hen r Höp- burger über and eg trotz reffen. Ut. Halb. r Ber- Rang- u Gong Ageren 1 van mmen Uf ihn lie ab- chwer, Sieger ußten. Svolle d urger über zenten terlag Alzar, 2 Lork Tur Box- nber Ro- Re- hat teres 2ap- hört 1 als iner rgif- aden der ate Will. itel- den lisch „ 80 bis- aten 8 in hen. lauf pin be- ein nke ter Me. 9 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 5 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 147 Freitag, den 14. September 1951 3.51. Jahrgang Abseits von Bonn Von Günther Scholz Zum ersten Male seit Bestehen der Bundes- republik hat sich die Regierung mit der Frage nach der Popularität ihres Staates beschäftigt. Sie berät aber Möglichkeiten und Methoden, die bisher noch abseits stehenden Kräfte“ an den demokratischen Staat zu binden und die politische Lethargie weiter Teile der Bevölke- rung zu bekämpfen. Viele werden sagen, es sei langsam an der Zeit, nach zwei Jahren von der Tatsache Notiz zu nehmen, daß die Parteien und viele Behörden ohne echten Kontakt mit der Masse der Staatsbürger ar- beiten, Was die späte Erkenntnis bereits be- Weist. 8 0 Der Anstoß dafür liegt ohne Zweifel bei der Neugründung des Soldatenbundes, die nach langen Jahren des Schweigens einen der Abseits stehenden Personenkreise sichtbar. machte, dessen Mitwirkung bei der Leistung eines deutschen Wehrbeitrages unentbehrlich ist. Mehr oder weniger als„Kriegsverbrecher“ kollektiv verurteilt und jahrelang in den letz- ten Winkel des politischen Bewußtseins ver- iese ebene, war diesen Kreisen auch eine Ableh- nung des sie im besten Falle ignorierenden Systems aufgenötigt worden, die nun über Nacht in Einsatzbereitschaft für diesen Staat verwandelt werden soll. Trotzdem hat der neugegründete Soldatenbund dem Staate seine Loyalität versichert und eine Einsicht gezeigt, die sogar in gewissen Regierungs- kreisen überrascht und vielleicht etwas be- schämt hat. Dabei soll nicht verschwiegen werden, daß noch mancher falsche Zungenschlag das Wie- derauftreten der jahrelang Verfemten be- gleitet, Die Peinlichkeit eines österreichischen Grußwortes auf dem ersten Heimkehrertreffen in Bonn über die Heiligkeit und Unumstög- lichkeit des Hitler geleisteten Soldateneides War eine vereinzelt gebliebene„Panne“, die won Vizekanzler Blücher mit dem Hinweis auf den Migbrauch dieses Eides leidlich repa- riert Werden konnte. Unbeantwortet blieb allerdings der seltsame Vorschlag des ersten Vorsitzenden der Heimkehrerverbände in sei- ner Festrede:„Vielleicht würde der Osten den zu Stahl gewordenen Schweiß deutscher Ar- beiter für die zurücdgehaltenen Eriegsgefan- genen eintauschen.“ Neben ihrer blumigen Sprache zeigt diese Anregung, westdeutschen Stahl für die sowjetische Rüstung gegen Kriegsgefangene auszuhandeln, welche poli- tische Aufklärungsarbeit noch geleistet werden muß, um die bisher Ferngehaltenen mit der internatienalen Lage vertraut zu machen. Zunächst wird der Versuch unternommen, durch eine stärkere Symbolik den Staat und seine Einrichtungen sichtbar und einprägsam zu Machen. Dazu gehören„Nationaler Gedenk- tag— merkwürdigerweise ohne Arbeitsruhe — das seit langem geforderte Zeigen der Wap- pen des Saargebietes, der Ostzonenländer so- wie der geraubten Ostgebiete im Bundestag und die Stiftung des ersten„Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Auf diese Weise Wolle man, so sagte ein Regierungs- sprecher, den natürlichen Ehrgeiz zum Guten kin ansprechen und Fehler der glanzlosen Weimarer Republik vermeiden. Von der Wir- kung eines Ordens mit breitem farbigem Bande von der Schulter bis zur Hüfte ver- spreche man sich mehr als von dem vor 1933 für verdiente Männer üblichen Present eines SUbernen Kaffeeservices, Im übrigen habe der Bundespräsident für so teure Geschenke auch keine Mittel. Die Bescheidenheit des Bundespräsidenten unterstreicht, dag er dem Regierungsvorschlag nicht folgte und den Orden mit dem Datum des 7. September als dem Gründungstag der Bundesrepublik vor zwei Jahren stiftete, an- statt das dafür vorgeschlagene des zum natio- nalen Feiertag erklärte Datum seiner Wahl. den 12, September zu benutzen. So feierte die Bundesrepublik die Präsidentenwahl, während der Präsident den Staatsgründungsstag wür- dligte. Die bevorstehende Erlaubnis zum Wie- nertragen von Tapferkeitsauszeichnungen in Form eines Ordensersatzes— um das Haken- Kreuz zu vermeiden, vervollständigt die Reihe der Bemühungen, durch Feiertage und Sym- bole das Staatsbewußtsein zu beleben. Noch schreckt man davor zurück, das Deutschland-Lied als Nationalhymne anzuer- kennen und verrät auf dem neuen Wege noch die Zaghaftigkeit mangelnden Selbstvertrau- ens, aber der erste halbe Schritt ist getan. Hoffentlich reicht er dazu aus, um Regierung und Parteien zu ermutigen, ihre als Mangel 8 empfundene Popularität auch durch die Ver- antwortlichkeit und die Klarheit ihrer Ent- her 3 5 5 scheidungen dem Bewußtsein des Volkes na- „Deulschlunds Einheit wird kommen Nur ein freies Volk setzt sich für die Freiheit ein— Die Feierstunde im Bonner Bundeshaus Bonn(UP). Der zweite Jahrestag der Wahl des Bundespräsidenten wurde in allen westdeutschen Ländern festlich begangen. Höhepunkt war eine Feierstunde im Plenar- saal des Bundeshauses in Bonn, bei der Bundeskanzler Dr. Adenauer ein Bekenntnis zur deutschen Einheit ablegte. Zu dem Festakt hatten sich die Mitglieder des Bundestags und des Bundesrats, das Di- Pplomatische Korps, Vertreter der Besatzungs- macht, der Kirchen und der Gewerkschaften in dem mit den Fahnen aller deutschen Län- der, einschließlich der Ostgebiete und Ber- Iins, geschmückten Plenarsaal eingefunden. An ihrer. Spitze wohnte Bundespräàsident Heuss der Feierlichkeit bei. 4 Der Bundeskanzler richtete an die deut- schen Brüder und Schwestern jenseits des Eisernen Vorhangs die Bitte, standhaft und fest auszuhalten.„Der Tag der friedlichen Wiederherstellung der deutschen Einheit— so betonte Dr. Adenauer— wird kommen. Wir werden dieser Hoffnung niemals ent- sagen, diese Forderung niemals aufgeben.“ Gegenüber dem Ausland betonte der Kanzler, dag nur ein in Wahrheit freies Volk mit ganzem Herzen seine Kraft für die Verteidi- gung des Friedens und der Freiheit einsetzen könne. 8 Dis eigentliche Festrede hielt der Philosoph und Tübinger Universitätsprofessor Dr. Eduard Spranger. Er nannte den nationalen Gedenk- tag ein Fest des Anfangs. In seinen weiteren Ausführungen würdigte er den Unterschied zwischen der Weimarer Republik, die wegen ihrer„Wertneutralität“ ohnmächtig gewesen Sei und versagt habe, und der neuen Bundes- republik, die als echte Demokratie sich für be- stimmte ethische Güter entschieden habe. Sie sei Aber nicht grenzenlos tolerant. ö „Das deutsche Volk bezeichnete er als das Schicksalsvolk Europas, dessen politische Verirrungen im zweiten Weltkrieg dazu bei- getragen hätten, das ganze Europa zu ver- andern. Die Europa-IAee bedeute jedoch nicht, daß die nationalen Individualitäten wieder ausgelöscht werden sollten. Man könne nicht erwarten, daß sich in einem Europa-Rat Mit- glieder versammeln, die im Sinne des Natio- nalbewußtseins und Geschichtsbewußtseins „Hichts hinter sich haben“. Prof. Spranger fuhr fort: Nach den eindeu- tigen sittlichen Entscheidung, die der Verfas- sung der Bundesrepublik zugrunde liege, könne der westliche Teil Deutschlands nicht Sozial genug sein. Der Redner kritisierte den Hang zum Genußleben gut verdienender Kreise. Er forderte die ältere Generation auf, durch verantwortungsbewußte Arbeit dafür zu sorgen, daß die Jugend von ihrer ableh- nenden Haltung gegenüber den öffentlichen Angelegenheiten abgebracht werde. Kalser mahnt die Alliierten In einer Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt Bonn nanmte Bundesminister Kai- ser den 12. September„den Tag der Besin- nung auf das, was Deutschland heute ist, und auf das, was Deutschland wieder wer- den muß.“ Die Deutsche Bundesrepublik sei nur eine Notlösung. Sie sei erst der Kern eines neuen Deutschland.„Der erste Wirk- liche nationale Feiertag der Deutschen wird der Tag sein, an dem unsere Heimatvertrie- benen und unsere politischen Flüchtlinge wie- der in ihre Heimat können“, Stalin müsse der Geschmack an Deutsch- land und Europa durch Einheit, Freiheit und Stärke der Freien Weit genommen werden. Dazu gehöre die Einsicht der Westmächte, daß man den guten Kräften in Deutschland Weitere Demüfigungen und Niederlagen er- Sparen müsse.„Wir können nur hoffen, daß uns die kommenden Außenministerkon- ferenzen nicht enttäuschen.