Nr. 160 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 6. Oktober 1951 Kann unser Bauer vom amerikanischen Farmer leren? Land wirtschaftliche Studienfahrt in den SA — Ein Gespräch mit Minister Herrmann Die Agrarpolitik der USA— so untraditio- nell sie dem Europàer in den vergangenen 150 Jahren auch erscheinen mag— ist in der glücklichen Lage, sich auf den„grand old man“, den Gründer und Nationalhelden George Washington, berufen zu können. In seiner letz- ten Botschaft an den Kongreß vom Jahre 1796, sozusagen seinem politischen Testament, stehen die Worte:„Sowohl vom Standpunkt der Ein- zelwohlfahrt wie auch der Nationalwohlfahrt aus ist zweifellos die Landwirtschaft von erstrangiger Bedeutung. Je mehr eine Nation an Bevölkerung zunimmt und in anderer Hin- Sicht reif wird, um so offenbarer wird diese Wahrheit und um so mehr hat die Boden- pflege zum Gegenstand öffentlichen Schutzes zu werden.“. Es ist im allgemeinen wenig bekannt, daß der Begriff der„Bodenpflege“ in diesem Ma- nifest im heutigen Sinne des Wortes, d. h. im Sinne einer bodenkonservierenden Landbau- Weise, zu verstehen ist. Denn Washington war ein praktischer Landwirt von hohen Graden, der auf seiner Farm am Mount Vernon selbst Wirtschaftete und in bewußtem Gegensatz zu der Tabak-Monckultur seiner Nachbarn be- reits Fruchtwechsel- Wirtschaft betrieb, um den von ihm beobachteten Gefahren der Was- Ser- und Winderosion zu begegnen. Sein Lieb- Angsschlag auf den hängigen Fluren seines 3000 acres grogen Landgutes war das„ muddy Hole“, das Schlammloch, aus dem er unter dem Kopfschütteln seiner Nachbarn Jahr um Jahr den abgeschwemmten Mutterboden Fuhre um Fuhre wieder auf die höher gelegenen Felder hinaufkarren ließ, um die Fruchtbar- keit zu erhalten. Auch in Beziehung auf den Einsatz organischen Düngers, Komposts aus humosen Waldböden und gemischten Erden usw., gab Washington seiner Zeit ein bewuß- tes Beispiel bodenkonservierender Landbau- Weise. Die Vereinigten Staaten unserer Tage belastet mit dem schlimmen Erbe eines Raub- baues am Mutterboden in Gestalt einer weit- gehenden Bodenerosion— kehren heute ent- schlossen zu den Landbaumethoden Washing- tons zurück. Ihr Bodenkonservierungswerk ist einer der beiden großen Hebel, mittels deren die Fruchtbarkeit der amerikanischen Landwirtschaft auf weite Sicht hinaus sicher- gestellt werden soll. Große Summen im Etat des AAA(Agricultural Adjustement Agency) werden dafür Jahr um Jahr ausgegeben, neben einer Vielzahl von Beihilfen, Zinsver- billigungen, Bauzuschüssen usw. für produk- tive Zwecke im land wirtschaftlichen Einzel- betrieb. Den zweiten entscheidenden Hebel zur Ge- sunderhaltung der Landwirtschaft stellt die AUjährliche Festsetzung und Garantie ange- Nessener Erzeugerpreise für die wichtigsten land wirtschaftlichen Produkte, die sogenann- ten„Paritätspreise“, dar. Dieser garantierte Preisspiegel wird dureh ein ausgeklügeltes System von Beleihung der Ernte mittels zins- 1oser Kredite und Aufkauf überschüssiger Mengen aus dem Markt durch die Staatshand sichergestellt. Ein solches System der Markt- intervention setzt naturgemäß eine Finanz- kraft der öffentlichen Hand voraus, für welche in unserer Bundesrepublik alle Voraussetzun- gen fehlen. Deshalb wird— wie der Landwirtschafts- 4. minister von Württemberg-Baden, Herrmann, in einem Gespräch mit dem Berichterstatter Teststellte— bei uns in Westdeutschland das Ziel der Sicherung gerechter und auskömm- cher Agrarpreise mit wesentlich anderen Methoden angestrebt werden müssen. Herr- mann, der als anerkannter praktischer Land- Wirt auf seinem Hofe in der Nähe von Heil- bronn a. N. selbst wirtschaftet, war vor kur- zem drei Wochen lang als Gast der Amerika- ner zu Studienzwecken im Staate Ilinois. IIIi- nois, ein Staat des mittleren Westens, zieht sich aus der Stromgabel, die vom Mississippi und dem in ihn einmündenden Ohio gebil- det Wird, nach Norder bis zum Südwestufer des Michigansees., Seine Landwirtschaft zeigte bislang alle Kennzeichen des„Einernte-Sy- Sten“ von Mais, in geringerem Ausmaß von S052. Doch auch diese Monokultur, deren Schaden nach Mitteilung von Herrmann deut- Beh von der Straße aus in zahlreichen Ero- Sionsrinnen zu sehen sind, wird jetzt von dem Heuen System der„Rotation“ abgelöst. Unter Rotation versteht man das Wandern def Kul- turen im Interesse der Bodenkonservierung. Diese Rotation führt bereits dazu, daß kreuz und quer durch die USA in allen landwirt- schaftlichen Erzeugungsgebieten neue Wech- selkulturen auftauchen. Man kann sagen, daß dieser Ubergang der amerikanischen Landwirtschaft von kosten- begünstigten Monokulturen zu einer aufwen- digeren Fruchtwechsel wirtschaft auch ihre Auswirkungen auf Europa haben wird. Gün- stig für die europàische Landwirtschaft wird sich dieser Ubergang insofern auswirken, als es in den USA mit der Ara niedriger Kosten und damit auch eines vernichtenden Preis- Wettbewerbes zu Ende gehen wird. In den USA legt man deshalb, wie US-Landwirt- schaf tsminister Brannan seinem württemberg badischen Kollegen mitteilte, entscheidenden Wert darauf, daß die deutsche Agrarproduk- tion nachdrücklich weiter gesteigert wird, da wir in Zukunft mit amerikanischen Uberschüs- sen in der bisherigen Höhe nicht mehr rech- nen könnten. Das Studium der Methoden, welche wir ge- gebenenfalls zur Erzeugungssteigerung aus den USA übernehmen könnten, galt in erster Linie die Reise Herrmanns. Zwei Dinge sind es, die ihm vor allem nachahmenswert er- scheinen: der land wirtschaftliche Beratungs- dienst(Extension Service) einerseits und die starke Mitarbeit ehrenamtlicher Kräfte im Verwaltungs- und Organisationswesen ande- rerseits. Daneben verfügen die USA noch über ein gewaltig entwickeltes land wirtschaftliches Genossenschaftswesen, welches z. T. auch er- hebliche Beiträge zu den Farmerverbänden aufbringt. Die Jahresgewinne einzelner gro- ger Zentralgenossenschaften betragen Nut- zende von Millionen Dollars. a Die wirtschaftliche Lage der US-Landwirt- schaft ist, wie Herrmann feststellte, eine Sehr gute. Erstaunlich für einen Deutschen bleibt dabei die Tatsache, daß die gesamte Bevöl- kerung der USA einschließlich der Verbrau- cher diese günstige Wirtschaftslage der Far- mer für selbstverständlich und im allgemei- nen Interesse für notwendig hält. Dr. R. Wirtſchaftliches Arbeitslosenzahl weiter gesunken Die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet ist im September erneut um 24 332 gesunken. mre Gesamtzahl betrug am Monatsende noch 1,23 Millionen Personen, Die Zahl der arbeits- losen Männer nahm um 22 752 auf 795 932 ab, die der erwerbslosen Frauen um 1 580 auf 439.047. Weitere Bundesmittel für Wohnungsbau Auf dem 1. ordentlichen Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Bau, Steine und Erden in Fulda erklärte Wobnungsbau-Minister Wildermuth, daß auch in diesem Jahre trotz aller Schwierigkeiten das vorgesehene Wohnungsbau- Soll von 350 000 Wohnungen erfüllt werde. Die größten Schwie- rigkeiten bereite neben der Uberwindung der Versorgungsengpässe die Finanzierung. Außer den bereits aus Bundesmitteln bewilligten und an die, Länder ausgezahlten 300 Millionen DM für dell Wohnungsbau kündigte der Minister die Freigabe von 100 Millionen DM aus dem ordent- lichen Bundeshaushalt und weiterer 100 Millio- nen DM aus dem außerordentlichen Bundes- haushalt an. 1 eee meme. Eisenbahnzüge fallen aus Ernste Lage infolge Kohlenmangels Das Bundesverkehrsministerium und die Haupt- verwaltung der Deutschen Bundesbahn gaben bekannt, daß infolge ungenügender Kohlenzu- teilung eine ernste Lage bei der Bundesbahn eingetreten sei, die Einschränkungen im Reise- zugverkehr notwendig gemacht habe. 28 Schnell- und Eilzüge, die ursprünglich ganzjährig fahren sollten, werden ausfallen und an Sonntagen wei- texe 120 Personenzüge aus dem Betrieb genom- men. Diese Anderungen sind in den Kursbüchern für den Winterfahrplan bereits berücksichtigt. Darüber hinaus soll allgemein der Sonderzug- verkehr weitgehend eingeschränkt werden. Auch werden nur wenige Winterspert- und Verstär- kungszüge aus Anlaß des Weihnachtsfestes ein- gesetzt werden können. Die Bundesbahn hat außerdem ein„Ausfallprogramm“ ausgearbeitet, nach dem täglich im Fernverkehr rund 100 Züge und im Bezirksverkehr 426 Züge wegfallen kön- nen, falls die Kohlenlage sich weiter verschlech- tert. Einigung über Eisenlenkung Auf Veranlassung von Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard fanden in Düsseldorf Besprechungen zwischen Vertretern der eisen- schaffenden und verarbeitenden Industrie statt. Dabei wurde be- schlossen, die Anordnung über die Eisenlenkung auf die Lieferungen an den Handel und die Lieferungen des Handels an die Abnehmer an- zuwenden. Dadurch soll vor allen Pingen den EKleinverbrauchern kurzfristig geholfen werden. Regelungen für die übrigen Verbraucher sollen vorbereitet werden. Diese Maßnahmen würden jedoch vor allem von der weiteren Entwicklung der Walzstahl- Erzeugung abhängen. Bundeswirt- schaftsminister Erhard regte an, die zur Finan- zierung der Importe von US-Kohle bisher durch- geführten Walzstahl-Exporte durch Ausfuhren der eisen verarbeitenden Industrie zu ersetzen. Schiffahrtsstraße Rhein-Main-Donau Durch einstimmigen Beschluß hat der Wirt- schaftsausschuß des bayerischen Landtags die Staatsregierung beauftragt, den Ausbau der Rhein-Main-Donau Großschiffahrtsstraße nach Kräften zu fördern und eine Erhöhung der Geld- zuwendungen des Bundes für dieses Projekt zu erreichen. Bayern will seine Leistungen eben- falls erhöhen. Zwangssparen für Wohnungsbau? Vertreter des Gesamtverbandes gemeinnützi- ger Wobnungsunternehmen schlugen in Düssel- dorf vor, die Altmieten den Mietsätzen für den Sozialen Wohnungsbau anzugleichen. Die Dif- ferenzbeträge zwischen Alt- und Neumieten Soll- ten auf dem Wege über ein Zwangssparen dem Wohnungsneubau und der Instandsetzung von Altwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Nur auf diese Weise könne verhindert werden, daß der Bau von neuen Wohnungen im nächsten Jahr stark zurückgehe. Bereits in diesem Jahr seien bis jetzt 40 bis 50 Prozent weniger Pro- jekte des sozialen Wobnungsbaues als im ver- gangenen Jahr in Angriff genommen worden. Die Wiederaufbauminister der Länder wollen sich am nächsten Dienstag eingehend mit die- sem Problem befassen. Abgabeordnung für die Mühlenstelle Als fünfte Durchführungs verordnung zum Ge- treidegesetz hat die Bundesregierung dem Bun- desrat eine Abgabeordnung für die Mühlen stelle“ zugeleitet. Nach hmrem Entwurf erhebt die Mühlenstelle zur Deckung ihrer Verwaltungs- kosten eine Abgabe in Höbe von 0,% DM ze 100 Kilogramm verarbeitetes Getreide. CA-Leiter für Produktionsbeschränkung Der neue Leiter der ECA-Sonder mission in der Bundesrepublik, Michael Harris, sagte in einer ersten Pressekonferenz zum Kohlenpro- blem, das er als den Angelpunkt der deutschen Wirtschaft bezeichnete, daß trotz der amerika- nischen Kohlenlieferungen nach der Bundesrepu- blik die Industrieproduktion eingeschränkt wer- den müsse. Das gesamte Kohlendeflzit West- europas im Jahre 1952 werde auf 30 bis 50 Mil- lionen Tonnen geschätzt. Diese Fehlmenge könne nur teilweise durch Importe aus den USA aus- geglichen werden, was erhöhte Devisenausgaben in Höhe von 600 Millionen bis einer Milliarde Dollar verursachen werde. Er halte eine Ausweitung des deutschen Kre- ditvolumens durchaus für tragbar, sagte Harris weiter, Allerdings dürfe diese nicht so weit gehen, daß die Gefahr einer inflationistischen Entwicklung heraufbeschworen werde. Qualitätsprüfung für Exportfleisch Neben der veterinär polizeilichen Uber wachung wird das für die Ausfuhr aus der Bundesrepu- blik bestimmte Fleisch künftig einer besonderen Qualitätsprüfung unterworfen werden. Wie ein Sprecher des Bundesernährungs ministeriums mit- teilte, hat sich eine solche zusätzliche Uberprü- fung als notwendig erwiesen, nachdem in Groß- britannien etwa 2000 kg deutschen Schinkens in Büchsen für ungenießbar befunden worden sind. r Wieder Liberalisierung des Außenhandels Der Rat der OEEC wird, wie in Paris zu e. fahren war, innerhalb der nächsten zwei Wochen einer Wiederzulassung des liberalisierten deut- schen Außenhandels zustimmen. Der Grund für eine solche Maßnahme sei in der ständigen Bes- serung der westdeutschen Zahlungsbilanz-Situa- tion zu suchen. Seit dem Erlaß der scharfen Einfuhr- Restriktionen für die Bundesrepubhk im Juni dieses Jahres habe die westdeutsctre Zahlungsbilanz sich wieder erheblich gebessert. Die EZ U-Abrechnung für September werde vor- Zussichtlich wieder einen Ausfuhrüberschuß der Bundesrepublik in Höhe von etwa 40 Millionen Dollar ausweisen. Wie weiter bekannt wird, hat das Verwaltungsamt der OEEC bereits wieder der Liberalisierung des deutschen Außenhan- dels