Nr. 162 Neckar-Bote(2. 5. eb IIc ch Kg cb 6 1 er gen im Lande Bremen bei, Blatt) Mittwoch, 10. Oktober 1951 Wahlen als Barometer Wenn man Wahlen als politisches Barometer betrachten will, dann ist die neue Zusammen- setzung der Bremer Bürgerschaft in der Tat ein recht instruktives Exempel gewisser Strö-— mungen und Umschichtungen, die in den letz- deutschen Gffentlich- ten vier Jahren in der keit an Einfluß gewonnen haben. Dabei mag es als erfreuliches Zeiche es wachsenden politischen Interesses in 1l80 Bevölkerungs- schichten gelten, daß die Wahlbeteiligung mit 83,1 Prozent als ungewöhnlich hoch anzuspre- chen ist. Aber nicht dieser Umstand allein trug zu den parlamentarischen Verschiebun- sondern auch die der Wahlberechtigten hatte gegenüber 1947 eine Erhöhung um 71 000 Personen er- fahren, während sie im Vergleich zu den Bundestagswahlen 1949 um rund 34 000 Köpfe größer war. Unter dem Aspekt dieser Ziffern müssen die nachfolgenden Ergebnisse vergli- chen werden. Es erhielten an Stimmen: Zahl 1951 1949 1947 SPD 130 470 39,1% 34,4% 91 235 41,7% CDU 30 172= 9,1% 16,9% 48118 22,0 FDP 39 432= 11,8% 12,9% 42 539 19,5% KPD 21 245= 6,4% 6,7% 19 290= 8,8% DP 49 018= 14,7% 18,0% 8 442 3,8% BHE 18 744 5,6%—'— 8 FSU 4 262 1,3% 2,19 2410 1,1% SRP 25 813 7,790—— WFVW 14354 4,3% 9,0%— Die Sitzverteilung ergab: SPD 43(minus 3), CDU 9(minus 15), FDP 12(minus 5), KPD 6 (minus 4), DP 16(plus 13), BHE 2, SRP 8 und WFVW 4 Mandate. Während sich also die SPD als stärkste Par- tei behaupten konnte, hat die CDU erhebliche Einbußen erlitten. Hauptgewinner der Wahl ist jedoch zweifellos die Deutsche Partei, in- des die Sozialistische Reichspartei ihren gro- Ben Erfolg in Niedersachsen nicht ganz errei- chen konnte. Auffallend ist ferner, daß der Block der Heimatvertriebenen und Entrech- teten nur zu zwei Mandaten in Bremerhaven gelangen konnte, weil ihm in der Stadt Bre- men zu den vorgeschriebenen fünf Prozent der abgegebenen Stimmen zur Erlangung eines Mandats nur 170 Stimmen fehlten und er auf diese Weise etwa vier Sitze verlor. Offenbar hat also ein ganz erheblicher Teil der Heimatvertriebenen nicht für die Partei Waldemar Krafts gestimmt. Dieser Klausel fiel übrigens auch die Freie Soziale Union zum Opfer, während die Wählergemeinschaft der Flieger geschädigten, Vertriebenen und Wäh- rungsgeschädigten zwar im Hauptdurchschnitt ebenfalls unter diesen fünf Prozent liegt, aber trotzdem zu zwei Mandaten kam, weil sie in der Stadt Bremen allein 5,2 Prozent erreicht hatte. Während man in Bonner Regierungskreisen mit Befriedigung darauf verweist, daß in Bre- men die radikalen Parteien nicht zum Zuge kamen, erblickt Dr. Schumacher in diesem Wahlergebnis einen Beweis für die Notwen⸗ digkeit von Neuwahlen zum Bundestag, des- sen Zusammensetzung nach seiner Auffassung nicht mehr dem Willen der Bevölkerung ent- spreche. Eine Analyse der Bremer Ziffern läßt aber nicht unbedingt derartige Schlüsse zu. Die Koalitionsparteien der Bundesregierung haben zwar— an der Bremer Bürgerschaft abgelesen— sieben Mandate eingebüßt, aber auch die dortige Regierungskoalition(SPD und FDP) verlor acht Sitze. Die Folgen dieser Verschiebungen werden in einer schwierigen Regierungsbildung sicht- bar werden. Die Fortsetzung der Koalition Diskussionen über der vergangenen vier Jahre ist durchaus noch nicht gesichert. nachdem die FDP im Wahl- kampf scharf gegen ihren Senatspartner zu Felde gezogen war, weil die SPD mehrfach mit kommunistischen Stimmen gegen die übri- gen Parteien ihre Ziele durchzusetzen ver- sucht hatte. Das Bonner Beispiel läßt sich in Bremen nicht anwenden, weil die dement- sprechenden Parteien nur über 37 Sitze ver- kügen. Gerade deshalb wird nichts anderes übrig bleiben, als daß der bisherige sozial- demokratische Senatspräsident Kaisen sich um lie Mitarbeit irgendeiner der Mittelparteien demüht. Anscheinend möchte er hierbei am tiebsten die FDP bei der Stange halten, denn er deklarierte das Wahlergebnis etwas opti- mistisch als Vertrauensvotum für die beiden oisherigen Regierungsparteien. Erstaunlicher- weise machte er zugleich aber auch eine Kon- zession gegenüber der SRP, der er beschei- aigte, daß sie nicht das Gepräge einer„neo- nazistischen Bewegung“ trage. 5 Millionenschäden durch Engerlinge Landtag besichtigt Notstandsgebiete Waiblingen(ZSH).. Der Landwirtschafts- und Ernährungs ausschuß des württemberg⸗ badischen Landtages besichtigte dieser Tage die großen Engerling-Schadensgebiete des Kreises Waiblingen. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, die starken Verheerungen insbe- sondere der Gründlandflächen des Remstals, wo ann manchen Stelen 200 Engerlinge auf den Quadratmete anzutreffen sind, zu sehen. Selbst die ltesten Landwirte erinnern sich nicht, daß es in früheren Jahren jemals einen solchen Engerlingsbefall gegeben hat. Neben dem Grünland haben vor allem die Hack- früchte, die Erdbeerkulturen und auch das Getreide gelitten. Die kleinbäuerliche Land- Wirtschaft hat dadurch Ertragsausfälle gehabt, die zwischen 30 und 50 Prozent der Ernte- erwartungen schwanken. In den Gemeinden des Remstals ist die Ghmdernte zum großen Teil ganz ausgefallen. In Nordbaden sind in erster Linie die Gartenbaubetriebe der Rhein- ebene 1 e desgleichen die Ta- Uture 5 8„der für die Württember 1 che Landwirtschaft in die- sem Jahre 1 durch Engerlinge verursacht worden ist, machit viele Millionen DM aus. Die Bekämpfung der Engerlinge ist sehr kostspielig. Um den Schädlingen bei ihrem gegenwärtigen Massenauftreten nachhaltig zu begegnen, müssen für den Hektar behandelter Nutzfläche 111 255 400 DM aufgewendet werden. Aus den Mitteln des F Sflanzenschutz- Haushalts wurden bisher 46 700 DM Zuschüsse für die Bekämpfung ausgeworfen. Insgesamt wurden in Württemberg in sem Jahre 470 Hektar mit den Bekampfungsm itteln behandelt. Der Vorsitzende des Landwirtschafts- und FErnährungsausschusses, Abg. Stöß, sagte, daß der Landtag Mittel und Wege suchen müsse, um den geschädigten Bauern bei der Bekämp- kung zu helfen, da sie àus eigener Kraft nicht imstande seien, diese durchzuführen. Weitere Bekämpfungsmaßnahmen wurden als uner- läglich bezeichnet. * Wohnungsbau-Notopfer wird erwogen Der vom Gesamtverband Gemeinnütziger Woh- nungs- Unternehmen veranstaltete„Deutsche Bau- vereinstag 1951“ wurde in Düsseldorf eröffnet. Der Direktor des Gesamtverbandes, Dr. Brecht, teilte mit, daß die Bundesregierung für das kom- mende Jahr die Einführung eines„Wohnungs- bau-Notopfers“ exwäge. Die so gewonnenen Mit- tel seien als zweckgebundene öffentliche Abgabe gedacht. Man hoffe, hiermit zusätzliche Mittel für den Wohnungsbau in Höhe von 700 bis 900 Millionen DM aufbringen zu können. Mit einem Wohnungsbau-Notopfer würde man auch den eine Mietangleichung oder Mietpreiserbhöhung begegnen können, da diese nicht gleichzeitig mit der neuen Abgabe durch- geführt werden könnten. 1 Wiriſchaftliches Fast vier Millionen Rentenempfänger Bundesarbeitsminister Storch hat dem Bundes- tag einen ersten Bericht über die Umanerken- nung der Renten nach dem Kriegsopferversor- Sungsgesetz vorgelegt. Danach sind bis zum 31. Juli 1951 etwas mehr als 25 Prozent der Ver- sorgungsrenten umanerkannt worden. Nach an- känglichen Schwierigkeiten auf Grund der Neu- errichtung der Versorgungsämter sollen nach Mitteilung des Ministers die Umanerkennungs- arbeiten in den Ländern jetzt zügiger vor sich gehen. Durch die Umanerkennungen wurden im Bun- desgebiet 342 088 Renten erhöht, 165 411 Renten Sekürzt, und 8308 Renten mußten entzogen wer- den. Nach dem Stand vom 31. Mai 15 15115 S 3 998 141 berechtigte Em pränger von Versorgungs- renten. Ausfuhrvergütungen bekanntgegeben Das Bundeswirtschaftsministerium gab als Sätze für die Ausfuhrvergütung bekannt: bei Fertig- waren 2,5 Prozent, bei Halbwaren 1 Prozent, bei sonstigen Geg aständen 0,5 Prozent. Wie das Bundeswirtschafts ministerium erklärend hinzu- fügt, wird nach den Vergütungslisten 1 und 2 bestimmt, welche Gegenstände den Fertigwaren oder den Halbwaren zuzurechnen sind. Diese Listen sind zur Vereinfachung des Verfahrens auf dem Zolltarif beziehungsweise auf dem sta- tistischen Warenverzeichnis aufgebaut. Die Vergü⸗ tungslisten 1 und 2 werden mit Wirkung vom 1. Oktober auf die Nummern des neuen Zoll- tarifes umgestellt. Bundesverband des Kohleneinzeihandels Mit dem Sitz in Bonn wurde der Bundesver- band des deutschen Kohleneinzelhandels gegrün- det. Dem neuen Verband sind sämtliche Kohlen- einzelhandelsverbände mit rund 23000 Einzelhan- delsbetrieben beigetreten. Aufgabe des neuen Verbandes wird es sein, die volkswirtschafllichen, Aufgaben des Kohlenei handels zu fördern ansehen als Berufsstand zu