Nr. 158 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 3. Oktober 19351 dus der Aufbauarbeit der Sparkassen Vorschau auf den Deutschen Sparkassentag 1951 Die Arbeits gemeinschaft Deutscher Spar- kassen und Giroverbände und Girozentralen e. V. Veranstaltet am 3. und 4. Oktober in Berlin den dritten Deutschen Sparkassentag mach Kriegsende. Nicht von ungefähr hat die deutsche Spar- kassenorganisation Berlin zum Tagungsort für ihre diesjährige Hauptversammlung gewählt; denn Berlin ist ein für das Sparkassenwesen istorischer Boden— die erste kommunale Sparkasse wurde 1818 von der Stadt Berlin errichtet— und zugleich die hervorragende Plattform, von de r aus im Brennpunkt hende Sparkass Vor einer breiteren Oflentlichkeit 8 Svoll behandelt wer- den können. Die Sparkassen werden erneut an die Vernunft und das Gerechtigkeitsemp- finden von Staat und Gesellschaft appellieren und dartun, daß ohne eine anger Sssene und nicht länger aufschiebbare Untschädigung der Währungsgeschädigten Sparer der Kapital- markt nicht gesunden kann. Ste Aktivierung des Spar prozesses Um den Sparprozeß wieder in Gang zu bringen, ist ferner eine stabile Währungspoli- tik und eine spar fördernde Preis-, Wirtschafts- und Finanzpolitik notwendig. Im Zusammen- hang stehen damit die Bemühungen der Spar- kassen um eine künftige Wertsicherung des Sparkapitals, durch die der Sparer eine dem Sachkapitalbesitzer angenäherte Stellung er- hält. Zu diesem Fragenkomplex gehört auch die Anerkennung der Spareinlagen als lang- kristiges Kapital, während bei und seit der Währungsreform die Spareinlagen wie Geld behandelt worden sind, obwohl sie tatsächlich langfristige Mittel darstellen. Damit verbun- den sind weitere sparpolitische Forderungen, S0 die Beseitigung der Mindestreservepflicht für Spareinlagen, die dem Kapitalmarkt lang- fristige Mittel entzieht und währungspolitisch unbegründet ist. Weiter können die Unterver- zinsung und Tilgungslosigkeit der Ausgleichs- forderungen nicht länger hingenommen wer- den, da diese Forderungen noch immer 40 Pro- zent der Gesamteinlagen ausmachen und in- folge ihrer geringen Verzinsung einer nor- malen Zinspolitik im Sparverkehr entgegen- stehen. Von der zinspolitischen Seite her be- darf es zur Verbesserung der Kapitalmarkt- lage einer Normalisierung des Zinsgefüges, um das natürliche Gefälle vom Geldmarkt zum Kapitalmarkt wiederherzustellen und den durch die böheren Geldmarktzinsen attrak- tiven Fluß von KFapitalmarktmitteln zum Geldmarkt zu unterbinden. Phasen reiche Entwieklung In den drei Jahren seit der Währungsreform hat sich der Sparprozeß in fünf Phasen voll- 1 zogen, Als unmittelbar nach der einschneiden- den Geldreform vom 20. Juni 1948 ein funk- tionsfähiges Geld die Räder der Arbeitsteili- gen Wirtschaft endlich wieder in Bewegung brachte und dann trotz Produktionssteigerung und zunehmenden Arbeitsplätzen auch die Preise stiegen, hoben die enttäuschten Sparer in ihrer Furcht vor einem weiteren Kaufkraft- schwund ihrer noch verbliebenen Ersparnisse beträchtliche Beträge ab. In dieser Periode der Abhebungen, die bis Ende Januar 1949 andauerte, verringerte sich bei den Sparkassen der Spareinlagenbestand beachtlich. Die zweite, bisher längste Phase(1. Februar 1949 bis 31. Januar 1950) ist durch eine nach oben ge- richtete Entwicklungstendenz der monatlichen Einzahlungsüberschüsse gekennzeichnet. Im Dezember 1949 war der entstandene Einlagen- verlust wieder ausgeglichen. Vom 1. Februar bis Ende Juni 1950 wurde der Sparkapital- bestand bei einer gewissen Konstanz der mo- natlichen Einzahlungsüberschüsse, die in die- ser Zeit etwa ebenso hoch waren wie in den Jahren 1928 bis 1930, erheblich aufgestockt. Diese erfreulichen Ansätze einer Konsolidie- rung des Sparprozesses erfuhren durch den Ausbruch des Koreakrieges eine jähe Unter- prechung, die bis Ende März 1951 dauerte. Die dann die Spartätigke rung des allgemeinen Preisniveaus mehr und mehr. 0 gen, Kreditgeschäft, des Wohnungsbaues, gestellt werden, sind die Mittel für langfristige Ausleihungen sehr be- grenzt, StwW²a 80 Prozent in Ausgleichs forderungen ge- gen die öffentliche Hand festliegen. Neue Hy- potheken können mithin im wesentlichen nur aus neuen Spareinlagen gewährt werden. Den neuen Hypotheken stehen am 31. N erfaßten sich besonders TLärz 1951. Spareinlagen verminder- vom 1. Juli 1950 bis Seit April 1951 besserte sich it infolge der Stabilisie- Angesichts der starken Kapitalanforderun- die an die Sparkassen im langfristigen besonders zur Finanzierung da die umgestellten Spareinlagen zu August 1951 nur etwa 50 Prozent neue Spareinlagen ge- Senüber. Der erhebliche Uberhang des lang- fristigen Kreditgeschäfts über das langfristige Passivgeschäft wird ebenso wie die Liquidität des Sparverkehrs zu einem großen Teil zu- nächst von den Giroeinlagen getragen. Die Depositen-, Giro- und Kontokorrent- einlagen(ohne Einlagen von Kreditinstituten) bezifkerten sich am 31. August 1951 um höher wWie am 31. Dezember 1950. Die kurz- und mittelfristigen Kredite an die Nichtban- kenkundschaft kredite betrugen(ohne durchlaufende Kredite) 63 Prozent der Giroeinlagen. Bei den Spar- 25% einschließlich der Wechsel- kassen liegt also das Volumen der kurz- und mittelfristigen Kredite beträchtlich unter den Giroeinlagen. Die Sparkassen waren deshalb auch in der Lage, die von der Notenbank zu Beginn dieses Jahres im Rahmen ihrer restriktiven Kredit- Politik erlassenen Richtlinien einzuhalten. Wittſchaftliches Tabaksteuer wird nicht gesenkt Das Bundesfinanzministerium dementierte am Sonmtag Pressemeldungen, denenzufolge mit einer Reform und Senkung der Tabaksteuer zu rechnen sei. Bei den notwendigen hohen Aus- gaben für soziale Zwecke, die Sicherheit und den Wiederaufbau würde eine solche Maßnahme weder im In- noch Auslande auf Verständnis stoßen, sagt das Ministerium. Außerdem müsse eine Senkung der Tabaksteuer automatisch Steu- ererhöhungen auf anderen Gebieten nach sich ziehen. Voller Erfolg der Frühdrusch-Prämie Im Monat August wurden von der deutschen Landwirtschaft 660 000 Tonnen Brotgetreide ab- geliefert. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es nur 438 000 Tonnen. Ein Sprecher des Bundesernährungsministeriums meinte, die er- höhte frühzeitige Ablieferung sei ein voller Er- folg der neu eingeführten Frühdrusch-Prämie. Die Ablieferung erhöhte sich gegenüber August vorigen Jahres bei Roggen um 127 000 auf 360 000 Tonnen und bei Weizen um 101 000 auf 306 000 Tonnen. Devisen für Privatreisen Für den nichtgeschäftlichen Reiseverkehr au- der Bundesrepublik nach allen OEEC-Ländern stehen nunmehr wieder Devisen in beschränk- tem Umfange zur Verfügung. Es können jedod vorläufig nur solche Antragsteller berücksichtigt werdes, die vor dem 30. November ihre Aus- landsrzise antreten wollen. Die Gültigkeit de: Devisengenehmigungen wird deshalb entsprer chend befristet. 197 Millionen DM mehr Bundesausgaben Obwohl die im Monat Juli für das Rechnungs- jahr 1951 gebuchten Reineinahmen des Bundes mit 1251,1 Millionen DM um 16,1 Millionen über denen des Juni lagen, stiegen die ordentlichen und außerordentlichen Reinausgaben um 197 Mil- lionen DM. Diese Zunahme der Ausgaben be- ruhe einmal auf höheren Ausgaben für die Be- satzung und Besatzungsfolgelasten, ferner auf den gestiegenen Aufwendungen für die Kriegs- Opferversorgung infolge der Umanerkennung und schließlich auf der durch das Rentenzulage- Gesetz ausgelösten Erhöhung der Sozialversiche- rungsrenten. Gr Lenkung von Eisen und Stahl Ein Entwurf der Bundesregierung— Fabri kations- Anordnungen und Vorschriften 52 75 Reglerungsentwurf einer Verordnung über die Herstellung, Lieferung und den Bezug von Eisen- und Stahlerzeugnissen liegt dem Bundes- rat nunmehr zur Beschlußfassung vor. Die darin vorgesehenen Lenkungsmaßnahmen sollen vom 55 Oktober an gelten und am 30. Juni 1952 wie- er außer Kraft treten. Danach kann die Bun- le für den Warenverkehr Fabrikations- eadnungen für Eisen- und Stahlerzeugnisse erlassen. Diese Herstellungsgebote erstrecken sich nur auf solche Erzeugnisse, die zum Pro- duktionsprogramm des betreffenden Unterneh- mens ören und deren Herstellung ihm wirt- schalt! m zumutbar ist. Jeder Unternehmer hat zugnisse in der Menge, Qualität und Ab- messung herzustellen, die ihm durch Herstel- lungsgebot vorgeschrieben ist. Die Bundesstelle kan m ferner die hierzu benötigten Zulieferungen Anordnen. Um eine auf andere Weise nicht zu behebende Notlage zu verhindern oder zu beheben oder die Durchführung von Ausfuhraufträgen von beson- rer wirtschaftlicher Bedeutung zu sichern, m die Bundesstelle durch Verfügung die Lie- ng von Eisen- und Stahlerzeugnissen an Be- e der eisenverbrauchenden Wirtschaft oder des Eisenhandels sowie den Bezug