13 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden * Nr. 161 Montag, den 8. Oktober 1951 3.51. Jahrgang Der Streit um die Mieten Von Dr. H. O. Wese mann Wenn die Menschen die Interessen ihres Geldbeutels verteidigen, bieten sie im allge- meinen keinen besonders schönen Anblick. Dann nämlich sind sie bereit, jede Objektivi- tat fahren zu lassen und Dinge zu behaupten, die sich bei näherem Hinsehen als ziemlich deutlicher Fall von Demagogie erweisen. Die rund 10% des Einkommens, die wir allmonat- lich in Gestalt der Mieten entrichten müssen, liefern in diesen Wochen einen wenig erfreu- lichen Beweis dafür, wie wenig Raum der Vernunft gelassen wird, wenn das materielle Interesse im Spiele ist. Wohnungen sind ganz offensichtlich eine Kapitalanlage wie jede andere, dabei spielt es keine Rolle, wer das Kapital aufgebracht hat, ein Privatmann, eine Bausparkasse oder die öffentliche Hand. Daraus ergibt sich als zwingender Rückschluß auch die Höhe des Ertrages; dieser Ertrag muß ausreichen, den Unterhaltungsbedarf der Wohnung zu decken und dem Kapitalgeber eine angemessene Ver- zinsung seines Kapitals zu gewährleisten. Daraus geht wiederum zweierlei hervor. Der Hausbesitz ist kein Beruf; er dient nicht der Erzielung von„Gewinnen“ oder Sicherung mer Existenz für den Hausbesitzer. Anderer- seits aber ist es nicht die Pflicht des Haus- besitzers, durch Verzicht auf jeglichen Zins- ertrag seine Mieter zu subventionieren und, wie es beim Altbesitz schon längst der Fall ist, nicht einmal mehr die Mittel für die In- standsetzung des Hauses, also für die Er- haltung seines Kapitals, zu erlangen. Wer diese Zusammenhänge nicht anerkennt, entzieht damit dem Wohnungsbau seine wirt- schaftliche Grundlage. Man darf ja nicht ver- gessen, dag das, was heute als Wohnungsbau auftritt, sich morgen in Hausbesitz verwandelt haben wird. Wer Kapital hat und es anlegen will, sucht nach einer Anlage, die ihm die Sicherheit eines ständigen Zinsertrages bie- tet. Nach diesem Zinsertrag entscheidet sich ja, ob der Kapitalbesitzer sein Geld in Ak- tien, in Grundbesitz, in Wohnungen oder wie sonst auch immer anlegt. Wir alle haben er- lebt, wie schnell und wie umfassend die ge- werblichen Bauten wiederhergestellt und neu errichtet worden sind. Diese Bauten wären unterblieben, wenn ihnen durch die Gesetz- gebung das gleiche Schicksal wie dem Woh- nungsbau vorherbestimmt gewesen wäre. Gut, werden viele sagen, wenn das Privat- kapital nicht kann oder will, muß eben der Staat einspringen. Wird aber dem Staat zu- gemutet, auf wirtschaftliche Gesichtspunkte zu verzichten und sein Geld in Defizitunter- nehmungen zu stecken, so wird irgend jemand die Unterbilanz ausgleichen müssen, und das ist der Steuerzahler. Der Unterschied zu einem normalen Zustand besteht nur darin, daß nicht derjenige, der den Nutzen aus einer öffentlich subventionierten Leistung hat, die volle Gegenleistung zu erbringen hat, sondern alle anderen, die nicht von dieser Leistung Profitieren 5 8 8 Die Interessenvertreter der Mieter haben wiederholt erklärt, daß jegliche Mieterhöhung untragbar sei. Das zu sagen, ist vermutlich ihres Amtes, wiewohl es ebensowenig ver- nünftig ist wie die generelle Behauptung, daß alle Hausbesitzer steinreich und alle Mieter . in der Gefahr der Verelendung wären. Wer kennt nicht die ältere Dame, die durch glück- lichen Zufall ihre Altwohnung behalten hat und aus drei untervermieteten Zimmern ein Mehrfaches dessen einnimmt, was sie als Miete an ihren Hausbesitzer zu zahlen hat? Das Interesse der Mieter und vor allem des Heeres der Untermieter kann nur darin lie- gen, daß der Wohnungsmangel so schnell wie möglich wieder beseitigt wird und daß alle mur erdenklichen Kapitalquellen für diesen Zweck erschlossen werden. Wenn überhaupt von der Notwendigkeit einer„Entzerrung“ der Preise gesprochen werden kann, S0 àuf dem Gebiete der Mieten; so weit sich daraus so- Zlale Härten, und zwar echte soziale Härten ergeben, müssen sie auf andere Weise gemil- dert werden als durch die Beibehaltung einer verkrampften, zur Verdorrung verurteilten Wohnungs wirtschaft. 8—5* Was man im Ausland als das„deutsche Wunder“ bezeichnet, ist nicht etwa die beson- ders sparsame Behandlung von öffentlichen Mitten oder die wirtschaftliche Betätigung des Fiskus, sondern die unerschöpflich schei- e Menge von privater Energie, die unter 0 schwierigen Umständen und in so kurzer Frist die deutsche Wirtschaft wieder zum Le- en gebracht hat. Sollten wir auf diese Ener- gie gerade da verzichten können, wWo wir sie am notwendigsten gebrauchen könnten, nam lich be*. Beseitigung des Wohnungselends? Adlenuuer l Ostgebiete gehören zu Deutschlund Volkskammer will am Mittwoch antworten— Amnestie für 20 000 Gefangene Berlin(UP). Bundeskanzler Adenauer sprach sich in Berlin in einer Rede an die Berliner und an die Bevölkerung der Ost- zone erneut für die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands unter der Vorausset- zung freier und demokratischer Lebensver- hältnisse in der Ostzone aus. Wenige Stun- den später kündigte der Ostzonen-Minister- präsident Grotewohl eine Antwort der Volks- kammer auf die 14 Punkte der Bundesorgane für 10. Oktober an. Der Kanzler versicherte, daß sofort freie Wahlen in ganz Deutschland abgehalten wer- den könnten, wenn auf der anderen Seite Wirklich der ernste und ehrliche Wille vor- handen sei, durch Wiederherstellung der Frei- heit und der Menschenrechte im Gebiet der Ostzone und im Ostsektor Berlins die Atmo- sphäre zu schaffen, die die notwendige Vor- auissetzung zur Abhaltung freier Wahlen ist. Die Bundesrepublik wolle aber versuchen, festzustellen, ob dieser Wille wirklich vor- handen ist. Man werde sich nicht auf endlose Redereien einlassen.„ Dr. Adenauer forderte die Einbeziehung der Gebiete jenseits der Oder und Neiße in die Einheit Deutschlands. Dieses ganze Deutsch- land müsse Teil eines integrierten Europas werden. Zu dem„selbstverständlich auch alle Völker jenseits des Eisernen Vorhangs“ will- kommen seien. Der Kanzler bezichtigte die Ostzonen-Re- gierung und die Volkskammer, daß sie auf, Kommando Moskaus den Eintritt der Bundes- republik in die europäische Gemeinschaft zu verhindern suchten. Angesichts der sowjeti- schen Verzögerungstaktik bei der Pariser Vor- konferenz und den Korea- Verhandlungen in Raesong„beschleichen einen starke Zweifel darüber, ob die Herren es wirklich ernst mei- nen.“ Der östlichen Argumentation gegen eine internationale Kontrolle etwaiger Wahlen Hielt Adenauer entgegen:„Wer könnte etwas gegen eine solche Kontrolle haben, wenn er nichts zu verbergen hat?“ Zur Uberprüfung der Behauptung der Sowjetzonen- Regierung, daß im Bundesgebiet freie Wahlen nicht mög- lich Waren, habe die Bundesregierung bereits einen entsprechenden Antrag an die UN ge- richtet. 2 Der Frieden könne nur durch die Integra- tion Europas gesichert werden. Die Integra- tion Europas ohne Deutschland wäre aber un- möglich. 5 Der Bundeskanzler ist inzwischen nach Bonn zurückgekehrt. Er wird am Montag seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen. Auch Grote wohl sprach Der Ministerpräsident der Ostzone, Grote- Wohl, bezeichnete in einer Rede anläßlich des zweiten Jahrestags der Gründung der„Deut- schen Demokratischen Republik“ die Regie- rungserklärung des Bundeskanzlers, dieser die Voraussetzungen für gesamtdeut- sche Wahlen nannte, als einen„mißglückten Versuch, sich an einer klaren Entscheidung über die Fragen über die gesamtdeutsche Be- ratung, Einheit und Friedensvertrag vorbei- zudrücken. Die Volkskammer werde am Mitt- woch in einer außerordentlichen Sitzung eine Klare Antwort geben, die„dazu beitragen soll, die Versuche der Tarnung und Verzögerung zu beenden“. 8 Der Förderung des Bundeskanzlers nach Einschluß der Gebiete jenseits von Oder und Neiße hielt Grotewohl entgegen:„Die Oder ist nicht mehr Grenze, sondern Verbindung, Ver- indung zur Friedensgrenze, auf der hüben dd drüben Freundschaft wohnt.“ Stalin bestätigt Akom- Experimente Die Sowzetunjion hat keine Angriffsabsichten — Verbot der Atomwaffen verlangt Moskau(UP). Stalin gab in einem Inter- view mit der„Prawda“ zu, daß die Sowiet- union kürzlich einen Versuch mit einer Atom- bombe machte und weitere Versuche mit Atombomben verschiedener Kaliber zu er- Warten seien. Er forderte zugleich ein be- dingungsloses Verbot der Atomwaffen und eine internationale Kontrolle der nichtmili- tärischen Verwendung der Atombombenvorräte. Die Mächte des„atlan- tischen Blocks“ hatten jedoch diese Vorschläge abgelehnt und die Sowjetunion dadurch ge- zwungen, Atomwaffen herzustellen, da sie nicht beabsichtige, einem Angreifer ungerü- stet entgegenzutreten. 8 Auf die Frage des Korrespondenten, ob die USA Grund hätten, wegen ihrer Sicher- heit besorgt zu sein, antwortete Stalin, daß zur Beunruhigung kein Grund vorliege.„Die Sowjetunion beabsichtigt nicht, die USA oder einer anderen Staat jemals anzugreifen“, be- tonte der Generalissimus, indem er hinzu- fügte: Den Staatsmännern der USA miß- fällt es, daß nicht nur die USA, sondern auch andere Staaten, besonders die Sowiet- union, das Geheimnis der Atomwaffen ken- gen. Sie wollen, daß die USA das Monopol der Herutellung der Atombombe besitzen, damit sie unbegrenzt Möglichkeiten zur Ein- schüchterung und Bedrohung anderer Staa- ten haben.“ Es liege darum im Interesse der Aufrechterhaltung des Friedens, daß das ame- rikanische Monopol gebrochen werde und die Atomwaffen vollständig verboten würden. Das Echo des Westens Ein Sprecher des französischen Außenmi- nisteriums wies die Erklärung Stalins zu- rück, die Sowjetunion stelle Atombomben her, um das Gleichgewicht der Kräfte her- zustellen. Der Westen habe im Gegenteil aufrüsten müssen, weil Rußland nach dem Kriege nicht abgerüstet habe. Stalin habe also die Tatsachen genau umgekehrt. Die fran- 268ische Regierung überprüfe zur Zeit das Stalin-Interview, um zu sehen, ob es irgend- welche brauchbaren Vorschläge für die Atom- kontrolle enthalte.„uf den ersten Blickk, sagte der Sprecher,„ergibt das Interview wenig Neues zum Problem der internationa- len Kontrolle der Atomenergie.