E iiſche indi⸗ vahl⸗ Du⸗ eden. uher Fe⸗ heid, heim e m⸗ inder r 8 1 90 3 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Greisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 131 Freitag, den 17. August 1951 3.51. Jahrgang —— Dr. Adenauer antwortet Blücher Eine Rüge für den Vizekanzler— FDP und Dp tagten— Koalitionsvertreter bei Schäffer BOnͥ n(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer, der am Freitag die Rückreise nach Bonn an- trat, hat in einem persönlichen Schreiben an Vizekanzler Blücher sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß der Vizekanzler seine Ein- wände gegen die politischen Gespräche auf dem Bürgenstock„vor aller Offentlichkeit“ vorgebracht habe. Dr. Adenauer bemängelte in seiner Antwort auf das bekannte Schrei- ben des Vizekanzlers ferner, daß er seine Vorbehalte angemeldet habe, bevor er vom Inhalt der Bürgenstock-Gespräche Kenntnis hatte. Blücher habe durch seine kürzlich in Münster gehaltene Rede zum Problem der gewerkschaftlichen Mitbestimmung bei Kohle und Eisen die Lösung dieser Fragen„nicht ge- rade vereinfacht“, sondern seine Außerung stelle„in dieser Form eine Belastung der übrigen Eoalitionsparteien“ dar. Abschließend stellt der Kanzler fest, daß er alle diese Fra- gen nach seiner Rückkehr nach Bonn ausgle- dig mit dem Kabinett diskutieren werde. Der Bundesvorstand der FDP trat in Bonn zu einer Sitzung zusammen, auf der die Kor- respondenz zwischen dem Vizekanzler und Dr. Adenauer erörtert wurde. Weitere Punkte der Tagesordnung waren die Besatzungsko- sten, der Kohlenexport und innerhalb der Regierungskoalition auftretende Differenzen. Auch die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei beriet die„Konzentration und Koordi- mierung der Regierungstätigkeit“, wobei an Dr. Adenauer die Warnung gerichtet wurde, das Bundeskanzleramt nicht zu einer selb- ständig arbeitenden„Regierung“ Aus zuge- stalten. Eine solche Erweiterung der Befug- nisse des Bundeskanzleramtes würde die Mitverantwortung der Bundesminister und die ihnen übertragene Verantwortung für n- ren Geschäftsbereich untergraben. Die Deutsche Partei hat den Koalitions- partnern vorgeschlagen, bei den Bundesmini- sterien das Amt eines parlamentarischen Staatssekretärs einzurichten Sie begründet diese Anregung damit, daß parlamentarische Staatssekretäre zur Intensivierung der„fach- chen Verständigung im Detail“ zwischen Kabinett und Parlament notwendig seien. Die parlamentarischen Staatssekretäre sollen nach dem Vorschlag der DP die ständigen Politi- schen Vertreter eines Ministers sein und nur dem Minister unterstellt sein, dem sie zuge- teilt sind. Vertreter der Koalitionsparteien hatten eine Aussprache mit Bundesfmanzminister Schaf- fer über die Finanzlage des Bundes, unter be- sonderer Berücksichtigung der Haltung der Alliierten hinsichtlich der von deutscher Seite gewünschten Senkung der Besatzungs kosten. Wie in Bonner politischen Kreisen verlautet, referierte der Minister auch über die Mög- lichkeit der Erschließung neuer Steuerquellen. Hierbei soll es sich in erster Linie um die Autobahn- und die Luxussteuer handeln. Verzicht auf„nahezu alle Befugnisse“ Völlige Umstellung der Besatzungspolitik Vorschläge MecCloys Washington(UP). Hochkommissar Me- Cloy hat der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß im nächsten Jahr die letzte Phase der al- lierten Besatzungspolitik beginnen werde. Er kündigte an, daß die Alliierten„nahezu alle Befugnisse“, die sie gegenwärtig besitzen, der deutschen Regierung überantworten, und er empfahl einen neuen Versuch zur Klärung der umstrittenen Saarfrage. 7 Mecloy machte diese Ausführungen Wäh- rend seines letzten Besuches in Washington in einer geschlossenen Sitzung des Bewilli- gungsausschusses des Kongresses. Sie wurden aber erst jetzt veröffentlicht. Der Hochkom- missar nahm zu den einzelnen Problemen fol- Sendermaßen Stellung: Besatzungs politik Im kommenden Jahr werde die letzte Phase der alliferten Besatzungspolitik begin- nen, indem Deutschland ein anerkanntes Mit- glied der freien Staaten werden soll. Deutsch- land werde einen Punkt erreichen, der nur noch ganz wenig von einem wirklichen Frie- densschluß entfernt ist. Unter Verzicht auf nahezu alle Befugnisse der Besatzungsmächte Würden an die Stelle des Besatzungssfatuts zweiseitige Abmachungen treten. Die Hoch- kommission werde„liminiert“ und durch Botschaften ersetzt. Verteidigungsbeitrag Deutschland werde zur Einsicht gelangen, daß seine Freiheit wert ist, verteidigt zu wer- den. Eine entsprechende Entscheidung hänge von der deutschen Regierung und vom deut- schen Volk selbst ab. Die Westmächte hätten weder die Absicht, die Deutschen zu„Kau- Lene, noch sie zur Teilnahme an der Ver- teidigung des Westens zu zwingen. Sollte sich Deutschland zur Mitarbeit bereitfinden, dann werde und müsse es seinen Beitrag innerhalb des atlantischen Verteidigungssystems lei- sten. Die Frage der deutschen Wiederbewaff- nung werfe jedoch zahlreiche schwerwiegende Dsychologische und politische Probleme auf, die unmöglich über Nacht gelöst werden Kkönntfen. Es sei jedoch notwendig, sie 80 schnell wie möglich zu klären. Die Mehrheit 6 Scharfe Kritik am Schumanplan— Polemik mit Frangois-Pon cet“ 3 Bonn(UP). Dr. Schumacher bezeichnete es vor der Presse in Bonn als die„gröbste Irreführung der Offentlichkeit“, wenn man dem Volk erzähle, daß mit dem Inkrafttreten des Schumanplanes alle durch die Ruhrbe- hörde bereiteten Schwierigkeiten beseitigt würden. Die Annahme des Vertrages in sei- ner jetzigen Form bedeute vielmehr die Fort- dauer dieser Beschwerlichkeiten für weitere fünfzig Jahre. Die Sozialdemokratie sehe jedoch keine Möglichkeit, gemeinsam mit Regierungspar- teien gegen die Haltung der Ruhrbehörde in der Frage der deutschen Kohlenexporte und die alliierten Forderungen auf dem Gebiet der Besatzungskosten vorzugehen, erklärte der SPD-Vorsitzende, der gleichzeitig scharfe Kri- tik an dem französischen Hochkommissar Frangois-Poncet übte. Dem deutschen Volk reiche es„bis über das oberste Kragenknöpf- chen hinaus“, die pädagogischen Lehren des französischen Hochkommissars anzuhören. Ohne Unterschied der Parteien halte es Fran- gois-Poncet für eine„misplaced person“. Dr. Schumacher bezweifelte, dag der Schu- manplan im Bundestag termingemäß ratifl- ziert werden könne, wenn das Parlament sei- ner sachlichen Pflicht zur eingehenden Prü- kung aller wichtigen Fragen nachkommen wolle. Die Kompetenzen der hohen Behörde des Schumanplans gehen nach seiner Ansicht mindestens soweit wie die Vollmachten der Ruhrbehörde. Außer einem Brief der franzö- sischen Regierung gebe es zudem keine ver- traglichen Zusicherungen, daß die Ruhrbe- hörde wirklich aufgelöst werde. Es sei eine nationale und internationale Notwendigkeit, die Bundesregierung bald durch Neuwahlen ablösen zu lassen. Die Bun- desregierung entferne sich immer mehr von dem allgemeinen Volksempfinden. Die Alliier- ten glaubten, mit dieser Regierung alles durch- setzen zu können. 5 Zu den möglichen deutschen Schritten in der Frage der Besdtzungkosten rief Schuma- cher den Pressevertretern in Erinnerung, daß die Spb schon im August vergangenen Jah- res ein Nationalbudget verlangt habe. Er kri- tisierte den Versuch des Bundesfinanzmini- sters, die Frage der Besatzungskosten mit den Alliierten von der fiskalischen Seite aus zu lösen. Man sollte diesen Komplex von der politischen Seite anpacken und dem Ausland zeigen, was die Deutschen alles zur Sicherung der Demokratie leisten. Die Alliierten ver- suchten; die Freiheit nicht mit den Deutschen, sondern auf Kosten der Deutschen zu ver- teidigen. Das luxuriöse Dasein der Besatzungs- truppen sei vom sozialen Standpunkt unhalt- bar. 8 Zur Saarfrage kündigte der SPP-Vorsit- zende eine sozialdemokratasche Initiative für eine neue Saardebatte im Bundestag an und nannte das bisherige Ergebnis der Saarpolitik der Bundesregierung eine„Häufung von Selbstverschuldeten Niederlagen“. Mecloy erhofft baldige Freundlicher Empfang angekündigt— Fran- geis-Poncet rühmt den Kanzler Bom n(UP). Der amerikanische Hochkom- missar Mecloy sprach in Bonn die Hoffnung aus, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer in den nächsten Monaten den USA einen Besuch ab- statten werde. Obwohl noch keine definitive Einladung erfolgt und auch noch kein Termin für eine Reise des Bundeskanzlers festgesetzt sei, hofft Mr. Mecloy, daß ein solcher Besuch bald wer- den könne. Dr. Adenauer dürfe eines freund- lichen Empfanges in den USA sicher sein. Ein Sprecher des britischen Außenministe- riums teilte mit, daß bisher noch keine Vor- bereitungen für den geplanten Englandsbesuch des Bundeskanzlers getroffen worden seien. Es Sei jegoch Sehr wahrscheinlich, daß Dr. Adenauer im Laufe des Oktober nach Eng- land kommen werde. ö Der französische Hochkommissar Frangols- Poncet ist der Ansicht, daß die gegenwärtigen Beratungen über die Einbeziehung Deutsch- lands in eine europäische Armee zum Erfolg führen werden. In einem Interview, das die Amsterdamer Wochenzeitung„Elsevier“ ver- öffentlichte, wies er darauf hin, daß Frank- reich die Notwendigkeit eines deutschen Waf- kenbeitrages voll anlerkenne. Die„europäische Idee“ sei in Deutschland sehr populär. Viel- leicht gelinge es dieser Idee, aus den Herzen der Deutschen den Mythos von„Blut und. Boden“ auszutreiben, Den Bundeskanzler Be; des deutschen Volkes sei wobl von der Not- wendigkeit des deutschen Verteidigungsbei- trages überzeugt. Sicherlich werde es in die- ser Frage aber noch zu heftigen innerdeut- schen Kontroversen kommen. Es Sei jedoch zu hoffen, daß eine endgültige Entscheidung der Deutschen im Herbst oder gegen Ende dieses Jahres fallen