dureh Be- triebe des Eisenhandels vorschreiben. Neuregelung der Holzpreise Zwischen den Forstverwaltungen der Länder und Vertretern des gesamten übrigen Waldbe- sitzes wurde eine verbindliche Vereinbarung zur Neuregelung der Holzpreise getroffen. Hiermit ist die Voraussetzung geschaffen, daß bei Mas- ensortimenten des Nadelstammholzes sowie bei uben- und Nadelfaserholz die volks wirtschaft- lich tragbaren Preisgrenzen eingehalten werden. Die Brennholzpreise, die bisher schon niedrig gehalten wurden, bleiben unverändert. Die staat- lichen Forstverwaltungen wollen in enger Zu- sammenarbeit mit den Behörden der Preisüber- wachung dafür sorgen, daß der gesamte Wald- besitz das vereinbarte Preisniveau nicht über- schreitet. Sicherung dringlicher Ausfuhrgeschäfte Die Bundesregierung hat dem Bundesrat eine Verordnung zur Sicherung der Durchführung dringlicher Ausfuhrgeschäfte mit der Bitte um Zustimmung zugeleitet. Nach dem Regierungs- entwurf können beispielsweise gewerbliche Un- ternehmen veranlaßt werden, Exportwaren oder Erzeugnisse, die für die Herstellung bestimmter Exportwaren notwendig sind, mit Vorrang her- zustellen und auszuliefern. Die Verteilung des Grenzhandelskontingents Die am deutsch- französischen Grenzhandel in- zeressierten Industrie- und Handelskammern der Zänder Rheinland-Pfalz, Südbaden und Würt⸗ zemberg-Baden arbeiteten auf einer Tagung in Tarlsruhe einen Schlüssel zur Verteilung des Jrenzhandelskontingents auf die einzelnen Län- Jer gus, der nunmehr den Wirtschaftsministerien zer drei Länder unterbreitet wird. Nach dem geuen Schlüssel sollen von dem jeweiligen Kon- ingent Rheinland-Pfalz 40 Prozent, Südbaden 36 Prozent und Württemberg-Baden 35 Prozent Srhalten. 70,5 Mill. ERP-Mittel für Vertriebenenbank Die Vertriebenenbank AG. hat bisher ERP- Mittel im Gesamtbetrag von 70,5 Millionen DM erhalten, wie aus einer Mitteilung des Bundes- flüchtlingsministers Lukaschek hervorgeht. Von dem Gesamtbetrag entfallen auf langfristige In- vestitionskredite 50,5 Millionen DM, auf einen Garantiefonds 17 Millionen DM und drei Millio- nen DM auf das Aktienkapital. Der für lang- fristige Investitionskredite vorgesehene Betrag wurde anteilmäßig auf die 11 Bundesländer ver- teilt. Von den bis zum 12. September dieses Jahres eingegangenen 1330 Anträgen wurden bisher 1215 mit einer Gesamtsumme von 41,2 Millionen DM für langfristige imvestitionskredite genehmigt. Wirtschaft in Kürze Die„16. Tagung des internationalen fern- melde- technischen Beratungskomitees“, an der Delegierte aus mehr als 20 Staaten teilnehmen, wurde in Florenz eröffnet. U. a. soll der Ausbau des intereuropäischen Fernmeldenetzes bespro- chen werden. Der NE-Metall- Ausschuß der Internationalen Rohstoffkonferenz hat bekanntgegeben, daß die Bundesrepublik im 4. Quartal 1951 47 100 Tornen Kupfer und 38 520 Tonnen Zink erhält. Landarbeiterstreik droht erneut Hauptvorstand und der Beirat der Ge- schaft Gartenbau, Land- und Forstwirt- schaft berieten über eine eventuelle Wieder- aufnahme des Landarbeiterstreiks während der beginnenden Kartoffel- und Zuckerrübenernte. Die Gewerkschaft erwartet, daß sich Bundes- kanzler Adenauer auf Grund seines gegebenen Versprechens für eine Vermittlung in diesem Lohnkonflikt einsetzen wird. Der 5000 Saar-Bergleute streiken Etwa 5000 Bergleute der Saargruben Hirsch- bach und Camphausen sind wegen unerfüllter Lohnforderungen nicht eingefahren. Sollte bei den für Dienstag festgesetzten Verhandlungen der beiden Sozialpartner keine Lösung im Sinne der Bergleute gefunden werden, muß mit einem Ubergreifen des Streiks auf alle Gruben des Saarlandes gerechnet werden. Termine für die Frühjahrsmessen Die Termine für die Frühjahrsmessen 1952 sind nun endgültig festgelegt worden. Der Messe- kalender hat folgendes Aussehen: Mustermesse Hannover vom 27. 2. bis 2. 3.; Kölner Messe, I. Teil(Textilwaren), vom 2. 3. bis 4. 3.; Kölner Messe, II. Teil(Hausrat), vom 9. bis II. 3.5 Frankfurter Messe vom 9. bis 14. 3.; Möbelfach- messe Köln vom 21. bis 24. 3. N 225 5 1¹*. Württemberg- badische Marktrundschau EIn heimisehe Erzeugnisse: a) Obst: Bel inländischen Tafeläpfeln ausgeglichene Marktlage, Tafel birnen und S PpPAt zz wets e h- gen gesucht. Starke Nachfrage nach Mosto bst, nfolgedessen in der Berichtswoche zu Erzeuger- preis von DM 7 je 50 kg flotter Absatz, steigende Preisentwicklung erwartet,. b) Gem üs e: Anliefe- rungen aus Witterungsgründen rückläufig, Verkauf befriedigend. Uberstände nur vorüberg gehend in En dlvlensalat. Preise gegenüber Vor vy oche im Wesentlichen unverändert.— Importe: Ge- müseeinfuhren zur Zelt keine. Starke Wein: t rauben- Importe aus Italien, Jugoslawien, Frankreich und Bulgarien. Weintrauben-Abgabe- preise durch reichliche Angebote reduziert. Erste Mostobsteinfuhren werden im Laufe der Woche er- Wartet. Die bisher bekanntgewordenen Import- preis forderungen für holländische und belgische Mostäpfel lauten auf DM 9 je 50 kg Frachtbasis Stuttgart. Kartoffel: In der Be erichtswoche setzte das Einkellerungsgeschäft ein. Die Bedarfs- deckung erfolgt im unmittelbaren Erzeuger-Ver- braucher-Verkehr und durch laufende Bezüge von Handelsware aus Bayern und Norddeutschland. Aus württembergischen Anbaugebieten lagen nur We- nig Angebote vor. Infolge Krautfäule, Nässe- und Engerlingsschäden liegen die diesjährigen Erträge, vor allem an Speisekartoffeln, niedriger als im Vorjahr. Es dürfte jedoch noch mit Zufuhren aus, heimischen Anbaugebieten zu rechnen sein, da die Ernte in Spätkartoffeln u. a, der Sorten Ackersegen, Voran und Agnes erst einsetzt. Am 28/29. Septem- ber 1951 wurden notiert: Württ.-Baden 5.806 DM je 50 kg, lose verladen, ab Station. Erzeugerpreise in Obst und Gemüse (in DM je 30 Kg bzw. 100 Stück) Tafeläpfel Ia 25—38, Pfirsiche 10—25, Kopfsalat (Stück) 8—15, Endivien 4—9, Spinat 12—19, Treib- salatgurken(Stück) 40—63, Weißkohl 10—11, Rot- Kohl 10—11, Blumenkohl 1(Stück) 45-50, Blumen- kohl II(Stück) 30—40, Blumenkohl III(Stud) 15 bis 20, Kohlrabi 5—8, Karotten(Bund) 5—10, Karot- ten(Gew) 9135, Porree(Stück) 39, Stangenbohnen Zwiebeln 12—15, Sellerie 30—31, Tomaten 15-19, m. Kr. 8—20, Rettich(Stück) 3—9, Rettich Bund) 6-10, Radieschen Bund) 7-10, Petersilie Bund) 2, Schnittlauch Bund) 3—5. Mannheimer Produktenbörse vom 1. 10. Am Brotgetreidemarkt hatte sich am 1. Oktober das Schwergewicht der Umsatztätigkeit auf die Abschlüsse für spätere Termine verlagert. Die Rog- Senäablieferungen gingen im wesentlichen an die Vorxatsstellen. Am Mehlmarkt blieb der saison- Übliche Herbstaufschwung bisher aus. gerste erster Qualität war bei reichlich beschicktem Markt eine freundliche Marktsituation zu verzeich- nen. Futtergerste blieb weiterhin knapp. Bel Fut- termitteln war Weizenkleie genügend vorhanden. Raps wurde mit 85 DM franko Mühlen auf Basis zehnprozentige Feuchtigkeit bezahlt.— Im allge- meinen herrschte die Meinung, daß sich bei Futter- mitteln langsam eine Preis reduzierung durch- setzen wird. Man verwies besonders auf die Kolli- dierte Freigabe von Schroteh, Die Nachfrage nach Einkellerungskartoffeln war lebhaft. Copyright by Carl Duncker, Berlin, (A1, Fortsetzung) O N 2 2 SOSE 88 durch N v. Graberg& Görg, Wiesbaden Die Ruhe des Kriminalrates war unerschüt- terlich.„Warum regen Sie sich denn so auf? Setzen Sie sich erst einmal hin. Wir werden es schon herausbekommen, wann Sie ins Hippo- drom kamen. Wir haben ja Zeit, nicht wahr?“ Seisselbrecht stieß einen Laut tiefster Empörung aus,„Ich sitze nun schon drei Stun- den auf dem Gang., Ich hab genug vom Sitzen! Das wußte ich gleich, daß es Schwierigkeiten gibt. Dieser windige Thiele. 8 „Sie waren doch Seemann, nicht Wahr?“ Widerwillig ließ sich der Mixer auf einem Stuhl nieder.„Ja, Messesteward. Ich geh auch wieder zur See. Am Samstag.“ „Waren Sie auf einem Segler?“ „Ja— zuerst auf der Parma“ Mißgtrauisch hob er den Blick.„Warum fragen Sie das?“ „Die Gründe überlassen Sie gefälligst mir. Also Sie waren auf einem Segler. Da versteht man sich auf Leinwand, wie? Auf einem Segler hat doch jeder Mann. seemännischen Dienst.“ 5 88 war es für Sie auch eine Kleinigkeit, zukommen“ 0 5 Hippodrom Selaufen.“ eins, und zwei. Noch Herr e „Wir 1 mal ttern muß man wie ne Katzel. N 8 emerkt in den Zirkus Straßbeck binein- Geisselbrecht richtete elt auf.„Ieh 55 nicht inn Zirkus gewesen. Ich hab keine Einlaßkarte mehr bekommen. Ich bin gleich vom Kassen- prüfen, welchen Weg Sie am Montagabend gemacht haben. Kriminalassistent Knauer, den Sie ja schon aus der Bar kennen, wird Sie begleiten.