schützen. en Präsiç des Bundesverbandes Hanns Hefendehl, Ennepetel-Milspe, 250 000 Volkswagen seit Kriegsende Zur Fertigstellung des 250 000. Volkswagens seit Kriegsende erklärte der Generaldirektor der Volkswagenwerke, Dr. Nordhoff, daß die Kapa- zität des Werkes ausreiche, um monatlich 3000 Volkswagen mehr zu produzieren. Die unzurei- chende Erzeugung von Karosserieblechen und der Kohlenmangel würden jedoch eine derartige Ausdehnung verhindern. Es bestehe auch keine Aussicht, daß die Schwierigkeiten in der Blech- versorgung in den nächsten zwölf Monaten be- seitigt werden könnten. Nach Nordhoffs Anga- ben liegt die monatliche Produktion der Volks- wagen- Werke gegenwärtig bei 9000 Fahrzeugen. Der Ausfuhr-Anteil liege im Monatsdurchschnitt bei rund 35 Prozent der Gesamtproduktion. Der echte Auftragsbestand im In- und Ausland be- laufe sich zur Zeit auf 70 000 Volkswagen. „ Handelsklassengesetz noch im Oktober Bundesernährungsminister Prof. Niklas eröff- nete die„Allgemeine Nahrungs- und Genußmit- tel-Ausstellung Köln 1951“(ANUG A)., Niklas sprach die Hoffnung aus, daß das Handelsklas- sengesetz noch im Laufe dieses Monats verab- schiedet werden könne. Dieses Gesetz werde zur Hebung des Absatzes der Landwirtschaft und einer Verbesserung der Qualität beitragen. Wei- terhin werde das Gesetz die Konkurrenzfähig- keit der Bundesrepublik gegenüber dem Aus- land verbessern. Befürchtungen, daß man durch eine Standardisierung zu einem schematischen und unreellen Wettbewerb kommen könne, seien unbegründet. Maurer sind selten geworden Während noch zahlreiche Bauhilfsarbeiter ohne „Arbeit sind, fehlt es zur Zeit im Arbeitsamts- bezirk Karlsruhe an Maurern, da sie vor Mona- ten zum Teil zu Besatzungsbauten nach Mann- heim abgestellt worden waren. Am 1. Oktober ist nun auch in einem Karlsruher Vorort ein Großbauprojekt der Besatzungsmacht angelau- fen. Neben den aus Mannheim zurückkehrenden müssen weitere Maurer aus anderen Arbeits- amtsbezirken zu den Bauten herangezogen werden..- N Ein freier Nachmittag im Einzelhandel Die„Hauptgemeinschaft des deutschen Ein handels“ bezeichnete den neuen Entwurf Bundsarbeitsmir denschlußzeiten als die men. Dieser der Woche vor. Die Wahl des bleiben. Auslandsvermittlung Anlaß der Drohung der Bayerische Geflügelzüchter wurden bestraft Das amerikanische Bezirksgericht in München „Verband land wirtschaftlicher Geflügelzüchter in Bayern“ zu einer Geldstrafe von 10 00 DM. Die beiden Verbandsgeschäfts- führer erhielten unter Zuerkennung einer Be- währungsfrist von zwei Jahren Geldstrafen von 2500 bezw. 1500 DM. Die Angeklagten wurden für schuldig befunden, mit ihren Unterverbän- den„‚ungesetzliche Verhandlungen“ gepflogen zu um„den Binnenhandel in Geflügel zu sollen sie einen freien Wettbewerb zwischen den gewerblichen Brüte- reien und Züchtereien in Bayern ausgeschaltet sowie Mindestpreise für Geflügel und Geflügel- in gemeinsamen Absprachen festge- Urteilsbe- gründung führte der US-Bezirksrichter als straf- daß die Angeklagten nicht aus verurteilte den haben, beschränken“. Ferner produkte setzt und überwacht haben. In der mildernd an, Profitgier gehandelt haben, Sie hätten lediglich versäumt, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, eine Ausnahmegenehmigung vom Ge- setz Nummer 56 zu beantragen. Wirtschaft in Kürze Der Zahlungsmittelumlauf im Bundesgebiet betrug Ende September 9 498 000 00 DPM. Gegen- über dem 31. August ist damit die Umlaufziffer um 357 Millionen DM angewachsen. Die Aufwärtsentwicklung der westdeutschen Steinkohlenförderung hat in der letzten Woche 7 angehalten. Es wurden nur insgesamt 244 306 Tonnen Steinkohle gegenüber 2273 593 59 in der Vorwoche gefördert. Auf der jetzt beendeten„Deutschen Brauerei Ausstellung 1951“ sind nach vorsichtigen Schät-⸗ zungen Umsätze im Werte von rund 100 Millio- nen DM erzielt worden. Die Ausstellung ist von insgesamt 70 000 Interessenten besucht Worden. Kanada kann im Getreidewirtschaftsjahr 1951/52 über rund 765 Millionen Bushels Weizen verfü- gen.(UGberschuß von 186 Millionen Bushels aus dem Vorjahre, neue Weizenernte 579 Millionen Bushels; ein Bushel gleich 27,2 kg). Mannheimer Produktenbörse vom 9. 10. Am Brotgetreidemarkt klingt die Anlieferung all- mählich ab. Weizen wird noch eher aufgenommen, für Roggen kaum noch Interesse. kung der Bundesreserve auf 250 000 f ist der Markt für Roggen vorläufig wohl still. Aus süddeutschen Erzeugerkreisen wird erneut die Hoffnung aus- gesprochen, daß die Einkaufs- und Vorratsstelle auch zum Ankauf von Weizen übergeht. Für die Versorgung Württemberg-Badens wurden 3060. Weizen und ein kleinerer Posten Gerste zugeteilt. Am Mehlmarkt weiter starkes Angebot, November- schlüsse etwas lebhafter, Roggenmehl ist nur ma- Big berücksichtigt. In Weizenmehl, vor allem freie Typen, vereinzelt stärker gefragt. Am Braugersten- märkt werden erste Sorten weiter gut aufgenom- men. Inländ. Futtergerste fehlt. Bei Gerste bemer- kenswert feste Tendenz. Der Hafermarkt ist bei starkem FHaferangebot kaum fester. Am Futter- mittelmarkt unzureichende Nachfrage bei höherem Angebot. Lediglich Roggenkleie fehlt. Olhaltige Fut. termittel ausreichend angeboten. Bei Trocken- schnitzeln haben die Exportabschlüsse den Ange- botsdruck gemildert; das Inlandsgeschäft entspricht nicht den“ Erwartungen, Der Rauhfuttermarkt ist lustlos, Stroh ist völlig vernachlässigt, während Heu gelegentlich in kleineren Partien umgesetzt wird. Fischmehle sind knapp und fest. Am Kartoffel- markt werden Finkellerungs-, Industrie- und Fut- ter kartoffeln gesucht. Die Landwirtschaft ist zu- rückhaltend. Neckar-Bote, Südu. Heimatzeitung für Manuheim-Secken hei and Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Harde Druck und Verlag: Buchdructerel Gg. Zimmermaem Guhab- Georg Härdiel, Mannheim Seckenhelm., 5 9 ˙½˖,jꝗn OR N ον gl SUN Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (45. Fortsetzung) * Aber Geisselbrecht ist sehr gereizt. Die süße Tour von Knauer ärgert ihn doppelt.„Nee, reden Sie keinen Stuß!“ antwortet er grob. „Ich bin nicht im Zirkus gewesen. Hier bin ieh umgekehrt und dann quer über das Feld und nach dem Hippodrom. Aber nicht zu lang- sam. Nee, in son richtigen Seemannstrab.“ Auf einmal läuft er davon, ehe sich die bei- den Kriminalbeamten darauf gefaßt machen. Und man sollte es nicht für möglich halten, wie sehnell Geisselbrechts Beine wirbeln. „Stehenbleiben!“— brüllt Knauer und rennt nach. Aber der Mixer nimmt keine Notiz von die- sem Anruf. Diesem Knauer wird er mal tüchtig heig machen! Erst als er am Weg list, wo die Straßenbahnen fahren, hält er atemlos inne. Die beiden Beamten, sportgeübt und ge- schmeidig, haben ihn nun doch eingeholt. Mit einem breiten Grinsen keucht Geissel- brecht:„So— da sind wir. Ich hab' alles ge- nau s gemacht wie am Montag. So wollte es doch der Herr Rat. Nun kommen Sie man, meine Herren. Nun gehen wir hier über den Fahrdamm und dann rechts. Ziemliches Stück geradeaus, bis wir zum Hippodrom kommen. Muß doch selbst mal hören, ob sich der Suhr tatsächlich nicht erinnern kann, wann ich Montagabend zu ihm gekommen bin.“ Knauer und Müller zwo gehen auf den Spott nicht ein. Sie drehen Geisselbrecht an den Schultern um und mafschieren mit ihm Über das Feld zurück, auf den Zirkus zu. Vor dem Eingang C hat sich inzwischen viel eignet. Sehr viel Schmerzliches, Ueber- chendes und Klärendes. minelrat Riedler und Lenk 5 ibren Lenk ist ein Tatsachenmensch. Es kann nicht bestritten werden, daß der Weinreisende Thiele erschlagen wurde und daher nicht mehr auftauchen kann. Also muß sein Mörder hier im Rundgang gewesen sein, denn hier wurde die Tat ausgeführt, Aber weder die Kollegen mit Thomas Holten noch die anderen mit dem Mixer Geisselbrecht kommen. Eigentlich hat er sich das gedacht. Er hat nicht verstanden, Weshalb der Kriminalrat den Kutscher Cest- nick entlassen hat, dessen Spuren er bei der Leiche sicherte und bei dem auch die Mord- waffe gefunden wurde. Er hat zwar versucht, sich die Gedankengänge seines Vorgesetzten klarzumachen, aber er hat ihnen nicht bei- stimmen können. Der Herr Kriminalrat hat ihm zu viel Phantasie. Phantasie ist nichts für Lenk. Riedler steht unbewegt und späht durch den Winzigen Spalt zwischen Portiere und Wand hindurch. Lenk macht es ebenso. Und da geschieht) wirklich etwas, Etwas, Was gar nichts zu bedeuten hat, was aber Riedler sehr zu interessieren scheint, denn er schiebt den Vorhang ein wenig mehr beiseite, Der Zwerg Willi trippelt auf seinen kurzen Beinchen in dem Rundgang bin und her. Manchmal blickt er sich um. den Manegeeingang hinein und verschwindet hinter der roten Portiere. Da steht er nun, der Kleine Willi, schaut sehnsüchtig zu Jetta empor. 