l Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. reisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 133 Montag, den 20. August 1951 3.%51. Jahrgang 9 5. eee Teure Freunde Von Günther Scholz Daß die Wahl Bonns zur provisorischen Bundeshauptstadt sehr viel mehr kosten würde, als seinerzeit die Befürworter dieser Wahl behaupteten, gehört zu den Binsen- wahrheiten der deutschen Nachkriegsge- schichte. Immerhin blieb es beim 7-8 fachen des Voranschlages mit rund 33 Millionen DM, die bisher der Steuerzahler für die Unter- bringung der Bundesbehörden und ihrer Beamten am Fuße des Siebengebirges zahlen mußte, wie der Untersuchungsausschuß des Bundestages für diese Zwecke in mehr als einjähriger Arbeit ermittelt Hat. Er wird sich jedoch sicher ein weiteres Jahr mit der er- staumnlichen Tatsache beschäftigen missen, daß der Umzug der Besatzungshauptquartiere nach Bonn wiederum das sfache der Aufwen- dungen für die gesamte deutsche Regierung. einschließlich des Parlamentes erforderte, nämlich rund 150 Millionen, Seine neuen Un- tersuchungen richten sich insbesondere auf die Frage, inwieweit deutsche Stellen in die Auftragsvergebung der Besatzungsbauten eingeschaltet worden sind und ob sie alle Möglichkeiten genutzt haben, um Ersparnisse zu erzielen und eine gerechte Auftragsverge- bung zu sichern. Im einzelnen erwähnt der Arbeitsbericht des Finanzbauamtes Bonn, daß z. B. der Pe- tersberg in Tag: und Nachtschichten seiner- zeit innerhalb von 10 Tagen für die Auf- nahme der drei Hohen Kommissare mit einem Bauaufwand von rund 1.2 Millionen DM her- gerichtet werden mußte. Alle Verhandlungen und Bitten um eine Einschränkung des Aus- paustandards und eine bessere Terminierung seien zunächst abgelehnt und erst nach drei Monaten berücksichtigt worden, 80 dab für die deutschen Stellen der Eindruck entstand,„daß die Beantwortung so lange ausgesetzt wurde, bis die hauptsächlichsten Baumaßnahmen zum Abschluß gelangt waren.“ Unter den Einzelposten der Bauvorhaben der Hohen Kommission interessieren der Aus- bau des deutsch- französischen Clubs„La Re- doute“ in Bad Godesberg mit 578 000 DM und die Anlagen eines Schwimmbades und einer Reithalle mit 77 O00 bzw. 78 00 DM. Bei den Zusatzbauten für die Verlegung der belgi- schen Truppen in den Raum von Köln finden sich als höchste Posten der Ausbau eines 3 dischen Krankenhauses mit insgesamt 3,8 Mil- lionen DM in Köln- Fhrenfeld und Garagen- anlagen mit insgesamt 350 000 DM. Das eng- sche Zusatzbauprogramm weist u. a. die Er- stellung einer Kirche für 430 000 DM, eines Naafi Shops(Truppenkaufhaus) für 523 000 DM und einer englischen Schule mit 1,45 MII⸗ Unüberbrückbare Gegensatze zwischen den deutschen Auffassungen und dem Standpunkt. der Alliierten ergaben sich beim Wohnungs- bauprogramm für die britische Hohe Kom- Mission. So verlangte der britische Verwal- tungschef Brigadier Montague zunächst, daß Sämtliche Wohnungen als freistehende Ein- tfamilienhäuser gebaut und mit mehr oder weniger großen Gärten umgeben sein müßten. Die großen Gegensatze in der beiderseitigen Auffassung führten schließlich dazu, daß der Brigadier im Mai 1950 auf dem„Befehls- wege“ die Einleitung der Planungen durch- Setzte. nach denen z. B. Wohnungen aller Klassen bis auf die Etagenwohnungen einen offenen Kamin erhalten, Im Abschnitt„Sani- täre Installationen“ gehen die britischen An- forderungen weit über die deutschen Vor- schläge hinaus und verlangen u. 3. für den höchsten Grad der 7 Wohnungstypen pro Wonnung 3 Bäder und für die Grade I und II je 2 Bäder. Diese Wünsche wurden mit den von deutschen Verhältnissen abweichenden „englischen Wohngewohnbeiten“ begründet. Als tröstliche Gewißheit für den Steuerzak- ler geht aus den Berichten immerhin hervor, daß die erstellten Bauten nach Abzug der Be- satzungsmächte für deutsche Zwecke verwen- det werden können und die Wohnungen 80 angelegt worden sind, daß sie durch em- oder mehrfache Unterteilung auch später„den deutschen Wohngewohnheiten“ entsprechen. Wenn sich auch bei den Vernehmungen und Finzelprüfungen des Untersuchungsausschus- ses in den nächsten Monaten noch manche interessante Einzelheit im guten oder schlech- ten Sinne ergeben mag, so wird sich an dem Gesamteindruck, den die Berichte der zustän- digen deutschen Stellen ergeben, kaum etwas andern. Allerdings bleibt die Hoffnung, daß im Zuge der endgültigen Ablösung des Be- satzungsstatutes die deutsche cherheitstruppen“ künftig als die eines Ver- bündeten für die gemeinsame Verteidigung des Westens respektiert wird. 5 Position gegen- über den Notwendigkeiten der alliierten„Si- Deulschana nat niedrigsten Legegsstangard Geringe Zahlungsfähigkeit und beschränkter Verbrauch— Behauptungen der Alliierten widerlegt Bonn(UP). Nach den Feststellungen des Bundesfinanz ministeriums ist der Lebens- standard des deutschen Volkes im Vergleich zu anderen Völkern des Westens recht be⸗ scheiden. Das Ministerlum widerlegt damit Behauptungen der Alliierten, die eine Be- schränkung des„übermäßig hohen Lebens- standards“ in der Bundesrepublik verlangten, um dadurch die geforderten Besatzungskosten aufzubringen. Nacht den Berechnungen des Finanzmini- steriums steht in Deutschland nach Abzug der Stellern und der unbedingt lebensnotwen- digen Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung ein durchschmittlicher Jahresbetrag von 1227 BM zur Verfügung. Die entsprechende Zan! Für Frankreich beträgt 1663, für England 2002 DM und für die USA 2515 DM. Trotz niedrigsten Lebenssbandards habe die Bun- desrepublik jedoch die böchsten Steuerbe- lastungen. Nur in Italien sei der Lebens- standard niedriger; dafür sei die Steuerlast dort weit weniger schwer als in Deutschland. Als weiteren Beweis des bescheidenen Be- bensstandards in Westdeutschland zieht das Ministerium den durchschnittlichen Lebens- mittelverbrauch heran: Während vor dem Kriege im Gebiet der Bundesrepublik rund 51 kg Fleisch je Kopf der Bevölkerung pro Jahr verbraucht wurden, beträgt der heutige Jahresverbrauch 36,5 kg. In Großbritannien Werden heute 55 kg und in den USA 79,5 KS Fleisch pro Ropf und Jahr verzehrt. Bei Zucker beläuft sich der Jahresverbrauch in der Bundesrepublik auf 27 kg, in Großbri- tannien auf 37 kg und in den USA auf 44 Kg. Der Tabakkonsum ist in der Bundesre- publik von 1,8 kg vor dem Kriege Auf 1,4 Kg zurückgegangen, gegenüber 1,8 und 4,5 Kg des gegenwärtigen Verbrauchs in England, bzw. den USA. 180 00 Wohnungen gebaut Bundeswohnungsbauminister Wilder mith betonte in Düsseldorf auf der ersten Bun- Klestagung des deutschen Möbelfachverbaudes, daß der Umfang der Bautätigkeit des Vor- jahres auch in diesem Jahr erreicht wird. Von den vorgesehenen 350 000 Wohnungen Seien bereits bis Ende des ersten Halbjahres 1951 rund 180 000 fertiggestellt worden. Im kommenden Jahr sei aber, so meinte der Mi- nister, als Folge des Baustoff- und Kohlen- mangels sowie der nicht mehr tragbaren Höne der Besatzungskosten mit größeren Schwie- rigkeiten im Wohnungsbau zu rechmen. Ein Sprecher des Möbelfachverbandes wandte sich gegen die allgemeinen Kredit- restriktibnen, die für Möbelindustrie und Möbelhandel schwere Schäden gebracht hät- Sondersitzung des Spp und FD gegen Verschiebung der Volks: abstimmung über die Ländergrenzen Freiburg dds). Am kommenden Mitt ⸗ woch wird der badische Landtag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten, um über die Note der badischen Landesxe- gierung an die Bundesregierung zu beraten. Wie dpa erfährt, wurde diese Sitzung auf Antrag der FDP und der SFD einberufen Die beiden Parteien stellten gleichzeitig in Aussicht, dag. sie im Landtag einen Antrag einbringen Werden, wonach die badische Landesregierung aufgefordert werden S01I, die Volksabstimmung über die Neugliederung I südwestdeutschen Raum wie vorgesehen ar 16. September abzuhalten Die Entscheidung des Bundeskabinetts übel den badischen Antrag wird voraussichtlick am Dienstag in einer Kabinettssitzung Urte dem Vorsitz des Bundeskanzlers fallen. Vize- Kanzler Blücher hat der badischen Regierung telegraphisch mitgeteilt, daß die Ressortbe- ratungen über den badischen Antrag Abge- schlossen seien. — Freiburg ist zuversichtlich Von der badischen Regierung nahestehen- der Seite wurde dpa hierzu erklärt, man sehe der Bonner Entscheidung„mit Ruhe entge- gen“, Es sei bekannt, daß innerhalb der Bun- desregierung die Auffassung darüber, welche Entscheidung getroffen werden solle, geteilt sel. Falls die Bundesregierung jedoch unter Berufung auf Artikel 27 des Grundgesetzes den Weg des Bundeszwanges beschreiten sollte, milsse hierzu der Bundesrat seine Zu- stimmung geben. Man könne sich nicht vor- stellen, daß sick die Vertreter der Länder tatsächlich für diese, einen gefährlichen Prä- Zzedenzfall schaffende Maßnahme entscheiden werden. 5 5. Sollte jedoch wider Erwarten der Bundes- Zweig angeordnet werden, körme dies der badischen Sache nur dienen. Die Wähler- schaft in Baden könne dann am besten er- kernen, was es bedeutet, das Recht der Selbstbestimmung zu verlieren und rück- e für andere Zwecke eingespanmt zu werden. 5 ten. Infolge der schlechten Lage in diesem Wirtschaftszweig müsse mit Entlassungen größeren Umfangs gerechnet werden. Republikanische Jugend gegründet Programm einer überparteilichen Organisation Püsseldorf(Op). In Düsseldorf ist die „Republikanische Jugend Deutschlands“(RID) gegründet worden. Sie erstrebt die Festigung und Sicherung der Demokratie, die Förderung aAbendländisch- christlichen Gedankengutes, so- wie die Einigung europäischer Nationen zu einem gemeinsamen Ganzen. Sie lehnt Iinks- und rechtsextreme Radikalisten ab, tritt aber für politische Aktivität ein. Sie ist gewillt, den Bestand der Demokratie und der west- lichen Zivilisation mit allen Mitteln zu schüt- zen. Der unerbittliche Kampf der RID soll sich gegen jedwede Sklaverei und Unter- drückung insbesondere des Gewissens und der persönlichen Freiheit richten. Sie Pprokla- miert die Wiederherstellung der Einbeit Deutschlands und die Rückgewinnung der deutschen Gebiete nach dem Stand von 1937. Dem Gedanken an ein vereinigtes Europa steht die Republikanische Jugend Deutsch- lands bejahend gegenüber. Der neuen Organi- sation sollen sich bereits rund 2000 Jugend- liche in einigen Städten des Rhein-Ruhrgebie- tes angeschlossen haben. g Jungsozialisten in H a m bur g Der dritte Kongreß der„Internationalen Inion Sozialistischer Jugendverbände“(ISN) wurde in Hamburg eröffnet. 