“ f „Meinetwegen“, hatte der Mixer erwidert, „wenn Sie Wert darauf legen. Mir kann es gleich sein. In acht Tagen bin ich ja doch auf Se r XXVII. Der Regen trommelte gleichmäßig an die Fensterscheiben. Gedämpft klang der Lärm der Straße in das EBZimmer hinein. „Zeit für die Morgensprechstunde“, sagte Falek und legte die Zeitung auf den Tisch. „Heute abend Abschiedsvorstellung des Zirkus Straßbeck“, kündigte mit fetten Lettern eine Annonce, die eine Viertelseite füllte. Viktorias Blicke verweilten darauf,. „Das ist ein Wetter begann Falck wieder und erhob sich. Als er die Klinke der Tür schon in der Hand hielt, fragte er:„Was hat der Kriminalrat von dir gewollt? Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen.“ Angst überfiel Viktoria.„Nichts Wichtiges, Pa. Er fragte mich nur, ob ich etwas bemerkt hätte, Was zur Aufklärung 88 Falles dienen könne.“ Falck blickte zu ihr hinüber, Gott sei 1 daß der Zirkus heute sein Zelt abbricht, dachte 8 dankbar; dann würde Viktoria Wieder ver- nünftig werden, Eine Episode in ihrem Leben War zu Ende., Jugend vergaß schnell.„Warte nicht mit dem Mittagessen auf mich, Kind“, sagte er kreundlich.„Die Sprechstunde wird sich heute lange ausdehnen. Wir sehen uns beim Abendessen.“ 5 Er Webente ihr zu und Sing 5 hinaus. Viktoria N auf. Sie war dankbar, daß er Nicht Weiter gefragt hatte, Eine ganze Weile blieb sie unschlüssig vor dem Tisch stehen. Gestern hatte sie an den Plakatsäulen den Zettel bemerkt, auf dem stand, daß der Unrubig ging sie ein paarmal im Zimmer umher. Der kaum merkbare Geruch nach Des- infektionsmitteln, der auch immer in der Privatwohnung zu spüren War, die ganze At- mosphäre des Hauses erschien ihr plötzlich als etwas gar nicht zu ihr Gehöriges, als etwas Bedrückendes. Jäh standen die bunten Lichter des Zirkus vor ihr. Sie erinnerte sich, wie ihr Peter das Chapiteau gezeigt hatte, wie er mit knappen Worten das Leben vor ihr erstehen lieg, daß er und die anderen Artisten führten. Ein ewig wechselndes Hin und Her.. Freude.. far- biges Leben, das aus dem Alltag führte. Die Luft im Zimmer beengte sie. Fast heftig riß sie das Fenster auf und beugte sich weit hinaus. Die Luft War stark, würzig und voller Sehnsucht. Dort drüben lag ein Bahnhof. Ein schwerer N D-Zug rollte über die Gleise. Ach, wenn man mitfahren könnte! Sie blickte dem Zuge nach, solange sie ihn sehen konnte. Abschied von Peter! Der Gedanke war un- erträglich. Ihn nie mehr sehen, nie mehr seine Stimme hören! Hier bleiben, Tag für Tag, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Vor- mittags die Sprechstunde, nachmittags den Tee mit dem Vater. Tag und Nacht. das Leben rollte dahin, bis nichts mehr blieb vom Rausch ihrer Liebe. Als sie die Stimme der Hausdame hinter sich hörte, drehte sie sich wie ertappt um und schloß das Fenster. „Fräulein Viktoria, Sie müssen heute mit mir die Wäsche durchsehen.“ suchte ein höfliches Lächeln.„Verzeihen Sie, zen. Ich werde ein wenig fortgehen“ Und sie ging an der Hausdame vorbe a den Flur. Sie zog sich den Regenman setzte den Hut auf, öffnete die Flu stieg die Treppen hinunter. Schwe Haustür ins Schloß, als sei sie ein Todesspringer Orlando wieder auftrete. Man hatte ihn also entlassen. Aber er war nicht 2 er hatte sich nicht gemeldet. 85 Er war entschlossen, abzurelsen, line 81 ie noch 5 ihr gekommen, einmal wiederzusehen. daß Orlando heute früh bei ihm gewesen Wäre er war einfach fortgegangen und ließ sich nicht . nur der kleine Willi hatte Senat 80 Viktoria ver- Fräulein Berger, aber ich habe Kopfschmer- 5 Sa 8 merkte, Wie er sich schon N sam aufzulösen begann. Die Requisitenwagen wurden bereits ge- packt. Alles Ueberflüssige, was an diesem letz- ten Abend nicht gebraucht wurde, kam in die großen Gepäckwagen. Die Probe fiel aus. Jeder beschäftigte sich schon mit der Abreise, die heute gleich nach der Vorstellung in fleber- hafter Eile beginnen würde. Morgen sollte der Zirkuszug schon in Berlin einlaufen. Nachts wurde das Chapiteau aufgeschlagen, und über- morgen war die Eröffnungsvorstellung vor be- reits ausverkauftem Hause in Berlin. Einer von den wenigen, die sich um Abreise oder Ankunft, Einpacken und Auspacken nicht xu kümmern brauchten, war der August Va- lenci. Ein Erdenwandler, der sich nie mit viel Gepäck belastet hatte. Aber heute war selbst er, der so gern über Melancholie, von der seine Kollegen befallen sein sollten, spöttelte, von einer gewissen Schwermut. Nun hatte er Orlando doch den guten Rat gegeben. Ob er ihn befolgt hatte? Nicht einmal das wußte er. Geschweige denn, und ihm genauen Bericht erstattet hättel Nein, mehr blicken, So waren die Menschen! 8 In der„Goldenen Kugel“ war viel geredet und nur zugehört. Alle hatten sich wichtig Valene 2 seinem 2 durch d gasse aufgeschreckt. Ein Requisiteur tr Für Brau- * Die„fausend Ohren“ von Toudeni Selbst abgehärtete Kamelreiter Marrakesch Etwa auf zwei Dritteln des Weges der Kara- Wanenstraße von Marrakesch, Marokko, nach Timbuktu am Niger liegt die Oase Taudeni, bekannt durch ihre zehn Tielbrunnen mit Bohrschächten bis zu 35 Metern, die trotz des sengend heißen Saheraklimas wunderbar kühles, kristallklares Trinkwasser für die ausgedörrten Kehlen von Mensch und Tier spenden. Die an und für sich selten große, kruchtbare Wüsteninsel ist jedoch im Gegen- Satz zu allen anderen Oasen der Sahara nur Durchgangsstation, niemals aber Endziel, da sie völlig unbewohnt ist. Das oft mit den schrecklichsten Lauten, Heulen und Singen über Taudeni dahinbrausende Wüstenecho hat die letzten maurischen Bewohner bereits vor Jahrzehnten vertrieben. Die Bewohner der nächsten Oasen Arawan und im Nordosten Wallen sprechen von den „tausend Ohren“ von Taudeni; denn dieses Zentrum des Wüstenechos vermittelt nicht nur die fernen Geräusche, sondern leitet auch das Schnauben der Kamele, laute Gespräche und Rufe mit dumpfen, hohlen Tönen aus dem Palmenhain bis zu 100 Kilometer in die schier endlose Sandlandschaft weiter. Tau- deni selbst liegt in einem 550 Meter tiefen Tal zwischen jäh aufsteigenden Sandsteinfelsen, die teilweise durch Orkane und Unwetter röhrenartig durchlöchert sind und so das„Ge- rät“ zur Schallübertragung abgeben. Ueber 500 Kilometer nach Westen zieht sich die Landschaft der Sandstein-TProckencanons hin, Zeugen irgendwelcher schon vor Jahr- tausenden ausgedorrten Gewässer. In den Echoröhren, jenen Löchern von 20 bis 130 Metern Tiefe und meist fünf Metern Durch- messer haben zahlreiche Geier ihr Haupt- quartier aufgeschlagen, von wo aus sie die Sahara nach Kadavern oder einer geeigneten Mahlzeit durchforschen. Jährlich einmal zieht unter der Anführung des Murrah Ben Kaflhabey die weiße Kara- Wane von Port Etienne an der Küste Franzö- sich-Mauretaniens nach Timbuktu über Tau- deni quer durch die Wüste. Der aus über 100 Viana ſito 8 können hier das Gruseln lernen Weishaarigen Trag- und Reittieren des Igidi- ö Distrikts zusammengestellte Handelszug kün- det sein Kommen gut einen Tag vorher bei zufälligen Gästen der Echo-Oase an. Es ist, als reite ein gespenstischer Zug durch die flimmernde Luft dahin oder als habe an einer verborgenen Stelle die ganze Geräusch- maschinerie der Hörspielabteilung eines Rund- funksenders Aufstellung genommen. Die an den Brunnen sitzenden Karawa- nisten hören undeutlich, wie Menschen ein- ander etwas zurufen, sie vernehmen den ruhigen Trab der Kamele und ihr Schnauben, sowie das Gebet der Mohammedaner bei Sormenauf- oder untergang; alles begleitet von der atmosphärischen Musik der auf dem Uebertragungsweg aufgefangenen Luftgerau- sche. Die Kamelführer wissen genau, welches Wüstenecho von Einzelgängern, kleineren Gruppen oder der weißen Karawane stammt. Ja, manche trauen es sich sogar zu, an den über Taudeni dahinreitenden„Geistern“ zu erkennen, ob die am nächsten Tage oder als- bald eintreffenden Wüstengänger freundliche Oder unangenehme Menschen sind, die die Einsamkeit der Sahara dazu mißgbrauchen, einen schändlichen Raub zu begehen. Dr. Feyard Genuise bezeichnet in seinem Buch„Die Geheimnisse der Sahara“ Taudeni als die gespenstischste Oase der Welt, wo selbst„abgehärtete Kamelreiter das Gruseln lernen können, wenn der Echowind die tau- send Ohren in einem Gebiet von 1000 qkm aufhorchen läßt und ihnen Kunde von weit entfernten Gefährten bringt“. Der französische Kenner des afrikanischen Wüstengebietes weiß auch von Fällen zu be- richten, wo einzelne Abenteurer beraubt und ohne jeden Tropfen Wasser im Gebiet des Wüstenechos zugrunde gingen. Die schall- empfindlichen Trocken-Canons; trugen ihre Allerdings adlichen Seufzer nach Wasser und Hilferufe bis an die Brunnen Weiter, ohne daß jedoch jemals ein Hilfsbe- reiter sich über das Echo etwa hätte mit dem Verdurstenden verständigen, oder ihn gar im letzten Augenblick retten können. qt und betört Die Schwester des Siciatscheis wirbt für Jugoslawien Washington. Die New Vorker Repräsentativwohnung Matjana Titos, der Schwester des jugoslawi- schen Staatschefs, beherbergt mehr als die sechs luxuriösen Privafkabinetts dieser heute etwa vierzig Jahre alten, weltbereisten ele- ganten Dame. Sie stellt praktisch eine private MWirtschaftsvertretung der Belgrader Regierung im Ausland dar. Was dem jugoslawischen Botschafter nicht gelingt, bringt Matjana oft innerhalb weniger Tage oder Stunden zu- stande, sei es, daß es sich um den Abschluß einer für Jugoslawien vorteilhaften wirt⸗ schaftlichen Vereinbarung handelt oder dar- aum, daß die Industriekönige der USA eine größere Kreditlieferung in Kraftwagen, Flug- zeugen, Waffen, Material, Lebensmitteln oder Bekleidung befürworten sollen. Erst in diesen Tagen erhielten fünfzehn be- kannte amerikanische Millionäre und Indu- Sstrielle wieder eine der bekannten höflichen Einladungen der interessanten Matjana, die so schön singt und so berückend zu plaudern Versteht.