85 Die Musik hat ihm förmlich die Beine un- ter dem Leib kfortgerissen. Er konnte nicht Widerstehen Willenlos mußte er dem Ver- langen gehorchen, Jetta zu sehen, und wenn das Chapiteau über ihm zusammengestürzt wäre, er wäre seinem Herzen gefolgt. Der Anfang des Trommelwirbels war es, der ihn in den Innenraum hineinzog, der Trommelwirbel, bei dessen Grollen Jetta hoch oben auf den Schultern der Schwester steht und alle Muskeln, alle Nerven spannt, ehe sie sich rückwärts in die leere Luft wirft. Kurz bevor Jetta ihren Salto ausführte, hat sie immer einen atemschfellen Blick zu dem vorbei. Aber Jetta sieht hinüber— ja, wohin und plötzlich läßt er seine Schimpansin im Stich. geht in und roten Vorhang hinuntergeworfen, in dessen Falten sich der Zwerg Willi verbarg. Und diesen Blick,— nein, auf diesen Blick kann er nicht verzichten! Auch beute nicht! Viel- leicht ist es ja das letztemal! 5 Alles andere vergessend, steht er und starrt zu Jetta empor, während die atemlose Stille im Zuschauerraum beklemmend von dem dumpfen Trommelwirbel untermalt wird. Das Licht stürzt sich auf ihr Kostüm, daß es funkelt und blitzt. „Allons-Allons“ schaukelt am Eingang C nur? Die Augen des Zwerges werden trübe und glanzlos. Drüben steht der junge Jongleur Eriesen in seinem weißseidenen Kostüm, das seinen schlanken, hochgewachsenen Körper fast wie ein Trikot umspannt, und lächelt. Er lächelt zu Jetta hinauf. Und Jettas Kußhand, die dem ganzen Publikum gelten Soll. Eilt heute nur ihm. Nicht mehr dem Zwerg Willi, der ihr 80 schöne Lieder vorsingt, nur noch dem blonden Menschen mit den bunten Bällen. Schwer läßt Willi den Kopf auf die Brust fallen, während Tränen sein zerfurchtes Ge- sicht nässen, Er verbirgt sich auch nicht mehr in den Falten der Portiere. Klein, lächerlich — grotesk in seinen viel zu großen Schuhen, steht er weinend vor dem brennenden Rot des Vorhanges. Im Rundgang aber hat sich, ohne daß er es ahnte, eine Tragödie abgespielt. 5 Nachdem der Zwerg Willi im Mariageein- gang verschwunden war, hat Lenk seinen Posten verlassen und ist zu Riedler ge- gangen. 5 5 Die Schimpansin Lene Steht 9905 immer an der Wand und äugt verlangend ſen silbernen Knauf des Reitstockes an. Wie ein spislendes Kind tastet sie danach. Nun hält sie ihn in der Hand und schnattert leise. „Es hat wohl keinen Sinn mehr, zu warten“ sagt Lenk leise, da packt ihn die Hand Ried- lers am Arm, daß er lautlos an seinen Platz geht und wieder durch den Vorhang späht. die Tierpsyche, In der Sonntagabendvorstel e Nach 1 Bild handelt Und wenn Lenk sonst ein 9 von es sonders starken Nerven ist ind alles Ueber- sinnliche als dummen Humbug ins Reich der Fabel verweist, jetzt pocht sein Herz erregt, und seine Augen weiten sich. r Kneift sich ins Bein und freut sich, als er den Schmerz fühlt, denn nun weiß er doch, daß er wacht Was er sieht, ist so unheimlich und un- glaubhaft, wie man es nur im Traum erlebt, Durch den Rundgang kommt Thiele der Weinreisende Thiele in seinem Sommer- mantel, einen steifen, schwarzen Hut auf dem f Kopf. Weiß der Teufel, wie es zugent Für eine Sekunde kneift Lenk die Bugen zusammen, dann reißt er sie wieder weit auf. Er sieht zu Riedler hinüber, aber er Kann dessen Mienen nicht erkennen. Ruhe- heischend hebt der Kriminalrat die Hand. Lenk begreift und späht durch die Spalte des Vorhangs. 5 Thiele kommt näher Schritte vor Lene stehen. 5 Mit der Schimpansin ist eine eigensrtigé Veränderung vorgegangen. Ihre Augen haber sich gerötet, wild fletscht sie die gewaltiger gelben Eckzähne. Sie zittert immer noch, aber nicht mehr vor Kälte, sondern Vor Wut. Lenk zuckt zusammen, als Riedler seinen Arm berührt. Er beugt den Kopf Zarilek. 175 „Es ist der Clown Valenci“, flüstert Riedler 1 5 —„keine Bewegung jetzt!“ Sie starren beide in den Rundgang, wo de schaurige Spiel beginnt, das sich der Clown ausgedacht hat und das er mit der meister- haften Verstellungskunst durchführt, die sei nen Weltruhm begründet hat. Valenci im Mantel der Puppe, mit der Schimpansin in der Manege zu tanzen ha und dem steifen Hut auf dem Kopf, ker und bleibt ran lung, als die Schimpansin sich den Hut über stülpte, hatte der Affe einen furchtbare Schrecken bekommen, hatte geschrien 11 war aus der Manege gelaufen. Seit der Ze haste er den steifen Hut. Darauf aufbaue hat sich Valenei ein neues Bild von a em Fortsetz 5 261 des teriums zur Regelung der La- einzige Möglichkeit, zu einer tragbaren Lösung des Problems zu kom- Gesetzentwurf schlägt die Schlie- Bung aller Ladengeschäfte an einem Nachmittag betreffenden Nachmittags soll dabei den Ländern überlassen nur über Arbeitsämter Die Vermittlung deutscher Arbeitskräfte nach dem Ausland ist den Arbeitsämtern vorbehalten und kann nur mit Genehmigung der zuständigen Dienststellen durchgeführt werden. Mit dieser Feststellung beantwortete Bundesarbeitsminister Storch eine Anfrage der Deutschen Partei aus IG Metall Hessen, deutsche Arbeiter in das Ausland zu vermitteln. Mit der Aufstok- BLICK AUF SILS IM ENGADIN Einer der schönsten Luftkurorte im schweizerischen Kanton Graubünden ist Sils, malerisch am rechten Ausfluß des Inn aus dem Silser See gelegen. Die Gemeinde besteht aus den Wei⸗ lern Sils-Baselgia und Sils-Maria, die wir auf dem Bilde sehen. Im Hintergrund das Fextal. Kapstadt In der weiteren Umgebung von Gibeon, Südwest-Alf leben noch drei Buschmanns- Völker, die c Auftreten jeder ernsthaften Krankheit auf das Wirken mysteriöser Hexen zurückfü Sie meiden Erkrankte, anstatt ihnen zu helfen, weil sie glauben, das„Hexen- feuer“ me sonst in ihren Leib fahren und Sie selbst zu einem willenlosen Werkzeug un- bekannter Mächte werden lassen. Als einziger anerkannter Zauberer und Hexenmeister des Tamtana-, Melahari- und Wamib mes, die sämtlich noch heute als nomadisierende J: bekannt sind., gilt Pomba. Seine Axis“ besteht lediglich darin, den enen vor den von ihm meist erst en Geistern Angst und Bange zu Kürzlich noch verstand er dies so vo ich, daß er nur auf einen von einem tollwütigen Hund Gebissenen zu ver- Weisen brauchte, damit das Lager sofort ab- gebrochen wurde und die Buschmänner den Bedauerns en schmählich im Stich ließen. Die Kunst der weißen Aerzte bleibt natür- lich Pomba nicht verborgen. Er empfiehlt deshalb ständig seinen Stämmen, die besiedel- teren Gebiete zu meiden und sich auf keinen Fall etwa Hilfe suchend an einen Arzt 2u Wenden, der ja die Macht der Hexen erst richtig heraufbeschwöre. 0 Gauæ Cuglandl lun e. Hier ist das Tippen bereits zu einer Nationdlleidenschaft geworden London. Der wunderschöne Sommer, wie Tschechow einen seiner Helden sagen läßt, ist nun vorbei. Für Großbritannien bedeutet es, daß wieder einmal die langen Nächte herankommen und mit ihnen die immer wiederkehrende Er- begung und Spannung des Spiels„Ein Ver- Mögen für einen Pfennig“. Denn wer wollte den Reichtum verachten, wenn ein zufälliges „N“ im richtigen Feld des Tipzettels die ganze Zukunft verändern kann? Im ganzen Lande bereiten sich jetzt 12 Mil- lionen Menschen, jung und alt, reich und weniger reich, auf eine Ueberwinterung mit hren Glückssternen vor. Mit ihren Radios, die die letzten Gesundheitsberichte über be- rühmte Fußballer herausgeben, und den Toto- Vorschauen und Ratschlägen werden sie sich durch die kältere Hälfte des britischen Jahres hindurchhelfen in der Hoffnung, das nächste Jahr anderswo zu verbringen— fort von all dem hier. Es sind nicht nur Herr und Frau Nachbar, sondern auch die Bergleute, die Autobusfah- rer, die Verkaufsbudenbesitzer, die großen Geschäftsleute, die in ihrem Rolls Royce zur Arbeit fahren—— sie alle verknüpfen ihre Träume mit dem kleinen Tippzettel und war- ten auf den Briefträger, der ihnen die ge- rechte, langerwartete Belohnung bringen soll. Und in der Zwischenzeit? Träume von Ruhm, Träume von Flucht, Träume von einem Leben jenseits dieser zepterbeherrschten Küsten, jedermanns Traum von dem Leben, das er geführt haben könnte, wenn nur wenn er nur zum Beispiel jene letzte Wette der letzten Saison gewonnen hätte, als ein Mann in Hornsey, einem Londoner Vorort, seine Post aufmachte und feststellte, daß er den Rekordgewinn von 104 000 Pfund erzielt hatte. Wenn er zum Beispiel nur jener Mechaniker aus Manchester gewesen wäre, der eine Woche vorher 92 000 Pfund gewann. Ungewöhnlich? Bereits in dieser Saison hat ein glücklicher Mitmensch 75 000 Pfund gewonnen, und wenn man auf die Vorkriegsresultate zurückblickt, haben mindestens 5 andere Wetter Gewinne zwischen 61 000 und 103 000 Pfund heimge- tragen. In Großbritannien, wo die meisten Leute verhältnismäßig wenig verdienen und erst zur mittleren Finkommensschicht zählen, Wenn