* 1 0 Nr. 144 Neckar-Bote (2. Blatt) Samstag, 8. September 1951 Warenlisten für Aufwandsteuer festgelegt Anderung der Spesenverordnung— Beschlüsse des Bundeskabinetts BOonn(UP). Unter Vorsitz von Vizekanzler Blücher hat das Bundeskabinett beschlossen, den Gesetzentwurf über die Erhebung einer Aufwandsteuer an den Bundesrat weiterzu- leiten. Ferner haben sich die Minister über die Liste der Waren geeinigt, die in die Auf- wandsteuer einbezogen werden sollen. Sie Soll aber vor ihrer Veröffentlichung noch mit den Koalitionsparteien besprochen werden. Der Entwurf für eine Spesen verordnung Wurde entsprechend den Wünschen des Bun- desrates geändert. Nunmehr können für die Bewirtung von inländischen Geschäftsfreun- den je 10 DM pro Tag, für die Bewirtung von ausländischen Geschäftsfreunden aber 30. pro Tag und Kopf von der Steuer abgesetzt wer- den. Auch für die an der Bewirtung teilneh- menden Angehörigen des Betriebes und für den Steuer pflichtigen selbst sind 10 PM steuer- frei. Bei der Bewirtung von Ausländern ist der Betrag von je 30 DM auch für drei deutsche Teilnehmer absetzbar. Die Verord- nung soll nun in dieser Form dem Bundes- rat zugeleitet werden. Nach den Angaben eines Regierungsspre- chers hat sich das Kabinett außerdem mit der Allgemeinen innerpolitischen Situation und der Preisentwicklung beschäftigt. Auch die Lage in der Ernährungswirtschaft, die Finanz- und Kassenlage und die im Zusammenhang mit der sowjetischen Straßensteuer entstan- dene Lage wurden erörtert. Der Bundes- arbeitsminister berichtete über den Stand des Streiks der hessischen Metallarbeiter. Verab- schiedet wurde vom Bundeskabinett eine Verordnung zum Zolltarif-Gesetz, mit der die Bemessungsgrundlage für den neueingeführ- ten Wertzoll geregelt werden soll. 17,38 Mill. kfür Notstands arbeiten Der Bewilligungsausschuß für das Sofort- programm zur Arbeitsbeschaffung hat 17,38 Millionen DM. für die Forderung von Not- standsmaßnahmen bereitgestellt. Dieser Be- trag entspricht einem Arbeitsvorrat von rund einer Million Tagewerken und sichert anna- hernd 8000 Notstandsarbeitern eine Beschäf- tigung für die Dauer eines halben Jahres. Bei den geförderten Vorhaben handelt es sich Vorwiegend um Meliorations-, Landgewin- nungs- und Küstenschutzanlagen sowie die Aufschließung von Industriegelände. Im Rah- men der vorgelegten Anträge erhielten Rhein- Iand-Pfalz 502 925 DM und Württemberg-Ba- den 1 050 000 DM. BOnn am 12. September Anläßlich des Nationalen Gedenktages des deutschen Volkes am 12. September findet im Bonner Bundeshaus eine Feier statt, bei der Bundeskanzler Dr. Adenauer sprechen wird. Die eigentliche Festrede hält Professor E. Spranger aus Tübingen. Geladen sind die Mitglieder des Bundestages und des Bundes- rates, die Hochkommissare und das Diplo- matische Korps sowie die Vertreter der Kirche, der Jugendorganisationen, der Ver- triebenen verbände und Kriegsopferorganisa- tionen. 5 „Erste Legion!“ contra CDU Maßgebliche Vertreter der„Ersten Legion“ unterstrichen in einer öffentlichen Erklärung, daß sich ihre Organisation in Wort und Tat stets zur Demokratie bekannt habe. Die Emp- fehlung des CDU-Parteivorstandes an die Mitglieder, aus der„Ersten Legion“ auszutre- ten, sei nur ein Vorstoß des linken Flügels dieser Partei gegen eine ihm unbequeme aktiv demokratische Bewegung der Eriegsgenera- tion, Das„Verdammungsurteil“ der CDU be- ruhe vermutlich nicht auf demokratischen Grundsätzen, sondern auf dem Widerwillen * einer verknöcherten Parteidemokratie gegen den„politischen Einsatzwillen“ der Kriegs- generation. Die Vertreter der„Ersten Legion“ Weisen darauf hin, daß Bundesinnenminister Dr. Lehr(CDU) erst kürzlich die demokrati- 8 Einstellung der Organisation anerkannt habe. Erhard: Keine Lohn-Preis-Spirale Optimistisches Urteil über die Wirtschaftslage München(UP).„Die bange Sorge, daß die Ingangsetzung der bekannten Lohn- Preis-Spirale das Fundament unserer Wirt- schaft und Währung ernsthaft erschüttern Könnte, darf heute in der großen Linie wohl Als gebannt gelten“, erklärte Bundeswirt- schaftsminister Erhard, als er über den Bayerischen Rundfunk zu der augenblick lichen Wirtschaftslage Stellung nahm. Trotz aller Anfeindungen habe sich die deutsche Wirtschaftspolitische Grundhaltung während des abgelaufenen, turbulenten Korea-Jahres bewährt. Mit Ausnahme der Schweiz hätten bis Mitte 1951 alle anderen europäischen Län- der gröbere Verteuerungen hinnehmen müs- sen als Deutschland. Umgekehrt liege gegen- Wärtig der deutsche Lohnindex um 12 Pro- zent über dem Lebenshaltungsindex, wäh- rend sich im übrigen Europa Lohn- und Preis- erhöhungen etwa die Waage hielten. Damit sollte jedoch nichts Schlüssiges über den ab- soluten Stand der materiellen Lebensbedin- Zungen ausgesagt werden, der noch für viele Schichten als unbefriedigend anzusehen sei. Auf die Kritik der Alliierten eingehend, das Kohleproblem wäre für Deutschland durchaus lösbar, wenn die Kohle nur richtig verteilt würde, erwiderte Erhard, daß gerade die Kohle der Grundstoff sei, der in vollkom- menem Maße zentral verwaltet und verteilt Werde. Dies beweise, daß es sich hier um einen „echten, nicht durch Verteilungs-Equilibristik zu heilenden Mangel handelt, und die deut- schen Wünsche um eine gerechte europàische Lösung nur zu berechtigt sind.“ „Trotz mancher Bedenken und Zweifel an der Richtigkeit von Maßnahmen und Ent- scheidungen der Besatzungsmächte“ aner- Kannte Erhard die der Bundesrepublik zu- tei! gewordene Unterstützung durch andere Länder und insbesondere die USA, ohne die das deutsche Volk trotz seines Fleißes und Seines ehrlichen Willens seine Lebensgrund- lagen aus eigener Kraft nicht hätte zurück- gewinnen können. Wenn Deutschland einen jährlichen Export von rund 15 Milliarden DM erreichte und damit allein im letzten Jahr seine Ausfuhr verdoppeln konnte und jetzt außerdem eine aktive Handelsbilanz be- sitze, dann hätte dazu neben den eigenen Leistungen auch die Geneigtheit der ganzen Welt beigetragen, Deutschland wieder als gleichberechtigten Partner vorbehaltlos an- zuerkennen. Wirtſchafliches Auftragsrückgänge in vielen Industriezweigen Nach dem Lagebericht des Bundes wirtschafts- ministeriums für Juli hat sich die Gesamtindex- ziffer des Auftragseingangs bei den von der Statistik erfaßten Industriezweigen gegenüber Juni um 3,1% auf 156 Punkte Verringert. Inden basis ist das Jahr 1949. Im vorigen Jahr trat von Juni auf Juli eine Steigerung um 22% ein. Cha- rakteristisch für die Auftragseingangsentwick- lung ini Juli War, daß das Schwergewicht der rückläufigen Tendenzen, wieder bei den Ver- brauchsgüterindustrien— 12,7%) lag. Der Be- stellunsseingang bei den Grundstoffzweigen (6,6%) sowie den Investitionsgüterindustrien (6,5%) fel ebenfalls stärker ab als im Vormonat. Neben den saisonüblichen Tendenzen ist der Rückgang vor allem eingetreten, weil die Be- triebe auf Grund der Kohlen- und Material- knappheit nicht alle an sie herangetragenen Aufträge buchen konnten. Bilanz der Saarkohle Die Saarbergarbeiter förderten im August 1,325 Millionen(Juli 1,350 Millionen) Tonnen Kohle. Die Gruben verbrauchten davon selbst 292 000 Tonnen. Verkauft wurden 1,020 Millionen Tonnen, davon im Saarland 350 000 Tonnen, nach Frankreich 337 000, nach Westdeutschland 258 000, ins Ausland 75 000 Tonnen. Die Zahl der im Bergbau Beschäftigten ist im Berichtsmonat von 58 852 auf 59 150 gestiegen. Zucker soll teurer werden I. Oktober 1,40 DM für 1 kg Die Bundesregierung hat dem Bundesrat eine Verordnung über die Gestaltung des Zucker- Preises zugeleitet. Darin ist eine Erhöhung des Abgabepreises für Zucker um 26 Pfennig je kg vom 1. Oktober an vorgesehen. Die Erhöhung des Preises für Zuckerrüben von fünf auf sechs D-Mark je 100 kg im Mai 1951 und die gestiege- nen Produktionskosten der Zuckerfabriken kön- nen nach Ansicht der Bundesregierung künftig nicht mehr aufgefangen werden, heißt es in der Begründung der Bundesregierung zu der Ver- ordnung. Der Verordnungsentwurf sieht eine Erhöhung des Fabrikabgabepreises für die Zuckergrund- sorte von 97,50 DM auf 120,40 DM je 100 kg und eine entsprechende Erhöhung des Verbraucher- Preises von 1,14 DM auf 1,40 DM je kg vor. Mit der Einführung der neuen Preise soll der In- landzuckerpreis zugleich auf die gegenwärtigen Weltmarktpreise abgestimmt werden. Damit ent- Falle die bisher notwendige Zahlung hoher Sub- ventionen für den eingeführten Auslandszucker bis auf geringe Spitzenbeträge. 33 000 Arbeitslose weniger Im August ist die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik erneut zurückgegangen, und zwar um rund 33 000 auf 1 259 000 zum Monats- ende. Wie das Bundesarbeitsministerium in Bonn mitteilte, sind die einer Beschäftigungszunahme entgegenstehenden Momente, wie Kohlen-, Roh- stoff- und Kapitalverknappung stärker scheinung getreten. Hinzu kommt, daß die jah- reszeitlich bedingte Belebung nunmehr ihr Ende gefunden hat. Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen hatten die stärkste Abnahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Es folgen Rhein- land-Pfalz, Hessen und Nordrhein- Westfalen. Während sich in Bremen der Stand der Arbeits- losenziffern nur geringfügig gegenüber dem Vor- monat veränderte, meldeten Hamburg, Würt- temberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohen- zollern eine leichte Zunahme. 1,7 Milliarden für Kriegsbeschädigte Zur Durchführung des Bundesversorgungs- gesetzes sind in der Zeit vom I. Oktober 1950 bis 30. Juni 1951 insgesamt 1,7 Millionen DM an Bundesmitteln ausgegeben worden. Von diesem Betrage haben die Länder 1,5 Millionen bekom- men; der Rest ist direkt an die Generalpostkasse zur Auszahlung an Empfänger von Kriegsbe- schädigtenrenten übermittelt worden. Gute Abschlüsse in Offenbach Die„5. Offenbacher Lederwaren- Fachmesse“ dat nach Mitteilung der Messeleitung über Er- Varten gute Abschlüsse mit sich gebracht. Der Wert der erteilten Aufträge werde auf etwa 27 Millionen DM geschätzt. Die Messe, die ihre Pforten am Donnerstag schloß, wurde von rund 28 000 Interessenten besucht, darunter einer grö- geren Anzahl ausländischer Gäste. Nach An- gaben der Messeleitung entfielen etwa 25 Pro- tent des Messe- Geschäftes auf Exportauftrage. Was der Berliner Autesalon zeigt Luxus- Volkswagen für den Negus Der von Bundespräsident Heuss eröffnete „Internationale Autosalon Berlin 1951“ vereinigt in den Ausstellungshallen um den Berliner Funkturm 280 Firmen der europäischen und amerikanischen Automobilindustriè. Im wesent- lichen werden keine neuen Konstruktionen ge- zeigt. Jedoch warten einige Werke mit einer Reihe technischer Verbesserungen auf. Rauptaneichunsspundte der deutschen Stände sind der„Mercedes 300“, die Kleinwagen von Lloyd, Gutbrod und Champion, der dreirädrige Goliath-Rekordwagen, der Anfang August in Frankreich 19 neue Weltrekorde fuhr und der von den Volkswagenwerken für den abessini- schen Kaiser gebaute elfenbeinfarbige Luxus- Volkswagen mit vergoldeten Metallteilen. Die amerikanischen Firmen ziehen durch die bestechende Eleganz ihrer Automobile die Augen Besucher auf sich, während schnittige twagen die Hauptattraktion der englischen de bilden. Frankreich ist durch Dyna-Pan- d und Simeœa vertreten. Die repräsentativen Romeo- Sportwagen und der erstmalig in schland gezeigte Lancia„Aurelia“ stehen im 4 alienischen Schau. Aus Oster- teyr-Daimler-Puch AG. ihre be- ten Motorräder nach Berlin geschickt. Die echoslowakei zeigt als einziges Land hinter 1„Eisernen Vorhang“ mit den beiden Vier- Zy indern Skoda 1102 und Tatraplan Ausschnitte Zus ihrer Atomobnproduktion. in Er- Neue„Bundesschätzchen“ im November Das Bundesfinanz ministerium rechnet damit, daß die erste Auflage der„Baby-Bonds“— auch „Bundesschätzchen“ genannt— im Werte von 50 Millionen DM bis Mitte November ausver- kauft sein wird. Deshalb werde wahrscheinlich bereits gegen Ende November eine neue Tranche der Prämien- Schatzanweisungen aufgelegt wer- den. Der Verkauf der Baby- Bonds sei bisher befriedigend. