste Stute ihres Jahrgangs, fehlt nicht. Da Bier nicht alle deutschen Nennungen aufge- führt werden sollen, kann zusammenfassend Sesagt werden, daß kein deutsches Klasse Pferd fehlt, deren Vorfahren Sieger im„Gro- Ben Preis“ früherer Jahre waren. Aber auch die besten französischen Rennställe schicken wre Elassepferde, die zum Teil schon meh- rere„Große Preise“ und viele Andere Siege neimholten. Unter diesen Umständen wird es im„Gro Ben Preis von Baden“ den Vertretern der deutschen Vollblutzucht nicht leicht gemacht werden, sich durchzusetzen. Auf alle Fälle verspricht das Zusammentreffen der guten Franzosen mit der deutschen Elite span- numgsreiche dramatische Kämpfe. Die besten Zwei jährigen Das Zukunftsrennen für Zweijährige“ nber 1200 m gerade Bahn wurde auch in frü- Berem Jahren in der Liste der guten und be- Sten Zweijährigen des Auslamdes geführt. Hier liegen die Verhältnisse ähmlich wie im „Großen Preis“. Den besten deutschen Zwei- Jährigen steht ein Aufgebot guter Franzosen gegenüber, u. a. Beau Voyage des M. Pierre Ribes, Typha des M. Clement Dubois und drei Vertreter des Stalles Dupre. Im„‚Alten Badener Jagdrennen“ trifft die Elite der deutschen Steepler auf zwei sehr gute Pferde in Schweizer Besitz, Muskateller und Meerwind, und auf einen französischen Klasse-Steepler: Madame Guy Pastre's Dryas. Besser konnte das Nennungsergebnis für Ba- den-Baden kaum ausfallen, wenn auch in diesem Jahre noch die Italiener e de für 1952 fest zugesagt haben. 20 000 DM Trabfahren Die„Große Woche! wird am ersten Tag auch ein mit 20 000 DM ausgestattetes Trabfahren über 2000 m bringen, das„Internationale Championship“. Für das„Championship“ wurden neun deutsche, acht französische und je ein schwedisches und italienisches Pferd genannt. Die Teilnahme des französischen Spitzenpferdes und Rekordträgers Chambon, gefahren von Charles Mills, ist fest zugesagt. Vom Sperrt Froher Ausklang der Sport⸗Werbewoche Mit einem frohen Ausklang ging am Mon⸗ tagabend die Sportwerbewoche des Sport⸗ vereins 07 zu Ende. Zunächſt waren es die Alten Herren des Gaſtgebers und des TSV Rheinau, die ſich in einem Freundſchafts⸗ treffen gegenüberſtanden. Die Alten Herren, einſt ſelbſt aktive Spieler, zeigten den Zu⸗ ſchauern, daß auch heute noch in ihnen der unverwüſtliche Sportgeiſt ſteckt, wenn auch die Puſte nicht mehr ganz mithalten kann. Nach einem auf beiden Seiten ſehr fair durch⸗ geführten Kampf trennte man ſich kamerad⸗ ſchaftlich mit einem 1:1 unendſchieden. Anſchließend ſtanden ſich in einem wei⸗ teren Freundſchaftskampf die zwei angekün⸗ digten Mannſchaften des FE Piſtoria— FC Meniskus gegenüber. Trotz aller Auf⸗ opferung und guten Spiels mußten ſich die Piſtorianer durch die ſcheinbar vom guten „Meniskus“ Bee e Gegner mit 2:0 ge⸗ ſchlagen geben. Die durch den Kampf leicht reduzierten Kräfte wurden nachher im Feſt⸗ zelt wieder mit einem ſtärkenden Pfiſterer⸗ tropfen aufgefriſcht. Am Abend ſelbſt wa⸗ ren die drei