sie 500 Pfund im Jahr haben, gehört das Tippen zu den Nationalgewohnheiten. Die Zeitungen widmen Spekulationen und Ergeb- nissen lange Spalten. Buchläden offerieren lockende Systeme und Permutationen; Syndi- kate annoncieren nach reichen Investoren, die sich mit ihnen verbinden sollen, um sich auf diese Weise eine komfortable Zukunft zu sichern. Aber niemand scheint zu wissen, was nun eigentlich mit den Leuten geschieht, die die großen Preise gewinnen. Die Totogesellschaften machen natürlich ein großes Geschrei um solche Gewinne, und so werden die meisten Menschen, die einen großen Gewinn erzielt haben, sofort mit Al- mosenbitten überschüttet. Da der Totogewinn steuerfrei ist, geben viele Wetter in einem Anfall von Dankbarkeit sofort ein Dutzend Schecks an verdienstvolle Organisationen aus, and eine dankbare Seele brachte ihren ge- samten Gewinn auf diese Weise an einem großzügigen Nachmittag durch. Doch eine Altliche Jungfer, die den ganzen Krieg hin- durch mit dem geringsten Einsatz gewettet hatte, sing nach Blackpool und brachte dort alles beim Spielen durch; nun wettet sie wie- der regelmäßig. Der ungewohnte Umgang mit so viel Geld hat in der Vergangenheit schon manchen auf Irrwege geführt Doch mindestens ebenso viele und mehr konnten es investieren oder sich ein vernünftiges Leben aufbauen, oder aber zu jener großen, schon lang erträumten Reise um die Welt starten. 8 Man bekommt eine Vorstellung davon, wie groß das Totogeschäft ist, wenn man weiß, daß während der letzten Jahre rund 50 Millio- nen Pfund Sterling jährlich gesetzt wurden. Davon zahlen die 12 britischen Totogesell- schaften etwa 14 Mill. Pfund Steuern im Jahr. Diese werden von dem wöchentlichen Auf- kommen aus Pennies und Shillings abgezogen, bevor die großen Preise ausgezahlt werden. Ind vorher berechnen die Totogesellschaften noch 5 Prozent Provision für ihre Unkosten- ein klonorar, das weit über dem höchsten Ge- Winn liegt. 5 Die Totogesellschaften haben natürlich große Ausgaben, da sie Tausende von Sortiererinnen bezahlen und Millionen von Briefmarken kaufen müssen, um ihre Tabellen zu ver- schicken. Trotzdem haben die beiden Direk- toren von Littlewoods, der größten Totogesell- schaft, soviel Geld aus der Nationalleiden- schaft gemacht, daß ihr Aktienbesitz heute bei einem Hotel auf den Bahamas beginnt und über große Fabriken zu Filialgeschäften reicht. Die beiden Brüder Moores— das sind die Direktoren von Littlewoods— entwickelten die Idee eines nationalen Fugballwettens, als sie noch Anfang der zwanziger Jahre irgend- Wo Drucker waren. Im Wohnzimmer eines Vapoſeons summe Bouba, die Riesenschildkröte von Kapstadt Es kommt einem vor, als sei die Zeit stehen- geblieben, wenn man die Insel Sankt Helena betritt, auf der einst der berühmte Napoleon seine letzten Ta verlebte, Zwar hat man die Petroleumlampen inzwischen durch elek- trisches Licht ersetzt, aber diese Straßgenbe- leuchtung wird aus wirtschaftlichen Gründen nur in Nächten ohne Mondschein eingeschaltet. Auch ein Eino gibt es auf der Insel, aber man führt dort nur stumme Filme vor. Was ein Tonfilm ist, wissen die Inselbewoh- ner nicht. Das einzige bemerkenswerte Er- eignis der letzten Jahre ist eine große Termi- tenplage gewesen, die auch das lange, niedrige Haus von Longwood, in dem Napoleon zuletzt Wohnte, stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Es gibt auf dem Eiland außer dem Haus zu Longwood nicht viel zu sehen, Eine Attraktion aber für alle Fremden ist Bouba, die Riesen- schildkröte, die schon des Franzosenkaisers“ stumme Freundin war und die bis auf den heutigen Tag am Leben geblieben ist. Oft, so wein man, hat Napoleon dieses Tier auf seinen Spaziergängen getroffen. Sie war sehr zu- traulich und hat dem Kaiser, der immer sehr Hauses in Liverpool eröffneten sie ihr erstes Büro mit einem gepumpten Kapital von 4000 Pfund, mit dem sie die ersten Preise aus- zahlen wollten. Heute ist John Moore, der Aeltere, allein, seine 10 Mill. Pfund schwer. Tippen ist Glückssache. Nicht aber die Füh- rung einer Totogesellschaft. Sie kann nicht verlieren, Sie ist praktisch der Agent, der eine Provision dafür berechnet, daß er eine gewisse Anzahl von Gewinnern gegen eine groge An- zahl von Verlierern balanciert. Und doch— solange man lebt, besteht Hoff- nung, und die 12 Millionen Menschen in Groß- britannien werden diesen Winter wieder fort- fahren, ihre Tippzettel auszufüllen und sie zur Post zu geben. Freundin lebt noch St. Helena, soll gefilmt werden ernst und verschlossen mütige Lächeln entlockt. Die Lebensgeschichte der Riesenschildkröte klingt wie ein Märchen: Im Jahre 1790 ist sie mit zwei anderen Schildkröten von Mada- gaskar nach St. Helena gebracht worden, Eine von diesen Schildkröten starb im Jahre 1877 an einer Blutvergiftung, die zweite, die man stets mit Bouba zusammen sah, stürzte im Jahre 1918 von einem Felsen ab. Nun lebt also nur noch Bouba! Und die Touristen zücken die Leicas und fotografieren das Tier, an dem die Jahrhunderte so spurlos vorübergingen. Bouba aber soll jetzt auch gefilmt werden. Sie wird eine wichtige Rolle in dem Napoleon- film spielen, den ein amerikanischer Produzent auf Sankt Helena vorbereitet hat. Eigentlich sollte der Film schon im vorigen Jahr fertig- gestellt werden. Nun hat es sich bis in diesen Herbst hinausgezögert, Aber in den nächsten Wochen wird der Riesenschildkröte Bouba also wieder jene kleine, untersetzte Gestalt in dem blauroten Waffenrock begegnen, jener Mann, der die Finger seiner rechten Hand immer nachdenklich zwischen den zweiten und dritten Knopf seiner Jacke schob 8 5 War, manches gut- Pomba kſopperte mit den Konservenbüchsen Fanatischer Kampf der Zauberer gegen die Kunst der Aerzte Je mehr jedoch auch Schwarze auf den südafrikanischen Universitäten studieren und Doktordiplome erwerben, umso mehr wackelt der Thron des Hexenmeisters Pomba. Die und da bereits Behandlungszelte errichtet und helfen allen Artgenossen nach besten Kräften. Durch Zufall gelangte Pomba vor einigen Wochen in das Zelt eines solchen Busch- mannsarztes, als er einen auf der Jagd ver- undeten Staemmesangehörigen verfolgte, um ihn von jeder Behandlung fernzuhalten. Der Arzt hieß Dr. Dungo.„Siehst du es nicht Tiki,“ rief er dem Patienten zu,„dieser Mann im weißen Mantel ist die Hexe in Menschen- gestalt. Er hat Feuerringe in den Augen. Ich muß die Riesenfrau mit dem Feuerschweil beschwören, um ihn zu verjagen.“ Dabe: Klapperte der Hexenmeister zornig mit zwe. Weigblechkonservenbüchsen. Dr. Dungo, der in seiner noch Anhänger der Kindheit selbst Medizinmänner und Hunte delt Bei einem Wettschoimmen in Esquipulas in Guatemala sackte plötzlich einer der Teilneh- mer, Lazaro Perez, ab und mußte aus dem Wasser geholt werden. Et war an einem kleinen Fisch erstickt, der ihm beim Atemholen in den Mund geraten und in der Luftröhre stecken geblieben war. * Die Eskimos auf Grönland besitzen eine eigene Zeitung, die den denkwürdigen Namen „Atuagagdliutit“ hat,„Das, worin man liest“. Der eingeborene Redakteur dieser Zeitung ist Verleger, Schriftleiter, Setzer und Drucker in einer Person. Hexenbeschwörer gewesen war, lächelte ge- ringschätzig. Er schob seine Brille in die krause Buschmannsstirn und sagte:„Pomba, ich fürchte mich gar nicht. Aber wir lassen uns gern bekehren, zeige uns doch die Riesen- frau mit dem Feuerschweif! Mag sie uns ver- nichten!“ Tiki, der Patient, zitterte zwar einen Augen- blick, als Pomba noch wilder mit den Kon- servenbüchsen klapperte. Das Rumoren zau- berte jedoch keine Hexe oder Riesenfrau herbei. Mit fürchterlichen Schimpfworten 20g sich Pomnba zurück und brachte seinen ängst- lich wartenden Anhängern die Kunde, Tiki sei von der Hexe geholt worden, die ihm keine Frist mehr gewährt habe. Die Zahl der verständigen Eingeborenen die sich gegen Quacksalber und Hexen- meister vom Schlage Pombas einsetzen nimmt erfreulicherweise ständig zu. Protz- dem wird es noch einige Zeit dauern, bis die letzten Buschmänner so weit gebracht sind, daß sie sich nicht mehr vor ärztlicher Hilfe scheuen und an irgendwelche sonderbaren Geister glauben. Wie schwer es für einen Arzt ist, das Ver- trauen der rückschrittlichsten Eingeborenen zu gewinnen, beweist folgendes Beispiel: In einem Buschmannsdorf bei Gibeon brach Kürzlich die Cholera aus, Die Ortschaft wurde umzingelt, da man Widerstand gegen ärzt- liche Hilfe befürchtete. Eine Kolonne mit sechs Krankenwagen und fünf Kerzten fuhr auf die Siedlung zu. Als dies Pomba wahr- nahm, lieg er sämtliche Hütten in Brand stecken und empfahl den teilweise Todkran- ken, in den Dschungel zu fliehen. Nur den durch das Fieber völlig Entkräfteten, die nicht mehr zu fliehen vermochten, konnte gegen ihren Willen geholfen werden. Sie sind 2 war bekehrt, aber viele ihrer Stammesge- kährten erlitten im Dickicht einen qualvollen Tod, weil sie bis zuletzt daran geglaubt hatten. daß Hexenmeister Pomba im Recht sei. Schnelle leine Sachen, bon Salz herinęe zul machen Pellkartoffeln mit Hering Den Salzhering bis zu 12 Stunden Wässern, säubern, entgräten, ab- ziehen. Mundgerecht zu Tisch. Heringskuddelmuddel Warme Pellkartoffelscheiben und gewürfelte Heringe in einer hellen Tunke zu Tisch. Heringsstip mit Pellkartoffeln Heringsmilch, gewürfelte Zwiebeln, Apfel, Sahne oder Milch zur Tunke rühren, Hering bineinschneiden. Heringsbäckerle Salzheringe, Räucherspeck, Zwie- beln und Apfel wiegen. Schmeckt gut auf Brot oder zu Pellkartoffeln. Oln and, Huluſn funbl, dn lololh hauen, von Ewald Braun Eine Anleitung zum Abfassen von Briefen und Schriftstücken für alle Fälle des Lebens./ 160 Seiten, geb. DM 4.20 Veisandbuchhandlung f. LIP PA, Wiesbaden Postk, 786/ P. Sch. Konto: Frankfurt/M. 110 66 2 8 8 0 3 Meilageicle mit „Was nützt der schönste Stoff zum Kleid, wenn man mit schlechten Garnen näht? Der Fachmann weiß genau Bescheid und schwört auf Amann Qualität!