“ Zum Gedenktag der Bundesrepublik sind dem Bundes präsidenten aus dem In- und Aus- land zahlreiche Glückwünsche zugegangen, darunter ein Telegramm des italienischen Staatspräsidenten Einaudi und eine Adresse es amerikanischen Außenministers Acheson. In seinem Glückwunschschreiben stellt Ache son fest, die verfassungsmäßige Regierung in Deutschland habe in den vergangenen zwei Jahren wirkliche Fortschritte erzielt. Die Bundesrepublik werde Schritt für Schritt be- reits als ein Teil der Völkergemeinschaft an- gesehen, der sich zu den Idealen der Freiheit und der demokratischen Lebensform bekenne. Zur neuen Lage Stuttgart(b). Die Landtagsfraktion der DVP befaßte sich mit der neuen Lage in der Südweststaatfrage. ES wurde erklärt, daß in erster Linie die Verzögerung bei der Kons. stituierung des Gerichts die Einhaltung des vorgesehenen Termins vereiteit habe. Diese Vorgänge bewiesen erneut, daß außer den sichtbaren parlamentarischen Gegnern des Sücweststaates innerhalb der Bundesrepublik auch unsichtbare Gegner vorhanden seien, die in un verantwortlicher Weise die Abstimmung des Volkes verhindert hätten. Die Fraktion betonte erneut die Notwendigkeit der Bildung des Südweststaates. Im übrigen will die Frak- tion ihr weiteres Verhalten von der endgül- tigen Entscheidung des Bundes verfassungs- gerichts abhängig machen. In einer Erklärung heißt es weiter, die DVP-Fraktion erwarte, daß durch eine baldige Entscheidung die un- Haltbare Situation beendet werde. pleyenplan in Washington angenommen Deutschland soll 250 000 Mann stellen Washington(UP). Die Außenminister der drei westlichen Großmächte haben sich im Prinzip auf den französischen Plan einer europäischen Armee geeinigt. Die Minister sind zu dem Schluß gekommen, daß dieser Plan die besten Aussichten bietet, einerseits die Skepsis der westeuropäischen Länder vor einer nationalen deutschen Armee gegen- standslos zu machen und andererseits Deutsch- land für eine Beteiligung an der europäischen Verteidigung zu gewinnen. Die Außenminister der USA, Großbritan- Hiens und Frankreichs erteilten auf einer ge- meinsamen Sitzung den Hochkommissaren „klare Anweisungen für die Ausarbeitung eines Friedensabkommens“, das an die Stelle des Besatzungsstatuts treten soll und über das die Hochkommissare mit der Bundesregierung verhandeln werden. In diesem Zusammenhang wird angekündigt, daß der geplante„Kon- trakt“ und Deutschlands Verteidigungsbeitrag von der Bundesregierung gleichzeitig ange- nommen werden müßten. Wie verlautet, haben die Außenminister keine Details des Charakters und der Stärke der deutschen Einheiten für die Europa-Ar- mee festgelegt. Französische Sachverständige sprechen von deutschen Einheiten mit je 10 000 Mann und einer Gesamtstärke der deutschen Truppenkontingente von 250 000 Mann. Ursprünglich standen Acheson und Morrison dem französischen Europa-Armee- Plan kühl gegenüber. Entscheidend für ihre Meinungsänderung dürfte gewes sein, daß General Eisenhower, der Oberbefehlshaber der atlantischen Streitkräfte in Europa, den Französischen Plan in seiner jetzigen Form unterstützt. 8 Pariser Informationen bestätigen, daß Frank- reich in der Tat die ursprünglich von ihm ge- forderte Begrenzung der deutschen Verbände auf eine Höchststärke von 5000 Mann fallen leg, nachdem sie sowohl französische Mili- tärs als auch alliierte Olfflziere als völlig un- realistisch bezeichnet hatten. Die Annahme des Pleven-Plans durch die USA und Eng- jand wird in Paris als großer Erfolg der französischen Diplomatie verbucht. Baldigst ein Nahost komman do Die übrigen Gesprächsthemata der drei Außenminister drehten sich u. a. um den Naben und Fernen Osten. Dabei wurde be- schlossen, so schnell wie möglich ein nahöst- liches Verteidigungskommando zu schaffen. Entsprechende Beratungen mit Griechenland und der Türkei sollen in Kürze aufgenommen werden. In diesem Zusammenhang wurden Wie aus unterrichteter Quelle verlautet— auch der Glkonflikt mit dem Iran und die britisch- ägyptische Kontroverse um den Suezkanal er- örtert. Auch der Fall Oatis wurde berührt, da die USA für ihre Repressalien gegen die Tschechoslowakei britische und französische Unterstützung wünschen. Ein sehr wichtiges Kapitel der fernöstlichen Angelegenheiten war nach einer Erörterung der Situation in Korea und der damit zusam- menhängenden Probleme der Wunsch des französischen Außenministers Schuman, alle Länder, die aus Frankreichs Kampf gegen den Kommunismus in Indochina Nutzen zie- hen, sollten ihren Beitrag zu diesem Kampf leisten, Dies gelte vor allem für solche Län- der, die Rohstoffe aus Indochina beziehen. Vor allem von den USA erwartet Frankreich eine größere finanzielle Hilfe. Der französische Hochkommissar in Indo- china, General de Lattre de Tassigny, traf in New Lork ein; er wird mit den amerika nischen Generalstabschefs die Verteidigung Indochinas erörtern. 0 Die Außenminister wurden am Donnerstag abend im Blair House von Präsident Truman empfangen. Anschließend fand ihre sechste Aussprache statt. 75 5 Englands Chin a politik Vor dem nationalen Presseklub in Washing ton erklärte der britische Außenminister Mor- rison, man könne die Meinungsverschieden- heiten zwischen den USA und Großbritannien in der Frage Rot-Chinas und des Ost-West- Handels nicht verdecken. Die Lage Englands sei eben eine ganz andere als die der USA. Eine Unterbrechung des britischen Ost- West- Handels würde die Wirtschaft Großbritan- niens aus dem Gleichgewicht bringen 5 veröffentlicht worden. Geteilte Meinung in Bonn Sp lehn: Pleven-Plan ab— Die Regierung ist optimistisch Bonn(UP). Den Beschluß der Außen- minister- Konferenz der Westmächte, den Pleven-Plan für den deutschen Verteidigungs- beitrag zu akzeptieren, bezeichnete der SPD- Führer Dr. Schumacher als Versuch einer „anti- europaischen Ausnutzung Deutschlands“, Die amerikanische Europa-Politik scheine nicht mehr europäisch, sondern pro- französisch zu sein. Sie sei„kein Beitrag zur Ermöglichung. sondern eher zur Verhinderung eines erfolg- reichen Kampfes der freien Welt gegen den Totalitarismus“. Diese Art von Außenpolitik müsse scheitern. 5 Ein Sprecher des SpD-Parteivorstandes er- klärte ergänzend zu den Ausführungen Schu- machers, mit der Annahme des Pleven-Plans sei eine„gänzlich neue Situation“ entstanden. Die Sp könne diese Entscheidung nicht ak- zeptieren. Deutschland wäre nur bei völliger Gleichberechtigung bereit, einen Verteidigungs- beitrag zu leisten, was bei einer Verwirk- lichung des Pleven-Plans jedoch„unmöglich“ Sei. in Regierungskreisen wurde demgegenüber die Einigung der Außenminister als„wich- tiger Schritt zur allgemeinen Stärkung der Verteidigungsfront des Westens“ bezeichnet. Dr. Schumacher— so sagte ein Sprecher des Bundeskanzleramts— berücksichtige nicht die Anderung des ursprünglichen Pleven-Planes; das Bundeskabinett stehe dem neuen Vor- schlag zur Bildung einer europäischen Armee positiv gegenüber. Nach dem Verlauf der Ver- handlungen in Paris könne man sagen, da die Bundesrepublik ihre Gleichberechtigung durchsetzen werde. Militärische Sachverstän- dige in Benn sind demgegenüber in der Be- Urtsllung des Beschlusses von Washington etwas vorsichtiger und betonen, vor einer endgültigen Stelhmgnahme/ sei eine genaue Kerimtris seiner Einzelheiten notwendig. Die Bundestagsfraktion der DU/CS hat sich den Forderungen der FDP angeschlossen, die vor der dritten Lesung des Schuman-Planes im Bundestag Garantien für die Beseitigung der Ruhrbehörde und die Aufhebung der Wirt- schaftskontrolle verlangt. Dr. von Brentano betonte jedoch, daß die CDU nach wie vor entschlossen sei, den Vertrag über die Mon- tanunion zu ratifizieren. Beihilfen für kinderreiche Familien Erricktung von Ausgleichskassen— Bundes- baugesetz in Vorbereitung— Sitzung des Bundestages Bonn(UP). In seiner ersten Sitzung nack den Ferien sprach sich der Bundestag ein- mütig für die Zahlung von Kinderbeihiffen an kinderreiche Familien aus. Nach einem von der CDU eingebrachten Gesetzentwurf, der in erster Lesung an Fachausschüsse überwiesen wurde, sollen 2 Zahlung von Kinderzulagen für jedes dri und weitere Kind in Höhe von etwa 15 bis 30 DA je nach den Lebenshaltungskosten Fa- milienausgleichskassen errichtet werden. unbeschränkt Eimkommensteuerpflichtigen sollen durch Beiträge, die nach Möglichbeit zweieinhalb Prozent des Einkommens nicht übersteigen sollen, die Mittel für die Zula- gen aufbringen. Ausgenommen von der Bei- tragszahlung sollen im öffentlichen Dienst stehende Personen sein. a Abgeordnete aller Fraktionen betonten die Notwendigkeit der Flilfe für kinderreiche Familien. Im Jahre 1950 seinen 20 000 Kin- der weniger geboren worden als im Jahr zuvor. Wenn die soziale Lage der Kinder- reichen nicht gebessert werde, stünden eines Tages nicht mehr genügend Arbeitskräfte zur Verfügung. Ein von allen großen Fraktionen einge brachter Gesetzentwurf über die Gewährung von Prämien zur Förderung des Wohnungs- baues wurde an den Fachausschuß über- wiesen. Ebenso wurde das Gesetz über die Finanzierung eines Sofortprogramms zur Arbeitsbeschaffung ohne Aussprache dem Ausschuß für Arbeitsfragen zugeleitet. Das Gesetz über internationale Zollvereinbarun- gen wurde zusammen mit der Verordnung über Zolländerungen in erster Lesung an den Auhgenhandelsausschuß weitergegeben. Woh nungsbauminister Wildermuth versprach, ein Bundesbaugesetz vorzulegen, konnte jedoch nicht zusagen, ob dies bis Ende des Jahres noch geschehen könne, wie es das Plenum beantragt hattg. Die Behandlung der Anträge auf Erhö- hung der Penganim und der Bezüge des von Artikel 131 d Adgesetzes erfaßten Per- sonenkreises wegen schwebender Ver- ferung und nären in Westdeutschland zu verbieten, wurde als eine Frage,„die das game deut- sche Volk angeht“, wie sich der Sprecher dern CDU ausdrückte, an den Ausschuß für aus- Wärtige Angelegenheiten zur Prüfung ber- Bie.