zugestimmt. Dessen diesbezügliche Vor- schläge müßten allerdings noch von anderen Stellen der OEEC gebilligt werden. Mit dem In- Krafttreten der Re-Liberalisierungserlaubnis sei zu Beginn des neuen Jahres zu rechnen. Keine Einigung über Kohlenexport-Preis Der Rat der Internationalen Ruhrbehörde ber sich noch nicht zu der Erhöhung des Preises fur deutsche Exportkohle geäußert, wie in Düsse dorf von unterrichteter Seite mitgeteilt wurde. Der vom Rat eingesetzte Arbeitsausschuß, der die deutschen Argumente in dieser Angelegen- heit prüfte, hat zwar seine Tätigkeit beendet, der angefertigte Bericht ist aber noch nicht Ge- genstand einer Ratstagung gewesen. Diese Fesb- Stellung von maßgebender Seite steht im Gegen- Setz zu Pressemeldungen, denen zufolge der R der Internationalen Ruhrbehörde die Erhöhung des deutschen Kohlenexportpreises als eine gegen cke ausländischen Bezieher von Ruhrkohle ge- richtete„diskriminierende“ Maßnahme bezeich- net habe. Deutsch- britisches Handelsabkommen Ausfuhr 32 Mill. Dollar— Einfuhr 26 Mill. Mit der Unterzeichnung eines britisch-deut- schen Handelsabkommens ist, wie aus Bonn ver- Jautet, am 1. Oktober zu rechnen, nachdem der deutsche Schrott-Export nach Großbritannien geregelt worden ist. Das Abkommen, das den Warenverkehr zwischen den beiden Ländern bis zum 31. Dezember regeln soll, sieht eine deutsche Ausfuhr von kontingentierten Waren im Werte von 32 Millionen Dollar und eine deutsche Einfuhr von 26 Millionen Dollar vor. Deutscherseits werden unter anderem ausge- führt: Chemikalien, Farbstoffe, Textilien Sei- dengewebe, Bänder, Spitzen), Holz- und Pa- piererzeugnisse, Glas, Keramik, feinmechanische und optische Erzeugnisse(darunter Kameras, Eisen- und andere Metallwaren(darunter Eisen- babhn material), Nahrungsmittel(Fleisch, Wurst und Rollmöpse in Dosen, Fru Atkongerven), Stärke und Saatgut. Die Einfuhr aus England Besteht u. a. aus Textilien Baumwoll-, Woll und Leinengarnen), Chemikalien, Ind'istrie-Dia- manten und Textilmaschinen. Wirtschaft in Kürze Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am Sams- tag die„Deutsche Industrie- Ausstellung 195“ am Berliner Funkturm eröffnen. 1 398 Aussteller aus der Bundesrepublik, Bern und dem Aus land werden vom 6. bis A. Gktober dort hee Erzeugnisse zeigen. Auf dem Jahreskongreß der Industriegewerk- schaft Bau, Steine und Erden ist der bisherige erste Vorsitzende Jakob Knöß für die Dauer von zwel Jahren wiedergewählt worden. Im„Bundesanzeiger“ wurden neue Einfuhr ausschreibungen im Werte von mehr als 255 lionen Dollar veröffentlicht. Es handelt sich da- bei um Wal- und Fischöl, Gemüse, Obst, Tess, Hühnerfett, Milchpulver, Gemürze und Tee. Der britische Schatzkanzler Gaitskell, der fran- sche Planungskommissar Monnet und der amerikanische Sonderbotschafter Harriman tref- ken sich am nächsten Dienstag in Paris, um die Auswirkungen der westlichen Aufrüstung auf das Wirtschaftsleben und die Finanzen der Atlantikpaktländer zu untersuchen. 7 1 EO ν ĩ, H NEN 4 Copyrignt by Carl Duncker, Berlin, 7 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (43. Fortsetzung) 0 Im Programm ist der zweite Teil dick ein- gerahmt. Er bietet die Hauptnummern. ASS SEC Nach den Cowboys wird man den Equilibri- stikakt der Schwestern Junghoff sehen, dann kommt die urkomische Nummer des Clowns Willi mit seiner Wunderschimpansin Lene, dann, mit doppelten, dicken Strichen versehen, als Hauptattraktion, der Todesspringer Orlan- do, und ganz am Schluß der weltberühmte „Dumme August“ Paolo Valenci. Die Gesichter der Zirkusbesucher sind freu- dig belebt. Sie haben schon einen ausgezeich- neten ersten Teil bewundert und sind ge- spannt auf die großartigen Darbietungen des zweiten Teiles. 5 Der Platz vor dem Haupteingang ist leer geworden., Aus dem Kassenwagen schimmert ein dunkelgrünes Licht. Fräulein Stemmler hat den Vorhang zugezogen und macht die letzte Abrechnung für Hamburg. Sie zählt schon die Karten durch, die nicht in den Vor- verkauf nach Berlin gegangen sind. Die Bogenlampen schwingen im Frühlings- wind hin und her. Die Lichtmaschine rattert wie ein ferner Zug. 5 Alles ist wie jeden Abend. Direktor Straß- beck hat sich mit seiner Frau in seine Loge gesetzt. Wie immer ist er im Frack. In den Ohren der Frau Direktor blitzen kostbare Brillanten. Sie trägt ein ausgeschnittenes, dunkles Kleid. 5 Die Garde der Uniformierten steht am roten King. Sie haben die Arme über der Brust ver- schränkt, wie es befohlen ist, und die Füße etwas guseinandergestellt. Sie schauen alle ernst und angesparmt in die Manege als hätten die Cowpoys nicht schon hundertmal ihre Eks machen sehen 2 Dobrovan dirigiert. Er streicht sich dabei den Schnurrbart mit der linken Hand und über- legt, daſi man sich mit dem Zeltabbau höllisch werde beeilen müssen. In der Frühe um sechs Uhr dreißig soll der Extrazug den Hauptbahn- hof in Hamburg verlassen. Gut, daß es auf- gehört hat, zu regnen, Jetzt trocknet der Wind noch die Leinwand.. Die Cowboynummer nähert sieh ihrem Ende. Beifall braust durch das Riesenzelt. Direktor Straßbeck späht vorsichtig nach allen Seiten. Gott sei Dank, nichts ist zu be- merken. Und doch fühlt er, daß ein unsicht- bares Netz sich über sein Chapiteau gebreitet Bat. Seine Fingerspitzen kribbeln, und die Füße kann er kaum stillhalten. Aber er zwingt sich zur Ruhe. Nun wendet er den Kopf nach links. Dort, neben der Loge sechs, taucht jetzt ein Mann auf. Er lehnt sich an die Logenbrüstung und sieht in die Manege hinunter. Kein Mensch schenkt ihm Beachtung. Straßbecks Mund wird schmal. Das ist schon einer von der Polizei, und dort drüben am Haupteingang steht jetzt auch ein Mann, die Hände in den Taschen seines Jacketts ver- graben, und tut, als habe er den Programm- Peginn versäumt und will die Zuschauer nicht stören, Als eine Platzanweiserin ihn führen WIIl, macht er nur eine kleine Bewegung. Er hebt die Hand aus der Tasche, öffnet sie und laßt sie wieder in die Tasche zurückgleiten. Die Platzanweiserin tritt erschrocken zu- rück. Aus dem Dunkel neben dem Lichtwagen draußen vor dem Zelt tauchen ein paar Män- ner auf, Der Kriminalrat Riedler gibt die letz- ten Anweisungen mit geflüsterter Stimme. „Bräuer und Weiß— Sie gehen mit dem Be- schuldigten, Lassen Sie ihn ganz selbständig Handeln. Holten wird jetzt in den Zirkus hineingeben. An der Loge sechs nimmt ihn Inspektor Kaufmann in Empfang. Sobald Sie das beobachtet haben, laufen Sie um das Zelt herum zu Eingang D. Verstanden?“ Die beiden Assistenten bejahen und nehmen Dr. Thomas Holten in die Mitte. Der Beschul- digte ist sehr blaß. Er knöpft sich den Mantel in nervõôser Unrast auf ud zu. Wird Viktoria da sein?— denkt er nur. Er kommt sich vor wie eine Marionette, die an unsichtbaren Drähten hin- und hergezogen wird. „Bitte“, flüstert der Kriminalassistent Weiß in sein Ohr. Mechanisch geht Thomas Holten auf den Eingang des Zirkus zu. Kriminalrat Riedler sieht ihm nach, bis er die Kontrolle passierf. Dann wendet er sich an Lenk, der bei ihm geblieben ist.„Rnauer and Müller II beschatten Geisselbrecht. Die Kas- siererin Fräulein Stemmler ist im Bilde. Ieh bin gespannt, was der Mixer tun wird. Nach meiner Ansicht ist er heimlich ins Zelt gekom- men. Auf Knauer ist Verlaß. Kommen Sie jetzt, Lenk, Wir gehen zu Eingang C, wo sich der Mord abgespielt hat Ich höre schon die Auf- trittsmusik der Schwestern Junghoff.“ Es ist nicht einfach zu Eingang C zu gelan- gen, der nur gegen die Wagenreihen hin geöff- net ist,. Riedler und Lenk müssen über ein Staket von Stacheldraht klettern. Die Kon- trolle des Zirkus läuft sofort herbei und will sie anhalten. Erst als sie ihre Polizeimarken vorweisen, können sie weiter. Der FEriminalrat überlegt, daß der Mixer Geisselbrecht auf diesem Wege unmöglich in den Zirkus hinein- gekommen sein kann, denn das Staket ist hell von den Bogenlampen beleuchtet. Endlich sind sie innerhalb der Wagenburg. Sie laufen am Zelt entlang den gleichen Weg, den der Monteur Rapp gemacht hat, als er am Montagabend dem Herrn Direktor die sechzig- kerzige, neue Glünbirne bringen wollte. Noch einmal sehen sie sich den Platz an, auf dem Thiele lag. Von hier aus führten die Spu- ren des Kutschers Cestnick zu dem Eingang S zurück. Vor dem Eingang hängt, wie überall vor den Eingängen, ein schwerer, roter Vor- hang. Rechts und links von ihm beziehen Riedler und Lenk Posten, Sie heben den Vor- hang etwas zur Seite, um in den Rundgang hineinzuspähen. Die Musik spielt einen Walzer. Im Rundgang steht der Clown Willi neben der Schimpansin Lene. Das Tier hüstelt, Immer wieder streichelt Willi Lenes Kopf, um sie beruhigen. Hoffentlich wird Le 8 1 z0gen ist, denkt er dabei Warum wollte Valenei durchaus den Mantel und den steifen Hut? Er ist so voller Aufregung und Sorge, ob Lene gut arbeiten wird, daß er die beiden Beamten hinter dem Vorhang nicht bemerkt. Plötzlich hallen Schritte auf. Orlando in seinem Reiterkostüm mit dem roten Frack, den weißen Hosen und den spiegelnden Lack- stiefeln kommt um die Rundung vom Stall- eingang her. Er hat wieder seinen schweren Reitstock mit dem silbernen Knauf unter dem Arm. Sein Gesicht ist gespannt. Er beißt die Zähne auf die Unterlippe. Alles, was er tut, macht er mit einem gewissen inneren Wider- streben. So, als schäme er sich der Komödie, die er spielen muß. g 5 Jetzt taucht der Kutscher Cestnick auf. Er läuft auf seinen Herrn zu und gibt ihm einen Brief. „Schon gut“, sagt Orlando laut und es Klingt, als sage ein schlechter Schauspieler eine Rolle her.„Du kannst jetzt in den Stall zurückgehen. Bei dem Satz fällt sein Blick auf den Clown Willi, der neben der Schimpansin steht und ihn mit ängstlichen Augen anstarrt.„Willi“, sagt er plötzlich ganz natürlich,„du hast doch am Montagabend nicht hier 5 5 Der Zwerg verschluckt sich vor Schrecken; „Doch, doch“, meint er, während er hustet,„ich pin sonst nur immer um die Rundung herum- gegangen. Ich bin doch immer bei Lene. Orlando wendet sich ab er scheint in sich ineinzugrübeln. Dann rafft er sich zusammen und stellt seinen Reitstock an die Wand, ein paar Schritte von dem Zwerg entfernt. Nun reißt er den Brief auf, dreht sich um und geht guf den Haupteingang zu. Der Kutscher Cestnick ist schwunden. 5 a Es ist wieder leer im Rundgang. Nur der bereits ver- Riedl len Jäger B ADISCHEHR KUUHUR SPIEGEL Hermine Villinger Als ausgesprochen badische Heimaterzäh- lerin um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Freiburg geboren und zwischen den Welt- Kriegen in Karlsruhe verstorben, ist Hermine Villinger, nur noch den Alterèen ein gewisser Begriff, jedoch meist schon vergessen. Ganz Eu Unrecht, denn in den Romanen und Ge- schichten, die sie schrieb und die oft voll menschlicher Fülle und köstlichem Anekdoten- gut stecken, ist bei freilich vielfach sehr un- gleichem literarischem Wert viel echte Ge- mütswärme, Heiterkeit des Herzens und weib- liches Verstehen des Alltags und seiner Men- schen enthalten. Ernst Friedrich Sturm In den badischen Freischaren des Jahres 1848 marschiert ein junger Student: Ernst Friedrich Sturm, in Hüsingen am Dinkelsberg nahe dem Wiesental 1829 geboren. Schon 1847 hatte er in Schopfheim flammende Reden ge- gen die Tyrannen und für ein einiges deut- sches Vaterland gehalten. Jetzt zieht er mit den Achthundert und flieht nach der Auf- lösung der Schar bei Kandern in die nahe Schweiz. Heimweh treibt ihn zurück. Er be- endet sein Studium in Freiburg. Eine Staats- stelle erhält er als Revolutionär nicht. In Nizza wird er Professor am dortigen Gymna- sium. Die Fremde macht ihn, wie schon Jo- hann Peter Hebel, zum Dichter. Ergreifend sind seine von Heimweh schweren Gedichte vor allem der„ferndrig Schnee“. Nach langem Warten gelingt ihm der Sprung in die Hei- mat. Aber schon anderthalb Jahre später stirbt er 1876 in Freiburg. Artur Münzer Artur Münzer, geboren am 27. 6. 