“ Das Weiße Haus sowie das State Depart- ment haben es bisher abgelehnt, zu diesem Vermutung geäußert, dag Stalins Hinweis auf eine internationale Atomkontrolle ein diplo- matischer Versuch zur Einleitung neuer Ost- West- Verhandlungen sein könnte ö Außenminister Acheson appellierte in einer Rundfunkrede an die freien Nationen. den S* vorhandenen Interview Stellung zu nehmen, In diplomati- schen Kreisen Washingtons wird in der Er- klärung Stalins ein neuer sowjetischer Ver- such erblickt, die Verteidigungsvorbereitun- gen in Westeuropa durch wachsende Furcht Vor sowjetischen Ktombombenangriffen zu jähmen. Zur gleichen Zeit wird jedoch die Ausbau ihrer Verteidigung zu beschleunigen und ihre Einigkeit zu bewahren.„Die freien Nationen“, sagte Acheson, haben beim Aus- Hau ihrer militärischen Stärke eindrucksvolle Frfolge erzielt, wie die verbissene Abwehr der Aggression in Korea durch die UN und der Ausbau der Verteidigung der Nordatlan- tikpaktstaaten beweise,— Millard Caldwell, der Leiter der zivilen Ver- teidigungsbehörde der USA, sagte:„Wir Wis- sen, daß die Sowjetunion jede Stadt der USA bombardieren kann und es gibt nichts, was Wir dagegen tun können.“ Sowjetische Flug- zeuge, die amerikanische Städte angreifen wollen, könnten erst festgestellt und identi- fiziert werden, wenn es bereits zu spät Sei. Nach Fertigstellung des neuen Radarnetzes der USA könne damit gerechnet werden, daß bestenfalls 30 Prozent von angreifenden Flug- zeugen rechtzeitig festgestellt und abgewehrt werden könnten. Der Direktor der Musterungsbehörde der USA gab bekannt, daß sofort damit begon- nen werde, rund 500 000 waffendienstpflichtige verheiratete Männer ohne Kinder zu mustern. Ein Teil dieser Männer soll unverzüglich zu den Waffen gerufen werden. Harrimanleitet Auslandshilfe Das Repräsentantenhaus billigte das Aus- landshilfegesetz in Höhe von nahezu 7,5 Mil- liarden Dollar. Es lehnte jedoch den vom Se- nat gebilligten Artikel ab, wonach der Ad ministrator für das Hilfsprogramm in das Di- rektorium der Export-Importbank aufgenom- men werden soll. 5 Aus zuverlässiger Quelle verlautet, das Harriman zum Leiter des neuen Amtes für die Auslandshilfe ausersehen ist. Harriman traf am Samstag in Paris ein, wWo er sich Voraussichtlich acht Wochen aufhält, um mit Vertretern der anderen Atlantikpaktstaaten die wirtschaftspolitischen Aspekte der west- chen Aufrüstung zu erörtern. Wie man aus gut unterrichteten Kreisen erfährt, hat Harriman die vielversprechende Nachricht mit nach Europa gebracht, daß auf Grund der. von den RKongrehgausschüssen vor- genommenen Anderungen am Auslandhilfe- Programm der USA genügend Dollar für die europäische Aufrüstung zur Verfügung stün- den, um eine ernstliche Gefährdung der Wirt- schaftlichen Belange auszuschalten. Harriman hatte bereits eine längere Unterredung mit Eisenhower. 195 1 Grotewohl kündigte eine Amnestie für 20 000 Gefangene in den Strafanstalten an. Der Präsident der Ostzone, Wilhelm Pieck, Sab inzwischen bekannt, daß er dem Vorschlag Für eine Amnestie stattgegeben habe. In einer Rede zum zweiten Jahrestag der Gründung der Sowietzonenrepublik warnte Pieck jedoch davor, daß Spione und Agenten im Auftrage der westlichen Imperialisten in dieser Amme- stie nicht einen Freibrief für ihre verbreche- rische Tätigkeit in der Deutschen Demokrati- schen Republik oder ein Zeichen der Schwäche der Machthaber im Osten sehen sollten. n Ger längeren Aufenthalt 1 b rückgekehrt War, verteilte anschließend de Was ist mit den schwarzen Listen? Merkwürdige Praktiken der Paßkontrolle— Die Spb verlangt Auskunft BOnn(UP), Aufklärung über das von den Alliierten eingeführte System der„Schwar- zen Listen“ im Zusammenhang mit der Aus- stellung von Pässen und Visen verlangt die SPD-Fraktion des Bundestages in einer Inter- pellation. Beim Ubergang der Paßhoheit an die Bundesrepublik sei von der Hochkom- mission die Feachtung sogenannter Schwar- zer Listen zur Bedingung gemacht worden. Danach sollen für bestimmte Personen Pässe oder Visen nicht ausgestellt werden. l Die SPD will wissen, ob deutsche Stellen auf die Aufstellung dieser Listen Einfluß nehmen konnten und ob es richtig sei, daß Staatenlosen, Ausländern und Auslandsdeut- schen auf Grund der Listen das deutsche Ein- reisevisum verweigert werden mußte, ob- Wohl ihr Besuch im Interesse des deutschen Exports gewesen Wäre. Ferner ersucht die SPD die Bundesregierung um Auskunft, Welche Erfahrungen sie sonst mit den Schwar- zen Listen gemacht habe. In einer zweiten Interpellation wünscht die SPD Auskunft über eine sogenannte Ein- reise- und Ausreisekartei. Die Sozialdémo- kraten behaupten, daß auf Verlangen der Besatzungsmächte eine solche Kartei geführt und einer alliierten Zentralkartei zugeleitet werde. Die Bundesregierung soll Auskunft geben, wieviel Arbeitskräfte mit dieser Auf- gabe beschäftigt sind und wieviel Kosten sie verursacht. Die SPD will gleichfalls wissen, Welche Schritte die Regierung unternommen habe, um diese„diskriminierende und un- Wirksame Grenzkontrolle“ abzuschaffen. Zwei Untersuchungsausschüsse Der Vorsitzende der CD-Bundestagsfrak- tion, Dr. von Brentano, erklärte, daß er die Anregung unterstützen werde, zwei parlamen- tarische Untersuchungsausschüsse zur Klärung des Falles Platow und des Dokumentendieb- stahls einzusetzen. Allerdings müßten beide Ausschüsse getrennt arbeiten, da der eine Fall vom anderen unabhängig sei. Pr. Schumacher versicherte auf einer Kund- gebung seiner Partei in Weidenau an der Sieg erneut, daß er keine anderen Dokumente aus dem Bundeskanzleramt erhalten habe, als solche, die auch jedem Journalisten zugäng- lich gewesen seien. Was die Bundesregierung ihm und der SPD an der Beteiligung von Diebstählen von Geheimdokumenten vor- werfe, sei durchweg Lüge. Während man ihn auf infame Weise verdächtige, befänden sich diejenigen, die Pr. Platow Dokumente liefer- ten, immer noch auf freiem Fuß. Die sozial- demokratische Opposition lasse sich durch der- artige Manöver nicht von den Migerfolgen der Bundesregierung auf der ganzen Einie ab- lenken. Kongreß für Geistesfreiheit 5 Frankfurt(UP). Delegierte des„Deut- schen Volksbundes für Geistesfreiheit“ aus allen Teilen der Bundesrepublik hielten über das Wochenende in Frankfurt einen Kongreß ab, der an den Staat und alle Bürger appel lierte, die absolute Freiheit des Glaubens un- des Geistes des einzelnen als fundamentale Voraussetzung für die Weiterentwicklung und Erhaltung der Demokratie auch in West- deutschland anzuerkennen. In einer Rund- gebung wandte sich der Präsident des Volks- bundes, Professor Dr. von Frankenberg, gegen Alle totalitären Regime der Welt, die die per- Sönliche Freiheit unterdrückten und durch eine erzwungene Massenpsychose Herdentrieb und Vorurteilslosigkeit der Völker hochzüch- teten. Frankenberg warf der konfessionellen Firche, insbesondere dem katholischen Kle- rus,„Herrschaftsgelüste“ vor, die zur„RKnech- tung des Glaubens und des Gewissens“ gen führt hätten. Die Demokratie sei gefährdet, solange Menschen um ihres Glaubensbekennt- nisses willen benachteiligt und in ihrer Exi stenz geschädigt würden, behauptete der Prä- sident des DVfG.„Wir verlangen, daß unse- ren Kindern nicht länger Scheuklappen aufge- zwungen, daß Lehrlinge nicht mehr in ihrem Fortkommen gehindert werden, weil sie einer anderen Konfession angehören als ihr Brot- herr und daß kein Lehrer in einem Bundes land entlassen werden darf, wenn er aus der Firche austritt.“ Im leichen Atemzuge versicherte 5 West- und Ostdeutschland könnten si wohl über die Frage der Einheit Deutschlands verständigen. Zweifellos müßten alle Pr bleme, die damit verbunden seien, besp Werden. Dazu wäre aber eine gesamtdeu Beratung die günstigste Plattform. Pi erst in der vergangenen Woche von ein der Sowjetunion zu „Nationalpreis“, der unter anderem d dänischen Schriftsteller Martin Sex Nexòô sowie Anna Seghers verliehen wurde. chen brech Neuregelung des Notopfers Berlin Aufkommen soll un 100 Millionen erhöht werden— Regierung beharrt auf den Steuer- plänen Bonn(UP). Das Bundeskabinett verab- schiedete einen Gesetzentwurf, durch den die Erhebung der Abgaben für das„Notopfer Berlin“ nach sozialen Gesichtspunkten neu Seregelt und das jährliche Aufkommen um 100 Millaonen DM erhöht werden soll. Wie ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte, soll die Neuregelung am 1. Januar 1952 in Kraft treten. Bisher seien jährlich 600 Millionen DM durch das Notopfer auf- gebracht worden, Der Zuschußbedarf West- berlins belaufe sich aber auf 500 Millionen, zu; denen 200 Millionen aus den vom Bund übernommenen Berliner Lasten kämen. Auf eine Frage erwiderte der Sprecher, die Bundesregierung beabsichtige nicht, auf die Einführung einer Aufwandsteuer und der Autobahn-Gebühr zu verzichten. Insgesamt sechs Bundesländer haben sich inzwischen Segen das Aufwandsteuergesetz ausgespro- chen. Nach Südbaden, Württemberg-Baden und Württemberg- Hohenzollern haben nun Auch das hessische und das bayrische Kabinett so We der Bremer Senat beschlossen, das Ge- Setz im Bundesrat abzulehnen. Erhöhung der Unfallrenten Das Bundeskabinett billigte den Entwurf eines Rentenzulagegesetzes. Danach werden Geldleistungen der gesetzlichen Unfallver- sicherung für Unfälle mit Wirkung vom 1. Juni 1951 um 5 bis 25 Prozent erhöht. Der Regie- rungsentwurf wird nunmehr Bundesrat und Bundestag zur Beschlußfassung zugeleitet. Die Höhe der Zulage ist entsprechend der Lohnentwicklung gestaffelt. Je länger die Festsetzung der Rente nach dem Verdienst Zurückliegt, desto höher soll die Zulage sein. Die Renten der Land wirtschaftlichen Unfall- versicherung werden nach dem Regierungs- entwurk den heutigen Verhältnissen angepaßt, da die Leistungen sich nach den durchschnitt- lichen, Jahresarbeitsverdiensten richten. Keine Erhöhung erfahren die Rentenemp- känger, deren Erwerbsfähigkeit nicht um mehr Als 30 Prozent gemindert ist. Nach Ansicht der Bundesreglerung stehen diese regelmäßig in Arbeit„,und nehmen auf diesem Wege an der allgemeinen Lohnentwicklung teil“. Im übrigen erstreckt sich die Zulagegewäh⸗ rung in der gesetzlichen Unfallversicherung nicht nur auf die Renten im engeren Sinne, sondern auch auf die Kinderzulagen, die Wit Wenabfindungen, Witwenbeihilfen, Abfindun- gen, Sterbegelder und auf die Familien- und Tagegelder, soweit sie nicht dem gegenwär⸗ tigen Lohnniveau angepaßt sind. In einem dem Bundestag vorgelegten An- trag verlangt die SPD-Fraktion von der Bun- desregierung die gesetzliche Regelung der Be- schäftigung von Sehwerbeschädigten nach den Vorschriften des Bundesversorgungsgesetzes. „Gefährlicher Optimismus der . 