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß vom Montag an wieder„Bundesschätzchen“ verkauf! werden können. Infolge der Verlosung der ersten Prämien am 1. September war eine Verkaufs- zperre verkündet worder Leipziger Messe abgeschlossen Die Leipziger Herbstmesse 1951 wurde nack sechstägiger Dauer geschlossen. Die Messeleitung gab bekannt, die diesjährige Ausstellung habe Jie höchsten Export-Umsätze aller Herbstmes- sen nach dem KEriege erzielt. Italien, Holland, die USA, Dänemark und Brasilien seien als Hauptinteressenten hervorgetreten. Die Ostzone habe westdeutschen Firmen der Nahrungs- und Senußmittelindustrie namhafte Aufträge erteilt. Handel mit IG-Farben freigegeben Die Hochkommission hat der Bundesregierung bestätigt, daß der Handel mit IG-Aktien unter gewissen Voraussetzungen wieder gestattet wird, gibt das Bundeswirtschaftsministerium bekannt. Erforderlich sei, daß auf Grund von Vorschlägen des Bundes wirfschaftsministeriums ein Verfah- ren ausgearbeitet werde, das eine Störung des im Gange befindlichen Registrierungsverfahrens ausschließe; weiter müsse die Offentlichkeit über den ſmanziellen Status der IG- Farbenindustrie Unterrichtet werden. Zu diesem Zweck die DM- Eröffnungsbilanz der IG etwa am 18. 8 1951 zur Verfügung stehen. Hessischer Streik dehnt sich aus Nach dem Scheitern der Lohnverhandlunger in Hessen hat die IG. Metall die Ausweitung Streiks auf weitere hessische Gebiete verfügt. Zur Zeit befinden sich rund 80 000 Metallarbeiter im Ausstand. Mit dem baldigen Ausbruch des Streiks in weiteren hessischen Gebieten wird gerechnet. In Kassel legten rund 16 000 Arbeit- nehmer der Metallindustrie die Arbeit nieder. Auch die Arbeiter der Opel-Werke Rüsselsheim wurden zum Streik aufgerufen. Wahrscheinlich wird sich jedoch nur ein Teil der rund 20.000 Angestellten und Arbeiter am Ausstand betei- ligen. Der hessische Ministerpräsident Zinn hat er- neute Schlichtungsverhandlungen innerhalb der nächsten 24 Stunden vorgeschlagen. Er hatte für den Fall eines ergebnislosen Verlaufes der Ver- handlungen angeregt, daß sich die Soizalpartnen dem Schiedsspruch eines hessischen Landes- schlichters unterwerfen sollen. Gleichzeitig hat Zinn zu erkennen gegeben, daß die Regierung die Lohnforderungen der Gewerkschaft billige und von sich aus unmittelbar in den Streik der Metallarbeiter eingreifen werde, falls die So- zialpartner keine Einigung erzielen sollten. Der Arbeitgeberverband der hessischen Metallindu- strie vertritt dagegen die Auffassung, daß eine Staatliche Zwangsschlichtung des hessischen Me- tallarbeiterstreikes abzulehnen sei. Stattdessen ziehe er eine der Tarifordnung der Sozialpartnesg unter worfene freiwillige Schlichtung vor. Wirtschaft in Kürze Die„Deutsche Musikmesse“ in Düsseldorf hat ihre Tore geschlossen. Rund 35 000 Besucher aus dem In- und Ausland haben sie besichtigt. Der Wirtschaftliche Erfolg der Messe wird in Fach- kreisen als zufriedenstellend bezeichnet; wäh- rend sich die Abschlüsse bei den Musikverlagen in begrenztem Rahmen hielten, war das Geschäft in Musikinstrumenten gut. Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeit- geber verbände, die bisber ihren Sitz in Wies- baden hatte, ist nach Köln, Hansaring 42—46, übergesiedelt. Der Wirtschaftsvertreter der Bundesregierung in Kolumbien, Fritz Rothschuh, kündigte Ver- handlungen über ein Handelsabkommen zwi- schen beiden Staaten an. Die Volks wirtschaften Kolumbiens und Westdeutschlands ergänzten sich in idealer Weise. Westdeutschland sei in erster Linie an Zucker, Baumwolle, Erdöl, Kaf- fee, Reis und Tabak aus Kolumbien interessiert. Auf der Kieler Howaldtwerft ist der erste Frucht-Spezialdampfer der Bundesrepublik nach dem Kriege vom Stapel gelaufen. Mit 2300 BRT und einer Geschwindigkeit von 16,5 Knoten ge- hört der Neubau zu den schnellsten Fracht- schiffen der Welt. O f, e be,. A A, EN 7 Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (27. Fortsetzung) Heute ganz früh hatte man ihn aus seinem Wagen geholt. Ein Beamter hatte ihn vernom- men. Er habe doch im Rundgang gestanden, als die Schwestern Junghoff arbeiteten. Ob er denn nichts bemerkt habe? Die Vernehmung hatte im Salonwagen des Direktors stattgefunden, und der Direktor hatte ihn mit seinen strengen, dunklen Augen angesehen. Willi schluckte ein paarmal. Wie— hätte er vielleicht aussagen sollen, daß er die Schim- pansin immer festband und allein ließ, um sich im Vorhang zu verstecken und sich Jettas Salto anzusehen? Das väre das Ende gewesen! Lene krank und er selbst pflichtvergessen! Oh— der Herr Direktor hatte ihn auf der Stelle entlassen. So hatte er ausgesagt, daß er mit Lene im Rundgang gestanden habe und sonst niemand dagewesen sei. Ein Frösteln überlief den Zwerg, obwohl sein Kopf brannte. Sein ganzer kleiner Körper war von Unruhe erfüllt, als säße er in einem Ge- Strüpp von Brennesseln. Er äugte über die Brüstung der Loge. Die Artisten saßen auf den Stühlen des Par- ketts. Der Clown Valenei hatte neben der Kas- Siererin in der ersten Reihe Platz genommen. Nun klappten alle Sitze. An der Seite des Direktors Straßbeck betrat Orlando das Zelt. Die Stimme des Direktors füllte das weite Chapiteau.„Herr Orlando ist aus der Haft ent- lassen worden, seine völlige Unschuld hat sich herausgestellt.“ Fest legte er die Hand auf nick ist wieder bei uns. Die Polizei hat einge- ate daß keiner vom Zirkus einer solehen Tat . ist.“ Straßbeck warf den Kopf in den rlandos Schulter.„Auch der Kutscher Cest- Nacken, so daß die dunklen, halblangen Haare flogen.„Die Probe geht weiter.“ Er drehte sich um und ging hinaus. Es war geradezu ein feierlicher Akt— die Rehabilitierung der Kol- legen. Im nächsten Augenblick wirbelten schon wieder die bunten Bälle des Jongleurs Eriesen durch die Luft, stemmte der Kraftmensch seine gewakigen Hanteln. Frälflein Stemmler kam mit schnellen Schritten auf Orlando zu. Sie faßte beide Hände des Reiters und drückte sie in ihrer überschwenglichen Art.„Ich bin so glücklich, Orlando. Ich hatte wirklich Angst um Sie.“ „Schon gut, Fräulein Stemmler“, unterbrach er sie und sah zu, wie jetzt Cestnick den Rappen Odin zum Auftritt führte. Die Kassiererin ließ sich durch Orlandos Kargheit nicht einschüchtern.„Kommen Sie mit zu Valenci!“ bat sie, und Tränen glitzer- ten in ihren kurzsichtigen Augen.„Sie müssen hören, sie müssen hören, was ich erlebt habe. Es war interessant. Mein Leben vergesse ich die Viertelstunde nicht, als ich auf dem Gang vor dem Zimmer sechsundneunzig saß und auf meine Vernehmung wartete.“ Valenci winkte zu Orlando hinüber.„Komm doch, Peter“, rief er,„wer Kann Fräulein Stemmler widerstehen?“ Die anderen Artisten und das Stallpersonal verliefen sich allmählich. Mit einem erzwungenen Lächeln folgte Orlando dem Wink Valencis. Noch immer trug er die Erschütterung in sich, daß Thomas für ihn eingetreten war. Der Freund, an dem er so schlecht gehandelt hatte. Nun war es aus zwischen ihm und Viktoria! Morgen brach der Zirkus Straßbeck sein Zelt ab. Es ging nach Berlin. Wie gut! „Da sind Sie ja wieder!“ Gesicht Valencis verzog sich. 5 Ein kräftiger Händedruck, Grüß Gott, alter Valenci. Ich danke euch allen,“ Ironisch funkelten die Augen des dummen August hinter den dicken Brillengläsern. „leh weiß nicht, ob du Grund hast, Peter. Ich mußte dem Kriminalrat die alte Geschichte aus Neapel berichten“, bekannte Valenci. Das zerfurchte Resigniert ließ sich Orlando auf einen Stuhl nieder.„Jeder muß aussagen, was er weiß!“, erwiderte er abwesend. Die Stemmler schöpfte tief Atem.„Mir ver- dankt man es, wenn man jetzt den wahren Schuldigen findet. Ja— das kann ich wohl als mein Verdienst in Anspruch nehmen. Also, ich wurde bestellt. Ich sollte versuchen, den Mann zu identifizieren, der am Montagabend so spät eine Einlaßkarte verlangt hatte. Ich sitze auf dem Gange. Da kommt tatsächlich der Mann. Ich springe auf und rein in das Zimmer. Er ist es, Herr Kriminalrat! Ich erkannte ihn so- fort wieder. Mein berühmtes Gedächtnis! Ich kann euch sagen, der Kriminalrat fiel aus allen Wolken. Ich bewundere Sie, Fräulein Stemmler, sagte er. Und nun setzen Sie sich wieder auf den Gang und beobachten Sie den Mann. Nur Sie können ihn überführen, Sie Haben gewiß ein großes schauspielerisches Ta- lent!“ Ich also wieder hinaus auf den Gang und sehe den Mann nur an. Er erbleichte und zit- terte unter meinen Blicken. Uebrigens hatte er ein merkwürdiges Frauenzimmer bei sich. Plötzlich geht die Tür von Nummer sechsund- neunzig auf, und ein Beamter ruft durch den ganzen Flur Die Kassiererin stockte. „Herrgott nochmal— wie war der Name? Ieh kann ihn doch unmöglich vergessen haben— bei meinem Gedächtnis Ich habe es: Alette Edzard!— rief der Beamte. Ein eigenartiger Name, nicht wahr?“ Orlando hatte die Augen geschlossen, als quäle ihn die aufregende, schwatzende Stimme. In seinem Hirn bohrten nur die Gedanken: Thomas und Viktoria. Valenei aber nahm seine Brille ab.„Alette Edzard— Klette Edzard.— wiederholte er nachdenklich.„Haben Sie sich aueh nicht verhört? Hieß die Dame wirklich so?“ „Natürlich hieß sie so. Aber eine Dame war es bestimmt nicht, lieber Valenci!“ Gekränkt uber Orlandos Teilnahmslosigkeit hatte sich die Stemmler erhoben.„Ieh weiß auch nicht, Was sie mit der Sache zu tun haben soll. Warum die Polizei überhaupt i immer noch Geschichten macht. Ich habe ja schließlich den Mörder festgestellt. Niemand kann es sonst sein als der Seemann. Ich habe schon mit Herrn Direk- tor gesprochen. Man muß unbedingt die Kon- trolle verschärfen. Es geht nicht an, daß sich Mörder heimlich in unser Zelt stehlen.“ Sie blickte auf ihre Armbanduhr und stieß einen kleinen Schrei aus.„Ich muß an die Kasse. Gott— wird das einen Ansturm geben zur morgigen Abschiedsvorstellung. Heute kleben schon die Plakate, daß Sie wieder rei- ten, Herr Orlando!“ Sie lief davon, dicht am roten Ring entlang. Bockend, den Kopf schüttelnd und nach Hinten auskeilend, wurde der Rappe Odin von Cestnick hereingeführt. Der Stallmeister kam mit zwei Burschen und stellte die hohe Hürde Auf. „Bitte, Herr Orlando!“ rief er zu dem Reiter hinüber, der sich sofort erhob. 8 XVIII. Zur gleichen Zeit, da Direktor Straßbeck mit Orlando das Chapiteau betrat, klingelte das Telefon im Büro der Firma Holten am Rödingmarkt. Das Bürofräulein erwiderte auf die Anfrage nach Herrn Dr. Holten, daß der Juniorchef im Hafen, auf dem Dampfer„Livorno“, sei. Der Anrufer entgegnete, daß er bitte, dann den Herrn Prokuristen auf seinen Besuch vor- zubereiten. Sein Name sei Riedler. 5 Ja, Herr Prokurist Nöldecke sei im Büro. Wann der Herr kommen werde? In einer kleinen Viertelstunde, war die Antwort. Das Fräulein legte auf und meldete dem Prokuristen den bevorstehenden Besuch; Nöldecke hörte den Namen verwundert und stellte fest, daß es sich um keinen iam be- kannten Kunden andelte. Als der Kriminalrat nach einer Viertel- stunde die Halle des Hauses Holten betrat, die Törmlich Solidität, Sauberkeit und geschäft- liche Ehrbarkeit auszustrahlen schien, schickte er dem Prokuristen Nöldecke seine Karte hinein. Die Tür öffnete sich und Nöldecke sah zie! 5 vatlos 8 Besucher an. Crertseteans let 5 8 des. VG Saunenauſgauq Eine besinnliche Kurzgeschichte/ Von Wolfgang Zenker Z wei Dinge waren in der gleichen Nacht im Kleinen Walddorf geschehen. Zu später Stunde war ein Fremder in einem ausländischen Wagen beim Gasthof vorgefahren, hatte den Wirt herausgeläutet und sich ein Zimmer ge- ben lassen. Das war insofern merkwürdig, als er mit einem so starken Wagen leicht in Kurzer Zeit einen der großen Kurorte hätte erreichen können, wo man auf die Unterbrin- gung vornehmer Gäste auch zu später Stunde anders und besser eingerichtet war. Das zweite Ereignis der Nacht war der Brand. Aber keiner hätte zunächst gedacht, daß gwischen beiden Geschehnissen ein Zu- sammenhang bestand. In der Stunde vor Sonnenaufgang brach in Richters Gut Feuer aus, Giebelstübchen des Anbaus, in dem ein altes Mütterchen seinen Auszug hatte. Der Feuer- lärm schreckte auch den Fremden im Gasthof aus seinem kurzen Schlaf. Er kam herunter, als gerade der Wirt die Braunen aus dem Stall führte, die er als Vorspann für die Spritze zu stellen hatte, wenn es bergwärts ging. Und Richters Gut lag ganz am oberen Ende des Dorfes. ö Der Fremde fragte nicht viel, sondern griff den Braunen, die unruhig stiegen, in die Trensenzügel und half sie vor die Deichsel des Spritzenwagens schirren. Der Wirt ward sich später erst bewußt, daß er sich gewun- co cy e ey e ey e ey e e ey o cy eye ey op ech e o ey o ey er ey y ep ey e 8 Aphorismen Besser ist es schon, eine Maske aufzusetzen, als ohne Maske eine Maske zu tragen. * Eine gute Tat wird nicht immer gleich— und noch lange nicht von jedem begriffen. 