werde. a i Schuhmacher fordert erneut Neuwahlen Der Bundeskanzler habe versucht, durch Versprechungen eine gute Atmosphäre zu er- zeugen und die Regierung sei bemüht, Zeit zu gewinnen und den gewerkschaftlichen An- griff zu ermatten, sagte Schumacher zu den Verhandlungen mit dem DGB auf dem Bür- genstock. Fs seien nur„Komplexe des Vor- dergrundes“ erörtert worden und die Gewerk- schaftler hätten keine bindende Außerung getan. Der französische Hochkommissar erwiderte die Vorwürfe des SPD-Vorsitzenden mit der Bemerkung, er werde nicht auf das Niveau der Polemik herabsteigen, die Dr. Schumacher mit ihm scheinbar führen wolle. Schumacher habe sich nie geniert, die Hochkommissare „Auf die unpassendste Weise“ zu Kritisieren. Wenn der SPD-Vorsitzende ein guter Demo- krat wäre, so wäre er nicht der Ansicht, das Vorrecht der Kritik gehöre ihm allein. Steuerzahler warnen Das Präsidium des Bundes der Steuerzahler sandte offene Briefe an die drei Hochkommis- sare, in denen die„tiefste Sorge“ zum Aus- druck gebracht wurde, weil diese es ablehm- ten, die Besatzungskosten fühlbar zu senken und Auslamdskredite zur Finanzierung der Besatzungskosten zur Verfügung zu stellen. In den Briefen heißt es u. a.:„Sie verweisen damit die Bundesfmanzwirtschaft auf den Weg der Inflation, denn es muß festgehalten werden, daß eine Finanzierung dieser unge- heuren Lasten auf dem Wege der Besteuerung micht mehr tragbar ist. Ein Volk, das Z Wei- mal die Erschütterung seiner Währumg bis zur völligen Vernichtung seiner Geldwerte er- lebt hat, ist ungemein anfällig gegen jede 1 flationistische Tendenz der Währungs- und Finanzpolitik. Jeder Versuch, die untragbare Steuerlast weiter zu erhöhen, muß notwen- dig zu einer Katastrophe führen. Sie erwarten von der Bundesrepublik und der deutschen Bevölkerung eine bedingungs- lose Mitarbeit an der Aufrechterhaltung des demokratischen Gedankens, der menschlichen Freiheiten, der christlichen Ideale und des Weltfrisdens. Wir erwarten, daß die vom deutschen Volk, dessen Verarmung durch Kriegsschäden, Flüchtlingselend. Geldentwer- tung außer jeder Diskussion steht, zu diesem Zweck aufgebrachten Mittel sinnvoll urid sparsam verwendet werden. Sie mussen ent- scheiden, ob die Bundesregierung sich noch im Zustand der bedingungslosen Kapitulation und des Morgenthau-Plans befindet, oder Ob Sie im der Bundesrepublik einen ernstgesinn- ten, zuverlässigen Partner für die Erhaltung höchster Werte der menschlichen Rultur und. des Weltfriedens sehen wollen. Erinnern Sie sich daran, daß eine Reparationslast von 2 Milliarden Reichsmark für ein unzerstiik- keltes Deutschland, das nicht durch Kriegs- schäden zerstört und nicht mit 11 Millionen Flüchtlingen belastet war, auch nach dem Ur- teil der Sachverständigen Ihres Landes un- tragbar War. Wie glauben Sie, daß heute un- ter den geschilderten Verhältnissen der fünf- fache Betrag jährlich àufgebracht werden kann?“ USA-Reise Adenauers zeichnete der Hochkommissar als einen„gro- Ben Europäer“, dessen Erfolge seit 1949 be- Wiesen hätten, daß er das Vertrauen der drei Westlichen Großmächte besitze. habe den Interessen seines Landes besser ge- dient, als irgendein anderer es hätte tun kön- nen. Britische Bedingungen Ein Vertreter der britischen Hochkommis- sion erklärte in Bonn, daß die Alliierten ge- zwungen sein könnten, eine Anzahl gegen- Wärtig gültiger Bestimmungen der Besatzungs- mächte auch künftig beizubehalten, wenn die Deutschen nicht zu ihrer eigenen und zur Verteidigung Europas beitragen wollten, Groß- ritannien, so betonte er, wolle aber in dieser Frage keinen„Kubhandel“ treiben. 1 — Man sei sich in britischen Kreisen der Tat sache bewußt, daß die Bundesregierung dem Vorwurf der Erfüllungspolitik ausgesetzt sei, doch müßten radikale Forderungen an die Alliierten außerhalb Deutschlands den Ein- druck erwecken, als wolle man hier den Preis für einen deutschen Verteidigungsbeitrag höher schrauben. Alle zur Zeit diskutierten Fragen müssen nach britischer Auffassung vielmehr in ihrem umfassenden Zusammen- hang gesehen werden. Leidenschaftliche Auße- rungen würden nur zu Spannungen führen. Für die Haltung der Alliierten bei den Ver- tragsvorbereitungen mit Bonn sei ferner die Tatsache maßgebend gewesen, daß die Wie- dervereinigung Deutschlands eines der Haupt- ziele auch der deutschen Politik sei. Hier be- stünden jedoch gewisse Verpflichtungen der Alliierten, und es sei notwendig, gegenüber den Sowjets einen Rechtstitel in der Hand zu behalten, um in Berlin und dem Bundes- gebiet verbleiben, die Sicherheitsgarantie ver- Wirklichen und die damit verbundene Anwe⸗ senheit verstärkter Truppeneinheiten vertre- ten zu können. a 1215 Adenauer Motorschiff mit 47 Schülern gesunken Ein Achtjähriger vermißt— Fünf Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert Nackenheim dd). Das mit 47 Schü- lerinnen und Schülern höherer Lehranstalten aus Heidelberg und Umgebung besetzte Mo- torschiff„Seestern“ aus Mühlbach am Neckar, ein ehemaliges Wehrmachtschnellboot, stieß auf der Höhe von Nackenheim am Rhein, zwischen Oppenheim und Mainz, mit einem Motorfrachtschiff zusammen und sank sofort. Die Passagiere und das Schiffspersonal konn- ten sich zum größten Teil retten. Nach Mit- teilung der Strompolizei wird ein Szähriger Schüler, der Sohn des Reiseleiters, Studien- rat Dr. Stopp, noch vermißt. Fünf der Ge- retteten mußten mit Verletzungen in ein Mainzer Krankenhaus eingeliefert werden. Die Schüler, die sich auf dem gesunkenen Motorboot befanden, waren auf der Heim- reise von einem vierzehntägigen Ferienauf- enthalt in Holland. Als der„Seestern“ von dem 500-Tonnen-Motorschlepper„Rhenus 41“ am Heck gerammt wurde und in Wenigen Augenblicken sank, bemächtigte sich der Kin- der eine Panik. Während sich die gesamte Besatzung des Motorschleppers bemühte, die im Wasser treibenden Schüler zu retten, eil- ten auf die Angst- und Hilferufe hin zahl- reiche Winzer, die auf dem linksrheinischen Ufer in den Weinbergen arbeiteten, zu Hilfe. Erst nach Abschluß der Rettungsarbeiten wurde festgestellt, daß der 8jährige Sohn des Reiseleiters fehlte. Auch sämtliche Fahrzeuge der Wasserschutzpolizeistationen von Mainz, Wiesbaden und Germersheim eilten sofort an die Unfallstelle und legten an dem Motor- schlepper an, der nach dem Zusammenstoß Anker geworfen hatte. Die Untersuchung del Ursache des Unglücks ist noch nicht abge- schlossen. Das gesunkene Boot liegt an einer Stelle, an der der Rhein 12 Meter tief ist. Schumacher diskutierte mit Fdd-lern „Keine Scheinopposition der SPD“— Erstes Ziel: Einheit Deutschlands Berlin(UP). Der SPD-Vorsitzende Dr. Schumacher und der Bundesminister für ge- samtdeutsche Fragen, Kaiser, trafen im Ge- bäude des Berliner Senders RIAs mit mehre- ren hundert FD- Angehörigen zu einer po- litischen Aussprache zusammen. Dr. Schu- macher erklärte,„der Grad der Ausbeutung unter der östlichen Diktatur ist größer als es sich irgendein kapitalistisches Land leisten kann.“ Auf die Frage eines FDq- Angehöri- gen, ob die SPD nur eine Scheinopposition gegen die Bundesregierung betreibe, wie es von der SD behauptet werde, meinte Schu- macher:„‚Das würde Dr. Adenauer aber freuen“. Den Teinehmern der kommunistischen „Weltjugendfestspiele“ werde nur ein Ost berlin in„Potemkinscher Aufmachung“ und nicht das wahre Gesicht der sowietisch be- setzten Zone gezeigt, betonte Dr. Schumacher Alschliegend vor mehr als 100 in- und aus- ländischen Korrespondenten auf einer Presse- konferenz. Der SPD-Führer erklärte, daß jeder Versuch zur Schaffung eines geeinten Europa nur nach Wiederherstellung der deut- schen Einheit Erfolgsaussichten haben könne. Der SPD-Vorsitzende lehnte es ab, seine An- sichten über das kommunistische Massen- treffen darzulegen. Er wolle zunächst in West berlin nähere Verbindung mit den jungen FPeilnehmern der„Weltjugendfestspiele“ auf- nehmen. Dr. Schumacher sprach sich dafür aus, daß jeder Interzonenhandel künftig durch die Errichtung eines„Außenhandelsmonopols“ der Bundesregierung unter straffer Kontrolle stehen müsse. Schumacher wird am Freitag auf einer Großkundgebung seiner Partei am Funkturm zu FDꝗ- Mitgliedern und Berlinern sprechen. 5 0 Von einer Verlängerung der kommunisti- schen„Weltfestspielè“ in Ostberlin um acht bis zehn Tage sprechen Kreise, die dem„Or- ganisationskomitee“ nahestehen. Offiziell wür- den, die„Festspiele“ wie vorgesehen am 19. August abgeschlossen. Aber auch einige Tage später fänden noch kulturelle und sport- liche Veranstaltungen statt. Gruppen von FDJ- Angehörigen versam- melten sich wieder an verschiedenen Punkten der Sektorengrenze in Berlin, um ihre„Frie- densdemonstrationen“ fortzusetzen. 5 * Handels abkommen mit Moskau Emme Wirtschaftsdelegation der Sowjetzone ist unter Leitung des Vorsitzenden der staat- lichen Plankommission, Rau, nach Moskau ab- geflogen. Sie will über den Abschluß eines Handelsabkommens mit der Sowjetunion für 1 die Dauer von fünf Jahren verhandeln. Die sowjetischen Behörden in Karlshorst haben dem Berliner Senat 1845 Warenbegleit- scheine ohne Kommentar unerledigt zurück- gegeben. 