Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.—[reisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Samstag, den 18. August 1951 3.51. Jahrgang 1048 Erscheint: montags, mittwochs, freitags ap? und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag —— abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. r 8 22 bel Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. les - 8 N en. Nr. 132 die „ rin 5 i- 5 ist- Der Alte von Beverly Hills 50 Von Eduard Fun k el In der Berliner Fasanenstraße befand si 15 einst ein intimer Klub, in dem oft mehr Po- %oũ„tik gemacht wrürde als in der Wilhelmstraße. den Es war gut, daß Herr von Ribbentrop davon wenig ahnte und auch nicht viel von der Ge- pllogenheit einiger Herren seines Amtes, die dafür sorgten, daß es in der Fasanenstraße wo sich Diplomaten und Journalisten aus aller Welt zu treffen pflegten— auch in on Kriegszeiten eine gute Speisekarte, Zigaret- 102 ten und die besten Weine gab. Und noch am Leipziger Platz ebenfalls einen Klub un- terhielt. Er wunderte sich höchstens zuweilen über den schlechten Besuch seines eigenen Unternehmens, der doch so naheliegende Gründe hatte: am Leipziger Platz sagen zu Viele Referenten des Propaganda ministeriums, in deren Gegenwart jedermann seine Zunge hüten mußte. nd An einem Abend des Jahres 1934 versam- melte sich in der Fasanenstraße ein kleiner las Kreis von Pressemännern und harrte eines 5— Gastes, den die meisten nur dem Namen und 85 der Bedeutung nach kannten: William Ran- — donn Hearst. Der fast schon legendär ge- e-„ wordene amerikanische Zeitungskönig befand er e sich auf Deutschlandreise. Er hatte zahlreiche ns Staate besichtigt, in der Winelmstrage Be- aT suche gemacht und sich von einigen maß- is gebenden Männern des Dritten Reiches ihre 500 lcdeen und Ziele erläutern lassen. ei. Nun saß er mitten unter uns, plauderte un temperamentvoll über die Praxis amerikani- „ ccher Publizistik. Schließlich ließ er sich aber et. doch zum Thema leiten, das natürlich am meisten interessierte: Welche Eindrücke hatte er in Deutschland gewonnen? Hearst äußerte Sich begeistert. Schlösser, Burgen und Dome 5 hatten ihn entzückt, er fand die deutsche erNV³SWaboandschaft einfach wundervoll und die Mer se( Schen, denen er begegnet war, hatten ihn 45 irgendwie sympathisch berührt. Hearst sprach 12 auch anerkennend über den Nationalsozialis- z. mus— es War ja erst 1934— und vor allem %, glaubte er daran, daß zwischen Deutschland und den USA eine enge Freundschaft und ke! insbesondere eine gut funktionierende wirt- für schaftliche Zusammenarbeit hergestellt wer- 7 den müßte. f Hlearst machte aus diesen Auffassungen und Eindrücken auch keinen Hehl, als er wieder an seinen Schreibtisch im prunkvollen kali- kornischen Schloß in Beverly Hills zurückge- iner is kehrt war, von wo aus er 28 Zeitungen und en, 13 Zeitschriften dirigierte. Manchen Artikel und Schrieb er dort, der sich für Deutschland ein- uus Setate, und häufig kritisierte er Roosevelt, dem J er seinen Deutschenhaß und seine merkwür- dige Schwache für die Russen vorwarf. Un- irdle ausbleiblich war darum der Bruch zwischen 1 5 ihm und dem Weißen Haus, das jahrelang die Blätter des Hearst-Ronzerns boykottieren Heß, sle dadurch in wirtschaftliche Krise und schließlich unter die Kontrolle von Regie- rungstreubhändern brachte, Hearst erst nach dem Kriege wieder befreien konnte. Auch in den letzten Jahren seines, Lebens setzte sich dieser eigenwillige und Kluge Mann immer wieder für Deutschland ein, dem nun einmal seine Sympathie galt. Typisch für William Randolph Hearst, der nun im hohen Alter von 88 Jahren starb, ist seine Karriere., Von seinem Vater, der von Alaska bis Mexiko Gold gesucht und mit dem Gewinn Landgüter, Gruben, Banken und Rennpferde gekauft hatte, ließ er sich an sei- nem 24. Geburtstag 10 000 Dollar schenken, mit denen er den bankrotten„San Francisco Examiner“ kaufte. Impulsiv und einfallsreich Warf der junge Hearst alle Traditionen ame- ianischer Publizistik über den Haufen. Sein Blatt fing Monat um Monat mit sensationel- n Schlagzeilen in fetten roten Lettern neue ser. Bildstreifen mit Text(die sogenannten Comics), die Abenteurer- und Liebesgeschich- en präsentierten, gewannen ihm Weitere 891 Wagte Hearst ork, Wo er das„Evening Journal“ kaufte weniger durfte Goebbels davon wissen, der von denen sich Wonnenten. Verbrechen und Unglücksfälle Inflationsgefahr infolge der Besatzungskosten — Auf der Suche nach Anleihen Bonn(UP).