Mannen vom Feurio nochmals zu Gaſt und boten im gut beſetzten Feſt⸗ zelt in humoriger Weiſe ein glückliches und frohes Ende der Sportwerbewoche. SG Ziegelhauſen— SV 07 Seckenheim. Am heutigen Mittwoch um 18 Uhr ſpielt die hieſige Mannſchaft in Ziegelhauſen um das noch fällige Rückſpiel um 1 Aufſtieg auszutragen. Da der SV 07 in ſtärkſter Aufſtellung antritt, müßte eigentlich, am Vorſpiel ge⸗ meſſen, auch in Ziegelhauſen zu gewinnen ſein. Allerdings werden die Ziegelhauſer verſuchen, mit allen Mitteln die Scharte von Seckenheim wieder zu egaliſieren. i hat am Sonntag in Hils⸗ bach 2:0 gewonnen, das beweiſt, ſie wollen erſter Anwärter um den Aufſtieg zur 2. Amateurliga werden und das ſollte der Seckenheimer Mannſchaft zu denken geben; ſie muß eben alles daranſetzen, dieſes Vor⸗ ſpiel zu vereiteln. 8* Berichtigung: Die 1898 legt Wert auf die Feſtſtellung, daß der Schiedsrichter des Turnierendſpieles bei der Sportwerbewoche des SV 07(Ilvesheim gegen Neckarhauſen) Lahres nicht mehr Mit⸗ glied der FVgg. 988 iſt. Fußballvereini⸗ Fast alle Meister stolperten Uberraschungen bei den Rudermeisterschaften Die Meisterschafts-Regatta in Mainz brachte ungeahnte Uberraschungen. Gelang es doch nur einem Vorjahresmeister, dem DRC 1884 Hanno- ver, sich im Vierer m. St. auch 1951 erfolgreich durchzusetzen. Die Hannoveraner gewannen außerdem noch den Vierer o. St. Unerwartet konnte die vom Olympiasieger Bauer wieder bestens trainierte Vierer-Mannschaft des RV Amicitia Mannheim im Steuermanns-Vierer den zweiten Platz belegen. Bleibt die Mannschaft noch weiter beisammen, so verspricht sie Uber- raschungen. Dramatisch verlief das e Nach- dem bei der ersten Austragung der Hannovera- ner Wilke Skull-Bruch gehabt hatte, kam es bei der Wiederaufnahme zu einem Erfolg des Saar- anders Schütt vom Sc Undine. Der Saarbrücke- ner strahlte, als ihm die Goldene Rette mit dem een bern als Ehrenpreis umgehängt wurde. Den Achter sicherte sich die Opel- Mannschaft von Flörsheim-Rüsselheim in 6:17, Min., die den Vorzahresmeister Kölner RV 1877 auf den Zwei- en Platz verwies. Die Ergebnisse: Einer: 1. Schütt(Undine- Saarbrücken) 7:31, Min., 2. Lange(Frankfurter Germania) 7734.1 Min,, 3. Beck(Kitzingen). Zweier o. St.: 1. R Gelsenkirchen 7: 29,1 Min., 2. Spinderlersfelder RV(Berlin) 7:37, 2 Min., 3. Mannheimer RG Ba- den 7:47,0 Min. Zweiter m. St. 1. Duisburger RV 7:50,00 Min., 2. RV Gelsenkirchen 8:05,1 Min., 3. Mannheimer RG Baden 8:18,3 Min. Doppel- Zweier: 1. RG Flörsheim-Rüsselshèeim/ Undine Offenbach 7:22,0 Min. Vierer o. St.: 1. DRC Han- nover 6:46, Min., 2. Etuf-Essen 6:46,9 Min., 3. RG Mannheim/ Amicitia Ludwigshafen RV 6:54,66 Min. Vierer m. St.: 1. PRC Hannover 6:45, 3 Min.(Ti- telverteidiger), 2. Amicitia Mannheim 6:51, Min. Achter: 1. RG Flörsheim- Rüsselsheim 6: 1/3 Min. Frauen: Einer: 1. Scholz RV Duisburg) 4:12, Min. Doppel-Zweier: 1. Bremer RC Hansa 3:51,00 Min. Stilrudern: 1. Post-Bremen 90. P. Doppel- vierer m. St.: 1. 