“ Permanentdehnung, die ist gut. * Mit NIVEA ge: pflegte Habt bleibt glott und geschmei⸗ Jig, denn NIVEA 55 schötzt ihre Habt g vor Wind o, Wetter, euzeritholtig-habtverwandt Ia BRATHERINGE bier Liter-Dosen, oline Hopf u. ausgenommen, jede Dose Pfund Fisch- gewicht, zusammen nur einschl. Verpackung ab Bremerhaven, Bahnversand. Nachnanme feinkostfisch Ahrens& Co. Verlangen Sie Hauptpreisliste nach Haus- frauenart DM. 17. BREMERHAVEN-F., Postfach 57 Pelztierzucht als Nebenerwerb Od. Existenz(abfallverwertend) Sratisschtift send. Pelztierfarm Berlin- Staaken 215. Postk. gen Helimargen l e (cus cruris), Kromptadern, Ekꝛeme sowie entröndliche, schper heilende Wunden heilbar ricrur-Prospekt grabs. Or, Hoffmann& Co. Smbfi., Berlin W 15/60] hol. und Nikotingenuß geben 12 Jabletten schnell spörbare Erleſchterung v. einen klaren Kopf. Jemagins in Ellen Apgthsken . F. 1 ir n 4 a 90 — 2 2 1— 55 eee g 80 4 cb reach 6. „„„ e ee T Südwestdeuts che Rundschau g Gefängnis für Vatermörder Heidelberg db). Das Feidelberger Schwurgericht verurteilte den 39 jährigen Max Bayer aus Walldorf bei Heidelberg zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis. Bayer hgnatte am 23. Oktober vergangenen Jahres seinem 68jährigen Vater in Nußloch im Ver- lauf einer Auseinandersetzung zwei Messer- Stiche beigebracht, an deren Folgen der Mann gestorben War. Mehrere Zeugen bestätigten, daß der Angeklagte stark angetrunken War. Vorstandssitzung des Zub in Heidelberg 0 Heidelberg dwb). Der„Zentralverband der vertriebenen Deutschen“(ZvD) wird seine hgächste Vorstandssitzung am 21. Oktober die- ses Jahres in Heidelberg abhalten. Auf der Tagung soll u. a, der Zusammenschluß der Dands mannschaften der Heimatvertriebenen zu einer gemeinsamen Organisation bespro- chen werden. Die nächste Vorstandssitzung des Landesverbandes der vertriebenen Deut- schen in Nordbaden wird am 28. Oktober in Mosbach stattfinden. Seschlossener Beitritt zum VDs abgelehnt kfeidelberg dyb). Der„Fallschirm- berg“, hat sich auf einer Versammlung gegen Iden geschlossenen Eintritt der ehemaligen Fallschirmjäger in den Verband Deutscher Soldaten ausgesprochen. Der Fallschirmjäger- such- und Hilfsdienst wandte sich ferner ge- gen jede parteipolitische Einmischung che- maliger Fallschirmjäger. In der Entschließung 1 N heißt es weiter:„Wir verwahren uns dagegen, daß einzelne Personen, ohne dazu ermächtigt zu sein, im Namen der ehemaligen Fall- schirmjäger sprechen.“ Französischer Panzer in die Elz gestürzt Mosbach dwb/lds). Bei den alliierten Herbstmanövern stürzte in Neckarelz bei Mosbach ein 55-t-Panzer mit französischer Be- I satzung von einer Brücke aus 5 bis 6 m Höbe in die Elz. Das Fahrzeug hatte in rascher Fahrt die Steinmauer der Elzbrücke gestreift und eingerissen und sich dann beim Sturz in das flache Flußbett überschlagen. Der Rom- mandant des Panzers war sofort tot. Drei Mit- glieder der Besatzung wurden schwer ver- 1 Jetzt. 1 Zigaretten wegen der Bilder gestohlen Buchen dwbſids). Geheimnisvolle Ziga- rettendiebstähle bei einem Gastwirt in Horn- bach im Landkreis Buchen, fanden jetzt nach mehreren Wochen ihre überraschende Auf- klärung. Als Dieb wurde ein Schuljunge er- mittelt, der aber nicht etwa heimlich dem plauen Dunst huldigen wollte, sondern es ausschließlich auf die den Packungen beige- 4 legten Fußballbilder abgesehen hatte. Pf OT ZZ heim. Bei der Eröffnung des Win- tersemesters 1951/52 der Volkshochschule in Pforzheim bemängelte Oberbürgermeister Dr. Brandenburg das hehlen eines Volkshoch- Schulzentrums. Der Stadtrat werde sich in absehbarer Zeit mit dem Plan befassen müs- Sen, ein Volkshochschulheim zu errichten.(vy) Heidelberg. In Mosbach wurde von Bundesarbeitsminister Storch die Bundes- Schule der Industriegewerkschaft GTV ein- geweint, die in Zukunkt eine intensive Bil- dungsstätte für die Arbeiterschaft werden Soll.(SWI) Die Rheinhafenbauten im Endstadium Karlsruhe(H. S.). Die letzte Lücke, die zägersuch- und Hilfsdienst, Sektion Heidel- der 2. Weltkrieg in das Karlsruher Rhein- bhbafengebiet gerissen hatte, konnte jetzt ge- cchlossen werden. Nachdem der Krieg von 13 580 am Umschlage- und Lagerraum 7 680 am vernichtet hatte, Waren mit dem Wieder- aufbau der Werfthalle 1 im Jahre 1946 wieder 4 4020 am, und 1948 durch teilweise Freigabe der unversehrt gebliebenen Werfthalle III 1 weitere 3 400 am neu gewonnen worden. Zu- 2 letzt ging es an den Wiederaufbau der Werft- I halle II, deren Richtfest jetzt gefeiert wer- den konnte. Mit rund 2 Millionen DM ERP- Lagerhaus auf einer Fläche von 2 270 qm mit einer Nutzfläche von rund 10 000 am erstellt werden. Damit sind die Rheinhafenbauten wieder vollständig. Nach Fertigstellung der Innenarbeiten hofft man, die Halle im näch- Wetterballon in 35 000 Meter Höhe Karlsruhe(SWI). Um die Windver- hältnisse in den verschiedenen Höhen festzu- stellen, lassen die Wetterämter täglich zwei- mal Freiballone mit einem Durchmesser von etwa 1,5 m auf, die im allgemeinen bis zu 15 bis 20 km in die Luft steigen. Der Uber- druck sprengt dann die Hülle. Ein vom Wet teramt Karlsruhe in diesen Tagen bei sehr larer Sicht gestarteter Ballon konnte bis in die Abenddämmerung verfolgt werden. Er atte um diese Zeit eine Höhe von über 5 000 m erreicht und befand sich nach der rechnung der Station zwischen Schramberg und Villingen. Die Dunkelheit machte eine Weitere Beobachtung unmöglich Selbstmord mit dem EKEArISTuhe(H. S.). In wischen Graben und Link. männliche Leiche aufgefunc Stellungen der Kriminalpol um einen 42jährigen Ma der mit einem Rasiermess gangen hat. Uber die G1 nichts bekannt. 1 arIsruhe dwb). N: polizeilichen Ermittlungen züttete Familien verhältnis tragödie geführt, bei der in und Staatsmitteln konnte ein fünfstöckiges sten Frühjahr in Betrieb nehmen zu können.“ Polnischer Staatsangehöriger seine drei Kin- erstochen und sich anschliegend in selbst- örderischer Absicht vor die Straßenbahn ge- für Heimatvertriebene ausgebau F 1 85 Adelsheim(epd). Die Gemeinnützigg Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Ev“ Kirche in Deutschland hat in Adelsheim ihren dritten Bauabschnitt so weit vorangetrieben, daß jetzt das Richtfest gefeiert werden kann. Durchzogen von einer neuen Straße, deren Ausbau die Stadt Adelsheim in vorbildlicher Weise übernommen hat, werden auf dem Ge- lande zwischen der Seckach und der Straße Adelsheim— Buchen 15 Doppelhäuser erstellt. Wiederum erstehen damit 60 neue Wohnun- gen im Rahmen einer Nebenerwerbssiedlung. Pfalz verabschiedet SWF- Vertrag Mainz(UP). Der Landtag von Rheinland- Pfalz verabschiedete zu Beginn seiner vier- tägigen Sitzungsperiode in erster Lesung mit Mehrheit den zwischen den Ländern Süd- baden, Württemberg- Hohenzollern und Rhein- land- Pfalz abgeschlossenen Südwestfunk- Staatsvertrag. Für die Verabschiedung stimm- ten die Fraktionen der CDU und FDP, da- gegen die Abgeordneten der SPD. Französischer Soldat bestialisch ermordet Trier Grp). Die Leiche eines erdrosselten und ausgeraubten französischen Soldaten wurde im Trierer Stadtteil Kürenz aufgefun- den. Der Täter muß dem Soldaten zunächst einen Boxhieb ins Gesicht versetzt und ihm dann mit dem Kopf die Zähne eingeschlagen haben. Danach wurde das Opfer mit der eigenen Krawatte erwürgt. Der Mörder, der bisher noch nicht festgenommen werden 5 schleppte dann den Toten abseits 0 „om Wege. Die französische Gendarmerie hält es für möglich, daß es sich um eine Eifer- suchtstat handelt und die Beraubung des Toten nur als Ablenkungsversuch vorgenom- men wurde. Freispruch für Anita Hüttner Frankenthal(rp). Das Schwurgericht Frankenthal sprach die 26jährige Heimatver- triebene Anita Hüttner aus Neustadt(Wein- straße) von der Anklage des versuchten Tot- schlages frei. Anita Hüttner hatte im Fe- bruar dieses Jahres versucht, sich und ihre beiden Kinder mit Veronaltabletten zu vergif- ten. In der Urteilsbegründung erklärte der Vorsitzende, die Angeklagte habe in einem „übergesetzlichen Notstand“ gehandelt. Anita Hüttner hatte in unzureichenden Verhältnis- sen gewohnt und von einer Unterstützung gelebt. In der Verhandlung erklärte sie, es habe sie immer tief erschüttert, wenn ihre Kinder gefragt hätten:„Hast du uns nichts zum Essen mitgebracht?