„„ Margarinepreis freigegeben Die Preis vorschriften für Margarine, Run Speisefette und Speisefette aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen verlieren am Sams- tag, 15. September, hre Gültigkeit. Eine ent- sprechende Verordnung ist im Bundesanzeiger i dandere Wege zur cherheit dieser beiden Staaten finden werde. Ein Mittelmeerpakt, der sich eng an den Die Sensationsflucht mit dem Zug Mitverschwörer stellten die Weichen um HO f(UP). Zu der tollkühnen Flucht tschechischen Lokomotivführers LVarda, der den fahrplanmäßigen D-Zug Prag-Eger-Asch über die deutsch-tschechische Grenze geführt Hatte, werden nun weitere Einzelheiten be- kannt. Die Flucht war nach einer Darstellung der UsS-Hochkommission ursprünglich von drei Personen geplant worden, jedoch haben sich später andere Personen dieser Gruppe Angeschlossen. Dies beweist die Tatsache, daß in Selb-Plößberg, dem Endziel des Zuges, so- fort 25 der 112 Insassen um politisches Asyl baten. Kurze Zeit vor dem Eintreffen des Flucht- Zuges erhielt der Bahnhofsvorsteher von Selb- Plößberg einen Anruf aus Asch, der ihn von der geplanten Aktion in Kenntnis setzte. Deutsche Bahnbeamte begaben sich sofort auf die Strecke, damit der erwartete Zug ohne Unfall weiterfahren konnte, Dann raste tat- sächlich auch schon der Zug mit ungewöhn- licher Geschwindigkeit— es sollen fast 100 Stundenkilometer gewesen sein— in den Bahnhof von Plößberg. Als die mit einem Knallroten Sowzetstern geschmückte Loko- motive, die drei D-Zug- und der Gepäckwagen auf dem Bahnhof standen, hatte Plögberg seine Sensation. Als erster kletterte Loko- Motivführer Larda vom Wagen und erklärte, daß er den Zug in voller Fluchtabsicht nach Bayern geleitet habe. Mitverschwörer hätten auf der Strecke von Asch bis zur Grenze sämtliche Weichen in die Richtung nach Bay- ern gestellt. Aus den Notbremsen des Zuges Habe er sicherheitshalber die Luft herausge- lassen. Die US-Behörden haben es abgelehnt, den „durchgebrochenen“ Zug in die Tschechoslo- Wakei zurückzuschicken. Die 87 Passagiere, die in die Tschechoslowakei zurückkehren wollen, sind zur Zeit unter amerikanischer Bewachung in Grafenwoehr untergebracht. Aus unterrichteten Kreisen verlautete, daß die 87 Tschechen möglicherweise nicht in ihre Heimat zurückkehren dürften. Man hält es für möglich, daß die amerikanischen Behör- den so lange zurückgehalten Werden, bis Ver- handlungen über die Freilassung des in Prag Wegen Spionage verurteilten AP-Korrespon- denten Oatis mit den tschechischen Behörden aufgenommen sind. Entführte Tschechen kehrten zurück Westdeutsches Luftgebiet für tschechische Flugzeuge gesperrt H Of(UP). Etwa 80 Tschechen, die mit dem planmäßigen D-Zug Eger Asch nach Bayern entführt worden waren, sind in Wildenau den tschechoslowakischen Behörden übergeben worden. Die übrigen 27 Reisenden, darunter der Initiator des„Durchbruchs“, Lokomotiv- führer Larda; werden Asyl erhalten und einst- weilen im Valka-Lager bei Nürnberg unter- gebracht werden. Die Hochkommission gab bekannt, daß alle Flüge tschechoslowakischer Luftverkehrsge- sellschaften über westdeutsches Gebiet ver- boten seien. Die Entscheidung wurde der Tschechoslowakei in einer Note mitgeteilt. Diese Maßnahme wird von unterrichteten Kreisen als ein Teil der amerikanischen Kam- Pagne angesehen, die Freilassung des ameri- KRanischen P- Korrespondenten Gatis, der zur Zeit eine zehnjährige Freiheitsstrafe in der Tschechoslowakei wegen angeblicher Spio- mage verbüßt, zu erwirken. Offizielle Stellen Verweigern jedoch die Auskunft, aus wel- chem Grund das Verbot des Uberfliegens Westdeutschen Gebietes durch tschechoslowa- Kische Flugzeuge ausgesprochen wurde. Die tschechischen Luftfahrtgesellschaften haben bisher wöchentlich 14 Flüge über Westdeutsch- land ausgeführt, darunter nach Brüssel, Paris und Amsterdam. Die tschechoslowakischen Fluggesellschaften sind dadurch zu Kostspie- ligen Umwegen gezwungen. Die Luftsicher- Beitsbehörden der Alliierten haben von den Hochkommissaren Anweisung erhalten, jedes legale Uberfliegen der drei Westzonen not- Falls mit Gewalt zu Verbindern. Gegen Griechenland und die Türkei Norwegen und Dänemark lehnen ihre 5 Aufnahme ab New Vork(UP). Der norwegische Au- Benminister Lange, der sich in Begleitung des Verteidigungsministers Haige auf dem Wege nach Ottawa befindet, sprach sich Se- gen die Einbeziehung der Türkei und Grie- chenlands in den Atlantikpakt aus. Norwe⸗ Zen werde auch einen Beitritt Spaniens zur NATO„ganz entschieden mißbilligen“, Die Segenwärtige spanische Regierung sei nicht demokratisch und die militärischen Gewinne, die sich aus einer Verbindung mit Spanien ziehen liegen, gingen durch die schlechten Auswirkungen auf die öffentliche Meinung in Norwegen wieder verloren. 5 Auch der dänische Außenminister, Kraft, Wäandte sich gegen die Aufnahme Griechen Lands und der Türkei in den Atlantikpakt. Dr hoffe, so sagte er, daß der Atlantikrat Gewährleistung der Si- Atlantikpakt anlehne, wäre nach Ansicht Krafts eine bessere Lösung der Sicherheits- Probleme Griechenlands und der Türkei. Der Minister kündigte an, daß Dänemark die Entsendung von Truppen nach Korea er- Wägen werde, falls die Waffenstillstands- Verhandlungen endgültig scheitern sollten. Der belgische Außenminister van Zeeland wird am Samstag im Sitzungssaal des Abge- ordnetenhauses in Ottawa die 7, Tagung des Nordatlantik-Rates eröffnen. Nach einer kur- zen Ansprache ziehen sich die Delegationen der 12 Atlantikpaktstaaten hinter verschlos- sene Türen zurück, um mit ihrer Arbeit zu Sinnen. Es wird erwartet, daß die Tagung e Woche dauert.. 85 Zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde Pater Zygmund Kaczynsky, der krühere Se kretär des Kardinalprimas von Polen, von nem polnischen Sondergerichtshof. Die An- 3 Se- Vereidiaungs minister Aus persönlichen Gründen— Lovett zum Nachfolger ernannt Washington(Up). General George C. Marshall ist von seinem Posten als Ver- teidigungsminister der USA zurückgetreten. Der bisherige stellvertretende Verteidigungs- minister Robert A. Lovett, wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Als Nachfolger Lovetts wurde William Fo- ster, der bisherige Chef der ECA, stellver- tretender Verteidigungsminister. Die Leitung der ECA übernahm Richard Bissell. 5 Marshall, der am 31. Dezember 71 Jahre alt Wird, legte sein Amt„aus persönlichen Grün- den“ nieder. Er hatte sich bei der Upernahme Seines Postens aus den Händen von Louis Johnson nur bereit erklärt, dieses Amt bis Juni 1951 zu bekleiden. Wegen der Korea- Krise und den japanischen Friedensverhand- lungen hat er jedoch seine Dienstzeit von sich aus verlängert. Aus dem Weißen Haus verlautete, dag Präsident Truman dem Rücktrittsgesuch Mar- shalls nur„mit großem Widerstreben“ statt- Segeben habe. Er dankte Marshall für die großen Dienste, die er während seiner langen und hervorragenden Karriere dem amerika- nischen Volk geleistet habe. . Der Nachfolger Lovett Der neue Verteidigungsminister Lovett ist AUs gesprochener Zivilist. Als Teilhaber der schwiegerväterlichen Bank, Direktor von mehreren großen Eisenbahnunternehmen und Versicherungsgesellschaften, War der größte Teil seines Lebens auf rein Wirtschaftliche Probleme ausgerichtet. Lovett War zwar im ersten Weltkrieg Flieger und interessierte sich deshalb etwas für strategische Fragen, wes⸗ halb er 1940 als Politischer Unterstaatssekre- tär in das Luftfahrtministerium berufen wurde. Seine Hauptaufgabe War, den enormen Vorsprung der deutschen und japanischen Luftflotten gegenüber der amerikanischen ein- zuholen; seine Herkunft als Geschäftsmann und sein gesunder Menschenverstand mach ten ihn zu dem Seeigneten Mann auf diesem Posten. Nach der Niederlage Japans trat Lo- vett aus Gesundheitsgründen von seinem Po- sten zurück. 5 Als General Marshall 1947 des Außenmini- sterlum übernahm, sah er sich nach einem diplomatischen Mitarbeiter von Format um seine Wahl fiel auf Lovett. Als erster Berater Marshalls hatte er entscheidenden Einfluß bei der Verwirklichung des Europa-Hilfspro- Srammes. Als Marshall auf den Posten des Verteidigungsministers berufen wurde, holte er wiederum Lovett an seine Seite. Lovett be- geht am 14. September seinen 56. Geburtstag. England sperrt Schiffsverkehr nach Iran Teheran bietet Kompromißverhandlungen an — Acheson riet zur„Mäßigung“ London(UP). vier Schiffe, die Zucker und Eisenbahnausrüstungen nach Tran brin- gen sollten, wurden von der britischen Re- gierung zurückgehalten. Das Londoner Han- delsministerlum gab in diesem Zusammen- hang bekannt, daß die Schiffahrtsgesellschaf- ten angewiesen wurden, keine Transitgüter mehr nach Iran zu befördern. Das an Großbritannien gerichtete iranische „Ultimatum“ enthält eine Reihe neuer Vor- schläge zur Wiederaufnahme der Glverhand- lungen. Iran bat sich bereit erklärt, an Groß- britannien jede Menge Gl zum internationa- len Preis ohne Rabatt zu liefern. England soll dafür aber nur 50 Prozent des Preises be- Zahlen, während die andere Hälfte als die Entschädigung für die durch die Verstaat- lichung verloren gegangenen Werte der Anglo- Iranischen Olgesellschaft verrechnet würde. Die Höhe der Entschädigungssumme soll ent- Weder auf der Grundlage des Aktienwertes oder nach dem Muster der Verstaatlichungen in England oder Frankreich festgesetzt wer- den. Iran schlägt ferner die Gründung einer internationalen Transport- und Vertriebsge- sellschaft zur Verteilung des Gles auf dem Weltmarkt vor. Stokes hatte in Teheran die Bildung einer ausschließlich britischen Gesell- schaft für diesen Zweck gefordert.„Unpartei- ische“ Olsachverständige aus westeuropäischen Ländern sollen in der Leitung der nationalen Wanischen Olgesellschaft mitarbeiten. Den technischen Abteilungsleitern britischer Staats- Angehörigkeit wird die Weiterarbeit in ihrer bisherigen Funktion gestattet. 5 In anischen Regierungskreisen wird die Ansicht vertreten, daß diese Vorschläge von Großbritannien als Basis für neue Verhand- lungen durchaus angenommen werden könn- ten, widrigenfalls innerhalb von 15 Tagen die britischen Glsachverständigen ausgewiesen Würden. 5. In Teheran begründete Vizepremier Fatem den iranischen Schritt damit, daß das Lan vor der„wirtschaftlichen Katastrophe“ stehe Die Regierung wolle mit dem Ultimatum ir London Klarheit schaffen, damit die Produk- tion in Abadan möglichst schnell wieder auf. genommen werden könne. Der Schah hab. das Ultimatum vor seiner Uberreichung ix Washington gesehen. Zur Uperbrückung del Segen wärtigen Schwierigkeiten Will die jrani- sche Regierung demnächst eine Anleihe auf- legen. Mit Afghanistan Wurde inzwischen ein Ollieferungsvertrag abgeschlossen. 