227 Begleitscheine gaben sie erledigt zurück; weitere 1700 liegen den Sowjets noch zur Genehmigung vort. 3 Der Bundestagsausschuß tür gesamtdeut- sche Fragen trat in Berlin zusammen, um sich mit der Frage der kommunistischen In- filtration in das Bundesgebiet zu befassen Dabei soll besonders die Rolle. organisationen in der Sowjetzone untersucht Werl 5 der Massen- Altbadener erwarten Parteimaßnahmen Gegen Südweststaatanhänger der CDU Freiburg(ds). Die Arbeitsgemeinschaf der Badener begrüßte den Beschluß der ba- dischen CDU, ihre Neutralität in der Süd. Weststaatfrage aufzugeben und wandte sick gleichzeitig gegen einen von Südweststaatan. hängern der Partei veröffentlichten Aufruf der im Widerspruch zu den Empfehlungen de Landesausschusses steht. In einer dpa über- gebenen Stellungnahme äußert die Arbeits- gemeinschaft der Badener ihre Genugtuunę über den Beschluß des CDU-Landesausschus- ses, in der Neugliederungsfrage von der bis- herigen Neutralität der Partei abzugehen und die gesamtbadische Lösung anzustreben. Die- sen Beschluß suche indessen eine kleine Min- derheit von Südweststaatanhängern der CDU auszuhöhlen, indem sie— in Widerspruch zu der jetzt festgelegten Parteilinie—, in einem Aufruf ihre Wähler auf fordere,„ohne Rücksicht auf die von der Partei ausgespro- chene Empfehlung so zu stimmen, wie es die bessere Einsicht gebiete“. Es werde von Inter- sse sein, betont die Arbeitsgemeinschaft, zu hören, wie die Landesleitung der CDU Baden auf die Unbotmäßigkeit dieses kleinen süd- Weststaatlichen CDU- Flügels antwortet. In einer Partei wie der SpD Wäre diesen Abge- ordneten aus disziplinären Sründen der Par- teiausschluß sicher. Spräsident Wohleb und Oberlandesge- Asident Dr. Zürcher nahmen in Donau- Sen zu den vom Bundestag verabschie- deten Neugliederungsgesetzen Stellung. Woh- Jeb. bezeichnete das Blitzgesetz als ein Ge- Setz, bei dem mit der Demokratie„Schind- luder getrieben“ worden sei. Er betonte er- meut, daß ein Gesetz, das Verfassungswidrig sei, vor einer Entscheidung durch den Vers Tassungsgerichtshof nicht durchgeführt wer- den könne. Dr. Zürcher wies auf die unhalt- bare Situation hin, die durch den Erlaß des zweiten Neugliederungsgesetzes entstanden 801. Ferner sagte Dr. Zürcher, Bonn werde dungen Auf andere Länder des Bundesgebie- tes die Anordnung des Bundeszwangs und die Einsetzung eines Bundeskommissars in Süd- baden reiflich überlegen. Einigung in der Milchindustrie Karlsruhe(wb). In den nordbadischen Michversorgungsbetrieben ist die Urabstim- mung über einen Streik abgebrochen worden. Die Arbeitgeber haben sich verpflichtet, ihren Arbeitern für die Monate Juli, August und September siebenprozentige Zuschläge zum Grundlohn einschlieglich etwaiger Ausgleichs- Zulagen zu zahlen Neue Verhandlungen über die künftige Gestaltung des Lohntarifes s0l- jJen bis Ende kommende September abge- schlossen werden. Auch in Südbaden wird mit dem Abbruch der Urabstimmung gerech- net. In den württembergischen Milchversor- Sungsbetrieben ist jedoch die Urabstimmung noch im Gange. Der Vorschlag der Württem⸗ bergischen Milchverwertung, ihren Arbeitern für September und Oktober eine Beschaf- fungsbeihilfe von je 25 DM zu zahlen, wurde von der Gewerkschaft nicht angenommen. Arbeitsbeschaffungsprogramm läuft an Tauberbischofsheim GW). Noch in diesem Monat soll in den nordbadischen Förderbezirken Tauberbischofsbheim. Buchen, Mosbach, Sinsheim und Heidelberg das Ar- beitsbeschafflungsprogramm anlaufen. Der Zu- nächst vom Bundesfinanzministerium für die Arbeitsbeschaffung in Württemberg-Baden bereitgestellte Betrag von einer Million DM. zu dein noch eine Weitere Million aus Lan- desmitteln hinzukommt., soll ausschließlich in! die nordbadischen Förderbezirke fließen, Well diese Bezirke die größte Arbeitslosigkeit in Württemberg-Baden haben. Die Projekte, die in den nordbadischen Förderbezirken zu- nächst in Angriff genommen werden sollen, erfordern insgesamt fünf Millionen Mark, Es BHaridelt sich im einzelnen um die Erschlie- hung von Industrie- und Siedlungsgelände, die Verbesserung der Wasserversorgung und um Feldbereinigungsarbeiten. Auch im Kreis Nürtingen sollen Notstandsarbeiten Ausge- führt werden, wozu Arbeitslose aus den nordbadischen Förderbezirken herangezogen Werden sollen. Das Landesarbeitsamt hofft, daß diese Apbeitslosen aus Nordbaden im Kreis Nürtingen Dauerarbeitsplätze firiden und fest ansässig werden könnnen. 5,3 Millionen Schaden durch Auerbach Er studierte nie— Anklage im September München(UP). Der bayerische Land- tagsausschuß zur Untersuchung der Vorgänge im Landesentschädigungsamt trat zu seiner ersten Sitzung zusammen, Staatsanwalt Höl- Der bezifferte die Höhe des Schadens, der dem bayerischen Staat durch Fälschungen urid Verlorene Kredite im Landesentschädigungs- umt entstanden sein soll, auf 5,3 Millionen M. Nach Hölpers Darlegungen hat sich eine Teilnahme Auerbachs an den Fälschungen nicht beweisen lassen,. habe Auer- ach selbst mehrere Fälle Angezeigt. Auch sei bisber kein Nachweis für eine passive Be- Stechung Auerbachs zu erbringen gewesen. Kreditgebarung des ehemaligen Leiters es Landesentschädigungsamtes stimme aller- dach vor dem Antritt se r Reglerung von fahre 194 ch im Hinblick auf die möglichen Auswir- erklärt, die iranische Gesellschaft verwal- Janan erhalt volle Souveränltat Keine Beschränkung der Industrie— Der revidierte Vertragsentwurf Washington(UP). Der vom amerikani- schen Außenministerium veröffentlichte re- Vidierte Entwurf für den japanischen Frie- densvertrag kommt den Forderungen der asia- tischen Staaten nur geringfügig entgegen. Die Konzeption des„Versöhnungsfriedens“ Wurde grundsätzlich nicht geändert. Lediglich die moralische Verpflichtung Japens auf Re- Päarationsleistungen wurde etwas schärfer for- muliert. Japan wird einen Teil seiner Repa- rationsschulden bezahlen. Die Form der Wie- dergutmachung bleibt jedoch unverändert: Japan wird seine Arbeitskräfte und seine Industrie in den Dienst der Produktion für den Wiederaufbau der von ihm verwüsteten Gebiete stellen. Dem Vorschlag Indonesiens zufolge heißt es jetzt im ersten Artikel des Vertrages:„Die Alliierten anerkennen die vollen Hoheits- rechte des japanischen Volkes über Japan und seine Gewässer.“ Der zweite indonesische Vorschlag, die Einwohner der Ryukyu- und Bonin-Inseln in einem Volksentscheid selbst bestimmen zu lassen, ob sie unter japanische Herrschaft oder amerikanische Treuhänder- schaft möchten, wurde von der Anglo-Ame- rikanischen Paraphierungskonferenz Abge- lehnt. 8 Nicht berücksichtigt wurden ebenfalls die indischen Forderungen. Indien hatte vorge- Schlagen, die Kurilen und Süd- Sachalin for- mell der Sowjetunion zu übereignen, sowie Formosa und die naheliegenden Pescadoren- Inseln an Rotchina zu übergeben. Ferner hatte die indische Regierung die Streichung der Klausel verlangt, nach der auch nach dem Friedensschluß noch ausländische bewaffnete Streitkräfte in Japan verbleiben können. Den Sicherheitsbestimmungen wurde ein Absatz hinzugefügt, in dem Japan wiederum das Recht zugestanden wird, von der So- Wjetunion Rechenschaft über den Verbleib seiner Kriegsgefangenen zu fordern. Außer der Wiederherstellung der vollen Souveränität wird Japan gemäg der UN- Charta das Recht auf Selbstverteidigung Zu- Sestanden. Japem kenn zwei- oder mehr- seitige Sicherheitsverträge sowie Abmachun- gen über die weitere Stationierung auslän- discher Truppen auf japanischem Boden Schließen. Der industriellen Kapazität Japans werden keine Beschränkungen auferlegt. Die für Deutschland interessanten Bestim- mungen des Entwurfs für den japanischen Friedensvertrag schreiben vor, daß die ja- panische Regièerung auf der Grundlage der Gegenseitigkeit auf alle Ansprüche an Deutschland und deutsche Staatsbürger zu verzichten hat. Darunter fallen auch die An- sprüche der japanischen Regierung oder ja- 5 5 britische Divisionen für Deutschland Die Hälfte aller Kampftruppen— In Berlin steht eine Brigade London(UP). In britischen Regierungs- kreisen wurde erklärt, daß bis zum Ende dieses Jahres etwa die Hälfte der britischen Kampftruppen in Deutschland stationiert und dem Oberkommando General Eisenhowers unterstellt sein werde. Von den zehn brätischen Divisionen werden fünf in Westdeutschland stehen, mit kleine- ren Einheiten in Berlin, Wien und Priest. Bisher befanden sich in der britischen Besat- Zungszone Deutschlands drei Divisionen, in Berlin, Wien und Triest je eine Brigade, die Zusammen eine weitere Division ausmachen. Die fünfte Division wird im November nach Deutschland verlegt werden. Die Nachschub zentren werden sich in Belgien und Holland befinden. Es ist anzunehmen, daß die briti- sche Versorgungsbasis in Hamburg allmäh- lich aufgelöst wird. Die Gesamtstärke der britischen Armee wurde am 1. April mit 202 000 Mann ange- geben. In Westdeutschland befanden sich bis- her zwei Panzerdivisionen— die elfte und die siebente— und die zweite Infanterie- division. Eine britische Division besteht aus etwa 18 000 Mann. Die britische Flotte um- faßte 125 000 Marn, die Luftwaffe 139 400 Mann. Die gesamten Verteidigungskräfte ein- schließlich der Reserven, der Hilfsformatio- nen und der weiblichen Hilfskräfte beliefen sich auf 896 100 Personen. Davon befanden sich am Stichtag 25 000 bis 30 000 Mann in der Suezkanalzone, 23 000 in Korea, 18 000 in Ma- laya und 12 000 Mann in Hongkong. Kritisches Stadium in Teheran Vorschläge und Gegenvorschläge im Olstreit Teheran(UP). Die britisch-iranischen Erdölbesprechungen sind in ein Kritisches Stadium getreten. Politische Beobachter sind der Ansicht, daß sie kurz vor dem Zusam- menbruch stehen, es sei denn, die Traner an- dern ihre Haltung in den nächsten 24 Stun- den. Entgegen allen pessimistischen Spekula- tionen erklärte Lordsiegelbewahrer Stokes Allerdings, daß sein Vorschlag für eine Lö- sung des Konfliktes nicht abgelehnt worden Sei.„Es ist nichts angenommen worden, noch wurde etwas abgelehnt“, sagte er.„Was mich betrifft, so sind die Besprechungen noch nicht zu Ende. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Iraner von anderer Seite ähnlich gute Vorschläge vorgelegt bekämen.