“ BOnn(ZS E). Das Bundeskabinett billigte den Vertrag zwischen Südbaden und den fran- zö sischen Behörden über die Verwaltung des Kehler Hafens, Dem Beschluß war ein Brief- wechsel zwischen Bundeskanzler Dr. Aden- auer und Staatspräsident Wohleb vorausge- gangen. Dr. Adenauer kündigte an, daß die Bundesregierung ihr Interesse an dem Keh- ler Abkommen in Form von Zusatzprotokol- ler festlegen wolle. Der Vertrag kann jetzt in Kraft treten. Doppelsalto eines Autos in den Höllenbach Freiburg(Ids), Glück im Unglück hatten die drei Insassen eines Kraftwagens aus Ebnet bei Freiburg. Der Fahrer des Autos geriet in einer langgestreckten Kurve in Hirschsprung im Höllental auf die Rasenbegrenzung an der rechten Straßenseite; er rig das Steuer herum und der Wagen schoß auf die linke Straßen- seite, knickte dort einen Begrenzungsstein und zwei Bäume um und raste schließlich über die fünf Meter hohe Böschung. Dabei überschlug sich das Fahrzeug zweimal und landete mit den Rädern nach oben im Höllen- bach. Während der Wagen völlig zertrümmert Wurde, kam der Fahrer selbst mit geringen Verletzungen und seine beiden Beifahrer mit dem Schrecken davon. Autobahnanschluß bei Aichelberg 450 000 DM vom Verkehrs ministerium Stuttgart(wb). Nach den Beschlüssen des Haushaltsausschusses des Bundestages Sind 450 000 DM für den Bau einer Anschluß- stelle an der Autobahn Stuttgart- Ulm bei Aichelberg als erster Teilbetrag im außer- ordentlichen Haushalt des Bundesyerkebrs- ministeriums für das Rechnungsjahr 1951/52 vorgesehen. Der Bau der Anschlußstelle Ai- chelberg bei km 167,3 der Strecke Stuttgart- Ulm hat sich als dringend notwendig er wie- sen, da die Bundesstraße 10 zwischen Göp- pingen und Plochingen wegen Umbauarbei- ten kür längere Zeit gesperrt werden muß, ist es erforderlich, für die Umleitung des Durchgangsverkehrs eine Verbindung zur Autobahn zu schaffen. Die Gesamtkosten sind mit 580 000 Mark veranschlagt. Die Arbeiten sollen so schnell vorangetrieben werden, dag eine behelfsmäßige Inbetriebnahme der An- schlußstelle bereits im laufenden Rechnungs- jahr erfolgen kann. 5. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Eine ältere, schwerhörige Frau wurde auf einem Bahnübergang in Ett- lingen von einem Zuge der Albtalbahn erfaßt. Die Unglückliche konnte nur noch als ver- eiche geborgen werden.(SWE) 1. Die in den letzten Kriegs- an Korb und Widdern zerstörte die Kessach wird augenblicklich ut. Die provisorisch erstellte ar nur von Fahrzeugen bis 2 gewicht von drei Tonnen be 5.„ h. Der diesjährige„St. Wende- dem die Pferdebesitzer, Reiter- eiter der ganzen Umgebung teil- et in Nußbach am Sonntag, den 13.00 Uhr, statt. Ein Ritter des ens vom HI. Grab, Prälat Osch aus Rheineck St. Gallen, wird die feierliche Weihe der Pferde vornehmen. Die Prozession führt zur Wallfahrtskirche„St. Wendelin“, dann 55 5 rück nach Nußbach. 5 5 a 209 i Achern. Schloß Rodeck im Achertal, das sich in Privatbesitz befindet, und wegen der hohen Baukosten nicht renoviert werden padischen Staat und von der einem Altersheim baut Worden. Es wird im November etwa 60 Vertriebene 0 5 konnte, ist vom Kreisverwaltung Bühl zu 8 kale Hundschab Zur Perſonenſtands⸗ und Betriebs⸗ aufnahme 1951 in Mannheim. Am 10. Oktober 1951 iſt auf Anordnung der Oberfinanzdirektion Karlsruhe eine Perſonenſtands⸗ und Betriebsaufnahme in Mannheim durchzuführen. Zu dieſem Zweck ſind die entſprechenden Vordrucke, Hausliſte, Haushaltsliſte und für Betriebe Betriebsblätter zugeſtellt wor⸗ den. Die nach dem Stand vom 10. Oktober 1951 durch die Betroffenen ausgefüllten Vordrucke werden umgehend wieder einge⸗ ſammelt und müſſen zur Abholung ab 13. Oktober 1951 bereitgehalten werden. Jede Haushaltsliſte und jedes Betriebs⸗ blatt iſt nur in einfacher Fertigung aus⸗ zufüllen. Die Eintragungen müſſen gut les⸗ bar ſein. Für jede einzutragende Perſon müſſen alle Spalten ausgefüllt werden, da nachträgliche Ermittlungen unnötigen Zeit⸗ verluſt und Koſten verurſachen. Vor allem für Arbeitnehmer können durch Ungenauig⸗ keit und Unvollſtändigkeit der Angaben ſteu⸗ erliche Nachteile entſtehen. Ihre Lohnſteuer⸗ karten können nicht rechtzeitig und zutreffend ausgeſchrieben werden. Deshalb iſt es rat⸗ ſam, vor der Ausfüllung der Vordrucke die darauf enthaltenen Anleitungen durchzuleſen. 55 Die erſten Häuſer im Gewann Glockacker. Privater Unternehmungsgeiſt hat es fertig gebracht, den Anfang zur Bebauung des neu erſchloſſenen Baugebietes„Am Glockacker“ zu machen. Das Wohn⸗ und Geſchäftshaus, Ecke Raſtatter⸗ und Zähringerſtraße, das am Freitag ſeine Pforten öffnet, wurde durch Metzgermeiſter G. Schilling nach den Plä⸗ nen und Leitung des Architekten Emil Kaſt⸗ ner(Baugeſchäft H. Schreck) erſtellt. Es hat im Erdgeſchoß einen neuzeitlich eingerichteten Laden mit anſchließenden, voll automatiſch betriebenen Kühlräumen.— Der zweite Bau, von Herrn E. Wolf, unter Leitung des Ar⸗ chitekten Th. Schreck(Baugeſchäft Kilz) er⸗ ſtellte Wohnhaus an der Zähringerſtraße, welches in den nächſten Tagen auch bezugs⸗ fertig wird, läßt bereits erkennen, wie ſich die Platzerweiterung am Vereinshaus ge⸗ ſtaltet. Es wäre zu wünſchen, daß die Um⸗ legung des Gebietes durch die Vermarkung der Bauplätze und Straßenzüge bald den Bauluſtigen Gelegenheit zum Weiterbauen geben würde. 5 0 Sänger erfreuten Kranke. Am letzten Sonntag Vormittag brachte der Sängerbund den Patienten des Städt. Krankenhauſes und des Thereſienkranken⸗ hauſes einen beſonderen Ohrenſchmaus. Chöre von Schubert, Silcher, Lißmann und Sendt wurden zu Gehör gebracht. Daß dieſe Lie⸗ dervorträge dankbare Zuhörer fanden und eine angenehme Abwechſlung für die Kran⸗ ken bedeutete, braucht nicht beſonders be⸗ tont zu werden, davon zeugten die leuchten⸗ den Augen der Patienten, die dankbare Freu⸗ de ausſtrahlten, die gleichzeitig Dank an die Sänger war. ö * Haushaltsliste und Religionszugehörigkeit Auf den jetzt zur Ausgabe gelangenden Haushaltslisten für die Personenstandsauf- nahme am 10. Oktober wird in der Spalte 7 auch nach der Religion gefragt. Um Irrtümer zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, daß die Angehörigen der badischen evangelischen Landeskirche mit„ev.“ auszufüllen haben. Alle weiteren Zusätze wie„lutherisch“ oder „reformiert“ sind wegzulassen, weil sonst die Gefahr besteht, daß Glieder der Landęskirohe als Angehörige vo reikirchen oder gezählt werden. 2 Landwirte, achtet 1 Das Ministeriu 5 Beobachtungen de letzten Zeit haben der Landwirtschaf Bestimmungen beleuchtet und ni ausgerüstet sind. sind oftmals verde daß sie Wirkungsle große Gefahr fü verkehr. Das Mi liert deshalb an a zeuge auf den öffent. hütung von Verkehrs und starkem Nebel grenzung durch weiß 3 nde durch rote i Rückstrahler kennt achen. Lampen, die unter dem Fahr enntlichmachung der seitlichen Begren, bracht werden, sind unzulässig. 8 Am Mittwoch beiter trocken. Tagestemper nicht über 15 Grad fach noch leichter mäßige Winde aus S Donners- tag zeitweise etwas er immer noch trocken. Tempere 8 verändert. 