41* Charakter haben, heißt mehr, vor sich selber, als vor anderen Menschen einwandfrei dastehen. * Vorurteile sind für deine Mitmenschen ein Kreuz, das du meist mittragen helfen mußt. * Erfahrung ist eine wunderbare Sache. Sie befähigt dich, einen Fehler zu erkennen, wenn du ihn zum zioeitenmal machst. dert hatte, wie sicher der Fremde mit dem alten Vorspanngeschirr umging. Dann trabte auch schon der Viererzug den Berg hinan. Rauch und Flammen schlugen aus dem An- bau von Richters Gut. Das alte Mütterchen mußte noch oben sein, Ihre Kammer in der Südecke des Anbaus schien der Brandherd zu sein. Wenn sie's im Schlafe überrascht hatte, dann war ihr nicht mehr zu helfen. Schon Hatten die Flammen die Treppe ergriffen, die nach der Tenne führte. Aber die Auszüglerin hatte noch in der Nordecke des Anbaues eine Kochstube, wenn sie sich dorthin gerettet hatte, war ihr vielleicht zu helfen. Doch schon glühte Feuerschein hinter den Fenstern des Haferbodens, der zwischen den beiden Räu- men des Auszuges lag. Der Fremde war in seinem Wagen der Feuerwehr gefolgt und hatte sich zu den Männern gestellt, die sich an der Spritze ab- 46sen sollten. Die Dorfleute schauten ihn ver- wundert an und sprachen Weiter untereinan- der. Alle sahen jetzt nach dem Fenster an der Nordecke, an das die Feuerwehr eine Leiter- Zu bringen suchte. Indes fuhr der Wasserstrahl aus dem Spritzenrohr.„Das hat Richter nun davon, er brauchte ihr den Auszug gar nicht einzurichten“, sagte ein älterer Bauer. Jetzt war die Reihe zu pumpen an ihm und dem Fremden. Als sie nach einer Weile schweig bedeckt die nächsten an die Spritze liehen, nahm der Bauer die Rede wieder auf:„Ja, aber weil sie gut zu seinen Kindern war und Selber keine mehr hat, da hat der Richter eben die Mutter Dietrich zu sich genommen. Da packte der Fremde ihn am Arm:„Wen?“„Die Mutter Dietrich.“ Als der Fremde den Namen hörte, lief er zum Haus, und an den Feuerwehrleuten vorbei, die gerade die große Leiter hochgebracht, drängte er sich aufwärts. Die Bauern und Feuerwehrleute sahen ihn im ersten Morgen- licht mit seinem hellen Anzug vor dem dunk- len Fenster an der Nordwand des Anbaues, saben, wie er das Fensterkreuz eindrückte und sich hineinschwang. Und dann kam er nach kurzer Zeit wieder heraus und trug die alte Frau in seinen Armen. Allen, die es sahen, stockte der Atem in Bangen, daß beide stürzen könnten. Er hielt sie erst im Fenster mühsam mit einem Arm, drehte sich dann auf der nicht sehr steilen Leiter so, daß er den Rücken an und zwar in dem den Sprossen und die Oberarme an den Holmen hatte, hob mit halb gewendetem Oberkörper das alte, leichte Mütterchen vor seine Brust, und stieg nun, wie wenn er ein Kind auf sei- nen Armen wiege, behutsam vorwärts die große Leiter herunter, wegen des Gleichge- wWichtes weit zurückgelehnt, und vorsichtig, Fuß um Fuß nach den tieferen Sprossen tastend. Sein Gesicht aber war unverwandt dem Gesicht der alten Frau zugewendet. Und dies langsame Herabschreiten sah seltsam und feierlich aus. Keiner der es sah, hat es je ver- gessen können. Unten warteten schon Frauen, die Decken geholt hatten, Der Fremde bettete seine Last behutsam auf die Erde. Dann wollte der Krankenpfleger der Feuerwehr sich um sie kümmern. Doch der Fremde, immer noch den Blick auf ihrem Gesicht, wich keinen Schritt zur Seite.„Herr!“ drängte ungeduldig der be- rechtigte Helfer, und aus dem dicht um die Gruppe gedrängten Kreis kam ein Murren. Da wandte sich der Fremde dem Mahner sein von Schweiß und Ruß gezeichnetes Gesicht zu und sagte:„Es ist meine Mutter!“ Und bei die- sem Wort schlug die Gerettete die Augen auf und sah mit einem Blick zu dem Sohne empor, der nur durch ihre eigenen späteren Worte gedeutet werden kann: sie habe gedacht, sie wache in der Seligkeit im Himmel auf, und nicht mehr auf der Erde. Die Menschen um sie aber lösten ihren Kreis, die Männer nahmen die Mützen ab, wie vor dem Allerheiligsten, und die Frauen hat- ten feuchte Augen. Was sich vor ihren Augen vollzogen hatte, war für sie ein Wunder,— andre mögen einen seltsamen Zufall darin suchen— in Wirklichkeit war nur in diesem Augenblick die starke, meist im Stillen wir- kende Kraft des Herzens sichtbar geworden. Ein verschollener Sohn war aus der Fremde doch noch heimgekehrt, nach Jahren der Verbitterung, des Unglücks und des Schwei- gens und die Mutter hatte in derselben Nacht, von Unruhe des Herzens nach kurzem Schlafe aufgejagt, mit einer offenen Kerze aus der alten Truhe die Bilder und die jahr- zehntealten Briefe des Verschollenen hervor- gekramt Racks Du es nicht 20„billig“ Kraft und Trest in den Nöten des Lebens Was nicht viel kostet, kann auch nicht viel taugen, und was gut ist,. dafür muß man eben entsprechend bezahlen. Das ist nun, mal ein Satz, an dem man nichts ändern kann. Ja, er hat sogar noch weitere und tiefere Gründe und Folgen. So verlangen z. B. die modernen Seelenärzte, die Psychotherapeuten, ganz beachtliche Honorare. Ein gewöhnlicher Sterblicher kann sich eine solche Behandlung nur schwer leisten. Dafür haben sie ihre Be- gründung:„Es gehört mit zu unserem Heil- verfahren, daß der Patient weiß, daß es teuer ist. Er muß es sich etwas kosten lassen. Wenn wir es billig machen“, sagen sie,„können wir nicht heilen. Der Patient muß auch im Unter- bewußtsein an seiner Heilung sehr interessiert sein, er muß dabei sein. Und das ist gewähr- leistet, wenn er dafür nicht so wenig zahlt“ Es muß schon etwas Wahres dran sein. In der Ostzone existiert ja bekanntlich eine Allgemeine, große Krankenversicherung für Alle. Diese hat nun auch versuchsweise Psychotherapeuten als Kassenärzte eingestellt Die Heilerfolge waren minimal. Man kam schließlich drauf: Es lag daran, daß die Pati- enten nur ihren Schein abgaben und nichts für die Behandlung zu zahlen hatten. Man ging also in diesem Fall dazu über, auch die Patien- ten persönlich für jede„Sitzung“ zahlen zu lassen und— auf einmal ging's, die Aerzte konnten nun besser heilen. Ob dieser Grundsatz sich auch auf das Ge- biet der Religion, des Glaubens übertragen läst? Das klingt im ersten Augenblick blasphemisch, lästerlich. Aber denken wir es einmal durch: Was erwarten wir uns vom Glauben: Kraft und Trost in den großen und kleinen Nöten des Lebens, Befreiung von der Angst vor dem Morgen, ein starkes Herz im zermürbenden Alltag. Und was setzen wir dafür ein, was lassen wir es uns kosten? Bei denen, die sich vom christlichen Glauben enttäuscht abgewandt haben, ist ja doch häu- fig, ausgesprochen oder un ausgesprochen, die Begründung dafür:„Ich habe noch nichts von einer göttlichen Hilfe gespürt. Andere erzäh- len von göttlichen Segnungen und Führungen und Behütungen. Da muß ich schweigen. Ich bin immer allein und verlassen gewesen. Des- halb bleibt meine Devise: Hilf dir selbst, so Hilft dir Gott!“ Wie aber, wenn tatsächlich auch da der Grundsatz gilt: Es muß etwas kosten, wenn es Wirken soll! Und es ist tatsächlich so. Paulus schreibt einmal:„Wer Kärglich sät, wird kärglich ernten!“ Wer sich eben von Gott und Gottes Gnade nichts erhofft, der braucht natürlich auch nicht nach Früchten des Glaubens aus- zuschauen. Der muß schweigen, wenn andere davon erzählen können. Wer wirklich und fest auf Gott vertraut, wird gewiß nicht ent- täuscht werden. Wer sich die Sache des Glau- bens etwas kosten läßt, an Zeit(die uns ja so kostbar ist), an Mühe, wer Gewohnheiten und Lässigkeiten darum aufgeben kann, der Wird auch etwas davon haben. Und wer einen hohen Preis einsetzt, der wird einen noch höheren Gewinn haben. Wer sein ganzes Leben auf Gott setzt, auf Gott fest vertraut, wird von Gott ein geseg- netes irdisches Leben und die Gnaden zur Erringung des ewigen Lebens empfangen. So meint es wohl Christus, wenn er sagt: „Wer sein Leben erhalten will,(d. h. er will es sich nichts kosten lassen), der wird's verlie- ren! Wer aber sein Leben verliert um meinet- Willen, der wird's finden!“ Und heißt es nicht an anderer Stelle in der Heiligen Schrift: „Das Himmelreich leidet Gewalt!“? Machen Wir es uns da nicht oft gar zu billig? Baudis j) Meine Großmutter trug ein schwarzes Spitzenhäubchen auf ihrem weißen Haar. Ihre Augen waren hell und klar bis in ihr höchstes Alter; nur bei Handarbeiten be- nutzte sie eine schmale goldene Brille. Ueber diese Brille hinweg konnte sie uns Kinder so ansehen, als lägen alle unsere Gedanken offen vor ihr. Sie war milde und geduldig mit ihren vielen Enkeln, nie störte sie unser Lärmen, wenn wir bei ihr spielten, und selten hörten wir von ihr ein Wort Tadels. Manchmal wohnte ich als Kind für ein paar Wochen bei ihr. Die Großmutter war damals schon über achtzig Jahre alt, und das Gehen flel ihr schwer. Meist saß sie in ihrem schwarzen Kleid in der Fensternische, die ganz ausge- füllt war von den Blüten der Malvenstöcke und dem hellen Grün und zarten Rot der „fleißigen Lieschen“, die ich nirgendwo so üppig gedeihen sah, und häkelte oder las. Wenn ich aus der Schule kam, sah sie mich über ihre Brille an und fragte mich:„Wars schön?“ Dann sagte lich je nachdem begeistert: „Ja!“ oder nebenbhin:„Es ging!“ Nach Zeugnis oder Tadel fragte sie nicht. Das war ange- nehm. In den Mittagsstunden kam eine Frau zur Filfe, die kochte uns das Essen und aß mit uns, Sonst waren wir allein. Ich saß am Tisch und schrieb in meine Hefte, und hockte später zu Füßen der Großmutter vor dem Blumenfenster auf einer Fußbank und las in alten Büchern oder lauschte, wenn sie er- zählte 0 Eines Mittags fragte sie mich nach der Be- grüßung: Hast du auch dein Brot ge- gessen:„Ja, sagte ich rasch und blickte des, Eine Etzählung/ zur Seite; denn ich hatte wie so oft den nicht gegessenen Rest unterwegs in einen Papier- korb geworfen. Doch ich fürchtete mich, es zu gestehen. Als unsere Mittagsfrau das Essen ins Zimmer brachte, sagte die Groß- ald nacli dlem HAegen Der Wald ist Riesein, Rauschen wenn schon die Wolken zerweht, will leisen Schritten lauschen, deren Klang im Laubgrund gent. wischen grausenbdarzen Stämmen dampft ein milckiger Rauch. Feucht auf dunstenden Rämmen Strauch erglänzt bei Strauch. Verirrt von Sonne ein Blinken zittert wie absckiedbewußt. Traumwogend: Schatten sinken an des Waldes atmende Brust. PETER FRIEDRICRHS j ũ dd mutter:„Der Junge ißt heute in der Küche!“ Nichts weiter. 5 Als ich mein Essen einsam herabgewürgt ins Zimmer kam, war der Platz am Blumen- fenster leer. Ich klopfte später an Groß- mutters Kammertür;„Großmutter, was ist dir?“„Ich will dich heute nicht sehen! Du 1 hatte und mit schlechtem Gewissen wieder Von Waldemar Reknez hast gelogen!“ Ihre Stimme klang gar nicht böse, nur traurig. Es war ein schlimmer Nachmittag. Doch in den nächsten Tagen ließ die Großmutter mich nicht mehr fühlen, daß ich gelogen hatte. Sie war zu mir wie sonst. Nur ich war anders, Ich gab mir Mühe, ihr Freundliches zu erweisen und ihr zu helfen, wWo ich konnte. Da ihr das Gehen schwer flel und abends keine Hilfe da war, hob sie den Bedarf für die Abendmahlzeit im Zimmer auf. Ein alter, dunkler Schrank barg Butterdose, Salz und Mustopf hinter seinen gläsernen Scheiben, im untersten Fach aber lag in ein weißes Tuch gehüllt das Brot. Schwerfällig, an Tisch und Stuhl sich stützend, ging die Großmutter zu dem dunklen Schrank, beim Bücken seufzte sie ein wenig, wenn sie die Lade auf- zog und das Brot herausnahm, aber es War wie eine heilige Handlung, und sie ließ sich dabei nicht helfen.„Großmutter“, sagte ich einmal in dem Bestreben, ihr gefällig zu sein, „willst du das Brot nicht oben verwahren, das du dich nicht so bücken mußt?“ richtete sich mühsam auf und sah mich an:“ „Nein, mein Junge, da unten bleibt es frischer.“ Sie setzte sich an den Tisch und nahm das Messer, um das Brot zu schneiden. „Und außerdem, weißt du, vor dem Brot kann sich der Mensch nicht oft genug bücken.“ Da preßgßte mir etwas den Hals zusammen, ich dachte an meine weggeworfenen Schnitten und schämte mich. Seitdem habe ich kein Brot mehr verschwenden können— der Großmutter ernste Augen hindern mich daran und etwas, das sie damals in mir gewe hat: Das Brotgewissen. 