1 Die Lage im Olstreit hat am Donnerstag in den Gesprächen der Außenminister der drei Westlichen Großmächte in Washington einen besonderen Platz eingenommen. Großbritan- nien drängte auf eine feste Haltung, während die USA sich für eine gemäßigte Politik aus- Sprachen, damit ein etwaiger kommunistischer Putsch ind der Verlust des für den Westen lebenswichtigen G1s vermieden werde. Eine Million Tonnen Getreide aus der Marshal kal zureh Paris(UP). Die interessantesten Kom- mentare zum überraschenden Rücktritt des US-Verteidigungsministers Marshall liest man in der französischen Presse. So stellt Zz. B. die rechtsorientierte Zeitung„Aurore“ die Frage: „Warum muß zu einem Zeitpunkt, wo der in- ternationale Horizont von drohenden Gefah- ren verdüstert ist, zu einem Zeitpunkt, wo die Alliierten an einem Ubereinkommen arbeiten, um die Lücken eines großen Verteidigungs- systems auszufüllen., ja, warum muß sich gerade in diesem Augenblick Marshall zurück- ziehen?“ Das Blatt meint dazu, daß die Ver- lautbarung über seinen Rücktritt in Worte Sekleidet sei, die möglicherweise ein„politi- sches Geheimnis“ verbergen sollen. „General Marshalls Opposition gegen eine gewisse amerikanische Fernostpolitik“, 80 kährt„Aurore“ fort,„ist keineswegs ein Ge heimnis. Wir brauchen nicht einmal weit zu- rückgreifen, um uns an den Sturz Macarthurs zu erinnern und an den Mann, der dahinter- stand.“ Die Zeitung behauptet, daß Marshall eine Politik der„begrenzten Kriegführung“ in Korea verfolgt und eine Ausdehnung des Korea-Konfliktes auf das chinesische Festland befürchtet habe.„Der(im Augenblick aller- dings noch nicht definitive) Mißerfolg der Waffenstillstandsbesprechungenhat möglicher- Weise in ihm die Sorge aufkommen lassen, dag die Politik Macrthurs wieder die Oberhand gewinnen könnte, falls die Nordkoreaner und die Chinesen in nächster Zukunft eine neue, schwere Offensive starten. Er wollte nicht mehr auf seinem Posten sein, um miterleben zu müssen, wie die Politik Macarthurs in die Tat umgesetzt wird“. Unter der Uberschrift„Rücktritt des ame- rikanischen Verteidigungsministers bedeutet eine Niederlage für Europa und den Atlan- tikpakt“ schreibt die unabhängige Zeitung „Combat“:„Genau im Mittelpunkt der Drei- mächtekonferenz gewinnt dieser Rücktritt eine besondere Bedeutung. Marshall gibt die Zü- gel der Macht frei, weil er die Schlacht um Europa verloren hat, eine Schlacht um die Priorität, die dem europäischen Kontinent gegenüber Asien gegeben werden sollte. Schließlich hat er auch die Schlacht um den Atlantikpakt verloren. Marshall wurde in Washington vom Kon- greg geschlagen, der weit davon entfernt, seinen Warnungen ein Ohr zu leihen, weitere Abstriche an den für Europa bestimmten rediten vornahm. Marshall mußte in San Francisco eine zweite Niederlage einstecken, als er sich über die unentrinnbaren Folgen des Scheinsieges seines Freundes Acheson, des Bruches in der atlantischen Gemeinschaft und des möglichen Wiederauflebens des Koreani- schen Dramas klar wurde Wieder Kämpfe an der ganzen rea-Front er Alliierten— Harter Wider- Kommunisten raktisch allen Abschnit- Filometer langen Korea ampfe wieder aufgeflammt, Wie vor nicht die geringste Aus- sicht auf Wiederaufnahme der am 23. August abgebr⸗ 5 5 Seoul ten der gen Die UN- Truppen erzielten an der Westfront Bodengewinne bis zu 8 Kilometern. Die Erd- Kämpfe, an denen amerikanische Marineinfan- terist nische mfanteristen beteiligt Waren, wurden von Jagdbombern unterstützt, welche die kommunistischen Stellungen mit Bomben, Ra- keten und Bordwaffen„zudeckten“ An der Ostfront war der Widerstand der Kommunisten am stärksten. Trotzdem wur- den auch dort die Stellungen weiter nach Norden vorgeschoben. Am mittleren Frontab- schmitt besetzten die Alliierten vier strategisch bedeutsame Höhenzüge und erbeuteten ein riesiges Nachschublager der Kommunisten. Nordöstlich des„Eisernen Dreiecks“ wur den im Gebiet von RKumwha und nördlich von Langgu starke chinesische Verbände zu- rückgeworfen, nachdem auf alliierter Seite neben Artillerie und Fliegereinheiten auch Panzer in die Kämpfe eingegriffen hatten. Japan erhielt diplomatische Souveränität TOKIO(UP). General Ridgway gab der japanischen Regierung die volle diplomatische Souveränität zurück. Gemäß dem in San Francisco abgeschlossenen Friedensvertrag übersandte der General Ministerpräsident Vo- schida ein Memorandum, in dem er ermäch- tigt wird, den Verkehr und die Verhandlun- gen mit ausländischen diplomatischen Vertre- tern in Japan aufzunehmen. Alle„Uberein- kommen zwischen Japan und anderen Län- dern“ bedürfen jedoch der Billigung der Be- Satzungsmächte. Diese Bestimmung wird je- doch nur als vorübergehend Angesehen. Es steht zu erwarten, daß sie nur pis zur Rati- flzierung des Friedensvertrages durch die Mehrzahl der Unterzeichner-Nationen auf- Techterhalten wird. 7 Palästina- Konferenz eröffnet UN-Rommission als Briefträger Arabischen Palästina- Flüchtlinge sowie deren 5 185 eine Stunde. Die Palä- amission legt ihrerseits am Freitag n Seiten Vorschläge zur Friedensrege- ng vor. 7 855 8 0 8 d 5 ö N 8* en sowie amerikanische und südkorea- tortitels wurde von der ungarischen Regierung abgeschafft. 55 5 3 Archivgut soll zurückgegeben werden der Ostzone, fast allen europäischen Ländern und den USA von dem Vorsitzenden des Ver- bandes deutscher Archivare, Professor Ritter (Freiburg) eröffnet. Im Mittelpunkt der Dis- kussionen steht die Verabschiedung eines Ent- Wurfs für ein deutsches Archivschutzgesetz. Auf der Tagung wurde bekanntgegeben, das die USA und England besondere Archivaus- schüsse gebildet haben, die sich mit der Rück führung des nach dem Kriege in diese Länder gebrachten deutschen Archivguts befassen Sol- len. Die Unterbringung der zurückzuführen- den Bestände bereite allerdings noch Schwie⸗ riskeiten, da bisher noch kein geeignetes Ge- 55 bäude in der Bundesrepublik gefunden wer- 2 den konnte. d Direkte Bürgermeisterwahl in Bayern 90 München(OP). Der Rechts- und Ver-* Tassungsausschuß des bayerischen Landtags in beschloß mit 16 gegen 10 Stimmen, in dem IM Entwurf der bayerischen Gemeindeordnung m die direkte Wahl des ersten Bürgermeisters de durch das Volk in allen Gemeinden zu ver- S0 ankern. In der Regierungsvorlage war die 190 direkte Wahl nur für Gemeinden unter be 20 000 Einwohnern vorgesehen. Besonders die 5 Vertreter der SPD sprachen sich für die di- rekte Wahl aus, während die Vertreter der Bayernpartei und der CSU dagegen waren 1a mit der Begründung, dag Leute vom Typ fr Alfred Loritz auf diese Weise durch ihre fr Lautstärke nicht unbedeutende Aussichten W hätten, ein solches Amt zu erlangen, g 775 Zwei Tote bei Ehrengerichtssitzung 5 Brüssel(UP). Zwei Tote und zwei le Sti bensgefährlich verletzte Wissenschaftler das ist die tragische Bilanz einer Sitzung eines Ehrengerichts, vor dem sich ein im bel 1 gischen Lebensmittel-Forschungsinstitut be- ö 2 schäftigter Wissenschaftler wegen Insubordi- K nation verantworten sollte. Der beschuldigte 82 Wissenschaftler, ein 40 Jahre alter naturali- 111 sierter Russe namens Boris Tscherukine, war St vor einen aus 20 Personen bestehenden Eh- de renausschuß geladen worden. Die Sitzung us hatte noch nicht begonnen, als Tscherukine de aus einer mitgeführten Aktentasche zwei Schnellfeuerpistolen herauszog und die Ma- gazine der beiden Pistolen leerschog. Das letzte Geschoß jagte er sich selbst durch den lic Kopf. Ein Mitglied des Ehrenausschusses war sofort tot. Zwei weitere wurden schwer ver- 1 letzt. Sc . et US-Lufthauptquartier wird verlegt tri ve PATIS(UP). Das Hauptquartier der US-* Luftstreitkräfte in Europa(USAFE), das sic!, Sesenwärtig in Wiesbaden befindet, soll in 3 Kürze nach Frankreich„zurück“-verlegt wer⸗ M. den. Wann der Umzug erfolgen soll, ist eben- St. sowenig entschieden, wie der Ort, wWẽã o das Hauptquartier eingerichtet Werden soll. Wahr- scheinlich wird es irgendwo in der Nähe von Paris liegen, zwischen gem Oberkommando General Dwight D. Eisenhowers in Marly le Roy und dem Hauptquartier der atlantischen Luftstreitkräfte unter General Norstad, das in Fontainebleau untergebracht ist. Wie in Kreisen der Alliierten Versichert wird, hat bisher nur, der Mangel an Wohn- und Büro- räumen dem Umzug von Wiesbaden nach Frankreich im Wege gestanden. Ehrenvoller Auftrag für Pfleiderer Bonn(UT). Der FDP-Bundestagsabgeord- nete Dr. Karl Georg Pfleiderer(Wahlkreis 0 Waiblingen) ist zum Vizepräsidenten des Mit- 4 tel- und Osteuropäischen Ausschusses der Europaischen Bewegung gewählt worden. Die- ses Amt wurde Pfleiderer, der in letzter Zeit Als Berichterstatter des Sonderausschusses für die Nichtmitgliederstaaten im Straßburger Europa-Rat hervorgetreten ist, vom Vorsit- zenden des Ausschusses, Harold Me Millan, angeboten. Dr. Pfleiderer ist damit der erste Deutsche im Mittel- und Osteuropàischen Aus- schuß der Europäischen Bewegung. Kronprinz Rupprecht an sein Volk München(OP). Kronprinz Rupprecht von Bayern gab zum ersten Male Seit der Revo- lution wieder eine offizielle Erklärung an das bayerische Volk Ab, in der er die„gemein- samen Bestrebungen der Heimat- und König treuen in ganz Bayern sowie ihre Organisa- tion“ billigt. Der Kronprinz hatte zuvor eine Aussprache mit dem Vorsitzenden der baye- rischen Heimat- und Königspartei, Professor Tobsche, und dem Landesvorsitzenden des bayerischen Heimat- und Königsbundes in„In Treue fest«, Graf Gustav 13 Rosse.„Weite Kreise des Volkes“, so heißt es in der Erklä- Tung,„erwarten nach den Katastrophen und Prüfungen der Vergangenen Jahrzehnte ge- rade vom EKönigstum die wahre Ordnung, — überparteiliche Staatsführung und echte De- mokratie. In diesem Sinne gehören— wie Mein ganzes Leben, so auch die Jahre, die mir I. Gott noch schenkt, meinem ganzen Seliebten 5 bayerischen Volk. ö 5 1 „* 2 82 2 4 1 Eine„Leistungsschau der Schlesier“ wurde 5 vom bayerischen Wirtschaftsminister Dr. Sei- 5 del eröffnet. 