115 Delegierte Sind dazu erschienen, die insgesamt dreißig Organisationen von siebzehn Ländern vertre- ten. Außerdem sind Vertreter des UNESCO, des Internationalen Arbeitsamtes und des Deutschen Gewerkschaftsbundes nach Ham- burg gekommen. Der Kongreß soll vorwie- gend der Stärkung der internationalen Bezie- Hungen zwischen den jugendlichen Sozialisten dienen. Neben Neuwahlen, prinzipiellen und organisatorischen Fragen soll eingehend das Soziale Jugendprogramm der IUSX behandelt werden. Die Ergebnisse der Besprechungen sollen in einem internationalen Jugendsozial- programm niedergelegt werden. Zentrale für Berufser ziehung Eine Zentralstelle zur Erforschung und För- derung der Berufserziehung ist in Bonn ge- gründet worden. Ihre Bildung geht auf Wün- sche aller zuständigen Instanzen der Bundes- ministerien, der Spitzenverbände der Wirt- schaft, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft und der Berufsschul-Lehrerverbäande zurück, um in der Berufsausbildung und Erziehung eine engere Zusammenarbeit herbeizuführen. badischen Landtags Propaganda in den Schulen Der Lörracher Stadtrat untersagte jegliche Propaganda an den städtischen Lehranstal- ten. Die FDP-Fraktion hatte den Beschluß des Stadtrates mit dem Hinweis erwirkt, der Versuch der Arbeitsgemeinschaft der Altba- dener, über die Schulleiter Anstecknadeln in den Verkauf zu bringen, sei eine„Betätigung staatstotalitärer Denkungs weise“. Der Parteisekretär der SpD Württemberg- Badens, Max Denker, teilte in Göppingen mit, die Gewerkschaften wollten am 7. Sep- tember eine große Aktion für den Südwest- staat veranstalten, bei der 760 C00 Flugblät- ter verteilt werden sollen. Denker Sprach auf einer Versammlung, auf der ein Kreis- Aktionsausschuß des Landkreises Göppingen für den Südweststaat gebildet wurde. Dem Ausschuß sollen zur Werbung höchstens 400 Mark zur Verfügung gestellt werden. Denker sagte, er glaube nicht, daß Wohleb seine Pro- hungen wahrmachen werde. Er sei vielmehr der Ansicht, daß Wohleb im letzten Augen- blick doch noch einschwenken werde. Föderalisten tagen in Karlsruhe Karlsruhe(lub). Der Bund deutscher Föderalisten, der auf Überparteillcher Grund- lage das Gedankengut des Föderalisrmis för- dern Will, veranstaltet vom 24. bis 26. August in Karlsruhe seine diesjährige Jahrestagung. Bundesfinanzminister Schäffer Wird am 26. August auf einer Großkundgebung über den Föderalismus sprechen. Auch Bundesmillister Hellwege wird auf der Tagung das Wort ergreifen. 1 2 Us.Interesse für badisches Uran Freiburgs(SI. Wie aus gut infor- mierten Kreisen verlautet, haben amerikani- sche Stellen für die Uranvorkommen un Klosterbachtal bereits lebhaftes Interesse be- Kundef. Die Untersuchungskommission Wird re Arbeiten jedoch nicht vor Dezember abgeschlossen haben. Es stehe heute schon fest, teilt die Fommission fruit, daß die Vor- kommen an Uranpechblende nicht gering Selen, Ob sie abbauwürdig sind, noch ungewiß. 5 * heitsverbandes mit den Landsmann zur Zeit Frangois-Poncet auf der Lorelei Förderung des Europa-Gedankens BOnn(UP).„Ihnen ist es vorbehalten, das Angesicht der Erde zu verändern“, rief der Französische Hochkommissar Frangois-Poncet. den europäischen Jugendlichen zu, die sich auf dem Loreleifelsen zusammengefunden hatten. Es handle sich nicht darum, in Europa eine Reform, sondern eine Revolution durch- zuführen, betonte der Hochkommissar, der es in diesem Zusammenhang als wünschens- wert bezeichnete, wenn der Schumanplan trotz gewisser Widerstände in den Parlamen- ten sobald We möglich ratifiziert werde, um die Entwicklung zu einer übernationalen Wirtschaft zu fördern. Auf die westliche Verteidigung eingehend, Anterstrich Frangois-Poncet die Notwendig keit einer Defensiv- Armee als Ausdruck des „übernationalen europäischen Gefühls“. Dos deutsch- französische Verhältnis dürfe nieht von Ressentiments bestimmt werden. Beide Völker sollten„unter Anpassung ihres Wil- lens und ihrer Vernunft Seite an Seite ent- schlossen einer besseren Zukunft entgegen- schreiten“. Vizekanzler Blücher sagte in einer Ansprache, das neue Europa dürfe nicht nur von einer dün- nen Oberschicht geführt werden. Für die jungen und strebenden Menschen in Europa müßten die Grenzen niedergelegt werden, und sämtliche Zeugnisse— sei es nun für Handwerker, für höhere Schüler oder auch für Akademiker— sollten in allen europa- schen Staaten anerkannt werden. Die geistige und materielle Zusammenfassung aller Kräfte in Europa habe u. a. den Sinn, jeden totali- tären Versuch von vornherein zu vereiteln. „Geht! Und der Friede sei mit Euch!“ Berliner Weltfestspiele beendet— Schluß kundgebung für Stalin Berlin(UP). Mit einem feierlichen„Frie- densschwur“, kommunistischen Hyrmmen, Hochrufen auf Stalin und einem bunten Feuerwerk gingen am Sonntagabend auf dem Marx Engels-Platz die kommunistischen Welt festspiele im Berliner Sowjetsektor zu Ende. Zwei Wochen lang waren rund zwei Mil- lionen Jungen und Mädchen aus der So- wWjetzone und etwa 25 000„Friedenspartisa- nen“ aus dem Ausland, zum größten kom- miunistischen Massenaufgebot der Geschichte in Ostberlin zusammengezogen worden. Rom- munistische Sprecher versicherten noch ein mal, daß sie gemeinsam mit dem„Bollwerk des Friedens“, der Sowjetunion, für d Slück und das Wohl der Menschheit kamp- fen wollten. Ein dreimaliges„Wir schwören es!— Wir schwören es— Wir schwören est“ bekräftigte abschließend dieses Vorhaben. Der Ministerpräsident der Sowjetzone, Grotewohl, versprach:„Nie wieder sollen deutsche Menschen gegen den Hort des Frie- dens, gegen die Sowjetunion zu Felde Zie- hen. Rastlos wollen wir uns bemühen, dag Keiri Feind mehr zerschlägt unseren Bund“. Zur Unterstreichung führte er an:„In der Deutschen Demokratischen Republik gibt es keine Aufrüstung, keine Kriegshetze, keine Höllerbomben. Adenauer baut Kasernen, wWir bauen Schulen zum Lernen. Bei uns gibt 88 nur friedliche, planmäßige Aufbauarbeit und entschlossenen Kampf für den Frieden“. Die gleiche Friedensliebe nahmen Vertreter der Sowjetunion, ihrer Satellitenstaaten und der kommunistischen Parteien im Westen für sich in Anspruch., Sämtliche Sprecher aus dem Osten schlossen mit dem Wunsch:„Es lebe der Inspirator des Kampfes kür den Frieden, der groge Führer und Lehrer der gesamten kortschrittlichen Menschheit, der beste Freund der Jugend Genosse Stalin“. Lediglich der britische, der amerikanische und der Tran zösische Delegierte verzichteten darauf, Sta- lin hochleben zu lassen. Sie begmügten sich mit dem Wunsch nach einem„dauerhaften Frieden“. Mit der Aufforderung:„Geht! Und der Friede sei mit Euch!“, enfließ der General- Sekretär des kommunistischen„Weltfriedens- rates“, Jean Lafitte, die Hunderttausenden in ihre Heimatorte,. Mit der Abschlußkundge- bung gingen auch die kulturellen und Sport- lichen Veranstaltungen zu Ende, in denen die Jugend der Sowiietzone hauptsächlich Trlit Darbietungen aus dem Osten vertraut ge- macht wurde. In den vierzehn Tagen der Weltfestspiele haben rund 800 000 Feinnehmer die West- sektoren von Berlin aufgesucht, um sich über die dortigen Verhältnisse zu informieren. Pofiſik in Kürze Bundeskanzler Dr. Adenauer nimmt nach seiner Rückkehr vom Bürgenstoc am Montag die Amtsgeschäfte in Bonn wieder auf Dr. Linus Kather erhielt vom Gesamtvor- stand des Zentralverbandes der vertriebenen Deutschen Vollmacht zur e ect Die Bundesregierung hat, lianischen Konsul in Fran ner, das Exequatur ertei 2 reie umfaßt Hessen, Südbaden, Bayern, tern berg Baden und Württemberg-Hohenzollern. 3 4 N 8 ä Universitätsneubauten in Heidelberg Vier neue Kliniken geplant Heidelberg dwb). Auf dem rund 600 O0 am grogen Baugelände der Heidelberger Uni- versität auf dem rechten Neckarufer soller Künftig vier neue Kliniken, eine chirurgisch: und eine medizinische, sowie eine Frauen- und eine Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, er- richtet werden. Auch soll das zur Zeit noch in Wiesloch befindliche Tbe-Kinderkranken- haus so schnell wie möglich auf das neue Uni- Versitätsgelände verlegt werden. Wie mit- geteilt wurde, sollen alle Neubauten so an- gelegt werden. daß sie bei Bedarf später er- Weitert werden können, Die Verlegung der Kliniken auf das rechte Neckarufer ist nicht nur durch die Raumnot in den gegenwärti- gen Kliniken erforderlich, sondern auch we- Sen des großen Straßenlärms, dem die Pa- tienten in den jetzigen Gebäuden auf dem linken Neckarufer ausgesetzt sind. Später üst auf dem Gelände auch der Bau me- dizinischer und naturwissenschaftlicher sowie unter Umständen auch geistes wissenschaft- licher Institute geplant. Die Ausführung der Bauprojekte der Universität werden sich über Jahrzehnte erstrecken. Heidelberg soll auch eine Schwesternschule erhalten, an der Schwestern für das ganze Bundesgebiet aus- gebildet werden sollen. Neuer Durchgangshahnhof Bei einer Besichtigung des Baugeländes der Bundesbahn für den neuen Heidelberger Bahnhof, war zu erfahren, daß der Neubau Voraussichtlich Ende des Jahres 1953 fertig- gestellt sein wird, wenn keine Stockungen in der Finanzierung eintreten. Der neue Durchgangsbahnhof wird die Verkehrsver- Bältnisse in der Stadt wesentlich verbessern. Nach Fertigstellung des Bahnhofs ist an einen elektrischen Vorortzugverkehr zwischen Hei- delberg und Ludwigshafen gedacht, der um- ter Umständen bis Frankenthal und. Worms Ausgedehnt werden soll. Der neue Bahnhof wird vier zweigleisige Bahnsteige und ein Weiteres Gleis aufweisen. Einer der Bahn- steige soll auf Wunsch der amerikanischen Besatzungsmacht so gebaut werden, daß man mit Kraftwagen direkt an die Gleise heran- fahren kann. Wohnraumlotterie begann Vor einem auf dem Heidelberger Universi- tätsplatz errichteten Holzfertighaus wurde der Losverkauf für die große Heidelberger Wohn- baulotterie feierlich eröffnet. Die Lotterie wird von der„Aktions gemeinschaft zur Be- kämpfung der Wohnungsnot“ veranstaltet. Die Initiatoren der Lotterie hoffen, daß aus dem Ertrag etwa 20 neue Wohnungen gebaut werden können. Wer stand hinter dem Mörder Abdullahs? Ein„gewisses arabisches Land“— Zehn Jor- danier vor Gericht— Die Hauptangeklagten fehlen Amman(UP). Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde in Amman der Prozeß gegen zehn Jordanier eröffnet, die unter dem Verdacht stehen, die Ermordung König Ab- dullahs vorbereitet zu haben. Wie der Ge- neralstaatsanwalt erklärte, haben sie dabei „materielle Hilfe von einem gewissen arabi- schen Land erhalten“, dessen Name er jedoch nicht nannte. Mahmud Schukri Aschu, der Bruder des Königsmörders, Mustafa Schukri, der be- Fanntlich von der Leibwache Abdullahs nie- dergeschossen wurde, sagte aus, sein Bruder Sei das schwarze Schaf der Familie gewesen. r habe keine ausgesprochene politische Welt⸗ anschauung gehabt. Zu Hause habe er Sich schlecht geführt und sei wegen Raubes vor- bestraft. a Drei weitere Zeugen berichteten, sie hät- ten sich als Mittelsmänner zwischen dem Hauptangeklagten Dr. Mussa Abdullah 21 Husseini und Oberst Abdullah el Tel, einem chemaligen Offizier der jordanischen Armes, der in Agypten im Exil lebt, betätigt. El Husseini und el Tel gelten als Leiter der Verschwörung. Der Stsatsanwalt warf Mussa el Husseini— einem Vetter des ehemaligen Sroßmufti von Jerusslem, Hadschi Amin el Husseini— vor, zu der Gruppe gehört zu haben, die an dem Schiezsalstage in die Mo- schee von Jerusalem Leu, um König Abdul- jah zu begrüfen. Der König habe sich bei dieser Gelegenheit freundich mit ihm unter- Halten. Mussa el Hussein ist 43 Jahre alt. Er hat an der Universität von Berlin in semi- tischen Sprachen promoviert und ist mit einer Deutschen verheiratet. Der Zeuge Mustafa Abdul Hadsch, ein Schwager des Angeklagten Musss el A jubi, der nach Agypten geflohen ist, sagte aus, Ajubi sei ein enger Freund des ehemaligen Großmufti von Jerusalem, der als erklärter Gegner König Abdullahs galt. Außerdesn gei 8 sein Schwager ein Terrorist und Rauschgift schmuggler. a ANeben neun Mohammedanern sitzt noch en 35 jähriger katholischer Priester auf der An- Kklagebank. Im Gegensatz zu den nach ærebi- cher Art gekleideten anderen Angeklagten gt er das schwarze Habit des christlichen Priesters, Pater Ibrahim Ajjad Wird vorge- worfen, er habe öffentlich gesagt:„Wenn ich nicht Christ wäre und ein Gemetzel zwischen Mohammedanern und Christen befürchten müßte, hätte ich den König mit eigener Hand umgebracht.“ 5. 8 In den nächsten Tagen sollen weitere 22 Belastungszeugen vernommen werden. ie jordanische Regierung hat inzwischen gypten um die Auslieferung von Abdullah 1 Tel ersucht. Informierte Kreise bea weifeln doch, daß Kairo dem Auslieterungsantrag attgeben wird. 5 Kairo appelliert an Ankara er Generalsekretär der Arabischen Liga, ssam Pascha, bezeichnete die türkische Ste] nahme gegen Agypten im Sicherheitsrat is„einne schmerzliche Enttäuschung aber“. Die Türkei hat bekanntlick on unterstützt, in der Agypten 20 Einige Ergebnisse in Haesong Waffenstillstand bald in Sicht?— Lokale Offensive fler Alliierten Seoul(UP). Der Unterausschuß der Waf- fenstillstandskonferenz, der eine entmilitari- sierte Zone aushandeln soll, scheint Fort- schritte zu machen. Das UN- Oberkommando gab nämlich eine Erklärung heraus, in der es heißt, die bisherigen Besprechungen hätten zu „einigen positiven Ergebnissen“ geführt. In der zitierten Erklärung wird ferner fest- Sestellt:„Wenn die Kommunisten es wirklich ernst meinen, dann dürfte ein Waffenstillstand bald in Sicht sein.“ Die Kommunisten haben allerdings inzwischen den UN- Streitkräften eine„neue Verletzung der neutralen Zone um Kaesong“ vorgeworfen. Soldaten der Alliier- ten, so wird behauptet, hätten auf Angehörige der kommunistischen Streitkräfte innerhalh der neutralen Zone geschossen und einen von ihnen getötet. Von seiten der Alliierten wurde nach einer Untersuchung des Vorfalls zuge- geben, daß der kommunistische Vorwurf tech- nisch“ berechtigt sei. Eine UN- Offensive mit begrenzten Zielen, die am Wochenende eingeleitet wurde, führte zu Geländegewinnen. Ein Regiment, das eine beherrschende Hügelstellung der Kommuni- sten nördlich von Kumhwa angriff, konnte die vollständig überrumpelten Chinesen den Berg hinabwerfen und die Stellung in Besitz neh- men. Die Chinesen erlitten dabei ziemlich schwere Verluste. Das Ziel der Offensive sind drei Hügel, von denen aus die Kommunisten Einsicht in die Stellungen der Alliierten neh- men konnten, Dem Angriff ging eine der schwersten Artillerie vorbereitungen iro his- herigen Verlauf des Krieges voran. Südlich der nordkoreanischen Stadt Sinuiju kam es zu einem schweren Luftkampf zwi- schen amerikanischen Düsenjägern vom Typ Sabre und Mig-15-Düsenjägern sowjetischen Ursprungs. Zwei Migs wurden dabei abge- schossen und fünf beschädigt. Die amerika- nischen Flugzeuge kehrten alle zu ihrem Stützpunkt zurück. Der nordkoreanische Mi- nisterpräsident Kim II Sung kündigte über Radio Peking an, daß die kommunistische Lukttätigkeit im Falle eines Scheiterns der Wanenstillstandsbesprechuüngen erheblich ver- stärkt würde. — k— nnn Teheran will nicht nachgeben „Auch wenn England mit Konferenzabbruch droht— Verhandlungen mit anderen Staaten Teheran(UP). Die britische und die ira- nische Delegation, die eine Beilegung des Ol streites versuchen sollen, traten am Sonntag in Anwesenheit des US-Sonderbotschafters Harriman zusammen, um den toten Punkt in den bisherigen Besprechungen zu überwinden. Die Konferenz, von der man erwartet hatte, daß sie den ganzen Tag über dauern würde, vertagte sich aber nach knapp einer Stunde. Keiner der Delegierten wollte mitteilen, warum die Besprechungen nur so kurz waren. Ein britischer Sprecher sagte lediglich:„Beide Seiten müssen sich einiges überlegen“, Wie verlautet, soll es sich bei den noch be- stehenden Differenzen in der Hauptsache um zwei Punkte handeln. 1. Iran be- steht darauf, daß das Gl nur insoweit an Großbritannien verkauft wird, als es dessen eigene Bedürfnisse deckt. Großbritannien hatte vorgeschlagen, daß eine von Briten geleitete Organisation den Verkauf des gesamten Gls an die Westmächte übernimmt. 2. Die Iraner sind nicht bereit, Kollektivverträge mit den britischen Sachverständigen und Technikern auf den Olfeldern zu unterzeichnen. Die bri- tischen Angestellten sollen Einzelverträge mit der Teheraner Regierung unterzeichnen. Der Vertreter des iranischen Finanzmini- steriums in der OLVerstaatlichungsbehörde, Hassibi, sagte auf einer Pressekonferenz: Ich bin nicht optimistisch“, Im Teheraner Parla- ment bezeichnete ein maßgebender Abgeord- neter die britischen Vorschläge als für Tran unannehmbar.. Der stellvertretende Ministerpräsident Fa- temi erklärte:„Wir werden nicht nachgeben, auch wenn man uns mit dem Abbruch der Verhandlungen droht“. Er gab anschließend bekannt, daß die iranische Regierung mit 16 Staaten in Verhandlungen über den Verkauf ihres Erdöls stehe. Diese müßten allerdings selbst für den Abtransport aus den iranischen Häfen sorgen,„Wir werden keiner Nation ein Monopol für den Ankauf oder die Verteilung unseres Erdöls zubilligen“, sagte der Vize- Premier. 5 Auch Polen geht nach San Francisco Japan übernimmt nur Dienstleistungen Washington(UP). Nach der Sowiet⸗ union hat nun auch Polen die Einladung zur Teilnahme an der am 4. September in San Francisco beginnenden japanischen Friedens- konferenz angenommen. Damit ist die Tsche- choslowakei das einzige nach San Francisco eingeladene kommunistische Land, das noch keine Antwort gab. Es wird jedoch damit ge- rechnet, daß auch Prag eine Delegation ent- senden wird. 8 5 Inzwischen wurde bekannt, daß die sowjie- tische Delegation 33 Personen umfassen wird. Die japanische Delegation für San Franeiseo wird von Ministerpräsident Voshida geführt. Außbßerdem gehören ihr die Vorsitzenden der Demokratischen Partei, der Liberalen Partei, der Ryokufukai(drittstärkste Gruppe im Se- nat) an. 5 Der japanische Finanzminister Ikkeda er- klärte, daß Japan bei dem augenblicklichen Stand seines wirtschaftlichen Aufbaus nicht imstande sei, Reparationen zu zahlen. Jedoch sei es bereit, nach Unterzeichnung des Frie- densvertrages Reparationen in Form von Dienstleistungen zu zahlen. 3 N Wie der japanische Handelsminister mit- (eilte, verfügt Japan gegenwärtig über eine Handelsflotte von 145 Hochseeschiffen mit 1.3 Millionen BRT. Eine Erweiterung der Flotte auf mindestens 2 Millionen BRT, die für die Beförderung von 50 Prozent des ge- samten Außenhandels ausreichen würden, sei . Im Frontbericht des nordkoreanischen Haupt- quartierts heißt es, ein Zerstörer der See- streitkräfte der UN sei vor Chanchon an der koreanischen Ostküste versenkt worden,„als der Gegner die Beschießung friedlicher Kü- stengebiete eröffnete“. Die kommunistische Luftabwehr will sieben gegnerische Flug- zeuge abgeschossen haben. Verschärfte Spannung Moskau- Washington Eine sowetische Note an die USA Wegen Kündigung des Handelsabkommens Washington(UP). Die Sowjet-Union beschuldigte in einer Note die USA, die Be- ziehungen zwischen den beiden Ländern durch die Kündigung des amerikanisch- sowjetischen „wei- Handelsabkommens vom Jahre 1937 ter verschlechtert“ zu haben. Eine diesbezügliche Mitteilung hatte Außen- minister Acheson am 23. Juni nach Moskau übersandt. In der sowjetischen Antwortnote wird dazu u. a. erklärt:„Die Sowjetregierung erachtet es für erforderlich, auf die Tatsache hinzuweisen, daß die Entscheidung der Re- Sierung der USA im Gegensatz zu dem Appell des amerikanischen Kongresses an den Ober- sten Rat der Sowjetunion steht und der Botschaft Präsident Trumans an N. M. Schwernik, dem Präsidenten des Obersten Rates der Sowjetunion, in denen von dem Bestreben gesprochen wurde, die sowjetisch- Amerikanischen Beziehungen zu verbessern. „Die Sowietregierung schätzt den obengenann- en Beschluß als eine Maßnahme ein, die darauf gerichtet ist, die Beziehungen zwischen der Sowietunion und den USA weiter zu verschlechtern. Die Verantwortung hierfür wird vollkommen bei der Regierung der US liegen“. 