5 Sie * Us UNSER ER HEIMAT 5 ses bittere Wort rifft gerade in heutiger Zeit vielerorts zu. Es soll aber keine Anwendung finden auf den verdienstvollen Vorkämpfer des Naturschutzes, Hermann Schurhammer in Bonndorf. Der über 70jährige gehört zu den glücklichen Naturen, bei denen Verstand und Wissen sich harmonisch vereinen mit ausge- sprochen praktisch- schöpferischer Begabung und warmer Hingabe an die Lebensaufgabe. Als solche hatte sich Hermann Schurhammer zuerst das Gebiet der Technik erkoren. Nach- dem er an der Technischen Hochschule in Karlsruhe das Studium der Ingenieurwissen- schaften vollendet hatte, trat er in den Dienst Her Badischen Staatlichen Wasser- und Stra- Benbauver waltung. Nach Verwendung bei verschiedenen Kulturbauämtern, beim Was- serrechtsbüro und dem Murgwerkbau, wurde iam im Jahre 1921 als Baurat die Leitung des Wasser- und Straßenbauamts Bonndorf an- vertraut. In dieser Stellung, in der marmig- faltige und zum Teil sehr schwierige Aufga- ben an ihn herantraten, entfaltete er eine kruchtbare, verdienstvolle Tätigkeit, in der es ihm an Erfolg und Anerkennung nicht fehlte. Daß er diesen vielseitigen Wiikungskreis mit All seinen Zukunftsaussichten verließ, um dem Ruf zur Ubernahme der Leitung der Badi- schen Naturschutzstelle Folge zu leisten, stellt seinem Idealismus ein schönes Zeugnis aus, icht minder freilich auch der Bedeutung und Anziehungskraft der Ideen, die der Natur- Schutzbewegung zugrunde liegen. Dem Naturschutz und der Natur selbst in all ihren Erscheinungsformen hatte Schur- nammer schon in Bonndorf seine ganze Frei- Schutz der Wutach-Gauchach- Schlucht, eines der eigenartigsten und berühmtesten euro- päischen Naturgebilde. Als dann das Reichs- naturschutzgesetz die staatliche Naturschutz- organisation recht eigentlich in den Sattel hob, traten erst recht große Aufgaben an ihn her- an. Seiner unermüdlichen Tatkraft ist es in erster Linie zu verdanken, wenn in wenigen Jahren in rascher Folge eine Reihe von Na- turschutzgebieten und geschützten Land- schaftsteilen im ganzen badischen Land ein- gerichtet werden konnten. Darunter befinden sich so bedeutsame Gebiete wie der Feldberg, das Wollmatinger Ried und die Halbinsel Mettnau am Untersee mit ihrem Reichtum an Wasservögeln zum Teil seltenster Arten. In vielen Fällen war der Schutz erst nach zähem Ringen mit den verschiedensten Ge- geninteressen und behördlichen Bedenken zu erreichen. Ein Musterbeispiel hierfür bildet für alle Zeiten der Schutz des Hohenstoffel. Nebenher ging eine umfassende beratende und gutachtliche Tätigkeit, die sich teils auf Ein- griffe in die Landschaft, wie Hochbauten, Straßen, Kraftwerke, Starkstromleitungen, Flurbereinigungen und sonstige Arbeiten an der Landeskultur erstreckte, teils Aufgaben piologischer Natur zum Gegenstand hatte. Uperall bewährten sich dabei seine technisch- Wirtschaftlichen Kenntnisse und Erfahrumgen. Besonders hervorgehoben zu werden ver- dient auch, was Hermann Schurhammer durch seine Vortragstätigkeit in allen Teilen des Landes bei Vereinen, amtlichen Zusammen- künften und sonstigen Gelegenheiten für die Verbreitung des Naturschutzgedankens gelei- Kaiserstühler Weinfest in Endingen In der alten Weinstadt Endingen mit ihren monumentalen Bauten, die den Marktplatz säumen, mit ihren idyllischen Winkeln und malerischen Brunnen begeht der Kaiserstuhl in den Tagen vom 8. bis 10. September das Weinfest 1951. Als geschlossenes Wirtschafts- gebiet vereinigt er sich zu einer gemeinsamen Feier. Diese schließt nicht nur ein arbeitsrei- ches Jahr ab, sondern gilt zugleich der Huldi- gung des Kaiserstühler Weines, der Ehrung der Winzerinnen und Winzer und der Würdi- gung ihrer Mühen Während langer Monate. Mit dem Weinbau steht und fällt die Wirt- schaft des Kaiserstuhls. Kein anderes Wein- baugebiet Badens besitzt nämlich einen so ausgedehnten Weinbau wie der Kaiserstuhl; in den anderen größeren Weinbaugebieten des Landes ist die Rebfläche, verglichen mit der gesamten genutzten Fläche, bedeutend klei- ner Am Sonntags, den 9. September, findet eine Ehrung der Winzerinnen und Winzer statt, die das 75. Lebensjahr überschritten haben. In einer Feierstunde auf dem Marktplatz werden Sie— etwa 400 an der Zahl— von Landwirt- schaftsminister Kirchgäßner ausgezeichnet. Im Anschluß an die Feierstunde auf dem Marktplatz wird sich ein imposanter Festzug durch die Straßen der Stadt bewegen. An ihm beteiligen sich fast alle weinbautreibenden Gemeinden des Kaiserstuhls mit Wagen und Gruppen, die die harte Arbeit des Winzers darstellen oder der Huldigung des Weines gelten. Dann konzentriert sich das festliche Treiben auf das ideal gelegene Gelände am Südausgang der Stadt, auf den Schützenwie- sen und im Schützengarten. Ein Weindorf ist im Schützengarten eingerichtet. In ihm kom- men die Kaiserstühler Spitzenweine zum Aus- schank, Weine, die mit dem Gütezeichen des Badischen Weinbauverbandes ausgezeichnet sind. Es sind Erzeugnisse der Winzergenos- senschaften Achkarren, Bickensohl, Bischof fingen, Ihringen, Oberbergen, Oberrotweil und der Oberrheinischen Weingüter. Die Abende der Festtage vereinigen die Besucher bei bester Unterhaltung im Festzelt. Einheimische und auswärtige Kräfte sorgen für gute Stimmung und Stunden frohen Er- lebens. Sie finden ihren prachtvollen offiziel- len Abschluß mit einem Brillantfeuerwerk am Montagabend. Zuvor aber wird ein denk- Würdiger Akt die Besucher in seinen Bann ziehen: die Kürung der Badischen Weinkönigin für 1952. Hierzu erscheint auch die Deutsche Weinkönigin. Aus allen Weinbaugebieten des badischen Landes kommen die Bewerberin- men. Die Wahl der badischen Weinkönigin ob- liegt einem neutralen Preisgericht. Ein solches Wird auch für die Prämiierung der Festwagen, die am Sonntag den Festzug bilden, eingesetzt. Endingen nennt man gern die Stadt der schö- nen Feste. Die gastfreundliche und weinfrohe Bevölkerung hat es immer prächtig verstan- den, festlichen Anlässen einen würdigen Ver- lauf zu geben. Den äußeren Rahmen bestim- men die Schönheit der Landschaft und die reizvollen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Festgelände wird flankiert von Rebterrassen des Kaiserstuhls, die sich links und rechts er- heben. Vom Süden grüßt der Katharinenberg auf das festliche Geschehen hernieder. Und wenn der Himmel durch sonniges Wetter den Festtagen seinen Segen verleiht, fehlt és An nichts mehr, um die Page vom 8. bis 10. Sep tember zu einem Hochfest des Kaiserstühlir Weines werden zu lassen. ö 22 SCHACH ECK E Die Bahnungs-Idee Problem von W. v. Holzhauser 8 D 0 0 8 1 8— , 9,, 8 ., , 6 5,,, e ee 1 ,,. eee 8 Matt in drei Zügen(34 Steine) a 8 5 555 5 75 Aus der Württ. Jugendmeisterschaft 1951 In einem Turnier von 16 Jugendlichen siegten H. Oette(Stuttgart-Ost) und S. Weber Heidenheim) mit je 6 Punkten. Den Stich- Campf um den Mleistertitel gewann dann ette mit 12% Punkten. Hier die einzige lederlage des neuen Meisters gegen seinen ärfsten Widersacher. 5. er Schwarz: Oette ckmar-Gambit) l 8 5 Weis: W G E e ee uuouged te deu 1 an: au gut egg red deut td e Ten SU Gen rod d e) i e e es DN eee eee. Die leeren Felder sind so mit Buchstaben auszufüllen, dag senkrecht und waagrecht Wörter folgender Bedeutung entstehen 1. gleichlaufend. 2. Kinderkrankheit, 3. Be wohner von Malta, 4. Fernrohr.. Besuchskartenrätsel GRT Z x 5 Reims 2 welchen Beruf hat dieser Herr? n. „ Teisseunre Bz pet:leszgTueenshp¹,“ẽ4i Gosseled, b TesegleM E uashfelg 8 Jefteaed 1 2084 SSN 48K flag g zn AI Sen 8 M up Sued deep on I * . 5 2.—— ſyl————— Zãhes Ringen um Naturſchutzgebiete im badiſchen Land e Hermann Schurhammer, der Schützer der Wutachschlucht und des Hohenstof fel 1 1 5 i Wo ein ärmlich Gras 12 „Neu R t bringt Mensch F, N dmet. In jah„mi 2 b H 5 5 5 1 5 1 JJC... ̃ ̃ ⁵⁵ ß dunbend prunt en nge— hammer nach dem Zusammenbruch sich in der Vollkraft seines Schaffens als Leiter des Landesamts für Naturschutz- und Landschafts- Pflege für den Wiederaufbau der Naturschutz- organisation und arbeit einsetzen konnte. Auch heute noch, nach seiner zu Beginn die- ses Jahres erfolgten Zurruhesetzung, ist Her- mann Schurhammer unermüdlich für den Na- tur- und Landschaftsschutz tätig— was Ba- den und seine Menschen ihm verdanken, dürfte jedermann klar sein. * KRK KXR KXKXRKXXRXRXKRRRRKRMKRXRRXKXXXRKRKRRRXXKERKAKEERKAxKKRuxkkkkKKAK RAIN Beselueingle Mole frühen Herbsttagen, die ja oft noch sonnig zurückliegen mag stischen Einfälle Schatten gestellt. in ihre Stoffe, dtapierten. Durch unsere Stoffmuster die hält die Mode dieses Jahres bereit. lange Praditton aufzuweisen. Statt der strengl Konfetti erinnert.. das Tüpfelchen, das für sie geschaffen ist, Tupfen, die durch Aufschläge ergänzt werden. Außer der Schulte streiftes Leinenkleid mit großem modischen KWK RWNRNRNNWNR RAIN K KN EN NK K NK K K* NN KN N WK K MU K K R MEK K M MN K K K NK NN MX NXNXKXXXXXX XXX RX XN Streifen und Tupfen Streifen und Tupfen beleben in jedem Jahit das sommerliche Modenbild und geben auch den Beliebtheit dieser Muster tritt jedesmal neu in Erscheinung, soweit ihre Verwendung auch Um die Jahthundertwende bereits behaupteten sie sick neben den jugendstil-Blätterranken, und auch die kubi⸗ kung der so vielfach variablen Streifen und Tupfen in den Trotz ihret Einfachheit können gerade Streifen die persönliche Eigenart der Frau oder des ſungen Mädchens vorteilhaft zur Gel- tung bringen, da Phantasie und Geschmack abwechslungsreiche Verarbeitungsmöglickkeiten Kleidchen bis zum eleganten Modell. Nicht nur unsere heutige Mode bedient sich immer wieder des Streifens. Et ist eines der ältesten Stoffmuster überhaupt. Aegypter und Syrer, und nacht ihnen die Griechen und Römer, webten farbenfrone Streifen die heute noch toeitaus größere Möglichkeiten, um diesem uralten Streifen kann für das einfacke Spottkostüm bis zum eleganten Abendkleid Verwendung finden. Leinen, weicher Wolle oder fließender Seide besteht Streifen behält in allen Stoffarten und ihrem verschiedenen Fall seinen wirkungsvollen Charakter. Zarte Pastelltöne mit weißen Streifen oder kräftige, leuchtende und schmalen Streifen nebeneinander, 2. B. weiß-blau, weiß; tot ust, im schmalen Grätenstrich, soioie viele andere Farbstreifen hei det Vielheit an Farben und Mustern wird es der Frau mit Geschmack nicht schioer fallen, das Richtige auch in der Verar- beitung füt sich herauszufinden. Breite ausdrucksvolle Streifen sollten den jugendlich schlanken Figuren vorbehalten bleiben, de- zente Muster und Farben sind dagegen gerade auch für Voll- schlanke bei riehtige Verarbeitung sehr vorteilhaft. Ebenso ioie die Streifenmuster haben auch getupfte Stoffe eine Siteifenmusters ist den Tupfen eine frohe Verspieltheit zu eigen. Das belebende Bild des bunten Streifens wird durch den mun- teten Effekt getupftet Stoffe vielleicht noch hie und da übertrof⸗ fen. besondets wenn ein apartes Tupfenmuster Beiden Mustern ist gemeinsam, daß wir uns an ihnen nicht 80 leicht sattsehen wie an manchen anderen dekorativen Stoffen. Vom Backfisch bis zur Eroßmama findet jede den Streifen oder deren Börse nut begrenzt Anschaffungen zuläßt, sollten dezenten Streifen und Punkten ihre Aufmerksamkeit schenken. Unser Modell links zeigt ein farbiges Seidenkleid mit weißen einen weißen Piquékragen und Wo die Steine glühn einen Sommer lang. wo die Grille singt und der Vogel schweigt: vor der Distel Blühn hab ich mick verneigt. 5 1 Hubert Wolf l. den Mlergang und warm sind, eine beschwingte Note. Die um 1925 herum wurden von der reizvollen Wir- zulassen, vom einfach anmutigen sie dann kunstgerecht an ihrem Körper neuzeitliche Web- und Drucktechnik haben wir. verschiedensten Wirkungen abꝛzugewinnen. Der U Ob das Material aus derbem der Farbenkontraste in breiten CCC inigen Klarheit des 2. e E 22 an verstreute 39 5 . 5 88 2 Insbesondere jene, 30 4 ebensolcke 8 85 partie ist das ganze Kleid in Falten gelegt, die 5 durch den Gürtel in det Taille zusammengehalten werden, Das Modell rechts zeigt ein ge⸗ 55 Schulterkragen und scnwarzem Lackgürtel. 58 . Leonie 5 GROSSE STO EE. EIASGE IM KNORZER=BAU PAT MANNHEIM- AN DEN PLAN KEN 5 Wildfrüchte— schmackhaft zubereitet N Der wilde Rosenstrauch bietet jetzt frei- gebig die Hagebutten an. Gehen Sie nicht achtlos an ihnen vorüber, sondern kochen Sie daraus: 5 Hagebuttenkompott. Die Früchte werden von den Stielen, Blüten, Kernen be- freit und erst in kaltem, dann in warmem Wasser gewaschen und abgetropft. Auf 500 f Hagebuttenfleisch rechnet man 125 g Zucker. In einer Tasse Wasser, dem Saft einer halben Zitrone, dem man ein Stückchen Zimt und etwas abgeschälte Zitronenschale hinzufügt, läßt man die Hagebutten mit dem Zucker wWeichkochen. Dann werden die Früchte her- . vier Wochen gelagert. 25 ausgenommen. Der Saft muß noch ein wenig einkochen. Hagebutten wein, Auf ein Kilo Hage- butten nimmt man 3 Liter Wasser und ein Eilo Zucker. Zucker und Wasser werden auf- gekocht und noch warm über die Früchte ge- gossen. Sie bleiben zwei Wochen offen an Warmer Stelle stehen und werden täglich um- gerührt. Wenn die Gärung vorüber ist, wird der Wein durch ein Leinentuch geseiht, auf Flaschen gefüllt und gut verschlossen drei bis Der Hollunderbusch schenkt uns seine schwarzen Beeren zur Fliedersuppe. 