„Ohne Inflation sehe ich keine Möglichkeit, durch deutsche innere Anleihen den Fehlbetrag im Haushalt zu decken. Ich kann nur vielleicht mit viel Kunst den Zeit- punkt verzögern, zu dem meine Kassen illi- quide werden“, sagte Bundesfinanzminister Schäffer vor der Auslandspresse in Bonn. Der Minister schilderte in einem ausführ- lichen Referat die Finanzsituation des Bun- des, wobei er vor allem auf die hohen Sozial- auf wendungen und die Besatzungskosten in Deutschland einging. Er rief den Auslands- Korrespondenten bei dieser Gelegenheit in Erinnerung, daß die Verfassung ihm keine inflatorische Politik erlaube und eine neue Inflation in Deutschland überdies eine Kata- strophe bedeuten würde. Die Steuerlast sei in Deutschland in einem Jahr um rd. 30 Pro- zent gestiegen, indes das Fehlen eines Kapi- talmarktes ihm die Auflage einer Inlands- anleihe unmöglich mache. Mit Nachdruck wandte sich Schäffer gegen die Unterstellung, Deutschland wolle sich der Zahlung der Besatzungskosten entziehen. Er vertrat jedoch erneut die Ansicht, daß auch die Besatzungslast mit Rücksicht auf die ver- änderten Verhältnisse nicht mehr als einsei- tiges Besatzungsdiktat verordnet, sondern auf dem Verhandlungswege als finanzieller Verteidigungsbeitrag Vereinbart werden sollte. Ob die Besatzungskosten tatsächlich bezahlt werden, sei allerdings nicht nur eine Frage des Willens, sondern auch des Kön- nens. Es sollte darüberhinaus einmal geprüft werden, ob nicht der Begriff der Besat- zungskosten“ überhaupt verschwinden müßte. Der Bundesfinanzminister stellte in diesem Zusammenhang fest, er könne ein deutsches Kontingent in einer europäischen Verteidi- gungsstreitmacht finanzieren, wenn die Ko- sten für einen fremden Soldaten denen für einen deutschen Soldaten gleichen würden. Im Falle neuer Anspannung und der Durchfüh- rung der von ihm gewünschten Einsparungen im Besatzungsetat wäre durchaus möglich, einen deutschen Verteidigungsbeitrag zu fi- nanzieren. Die Kosten der sogenannten Erst- anschaffung könnten darin allerdings nicht eingeschlossen sein. Diese liegen sich nur mit finanzieller Hilfe von jenseits des Ablantiks bestreiten. Durch Einsparungen in den Be- satzungskosten und weiteren dentschen Fi- nanz maßnahmen ließen sich die laufenqen Kosten eines Verteidigungsbeitrages ein- schließlich der Motorisierung unter Einkal- kulierung der Preissteigerungen jedoch be- Zreiten. 5 Hinsichtlich der Deckungsmöglichkeiten de ordentlichen Nachtragshaushalts sprach Schäf fer die Hoffnung aus, daß die neuen Steuer. vorlagen vom Parlament gebilligt werdei und die Länder in eine Erhöhung der In- teressenquote des Bundes einwilligen. Den noch habe dieser Nachtragshaushalt nod In diesem Zusammenhang ist vielleicht die Feststellung interessant, daß es in den USA rund 2000 Tageszeitungen mit etwa 42 Millio- nen Auflage gibt. Unter ihnen befinden sich 113 Blätter in nicht-englischer Sprache, da- von 14 deutsche. Außerdem existieren 350 Sonntagszeitungen, die etwa 31 Millionen Le- ser haben. Die meistgelesene amerikanische Zeitung ist die„New Vork Daily News“ mit 1,8 Millionen Auflage, die aber ein ausgespro- chenes Bilderblatt ist. Im Ruf, die„größte Tageszeitung der Welt“ zu sein, sonnt sich die „Chicago Daily Tribune“, durch deren Rota- tionen 950 000 Stück rasen. An nächster Stelle rangiert aber schon das Hearst-Blatt„Mirror“, während— in Europa— so bekannte Blätter Wie„New Vork Times“ und„New Vork He- rald Tribune“ nur 470 000 bzw. 350 000 Leser haben. Welchen Einfluß diese gigantischen Zeitungen ausüben, kann man ermessen, wenn man weiß, daß die Auflagen der Klei- nen Provinzblätter ä 1000 und 6000 schwanken 5 2 25 4. 725 Aber nicht immer hatte dieser Geschäfts- mann, dessen Vermögen schon 1935 auf 220 Millionen Dollar geschätzt Wurde, eine o glückliche Hand. Als er mit der„Cosmopoli- tan Features Corporation“ den Versuch unter- nahm, auch in der Filmindustrie Fuß zu fas- sen, endete dieses Experiment mit einem Fiasko von 7 Millionen Dollar. Auch als Po- tiker kam Heéarst zu keinen Lorbeeren. Zwar wurde er zweimal als demokratischer Abge- ordneter in den Kongreß gewählt, aber seine Bemühungen, Bürgermeister oder Gouver- neur von New Vork zu werden, scheiterten. Trotz dieser Miferfolge aber war William Randolph Hearst eine der markantesten und ten, deren Publizistik noch Schäffer befürchtet Zahlungsunfähigkeit manche Gefahrenpunkte. Er werde jeden falls für„barbarische Einsparungen“ bei de Ausgabeposten der Bundesministerien Sorg tragen. Im außerordentlichen