„Ich erlaube mir, am nächsten Sonn- tag wieder ein kleines Hausfest zu geben und heiße Sie in meinen Räumen herzlich will- kommen. Jugoslawische Solisten werden Ihnen den Abend verschönen. Nawaroc, der bekannte Belgrader Solotänzer, der augenblicklich einen Vertrag mit der Metropolitan hat, wird Ihnen mit seiner entzückenden Partnerin auser- wählte Darbietungen zeigen. Ihre ergebene Matjana Tito.“ So steht es auf den Einladungen, Die viel- beschäftigten Industriekönige kennen diese Karten schon, und sie wissen auch, daß Mat- jana wahrscheinlich wieder etwas von ihnen WiIII. Aber sie lassen es sich nicht nehmen, an dem netten Abend zu der charmanten Frau mit dem vollen, pechschwarzen Haar und den verträumten braunen Augen zu fahren. Mister Ford ist meist erst gegen Mitternacht ab- Kömmlich. Aber er fährt auch dann noch vor, und sei es nur auf Minuten, um ein wenig zu plaudern und möglicherweise wieder einen Vertrag über die kreditweise Lieferung von 5000 Personen- und Lastkraftwagen zu unter- schreiben. Aber Matjana erreicht auf den geselligen Abenden oft nicht nur ein halbes Dutzend dieser so gewichtigen Unterschriften unter den von ihr selbst entworfenen Verträgen zwi- schen den Staatsbetrieben Jugoslawiens und der amerikanischen Privatwirtschaft, sondern sie zeigt sich auch auf manch öffentlicher Se- natssitzung, um führende amerikanische Poli- tiker in Gespräche über Jugoslawien zu ziehen und mit diskretem Nachdruck auf die Bedeu- tung des Pito-Reiches als Bollwerk gegen die UdssR hinzuweisen. Amerikanische Korre- spondenten behaupten, es sei auf solche Ge- spräche zurückzuführen, daß in den letzten drei Monaten zweimal 20 Millionen Dollar mehr für jugoslawische Staatseinkäufe bewil- ligt worden seien, als ursprünglich vorgesehen Waren. Der Senat beschloß bekanntlich, den allgemeinen Handel mit Jugoslawien zu stei- gern und das Land indirekt an der Marshall- plan- bzw. neuen Europahilfe zu beteiligen. Kürzlich trat ein amerikanischer Reporter in einem Luxusrestaurant in der Nähe des Weißen Hauses an die prominente Jugoslawin heran und befragte sie über ihre privaten Passionen, da er„wieder einmal ein Inter- View“ brauche. Matjana besann sich nicht lange und sagte:„Sie wissen doch sehr gut, daß ich viel beschäftigt bin und oft Gesellschaften gebe. Das ist mein hauptsächlichstes Privatleben. Wenn ich mir aber wirklich einmal frei nehme, gehe ich rasend gern ins Kino, weil in den amerikanischen Filmen so viel geschossen Wird. Ich bin immer traurig, wenn ich einen Film erwische, in dem keine Colts knallen, keine Uppercuts verteilt werden und nicht irgendein Schurke das amerikanische Atom- geheimnis verrät.“ TA0OS PUEBLO AM FUSSE DER SAN GRE DE CHRISTO- BERGE 5 Dieser Ort im Norden von Neu-Mexiko befand sich im Jahre 1680 im Mittelpunkt der Auf- stände der Indianer gegen die spanischen Herrscher. Po-pé, ein fanatischer Wunderdoktor, Hüchtete, als ihn die Spanier wegen Hexerei vor ein Gericht stellen wollten, hierher und leitete die Revolten. Nach anfänglichen Erfolgen mußten die Indianer ihren Freiheitskampf aufgeben. Heute wird der wegen seiner merkwürdigen Bauten berühmte Ort besonders gern von Malern aufgesucht. Hier finden sie stets dankbare Motive für ihr Schaffen. SCHACH. ECK E Aufgabe von K. A. L. Kubbei 22277 , ß 8 , 4 2 , ß, . lb,. 2 7 ,. ,. Matt in zwei Zügen(5 ½7 Steine) Schlugzug: Damenopfer Dr. Herrmann(DPR gegen Popoff(Bulgarien) Gespielt in Zoppot(Polen), August 1951 eg ée6 2. da d5 3. Ses dead: 4. Sea: Sd 5. Ska Sgf6 6. Sk: Stk6: 7. Lds b 8. Lb. Lid g Lds Leé 10. 0-0 LGG 11. De2 0-0 12 .d? Pes?(Schwarz muß in der französischen Verteidigung unbedingt zum Gegenspiel mit ech greifen. Deshalb sollte Lb7 und dann 85 geschehen.) 13. Ses Les: 14. deß: Sd 15. Tad! De7 16. Tfei a5 17. Dh5 86 18. Dga4 Dfe 19. 33 Sc5 20. LI Dg7 21. Lg5l h6 22. Lf6 Oft 23 Tes Sd 24. Td7:(Führt Zzwangsläu- kig zum Matt.) Ld7: 25. Ld3(droht Lg6:) Kh7 26. Pga(droht wiederum ILg6:) Dg8s 27. Dh5 Schwarz gab auf. Gegen das Damenopfer 28 Dh:] nebst Tha matt gibt es keine Ver- teidigung. Is cdeu gute id gan neut Iba e ed: 1 restprlsgN ap neden en q Sung 0p uu Snz eds endend n its d r bre Waag reeht: I. Heizstoff, 3. Finken gattung, 8. Spielkarte. 9 straffreie Handlung, 11. Stadt ip der Schweiz, 12 Peil eines Schif- fes, 15 Himmelsrichtung(Abk) 17. Wieder- gutmachungsart, 19 Nebenfluß der Garonne, 21, Verneigung, 22 Unterstellraum, 24. Tier- produkt, 25 griech. Kriegsgott, 27 feines Draht- Sewebe, 29 Doppel- Vokal. 31 Stadt am Don, 32. chem Zeichen für Lithium, 33 Gruft ip Kirchen, 34 Wacholderschnaps;— seuk⸗ reeht: I. Dach der Mundhöhle. 2. Wie 8 Waagrecht, 3. Abkürzung für bekannte Elek- trizitätsgesellschaft, 4 Metallgeld 5 ital: we- aiger, 6 chem Zeichen für Rhenium. 7 Elend. 10. Rauchabzug, 13. Gesangstück, 14. chem. Zeichen f. Tantal, 16 Blume. 18 ital. Stadt. 19. ital. Münzeinheit. 20 Schweizer Kanton, 23. chem Zeichen f. Masurium, 26. langhaa- riges Rind(Tibet), 28 Riesenschlange, 30 Flä- chenmaß, 32. wie 32 Waagrecht. E es r oe og ge SOA 9d e pt Sv ef ssd 01 20 L f 9 ue een Dave sv e Ueumeeg 1 ens ul b id ee e e os is ee 68 gers 45 Sie e be sft de iu 12 40% 61(esd LI ON e e ud t ns 6 8 8 οονα e e dee M SEMA Warum Baukostenzuschuß? Dafür eig. Blum-Fertighaus a. Teilzahlg. BI um& Cie., 886, Bielefeld pelztierfbcht als Nebenerwerb Od. Existenz(abfallverwertend) Gratisschrift send. Pelztierfarm Berlin-Staaken 215. 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In Heidenheim war ein Landwirtssohn mit seinem Motorrad töd- lich verunglückt. Am andern Morgen fand man ihn vor der Türe des elterlichen Hauses. Näbere Umstände, die den Unfall herbei- geführt haben, sind noch nicht bekannt. Hohe Zuchthausstrafen beantragt Am Mittwoch Urteil im Scheckfälscherprozeß Karlsruhe(UP). Im Karlsruher Post- Scheckfälscherprozeß beantragte der Ober- staatsanwalt gegen die Angeklagten hohe Zuchthaus- und Gefängnisstrafen. Wegen Urkundenfälschung und Betrugs schweren Fällen forderte er die Verhängung einer Zuchthausstrafe über den Holzhändler Lang von fünfeinhalb Jahren, über den Kauf- mann Rieger von viereinhalb Jahren und über den Postangestellten Erich Kölmel von vier Jahren. Gegen den mitangeklagten Karlsruher Rechtsanwalt Hoffmann, den er der Hehlerei, Unterschlagung und sachlichen Begünstigung bezichtigte, beantragte er zwei Jahre und fünf Monate Gefängnis. Am vierten Tag des Postscheckfälscher- prozesses wurden die dem Rechtsanwalt und Strafverteidiger Hoffmann, dem vierten An- geklagten, zur Last gelegten Steuerhinterzie- hungen in den Jahren 1948/49 erörtert. Im Weiteren Verlauf erstatteten die Steuer- und Postsachverständigen ihre Gutachten. Die Urteilsverkündung ist für Mittwoch ange- J Setzt worden. ö Kein Behördenhandel mehr 9 Karlsruhe(wb). Das württemberg-ba- ische Kabinett beschloß, den Behördenhan- del Ubei sämtlichen staatlichen Dienststellen ö einschließlich der Justizbehörden und der 1 Schulen des Landes künftig nicht mehr zuzu- lassen. Ministerpräsident Dr. Maier betonte mach der Sitzung, der Behördenhandel habe Sich in letzter Zeit immer stärker ausgedehnt. * 8 5 3,6 Millionen DM für Straßenarbeiten 4 Karlsruhe db). Im Entwurf des Außer- ordentlichen Haushalts des Bundesverkehrs- ministeriums für das Rechnungsjahr 1951/52 sind insgesamt 3 650 00 DM für Straßen- arbeiten in Nordbaden vorgesehen. 8 Vom Lastwagen getötet J Wertheim(sw). In der Nähe von Mainbernheim wurde eine Radfahrerin von Zur Mitte der Fahrbahn einbog, erfaßte sie ein nachfolgender Lastwagen, schleuderte sie Zur Seite und verletzte die Unglückliche so schwer, daß sie kurz darauf starb. Wildsau mit drei Beinen Mergentheim(sw). In einem Prühler Beinen geschossen. Vermutlich war das feh- lende Glied vor langer Zeit abgeschossen wor- dien. Die Wunde war jedoch so gut verheilt, daß der Schwarzkittel wieder gut laufen Konnte. 