500 g Pliederbeeren werden gewaschen, von den Stengeln g d in einem Liter Wasser gekochf. Den Saft gibt man durch ein Sieb und kocht N t 125 f Zucker, elnigan Apfelspalten, bis die Aepfel weich sind. Die Se wird mit angerührtem Kartoffelmemli gebunden und mit Mehl- oder Grießklößchen zu Tisch gegeben. 0 Von der Eberesche ernten wir die Vogel- peeren zum Vogelbeergele e. Die Vogel- beeren dürfen zum Geleekochen noch nicht mehlig sein. Man wäscht sie, befreit sie von den Stielen und kocht sie mt Wasser eine Stunde lang. Auf 1½ kg Beeren rechnet man ein Liter Wasser. Der Saft wird durchgeseiht und mit je 375 f Zucker auf das halbe Liter 20 bis 30 Minuten auf starkem Feuer einge- kocht. Das Gelee wird heiß und in heiße Glä- ser gefüllt, die man am besten mit Cellophan zubindet. l„ Dem Schlehdornstrauch nimmt man seine Frlichte am besten erst nach dem ersten Frost ab. Dann schmeckt der Saft besser. Schlehensaft wäscht man 2 Liter reise Schlehen, tut sie in eine Steinkruke und drei Läter kochendes Wasser darüber nächsten Tag e Wasser ab wieder aufgekocht un a die Früchte gegeben. dritten Tag noch Spor Vom einheimischen Sport. Handball- Bezirksklasse Mannheim HSV. Hockenheim 3 3— 40.18 6.0 TV. Großsachsen 3 2 1 19.15 4.2 Tg. Laudenbach 3 8 22 TSV. Viernheim 2 111ͤĩ ͤ[ 1 31 Tv. Schriesheim 38 1 2 33 TV. 98 Seckenheim 21— 1 16.8 22 VfL. Neckarau 2 1— 1 19:16 2.2 Tv. Hemsbach S TV. Lampertheim 3 1— 2 286.33 2.4 Tv. Altlußheim 2—— 2 9:11 04 SG. Hemsbach 2—— 2 522 924 Tv. Hemsbach— Tv. 98 Seckenheim. HSV. Hockenheim, Rivale des Tv. 98 seit dem Bestehen der Handballabteilung, führt die Tabelle an und hat als einziger Verein noch keinen Verlustpunkt. Diese alte Kampf- mannschaft gilt insgeheim als Favorit der diesjährigen Runde. Die 98er Turner ziehen erstmals auswärts, um mit dem Turnverein in Hemsbach die Klingen zu kreuzen. Die Bergsträßler haben in der letzten Runde den SV. Ilvesheim am Aufstieg gehindert und stellen, wie alle Berg- straßenvereine, eine harte Kampfmannschaft ins Feld. Die Seckenheimer 98er, die dem Vernehmen nach demnächst mit einer großen Ueberraschung an die Oeffentlichkeit treten Werden, müssen alle Register ziehen, um diesen Kampf zu gewinnen. 5 5 Fugball. 8 SC. Käfertal— 07 Seckenheim Am morgigen Sonntag bestreitet die ein- heimische Mannschaft wohl eines der schwer- sten Auswärtsspiele dieser Saison; ist es doch kein geringerer als der SC. Käfertal, der jetzige Tabellenführer der Gruppe 2 der II. Amateur- liga. Daß die Mannschaft spieierisch auf der Höhe ist, hat sie letztes Jahr als Neuling be- Wiesen und wird bei diesem Spiel alles daran setzen, um zu zwei weiteren Punkten zu kommen. Aber auch die Mannschaft von 07 Secken- heim, bei der am Sonntag wieder Mayer zur Verfügung steht, möchte den Anschluß be- halten und es wird ein Kampf auf biegen und brechen geben. Hoffentlich steht diesem Spiel ein sattel lester Schiri vor, der alles unsportliche im Keime erstickt und Garant dafür ist, daß das Spiel gut über die Zeit geht und die bestimmt große Zahl Seckenheimer Schlachtenbummler Auf ihre Rechnung kommen. VZ. Fvgg. 98 Seckenheim— FV. Leutershausen. Für das erste Verbandsspiel auf eigenem Gelände hat Leutershausen bei den 98ern seine Visitenkarte abgegeben. Die Gäste sind als eine sehr hartspielende Mannschaft be- kännt, welche mit einem unbeugsamen Kampfeswillen ins Spiel ziehen. Schon am vergangenen Sonntag ließen sie durch einen 2:1 Sieg über die I. Amateurligamannschaft des ASV. Feudenheim aufhorchen. Die 98er, welche die Scharte von Ladenburg unbedingt auswetzen wollen, müssen verdammt auf der Hut sein, um nicht auf eigenem Platz unter die Räder zu kommen. Wenn auch in Laden- burg stellenweise sehr gut gespielt wurde und die Mannschaft ſamos angelegte Kom- binationszüge demonstrierte, so reicht dies eben noch lange nicht aus, um wertvolle Punkte zu ergattern. Das 98er Sturm-Quintett muß unter allen Umständen versuchen, mit mehr Konzentration aus jeder Lage zu schießen. Was nützen uns verwirrende Kurz- Kombina- tionen, wenn der Sturm doch zu drucklos bleibt und der krönende Torschuß fehlt. Darüber hinaus darf aber die genaue Deckungs- arbeit jedes einzelnen Spielers nicht fehlen, Wobei die Abwehrreihe stets versuchen muß, alle Offensivpläne des Gegners rechtzeitig in ihrem Keime zu ersticken. Nur Zielstrebigkeſt im Angriff, der erforderliche konzentrierte Torschuß und die souveräne Abschirmung des eigenen Strafraumes ergeben am Ende der 90 Spiel- minuten ein Spiel der Harmonie, ein Spiel mit Erfolg Mz. Spitzenreiter kämpfen zu Hause 1. Liga Süd diesmal weniger turbulent? Süddeutschlands 1. Liga brachte bisher Uber- raschungen am laufenden Band. Der vierte Spiel- sonntag scheint„papiermäßig“ endlich einmal normal zu verlaufen. Alle vier Spitzenreiter kämpfen zu Hause und sollten sich wertvolle Punkte sichern. Die Münchener„Löwen“ haben die Spygg. Fürth zu Gast. Nach Schade und Apis ist nun auch Hofmann verletzt, so daß d Spiel Furth kaum um eine Niederlage herumkommen dürfte. Nürnbergs„Club“ empfängt den Tabel- lenletzten VfL Neckarau. Die Männer von der Altriper Fähre enttäuschten in ihren bisherigen Spielen und konnten erst ein einziges Pünkt- chen eérobern. In Nürnberg werden sie nicht un- gerupft davonkommen. Die einzige Mannschaft Obne Punktverlust ist die Frankfurter Eintracht, die auch gegen Augsburgs Schwaben die Ober- hand behalten sollte. Die schwerste Aufgabe in der Spitzengruppe steht dem VfB Mühlburg be- vor, der den FSW Frankfurt zu Gast hat. Aber der Auswärtserfolg bei Bayern hat den Karls- hern den Rücken gestärkt, so daß sie auch es Frankfurter Bollwerk erstürmen dürften. Der VfB Stuttgart, von vielen in diesem Jahr zum Favoriten gestempelt, hat bisher ebenfalls enttäuscht. Es wird an der Zeit, daß die Stutt- garter ihren ramponierten Ruf gegen Bayern München wieder aufbügeln. In Aschaffenburg treffen sich die Neulinge Viktoria und Stuttgar- ter Kickers, die bisher wider Erwarten gut ab- geschnitten haben. Beide Mannschaften haben drei Punkte erobert. Ein Unentschieden liegt am ehesten im Bereich der Möglichkeit. Bereits am Samstag hat Waldhof Mannheim die Offenba- cher Kickers zu Gast, und der VfR Mannheim weilt bei Schweinfurt 05. Ob die Mannheimer Vereine dabei zum Sieg kommen, ist sehr frag- lich. Es spielen: Am Samstag: SV Waldhof— Kik- ers Offenbach, Schweinfurt 05— VfR Mann- heim. Am Sonntag: VfB Stuttgart— Bayern München, Viktoria Aschaffenburg— Stuttgarter Kickers, 1. FC Nürnberg— VfL Neckarau, 1860 München— SpVgg. Fürth, Eintracht Frankfurt gegen Schwaben Augsburg, VIB Mühlburg ge- gen FSV Frankfurt. Favoriten in der Feuerprobe Schwere Spiele in der 2. Süd-Liga In der 2. Liga Süd stehen den beiden Spitzen- reitern ASV Durlach und ASV Cham schwere Auswärtsspiele bevor, die sie am Sonntag wieder vom Thron stürzen können. Durlach weilt in Wiesbaden, das am letzten Sonntag am Hohen- twiel beide Punkte eroberte und in diesem Jahr sehr stark zu beachten sein wird. Chams Fuß- baller geben ihre Karte erstmals in Reutlingen Ab. Der SSV sollte stark genug sein, dem Spit- zenreiter Paroli bieten zu können. Von den Ver- einen, die bisher ohne Punktgewinn blieben, hat der VfR Aalen auch am kommenden Sonntag kaum Aussichten, selbst auf eigenem Platz gegen die TSG Ulm 46 beide Punkte zu erobern. Sin- gen, der enttäuschende Ex-Oberligist, ist spiel- frei. Der 1. FC Pforzheim muß nach Freiburg. Auch dort sollte Pforzheim mindestens ein Remis glücken. Der ASV Feudenbheim wird nach sei- nem Reinfall im Regensburger Strudel auf der Hut sein müssen und sich diesesmal zu Hause gegen Bamberg auf kein Risiko einlassen. Der BC Augsburg und Hessen Kassel sollten gegen Bayern Hof und Darmstadt 98 zu knappen Er- folgen kommen können. Bereits am Samstag treffen sich Wacker München und Jahn Regens- burg. Es spielen: Wacker München— Jahn Regens- burg, SSV Reutlingen— ASV Cham, VfR Aalen gegen Ulm 46, FC Freiburg— 1. FC Pforzheim, Hessen Kassel— Darmstadt 98, BC Augsburg gegen Bayern Hof, ASV Feudenheim— 1. FC Bamberg, SV Wiesbaden— ASV Durlach. Südwest erstmals mit Saarvereinen Kaiserslautern ohne Otmar Walter Der Deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern muß ohne den Nationalstürmep Otmar Walter spielen, der sich einer Operation unterziehen mußte. So sieht im Südwesten der 1. FCK seine souveräne Stellung stark gefährdet. Selbst am Betzenberg ist der Gang mit dem Ludwigshafe- ner Phönix zu einer offenen Angelegenheit ge- worden. Die augenblicklichen Tabellenführer Wormatia Worms und Tura Ludwigshafen ha- ben mit FV Engers und Mainz 05 zwei schwere Brocken vorgesetzt bekommen, die nicht so ohne weiteres zu verdauen sind. Mit besonderem In- teresse darf man dem ersten Eingreifen des 1. Fe Saarbrücken und der Borussia Neunkir- chen entgegensehen, wenn das Startverbot wegen der spinalen Kinderlähmung im Saargebiet tat- sächlich gelockert wird. Es spielen: 1. FC Kaiserslautern— Phönix Ludwigshafen, Tura Ludwigshafen— Mainz 05, Wormatia Worms— FV Engers, Trier 05 gegen 1. Fe Saarbrücken, VfR Frankenthal— VfL. Neustadt, Tus Neuendorf— Borussia Neunkir- chen, SpVgg. Weisenau— Bad Kreuznach, FK Pirmasens— VfR Kaiserslautern. Phönix vor einem schweren Gang Harte Nüsse in Nordbadens Amateurliga Vier Vereine sind in Nordbadens Amateurliga noch ohne Punktverlust. Drei davon stehen am Vierten Spieltag vor sehr schwierigen Auswärts- aufgaben, Am schwersten aber dürfte es wohl Phönix Karlsruhe haben, der bei dem gleichfalls noch unbeslegten Sy Schwetzingen seine Visiten- karte abgeben muß und dabei Gefahr läuft, gegen die Platzherrn Sieg und Punkte zu verlieren. Ein voller Erfolg könnte den Schwetzingern die all- einige Tabellenführung einbringen. Der FV. Dax- lenden kann in Friedrichsfeld ebenso Schiffbruch erleiden wie der Neuling Weinheim, der in Rohr- bach noch lange nicht über dem Berg ist. Zu einer harten Auseinandersetzung dürfte es auch in Pforz- heim zwischen dem dortigen VfR und dem Y kommen. Trotz der schlechten Tabellenpositioh be- sitzen die Pforzheimer mehr als eine Außenseiter- chance, Zzu den ersten Siegen sollten Viernheim auf elgenem Platz gegen Rüppurr und Kirrlach zu- nause gegen Leimen kommen. Offen ist dagegen der Ausgang des Pforzheimer Lokalkampfes Bir- kenfeld gegen Brötzingen. Die Spiele: SV Schwetzingen— Phönix Karls- ruhe, Germ. Friedrichsfeld— FV Daxlanden, 788 Rohrbach— FV Weinheim, VfR Pforzheim— HV, Fe Birkenfeld— Germania Brötzingen, Fe Kirr- lach— RS Leimen, Amicitia Viernheim— Fe Rüppurr. Ofkenburgs Stellung ungefährdet Die südbadische 1. Amateurliga Mit einem vollen Programm wartet die süd- badische 1. Amateurliga am zweiten September- Sonntag auf. Die beiden verlustpunktfreien Ta- bellenführer dürften ihre Positionen festigen. Offenburg droht zu Hause von Lahr kaum Gefahr, und auch 1844 Freiburg sollte in Weil bestehen können. Die weiteren Vereine, die bisher ohne Punktverlust blieben, wie Konstanz und Villingen, sollten ihre Auswärtsspiele bei Stockach bzw. St. Georgen glücklich überstehen, während der eben- falls zu dieser Gruppe gehörende ASV Freiburg beim FV Kuppenbeim nur um ein achtbares Er- gebnis bemüht sein kann. In Achern muß Baden- Baden schon mit einer besseren Leistung ais am Vorsonntag aufwarten, um wenigstens zu einem Teilerfolg zu kommen. Auch das Spiel Rheinfelden gegen Schopfheim hat Lokalcharakter, dessen Aus- gang offen erscheint. Rastatt kann man nach den bisherigen Leistungen in Gutach wenig Aussichten einräumen, und ob Kehl selbst zu Hause gegen Lörrach zum ersten Erfolg kommen wird, erscheint mehr als fraglich. Es spielen: St. Georgen— Villingen, Stockach gegen Konstanz, Rheinfelden— Schopfheim, Weil gegen 1844 Freiburg, Gutach— Rastatt, Kehl-Lör- rach, Kuppenheim As Freiburg, Achern— Baden- Baden, Offenburg Lahr. Die südbadische Handball-Landesklasse Für den zweiten Septembersonntag sind in der süd badischen Handbell-Landesklasse folgende Spiele angesetzt: Hauingen— Durmersheim, Lörrach gegen Niederbühl, 1844 Freiburg— Freiburger Fe, Te- mingen— Schutterwald, Lahr— Zähringen, Hof- weier— Schuttern. 