5 Regierung“ Schumacher sprach vor Jungsozialisten— 8 Auch Ollenhauer Kritisiert Mülheim(UP). Der Zentralausschuß der Deutschen Jungsozialisten hielt vom 5.—7. Oktober seine erste diesjährige Tagung in Mülheim/Ruhr ab. Dabei sprach d. a. Dr. Schumacher über die Aufgaben des demokra- tischen Sozialismus in der Gegenwart. Fr un- terstrich erneut die unverändert gebliebene Einstellung seiner Partei zum Schuman- und Plevenplan. Beide Pläne dienten nicht der Herbeiführung der deutschen Gleichberechti- Sung und der Integration Europas, sondern in ihnen demonstriere sich die Solidarität der Siegermächte gegenüber dem Besiegten,. Dr. Schumacher wandte sich besonders gegen den „gefährlichen und völlig unbegründeten Opti- mismus der Bundesregierung“ in auſlenpoli- tischen Fragen. Der Zentralsekretär der Deutschen Jung- Sozialisten, Buchstaller, übte scharfe Kritik en dem„schwachen Widerstand“ der Regierungs- Parteien gegenüber den neofaschistischen Fräften. Im Hinblick auf die vorbehaltlosen Zugeständnisse des Bundeskanzlers an die Siegermächte müsse er feststellen, daß man Auf die Dauer den Nationalsozialismus in Deutschland nicht überwinden könne, wenn man sich fortgesetzt fremden Nationalisten unterwerke. d. Grotewohl sei einer Antwort auf die ge- meinsamen Vorschläge der Bundesregierung und des Bundestages für gesamtdeutsche Wah- len ausgewichen, stellte der zweite Vorsit- zende der SpD fest. Die Politiker der sowie- tischen Besatzungszone hätten offensichtlich zoch keine Anwefsungen aus Moskau, wie sie Auf die Vorschläge des Westens reagieren sol- 0 Dem Bundeskanzler warf Ollenhauer vor, er die gemeinsamen Vorschläge oder For- ungen des Bundestages und der Bundes- gierung hinausgegangen zu sein. Damit erde dem Osten möglicherweise ein Vor- and zum Ausweichen in die Hand gespielt. Dies Habe allerdings nichts mit der sachlichen Richtigkeit der Forderungen zu tun. Ollen- . spielte damit auf den Teil der Rede des Bundeskanzlers an, in dem er im Zusam- jenhang mit der Wiederherstellung der deut- schen Einheit auf die Oder-Neige-Linie und die Integration Europas zu sprechen kam. s Das Schwurgericht te den 45 Jahre alten Schlos- n dem Angeklagten auf die Daue n aberkannt. Die Untersuchu bildet. Mossades in München zwischengelandet Iran will gute Beziehungen zu Deutschland pflegen— Neue Vermittlung im Glkonflikt? München(UP). Der iranische Minister- präsident Mossadeg ist auf seiner Reise nach New Lork in München zwischengelandet. Er verließ die Maschine jedoch nicht. Wie das Flugpersonal mitteilte, hat ihn der lange Flug sehr angestrengt. Mossadeg liege ausgestreckt auf einem Bett im Innern des Flugzeuges. Von München fliegt die IAköpfige iranische Delegation nach Amsterdam weiter. Mossa- deg und seine Delegation benützen ein Flug- zeug der holländischen Linie KLM. Der ira- nische Ministerpräsident hatte zuvor ohne Angabe von Gründen das von den„Ss“ ge- charterte Flugzeug abbestellt. Der stellvertretende iranische Ministerpräa- sident Fatemi sagte in München, er wisse noch nicht, ob ein persönliches Zusammen- treffen Mossadegs mit Truman zustande kom- men werde. Truman habe Mossadeg für die Zeit seines Aufenthalts in Washington seine Gastfreundschaft angeboten. Nach Ansicht der iranischen Regierung gehöre die Glfrage nicht vor den Weltsicherheitsrat, da sie eine interne Angelegenheit Irans sei. Man werde alles versuchen, um den Glkonflikt mit Eng- land auf friedlichem Wege zu lösen. Eine Einigung könne jederzeit auf der Basis des iranischen Nationalisierungsgesetzes gefun- den werden. Zum Verhältnis Irans zur So- Wjetunion sagte Fatemi:„Es ist nicht weni- ger gut oder schlecht wie unser Verhältnis zu den anderen Völkern der Welt. Unsere geographische Lage erfordert strikte Neutra- Utät.“ Kantonalwahlen in Frankreich Erfolge der Mittelparteien PArTIiS(UP). Die französischen Kantonal- Wahlen verliefen am Sonntag ruhig und ohne Zwischenfälle, Die Wahlbeteiligung war sehr Sering. In einigen Kantonen machten nur 22 Prozent der Wahlberechtigten Bevölkerung von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Die durch- schnittliche Wahlbeteiligung wird auf etwas mehr als 50 Prozent geschätzt. Bei den Wahlen Wurde in jedem Departement die Hälfte der den Departementsräten angehörenden Abge- ordneten ersetzt und etwa 1660 Kandidaten auf sechs Jahre gewählt. Bisher liegen folgende Ergebnisse vor: Un- Abhängige 148 Sitze(gewonnen 17), Links- republikaner 124(gewonnen 1), Sozialisten 80 Verloren 13), Volkspartei 34(gewonnen 9), Gaullisten 21(Verloren 4%, verschiedene Links- stehende 14(verloren 1), Kommunisten 8 er- joren 9). Die Wahl für weitere 127 Sitze brachte keine Entscheidung. In den betreffen- den Kantonen ist am kommenden Sonntag eine Stichwahl notwendig. 5 U. * Hochkommissar für Malaya ermordet Von Aufständischen überfallen— War es nur ein Irrtum? SI n ga pur(UP). Der britische Hochkom- missar für Malaya, Sir Henry Gurney, wurde bei einer Inspektionsreise von Banditen im malayischen Staat Selangor ermordet. Nach den vorliegenden ersten Meldungen handelt es sich um einen gut vorbereiteten Uberfall. Der Hochkomimissar pflegte des öfte- ren von Kuala-Lumpur aus Inspektionsreisen in die von Banditen verseuchten Staaten Se- langor und Pahang zu unternehmen. Vor dem Uberfall blieb der Polizeiwagen, der die Ko- lonne sicherte, wegen Motorschadens stehen. Der Hochkommissar entschloß sich, ohne Schutz weiterzufahren. Kurz darauf mußte der Wagen Sir Gurneys vor einem Straßen- Hindernis anhalten. In diesem Augenblick fle- len die Schüsse. Sir Gurney war sofort tot, sein Fahrer wurde verletzt. Der Fahrer des zwei- ten Wagens, in dem sich die Gattin des Hoch- kommissars befand, hörte die Schüsse und Bielt an. Man nimmt an, daß es sich bei den Banditen um kommunistische Guerillas han- delte. Der Generalstaatsanwalt des malayischen Staatenbundes erklärte jedoch, seiner Ansicht nach sei der britische Hochkommissar irrtüm- lich erschossen worden. Er habe den Eindruck, daß die Aufständischen nicht Gurney über- Tallen wollten, sondern eine Kolonne von Mi- litärautomobilen. Verteidiger wird gegen das Urteil beim Bun- desgericht Revision einlegen. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne äußere Zeichen von Be- Wegung entgegen. 8 5 Der Vorsitzende des Schwurgerichts, Land- Zerichtsrat Wanner, erklärte in der Urteils- begründung, daß der Angeklagte einer der füh- renden Männer des Dormettinger Lagers ge- wesen sei. Er sei freiwillig in das Lager der Mörder gestoßen und habe dort ziemlich rasch eine einflugreiche Stellung eingenommen. Es sei erwiesen, daß in seiner Gegenwärt Häft⸗ linge mißhandelt worden seien und daß er Selbst den Anstoß zu Mighandlungen gegeben habe. Das Dormettinger Lager, in dem min- destens 117 Menschen umgebracht worden seien und viele andere körperliche Schäden auf Lebenszeit erlitten hätten, habe jedem droht, der das Mißfallen Deletres, Milan Kovars oder des Angeklagten erregt habe. Der Vorsitzende betonte, daß die Exzesse in dem Dormeęttinger Lager nicht das hohe Aus- maß angenommen hätten, wenn die Vorstel- lungen zweier deutscher Polizeibeamter von den zuständigen französischen Stellen schon Früher beachtet worden wäre. f Der Pflichtverteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Schellhorn, Rottweil, der wäh- rend der Beweisaufnahme nur selten in die Verhandlung eingegriffen hatte, hatte in einem Sehr temperamentvoll vorgetragenen Plädoyer Richter und Geschworene aufgefordert, sie Sollten sich von der„Treibhausluft einer vor- gefaßten Volksmeinung“ losmachen, Noch nie Habe die Zuhörerschaft in einem Prozeß lei- daenschaftlicher und einseitiger gegen den An- Aae Wage Ae denschaftlicher und einseitiger gegen dei raubung mit Todesfolge im Falle Ein höheres Gesamt- n Delikten nach den ge- ten nicht möglich. Ber 8 e 9 5 die 1 für reset Fatemi drückte die Hoffnung aus, daß in nächster Zeit das traditionell gute Verhältnis mit Deutschland ausgebaut werde. Zunächst werden deutsche Erdölfachleute nach Tran kommen. 12 deutsche Arzte würden in den nationalisierten Betrieben Arbeit finden.„Die Deutschen sind auf Grund ihrer Zuverläs- sigkeit und Sauberkeit der Gesinnung sehr Seschätzté, sagte Fatemi. Der Schah von Persien begrüßte bei der Eröffnung der zweiten Sitzungsperiode des Senats die Tatsache, daß durch die enge Zu- sammenarbeit zwischen Parlament, Regierung und Bevölkerung große Fortschritte zur Si- cherung der nationalen Interessen gemacht wurden und die Verstaatlichung der Glindu- strie zum Gesetz erhoben wurde. Auf außen- politischem Gebiet werde sich Iran weiterhin an die Grundsätze der UN-Charta halten und seine guten und freundlichen Beziehun- gen mit allen Nationen der Welt weiter aus- bauen. Politisch gut orientierte Kreise im Haupt- quartier der UN erklärten, es sei wahrschein- lich, daß Großbritannien seine dem Sicher- heitsrat unterbreitete Beschwerde gegen Iran zurückziehen und stattdessen vorschlagen Werde, die UN sollten einen Versuch zur Vermittlung zwischen Tran und Großbritan- nien unternehmen. Großbritannien wolle da- mit der Drohung Mossadegs begegnen, der erklärte, er werde die Beratungen des Sicher- heitsrats boykottieren, wenn dieser sich für die Behandlung der britischen Beschwerde zuständig erklären sollte. USA bauen Geschosse mit Atomsätzen Bomber für taktische Kriegführung— Inter- essante Enthüllungen in Washington Washington(UP). Die USA sind— wie am Sonntag zum erstenmal amtlich verlautet — im Besitz von Atombomben, die ohne Ge- fährdung der eigenen Truppe innerhalb der taktischen Kriegführung zur Vernichtung geg⸗ nerischer Erdverbände verwendet werden können. Der Vorsitzende der Atomenergie- Kommis- sion, Gordon Dean, teilte dem Bewilligungs- ausschuß des Repräsentantenhauses mit, daß seine Organisation gegenwärtig an Dutzenden von Atomwaffen-Projekten arbeitet. Als Bei- spiel nannte er Axrtilleriegranaten mit Atom- ladungen, ferngesteuerte Geschosse, Torpedos, Raketen und Bomben für Tiefflieger, die ebenfalls mit Atomsätzen ausgestattet werden. Einige dieser Waffen, unter ihnen die ein- gangs erwähnten Bomben, seien bereits in Produktion, während andere im kommenden Jahr fertiggestellt werden sollen. Die Energie- kommission habe sich zum Ziel gesetzt, ebenso Viele Typen von Atomwaffen herzustellen, wie der gegenwärtige Bestand herkömmlicher Waffen ausmache. 