5 Tausende wollen nach Kanada Hochbetrieb bei der Einwanderungsmission Karlsruhe(UP). Die kanadische Ein- wanderungsmission hat alle Hände voll zu tun. Während noch vor einem halben Jahr nur einige hundert Einwanderungsgesuche im Monat bearbeitet wurden, sind es jetzt mo- nmatlich 4000. Wie mitgeteilt wurde, kann Ka- nada praktisch unbeschränkt Einwanderer aufnehmen. Das Riesengebiet von 9% Millio- nen dkm(etwa 25mal so groß wie Deutsch- jand) zählt nur 14 Millionen Einwohner, d. h. nur 8 Einwohner auf den qkm. Seine Land- wirtschaft, seine Industrie und die Boden- Schätze bergen unzählige Arbeitsmöglichkeiten. Ausländer-Arzte sind überrascht Ausklang des Röntgenologenkongresses Baden-Baden(lid). Die 1100 Röntgeno- logen aus dem In- und Ausland haben ihren Kongreß mit einem Ausflug nach Straßburg. beendet. Wie der Leiter des Kongresses, Pro- kessor Janker, mitteilte, waren die ausländi- schen Gäste sehr überrascht von dem hohen Stand der elektromedizinischen Industrie in Deutschland. Lediglich Schweden, das seit je ein röntgenfreudiges Land War, Sei in ge Wisser Beziehung noch überlegen. Einmalig Aber sei die Leistung der deutschen medizi- nischen Fachverlage, deren Reproduktionen imerreicht seien. Die eigentliche Sensation der Tagung dürfte die von Professor Janker entwickelte Rönt- gen-Kinematographie sein. Dadurch ist es möglich geworden, einen tiefen Einblick in Alles zu nehmen, was während eines Herz- lages im Innern der Herzhöhlen vor sich eht und diese Vorgänge mit der Elektro- Ardiographie zu vergleichen. Auf technischem biet stand im Mittelpunkt des Interesses je Verwirklichung eines seit längerer Zeit Urchleuchtungsbildes hat. Diese Er- rd für die Schirmbild-Kinemato- on größter Bedeutung sein können. teresse fanden auch die Darlegun- Professor Berven, Stockholm. Der ler Bevölkerung durch Presse und Rund- b und Was noch wichtiger sei, eine bes- 55 der e. in zwei 88 einem Lastzug überholt. Als sie dann wieder Jagdrevier wurde ein Wildschwein mit dre! 5 Versperrte Fahrrinne des Rheines auch die letzten Reste des e gebor- Ser Worden Sind. mer angesagt haben. gestrebten Prinzips, nämlich durch Rönt- Nen ein Elektronenbild zu erzeugen, die 800 fache Helligkeit unseres bis- fordert eine weitgehende Aufklä- Wer wird Deutsche Weinkönigin? Baden durch Lisbeth Huber vertreten Neustadt/ Weinstraße(Z SEH). Bis jetzt sind folgende Gebietsköniginnen als Bewerbe rinnen um die deutsche Weinkrone beim Fest- ausschuß für das Deutsche Weinlesefest und die Wahl der Deutschen Weinkönigin benannt worden: Für Baden Lisbeth Huber aus Neu- weier am Kaiserstuhl, für Württemberg Hilde- gard Seitz aus Flein, für Franken Marianne Neubauer aus Wiesenbronn, für den Mittel- rhein Gisela Koch aus St. Goarshausen, für die Nahe Helga Wellstein aus Mettersheim, für Rheinhessen Helga Weintz aus Arnheim, für den Rheingau Elisabeth Quinke aus Hoch- heim, für Mosel-Saar-Ruwer Maria Bernardi aus Mell. Die Meldung aus der Pfalz steht noch aus, da bekanntlich die Pfälzer Wein- königin erst am Vorabend der Wahl der Deutschen Weinkönigin gewählt wird. „Einigkeit ist notwendig“ Der Jahrestag der Europa-Abstimmung Breisach did). Mit der Verkündung eines„Breisacher Programms“, der Grün- dung eines„Instituts für europäisches Den- ken“, der Entzündung einer Europa-Flamme auf dem Breisacher Eckartsberg und dem Beginn eines„Europäischen Fackellaufes“ ist der Jahrestag der ersten europäischen Ab- stimmung in Breisach in Anwesenheit zahl- reicher Gäste aus fast allen europäischen Ländern begangen worden. Damit ist die kleine badische Rheinstadt Breisach, neben Emmerich im Rheinland die am meisten zerstörte Stadt Deutschlands, zu einem„Schwerpunkt europäischen Denkens“ geworden. Der Vorsitzende des Landesverbandes Süd- baden der Europa-Union, Schinzinger, er- klärte, lediglich Geldmangel habe die Durch- führung weiterer Probeabstimmungen, zum Beispiel in Berlin, verhindert. Außerdem habe sich gezeigt, daß eine direkte Befragung der europäischen Bevölkerung zu langwierig Aus diesem Grunde habe man sich an die Regierungen und Parlamente direkt ge- wandt. Staatspräsident Leo Wohleb erklärte, Europa könne nur auf bundesgenössischer Grundlage aufgebaut werden.„Nicht Einheit, sondern Einigkeit— darum gehe es“. Auch Professor Baumgartner von der Uni- versität Lyon kritisierte die Entwicklung der letzten Zeit in dieser Frage stark. Er sagte, es Wollten zuviele ihr eigenes Europa schaf- fen. Europa müsse in erster Linie nicht als französisches, deutsches oder italienisches, sondern als kulturpolitisches Problem be- trachtet werden. Bürgermeister teilt Prügel aus Lampertheim(sw). Daß ein Bürger- meister persönlich einen Besucher aus dem Rathaus prügelt, kommt nicht alle Tage vor und ist deskalb bemerkenswert. Nach einer nichtigen Debatte verließ ein Lampertheimer Bürger das Rathaus und bedachte dabei das Stadtoberhaupt mit einigen„Kosenamen“. Der Bürgermeister lief ihm nach, ein Wort Sab auf der Treppe das andere, der Besucher Sriff nach Darstellung des Stadtvaters nach einem Stuhl, der Beamte schlug wenig väterlich zu und schon wälzte sich der Mann, der die bürger meisterliche Würde angetastet hatte, an Mund und Nase blutend die Treppe hinunter. Die Folge ist eine Anzeige gegen den Verteidiger des Rathauses wegen 5 Per verletzung. Mit 89 Jahren Ururgroßmutter Achern(Ids). In Kappelrodeck im Acher- tal wurde die 89 jährige Crescentia Berger, Ururgroßmutter. Ihre Tochter, die Urgrog- mutter, zählt 66, die Großmutter 44 und die Mutter 24 Jahre, Von der gesamten Nach- kommenschaft Frau Bergers leben neun Kin- der, 17 Enkelkinder, 11 Urenkel und der Ur- urenkel. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Bei Karlsruhe stießen zwei Krafträder zusammen. Einer der Fahrer wurde so schwer verletzt, daß er kurz nach Einlie- kerung ins Krankenhaus starb.(SwWyK) Karlsruhe. Karlsruhe hat der jüdi- schen Gemeinde anläßlich des jüdischen Neu- jahrsfestes 2000 DPM. für den Wiederaufbau der Synagoge zur Verfügung gestellt.(wb) Wertheim. Einem dreijährigen KEind in Ebersbrunn ist im Schlaf ein Kissen auf den Kopf gefallen. Da es niemand bemerkte, er- Sticktèe es.(SWI) Freiburg. Die Zahl der Arbeitslosen in Südbaden hat im September um 99 auf ins- gesamt 9 221 zugenommen..(Ads) Freiburg. In Oberrimsingen bei Frei- burg wurde ein 18jähriger Mann bei Dresch arbeiten vom Binder der Maschine erfaßt, furchtbar verstümmelt und konnte nur als Leiche geborgen werden. 5(Ads) Rastatt. Die 1947 in Rastatt eingerich- tete Suchdienst-Zentrale soll zum 31. Okto- ber aufgelöst werden. Das gesamte Kartei- material der Zentrale geht an die Such- dienststelle München.(Ids) K E Hl. Die durch den im Mai gesunkenen schweizerischen Rheinfrachter„Edelweiß“ ist seit nachdem einigen Tagen wieder freigelegt, (lid) Säekingen. Hier wird am 14. Oktober die südbadische Stenographenmeisterschaft ausgetragen, zu der sich bereits 400 150 8 Baden-Baden. In den frühen Morgen- stunden überfuhr ein Motorradfahrer einen 52 Jahre alten Mann. Der Verunglückte erlitt einen schweren Schädelbruch und starb kurz nach dem Unfall.(Svyk) Renchen. Auf dem Friedhof in Renchen im Kreise Kehl war von einem Jugendlichen eine Urne gestohlen worden. In Düsseldorf Konnte die Polizei das Gefäß jetzt bei einem Altmetallhändler sicherstellen. ds) Todtmoos. Ein Mann aus 1 stürzte in einer scharfen Kurve mit seinem Fahrrad so unglücklich, daß er an den Fol- 5 gen seiner e im eee. starb. 5 g 6 0 lichen Familien⸗Nachmittag im ev. 5 Frauen und Männer des Ja gan Lolade Rundschau Erntedank⸗FJeierſtunde des Schiffer⸗ kinderheims. Die erfolgreichen Bemühungen des Schif⸗ ferkinderheims, in einen engen Kontakt mit der Seckenheimer Bevölkerung zu kommen, zeigten ſich bei der am vergangenen Sonn⸗ tagabend im Vereinshaus veranſtalteten wohlgelungenen Erntedank⸗Feierſtunde, an der mehr als 1000 Beſucher teilnahmen. Im Mittelpunkt der Feier, zu der der Her ore Hoppe, nach der Begrüßung durch den Vor⸗ ſitzenden des Aufſichtsrates, Huber, einfüh⸗ rende Worte ſprach, ſtand das Märchenſpiel „Die Brote von Stein“ und das Evangelien⸗ ſpiel„Die Roggenfuhre“, ſowie die Anſprache von Pfarrer John über„den Sinn des Le⸗ bens“ und Pfarrer Scharnberger über die Bedeutung der Worte:„Was der Menſch ſät, wird er auch ernten“. Die Darſteller der beiden Spiele aus den Kreiſen der Kin⸗ der und Mitarbeiter des Heims, unter denen Frl. Brigitte Inhülſen und Hoppe jun. durch ihre ſchauſpieleriſche Gelöſtheit und gute Ausſprache beſonders gefielen, fanden herz⸗ Beifall. Die Spiele und Anſprachen waren umrahmt vom St. Ilgener Poſaunen⸗ chor, gemeinſamen Geſängen, Sopranſolos von Frau Looſe und Deklamationen und Lieder des gemiſchten Hauschors. Pfarrer Scharnberger dankte am Schluß der Feier allen Mitwirkenden und ſprach die Bitte aus, daß der