Nachtragshaushalt be finde sich ein Betrag von 1,6 Milliarden Be satzungskosten und 440 Millionen DM für In vestitionen, für deren Deckung noch kein Mittel zur Verfügung stehen. Anleihemög lichkeiten in Deutschland sehe er nicht. We der mit einer Erhöhung des FKreditplafond noch mit einer Einführung neuer Steuern se etwa geholfen. Schäffer will jedoch noch ein, mal bei der Hochkommission wegen der Ges Währung einer Auslandsanleihe vorstellig Werden, für die aber vor allem wegen des noch immer ungeklärten Problems der deut- schen Auslandsschulden nur sehr geringe Aussichten vorhanden seien. Wenn die deut- sche Wirtschaft jedoch bestehen wolle, sei eine Auslandsanleihe auf lange Sicht nicht unumgänglich. Auch zur Deckung des gegen- Wärtigen Fehlbedarfs im Bundeshaushalt wäre eine solche Hilfe willkommen. Gegen Steuerhinterzieher Einschneidende Maßnahmen und drakoni- sche Strafen gegen Steuerhinterzieher wer- den gegenwärtig vom Bundesflnanzministe- rium in einem Gesetzentwurf vorbereitet, Darnach sollen in allen Betrieben, deren Lei- tung sich der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, Treuhänder eingesetzt werden. Durch diese„erzieherische Maßnahme! werde sich nach Schäffers Ansicht das Steuerauf- kommen Steigern lassen. „Freikorps Deutschland“ gegründet* Unter der Schirmherrschaft von Oberst Rudel Hamburg(UP). Die Gründung eines „Freikorps Deutschland“ gab eine Gruppe chemaliger deutscher Soldaten in Hamburg bekannt, Seine Führung übernahm der ehe- malige Kriegsmarine- Unteroffizier Karl Heinz Neumann aus Hamburg. Neumann tritt für einen gemeinsamen Kampf Deutschlands mit dem freien Westen gegen den Bolschewis- mus ein, Als Grundbedingung fordert er je- doch u. a. die völlige Wiederherstellung der deutschen Souveränität. Eine deutsche Wie- derbewaffnung unter der Leitung von Gene- ralen des 20. Juli 1944 lehne„das deutsche Soldatentum“ ab. Neumann behauptete, das„Freikorps Deutschland“ bestehe bereits aus elf„Frei- Scharen“ mit je einem Fähnrich und 112 Mann. Sie tragen Namen wie„Dönitz“, „Werle,„Landsberg“,„Marschall Pétain“ und „Das Reich“, Die Schirmherrschaft über das Freikorps, dessen Symbol ein schwarzes Bal- kenkreuz mit weißroter Umrandung ist, wurde dem Träger der höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung, Oberst Hans Ulrich Rudel, angetragen. 5 Wäre Deutschland Monarchie gewesen Churchill über Wilhelm Hitler- Mae Arthur Dover(UP). Winston Churchill erklärte in Dover, daß Hitler niemals an die Macht gekommen wäre und damit auch nicht den zweiten Weltkrieg hätte heraufbeschwören können, wenn Deutschland nach dem ersten Weltkrieg eine Monarchie geblieben wäre. Er führte weiter aus, daß die britische Regierung nach Beendigung des ersten Weltkrieges da- für eingetreten sei, den deutschen Kaiser wegen Kriegsverbrechen anzuklagen. Seine Aufgabe als damaliger Kriegsminister wäre es gewesen, die Vorbereitungen für diesen Prozeß zu leiten, der möglicherweise im Schloß zu Dover hätte stattfinden sollen. Der Prozeß habe aber nicht stattgefunden, nicht zuletzt deshalb, weil die Holländer den Kai- ser nicht auslieferten. Churchill sagte im weiteren Verlauf seiner Rede, General Macarthur habe in Japan klug und weitsichtig gehandelt, als er den Forderungen nach Aburteilung des japani- schen Kaiser widerstand. Mac arthur habe erkannt, daß eine Nation, vor allem eine be- siegte, eines Symbols bedürfe. Nach dieser Rede reiste Churchill mit Frau und Tochter in Urlaub nach Annecy in Frank- reich, in der Nähe der Schweizer Grenze. Der britische Außenminister Morrison het ebenfalls einen dreiwöchigen Urlaub ange- treten, den er, wie Attlee, in Norwegen ver- bringt. Zwei Vermißte beim Schiffsunglück Mainz(id). Die Zahl der Vermißten des Motorschiffs„Seestern“, das mit 47 Schii- jerinnen und Schülern besetzt bei Nackenheim mit dem Motorfrachtschiff„Rhenus 41“ zu- sammenstieß und sank, soll sich nach einer Mitteilung der hessischen Wasserschutzpoli- zei auf zwei erhöht haben. Außer dem acht- jährigen Sohn des Reiseleiters wird jetzt aich noch der 49 Jahre alte H. Lindemann vermißt. Es war zunächst angenommen Wor- den, daß er bei der Uberführung seiner Frau in das Mainzer Krankenhaus dabei gewesen Sel. Mittlerweile konnte jedoch nicht festge- Stellt werden, daß Limdemanm sich tatsächlich an Land befindet. Seine Frau, die möglicher- weise Auskunft geben kann, ist zur Zeit noch nicht vernehmungsfähig. ö 5 Der Kapitän des gesunkenen Motorschiffes, Ernst Ertel, Neckarmühlbach, wurde vor- läufig