35440 Min. Hamburger Rudermnen- Club Die Freistil-Meister wurden ermittelt Böhm, Mayer und Rupp Doppeimeister Die badischen Freistil- Meisterschaften im Ringen gestalteten sich zu einem vollen Er- folg für die nordbadischen Ringer. Bis auf den Schwergewichtsmeister Josef Litters(Sandho- fen) der zur alten Garde zählt, wurden alle übrigen Titel von Junioren erkämpft. Ein klarer Beweis dafür, daß in Nordbaden auf die Jugendpflege großer Wert gelegt wird. Die Federgewichtsklasse war mit 18 Teil- gehmern am stärksten besetzt. Es siegte nicht der Favorit Hock(Kirrlach), sondern der Feu- denheimer Reibold. In der Leichtgewichts- klasse gewann Willi Mayer(Viernheim) zu seiner Meisterschaft im griechisch- römischen Stil auch noch die Meisterschaft im Freistil. Heß, Triberg, der von Südbaden der stärkste Ringer war, mußte durch Niederlagen von Schweiß(Ladenburg) und Seeburger Gruch- Sal) vorzeitig ausscheiden. In der Mittelge- wichtsklasse war Alfred Böhm(Heidelberg) überlegen. Neben den beiden Meisterschaften Freistil und Griechisch-römisch in den Senio- ren-Elassen wurde er auch Sieger im badi- schen Junioren-Wettstreit. Auch in der Halbschwergewichtsklasse gab es einen Doppelmeister. Rupp(Sandhofen), der schon in St. Georgen die Meisterschaft im griechich-römischen Stil gewann, wurde in Karlsruhe auch Meister im Freistil. Der Sieg von Altmeister Litters(Sandhofen) im Schwer- gewicht war eine Uberraschung. In der Ban- tamgewichtsklasse schob sich mit Freud(La- denburg) ein neuer Ringer in die Spitzen- klasse vor. Die Fliegengewichtsklasse war ge- genüber den anderen Gewichtsklassen schwach besetzt. Hier gab es den einzigen südbadischen Sieg durch Dieringer, St. Georgen. In der stark besetzten Weltergewichtsklasse domi- nierte Lothar Martus aus Firrlach. fügung stellen. In einem Trainingsspiel hat die Tennismeisterschaften von Deutschland in Ham- 2 wei Sätzen über Gertrud von Ladiges, Deutsch- Die badischen Meister Fliegen: 1. Dieringer(St. Georgen), 2. Leh- mann(Feudenheim). Bantam: 1. Freund(Ladenburg), 2. Faul- haber(Eppelheim), 3. Knoch(Bruchsal). Feder: 1. Reibold(Feudenheim), 2. Weiß (Weingarten), 3. Kirchner(Heidelberg). Leicht: 1. Meyer Viernheim), 2. Schweiß (Ladenburg), 3. Heipel Freiburg). Welter: 1. Martus(Kirrlach), 2. Fischer Frei- burg), 3. Held(Brötzingen). Mittel: 1. Böhm(Heidelberg), 2. Mierke(Ep- pelheim), 3. Mierle(Brötzingen). 0 Halbschwer: 1. Rupp(Sandhofen), 2. Brug- ger(Feudenheim), 3. Benz Feudenheim). N Schwer: 1. Litters(Sandhofen), 2. Krämer (Lampertheim), 3. Zeller Freiburg). DscC spielt außer Konkurrenz Der Badische Fußballverband hat beschlossen, die Mannschaft des Dresdener Sportclubs, die sich der TSG 78 Heidelberg angeschlossen hat, in der 1. Amateurliga Nordbadens außer Konkur- renz mitspielen zu lassen. Voraussetzung dazu ist, daß sich die Spieler reamateurisieren lassen 4 und ihre Pässe von Hertha-BSC Berlin zur Ver- Dscœ-Mannschaft eine verstärkte