150 ehemals schlesische Firmen, 80 die sich jetzt im Bundesgebiet niedergelassen haben, stellen aus.. 5 Eine Tagung von Botanikern aus ganz Deutschland, an der Gäste aus Osterreich, Portugal und der Schweiz teilnehmen, findet 90 vom 17. bis 22. September in der Technischen 8 Unjversität Westberlins statt. 3 je Ove Weikop, bisher dänischer Handels- minister, wird Oberbürgermeister von Kopen- hagen; an seine Stelle tritt Aage Rytter. Landwirtschaftsminister Rauch wird vom bis- herigen Minister für kirchliche Fragen, Jensen Sönderup, abgelöst. 55 0 e Die Verleihung und Verwendung des Dok- Südwestdeutsche iwtag von Rundschau bie de Zwei Heidelberger bei Ulm verunglückt Heidelberg(28H). Ein schwerer Unfall, litter dem zwei Heidelberger zum Opfer flelen, er- Dis- eignete sich auf der Autobahn bei Ulm. Durch Ent- den Nebel an der Sicht gehindert, fuhr der Setz. Heidelberger Metzgermeister Neureither gegen daß einen parkenden Lastkraftwagen-Anhänger. Aus. Fr und ein Metzgergeselle starben kurz nach dem Unfall. Heilstätte für Herzkranke eröffnet ren Heidelberg dd). Die FHeilstätte für Wie Herz- und Kreislauferkrankungen wurde in Ge- Heidelberg eingeweiht. Das Krankenhaus ist Ver auf seinem Gebiet die modernste Anstalt in der Bundesrepublik. Professor Kobrag von der Universität Chicago überbrachte die Grüße rn der amerikanischen Wissenschaft, Mr. Fried- Jer man von der UsS-Landeskommission sprach tags im Namen von MecCloy. Aus Frankreich war dem M. Lebrun vom französischen Gesundheits- ung ministerium erschienen. Die Glückwünsche ters der Bundesregierung überbrachte Präsident e Scheuble. Die württemberg⸗badische Regie- ce rung vertrat Arbeitsminister Stetter, die süd- 15 badische Innenminister Schühly. di- Kinderlähmung breitet sich aus der Wertheim(swk). Die spinale Kinder- 3 lähmung greift nach Meldungen aus Unter- LYp franken weiter um sich. Zahlreiche unter- hre fränkische Landkreise wurden bereits vor ten Wochen von dieser Seuche heimgesucht. Nun- mehr werden auch aus Burgbernheim und an- deren Gemeinden einige Fälle gemeldet. Allein im Kreis Uffenheim wurden acht Fälle regi- 12 Striert. 0 10 5 Japanischer Kirchenfürst in Karlsruhe el Karlsruhe(epd). Mit einem Besuch in be- Karlsruhe hat der Präsident der Vereinigten di- Kirche Christi in Japan, Dr. Michio Kozaki, gte seine Deutschlandreise abgeschlossen, die ihn i- im Verlauf von drei Wochen in 20 deutsche Var Städte geführt hatte. Nach einem Vortrag in = dier Karlsruher Christuskirche ist Dr. Kozaki ing nach Zürich weitergereist, von Wo aus er mit ne dem Flugzeug die Heimreise antreten wird. 1— ber 9000 Studenten an den Hochschulen a8 Karlsruhe(wb). An den wissenschaft- lichen Hochschulen in Nordbaden, der Uni- versität Heidelberg, der Technischen Hoch- ar 1 Schule Karlsruhe und der Wirtschaftshoch- schule Mannheim, waren im sSommerseme- Ster 1951 insgesamt 9023 Studenten imma trikuliert. Im einzelnen waren an der Uni- Versität Heidelberg 3166 männliche und 1089 95 Weibliche Studierende, an der Technischen 8 Hochschule Karlsruhe 3873 männliche und 211 8 Weibliche und an der Wirtschaftshochschule 3 Mannheim 620 männliche und 64 weibliche 85 ö Studenten eingeschriehen. 55 Pforzheim protestiert gegen Autobahnsteuer 10 5 0 2 fOT:Zheim wb). Der Pforzheimer Ober- 12 bürgermeister Dr. Brandenburg erklärte vor dem Stadtrat, er werde gegen die geplante as Autobabnsteuer und die Aufwandsteuer Ein- in bpbruch erheben. Pforzheim sei in ganz be- ak Sonderem Maße auf die Autobahn angewiesen 5 und werde daher bei Einführung der Steuer h hart getroffen. Von der Aufwandsteuer will dier Oberbürgermeister vor allem die Rund- kunkapparate ausgenommen Wissen, weil nach Seiner Ansicht„Radios im Haushalt so not- 55 Wendig sind wie Nähmaschinen“. 5 . Sind die Fleischpreise zu hoch E PfOrZheim pc). Um die angeblich zu 2 hohen Gewinnspannen der Metzger zu über- 6 Prüfen, veranstaltete die Stadtverwaltung 2 Pforzheim ein Probeschlachten. Dieses Probe- Schlachten soll ergeben haben, daß die Metz- ger die letzte Preisentwicklung nicht herbei- 5 führten. Mean will festgestellt haben, daß die 2 Pleischpreise wegen der Transportkosten, der Viehgrundpreise, der Futterpreise und ande- Ein Höhepunkt im Göring- Prozeß Mütter von Pfleglingen sagen aus Heidelberg(lb). Der Prozeß gegen den Waibstadter Arzt Dr. Göring erreichte mit der Vernehmung der Hauptzeugen einen Höhepunkt. Die Mutter des am 1. September letzten Jahres in der Wohnung Görings ver- storbenen 16jährigen Jürgen Lehmann sagte aus, daß sie ihren Sohn bei Dr. Göring Dis zuletzt in besten Händen geglaubt habe. Ihr Sohn habe in seinen riefen aus Wai stadt nie irgendwelche Klagen gedußert. Dr. Göring habe ihr von Zeit zu Zeit in Briefen über angebliche Heilerfolge berichtet. Auch als sie ihren Sohn einmal in Waibstadt be- sucht habe, seien ihr keine besonderen Ver- änderungen an ihm aufgefallen. Er habe immer bleich und ungesund ausgesehen. Dagegen sagten die Mütter von zwei ande- ren Jungen, die sich vorübergehend in der Behandlung des Angeklagten befunden hat- ten, übereinstimmend aus, daß sie ihre Kin- der bei Besuchen in Waibstadt in völlig her- untergekommenem und verwahrlostem Zu- Stand angetroffen hätten. Eine der Zeugin- nen sagte, sie habe Anfang September 1949 ihren Sohn aus dem Haus von Dr. Göring Wegholen wollen. Göring habe ihr jedoch den Zutritt zu seiner Wohnung verweigert. Nachdem es ihr schließlich mit Hilfe der Polizei gelungen sei, ihren Sohn freizube- kommen, habe ihr der Angeklagte die Her- Ausgabe der persönlichen Dinge ihres Soh- nes mit der Bemerkung verweigert, daß sie die Sachen nicht eher erhalten werde, bis sie die Rechnungen bezahlt habe. Die Zeu- Sin erklärte, sie habe die Sachen ihres Soh- nes bis heute noch nicht erhalten, obwohl sie Dr. Göring kein Geld mehr schuldig sei. Auch ein jetzt 18 jähriger Junge, der sich drei Mo- nate lang in der Behandlung des Angeklag- ten befunden hatte, sprach sich gegen die Behandlungsmethoden des Angeklagten Aus. Wer nicht gearbeitet habe, sei mit teilwei- sem Essensentzug bestraft worden. Dr. Göring vertrat erneut die Ansicht, dag der Junge auch bei einem längeren Verwei⸗ len in dem Kinderheim in Treysa, wo sich Lehmann vor seiner Waibstadter Zeit be- funden hatte, bald gestorben wäre. Karlsruhe(lb). Im Karlsruher Hardt- wald wurde eine 56jährige Frau von einem unbekannten Täter überfallen und ihrer Hand- tasche beraubt. Die Polizei vermutet, daß es sich um denselben Täter handelt, der bereits Vor einer Woche eine 79jährige Frau nieder- geschlagen hat. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Der Präsident des Landes- bezirks Baden hat den Oberregierungsbaurat Dr. Loos, Karlsruhe, für die Dauer seiner Zu- Sehörigkeit zum Lehrkörper der Technischen Hochschule Karlsruhe zum Honorarprofessor ernannt.(Ads) Karlsruhe. Der Verband deutscher PH= sikalischer Gesellschaften hält vom 19. bis 23. September seine diesjährige Jahrestagung ab. An der Tagung werden rund 700 Physiker aus dem In- und Ausland feinehmen.(Fyb) Karlsruhe. Der Stadtkreis Karlsruhe hat aus Soforthilfemitteln einen Betrag von 100 C00 DM erhalten, das Geld soll als Finan- zierungshilfe für Eigenheime, Kleinsiedlungen und Mietwohnungen verwendet werden. web) Baden-Baden. Ein Blumengebinde und einen wertvollen ledernen Reisekoffer Über- reichte die Spielbank Baden-Baden, die im April eröffnet wurde, der 250 000. Besucherin, einer Dame aus dem Rheinland.(lid) Konstanz. Zum ersten Mal seit dem Oberbadischen Katholikentag im Jahre 1919 Hndet vom 25. bis 30. September in Konstanz Wieder ein Bezirkskatholikentag statt. Königshofen. Die Königshöfer Messe findet vom 16. bis 23. September statt. Der „Große Markt“ war jahrhundertelang das Volksfest und der Treffpunkt der Bevölkerung des badischen Frankenlandes.(SH) Karlsruhe. In Grötzingen lief ein spie- lendes Mädchen im Alter von drei Jahren un- ter den Anhänger eines Kohlentransportwa- Ib Hundschaü Jubiläums⸗ und Feſtfreude über dem 30 jährigen Pfingſtberg —— Der„Hundertjährige“ Wer erwartete, daß wir heute wieder ein- mal von einem Jubiläum berichten, der mag enttäuscht sein, Dieses Mal möchten wir von einem Hundertjährigen schreiben, der be- sonders beim Landwirt eine Rolle spielt: Der hundertjährige Kalender. In weiten Kreisen draußen auf dem Lande richtet man sich nach dem hundertjährigen Kalender und ist der Uberzeugung,— O welch ein Aberglaube daß sich das Wetter in einem hundertjährigen Turnus wiederholt. Machen wir aber einmal den Vergleich und nehmen uns den hundertjährigen Kalen- der vor. Da heißt es, dag wir vor hundert Jahren einen überaus feuchten Sommer hat- ten. Es wurden 1851 nur 23 Sonnentage wäh⸗ rend des ganzen Sommers gezählt und wäh- rend des Monats August überhaupt nur 10 Wirkliche Sommertage. Das Barometer be- wegte sich nur in Zickzacklinien. Gewitter Waren— verbunden mit Hagelschlag— sehr häufig. Besonders um den 11. August 1851 tobten in ganz Süddeutschland schwere Ha- Selwetter, so daß die Obsternte sehr dar- unter litt. Infolge dieses Hagelwetters und der naßkalten Witterung gab es einen sehr schlechten Wein. Außerdem stellten die Chro- nisten eine sehr schlechte Kartoffelernte fest. Wie aber war bisher das Wetter 1951. Wohl hatten wir anfänglich einen recht feuchten und kühlen Sommer, aber im uli und Au- Sust herrschte richtiges Hochsommerwetter. Die Ernte konnte gut eingebracht werden und der Wein verspricht qualitätsmäßig gut zu Werden, insbesondere wenn der prophe- zeite schöne sonnige Herbst eintritt.. Der„Hundertjährige“ hat also nicht recht gehabt und wir sind nicht der Uberzeugung, dag ausgerechnet sich