festgenommen. Er war zusammen. mit dem Kapitän des Motorfrachtschiffes„Rhenus 41“ zur Feststellung der Schuldfrage nach Mainz gebracht worden. Der Kapitän der „Rhenus 41“ wurde wieder freigelassen. Von den fünf Verletzten, die in das Main- zer Krankenhaus eingeliefert wurden, konm- ten IZ wischen vier wieder entlassen werden. Im Krankenhaus befindet sich jetzt noch ein siebenjähriges Mädchen, das einen Beinbruch sowie verschiedene Prellungen und leichtere Schmittverletzungen erlitten hat. * Für ein freies Gesumldeutschlund Medloy, Schumacher und Kaiser vor der FDJ — Us-Hochkommissar über die Aufrüstung Berlin(UP). Tausende von FDJ- Angehö- rigen erhielten in Westberlin den politischen Standpunkt der westlichen Welt erläutert. US- Hochkommissar MecCloy, der SPD-Vorsitzende Dr. Schumacher und der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Kaiser, waren zu die- ser Diskussion nach Berlin gekommen. „Ihr seid uns mehr wert, als die ganze herrschende Sippe Eurer Zone“, rief Pr. Schu- macher.„Ihr habt nicht die befohlene Gesin- nung gezeigt, sondern bei der Berührung mit dem Westen erkannt: Politik macht man nicht mit den Beinen, sondern mit dem Kopf.“ Hochkommissar MecCloy versicherte den Jun- gen und Mädchen aus dem Osten in deutscher Sprache:„Der Westen wird all' denen helfen, die die Freiheit wünschen. Ich weiß zwar nicht, wann das sein wird: aber seid versi- chert, daß wir alles tun werden, um die Frei- heit nicht nur in einem Teil Deutschlands, sondern in allen Teilen wiederherzustellen.“ Keine deutsche Wehrmacht Zahlreiche FDaler fragten den Hochkom- missar, warum Westdeutschland„schon auf- gerüstet“ sei. MecCloy antwortete:„Es kann zweifellos auch einflußreichsten Figuren des fund öttentlichen Leb den Vereinigten Staa- . 5 oeh lange ir Schatten des Alten von Beverly Hills stehen wird. gend in der Sowjetzone gehört zu uns, die WũW Iꝛ unter Deutschland das ganze Deutschland meinen, das nicht an der Elbe und nicht an der Oder-Neiße endet“. 5 Der UsS-Hochkommissar übergab dem Ber- liner Senat eine Spende von fünf Millionen DM, die für den Aufbau einer amerikanischen Erinnerungsbibliothek in Berlin bestimmt sind. Die Mittel stammen aus dem Marshall- plan-Gegenwertfonds. 5 Die Besprechungen über die Wiederauf- nahme des Interzonenhandels und die Nor- malisierung des Warenverkehrs von Berlin nach Westdeutschland wurden fortgesetzt. Wie United Press aus Konferenzkreisen erfährt, bemühen sich beide Seiten,„noch so viel wie möglich heraus zuschlagen“. 8 Sowzet flugzeuge über Westberlin Zum zweiten Male innerhalb einer Woche haben sowjetische Flugzeuge die alliierten Abmachungen über die Luftsicherheit über Berlin verletzt. Mehr als 50 Jagdmaschinen flogen ohne vorherige Anmeldung bei der Luftsicherbeitszentrale über Berlin-Steglitz un US-Sektor. Gegen, diese Gefährdung der Lu sicherheit protestierte der US-Vertreter der Luftsicherheitszentrale. 5 7 8 Seschädigten seien daher entschlossen, Freiburg soll fest bleiben Altbadener rüsten für die„Notwehr“ Ettlingen dvb). Der Gesamtvorstand der Arbeitsgemeinschaft der Badener hat sich Auf einer außerordentlichen Sitzung in Ett- lingen für eine kurzfristige Verschiebung der Volksabstimmung im Südwestraum Ausge- sprochen, damit das Bundesverfassungsge- richt über den südbadischen Antrag auf Fest- stellung der Verfassungswidrigkeit des Neu- Sliederungsgesetzes entscheiden könne. Der Schritt der südbadischen Regierung sei da- her zu begrüßen. ö Die Arbeitsgemeinschaft forderte das Frei- burger Kabinett auf, fest zu bleiben. Wie es in deer Entschließung des Vorstandes weiter heißt, erwarten die Altbadener, daß die Bun- desinstanzen unverzüglich alle Mahgnahmen ergreifen, um dem Gedanken des Rechts- staates gegen alle parteipolitischen und Son- stigen Zweckmäßigkeitserwägungen zum Durchbruch zu verhelfen Das Rechtsempfin- den des gesamtbadischen Volkes kordere, daß das Bundesverfassungsgericht rechtzeitig vor der Abstimmung Recht spreche. Sollte gegen Recht und Verfassung den Nordbadenern eine dem Spruch des Verfassungsgerichts vorgrei- fende Abstimmung aufgezwungen werden, Werde die Arbeitsgemeinschaft in Notwehr den Ahstimmungskampf mit aller Energie und Entschlossenheit führen. Die Bevölke- rung in Nordbaden werde diesen Vergewalti- gungsversuch mit einem überzeugenden Be- kenntnis zur gesamtbadischen Heimat beant- Worten. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Landt geordneter Dr. Werber(CDU) er- klärte im Anschluß an die Besprechungen einem dpa- Vertreter, Südbaden werde vor dem Spruch des Bundesverfassungsgerichts unter keinen Umständen eine Volksabstim- mung durchführen. Falls die Württemberg badische Regierung den Wahltermin aufrecht erhalten sollte, werde die Arbeitsgemein- Schaft der Badener mit aller Entschlossenheit den Wahlkampf in Nordbaden führen. Nach seiner Ansicht habe jedoch eine Volksabstim- mung, an der sich nur die Länder Württem⸗ berg-Baden und Württemberg- Hohenzollern beteiligen, keine Rechtsgültigkeit. Dr. Werber betonte, daß die Arbeitsgemeinschaft der Ba- dener den Spruch des Bundesverfassungsge- richts anerkennen werde, gleichgültig, wie dieser ausfalle. An der Besprechung nahmen u. à. Staats- Präsident Wohleb, Gberlandesgerichtspräsi- delit Dr. Zürcher und Ministerialrat Dr. Thoma teil. Während der Sitzung wurde ein Kultur- film„Baden— der Garten Deutschlands“ 82 zeigt, der in den kommenden Wochen in den Lichtspielhäusern Nord- und Südbadens als Vorfilm aufgeführt werden soll. Besatzungsgeschädigte beschweren sich 1,5 Milliarden für Bauten der Alliierten Stuttgart(ob). Der Landesverband der Besatzungsgeschädigten Württemberg- Baden hat in einer an den amerikanischen Landes- kommissar General P. Gross gerichteten Ent- schließung gegen den Freigabestop beschlag- mahmten Wohnraums und gewerblicher Be- triebe protestiert. Nach dem der Kriegszu- Stand beendet sei, hätten die Besatzungstrup- pen ihre Aufgabe erfüllt, heißt es in der Entschließung. Schutztruppen sollten jedoch nach der Zusage der Hochkommission in Ka- sernen untergebracht werden. In einem Be- Sleitbrief wird der Landeskommissatr auf die ständig wachsende Erregung der Besatzungs- geschädigten hingevriesen, die das um sechs Jahre dauernde Unrecht nicht mehr länger tragen wollten. Vielfach stünden beschlag- nahmte Häuser leer, ohne am ihre Besitzer zurückgegeben zu werden. Die Besatzungs- zur Selbsthilfe zu greifen und leerstehende Häu- Ser zu beziehen. Schließlich schlagen die Ge- Schbädigten vor, paritätische Kommissionen zu bilden, die die Wohnraumbelegung überprü- ken ung Vorschläge zur besseren Ausnützung machen sollten. Zu einem Vorschlag des Göppinger Ge- meinderats, die von der Bundesregierung ge- Währten Darlehen zum Bau von Wohnungen für Besatzungsverdrängte besser zum Bau von Wohnungen für Angehörige der Be- Ssatzungsmacht zu verwenden und den Deut- schen ihre Wohnungen und Häuser zurückzu- geben, erklärt die Sonderabteilung des Bun- desfinanzministerium, bei Neubauten für die Besatzungsmacht sei zu berücksichtigen, daß bei den gegenwärtigen Ansprüchen der Al- liierten eine Wohnung von 130 qm auf rund 50 00 DM zu stehen komme. Außerdem sei keine Gewähr dafür gegeben, daß diese Woh- ungen von den Besatzungsangehörigen dann uch tatsächlich bezogen würden. Schließlich würden derartige Wohnungen nur unter gro- en Verlusten an Deutsche vermietet werden körnen, wenn sie eines Tages freigegeben rden. Die Baukosten für alliierte Bauvor- eziffert worden. Das deutsche Besatzungs- Ersatz-Bauprogramm sehe im gleichen Zeit- Ausgaben von einer Milliarde DM vor. Einsparung von Raum zu bewe⸗ auf Freigabe nicht mehr benö- aben im Rechnungsjahr 1951 seien von der hen Kommission mit 1,5 Milliarden DM suche zwar ständig, die Besatzungs- Weitere Beschleunigung im Gange— Aber Beschränkung der zivilen Verteidigung Washington(UP). Der Leiter der US- Behörde für die Verteidigungsproduktion, Wilson, teilte dem Bewilligungsausschuß des Repräsentantenhauses mit, daß die Rüstungs- produktion sich im ersten Halbjahr 1951 im allgemeinen verdoppelt habe und sie sich im zweiten Halbjahr nochmals verdoppeln werde. Wilson teilte im einzelnen mit: Die Produk- tion von Flugzeugen hat sich um 50 Prozent Erweitert und dürfte sich in der zweiten Hälfte des Jahres um weitere 70—80 Prozent erhöhen. Die Produktion von Panzern ist seit Jahresbeginn um etwa 200 Prozent erhöht Worden. Sie wird sich im Jahre 1952 um wei⸗ tere 400 Prozent steigern. Die Produktion von Elektro-Geräten hat sich verdreifacht. Sie Wird sich in der zweiten Hälfte des Jahres nochmals verdreifachen. Die Produktion von Düsentriebsätzen hat sich im letzten Jahr um das Drei- bis Vierfache gehoben. Sie nähert sich dem Ziel von 18 000 Stück im Monat. Die Produktion von Werkzeugmaschinen— einer der gefährlichsten Engpässe— wird sich Voraussichtlich zum Ende des Jahres um 300 Prozent erhöhen. Der amerikanische Marinesekretär Kimball erklärte, daß die Sowjetunion heute über 15 Mal mehr Unterseeboote verfüge als dle Deutschen im Jahre 1939. Er betonte demge- genüber, die amerikanische Flotte habe 1100 Schiffe verschiedenster Art und weit bessere Flugzeugträger als am nde des zweiten Weltkrieges. Die Ausrüstung sei wesentlich besser, so daß die amerikanische Flotte sich überall in der Welt bewegen könne.