1904 in Freiburg, erhielt seine musfkalische Ausbil- dung unter anderem an der Musikhochschule in Karlsruhe bei Prof. Josef Schelb, Prof. Franz Philipp und Prof. Heinrich Cassimir. Seit 1934 wirkt Artur Münzer als Musiklehrer am Pro-Gymnasium in Meßkirch. Sein kom- positorisches Schaffen liegt hauptsächlich auf kirchlichem und kammer musikalischem Ge- biet. „Badische Werkkunst“ erscheint wieder Nach fast zehnjähriger Unterbrechung gibt das Badische Landesgewerbeamt die Zeit- schrift„Badische Werkkunst“ wieder her- aus. Das 1. Heft des 13. Jahrganges ist dem badischen Kunsthandwerk gewidmet, das auf der Frankfurter Herbstmesse in dem neu- errichteten Hause für das Deutsche Kunst- handwerk besondere Beachtung fand. Das Heft ist 32 Seiten stark und zeigt viele Ab- bildungen schöner Arbeiten, die nicht nur die alten Freunde unseres Kunsthandwerks in ihrer Haltung bestärken, sondern ihm auch neue Freunde gewinnen dürfte. Das Heft ist außerdem zum 65jährigen Bestehen und erfolgreichen Wirken des Badischen Kunstgewerbevereins e.V., Karlsruhe, Kreuz- straße 1, der die Kunsthandwerker ganz Ba- dens betreut, gewidmet. Blüten, Blumen, Betrachtungen zu Wir waren nach Berlingen geladen zur Er- öfknung einer Ausstellung Ostschweizer Ma- ler, und so fuhren wir denn diesen Nachmit- tag mit dem Schiff über den See in die Schweiz; es hätte ein großes Boot voll Leute gegeben, Bacmeisters, Waentig, Dr. Försters, Katharina Weißenborn, Schwarzlosens, Vogt, der Schloßlehrer, 17 Mann hoch,— und die Brüder Larese, die Veranstalter der Aus- Stellung, Dino und Franz, von Amriswil im Thurgau, waren überrascht über diese freumd- schaftliche Invasion, als sie uns am Lan- dungssteg empfingen. Ich verstehe wenig von Kunstkritik und will nicht für die Zeitung schreiben, nur kür mich festhalten, was ich sah,— mit dem Herzen gesehen. Es braucht niemand zu le- sen. Also im„Freihof“. Kein Ausstellungsge- bäude. keine Schule freilich, mit stilvollen Wänden,— bloß eine Wirtschaft, blitzsau- ber, wie geschleckt, mit Licht und Luft, wie überhaupt dieses Städtchen, auf dem Papier ein Dorf, von Sauberkeit strahlt. Harthöl⸗ zerne Tische und Bänke, eine Hand vol! Gäste, die nicht stören, an den Wänden Bil- der; die Kunst stieg ins Volk. Man tritt nä her, und einige fallen auf, leuchtende Far- ben,— ja, wodurch?— Es kommt mir nur auf die Eigenart an, auf die persönliche Note. den starken Ton, den Charakter, und da kann ich etliche einprägsame herausholen. Stäheli, diese Blumen hier, wunder- volle gelbe Tulpen und violette Gladiolen nobel und geschmackvoll, auch rötliche Nel ken, schlichte Schneeglöckchen, Eirschblüten. das Herz wird warm,— und oha, Karl Schla- geter, zwei große Sachlichkeiten, Expressio- nismen, nun, das hat man zur Genüge ge- Sehen, aber darunter kleine Fische, wie Edelsteine, Diamanten, leuchtend, silbrig ge- kalßzt, schon möchte ich sie mitnehmen, Ich be- krachte mir jedes Bild darauf hin, ob ich es bei mir in meiner Stube hängen haben möchte, und wie lange, 10, 20 Jahre?— Und nun ganz anders aus dunklem Grund auf- glänzend, lichtweige Christrosen, von Beut- ler, Schwefelanemonen, Stiefmütterchen. Von Emil Mehr drei flach und dünngemalte hell- karbige Stücke, dekorativ und sonhenvoll, Fischmarkt, Pferde, und wieder— äh, ein Franzose, von allen guten Geistern kommend, nein, ein Appenzeller, Karl Liner, der im Winter in Paris malt, hohe Städtekultur, Gen- tilly, es beglückt, sie anzuschauen. Fin wenig zwickt es mich, nach den Prei- n zu sehen, es kommt mir erstaunlich vor. Es war um die Jahrhundertwende. Im ge- mütlichen Herrenstübchen des behäbigen Gasthauses„Zum Schützen“ saßen an einem nebligen Novemberabend die Standesperso- nen des kleinen badischen Amtsstädtchens beim fröhlichen abendlichen Umtrunk. Der Lustigsten einer wWar der erst kürzlich von einer abenteuerlichen Fahrt nach der Südsee heimgekehrte, ungefähr 30 Jahre zählende Privatgelehrte Dr. Kaßbeck, der soeben unter dem dröhnenden Beifall der heiteren Tafel- runde einen saftigen Witz zum besten gege- ben hatte. Der Zeiger der alten Schwarz- Wälderuhr wies auf die elfte Stunde. Während der allbeliebte Oberförster wie- der einmal sein berüchtigtes Jägerlatein ver- zapfte und der genannte Stammtisch ganz Ohr war, erhob sich Dr. Kaßbeck, um im ne- benan gelegenen Gastzimmer an der Schenke eine kleine Bestellung zu machen. Niemand hatte seine Abwesenheit bemerkt oder ihr irgendwelche weitere Beachtung geschenkt. Etwa 10 Minuten mochten vergangen sein, als Dr. Kaßbeck wieder im Nebenzimmer er- schien, Allein er war fast nimmer wieder- zuerkennen. Totenbleich und merklich zit- AUS UNSERER HEIMAT Dinge gibt es zwiſchen Himmel und Erde. Ein unheimliches kreignis— Von Albert Haufenſtein, München keit. Die Blicke aller wandten sich Dr. Kaß- beck zu, der stumm und sichtlich aufs tiefste erschrocken und erschüttert dasag. „Na, Doktor, was ist denn Ihnen auf ein- mal über die Leber gekrochen? Was ist denn mit Ihnen los?“ bestürmte ihn sein Tisch- nachbar, der rundliche Apotheker. Eine Ant- Wort aber blieb aus. Erst als der würdige Stadtpfarrer, welcher gleichfalls der angese- henen„Donnerstagsgesellschaft“ im„Schüt⸗ zen“ angehörte, eindringlicher die gleiche Frage an den wie geistesabwesend dasitzen- den Dr. Kaßbeck richtete, begann dieser un- ter lautfloser Stille zu berichten.„Als ich soeben“, so hub er an,„vom Schenkzimmer hierher zurückkehren wollte, kam die Treppe herab eine lange, düstere, hagere Gestalt in einem schwarzen Mantel und mit einem breikkrempigen dunklen Hut auf dem Haupt, sah mich durchbohrend an und sagte lang- sam mit hohler Stimme:„Im zwölf Uhr morgen Nacht ist Deine Lebensuhr abgelau- fen!“ Nach diesen fürchterlichen Worten stieg der Unbekannte die Stiege noch vollends herab, schritt an mir vorbei, wobei mich ein eisiger Luftzug streifte, und verschwand ternd nahm er seinen Platz ein. Mit einem spurlos. So, nun wissen Sie's, meine Herren. Male verstummten die eben noch so anre- und ich“, so schloß der Erzähler seine grau- gend geführten Gespräche, und lähmende sige Schilderung,„weis, was mir bevor- Stille folgte der bisherigen lauten Fröhlich steht.“ Lullua arborea Eine wundersame Begegnung— Von Friedrich Roth Wundersamer als ihr Name ist ihr Gesang; ich hörte ihn in einer Nacht. Uber den Bergen kroch der weiße Mond empor; sein Licht brach durch das Filigran der hohen Tannen, floß ins Tal, erfüllte am Hange eine Wolke wabernden Nebels mit seinem Glanze und ließ die rau- schenden Wasser im Talgrunde aufleuchten Wie Barren glänzenden Silbers. Uber Wäldern und Matten lag ein geheimnisvolles Schwei- gen; nichts regte sich. Den Kopf benommen von der späten Arbeit, strebte ich meinem Hause zu, blieb zuweilen stehen, um mich an der klaren Schönheit dieser Nacht über dem Schwarzwalde, fun- kelnd von unzähligen Sternen, zu erfreuen Da erhob sich Vogelgesang. Süß und lockend kam er fernher aus der lichten Dunkelheit. Zauberhaft zog er mich in seinen Bann. Eine Nachtigall? In dieser Höhe? Unmöglich! Ich kenne auch das glückhaft schwermütige Tönen der göttlichen Philomele zu genau, habe sie drunten im Lande zu oft belauscht in seligen Stunden. Aber doch: dasselbe eindringliche Werben der langen Ziehtöne, die gleichen lustvollen Kapriolen des Zwischenschlags! Mir War, als singe diese eine Stimme wie aus den Abgründen des Unerforschlichen, als wolle sie sagen, was alle Kreatur, Baum und Ge- sträuch, die Krume der Acker, ja den starren Stein bewegt. Und die Stimme sang, sang immerzu. Seen und Berge einer Kunstschau Wie bescheiden sie sind, verhältnismäßig, 200. 300 Franken, ich hätte mehr erwartet. Von Menzi, Kartoffelblüte, ein Eselchen,— wär' ich Maler, ich würde nichts als Esel malen. ich besaß selber und liebe sie. „Kommen Sie noch mit ins Schweizerland!“, sagte Larese, und er fährt uns rasch den See entlang, unter den Berghalden Hin,— ach, Was ist doch aus dem kleinen alten Gasthaus geworden, da noch unten im Erdgeschoß der Webstuhl von Künzli sauste, und oben Ru- dolf G. Binding seine Ferien verbrachte,— ein Hotel jetzt mit Aufwand, Balkonen, Ter- rassen zum See hinunter und großer Sicht auf die Höri und die Reichenau und inter- nationalen Gästen, Bussen von Winterthur und Basel. Und wieder großmächtig schlicht Adolf Dietrichs Selbstbildnis, gelbes Hemd und schwarze Weste konzentrierte Einfach- heit,— dort drüben ein Ligusterzweig fili granhaft durchwoben mit gründicken Ligu- sterraupen, der See durchschimmernd, raffi- niert fast, ganz groß, und hier schwarzweiß gestelzt die Schwarzdrosseln im Schnee, und noch das Schönste: Unterseelandschaft, die Hornerspitze, grün, blau gedämpft wie sie vor uns liegt, doch frühlingshaft, voll weiß dlühender Obstbäume und Kohldistelwie- sen, man kann sich nicht satt sehen. Sein Geheimnis ist— der Frühling, den er im Herzen trägt. Altmeister Adolf Dietrich! Und da hängt auch noch ein frohes Aqua- rell, Bildnis eines Kindes, sinnend, den Blei- stift im Mund, des einzigen Deutschen hier, Hans Sauerbruchs, es kann sich sehen lassen.— Die Tische im„Freihof“ haben sich gefüllt, als wir wieder kommen, Frau Maris Dutli-Rutishauser sitzt neben mir, die Dich- terin von Steckborn,— morgen nachmittag bringt Vorarlberg ihr Hörspiel„‚Glockenspuk am Bodensee“,— ich will es hören,— Maler, Freunde, ungern nur fahren wir mit dem „Munot“ beimwärts in den Abend hinein.— Sonntag danach. Ich habe tief geschlafen und alles mit mir in den Traum genommen. Und wache auf, reich beschenkt noch von gestern mit Goldkörnern, Blumen, Menschen, — zehrend von der Freude. So soll es sein. — Und mir fällt ein: ich stand mit Adolſ Dietrich in seinem Haus unten vor der aus- gestopften Schnee-Eule.„Ja, seht euch nur an. ihr beiden! Ein Kauz Warst du einmal, ein Kauz wirst du werden, Adolf,— so seht ihr euch gleich!“ Und sie lächelten beide sich zu, der Adolf und der Schneekauz. L. F. . fertigt an: Neckarbote- Druckerei Am andern Morgen frug ich. Keiner hatte je die nächtliche Sängerin gehört. Jeder zwei- kelte. Einer meinte, der Sylvaner hätte es mir angetan, Aber am Nachmittag hörte ich, freu- dig erschrocken, den nächtlichen Gesang wie- der, überdeckt zwar von dem Gewirr der Flöten all der mannigfachen geflügelten Mu- sikanten. Uber Acker und Weiden, querfeldein stieg ich kurz entschlossen, immer in der Richtung, aus der das fremde Vogellied kam. Ganz nahe endlich erkannte ich, daß in einer freistehenden Zwieseltanne der zauberische Vogel sitzen mußte. Ich war bereit, hier zu Warten, bis er wegflöge, ginge es wie lange es mochte. Aber überraschend warf sich ein win⸗ ziges Vöglein aus dem Wipfel des Baumes hoch, flog, stand in der blauen Luft, flügelte und sang, sang jubilierend. Plötzlich jedoch schwieg es, schoß wie ein Pfeil in die Tiefe, lief ebenen Bodes weg und verschwand in einer Furche. Eine Lerche? Ich kenne doch deren bescheideneres Tirili Nach Hause gekommen, schlug ich nach, im Brehm, dem liebevollen Beobachter von allem, was in der heimatlichen Natur lebt und west. Ind da stand unter Lerchen:„Die Lullua arborea, die liebliche Heidenachtigall... Ganz Europa, vom mittleren Schweden und West- asjen an, beherbergt diesen liebenswürdigen Vogel, der seinen Aufenthalt freilich nur auf die ödesten Heide- und Waldgegenden be- schränkt.“ Und der Klassiker der Tierkunde zitiert seinen Vater, den alten Heideschul- meister:„Sobald der Schnee auf den Bergen geschmolzen ist, kehrt die Lullua aus Afrika zurück in unser Vaterland. Man ist auf einer Fußreise begriffen, alles Tierleben scheint erloschen, da erhebt sich die Heide- lerche, läßt zuerst ihren sanften Lockton Lullu' hören, steigt in die Höhe und schwebt laut flötend und trillernd unter den Wolken umher oder setzt sich auf einen Baum, um dort ihr Lied zu Ende zu führen. Noch schöner aber erklingt ihr Gesang in der Nacht. Wenn ich in den stillen Mitternachtsstunden ihren ärmlichen Wohnplatz durchschritt und mich so recht einsam fühlte, war ich stets hoch- erfreut, lieg eine Heidelerche ihren freund- lichen Triller erschallen, Ich blieb large ste- hen und lauschte diesen gleichsam vom Him- mel kommenden Tönen. Gestärkt setzte ich dann meinen Wanderstab weiter.“ Rein Zweifel, ich war dem süßesten Mär chen einer Nacht begegnet, dem„Liebling der Bergbewohner, der Lullua, die alle Liebe, Welche ihr wird, allen Ruhm, der sie um- strahlt, reichlich verdient“. Aber niemand kannte sie hierzulande. Wird sie wiederkehren, die reinen, herben Höhen des Schwarzwaldes mit ihrem Liede mehr noch zu verklären, lieblicher zu machen?— Ich habe sie in wenigen Nächten wieder ge- hört. Ich allein? Nur noch ein verspätetes Liebespaar hörte ihr trunkenes Lied. Das aber wird schweigen. Nur ganz allmählich löste sich das tiefe Schweigen, das diesen Worten gefolgt war. „Aber, mein lieber Freund,“ nahm nun der Apotheker das Gespräch auf,„was reden Sie denn da für dummes Zeug zusammen! Ist denn Ihr Affentaler gar so stark, so daß Sie sogar bereits Geister zu sehen glauben? Be- ruhigen Sie sich doch und trinken Sie lieber noch einen Schoppen zur Nervenstärkung und zur Wiedererlangung des seelischen Gleichgewichts!“ Und in ähnlichem Sinn spra- chen auch die übrigen Tischgenossen auf den Doktor ein. Zu längerem Bleiben war dieser freilich nicht zu bewegen. Bald hernach empfahl er sich, um nach Hause zu gehen nicht ohne jedoch versprochen zu haben, am nächsten Abend sich wiederum am Stamm- tisch einfinden zu wollen.. Kaum war Dr. Kaßbeck weggegangen, be- gann sich, wie ja begreiflich, das Gespräch sofort wWieder um das soeben Gehörte zu dre- hen.