das Wetter alle hun- dert Jahre in gleicher Form wiederholt. Wie schön wäre das, wenn wir einfach in den hundertjährigen Kalender schauen bräuchten, um bei Ausflügen oder anderen Unterneh- mungen, bei denen wir gerne gutes Wetter haben möchten, den richtigen Tag auszusu- chen. So einfach ist diese Sache nun eben nicht. Wer aber ein wenig abergläubig sein Will, der möge ruhig auf den„Hundertjähri- Sen vertrauen, auch wenn wir es nicht tun. 5-in. 0 Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern mor gen die Eheleute Georg Michael Schmitt und Eliſabetha geb. Fleiſchmann, Stengel⸗ ſtraße 7. Dem Jubelpaar gratulieren wir zu dem ſeltenen Feſt auf das Herzlichſte und wünſchen für die Zukunft alles Gute. * Freiwilliger Tod. Geſtern Abend ſchied eine 43 jährige Frau durch Erhängen frei⸗ willig aus dem Leben. Ein plötzlicher An⸗ fall von Schwermut und ein Gallenleiden ſcheinen die Urſache zu dieſem bedauerlichen Schritt geweſen zu ſein. * „Radfahrer Augen auf““ Im September und Oktober wird eine Auf- Klärungsaktion„Radfahrer Augen auf“ ver- anstaltet. Ziel der Aktion ist, die Disziplin der Radfahrer im Verkehr zu steigern. Die Zahl der Unfälle von oder durch Radfahrer soll durch intensive Aufklärung mit Hilfe von Presse und Rundfunk gesenkt werden. Die Aufklärung soll in Schulen, Betrieben und Verbänden durch Plakate und Verteilung von Schriften gefordert werden. Wettervorhersage Am Freitag meist stark bewölkt und zeit- Weise noch schauerartiger und gewittriger Re- gen. Höchsttemperaturen nur noch 20 bis 23 Grad. Am Samstag heiter bis wolkig und im allgemeinen trocken. Höchsttemperaturen 22 bis 25 Grad. Tieksttemperaturen in der Nacht Sie verſtehen es wirklich meiſterhaft ihre Feſte zu feiern, die Koloniſten in der Pfingſtbergſiedlung, das konnten wir ſchon bei mehreren Veranſtaltungen feſtſtellen. Ueber das vergangene Wochenende begingen ſie nun die 30. Wiederkehr der Gründung der ſchmucken Siedlung, in der die Wald⸗ bäume und das friſche Grün zwiſchen den Wohnblocks noch jene Naturverbundenheit bewahrten, die wir beſonders in den engen Orten oft ſchmerzlich vermiſſen. Der Auftakt zu den dreitägigen Feſtivi⸗ täten beſonderen Ausmaßes bildete eine ein⸗ drucksvolle Totenehrung am Samstagabend auf dem Rheinauer Friedhof, wo man 16 Altſiedler durch eine Kranzniederlegung ehrte. Am gleichen Abend ſtieg dann das große Feſtbankett im Feſtzelt, das ſeine be⸗ ſondere Note durch Anweſenheit und Rede des Stadtoberhauptes erhielt, der ſchließ⸗ lich die feſtliche Begeiſterung durch ſeine An⸗ kündigung, daß Pfingſtberg im nächſten Jahr eine eigene Grundſchulabteilung erhalten ſoll hell aufflammen ließ. Im weiteren Ver⸗ lauf der großen Gratulationscour fand Reichsbahnrat Sarrazin von der Eiſenhahn⸗ direktion Stuttgart erhebende Worte, wäh⸗ rend die weiteren Redner, anerkannte Män⸗ ner aus der Siedlung ſelbſt, wie H. Schnei⸗ der von der Siedlergemeinſchaft, A. Traut⸗ mann vom Sportelub, H. Otto vom Geſang⸗ verein und W. Bergold vom Vd in ihrem Gedenken dann die erfolgreiche Entwicklung Pfingſtbergs umriſſen. Den frohen Rahmen zu dieſem feſtlichen Programm lieferten einmal der Geſangverein Pfingſtberg und Frohſinn Station, die Stadtkapelle Hockenheim mit ſchmiſſigen Weiſen, während Toni Haag mit einem klei⸗ nen Enſemble in die hochgehenden Flam⸗ men der Begeiſterung weiteres Oel goß. Das große Feſtzelt war über die drei Tage faſt zu klein um die begeiſtert mitgehenden Einwohner zu faſſen, denn auch am Montag beim großen Ausklang war noch einmal alles vertreten, was in maßen zu laufen ſtimmungsvolles Bild bot beſonders die Il⸗ luminierung der ganzen Siedlung, wo ſich das Bild des lebensſprühenden Völkchens in ihrer naturhaften Verbundenheit mit der Scholle und dem Heim ins Romontiſche ver⸗ wob und ſo der Siedlung einen eigenartigen Zauber verlieh. Pfingſtberg nur einiger⸗ Die ersten Virgin-Tabakversteigerungen .(Sch.). Kürzlich fanden die ersten diesjehrigen Tabakversteigerungen Statt, und zwar wurden in Durmersheim und Bietigheim kleinere Posten heißluffgetrock- neter Virgin-Tabake der Ernte 1951 aus den nmordbadischen Tabakorten Forchheim und Mörsch, sowie den südbadischen Gemeinden Durmersheim, Bietigheim, Au a. Rl. And anderen versteigert, wozu sich zahlreiche Kautkinteressenten aus Tabakhendel und in- dustrie eingefunden hatten. Die Sortierung War in dem sogen. Farben- Schema nach Wohlausgewogenen Farbentönen erfolgt. Der Tabakbauverein Forchheim brachte 2252 k Rg zum Aufgebot; die Preise schwankten Zwi- schen 129,— und 226,— DM je Zentner. ö Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Pro⸗ ſpekt der Blehle⸗Kleidung— Vertrieh Käthi Lamm, Friedrichsfeld, Neckarbahnſtraße 9— bei, den wir der ge⸗ ſchätzten Aufmerkſamkeit unſerer verehrl. 1 GHEEN Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 5 (30. Fortsetzung) 9 Angiolina war noch immer außer sich. Ich blieb an ihrer Seite und tröstete sie. Ich weiß Nicht, wie lange ich mit Angiolina durch die Nacht gegangen bin. Ich weiß nur, dag wir einen Berg hinaufstiegen und am Rand eines Abhanges stehenblieben. Die Lichter Capris schimmerten weit in der Ferne. Der schwere Wein kreiste in meinem Blut. Ich wollte den Arm um Angiolina legen sie drängte mich zurück und lief fort Plötzlich gab das lose Geröll unter ihren 1 8 nach. sie stolperte, und ehe ich bei iT Totenblaß lehnte sich Thomas an die Wand. „Die Stunden, die nun folgten, waren die schrecklichsten meines Lebens. Ich hatte noch nichts durchgemacht. Ich war unerfahren, zweiundzwanzig Jahre alt! In einem Hause Zufgewachsen, in dem es nur Strenge, Ehr- barkeit und Pflicht gab. Zuerst war ich wie erstarrt. Dann schrie ich um Hilfe. Ich raste den Abhang hinunter. Als ich endlich an dem zerklüfteten Strand angekommen war, sprang ich ins Wasser. Ich war wie von Sinnen, nur Lon dem einen Gedanken beherrscht, Angio- lina zu retten. 5 Ich schwamm b. Strömung hatte den Körper schon abgetrieben. Fast wäre ich nicht mehr an Land gekommen. Als ich endlich den Strand erreichte, mußten Stunden vergangen sein. Im Osten hellte sich der Himmel auf. 8 Ratlosigkeit überflel mich. Was sollte ich sein konnte, stürzte sie in die Tiefe.“ bis zur Erschöpfung. Aber die erwartet dich in Oran, dachte ich Gott— men wird dich hier fest- drei jungen Menschen ab. Würde es keinen Zweifel für mich geben. Aber damals? Ich stellte mir den furchtbaren Skandal vor, den es zu Hause geben würde. Meine Mutter.. Ich san mich schon aus der Familie ausgestoßen. Da lief ich davon wie ein Schuldiger, ob- wohl es nur ein tragischer Unglücksfall war. Zwei Stunden später fuhr ich mit der Citta di Napoli aus dem Hafen.“ Erschöpft schwieg Thomas. 5 Erst die Stimme Riedlers ließ ihn den Kopf Wieder heben.„Weshalb haben Sie sich nicht gemeldet, als Sie erfuhren, daß Ihr Freund angeklagt wurde?“ Hastig antwortete Thomas;„Ich habe es leider nicht erfahren. Ich kam nach Oran und reiste mit meinem Vater in das Innere des Landes. Nach sechs Wochen kamen wir zu- rück. Dann fuhr ich nach Leipzig, in der Meinung, Peter dort zu treffen. Aber Peter hatte das neue Semester nicht mehr belegt. Er blieb aus. Darauf schrieb ich an seinen Vater. Die Briefe kamen ungeöffnet zurück. Schließlich wandte ich mich an Peters Wirtin in Neapel... erst von ihr erfuhr ich, Was nach meiner Abreise geschehen war. Peter War freigesprochen worden, aber er war ver- schollen. So sehr ich mich bemühte, ich konnte ihn nicht auffinden. Fünf Jahre lang hörte ich nichts von ihm. Bis der Zirkus Straßgbeck nach Hamburg kam und ich mit Viktoria die Eröffnungsvorstellung besuchte. Da erkannte ich in dem Reiter Orlando— Peter Breest.“ Riedler erhob sich.„Weshalb haben Sie hier in Hamburg Peter Breest nicht sofort die Wahren Vorfälle in Neapel gestanden?“ Es zuckte um Thomas Holtens Mund.„Ich War dazu entschlossen, als ich Peter meine Karte schickte. Aber dann merkte ich, dag meine Braut und Peter Breest sich ineinander Verliebten. Vielleicht merkte ich es früher, als es den beiden selbst bewußt wurde.? Riedler überlegte. Vor seinen geistigen Augen rollte das ganze Drama zwischen 8 Es War einleuchte die Muschel hine schlossen ihm den Mund. Also tat er alles, um diese alte Geschichte zu vertuschen. Thiele tauchte auf. Holten gab ihm zunächst tausend Mark für die Ausschnitte. Er war sofort bereit, Thiele eine Summe zu geben, Über die er Sar nicht verfügte, nur damit Thiele schwieg.„Woher kannte Thiele die Gescheh- nisse in Neapel? Sie behaupteten doch, es wäre weit und breit kein Mensch gewesen, als die Schulreiterin abstürzte? Demnach muß demand gesehen haben, daß Sie in jener Nacht mit der Schulreiterin zusammen waren. War etwa Thiele damals in Neapel??? 5 „Das weiß ich nicht. Als ich ihn fragte, lachte er nur höhnisch. Die Hauptsache sei, dag ihm alles bekannf wäre. Den Zeugen Würde er schon beibringen.“ Beschwögend hob Thomas die Hände.„Jedes Wort, daß ich Ihnen gesagt habe, entspricht der Wahrheit. Mein Gott— wollen Sie mich denn nicht begreifen? Ich Hatte nur vor etwas Angst, daß Viktoria nämlich sich von mir abwenden würde. i Thiele hatte mir gedroht, wenn ich ihm die zwanzigtausend Mark nicht geben würde, die er verlangte, wollte er zu meiner Braut gehen und ihr sagen, daß ich der Mörder Angiolinas sei.“ Ganz verzweifelt schlug er die Hände vor sein Gesicht.„Ach diese unglückselige Verkettung! Mein Vater ver- Weigerte mir das Geld. Noch am Montagabend War ich entschlossen, Peter alles zu gestehen. Aber da traf ich ihn vor dem Zelt mit Vik- torja. Erschöpft schwieg er. 5 Riedler lieg nicht nach.„Demnach b dler. fanden Sie sich in heftigster Erregung, als Sie in das Zelt zurückgingen. Es ist doch seltsam, das Sie im Rundgang den Weinreisenden Thiele verfehlt haben wollen. Er war doch sicher nur Ihretwegen in den Zirkus gegangen.