„Wir ha- hen bessere Waffen, bessere Sprengstoffe, bes- sere Radareinrichtungen und schnellere Flug- zeuge“, sagte Kimball. Der Bewilligungsausschuß des Repräsen- tantenhauses beschloß die Kürzung des Bud- gets für die zivilen Verteidigungspläne der SA um nahezu 90 Prozent, obwohl die Re- gierung erklärte, daß die zivilen Verteidi- Sungspläne grundlegend revidiert werden müßten, nachdem die Sowjetunion größere Atombomben zu besitzen scheine, als ur- sprünglich angenommen wurde. Die Regierung hate 535 Millionen Dollar gefordert, während der Ausschuß nur die Bewilligung von 65 Mil- lionen guthieg. Das Repräsentantenhaus hat eine vorge- schlagene Kürzung der militärischen und Wirtschaftlichen Hilfe der USA für Europa um eine Milliarde Dollar abgelehnt. Für Beendigung des Kriegszustandes Der Außenpolitische Ausschuß des ameri- kanischen Senats hat einstimmig eine Reso- lution zur Beendigung des Hriegszustandes mit Deutschland gutgeheißen. Diese Resolu- Plevens Sorge um die Schulen Die Hauptklippe für seine Koalition Paris(UP). Das Kabinett des neuen französischen Ministerpräsidenten Pleven hielt im Palais Rombouillet, der Sommerresidenz des Staatspräsidenten, seine erste Sitzung ab. Hauptthema der Tagesordnung war die Staatshilfe für die Konfessionsschulen. Dieses Vielumstrittene und delikate Problem ist die erste Probe, ob Pleven in der Lage sein wird, die recht zerbrechliche Koalition der Mittel- Parteien zusammenzuhalten. Pleven hat in der Nationalversammlung eine Erhöhung der staatlichen Stipendien und finanzielle Unter- stützungen für Schüler höherer Lehranstalten zugesagt. Falls diese Unterstützung nicht auch auf die katholischen Privatschulen ausgedehnt wird, wollen sich die Volksrepublikaner aus der Regierung zurückziehen, was einem Zu- sammenbruch der Koalition gleichkäme. Die Schulfrage wird durch die unzurei- chende Zahl staatlicher Schulen kompliziert, die nicht in der Lage sind, alle Schüler unter- zubringen. Aus diesem Grunde waren die ge- mäßigten Linksparteien und die anti-kleri- kalen Rechtskreise, einschließlich der Radikal sozialisten, übereingekommen, sofort an die Behebung dieser Unzulänglichkeiten heranzu- gehen. Die Frage lautet nunmehr, aus wel- chen Quellen die Mittel für das geplante Schulbauprogramm aufgebracht werden sollen. Die Ergänzungswahlen für den Rat der Re- Publik sollen am 30. September, die Kanto- nalswahlen zwischen dem 7. und 14. Oktober Stattfinden. Uber die Heraufsetzung des Wei- zenpreises und die Erhöhung der Sezlallei- sbungen soll erst später Beschluß gefaßt wer- den. 5 8 — Blutige Zusammenstöße in Teheran Englands Ulvorschläge„praktisch endgüttig“ 0— Trans Antwort steht bevor Teheran(UP). In Teheran kam es im Mittelpunkt der Stadt zu Zusammenstößen zwischen Nationalisten und der Polizei. Acht Personen, darunter der stellvertretende Po- UHzeichef, wurden verletzt. Nach einem kur- zen Handgemenge wurden etwa ein Dutzend Nationalisten, die der fanatischen Fidayan- Sekte angehören, verhaftet. Die Demonstra- tion gegen etwaige iranische Konzessionen an Großbritannien in der Glfrage verlief darauf- hin im Sande. a. 5 ördsiegelbewahrer Stckes erklärte am Freitagabend, daß die von ihm unterbreiteten Vorschläge praktisch endgültig seien. Wört⸗ lich sagte er:„Das Angebot, das ich unter- breitete, ist das beste, das ich zu machen Rüstungsprodukeiion der USA verdoppelt tion ist bekanntlich vom Repräsentantenhaus bereits angenommen worden. Sie wird nun dem Senat vorgelegt werden. Vor der Abstimmung hatte der Ausschuß einen vom republikanischen Senator Wiley eingebrachten Zusatzantrag mit fünf gegen fünf Stimmen abgelehnt, demzufolge jeder Deutsche, dessen Eigentum von der Kontroll- stelle für feindliches Vermögen beschlag- nahmt wurde, die Möglichkeit erhalten sollte, auf dem Klagewege seinen Besitz wieder zu beanspruchen. E * Harriman verteidigt Jalta Eine Denkschrift zur Ehrenrettung Roosevelts Washington(UP). Averell Harriman machte den Kritikern des Jalta- Abkommens aus dem Jahre 1945 den Vorwurf, die Tat- zachen zu verdrehen. Die Schwierigkeiten, die sich zwischen den USA und der Sowjetunion ergaben, seien darauf zurückzuführen, daß die Sowetunion ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Harriman