“ 5 Nach dem Vorschlag der britischen Mission soll der Vertrieb und der Verkauf des Erd- ls außerhalb Irans einer britischen Orga- nisation übertragen werden, die diesen wich- tisen Rohstoff ihrerseits von der staatlichen iranischen Erdölgesellschaft erwirbt. Außer- dem soll ein Abkommen getroffen werden, auf Grund dessen sich Gro Bbritannien bereit- mäßig und technisch zu unterstützen. iranische Erdö rschla roßBbri panischer Staatsbürger, die aus deutschen Schulden resultieren. Ausgenommen von die- sem Verzicht sind Ansprüche, die aus Ab- machungen vor dem 1. September 1939 her- geleitet werden, sowie Ansprüche, die aus Abmachungen zwischen Deutschland und Ja- pan aus der Zeit nach dem 2. September 1945 bestehen. Dieser Verzicht wird außerdem nicht die Bestimmungen des japenischen Ver- trages über die Erfüllung der Bedingungen der Potsdamer Konferenz präjudizieren. Peking protestiert Der Sender Peking verbreitete eine Er- klärung des rot- chinesischen Außenministers Tschu En Lei, die in der Feststellung gipfelte, daß der Japanvertrag in der vorliegenden Form gegen bestehende internationale Ab- kommen verstoße und aus diesem Grunde von China nicht anerkannt werden könne. Weiter hieß es:„Die nach San Francisco ein- berufene japanische Friedenskonferenz ig- noriert die chinesische Volksrepublik und steht damit im Widerspruch zu bestehenden internationalen Verpflichtungen. Wir können eshalb dieser Konferenz nicht zustimmen“. Das amerikanische Außenministerium gab außerdem bekannt, daß sich die USA und die Philippinen auf einen gegenseitigen Bei- standspakt geeinigt haben. Dieses Abkommen Wird ein neues Glied in der Rette des pazi- fischen Verteidigungssystems sein. Japan- Vertrag ist endgültig Keine Anderungen mehr möglich— Eine Amerikanische Note an Moskau Washington(UP). Das US-Außenmini- sterium teilte der Sowjetunion offiziell mit, daß an der jetzt veröffentlichten Fassung des japanischen Friedensvertrages nichts mehr geündert werden könne. Die sowjetische De- legation müsse den Vertrag in San Franzisko in der derzeitigen Form unterzeichnen, oder, Wenn sie dies nicht wolle, auf die Unterzeich- nung verzichten. In der durch den UsS-Bot- schafter in Moskau überreichten Note wird betont, daß die Konferenz nicht zu dem Zweck zusammengerufen werde, um erneut in Verhandlungen über den Vertragstext ein- Zzutreten. Die Sowjetunion habe während der elfmonatigen Vorverhandlungen Zeit genug gehabt, ihre Vorschläge anzumelden. Vor der Veröffentlichung dieser Note er- klärte Präsident Truman auf seiner wöchent⸗ lichen Pressekonferenz, er glaube nicht, daß die Sowjetunion oder sonst jemand die Un- terzeichnung des Vertrages blockieren könne. Er fügte hinzu, er werde den sowjetischen Delegierten Andrei Gromyko gerne empfan- gen, falls dieser eine Unterredung mit ihm Wünsche. 5 42 2 Raffinerien arbeiten. Wie der stellvertretende Ministerpräsident Fatemi feststellte, bedeu- tete die Unterbreitung dieser Bedingungen nicht, daß Iran die britischen Vorschläge ab- gelehnt habe. f Stokes droht mit Abreise Nochmaliger Vermittlungsversuch Harrimans Teheran(OP). Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die britisch-iranischen Erd- Slbesprechungen hoffnungslos festgefahren sind. Noch liegt keine amtliche Antwort auf die britischen Vorschläge zur Lösung der Mei- mungsverschledenheiten vor. Die Reaktion der Teheraner Regierungskreise ist jedloch ausge- sprochen ungünstig. Stokes erklärte bereits ungeduldig, daß er nicht„bis in alle Ewig keit“ in Teheran bleiben könne. Angeblich Will er am Wochenende nach London zuräck- fliegen, falls seine Vorschläge Abgelehnt wer⸗ den sollten. Angesichts dieser schwierigen Si- tuation will sich der amerikanische Sonder- botschafter Harriman erneut einschalten, um durch Besprechungen mit maßgeblichen Per- Sönlichkeiten beider Seiten zu erreichen, da die streitenden Parteien etwas von ihren For- derungen abgehen, damit die für Samsta- angesetzte Besprechung in einer weniger ges spannten Atmosphäre stattfindet. i Wieder Kompromiß versuche in Kaesong Sachverständigen- Ausschuß eingesgtzt— Hauptverhandlungen unterbrochen Seoul(UP). Die Kommunisten haben sich mit der Bildung eines Sachverständigen-Aus- schusses einverstanden erklärt, der am Frei- tag in Raesong zum ersten Male zusammen- tritt. Iom gehören zwei Delegierte der UN, ein nordkoreanischer und ein rot- chinesischer General an, die sich über die Schaffung einer Demarkationslinie und einer entmilitarisier- ten Zone in Korea einigen Sollen. Beide Sei- len haben bis zu einem gewissen Grade ihre Kompromißneigung zu erkennen gegeben. Die amisten sind in den letzten zwei Ta- Sen mit ihrer Propaganda etwas leiser getre- ten. Während die UN- Delegierten sich bereit- erklärten, über gewisse„Ausgleiche“ zu Jis- Kkufieren. Men kam überein, daß über den Verlauf dieser Sachwerständigenbesprechungen nur wenig an die Offentlichkeit gelangen soll. Dies bedeutet, dag die Berichterstattung bis Zur Fortsetzung der vorläufig unterbrochenen Waffenstillstandsverhandlungen durch die Hauptdelegationen beschränkt sein Wird. Es Werden sich daher vorläufig auch nur jeweils vier Korrespondenten des Westens nach Kae- Song begeben. 5 Joy schlägt Sonderkomitees vor Zur Beratung der Zonenfrage und der Neu- tralitäts verletzungen 1 ben gestarteten Damen kam die 23jährige ling, alle übrigen erfolgreichen Schwimme ausgegeben 20 000 treiben Spionage und Sabotage Agenten-Ausbildung in der Ostzone Düsseldorf(OP). 20 000 zuverlässige Agenten der Ostzone sollen bereits im Bun- desgebiet tätig sein, wie aus gut informier ten Kreisen des duhrgebietes bekannt wurde. Weitere 10000 Personen sollen Sich in Ausbildung für Agententätigkeit befinden. Für die Uberwachung der Agenten seien 100 „Chefagenten“ verantwortlich. Einer der 5 Treffpunkte der Agenten soll sich in Würz- burg befinden. Anfang Juli dieses Jahres soll in Steine- bach am Wörthsee(Oberbayern) eine Sonder- tagung von„Kampfgruppen“ stattgefunden i haben. An diesen Zusammenkünften hätten i Generalinspekteur Hoffmann von der Volks- Polizei- Hauptverwaltung der sowjetische Generalmajor Petrakowsky und ein früherer Höherer deutscher Offizier teilgenommen, Grund der Sondertagung sei die Rückkehr Von 16„ZF- Männern“(zuverlässige Führer der„Kampfgruppe Marx“) gewesen, die nach entsandt worden waren. Osterreich Diese 16 Personen, die keinen festen Wohn- sitz im Bundesgebiet haben sollen, seien nun- 0 mehr als Führer der Kampfgruppe„Tersch“ in der Bundesrepublik tätig. Ihr Arbeitsge- tätig biet umfasse Spionage und Sabotage. Russische Exilregierung geplant München(UP). Alexander Kerenski, der Zur Zeit in München weilende erste Präsident der russischen Republik von 1917, wird an Wochenende mit drei Exilgruppen der rus- sischen Emigranten über einen Zusammen- schlug verhandeln Kerenski soll mit dem „American Committee for the liberation of the peoples of Russia“ in Verbindung Stehen, das angeblich die Bildung einer russischen Exilregierung plant. Der russische Schriftsteller Anatol Michai- JoWSski erklärte in diesem Zusammenhang emem UP-Vertreter, daß unter den russi- schen Emigranten eine Protestbewegung ge- gen die Pläne Kerenskis im Gange sei. Die russischen Emigranten wollten ihre Interes- Sen nicht von einer durch das amerikanische Privatkomitee ausgewählten Personengruppe, Sondern von einem aus der gesamten Emigra- tion in demokratischer Weise gewählten Gre mium vertreten lassen. Sanktionen der USA gegen Prag? Washington(UP). Die USA planen. den tschechoslowakischen Flugzeugen dag Uperlliegen deutschen Gebietes zu untersg- gen. Das wäre die erste wirtschaftliche Ge- gen maßnahme als Repressalle für die Verur- teilung des amerikanischen Korrespondenten Oatis wegen angeblicher„Spionagetätigkeift, Das Repräsentantenhaus sprach sich mit 3638 gegen eine Stimme für einen Abbruch der Amerikanischen Handelsbeziehungen mit der Tschechoslowakei aus, bis Oatis freigelassen Wird. Etwa 100 Tote in Anatolien 1 Istanbul(UP). Die türkische Provin: Mmatolien wurde durch ein schweres Erdbe- ben erschüttert, das zahlreiche Menschenopfer forderte und große Sachschäden anrichtfete. Nach bisherigen Ermittlungen wurden etwa 100 Personen getötet und 166 verletzt. In der Kleinen Stadt Cankiri, die am stärksten von dem Beben betroffen wurde, stürzten viele Häuser eim. Unterbrochene Eisenbahnlinien und zerstörte Landstraßen erschweren die Rettungsarbeiten. Eine große Amzahl Dörfer ist von der Außenwelt abgeschlossen. Mehr Als 10 000 Stück Vieh kamen ums Leben. d Luftschiff stürzte auf ein Haus Sar dington(OP). Das neue britische Luftschiff„Bournemouth“ ist auf ein Haus Sestſürzt. Die vier Besatzungsmitglieder, darun- ter der Erbauer des Luftschiffes, Lord Ven- try, konmten sich über das Dach des Hauses retten. Das Luftschiff, das als erstes seit 1931 Sebaut wurde, befand sich auf einem Ver- suchsflug. Nach dem Start verfing sich eine Halteleine an einer Turnhalle am Rande des Flugplatzes, das Schiff verlor Ständig an Höhe und krachte schließlich mit dem Heck auf ein Haus. Dadurch riß die Ballonwand und das 1 Gas strömte aus, so daß das ganze Luft- schiff auf dem Haus liegen blieb. 