5 Die Sowjetunion ersuchte in einem zweiten Schriftstück die US-Regierung um Wieder- aufnahme der mehrfach unterbrochenen Pachtleihbesprechungen. Es wurde daraufhin vereinbart, die Besprechungen am Dienstag fortzusetzen. Aus dem Pacht-Leihabkommen des zweiten Weltkrieges schuldet Sowijet- rugland den USA noch Geld und Ausrü- stungsgegenstände im Werte von 2,6 Mil- Harden Dollar. 8 US-Hilfe um eine Milliarde gekürzt Starke Abstriche am Europa- Programm Washington(UP). Das amerikanische Repräsentantenhaus hat mit 260 gegen 101 Stimmen die für die Auslandshilfe vorge- schene Summe von 8,5 auf 7,5 Milliarden Dollar herabgesetzt. Die Vorlage geht nun dem Senat zur Beschlußfassung zu. Die Wirt- schaftshilfe für Europa wurde mit 186 gegen 177 Stimmen von 1 335 Millionen auf 985 Mil- lionen Dollar herabgesetzt. Für die Waffen- Hilfe für Europa werden 5 Milliarden Dollar ausgegeben. Ferner sind vorgeseben: Für den Naben Osten und Afrika 590 Millionen Dollar, für Asien und den Bereich des Pazifischen Ozeans 778 Millionen Dollar und 62 Millionen für latainamerikanische Staaten. Die US-Regierung hat den UN einen Scheck über zwei Millionen Dollar zukommen lassen, der für das technische Hilfsprogramm der Weltorganisation vorgesehen ist. Das Pro- gramm sieht eine Unterstützung der unter- entwickelten Gebiete vor und war ursprüng- lich auf 12 Millionen Dollar veranschlagt wor- den. Mit dem jetzt übersandten Scheck wächs die insgesamt zur Verfügung stehende Summe Auf zehn Millionen Dollar an. Der Generalsekretär der UN, Trygve Lie ist nach fünfwöchiger Abwesenheit auf seinen Posten zurückgekehrt. a Englischer Bischof fordert Amnestie Deutsche„Kriegsverbrecher“ sollen entlassen werden 5 London(UP). Dr. Bell, der Bischof von (Hichester, forderte in einem Brief an die Londoner„Times“ mit Ausnahme von we nigen Fällen eine Generalamnestie für deut- sche„Kriegsverbrecher“. Aus allgemeinen christlichen Gründen und im Hinblick auf die janische Friedenskonferenz in San Fran- eisco sei eine Revision der gesamten Kriegs- Verbrecherpolitik erforderlich. „Viele der von britischen Richtern verur- teilten Deutschen“ schreibt der Bischof,„die gegenwärtig ihre Strafe absitzen, befinden sich bereits seit sieben Jahren, die Untersu- chungshaft eingerechnet in Gefängnissen Eis entspricht nicht der gegenwärtigen Tra- clition noch der Gesinnung des britischen Volkes, besiegte Offiziere und ihre Lands- leute dauernd in Haft festzuhalten. Es ist dies eine Politik, die niemals die Unterstüt- zung unserer großen Soldaten und Seeleute gefunden hätte. Uns wird gesagt, daß die Fälle der Kriegsverbrecher in unserem Ge- Wahrsam ständig überprüft werden: doch sind wir manchmal zu steif und zu langsam. Abgesehen von einigen Ausnahmefällen ist 1 munmehr sicherlich die Zeit für eine General- emnestie ge kommer“ Britische Flugplätze in Holland Den Ha ag(UP). Die niederländische Re- Zlerung hat ein Kommuniqué Veröffentlicht, in dem mitgeteilt wird, daß in Hollang Flug- Plätze kür die alliierten Luftstreitkräfte an- Selegt werden. Einige davon würden mit großer Beschleunigung gebaut. Dazu ver- lautet aus unterrichteten Kreisen, daß mit Großbritannien ein Abkommen geschlossen Wurde, in dem die holländische Regierung die Stationierung kleiner britischer Einheiten auf holländischen Flugplätzen gestattete. Kairo lehnte das Angebot eines Freund- schaftsbesuchs britischer Kriegsschiffe in Asyptischen Häfen ab. Auch der Besuch Gibraltars durch zwei ägyptische Zerstörer Wurde abgesagt. 8 8 ä Das Prager Arbeitsministerium ordnete an, daß 30 Prozent aller kaufmännischen Ange- Stellten jeden Betriebes ab 20. August für zwei Wochen land wirtschaftliche Arbeit verrichten S 2 Western Universität. nächst in die Bundesrepublik, um deutsche Polizeiorgane über neue Methoden der Auf- deckung von Verbrechen zu unterrichten. tischen Streitkräfte, b 5 jugoslawische Grenze. Neues aus aller Welt Agypter lehnen Schwimmpreise ab London(UF). Die drei ägyptischen Ka- nalschwimmer haben die Geldpreise und die I Pokale der britischen Zeitung Daily Mail“ i abgelehnt. weil das Blatt nach ihrer Ansicht Alls König Faruk dauernd„in den Schmufz“ ziehe. Der Vorfall spielte sich in Folkestone ab, als den Schwimmern die von der„Daily Mail“ ch gestifteten Preise und Schecks überreicht Werden sollten. Als der Sieger und Leibgar- 11 dist Faruks zu einer kurzen Ansprache auf- 1 gefordert wurde, erhob sich stattdessen sein die 3rztlicher Betreuer, Brigadegeneral Dr. Sabri ga Bey und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß ein so großes Blatt wie die„Daily Mail“ An zwei Seiten seiner Ausgaben dem Sport 261 Widme, während die restlichen zwei von„Ver- jeumdungen König Faruks“ ausgefüllt seien. Faruk werde jedoch in Agypten ebenso ge- tie schätzt und geliebt, wie König Georg in Eng- br jand. Darauf verließ Sabri Bey an der Spitze seiner Schützlinge den Raum unter Zurück KI lassung von Preisen und Pokalen. Wie ver- Ze jautet, ist die Ablehnung der Schwimmpreise auf Anweisung des ägyptischen Botschafters in London erfolgt. Der Botschafter soll den K. Schwimmern am Tage vor der Preisvertei- jung mitgeteilt haben, daß sie von ihrem Landesherrn„königlich entschädigt“ würden. M Luftrennen mit Düsenmaschinen Detroit(UP). Der amerikanische Oberst 801 Keith Compton siegte mit einem Düsenjäger le vom Typ Sabrejet(F-86) in einem großen Flugzeugrennen auf der fast 3100 Kilometer langen Strecke zwischen Muroe in Kalifornien und Detroit. Compton brauchte für seinen Flug 3 Stunden und 26 Minuten, wobei er M. eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa Ten 890 Stundenkilometern erreichte. Der Rekord aus dem Jahre 1949 lag bei 847 Stundenkilo- 8 metern. Als zweite Maschine überflog ein PI. B-45 Tornado-Bomber die Ziellinie, der für dieselbe Strecke vier Stunden und 14 Minuten Re gebraucht hatte. Die Siegermeschine mußte Ai in Denver und Omaha Zwischenlandungen zur Aufnahme neuen Treibstoffs einlegen. Insgesamt hatten sich acht Maschinen mit 41 Strahlenantrieb an dem Wettbewerb betei- p ligt. i Panik beim Baseball-Spiel 5 Nagoya(Japan)(UP). Bei einem Base.I ballwettspiel zwischen den„Giganten“ von 5 Tokio und den„Drachen“ von Nagoya kam es zu einer Panik, bei der zwei Personen ums Leben kamen und 126 zum Teil ernstliche Ar Verletzungen erlitten. Während des Spiels ge rieten— wahrscheinlich durch eine achtlos A fortgeworfene Zigarette die Tribünen in Brand. Als die Flammen rasch um sich grif- d fen, drängten sich schreiende Menschenmas- sen zu den Ausgängen und trampelten alles te nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. 11 Von den Verletzten schweben 36 in Lebens- gefahr. Hurrican raste über Jamaica* Ein Taifun überquert Japan 5* Kingston-qamaica(Up). Einer der schwersten Hurricans dieses Jahres hat Adif der Westindischen Insel Jamaica unüberseh- bare Verwüstungen angerichtet und zahl- Teiche Todesopfer gefordert. Allen in der Hauptstadt Kingston sind 40 Menschen unte Leben gekommen. Die rotierenden Luftmas- 5 sen dieses Wirbelsturmes erreichten zeit. Weilig Geschwindigkeiten bis zu 180 kmistd Während sich das Zentrum oder das„Auge“ langsam über die Insel schob, Hausdach Abhob, Gebäude zum Einsturz brachte, Aulos in die Luft wirbelte und Bäume wie Streich- hölzer umknickte. Sechs Schiffe würden au! Grund gesetzt. Ein Zweimastschoner Ken. terte, die achtköpfige Besatzung ertrank. In Port Royal stehen nur noch sechs bewohn. f bare Häuser. Tausende von Obdachlosen su- chen Unterschlupf in Kirchen und anderer fentlichen Gebäuden. Nahrungsmittelknapp- heit macht sich bereits bemerkbar. Die Flug- zeughallen des großen Flugplatzes bei Ring- ston sind dem Erdboden gleichgemacht wor- den. Der bis jetzt ermittelte Schaden beträgt ca. 3 Millionen Dollar. Aus Tokio wurde gemeldet, daß die Vor- läufer eines Taifuns von Süden her die ja- Panischen Inseln erreichten. Der Taifun wird vom starken Regenfällen begleitet. Die Wet⸗ terwarten berichten, daß sich der Taifun über Japan in Richtung Korea bewege. E.„. e b . e e Schwanzloses Segelflugzeug erprobt n 2 enhain(Up). Dem Ingenieur Wer- Der Lutz aus Gießen ist auf der Hirzenhainer Höhe in Hessen der erste Flug mit einem Selbstlkonstruierten schwanzlosen Segelflug- zeug gelungen, das eine Spanmweite von nur 620 Meter besitzt. Es ist das kleinste schwanzlose Segelflugzeug der Welt und Wurde deshalb von seinem Konstrukteur „Heuhüpfer“ genannt. Der Pilot hat nach den ersten geheimen Flugversuchen in diesem Frühjahr, bei denen er abstürzte, Konstruk- hionsverbesserungen vorgenommen. Am Sonn- as will er mit seinem Segelflugzeug, das nur 420% DM kostet, am internationalen Segel- lliegertag auf der Wasserkuppe in der Rhön teilnehmen. Todesautobus gehoben BO ZZ en(UP). Der mit Schlamm gefüllte Todesomnibus wurde aus dem Reschensee bel Bozen gehoben. Das Fahrzeug war am ver- Sangenen Montag mit 35 Personen in den See gestürzt Nur eine Frau konnte lebend geborger werden., in dem Autawrack würde nur das Gepäck der Reisenden gefunden. Da erst 24 Leichen geborgen werden Konnten, setzen die Taucher die Suche nach den rest- lichen Toten fort. 1 5 8 Fred Inbau, Rechtsprofessor an der North- 5 in USA, kommt dem- Marschall Tito empfing den politischen Ver- treter der Bundesrepublik den Gesandten Robert Ulrich. b Ka- die all- icht Südwestdeuts che Rundschau Neckargemünd. Von der Landespoli- zei Neckargemünd ist ein 25 jähriger Mann aus Frankenthal festgenommen worden, der sich unberechtigterweise als katholischer Geistlicher ausgegeben und in einigen Ort- schaften sogar Kirchliche Handlungen vorge- nommen hatte. 5 (e Karlsruhe. Die Gewerkschaft Offent- liche Dienste, Transport und Verkehr hat an die württemberg- badische Regierung in Stutt- gart den Antrag gestellt, die Stadt Karlsruhe in Ortsklasse S(Sonderklasse) einzureihen. Der Antrag wurde damit begründet, daß Kriegs- zerstörungen und Wiederaufbau, Evakuierung Raubüberfall verübt. Zwei junge Leute wachs zu verzeichnen. Braunschweig Morde zugab, nach Beendigung des Verfah- rens in einem Brief aber alle Geständnisse und Besatzungsfolgen sowie das Anwachsen der Bevölkerung in den letzten Jahren einen tiekgreifenden Strukturwandel mit sich ge- bracht hätten.