hat dem Mili tär- und Außen-Ausschuß des Senats ein Memorandum zugeleitet, in dem er gegen den Vorwurf der Republikaner protestiert, daß das amerikanisch-britisch- sowjetische Abkom- men vom Februar 1945 einen„Kuhhandel“ darstelle und das nationalchinesische Regime an die Kommunisten„verraten und verkauft“ worden sei. Dagegen behauptet Harriman, der in seiner Eigenschaft als US-Botschafter in Moskau an der Jalta-Konferenz teinahm, es sei das Ziel der angloamerikanischen Politk gewesen, die Sowjetunion zu veranlassen, den Krieg gegen Deutschland weiterzuführen, die alliierte Kriegsallianz zu stärken und die Sowjetunion möglichst früh zum Kriegseintritt gegen Ja- Pan zu bewegen. Harriman gibt in diesem Zusammenhang zu, daß Präsident Roosevelt inn Jalta nicht mehr ganz gesund gewesen Sei; er habe aber bei den Verhandlungen genau gewußt, was er wollte. Harriman widerspricht auch dem Bericht des shemaligen Botschafters Patrick Hurley, daß Roosevelt nach Jalta seine Ansichten ge- andert und Hurley nach Moskau geschickt habe, um eine Revision des Abkommens her- beizuführen. Harriman erklärt demgegenüber, Hurley habe ihm in Moskau mitgeteilt, er sei gekommen, um von Stalin zu erfahren, Wann Tschiangkaischek vom Jalta-Abkom- men in Kenntnis gesetzt werden solle. Außer- dem habe Hurley die Beziehungen zwischen Moskau und Tschiang verbessern sollen. Har- riman betont abschließend, Stalin habe nach dem Krieg zwei Möglichkeiten gehabt: sein Land wieder aufzubauen oder eine Aggres- Sionspolitik zu treiben. Er habe sich zu letzter entschlossen. —— L... Wieder Optimismus in Kaesong Peking und Tokio deuten Konzessionen an— Verlegung chinesischer Verbände Seoul(UP). Die Hoffnungen auf einen Kompromiß in der umstrittenen Frage der Festlegung einer Demarkationslinie in Korea sind nach der ersten Sitzung des dafür zu- ständigen Untersuchungsausschusses gestie- gen.: Diese Sitzung dauerte vier Stunden; sie verlief in„gelockerter At. Osphäre“. Obwohl keinerlei Presseverlautbarungen ergingen, War es doch möglich, Anzeichen dafür fest- zustellen, daß beide Seiten bereit sind, Kon- zessionen zu machen, um die Waffenstill standskonferenz vorwärts zu brimgen. In die- sem Zusammenhang erscheint Symptomatisch eine Erklärung des Senders Peking, in der es heißt, dag die Forderung auf Festlegung der Demarkationslinie längs des 38. Breiten- grades„sicherlich an solchen Punkten geumnil- dert werden kann, wo dies im Interesse der Militärischen Bedürfnisse beider Seiten not- Wericlig und tragbar erscheint“. a Fast zur gleichen Zeit wurde von der „Stimme des Oberkommandos der Truppen der Vereinten Nationen“ eine Erklärung zur Demarkationslinie abgegeben, In ihr wurde ZWar Wiederholt, daß diese Linie längs der 5 Segenwärtigen Frontlinie verlaufen müsse, doch sel das alliierte Oberkommando bereit, für das Gelände, das es nördlich des 38. Brei tengrades gewinnt, Sewisse Konzessionen an der Westküste zu machen.. Eine weitere optimistisch klingende Nach- richt kam aus dem Hauptquartier der 8. Ar- mee. Es wurde festgestellt, dag die kampf erprobten rot- chinesischen Verbände, die bis- her am westlichen Teil des mittleren Front- Abschnittes lagen, weit hinter die gegenwär⸗ tige Frontlinie zurückgezogen würden. Die Stabsoffiziere der Alliierten konnten für diese Truppenbewegungen keine Begründung ge- m. Ein heftiges Gefecht fand nordwestlich von Vanggu state, Wo zwei kommunistische An- griffe abgeschlagen wurden, Späh- und Stoß- trupps arbeiteten sich in das von den Orten Kumwha- Chorwon- Pyonggang begrenzte „Eiserne Dreieck“ vor, wobel sie auf starke Fkommunistische Abwehr stiegen. Auch im Norden des Hwachon-Staubeckens kam es 2 Scharmützeln, Flotteneinheiten beschossen so- Wohl an der Ost- als auch an der Westküste Hafenanlagen und Küstenstraßen. Der Sicherheitsrat der UN hat sich auf kommenden Dienstag vertagt, nachdem der Delegierte Agyptens das Recht des Rates an- gezweifelt hatte, über die ihm vorliegende Dreimächte-Resolution bezüglich des Suez kanals abzustimmen. vem argentinischen Parlament wurde der Antrag t, den Kriegszustand mit Deutschland zu beenden.„ Antrag unterbreit 75 1 meinen König.