„Wißt ihr was,“ ergriff der Apotheker das Wort,„wir stellen morgen Abend, wenn wir uns hier wieder einfinden, unsere Ta- schenuhren wie auch die alte Schwarzwälde⸗ rin da drüben an der Wand um eine volle Stunde vor. Sie aber, Hochwürden,“ damit Wandte der Sprecher sich an den greisen Stadtpfarrer,„tun uns den Gefallen und las- sen die Zeiger auf Ihrem Kirchturm eben- falls um eine Stunde vorrichten. Wenn es dann drüben über dem Platz vom Turm von Sankt Margareten morgen nacht zwölf Uhr schlägt, dann ist's in Wirklichkeit ja erst elf Uhr, und wir können unseren ängstlichen Freund und Todeskandidaten, der ja dann die gefürchtete, verhängnisvolle Stunde glücklich hinter sich hat, tüchtig auslachen.“ Dieser Vorschlag fand ungeteilten Beifall und War anderen Tags in allen Stücken genau durchgeführt. Auch die Wirtsleute und das gesamte Bedienungspersonal wurden in das Geheimnis eingeweiht. Selbstverständlich hatte auch der Geistliche Wort gehalten und die Vorrückung der Uhrzeiger auf dem Kirch- turm durch den von ihm ins Vertrauen ge- zogenen Mesner veranlaßt. In höchster Span- nung erwarteten alle den kommenden näch- sten Abend. Anderntags gegen zehn Uhr abends er- 8 schien Dr. Kaßbeck verabredungsgemaß am Stammtisch. Er war ziemlich wortkarg, schien aber sonst wieder Herr seiner Nerven zu sein. In der Herrengesellschaft selbst Wollte freilich an diesem Abend keine rich- tige Stimmung aufkommen. Wie ein Alp lag es über allen. Plötzlich begann droben im Glockenstuhl von Sankt Margareten die Uhr die Mitter nachtsstunde zu schlagen. Da riefen die Stammtischbrüder wie aus einem Munde: „Nun, Herr Dr. Kaßbeck. jetzt ist's zwölf Uhr und Sie leben immer noch! Sehen Sie alles war nur ein Hirngespinst und törichte Einbildung!“ Der also Angeredete erhob sich von seinem Stuhl, zog seine Uhr und sagte: „Sie irren sich meine Herren, auf meiner Uhr ist es erst elf Uhr!!“ Mit Giesen Worten Wandte er sich, nicht ohne sich zuvor noch vergewissert zu haben, daß auch die Schwarz- Wälderuhr an der Wand des Zimmers die mitternächtliche Zeit aufwies, dem Fenster zu, öffnete es und blickte empor zu dem vom Vollmond taghell beleuchteten Ziffer- blatt der Turmuhr.„Es ist tatsächlich schon 10 zwölf Uhr,“ stellte er kopfschüttelnd fest. 1 „Sie haben vollkommen recht, wenn ich mir die Sache auch keineswegs erklären kann.“ Im gleichen Augenblick, als gerade die Turmuhr den letzten, zwölften Schlag tat. peitschte ein scharfer Knall über den Kir- chenplatz, und Dr. Kaßbeck, der immer noch am Fenster gestanden hatte, sank lautlos zu Boden. Eine Kugel war ihm mitten ins Herz gedrungen. Der unter der Tischrunde be- findliche Bezirksarzt konnte nur noch den augenblicklich eingetretenen Tod des Freun- des feststellen. Was aber war geschehen? Aus dem schräg gegenüber gelegenen Untersuchungsgefängnis war ein Schwerverbrecher ausgebrochen, hatte die hohe Einfassungsmauer des Ge- richtsgebäudes überklettert und auch glück- lich ins Freie sich gerettet. Pflichtgemäß hatte der Wachtposten von der Feuerwaffe Ge- brauch gemacht. Er hatte jedoch das Ziel verfehlt. Die Kugel war an der Mauer abge- prallt und hatte dem zufällig zur gleichen Zeit am Fenster stehenden Dr. Kaßbeck den Tod gebracht. CCC XXX XKRKXRK&& * 4 * * f ſ(aleriselie Jelials lelelen unsere leider 5 ü 2 * *. Man trägt sie vom Nachmittag bis zum Abend Der hier abgebildete große Schal stellt sich als neueste Mode unter dem Namen„Stola“ vor. Im Altertum wurde der römischen Matronen bezeichnet— was aber unsere jungen kaum davon abhalten dürfte, sich dieses reizvollen Attributes der modischen Kleidung zu bedienen. 5 5 Die etwas ältere Generation wird sich der kostbaren Pelz- 2 stolen, die Anfang dieses Jahrhunderts, ehe noch der Pelzmantel 2 die winterliche Mode beherrschte, das Winterkostüm ergänzten, 85 . 2. * sie eine seht schiedene Farbkontraste. So ist 2. B. ein einfarbiges mit einem großkarierten, langen Schal eine sehr wirkungsvolle Zusammenstellung. Auch gestreifter Ottomane verleiht einem farblich abgestimmten unifarbigen Wollkleid sportliche Eleganz. Zu einem schwarzen Nachmittagskleid kleid trägt. 8o kann man mit mannigfachste Weise die Wirkung seiner legt sich wärmend um fröstelnde Schultern. Tragen also auch Sie, liebe Leserin, bald dieses reizvolle Etwas mit Selbstbewußtsein und fraulichem Charme, Seien Sie nicht bange: derungen. K* KKK K K NN N KK K K KK K NK K KR KRK RX RX KX XX EEXXXXMXXIXXxX MEXX xu xkkxxn * *. 2. * ** * * 2 . gern erinnern. Die außerordentlich dekorative 55 Verwendbarkeit dieser Modeschöpfung dürfte ihr schnell zu all- 755 gemeiner Beliebtheit bei Jung und Alt verhelfen. Neben den vie- 94 len modischen Details, 5 bietet gerade der lange breite Schal jeder Trägerin Gelegenheit, 0 in der Abwandlung der Kleidet einen besonders persönlichen Ge- 55 schmack und Charme zu entfalten. 5 Bei der Einfachheit der jetzigen Mode mit ihren klaren Linien 5 und zurückhaltenden Formen bildet die lange, breite Stola eine 2 begrüßenswerte Ergänzung und Belebung des modischen Bildes. 2 Durck ihren fraulichen Charme läßt sick nicht nur die strenge 8 Note des sportlichen Kleides mil- 5 dern, auch das elegante Nachmit- 5 tagskleid wird zu malerischer Wir- 5 kung gebracht. Zum Cocktailkleid ist 55 kokette Begleiterin, . die das Decolleté in reizvoller Weise . 5 bedeckt und zugleich hervorhebt. 75 Man trägt diese dekorativen Schals vom frünen Nachmittag *. bis zum späten Abend und bemünt sick bei ihrer Wahl um ver- * 95 * * 4 ** * * ** ** * ** 5 * *. * * * ** 5 * . * 5 * ** * ** 52 * *. * . aus schierer wällt man changierenden Taft oder Moires mit langen Fransen. Sehr wirkungsvoll sind Materialkontraste, indem man 2. B. einen Samtschal zu einem Seiden- oder auch zu einem Woll- dem hier gezeigten modischen Schal auf Kleidung variieren. 0 Es gehört gar nicht viel Kopfzerbrechen dazu. Und ick glaube, daß alle Frauen sich bald zu diesem ansprechenden Einfall bekennen werden, da er für je- den Typ geschaffen ist, Es gibt wohl kaum ein anderes modisches Attribut, aus dem so viele Virkungen herauszuholen sind tole aus dem dekorativen, langen, breiten Schal. Sportlich— verspielt— malerisch— stilvoll— elegant— wie Sie Ihre persönliche Note gestalten wollen. Und außerdem, worauf wohl viele Leserinnen Wert legen werden, auch praktisch— denn er an den Geldbeutel stellt es keine großen Anfor- Errungenschaft der heutigen damit das lange Uebergewand Frauen und Mädchen und vielseitige die zur Belebung der Kleider dienen, 8 Wollkleid Seide Ihre Erika. Großmuſſers kasfanjienbraunes Haar Ein Erlebnis dus der jugend/ Von Werner Jairus Jeder Mensch hat zwei Großmütter, die in krüheren Zeiten stets einander etwas ähnlich Waren. Die meinen hatten in ihrem Aeußeren aber einen bemerkenswerten Unterschied. Die eine hatte schlohweißes Haar, Während das der anderen ein wunderbares Kastanienbraun zeigte. Der heutigen Jugend würde das nicht sonderlich auffallen. Sie weiß, daß die Haar- farbe der Frauen bis ins höchste Alter recht häufigen und lebhaften Veränderungen unter- worfen sein kann. In meiner Jugend aber hatten alle Großmütter graue oder weige Haare— genau wie damals alle den gleichen — übrigens sehr kleidsamen Kapotthut trugen. Die braunen Haare der Großmutter Helene beschäftigten also mein Jungensgemüf, zumal ich eines Tages— ich War vielleicht Sieben Jahre alt— eine seltsame und überraschende Entdeckung machte: Die alte Dame, Tochter- eines sparsamen Landpfarrers, wohnte am Rande von Dresden in einem Haus mit einem wohlgepflegten, stillen Garten. Ihre Zimmer bewahrten manche Seltsamkeit: in einem Glassturz die Kränze der Srünen, silbernen und goldenen Hochzeit, auf Regalen alte und bunt bemalte Apothekerflaschen, kupferne und zinnerne Kannen und Mörser, eine Iustige Spieluhr und eine Behaglichkeit des Wohnens und Gehabens, die mir, dem einzigen Enkel kind, schon irgendwie bewußt wurde. Die Eltern wohnten in einem anderen Stadtteil, And die Besuche bei der Großmütter waren im- mer etwas ganz Besonderes, nicht zuletzt, weil sie sagenhaft süße eingemachte Früchte kre- denzte. Eines Tages ließen mich die Eltern aus irgendeinem Grunde über Nacht bei der Groß- mutter. Das war an sich schon ein Fest, zumal die alte Frau die schönsten Märchen erzählen Konnte. Am Abend wurde mir ein Lager im Schlafzimmer neben ihrem Bett gerichtet. Ob Ss die andere Umgebung war oder die Be- Sonderheit des Tages— ich fand keinen Schlaf. Als schließlich später die Großmutter zu Bett gehen wollte, lag ich noch munter, aber ich stellte mich schlafend. Blinzelnd verfolgte ich iin matten Schimmer einer Kerze(Gas und Elektrisches Licht waren streng verpönt), wie die alte Dame sich leise und sorgsam ent- Ileidete. Und plötzlich geschah das Unfaßbare: Sie griff mit den beiden Händen zum Kopf, 20g die kastanienbraunen Haare Vorsichtig herunter und legte sie auf einem Ständer ab. Auf dem Kopfe aber waren ganz kurze, weiche und weile Haare zu sehen, die dem lieben Gesicht einen seltsamen und rührenden Aus- Aruck verliehen. So etwas hatte ich noch nie gesehen! Icch erzählte keinem Menschen von meiner Entdeckung, nicht einmal der Mutter, die sonst alles von mir wußte. Aber ich konnte kaum erwarten, wieder einmal zur Nacht bei der Großmutter zu sein und bat und drängte so häukig, daß die Eltern mich verwundert nach dem Grund meines Wunsches fragten. Zwei- oder dreimal ging alles gut. Aber beim vierten— immer wieder mit gleicher Spannung erwarteten Schauspiel merkte die Großmutter mein Blinzeln und löschte rasch die Kerze. Auch sie sprach zu nieman- dem, auch nicht zu mir von meiner Entdek- Kung, aber seit jenem Abend schlief ich bei ihr im Nachbarzimmer. 8 Jahre später wurde mir die seltsame Er- scheinung erklärt: Der Großvater hatte früher mit seiner Frau, die ihm zugleich Kameradin war, in einem Kleinen Nebenraum der Apo- theke allerlei chemische Versuche angestellt. Eines Tages explodierte ein Kessel, die beiden fanden den Ausgang in den Flammen und dampfenden Rauchwolken nur schwer und trugen ernste Brandwunden davon. Und nun splelte das Schicksal einen merkwürdigen Scherz: Dem Großvater, schon in verhältnis- mäßig jungen Jahren kahl geworden, wuchsen plötzlich wieder die Haare auf dem mächtigen Schädel, während die Gattin die Fülle des schweren kastanienbraunen Haares verlor. Damals kaufte sie die Perücke, die sie bis zu ihrem Tode im Jahre 1921 getragen hat: Denn sie War eine sparsame Frau, die es ablehnte, für„so etwas“ zweimal Geld auszugeben. Aber unbewußt hat sie mir damit eines der geheimnisvollsten und erregendsten Erlebnisse meiner Kindheit geschenkt. Wenn ich heute alte Damen mit kastanien- praunem Haar sche, muß ich immer leicht lächeln. Es ist aber nicht böse gemeint— ich denke dabei nur an die geliebte Großmutter und die ferne und glückliche Kindheit. Die „. 0 Das weinfrohe, südlich von Neustadt gele- gene Pfarrdorf Hambach und noch weniger das berihmte Hambacher Schloß, wo in den letzten Maitagen des Jahres 1832 die Volks- Souveränität als Grundlage aller Staaten pro- chamiert und die Republikanisierung und Eini- gung Deutschlends als Ziel hingestellt wurden, Können kaum etwas dafür, dag ihren Gefil- den jene Frau entstammt, welche um die Jahr- hundertwende als Blumenhausiererin in Karls- rie und weit darüber hinaus allgemein be- Kkarmt gewesen und erst vor einigen Jahren in der Heil- und Pflegeanstalt Hub im Badischen selig entschlafen ist. Diesem seltsamen Men- schenkind einen bescheidenen Kranz der Er- innerung zu winden, sei der Zweck der nach- stehenden Zeilen. 5 Der Hambacher Familie Scharfenberger ent- stennmend, wie mir die„Bensemänne“— denn unter diesem Pseudonym war sie den Karls- ruhern geläufiger— selbst einmal in einer schwachen Stunde gestanden hat, mir, den sie Zeit ihres Erdenwallens für einen verkappten Staatsanwalt hielt, war die Anna einer sehr vielköpfigen Sippe entsprossen und um das Jahr 1870 herum geboren. Sie war in ihrem Kußern alles andere eher denn eine Venus Anadyomene. Aber hierfür Kann sie die Nachwelt nicht haftbar machen. In ihrer Starzeit zu Karlsruhe, da sie des Abends in den Gaststätten mit einem Körb- chen am Arm„Veilchen“ oder„Flüder“ anbot, hätte sie als Schönheitskönigin„Miß Baden“ Wohl kaum kandidieren können, Eine etWẽas revolutionär in die Rheinebene sich vorstrek- kende Nase war eigentlich das Charakteri- stischste ihrer sonst nicht allzu berückenden Erscheinung. Zwei wasserblaue, stets in sanf- tem Alkoholglamz schimmernde Kuglein, dünne und etwias angeflaumte Lippen unter der spin- deldürren Nase und vor allem der zünftige „Wilhelm“, der ihren maisgelben, lichten Scheitel geschämig verbüllte, runden den Kranz der Beschreibung ihrer dürftigen weib- lichen Reize anmutvoll ab. Wenn, man sich Hierzu noch den entenhaft watschelnden Gang dieser Epigonin der Blumengöttin vorstellt, dann ist man über ihr„Exterieur“ völlig im Bilde. Kein Wunder, dag die,„Bensemänne“, 80 benannt, weil sie sich vor ungefähr einem halben Jahrhundert von einem damals sehr gefeierten Sportsmann dieses Namens Abgöt- tisch geliebt wähnte, auch noch über andere, nicht zu unterschätzende Eigenschaften, dies- mal jedoch in geistigem Sinn gemeint, zu ver- fügen glaubte. Sie konnte nämlich unwahr- scheinlich schön singen. Zwar pendelten ihre Stimmlagen zwischen einem äußerst schrillen. Iokomotivpfiffäbhnlichen Sopran und einem marmweiblichen, bald schmelzenden bald rülp- senden Alt, aber das bat der Gesangswirkung durchaus keinen Abbruch. Wie oft war ich Ohrenzeuge, wenn die„Hausmänne“— ge- legentlich War sie nämlich in den heiligen Ehe- stand hineingetreten— unter atemloser Stille und den mehr oder weniger„berührten“ Zu- hörern„Die letzschte Rees“ oder gar das er- greifende„Lied vom Kanapee“, beide Ora- forien in waschechter Pfälzer Mundart, die sie Selbstverständlich meisterhaft beherrschte, vom Stapel lieg! Schnödes Geld alls Honorar für ihre schmähte sie, um so schärfer aber, so zeigte es sich mit den Jahren immer mehr, war sie auf sog.