27 durchschwammen den Kanal Dover des Agypters entfernt, an Land ging. Er war i infolge von Seekrankheit weit von den an- deren abgetrieben worden. Als erste der sie- Engländerin Brenda Fisher in der neuen RS Kordzeit von 12:43 Stunden an der englischen Küste an. Der alte Rekord von 13.20 Stunden War im vergangenen Jahr von der Amerika nerin Florence Chadwick aufgestellt worden. Mehrere tausend Zuschauer hatten sich ein gefunden, um die Ankunft der Schwimme zu erleben, die bei Cap Gris Nez gestartet Waren. Mareeh Hassan Hammed gewann mit semem Sieg den 1000-Pfund-Preis(etwa 11 760 DW). Morvan erhielt 500 Pfund Ster- 250 Pfund Sterling. In der gleichen Reihen. folge werden auch die Preise für die Frauen LL a8 Südwestdeutsche ee Rundschau un- Meer- Umbau des Heidelberger Schlachthofs? annt Heidelberg(wb). Rechtsanwalt Dr. sich Schötensack vom Heidelberger Tierschutzver- den. band den Umbau des Heidelberger 100 Schla D 8 d0tensack betonte, die der Tiere w⸗ n im Schlachthof in den viel zu 1 engen Stallungen so e dag 2 S1 nicht genug Luft bekommen könnten. Dies 1 gegen die Bestimmungen des Tier- der- zes. Die Stadtverwaltung plant be- den reits seit längerer Zeit einen Umbau des 1155 Schlachthofes. sche Freiburger schuf ee 8 Südweststaat-Plakat i Heidelberg Beim Plakatwett⸗ pewerb der Arbei haft tür die Ver- Fehr einigung Baden- Wü arer] Preis nicht vergel 5 die rb die gemeinschaft keiner der Entwürfe en. die gestellten ngen ganz erfüllt. In m- den ersten Preis teilten sich daher Hans- n Seorg Ebert, Ludwꝛigshafen- Oggersheim und sche Georg Li 5 Den zweiten Se- Preis er! ttgart, den drit- ten Wolfgang Claus, Karlsruhe. 1 Neuer Heidelberger Trinkpavillon 1155 Heidelberg(ads). In Heidelberg ist der 1 neue Trinkpavillon der„Bad Heidelberg.. 1185 eröffnet Worden. Damit steht den Kurgästen 828 Wieder das sta te Radiumsolwasser Deutsch- 1 f lands zur Ve fügung. Das Badehaus ist immer of noch von der Besatzur macht beschlag⸗ den, mahimt. Heidelberg War früher von flelen 5 Fremden Wegen seiner Radiumquelle auf- Sesucht worden. 8 g i- Heidelbergs OB zum Flaggenstreit ang Heidelberg(wb). Der Oberbürger- 881 meister der Stadt Heidelberg, Dr. Swart, „ Stellte in einer Zuschrift an die Presse fest, Bie a er habe am ver genen Samstag dem Lei- 8 ter des Heidelberger Städtischen Tiefbau- che Amtes klare Anweisung gegeben, lediglich die De, Entfernung der auf städtischem Grund und 5 Boden gehißten badischen Fahnen zu ver- N langen. Er habe niemals daran gedacht, den Besitzern von Booten und Schiffen das Be- flaggen ihrer Fahrzeuge auf dem Neckar 2 verbieten. Im Baggersee ertrunken Karlsruhe wb). Beim Baden im Bag- Zersee bei Karlsruhe ist ein 40 Jahre alter Mann ertrunken. Er hatte einen Herzschlag erlitten. Damit hat sich die Zahl der in die- sem Sommer im Baggersee ertrunkenen Per- sonen auf vier erhöht. Pfaffenrot erhält neue Pfarrkirche Ettlingen SH). Am kommenden Sonn- tag wird das Richtfest der neuen Pfarrkirche in Pfaffenrot gefeiert. Am 12. August 1946 wurde mit den Erdarbeiten begonnen, am 17. September 1949 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Der hehe Buntsandstein Pau überragt alle Häuser und gibt dem Dorf- er Ppild durch seine wuchtige Größe und seine Ste. Architektonische Schönheit ein neues Gepräge. Städtetag in Konstanz Karlsruhe(swild. Der Badisch-Württem- bergische Städteverband hält seine nächste Tagung am Montag, dem 27. August, in Kon- Stanz ab. Zu dem Städtetag werden neben den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern die Staatspräsidenten Dr. Müller von Süd- Württemberg- Hohenzollern, Maier von Würt⸗ temberg-Baden und Wohleb von Südbaden mit ihren Inmenministern erwartet. Brand im Karlsruher Rheinhafen Karlsruhe dds). Im Karlsruher Fchein- Bafen brach in den Heger-Chemiewerken ein Brand aus, der das Dach des Gebàudes so- Wie einen Teil der Maschineneinrichtung be- schädigte. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer Sulf seinen Herd zu beschränken. Die Höhe des Schadens und die Brandursache konmten moch micht festgestellt werden. Grausiges Verbrechen in Karlsruhe Karlsruhe(Up). In Karlsruhe wurde die Berufsfeuerwehr alarmiert, um ein bren- nendes Haus vor der Vernichtung zu retten. Bei den Lösch- und Aufräumungsarbeiten fanden die Feuerwehrleute die stark ange- Kkohlte Leiche einer 56 jährigen Frau, deren spätere Obduktion ergab, daß die Frau nicht durch das Feuer, sondern durch einen Stich in das Herz getötet wurde. Das Mordinstru- ment, ein Küchenmesser, konnte sicherge- stellt werden. Der Freund der Getöteten, ein 69 Jahre alter Gärtner, wurde unter dem Ver- dacht des Mordes festgenommen. Man ver- mutet, daß er seine Freundin erstach und an- schließend das Haus in Brand setzte, um S0 seine Tat zu verschleiern, die er allerdings bis jetzt noch nicht zugegeben hatte. Zugverbindung Basel- Nürnberg über Bretten Bretten(28H). Ein Fahrplanausschuß der Bundesbahnverhaltung, der in Heilbronn tagte, hat ein Programm zur Gestaltung des Fahrplanes für das kommende Jahr ausge- arbeitet, das u. a. als besonders bedeutsam das Zustandekommen einer direkten Verbin- dung Basel— Nürnberg über Karlsruhe— Bretten— Eppingen— Heilbronn wünscht. Damit würde am großen Fernverkehr eine Strecke erschlossen, die bisher nur als Zu- ringer für die Bahnverbindungen Stuttgart Frankfurt und Stuttgart Würzburg ge- dient hat. Schwere Unwetterschäden im Odenwald SGdHW AH Heim(IW). Durch Hagelschlag und Schwemmregen sind in der Gemarkung Schwanheim bei Hirschhorn in den letzten Tagen 95 Prozent des Haferbestandes vernich- tet worden. Der Ausfall bei Weizen beträgt etwa 60 bis 70 Prozent. Der Tabakbau in. Waldwimmersbach ist zu 50 Prozent vernich- tet worden. 36 Verkehrsunfälle im Kreis Sinsheim Sinsheim(ZS). Im Juli ereigneten sich im Kreis Sinsheim 36 Verkehrsunfälle, wobei zwei Personen getötet und 31 verletzt wur- den. Der Sachschaden belief sich auf 34 000 DM. Außerdem wurden der Polizei neun schwere und 30 leichte Diebstähle gemeldet. Immer der Billigste POT ZZheim dw). Unter den Angeboten mehrerer Ingenieurbüros für die Planungs- arbeiten zum Bau einer Straße von Niefern nach Kieselbronn befand sich eines, in dem keine feste Honorarsumme genannt war. La- Komisch stand in dem Schreiben:„Immer zehn Prozent Billiger als der Billigste.“ Altbadener tagen in Ettlingen Httlängen wb). Der Vorstand der Ar- beitsgemeinschaft der Badener tritt am Frei- tag in Ettlingen zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Im Verlauf der Bespre- chungen soll zu den Verlautbarungen der Regierungen von Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern über die von der südbadischen Regierung an die Bundesregie- rung gerichtete Note, in der eine Verschie- bung des Abstimmungstermins bis zu einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes gefordert worden war, Stellung genommen 5 Werden. eee Selbstmörder mit Waffenlager„ PfOTEZReIlm(wb). In Pforzheim nahm sich ein 62jähriger Mann aus bisher noch un- geklärten Gründen das Leben, in dem er sich mit einem Karabiner in den Kopf schoß. In seiner Gartenlaube wurden ein Stockgewehr, drei Pistolen und Gewehrmunition sicherge- Stellt. 5 Von einer Flakgranate zerrissen Viernheim(wb). Der 18 jährige Dach- decker Froschauer wurde in Viernheim von eimer explodierenden Flakgranate zerrissen. Der junge Dachdecker hatte die Granate im Garten seiner Eltern gefunden und in einen Schraubstock gespannt, um die Messingteile zu entfernen. Dabei explodierte das Geschoß. Die Splitter rissen dem 18 jährigen den Unter- leib auf. Froschauer war sofort tot. Lonale Rundschau Dem Herbſt entgegen Noch iſt es Auguſt, zeugt der Kalender in deutlicher Weiſe von den Hundstagen, die in kurzer Zeit ihr kalendermäßiges Ende finden werden. Millionen fleißige Hände ber⸗ gen in ununterbrochener, mühſamer Arbeit den reſtlichen Segen eines feuchtbaren Jah⸗ res, füllen Scheunen und Keller mit den köſtlichſten Gaben. Schon weht der Wind über den Stoppelfeldern, ziehen die Pflüge lange Furchen, wo noch vor kurzer Zeit wo⸗ gende Meere von Getreidefeldern im lauen Sommerwind als ſonnenglitzernde Fläche bewegt in der Sonnenglaſt ihrer Reife ent⸗ gegenträumten. Rotwangig leuchten ſchon die Aepfel, Künder des Herbſtes, von den Bäumen, die Reben an den Hängen und Häuſerwänden beginnen ſich mehr und mehr mit der liebkoſenden Sonne zu füllen, um praller und praller den Geiſt und die Frucht⸗ barkeit in ſich einzuziehen. Ein großes Atem⸗ holen geht durch das Land, ein kurzes Ver⸗ weilen vor dem Bergen des letzten herbſt⸗ lichen Segens, der aus dem faſt unerſchöpf⸗ lich ſcheinenden Füllhorn der Natur fließt. Die Zeit der hochbeladenen Erntewagen iſt vorbei, der goldene Segen befindet ſich wohlgeborgen in den Scheunen und ſchmun⸗ zelnd können ſich unſere Landwirte in die⸗ ſem Jahr die Hände reiben über das wirk⸗ lich zufriedenſtellende Ergebnis ihrer ſchwe⸗ ren Arbeit. Aber noch iſt nicht Zeit zum Verweilen, neue Vorbereitungen zum Ein⸗ bringen der Hackfruchternte werden getroffen, die raſch umgepflügten Felder nehmen be⸗ reits neue Winterſaaten und Silofutter auf, der fruchtbare Boden wird genutzt, ſoweit er es irgendwie verkraften kann. Daneben aber läuft jetzt beſonderes Augenmerk be⸗ dingend, die Tabakernte, eines der weſent⸗ lichſten Anbaugebiete in unſerem Bezirk. Fleißig werden die Tabakblätter gebrochen und den Scheunen zugeführt, wo ſchon flei⸗ ßige Hände auf die Weiterverarbeitung warten. N Ueber all dieſem Seſhefeien Tun aber ſtrahlt die Auguſtſonne. Die ſtrahlende Kraft hat ihren höchſten Wirkungsradius über⸗ ſchritten; wohl vermag ſie noch in den Mit⸗ tagsſtunden an die Tage voll unerträglicher Hitze erinnern, aber eine Wiederholung heißer Sommertage ſcheint nicht mehr mög⸗ lich zu ſein. In den Gärten, wo noch vor kurzer Zeit ſtrahlende Sommerblumen von der hohen Zeit des Jahres kündeten, blühen ſchon Oe erſten Herbſtzeitloſen und Aſtern auf, träumen in den milden Nachmittags⸗ ſtunden dem goldenen Herbſt entgegen, der mit Macht ſein Recht vom Sommer fordert und ſich in den ſtark kühlenden Nächten ſchon energiſch in Erinnerung bringt. So klingt das Jahr im ſteten Wechſel hinüber von Jahreszeit zu Jahreszeit, wechſelt Blühen, Reifen, mit dem Vergehen— ewiges Ge⸗ ſetz naturhaften Seins, dem auch der ver⸗ gängliche menſchliche Körper unabdingbar unterworfen iſt und deſſen Weſenheit gerade in dieſem Wechſel deutlicher