“ Annäherung Deutschland- Erasilien Duisburg(OP). Für eine deutsc lianische Annäherung trat der Brasiliens, Dr. Cafe Filho, wi Aufenthaltes im Ruhrgebiet ein Empfang der„Ibero-amerikani schaft“ in Duisburg sagte er, und Deutschland durch eine g gänzung große wirtschaftliche For zielen könnten. Brasilien sei in Lage, zum großen Teil die von Deuts be- nötigten Rohstoffe, wie Eisenerze, B umwolle und Kaffee zu liefern, während Deu mit seinen großen wirtschaftlichen ahrun- gen und Erzeugnissen Brasilien beim Auf bau seiner Industrie unterstützen könne. Kaffee, Nylons, Polizei Neue Enthüllungen im Düsseldorfer Düsseldorf(OP). Zu einem im Düsseldorfer Polizeiprozeß m es, als die Große Strafkammer Düsseldorf auf eine Ver- 4 teidigung des als Zeugen geladenen Düssel. Prozeß Punkt dorfer Polizeichefs, Polizeidirektor 8 mon, verzichtete. Simon bestritt Bestechungen durch beschlagnahmte Zigaretten und Lebenz. mittelbeschaffungen mit Dienstfahrzeugen der 5 Polizei auf das energischste. Im Verlauf der sechsten Prozeßwoche reihte sich wieder An- r,. Kklagepunkt an Anklagepunkt. Wiede 5 5 1 um Kaffee, Schokolade, Fleisch und, 5 F Komplex, um große Posten von Nyloen- 5 Strümpfen. Zwei der An lagten sollen sich K U. A. bei einem Schwarzhändler als Interes- senten für Nylons ausgegeben und schließlich 650 Paar„erworben“ haben. Anstatt zu Zah- jen, sollen sie dann unter Nennung falscher Namen und eines falschen Dienstortes, hre 1 Polizelausweise gezogen haben, Ein Versuch des Schwarzhändlers, mit den Kripobeamten einen Kompromiß zu schließen, sei, so sagte der Händler aus, schließlich gelungen,. E habe die Hälfte der Nylons wiederbekommen Die Beweisaufnahme wurde damit abgeschlos. Sen. 7 Deutscher in Peking verurteilt 0 TO EIO(UP). Nach einem Bericht der rot- chiniesischen Nachrichtenagentur fand in Pe- Kking ein Spionageprozeß statt. Unter den sie- ben Angeklagten befand sich auch ein Deut- scher namens Walter Gentbner, der wegen Spionage für die USA zu fünf Jahren Ge- fängnis verurteilt wurde. Ein Italiener unt ein Japaner wurden zum Tode verurteilt. fee Die restlichen Angeklagten— ein Franzose, zwei Italiener und ein Chinese— erhielter 7 Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren unge, d lebenslanger Dauer. J 0 8 3 l Franco erwartet US-Mission 1 5 San Sebastian(UP). Der spanische Staatschef Franco besprach auf einer Ka- 5 bimettssitzung die Vorbereitungen für die An- kunft der amerikanischen Wirtschafts- und Mlitärmission, deren erste Mitglieder am st Samstag in Spanien eintreffen. Einige von ih-. be nen werden nach San Sebastian, dem Som- mersitz der spanischen Regierung kommen, le um die Wirtschaftsverhandlungen zu begin-. men. Die eigentliche Militär mission wird in 2 3 der ersten Hälfte des September erwartet. t Sie wird den Abschluß einer Militärallienzg zwischen Spanien und den USA vorbereiten. F 8 88 Die„Grille“ wird verschrottet 4 40 Bor dento wn(UP). Auf der Schiffswerft cc von Bordentown Wurde mit der Verschrottung des Aviso„Grille“, der ehemaligen Hochsee- nN jacht Hitlers begonnen. Das 2560 Tonnen große Ne Schiff ging nach Ende des zweiten Weltkrie- ges als Kriegsbeute an Großbritannien und Wurde später von einem reichen libanesischen Textilfabrikanten als Touristenschiff auf dem Mittelmeer gekauft. Da die Unterhaltungs- kosten jedoch zu hoch waren, wurde der Aviso 80 an die Nordamerikanische Schmelzgesellschaft R. Weiter verkauft. Die amerikanische Produk- se tionsbehörde(NP) hofft, aus dem Schiff 3000 p Tonnen Altmetall im Werte von 200 000 Dol-* lar zu gewinnen. Ein Beamter der NPA, der 25 den ersten Schneidebrenner an den Schiffs- 0 körper ansetzte, appellierte anschließend an die amerikanische Industrie und die Zivilbe- völkerung, Altmetall abzuliefern, da Schrott in hohem Maße zu dem Hrfolg der gemein- samen Verteidigungsbemühungen beitrage. Hamad schwamm für seinen König Dover(UP). König Faruk von Agypten Bat dem Sieger im Wettschwimmen über den Kanal, Mareeh Hassan Hamed, ein Geldge- schenk ausgesetzt, das genügen dürfte, um dem ägyptischen Schwimmer ein angenehmes Leben bis an das Ende seiner Tage zu sichern. Der ägyptische Militärarzt Dr. Sabry, der die ägyptischen Schwimmer betreut, berichtete, er sei von einer hochgestellten Persönlichkeit aus der Umgebung König Faruks aus Cannes angerufen worden, die ihm diese Nachricht mitteilte und ihm auftrug, Hamad die Glücke- wünsche seines Königs auszurichten. Zu einem aus französischer Quelle stammenden Bericht, König Faruk habe dem siegreichen Kanal- Schwimmer 8 Millionen Francs(ea. 90 000 D geschenkt, bemerkte Dr. Sabry, die ihm an- gedeutete Summe sei bedeutend höher“. Ma- reeh Hassan Hamad erklärte nach seinem Sieg:„Ich gewann, weil König Faruk mir ge- sagt hatte, wir müßten den Titel für Agypten erhalten. So tat ich alles was ich konnte für chen Po! tische Flüchtlin,