Elf der TSG 7 mit 11:0 Toren geschlagen. usländer wurden„Deutsche Tennismeister“ Den Damen-Einzel-Titel der Internationalen burg holte sich die Australierin Naney Bolton durch einen glatten Preisatz-Sieg über Mary Weiß(Argentinien), nachdem sie am Vortage schon dem Damendoppel zum Sieg verholfen hatte. Im Finale des Herreneinzel besiegte der Schwede Bergelin seinen Landsmann und Da- vis-Cup-Partner Davidson in 5 hartumkämpf- ten Sätzen. Im gemischten Doppel wurde das aAustralisch- französische Paar Bolton /Borotra in land, Alfred Huber, Osterreich, Sieger,„Deut- sche Meister im Herrendoppel wurden die Da- nen Nielsen/ Ulrich durch einen Fünfsatz-Sieg über von Gramm/ Rolf Goepfert, Deutschland. Lesueur gewann„Goldenes Rad von Stuttgart“ 1 12 000 Zuschauer waren auf der Stuttgarter Radrennbahn Zeuge des FHerausforderungs- kampfes zwischen Weltmeister Lesueur Frank- reich) und Ex weltmeister Lohmann Weutsch⸗ land), der 14 Tage vor den Weltmeisterschaften in Mailand besonders aufschlußreich war. Nach überaus spannenden Rennen siegte in den drei Läufen über insgesamt 85 km der Franzose Le- sueur und gewann damit das Goldene Rad von Stuttgayt“.. . Die Quoten des Sporttotos West-Süd Das Gesamtaufkommen, einschließlich Baugeld betrug 2 113 826 DM. Z]W] OI fer wette: I. Rang- 5 Gewinner mit je 44 743,80 PM, im 2. Rang 1 Gewinner mit je 1331,50 DM, im 3. Rang Gewinner mit je 99,20 DM. Zehner wette, 1. Rang: 24 Gewinner mit je 4915,70 D, im 2 Rang 514 Gewinner mit je 229,30 DRM, im 3. R 6045 Gewinner mit je 19,30 DM. Die Gewi beträge bis zu 500 DNT sind endgültig. Die Winne über 500 DM erst nach der vorgeschri 1 nen Wartefrist.(Ohne Gewähr). N 8 5 Fußballkandidaten für die Olympiade* Sieben badiſche und drei württembergiſche Spieler ſind unter den 37 Olympia⸗Kändi⸗ daten, die vom DB zu einem Auswahl⸗ lehrgang vom 13. bis 24. Auguſt nach Du isburg eingeladen wurden, g Von Baden ſind dies Ehrmann, Karlsruher FV; Sommerlatt, Phönix Karlsruhe; Fe⸗ dermann, VfR Pforzheim; Bender u. Scheid,* ASV e Mink, SV Kuppenheim; Kämmerer, Villinger 08. von Württem⸗ berg: Mayer, Stuttgarter Sportfreunde,. Eberle, Ulm 46; Schuſter, 1. FE Eislingen Für die überaus große Anteilnahme, sowie für die Zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen lern Kerl Mathäus Moog Sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte am Grabe, der Deutschen Bundesbahn, der Belegschaft seiner Dienststelle Rangierbahnhof, dem Sportverein 07 und dem Verband der Kriegsbeschädigten für die Kranzspenden und ehrenden Nachrufe. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Erna Moog geb. Hartmann und Sohn Familie Fritz Moog Mhm.Seckenheim, 15. August 1951 7 abgeholt werden. und kann von den bei uns eingetragenen Kunden Ein- u. Wee dd Mannheim Seckenheim. Ein Sohleachtsghwein. Brennmaterial vorrätig zu verkaufen. Zähringerstraße 87 Zum Gurken-Einlegen: reine Gärungs-Essige Der Vorstand. H. LOT Privat- Handelsschule H, Mannheim, U 3, 19. Telefon 40960 Am 10. September beginnen: 80 Vollhandelskorse in d ZU Einzelkursen in allen kaufm. Fächern Anmeldung jederzeit. Vorbereitung zur Kaufmennsgehilfenpröfung. PEER Messing, Blei, Link usw. verkaufen Sie vorteilhaft Meersburgerstrage 24 Telefon 47112 Weinessig Liter 60 Kräuteressig 403 f Liter 1 Speissessig 1 36 3 Jakob würthwein Lebensmittel 1 Vereins Kalender Sängerbund 1865. Die Sänger trelfen sich am Samstag Abend 8 im Gasthaus„Zur Pfalz“. Turnerbund„Jahn“. auf dem Waldsportplaß. Pierdezucht- und Rennverein. Der nachlaß von DM. 1.— bei der Geschäftsstelle Freiburgerstraße 1 Heute Abend Handball- Training internationale Club Baden-Baden gibt für die Besucher der Rennen bei Vor- bestellung der Karten bis 18. August 1951 einen Preis- Mitglieder, die sich bis jetzt für die Fahrt am 26. August noch nicht angemeldet haben, müssen sich daher bis. 117. 10 1 8 in die Liste eintragen. Schumann, ſtraße 6 hmer aus unserer . emeinde rden hre Berliner Erlebnisse berichten. Frühlingſtraße 24. ſtraße Z. 4 5 5 Biegel, Geborene 19. 7. 51. Kurt Hoffmann, Mechaniker und Margot geb. Raufelder, Seckenheim, Badenerſtr. 72 e. T. Brigitte. 18. 7. 51. Joſef Reiß, Gewerbehelfer und Eliſe Emma geb. Seckenheim, Offenburgerſtr. 58 e. T. Giſela. 21. 7. 51. Kurt Dengler, Ingenieur und Maria geb. Bail, Seckenheim, Achernerſtr. 12 e. T. Traudel Helga. Gbeſchließungen 7. 7. 51. Friedrich Würz, Seckenheim, Maxauerſtr. 5 und N 8 Pritſch, Mannheim, Haardt⸗ 7% Otto Schröder, Leutershauſen/ Bergſtraße, Ober⸗ gaſſe 3 und Ruth Maier, Seckenheim, Waldſpitze 29. 12. 7. 51. Ernſt Otto Artur Wahl, Seckenheim, Badener⸗ ſtraße 17 und Hilda Mee Hembd, Pfingſtderg, 0 7. 51. Egon Franz Seck, Ilvesheim, Hauptſtraße 98 und. Martarsbe⸗ Grieshaber, Seckenheim, e e Willi Zink, Setkenheim, Waldſpige 26 und Enſa⸗ 5 0 5 17. 3 5 Auszug aus den Standesregiſter vom Monat Juli 1951 14. 7. 51. Werner Peter Raufelder, Seckenheim, Bühler⸗ ſtraße 1a und Urſula Johanna 1 aer N rat⸗Haas⸗Platz 1. 14. 7. 51. Heinrich Richard Herbel, 0 Ausgaſſe 2 und Emma Mayer geb. Rudolf, Seckenheim, Hauptſtr. 90 21. 7. 51. Guſtav Rudolf Laier, S 16 und Lore Schaaf, Seckenheim, Hochſtätt 19. 21. 7. 51. Emil Wenzel, Seckenheim, Spargelweg 6 Lydia Mind, Ilvesheim, neue Schulſtraße 68. 28.7 841. Ernſt Koltzenburg, Seckenheim, Maxauerſtraße 25 Anna Maria Herzog geb. Keppler, Maxauerſtraße 25. 5 28. 7. 51. Horſt Werner Knopp, Seckenheim, blenden ſtraße 6 und 5 Eliſ ſabetha Bauer,. burgerſtraße 6 8 und und 25 31 Theodor Auguſt Hermann, Nadevorwald bei Di gewarf Kölnerſtraße 69.* 9. 7 51. Eliſabeth ee geb. Lipp, Sedenheim, burgerſtraße N 12. 7. 51. Maria Dorothen Piſter 5 8 beim, Meersburgerſtraße 13. i 8 14. 7. 51. Anna Maria Jörger 0 gBahringerſtraße 20. wig, Neck 15 8 zauli. 21. 7. 51. Katharina e geb 8 8 5 daf 1 8 7585 heim, Stengelſtraße 1 30. 7. 51. Hermann, Wägerle, Seckenheim, auf dem K Seckenh Sterbefälle e Ne beſtimmt worden. . e te