denn je in das Bewußtſein gerufen wird. * Wir gratulieren. Herr Philipp Dehouſt, Bäckermeiſter, Hauptſtraße 143, konnte ge⸗ ſtern ſeinen 83. Geburtstag feiern. Dem Jubilar gratulieren wir auf das Herzlichſte und wünſchen ihm noch einen geſunden und N 5 nen burg Blinde Künſtler konzertierten. Eine Veranſtaltung mit erblindeten Kunſt⸗ im ſchaffenden fand am Mittwoch Abend Palaſtkino ſtatt, zu der allerdings nur ein kleiner Kreis intereſſierter Zuhörer erſchie⸗ war. Opernſänger Otto Faber⸗Regens⸗ aus dem Kreis der freiſchaffenden Künſtler trug vom Flügel wirkungsvoll und einfühlſam begleitet, aus ſeinem reichhal⸗ tigen Reportoire Lieder aus dem Schaffen großer deutſcher Komponiſten vor. Die ſtimmliche Geſtaltungskraft des Künſtlers und ſein erwähnenswertes muſikaliſches Ausdeutungsvermögen ſicherten ihm den warmen Beifall der dankbaren Zuhörer. Tödlicher Unfall auf der Autobahn Mannheim dwb). Auf der Autobahn Mannheim— Fleidelberg ereignete sich bei dem berüchtigten Kilometerstein 569 wieder ein schwerer Unfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Ein in Richtung Heidelberg fahrender Lastwagen prallte auf den Anhän- ger eines parkenden Lastzuges. Dabei wurde ein neben dem Fahrer des Lastwagens sitzen der 23 Jahre alter Student aus Heidelberg so schwer verletzt, daß er kurz darauf starb. Mannheimer Marktbrunnen wird hergestellt Mannheim(lob). Der im Frieg zer- störte Mannheimer Marktplatzbrunnen wird gegenwärtig wieder instandgesetzt. Profes- ser Trummer von der Kunstakademie Karls ruhe wird mit seinen Schülern die Brunnen- figur ausbessern. Die Wiederherrichtung des Brunnens wrird etwa 34 00 DM kosten. Der Mannheimer Stadtrat hat die notwendigen Gelder bereits bewilligt. Vom Land ist ein Zuschuß von 2000 DM gewährt worden. Mietsstreitigkeiten mit Holzknüppeln Mannheim dw). Mit Holzknüppeln ver- suchten dieser Tage einige Landkreis Mannbeim ihre Streitigkeiten zu „Schlichten“. Dabei wurde ein Beteiligter 80 schwer verletzt, daß er sich in ärztliche Be- handlung begeben mußte. Nach einer ande- ren Ausein andersetzung mußte ein Mieter mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus. Ein Streithahn stieß seinem Gegner ein zehn Zen- timeter langes Messer in den Leib. Gefängnisstrafen für zwel Neapolitaner Mannheim(lw). Das Mannheimer Schöf- fengericht verurteilte in zwei getrennten Ver- Handlungen zwei italienische Stoffhändler aus Neapel zu drei bzw. sechs Monaten Gefängnis, weil sie sich unberechtigt im Bundesgebiet Aufgehalten hatten. Einer der beiden Neapo- litaner besaß nur ein Durchreisevisum. Der Paß und das Visum des anderen waren bereits abgelaufen. Mietparteien in den Gemeinden Ketsch und Heddesheim im Mannheim. Die e tür die Vereinigung Baden- Württemberg veran- staltet im Landkreis Mannheim Filmabende, bei denen die neueste Wochenschau sowie je ein Kulturfilm und ein Spielfilm gezeigt wer- den, Achtung! Falsche Zwei-Mark- Scheine! 5 Die Polizei warnt vor gefälschten Zwei- Mark- Scheinen, die in letzter Zeit häufiger testgestellt wurden. Die Fälschungen sind an die alle mit ihren Nummern zu erkennen, (5) den Ziffern A 66 21 89 beginnen; nur die bei- den letzten Ziffern werden ausgewechselt. Außerdem tragen die Falsiflkate als Serien- nummer unten rechts die Zahl 36. Wie die Polizei weiter mitteilt, ist in den letzten Mo- naten das Auftreten von Falschgeld erheblich zurückgegangen. Werm ein falscher Hunder- 5 ter auftaucht— was noch ab und zu vor- komme— so sei dies ein Uberbleibsel einer schon vor zwei Jahren in Paris ausgehobenen Fälscherzentrale. 5 Wettervorhersage Am Freitag und Samstag heiter bis Wolke und trocken. Höchsttemperaturen zum Teil 8 über 25 Grad ansteigend. Schwache Winde aus wechselnden Richtungen. O,, e EAC N O NN Copyright by Carl Duncker, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (14. Fortsetzung) Er ging in das Haus hinein und die Treppe Binauf. Auf dem ersten Absatz blieb er stehen und sah durch das Fenster in den Hof hinun- ter. Die Frühlingssonne schien hell auf die Zteine, und ein Fliederbusch reckte seine Zweige dem Licht entgegen. Ein kleiner, Hausbäckiger Junge spielte Kreisel. Knabe. Fünf Jahre war es her Eine längst vergessene Melodie kam Peter ins Gedächtnis. Es war ein neapolitanisches Liebeslied, das Angiolina so oft geträllert hatte. Seltsam, daß ihm gerade jetzt das kleine Lied einflel, das für ihn mit so schmerz- lichen Erinnerungen verknüpft war. Steil führte der Weg vom Vesuv abwärts. Unter den Hufen der gutwilligen Eselchen bröckel- ten Steine nieder. Angiolina ritt im Herren- sitz vor ihm her und sang. hr blau- chwarzes Haar funkelte im grellen Schein der Sonne. Sie war zierlich und rank wie Ein Peter atmete einmal tief. Fünf Zabre, in Cestnick Herrn Orlando sprechen.“ Ein Blick auf die Karte, die Cestnick in der Hand Hielt. Doktor Thomas Holten.“ Darun- ter, mit Bleistift gekritzelt:„Bist du es wirk- lich, Peter?“ öffnete die Tür. nach der Vorstellung 17 Er sah sich aufspringen, fühlte die i Freude in allen seinen Gliedern, spürte, die harten Muskeln auf Cestnicks Schultern, als er ihn anpackte und ihm ins Gesicht schrie: „Wo, Anton, wo ist der Mann?“ Vor dem Haupteingang das Gedränge der Besucher, die den Zirkus verließen, und et- Was abseits— dicht am Kassenwagen Thomas! Thomas, fast unverändert, ein strahlendes Lächeln auf dem knabenhakten Gesicht, die blonde Haarsträhne hing ihm, wie immer, in die Stirn. Neben ihm ein Mädchen: Viktoria 5 Falck, seine Braut. 8 Eine Weinstube, dämmrig von Kerzen er- leuchtet. dunkel glühender Wein vom Abhang des Vesuvs Lacrimae Christi halblaute Gespräche, vorsichtig an der Ver- gangenheit vorbeitastend, kaum jene Nacht berührend, die alles Breest vom Leben erhofft hatte. Und immer wieder Viktoria Viktorias schmale, schmucklose Hand, N sie das Glas hob Viktorias Arm, der, weis und zart geformt, aus der kurzärmeligen, hellen Bluse heraus- wuchs. Viktorias Gesicht mi dem schön ge- schwungenen, ernsten Mund. Der samtene 5 Teint ihrer Haut, der Glanz ihrer rehbraunen 8 18 pale 25 5 „Ein Herr Wünscht zerstörte, was Peter Hand, die in der seinen zitterte, wenn er sie beim Abschied oder bei der Begrüßung in die seine nahm. Und dann— der gestrige Abend! Wie verzaubert waren sie einander ent- gegengegangen. Die Sehnsucht, die in ihnen gebrannt hatte, fand keine Worte, als sie sich zum erstenmal allein gegenüberstanden. Und wenn er mit seinem ganzen Leben dafür zah- len müßte— er nahm sie in seine Arme! Peter Breest wandte sich ab vom Fenster und stieg den letzten Absatz der Treppe hin- auf. Thomas ist dein Freund! Thomas ist dein einziger Freund!— hämmerte es bei jedem Schritt. In zwölf Tagen packt der Zirkus Straßbeck sein Riesenzelt ein. Der Extrazug steht auf dem Bahnhof. Im A e setzt er sich in. Nach Berlin. Aus! Schluß! Peter drückt auf den EKlingelknopf, über dem„Dr. med. Falck, prakt. Arat, Sprech- stunde von 8 bis 10 und 4 bis 5 Uhr“ stand. Peter horchte, aber es waren nicht Viktorias Schritte, die er zu hören bekam. Fräulein Berger öfknete.„Der Herr Doktor ist nicht Ach, Sie sind es, Herr Breest.“ Die Haus- dame trat einen Schritt in das Dunkel der Diele zurück. Das Gesicht Orlandos kam ihr fremd vor. Der harte Glanz der blauen Wan machte sie fast beklommen. 8 „Kann ich das Fräulein Viktoria e Seine Stimme, die freundlich und 81 1 N teil: Es war so still zwischen ihnen, daß sie mein 5 wußte nicht, daß er blaß wurde erlos. Kurzen 0 1 5 l Hatte. Wie ich „Bitte“— sagte Fräulein 1 leise und 20g die Schultern zusammen.„Fräulein Vik toxia ist im Musikzimmer, der Herr Doktor macht Krankenbesuche; ich wðIII fragen 3 Peter starrte in die dämmerige Diele hinein. Die Hausdame ging lautlos voran und öffnete eine Tür. Leises Klavierspiel drang heraus. Es brach ab; flüsternde Stimmen, dann kam die Hausdame zurück.„Fräulein Viktoria läßt bitten.“ Peter legte ab. Als e er auf der Schwelle des Musiksalons stand, senkte er den Kopf. Ein Frösteln überfiel ihn. Es war ihm, als stünde er wieder vor den Schranken des Gerichts, und vor ihm verlas ein Richter, mit lauter Stimme hell die Vokale ausstoßend, das Ur- All 5 8 e Wegen Mangels Weisen!“ Herrisch hob er den Kopf. Sein Bh traf Viktoria. 5 Sie stand hinter dem Flügel. Die Sonne schien durch die Stores des großen Fenster ten, die Schläge ihrer Herzen hören und zäh len zu können. Die Sehnsucht trieb sie zu einander, aber sie sahen die Mauer, zwischen ihnen aufgerichtet war. Ich muß noch einmal zu Ihnen kor Viktoria!“ Er bemühte sich, ruhig zu Ein e Lächeln, das sofort 1 1 1 Wie denken die badischen Abgeordneten? Uber die Verschiebung der Volksabstimmung — Aus amtlichen Protokollen Die Frage, ob der 16. September als Termin Tür die Volksabtstimmung im südwestdeut- schen Raum einer Nachprüfung bedürfe, be- Schäftigt nicht erst seit der südbadischen Note an die Bundesregierung die Politiker. Schon einmal entspann sich über diesen Punkt eine lebhafte Diskussion. Das war am 25. Jun! 1951, als die„Stuttgarter Zeitung“ meldete dag„maßgebende Politiker“ eine freiwillige Vertagung der Abstimmung für notwendig erachten. Im Interesse des Zustandekommens eines neuen Bundeslandes, so folgerte mar damals, müsse alles vermieden werden, was den Anhängern Altbadens das Argument in die Hand geben könne, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes sei nicht abge- Wartet worden und damit die Abstimmung nicht rechtens gewesen. Bekanntlich hat Süd- baden bei der sogenannten Kopfstelle des heute noch nicht konstituierten Bundesverfas- sungsgerichts gegen das sogenannte Blitzge- setz sowie gegen das Neugliederungsgesetz Klage auf Feststellung der Nichtigkeit einge- reicht, da die Ubereinstimmung der genann- ten Gesetze mit dem Grundgesetz von der südbadischen Regierung angezweifelt wird. Diese Meldung hatte eine bewegte Debatte im württemberg- badischen Landtag ausgelöst. Bei dieser Gelegenheit meldeten sich auch die beiden Vertreter der altbadischen Richtung, die Landtagsabgeordneten Dr. Werber und Kühn(CDU) zu Wort, und es ist heute von besonderer Aktualität, was diese Abgeord- neten am 27. Juni 1951 zu einem Schritt fest- stellten, der damals erwogen, jetzt aber von Wohleb selbst unternommen wurde. Dr. Werber sagte im Landtag wörtlich fol- gendes:„Es gibt in Württemberg und in Baden keinen vernünftigen Menschen, der die Ab- stimmung über den 16. September hinaus ver- zögert haben will, denn das Volk in Würt- temberg und in Baden möchte die Frage nun endgültig geklärt haben, weil nämlich sonst kein politischer Friede in Württemberg und in Baden eintritt. Man darf auch die Frage stellen: Cui bono? Wem nützt diese Erklärung eigentlich? Wer hat Interesse an einer solchen Erklärung? Es wäre politisch außerordentlich Wertvoll, wenn wir die politischen Kreise er- fahren würden, die hinter dieser Erklärung Stehen. Daß das die von Ihnen schon so oft Apostrophierten Altbadener nicht sein werden, kann ich Sie versichern.