“ Das Telefon schrillte. Thomas sah den Appa- rat an, aber er war nicht fähig, sich zu bewegen. chef ist nicht zu sp chen“, sagte er ruhig in ir darf jetzt nicht se- Rundgang aufgesucht zu haben. Die Fat selbst der Zwerg Willi mit der Schimpansin Lene die Manege. Vorher hatte er sich im Rund Aussage beweist, daß Sie erst nach e das sind.“ 8 gar nicht auf dieser Seite gewesen!“! l a Doktor Holten. S 5 8 g gen. große Summe Riedler hob den Hörer ab.„Der Herr Junior- Da sie ren Faktoren angestiegen sind. Sens. Es starb bald nach dem Unfall.(Swk) 12 bis 15 Grad. Leſerſchaft beſtens empfe hlen. halten— Vielleicht sogar verdächtigen! Ich weshalb Holten geschwiegen hatte. Die Eifer- stört werden.“ Nachdem er aufgelegt hat War wie ein törichter Knabe, Ja— heute sucht und die Angst, seine Braut zu Verlieren, wandte er sich wieder an Thomas.„Herr Doktor Holten! Können Sie Ihr Alibi am Montagabend zwischen halb zehn und zehn Uhr nachweisen?“ 5 1 Thomas' Schläfen röteten sich.„Nein. Denn ich habe mit keinem Menschen gesprochen. Ich kann nur sagen, daß ich durch den Rund- gang gegangen bin und dann auf das Heiligen geistfeld hinaus.“„ 5 „Das ist kein Alibi, Herr Doktor! Ich brauche Ihnen das wohl nicht erst klarzumachen.“ Zorn färbte die Augen Thomas Holtens dunkel.„Ich bin unschuldig. Ich habe Thiele am Montagabend überhaupt nicht gesehen.“ „Wenn Sie Ihre Unschuld beweisen, Herr Doktor, wird keine Polizei und kein Richte Ihnen Ungelegenheiten bereiten, Ich habe die Pflicht, den Mord an dem Wein reisenden Thiele aufzuklären und den Schuldigen der Bestrafung zuzuführen.“ 2 85 Thomas wollte aufbrausen. Aber eine Handbewegung des Kriminalrates hieß ihn schweigen.„Ich tue nur meine Pflicht, ganz gleich, gegen wen sich meine Verdachts- momente richten.“ Riedlers Stimme hämmerte. „Sie geben selbst zu, kurz nach halb zehn den muß etwa zwanzig Minuten vor zehn ge- schehen sein. Denn zwanzig Minuten ve zehn, also einundzwanzig Uhr vierzig, h ausgesagt, niemand gesehen zu haben. zwanzig Uhr vierzig im Rundgang ge Unbeherrscht schrie Thomas au 15 „Sie sollten ber da vermochte. Ein äußerſt Main-. Eröffnung des Verfassungsgerichts Die Feierlichkeiten am 28. September Karlsruhe dwb). Das Bundesverfas- Sungsgericht wird am 28. September mit einem Festakt in Karlsruhe eröffnet. Wie die Kopf- stelle des Gerichts mitteilte, werden Bundes- Präsident Professor Dr. Heuss, Bundeskanz- ler Dr. Adenauer und der Präsident des Bun- desverfassungsgerichts, Dr. Höpker-Aschoff, sprechen. Das Programm der feierlichen Er- öffnung sieht um 11 Uhr den Festakt im Schauspielhaus und gegen 12 Uhr einen Emp- fang im kleinen Saal der Stadthalle vor. Verfassungsgerichts-Präsident Dr. Höpker- Aschoff, ist in Karlsruhe eingetroffen. Höpker- Aschoff, der vom 39. Deutschen Juristentag ir Cannstatt kam, besichtigte zusammen mi dem Bundesverfassungsrichter Dr. Geiger das Sebäude des Bundesverfassungsgerichts. Staatsbegräbnis für Adam Remmele Ehrung durch die Regierung Freiburg(ds). Unter Anteilnahme der badischen Regierung, zahlreicher Landtags- Abgeordneter, führender Vertreter der SPD der Gewerkschaften und der Stadt Freiburg. Sowie einer großen Trauergemeinde, fand in Freiburg das Staatsbegräbnis für den ver- Storbenen ehemaligen badischen Staatsprä- sidenten und Staatsminister Dr. h. c. Adam Remmele statt. Staatspräsident Leo Wohleb Würdigte dabei die Verdienste des Verstor- benen als eines Mannes, der sein Leben lang erfolgreich für das badische Volk und die Shemalige Reichsregierung gewirkt hat. Rem „ele, den er selbst als Freund und Berater und als aaf richtigen Menschen gekannt habe, gehöre zu den besten der Männer, die aus der SpD hervorgegangen sind und dieser Bewegung die Treue bewahrt haben. Wohleh Sagte:„Wir müssen es der Geschichte dan en, daß wir Männer wie Ebert, Severing, Stresemann und Brüning zur Verfügung hat- ten, um das Haus zu bauen, in dem sich das Badische Staatsvolk niederlassen konnte.“ Nach seinen Abschiedsworten legte der Staatspräsident einen großen Kranz der ba- dischen Regierung am Grabe nieder. 7 * Dandtagspräsident Dr. Karl Person sagte, die Erhaltung der Staatsordnung sei für Remmele eine Herzens angelegenheit gewe- Sen. Als es galt, den aus dem Zusammen- bruch des ersten Weltkrieges erwachten Radikalismus aller Schattierungen zurück- zudämmen, habe er als badischer Innenmi- nister darauf gesehen, daß die Verwaltung von Elementen frei blieb, wie sie sich nach jedem Zusammenbruch nachdrücklich emp- Fehlen. 3 Der Vorsitzende der SSD Südbaden, Ri- card Jäckle, wies in seinen Abschiedswor- ten darauf hin, daß Remmele als Innenmini- Ster die badische Polizei zu einem zuverläs- sigen Instrument der Weimarer Republik gemacht habe. Wenn 1932 in Baden keine Nazimehrheit erreicht wurde, so sei dies Remmeles Verdienst gewesen. Wären damals die Polizeikräfte anderer Länder vom glei- chen demokratischen Geist durchdrungen ge- wesen, dann wäre dem deutschen Volk viel Unheil erspart geblieben. Nach Abschiedsworten des Freiburger Oberbürgermeisters, des Rektors der Uni- versität Freiburg, des Dekans der medizini- schen Fakultät, die Remmele den Titel eines Ehrendoktors verliehen hatte, sowie eines Vertreters des Zentralverbandes der Kon- sumgenossenschaften, wurde die sterbliche Hülle Adam Remmeles eingeaschert. Die Urne wird nach Karlsruhe überführt und dort beigesetzt. 100 000 DM Finanzierungshilfe Zuteilung aus Soforthilfemitteln Karlsruhe(28H). Dem Stadtkreis Karlsruhe sind aus Soforthilfemitteln 100 000 DM zur Verfügung gestellt worden. Das Geld Soll als Finanzierungshilfe für Eigenheime, Kleinsiedlungen und Mietswohnungen ver- Wendet und an Flüchtlinge, Sachgeschädigte und politisch Verfolgte verteilt werden. Finanzausschüsse für Nordbaden abgestoppt Karlsruhe(swWwk). Der Landesbezirk Nordbaden sollte in diesem Jahre aus Mitteln des Landes Württemberg-Baden 114 Millionen DM erhalten. Der Finanzpräsident hat, wie nunmehr bekannt wird, angesichts der noch ungeklärten Zukunft des badischen Landes- bezirks eine interne Weisung erteilt, die fi- nanziellen Zuschüsse sofort abzustoppen. Die wirtschaftlichen Folgen dieser Maßnahme sind noch nicht absehbar. Badischer Landtag verabschiedet Haushalt Gegen die Stimmen der Opposition— 31,5 Millionen Anleihen Freiburg dds). Der badische Landtag nahm den Gesamthaushalt des Landes für 1951/52 in den vorgeschriebenen zwei Lesun- gen mit 26 Stimmen der CDU gegen 16 Stim- men der SPD, FDP und KPD an. Er weist in Einnahmen und Ausgaben 344,4 Millionen DM auf, davon im ordentlichen Teil je 301,3 Mil- lionen und im außerordentlichen je 43 Mil- lionen DM. Der außerordentliche Haushalt wurde von der Mehrheit des Hauses bei acht Enthaltungen gebilligt. Zum Vollzug des außerordentlichen Haus- haltes kann das Land Anleihen in Höhe von 31,5 Millionen aufnehmen. Dieser Betrag soll, wie Finanzminister Eckert versicherte, nicht dem verschleierten Defizit entsprechen. Außer- dem kann das badische Finanz ministerium zur vorübergehenden Verstärkung der Be- triebsmittel Kassenkredite bis zu 35 Millionen DM aufnehmen. Der außerordentliche Haus- Balt sieht fast 30 Millionen DM für Woh- nungsbau, 10 Millionen DM für den öffent- lichen Aufbau und über drei Millionen DM für sonstige Bauvorhaben vor. Badens Finanzberechnungen mit„beschränktem Exrkenntniswert“ Stuttgart(ids). Finanzminister Dr. Frank hat in einer Erklärung zu der Außerung der südbadischen Staatskanzlei vom 5. Septembeg über den Finanzausgleich in einem Südwest Staat Stellung genommen. Die südbadische Staatskanzlei hatte festgestellt, daß nach dem Berechnungsverfahren des Bundesfinanzmini- steriums vom Juni 1951 Württemberg-Baden 70% Millionen DM und Württemberg Hohen- z0llern 4,7 Millionen BM für den Finanzaus- leich zahle. Südbaden erhalte 3,5 Millionen DM. Das gesamte Gebiet habe demnach rund 72, Millionen DM für den Finanzausgleich Abzuführen. Nach der Wiederherstellung der alten änder hätte Württemberg 76,4 Mil- lionen DM zu zahlen, während Baden 1,7 Mil- onen DM erhalten würde, Das gesamte Ge- biet nrüßte also nach der Wiederhberstellung der alten Länder 74,4 Millionen DM an den Finanzausgleich abführen. Die in einem Süd- Weststaat vereinigten drei Länder, heißt es in der südbadischen Erklärung weiter, hätten nicht 13 Millionen DM, wie das Institut für Raumforschung in Bonn festgestellt habe, son- dern nur 6,6 Millionen DM weniger für den Finanzausgleich zu zahlen. Diese Senkung der Beitragshöhe ergebe sich durch die für den gesamten Südweststaat errechnete Steuerkraft, die niedriger sei als die Steuerkraft Altwürt⸗ tembergs allein. Dieser Vorteil würde jedoch nur den württembergischen, nicht aber den badischen Landesteilen eines Südweststaates zugute kommen. Die in einem Südweststaat aufgegangenen badischen Gebiete müßten sich an der Bezahlung der rund 68,1 Millionen DM für den Finanzausgleich mit 40 Prozent betei- ligen. Dies wäre ein Vorteil für Württemberg, Aber ein Nachteil für Baden. Dazu erklärt Finanzminister Dr. Frank, die von der südbadischen Staatskanzlei ange- führten Zahlen stützten sich auf Berechnun- gen, die sich ausschließlich auf die Regelung des Finanzausgleiches des Rechnungsjahres 1950 bezögen. Beim Finanzausgleich handele es sich aber um eine finanzpolitische Materie, die Ständig im Fluß sei. Zur Zeit sei noch unbe- kannt, wie der Finanzausgleich 1951 aussehen Werde. Bei den Berechnungen der südbadi- schen Staatskanzlei könne es sich daher nur um ein Ergebnis„mit sehr beschränktem Er- kenntniswert“ handeln. Der Finanzminister weist darauf hin, daß sich die Ausgleichsmasse für den Finanzausgleich im Rechnungsjahr bed 1951 vermutlich wesentlich