5 Meden-Finale Freibufg— Heidelberg Am Sonntag wird in Hinterzarten das Endspiel der badischen Medenrunde zwischen dem Freibur- ger Tennisclub und„Schwarzgelb“ Heidelberg aus- Setragen. Die Heidelberger treten zu diesem Kampf mit Kuhlmann, Dörfer, Baudendistel, Meinhardt, Boye und Fütterer an, während für den Freibur- ger Tennisclub Potaß, Grathwohl, Professor my, werden. Schulz, Dr. Böttger und Petersen spielen Prags Boxer kämpfen um die„Süddeutsche“ Der SV Prag Stuttgart hat sich durch seine Siege über den VfL Weiden und den AC 92 Weinheim für den Endkampf um die Süddeut- sche Mannschafts meisterschaft im Boxen qua- liflziert, der am Sonntag in Trier gegen den Deutschen Meister BC Trier ausgetragen wird. Die Prager, die in diesem Jahr als Favoriten für die„Deutsche“ gelten, sollten mit einiger- maßen Glück und Können auch diese Hürde aus dem Weg räumen können. Spitzenkampf Rot gegen Mühlburg Die herausragende Begegnung in der nordbadi- schen Handballverbandsliga steigt in Rot mit dem Zusammentreffen des Titelverteidigers TSV Rot und des ungeschlagenen Spitzenreiters VfB Mühl burg. Es Wird ein schwerer, jedoch nicht aussichts- loser Gang für die Mühlburger werden. Leuters- Hausen müßte sich ohne Mühe über den Träger der roten Schlußlaterne SV Waldhof hinwegsetzen. Ein Klarer Sieg sollte auch Rintheim gegen die bislang enttäuschende Mannschaft von St. Leon Slücken. Nicht ohne Chancen geht Neuling Bretten in sein Heimspiel gegen Ketsch, wogegen der VfR Mann- heim Gefahr läuft, gegen Oftersheim beide Punkte einzubüßen. Bei Weinheim— Birkenau könnte ein knapper Weinheimer Erfolg das Ergebnis sein. Die Paarungen: TSV Rot— VfB Mühlburg, SG Leutershausen— SV Waldhof, VfR Manheim- TS Oftersheim, TSV Rintheim— S8 St. Leon, TSV Bretten— Spogg. Ketsch, 62 Weinheim— TSV Birkenau. Das letzte Rennen der Saison Wird Rieß oder Pietsch Meister? Nachdem das am kommenden Wochenende auf dem Grenzlandring ablaufende Rennen als letz- ter Lauf der„Deutschen Automobil meisterschaft 1951“ bestimmt wurde, steht die Entscheidung in diesem Wettbewerb unmittelbar bevor. In der Rennwagenklasse der Formel II führt Fritz Rieß (Nürnberg) auf AFM mit 13 Punkten vor Paul Pietsch(Neustadt) auf Veritas-Meteor mit 12 P. und Toni Ulmen OMüsseldorf) auf Veritas mit 9 Punkten. Auch die dann folgenden Fahrer Heeks auf Veritas und Stuck auf AFM könnten theoretisch sie haben beide 7 Punkte— noch mit Aussicht auf Erfolg in den Endkampf ein- greifen. In der Rennwagenklasse Formel III(bis 300 cem) führt Walter Komossa Recklinghausen) mit 14 Punkten vor Helm Glöckler Frankfurt) und Toni Kreuzer(München) mit je 10 Punkten die Tabelle an. Lediglich Manfred Herbster aus Lörrach kann mit 8 Punkten noch mitsprechen. Das übrige Feld ist bereits abgeschlagen. Den Höhepunkt des umfangreichen Programms auf dem Grenzlandring bilden zweifellos die Motorradrennen der verschiedenen Klassen, zu denen die gesamte deutsche Elite und zahlreiche ausländische Fahrer von Format ihre Start- zusage gegeben haben. BMW, DKW, NSU und dazu die besten Privatfahrer werden sich ein letztes Duell liefern. Die BMW-Fahrer Meister Zeller, Altmeister Georg Meier und Meister Kraus-Huser gelten als Favoriten und es wäre sensationell, wenn ihnen gerade hier die NSU oe Uberraschung bereiten könnte. Zonengrenze trennt die Sportler Tiefer Riß zwischen den Olympischen Komi- tees der Bundesrepublik und der DDR Das Präsidium des Deutschen Nationalen Olym- pischen Komitees nahm in seiner Sitzung in Baden-Baden mit Bedauern von dem Bericht seines Vorsitzenden Kenntnis, Halt auf seine an den Präsidenten des NOK von Ostdeutschland, Kurt Edel, gerichteten Briefe wegen der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele keine Antwort erhalten habe. Die gegen- wärtige Sachlage sei wie folgt: Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees habe in Erledigung sei- Wiener Auftrages das Deutsche Nationale Olympische Komitee als die allein zuständige und verantwortliche Stelle für die Teilnahme an den Olympischen Spielen anerkannt. In Lau- sanne habe Ubereinstimmung darüber ge- herrscht, daß Deutschland mit einer gesamt- deutschen Mannschaft an den Olympischen Spie- len 1952 teilnehmen solle. Das NOR von Ost- deutschland, insbesondere sein Präsident Kurt Edel, habe an den Verhandlungen in Lausanne teilgenommen und die Abmachungen durch seine Unterschrift anerkannt. Das Deutsche Nationale Olympische Komitee garantiere eine loyale und sportkameradschaftliche Berücksichtigung der Sportler Ostdeutschlands. Es wolle mit dem NOR von Ostdeutschland alle notwendigen technischen Abmachungen treffen, lehne aber jede Ver- qduickung mit politischer Propaganda ab. Das Glympische Komitee der Ostzone hat in- zwischen seinerseits das Internationale Olym- pische Komitee um Aufnahme als selbständiges Mitglied gebeten und kündigte seine Unter- schrift unter das Lausanner Abkommen, mit der Begründung, die getroffenen Abmachungen seien vom Westdeutschen Olympischen Komitee „torpediert“ worden. Die Sowjetzone beabsichtigt jetzt, selbständig an den 15. Olympischen Spie- den in Helsinki teilzunehmen. Ae Jugendschwimmer schlugen Osterreich Deutschlands Schwimmerjugend konnte ihren ersten offiziellen Jugend-Vergleichskampf mit 112:101 Punkten erfolgreich beenden. Die Jugend- lichen lieferten sich spannende Kämpfe und be- wiesen, daß beide Länder einen guten Nach- wuchs haben. Die deutschen Vertreter konnten sich am ersten Tag in Stuttgart- Untertürkheim in sämt- lichen Einzelkämpfen durchsetzen, während Osterreich den Sieger in der Bruststaffel der Damenjugend und im Wasserball stellte. Die österreichische Nachwuchs-Wasserballmannschaft felerte sogar mit 12:2 Toren einen hohen Sieg. Sie war während des ganzen Spielverlaufs klar überlegen. Nach dem ersten Tag des Vergleichs- kampfes führte Deutschland mit 67.347 Punkten. Am zweiten Tag des Vergleichskampfes, der in Kempten im Allgäu ausgetragen wurde, er- wiesen sich die Osterreicher stärker als am Vor- tage. Sie verkürzten durch gute Leistungen, be- sonders in den Bruststrecken, den Abstand, des ursprünglich 20 Punkte betrug, auf 11 Punkte. Kurz— aber wichtig Fast die gleiche Schweizer Leichtathletik-Na- tionalmannschaft, die in Bern gegen Deutschlands Vertretung unterlag, besiegte in Lausanne die spanische Länderstaàffel überlegen mit 134:87 P. Großbritanniens Leichtathleten, die bereits in Jugoslawien mit 102,5:89,5 Punkten gesiegt hat- ten, behielten auch in Athen gegen Griechenland mit 96:44 die Oberhand. Der Essener Mittelgewichtsboxer Leo Starosck besiegte in Wien vor 4000 Zuschauern den öster- reichischen Halbschwergewichtsmeister Wiesner sicher nach Punkten. In einem weiteren Kampf schlug der österreichische Federgewichtsmeister Swohoda den Essener Nachwuchsboxer Gelhaar in der dritten Runde k. o. 5 Am 7. September tagt das Nationale Olympi- sche Komitee in Baden-Baden. Die Mitglieder werden in einer Feierstunde einen Kranz vor dem einzigen Denkmal Coubertins, des Grün- ders der Olympischen Spiele, in Deutschland niederlegen. Die von Georg von Opel und Ferdi Lehder auf der Autobahn München in der Klass I aufgestell- ten Rekorde für den Kilometer mit stehendem Start mit 120,2 Stakm. und für die Meile mit stehendem Start mit 138,124 Stdkm. wurden in- ternational anerkannt. Der Tübinger Flugsportverein baut ein schwanzloses Segelflugzeug von 18 m Spann- Weite, Die beiden Pilotensitze sind nebeneinan- der angeordnet. Dieses Segelflugzeug wird der- erste schwanzlose Doppelsitzer in Europa sein. Der Australier Frank sSedgman wurde inter- nationaler amerikanischer Tennismeister. Sedg- man ist der erste Ausländer seit 15 Jahren, der diesen Titel errang. Die Stuttgarter Kickers und Eintracht Frank- furt treten am kommenden Wochenende in Stutt- tart zu einem Durchgang um die DMM in der Sonderklasse an, wobei beide Mannschaften ihre istungen steigern wollen. Der südafrikanische Box weltmeister im Ban- tamgewicht, Vie Toweel, besiegte in seiner Hei- maätstadt Johannesburg den Schotten Bobby Bo- land durch k, o. in der ersten Runde. 10(Argentihien) gewann den Großen Preis 8 51 5 einem 1,5 Liter Alfa-Romeo mit Doppel-Kompressox. Zweiter wurde sein N mann Gonzales auf einem kompressorlosen 4,5 1 Werrari.. 40 Neuer Europameister im Bantamgewicht wurde der Schotte Peter Keenan, der in Glasgow den spanischen Titelverteidiger Luis Romero über 15 Runden nach Punkten besiegte. Beckar-Bote. Südu. Heimatzeitung für NMannheim-Seckenheiss und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hardi Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabers Georg Härdle), Mannheim Seckenhelm, Fernsprecher 47216— Sonntag, den 9. September 1951 17.00„Eine Tonne mit Gold“ 16.00 Peter Tschaikowsky 18.30 Lieder u. Chöre des Rokoko 19.00 Sport— Toto 19,30 Leichte Musik 20.05 Tanz und Fröhlichkeit 21.45 Sport aus nah und fern 22.10 Ein kleines Konzert 22.40 Gottfried Benn spricht 23.00 Kleine Ensembles spielen 7.00 Andacht der Baptisten 3.90 Uandfunk mit Musik 8.45 Evang. Morgenfeier 9.45 Worte und Musik 10.30 Melodten am Sonntag 11.20 Brahms: I. Symph. emol 13.00 Benjamino Sigli singt 14.10 Stunde ges Sher des 15.00 Nachmittagskonzert 16.00 Musikalische Erinnerungen Montag, den 10. September 1951 20.15 Musik für jedermann 21.15 Auf der Alm— Hinterm Dau- men a 22.10 Zeitgenössische Musik(Erpf, 30 Kinderfunk. 00 Nachmittagskonzert 1605 Evang. Morgenandacht 1 105 16.45 Neue Musikliteratur SdD DEUTSCHER RUNDFUNK Radio Stuttgart 528 m= 575 KHz 11.15 Edouard Orchester 11.45 Landfunk Gleichblelbende Sendungen 5.00 Musik, Nachrichten 6.00 Choral, Tageswort(S 6.30 Morgengymnastik i 8.40 Sud westd. Heimatpost 1.15 Morgenmusik(W, S) 7.55 Nachrichten, Wetter W. 8) 8.00 Das geht alle an() Orchester Traversa-Schoefler Ade, Stürmer) 8.10 Wasserstandsmeldungen 1800 Orch.-Konzert. Ludwis Spohr: 23.00 Bie 8 Theaterkrise— Ein 9.8 Untsrhaltende Klunse mnmiessonda“, Ouvertüre. Vio- olympisches Gespräch zwisch. 9.00 Nachr., Wetter, Musk Unkonzert A-dur in Form Goethe, Grillparzer, Hebbel 9.45 e W einer Gesangsszene(Solist: 5 10.15 Schulfunk Georg Kulenkamptt) 5 Dienstag, den 11. 11 Morgenandacht n 25.25 Wleines Noleert September 1951 175 Musik zum r 1. 5 16.00 Konzertstunde 11.45 Landfunk) 12.00 Musik am Mittag W. S) 12.45 Nachrichten, Wetter W. 8) 13.00 Echo aus Baden 13.10 Werbefunk mit M W 16.00 Schulfunk( 18.45 Aus der Wirtschaft( 17.5 Süudwestd. Heimatpost( 19.45 Die Stimme Amerikas 19.30 Zum Zeitgeschehen 19.55 Nachrichten, Wetter. 22.00 Nachrichten, Wetter„ 24.00 Letzte Nachrichten W. 8 15.30 Kinderfunk Mittwoch, den 12. 7.00 Evang. Morgenandacht Der Rundfünkcher. Leitung: 18.00 2 ima 10,5 Die Krankenvistte gerhard Huber als Gast 1.50 Mensch und Arbeit 14.15 ae 1.48 Landfunnx 5 19.00 Es spielt Andre RKostelanetz 14. erfunk 160 Fader, enske m. s. Solisten 20.05 Querschnitt durch den Fm 15.30 Das Heinz-Lueas-Sextett 85 00 Lachinletags konzert Rundf—-—„Hoffmanns Erzähl 16.15 Nachmittagskonzert 9 Sympho ter en: us. Lig.: 8 1 0 18 S tum und Gegenwart * Moll, Sopran; red 21.10 Keine Zeit e 117.15 Ernst Pepping 12. Sept. 1901. Olt, Klavier 22.10 Tanzmusik N 8 Lieder auf Texte von Pa 23.18 Wiederhören macht Freude Gerbardt September 1951 28 18.00 Unterhaltungsmusik 18.30 Aus der Wirtschaft 19.00 Volksmusik 5 20.05„Von Potsdam bis Bonn“ 21.00 Beethoven; VI. SVymph. A-dur 21.45 Mittel- und Ostdeutschland 22.10 Orchester Kurt Rehfeld 22.30 Der Engländer privat 23.15 Werke von Verdi 23.35 Das Nachtfeuilleton 5 11.45 Landfunk 14.15 Ber Zzelttu 15.40 Jugendfunk Violine Usaae Stern mit dem New Vvorker Philh. Orch) 15.30 Kurt Wege m. s. Solisten 16.50„Das staatspolitische Schicksal der Pfalz“, von Dr. Siebler Freitag, den 14. 7.00 Andacht der Methodisten 10.45 Die Krankenvisite 11.40 Kultur- Umschau 16.00 Nachmittagskonzert 16.45 Uber neue Bücher S 17.00 Fanzorchester Erwin Lehn 58) 18.00 Operettenmelodien 0 16.35 Für die beufstätige Frau 19.00 Die Kapelle Kurt Drabek u. Samstag, den 14. 7.00 Christen im Alltag 11.15 Junge Künstler 14.00 Quer 8 Sport 15.90 Unsere Volksmusik 16.00 Helterer Schlagerbummel 16.45„Eu der Vorhang aufgeht 17.18 Das Volkslied n USA 8 Donnerstag, den 13. September 1951 7.00 Evang. Morgenandacht Lalo: espagnole für 17.10 Unterhaltungsmusik 18.00 Klänge aus London 18.30 Sport gestern und heute 19.00 Schöne Opernmelodien 20.05 Fröhliche Weinfehrt 21.45 Programm nach Ansage 22.10 Dänische Chormusik 5 22.35 Der Dichter Erich Lendgrebe 23.05 Finnische Orchestermusik 0.05 Jazz im Funk m. D. Zimmerle September 1951 das Horst-Ramthor-Trio 19.30 Herrmann Mostar: Im Na- men des Gesetzes 20.05 Symphoniekonzert MDebusss, Pfitzner, Haydn) 21.15 Unsterblicher Lederstrumpf. 