„Douceurs im naturalibus“ aus. Mit eini- gen nicht zu Kleinkalibrigen Krügen Bieres oder noch besser mit einem entsprechenden Wohlgemeinten„Schnäpsle“ konnte man ihr die höchsten irdischen Wonnen schenken. gesanglichen Darbietungen ver- Benſemänne“, ein Pfälzer Original Allmählich kamen indes die Jahre heran. da sie den entfesselten Geistern des Alkohelz immer hilfloser gegenüberstand und* schon eine Stunde nach dem Einheimsen „Gagen“! für mre musischen Leistungen einen Affen beieinander hatte von schier unaus- denkbaren Konturen. Damals geschah es auch, daß einer der zutiefst ob ihrer„Chansons“ er- grif fenen Zuhörer ihren in schlichter Fahlheit auf dem schöpferisch verunglückten Hinterteil ihres Dulderhauptes thronenden„Wilhelm“ mit dem gesamten Inhalt eines soeben erst risch gefüllten Senftopfes anmutig verbrämte, Während weitere„Kunstfreunde“ noch Pfef- fer, Salz und sogar OI dazuspendeten, Was jedoch von der also Gefeierten ob ihres bereits ins Trancehafte übergreifenden Allgemeinzu- Stamds wohl kaum mehr sonderlich empfun- den worden sein dürfte.. Daß der„Haus- mänme“ die hohe Polizei ihre Huld gelegent- ch sehr nachdrücklich angedeihen lieg, be- sonders wenn sie bei hellem Tag in nicht ge- rade begehrlichem Zustand durch die Straßen der damaligen badischen Residenz torkelte, mag nur am Rand vermerkt sein. Einer meiner Freunde hatte übrigens auch einmal in einer zauberhaft linden Maiennacht im Zusammenhang mit der„‚Bensemänne“ ein von märmiglich sehr belachtes drolliges Erleb- nis. Diese Episode spielte sich im Hausgang jenes Gebäudes am Eingang der Sophienstraße ab, wo sie lebte und wirkte„an der Seite eines sie ncht verstehenden Gatten“, wie sie häufig klagte, wenn sich ihr Gemütszustand, gezwickt von den losen Geistern des Alkohols, den bodemlosen Abgründen des sattsam be- kannten„grauen Elends“ zuzuneigen begann. In sehr vorgerückter Stunde, als Wir uns auf dem Heimweg vom ehrlich verdienten Abend- schoppen befanden, gelang es uns, der voll- ständig unter Alkohol stehenden Blumenfes den Hausschlüssel zu ihrem trauten Heim „auszuspannen“, die Türe damit aufzusperren und besagten Stammtischbruder durch einen nachdrücklichen und woblgezielten Stoß, zu- sammen mit der hausmännischen Schnaps- ljeiche, ins Irmere des stockdunklen Hauses zu befördern. Der also Behandelte, der uns die- sen Spaß allerdings lange bachgerragen har da er erst beim Schein der Frührotsonne das gastliche Haus verlassen konnte, als die fäl- nige Milchfrau aufschloß, hat jedenfalls reich- che Gelegenheit gehabt, in jener Nacht Auf- Schlußreiche Blicke in die Psyche dieser Toch- ter der fröhlichen Pfalz zu tun. Merkwürdiger- weise aber schwieg er sich uns gegenüber stets hartnäckig aus. Nur die„Hausmännin“ Selber bemerkte ein paar Tage später sarka- stisch, als wir sie wieder zu Gesicht bekamen! „Es laafe verschiedene Gerüchter im Haus rum, weil's Moos so verzettelt gewest 8b Es hat sich um das Moos gehandelt, mit wel- chem gewissermaßen als Kissen ihr Blumen- korb ausgepolstert war. Und dann kam vor beiläufig zwölf Jahren mein alter Freund, der Regierungsbaurat aus Karlsruhe, zu Besuch zu mir nach München und teilte mir, als wir bereits einige Maß glücklich hinter uns hatten, mit leicht ver- schlelertem Blick, schlicht und ohne Um- schweife, mit, daß sich das Leben dieses Ori- gmals, denn ein solches war sie bestimmt ge- Wesen, im der heimatlichen Hub vollendet habe. Hambach— Hübl Beide haben den gleichen Anfangsbuchstaben und beide verdanken ihren Ruf der Weinrebe. Nur mit einem Klei- nen Unterschied: Hambach trägt hierbei ent- schieden das positive, die Hub aber das tra- gisch- negative Vorzeichen.. A. Hausenstein Zwelschenknödel, Nehmelone, Kürbishonig Herbstlicher Erntesegen in der Küche In diesen warmen Herbsttagen vollendet sich die Ernte des Jahres. Bald werden käl- tere Winde wehen und bunte Blätter von den Bäumen flattern. Noch aber können wir in Früchten und Gemüsen, die der Herbst uns bringt, schwelgen. Da wären die Zwetschen, die ein prächtiges Mittagessen ergeben, wenn man Z wet schenknödel daraus macht. Geriebene, gekochte Kartoffeln werden mit Eiern und Mehl oder Grieg, einem EBlöffel flüssigen Fett, etwas Zucker, Salz, Zimt und Zitronen- schale zu einem gut formbaren Teig geknetet. In eine entsteinte Zwetsche schiebt man ein Stück Zucker und formt um die Frucht einen Kartoffelknödel. Sie müssen 15 Minuten in schwach sledendem Salzwasser kochen. Mit gerösteten Semmelbröseln, Zucker und Zimt bestreut, serviert man sie mit einer Pflau- mentunke. Die grüne Netzmelone hat Zartes, Saf- tiges Fleisch. Mit Pfeffer und Salz bestreute Melonenscheiben oder ringe ißt man als Vorspeise; gezuckert, mit Kognak beträufelt und mit Zitronenscheiben oder gehackten Nüssen garniert, erfrischen sie als Nachtisch. Man kann die Melone auch einlegen. Dann wird sie genau wie der Kürbis mit Zucker und Essig konserviert. Kennen Sie schon Kür bishonig? Wenn die Ernte aus dem eigenen Garten recht üppig ist, dann lohnt sich das. Der geschnittene Kürbis wird mit wenig Wasser weichgekocht und muß auf einem Leinentuch abtropfen. Einen halben Liter des gewonnenen Saftes Kochen Sie mit 350 fg Zucker bis zur Gelier- robe ein. Der dünnflüssige Honig wird in vorbereitete Gläser gefüllt und gut ver- schlossen. 2 Die Apfel- oder Birnenquitte entfaltet ihr volles Aroma erst nach längerem Lagern. Rompott und Gelee, Quitten gedünstet oder eingemacht sind Ihnen sicher bekannt Aber haben Sie schon einmal Quitten brot ge- kostet? Es kann ruhig längere Zeit liegen. Sehr reife Quitten werden gut abgerieben, ungeschält zerschnitten und langsam in Was- Ser breiweich gekocht und durch ein Sieb ge- Strichen. Dieses Quittenmark kocht man mit Zucker Efund auf Pfund) unter ständigem Rühren so lange, bis die Masse breit vom Löffel fließt. Sie muß eine dunkelrote Farbe haben. Das heiße Mus wird dann kingerdick auf ein feuchtes Brett oder eine Platte ge- strichen. Nach einigen Tagen ist es an der Luft so trocken geworden, daß es sich schneiden läßt. Die Stücke werden in grobem Zucker gewendet und in einer Dose aufbe- wahrt. Man legt Pergamentpapier zwischen die einzelnen Lagen, damit das Konfekt nicht aufeinander klebt. Falls Sie sich das Konfekt für Weihnachten aufheben wollen— ist hier noch eme Ueber- raschung für die Winte tage: frische Po- maten. Feste, gesunde Früchte, die noch keinen Bodenfrost bekommen haben, aber denen die Sonne zum Reifen fehlte, werden einzeln in Seidenpapier eingewickelt. Dann packt man sie schichtweise in eine Latten: Kiste mit Torfmull ein und zwar so, daß jede Frucht von Torfmull umgeben ist. An einem kühlen, luftigen Ort aufbewahrt reifen die Früchte allmählich heran.. Zum Schluß der Gurkenzeit servieren Sie doch einmal gebratene Gurkenschei- pen. Die geschälte Gurke wird in dicke Scheiben geschnitten. Ein Ei wird mit Wei- zenmehl geschlagen, die gesalzenen und ge- pfefferten Gurkenscheiben damit paniert und in Butter oder Oel hellbraun gebraten. Man reicht sie mit holländischer Soße oder als Beigabe zu einem Fleischgericht. 5 Cornelia Seife schadet der Gesichtshaut nicht. Nach der abendlichen Reinigung mit Seife und lau- warmem Wasser sollte man allerdings Kalt nachwaschen, damit sich die Poren wieder schließen, falls nicht eine Fettereme einmas- siert wird. Nur überempfindliche Haut sollte mit feinpulverisierter Mandelkleie behandelt Werden. Unreine Haut wird durch Abreiben mit Wundbenzin wesentlich verbessert. Das Benzin löst den Talg in den Poren und ver- hindert dadurch ein Verstopfen. BEI DER KARTOEPELERNTR Coto: Wolff u. Tritschler) 5* 8 5 Bom einheimiſchen Sport Handball der Bezirksklasse HSV. Hockenheim 6 5 0 1 67.36 10.2 Tv. Großsachsen 615 1 6.26 10.2 TSV. Viernheim 5 22 0 16.2 Tv. 98 Seckenheim 5 3 0 2 38.32 6.4 Tv. Altlußheim 6 3 0 3 46.40 6.6 Tv. Schriesheim 83 3 76 5.7 VIL. Neckarau 5„ O 36.52 46 Tg. Laudenbach 5 2 0 3 27.37 496 ITV. Hemsbach 6 1 1 4 18.53 3.9 SG. Mannheim 6 1 21.47 258 Tv. Lampertheim 6 1 0 5 50.64 2.10 Tv. 98 Seckenheim— T. Viernheim. Das erſte Spiel mit einem der führenden Vereine brachte den 98er Turnern eine knappe Niederlage. Am kommenden Sonntag treffen ſie nunmehr auf den Tv. Viernheim, der bisher nur 2 Punkte verloren hat und bemüht ſein wird, den Anſchluß an die Spitze zu erhalten. Die Gäſte haben eine kampfbetonte Spielweiſe und die Einheimi⸗ ſchen werden alles aufbieten müſſen, um das Treffen ſiegreich zu beenden. * Handball SV 07 Seckenheim— SpVgg. Wallſtadt. Am morgigen Sonntag, vormittags 11 Uhr ſtehen ſich die beiden obigen Mannſchaften auf dem Platze an der Hühnerfarm gegen⸗ über. Für Wallſtadt gilt für dieſes Spiel das gleiche wie für die 07er. Eine Nieder⸗ lage würde für beide Mannſchaften ein Ab⸗ ſinken in bedrohliche Nähe der roten Laterne Ebringen. So dürfte es einen Kampf auf Biegen und Brechen geben, den die einhei⸗ miſche Elf, ſofern ſie wieder zu ihrer alten Kampfkraft zurückfindet, für ſich entſcheiden müßte. 8 Fußball. Fortuna Heddesheim 07 Seckenheim Wieder haben die 07er ein ſchweres Aus⸗ wärtsſpiel zu beſtreiten, denn daß Heddes⸗ heim ein kaum zu nehmendes Hindernis iſt, davon iſt jeder Fußballer überzeugt. Die Mannſchaft von Heddesheim iſt als eine äußerſt ſchnelle und ſchlagſichere Ein⸗ heit bekannt und wird natürlich auf eigenem Gelände alles daran ſetzen, um zu zwei weiteren Punkten zu kommen. Für die Mannen des SV 07, gewitzigt durch das beſtimmt mit viel Pech verlorene Spiel gegen 08 Mannheim gilt es, endlich einmal wieder, mit Willen an die Sache heranzugehen, wie es bei den zwei erſten Spielen der Fall war. Vor allem der Sturm müßte ſich endlich wieder auf ſein Können beſinnen und daran denken, daß man nicht nur 6 Abwehrſpieler hat, ſondern auch der Stürmer muß um jeden Ball kämpfen. Wenn das oben erwähnte zur Durchführung kommt, kann man auch in Heddesheim etwas errei⸗ chen. Sport und Spiel ASV Schönau— FVgg. 98 Seckenheim. ſcach dem letzten Heimſieg über Fortung Edingen betreten nun die 98er am morgigen Sonntag das heiße Pflaſter von Schönau. Eine ausgeſprochene Platzmannſchaft, unter⸗ ſtützt von einem fanatiſchen Publikum könnte hier ſchon eine Senſation ſchaffen. Doch wir haben wieder das Vertrauen zur 98er Elf, welche in den letzten drei Spielen ſehr gut herausgekommen iſt und ſtark nach vorne ſtrebt. Insbeſondere hat ſich die ſtabile Hin⸗ termannſchaft zu einem ſtarken Abwehrblock entwickelt, was aus dem Torverhältnis der letzten Spiele klar erſichtlich iſt.(6:1). Die Abwehr und der gleichzeitig taktiſche Aufbau der Läuferreihe ſowie das rechtzei⸗ tige„Inſtellunglaufen“ des Sturmes ohne Ball, dazu ein exaktes und betontes Flügel⸗ ſpiel brachten die Erfolge. Die ſich immer verbeſſernde Kameradſchaft auf dem grünen Raſen ſowie die Freundſchaft und Geſellig⸗ keit aller Aktiven wird weiter dazu beitragen, die Mannſchaften der FVgg. nach oben zu führen. Hals⸗ und Beinbruch in Schönau Mz. 5 Saarbrücken Hecht im Karpfenteich Im Südwesten wird das Nachziehen des 1. Fc Saarbrücken mit besonderer Spannung verfolgt. Diesmal ist Kreuznach an der Reihe, von den tor- und punktehungrigen Saarbrückenern„ver- schluckt“ zu werden. Aber die Kurstädter wer den sich ebenso erbittert zur Wehr setzen, wie Engers gegen den 1. Fe Kaiserslautern und Frankenthal gegen den großen Nachbarn aus Worms. Ob es hierbei nicht doch manche Uber- raschung geben wird? Es spielen: Kreuznach— 1. Fe Saarbrücken, Engers— I. FC Kaiserslautern, Frankenthal— Wormatia Worms, VfL. Neustadt— FK Pirma- sens, Phönix Ludwigshafen— Tus Neuendorf, VfR Kaiserslautern Weisenau, Neunkirchen — Tura Ludwigshafen, Mainz 05— Eintracht Trier. 