demnächſt ſtattfindenden Natu⸗ ralienſammlung zu e n des Kinderheims wie der weiteren Werbung zum Freundes⸗ kreis des Heims Erfolg beſ ſchieden ſein möge. V. 4 Klaſſentreffen 1906/07 85 Schüler und Schülerinnen der Jahr⸗ gänge 1906/07 trafen ſich am letzten Sams⸗ tag Abend zu einer gemütlichen Wieder⸗ ſehensfeier im„Löwen“. Nicht alle der Jahr⸗ gänge waren erſchienen. Manche Lücke hat Gevatter Tod ſchon hineingeriſſen in den Klaſſenjahrgang. Und dieſen toten Schul⸗ kameraden gedachte nach ſeiner Begrüßung Herr Ernſt Würthwein. Dieſes eindrucks⸗ volle Gedenken wurde untermalt mit dem Muſikſtück„Heilig, Heilig“ und dem Vortrag „Die Uhr“, geſungen von Lieſel e Im anſchließenden gemütlchen Teil wech⸗ ſelten Muſikſtücke der Kapelle„Scharh mit Anſprache der früheren Lehrer u. Lehrerin⸗ nen. Herr Georg Schreck trug ein gut Teil zur guten Unterhaltung des Abends bei. Mit Geſang, Tanz und Unterhaltung ver⸗ flogen nur zu ſchnell die ſchönen Stunden. Erſt beim Hahnenſ ſchrei trennte man ſich mit dem Bewußtſein, ſchöne Erinnerungen aus dem Kreiſe ſeiner Schulkam. und Lehrer erlebt zu haben. N 8 1 Wohlgelungener Bunter Abend beim T. 98 Am vergangenen Samstag ſtartete der Turnverein einen der in ſeiner Geſamtheit als ein voller Er⸗ folg zu bezeichnen iſt. Unter der Anfage von Horſt Schilling rollten die einzelnen Dar⸗ bietungen an dem begeiſtert mitgehenden Publikum vorüber. Der vollbeſetzte Saal be⸗ wies das Intereſſe der Bevölkerung an der⸗ artigen Veranſtaltungen. Der Höhepunkt des Abends dürfte zwei⸗ fellos das exakt dargebotene Tanzpotpourri der Turnerinnen geweſen ſein. Auch das von Renate Volz und Rolf Werle vorgetragene Geſangsduo„Dee Pantoffelheld“ erntete gro⸗ ßen Applaus. Erwähnenswert ſei auch noch die von Kurt Althaus als Solo⸗Sänger, mit Chor begleitete, vorgetragene ruſſiſche Me⸗ lodie. Auch die nachfolgend dargebotenen Sketche, Muſikſtücke und Solo⸗Darbietungen fanden bei dem Publikum großen Beifall, wobei, ohne die Leiſtungen der anderen Mit⸗ wirkenden ſchmälern zu wollen, R. Burg⸗ hard und W. Raufelder hervorſtachen. Alles in allem: ein gelungener Abend unterhalt⸗ ſamer Freude. 8. unterhaltungsabend im Turnerbund„Jahn“ Um ſeinen Mitgliedern, Freunden und Gönnern einige frohe Stunden zu bereiten, veranſtaltet der Turnerbund„Jahn“ am kommenden Samstag, 20 Uhr, im„Kaiſerhof⸗ ſaal“ einen Unterhaltungsabend, wobei nam⸗ hafte auswärtige Kräfte mitwirken werden. Näheres noch an dieſer Stelle. 2. Kindergarten. Am Sonntag, 7. Oktober, findet ab 15 Uhr im ev. Kindergarten in der Zähringerſtraße ein Familien⸗Nachmittag mit Kinderfeſt ſtatt. Der Erlös aus dieſer Veranſtaltung wird für dringende Bedürfniſſe des Kindergar⸗ tens, u. a. eines Ofens, verwandt. Spenden von Kuchen, Gebäck, Kaffee und Kleinigkeiten für den Krabbelſack werden dankbar ent⸗ gegengenommen. Zu dieſem Nachmittag und Abend iſt die Gemeinde recht ee Ain geladen: 5 *. 85 Jahrgang i886 8 Für morgen Been e, 5 ie G wirtſch großen Bunten Abend, Milchstraße leitet dann über Cepheus zu ö hoch im Nordwesten stehenden Cassiopeia und. 6.30 Uhr. D uns chtbar und e 5 8 Unterrichtsbeginn an der Landwirtſchafts⸗ Schule Ladenburg. Die Landwirtſchaftsſchule Ladenburg be⸗ ginnt anfangs November 1951 mit dem Un⸗ terricht in dem Ober⸗ und Unterkurs ſowie der Mädchenklaſſe. Anmeldungen zum Schul⸗ beſuch ſind unter Angabe des Geburtsdatums an die Schulleitung zu richten. * Polizeistreifenwagen stellte Autodiebe Mannheim(wb). Die Besatzung eines Polizeistreifenwagens wurde auf einen Per- sonenwagen aufmerksam, der mit unbeleuch- teten Kennzeichen die Stadt verlieg. Als der Fahrer des PKW die Polizeistreife ent- deckte, verschärfte er sein Tempo und ver- suchte, zu entkommen. Schließlich fuhr er ge- gen eine Umzaunung. Die Insassen flüchteten. Auf einen Warnschuß hin konnte ein junger Mann festgenommen werden. Es stellte sich heraus, daß der PKW in Mannheim e len worden War. Wildschwein fällt Angler an Mannheim(lb). In der Nähe des Mannheimer Großkraftwerkes wurde Angler von einem Wildschwein, das über den Rhein geschwommen war, angefallen. Der Angler hatte zunächst versucht, das Wild- schwein durch einen Steinwurf zu vertrei- ben. Dadurch gereizt, setzte das Tier dem Angler jedoch hart zu und big ihn in die Finger. Erst als ein anderer Angler dem Bedrängten zu Hilfe kam, lieg das Wild- schwein von seinem Opfer Ab. Diät für Mannheim und Tua Mannheim(lid/ZSH). Vom 1. Oktober bis zum 28. Februar des kommenden Jahres sollen de Mannheimer weder rohes Obst, Gemüse oder Salate essen, noch ungekochte Säkte trinken. Diese Maßnahme, zu der die Städte Mannheim und Ludwigshafen aufge- rufen haben, soll eine weitere Ausdehnung der Gelbsucht verhindern, die allein in die- sen beiden Städten in der letzten Zeit über 500 Menschen auf das Krankenbett Warf. Alle Früchte und Gemüse, auch Tomaten, sollen wenigstens 10 Sekunden lang über- brüht werden, damit der erst 1942 von einem deutschen Forscher entdeckte Virus vernich- bet werden kann. Gleichzeitig soll nach dem Wortlaut des vom Chefarzt des Städt. Kran- kenhauses, Professor Dr. Hahn, unterzeich- neten Aufrufs der Weltöffentlichkeit bewie- Sen Werden, daß die Gelbsucht auszumerzen Sei. 0 Mannheim. Die Vereinigung„Zeitge- nössisches Geistesleben“ plant für das kom- mende Frühjahr zusammen mit der Stadt- verwaltung einen Veransfaltungszyklus unter dem Titel„Deutung der Gegenwart“. Ads) Us-Heeresgut als Altmaterial aufgekauft Mannheim dwb). Ein Schrottwaren- händler wurde wegen Hehlerei von einem US-Gericht zu vier Jahren Gefängnis verur- teilt. Der Schrotthändler hatte US-Heeresgut im Werte von 10 426 Dollar unberechtigt als Altmaterial angekauft. GYA-Heim in deutschen Händen Mannheim dwb). Als erste Stadt im Bundesgebiet hat Mannheim ein GY A-Heim, das Heim in Mannheim-Rheinau, in städtische Regie übernommen. Die gesamten Einrich- tungsgegenstände ii Werte von rund 12 000 Mark sowie das Heimpersonal gingen an die Stadtverwaltung über. Der US-Sonderberater, Ch. G. Parker, gab in einer Ansprache der Hoffnung Ausdruck. daß sich auch andere deutsche Gemeinden die Vorteile, die die Ubernahme von Heimen des US-Hilfswerkes kür die deutsche Jugend mit sich bringe, zu- nutze machten. 0 Wettervorhersage 5 Am Mittwoch und Donnerstag Fortdauer der meist trockenen Witterung, zeitweise noch hochneblige Bewölkung, die vor allem im Westen langsam auflockert. Temperaturen wenig verändert, Winde vorwiege end um Süd- dst bis Ost. — Der herbstliche Himmel Fast mit Sonnenuntergang geht zu Monats- beginn im Osten der helle Planet J upiter auf. Später findet man ihn schon bei Sonnen- aufgang über dem Horizont. Sonstige Plane- ten sind am Abendhimmel nicht zu finden, da Mars im Löwen wenig heller als ein Stern 2. Größe anfangs kurz vor 3.00, zu Ende um 2.30 Uhr aufgeht. Der eigentlic 0 Morgenstern ist Venus, die, ebenfalls im Löwen wan- dernd, anfangs um 3.30 Uhr, später um 3.00 Uhr über den Horizont steigt. Besonders be- achtlich ist jetzt ihre größte Helligkeit, Wobei der Planet sicherlich bei klarblauem Himmel mit freiem Auge am Taghimmel sichtbar sein wird. Merkur wird um den 13. unsichtpar, weil er in obere Konjunktion zur Sonne tritt. Wer den Morgenhimmel betrachtet, kann hier ab 2 Uhr nachts auch die milchstraßenhelle. Pyramide des Zodiakallichts bewun⸗ dern, den Widerschein des Sonnenlichtes u 5 Staubmassen, die innerhalb und außerhalb der Erdbahn unsere Sonne gürtelartig um- geben. Betrachten wir um etwa 19 Uhr den FR ster nhim mel, 80 erhebt sich etwa im Süden die Milchstraße aus dem Schützen und leitet den Blick zum Adler, von da zum Schwan. Westlich davon glänzen die Sterne der Leier mit der blauweißlichen Wega. D führt durch Perseus und Fuhrmann Nordosthorizont. Im Osten gehen gerade die Plejaden(das Siebengestirn) auf. Up Hindet man den Widder und seus am Osthimmel. Im Nord we ein ——— f 5 Helmer — der Schrecken von Dormettingen Bestialische Grausamkeiten— Privat-KZ“- Prozeß in Rottweil eröffnet Rottweil(dpa). Vor dem Schwurgericht in Rottweil hat ein Prozeß begonnen, der die grauenhaften Vorgänge im sogenannten To- deslager in Dormettingen enthüllen soll. Auf ner Anklagebank sitzt der 45 Jahre alte Schlossermeister Franz Helmer Sandmann aus Dortmund-Lünen, der der Beihilfe zum Mord, der Beihilfe zur lebensgefährlichen Körperverletzung und der räuberischen Er- Pressung beschuldigt wird. Er soll gemeinsam mit zwei Personen fremder Nationalität, De- letre und Milan Kovar, im Mai 1945 in Dor- mettingen bei Balingen ein„Privat-KZz“ er- richtet haben und für die dort begangenen bestialischen Grausamkeiten mitverantwort- lich sein. Nach der Anklageschrift hatten sich im April 1945 zahlreiche Ausländer, die als Kon- Zzentrationslagerhäftlinge oder als Fremd- Arbeiter in der