9 4 Httlingen dwb). Kultminister Dr. G. Schenkel eröffnete mit einem Vortrag Über „Meine Begegnung mit Gandhi“ die Volks- kechschule don Ettlingen bei Karlsrune Dr. Schenkel betonte, daß Politik nichts anderes bedeute, als am öffentlichen Geschehen zum Wohle des Ganzen eine der ersten Aufgaben des Priesters. Reinlichkeit iſt eine Zier aber im Seckenheimer Volksbad fehlen weſentliche Vorausſetzungen. Eine wirklich ſoziale Einrichtung ſtellen in den einzelnen Gemeinweſen die Volksbäder dar, die ſich bei der Bevölkerung von je her großer Beliebtheit erfreuen, wenn die eige⸗ nen räumlichen oder pekuniären Verhältniſſe eine eigene Badeeinrichtung nicht erlauben. Auch Seckenheim beſitzt in ſeiner Schule eine ſolche Einrichtung, die in erfreulich ſtarkem Maß durch die Bevölkerung genutzt wird, denn an den Freitagen und Samstagen, wo jeweils Frauen und Männer ihrem Reinlich⸗ keitsgefühl in den Badewannen oder unter der Brauſe frommen, herrſcht immer Hoch⸗ betrieb— ein Beweis der erwähnten Beliebt⸗ heit. Bei ſolch volkstümlichen und ſtark aus⸗ gelaſteten Einrichtungen müßte man anneh⸗ men, daß das in ſtadteigener Regie geführte Bad ein Muſterbeiſpiel darſtellt. Leider— iſt dem nicht ganz ſo. Bedauernd wird der wirklich dringend notwendige Ueberholungs⸗ zuſtand von den über 200 Badegäſten jedes Wochenende wieder feſtgeſtellt, denn in den letzten 15-20 Jahren() wurde am Volks⸗ bad nichts weſentliches mehr getan. Kein Wunder, wenn mit der Zeit die einzelnen Zellentüren ſo ſchadhaft geworden ſind, daß die individuelles und diskrete Badeweiſe der Einzelperſon zumindeſt ſtark eingeſchränkt er⸗ ſcheint. Ueberall klaffen Löcher in den Wän⸗ den und Türen notdürftig geflickt und von der geſchickten Hand des Bademeiſters zu⸗ ſammengehalten. Auch die acht vorhandenen zurückblieb, um die Jungen zu versorgen. sein, der ein solch winziges Wesen an sei mitzuwirken. Dies sei auen Wannen entſprechen nicht mehr ihrem Ideal⸗ zuſtand, während die Kloſettanlage ein für unſere modernen hygieniſchen Begriffe troſt⸗ loſes Bild bietet. Auch die Warteräume laſſen jegliche Behaglichkeit vermiſſen, die beiſpielsweiſe das Herſchelbad auszeichnet, ſodaß ſich im Ganzen ein Bild vom Secken⸗ heimer Volksbad rundet, deſſen baldiger Ver⸗ änderung man ſich von kompetenter Seite annehmen ſollte. Im Verfolg dieſer mehr als dringenden Inſtandſetzungsarbeiten ſollte man ſich gleichzeitig den Einbau von neuen Brauſen überlegen, da die vorhandene eine Brauſe längſt nicht mehr der ſtetig wachſen⸗ den Nachfrage genügt. In früheren Jahren beſaß das Bad fünf Brauſen, die ſicherlich heute wieder voll ausgelaſtet werden könnten. Wenn auch in Seckenheim kein Repräſen⸗ tativbad entſtehen ſoll, müßte man doch zu⸗ mindeſt ſo viel für die arbeitende Schicht, der Bevölkerung, die Hauptnutznießer der Einrichtung iſt, Intereſſe und dementſpre⸗ chend Mittel zeigen, um das Bad in einen allen hygieniſchen Bedürfniſſen entſprechen⸗ den Zuſtand zu verſetzen. Wünſchen wir im Intereſſe aller Badbenutzer, daß dieſe Zei⸗ len an maßgeblicher Stelle Eingang und— was weſentlich mehr iſt— Gehör und Er⸗ füllung finden. Das Volk, deſſen Namen das Bad ja mit verantwortlicher Unterſtreichung führt, wäre ſicherlich ehrlichen Herzens dank⸗ bar für die Herrichtung einer Stätte, an der die Werktätigen den grauen Alltags⸗ menſchen abſtreifen, um ſich auf die Erho⸗ lung und Muſe des Wochenendes vorzube⸗ reiben a 1 Die Letzten ihres Stammes Die Tierpsychologen haben auf Grund zahl- reicher und zweifellos wissenschaftlich sehr Wertvoller Versuche festgestellt, dag die Tiere keine„menschlichen“ Gefühlsregungen kennen. Alles was wir dem treuen Hund, dem braven Pferd, den zärtlichen Tauben usw. an Gefühlen wie Zuneigung, Liebe, Freundschaft, Mutterliebe und ähnliches mehr unterschieben wollen, sei barer Unsinn, sagt die Wissenschaft. Nun— ich Will mit den gelehrten Herren, nicht streiten, denn Wahrscheinlich haben sie auch sogleich eine einleuchtende Erklärung für das kleine . 8 er bereits im warmen Afrika und läßt sich's dort wohl sein, während die Mutter allein Welch heroischer Entschluß in der Brust des kleinen Vögelchens vorging, als die anderen davonflogen, können wir nur ahnen. Wie übermächtig muß der Mutterinstinkt bei diesen geflederten Geschöpfen ausgebildet nem Platz bleiben heißt, trotz der Gefahr, die mit jedem Tag näher heranrückt. Ein einziger starker Nachtfrost kann die Schwalbe mit ihren Jungen erfrieren lassen! Und wie groß ist das Wagnis, allein mi n beiden unfertigen Schwalbenjungen die wei es dies bedenkend, sehen wir täglich serem Schwalbenmütterchen zu un beg Die Arbeitslast unserer Landfrau Hausfrauenschau zeigt Entlastungswege Eines der schwierigsten Probleme der Land- Wirtschaft ist die Arbeitsüberlastung der Bäuerin. Es wird zwar heute in der Fach- Presse des öfteren darüber geschrieben und diese Frage auch in der Offentlichkeit dis- kutiert, aber den meisten Menschen fehlt doch die rechte Vorstellung davon, wie diese ungewöhnlich groge Arbeitsleistung der Bäue- rin tatsächlich aussieht. zan(Kkffadoch ffs Die nachstehenden Zahlen geben davon ein sehr klares Bild: In Deutschland entfallen Auf 100 hauptberuflich Erwerbstätige: in der Landwirtschaft 50 männl. und 50 weibl. Ar- beitskräfte, in Handel und Verkehr 68 männl. und 32 weibl. Arbeitskräfte, in Industrie und Handwerk 79 männl. und 21 weibl. Arbeits- Kräfte. Im Alter von 65 und mehr Jahren Arbeiten noch mehr als 77% Frauen in der Land- und Forstwirtschaft, dagegen sind es in Handel und Verkehr nur 15%, in Industrie und Handwerk 8%. Der Anteil der Frauenarbeit wächst mit ab- nehmender Betriebsgröße, so sind in Betrie- ben von 0,51 bis 2 ha 70% weibl. Arbeits- kräfte tätig, in Betrieben von 5 bis 10 ha 63,7% weibl. Arbeitskräfte, in Betrieben von 20 bis 50 ha 53,1% weibl. Arbeitskräfte, in Betrieben von 100 bis 200 ha 36% weibl. Arbeitskräfte, in Betrieben über 200 ha 25% Weibl. Arbeitskräfte. Sehr zu denken gibt auch der Gesamt- arbeitsaufwand der Bäuerin in Südwest- deutschland, wo 82,6% der landwirtschaft- lichen Betriebe unter 10 ha groß sind. Bei der Bäuerin entfallen durchschnittlich: auf Feldarbeit 32%, auf Stallarbeit 26%, auf Hausarbeit 21,9%, auf Hofarbeit 16,5%, auf sonstige Arbeit 3,6%. Die Bäuerin hat einen durchschnittlichen Arbeitstag bis zu 16 Stun- den und arbeitet im allgemeinen zwei bis drei Stunden täglich mehr als der Mann, da sie außer ihrer Arbeitsleistung im land- Wirtschaftlichen Betrieb noch das Hauswesen und die Familie, insbesondere die Kinder, zu versorgen hat— eine der wichtigsten Auf- gaben, die leider erfahrungsgemäß meistens, wern auch zwangsläufig, zu kurz kommt. Es muß mit allen Mitteln versucht werden, einmal die starke Arbeitsüberlastung der Bäuerin an sich zu verringern und außer- dem die übrige Arbeit zu erleichtern, sen es durch zweckmäßigere Arbeitsmethoden, oder durch Anwendung von Maschinen und Gerä- ten auch in der ländlichen Hauswirtschaft. Letzteres wird allerdings für die kleinbäuer- lichen Betriebe nur möglich sein, wenn Ge- meinschaftseinrichtungen mit den entspre- chenden Maschinen und Geräten für die Wäsche, die Vorratshaltung usw. gleichzeitig mehreren Bäuerinnen eines Dorfes zur Ver- fügung stehen. Dazu gehört auch die oft s0 sehnlich gewünschte Sackflickmaschine, die Reisighackmaschine, der Teigkneter im Back- haus usw). 5 Mit Hilfe der berufsständischen Organisa- tion wird zur Zeit mit allen in Frage kom- menden Mitteln versucht, diese Erleichte- rungen nicht nur als Wunschbilder erschei- nen zu lassen, sondern sie, wenn auch nur langsam und schrittweise, in die Tat umzu- setzen. Zu diesem Zweck veranstaltet z. B. die Stuttgarter Ausstellung„Schalten und Walten der Hausfrau“ am 10. Oktober einen „Tag der Landfrau“, welcher der Aufklä- rung über diese Lebensfrage unseres Bauern- tums dient. Marie-Luise Gräfin Leutrum Kultur Das größte naturwissenschaftliche Museum Südwestdeutschlands wurde in Anwesenheit von Vertretern der Landesregierung Rhein- jend-Pfalz, der Universitäten Mainz und Hei- delberg, der Wirtschaftshochschule Mannheim und namhafter Gelehrter aus allen Teilen des Bundesgebietes in Bad Dürkheim Wieder- eröffnet. Das Mundharmonika-Spiel künftig in den Unterricht an den Volksschulen aufzunehmen, forderte der Deutsche Mundharmonikaver- band auf seiner außerordentlichen General- versammlung in Trossingen. Brutaler Othello Welles Orson Welles lieg in einer Othello-Auffüh- rung Desdemonas Haupt so heftig und mit se viel Geräusch auf das Bett aufbumsen, daß sich im Zuschauerraum ein Protestgemurmel erhob. Gundrun Muir, die die Desdemona spielte, sagte nachher, im Interesse einer guten Darstellung lasse sie sich gern eine Beule schlagen. Orson Welles meinte, er habe sich völlig als Othello gefühlt und von seinen Gefühlen hinreißen lassen. Vom Sperrt Handball S 07 Seckenheim— SpVgg. Wallſtadt 6:7(4:4) Dieſes Spiel am vergangenen Sonntag zeigte erneut, daß die Elf der 07er mo⸗ mentan in einer Kriſe ſteckt. Obwohl die Mannſchaft weit mehr vom Spiel hatte als ihr Gegner, wurde der durchaus mögliche Sieg durch mangelndes Verſtändnis und Auslaſſen von fünf 13 m⸗Würfen vergeben. Das Führungstor der Gäſte glich Oeſtrei⸗ cher aus, doch dann zogen die Wallſtädter auf 1:3 davon, ehe wiederum Oeſtreicher auf 2:3 verkürzen konnte. Nach dem 4. Tor von Wallſtadt ſchafften Maier und Heſtreicher bis zur Pauſe den 4:4⸗Gleichſtand. Nach der Pauſe gingen die 07er durch Oeſtreicher mit 5:4 in Führung. Die Gäſte kamen dann in kurzen Abſtänden zu 3 Toren und konnten damit wieder auf 5:7 davon⸗ ziehen. Obwohl die 07er in den letzten 10 Minuten alles