(HS) Karlsruhe. Der Gesamtbestand an Kraftfahrzeugen in Nordbaden hat sich in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni um 10,5 Pro- zent erhöht. Die Landkreise Buchen mit 7,4 und Mosbach mit 4,5 Prozent haben nach Karlsruhe und Heidelberg den größten 4050 8 Massenmörder Pleil vor dem Bundesgericht Karlsruhe(UP). Der Bundesgerichtshof gegen den wegen siebenfachen Mordes 2u lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten Ru- Adolf Pleil verhandeln Die Verhandlung wurde auf Grund eines Revisionsantrages von Pleil In 20 bei seiner Verurteilung im November 1950 über angesetzt, der iderrufen hat. Das oberste Bundesgericht Wird jetzt zu entscheiden haben, ob der Fall Pleil endgültig abgeschlossen oder erneut auf- genommen wird, um gegebenenfalls eine Reihe von Morden zu klären, mit denen sich die Polizei auch noch nach der Verurteilung von Pleil beschäftigt hat POT Zhi, Bei Sprengungen im Muni- tionssammellager bei Pforzheim wirbelten Plötzlich Flugblätter mit der Aufforderung „Wählt Hindenburg“ durch die Luft. Eine Propagandagranate aus der Zeit vor 1933 war explodiert. Eine zweite Propagandagra- nate s aleuderte„Milliardenwerte“ an In flationsseld durch die Gegend.(I vyb) Raubüberfall auf Posthilfsstelle PfOT z heim dw). Auf die Posthilfsstelle in Steinegg im Kreis Pforzheim wurde ein im Alter von 20 bis 25 Jahren fuhren gegen . 3 22 Uhr mit einem Personenkraftwagen vor der Posthilfsstelle vor und zwangen die an- wWesende Frau des Stellenleiters mit vorgehal- tener Pistole, das in der Postkasse befind- liche Geld herauszugeben. Anschließend durch- Stöberten sie noch die Wohnung und entfern- ten sich dann wieder mit dem Kraftwagen in rascher Fahrt. Sie erbeuteten 400 bis 500 PM. Der Landespolizei gelang es, diese beiden Einbrecher in Tübingen zu verhaften. Bibel im Werte von 4000 DM gestohlen Baden-Baden(d). Der mit Gold und Edelsteinen verzierte Deckel einer Bibel in der griechisch- orthodoxen Stourdza-Rapelle in Baden-Baden schien es zwei Unbekannten an- getan zu haben, die in die Kirche einbrachen. Die geraubte Bibel, die in die altslawische Kir- chensprache der orthodoxen Hirche übersetzt worden ist und über 300 Jahre alt sein soll, ist 32 Pfund schwer, ihr Wert wird auf DM 4000.— geschätzt. Bis auf Fingerabdrücke Fehlt von den Tätern bisher jegliche Spur. * Großindustrieller schlief im Arrestlokal Karlsruhe wird am 18. September erneut 8 Bpraale Kinderlähmung in Pforzheim Pforzheim(wb). Zwei Kinder aus Pforzheim im Alter von zwei und drei Jah- ren sind wegen des Verdachts der Erkran- Kung an spinaler Kinderlähmung in ein Karls- ruher Krankenhaus gebracht worden. Wie das staatliche Gesundheitsamt mitteilt, hat sich der Verdacht in einem Falle bestätigt. Im zweiten Fall sind die Krankheitssymptome nicht sehr ausgeprägt. In Pforzheim wurden sofort Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbrei- tung der Krankheit getroffen. Zwei Kinder tödlich überfahren G6GPPin gen(lub). Ein 21 Jahre alter Kraftfahrer aus Giengen a., d. Brenz geriet in Göppingen durch eigene Unachtsamkeit mit seinem Lastzug auf den Gehweg und überfuhr drei Kinder. Ein vier Jahre alter Bub aus Eislingen war sofort tot. Sein eim Jahr altes Schwesterchen starb wenige Stun- den nach dem Unfall an den erlittenen Verletzungen. Das dritte Kind, ein zwölf jähriger Junge aus Eislingen, wurde mit Schwyesren Verletzungen ins Kreiskrankenhaus Göppingen eingeliefert. Nach den Ermitt- jungen der Polizei Wollte der Fahrer während der Fahrt eine Handtasche vom Boden des Führerhauses aufheben. Er hielt nur mit einer Hand das Steuerrad und geriet dabei auf den Gehweg. Selbstmord aus Verzweiflung? G6pPPIin gen(hpd). Ein 44jähriger ver- heirateter Maurer, ein Heimatvertriebener aus Ungarn, der in Aichelberg wohnhaft War. hatte öfters Streit mit seinem Vermie- ter. In den letzten Tagen war es sogar zu einem Handgemenge gekommen, wobei belde zum Messer griffen. Jetzt hat sich der Maurer an einem Obstbaum erhängt; man vermutet eine Verzweiflungstat. Freiburg. Das badische Innenministe- rium hat bisher zu den Vorgängen um das Konstanzer Spielkasino in keiner Weise Stel- jung genommen und wird sich auch Künftig nicht in die Angelegenheit einmischen, für die in erster Linie die Konstanzer Ortspolizei zu- ständig ist.(Ads) Bad Dürrheim. Die Salz-Saline von Bad Dürrheim stellt jetzt ein Vollsalz Mit Jodkali her, das zur Bekämpfung von Kropf bildung geeignet ist.(PP) Wieder Bohrungen bei Wolfskehlen Darmstadt(UP). Die Gewerkschaft El- werath hat die Bohrungen an der Erdgas- Brandstelle wieder bis in eine Tiefe von 65 Metern vorgetrieben. Das Bohren geht sehr langsam vor sich. Ausströmen von Erdgas wurde noch nicht festgestellt. Mit der Auf- stellung eines Bohrturmes in 300 Meter Ent- fernung von der Erdgas-Brandstelle wird begonnen. Großbrand in Besigheim Besigkeim dwb). In einem landwirt- schaftlichen Anwesen in Besigheim brach ein Brand aus, der rasch auf zwei Wohnhäuser und zwei Scheunen ſibergriff. Die Feuerwehr von Besigheim rief die Wehren von Bietig- heim, Ludwigsburg, Kornwestheim, Wal- heim und Löchgau zu Hilfe, die den Groß- brand eindämmen konnten. Gegen 5.30 Uhr war das Feuer endgültig gelöscht. i Ausgebrochen und siebenmal eingebrochen Offlenburg dds). Nicht weniger als sie- ben Einbrüche bezw. Diebstähle wurden in einer Nacht in Offenburg verübt. Das letzte Beutestück, ein PKW, wurde den Dieben schließlich zum Verhängnis. Zwischen Otig- heim und Bietigheim waren sie an eine Bahn- schranke gefahren, wobei einer der Insassen aus dem Wagen geschleudert und das Auto beschädigt wurde. Durch eine sofort eingelei- tete Fahndungsaktion konnten die Flüchten- den auf einer Wiese gestellt werden. Den PRW hatten sie inzwischen stehen gelassen. Bei den festgenommenen Dieben handelt es sich um drei junge Männer, die sich in R fenburg zur Fremdenlegion gemeldet, dann aber wieder aus dem Lager ausgebrochen Lokale Aundschau Oer geſtrige Sonntag ſpielte nocheinmal alle ſommerlichen Reize aus, um den Abgang des wirklich wenig er⸗ freulichen Sommers verſöhnlicher zu ge⸗ ſtalten. Noch einmal lockte die Sonne die Menſchen hinaus in die ſich ſchon langſam herbſtlich färbende Natur, lockten die Flüſſe und Bäder mit den Badefreuden; über allem aber lag bereits der wehmutsvolle Hauch des Vergänglichen und Verlorenen. Wie lange noch, dann wird der Herbſt mit Macht ſeine Herrſchaft antreten, wird Felder und Wälder mit den Feuerzeichen des zur Ruhe neigenden Jahres überſchütten. In Seckenheim ſelbſt verlief der Sonntag nach den Feſtivitäten der vergangenen Wo⸗ chen in aller Ruhe und Beſchaulichkeit, ein Sonntag voll ſpätſommerlicher Friedlich⸗ keit, deſſen ruhiger Verlauf auch auf die Menſchen überzugreifen ſchien und dem Tag ſein Gepräge gab. Zu einer Gedenkſtunde über den Deutſch⸗ evang. Kirchentag in Berlin hatte geſtern Abend die evang. Kirchenge⸗ meinde in den Saal„Zum Löwen“ einge⸗ laden, die verhältnismäßig gut beſucht war. Nach Eingangsworten von Herrn Pfarrer John berichteten zwei Kirchentagsteilnehmer (Gg. Volz und Oelgard) über ihre perſön⸗ lichen Eindrücke und Erlebniſſe in Berlin. Das Bemerkenswerteſte an dieſer Veran⸗ tung ſei geweſen, daß die Dreimillionenſtadt ganz in ſeinen Bann gezogen wurde. Der Kirchentag habe den Raum geſchaffen, in dem ſich das zerriſſene Deutſchland wieder verſtehen konnte. Weit über 300 000 Men⸗ ſchen aus allen Teilen Deutſchlands und der Welt hätten den Kirchentag beſucht. Aus der Oſtzone allein verkehrten 52 Sonder⸗ züge und aus der Weſtzone 12. Auffallend ſei dabei geweſen, daß die Sonderzüge der Oſtzone nur aus Güterwagen mit Bänken verſehen, beſtanden, und die der Weſtzone aus ſauberen, großen, modernen Perſonen⸗ wagen. n 8 Einen niederdrückenden Eindruck mache die Stadt Berlin. Vor allem der Teil des Oſtſektors, wo mit Ausnahme der Aufmarſch⸗ ſtraßen zu den Weltjugendfeſtſpielen noch alles in Trümmer liege, während der Weſt⸗ ſektor aufgeräumt und ſauber hergerichtet ſei. Die Oſtregierung habe jedoch dem Kir⸗ chentag jegliche Unterſtützung zu Teil wer⸗ den laſſen. Der Präſident der Oſtzone W. Piek habe einen ſchriftlichen Willkommens⸗ gruß an die Kirchentagsbeſucher gerichtet und perſönlich der Eröffnung des Kirchen⸗ tags in der Marienkirche beigewohnt. All⸗ gemein iſt die ſchlechte Kleidung wie auch das geſundheitliche Ausſehen der Oſtzonen⸗ beſucher aufgefallen. Die ſie beherrſchende Not und das ängſtliche Benehmen war au⸗ genfällig. Um ſo anerkennenswerter ſei, daß in allen Reden und Diskuſſionen die At⸗ moſphäre der Freiheit den geſamten Kirchen⸗ tag beherrſchte. Es wurde offen gegen allen Zwang, Terror und Gewaltherrſchaft an⸗ gekämpft und auch offen erklärt, daß eine Wirtſchaftsordnung, die dem Arbeiter kein menſchenwürdiges Daſein gewährleiſtet, nicht in Ordnung iſt. Das größte Erlebnis ſei die Stunde der Jugend mit 80000 Beſu⸗ chern im Walter Ulbricht⸗Stadion, die Schlußkundgebung mit ihren 100 000 Teil⸗ nehmern in Olympiaſtadion und den 200000 im Maifeld geweſen, die ausklang in dem Ruf, die Sehnſucht der gequälten Welt nach Frieden zu erfüllen. Die Vorträge waren umrahmt von Klaviervorträgen und gemein⸗ ſam geſungen Liedern. 