2 Besonderer Wert wurde von den Ausschuß- mitgliedern auf eine Stellungnahme Deans zu der Behauptung des Senators MeMahon ge- legt, durch Bereitstellung von 6 Milliarden Dollar für Atomprojekte könnten im Endeffekt 30 Milliarden Dollar im Jahr auf dem Gebiet der herkömmlichen Waffenproduktion gespart Werden. Dean bezeichnete diese These als richtig, fügte jedoch einschränkend hinzu, daß ein solches Programm erst in mehreren Jahren Früchte tragen würde. Die Versorgung mit Uranium, obwohl sie sich in letzter Zeit er- heblich verbessert habe, werde jedem Atom- bauprogramm Beschränkungen auferlegen. Wieder Aussicht auf Verhandlungen Kommunistischer Vorschlag für Konferenzort — Antwort an Ridgway Seoul(UP). Das kommunistische Ober- kommando ist auf die letzte Forderung Ge- neral Ridgways eingegangen und hat die Verlegung des Konferenzortes nach Pan Mun Jon, im südlichen Teil der neutralen Zone vorgeschlagen. Zugleich wurde die sofortige Fortsetzung der Verhandlungen angeregt. Die Verantwortung für die Sicherheit des neuen Verhandlungsortes soll nacli dem kom- munistischen Vorschlag von beiden Seiten übernommen werden. Außerdem soll die neutrale Zone so erweitert werden, dag sie auch, Munsan, den Standort des Hauptquar- tiers der alliierten Unterhändler einschließt. Die Kommunisten hahen mit ihrem Angebot der Forderung des Oberkommandierenden der UN- Streitkräfte entsprochen, wonach die Konferenz im Niemandsland liegen soll. General van Fleet sagte vor Pressevertre- tern, daß er mit den Hrgebnissen der ersten Phase der alliierten Herbstoffensive zufrie- den sei. Durch die Erfolge der UN- Streit- kräfte sei das militärische Potential des Geg- ners stark angeschlagen worden, so daß neue Uberraschungen nicht möglich seien. Nach der ersten Phase würden noch weitere fol- gen, bis„die chinesischen Freiwilligen und die Nordkoreaner genug haben.“ Im Verlauf ihrer neuen Offensive haben Verbände der IIN- Streitkräfte einen strategisch wichtigen Höhenzug am Westabschnitt genommen. oshida bei Rid gwWay. Der japanische Ministerpräsident hatte eine dreiviertelstündige Unterredung mit dem Oberbefehlshaber der UN- Truppen, General Ridgway. Ridgway hat außerdem nach in- offiziellen Berichten sämtliche amerikani- schen Kommandeure in Japan zu einer Kon- ferenz einberufen. Es sollen dabei Maßnah- men besprochen worden sein, die sich aus der Unterzeichnung des japanischen Friedens- vertrages und des amerikanisch- japanischen Sicherheitsvertrages ergeben.. * Kaiserin Soraya von Tran ist auf dem Luft- wege zu einem privaten Besuch in Paris 3 Setroffen. Kaiserin Soraya wWill an die Riviera Weiterreisen.. Der erste Weltkongreß des Lajen-Apostolats, an dem 1200 Delegierte verschiedener katho- lischer Organisationen aus 70 Ländern teil- nehmen, wurde in Rom eröffnet. 30 Tote und 20 Verletzte gab es, als durch einen Erdrutsch in Kolumbien ein Personen- 1 zug zusammengedrückt wurde. . Heinemann kritisiert Adenauer Wegen„einseitiger amerikanischer Konzeption“ Frankfurt(UP). Die weltumspannende amerikanische Rüstung gegen die Sowjetunion und eine deutsche Wiederbewaffnung bezeich- nete der ehemalige Bundesinnenminister Dr. Heinemann in der überfüllten Frankfurter Paulskirche als die entscheidenden Gefahren- punkte im Hinblick auf einen etwaigen rus- sischen Präventivkrieg. Zwar werde eine westdeutsche Aufrüstung das militärische Kräfteverhältnis nicht wesentlich beeinflus- sen, doch könnten die Sowjets dadurch ver- anlaßt werden, den Krieg zu einem für sie noch verhältnismäßig günstigen Zeitpunkt zu beginnen. Diese einseitige amerikanische Konzeption habe sich, so führte Heinemann aus, mit der- jenigen des Bundeskanzlers getroffen, der trotz des deutschen Kohlenzwangsexports, der einseitig vorgenommenen Schulden- und Ver- mögensregelung, der Durchlöcherung der Lan- desverratsbestimmungen und des Falles Kem- ritz offenbar gewillt sei, die Washingtoner Be- schlüsse zu erfüllen. Der Kanzler glaube, das er damit den Hebel zur Beseitigung des Be- satzungsstatuts und zum Ausspielen von Frankreich und England gemeinsam mit den. USA in der Hand halte, doch werde die Ver- Wirklichung der Washingtoner Beschlüsse lediglich eine Scheinsouveränität und eine noch größere Spaltung des deutschen Volkes erbringen. Die Befürchtung, die USA würden sich im Falle einer Weigerung an der Bun- desrepublik desinteressiert zeigen, sei ab- Wegig, da die Westmächte das deutsche Terri- torium als militärisches Vorfeld für ihre eigene Verteidigung betrachteten. Ein Wirt- schaftlicher Druck sei zwar nicht ausgeschlos- sen, doch seien auch diesem Grenzen gesetzt. e Urabstimmung f über Arzte-Proteststreik? Resolutionen des Deutschen Arztetages München(UP). Der 54. Deutsche Arzte tag fand mit der Annahme von 12 Resolu- tionen seinen Höhepunkt. Die Delegierten empfahlen den ärztlichen Standesorganisatio- nen die Durchführung einer Urabstimmung über einen 24stündigen Proteststreik. Damit Wollen die Arzte auf ihre soziale Notlage aufmerksam machen. Wenn der Streik zu- stande kommen sollte, wird die ärztliche Ver- sorgung der Bevölkerung durch einen Not- dienst aufrechterhalten. Als wichtigste 0. derung stellte der 54. Deutsche Arztetag Familienuntersuchung heraus. Die Arzteschaft forderte in einer weiteren Entschließung aus- reichende Zuschüsse aus der öffentlichen Hand für alle Krankenanstalten, sowie ein Kran- kenhausgesetz, das als Arbeitsmaß einen Bet- tenschlüssel enthalten soll. Ferner verlangte der Arztetag die Anderung des Artikels 74 Ziffer 19 des Grundgesetzes, um die verfas- sungsmäßige Grundlage für eine ausreichende Gesundheitsgesetzgebung auf Bundesebene zu schaffen. Auch die erforderliche Rechts- grundlage für eine Facharztordnung wurde verlangt. Der Arztetag bittet den Bundestag und den Bundesrat, das ihnen bereits vor- liegende Gesetz möglichst bald zu verabschie- den. Bundesregierung und Bundesrat wer- den, ferner gebeten, von der Vertretung der deutschen Arzteschaft aufgestellte Vorschläge zur Anderung der Bestallungsordnung so bald als möglich zu verwirklichen. Die verant- wortlichen Amter der Besatzungsmacht wer- den aufgefordert, die noch beschlagnahmten 80 Arztpraxen freizugeben. SPD bleibt Bremens stärkste Partei Bürgerschaftswahlen mit reger Beteiligung— Deutsche Partei verlor Stimmen 5 4 Bremen(UP). Die Bevölkerung des Lan- des Bremen wählte ihre neue Bürgerschaft, die für die nächsten vier Jahre die Geschicke des Landes bestimmen wird. Die Wablbetei- ligung betrug nach den bisher vorliegenden Ergebnissen etwa 85 Prozent(letzte Landtags- wahl im Jahre 1947 insgesamt 68 Prozent). Der Wahltag, an dem sämtliche Bremer Poli- zisten in höchster Klarmbereitschaft lagen, verlief ruhig. Radio Bremen forderte die Wäh- ler noch am Sonntag mehrmals auf, ihrer Wahlpflicht zu genügen und keine radikalen Parteien zu wählen, da Bremen noch nie eine Stadt der Extremisten gewesen sei. Um die 100 freigewordenen Sitze des Bre- mer Landtags haben sich insgesamt 445 Kan- didaten beworben. Bei der letzten Bürger- schaftswahl im Jahre 1947 errang die SD 45 Sitze, CDU 24, FDP/BDV 17, die KPD 10 und die DP 3. Sitze. Bei der Bundestagswahl 1949 War die Deutsche Partei(DP) mit 18 Pro- zent aller gültigen Stimmen an die zweite Stelle gerückt. Nach der im Bremer Wahlge- setz verankerten 5-Prozent-Rlausel können nur solche Parteien in das Parlament gelan- gen, die mindestens 5 Prozent aller gültigen Stimmen auf sich vereinigen konnten. 8 Nach einem amtlichen Zwischenergebnis Aus 200 von insgesamt 325 Stimmbezirken ver- teilen sich die Stimmen, in Prozenten ausge- drückt, wie folgt: SPD 39,2%, CDU 9,6 9%, FDP/YBDV 13,5% KPD 6,3%, DP 12,2%, BHE 4,6 9%, FSU 1,5%, SRP 7,7%, WF VW 354. Der Stifterverband für die deutsche Wis- senschaft hält in München eine Tagung ab, auf der am Montag Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard über„Wirtschaft und Wissen- schaft“ sprechen wird. Der britische Zerstörer Hs Bleasdalet traf zu einem fünftägigen Besuch in Kiel ein.. Das US-KRriegsschiff„ss Henleyn“ wird am 22. Oktober zu einem Höflichkeitsbesuch in Kiel anlegen. e 2 5 Der US-Botschafter Kirk hat Moskau auf dem Luftwege verlassen und stattete US- Hochkommissar Mecloy in Bad Homburg emen Besuch ab. Kirk kehrt nach den USA Admiral Carney, der Oberkommandierende digungs- Organisation ist zu f der Region Süd der nordatlantischen Vertei- Besprechungen mit General Eisenhower in Paris eingetrof- fen. 5 5 1 8 Das britische Thronfolgerpaar ist längst seplanten Besuch nach Kanad geflogen. ( bundesdssfelung Deutschlands Südwestdeutsche Rundschau Eine Million Mark für Bauforschung Karlsruhe((ob). Der Haushaltsausschuß des Bundestages hat für das Rechnungsjahr 1951/52 eine Million DM zur Förderung der Bauforschung des Wohnungs- und Siedlungs- wesens bewilligt. Mit den Forschungsaufgaben wurden anerkannte wissenschaftliche Institute betraut, so u. a. die Forschungsgemeinschaft Bauen und Wohnen in Stuttgart, die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung in Stuttgart And die Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine der Technischen Hochschule Karlsruhe. Vater ersticht seine drei Kinder Karlsruhe dwb). Ein 40 jähriger polni- Scher Staatsangehöriger hat im Karlsruher Stadtteil Daxlanden seine drei Kinder im Alter von zwei, drei und sechs Jahren er- stochen und sich anschließgend in selbstmör- derischer Absicht vor eine Straßenbahn ge- Worfen. Er wurde mit lebensgefährlichen Ver- letzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Karlsruhe. Die letzte Lücke des durch Krieg und Nachkriegsjahre schwer heimge- suchten Karlsruher Hafengebietes wurde Mit dem Abschluß der Bauarbeiten an der Werft Balle 2 geschlossen.