“ Des weiteren stellte Dr. Werber fest.:„Man bringt den Eindruck nicht los, daß gewisse Kreise, die der ,‚Stuttgarter Zeitung nahe Stehen, irgend ein Haar in der Suppe gefun- den haben und aus diesem Grund eine Ver- schiebung der Abstimmung herbeiführen wol- len. Die ‚Stuttgarter Zeitung ist nach der Meinung Dr. Werbers ein Organ, dem sehr bedeutende Mitglieder des Landtags! nahe- stehen. D. R.) Die Stuttgarter Kreise, die hin- ter dieser Nachricht stehen und die von der Regierung nicht so weit entfernt sind, sollen endlich einmal sagen, warum sie denn ver- schoben haben wollen, damit man weiß, wel- ches ihre wahren Beweggründe sind.“ Auf diese Ausführungen Dr. Werbers er- widerte der Abgeordnete Alex Möller(SPD): „Wenn man, Herr Kollege Dr. Werber, sich die Frage vorlegt, wer ist an einer Verlegung des Abstimmungstermins interessiert, dann kommt man doch nicht zu der Erkenntnis, daß das bei den Südweststaatsanhängern der Fall ist.“—„‚Doch!“ rief Dr. Werber hierauf spontan dazwischen. Im Verlauf der Debatte stellte sich heraus, daß keine der vier Fraktionen mit einer Ver- schiebung des Abstimmungstermins in Zu- sammenhang gebracht werden wollte. Der Abgeordnete Kühn(CDU) stellte jedoch fest: „Ach persönlich bin jetzt davon überzeugt, daß Sle, Herr Kollege Dr. Wolfgang Haußmann (gemeint ist der Fraktions vorsitzende der DVP) an jenem Artikel mehr oder weniger beteiligt sind. Damit Sie die Dinge aber ganz klar sehen, erkläre ich auch von meiner Seite Hier noch einmal ganz ausdrücklich: Auch wir, die für Baden eintreten, wünschen unter al- Jen Umständen— so oder so, daß die Ent- scheidung des Volkes im Südwestraum spä- testens am 16. September dieses Jahres fällt. Nun hat der Herr Kollege Dr. Wolfgang Hauß- mann auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die in Verbindung mit dem Bundesverfas- Sungsgericht stehen. Da haben Sie ja auch nicht recht!“ rief Kühn Dr. Haußmann zu. „Die Entscheidung, die Volksabstimmung, kann Stattfinden! Das ist von allen Seiten festge- stellt. Ich meine, in dem Punkt sollten die Juristen und Politiker einig sein. Wenn Sie den Süd weststaat nicht wollten oder wenn Sie 5 alles tun wollten, um ihn zu verhindern, danr könnten Sie es ja gar nicht besser machen al; durch Ihr Vorgehen. Es ist ganz klar: Der Ar. tikel in der ‚Stuttgarter Zeitung! hat Wasse auf unsere Mühlen geleitet. Darüber ist ga: kein Zweifel. Das war eine Kapitaldummhei ersten Ranges!“ Soweit die CDU- Abgeordneten Kühn une Dr. Werber, die als einzige im württemberg badischen Landtag den altbadischen Gedan- ken vertreten. Etwa zehn Abgeordnete ver- halten sich in der Ländergrenzenfrage neutral der überwiegende Teil des Hauses tritt jedoch für den Südweststaatsgedanken ein. In den württemberg- badischen Landtag wurden ins- gesamt 31 Abgeordnete aus badischen Wahl- kreisen gewählt, außerdem haben in ihm noch drei gebürtige Badener Sitz und Stimme. G. R Spezialitäten für Gaumen und Zunge Die„Südwestdeutsche Getränkemesse“ in Karlsruhe— Von Ripple, Landjqägern und Zuckerle Unter 300 Arten alkoholischer Genũsse hat man die Wahl auf der in Karlsruhe eröffneten „Südwestdeutschen Getränkemesse“. Von den einzelnen Sorten, die als Kostproben gereicht werden, gar nicht zu reden. Einige bekannte Firmen stellen nicht weniger als 200 ver- schiedene Weine her. Wie leicht stellt sich da ein Räuschlein ein, ehe men den Weg durch die fünf Ausstellungshallen gefunden Hat. Baden bietet seinen Gästen besondere Spezialitäten für Gaumen und Zunge. Zum Zweiten Frühstück,„z Nüni“(Neunuhrbrot) genannt, empfiehlt der Alemanne geräucher- ten Speck, Bauernbrot und Firschwasser. Mittags kommt im Schwarzwald oder am Bo- densee eine dicke Nudelsuppe, Ochsenfleisch mit Meerrettichtunke oder die aus dem Schwä⸗ bischen übernommenen„Spätzle“ auf den Tisch. Der Schwartenmagen und die„Land- jäger“ sind des Badeners Lieblingswürste. Der Norddeutsche reißt verwundert die Augen auf, wenn ihm Stockfisch mit Sauerkraut oder Pfannkuchen mit grünem Salat vorge- setzt werden. Viel besser munden ihm die Schwarzwälder Bachforellen oder die Bo- denseefelchen. Unter den deutschen Wein- ländern steht Baden mit in der ersten Reihe. In der Bühler Gegend wächss der„Affen- taler“, auf dem Kaiserstuhl der.„Glotter- täler“,„Ihringer“,„Bickensohler“ und„Bi- schoffinger“. Am Bodensee läßt man sich den „Meersburger Weigherbst“ schmecken. Wie in Württemberg gibt es auch in Baden eine große Anzahl bekannter Brauereien, deren Bier selbst von den Weinkennern micht ver- achtet wird. Ein Schluck auf die oft gerühmte sch WA bische Gastlichkeit. Man findet sie in den großen Hotels und Restaurants der von pul- sierendem Leben erfüllten Eandeshauptstadt, in den Gasthöfen entlang des Neckarlaufes, in den Strandgafès am Bodensee und in den vielen kleinen Wirtsstuben des verträumten Schwabenlandes. Das Beste, was Küche und Keller aufweisen, kommt da auf den Tisch. Neben den internationalen Gerichten schrei- ben die württembergischen Gastronomen Viele einheimische Spezialitäten auf die Spei- Sekarte. Die variationsreichen Spätzlesgerichte simd bereits in aller Welt bekannt. Zwischen einem saftigen„Schwäbischen Rostbraten“ und den„Maultaschen“,„Knöpfle“ oder „Klößgle“ fällt die Wahl schon schwerer. Wer gern Süßes iht, den erfreut der Wirt mit „Dampfnudeln“,„Ofenschlupfer“ und„Pfitz- auf“. Zu einem richtigen schwäbischen Vesper gehört ein„Ripe“,„Knöchle“ oder ein Hhandfestes Stück„Leberkäs“; die Laugen- pretzel nicht zu vergessen. Damit diese Herr- lichkeiten besser bekommen, stehen die ver- schiedenen„Geiste“ aus Himbeer-, Brom- beer- und Heidelbeer- oder Zwetschgen und Kirschwasser bereit. Des Schwabens Haus- getränk ist der„Most“. Der Kenner lobt die im Lande gewachsenen Spitzenweine wie „Brüssele“,„Zuckerle“,„Lämmler“,„Pulver- mächer“,„Brotwasser“,„Elfinger“ und wie sie Alle heißen. „Eine Henne, die goldene Eier legt“, nannte der Präsident der Kalsruher Industrie- Und Handelskammer bei der Eröffnung der Aus- Stellung das Hotel- und Gaststättengewerbe und mahnte gleichzeitig den Staat, sie bei ih- rem auch für den Fiskus recht einträglichen Geschäft nicht zu behindern. Lehrerbildungsanstalten öffnen ihre Pforten an den Lehrerbildungsanstalten Heidelberg und Karlsruhe beginnen am 29. Oktober zwei neue zweijährige Ausbildungslehrgänge füy Volskschullehrer und lehrerinnen. Bewer- bungen für diese Lehrgänge sollen an die Di- rektionen der Lehrerbildungsanstalten Hei- delberg oder Karlsruhe gerichtet werden.“ alast- Theater Seckenheim F Sehr gut möbl. mmer Freitag 20.30 Uhr Samstag 20.00 Uhr Sonntag 16, 19 u. 21.00 Uhr Montag 5 20.30 Uhr bie ben lch schöne Operette: LAssen ist keine Sünd ldie Mayenhofer „Die Wiener Nachtigall“ in der Hauptrolle. J Ferner Hans Moser als Gast- wirt zur„Goldenen Gans“ Mehr zu verraten, wäre Uberflüssig 5 Volzerkauf: Samstag u. Sonntag Samstag Spätvorstellung sowie Dienstag der herrliche Film voll Frohsinn u. Heiterkeit Venus am Strand Sonntag: Kinder vorstellung. mit fließendem Wasser ab sofort zu vermieten, Zu erir. in der Geschäftsst. ds. Bl. und 2 jähr. 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Die Länderkämpfe, die unsere Schwimmer in diesem Jahr ausgetragen haben, gaben kein rech- tes Bild über das Leistungsniveau auf interna- tionaler Ebene. Es ist deshalb richtiger, die Mei- sterschaftsergebnisse der 63. deutschen Titel- kämpfe in Lüdenscheid nach olympischem Maß- stab zu„testen“. Klein und Lehmann Spitzenklasse Die Lage sieht im Schwimmen nicht so günstig aus, wie etwa in der Leichtathletik. Immerhin spielt Klein— international betrachtet— eine glänzende Partie. Gute europàische Elasse stellt auch unser mehrfacher Kraulmeisetr Lehmann dar. In der Sprintstrecke über 100 m aber, in der der Berliner Hitzinger den Braunschweiger Dit- Zzinger entthronte, sind wir noch weit von den „Weltkraulern“ entfernt. Auch in der Rücken- lage wiegen erst Zeiten von weniger als 1:10. Immerhin ist die ständige Verbesserung des Deutschen Meisters Schuster bemerkenswert. Der Berliner vermochte als einziger bei den Herren seine Vorjahreszeit von Göppingen(112,7) auf 110,7 zu drücken. Damen-Leistungen erheblich besser Eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung kann bei den Damen registriert werden. Hier gab es nicht nur zwei neue Staffelrekorde und zwei neue Freiwasser-Jahresbestzeiten durch Gertrud Herr- bruck, Pirmasens,(00 m Rücken in 1:19) und durch Ria Lörper-Kempen(200 m Brust in 3:02, 7), es wurden mit Ausnahme des 400-m-Kraulens auch alle Vorjahres-Leistungen verbessert. Daß dabei der erst 20jährigen Elisabeth Rechlin-Bo- chum der Durchbruch zur Spitzenklasse unserer Kraulschwimmerinnen— sie gewann nach den 400 m auch die 100 m— gelungen ist, erscheint bedeutungsvoll. Doppelmeisterin wurde auch die 28 jährige Ria Lörper-RKempen, die zwei Mal der Hamburgerin Inge Schmidt das come back ver- darb. Die Zeit von 3:02,7 in, der klassischen Strecke bei regnerischem kalten Wetter ist be- achtlich, erreichte bei den dänischen Meister- schaften die Siegerin Hansen doch nur 3:06, 3. Die neuen Deutschen Meister Herren: 400 m Kraul: 1. Lehmann-Aachen 5:04,88, 2. Dahlstroem-Hamburg 524,5. 