8 Die Folgen des Zahltags Mannheim(wb). Nicht weniger als sieb zehn Personen mußten am Wochenende in der Mannheimer Innenstadt festgenommen werden, weil sie, zumeist in total betrunke- nem Zustand, in Schlägereien verwickelt wa- ren, groben Unfug stifteten oder Ruhestörun- gen begingen. In einigen Fällen mußte die Po- Iizei den Widerstand der Betrunkenen durch Gewalt brechen. Nachdem man die Persona- lien festgestellt hatte, wurden die siebzehn Wieder freigelassen. Bereitschaftspolizei— Vorschule der Polizei Wie aus dem Stuttgarter Innenministerium verlautet, sind neue Bestimmungen zu erwar- ten, nach denen künftig kein Beamter mehr in die Polizeieinheiten aufgenommen werden soll, der nicht eine sorgfältige Schulung in der Bereitschaftspolizei erhalten habe. Die Be- reitschaftspolizei soll somit zur Nachwuchs- organisation für den gesamten Polizeivoll- zugsdienst werden. In Einzelfällen sollen ge- eignete Polizeianwärter bereits vor Beendi- gung ihrer siebenjährigen Dienstzeit von der Bereitschaftspolizei in den Einzeldienst der Schutz- und Kriminalpolizei übernommen werden. Handwerk wünscht staatliche Eisen-Lenkung Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZvH) wird sich bei den bevorstehenden Be- sSprechungen der Eisenversorgung der Bundes- republik für eine staatliche Lenkung des Eisen- verbrauchs einsetzen. Diese soll sich nach An- sicht des ZVII allerdings auf die Festsetzung der Grundregeln beschränken und deren Durch- führung der Bundesstelle für den Warenverkehr und den Verbänden der Wirtschaft überlassen. Die Erzeugung von Roheisen ging im Juli auf 916 599 Tonnen gegenüber 944 859 Tonnen im Juni zurück. Die Rohstahlerzeugung sank von 1 187 378 auf 1 158 221 Tonnen, während die Walz- stahler zeugung im Juli 801 274 Tonnen gegen- über 813 443 Tonnen im Juni betrug. In der Juli- Produktion sind 239 690 Tonnen Roheisen, 217002 Tonnen Rohstahl und 140 000 Tonnen Walzstahl enthalten, die mit Hilfe amerikani- scher Importkohle erzeugt wurden. Die Pro- duktion von Halbzeug lag mit 34 964 Tonnen auf der gleichen Höhe wie im Juni. Kommt die Einheitsmode? In Lindau zog ein Mann die Aufmerksam- keit aller auf sich, weil er ungeniert in einem feschen Dirndlkleid den Hafen entlang pro- menierte. Der also Bekleidete erzählte, er habe sich lange Zeit in Frauenkleidung ver- bergen müssen und fühle sich nun darin so Wohl, daß er keine Hose mehr über die Beine streifen wolle. Im übrigen nehme er ja auch keinen Anstoß daran, daß viele Frauen Herrenhosen trügen.. Der Wackere sprach ein großes Wort ziem- lich gelassen aus. Stellen Sie sich vor, die männliche Bevölkerung unseres Ortes würde Künftig im leichten Waschkleid zur Arbeit gehen, abends in ein bequemes Hauskleid schlüpfen und sonntags im„Seidenen“ um- herspazieren! Damen in Herrenhosen oder sogar Anzügen sind keine Seltenheit. Zum Teil ist der Krieg an dieser Modeerscheinung schuld, weil viele Frauen in männlichen Berufen Hosen tragen mußten. Viele aber tun es in der Meinung, schick auszusehen. Nun, jede nach ihrem Ge- schmack, Oder sind das gar erste Anzeichen der ein- heitsmode? In zwanzig Jahren unterscheiden sich vielleicht Frauen und Männer äußerlich nicht mehr. Es wird dann eine Kombination von Kleidungsstücken beider Geschlechter ge- tragen, z. B. Spitzenblusen mit Knickerbocker oder Pliseeröcke mit Sportjacketts. Wer weiß? Der Mode ist alles zuzutrauen. Wie gesagt, in Lindau und anderorts sind die Vorboten der Einheitsmode zu sehen. st. eee „Jab, lächelte sie schmerzlich,„deshalb ist Peter heute zu mir gekommen. Er war bereit, den Verdacht auf sich zu nehmen, um dich zu schonen.“ Thomas starrte auf den Boden und ver- suchte, Viktorias Worte zu begreifen.„Peter“, murmelte er vor sich hin. Die vielen Liebes- dienste, die der Freund ihm erwiesen, kamen ihm zum Bewußtsein, Und mit diesen Erin- nerungen stand die Schuld vor ihm auf., Sein Blick irrte durch das Zimmer und blieb auf den Zeitungsausschnitten haften. Voll verwirrten Staunens beobachtete ihn Viktoria, als er sich nun mechanisch bückte und die Zettel aufzusammeln begann. Als er sich aufrichtete, blickte er Viktoria lange an.„Ieh muß mich um Peter kümmern“. sagte er langsam,„es ist sehr wichtig, daß ich Näheres erfahre.“ Viktoria bemühte sich vergeblich, diese Worte zu enträtseln. N- I. Priber,(28) Ein belgischer Großin- n. dustrieller, der zur Rur nach Triberg ge- U- kommen War, fand keine Unterkunft. Kur⸗ D entschlossen ging er auf die Polizeiwache P- und ließ sich in einem Arrestlokal unter- 8 bringen. Er behauptete am nächsten Mor- 8² gen, daß er in dem„städtischen Hotel“ groß- 85 Artig geschlafen habe. N 8 5 a 1 3 12 5 Ks 88 i SITIEASSBECE Oui N H ονν.rtUi A Hm GEN Copyright by Carl Duncker, Berlin, 5 1 durch Verlag v. Graberg&& Sörg, Wiesbaden 85(16. Fortsetzung) 3— Das Blut rauschte in Viktorias Ohren. Der 1 Fußboden begann zu kreisen,„Nicht! ieh bitte te dich, Thomas, ich will nichts mehr hören.“ Als id sie auf Thomas zuging, schwankte sie. Aber 1 Als sie vor ihm stand, wich die Erregung. Eine n kiebernde Kühnheit durchdrang sie. Mit der n Hellsichtigkeit der Liebe las sie aus seinen ver- 5 störten Zügen die Lüge ab.„Weißt du, wes- 5 Wegen ich gestern zu Peter gegangen bin? 1 Deinetwegen! Am Nachmittag war ein Mensch — bei mir, ein Erpresser! Er stieß Drohungen n gegen dich aus. Jawohl— gegen dich, Thomas. Er wisse etwas von Neapel, was den Mord- bpDrozeß Peter Breest in ein ganz neues Licht Setze.“ 1 Aschgrau lehnte sich Thomas gegen die Wand. Schleppend, kaum verständlich, kam seine Frage:„Was— wollte der Mann von dir? Wie hieß er?“ 5 5. „Thiele. Ich wollte ihn heute früh im Hotel Spiekermann aufsuchen. Aber— er ist tot.“ Wie Nebel Wallte es vor Thomas' Augen auf. Er schien den Raum auszufüllen, und nur die Sroßen, glänzenden Augen Viktorias waren noch zu sehen.„Tot!“— flüsterte er—„tot!“ Eine dunkle Angst durchströmte Viktoria. Als würde sie von einem Alptraum überfallen. Sie hörte sich selbst sprechen— ganz von fern nd doch so klar.„Der Mann, der gestern d zehn Uhr im Zirkus erschlagen worden. Mit Peters Reitstock! Man hat Peter bereits ver ört.,“ 8 g„„ ngsam kehrten di i tehirn zurück.„Nein, nein“ stieß er hervor. bitten. achmittag bei mir war, ist zwischen halb zehn die Gedanken in Thomas' 5 „Das ist doch nicht möglich, daß man Peter rds Du warst doeh in dieser Zeit mit Thomas verneigte sich vor ihr wie vor einer Fremden. Hölzern drehte er sich um und ging hinaus. 5 Viktoria stand noch immer regungslos in der Mitte des Zimmers, als die Hausdame nach einer Weile hereinkam, um sie zum Essen zu 2 i 5 Nach den Ermittlungen im Hotel Spieker- mann kam Kriminalrat Riedler gegen ein Uhr beim Zirkus Straßbeck an, Die Vormittags- proben waren noch in vollem Gange. Eben wurde der große Probekäfig des Dompteurs FKantler hereingefahren. 5 5 Riedler setzte sich auf einen der Stühle der ersten Parkettreihe, die alle mit einem staub- schützenden Tuch bedeckt waren, und sah dem Dompteur zu. Während er über den künstlich aufgestachelten Zorn der Tigerin Suleika lächelte, die Kantler grimmig anfauchte, arbeitete sein Gehirn an der Aufklärung des Mordes, der sich gestern abend nur wenige Meter von der Stelle, an der er saß, zugetragen hatte Daß der verhaftete Cestnick nicht der Täter war, darüber gab es kaum einen Zweifel. Aber seine Verhaftung hatte sich nicht um. gehen lassen, denn es bestand die Gefahr. daß ein Cestnick in der Freizeit versuchen würde, den Fall noch mehr zu verwirren. Nach den Beobachtungen Lenks, der ein enorm fähiger und genauer Beobachter war, hatte Cestnick die Leiche aus dem Zelt auf den Rasen hinausgetragen. Er hatte den Reitstock gefunden, mit dem die Tat ausgeführt worden war, und hatte ihn bei sich versteckt. Da der Stock Orlando gehörte, konnte es nur die Absicht des Kutschers gewesen sein, seinen Herrn vor der Verhaftung zu bewahren. Cestnick nahm also an, daß Orlando der Täter War. Riedlers Kombinationen brachen ab. Die Tigerin Suleika sollte durch einen Reifen springen und gab dabei deutliche Zeichen heftigen Widerstrebens. Genau so, wie er selbst, als er bei seinen Schlüssen auf Orlando ge- kommen war! enn es nun doch Cestnick gewesen wäre? Aber aus welchen Gründen sollte der Kutscher Cestnick den Weinreisenden Thiele erschlagen haben? 8 Wo war das Motiv zur Tat? Es mußte doch eine Verbindung zwischen dem Täter und dem Opfer bestehen. 7 2 Es war Vorstellung gewesen. Alle Zuschauer waren auf ihren Plätzen, Thiele aber hielt sich im Rundgang auf. Mit wem hatte er sich dort treffen wollen? Riedler erhob sich. Mit gesenktem Kopf ging er neben dem roten Ring hin und her. Sehr zum Verdruß Kantlers, der solche Stö- rungen bei seiner Probe nicht liebte.„Behal- ten Sie bitte Platzl“ rief er laut aus dem Käfig.„Das Herumrennen macht meine Tiere nervös!“. 5 2 „Verzeihung!“ erwiderte der Kriminalrat, ohne gekränkt zu sein. Aber er verließ das Chapiteau und blieb im Eingang des Zeltes stehen... 8. Der Kassenwagen zeigte den Vorverkauf für die nächsten drei Tage an. Der Lärm dieser kleinen, in sich abgeschlossenen, in sich kreisenden Zirkuswelt drang auf Riedler ein. Er hörte die Instrumente der Musical- Clowns, Pferde wieherten laut, die ewig lau- fende Lichtmaschine donnerte wie ein ferne Zug, der über eine Brücke rollt. Ein Mann 72 um zehn Uhr t; minalrat scharf durch die Brillengläser musternd. 5 5 „Guten Tag, Herr Valenci!“ gab Riedler den Gruß zurück.„Keine Probe heute?“ Valenci neigte den Kopf zur Seite. Sein stilles, feines Gelehrtengesicht war voller Freundlichkeit,„Ich habe den Vorteil, nicht mehr probieren zu müssen“, meinte er leicht- hin, und mit einem deutlichen Unterton von Humor,„meine Entrées sitzen ein für allemal. Sie gehören zu den Kunstwerken, die unverändert „Gewiß, gewiß!“ fiel Riedler rasch ein und ging weiter, Das fehlte noch, daß der Clowyp ihn wieder ins Gespräch über Raffael ver- wickelte. So konnte er das ironische Lächeln nicht bemerken, mit dem Valenci ihm nach- Sah. Es hätte ihn bestimmt stutzig gemacht und an der Seite deß Clowns festgehalten. Riedler ging auf den Kassen wagen zu und öftnete nach einem kurzen Klopfen die Tür, Fräulein Stemmler drehte unwillig den Kopf.„Ach— Herr Kriminalrat.“ Rasch warf sie einen Blick in den kleinen Spiegel, der neben dem Sitzplan des Zirkus hing.. „Ja, liebes Fräulein, ich muß noch einige Fragen an Sie richten.“ 0 „Ich schließe den Vorverkauf in acht Mi- nuten. Wenn Sie solange Platz nehmen wollen.