(SWI) Karlsruhe. In einem einzigen Monat Torderten im Landesbezirk Baden über 1400 Verkehrsunfälle 37 Tote und etwas über 1000 Verletzte. Unter den getöteten Personen be- Fanden sich sechs Kinder im Alter bis zu 14 Jahren.(SWI) Offenburg. Die Ausfuhr der Schwarz- Waldindustrie hat allem Anschein nach ihren Höhepunkt überschritten. Während sich das Auslandsgeschäft bisher verhältnismäßig glatt Ab wickelte, zeigen sich jetzt immer größere Schwierigkeiten.(SVK) Ettenheim GBBadem). Im badischen Zi- chorieanbaugebiet um Ettenheim werden zur Zeit die Zichoriet wurzeln verladen. Die Ernte ist etwas geringer als im Vorjahr. Für den Doppelzentner Zichorie wird 1.— DM bes- Zahlt.(ds) 200 Hunde„Deutsche Sieger 1951“ Stuttgart(UP). Rund 1800 Hunde von 70 verschiedenen Rassen wurden in Stuttgart Auf der ersten großen internationalen Rasse- vorgeführt. Unter den 300 teilnehmenden ausländischen Hunden, die aus 11 Nationen gekommen wa- n, blieben die Schweizer, holländischen und englischen Tiere besonders erfolgreich. 50 Preisrichter vergaben an 200 Hunde den Titel „Deutscher Sieger 1951“ und an Weitere 200 Hunde die Anwartschaft auf das„Interna- tionale Schönhbeitschampionat“'. Den ersten Preis für Zuchtgruppen und damit den Ehren- Preis des Stuttgarter Minister präsidenten so- Wie die Ehrenmedaille des Bundesernäh- rungsministers erhielt die Terrier-Gruppe des Züchters Scharenberg aus Essen, den zweiten Preis eine württembergische Dachs- Hhundgruppe. Der Ausstellung angeschlossen War ein internationales Windhundrennen. Deutscher Scliriftstellerverband tagte Marbach(ZSE). Im Schillermuseum in Marbach am Neckar fand die Hauptversamm- lung des Deutschen Schriftstellerverbandes Statt. Die Autoren wählten einen neuen Vor- Stand und besprachen Fragen ihres Berufes und ihrer Vertretung in der Offentlichkeit. Die bisherigen Vorsitzenden Dr. Rudolf Pe- chel und Hermann Kassack wurden einstim- mig wieder gewählt. Dr. Gerhard Storz, re- kerierte über die geistige Entscheidung des Schriftstellers, In einer anschließenden Dis- kussion erörterten die Autoren grundsätzliche Fragen der Freiheit und der Verantwortung. Preisgekrönter Hund plötzlich verendet Stuttgart(d WMD/Ids). Der auf der Interna- tionalen Rassehundeausstellung in Stuttgart Preisgekrönte„‚Deutsche Sieger der Chow Chows“, der zweieinhalbjährige Rüde Ju Ionale Rundschau Ein Sonntag voller Zauberkraft der farblichen Sympho⸗ nie, wie ſie nur der Herbſt mit ſeiner kon⸗ traſtreichen Farbpalette erſtehen laſſen kann, voller differenzierter Unterſchiede in der Wettergeſtaltung wie in der reichen Farben⸗ freude der Natur, das war mit wenigen Worten geſagt das Fazit des geſtrigen herr⸗ lichen Tages, der ſchon am Morgen als ver⸗ lockende Silhouette an den glasklaren Berg⸗ ketten des Odenwaldes ſtand. Ein einziges Sehen und Genießen ſchien dieſer Tag all denen zuzurufen, die noch einmal das Waf⸗ dergepäck ſchnürten, um ſich die koſtbaren Reize der unendlichen Fülle, die der Herbſt darzubieten hat, nicht entgehen laſſen woll⸗ ten. Wo man den Schritt auch hinlenkte, ob in unſere heimiſchen Wälder, die nahen Berge oder Anlagen, überall leuchtet uns aus den herrlichen Sommerarabesken die verſtrahlende Glut eines langen Jahres entgegen, das zum guten Schluß in furioſen Finale verſtrömt. War es da ein Wunder, daß die Ketten der Fahrzeuge nicht abriſſen, daß die OEch noch einmal Hoch⸗ betrieb hatte, daß die frohen Zecher in den verträumten Gaſtſtätten der Haardt und des Odenwaldes nicht müde wurden, die Guben dieſes herrlichen Monats mit frohen Liedern zu preiſen? Früh ſchon aber griffen die langen Arme der zeitig einbrechenden Nacht nach den letzten zagen Sonnenſtrahlen, ſie in der tödlichen Kälte einer herbſtlichen Nacht voller unangenehm empfundenen Kühle zu eeſticken. Und über dieſe mit Beſinnung feſt⸗ geſtellten Tatſachen vermochte auch nicht der wärmende Schein der Tagesſonne hinweg⸗ zutäuſchen, die Glutkraft des ſpäten Som⸗ mers, iſt endgültig gebrochen aus der Ferne erhebt ſich ſchon der eiskalte Hauch des nahenden Winters. Tang von FHeidenkeller“, ist vor der Prä- Mierlverteilung auf rätselhafte Weise plötz- lich verendet. Das Tier war eigens aus Zü- rich angefordert worden, um in Deutschland als besonders typisches Exemplar seiner Rasse gezeigt zu werden. Besitzerin des Hun- des ist eine Schweizerin, Da der Verdacht einer Vergiftung möglich ist, wurde eine Ob- duktion vorgenommen, deren Ergebnis noch Nicht bekannt, gegeben worden ist. „Strickfix“ für den 50 000. Besucher Stuttgart(lb). Die Ausstellung„Schal- ten und Walten der Hausfrau“ in Stuttgart wurde pis jetzt von rund 55 000 Personen be- sucht. Der 50 000. Besucher erhielt einen Tee- wagen und einen Handstrickapparat„Strick- fix“ als Geschenk. Der 75 000. Besucher er- hält eine Waschmaschine und der 100 000. eine Nähmaschine. Die Ausstellung ist bis 14. Oktober geöffnet. Lungeneszisionen durch den Hals Stuttgart dwWb ids). Vor rund 300 Fach- ärzten für Hals-, Nasen- und Ohrenkrank- heiten führte Professor Leitner in Stuttgart eine neues Instrument vor, das es ermöglicht, durch den Hals und den Bronchialbaum des Patienten bestimmte Lungenteile für Probe- exzisionen zu gewinnen. Mit den bisher ge- bräuchlichen Instrumenten konnten diese Teile nicht erfaßt werden. Das Instrument wurde auf der 34. Versammlung der Süd deutschen Hals-, Nasen- und Obrenärzte“ vorgeführt, an der Arzte aus dem Bundesge- biet, aus Berlin und der Sowjetzone sowie aus den USA, der Schweiz, Osterreich und Luxemburg teilnahmen. einem 25 80 Kaffeetafel um Frohes herbſtliches Geſchehen die Kinder mit und für des hieſigen evang. Kindergartens bot ſich geſtern Nachmittag den in erfreulicher Zahl erſchienenen Eltern und Gäſten in den Räu⸗ men der evang. Kinderſchule, das Schweſter Emma mit liebevoller und ſorgfältiger Hand vorbereitet hatte. Dieſer frohe Nachmittag bot aber den Erſchienenen gleichzei,tig einen aufſchlußreichen Ueberblick über die ebenſo liebevolle und frohgetragene tägliche Er⸗ ziehungsarbeit, die von Schweſter Emma mit ihrer Gehilfin an den 140 betreuten Kin⸗ dern geleiſtet wird. So nahmen die Eltern von den frohen Spielen der Kinder an dem herrlichen Herbſtſonnennachmittag das tröſt⸗ liche und erhebende Gefühl der Geborgenheit ihrer Kinder in der treuen Obhut der Schwe⸗ ſtern mit nach Hauſe. Pfarrer John, der als Gaſt in dem frohen Kinderhaus weilte, durfte dieſen bedeutſamen Eindruck noch weiter bekräftigen, und der oft nicht leichten täglichen Arbeit mit den kleinen Gäſten ſeine beſondere Aner⸗ kennung ausſprechen, die ſicherlich jedem der Anweſenden auf der Zunge lag. Nach dem frohen Spiel der Kleinen war die fſlluſtre im Rahmen des Familiennach⸗ mittags Zugmagnet, der herrliche Nachmittag allzu raſch zu Ende ging. Froher Sang und muſikaliſche Ein⸗ lagen des evang. Mädchenkreiſes unter Frl. Trautmann verſchönten in eindrucksvoller Weiſe die Stunden des Beiſammenſeins, während der umgehende Krabbelſack und zwei Verſteigerungen zur Steigerung des Froh⸗ finns und des wohltätigen Zweckes beitrugen. Und gerade dieſer Gedanke wird die ſchon oft zitierte Opferfreudigkeit nach all dem Geſchehen beſonders entfacht haben, da ja der Reinerlös des Nachmittags den Kindern und den Belangen des Hauſes insbeſondere für den kommenden Winter zufließt. Nach all der feſtlichen Freude des ſchönen Nach⸗ mittags fiel den Gäſten der Abſchied von dem gaſtlichen Haus und der ſtändig ſich mühen⸗ den Schweſter Emma und ihrer frohen Hel⸗ ferinnen nicht leicht, aber der Gedanke in der Gemeinſamkeit des Opfers für eine wirk⸗ lich gute Sache mit wahrhaft ethiſcher Be⸗ deutung Freunde geworden zu ſein, wog für beide doppelt und wird wohl ſeine frucht⸗ bringenden Wirkungen noch in die weitere Zukunft hinausſtrahlen —— Froh und heiter beim Turnerbund! So lautete die Deviſe am Samstagabend im Kaiſ ſerhof. Richard Hirſch verſtand es in einer launigen und ſpritzigen Art, mit ſeinem Enſemble 3 Stunden lang einen Cock⸗ tail zu ſervieren, der es in ſich hatte. In einem reichhaltigen Programm wurde in ununterbrochener Folge eine vielſeitige Kunſt gezeigt und ein köſtlicher Humor geboten, wie es der Kaiſerhof noch nie erlebt hat. Toni Haags Humor und ſeine Mimik ſind köſtlich und einmalig. Ein uneingeſchränktes Lob gebührt auch der jungen Ballett⸗Tänze⸗ rin Karin Brettſchneider, die in ihren Tän⸗ zen Können, Charme und Kokotterie ver⸗ einigte. Mit Emmy Liebenwein ſtellte ſich eine liebe, alte Bekannte vor, die mit ihrer Laute und Chanſons Alt und Jung begei⸗ ſterte und mit ihren Schunkelliedern Alle auf die Stühle brachte. Für die Untermalung und Einleitung der einzelnen Darbietungen ſorgte die„Hauskapelle“. Der Schlagzeug⸗ mann Grauer entpuppte ſich noch als kylo⸗ phonvirtuoſe und der Pianiſt Breihof als Meiſter der Mundharmonika. In einem ko⸗ wo an froher Tiſchreihe miſchen Turnakt brillierten Richard Hirſch als dummer Auguſt und einige Turner. Reicher Beifall belohnte die Künſtler und bewies, daß es der Turnerbund wieder ein⸗ mal verſtand, ſeinem Ruf auch als geſelliger Verein Ehre zu machen. Der Inſpirator Richard Hirſch hat mit dem wohlgelungenen Abend den Startſchuß zu weiteren geſelligen Veranſtaltungen gegeben und neue, gute Kräfte vorgeſtellt. Wer nicht dabei war, hat viel verſäumt. A. Eine Frau zündete sich an Mannheim(Ids). Bei Mannbeim-Feu- denheim wurde eine ältere Frau aufgefunden, deren entblößter Oberkörper mit Brandwun- den bedeckt war. Die ersten Polizeilichen Er mittlungen ergaben, daß sich die Frau in der Nacht von zu Hause entfernt, an einer ent- legenen Stelle im Freien ihre Kleider mit Petroleum übergossen und dann angezündet hatte. Die Frau mußte mit lebensgefährlichen Brandwunden in das Krankenhaus eingelie- fert werden. Nach Angaben der Polizei dürfte die Tat in einem Anfall von geistiger Um- nachtung begangen worden sein. Architekt stürzte vom Kirchturm Mannheim Gdwb). Ein mit Vermessungs- arbeiten auf dem Turm der Manfheimer