9 * Spitzenreiter vor dem Sturz? Alles drin in der 2. Liga Süd Süddeutschlands 2. Liga wartet am Sonntag mit einer Reihe von Schlagerspielen auf, bei denen die beiden Tabellenführer Hessen Kassel und BC Augsburg vom Thron gestürzt werden Könnten. Kassel, bis jetzt noch Spitzenreiter, muß beim Ss Reutlingen seine Karte abgeben. Ein Erfolg über den Tabellenführer wäre keine allzu große Uberraschung. Ob der BCA, bis jetzt noch Punktgleich mit Kassel, davon profitieren kann, ist fraglich, da ihm beim As Cham eine recht schwere Aufgabe bevorsteht. Im Schatten der beiden Spitzenreiter lauern der SV Wiesbaden und ASV Durlach auf ihre Chancen; während Wiesbaden bei Bayern Hof auf Granit stoßen dürfte, könnte Durlach zu Hause über den Frei- burger FC ein Punktgewinn glücken. Die Ulmer Spatzen fliegen nach München zu Wacker und wollen dort beide Punkte herauspicken. In Pforz- heim stehen sich der 1. Fe und der VfR Aalen gegenüber, die bisher immer noch auf ihren ersten Sieg warten. Der ASV Feudenheim, der immer noch nicht seine frühere Form gefun- den hat, steht bei Darmstadt 98 auf verlorenem Posten. Singen 04 muß nach Regensburg und hat dort nur geringe Aussichten. In Bamberg Weilt der TSV Straubing zu einem Spiel, das völlig offen ist. Es spielen: TSG Ulm 1846— Wacker München, SSV Reutlingen— Hessen Kassel, I. FC Pforz- heim— VfR Aalen, Jahn Regensburg— Sin- gen 04, ASV Durlach— Freiburger Fc, Bayern Hof— SV Wiesbaden, Fe Bamberg— TSS Straubing, ASV Cham— BC Augsburg, S Darmstadt 98— ASV Feudenheim. 20 TSE e ATEN AE SC HACH- ECKE Wie ogoljubow ein Matt übersah! BO gOIJ)u bow(am Zuge) 0 0 9 0 17 , ,, 1. e 4 . Weiß: Teschner(Travemünde 1951) Stellung nach dem 17. Zuge von Weiß: S c3—e4 „Schachblindheit- gibt es auch in großen neren immer wieder. Als Beispiel eine Partie von Großmeister Bogoljubow aus dem Internationalen Schachturnier in Travemünde vom 1. bis 11. August 1951: Weiz: Teschner(Berlin) Schwarz: Bogoljubow(Triberg) 1. ee es 2. Sg 8 d ds 3. d2—44 Sg8 6 4. Sbl— eg e5 K d4 5. Sta cd Lise 6. L41—e2 0-0 7. 0-0 Sb 6 8. bb T8 8 9. k2—f4 Les d7 10. Lel—b2z Le- 8 11. Le—f3 g7—g6 12. Sd ces Ld7 KGG 13. e4 5 ds es 14. face Dds dl 15. Tal dl Les 13 16. T1 Kf3 St6— 4 17. Sc3— e(Siehe Dia- gramm) — N — eine nus ster aber übersah in der Vorausberechnung dieses einfache Mattl 188 S884—e5 19. f6 17 Schwarz gab auf. Nach Sd 20 S6. Kg 21. Ses e verliert Schwarz min- desten einen Turm) Kreuzwort-Rätsel 1 5 Je 8 . N* 11 12 13 1 L 1 15 1 17 18 2 20 f 71 22 20 8 20 E Waagrecht: I. W. Vorname, 4. Kalifen name, 7. Mädchenname, 9. Haustier, 10. Wind⸗ seite b. Schiffen, 12. Tierprodukt, 14. pers. Für Wort, 15. Begründer einer Stiftung, 18 Schach- ausdruck, 19. Nebenfluß der Donau, 22. Hast, 24. 9. Tagesstunde, 28. Strom in Asien, 27. Gut- schein.— Senkrecht: 2. Mädchenname. 3. Sesellschaftsform(Abk.), 4. Spielkarte, 5. inhaltslos, 6. Nebenfl. des Rheins, 8. Chem. Zeichen für Aluminium, 9. Abkürzung für ein- getragener Verein, 11. Papstname, 13. Neben- iu der Donau, 14. deutscher Gebirgszug, 16. Hanfprodukt, 17. ital. Fluß, 18. Reinigungs- mittel, 20. Chem. Zeichen für Zink, 21. Nord. Tier, 23. Chem. Zeichen für Lithium, 25. Fluß in Rußland. 5 H. 40 des i ee uon te uz de 14A 81 r e ed e ee r uf e egg II Ass g l g ee e ee o S oN de li e e 6 ee f edo 91 * e e ber ee r Ls 6 SO A He A„genden M Las- zn Vorschau in West und Nord 1. Liga West: Preußen Dellbrück— Preußen Münster, ETB Essen Schalke 04, Borussia Dortmund— Aachen, Sry Horst Bayer Le- verkusen, SF Katernberg— 1. FC Köln, For- tuna Düsseldorf— RW Essen, Erkenschwide— Rheydter SV, Hamborn 07— Meidericher SV. 1. Liga Nord: Eimsbüttel— Lüneburger SK (Sa), Hamburger SV— Werder Bremen, Armi- nia Hannover— St. Pauli, Vfl. Osnabrück Viktoria Hamburg, Bremer SY— Concordia Hamburg, Braunschweig— Hannover 96, Hol- stein Kiel— Bremerhaven 93. Lauter schwere Spiele in der 1. Liga „Club“ Scharfschützen jetzt gegen Goth Für größere Aufgaben hat sich in letzter Zeit besonders Torhüter Goth von den Stuttgarter Kickers empfohlen. Er wird es auch dem be- rühmten Club-sturm nicht leicht machen, auf Degerlochs Höhen zum Sieg zu kommen. Der lub muß schon einen guten Tag haben, wenn der erste Tabellenplatz nicht gefährdet werden soll. Aber die Nürnberger rechnen damit, daß auch ihre Verfolger VIB Stuttgart beim Fs Frankfurt und Eintracht Frankfurt in Fürth nicht weniger scharf um jeden Meter Boden kämpfen müssen. Vor ähnlich schweren Auf- gaben stehen 1860 München beim VfR Mann- heim und der VfB Mühlburg beim VfL Neckar- Au. Hier darf man durchweg knappe Ergebnisse erwarten, wobei die Gastmannschaften zufrie- den sein werden, wenigstens einen Punkt mit heim nehmen zu können. Am ehesten sollten Kickers Offenbach und Bayern München zu Heimsiegen kommen. Die Augsburger Schwaben haben als einzige Süd-Mannschaft noch keinen Sieg erfochten. Gegen Viktoria Aschaffenburg soll endlich die Wendung zum Besseren ein- treten. Es spielen: VfL Neckarau— Mühlburg(Sa), Offenbach— Schweinfurt(Sa), Stuttgarter Kik Kers— 1. FC Nürnberg, FSW Frankfurt VfB Stuttgart, Fürth Eintracht Frankfurt, VfR Mannheim— 13860 München, Bayern München — SV Waldhof, Schwaben Augsburg— Aschaf⸗ Henburg. Favoriten haben Platzvorteil In der 1. Amateurliga Mit Ausnahme des Neulings Weinheim haben alle in der oberen Tabellenhälfte rangierenden Mann- schaften der nordbadischen Fußballamateurliga am Sonntag Platzvorteil, so daß sie durchweg zu Er- folgen kommen sollten. Der Spitzenreiter Germania Friedrichsfeld empfängt Viernheim, das zwar nur um einen Verlustpunkt schlechter in der Tabelle steht, jedoch bei seinen bisherigen Auswärtsspielen micht voll überzeugen konnte. Wenig Mühe dürfte Schwetzingen mit Rüppurr haben. Beim Karlsruher Doppelspiel sollten sowohl Phönix gegen Leimen. eis auch der RFy gegen Brötzingen zu sieg und Punkten kommen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen müßte Daxlanden auf eigenem Platz Segen Birkenfeld das bessere Ende für sich behal- ten. Die unbeständige Mannschaft des VfR Pforz- heim müßte sich schon zu einer gewaltigen Lei- stungssteigerung aufraffen, um in Rohrbach beste- hen zu können. Gegen die ersatzgeschwächte Elf Hockenheim sollte Weinheim auch auswärts Erfolg kommen. spielen: Friedrichsfeld Viernheim, schwet⸗ Zzingen— Rüppurr, Hockenheim Weinheim, Phö- mie Karlsruhe— Leimen, Rryx Brötzingen, Dax- landen— Birkenfeld, Rohrbach— VfR Pforzheim. Spielplan der 2. Amateurliga BeZIrk Mittelbaden Gruppe 1: Hagsfeld— Niefern, Forchheim— Din- Weigenstein, Ettlingen— Neureut, Eeggenstein ge- Sen Ispringen, Odenheim— Bruchsal, Grünwinkel Segen Blankenloch. Gruppe 2: Weingarten— Berghausen, Frankonia Segen Karlsruhe, Knielingen— Göbrichen, Söllin- gen Grötzingen, Durmersheim— Tiefenbronn, Eutingen— Graben. Amateurauswahl bestreitet Trainingsspiel Die nordbadische Aamteurfugballmannschaft, die am 14. Oktober auf die Vertretung von Rheinland- Pfalz trifft, bestreitet am Mittwoch, 10. Oktober, im Turmbergstadion in Karlsruhe ein Trau mningsspiel gegen den ASV Durlach. Für die nordbadische Mannschaft wurden 22 Spieler zu einem umter Lei- tung von Verbandssportleiter Fritz Ruchai stehen- den Lehrgang eingeladen. Der Lehrgang, der im Karlsruher Fochschulstadion stattfindet, beginnt bereits am 8. Oktober. 5 VfB Mühlburg mit großen Sorgen Der VfB Mühlburg sieht den kommenden Punkt- Spielen mit großer Sorge entgegen. Uber die Hälfte der Spieler der ersten Mannschaft ist verletzt und kam nicht eingesetzt werden. Außer den bereits Verletzten oder erkrankten Spielern der ersten Mannschaft, Buhtz(Leistenschwellung), Traub (Schlüsselbeinbruch), Grobs(Schienbeinbruch), Bech- tei(Bänderzerrung), Schäfer(Sehnenscheidenent- zündung) und Torwart Hans Scheib(Bluterguß) steht in den kommenden wochen auch Hugo Ra- Stetter nicht zur Verfügung. Rastetter flel beim Training vor einigen Tagen 80 Uriglücklich, daß er einen Schlüsselbeinbruch davontrug. Prags Boxer wollen die„Deutsche“ Gegen Berlin-Neukölln am Samstag Am Samstag, 6. Oktober, 18 Uhr, findet im Garten der„‚Neuen Welt“ in Berlin-Neukölln der Endkampf um die deutsche Mannschafts- meisterschaft im Boxen zwischen dem Berliner Meister, den Neuköllner Sportfreunden, und dem Württ. Meister, SV Stuttgart-Prag, statt. Beide Mannschaften haben sich nach Ausscheidungs- kämpfen als die beiden stärksten Mannschaften Deutschlands herauskristallisiert. Die Neuköll- ner werden mit stärkster Mannschaft antreten, und auch der S Stuttgart-Prag wird mit seinen zwei Deutschen Meistern Grabarz und Bihler sowie den beiden Deutschen Vizemeistern Warme und Höhmann in den Ring klettern. Die Stutt- garter sind in diesem Kampf leicht zu favori- sieren, da die Männer um Trainer Theuerer der- zeit in glänzender Form und Kondition sind. Be- sonders interessant dürfte der Kampf zwischen dem Deutschen Leichtgsichtsmeister Grabarz und dem Berliner Kurschat werden. Deutschlands Boxstaffel für Teheran Der Deutsche Amateurboxverbeand hat seine Nationalmannschaft nominiert, die am 26. und 29. Oktober in Teheran zum Länderkampf gegen Persien antreten wird. Basel(Weinheim), Schi- dan Oüsseldorf), Bieber(Oldenburg), Grabarz (Stuttgart), Schillig(Zeilsheim), Bihler(Stuttgart), Jopke(Essen), Sladky Oorsten), Pfirrmann (Weinheim) und Gorges(Essen). Ringer vor repräsentativen Aufgaben Die badischen Ringer treten in den nächsten Mo- naten in Lampertheim und Ketsch zu einem Ringer- aus wahlkampf gegen Luxemburg an. In Hocken- heim und Freiburg trifft Baden auf eine Auswahl des Elsag. m Bruchsal und Grötzingen sind Kämpfe zwischen Baden und Württemberg geplant. Zu Be- ginn des Jahres 1952 wird in Sandhofen und Feu- derheim die Pfalz Gegner der badischen Ringeraus- wahl sein und in Heidelberg und viernheim ist die Ringerauswahl von Hessen Gegner der badischen Marmschaft. Außerdem ist ein Vergleichskampf ge- gen Aas Sgarland geplant. N 100 m Brustschwimmen, Bodenturnen und z wess Böhm und Herz gehen auf Rekordjagd l In der 350 cem- und 300 cem-Klasse Die NSU-Werke in Neckarsulm wollen zwi- schen dem 20. und 25. Oktober auf der Auto. bahn München- Ingolstadt neue Rekordversuche unternehmen. Hermann Böhm soll mit der be- kannten 500-œ m Kompressor-Seitenwagenma- schine den absoluten Rekord des Engländers Fernihough angreifen, den dieser am 19. Apri 1932 auf einer Brough Superior Aufstellte. Ebenfalls in der Hal Böhm die von Henne auf BMW am 12. April dieses Jahres aufgestellten Rekorde i Strecken bei fliegendem Start verbessern. In der Klasse bis Geschwindigkeiten von 187 Stdkm. über 1 km und, von 185 Stdkm. Start verbessern, In wird voraussichtlich neue Rekorde aufzustellen. Es gilt, bei stehendem Start die Rekorde des Italieners Taruffi auf Gi jera über 1 km mit 150 Stdkm. und über 1 Meile mit 171 Stdkm. zu 8 350 cem will Herz die von dem Italiener Sandri Sehaltenen Rekorde über 1 Meile(160 Stdkm.) mit stehendem Start verbessern. Neue Rekorde der Porsche-Fahrer Die deutschen Fahrer Walter Glöckler, Huschke von Hanstein und Hermann Ramelow stellten mit einem Porsche-Wagen auf der Bahn von Monthlery drei weitere neue Rekorde in der Elasse von 1100 bis 1500 cem auf. Die drei neuen Rekorde; 500 km: 2:39,13 Std. 188,1 Stdkm. 1000 Em: 5:22,15,67 Std. 186,18 Stdkm., sechs Stunden: 1 107,954 xm 184,66 Stdkm. Olympia-Jugendfahrt nach Helsinki Jeder kann daran teilnehmen Eine Olympia-Jugendfahrt nach Helsinki wird Segenwärtig vom Bundesinnenministerium ge Plant, an der 120 männliche Jugendliche im Alter von 16—22 Jahren teilnehmen sollen. Die Fahrt nach Helsinki und der Aufenthalt dort nn einem Zeltlager sowie der Besuch der Olympi- schen Spiele sind kostenlos. Die Auswahl der Jugendlichen zu dieser Fahrt erfolgt in Aus- scheidungswettbewerben, die in drei Gruppen erfolgen, um allen Bildungsstufen eine gleich- berechtigte Aussicht zu gewähren. Gruppe 1 erfaßt alle Jugendlichen, soweit sie nicht zu Gruppe 2 und 3 gehören. Für sie wird der Wettbewerb vom Bundesjugendring durck seine Landesjugendgruppen organisiert. Gruppe 2 umfaßt die Schüler der höheren Schulen und Gruppe 3 die Studenten aller Hochschulen ein- schließlich der pädagogischen Akademien. Der gesamte Wettbewerb wird in zwei Stufen ver- anstaltet. Teimahmeberechtigt für die 1. Stufe sind, jeweils in einer der drei Gruppen, alle männlichen Jugendlichen gleich, ob sie Sport- Vereinen angehören oder nicht. Für die Prüfung in der 1. Stufe wird der Besitz des Grundschei- nes der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und ein selbständig verfaßgter Aufsatz über den olympischen Gedanken(etwa 100 bis 200 Schreib- Maschinenzeilen auf einseitig beschriebenem Bo- gen), der bis zum 31. März 1952 einzureichen ist, Verlangt. Von den Teilnehmern der Prüfungs- Wettkämpfe der ersten Stufe werden zu den Prüfungskämpfen der 2. Stufe zugelassen: ein Teilnehmer der Gruppe 1, sieben Teilnehmer der Gruppe 2 und vier Teilnehmer der Gruppe 3. Sie beteiligen sich an dem Wettbewerb der 2. Stufe in Berlin, der vom 27. bis 29. Juni 1952 vorgenommen wird. Durch die Teilnahme ent- stehen den Jugendlichen keine Unkosten. Sie Werden außerdem in Berlin Gelegenheit haben, die Olympiaprüfungskämpfe im Reichssportfeld zu besichtigen. Der Ausscheidungs wettbewerb. der 2. Stufe erstreckt sich auf einen Sieben kampf(100-m-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Elausurarbeiten aus den beiden folgenden Ge“ bieten:„Grundgesetz der Körpererziehung“ und „Finnland, das Land der Olympischen Spiele). Aus den 520 Wettbewerbsteilnehmern werden 50 Jugendliche der Gruppe 1, 30 der Gruppe 2 und 40 der Gruppe 3 zu der Olympia-Fahrt zu- gelassen. Olympische Spiele kosten 1% Millionen Nach den Berechnungen des NOk wird die Be- teiligung an den Olympischen Spielen 1952 den Betrag von 1,25 Millionen PM erfordern. Darin sind auch die Kosten für die Vorbereitungen enthalten, wobei jedem der beteiligten Verbände Für zwei Vorbereitungskurse je 5000 DM bewil⸗ ligt werden sollen. Das ergibt rund 200 000 Dr für Vorbereitungen. Die Kosten wurden wie folgt veranschlagt: 1. Die deutsche Mannschaft für Oslo 138 000 DM, 2. die deutsche Mannschaft für Helsinki 625 000 DM, 3. Beschaffung von Sportgeräten 90 000 DM, 4. Transport der Pferde 30 00% DM, 5. Pransport von Sportgeräten, Bo- ten usw. 20 000 DM, 6. Olympischer Wettbewerb der bildenden Kunst 50 900 DM. 7. Etat für un- vorhergesehene Kosten 97 00% DM. Der Betrag muß durch die Sportorganisationen, die Deutsche Olympische Gesellschaft und durch Staatszu- 2 —.