44200 m Kraul: 1. Eintracht Braunschweig 10:10,0, 2. Hannoverscher SV 10:14, 2. 4200 m Brust: 1. Olympia Gladbeck 12:05, 0, 2. MTV Braunschweig 12:05, 6. 200 m Kraul: 1. Lehmann-Aachen Ditzinger- Braunschweig 2:23, 2. 100 m Brust: 1. Klein-München 1:09,8, 2. La- skowski-Hannover 1:14, 0. Kunstspringen: 1. Aderholt-Gronau 198,64 P., 2. Sobek-Berlin 187,13. 44100 m Rücken: 1. Eintracht Braunschweig 5:09,7, 2. Delphin Gelsenkirchen 5:13, 8. 44100 m Kraul: 1. Eintracht Braunschweig 4:21,00, 2. Hannoverscher SV 4:21, 0. 100 m K I: 1. Hitziger- Berlin 10 zinger- Braunschweig 1:02, 3. 200 m Brust: 1. Klein-München Klinge- Braunschweig 2:48, 1. 100 m Rücken: 1. Schuster-Berlin 110,7, 2. Krüchten-Bielefeld 1:11, 4. 34100 m„Lagen: 1. Vfus München 334,7, 2. Ruhrort 09 3:35,55 „ Turmspringen: 1 Haase- Lüdenscheid 169,93 P., Sobeck- Berlin 161,76 P. 80 m Kraul: 1. Lehmann-Aachen 20: 14.8. Vereinswertung: 1. Eintracht Braunschweig vor Vfos Mänchen und Hannoverscher SV beide mit gleicher Punktzahl). Damen: 1. SSF Bonn 217,3, 2. Dit⸗ 2:36,4, 2. 4%100 m Kraul: 5:09,5, 2. Duis- burg 98 5:16, 6. 400 m Kraul: 1. Rechlin-Bochum 555,5, 25 Schäferkordt-Düsseldorf 6:08, 7. 4200 m Brust: 1. Sscœ Berlin 13:12,(deut- scher Rekord), 2. SSF Bonn 13:21, 0. 44/100 m Rücken: 1. Blauweiß Pirmasens 5:40,66(deutscher Rekord), 2. SSC Berlin 6:05, 6. 100 m Rücken: 1. Herrbruck-Pirmasens 1:19, 0, 2. Neukirchen-Aachen 125,9. 100 m Brust: 1. Loerper-Kempen 1:24, 6, 2. Schmidt-Hamburg 1:26, 2. Wer wird Zehnkampfmeister? Um die Krone der Leichtathletik, den Zehn-. kampf-Titel, käàmpfen am Samstag und Sonntag in Wetzlar bei den Deutschen Mehrkampf- Mei- sterschaften die besten deutschen Athleten. Sepp Hipp(Balingen) will sich diesmal bestimmt dem Zehnkampf widmen und nicht schon beim Fünf- kampf„aussteigen“. Seine Form ist beständiger geworden, so daß er Gegner wie Hermann(VfL. Gummersbach), Huppertz Rotweiß Koblenz) und Schirmer(Stadthagen) wohl nur als antreibende Konkurrenten betrachten kann. Im Fünfkampf ist Hipp Favorit. Doch erstehen ihm in Koppen- wallner(München), Lickes(Krefeld), Theurer (Feuerbach), Theilmann Frankfurt) und Göbel (Korbach) starke Mitstreiter. Wenn nicht alles trügt, könnte im Fünfkampf der Frauen die All- round-Athletin Frau Sander-Domagalla Oins-. laken) einen neuen deutschen Rekord aufstellen. 1 Die Titelverteidigerin Lore Fauth(Stuttgart), die ehemalige Rekordfrau Lena Stumpf GGremen), N die Koblenzerin Ehrhardt, die Nürnbergerin Seonbuchner und Frau Schmelzer-Kirchoff bil- den eine Streitmacht, die Frau Sander zu Höchst- leistungen zwingen könnte. Die Wettkämpfe in Wetzlar, die mit Deutsch- lands Junioren-Meisterschaften(rund 400 Mel dungen) verbunden sind, steigen am Samstag, 5 von 9.30 und 15.00 Uhr an, und am Sonntag ab 57 9.30 und 15.00 Uhr, so daß man Sonntag um 18.00 li: Uhr die Ehrung des eben ermittelten Deutschen Es Zehnkampfmeisters erwarten kann. w. 2— 2 2 5 Solitude-Besetzung wie noch nie 5 156 Fahrer aus zwölf Nationen al Das Nennungsergebnis zum Großen Preis von KR Deutschland am 26. August auf der Solitude ver- te eint die Namen aller bedeutenden Motorrad- 5 rennfahrer Europas. In der Klasse bis 125 cem umfaßt das Feld 30 Fahrer, darunter die beiden 21 Osterreicher Schneeweig und Conrad auf Puch. te Dazu kommen die NSU-Werkfahrer Dietrich, ü Hoffmann, Daiker und H. P. Müller und Kluge 5 auf DKW. Unter den 23 in der Viertelliter Klasse* Startenden befinden sich die beiden Engländer G Pike und Andersen. Auch hier sehen wir H. P. vi Müller und Kluge sowie Wünsche. Die Klasse 7 bis 350 cem umfaßt 31 Fahrer. Unter ihnen be- 5 kinden sich 13 Ausländer. Von der Norton Bi Werksmannschaft sehen wir Duke, Lockett und Brett. Der Australier Kavanagh fährt ebenfalls eine Werks-Norton. Das schärfste Rennen wird wie immer das 1 ek Halbliter-Maschinen bringen. Hier tref- en die deutschen Spitzenfahrer von BMW und NSU und die Elite der deutschen Privatfahrer auf die Kanonen des Auslandes, vor allem Ita- liens und Englands. Unter den 32 Fahrern be- finden sich 18 Ausländer. BMW schickt Meier und Zeller, die NSU-Werke Fleischmann und von Wödtke. Ein Feld von 22 Seitenwagenge- spannen wie in der Klasse bis zu 500 cem hat man noch selten gesehen. Unter den sechs Aus- ländern finden wir den Weltmeister Oliver auf Norton. Natürlich sind Böhm/ Höller auf NSU und Wiggerl Kraus/ Huser auf BMW mit dabei.. Auf den Revanchekampf Kraus— Oliver kann man gespannt sein. Mit 18 Maschinen ist das Rennen der Seitenwagengespanne bis 750 cem nicht viel schwächer bésetzt. Für England startet. wieder Oliver auf Norton. N Puch 230 cem holte vier Weltrekorde 5 Eine gemischte franz-österreichishe Mann- schaft stellte auf der Rennbahn von Montlhery mit einem österreichischen Puch-Motorrad vier neue internationale Bestleistungen der Klasse bis 250 cem auf. Die vier Fahrer legten inner- Balb von 12 Stunden 1561995 km zur ückr. Sie bra- chen damit die Rekorde über 9, 10, 11 und 12 Stunden. Die erzielten Durchschni ittsgeschwindig⸗ keiten während dieser Zeiträume betrugen 130,24, 129,87, 129,93 und 130,16 Stdkm. Junge Rennfahrer am Eppinger Hornbucke! Zum dritten Male seit 1949 ladet der Verein fürn Bewegungsspiele Eppingen zum Hornbuckel- Rennen für Jungen ein. Auf der im Eppinger Stadtwald gelegenen kurvenreichen Rennstrecke werden die g Jungen Fahrer Badens und Württembergs am Sonn- E tag, 2. September, um die wertvollen Preise kämp- 2 ren. 1950 singen 34 Fahrer an den Start. Man rech- 5 net beim diesjährigen Hornbuckel-Rennen mit einer. Weit größeren Beteiligung. Das Rennen wird in k drei Klassen durchgeführt: I. ohne Kugellager, I. 1 mit Kugellager, III. mit Spezlalwalzenlager. Tei nahmeberechtigt sind alle Jungen von Baden und Württemberg bis zum 16. Lebensjahr. Melde schuß ist der 26. August. Necttar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheres und Umgebung“ Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabes Georg Härdle), Mannheim-Seckenheim, Fernsprecher 4721 Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5, Fernsprecher 51806 . Macht Liebe Wirk Gewiß nicht: sie übersieht nur manches! 5 ch lind? Amerikaner sucht für Braut 5 1 Paar flandballschuhe, Größe 2 N 2 6. 11 f blind macht ihn die Liebe nicht. 5 Es mug ihm 3 auffallen, wenn die teuren Diebe des Mannes Im Vertrauen darauf, dag ihr Mann sie ja aus Liebe geheiratet hätte, nehmen manche Frauen das bekannte Wort von der„Liebe, die blind macht“, allzu wörtlich. Vor der Ehe waren sie adrett und in ihrem Aeußeren pein- lich auf Exaktheit bedacht. Zu allen Treffen erschienen sie in ihrem besten Kleid, frisch gebügelt, mit den neuesten Strümpfen und sorgfältig krisierten Haaren. Nach einigen Ehemonaten oder auch-jahren aber, wenn die Pflichten im Haushalt sie stär- ker beanspruchen, dann kommt es erst einmal und schließlich immer häufiger vor, daß die junge Frau unausgeschlafen und unfrisiert im Morgenrock am Frühstückstisch erscheint, daß sie ihren Mann abends mit zerzaustem Haar, in der Küchenschürze und mit Ab- waschhänden empfängt, weil sie einfach nicht kertig geworden ist.„Er wird mich auch so lieben“, sagt sie sich vielleicht,„denn ich tue alles ja für ihn und die Kinder, und das muß er doch anerkennen!“ Jeder vernünftige Mann wird einsehen, daß eine Hausfrau nicht immer so„aus dem 1 gepellt“ erscheinen kann wie die berufs- tätige Frau, die dauernd mit fremden Men- schen zusammen ist. Im Haushalt gibt es nun einmal Schmutzarbeit, die auch getan sein Will. Dennoch stumpft es die Zuneigung, die allmählich ab, wenn er seine Frau— im Gegensatz zu anderen— immer nur in ihrer Arbeitskluft sieht. 80 Nylons, das neue Kleid nur angezogen wer- dien, wenn die Gattin ausgeht. Er merkt auch, 5 niemals zu Hause, sondern immer nur bei den 8 seltenen besonderen 8 ee daß sie das gute Parfüm, das er ihr schenkte Zu Hause aber werden die ältesten und di vorteilhaftesten Kleider aufgetragen, die Bein stecken in Socken oder alten Strümpfen mit Stopfen und Laufmaschen, dazu eine fleckige Schürze, ungekämmte Haare und Küchen dunst. Solange die Frau allein ist und ihre Haus- arbeit erledigen will, ist auch nichts dagegen einzuwenden. Aber bei einigem Geschick und richtiger Arbeitseinteilung wird sie es immer schaffen, sich für ihn, wenn er abends heim- kommt, ein wenig nett herzurichten. Es ist nicht unbedingt nötig, daß die Hau frau ihrem Mann täglich durch Augenschein beweist, wie schwer sie es hat und wie s sich plagen muß. Einmal weiß es der Mann auch so, und zum anderen wird er ihre B mühungen, ihm zu Sefallen, immer noch und genau so wW7Ie damals, als sie heirateten, g anerkennen. Denn: Liebe übersieht wohl gelegentl eine kleine Nachlässigkeit, aber sie. 1 die Dauer nicht blind! 8 %% bäh perliche⸗ nollebsben i Nach körperlichen Anstrengunge ein Salzbad sehr erfrischend. Für ein sind 2½ kg Salz nötig. Das Bad muß so wie möglich sein und darf nur 12 Minuten dauern. Danach wird der Körper kräftig fro tiert und mit Oel eingerieben. Am best e man dann sofort ins Bett! 5 * 5„