Olschieferindustrie bei Balin- gen eingesetzt waren, zusammengefunden und beschlossen, sich gemeinsam für die in der Vergangenheit erlittenen Unbilden schadlos zu halten. Ihre Anführer waren Deletre und Milan Kovar. Anfang Mai 1945 richteten sie am Ortsausgang von Dormettingen auf eigene Faust ein Straflager ein, das illegale Lager War durchschnittlich mit 30 bis 40 Häftlingen belegt. Etwa die Hälfte davon galt auf Grund ihrer früheren Parteizugehörigkeit als beson- ders belastet. In dem Lager wurde auf die Gefangenen täglich so lange eingeschlagen, bis sie bewußtlos oder tot zusammenbrachen. Die Gesichter der nach solchen Mißghandlun- gen am Leben Gebliebenen waren, nach der Anklageschrift, völlig entstellt. Da es keine sanitäre Betreuung gab, entzündeten sich die Wunden und begannen zu eitern. Trotz ihrer Verletzungen mußten die Häftlinge täglich exerzieren. Die beliebteste Methode bestand darin, die Gefangenen auf einem Steinboden kriechen und robben zu lassen, wobei die Pei- niger unmittelbar über ihre Köpfe hinweg schossen. Nach dem Exerzieren, das bis zur Körperlichen Erschöpfung fortgesetzt wurde und sich bis zu sechsmal täglich wiederholte, mußten die Häftlinge des öfteren in die Ab- ortgrube springen. Dort wurden sie mit einem an den Hydranten angeschlossenen Feuer- Wehrschlauch abgespritzt. Wie aus der Anklageschrift weiter hervor- geht, hatte Helmer-Sandmann am 30. April 4945 Deletre seine Dienste angeboten, Helmer Soll sich mit der Bemerkung empfohlen ha- ben, er sei unbedingt vertrauenswürdig, habe schon während des Krieges als Widerstands- Kämpfer für den französischen Nachrichten- dienst gearbeitet und sei mit den Verhält- nissen der Umgegend bestens vertraut, auch habe er bereits genügend Material gesammelt Deletre nahm das Angebot Helmer- Sand- manns an. Seine Aufgabe bestand zunächst darin, Lebens- und Genußmittel zu requirie- Tren. Wenn es dabei ein Bürgermeister wagte. Helmers Forderungen zu widersprechen, 80 drohte er sogleich mit dem Dormettinger Straflager. Bald wurde er der engste und ver- trauteste Mitarbeiter von Deletre und Milan Kovar. Helmer entschied über Tod und Leben Wie in der Anklageschrift weiter festgestellt Wird, hat Helmer-Sandmann in einigen Fällen den Tod von Gefangenen bewußt herbeige- führt. Er habe über Tod und Leben seine Persönlichen Feinde entscheiden können. So- dald er gegen jemanden eine Verdächtigung die meist frei erfunden gewesen sei, ausge- Sprochen habe, habe das Lagerpersonal ar dem Opfer seine Mordlust ausgelassen. Um bei den Gefangenen nicht den Eindruck zu er- Wecken, daß er der geistige Urheber der Tö— tungen sei, habe er sich bei der Tatausführunę selbst ferngehalten. Der Schreckensherrschaft in Dormettinger wurde nach etwa vier Wochen von der fran z6sischen Kreiskommandantur in Balinger ein Ende gesetzt. Die Kommandantur ließ da: Lager auflösen. Seit dieser Zeit sind Deletre und Milan Rovar spurlos verschwunden. Vergnügt lächelnd, betrat der Angeklagte Helmer-Sandmann den Verhandlungssaal und musterte mit aufmerksamen Blicken die un- gefähr 200 Zuhörer. Als ihn die Bildreportei Photographieren wollten, wandte er sich zui Seite und verdeckte das Gesicht mit der Hand Nachdem die Anklageschrift verlesen worder War, erklärte sich der Angeklagte in aller Punkten für nicht schuldig. Er behauptete daß er das Straflager in Dormettingen nie betreten habe. Die Verhandlung, zu der etw 40 Zeugen geladen sind, wird voraussichtlich fünf Tage dauern. Rottweil!(ZSH lid). Der Angeklagte Franz Helmer-Sandmann versuchte von Be- Zinn der Verhandlungen an, sich auf das Leug- men zu verlegen. Welche Grausamkeiten in rung in Kenntnis, dem Lager vorkamen, entnehmen wir aus der Anklageschrift, die dem Angeklagten folgen- des vorwirft: 1. Dreifachen grausamen Mord aus niedrigsten Beweggründen. 2. Elf Ver- brechen der vorsätzlichen und lebensgefähr- lichen Körpermißghandlung, die zum Tod aller Betroffenen führten, Die Opfer waren: Arbei- ter Erwin Braun aus Stuttgart; Schachtmei- ster Ernst Frey aus Stuttgart; Kaufmann Karl Haase aus Dotternhausen; Betriebsleiter Kurt Hübner aus Pegnitz; Maurer Hermann Tönig aus Laufen, an dessen Leiche nach der Ausgrabung Augen und Ohren fehlten; Land- Wirt Peter Klug aus Gößlingen; Baumeister Adolf Maurer aus Geislingen, auf dessen Leiche bei der Ausgrabung noch die eines un- dekannten Kindes gefunden wurde; Kaufmann Miller aus Augsburg; Bürgermeister Franz Rebstock aus Dotternhausen, der nach grau- samen Mißhandlungen gehunfähig war und deshalb noch lebend in die Abortgrube ge- worfen wurde; Bauführer Josef Schmied aus Begnitz; Hauptlehrer Otto Schosser aus Schöm- oerg. 3. Räuberische Erpressung in zwei wei- teren Fällen. Zeugen belasten einwandfrei Als einen„Makler mit Blut und Leben“ bezeichnete der Hauptbelastungszeuge Eggerth am 2. Verhandlungstag Franz Helmer. Mehr als 40 Belastungszeugen sagten übereinstim- mend aus, daß Helmer-Sandmann entgegen seiner wiederholten Behauptungen im Lager aus- und eingegangen sei und maßgebenden Einfluß auf die Behandlung der„Häftlinge“ hatte. 5 So sagten unter anderem die Zeugen Paul Wuhrer, Friedrich Geise, Josef Heinrich und Frau Wiehl aus, Sandmann öfter im Lager gesehen zu haben und von ihm geschlagen worden zu sein. Die Zeugin Wiehl war nicht dazu zu bewegen, vor Gericht Aussagen über die von ihr erlebten Greueltaten an den männlichen Lagerinsassen abzugeben. Sie brach in Tränen aus. Sie selbst sei mehrmals von betrunkenen Franzosen, Negern und Tschechen vergewaltigt worden. Die Erschie- Zungen seien meistens von einem Mann in Weißer Uniform und zwei Personen in fran- 208ischer Gendarmerie-Uniform durchgeführt worden Der Zeuge Franz Bechtold, der als einer der ersten in das Lager geschleppt wor- den war, sprach in seinen Aussagen von zwei bis drei Todesfällen täglich, an manchen Ta- gen seien es auch fünf gewesen., Die Zeugen vernehmungen werden voraussichtlich bis Freitag andauern. Der Angeklagte Helmer-Sandmann bestritt die Richtigkeit aller ihn belastenden Aussa- gen. Mehrere Zeugen wollen ihn mit einem Parteiabzeichen der NSDAP gesehen haben. Auch hatte er lange Zeit eine einflugreiche Stellung bei der Deutschen Glschiefer-For- schungsgesellschaft„Dölft“ in Schömberg, Südwürttemberg, inne. Er ist wegen Scheck- betrugs und eines Abtreibungsdeliktes vorbe- straft. Aus der Anklageschrift geht weiter hervor, daß Scherer zuerst dem deutschen Si- cherheitsdienst als Spion gedient hat und später SS-Mann war. Auch der flüchtige An- geklagte Milan Kovar soll der Ss angehört haben. Zeugen sagten aus, daß er scheinbar nur aus Freude am Töten und Quälen ge- handelt habe.— — Bundesrepublik Mitglied des GATT Neue Zolltarife in Kraft getreten Die deutsche Bundesrepublik wurde Mitglied des„Allgemeinen Abkommens über Zölle und Handel“(GATT). Die Bundesrepublik hatte An- fang September die bei den UN in New Vork hinterlegte Urkunde des GAT T- Abkommens un- terzeichnet. Der deutsche Delegationsführer Hage- mann erklärte bei der Sitzung des GATT in Genf, die Bundesregierung werde einer engen und auf- richtigen Zusammenarbeit im Rahmen des GATT ihre besondere Aufmerksamkeit schenken. Der 1. Oktober sei auch deswegen bedeutsam, weil an diesem Tage der neue deutsche Zoll- tarif in Kraft tritt. Hagemann setzte die Ver- sammlung von dem Entschluß der Bundesregie- auch diejenigen Zollkonzes- sionen mit Wirkung vom 1. Oktober dieses Jah- res rechtskräftig werden zu lassen, die mit den Staaten vereinbart wurden, die das Zollabkom- men von Torquay noch nicht unterzeichnet oder die von ihnen eingeräumten Konzessionen noch nicht in die Tat umgesetzt haben. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 1. 10. Auftrieb; Großvieh 598, Kälber 337, Schafe 60, Schweine 1785. Preis e: Ochsen AA jung 97104, K 9096, B 82—89; Bullen AA jung 104 bis 108, A 97103, B 90—96; Kühe A 79—85, B 71178, C 6470, D bis 63; Färsen AA 96—102, A 89—95, B 83-88; Kälber A 147—152, B 135—142, 125132, D bis 115; Schafe bis 81; Schweine A, B 1 und B 2 145148, C 144148, D 142—147; Sauen G1 129-135,& 2 114—122. Mar ktver- lauf: Grohvieh langsam, ausverkauft. Kälber mittel, langsam geräumt, Schweine langsam, Uberstand. Short lud Stiel Handball der Kreisklaſſe A Tb. Jahn— S Reichsbahn 6:10 VfR A⸗Jugend— Tb. Jahn A⸗Jug. 719 Tv. Käfertal Gem. Jug.— Tb. Jahn 6:10 Tv. 98 Seckenheim Schül.— Tb. Jahn 0:10 Ein wurfſchwacher Sturm und grobe Dek⸗ kungsfehler der Hintermannſchaft ermög⸗ lichten einen Sieg der Reichsbahnſpörtge⸗ meinſchaft. Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentſchieden zum mindeſten gerecht ge⸗ weſen. Rieſenacker als Sturmführer verſtand es ſehr gut, ſeine Mitſpieler einzuſetzen, aber leider fehlt immer noch der präziſe Torwurf als krönender Abſchluß. Im Ganzen betrach⸗ tet war das Spiel weſentlich beſſer und wenn auf dem eingeſchlagenen Weg weiter gear⸗ beitet wird, dann werden ſich auch bald zähl⸗ bare Erfolge einſtellen. A. B. Handball SV 07 Seckenheim— Set Pfingſtberg 4:12 (1:5) Mit dem Sc Pfingſtberg ſtellte ſich am vergangenen Sonntag eine Mannſchaft vor, die nach der gezeigten Leiſtung mit vollem Recht an der Tabellenſpitze ſteht und ſich von dort auch nicht ſo leicht wird verdrängen laſſen. Die Mannſchaft befand ſich in beſter Kondition und hatte der Seckenheimer Elf, hauptſächlich im Sturm, vieles voraus. Vom Anpfiff an legten die Pfingſtberger ein unerhörtes Tempo vor und lagen bald mit 03 in Führung. Schmitt P. ſtellte dann auf 1:3, aber bis zur Pauſe gelangen den Gäſten noch zwei Tore, während die Ein⸗ heimiſchen, allerdings durch großes Schuß⸗ pech, keinen Treffer mehr anbringen konnten. Nach der Pauſe drückten nunmehr die 7er, ohne aber etwas zählbares heraus⸗ holen zu können. Glücklicher waren da ſchon die Pfingſtberger, die mit einigen Vorſtößen die Partie auf 118 ſtellten. Huber undd Schmitt P. holten auf 38 auf, aber bald lagen die Gäſte wieder mit 3510 vorne. Schmitt P. ſtellte noch einmal auf 4:10, doch in den letzten Minuten konn⸗ ten die Pfingſtberger noch zwei Treffer an⸗ bringen und das Endergebnis herſtellen. Auch die 2. Mannſchaft mußte ihre erſte Niederlage hinnehmen und unterlag der 2. Mannſchaft des Sc Pfingſtberg mit 317 Toren. f ber 7000 km in 48 Stunden Porsche- Wagen stürzten Langstreckenrekorde Die Porsche- Mannschaft Petermax Müller, Walter Glöckler, Fritz von Hanstein, Hermann Ramelow und Richard von Frankenberg, die in der vergangenen Woche eine Anzahl von neuen internationalen Langstreckenrekorden der Klasse bis 1100 cem auf einem Porsche- Sportwagen auf- Stellten, hat in dieser Woche auf einem Porsche Wagen mit 1,5-I-Motor auf der Monthlery-Bahn innerhalb von 48 Stunden über 7000 km zurück- gelegt. Innerhalb der ersten 24 Stunden wurden auf dem Betonoval 3 815 km zurückgelegt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 158,98 Stdkm. entspricht. Der im Jahre 1935 von Veryon(Frankreich) auf Bugatti aufgestellte Rekord dieser Klasse War damit überboten— er stand bei 3 550 Km. Von nun an hatten die Porsche-Fahrer leichtes Spiel, denn die weite- ren Langstreckenrekorde verlangten wesentlich geringere Geschwindigkeiten. Die alten Best- leistungen waren 1935 auf der Berliner Avus von den deutschen Fahrern Henckel, v. Guil- jJeaume, Botzker, Löhr und Hasse auf einem Adler-Trumpf-Wagen aufgestellt worden. Sie lagen im Mittel etwas über 128 Stdkm. Die Re- korde für 4000 Km wurden denn auch von 128,44 auf 159,13 Stdkm., über 3000 Meilen von 128,31 auf 159,25, über 5000 km von 128,09 auf 159,19 Stdkm. und über 4000 Meilen von 128,59 auf 158,04 Stdkm. hinaufgeschrgubt. Schließlich flel noch ein Rekord über 48 Stunden mit einem Durch- schnitt von 156,66 Stdkm. und einer zurückge- legten Strecke von 7 159,8 km und über 5000 Mei- 1en mit 156,5 Stdkm. Der Porsche- Sportwagen lief ohne jegliche Störung. Gehalten wurde lediglich zur Brenn- stoffergänzung und zum Fahrer wechsel, der nach je 120 Runden vorgenommen wurde. Alle 2500 em wurden die Reifen gewechselt. „Grand 269 Fahrzeuge bestanden Großer Erfolg der ADAC-Schwarzwaldfahrt „Hart aber schön“, das war die allgemeine Ansicht der Teilnehmer der Schwarzwaldrund- fahrt des ADAC. Es war alles drin in dieser für Motorräder 538 Km(449 km Tagesfahrt, 89 km Nachtfahrt) und für Wagen 697 km(501 km Ta- gesfahrt und 196 km Nachtfahrt) langen Prüfung. Bei teilwelse mehr als schlechten Straßen hat es relativ wenig Ausfälle gegeben. 313 Fahr- zeuge, die in vier Wertungsgruppen gestaffelt und in 20 Kategorien eingeteilt waren, melde- ten sich bei Start und Ziel. 269 Fahrzeuge konn- ten die Fahrt durchhalten und gingen in Bad Liebenzell wieder durchs Ziel. Die Bergprüfung im Schwarzwald mußte neutralisiert werden, da die Fahrbahn so eng war, daß einige stecken- gebliebene Fahrzeuge den nachkommenden den Weg versperrten. Die höchste Auszeichnung er- rang bei den Wagen Baumeister(Stuttgart), der mit dem Goldenen Schwarzwald-Pokal geehrt wurde. 8 Ergebnisse: Schwarzwald-Pokal-Mannschafts- Preis in Gold: Motorsportklub Stuttgart. Mann- schaftspreis in Silber: Autohaus Soller, Stutt- gart; ADAC Motorsportklub Karlsruhe, GO! dener Tannenzweig: Tourenwagen über 2000 cem: 1. Fischer-Stuttgart auf Standard; bis 2000 cem: 1. Becker-Itterbach auf Mercedes; bis 1500 cem: 1. Hornschuh-Frankfurt auf Borg- Ward; bis 1200 cem: 1. Heidelberger-Karlsruhe auf Ford Taunus; bis 750 cem: 1. Baumeister- Stuttgart auf Dyna-Veritas; bis 350 cem: 1. Hat ter-München auf Lloyd. Sportwagen bis 2000 cem: 1. Burghardt-Stuttgart auf BMW; bis 1500 cem: 1. Hirschauer-München auf Borgward; bis 1100 cem: 1. Ahrends-Karlsruhe auf Porsche. Die goldene Medaille erhielten: Tou- ren wagen über 2000 cem: 1. Fischer- Stuttgart auf Standard; bis 2000 cem: 1. Becker-Itterbach auf Mercedes 170 S; bis 1500 cem: 1. Behringer- Stuttgart auf Opel; bis 1200 cem: 1. Erlewein⸗ Stuttgart auf VW; bis 750 cem: 1. Gutbrod-Plo- chingen auf Gutbrod. Sportwagen bis 2000 cem: 1. Burghardt- Stuttgart auf BMW; bis 1500, cem: 1. Hirschauer München auf Borgward. Tabellenstand der 1. Liga Süd 1. 1. FC Nürnberg 6 10:2 10:2 2. VfB Stuttgart 6 16·4 973 3. Eintracht Frankfurt 6 15:8 973 4. VfB Mühlburg 6 14:7 8:4 5. 1860 München 6 15:8 84 6. Kickers Offenbach 6 11:8 7·5 7. Stuttgarter Kickers 6 15:14 725 8. FSV Frankfurt 6 8:6 626 9. Viktoria Aschaffenburg 6 879 66 10. SpVgg. Fürth 6 46 877 11. VfR Mannheim 6 8:12 577 12. SV Waldhof 6 8:12 85 13. Bayern München 6 629 4·8 14. Schweinfurt 05 6 6:11 3.9 15. VfL Neckarau 6 6:21 3.9 16. Schwaben Augsburg 6 3:16 1:9 Tabellenstand der 2. Liga Sud 5 1. Hessen Kassel 6 15:7 10:2 2. BC Augsburg 7 20:12 1074 3. SV Wiesbaden 25 1577 925 4. ASV Durlach* 14:9 925 5. TSV Straubing 6 1027 87⁴ 6. TSG Ulm 46 6 139 775 7. Bayern Hof 6 12:9 725 8. ASV Cham 6 10:8 8 9. ASV Feudenheim 7 8:13 727 10. SSV Reutlingen 6 14211 676 11. Fœ Bamberg 6 8:12 6·6 12. Jahn Regensburg 6 13:11 577 13. Freiburger FC 6 10:13 5 7 14. Wacker München 7 12:14 579 15. SV Darmstadt 98 7 11:16 579 16. FC Singen 04 6 69 478 17. 1. Fœ Pforzheim 6 7214„379 18. VfR Kalen 6 4:21 111 Kurz— aber wichtig 5 Das erste Auftreten deutscher Rollschuh- Spit- zenläufer in Saarbrücken wurde zu einem gro- Ben Erfolg, Der Deutsche Meister Freimut Stein und das Meisterschaftstrio Lotte Cadenbach, Helene Kienzle und Traudl Clausnitzer zeigten ihre Kür- und Pflichtläufe sowie tänzerische Improvisationen. Der Schweizer Hugo Koblet gewann den Prix de Suisse“, ein Zeitfahren über 100 km in 2:29,11 Std. vor seinem Landsmann Kübler. Der königlich holländische Fußballverband hat einen Vorschlag angenommen, wonach der Spiel- verkehr zwischen deutschen und holländischen Fußballmannschaften in größerem Umfange ge- stattet werden soll. Dr. Farina gewann das auf der Goodwood- Bahn in Südengland ausgetragene Rennen für Rennwagen der freien Formel auf einem Alfa Romeo 1,5 l m. Kompressor. Hinter Farina rollte der Engländer Reg Parmell auf einem 4,5 1 Ferrari als Zweiter über die Ziellinie. Dritter wurde Tony Rolt auf Delage. In einem internationalen Steherrennen über eine Stunde in Köln siegte der Kölner Lokal- matador Schorn vor Lohmann Gochum) und Leseuer Frankreich). Die Quoten des Sport-Totos West⸗Süd ZwWwölfer wette: 1. Rang: 12 Gewinner je 40 972 DM; 2. Rang: 462 Gewinner je 1068,50 DM:; 3. Rang: 5184 Gewinner je 94,60 DM. Zehner⸗ Wette: 1. Rang: 77 Gewinner je 3694,80 DM: 2. Rang: 2054 Gewinner je 138,30 DM; 3. Rang: 18 599 Gewinner je 15,10 DM.(Ohne Gewähr) Mhm.-Seckenheim, 3. Oktober 1951 Fur dle uns zur DVermäblung zugedacbien Nufmerſtsamſtelten und Sluctwünsche danſten berelichsi Alois Schmitt u. Frau Edeltraud geb. Theurer Schöne gelbfleischige Einkellerungskarioffe e Tafeläpfe! ferner Saatweilzen Hochz.: „Hauters II“,„Rimpaus“, ö Eingetroffen: „Maurers Dickkopfweizen“ (begrannt) g 5 0 Vereins-Kalender 10 Petkuser Saatroggen. Tausche im Verhältnis: 50 kg Turnerbund„Jahn“. Kommenden Samstag(nicht wie ur⸗ sprünglich vorgesehen Sonntag) um 20 Uhr findet im Kaiserhofsaal ein Unterhaltungs-Abend statt unter Mitwirkung namhafter auswärtiger Kräfte. glieder, Freunde u. Gönner sind hierzu herzlich eingeladen Haferflocken geg. 100 kg Hafer Alex. Schmich Interessengemeinschaft Mannheim-Seckenheim. Zu der am Freitag, den 8. Oktober im„BAD. HOF“ stattfindenden Sitzung Sind alle Vereins-Vorstände und Vertreter aller Körperschaften 0 undlichst eingeladen. Der Beauftragte: Karl Görig. Landesprodukte Unsere Mit- Ab heute + e Ibb lische 20.30 Uhr„ 8 Marinaden in großer Auswahl J. 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