verringern werde. Dr. Frank hebt ferner hervor, daß die Frage, ob in einem Südweststaat die Belastung aus dem borizontalen Finanzausgleich wie bisher zwischen den Landesbezirken Nord- Württemberg und Nordbaden im Verhältnis 60:40 aufgeteilt werde, heute als verfrüht noch micht beantwortet werden könne. Stimmen aus unſerem Leſerkreis. Zum Nachdenken über die Gründe für die Eingemeindung Seckenheims. Da immer wieder, jetzt ſogar im Zuſam⸗ menhang mit der Abſtimmung über den Süd⸗ weſtſtaat, die 1930 erfolgte Vereinigung Seckenheims mit Mannheim in von keinen Sachkenntniſſen getrübten Aeußerungen ver⸗ urteilt wird, ſeien hiermit folgende Tat⸗ ſachen zum Nachdenken in Erinnerung ge⸗ bracht: Bei einer mündlichen Verhandlung einer Kommiſſion des ſeinerzeitigen Ge⸗ meinderats mit dem damaligen Staatsprä⸗ ſidenten Wittemann wurde dieſer als Beſchluß der Staatsregierung mitgeteilt, daß, falls keine Einigung mit der Stadt Mannheim über einen Zuſammenſchluß zu Stande käme, der Teil der Seckenheimer Gemarkung, auf dem ſich die Steinzeugwarenfabrik befindet, von Seckenheim abgetrennt und Friedrichs⸗ feld zugeteilt würde. Das ſei aus dem Grund nötig, weil Friedrichsfeld die Hauptlaſten von der Steinzeugwarenfabrik zu tragen hätte und Seckenheim nur der Nutznießer ſei und außerdem Friedrichsfeld in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht geholfen werden müßte Die Folgen davon wären geweſen, daß Seckenheim ſeinen ſtärkſten Steuerträger ver⸗ loren hätte und daher der Umlagefuß um ein Drittel hätte erhöht werden müſſen. Damit aber noch nicht genug, auch der Schloßſaal mit ſeinen rufd 300 000 Mark Geſtehungs⸗ koſten, der immer ein Zuſchußbetrieb war, hätte zur Verzinſung und Amortiſatton der Herſtellungskoſten ebenfalls eine weitere Er⸗ höhung des Umlagefußes um Bmindeſtens 100% erfordert. Wer die Mentalität des da⸗ maligen Gemeinderats kennt, für den iſt klar, daß für eine ſolche Erhöhung keine Mehrheit zu erreichen geweſen wäre. Die Auswirkung wäre geweſen, daß die Leiſtun⸗ gen auf dem ſozialen und kulturellen Ge⸗ biet hätten eingeſchränkt werden müſſen. Dieſe Tatſachen boten die Gewähr, daß Seckenheim mit einer Vereinigung mit Mannheim Einſchränkungen auf den genann⸗ ten Gebieten erſpart geblieben ſind. So⸗ mit war die damalige Gemeindevertretung vor die Wahl geſtellt, entweder der Secken⸗ heimer Bevölkerung neue Belaſtungen und Nachteile aufzuerlegen oder die ſozialen und kulturellen Leiſtungen aufrecht zu erhalten. Sie entſchied ſich nach langen und reiflichen Ueberlegungen für das Erſtere. Und eine verantwortungsbewußte Gemeindevertretung würde unter den gleichen Verhältniſſen wie ſie damals vorlagen, auch heute nicht anders entſcheiden. Auch in der Gegenwart zeigen ſich die Vorteile der Eingemeindung durch die OEG⸗ Fahrpreiſe in Verbindung mit der Straßen⸗ bahn, die geringere Belegung mit Flücht⸗ lingen, die höheren Richtſätze der Unter⸗ ſtützten und die Vorſtellungen des National⸗ theaters in Seckenheim. Durch eine ſtärkere Belegung mit Flüchtlingen wäre die Woh⸗ nungsnot noch kataſtrophaler geworden, die Unterſtützungen hät en geſteigert werden müf⸗ ſen, deren Laſten endlich durch eine allge⸗ meine Umlage zu tragen geweſen wären. Die Verhältniſſe wären ſchließlich derart gewor⸗ den, daß ein Teil der jetzt gegen die Ein⸗ gemeindung Polemiſierenden mit Gewalt einen Anſchluß verſuchen würde, den ſich Mannheim unter den geſchilderten Verhält⸗ niſſen, Lostrennung der Steinzeugwaren⸗ fabrik, Ueberbelegung und ſoziale Laſten ſicherlich überlegen würde. Gg. V. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhelde und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Härdla Druckt und Verlag: Buchdruckerei Ge. Zimmermann(Inhabez Georg Härdle), NMannheim-Secdtenheim, EFernsprecher 47216— ſchäftsstelle Mannheim: Holzstraße 8. Ferusprecher 31886 Aus der Christlichen Welt „Einheits“-Enzyklika des Papstes Aufruf zur Vereinigung unter einer Flagge Papst Pius XII. erließ eine Enzyklika, in der alle Christen zur Vereinigung unter einer Flagge aufgefordert werden, um den Kampf „gegen die Feinde in vielen Ländern zu füh- ren, die damit drohen, alles zu zerstören und Auszurotten, was göttlich und christlich ist.“ Die Enzyklika trägt nach ihren Anfangswor- ten den Titel„Ewiger König!“, Sie wurde an alle katholischen Bistümer in der ganzen Welt versandt. Mit der Botschaft will der Papst an das unter Leo I. im Jahre 451 in Chalcedon abgehaltene Konzil erinnern. In Chalzedon wurde die Idee des Monophysis- mus von der katholischen Kirche zurückge- Wiesen. Die Monophysisten vertraten die Auf- fassung, daß auch das Menschliche in Chri- Stus als göttlich angesehen werden müsse. Papst Pius XII. empfing Kardinal Schuster Papst Pius XII. empfing den päpstlichen Legaten für den Bucharistischen Kongreß Ita- liens in Assissi, den Mailänder Erzbischof Kardinal Schuster in Privataudienz. In Be- gleitung des Kardinals befanden sich die Mit- glieder der päpstlichen Mission zu diesem Kongreß. 0 r 2 1 — 1 = Ungarischer Bischof verschwunden Der erst vor kurzem ernannte Weihbischof von Stuhlweißenburg, Mgr. Imre Kisberek, ist seit einigen Wochen spurlos verschwunden Alle bisherigen Nachforschungen nach sei- nem Verbleib waren erfolglos, Man nimmt an, daß der Bischof, der sich der Loyalitäts- erklärung des Episkopats gegenüber der Be gierung nicht angeschlossen hatte, von der Geheimpolizei verhaftet wurde. ee ceede Adenauer spricht über Familienpolitik Dem Thema„Familie und Heim“ ist eine Tagung des Arbeitskreises„Ehe und Familie“ der Deutschen Katholikentage gewidmet, die vom 17. bis 22. September in Altenberg statt- finden wird und auf der die maßgebenden * katholischen Fachleute auf dem Gebiet des Wohn- und Siedlungsbaues zu Wort Kommen, werden. Zum Abschluß wird in einer öffent- lichen Kundgebung im Plenarsaal des Bun- deshauses in Bonn Bundeskanzler Adenauer, zum Thema„Familienpolitik einer christ lichen Regierung“ das Wort nehmen. Deutscher Pfarrertag in Göttingen Tiefe Bewegung löste auf dem Deutschen Pfarrertag in Göttingen der Bericht aus der Ostzone aus, den Generalsuperintendent Lic. Jacob(Cottbus) gab:„In den großen Krisen- zeiten, in den Epochen der Zerstörung ihrer Selbstverständlichen Voraussetzungen wird die Gemeinde der Segenskräfte gewärtig, die ihr sonst verschlossen bleiben.“ Als Beispiel hier- für verwies der Redner auf die aufgezwun- gene Verwandlung des Religionsunterrichtes In die kirchlicherseits mit großen Schwierig- keiten eingerichtete Christenlehre, die die jungen Menschen zur Jungen Gemeinde Wer der lasse, und auf die ganz neue Wertung des Gemeindegottesdienstes, der nichts mehr mit bürgerlicher Tradition zu tun habe. Der bekannte Kirchenbaumeister Professor Dr. Bartning(Heidelberg) führte die Teilnehmer in die gegenwärtigen Probleme des protestan- tischen Kirchenbaues ein, wobei es ihm auf die Echtheit und Schlichtheit des Bauens an- kam. In einer lebhaften Aussprache antwor- tete er auf die Frage, ob es nicht auch„zweck lose“ Bauten allein zur Ehre Gottes geden könne, daß wir den Ausgleich zwischen den Praktischen und den geistlichen Zwecken un- seres Bauens heute finden müßten. 4. Sitz des Gustav-Adolf-Werks in Leipzig Auf der Hauptversammlung des Deutschen Gustav-Adolf-Werkes forderte der Präsident dieser Organisation Prof. Dr. daß die Einheit des Werkes gewahrt, und daß es in Ost- und Westdeutschland unter einer Leitung bleibe. Der Sitz des Generalsekretärs soll in Leipzig sein.„Wir müssen alles unter- lassen, was den Riß zwischen Ost- und West- deutschland noch vergrößern kann“, erklärte Professor Heinzelmann. Wir müssen unter Ums Sen verzichten. um nicht die Gegensätze zu vertiefen. Hauptstraße 80 Am 10. September ist mein geliebter Mann und treber Lebenskamerdd Dr. Hermann Feiler Oberstacitsan welt d. D. nach kurzer, schwerer Krankheit, im 71. Lebensjahr im Sfechltschen Krankenhaus Mannheim sanff entschlafen. Mhm.-Seckenheim, 14. Sepf. 1951 Die Einäscherung fand in aller Stille statt. in tiefer Trauer: Marie Feiler geb. Seitz Werktags Samstag Groß-Spieltage im PALAST-ITHEATER Heute Freitag bis Mittwoch, den 19. Sept. 1951 20 und 22.00 Uhr Sonntag 16, 19 und 21.00 Uhr 20.00 Uhr Vorverkauf 17-18 Uhr an der Kasse sowꝛie telefonisch unt. Nr. 47033 Verloren kleiner, roter Geldbeutel laden wir unsere Mitglieder herzl. ein. Fußball-Vereinigung 1898 e. V., Mannheim Seckenheim. Zu der am Freitag, 21. September 1981, 20.30 Uhr im Lokal ZUM REICH SADLER“ stattfindenden duberordentſichen Mitglieder-Versammlung Die Vereinsleitung. Motorsportklub Seckennheim Heute Freitag abend ½9 Uhr im Vereinslokal außerordentliche Mitglieder-Versammlung. Die Mitglieder werden gebeten vollzählig zu e rscheinen. Der Vorstand. genommen,. Bestellungen auf französische Mostäpiel in 6 bis 8 Wochen eintreffend, wollen bis Spätestens 5 Montag, 17. Sept. aufgegeben werden. ö Bestelunee deutsche Mostbirnen (in etwa 3 Wochen eintreffend) werden sofort entgegen- ERNST SPONAGEL, Kelterei. Daselbst täglich frisch gekelterten Apfelmost. 8.—. 5 5 „Zum Badischen Hof“ mit inhalt gestern auf dem Morgen Samstag„„ D gegen Be- N ö 1 N rei 0 Ab 10 Uhr Wellfleis ch 8 Fam. Mee e 1 Verlobunss- und Vermahlunss.- Harten fertigt an: Neckar hot᷑e · Druckerei Glückwunsch. Karten —— Heinzelmann, * Sell ihn d. gema franz. Jahre Werbe werde läufte bewen darau wiede auch beit& nensc Sel, P in de Die in die Sehr chen in de mand Weite tembe tät verd. Cas om Zu Werbe Uriter Gasts Finar nehm Wein Bad gabe Gesc Wein Zuscl derer darf WII könn chen durch Plan takt schaf her die — des Von Verb hang danm könn rung dem der den Zeit Wein Als 8 Steig Von Stackt nelle Mass toris tele“ Ei. Vers Rhei Kult vor. Scha Keri! aus dem bing Wir nen, Pers