St. Josefskirche beschäftigter Architekt ist aus noch nicht geklärten Gründen vom Turm auf einen rund zehn Meter tieferen Turmsockel gestürzt. r mußte von der Feuerwehr abge- seilt werden. Im Krankenhaus wurden eine Rückenfraktur und innere Verletzungen Lest gestellt. Großfeuer im Werk für feuerfeste Steine Mannheim GWP). In einer Mannheimer Fabrik ist nachts ein Großfeuer ausgebro- chen, das nach Angaben der Polizei einen Schaden von mehreren hunderttausend Mark verursacht hat. Das Werk, in dem der Brand- ausbrach, stellt feuerfeste Steine her, die auf Holzgestellen getrocknet werden. Die Mann- heimer Berufsfeuerwehr, verschiedene Werks- Wehren und die Wehren von Ludwigshafen Waren mehrere Stunden mit den Löscharbei- ten beschäftigt. Der Brand hat nach den un- gefahren Schätzungen der Feuerwehr einen Schaden in Höhe von rund einer halben Mil- lion DM verursacht. Man nimmt an, daß das Feuer durch Funkenflug entstanden ist. Da wackeln die Paragraphen Schmuggelkaffee am Abschleppseil Eine Uberraschung erlebte ein Mann, der an der Zonengrenze ein gebrauchtes Perso- nenauto für 800 DM. gekauft hatte, dessen Motor in der Nähe von Gifhorn streikte. A8 der Wagen abgeschleppt werden sollte, zog das Schleppseil nicht nur den am Auto be- findlichen Abschlepphaken, sondern mit die- sem auch einen Geheimbehälter heraus, der mit einer größeren Menge ungebrannten Kaffees gefüllt war. Der frühere Besitzer des Autos war ein von der Polizei verfolgten Schmuggler, der im letzten Augenblick sei- nen Wagen verkaufte und über die Zonen grenze verschwand. g Er kannte den Dieb wie sich selbst Die Gemeinde Heinsen suchte durch Plakatanschlag einen Holzdieb. Ein einziger Mann meldete sich, der bereit War, die notwendigen Angaben über den Tä- ter zu liefern. Er verlangte allerdings, dag dieser straffrei ausgehen müsse. Als ihm das zugesichert wurde, b er, selbst der 5 Zu sein. Sehen kann er nicht, aber e 5 Ein Blinder, der schon wiederholt wegen Diebstahls vor dem Strafrichter gestanden hatte, wurde erneut zu drei Monaten Gefäng- nis verurteilt. Er hatte von einem Bauplatz eine größere Menge Bretter, Balken und an- deres Material gestohlen. Vorher Hatte er sich von einem Mädchen die Gegend Krklinen 5 und den Weg zeigen lassen. * Om. N N ON e Al BO EN Copyright by Carl Duncker, Berlin durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (44. Fortsetzung) In der Manege exerzieren die Schwestern Junghoff ihren Equilibristikakt. Dort drüben am Eingang A steht der Jong- leur Eriesen. Er soll heute nicht auftreten, weil Zwerg Willl wieder arbeiket. Aber es ist ihm be⸗ kohlen worden, sich in Bereitschaft zu halten. Er Hat sein Kostüm an und alle seine Requi- siten bei sich. Wenn die Schimpansin Lene versagen sollte, kann er gleich in die Manege springen und mit seiner Arbeit beginnen. In die Loge sechs, die bisher unbesetzt war, tritt ein Herr. Er sieht sich um. 5 Für Zekunden blicken ein paar Besuchel auf und wundern sich, weshalb der junge, blondè Mensch so erregt und blaß aussieht, Sicher kühlt er sich nicht wohl, denn er verläßt die Loge wieder und geht fort. Wohin? Darum kümmert sich niemand. Der Mann, der neben der 8 gelehnt hat, geht ihm nach. 8 Direktor Vitus Strsgbeck kneitt die Augen zusammen und wartet. Jetzt kann er Wirklich agicht mehr Stillsitzen, denn nun kann es nur Fenige Minuten mehr dauern, und es muß sich entscheiden, ob die Vorbereitungen des Krimi- alrates einen Sinn gehabt haben oder nicht. Seine Frau, die er nicht eingeweiht hat, fragt, was e habe. 55 erwidert er und fühlt sein Her: sieht nach der Uhr. Er hat bis zur seiner Lipizzanerhengste noch jertelstunde Zeit. Orlando ist um das Zelt herumgegangen, das durch den Haupteingang verlassen hat. Pltelieh kängt er an zu laufen, Sein sonst so 5 nüchterner Verstand ist verwirrt. Das ocht in allen seinen Adern Er feuchtet e an. Weil sein. trocken And 55 heiß ist. Der Mond steht über dem Chapiteau, und das Zelt wirft einen tiefen breiten Schlag- schatten. Einige Meter von ihm entfernt ist ein silbernes Funkeln, so hell, daß man jeden Grashalm erkennen kann. ä Orlando bleibt stehen, Er ballt die Hände zu Fäusten. Eben meint er einen Schatten gesehen zu haben, der sich sofort in nichts auflöst, Das muß Thomas sein, denkt er flüchtig und ver- sucht, die Erregung, die ihn in ein wildes Fie- ber stürzt, zu bändigen. Aber er kann es nicht. Unmerklich zittert sein ganzer Körper. Nie hat er etwas Aehnliches empfunden und durch- gemacht. Selbst bei den höchsten Sprüngen hat nie sein Herz so geklopft. Jetzt dröhnt es in seiner Brust, als Wolle es sie zersprengen, denn aus dem Dunkel des Schattens um das Zelt tritt eine schlanke, zarte Gestalt heraus. Sie bleibt stehen und sieht sich um. Das silberne Mondlicht beleuchtet ihr Ge- sicht. Es ist rein, rührend schmal, der schön geschwungene Mund ist fest geschlossen. Das Haar gleißt im Mondlicht. Den kleinen Hut hält sie in der Hand. Ihre Füße scheinen nicht vorwärts zu wollen Es sieht aus, als banne sie ein höherer Wille an ihre Stelle, Mit einer hilf- losen Gebärde hebt sie etwas die Arme, als sie sich allein auf dem Felde sieht. Ihre Lippen öfknen sich, und wie ein Hauch dringt ihre Stimme zu Orlando: ihn zusammen. Jede Fiber verlangt gebiete- risch nach Viktorias Nähe. Er lauft aus dem Schatten heraus und auf sie zu. Urid wieder geschieht jenes Wunder, das sie beide nicht begreifen, nur gekühlt haben. Alles versinkt um sie. 5 Sie sind nicht Sekommen, um dem Krimi- nalrat Riedler zu helfen, den Mörder des Wein- reisent en Thiele zu finden. Sie sind nicht ge- kommen, um Thomas Holten zu helfen. Sie haben vergessen, um was es geht, was sie hier sollen, und daß sie sich nicht wiedersehen wollten. Alles ist nicht mehr da. Kein Chapiteau, kein Thomas 3 kein Kriminalrat Riedler, Keine Komödie, die sie vor sich selbst spielen sollen— nur das Leben ist da, Aas e e N 5 „Peter!“ Der Ruf reißt Eine stärkere Macht als ihr Wille treibt sie zueinander. Sie unterliegen ohne Kraft zum Widerstand der Bestimmung ihres Schicksals, das sie füreinander schuf und sie nun zusam- mengeführt hat, wie ein Gott, der über den Widerstand lächelt, den siè versuchen. Viktoria birgt ihren Kopf an seiner Brust. Seine Hand streichelt ihr Haar. Sie hebt ihm ihr Antlitz entgegen, und sein Mund sucht den ihren. Der Glanz ihrer Augen ist nichts als Liebe. Die Zeit ist ein Nichts. Wie sollten die Liebenden merken, daß im Schlagschatten des Zeltes drei Männer unter- tauchen und dann im Eingang verschwinden? „Jetzt gehörst du mir!“ sagt Peter,„jetzt lasse ich dich nie mehr los.“ 9„Jetzt bleibe ich bei dir, Peter. Immer bei ir!“ Dumpf dröhnt 8 Schlag einer Kirchenuhr. Peter reißt sich von Viktoria los.„Zehn Uhr. Ich muß fort.“ „Erwarte mich hier“, flüstert er und küßt sie auf Wangen, Stirn, Mund und Augen. Dann läuft er fort, nach dem Stall zu. Denn gleich wird die Fanfare aufgellen, die verkün- det, daß der Todesspringer Orlando in die Manege reitet. Thomas Holten hat inzwischen einen langen Weg gemacht, zwischen den Kriminalassisten- ten Weiß und Bräuer. Durch den Rundgang bis zum Eingang A. Dort ist er Pitellehn umge- Kehrt.. „Wie denn— was denn?“ fragt Bräuer mig trauisch.„Sie wollen doch nicht etwa behaup- ten, hier umgekehrt zu sein? Sie sind doch weiter den Rundgang entlanggegangen.“ „Nein“, scheint, als denke er an etwas ganz anderes „Hier bin ich umgekehrt. Ich soll doch genau den Weg gehen, wie am Montagabend. Ich wel es sicher, hier— an diesem Sostikarten⸗ stand wandte ich mich Urn.“ 5 gegangen“ erwidert Thomas Holten, und es lauter Auftritt abgespielt 15 des Beschuldigten stockt, der Mann unsicher wird und einen falschen Weg einschlägt. Thomas Holten geht ruhig wieder aus dem Zelt hinaus— durch den Haupteingang A und an dem Kassenwagen vorbei, gerade in dem Augenblick, als ein breitschultriger Mann mit einem weichen Hut und einem dicken Ulster an das verhangene Kassenfenster klopft. f Hinter ihm stehen die Assistenten Knauer und Müller II. Thomas Holten gelt auf das Feld bünaus. Nun wandert er ruhelos hin und her. 8 Die beiden Beamten werfen sich einen Blick zu. Was soll das nun? Das hat ja gar keinen Sinn. Trotzdem erzeugt dieses Auf und Ab des Beschuldigten eine seltsame Spannung 4 ihnen. 5 Seine Schritte werden immer langsamer. Als habe er keine Kraft mehr. Weiß ist ein erfah- rener Kriminalist. Jetzt kommt gleich das Ge- ständnis, hofft er. So läuft das Uhrwerk in einem Menschen ab, genau so! Dann tut e einen Knacks, und der Widerstand bricht zu- sammen. Diesmal tauscht ihn seine Werde er nis. Thomas Holten denkt gar nicht an Montagabend. Er denkt immer nur, daß et; Peter und Viktoria zusammen sind und zu men bleiben werden. Daß er einen sinnlo dummen Kampf gekämpft hat, den e Und er nimmt mit schmerzerfülltem He Abschied von seiner Liebe zu Viktoria, Hrst die Kirchenubr schlägt, bleibt er steh n. nun bin ich hier entlang in die 8 Sagt er ziemlich 18Ut Vor dem 1 hat sieh ei. 2¹ Enauer Hat 13 85 Geli Die beiden Beamten blickten eh um. Lügt 55 der Mann? Es sieht aus, als wandere er in einem Trancezustand. Aber jeder Schritt von ihm ist 80 4 a 8 auf er . estimmt. sicher, dag 8. 1 1 1 im Wesergebirge Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. Fortuna Heddesheim— 07 Seckenheim 1:3 5 Vorweg zu ſagen, die Stürmer haben die in der Vorſchau gegebene Mahnung, zu kämpfen, befolgt. Ein ſchöner Sieg war die Jolge.— Seckenheim, mit dem Wind im Rücken, ſetzte ſofort die Hintermannſchaft von Heddesheim unter Druck und bereits in der 10. Minute konnte Erny mit ſchönem Schuß 07 in Führung bringen. Nach weiteren 10 Minuten konnte derſelbe Spieler nach ſchöner Vorarbeit des geſamten Sturmes für ſeine Mannſchaft wieder erfolgreich ſein. Im wei⸗ teren Spielverlauf konnte Heddesheim das Spiel offener geſtalten und auch durch ihren Mittelſtürmer auf 1:2 herankommen und ſo ging es auch in die Halbzeit. Nach Wieder⸗ beginn dasſelbe Bild. Dann folgte eine kurze Drangperiode der Heddesheimer, die gut überſtanden wurde. Als dann aber Ihrig mit einem Alleingang das 3. Tor für Secken⸗ heim erzielen konnte, war das Schickſal der Fortunen beſiegelt. Seckenheim konnte als verdienter Sieger das Feld verlaſſen. 