“ ö 5 N Geduldig setzte sich Riedler und sah zu, wie Fräulein Stemmler einige Käufer abfer- tigte. Dann zog sie das Fenster herunter und schob den Vorhang darüber. h i „Ich möchte Sie bitten, morgen zu ein, Vernehmung zu kommen, Fräulein mmle Ich habe eine diesbezügliche V. ng Einfachheit halber gleich n ler überreichte ihr ein Mit zögernden Fin er Vom einheimischen Sport Fußball. IV Hilsbach— 07 Seckenheim 3:4 Das normalerweiſe als Aufſtiegsſpiel zur 2. Amateurliga angeſetzte Spiel in Hilsbach wurde durch den Verzicht des obengenann⸗ ten Vereins als Freundſchaftsſpiel in ei⸗ nem überaus harten Treffen, von Seiten des Gaſtgebers, durchgeführt. Bereits in der 15. Minute ging Hils⸗ bach durch ihren Mittelſtürmer in Führung, aber dann berannte Seckenheim mit der gan⸗ zen Mannſchaft das Gehäuſe des Gegners, um in der 12. Minute durch Erny mit einem ſchönen Strafſtoß den Ausgleich zu erzielen. 5 Der Druck der Seckenheimer hielt auch in der Folge weiter an und durch A. Erny kam das 2. Tor, dem poſtwendend Kalt⸗ ſchmitt das 3. Tor folgen ließ. 8 In der 2. Halbzeit konnte der Gaſtgeber durch ein 3. Tor den Anſchluß erreichen, aber nun wurde das Spiel dermaßen hart, daß man meinte es ginge ums Leben; in der 80. Minute verwandelte dann Würthwein einen Foulelfmeter zum verdienten Sieges⸗ treffer. Handball. TV 98 Seckenheim— 76 Laudenbach 5:6(3:4) Die mit nuen Kräften antretenden 98er konnten den erſten Kampf dieſer Runde nicht für ſich entſcheiden. Die insgeheim ge⸗ hegten Befürchtungen ſind allerdings nicht eingetreten, nach denen mit einer hohen Niederlage gerechnet worden iſt. Bei etwas mehr Einſatz wäre ſogar der Sieg im Be⸗ reich des Möglichen geweſen. Doch man hofft, demnächſt mit einer ſtärkeren Mannſchaft antreten zu können, indem man Gropp wieder in den Sturm bringt. Laudenbach iſt im Sturm aktiver und geht bei Beginn in Führung. Dieſen knap⸗ pen Vorſprung kann es immer halten, ob⸗ wohl die Einheimiſchen öfters Gelegenheit hatten, die Partie zu ihren Gunſten zu entſcheiden. Turnen: Erfolge der Aktiven und Jugend des TV 98. Bei dem traditionellen Landſportfeſt in Brühl waren die Seckenheimer Turner aber⸗ mals ſtark vertreten. Als erfreulichſte Tat⸗ ſache mag nun bei dieſem Abſchluß der Leichtathletik⸗Saiſon feſtgeſtellt werden, daß es um den Nachwuchs der Seckenheimer Sportler gut beſtellt iſt; bei der Jugend und den Schülern wurden Erfolge erzielt, deren Leiſtungen ſich würdig an die alte Tradition des TV 98 anſchließen. Bei den Staffeln ſicherten ſich die Ak⸗ tiven und die B⸗Schüler den erſten Sieg, während ſich die übrigen Altersklaſſen eben⸗ falls gut plazieren konnten. Die von der 4%100 m Staffel, in der Aufſtellung Gru⸗ ber, Anhäuſer, Feuerſtein, Bauer im ein⸗ zelnen erzielten Zeiten lagen ſämtliche bei 11,7 bis 11,8. Nachſtehend bringen wir die Siegerliſte: Adlboom Männer l. Sieg; Frauen 2. om Männer⸗Land: Bauer 1, 11,7; Gruber 2., 11,7(Handbreite zurück). 100 m Männer⸗offen: Anhäuſer 3., 11,8. Z⸗Kampf⸗Land: Bauer 1.; Feuerſtein 3. S. 3⸗Kampf⸗offen: Anhäuſer 2. Sieger. Kugelſtoßen: Feuerſtein 2., 11,50 m: Bauer 4., 10,95 m. i Hochſprung: Feuerſtein 2., 1,57 m. Hochſprung⸗Jugend: A. Gehr 3., b 118 25 B-Jugend(Weitſprung): Herb. Wetzel 0 822 Horſt Huber 5. Kugel: Herb. Wetzel 2. einem viel versprechenden ort und Spiel A⸗Schülerinnen(300 m⸗Lauf): Beierlein 4. 75 m⸗Lauf: Marga Orth 3. Ballwurf: Marga Orth 1. Hochſprung: Marga Orth 1. A⸗Schüler(75 m⸗Lauf): Ernſt Jakob 2. Hochſprung: Lohnert 2. Ballwurf: Hennes⸗ thal 3. B-⸗Schüler(75 m⸗Lauf): Wagner 2.; Weit⸗ ſprung: Heinz Link 2.; Wagner 3. Ballwurf: Heinz Link 1. Staffeln: B⸗Schüler: 1. Sieger. A⸗ Schü⸗ ler 2. B-Jugend: 1.(in ihrem Lauf wegen nicht rechtzeitigem Antreten disqualifiziert). Handballaufsteiger hielten sich gut Uperraschend kommt das gute Abschneiden der nordbadischen Handballneulinge TSV Bretten und VIR Mannheim. Die Mannheimer Rasenspieler un- terlagen zwar auf dem Platz des TSV Rintheim mit 12:15 Toren, führten aber bis zur 50. Minute. Mit 9 7Sieg in Waldhof führte sich der TsV Bretten wieder in die Hand- ballverbandsliga ein. zu einem unerwarteten 10:7 Auswärtssieg kam der VriB Mühlburg bei St. Leon. Leutershausen fertigte Weinheim mit 12:10 ab und Oftersheim behielt gegen Birkenau mit 10:9 Toren die Oberhand. Die Neulinge enttäuschten Saisonbeginn in der 1. Amateurliga Die ersten Punkte in der nordba gischen Ama- teurliga sind vergeben. Geheimfavorit Daxlanden unterstrich seine Stärke durch einen sicheren 4:1 Sleg gegen den FV Hockenheim, dem er bekannt- lich im letzten Jahr noch mit 0:4 Toren unterlegen War. Die beiden Neulinge Rüppurr und Kirrlach mußten sich der Routine von Leimen bezw. Fried- richsfeld beugen, wobei Kirrlach vor heimischer Umgebung den Friedrichsfelder Germanen mit 1:2 unterlag, während Rüppurr in Leimen mit 325 Toren die ersten Punkte einbüste. Schwetzingens 4:2-Erfolg auf dem Platze des VfR Pforzheim ent- spricht nicht gerade den Erwartungen, er unter- streicht jedoch die Gefährlichkeit der Spargel- städter. Den dritten Auswärtserfolg des ersten Spieltages holte sich die TSG Rohrbach, die in Birkenfeld zu einem 1:2-Sieg kam. Die Ergebnisse: FV Daxlanden— FV Hockenheim 4:1, VfR Pforzheim— S Schwetzingen 2:4, Fe Birkenfeld— TSG Rohrbach 1:2, RSG Leimen— F Rüppurr 5:3, Fœ Kirrlach— Germania Fried- richsfeld 1:2. FUSSBALL IN ZAHLEN 1. Liga Süd: VfL. Neckarau— VfB Stuttgart 0:3, FSV Frankfurt— SV Waldhof 2:1, Schwa- ben Augsburg— 1. FC Nürnberg 1:3, Spygg Fürth— Viktoria Aschaffenburg 0:0, Bayerr München— FC Schweinfurt 05 3:1, Stuttgarter Kickers— VfB Mühlburg 3:2, VfR Mannheim — Eintracht Frankfurt 2:4, Kickers Offenbach 1680 München 2:2. 6 1. Liga Südwest: Eintracht Bad Kreuznach— 1. FC Kaiserslautern 1:1, VeR Kaiserslautern— Tura Ludwigshafen 1:1, Mainz 05— FK Pirma- sens 5:13, Phönix Ludwigshafen— Wormatis Worms 1:2, FV Engers— VfR. Frankenthal 4:0. Eintracht Trier— Tus Neuendorf 1:1, VfL Neu- stadt— SV Weisenau 511.. 8 5 2. Liga Südw.: Andern. Neuenahr 2:1, Herdf.- Neuwied 4:2, VfR Kirn— Landau 4:0, 1. FC Idar — Sœ Zweibrück 0:2, Lützel— Konz 2:2. SG Pirmasens— Bing 3, Speyer— Hochfeld 4.1. Oberliga West: Fortuna Düsseldorf— Preußen Münster 1:2, SpVgg. Erkenschwick— Fe Schalke 04 2:5, Borussia Dortmund— Rotweiß Essen 2:2, Hamborn 07— I. FS Köln 0:0, Sry Forst- Emscher— Rheydter SV 2:1, Schwarzweig Es- sen— Alemannia Aachen 3:2, SF Katernberg Bayer Leverkusen 3:5, Preußen Dellbrück— Meidericher SV 11, Oberliga Nord: FC St. Pauli— Hannover 96 2:1, Bremer SY— Eintracht Osnabrück 4:1, Vik- toria Hamburg— Bremerhaven 93 2:2, Concordia Hamburg— Eintracht Braunschweig 3:1, Göttin- gen 05— Eimsbüttel 4:2, Holstein Kiel— Ar- minia Hannover 1:3, VIL Osnabrück— Lüne- burger SK 4.0. 5 Wiener Turnier: Wacker Wien— Hamburger SV 2:4, Rapid Wien— Werder Bremen 4:7, Wacker Wien— Werder Bremen 1:10, Rapid Wien— HSV 6.5. Freundschaftsspiele: Biebrich 02— KFV 13. Toto West-Süd: 2, 1, 2, 1, 2, 0,—, 2, 0, 2, 0, 0, 1. Uberraschungen zum Saison-Beginn VIL Neckarau— VfB Stuttgart 0:3 An der Altripper Fähre in Neckarau wurden 10 000 erwartungsfrohe Zuschauer davon über- zeugt, daß sich der VfB Stuttgart für dieses Jahr große Dinge vorgenommen hat. In bestechendem Stil, der selbst das kritische Mannheimer Pu- blikum restlos überzeugte, siegten die Stuttgarter nach Belieben mit 3:0(2:0), wobei Blessing, Krie- ger und Baitinger die Treffer buchten. Obwohl Barufka nicht mit von der Partie war, lief das Vereins-Kalender Möbſiertes Zimmer im Wald. burnerbund„Jahn“. Unser Vereinsabturnen findet am Sonntag, 9. September auf dem Waldsportplatz statt. Uebungen sind im„Kaiserhof“ angeschlagen. Uebungs- e e für Schüler: Dienstags, 18 Uhr Volksturnen * Freitags, 18 Ubr Geräte im„Kaiserhof“. Schülerinnen: Donnerstags, 18 Uhr Volksturnen. Montags 18 Uhr Geräte. Meldungen zu dem Turnfest in Heddesheim am Sonntag, 2. September nimmt der Vorstand entgegen. auf der Hochstätt zu vermieten. Fernsprecher 47280. Amerikaner sucht für Braut und 2 jähr. Kind geräumiges gutmöbliertes Zimmer oder Zimmer mit Nebenraum in Seckenheim. Preisangebote unter Nr. 100 an 85 Glückuninsch· Nurten 8 Verlobungs- und Vermãhlungs. Harten 8 den Verlag ds. Bl. Austral. 85 ferligt an: Nechœrhot᷑e · Druckerei ſusnlbeme Niro pe. III 6 8 did DDE N rogerien Type 408, eingetroffen. a 1- Ass gabe solange Vorrat reicht 4 PFE* Kauch sackweise) Alex. Schmich Blei, Landesprodukte f schaftsmeister 1951, Hörmann(München), 8 im Endspurt vor Schwarzer- Hannover trickreiche und schnelle VfB-Sspiel wie am Schnürchen. Die Gastgeber mußten sich vor- wiegend auf Abwehr beschränken. Als bester Spieler bei den Gästen wird Baitinger heraus- Sestellt, der als Mittelstürmer glänzend ein- schlägt. FSV Frankfurt— SV Waldhof 2:1 Die Waldhöfer zeigten keinerlei Respekt vor den Gastgebern und Mitte der zweiten Halbzeit flel durch wuchtiges Angriffsspiel von Lipponer das Führungstor zu Gunsten von Waldhof. Als in der zweiten Halbzeit die Gäste den Fehler machten, den Durchreißer Lipponer nach rück- warts zu zitieren, um den knappen Vorsprung zu halten, da hatten sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Diese Taktik wurde von den Bornheimern erfolgreich durchkreuzt und durch zwei Tore von Gonschorek blieben die beiden Punkte schließlich doch in Frankfurt. Stuttgarter Kickers— VfB Mühlburg 3:2 Der Start des Liga-Neulings Stuttgarter Kik- kers gegen den VfB Mühlburg verlief sehr ver- heigungsvoll. Durch den verdienten 3:2(1:0)-Sieg vor 15 000 Zuschauern in Degerloch haben die FEickers zweifellos ein moralisches Plus erhalten. Auffällig die unsichere Abwehr der Mühlburger, auf die die Niederlage zurückzuführen ist und die Hilflosigkeit des Sturms, in dem Buhtz nur durch seine roten Fußballstiefel aufffel und die Hamburger Importe Adamkiewiez überhaupt nicht in Erscheinung treten konnte. Pflum und Jackstell(2) für den Sieger, Kunkel und Buhtz für Mühlburg erzielten die Treffer. Spygg. Fürth— Viktoria Aschaffenburg 0:0 Sehr nachdrücklich machte der Liga-Neuling Viktoria Aschaffenburg darauf aufmerksam, daß er keineswegs unterschätzt werden darf. Als Erster mußte dies Fürth verspüren, das vor 7000 Zuschauern am Ronhof mit einem mageren 0:0 noch recht zufrieden sein mußte. Die Unter- kranken hatten das Pech, daß ihr Mittelstürmer Liedtke kurz vor der Pause einen Foulelfmeter verschog. Die Kleeblättler, ohne Schade und Appis, waren zwar im Sturm geschwächt, aber mit einem so müden Spiel sind keine Lorbeeren zu ernten. Die Aschaffenburger hingegen kämpf ten um jeden Meter Boden. Schwaben Augsburg— 1. FC Nürnberg 1:3 Das Problem, wie der verletzte Stopper Bau- mann zu ersetzen sei, löste der„Club“ dadurch glänzend, daß er den Allroundkämpfer Morlock auf diesen Posten stellte. Vorne nahm Brenzke die Stelle des rechten Verbinders ein und der neue Mann Glomb als Mittelstürmer rechtfer- tigte seine Berufung durch zwei Tore. Anfangs Datten zwar die Schwaben etwas mehr vom piel, aber Winterstein nützte eine Torgelegen- heit für den Club prompt aus. Beim 0:2-Rück- stand mitte der zweiten Hälfte erzwang Stritt- matter das Gegentor der Augsburger. 