nach vorne warfen, ließen die mit Glück und Geſchick verteidigenden Gäſte nur noch ein Tor durch Ewald zu. Die 2. Mannſchaft ſiegte in Wallſtadt mit 12:5 Toren(Halbzeit 4:2). Handball der Kreisklaſfe A 1846 Mannheim Jahn J 6:4(2:1) Schüler: SV Ilvesheim TB Jahn Gem. Jug.: Tv. 98 Seckenheim— Jahn A⸗Jug.: SV Waldhof TB Jahn Daß nicht immer der gewinnt, der das beſſere Feldſpiel zeigt, bewies das Spiel am letzten Sonntag. Obwohl die Einheimiſchen meiſtens im Angriff waren, verſtanden ſie es nicht, dieſe Ueberlegenheit in Toren aus⸗ zudrücken. Sehr oft war nur noch die Tor⸗ latte rettender Engel für die Mannheimer, l 2 die ihrerſeits jede ſich ihnen bietende Tor⸗ chance auszuwerten wußte. Die vorgenom⸗ mene Mannſchaftsumſtellung hat ſich jeden⸗ falls bewährt und wenn bei den kommenden Spielen ein präziſer Torwurf gezeigt wird dann werden die zählbaren Erfolge nicht ausbleiben.. Kein Boden und Geld für Berufsfußball In Frankfurt versammelten sich 21 Vertreter der Vertragsspieler-Fußball- Mannschaften, um über den westdeutschen Vorstoß in Richtung auf den Profi-Fußball zu beraten. In der Tagung, von der die Presse ausgeschlossen worden War, bekannten sich die Vereine erneut zu dem Be. schluß des Vertragsspieler-Ausschusses des DFR vom September 1950, in dem die Einführung des Berufsfußballs abgelehnt worden war. Man darf sicher sein, daß auch der DFB-Bundestag in Kürze in Barsinghausen der Empfehlung des Vertragsspieler-Auschusses folgen wird. Uber⸗ raschend war, daß auch Westdeutschland seinen Standpunkt revidierte und sich dem Süden, Süd- westen, Norden und Berlin in der Ablehnung des Profitums anschloß. Kurz— aber wichtig Der Deutsche Leichtgewichtsmeister im Ge- wichtheben, Toni Leuthe, SV Fellbach, erhiek vom Deutschen Athletenbund eine Aufforderung, sich für die Weltmeisterschaften im Gewicht heben in Mailand Ende des Monats vorzuberei- ten. Wie dpa dazu erfährt, ist es fraglich, ob Deutschland an den Weltmeisterschaften teilneh- men darf. Deutschlands Radsport Mannschaftsmeister wurde in Leipzig in einem 100-Runden-Mann- schaftsfahren von den Erfurtern Stolze-Zieger geschlagen. Mit 24 Punkten landeten sie aper nur einen Punkt vor Knösselsdorfer-Sonntag vom RC 1860 München, (München) mit 14 Punkten und Liebermann-Neu- ser(HHerpersdorf) mit neun Punkten folgten. Der spanische Exeuropameister im Bantam be- siegte in Barcelona seinen Landsmann Santiage durch k. o. in der dritten Runde des Kampfes um die spanische Federgewichts meisterschaft. Die Quoten des Sport-Totos West- Süd Zwölferwette: 1. Rang: 2 Gewinner je 258 945,50 DM; 2. Rang: 90 Gewinner je 3 754,30 DM. 3. Rang: 1313 Gewinner je 394 DM. Zehnerwette: 1. Rang: 25 Gewinner je 12 080,90 DM; 2. Rang: 562 Gewinner je 336,90 DM; 3. Rang: 6094 Ge- winner je 49,70 DM. denen Spiegel-Kugelmann Am Montag abend 9 Uhr verschied schnèll und unerwartet meine Schwägerin, Schwester und Tante b. Katharind Schrumm im Alter von 75 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Peter Schwarz Familie Theo Schwarz 5 Albert Ehrmann 5 Albert Treiber Mhm.-Seckenheim, 10. Okt. 1951 Oftenburgerstraße 28 Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 13.30 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle àus statt. Sportverein 07 Mannheim-Seckenheim, E. V. Unser Gründungsmitglied Adam Neubauer ist gestorben, Der hohen Verdienste, die er sich durch sein Wirken und Schaffen für den Aufbau, und die innere Gestaltung unseres Vereins erworben hat, werden Wir allezeit in Ehren gedenken. Der Turnrat. Beerdigung morgen Donnerstag, 11. Okt., 16 Uhr. Unsere Mitglieder bitten teilzunehmen. Wir, soweit möglich, D. ——ü—3 A 5 1 5 1 Vereins- Kalender 0 Männergesangverein 1861. Am Samstag, 13. Oktober 1951, 20.30 Uhr findet im Vereinslokal eine Mitglieder- Versammiung statt, wozu wir unsere freundlichst einladen. Sängerbund 1865. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Zum Kirchweihpulr empliehlt: Sämtl. Farben u. Ladte. Fußbodenöl, Terpentin Wasch- und Putzartikel Bürsten und Besen Bodenwachse(erstkl. Fabrikate) lose u. in fester Form ö Fettlaugemehl Salmiakgeist Petroleum 5. Farben- Haus Emil Koger. Mitglieder Oeffentliche Bekanntmachung. Umlegung Brunnenield im Rheinauer Wald und Mallau Gemarkung Mannheim Vorläufige Besitzeinweisung. Durch die vorgriffliche Auskofferung alter, in Wegfall kommender Feldwege wird die Bewirtschaftung der alten Grundstücke im Mallaugebiet außerordentlich erschwert. Für viele Teilnehmer sind hierdurch Härten entstanden, die nicht mehr zugemutet werden können und deren Ausgleich in Geld nicht möglich ist. Die vorläufige Besitzeinweisung im Mallau- gebiet läßt sich in Rücksicht auf die noch ungeklärten Besitz- verhältnisse der ehemaligen Wehrmachtsgrundstücke nicht Weiter hinausschieben, wenn künftige wirtschaftliche Schäden vermieden werden sollen. Die Grenzen der neuen Grund- stücke sind bereits vermärkt. Die Teilnehmer, welche für die Durchführung der Umlegung erhebliche Kosten auf sich genommen haben, wollen möglichst rasch in den Vorteil der Umlegung kommen. 5 Heidelberg, 10. Oktober 1951 Es ergeht daher folgende Anordnung: In der Umlegung Brunnenfeld im Rheinauer Wald und Mallau wird auf Grund des 8 5 der zweiten Verordnung zur Reichumlegungsordnung(RUO) vom 14. Februar 1940 (RGBl. 1, S. 366) auf Antrag des Vorstandes der Teilnehmer- gemeinschaft und mit Genehmigung der oberen Umlegungs- behörde die vorläufige Besitzeinweisung angeordnet. Mit dem 15. Oktober 1951 gehen Besitz, Verwaltung und Nutzung der neuen Grundstücke auf die Empfänger über. Die rechtlichen Wirkungen der Besitzeinweisung enden mit der Ausführung des Umlegungsplanes(S8 65 Oder 66 RIO). Einspruch gegen die vorläufige Besitzeinweisung kann inner- halb 2 Wochen nach Bekanntmachung bei der unterzeichneten Umlegungsbehörde erhoben werden. Teilnehmer, die nach 8 53, Abs. 1 u. 2 RIO. nur Geldabfindung erhalten haben, können binnen 2 Wochen nach Empfang des Bescheides über ihre vorläufige Abfindung bei der unterzeichneten Umlegungsbehörde die Feststellung im Spruchverfahren begehren, ob die Voraussetzungen für ihre Abfindung in Geld gegeben sind.(S 5, Abs. 3 der zweiten Verordnung zur RUO). Einwendungen gegen die neuen Grundstücke sind erst später in einem Anhörungstermin vorzubringen, zu welchem seinerzeit noch besonders geladen Werden wird. Die tatsächliche Uberleitung in den neuen Zustand, namentlich der Ubergang des Besitzes und der Nutzung der neuen Grundstücke wird durch Uberleitungsbestimmungen geregelt. Diese liegen zur Einsichtnahme für die Umlegungsteilnehmer vom 15. Oktober 1981 bis einschl. 29. Oktober 1981 im Rathaus zu Mannhbeim-Seckenheim aus. Beschwerden gegen die Uberleitungsbestimmungen können nur innerhalb 2 Wochen nach der Bekanntmachung bei der unterzeichneten Umlegungsbehörde eingelegt werden. Die Teilnehmer werden darauf hingewiesen, daß bis zur rechtlichen Ausführung des Umlegungsplanes nach 88 65 oder 66 RO. zwar noch über die alten(eingeworfenen) Grundstücke grundbuchmäßig verfügt werden kann, daß aber an die Stelle der alten Grundstücke in rechtlicher Beziehung demnächst die neuen Grundstücke treten werden und daß deshalb bis dahin von grundbuchmäßigen Verfügungen nach Möglichkeit abgesehen werden soll. Wenn trotzdem über Umlegungsgrundstücke aus zwingenden Gründen grund- buchmäbige Verfügungen getroffen werden müssen, wird empfohlen, zuvor bei der Umlegungsbehörde Auskunft und Belehrung über die Durchführung der beabsichtigten Verfügung einzuholen. Die Lage der neuen Grundstücke ist aus einem im Rathaus zu Mannheim-Seckenheim in der Zeit vom 15. Oktober 1951 bis einschl. 29. Oktober 1951 often gelegten Plan ersichtlich. Jeder Beteiligte erhält einen Auszug aus dem Umlegungsplan(Bescheide„Vor- läufige Besitzeinweisung“), der seine neuen Grundstücke nach den vorläufig festgestellten Flächen und Werten, sowie das Verhältnis seiner Gesamtabfindung zu dem von ihm Eingebrachten nachweist. Die Umlegungsbehörde Bad. Feldbereinigungsamt rhbne Zimmerofen Klein-Anzeigen zu verkaufen. gebraucht, Dauerbrenner können Sie 0 telefonisch aufgeben Hauptstr. 123, part. Ruf 47216 8 5 9 5 Geschäfts-Eröffnung. Der verehrten Einwohnerschaft von Seckenheim gebe ich bekannt, daß ich am Freitag, 12. Okt. meine neuerstellte Melzgerei in der Rastatterstraße 24 eröffnen werde. Gustav Schilling u. Frau Metzgermeister Ich empfehle Ia. Fleisch- und Wurstwaren 1 77 Mietwagenverkehr(axe JOSEF SPUTEK Rheinfelderstraße 17 letzt neue Rufnummer: A7 41 . Mondtsfra junges Mädchen für Haushalt gesucht. Zu erfrag. in der Geschäfts- stelle ds. Bl. 2 Frische Sebltdone empfiehlt J. 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