8 — Bgg. 5:0(4:0) Die 2. Mannſchaft 0:1(0:0) Was niemand geglaubt hatte iſt eingetre⸗ ten. Schönau traf auf eine ſchlecht diſponierte Gäſtemannſchaft, bei der aber auch garnichts klappen wollte. Die erſte Halbzeit war durchaus offen, wobei die 98er vier glatte Torchancen nicht verwerten konnten. Immer wieder ließ der Schönauer Torhüter den Ball fallen und keiner der 98er war zur Stelle um der ſichere Vollſtrecker zu ſein. Nach dem 1. Abſeitstor und dem 1m der Platz⸗ herren, fanden ſich die 98er überhaupt nicht mehr zuſammen. Leider mußte das Spiel von einem Erſatzſchiedsrichter geleitet wer⸗ den, der zwei Abſeitstore für die Schönauer gab und einen 1m für die 98 er ausließ. Die geſamte Mannſchaft zeigte bei dieſem Spiel nicht den gewohnten Kampfgeiſt. Trotz⸗ dem haben die Schönauer auf Grund ihres beſſeren Spieles und Einſatzes verdient ge⸗ wonnen. 98 Seckenheim(A⸗Jug.)— VfR 310 98 Seckenheim 3. M.— Käfertal 04. 98 Seckenheim(Schül.)— Friedrichsf. 111 ö 5 AS Schönau 98 Seckenheim Handball der Bezirksklaſſe TV 98 Seckenheim— TV (2:2 2. Maunnſchaften 5:8 98 Seckenheim(A⸗Jugend)— TW Brühl 878 98 Seckenheim(Gem.) TB Jahn 99 210 Die mit zwei Erſatzleuten angetretenen 98 er Handballer zeigten bei dem geſtrigen Spiel eine beachtliche Leiſtung. Die Gäſte Viernheim führten einen ſchnellen, wuchtigen Sturm ins Feld, der allerdings an der erfahrenen Hin⸗ termannſchaft der Einheimiſchen ſcheiterte. Bis zur Pauſe hatten die Viernheimer mehr vom Spiel. Doch dann ſetzte ſich der von Gropp und Beißmann immer wieder nach vorn geworfene Sturm gut durch und ſchaffte in Abſtänden eine ſichere 713⸗Führung, die einen wertvollen Sieg bedeutete. Anerken⸗ nenswert waren der Einſatz der 98er in allen Mannſchaftsteilen und ihre in der zweiten Halbzeit durchgeführten Kombinati⸗ onszüge. Die Gäſte dagegen waren wuchtiger, verloren ſich aber in zu engem Spiel. Bretten sorgte für Handballsensation In der nordbadischen Handballverbandsliga sorgte der Neuling TSV Bretten für die bisher größte Sensation. Die Elf erzielte einen 9:7-Sieg auf dem Platz des Titelverteidigers TSV Rot, der damit be- reits seine zweite Niederlage erlitt. Leutershausen fertigte den VfB Mühlburg klar mit 12:5 Toren ab und führt weiterhin mit zwel Punkten Vorsprung vor den Mannheimer NRasensplelern, dde aus Ketsch 0 mit einem 8:6-Erfolg heimkehrten. Oftersheim un- terstrich seinen letzten Leistungsanstieg durch ei- nen sicheren 11:4-Heimsieg gegen Weinheim, wäh- rend Birkenau sich durch einen 13:5-Sieg über Waldhof auf den vierten Platz vorschieben konnte. Es spielten: TSV Rot— TSV Bretten 7:9, SV Ketsch— VfR Mannheim 6:8, TSV Birkenau— S Waldhof 13:5, Sg Leutershausen— VfB Mühlburg 12:5, TSV Oftersheim— Weinbeim 11:4. FUSSBALL IN ZAHLEN 1. Liga Süd: Kickers Offenbach— 1. Fc Schwein- furt 5:1, VfL Neckarau— VfB Mühlburg 1:2, Bayern München— SV Waldhof 1:1, Schwaben Augsburg— Viktoria Aschaffenburg 5:1, SpVgg. Fürth— Eintracht Frankfurt 2:1, Stuttgarter Kik- kers— J. Fe Nürnberg 2:0, VfR Mannheim gegen 1860 München 0:0, FSW Frankfurt— VfB Stutt- gart 1:1. 1. Liga West: Preußen Dellbrück— Preußen Mün- ster 4:2, Schwarz-Weiß Essen— Schalke 04 0:1, Spfr. Katernberg— Il. Fe Köln 1:1, Fortuna Düs- Sseldorf— RW Essen 1:2, SpVgg. Erkenschwick ge- gen Rheydter SV 3:4, Hamborn 07— Meidericher SV 1:1, Borussia Dortmund— Alemannia Aachen 4:1, STV Horst Emscher— Bayer Leverkusen 2:2. 1. Liga Nord: TSV Eimsbüttel— Lüneburger SK 2:2, Hamburger SY— Werder Bremen 4:1, Bremer SV— Concordia Hamburg 5:1, Eintracht Braun- schweig 2 Hannover 96 3:3, Arminia Hannover ge- gen Fe St. Pauli 1:0, VfL Osnabrück— Victoria Hamburg 6:0, Holstein Kiel— Bremerhaven 93 5:2. 1. Liga Südwest: Phönix Ludwigshafen— Tus Neuendorf 1:1, VfR Kaiserslautern— SpVgg. Wei- senau 3:4, Fy Engers— I. Feœ Kaiserslautern O: 0, VIL Neustadt— FK Pirmasens 1:1, Borussia Neun- kirchen— Tura Ludwigshafen 2:0, Eintracht Kreuz- nach— 1. Fœ Saarbrücken 0:3, Mainz 05— Ein- tracht Trier 3:0, VfR Frankenthal— Wormatia Worms 113. Handball: TB Flensburg— HC Kopenhagen 77, Hassee Winterbeck Kiel— HC Kopenhagen 19:8. Länderspiel: Irland— Schottland 0:3. VIB Stuttgart übernahm die Spitze VfL Neckarau— VIB Mühlburg 1:2(0:1) Mühlburg spielte ohne Rastätter, der sich beim Training einen Schlüsselbeinbruch zuzog. Die 6000 Zuschauer sahen bereits in der dritten Mi- nute das Führungstor der Mühlburger durch Seeburger. Aber erst zehn Minuten vor Schluß war dann das sichernde 2:0 durch Kunkel fällig, nachdem sich der Mühlburger Torwart Fischer durch Glanzleistungen verdient gemacht hatte. In der 83. Minute verwandelte Kastner einen wegen Foul verhängten Elfmeter zum Ehrentor. Kickers Offenbach— Schweinfurt 05 5.1(4:J) Die Neubert-Mannschaft aus Offenbach be- herrschte während der ersten 45 Min, Schwein- furt 05 völlig. Es schien in der Deckung der Schweinfurter keine klare Linie hineinzukom- men. Vor allen Dingen war man sich kaum einig, wer eigentlich den rasanten Stürmer Preigen- dörfer zu decken hätte, der dann als dreifacher Torschütze stark gefeiert wurde. Neben ihm schossen noch Schreiner und Baas die weiteren Treffer. Es war nur gut, daß Lotz beim Stande von 3:0 wenigstens ein Tor erzielte. Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg 2:0 Daß die Stuttgarter Kickers gegen den Nürn- berger Club immer ihre besten Partien spielen, ist eine alte Weisheit. Mancher Tip ging durch diese Nürnberger Niederlage flöten. Man muß Aber wissen, daß bei den Gästen Bergner fehlte und Schober kein gleichwertiger Ersatz war. Weite Strecken über gaben die Kickers den Ton an. Der erste Schuß auf Goths Tor kam erst in der 17. Minute, während sechs Minuten vorher die Degerlocher durch S. Kronenbitter bereits 1:0 in Führung gingen. Chancen über Chancen hatten die Stuttgarter, doch erst in der 82. Minute gelang ihnen durch Schumacher das 2:0. Auch mit ihrer Härte konnten die Nürnberger nichts ausrichten. Mit Schiedsrichter Schmitt-Frankfurt Waren die 20 000 Zuschauer oft nicht zufrieden, vor allem als Brenzke auf dem am Boden lie- genden Läufer Maier herumtrampelte und Bau- mann etwas zu scharf einstieg. VeR Mannheim— 1860 München 0:0 Nach einem Spiel ohne Höhepunkte trennten sich vor 8000 Zuschauern der VfR. Mannheim und 1860 München torlos. Die Mannheimer, die ohne Langlotz antraten, hatten zwar etwas mehr vom Spiel, doch scheiterten die Angriffe an der genau deckenden Hintermannschaft der„Löwen“. Das Schlußdreieck der Mannheimer wurde von den Gäste-Stürmern vor keine allzuschwere Aufgabe gestellt. In der 43. Minute hatte de la Vigne die große Chance, doch sein Elfmeter- Schuß sauste über die Latte. ö Spygg. Fürth— Eintracht Frankfurt 2:1(2:0) Keine Chancen ließen die erstmals wieder komplett antretenden Fürther Kleeblättler den Gästen aus Frankfurt. Das Mitwirken von Vor- läufer und Helbig machte sich bei Fürth stark bemerkbar. Die 12 000 Zuschauer jubelten, als ein 20-m- Schuß von Appis in der 20. Minute das Fübrungstor brachte. Lange mußte man aber auf das 2:0 warten, das Appis erst in der 51. Minute markieren konnte. Der Anschlußtreffer gelang Schieth zwanzig Minuten vor Spielschluß. lan, Ein- und Verkaufs-Genossenschaft geckenheim. Bestellungen auf Jafelobst n den nächsten Tagen eintreffend, müssen sofort Der Vorstand. gemacht werden. A (Salbe v. Zäpfchen). Tausendfach be. Wöhrt. In Apotheken erhältl. Prosp. d. Chem. Lab. Schneider, Wiesbaden 603 Wenn Schnittmuster oder Modejournale dann zur Modejournale- und Schnittmuster-Zentrale * Emma Schäter, Mannheim, D 1, 13 Paradeplatz) Erstes Haus am Platze für Schnitte, Strick-, Stick- b. Plättmuster Modezeitschriften- Abonnements für beliebige Zeitdauer Schneiderei-Bedarf: KOs-Rockabrunder v. 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Aschaffenburg 5:1 Die 8000 Zuschauer sahen im Rosenau- Stadion einen verdienten 5:1-Sieg der Augsburger Schwa- ben über Viktoria Aschaffenburg. Von den weni- gen Chancen, die die Gäste hatten, führte nur eine durch Budion in der 51. Minute zun ein- zigen Aschaffenburger Tor, nachdem die Schwa⸗ ben bis dahin durch Treffer von Strittmatter. einem Eigentor von Zwanziger und einem un haltbaren Schuß von Harlacher 3:0 führten. In den ersten Minuten vergab Harlacher einen Elf meter, denn sein schwacher Schuß wurde von dem Aschaffenburger Torwart gehalten. Das 4.1 markierte Harlacher in der 66. Minute, und Schiffer stellte den Schlußstand in der 72. Mi- nute her. FSV Frankfurt— VfB Stuttgart 1:1(0:1) Durch die Punkteteilung beim FSV Frank- »furt hat nun der VfB dank besseren Torver- hältnisses den ersten Tabellenplatz übernom- men. Dieses 1:1 war aber nur ein Verdienst des VIB- Torhüters Bögelein, der besonders in der zweiten Halbzeit drei sogenannte„todsichere“ Tore verhinderte und dafür auch den Beifall der 15 000 Zuschauer erntete. Vor der Pause gaben die Gàste den Ton an, nach Seitenwechsel trium- phierte der FSV. Durch ein„Abstaubertor“ von Mittelstürmer Wehrle ging der VfB bereits in der 19. Minute in Führung, doch sechs Minuten nach der Pause glich Gonschorrek für Frank- furt aus. 5 Drunter und drüber in der 2. Liga Durlach Tabellenführer— Reutlingen siegreich In Süddeutschlands 2. Liga ging es drunter und drüber. Vor allem in der Tabellenführung gab es umwälzende Veränderungen. Neuer Ta- bellenführer wurde der ASV Durlach, der zu Hause dem Freiburger FC mit 2:1 das Nachsehen gab und damit Hessen Kassel und den BC Augs- burg überflügeln konnte. Hessen Kassel leistete sich beim SSV Reutlingen einen bösen Seiten- sprung und kam mit 2:0 unter die Räder. Auch dem BC Augsburg erging es nicht besser; die Chamer bewiesen, daß ihnen der Augustuswein nicht zu stark war. Mit 3:1 geschlagen mußte der BCA die Heimreise antreten. Hessen Kassel und BC Augsburg sind damit auf den zweiten und dritten Platz zurückgerutscht. Noch größer war der Sturz, den der SV Wiesbaden vom drit- ten auf den siebten Tabellenplatz tat. In Bayern Hof wurden die Wiesbadener mit 2:0 abgefertigt. Recht flügge sind die Ulmer Spatzen geworden, die gegen Wacker München mit 4:1 gewannen und sich auf den vierten Platz vorarbeiteten. Zum höchsten Sieg des Tages kam der 1. FC Pforz- heim, der zu Hause nun endlich seinen ersten Sieg erkämpfte, der mit 9:1 über den VfR Aalen recht imponierend ausgefallen ist. Der VfR Aalen bleibt damit die einzige Mannschaft ohne Sieg. Die Lage ist für die Kocherstädter bereits recht Pprekär geworden. Im Regensburger Strudel ging Singen 04 mit 3:0 sang- und klanglos unter. Die Hohentwieler warten immer noch auf ihren Zweiten Sieg. Mit 3:0 siegte auch Darmstadt 98 über den ASV Feudenheim und Bamberg fer- tigte Straubing mit 3:1 ab. Es spielten: TSG Ulm 46— Wacker München 4:1, SSV Reutlingen— Hessen Kassel 2:0, 1. FC Pforzheim— VfR Aalen 9:1, Jahn Regensburg gegen Fe Singen 04 2:0, ASV Durlach— Frei- burger FC 2:1, Bayern Hof— SV Wiesbaden 2:0, Fe Bamberg— TSV Straubing 3:1, ASV Cham gegen BC Kugsburg 3:1, Darmstadt 98— AS Feudenheim 3:0. 