— .... e schuß aufgebracht werden. Kurz— aber wichtig Der norwegische Hammerwerfer Strandli Wwarf bei einer Leichtathletikveranstaltung in Oslo den Hammer 59,10 m weit und stellte damit eine in- offlzielle Weltbestleistung für das Jahr 1951 auf. Der Wurf wurde offlziell nicht anerkannt, da der Norweger den Wurf außerhalb des Wettbe- Werbs machte und im Wettkampf nur auf 57,52 1 l gekommen war. Ein internationales schwimmertreffen findet am Sonntag in Karlsruhe-vierordtbad statt, an dem ich die Vereine von Neptun Basel, Fo Heidelberg, Wa Stuttgart und KTV 46 Karlsruhe beteiligen werden. 1 2 Badens Oberligavereine gegen Vollproff Die badischen Oberligavereine VfB Mühlburg, Vik Mannheim, So Waldhof und vfl. Neckarau trafen sich in Mannheim zu einer internen Aus- sprache und Stellungnanme zum Vollprofessionalis- mus im Fußball. Anlaß zu dieser Zusammenkunft 4 gab der Antrag des Westdeutschen Fußgballverban- ere F S * 1 des an den pg, im Jahre 1958/54 erstmals den Vollprof im Fussball einzuführen. Der Vertreter der vier badischen Oberligavereine sprachen sich einmütig gegen die Einführung des Vollprofessie- nalismus aus, Die Vereine warnten davor, sich in ein Wirtschaftliches Abenteuer zu stürzen, WO. Keinerlei Veranlassung bestünde. Die Vereine be- Kannten sich zum Vertragsspielerstatut und ftor- derten, daß seine einzelnen Paragraphen eine chr- Mche Anwendung finden müßten. Der mit der In- teressenvertretung der badischen Oberligavereine betraute Vorsitzende des VfB Mühlburg, Felis berger, wird die Meinung der badischen Oberli, vereine auf der am Wochenende in Pra Stattlindenden vorbereitenden Sitzung sämtlie Westdeutscher Oberligavereine vertreten. . L c c n e enen Helmers zweifelhafte politische Rolle Beweisaufnahme im KZ Prozeß abgeschlossen Rott Weil(Wb/ ids). Im RZ- Prozeß Dor- mettingen wurde die Beweisaufnahme abge- schlossen. 58 Gericht vernahm vor allem Zeugen, deren Aussagen klären sollten, wie es Urn die 5 8 dem Angeklagten Franz Hel- mer Sandmann beteuerte Aantifaschistische Haltung stand. Ein ehemaliger Ortsgruppen- jeiter berichtete als Zeuge, Helmer-Sandmann habe sich einmal damit gebrüstet, daß er mit Goebbels und anderen Prominenten des Drit- ten Reiches auf„du“ stehe. Zwei Zeuginnen t us, dag der Angeklagte im Herbst itglie 5 0 5 der NSDAP ab und zu das Parteiabzei- 0 Zeugen räumten gten ein, daß er auf die besucht 6 chen getragen hal jedoch dem Ang tei nicht ge b Man habe H Witze erzählen kö meister. Der A sammlung be t zu sprechen gewesen elmer-Sandmann 8 poli 8 Polizei- 5 1 das P. 2 ragen haben. Er die Zeugen hätten imlich ein Lapple dabzeichen, das er ge- als ein Parteiabzeichen ange- ne mehrere Zeugen d, daß es Helmer-Sandmann auf eine mögliche Festnahme n, wenn seinen Wün- n Worden sei. Der tienen nicht manchma Konnten die Rolle Waltschaft ˖ Motiven han jun en mit To- Fällen vor wirft, meisten der Uber- können sich mit Greueltaten, Bestimmtheit Rüf an die die ihnen selbst an WIilruen, erinnern, Die Ve mung ergab, die geringste Abweicl g von den Be robben und Kobolz zu schießen auf 8p Schot- ter mif blutig gesch! n Köpfen und Ge- sichternn, unweigerlich den Tod aus der Ma- istole brachte. Die Rolle Helmer- marms als Denunziant und Zuträger des Illeg 9 5 Henker wurde durch Zahlreiche Zeugenaussagen belegt. Insbesondere durck die beiden Zeugen Arno Schreiber, einer ehemaligen NS-Kreisleiter und Volkssturm: führer und den Kapo des„Todeslagers“ Johann Dehme, die beide übereinstimmene den Tod des Reichsbahnr 185 Br. Philipp Lud: auf die Anzeige Helmer-Sandmanns zu- Trück führen. Wig „ FKZ-Kapo Roll schwer belastet Die Aussagen der französischen Zeugen Reutlingen dw/lds). Im Prozeß gegen den ehemaligen RZ-Kapo Karl Roll aus Karlsruhe vor dem französischen Militär- gericht in Reutlingen wurde der Angeklagte von verschiedenen ehemaligen französischen Deportierten übereinstimmend schwer bela- stet. Die Zeugen betonten, daß Roll viel und gerne schlug, auch dann noch, wenn die Häft- Unge schon bewußtlos am Boden lagen, Seine homosexuelle Veranlagung sei Tagesgespräch gewesen. Ein Augenzeuge für die Roll vor- geworfene Ermordung von zwei Häftlingen and sich bis jetzt nicht ein. Der Zeuge will gesehen haben, wie der Angeklagte auf dem Elendsmarsch der Häftlinge nach Mauthau- sen einen Jugoslawen, der sich kurz vor dem Ziel nicht mehr auf den Beinen halten konnte, erschossen hat. Das Militärgericht hat den Prozeß bis zum 26. Olctober vertagt. Die Vertagung erfolgte, weil mehrere Zeugen nicht erschienen waren — Der Staatsanwalt vertrat in seiner nur Wes nige Minuten dauernden Anklager ede die Auf- tassung, daß sämtliche Kapos in den Konzen- trationslagern Mörder und Diebe gewesen Seien. Er beantragte für Roll die in solchen Fällen übliche Strafe. Während der erste Verteidiger des Ange- klagten die Ansicht vertrat, daß von den dem Angeklagten vorgeworfenen Fällen von Tot- schlag nur drei übrig geblieben seien und daß diese nicht feststünden, ging der zweite Ver- teicdliger mehr auf die menschlichen Seiten des Falles ein und plädierte für seinen Mandanten auf Freispruch. 1 b— Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Für das Studienjahr 1951/52 wurde Professor Dr. phil. Backhaus zum Rek- tor der Technischen Hochschule Karlsruhe Sewählt. Prorektor wurde Professor Dr.-Ing. Ernst Terres.(SwWö.lc) Karlsruhe. Der Präsident des Landes- Hezirks Nordbaden hat die Gesundheitsämter Krsucht, künftig auch die Saunaanlagen wie die Badeanstalten und Freibäder zu überwa- chen.(Ib) Karlsruhe. Mit dem Richtfest der Werft⸗ Halle am Karlsruher Rheinhafen wurden am Freitag die Aufbauarbeiten des Rheinhafens Abgeschlossen.(Iveb) Frei b urg. Der Produktionswert der süd- badischen Industrie ist im August entgegen der saisonüblichen Produktionsentwicklung um 6,4 Millionen DM auf 240,2 Millionen DM zurückgegangen.(Ads) Freiburg. Im Baugewerbe Südbadens wurden im August 5 Prozent mehr Arbeits- Stunden geleistet als im Vormonat. Die Bau- tätigkeit hat damit ihren bisher höchsten Stand erreicht.(Ads) FrSeIUr g. Die Offentliche Sparkasse Frei- burg besteht am 16. Oktober 125 Jahre lang. Die Kasse verwaltet heute auf etwa 60 000 Sparkonten rund 13 Millionen DM an Ein- Jagen, Sehr bedeutend sind auch die Giro- Einlagen.(ds) Neue Industrie in Todtnau Todtnau(ds). Die Westfälische Metall- Warenfabrik GmbH. in Lippstadt hat in den Betriebsräumen der Firma Kromer in Todtnau emen Zweigbetrieb eröffnet, in dem Schaltun- Sen und Beleuchtungen für Kraftfahrzeuge Hergestellt werden, Sobald die Produktion voll angslaufen ist, will der Betrieb 250 Arbeiter beschäftigen. Dale Runusch Herbstlicher Abendbummel t dem Oktober hat geruhsam der Abend des Jahres begonnen. Die Natur zieht sich zu beschaulicher Ruhe zurück, und es kommen jene ruhigen und klaren Tage, die von der Zufriedenheit getaner Arbeit um- flossen sind. Wenn in der noch laue n und weichen I erung 7 16 cht ind Zeit 8 Unr 5 Sich allabendlich durch die Straßen „Schaufenstergucken“ und in di 1 heitere, beit und So ein ung ist zu einem kurzen der Stadt 885 er 181 8 me Bummelse der Beruf am Tag Bummel bei b ende 0 S ganz anderes als ein Spazier- gang am Tage. Man schlendert an hellerleuch- teten Ges ten vorüber, b deren Schau- fenstern die verlockendsten Waren sich im Lichte der Glühbirnen spiegeln, Nicht so auf- dringlich wie im grellen Sonne Nstrahl. Milder und freundlicher lach Alle Dinge uns an und man freut sich an ihnen wie an den Per- ketten der Straßenlaternen und an dem 5 itzer des klaren Sternenhimmels über uns. Irgendwie dünken wir uns zeitlos b 8 lan N 2 leben die Minuten mit der Unde edenklic eines Geschöpfes, Well 16, daß es bald schlafen geht. Au neten Fenster elodie. Unbe- mit die summen sie hinüber in das Tuch sigen du Himmel nehmen WII auf, 5 85 5 die Erinnerung Präume der Nacht, wenn die 881 gleich einer 1 wWahne breit und schwer vom sinken läßt. Eltern erhal ten Aufklärung In einer am geſtrigen Abend begonnen Verſammlungsreihe der Eltern der hieſigen Volksſchüler, begonnen mit den Klaſſenſtuſen 13, ſtehen auch noch die ganze nächſte Woche über Rektoren und Lehrkräfte zu Beginn des neuen Schuljahres Rede und Antwort über die Probleme unſerer Schule. Bei den un⸗ teren Klaſſenſtufen handelt es ſich zunächſt um die Aufklärung der Elternſchaft übe das Kurzſchuljahr der Schulanfänger, das bereits an Oſtern endet, während die Ent⸗ laßklaſſen noch bis Juli in der Schule ver⸗ bleiben müſſen. Im Rahmen der geſtrigen Verſammlung kamen auch alle ſonf rührenden Probleme durch die zahlre ich er⸗ ſchienenen Eltern zur Sprache. Nach einer neuerlichen Weiſung wurden für jede Klaſ⸗ ſenſtufe Elternſprecher gewählt, die ſchließ⸗ lich Grundlage für einen neuzuwählenden Elternbeirat bilden dürften. Die Verſamm⸗ lungsreihe, die jeweils 20 Uhr in der Volks⸗ ſchule beginnt, wird am Montag mit den Klaſſenſtufen 4—6 fortgeſetzt, zu der wieder⸗ um alle Eltern der in dieſen Klaſſen weilen⸗ den Kinder eingeladen ſind. * Verſammlung mit Neuwahl beim V. d. K. In einer gutbeſetzten Verſammlung der hieſigen Ortsgruppe des V. d. K. am Mon⸗ tag, J. Oktober, im Saale des„Bad. Hof“ ſprach als erſter Referent einer Reihe von Vorträgen der einzelnen politiſchen Parteien bzw. Behörden, der Dozent für Sozialpolitik an der Wirtſchaftshochſchule Mannheim, Herr Dr. Hans⸗Georg Schachtſchabel über das Thema„Wie ſtellt ſich die SPD zum Problem der Kriegsopfer und Sozialrent⸗ ner?