21.45 am Rande vermerkt 22.10 Tanzmusik 22.45 Programm nach Ansage 23.15 Unterhaltung und Tanz September 1951 18.00 Bekannte Solisten 18.30 Mensch und Arbeit 19.00 Die Glocken von Eberbach 19.05 Dle Stuttgarter Volksmusik 19.30 Zur Politik der Woche 20.05„Familie Staudenmaier“ 20.45 Wie Sie wünschen 21.45 Sportrundschau 22.10 Die schöne Stimme 22.45 Tanz und Unterhaltung Symphonie und 7 wonach Dr. von üb. und in 9 Wire terz das abe! Cʒĩů 55 * 8. D Ian nn gc nee ECC n 4 I A A * Lokale Rundschau Die Schule öffnet wieder ihre Pforten Vorbei— vorbei, mit bedauernswerten Ge- sichtern trauern unsere Schüler den unwieder- bringlich entschwundenen Ferien nach, die morgen zu Ende gehen und sie aus dem süßen Nichtstuerleben wieder herausreißen und den gestellten täglichen Aufgabenkreis in greifbare Nähe rücken. Voller Kümmernis Wird der Schulranzen einer letzten Visite un- terzogen und dann geht es am Montag hinein in das neue Schuljahr, mit seiner ernsten Arbeit, aber auch seiner kindhaften Unbeschwertheit von den harten Fragen des täglichen Lebens- kampfes. Am Dienstag werden unsere ABC- Schützen zum ersten Mal, von der Mutter sorg- gender Hand geleitet, zur Schule gehen. Welch ein Aufruhr ist in den kleinen Herzen! Die Buben geben sich meist sehr erwachsen und überlegen. Es wäre unmännlich, zuzugeben, daß sie auch nur die geringste Angst vor den Lehrern und dem gestrengen He Direktor hätten. Anders die Mädchen, die ein klein bissel verschüchtert ihre mit Bonbons gefüll- ten, glänzenden Papiertüten an sich drücken, als fänden sie darin einen Haltepunkt, kom- Mendem Ungemach zu begegnen. Ob sie's aber nun zeigen oder nicht, das Lampenfieber vor dem großen Tag hat sie Alle, Buben und Mädchen, gemeinsam befal- Jen. Der neue Lederranzen wird am Vorabend des ersten Schultages wohl ein Dutzendmal hervorgeholt und einer letzten Revision un- ſterzogen. Griffelschachtel, Schiefertafel, Schwamm und Läppchen, bekommen eine fast mystische Bedeutung für das kleine Volk. Der ganze Inhalt des Lebens scheint in diesen aufregenden Gerätschaften beschlossen zu legen. Wir großen Leute, die wir mit einem Ge- fühl heißer Wehmut an unsere eigene Schul- Zeit zurückdenken, sehen am e 2 unsere Kinder den ersten Schritt in die. tun. Sie werden flügge sein, noch ehe recht bedenken. Der kleine 8 n 50 zuversichtlich in das Klassenzimm Einspaziert, mag sich freilich darüber keine Gedanken machen. Er brennt auf das * 57 groge Abenteuer, das Schule heißt, und wir wollen ihm von Herzen wünschen, daß 2 ES gut bestehe. Die einzelnen Schulen beginnen zu folgen- den Zeiten: Volksschule Seckenheim vom 2.8. Schuljahr Montag 9 Uhr, Schulanfänger Dienstag 10 Uhr Mädchenberufsschule Seckenheim Montag 9 Uhr Frauenfachschule und Staatl. Haushalt.-Schule Mannheim 12. Sept., 9 und 10 Uhr Lessingschule Mannheim Montag, 8—12 Uhr Gymnasium Donnerstag, 13. Sept., 10 Uhr. Neckarstadt Eberbach im Film E Der bach dub). Während der Dauer des „Kuckucksmarktes“ wird im Burgtheater in Eberbach allabendlich der von der Bavaria- Filmgesellschaft in Eberbach gedrehte Film „Frischer Wind im alten Garten“ vorgeführt. Der Lehrfilm, der in Eberbach uraufgeführt wurde, schildert das kommunalpolitische Le- ben in der nordbadischen Neckarstadt. Das Spieler sin die Einwohner von Eberbach. Der Film soll— in englischer Sprache— auch in Amerika gezeigt werden. Drehbuch schrieb Fritz Peter Buch. Schau- ſe Wilder Affe im Gesundheitsamt Wertheim chpd). Ein Spaziergänger ent- deckte auf einem Nußbaum einen Affen und Versuchte, als dieser durch das offene Fen- ster des Gesundheitsamtes verschwand, das Tier einzufangen. Nach einer tollen Jagd über Tische und Stünle konnt auch erwischen, aber der Ver den Arm gebissen. In einer R Affe schließlich doch einem 8 rückgegeben werden. Beim Kochen verb! Tauber bischofs heim Zeltürn ist ein 14jähriges verunglückt. Das Kind war n des Mittagessens beschäftigt, der des Mädchens Feuer fing fort Hilfe zur Stelle war, stark noch am gleichen Tag an den Folgen der Verbrennungen. Kreuz und quer durch Baden P fOr Zheim. Die Volkshochschule Pforz- beim will mit Beginn des Wintersemesters unter der Leitung von Kapellmeister Tilegant versuchsweise ein Jugendorchester aufstel- len.(b) Heidelberg. Unter dem Titel„Der ge- deckte Tisch und sein Blumenschmuck“ ist im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg ene gastronomische Ausstellung eröffnet Worden.(Ib) Mannheim. Der Sozialausschuß der Stadt Mannheim hat für die Fürsorgeempfän- ger der Stadt eine Brennstoff- und Kartof- kelbeihilfe bewilligt. Für die Beihilfen sind insgesamt 175 00 DM vorgesehen.(Arb) Wiesloch. Bei Grabarbeiten für die Wasserleitung wurde bei der Sakristei der katholischen Pfarrkirche in Malsch ein Mas- Sengrab freigelegt, Es wird vermutet, daß es Aus der Zeit des 30jährigen Krieges Stammt.(Z ST) Rad olf Zz ell. Zwei Mitglieder der Ver- Sehrtensportabteilung Radolfzell, ein Ober- schenkel-Amputierter und ein Oberarm-Am- lange Strecke des Zeller Sees zwischen Ra- dolfzell und Iznang. 5 pd Mannheim wb). In den nordbadischen Gebieten um Mannheim, an der Bergstraße, um Neckartal und im Bauland wird Algemeen ein guter Weinherbst erwartet. Fachleute in Schriesheim an der Bergstraße sind der An- sicht, daß die kommende Weinlese ein Von herbst wird. Der BRebenbehang im Neckartal und im Bauland wird von Experten als gut Putierter durchschwammen die 2400 Meter bezeichnet.. Der Wahlkampf hat begonnen Seit Wochen ſchon zeichnet ſich der end⸗ gültige Abſtimmungskampf zwiſchen dem Südweſtſtaat und Altbaden am politiſchen Horizont ab. Waren es bisher nur die Plakat⸗ und ſonſtige polemiſchen Kämpfe, die ein Hochgehen der Wellen verurſachen, ſo iſt der Abſtimmungskampf in dieſer Woche in Seckenheim in ein akutes Stadium ge⸗ treten, wo ſich beide Vichtungen aktiv in den Wahlkampf einſchalteten. Zunächſt waren es die Altbadener, die in Seckenheim mit einer Wahlkundgebung am Donnerstag im„Kaiſerhof“ vor die Oeffent⸗ lichkeit traten. In dieſer Verſammlung ſprachen der Bundestagsabgeordnete Morgenthaler, Bürgermeiſter von Achern und Kreisvor⸗ ſitzender der Arbeitsgemeinſchaft der Badener in Mannheim, Horn zu den zahlreich Er⸗ ſchienenen. Der f des Ortsaus⸗ ſchuſſes Seckenheim, Miſchler konnte in ſeinen Begrüßungsworten die beiden Redner des Abends willkommen heißen und zeigte ſich ſehr erfreut über das lebhafte Echo, das die Altbadenbewegung in Seckenheim findet. Bundestagsabgeordneter Morgenthaler wies in ſeinen aufſchlußreichen u. ſehr lebendigen Ausführungen auf die weſentlichen Merk⸗ male der Wiedervereinigung des alten Landes Baden hin, indem er beſonders die eigene Verwertung der dem Lande zur Ver⸗ fügung ſtehenden Kraftquellen forderte, die es ermöglichen, die früher ſprichwörtlich gewordene Muſterwirtſchaft in Baden (dem Muſterländle“) wieder aufzubauen. Seine ſehr ſachlichen Ausführungen be⸗ ſchränkten ſich lediglich auf die Vorteile, die Baden bei einer kommenden Selbſtſtändig⸗ keit genießen wird und vermied es, auf die verſchiedenen politiſchen Hintergründe und Intrigen, die den Wahlkampf abfärben, einzugehen. Seine Ausführungen ernteten gerade wegen dieſer wohltuenden Sachlich⸗ keit lebhaften Beifall. Der weitere Redner des Abends, Kreisvorſitzender Horn, unter⸗ ſtrich die Ausführungen des Vorredners in nachhaltiger Weiſe und leitete zu einer Diskuſſton über, die übereinſtimmend die aufgeſtellten Forderungen unterſtützte und keine gegenteilige Meinungen laut werden ließ und an der ſich mehrere einheimiſche Perſönlichkeiten lebhaft beteiligten. Zu ihrer erſten Wahlkundgebung in Seckenheim ſtarten die Anhänger des Süd⸗ weſtſtaates am morgigen Sonntag, 20 Uhr im„Vereinshaus“, bei der Prof. Dr. Schüle, Mannheim über die Bildung des Südweſt⸗ ſtaates ſprechen wird. Der Vortrag von Prof. Dr. Schüle wird von einem Film⸗ programm unterſtrichen. Der gleiche Vorführungs⸗ und Vortrags⸗ abend findet am Montag im Bundes⸗ bahnhof(Auf dem Kegel) ſtatt, bei dem Dozent der Ingenieurſchule W. Krauſe ſprechen wird. 8 An der Stätte der Erinnerung Nach Jahren kehre ich in die kleine Stadt zurück. Alles ist anders, verändert. Und doch noch genau so wie vor zehn Jahren. Wie ein Sleiche bleibt, Jahr für Jahr, Uf angepflanzt wird, und doch chselt, genau so ist es auch mit rer kleinen Stadt, wenn man Wesenheit wieder zurückkehrt. dere Sonne auf die Dächer? kleinen Häuschen zur Rechten er lange Bulatsch wohnt, der gen auf dem Schulweg begeg- — der Schreibwarenladen— h da die Schulhefte eingekauft, schwarzer— und auch mit —.—.„Igeschrieben wurden. Lauter andere Bücher— der Cursus latinus hat an- scheinend ausgespielt, und auch das Mathe- matikbuch sieht jetzt anders aus. Plötzlich stehe ich mitten im Laden und finde mich kaum mehr zurecht. Eine fremde Frau beugt sich mit ächzender Stimme zu mir hin und fragt:„‚Was wünscht der Herr?“„Ja— ich Wein nicht—“, ich atme tief—„einen Blei- Stift Nr. 21“ Irgendetwas mußte ich doch sagen. Ein Gefühl der Beruhigung über- kommt mich: Wenigstens die Bleistifte sind die gleichen geblieben. Dann stehe ich vor dem alten Pennal. Es steht immer noch am selben Fleck. Vertraut und doch fremd. Im zweiten Stock singen helle Knabensoprane: ‚O wie wohl ist mir am Abend— Das Fenster dort— ob da- Hinter immer noch der Karzer ist? Sechs Stunden waren es damals— oh, ich war kein Engel. Ich trete durch die Haustüre, die ich einst so oft durchschritten. Hastig nehme ich die Stufen, immer zwei auf einmal. Ich stehe vor dem einstigen Klassenzimmer. Niemand ist da. Wenn ich jetzt eintrete, zur Stätte un- serer Schwammschlachten, dann ist in der mittleren Reihe, im dritten Bank ein großes Loch— dort saß ich einst. Ich öffne. An die Wandtafel ist eine abgestumpfte Pyramide gezeichnet. Eine andere Handschrift wie zu meiner Zeit. Es muß also ein neuer Mathe- matiklehrer da sein. Und meine Bank ist mir zu klein geworden. Alles ist anders. Und doch — ich gäb was drum, wenn ich sie noch ein- mal drücken könnte, diese Bank. Das wäre ein Spaß. Ja, Wirklich, ein Mordsspag 5 r Nacht- bezw. Sonntagsdienst der Apotheken. Vom 8. 9. bis 15. 9. die 5 Telefon 47131. S v HE . Filmſchau. Mit dem engl. Farbſpitzenfil! Lagune“ bringen die Palaſt⸗L das Wochenende einen Streife jeder Bez ziehung verdient über maß an romantiſchen Stoffe werden. Jean Simmons vi Verein mit Donald Houſton eines jungen Menſchenpaares,! Schiffsunglück jahrelang auf Lagune leben muß in lebendi 918 Mannheim kurpialzisches Kulturzentrum Um den Neubau des Nationaltheaters— Neues Stadtmuseum Der letzte Krieg brachte Mannheim den Verlust seines Nationaltheaters, das einst als Kunstinstitut europäische Bedeutung hatte, seit Schillers„Räuber“ hier ihre Uraufführung erlebten. Das ehrwürdige Haus am Schiller- Platz sank in Trümmer; der Platz wurde im Lauf dieses Jahres planiert und soll künftig nur noch das Wiederinstandgesetzte Schiller- denkmal tragen. Für einen Theaterneubau kommt der Platz aus verschiedenen Gründen nicht mehr in Frage, nicht zuletzt wegen der räumlichen Beschränkung. Für Mannheim als Kulturzentrum in der Rhein-Neckar-Ecke, an dem Nordbaden, die Pfalz und Süd- hessen teilhaben, ist das Neubau- Projekt von größ- ter Bedeutung, und die Platzwahl Will wohl erwogen sein. In der letz-: ten Sitzung des Stadtrats ent- 5 spann sich dar- über eine lebhafte Aussprache, als deren Ergebnis vier Plätze Zzur Auswahl vorge- schlagen wurden: ein freies Gelände am Neckarufer, der vordere Lui- senpark, das Grundstück der früheren Inge- nieurschule mit angrenzendem Ge- lande und der Friedrichspark. Die Entscheidung bas Mannheimer Nationaltheater in der muß noch in die- sem Jahr fallen. Ein weiterer Vorschlag wäre noch der Erwägung wert, der das Theater in den rechten Schloßflügel, das frühere Biblio- theksgebäude, eingebaut sehen möchte. Aller- dings befindet man sich da auf staatlichem Grund und Boden, dock ist der Staat in jedem Fall Zuschußgeber für das Mannheimer Na- tionaltheater, und es wäre ein schöner Zu- Kunftstraum, alle Kultureinrichtungen der Stadt im Schloß vereinigt zu sehen, das ja ohnehin wieder aufgebaut werden muß. Die früher im Schloß untergebrachten Sammlungen befinden sich, soweit sie erhal- ten und nicht magiziniert sind, im ehemaligen aus. Dort soll nun auch in einem ge- räumigen Hofgebäude das stadtgeschichtliche eingerichtet werden. Der Leiter der dtischen Museen, Dr. Böhm, begründet se Absicht damit, daß das Hofgebäude Als der wenigen übrig gebliebenen Monu- mente aus Mannheims Kurfürstenzeit unbe- dingt vor dem Verfall bewahrt werden müsse; bei seiner Wiederherstellung ergebe sich mit verhältnismäßig geringen Aufwendungen ein Ausstellungsraum von 250 Quadratmetern Fläche. Dokumente und historische Schau- stücke, die wegen der ständig wechselnden Ausstellungen im Zeughaussaal nicht zur Gel- tung kommen, sollen die Geschichte Mann- heims von der Stadtgründung bis zum Be- ginn des 20. Jahrhunderts veranschaulichen. Die erforderlichen Mittel sind vom Stadtrat bereits genehmigt, so daß Mannheim bis zum 2 estaltung durch Lorenzo Quaglio(778). Mai nächsten Jahres um einen beachtlichen Kulturakzent reicher sein wird. Die Mannheimer Kunsthalle erhält für die Uberlassung von acht bedeutenden Gemälden m eine große Pariser Ausstellung den Be- trag von 25 000 DM, wodurch eine Ergänzung der Bildergalerie möglich wurde. Ein Blu- menstück von Emil Nolde und ein Werk von Theodor Alt konnten angeschafft werden, So hat auch die Kunsthalle gezeigt, daß sie nicht im Althergebrachten bleibt, sondern am leben- digen Austausch der Kulturgüter teilnimmt. Die Bestrebungen der Stadt auf diesem Ge- biet sind trotz aller Einschränkungen finan- zieller Art wieder in, beachtenswerten Maß lebendig geworden. Sie Werden ihre Krönung im Neubau des Nationaltheaters, der Mann- heimer Schillerbühne alter Tradition, finden. 