4. Kaiserslautern spielte nur 0:0 Wormatia Worms Weiterhin rührend Im Südwesten darf man gespannt sein, wie es dem 1. FC Kaiserslautern gelingen wird, die Meisterschaft erfolgreich zu verteidigen. Die durch Spielerverletzungen gehandicapte Walter- Elf mußte sich in Engers mit einem 0:0 beschei- den und hat nunmehr bereits fünf Minuspunkte in sieben Spielen! Die Spitze hält weiterhin Wormatia Worms nach dem sicheren 3:1-Sieg in Frankenthal mit 12:2 Punkten vor Kaiserslau- tern mit 9:5 Punkten und den unaufhaltsam vor- stoßenden Saarbrückern, die als einzige Mann- schaft noch ohne Minuspunkte sind. Mit 8:0 Punkten folgen die Saarländer bereits auf dem dritten Platz. Beim Spiel in Bad Kreuznach hatte Saarbrük- ken fast dauernd eine leichte Feldüberlegenheit. Den rollenden Angriffen der Saarbrücker begeg- neten die Kurstädter durch ihre Abseitstaktik. Das ging lange Zeit gut, aber damit war die bessere Mannschaft nicht auszuspielen. Balzer und Binkert(2) besorgten schließlich das eindeu- tige 3:0-Ergebnis für die Saarländer. Bemerkenswert noch die 1:1-Spiele zwischen Phönix Ludwigshafen und Tus Neuendorf sowie zwischen Neustadt und FK Pirmasens. * Weinheim machte Seitensprünge Schwetzingen führt weiterhin— Fast nur Platzherrensiege Von einer Ausnahme abgesehen, gab es in der 1. nordbadischen Amateurliga nur Siege def Platz- mannschaften. Durchweg blieben die favorisierten Mannschaften in Front; aus der Reihe tanzte ledig- lich der Neuling Weinheim, der beim ersatzge- schwächten FV Hockenheim mit 0:5 Toren sang- und klanglos unterging. Schließlich verdient die Tatsache Erwähnung, daß lediglich Brötzingen als einziger reisender Mannschaft ein Gegentreffer ge- lang, so daß die Heimmannschaften mit 13:1 Punk- ten und 19:1 Toren in Front blieben. Auf den bei- den ersten Plätzen gab es lediglich einen Tausch zwischen Schwetzingen, das Rüppurr mit 4:0 di- stanzierte und Friedrichsfeld, das Viernheim mit dem knappsten aller Ergebnisse niederhielt. Mit 03 Toren wurde Leimen bei Phönix Karlsruhe noch gut bedient. Im zweiten Spiel der Karlsruher Dop- Perlveranstaltung fertigte der stark verbesserte KFV die Brötzinger Germanen mit 3:1 ab. Die Pforzheimer Rasenspieler flelen nach ihrer 0:3-Nie- derlage in Rohrbach auf den letzten Tabellenrang Zurück. Daxlanden und Birkenfeld teilten sich in einem farbigen und schnellen Kampf mit in dae Funkte. a Es spielten: Friedrichsfeld— Viernheim 1:0, Schwetzingen— Rüppurr 4:0, Hockenheim— Mann- heim 5:0, Phönix Karlsruhe— Leimen 3:0, KFV gegen Brötzingen 3:1, Daxlanden— Birkenfeld 0:0, Rohrbach— VfR Pforzheim 3:0. 8 5 Die Tabellenspitze 1. SV Schwetzingen 2. Friedrichsfeld 3. Phönix Karlsruhe 4. FV Weinheim 5. Amicitia Viernheim 6. FV Hockenheim S n g e e Das Aufgebot für Basel und Dublin Der DFB nahm eine Umfrage vor, um die Ver- fassung unserer Nationalspieler festzustellen. Das Ergebnis war erfreulich, denn der DFB konnte Bundestrainer Sepp Herberger mitteilen, daß alle 14„Wiener“ nicht verletzt, sondern in her- vorragender Form sind. Herberger kann daher an der A-Mannschaft festhalten, die in Wien gegen Osterreich mit 2:0 gewann und mit diesen 14 Spielern zum 17. Oktober nach Dublin gegen Irland fahren. Zur nächsten Vorbereitung für das B-Länder- spiel am 14. Oktober in Basel hat der DFR 15 Spieler nach Freiburg angefordert. Aus nach- folgenden Spielern wird dann die B-Elf auf- gestellt: Schaffer(1. FC Nürnberg), Fischer VfB Mühlburg); Mirsberger(1. FC Nürnberg), Bauer Gayern München), Luscowian RW Oberhausen); Sommerlatt Shönix Karlsruhe), Struzina(Schwa- ben Augsburg), Oles VfB Mühlburg), Ucko(1. Fo Nürnberg); Mauritz Fortuna Düsseldorf), Stol- lenberg Mürren 99), Schröder Bremen 1860), Röhrig(1. FC Köln), Schäfer(1. Fœ Köln), Zeit- ler(1. FC Bayreuth). Die Mannschaft des Südens steht Der Spielausschuß des Süddeutschen Fußball- verbandes hat die Südmannschaft nominiert, die am Samstag im Stuttgarter Neckarstadion gegen Südwest antreten wird. Der Süden spielt in fol- gender Besetzung: Bögelein VfB Stuttgart); Ret- ter(VIB Stuttgart), Knoll(SpVgg. Schlienz(VfB Stuttgart), Baumann G. Fe Nürn- berg), Barufka(VfB Stuttgart); Hofmann(SpVgg. Fürth), Morlock(1. FC Nürnberg), Schade(SpVgg. Fürth), Herrmann(FSV Frankfurt), Blessing B Stuttgart). Auswechselspieler sind Goth (Stuttgarter Kickers) als Torhüter, Steimle(VfB Stuttgart) als Verteidiger, Gottinger(SpVgg. Fürth) als Läufer, Siegfried Kronenbitter(Stutt- garter Kickers) als Stürmer. Betreuer der Mann- schaft ist Georg Wurzer VfB Stuttgart). 5 Prag Deutscher Meister 11:9-Sieg gegen Berliner Amateurboxer Der württembergische und süddeutsche Mann- schaftsmeister im Boxen, S Stuttgart-Prag, Konnte in der Hasenheide in Berlin-Neukölln vor 5000 Zuschauern durch ehen knappen 11:9-Sieg über den norddeutschen Meister Sportfreunde Neukölln erstmals den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters im Boxen erkämpfen. Warme- Stuttgart, stärker als der Neuköllner Sowatzki, nutzte seine Reichweite aus, war aber nicht beherzt genug gegen den tatkräftigen Ber- liner, der dem Gast nur einen überraschend knappen Punktsieg überließ. 2:0.— Im Bantam glich der beweglichere Richter Gerlin) gegen den körperlich starken, aber boxerisch unter- legenen Scholz(SV Prag) durch einen Punkt- sieg àus. 2:2.— Den einzigen k. o.-Sieg schaffte Bachöfer-Prag gegen den durch Gewichtmachen geschwächten Meier-Berlin, der schon in d zweiten Runde zu Boden mußte und in der Schlußrunde durch einen Leberhaken entschei- dend verlor. Bachöfer überzeugte nicht ganz. Er boxte wie Warme, Scholz, Höhmann und Gruber in der Rechtsauslage. Prag führte nach dem k. o. Sieg 4.2.— Im Leichtgewicht, dem Höhepunkt des Abends, herrschte Grabarz(Prag) in der ersten Runde klar durch seine großartige Linke. Die zweite Runde konnte er jedoch gegen den stürmisch angreifenden Kurschat nur offenhal- ten. Kurschat griff im dritten Gang unentwegt an, traf oben und unten und hatte das Unent- schieden zumindest verdient. 5:3.— Den Aus- Sleich schaffte Heidemann-Berlin gegen den sichtbar unterlegenen Theurer-Prag, der in der zweiten Runde in nicht sehr sportlicher Haltung nach einer Verwarnung den Kampf aufgab. 315. — Durch Siege im Welter und Halbmittel holte Stuttgart anschließend den nicht mehr einzuho- lenden Vorsprung heraus, Höhmann beherrschte Dippi-Berlin in allen drei Runden klar und siegte hoch nach Punkten. Noch höher fiel der Punktsieg von Altmeister Bihler(Prag) aus, der seinen Gegner Kolb in jeder Runde ein oder mehrere Male zu Boden schickte, 9:5.— Als Sa- Witzki-Berlin durch gute Linksarbeit anschlie- gend den starken, aber technisch Unterlegenen Strehlow- Prag klar nach Punkten besiegt hatte, kam noch einmal Spannung in den Kampf. ESE stand gi. Der großartig gewachsene und veran- lagte Gruber-Prag trat mit beschädigter rechter Fürth) z „ 9 Hand an und hatte mit dem unberechenbar an- Sreifenden und auf den Körper treffenden Baatz seine liebe Not. Grubers Punktsieg fiel nur hauchdünn aus. 11:7.— Dadurch war der ab- schließende Schwergewichtskampf ohne Bedeu- tung. Wolf-Berlin gewann ihn knapp nach Punk- ten. Endstand 11:9. * Rekordfahrten auf der Zementbahn Im Frankfurter Stadion wurden zum Ausklang der Saison die Meisterschafts-Revanchen der Zementbahn-Fahrer ausgefahren. In der 125- α m- und in der 350-Cem-Klasse konnten sogar die be- stehenden Bahnrekorde überboten werden. In der 125er-Klasse stellte Lottes Marburg) auf Puch mit 109 Stdkm. einen neuen Bahnrekord auf. Lottes gewann auf DKW auch den Entschei- dungslauf in der Viertelliterklasse über 25 Run- den in 5:24, 2 Min. mit 115,5 Stdkm. Im Rennen der 350-Cοm-Klasse fuhr der Deutsche Meister Albinger(Stuttgart) mit 125,1 Stdkm. einen neuen Bahnrekord. Bei einem„Rekordversuch“ fuhr der Offenbacher Zeller auf einer 350-αꝙ,qq-Buek- ker-Maschine mit 188,9 Stdkm. einen neuen abso- luten Bahnrekord. Stuttgart gewann Städte-Schwimmkampf Der Mv Stuttgart gewann eine internationa- len Vierstädte-Schwimmkampf in Karlsruhe überlegen mit 212 Punkten vor dem TV Karls- ruhe mit 151 Punkten, Neptun Basel mit 96 Punkten und der Freien Turnerschaft Heidelberg mit 76 Punkten. In einem Wasserballspiel schlug Karlsruhe die Mannschaft von Basel mit 7:3(2:1) Toren. 5 Kurz— aber wichtig Die Ringerstaffel des ESV München-Ost empfing in der Sporthalle in Berg am Laim die Karis- ruher Mannschaft der Schremppschen Prinzbrauer. Die beiden Vertretungen lieferten sich zum Teil sehr spannende Kämpfe, in denen sich die Gast- geber ihrem Gegner in jeder Hinsicht weit über legen zeigten und mit 7:1 Punkten als verdienter Sieger die Matte verliegs. 5 5 Nach einem beachtlichen 10:10- Unentschieden Se- gen den verstärkten ABC Wiesbaden mußte der Ostzonenmeister„Stahl!-Halle in Weinheim eine Hohe 1614- Niederlage im Boxen gegen die in stärk- ster Besetzung angetretene Mannschaft des AC 92 Weinheim hinnehmen. Ergebnisse des Sport-Totos West- Süd Kickers Stuttgart— 1. Fœ Nürnberg 2:0 Fort. Düsseldorf— Rotweigs Essen 172 Phön. Ludwigshafen— Tus Neuendorf 1:1 FSV Frankfurt— VfB Stuttgart 21 Preußen Dellbrück— Preußen Münster 4:2 VII. Neustadt— KFF Pirmasens N Bor. Dortmund— Slemannia Aachen Arm. Hannover— Fe St. Pauli SW Essen— Schalke 04 05 FV Engers— 1. Fe Kaiserslautern . VIL Neckarau— Vi Mühlburg Spfr. Katernberg— I. FC Köln —— 1