“ Der Redner verſtand es in ausgezeich⸗ neter Weiſe, die anweſenden Mitglieder zu feſſeln und ihnen in vielen Punkten wert⸗ volle Aufſchlüſſe zu geben. Im weiteren Ver lauf der Verſammlung wurde der frühere Geſchäftsführer der Ortsgruppe, Preibiſch, der im Februar d. Is. ſeinen Poſten aus geſundheitlichen Gründen nie⸗ dergelegt hatte, wieder einſtimmig zum Ge⸗ ſchäftsführer gewählt. Es wurden, um die erforderlichen Mittel für die bevorſtehende Weihnachtsfeier zu ſchaffen, eine Reihe von Veranſtaltungen be⸗ ſchloſſen, die bei der Seckenheimer Bevöl⸗ kerung genau denſelben Anklang finden dürf⸗ ten, wie alle bisherigen Veranſtaltungen der Ortsgruppe. * Späterer Poſtabgang an Sonntagen. Wie uns das hieſige Poſtamt mitteilt, geht die Poſt an Sonntagen nicht mehr um 12.10 Uhr, ſondern ab ſofort erſt um 13 Uhr nach Mannheim zum Hauptpoſtamt ab. Professor Schüle bleibt in Mannheim Mannheim(wb). Der Hauptgeschäfts- führer der Industrie- und Handelskammer Mannheim, Professor Dr. Adolf Schüle, hat einen Ruf der Universität Münster abgelehnt. Professor Schüle, der DVP- Stadtrat in Mann- heim ist und sich im Mannheimer Wirtschafts- leben einen hervorragenden Ruf erworben hat, lehrt als außerordentlicher Professor an der Universität Heidelberg Staats-, Verwal- tungs-, Steuer- und Völkerrecht. Raubüberfall nach sechs Monaten aufgeklärt Mannheim dw). Ein versuchter Raub- überfall, der im April dieses Jahres in der Innenstadt von einem unbekannten Täter auf eine Frau unternommen wurde, konnte jetzt von der Mannheimer Polizei aufgeklärt werden. Als Täter wurde ein Hilfsarbeiter festgenommen. Der Mann hatte damals die Frau überfallen und versucht, ihr die Hand- tasche zu entreißen. Die Angegriffene hatte sich jedoch heftig zur Wehr gesetzt und den Täter durch Fußtritte verletzt. Nach den er- sten Vernehmungen wurde festgestellt, daß der Täter bereits sechs Mal vorbestraft ist. Kamerad W DIe Geckenheim erhält Geſamtintereſſenvertretung Die ſchon längere Zeit durch 830 1 de Intereſſengemeinſchaft der Seckenheimer Vereine vorhandenen Beſtrebunge 15 55 einer Intereſſenvertretung der Geſamtbevölkerung zu kommen, ſcheinen nun von Erfolg gekrönt zu ſein. Zum mindeſten vermittelte die ge⸗ ſtern Abend im„Bad. Hof“ ſtattge fundene Sitzung der Vorſtände der größten Vereine die augenſcheinliche Tatſache, daß man aus dem bislang währenden Stadium der loſen Abſtimmung der einzelnen Vereinsintere ſſen heraustreten will, um zu einer für alle Bevölkerungskreiſe unpolitiſchen und kon⸗ feſſtonsfreien Pertretung zu gelangen. Eine unter dem Vorſitz von Karl Görig (Sängerbund) durchgeführte Abſtimmung er⸗ brachte die einhellige Zuſtimmung zu den geäußerten Wünſchen. Die 24 Vereine und Vereinigungen ſtellen in ihrer Geſamtheit eine wirklich ſprechberechtigte Repräſentation der Geſamtbevölkerung dar, die in der Lage ſein dürfte, bei allen auftauchenden Proble⸗ men den kompetenten Stellen die berechtigten Wünſche vorzutragen. Aus dieſen Beweg⸗ gründen heraus ſoll dieſer bisher loſen Vertretung nun eine feſtgefügte Vereinigung folgen, die einen ebenſo rechtlichen wie ma⸗ teriellen Fundus erfahren wird. Die hierzu notwendigen Vorarbeiten werden in den näch⸗ ſten Wochen ausgearbeitet und dann im Januar 1952 endgültig durch alle Vereins⸗ vorſtände beſchloſſen werden. Mit dieſer Ver⸗ tretung wird dann ein Gremium geſchaffen werden, dem es an Reſonanz und Popula⸗ rität nicht mangeln dürfte. Im weiteren Verlauf dieſer aufſchluß⸗ reichen Sitzung wurde dann die bisherige und künftige Arbeit der Intereſſenvertre⸗ tung zur Debatte geſtellt. Beſonders für die Durchführung des Sommertagszuges(dem man noch viele Wiederholungen wünſchen möchte) wurde den Verantwortlichen um Philipp Bauer uneingeſchränktes Lob zuteil. Mit Intereſſe nahm man weiter zur Kennt⸗ nis, daß in harmoniſcher Zuſammenarbeit 13 große, neben zahlreichen kleinen Veran⸗ ſtaltungen im abgelaufenen Jahr zur Durch⸗ führung gelangten. 0 An künftigen Veranſtaltungen iſt beſon⸗ ders die von der Intereſſengemeinſchaft vor⸗ bereitete Kerweabholung am Kirchweihſonn⸗ tagmittag, 21. Oktober erwähnenswert. Am 10. November bringt der Sängerbund eine große Karnevalseröffnung mit der Wahl des Seckenheimer Prinzenpaares, wäh end für das Jahr 1952 bis jetzt die Fahnenweihe der Liedertafel am 7.— 9. Junf und der kath. Bazar am 14. Juli feſtſteht. . 5 f Filmſchau. Endlich— werden viele Filmfreunde 5 gen, denn der neugekürte Filmruhm des in ſeinem Genre einmaligen Films„Das dop⸗ pelte Lottchen“ iſt durch Preſſe und Aether faſt in jedes Haus gedrungen. Wie könnte es ſchließli ich auch anders ſein mit dieſem grundehrlichen und amüſanten Geschehen nach Erich Käſtners weltberühmtem Roman gedrehten Werk, das zu dem hervorragenden Drehbuch ebenſo hervorragende Interpreten gefunden hat, wie ſie uns in dem wirklich „herzensgoldigen“ Lottchen und dem Eltern⸗ paar Mosbacher⸗Weißgerber vorgeſtellt wer⸗ den. Die Geſchichte dieſes Films iſt im Dreh⸗ buch ebenſo ein Kurioſum wie in der Be⸗ ſetzung— zwei echte Zwillinge flicken die in die Brüche gegangene Ehe ihrer Eltern durch ein ebenſo ſchelmiſches wie rührendes Kom⸗ plott echter Kinderſchläue und Naivität wie⸗ der zuſammen. Aber nicht daß ſie ſo etwas vermögen iſt das Große an dieſem Film, ſondern n viel mehr das Wie und das muß man eigentlich ſelbſt geſehen haben. Auf jeden Fall wieder ein Film, dem man zu Recht Welterfolg nachrühmt, der amüſant und voller unauffälliger Moral ſteckt und zu dem man letztlich aus begeiſtertem Her⸗ zen wirklich uneingeſchränkt Ja ſagen kann. Im weiteren Programm läuft der Aben⸗ teurerfilm„Schatten über Neapel“, in dem die früheren Filter Maria Montez und Hans Söhnker ihre ſchauſpieleriſche Kunſt leuchten laſſen. einer Handlung voller Leidenſchaft und Liebe, Gefahren und Sen⸗ ſationen verdichtet ſich des Geſchehen zu ei⸗ nem wirklichen 8 8 1 5 dieſer Se Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 6. 10. bis 13. 10. Brücken⸗Apotheke. „Telefon: 47394. i 8 * — Nationaltheater Mannheim. Spielplan: Samstag, 6. 10., Miete A Nr. 3 und freier Verkauf:„Don Giovanni“, Oper v. W. A. Mozart. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 7. 10. vorm., Eintrittspreiſe 0.50 bis 2.— DM.: Tanz⸗ Matinee Liſa Kretſch⸗ mar; am Flügel Wolfgang Liebold. Tänze nach der Muſik von Claude Debuſſy, Jean Franeaix, Ceſar Franck, Maurice Ravel U. a. Anfang 10.30, Ende 12.30 Uhr. Sonntag, 7. 10., Nachmittagsvorſt. zu er⸗ mäßigten Preiſen:„Zigeunerbaron“, Ope⸗ rette von Johann Strauß. Anfang 14.00, Ende 17.00 Uhr. Sonntag, 7. 10. abends, Miete B Nr. 2 und freier Verkauf:„Geliebte Manuela“, Operette von Fred Raymond. Anfang 20.00, Ende 22.45 Uhr. Montag, 8. 10., Miete E Nr. 3 und freier Verkauf:„Ein Maskenball“, Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 9. 10., Miete G Nr. 2, Theatergem. Abt. II Gr. G und freier Verkauf:„Wal⸗ lenſtein, Dramat. Gedicht von Fr. Schiller. Anfang 19.00, Ende 22.45 Uhr. 8 Wettervorhersage 2 In den Früh- und Vormittagsstunden allem in den Niederungen vielfach Nebel oder vor N Hochnebel, sonst überwiegend heiter. Höchst- temperaturen zwischen 13. 5 8 „ 80 bis 6 Grad. 4 NPereins Kalender. Männergesang verein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Liedertafel. Unsere Probe findet morgen Sonntag pünktlich um 9.45 Uhr statt. Turnverein 98. Morgen Sonntag, 9.30 Uhr spielt die Aug. in Brühl. Abfahrt mit Rad 8.30 Uhr. Die Gem. Jugend spielt um 12.30 Uhr geg. Tb. Jahn Seckenheim im Wörtel. Fußballvereinigung 1898. Heute Samstag, 15 Uhr 1. Schüler Germ. Friedrichsfeld; 16 Uhr B-Jugend— SV. Ilvesheim. Morgen Sonntag, 9.15 Uhr Agugend— VIR. Mannheim; 10.15 Uhr 3. Mannschaft— SC. Käfertal III.; 13.15 Uhr ASV. Schönau II.— 98 Seckenh. II; 15 Uhr ASV. Schönau I.— 98 Seckenheim J. Jahn(Handballabtig.) Morgen Sonntag Verbandsspiel geg. TV. 1846 Mannheim auf dem Planetariumssportplatz. Abfahrt der 1. Mannschaft 9.30 Uhr mit Fahrrad bei den Kasernen. Das Spiel der 2. Mannschaft fällt aus. Die Gem. Jugend spielt um 12.30 Uhr geg. Tv. 98 im Wörtel. Die A-Jugend spielt um 14.15 Uhr auf dem Platze des SV. Waldhof. Treffpunkt im Wörtel. Abfahrt per Rad um 13 Uhr.— Die Fußball- Privatmannschaft spielt gegen die Walz-Elf von Waldhof. Sportverein 07(Fußballabtig.) Morgen Sonntag, 10.30 Uhr Jugend in Friedrichsfeld. Abfahrt wie bekannt. Die 1. ur 2. Mannschaft spielt in Heddesheim. Abfahrt der 2. Mann- schaft um 12 Uhr ab Vereinshaus. Abfahrt der 1. Mannschaft um 13.30 Uhr ab Vereinshaus. Tb. Sportverein 07(Handballabtig) Morgen Sonntag linden folgende Verbandsspiele auf dem Platze an der Hühner- karm statt: 9.45 Uhr 2. Mannschaft— Spvgg. Wallstadt; 11 Uhr 1. Mannschaft— Spvgg. Wallstadt. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, den 7. Oktober 1951 Tag der inneren Mission.— Kollekte für die innere Mission. 8.30 Uhr Frühgottesdienst und Christenlehre(Kirche) 9.15 Uhr Hauptgottesdienst mit feierlicher Erhebung des Opfers für die innere Mission Miakon Hoppe) 10.45 Uhr Kindergottesdienst Dienstag, den 9. Oktober 1951: 17.00 Uhr Konfirmandenunterricht für Mädchen 18.00 Uhr 1„ Jungen Donnerstag, den 11. Oktober 1951: 20.00 Uhr Wochengottesdienst 7 Turnverein 1898 Handballabteilung Morgen Sonntag, 15,00 Uhr im„Wörtel“ Handballspiel Vorher untere Mannschaften. Zu den Spielen ladet ein Die Spielleitung. Fur die uns anlaſlicb unserer Derméblung dargebrachlen Aufmertsam leiten und Gludtwunsche danſcen wir Herzlichst Werner Fillbrunn u. Frau Anneliese geb. Söllner Mhm.-Seckenheim, im Oktober 1951 Hauptstraße 100 7 Für die uns anläßlich unseres 40 jährigen Geschãſtsjubilãums erwiesenen Aufmerksamfeiten danſten wir herzlichst Familie Heinrich Werle Mhm.-Seckenheim, 6. Okt. 1951 Turnverein 1898, Mannheim-Seckenheim Unseren lieben Mitgliedern HKLRT BOHRMANN und seiner lieben Braut Liselotte Konrad sowie ROLF WE MLE und seiner lieben Braut lrene Lutz zur VERMAHLUNG die herzlichsten Glück und Segenswünsche. Der Turnrat. 25 JAHRE 5 1926 SEORG KNAUS Kolonialv/aren, Obst u. Gemöse, Drogen 8 Kohlen- Auslieferungsſager der Firma M. Treiber f. m. b. H., Mannheim Heute Samstag, 20 Uhr im„KAISERHOF⸗ Bunter Unterhaltungs-Abend unter Mitwirkung namhafter auswärtiger Kräfte Wir laden hierzu unsere Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins herzlich ein. Der Turnrat. Zum Kirchweihputz empfiehlt: Sämtl. Farben u. Lacke. Fußbodenöl, Terpentin Wasch- und Putzartikel/ Bürsten und Besen Bodenwachse(ersikl. 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Oktober 1951 Andacht der Baptisten 17130 Konzertstunde 7.40 Freireligiöse Landesgemeinde 18.30 Liebe alte Weisen Verlag des„Neckar Bote“. SubbEurschER RUN FUNK 8.00 Landfunk mit Volksmusik 19.00 Sport am 5 b 8.30 Aus der Weit des Glaubens 20.05 Musik u. Dichtung d. Völker 8.45 Kath. Morgenkefer 5 21.45 Sport aus nah und fern Radio Stuttgart 528 m= 575 Hz 1.90 Kirchenmusik Stuttgart 1951 22.10 Tanzorchester Erwin Lehn 13.30 Aus unserer Heimat 22,45 Vom weisen und glücklichen 1200 8 1 Nachmittag Leben 1 „00„ Zwiegesprö an einem 23.15 Melodien von Häntzsche Gleichdi a Fenster“, Hörspiel 0.05 Star- Parade am Broadway 6.00 Mustk, e 1200 N tes(W. S) a 5.45 Marktrundschau W) 12.45 Nachrichten, Wetter W. 8) Montag, den 8. Oktober 1951 6.00 Volksmusik(W, S) 13.00 Echo aus Baden 00 Evang. Morgenandacht 18.00 Das Karlsruher Unterhaltg.- 6·30 Morgengymnastik) 13.10 Werbefunk mit Musik 11.40 Kulturumscheu Orchester. Ltg.: K. Pfortner 6.40 Sudwestd. Heimatpost 15.00 Schulfunk( 13.30 Kinderfunk 18.35 Gartenfunk 2.18 Morgenmusik 85 15.45 Aus der Wirtschert 16.00 Nachmittegskonzert 19.00 Orchestermusik 7.55 Nachrichten, Wetter(W.) 17.45 Südwesta, Heimatpost(w- Das Rundfunkunterhaltungs- 20.05 Kirchenmusik Stuttgart 1951 8.00 Für die Frau(W) 18.45 Die Stimme Amerikas( orchester, Ltg.: Heinz Schrö- Orchesterkonzert 8.15 Unterhaltende Klänge() 19.30 Zum Zeitgeschehen( 17.00 Konzertstunde. Studierende 22.10 Zur Lage in Asien 9.00 Nachr., Wetter, Musik(W) 19.50 Nachrichten, Wetter(W, S) der Karlsruher Musikhoch- 22.20 Mod. Instrumental- Solisten 9.45 Suchdienste( 22.00 Nachnchten, Wetter W. 8) Schule musizieren 5 23.00 Lieder und Chansons 10.15 Schulfunk.π⁹] 24.00 Letzte Nachrichten W. S) der. 23.30 Kleines Konzert Dienstag, den 9. Oktober 1951 7.00 Evang. Morgenandacht 18.30 Mensch und Arbeit 11.25 Der Rundfunkchor— Gesänge 19.00 Zur Unterhaltung min Knab 1145 Landfunk a Kkonzert Nr. 8 5 15.80 Das KleviertDpuo Arthur 20.45 1 1 erzählt u. 5 Tezitlert 78 dung= Mary Mac Leed 0 11.4 20.05 Serge Rachmaninoff: Klavier- 14.15 5 1905 Karteestunde tur Hausfrauen Mittwoch, den 10. Oktober 1951 7.00 Evang. Morgenandacht 18.00 Unterhaltungsmusik 5 Landfunt 18.30 TImnenpolitische Umschau 5 Unterhaltungsmusik 19.00 Tanzorchester Erwin Lehn 4.30 Kinderfunk 8 20.05„Das alte Lied von Hans und 3.30 Das Heinz-Lucas-Sextett„Sete“, Spiel v. Simon Glas 6.00 Gertrud von Le Fort zum 20.45 Aibert 555 erzählt 75. Geburtstag d rezitiert 2 25 1 Christentum und Gegen 4 17.10 Unterhaltungsmusik 22.30 Heinrich von Kleist zum 18.00 Klänge aus London 175. Geburtstag 18.30 Sport gestern und heute 23.15„Das Käthchen vop Heil- 19.00 Schöne Opernmelodien bronn!, Musik zu Kleists. 20.05 Leichte Unterhaltung 21.00 Für Sorgen sorgt das liebe 0.05 Jazz im Funk . 7.00 Christen im Alltag 11.15 Werke bad. Komponisten 11.45 Landfunk. 14.00 Quer durch den Sport 15.00 Unsere Volksmusik 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 FEimprisma 17.15 Volkslied in US Mostobst und Einschneidkruut eingetroffen. Auch an Nicht- besteller abzugeben. W. Holzwarth Obst-, Gemüse. und Kartoffelhandlung. i 288 5 5 D Hage, ö Pistol 2 Scheintod-Browning . 2 N e äh, geg. Rückporto 5 INIT. Erzeugnisse, Kiel- Wik 90) Ausgeksmmt Heer einse fd, Untetsuchg⸗ kostenlos, Wirkl. 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Oktober 1851 Leben— Sorgenbrecher nd die Reben. 22.10 Dallapicecola: zwei Chöre auf Texte von Buonarroti Schauspiel von Hans Pfitzner Freitag, den 12. Oktober 1931 19.00 Serenade in der Dämmer-⸗ stunde, mit den Orchestern Bruno Saenger, Adolf Wreege. Artur Schanze u. Detlev Lais 19.30 H. Mostar: Im Namen des Gesetzes 9 5 20.05 Symphonjekonzert 21.15 Amerikas deutsche Epoche 22.10 Tanzmusik 5 23.15 Unterhaltung und Tanz Samstag, den 13. Oktober 1951 18.00 Bekannte Solisten 18.30 Mensch und Arbeit 5 19.05 Die Stuttgarter Volksmusik 19.30 Politik der Woche 20.05 Familie Staudenmaier 21.05 Wie Sie wünschen 21.45 Sportrundschau 22.10 Die schöne Stimme f 22.45 Stuttgart spielt zum Fenz 0.05 Das Nachtonze Sprechen über neue Theodor Hausmann: Sonate Für Violoncello und Klavier — Turnerbund„dahn“ 1899 e. V., Mhm.-Seckenheim. 91 Halfer g Green 6 0