17 000 Zu- schauer nahmen das gute Spiel beifällig auf. Kickers Offenbach— 1860 München 2:2 Am Bieberer Berg mußte die stabile Abwehr der Offenbacher alle Kraft einsetzen, um der stürmischen Angriffe Herr zu werden. Die Münchner wurden durch das überraschende Füh- rungstor von Preisendörfer(3. Minute) aufge- reizt. Aber erst nach der Pause fielen durch See- mann und Hornauer die längst verdienten Tref- fer für die Gäste, die sich aber damit ziemlich verausgabten. Gegen Spielende dominierten die Kickers, aber es reichte nur in der 82. Minute durch Preisendörfer zum 2:2- Gleichstand. VfR Mannheim— Eintracht Frankfurt 2:4 Diesmal gab es gleich als Auftakt eine Panne hinter den Brauereien. Die Frankfurter Ein- tracht kam, traf auf einen müden Gegner und siegte durch ein flottes Spiel verdient mit 4:2. 10 000 Zuschauer wurden von der einheimischen Mannschaft stark enttäuscht. Rechtsaußen Rei- chert(2), Mittelstürmer Jähnisch und der Halb- rechte Schieth schossen die Tore für Frankfurt, Löttke(bei 0:1) und de la Vigne(bei 1:4) buch- ten die Mannheimer Gegentreffer. Bayern München— FC Schweinfurt 3:1 In einem sehr mäßigen Spiel vor 10 000 Zu- schauern feierten die Bayern einen sicheren 3:1 Sieg gegen den Fe Schweinfurt, wobei Schwei- zer(2) und Scholz für Bayern die Treffer er- zielten. Beim 1:0-Stand konnte Geier II für Schweinfurt nochmals gleichziehen, aber im Ver- laufe hatten die Münchner mehr vom Spiel. Bei den Unterfranken hatte Torwart Käser einen schlechten Tag. Der erste Platzverweis der neuen Spielzeit traf den Schweinfurter Vertei- diger Morgenrot. Spannung und unerwartete Siege Alle ehemaligen Oberligavertreter verloren In der 2. Liga Süd reihte sich zum Saison- beginn Uberraschung an Uperraschung. Alle vier Vereine, die aus der Oberliga abgestiegen sind, mußten erkennen, daß in der 2. Liga eine nicht minder herbe Luft weht, und verloren auch prompt ihre Spiele. Der BC Augsburg ging beim ASV Durlach mit 5:3 ein, Singen 04 unterlag auf eigenem Platz dem Neuling ASV Feuden- heim mit 0:1, mit demselben Ergebnis wurde von Bayern Hof der SSV Reutlingen geschlagen nach Hause geschickt und Darmstadt unterlag auf eigenem Platz dem ASV Cham. Der zweite Neuling VfR Aalen, der ebenfalls wie Feuden- heim auswärts antreten mußte, verlor im Re- gensburger Strudel Spiel und Punkte. Ganz her- vorragend scheinen in diesem Jahr die Ulmer „Spatzen“ in Schuß zu sein, deren Mittelstürmer Elzner Sonntag für Sonntag den Hat- trick voll- bringt. Dieses Mal mußte der 1. FC Pforzheim dran glauben, In Straubing und Wiesbaden gab es gegen Wacker München und Freiburg Platz- erfolge, während Hessen Kassel bei den starken Bambergern zu einem nicht erwarteten Punkt- gewinn kam. Es spielten: TSV Straubing— Wacker Mün- chen 4:2, Jahn Regensburg— VfR Aalen 3:1, Darmstadt 98— ASV Cham 2:3, ASV Durlach gegen BC Augsburg 5:3, 1. FC Bamberg— Hes- sen Kassel 1:3, SV Wiesbaden FC Freiburg 2:0, Singen 04— ASV Feudenbeim 0.1, Bayern Hof gegen SSV Reutlingen 1:0, UIm 46— FC Pforz- heim 4:1. Hogrefe lief Rekord in Athen Bei den ersten pan-athenischen Spielen, die im Athener Mamor- Stadion ausgetragen Wur- den, kamen die deutschen Läufer Cleve und Ho- grefe zu beachtlichen Erfolgen. Cleve(Krefeld) gewann den 800-m-Lauf unangefochten in 1:54, 7 Minuten, während der deutsche Marathon-Mei- ster Hogrefe(Hannover) auf der klassischen Rekord aufstellte. Marathonstrecke in 248,40 Stunden einen neuen kahrer Wurde unter 33 Teilnehmern aller IRA auf der Schwab Wwarz wald mit Start un Der 0 2 November folgt in Rheinhausen das Rückspiel Jockey Drechsler holte 11 000 DM Preise Sieben Rennen in Iffezheim— Deutsche Pferde setzten sich durch Bei ausgezeichneten Wetter- und Bahnver- hältnissen wurde nach zehnjähriger Unterbre. chung erstmals wieder die„Internationale Woche! von Baden gestartet, deren Höhepunkte drei Renntage auf der traditionsreichen Iffez- heimer Rennbahn bilden. Das Meeting verzeich net mit über 60 Pferden bekannter Ställe eine sowohl qualitativ als auch quantitativ hervor- ragende Besetzung. Im Schwarz waldrennen für Zweijährige über 1200 m siegte erwartungsgemäß das Gestüt Wald- fried mit„Griseldis“ Reiter G. Streit) sicher vor dem auf dem zweiten Platz einlaufenden Ilmyeg“ aus dem Stall Staufenberg unter 0. Schmidt. Die Zeit des Siegers: 1:16 Minuten, im Eberstein-Ausgleich für Dreijährige und älteres über 1600 m Waren 14 Pferde gesaàttelt worden Nach schwierigem Start gewann Düsselgolds „Pfalzgold“ unter F. Drechsler mit einer Länge vor Frau Scheinerts„Siegrid“ unter H. Bolloẽ-W und P. Peters„Wachtelkönig“ mit K. Stieb im Sattel. Zeit des Siegers: 1:42 Minuten. 1 Um 5000 und 20 000 D NM Im Fürst-Hatzfeldt-Erinnerungs-Rennen über 2100 m für dreijährige und ältere Pferde mit 5000 DM- Preisen siegte nach einem dramatischen Kampf zwischen„Unhold“ und„Burgeff“ Rött⸗ gens„Inhold“ unter F. Drechsler eine Länge vor Erlenhofs„Burgeff“ unter K. Stieb. Zeit des Siegers: 2:12,38 Minuten. 9 Im internationalen Championship von Baden- Baden(Zuchtrennen) mit 20 000-DM-Preisen, einem Trabrennen, das seit 1889 zum ersten Male wvrieder in Iffezheim gelaufen wurde, siegte Gu- tenbergs„Permit“ Fahrer und Trainer W. eit mann) in 2:47 Minuten vor Buhrmeisters„Hein- rich“. Altes Badener Jagdrennen Im wichtigsten Rennen des erst Tages, in Alten Bade: Jagdrennen für v rige und ältere Pferde, das über 4500 m ging und mit 8000 DM dotiert War, siegte Dr. H. Bösches„Altmei- sker“ unter A. Deschner mit 5 Längen Vorsprung. Zweiter wurde„Meerwind“ aus dem Schweizer Stall Utli unter H. Kysela. Die Zeit des Siegers War 5:46 Min. 0 Dritter Erfolg Dreechslers Bei der Badener Meile über 1600 m und mit 600%0 ᷣ DM Preisen für dreijährige und ältere Pferde konnte F. Drechsler erneut einen Erfolg herausreiten. Er siegte auf„Wacholdis“ vom Ge- stüt Röttgen mit 2 Längen Vorsprung vor „Nachtwind“ aus dem Gestüt Zoppenbroich un- ter H. Berndt. Die Zeit des Siegers: 1.40 Min Zum siebten und letzten Rennen waren noch einrzal 14 Pferde am Start. Der„Preis vom Alten Schloß“ für dreijährige und ältere Pferde War mit 3000 DM dotiert. Fast die ganze Strecke Wurde vom Feld geschlossen zurückgelegt. Erst“ auf der Zielgeraden kam es zu einem erbitterte Kampf, den schließlich„Volksmund“ aus den Gestüt Zoppenbroich unter H. Berndt in 2:36 Minuten knapp für sich entschied. 5 Erfolgreichster Jockey des Tages War F. Drechis- ler, der allein drei Siege erritt. Der nächste Renntag ist Freitag, 24. 8., das Hauptrennen, der„Große Preis von Baden“, der mit 40 000 BN dotiert ist, wird am kommenden Sonntag, dem letzten Renntag, gelaufen. 8 Zwei erfolgreiche Titelverteidiger Vor 5000 Zuschauern verteidigten in München eie deutschen Meister Scholz(Berlin) im Welter und Langer(Berlin) im Bantam ihre Titel er- folgreich. Scholz hatte gegen Ex-Meister Schnei- der(Celle) nur in den ersten Runden des 12U2— Rundenkampfes Schwierigkeiten. Dann kam der Litelverteidiger immer besser auf und gewann Runde um Runde, Scholz siegte knapp aber ver- 4 0 nt. Im Bantam errang Meister Langer gegen den Herausforderer, Ex-Meister Schömig aus Schweinfurt, einen klaren Punktsieg. Während der zweit Runden konnte Schömig nie die rich- tige Einstellung finden. Langer erkämpfte sich durch gutes Konterboxen einen klaren Sieg. In mem Rahmenkampf lieferten sich der deutsche MBr-Meister im Mittelgewicht, Streetz(Erlangen, und der Franzose Invernizzi eine blutige Schlacht, (lie der Deutsche nach 8 Runden klar zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Neuhaus schlug Wilde k. o. Im Hauptkampf der internationalen Berufs- boxer-Veranstaltung in Hannover besiegte der Dortmunder Schwergewichtler Heinz Neuhaus ö den belgischen Landesmeister Piet Wilde durck 8.0. in der 23. Runde. Wilde wurde in dieser Runde von einem linken Haken des Dortmun- ders an der Halsschlagader getroffen, se daß Ringrichter Man Schmeling den Belgier aus- zählen mußte. In den Rahmenkämpfen wurde Strelecki Oort⸗ mund) gegen den Amerikaner Don Ellis knapper Hunktsieger, Jimmy King(USA) schlug Kemena Dortmund) sicher nach Punkten und Charly Angelee(USA) den Hamburger Schirrmann ebenfalls nach Punkten. f 3 Großes Länderspielprogramm Bundestag des DHB in Karlsruhe Auf dem Bundestag des Deutschen Handball bundes, der in Karlsruhe stattfand, stellte des Vorsitzende des DHB, Daume OMortmund), fest dag der Handballbund finanziell gefestigt se Im Spielverkehr mit ausländischen Gegnern h ten die deutschen Handballer nie Anlaß zur K tik gegeben. Willi Daume, der bisherige erst Vorsitzende des DHB, wurde einstimmig wie dergewählt. 5 Der Auslandsreferent des PHB, Wilhelm Bu bert, gab u. a. die Länderspieltermine im Feld und FHallenhandball bekannt. Nach dem am nächsten Sontag in Duisburg stattfindenden Länderspiel gegen Schweden steht die deutsche Nationalmannschaft am 23. September in Zara. dem Schweizer Nationalteam gegenüber. Am 21. gegen die Saar. Das erste Hallenhandball-Län- derspiel der Wintersaison findet am 9. Dezember in Dortmund gegen Schweden statt. Dänemar ist ebenfalls in Dortmund am 21. Januar 1952 der nächste Spielpartner, Ende Februar ode Anfang März steigt ein Spiel gegen die Schweiz Vom 9. bis 15. Juni beteiligt sich Deutschland an den in der Schweiz stattfindenden Spieler um die Weltmeisterschaft. Für die zweite Hälft des Monats September 1952 sind Länderspiele gegen Frankreich und Osterreich vorgesehen, Während die Termine für Spiele gegen Belgien, Holland und Jugoslawien noch nicht feststehen.