0 Wilhelm A 9 170 9 .——̃ ̃ ̃—. ß Keine neuen Momente im Kalbfellprozeß Zeugenaussagen widersprechen sich Tübingen dd). Die Dienststrafkammer Tübingen begann zur Klärung der Reutlinger Geiselerschießungen am 2. Verhandlungstag mit der Vernehmung des H. Holzer aus Essen, der den Oberbürgermeister Kalbfell schwer belastet hatte. Holzer hatte sich als ehemaliger Insasse des Konzentrationslagers Buchenwald am 22. April der französischen Kommandan- tur zur Verfügung gestellt. Er war beauftragt worden, die Verbindung zwischen der Kom- mandantur und der Stadtverwaltung wahr- zunehmen. Der sich bei seiner Vernehmung in Widersprüche verwickelnde Holzer will von dem Tode des französischen Soldaten erst nach der Erschießung der Geiseln durch Kalb- fell gehört haben. Vor einem Notar in Essen aber hatte er eidesstattlich versichert, daß schon am Abend des 23. April vom Tode des Soldaten, von Kontributionen, Geiselverhaf- tungen und Erschießungen gesprochen worden sei. Seine frühere Aussage, Kalbfell habe den Befehl zur Verhaftung des Oberfeldarztes Dr. Egloff gegeben, hielt er nicht aufrecht. Ebenso konnte er seine Aussage, Kalbfell habe die Zahl der zu erschiegenden Geiseln auf vier heruntergedrückt, vor der Kammer nicht wie- derholen. Er, Holzer, habe keine Listen von Geiseln und Nationalsozialisten angefertigt und weitergegeben. Wohl sei ihm bekannt, daß seine kommunistischen Reutlinger Freunde eine Liste von Nationalsozialisten angefertigt hätten.— Holzer ist mehrfach wegen ver- suchten und vollendeten Diebstahls sowie we- gen Urkundenfälschung vorbestraft. Holzer schwer belastet Upberraschende Aussagen brachte die Ver- nehmung von drei Zeugen aus Düsseldorf bzw. Essen, die Holzer schwer belasteten. Nach ihren Darstellungen hat Holzer 1945 von einer einflußreichen Stellung erzählt, die er in Reut- lingen gehabt habe. Er habe dort vier Geiseln ausgesucht, die dann erschossen wurden. Zur gleichen Zeit habe Holzer Papiere verbrannt, die ihm unangenehm gewesen seien und ver- mutlich mit seiner Reutlinger Tätigkeit in Zusammenhang standen. Der Zeuge Franz Fischer konnte beweisen, daß auf seine Ver- anlassung hin der Oberstaatsanwalt in Essen sich bereits 1946 mit dieser Angelegenheit be- faßt habe, das Verfahren jedoch seinerzeit einstellte. Holzer bezeichnete die Aussagen der drei Zeugen als einen Racheakt, da die Familien miteinander verfeindet seien. Andere Zeugen, die am 23. April 1945 zusammen mit Capitaine Rouche und Holzer zu Abend gegessen haben, sagten übereinstimmend aus, daß dabei we- der vom Tod des französischen Soldaten noch von Kontributionen und Geiselverhaftungen die Rede war. Als erste der bisher 40 Zeugen vereidigte das Gericht den ehemaligen Mitarbeiter Kalb- fells, Dr. Georg Allmendinger, und den Zeu- gen Gottlob Junger. Der Pfullinger Stadtrat Jakob Steiger, der Kalbfell in der Angelegen- heit der Geiselerschießungen schwer belastet hat, hatte u. a. angegeben, Dr. Allmendi ger habe zu Junger gesagt, daf die Besatzungs- macht, wenn Geiseln zu benennen seien, ni zum Hausmeister, sondern zum Bürgermeister gehen werde. Beide Zeugen beschworen, daß diese Darstellung auf einem Gerücht beruhe. Die Zeugenvernehmungen ergaben auch am zweiten Verhandlungstag keine wesentlich neuen Momente. In der Hauptsache ging es Aus der Christiicken Welt Evangelischer Botschafter beim Vatikan Der Kanzler hat sich entschieden Bundeskanzler Adenauer soli, wie der Evan- gelische Pressedienst erfährt, sich nunme hy entschlossen haben, eine evangelische Persön- lichkeit als deutschen Botschafter an den Va- tikan zu entsenden. Im Bundeshaus ist diese Meldung mit Befriedigung zur Kenntnis ge- nommen worden. Die evangelischen Abgeord- neten der CDu und die Koalitionsfraktionen der FDP und DP hatten den Kanzler im Laufe des Sommers wiederholt gebeten, imm Hinblick auf die Notwendigkeit einer völlig unabhängigen Vertretung der deutschen In- teressen beim Heiligen Stuhl und der vatika- nischen Interessen in Bonn mit der Tradition der früheren Reichsregierungen nicht zu brechen. Bischof Dibelius antwortet Grotewohl Zu den jetzt bekannt gewordenen neuen Bestimmungen für den Schulunterricht in der Ostzone, wonach die Kinder im Geiste des, vie es heißt,„demokratischen Patriotismus“ und zum Haß gegen alle zu erziehen seien, die sich diesem Geist widersetzen, nahm Bischof D. Dibelius in der Ostberliner Marienkirche In Marburg versammelte sic gleichzeitig die evangelische„Michaelsbruderschaft“ zu ihrer 20. Tagung. Etwa zwei Drittel dieser Bruder- schaft sind— wie aus der Eröffnungsrede des Kirchenrats Dr. Bernhard Ritter an die 400 EKonferenzteilnehmer hervorgeht— evange- lische Geistliche. Der Bruderrat betonte auf seiner Darm- stäcdter Sitzung erneut, daß die evangelische Eirche einen Krieg niemals billigen könne. Krieg sei kein Ausweg aus der Not, sondern Sch baffe nur neue Nöte. Die Regierungen hät- ten die Pflicht, diejenigen zu schützen, die sich weigerten, mit der Waffe in der Hand in den Krieg zu ziehen. Unter dem Vorsitz von Landesbischof D. Meiser trat das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in der Evangelischen Akademie Tutzing zusammen, um sich vor allem mit den Vorbereitungen für die im— Sommer nächsten Jahres in Hannover statt- 1 andende Vollversammlung des Lutherischen N Weltburties vi befassen. Fragen der öffentlichen Meinungsbildung In Bensberg bei Köln hat eine Tagung des von der Fuldaer Bischofskonferenz gebilligten Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die sich mit Fragen der öffentlichen Meinungs- 15 bildung befassen wird, begonnen. In vier Ar- um die Klärung der Frage, ob Oberbürger- 8 f— 8 ie Stellung. Eine Erziehung zum Hag, 80 15 beitskreisen werden die Vertreter des deut- 8112 f der Bischof in seiner Predigt, könnten die schen Lajenkatholizismus und seiner Ver- Kundgebungen gesagt hat, die Franzosen Christen nicht dulden. Der Geist, der im Motto d tionen die Fragenko— hätten 20 Geiseln verlangt, doch habe er diese 5 5 a. 5 bände un mis ien 5 5 1 85 Kri i e 0 8 i des Berliner Kirchentags„Wir sind doch Brü- plexe„Offentliche Meinung und Families, Zahl auf vier herabdrücken können. Die Zeu- e j 8811 35 1 RO genaussagen widersprachen sich in diesem der“ sichtbar geworden sei, werde schließlich„Ofkentliche Meinung und Jugend“,„Die 8 Punkte erheblich 5 stärker sein als jeder Versuch einer solchen FNirche und die öffentliche Meinung“ und„Or- reit 5 Erziehung. genisationsformen der öffentlichen Wirksam- Sei 3 f 5 keit der Katholiken“ behandeln. Une Maßnahmen gegen träge Behörden Wier Tagungen der evangelischen Kirche 5 2 N Th. Freiburg(UP). Das südbadische Gesetz An vier Orten des Bundesgebiets— Darm-„Renitente“ Priester sollen in die Armee Re: über die Verwaltungsgerichtsbarkeit wurde stadt, Marburg, Göttingen und Tutzing— fin- Wie aus Rom verlautet, beabsichtigt die 5 jetzt dahingehend geändert, daß eine Behörde den gegenwärtig Tagungen evangelischer Kir- kommunistische ungarische Regierung, alle 931 wegen Unterlassung eines Verwaltungsaktes chenkreise statt: In Darmstadt ist der Bru-„unverbesserlichen“ römisch-Katholischen Prie- 2 vom Antragsteller verklagt werden kann, derrat der evangelischen Kirche in Anwesen- ster in die ungarischen Streitkräfte einzurei- ber wenn dieser sich benachteiligt glaubt. Diese heit von Kirchenpräsident Martin Niemöller hen. Pas kommunistisch beherrschte„Frie- nia Bestimmung soll sich, wie jetzt mitgeteilt zu einer zweitägigen Konferenz zusammen- denskomitee“ in Budapest habe Anweisung her wurde, in erster Linie gegen die behördlichen geireten. In Göttingen wurde der„Deutsche erhalten, eine Liste aller Priester aufzustellen, Ma Stellen richten die Anträge und Gesuche nicht Plarrertag“ eröffnet, an dem 500 Pfarrer aus die„vom kommunistischen Standpunkt aus bis rechitzettig bearbeiten und beantworten. Westdeutschland und Westberlin teilnehmen. sesehen unverbesserlich sind“. ber bes : 5 5 8 We Turnerbund„Jahn“ 1899 e. V., Mhm.-Seckenheim.„ Großer Preisabschlag! 28 vor Heute Samstag ab 17 Uhr und morgen Sonntag ab 8.30 Uhr 5 5 sick 0 0 5 2 rei Vereinsabturnen 5 n 1 S8 U n M auf dem Waldsportplatz 858 Einzel- und Mehrkampfmeisterschaſten rei! der Schülerinnen, Schüler, Jugend, die Afctiven und Altershlassen Sch Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. 55 er Zum Besuche der Veranstaltung ladet freundlichst ein: 92 jetzt 845 5 Sch DER TURNRAT. nur noch DOM 9 tet ben Abends 20 Uhr: Siegerehrung mit Tanz n e 5 ge 5 5 1 onstigen Bedi i 9 1711„Kaiserhof zu gönstigen Bedingungen lieferbar Lei i 8— 202 — IN 2815 eK 5 Zeiss& Schwärzel 1118 5 87, 20-22 fannneim Rul 3 22 84 Kan Inh Of. W. Krad Pre Morgen Sonntag, 9. September, 20.00 Uhr annheim, Gal im „ VEREINSHAUS“ 5 1 ters ofsfenbete Turnverein 1898, Mannheim-Seckenheim Gestern verschied unerwartet aus seinem arbeits- reichen Leben unser liebes, langjähriges Mitglied Philipp Maas Er wird in unseren Reihen unvergessen bleiben. Die Mitglieder, welche sich freimachen können, treffen sich zur Beerdigung am Montag, 16 Uhr auf dem Friedhof. Der Vorstand. Für die liebe Verehrung beim Heimgang meines lieben verstorbenen Mannes sowie für die aufopfernde liebevolle Pflege der ehrw. Krankenschwester während seiner Krankheit ein herzliches. Vergelt's Gott“. In christlicher Trauer: Frau A. Lang. Mhm.-Seckenheim, 8. Sept. 1951 1 Vereins- Kalender Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Der Ausflug ins„Blaue“ findet morgen Sonntag, 9. Sept. statt. Abfahrt pünktlich 6.30 Uhr ab„Löwen“. Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Turnverein 1898 GHandbellabtlg.) Morgen Sonntag spielt die 1. u. 2. Mannschaft in Hemsbach. Abfahrt 12.30 Uhr ab Turnhalle. Die A-Jug. spielt in Schwetzingen. Abfahrt mit Rad 14.45 Uhr ab Turnhalle. Oftersheim, 14 Uhr. Abfahrt 12.45 Uhr ab Turnhalle mit Rad. Turnerbund„Jahn“. Morgen Sonntag, 14 Uhr auf dem Wald- sportplatz: Grokauinahme sämtlicher Offenburgfahrer. Teilnehmer im Sport, Festbesucher in Zivil. Sportverein 07. Heute Samstag: Schüler und B-Jugend in Schriesheim. Abfahrt 16 Uhr an der Brücke. orgen Sonntag, 10 Uhr Jugend in Seckenheim geg. Awesheim. 2. Mannschaft in Käfertal. Abfahrt 12.24 Uhr mit OEG. 1. Mannschaft in Käfertal. Abfahrt 13.24 Uhr mit OEG. Gottesdienst- Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, den 9. September 1951: Notopfer der Landeskirche 9.15 Uhr Hauptgottesdienst Oiakon Aenne 1⁰⁴⁵ Uhr e 1 Männergesangverein 1861. 7 Film- Vorführungsqabend mit Vortrag von Prof. Dr. Schüle über die: Bildung eines Südweststaates. Hierzu ladet die Seckenheimer ein Arbeitsgemeinschaft für die Vereinigung von Baden- Württemberg. Anmeldungen rechtzeitig erbeten. 5 10. September Halbjahreslehrgang mit Vollunterricht för nicht mehr Berufsschulpflichtige J. Oktober Jahres- und Zweijdhreslehrgong mit Vollonterrieht för Scholentflassene 8 ons ere 5 1 3 N . uren t Wenn Schnittmuster oder Modejournale dann zur Modejournale- und Schnittmuster-entrale Emma Schäfer, Mannheim, D 1, 13 Paradeplat) Erstes Haus am Platze für Schnitte, Strick-, Stick- d, Plättmuster Modezeitschriften- Abonnements för beliebige Zeitdauer Schneiderei-Bedarf: K OS-Rockabrunder u. KOs-Schneidergeräte Vlieseline Einlagestoff und Korrekta- Schulterpolster 2 Bau- und Möbelschreinerei sowie egen Höpardtüren Einheirat in Möbelfabrik bietet Dame, 41 Jahre durch Frau Romba, Eheanbahnungs Institut Mannheim, Friedrich-Ebertstr.51 Sprechzeit tägl.(auch Sonntags) von 10-18 Uhr, außer Montags. 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